Kleine Landschaften fotografieren - Inspiration Ein persönlicher Erfahrungsbericht

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Kleine Landschaften fotografieren - Inspiration Ein persönlicher Erfahrungsbericht
1/2021

Inspiration
Kleine Landschaften
fotografieren
Canon EOS R5
Ein persönlicher
Erfahrungsbericht
Getestet
X-Rite ColorChecker
Passport Photo 2 und i1
Display Pro (Plus)
Highlight
Kostenfreies E-Book zur
Makrofotografie
Kleine Landschaften fotografieren - Inspiration Ein persönlicher Erfahrungsbericht
fotoespresso 1/2021 Coverfoto dieser Ausgabe: Alexander Ehhalt
J. Gulbins, S. Körber, S. Petrowitz, G. Rossbach

 3 E-Book zur Makrofotografie 30 Fotografieren auf einem Quadratmeter
 Für kurze Zeit bieten wir ein umfangreiches E-Book Thorsten Naeser stellt in diesem Artikel die Fotografie
 zum Thema Makrofotografie an. Lesen Sie hier, was von Oliver Hilterhaus vor, die einer fanstasievollen
 das Buch bietet und wie Sie sich den Download Parallelwelt im Miniaturformat gleicht.
 ­völlig kostenfrei­sichern können.

 4 Meine neue Canon EOS R5
 Jürgen Gulbins berichtet in diesem Beitrag über seine 34 Kleine Landschaften
 Erfahrungen mit der Canon EOS R5. In diesem Buchauszug erfahren wir von Carsten
 ­Krieger, welche fotografischen Möglichkeiten
 ­Landschaften auch auf kleinerem Raum ermöglichen.

 18 Farbmanagement mit X-Rite
 Ein oft vernachlässigter Aspekt im Workflow vieler
 FotografInnen ist das Thema Farbmanagement. Wir
 haben uns mit dem ColorChecker Passport Photo 2 42 Bücherecke
 und dem i1 Display Pro Plus zwei Produkte von X-Rite 44 Der Fotografen-PC 2021 muss warten
 etwas näher angeschaut. 45 Interessante Webseiten
 48 Impressum

 25 Wilde Wetter inklusive
 In diesem Beitrag porträtiert Rolf Kienle den Heidel-
 berger Fotografen Alexander Ehhalt und erklärt, war-
 um dieser die Natur zur I­nspiration braucht.

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E-Book zur Makrofotografie
Jürgen Gulbins, Edmund Trumpp

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Fotografen‹ (zu finden hier) haben wir nun unser zwei-
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 rin oder dem Leser einen einfachen und allmählichen sie Ihnen einen ausführlichen Überblick über nützliches
 Einstieg in diese Sparte zu erlauben. Zubehör für gelungene Makroaufnahmen. Ein Anhang Das E-Book (als PDF) können Sie herunterladen, wenn
 Die Autoren stellen eine ganze Reihe an unter­schied­ mit praktischen technischen Übersichten wie etwa zur Sie dem Link aus unserem Newsletter folgen.
 lichen Hardware- und Softwarelösungen für Makroauf- Berechnung der hyperfokalen Distanz, der Schärfentiefe
 nahmen vor und geben praxisnahe Tipps zum Focus- oder der Beugungsgrenze rundet das E-Book ab. Alternativ können Sie sich hier für unseren Newsletter
 Stacking (um mithilfe einer Fokusreihe mehr Schärfen- Natürlich zeigt das E-Book zu den eingesetzten Pro- anmelden und bekommen den Link dann automatisch
 tiefe zu erzielen) sowie zur Nachbearbeitung. grammen ausführlich (gut lesbare) erklärende Screen­ zugesendet: dpunkt foto.news abonnieren

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Meine neue Canon EOS R5
Jürgen Gulbins

D
 ies ist kein Labortest, vielmehr ein subjektiver der RP) der kamerainterne Bildstabilisator – als IBIS be-
 Erfahrungsbericht (wenn auch in Teilen recht zeichnet (In-Body Image Stabilization) –, der inzwischen
 technisch), der das Thema Video außen vor bei den Spiegellosen (fast) zum Standard gehört. Auch
lässt. die Sensortechnik von EOS R und EOS RP entspricht
 Mitte September 2020 war es so weit: Ich hielt mei- meiner Meinung nach nicht mehr dem Stand der Tech-
ne neue Canon EOS R5 in der Hand, konnte allerdings nik, sondern ist noch weitgehend auf dem Stand der
zunächst nicht viel damit anfangen, denn ein mitbe- fünf Jahre alten EOS 5D Mk IV – auch was die Auflösung
stelltes RF-Objektiv war leider im Fotogeschäft noch und den Dynamikumfamg betrifft. Dass bei der R und
nicht verfügbar, und ein Adapter, um an dem ­neuen RP nur ein Karten-Slot vorhanden ist, spricht aus mei-
R-Bajonett eines meiner ›alten‹ EF-Objektive anschlie- ner Sicht ebenfalls gegen diese beiden R-Modelle. alle Unterpunkte auf einen Blick auf dem Display sehen
ßen zu können, wurde (zunächst) weder mitgeliefert, Die neue EOS-R-Generation (bisher die R5 und R6) kann, ohne scrollen zu müssen (wie es z. B. bei vielen
noch war er von Canon kurzfristig erhältlich. Aber es hat nun sowohl die kamerainterne Bildstabilisierung als Nikon-Kameras notwendig ist). Mit den neuen Möglich-
war alles nur eine Frage der Zeit, was natürlich wenig auch eine neue Sensorgeneration. Neben einem zwei- keiten sind (natürlich) neue Einträge hinzugekommen.
hilft, wenn man ungeduldig ist. ten Kartenschacht kommen eine Reihe weiterer neu- Der Menüaufbau ist recht logisch. Die weitgehend
 Ein Adapter der chinesischen Firma Meike, kurzfris- er Funktionen hinzu – beispielsweise kamerainterne bekannte Menüstruktur vereinfachte mir die Einarbei-
tig über Amazon lieferbar, half zunächst, sodass ich zu- Fokus­reihen, verbesserte Videofunktionen (für mich tung. Die Anordnung der wesentlichen Knöpfe und
mindest mit den ›alten‹ EF-Objektiven arbeiten und weniger relevant), ein besserer Autofokus sowie höhe- Räder ist (fast) gleich geblieben. Das umfangreiche,
mich so mit der Kamera vertraut machen konnte. Mein re (mögliche) Serienbildraten. Neben der 50 % höheren 938-seitige deutsche PDF-Handbuch, das man sich kos-
bestelltes Canon-Objektiv ›RF 24-105 L IS USM‹ traf ei- Auflösung (45 MP gegenüber 30 MP der EOS 5D Mk IV) tenlos herunterladen kann, hilft weiter beim Einstieg
nige Tage später auch ein. Ich konnte also richtig losle- hat der Dynamikumfang des R5-Sensors um etwa eine (und ist gut übersetzt). Eine weitere Hilfe war das Buch
gen – etwas gebremst durch die Vorschriften gegen die Stufe zugelegt – trotz der höheren Auflösung. zur R6 von Martin Schwabe, auf das ich bereits vor dem
Corona-Pandemie. Erscheinungstermin Zugriff hatte.
 Ich hatte zuvor bereits eine Reihe von Canon-DSLRs Viele positive Seiten Canon hat auf die Klagen vieler Fotografen über
besessen. Die letzte (noch in meinem Besitz) ist die Die Handhabung der EOS -Reihe ist gut. Canon hat den Touchbar an der EOS R und RP reagiert und ihn
EOS 5D Mark IV, eine schöne 30-Megapixel-Vollformat­ viel Bewährtes der bisherigen Serien in die neue (wie bei den älteren Modellen) durch einen Knebel
kamera, mit der ich sehr zufrieden war (und bin) und an R-Generation übernommen. Dazu gehört die aus mei- (Joystick, Multi-Controller) ersetzt, mit dem sich der
der ich lediglich ein Klapp-Display vermisse. Die er­sten ner Sicht recht übersichtliche Anordnung der Menüs. Fokus­punkt (aus meiner Sicht) einfacher verschieben
Modelle der Canon-R-Serie waren für mich deshalb Es gibt zwar zahlreiche Hauptmenüs (siehe z. B. ); dabei lässt (es geht alternativ auch über den Touchscreen des
nicht attraktiv. Vor allem fehlt mir dort (an der R und sind die einzelnen Menüs jedoch nur so lang, dass man rückwärtigen Displays).

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Meine neue Canon EOS R5

 Ich begrüße auch, dass ich die Akkus aus ­meiner verwenden zu können – praktisch
EOS 5D Mk IV (und der 5D Mk III) weiter verwenden ohne Nachteile, sieht man einmal vom
kann, auch wenn die neue Kamera mit einem aktua- Gewicht (109 Gramm in der einfachen
lisierten Akku (LP-E6NH) mit etwas höherer Kapazität Adapter-Ausführung) und der Verlän-
kommt (2 865 mAh statt bisher 2 130 mAh). Abb. 1: Links das EF-Bajonett mit einem Auflagemaß von 44 mm und acht gerung (ca. 23 mm) durch den Adapter
 Auch der Kabelauslöser-Anschluss ist unverändert elektronischen Kontakten, rechts das RF-Bajonett mit zwölf Kontakten und einem ab.
 Auflagemaß von 20 mm. Beide haben einen Bajonettdurchmesser von 54 mm.
geblieben, am Gehäuse vorn unten rechts gut zugäng- Dies gilt selbst für meine Fremd-
lich und natürlich mit einer Gummikappe versehen. objektive für die EOS-EF-Kameras (ein
 Die EOS R5 ist im Vergleich zu meiner EOS 5D Mk IV durchführen. Es gibt eine Reihe weiterer Gründe für das ›Tamron SP 24–70 mm, F/2,8 Di VC USD‹
etwas kompakter (siehe die technischen Daten auf Sei- neue Bajonett. Einer mag sein, dass man so auch (mehr) ein ›Sigma 20 mm F1,4 DG HSM Art‹ sowie ein ›Tokina
te 9) und um etwa 110 Gramm leichter. Sie liegt neue Objektive verkaufen kann, denn fast jeder Foto- SD 16–28 mm F2.8 FX‹). Bei allen funktioniert der Au-
mir sehr gut in meiner etwas größeren Hand (wesent- graf, der innerhalb eines Herstellers von DSLR auf Spie- tofokus problem­los und durch die neue Technik treff-
lich besser als meine Olympus EM-D E-M5 Mk II, die gellos umsteigt, wird sich über kurz oder lang neue, für sicherer als mit meinen bisherigen Canon-Kameras.
für meine Hände recht klein ausfällt). Dies liegt u. a. an die Spiegellose ›native‹ Objektive zulegen. Auch die objektivinterne Bildstabilisierung arbeitet (so-
dem gut ausgeprägten rechten Griffwulst, der meiner Bei Canon erfolgte beim Wechsel von DSLRs auf die fern vorhanden) weiter.
Hand einen guten Halt gibt. Spiegellosen der R-Serie der Wechsel vom EF-Bajonett Ärgerlich war zunächst nur, dass ich diesen Ca-
 (bei den Vollformaten, eingeführt 1987) und von EF-S non-Adapter verzögert erst nach sechs Wochen erhielt
Das neue Bajonett (bei den APS-C-Modellen) einheitlich auf das RF-Ba­jo­nett (dann aber kostenlos).1
Praktisch alle Kamerahersteller nutzten beim Wechsel mit einem unveränderten Flansch-Durchmesser von
von DSLRs zu den Spiegellosen die Gelegenheit, um 54 mm. Canon hat aber das Auflagemaß von 44 mm Schwenk-Display
ein neues Objektiv-Bajonett einzuführen. Dies hat si- auf 20 mm verkürzt. Warum Canon nicht bereits der 5D Mk IV ein Klapp-Dis­
cher mehrere Gründe. So haben viele einen größeren Was beim RF-Bajonett ›fummliger‹ wurde, ist das play spendierte, ist mir unverständlich. Die R5 hat es
Flansch-Durchmesser gewählt, was die Konstruktion Aufsetzen des Rückdeckels des Objektivs, was bei EF endlich, und zwar als ›echtes Schwenk-Display‹ ( ) mit
mancher Objektive etwas vereinfacht (die Preisent- einfach und blind erfolgen kann. 3,2 Zoll bzw. 8,1 cm Bilddiagonale und einer Auf­­lösung
wicklung zeigt bisher ein anderes Bild). Zugleich hat 1 Ich hatte mich für diesen kostenlosen Adapter über die Re­gis­
man dem neuen Bajonett mehr Kontakte spendiert (s. EF-EOS-RF-Adapter trie­rung der Kamera beim CPS (Canon Professional Service) und
 einiger anderer Canon-Komponenten (weitere Kameras, Drucker,
Abb. 1), was eine bessere Kommunikation zwischen Ka- Wirklich erfreulich, aber fast schon Standard, ist die Objektive, Blitze) qualifiziert. Neu kostet der EF-zu-RF-Adapter
mera und Objektiv erlaubt. So lassen sich jetzt auch Möglichkeit, über einen Adapter (EF/ES auf RP) alle mei- sonst 99 Euro in der einfachen Ausführung. Es gibt aber weitere
 Versionen – einen mit einem zusätzlichen Steuerring sowie einen
Firmware-Updates der RF-Objektive über die Kamera ne ›alten‹ EF-Objektive vollkommen problemlos weiter mit einem Filter-Einschub.

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Meine neue Canon EOS R5

 Abb. 3: Das Schulter-Display der R5 ist auch bei wenig Licht
 sehr gut lesbar, das Beleuchtungs-LED über den Knopf rechts
 davon hilft im Dunklen aber kaum weiter.

Abb. 2: Rückseite der R5 mit ausgeklapptem Display. Dieses lässt sich auch nach vorne drehen und neigen.

von 2,1 Mio. Pixel. Der OLED-EVF (Electronic View Finder) Speicherkarten – SD und CFexpress
hat eine respektable Auflösung von 5,76 Mio. Die R5 hat wie die R6 zwei Kartenschächte: einen für
Pixel und eine Bildwiederholrate (fps) von 120 Hz (oder CFexpress (Typ B) sowie einen für SD -Karten. Beide
60 Hz im stromsparenden ECO -Modus). Karten­typen kommen meinem Bedarf entgegen. Ich
 Die R5 ist kaum kleiner als meine 5D Mk IV (B × H × T: verwende (bisher) überwiegend SD -Karten, da sie in-
138,5 × 97,5 × 88 mm vs. 150,7 × 116,4 × 75,9 mm). Die zwischen selbst bei höheren Schreib-/Leseraten (bis
Kamera liegt mir auch ohne zusätzlichen Batterie- etwa 170 MB/s) ausgesprochen preiswert sind. Ich setze Abb. 4:
 Die R6 hat zwei gut
griff ausgesprochen gut in der Hand. Dafür ist sie etwa dafür nur Karten namhafter Hersteller ein, da ich bei
 zugängliche Kartenschächte:
110 Gramm leichter als die 5D Mk IV (738 gegenüber Kollegen genug Ausfälle mit Billigkarten erlebt habe. für SD- und CFexpress-Karten.
850 Gramm – jeweils mit Akku und Speicherkarte). Bei der SD -Karten empfiehlt es sich, ›schnelle Karten‹
 einzusetzen (SDHC/SDXC/SD-UHS III). Die volle Perfor- und 8K-Video relevant wird. Meine 128 GB großen
Schulter-Display mance von SD-UC-Karten können die R5 und R6 leider CFexpress-Karten bieten Schreib-/Leseraten von 1 200
Klar lesbar sind auch bei wenig Licht die Angaben auf nicht mehr ausschöpfen. MB/s bzw. 1 700 MB/s. Auch bei kamerainternen Fokus-
dem Schulter-Display in LCD-Technik ( ). Zwar gibt es CFexpress-Karten (Typ B) sind momentan bei glei- reihen mit elektronischem Verschluss zeigen sich die
über einen Knopf auch die Möglichkeit, im Dunkeln cher Kapazität etwa um den Faktor fünf teurer. Sie Vorteile der hohen Schreibraten der Karten. Dazu ist
eine zusätzliche LED zu aktivieren, die dann jedoch sind aber robuster, etwas größer als SD -Karten und anzumerken, dass die R5 einen recht großen Schreib-
kaum weiterhilft. (Dies ist bei Nikons Z6 besser gelöst). (potenziell) deutlich schneller, was vor allem bei 4K- puffer aufweist, der bis zu 180 Raws oder 260 CRaws

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Meine neue Canon EOS R5 Abb. 5:
 Man muss unter
 Shoot 2 die
 Option HDR
 PQ-Einstellungen
 aufnehmen kann, bevor die Kamera langsamer Bildformate: JPEG, HEIF, Raw und CRaw aktivieren, um unter
 Bildqualität (Abb. 6)
wird, um Bilder wegschreiben zu können. Fotografiert Wie viele Kameras, die seit Ende 2020 auf den Markt ka- HEIF angeboten zu
man JPEGs, reicht der Puffer fast bis unendlich (kon- men, unterstützt die R5 das HEIF-Format (High Efficien- bekommen.
kret: 390 JPEGs oder 280 HEIF-Bilder, falls man eine ad- cy Image Format) als Alternative zu JPEG. HEIF erzielt
äquat schnelle Karte einsetzt). bei vergleichbarer Bildqualität gegenüber JPEG eine
 Für längere 8K-Videos sollte man große (512 GB etwa 50 Prozent höhere Komprimierung – oder bei Abb. 6:
 Jetzt wird
oder größer) CFexpress-Karten (des Typs B) einsetzen, vorgegebener Komprimierung eine höhere Bildquali- neben RAW
da sie durch die innere Struktur schnellere Schreibraten tät. Canon verwendet dabei statt der 8 Bit Farbtiefe (pro und CRAW auch
erlauben. Eine 512- GB -Karte kostet momentan jedoch RGB -Farbkanal) von JPEG bei HEIF 10 Bit Farbtiefe. (HEIF HEIF (statt JPEG)
 als Bildqualität
ab 400 Euro. Für kürzere Clips (und für 4K) reichen auch ist hier relativ flexibel und würde auch 12, 14 und 16 Bit angeboten.
128 bis 256 GB große Karten. Farbtiefe zulassen.) Möchte man Bilder in HEIF aufneh-
 Canon hat des späteren Starts der R5/R6 wegen men, so findet man diese Einstellung nicht wie vielleicht kaum noch Unterschiede zwischen Raw und CRaw er-
glücklicherweise die XQD -Karten übersprungen und erwartet unter der Einstellung zur Bild­qualität (unter kennen.
gleich auf CFexpress gesetzt. Hier ist das Anbieter- Shoot 1), sondern unter Shoot 2 mit der Einstellung HDR
spektrum sehr viel größer als bei XQD -Karten, die fast PQ-Einstellungen ( ). Erst wenn diese Option aktiviert Elektronischer Verschluss
ausschließlich recht teuer von Sony angeboten wer- ist, findet man unter den Einstellungen zur Bild­qualität Neben dem mechanischen Verschluss gibt es, wie bei
den. Noch liegen die Preise von CFexpress-Karten in (Abb. 6) HEIF statt JPEG. Die Bilder selbst haben dann den Spiegellosen üblich, auch die Möglichkeit des
der Nähe der XQD -Karten, des größeren Angebots we- die Namensendung ›.HIF‹. rein elektronischen Verschlusses. Er ist absolut lautlos,
gen ist aber ein Preisverfall abzusehen und bei eini- Neben JPEG und HEIF steht natürlich Raw zur Verfü- was in manchen Situationen ein wesentlicher Vorteil
gen Anbietern bereits in Gang. Störend ist lediglich, gung (mit einer Farbtiefe von 14 Bit), außerdem CRaw. ist, und erlaubt an der R5 bis zu 20 Bilder pro Sekunde
dass bisher kaum ein Kartenleser sowohl XQD - als auch Während das Canon-Standard-Raw-Format eine ver- (der mechanische Verschluss bis zu 12). Die genannten
CFexpress-Karten lesen kann. (Es gibt einige wenige lustfreie Komprimierung verwendet und im Mittel Zahlen gelten bei beiden Verschlussarten natürlich
überteuerte Ausnahmen.) Leider gibt es bisher auch etwa 44 bis 60 MB (Megabyte) große Bilddateien er- nur, wenn die Belichtungszeiten ausreichend kurz und
kaum Kartenleser, die neben den CFexpress-Karten gibt, setzt CRaw (Compressed Raw) eine verlustbehaf- das Objektiv und dessen Blendenmechanismus ausrei-
SD -, MicroSD - und CompactFlash-Karten lesen können tete Komprimierung ein und erzielt damit Dateigrö- chend schnell sind.
(dies ist aber sicher nicht die Schuld von C
 ­ anon). Ich ßen, die im Mittel bei etwa 40 bis 45 Prozent der Stan- Für den elektronischen Verschluss gelten aber ein
brauche deshalb zumindest zwei Kartenleser parallel, dard-Raw-Größe liegen (ca. 17 bis 25 MB bei CRaw). Die paar Einschränkungen. So ist die längste Belichtungs-
um auch XQD -Karten von einer Nikon Z6 lesen zu kön- Dateiendung ›.CR3‹ wird sowohl für Raws als auch für zeit damit 1/2 Sekunde. Langzeitbelichtungen sind so
nen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich dies im Laufe CRaws verwendet. Selbst bei kritischer Inspektion las- also nicht möglich. Auch Blitzen ist damit nicht mög-
des Jahres 2021 ändern dürfte. sen sich erfreulicherweise bei der Bildbegutachtung lich. Der Dynamikumfang der Kamera ist mit elek

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 tronischem Verschluss etwas geringer als mit dem
­mechanischen Verschluss, und bei Raws werden ›nur‹
 12 Bit statt der möglichen 14 Bit pro Pixel aufgezeichnet.
 Für große Fokus-Serien ist der elektronische Ver-
schluss jedoch ein Segen, erlaubt er doch sehr schnelle
Schussfolgen (bei ausreichend Licht), und er reduziert
den Verschleiß des mechanischen Verschlusses. (Dieser
ist aber mit 500 000 Auslösungen relativ robust ausge-
legt.) Die kürzeste Belichtungszeit für beide Verschluss-
varianten beträgt 1/8 000 Sekunde.
 Als dritten Verschluss-Modus gibt es eine Kombi- Anschluss für
 nation aus elektronischem und mechanischem Ver- Kabelauslöser
 schluss, als EFCS (Electronic First Curtain Shutter) oder Abb. 7: Seitenansicht mit aufgesetztem ›RF 24–105 mm F4 L IS USM‹. Rechts hinter den Gummikappen befinden sich einige
 im deutschen Menü ›Elekt. 1 Verschl.‹ bezeichnet. Hier wichtige Anschlüsse; unten vorn sitzt der Anschluss für den Kabelauslöser (mit zur Seite geschobener Gummiabdeckung).
wird die Belichtung elektronisch begonnen und me-
chanisch beendet. Es entfallen damit die meisten Be- Kopplung zur Außenwelt Für die mobilen Plattformen gibt es (Canon) Camera
grenzungen des rein elektronischen Verschlusses. Er ist Die Anbindung der Kamera an externe Geräte, etwa Connect, das man kostenlos im Google Play Store (für
leiser als der rein mechanische Verschluss, erlaubt auch zum ›Tethered Shooting‹ (Remote-Steuerung), ist auch Android) und in Apples App Store für iOS (und iPadOS)
den Einsatz von (externen) Blitzen und eine gegenüber ohne spezielles Zubehör auf drei Wegen möglich: herunterladen kann. Diese Anwendungen bieten an,
dem mechanischen Verschluss kürzere Synchronzeit viele Funktionen remote auszuführen, sowohl Kamera­
(1/250 s statt 1/200 s). ■ USB-C-Kabel (mit USB-3.1 Gen. 2 SuperSpeed) einstellungen vorzunehmen, Aufnahmen zu machen
 Die Anzahl der Autofokuspunkte ist gegenüber der ■ Bluetooth (Version 4.2) und (optional) herunterzuladen als auch Updates
5D Mk IV von 61 auf 5 940 gestiegen. Sie decken die ■ Wi-Fi (IEEE802.11a/b/g/n/ac) (5 GHz/2,4 GHz) durchzuführen, Bildstile zu gestalten und einiges mehr.
 Sensorfläche fast zu 100 Prozent ab – eine willkomme- Aber auch Fremdhersteller bieten (­kostenpflichtig)
 ne Verbesserung, die ebenso eine dramatisch besse- Für die beiden Funkstrecken (Bluetooth und Wi-Fi) sind Software zur Remote-Steuerung der R-Serie an (z. B
 re Objektverfolgung und Objekterkennung (Menschen, die Kopplungen/Einstellungen gut gestaltet und zuver- ­Helicon Remote), wenn auch teilweise für die R5 und R6
 Tiere, Augen) erlaubt. Diese Funktionen sind an der R5 lässig durchführbar. Als Steuerprogramme stellt Canon noch in der Betatest-Phase.
absolut beeindruckend – wohl auch dank des schnel- für seine Kameras die kostenlose und recht funktionale
len DIGIC-X-Prozessors. EOS Utility für Windows und macOS zur Verfügung.

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Weitere Verbindungen nach außen Display: 8,1 cm LCD mit 2,1 Millionen Pixel Was gegenüber der EOS 5D Mk IV entfallen ist
Wir finden aber, wie von Kameras in dieser Klasse X-Sychron: 1/200 s mechanisch, Die R5 als eine Art ›Nachfolgerin‹ für die EOS 5D Mk IV
gewohnt, fast alle wichtigen Außenanschlüsse. Dies 1/250 s im EFCS -Modus hat praktisch alles, was auch die 5D bietet, und vieles
reicht vom Anschluss für einen Kabelauslöser und AF-LED -Hilfslicht mehr. Weggefallen ist das GPS -Modul der 5D (das,
einem Infra­rotsensor (für Remote-Auslösungen) bis Farbraum: sRGB oder Adobe RGB bei JPEG/HEIF wenn aktiv, recht viel Batterie verbrauchte). Man kann
zum üblichen Blitzschuh und einem Blitz-Synchron- Fokussierung: Dual-Pixel C-MOS AF, 5 940 AF-Punkte jedoch das GP-E2-Modul nachrüsten, das auf den Blitz-
anschluss (auf der Seite). Man findet einen Stereo-Mi- Bildformate: JPEG, HEIF, Raw, CRaw schuh gesteckt wird. Eine sehr viel preiswertere Lösung
krofoneingang (sowie ein eingebautes Mikrofon), eine Belicht-Korr.: ± 3 Blenden besteht darin (wenn auch wenig umständlicher), die
Kopfhörer-Buchse und einen kleinen eingebauten Videoformate: MP4-Video: Kamera per Wi-Fi oder (stromsparender) per Bluetooth
Lautsprecher. Der HDMI-Ausgang in Form einer Micro- 8K-Vollformat 24/25/30p 12-Bit-RAW mit dem eigenen Smartphone zu koppeln und von
HDMI -Buchse kann 4K ausgeben – bei Video in meh- DCI/UHD (17:9 / 16:9) dort die GPS -Daten zu übernehmen. Canon stellt dafür
reren einstellbaren Formaten bis hin zu 4K (DCI oder 4K /120p im Vollformat, 4:2:2 10-Bit die kostenlose App Camera Connect für iOS und Andro-
UHD). Im Batteriefach finden wir eine weitere USB-V- 4K DCI/ UHD (17:9 / 16:9), Full HD id (in den jeweiligen App-Stores) zur Verfügung. Canon
Buchse, um darüber (optional) die Kamera mit Strom Maximal 29 Min. 59 Sek. (Weitere Camera Connect erlaubt auch eine weitergehende Re-
betreiben zu können. (Dies hätte allerdings etwas de- Details siehe: https://www.canon.de/ mote-Steuerung der R-Modelle vom Smartphone aus.
taillierter beschrieben sein dürfen.) cameras/eos-r5/specifications/)
 Akku: LP-E6NH (2 865 mA/h), kompatibel Meine Erfahrungen …
Technische Daten zu LP-E6N und LP-E6 … sind ausgesprochen gut – und dies in praktisch allen
Hier in Kürze die technischen Daten, die man wohl Größe: 138,5 × 97,5 × 88 mm (B × H × T) As­pek­ten. Die Kamera liegt mir, wie erwähnt, gut in der
schon hinreichend bei der recht lauten Canon-Neu­ Gewicht: 738 g (mit Akku und Karte, Hand. Die wesentlichen Funktionen sind ergonomisch
vorstellung der EOS R5 im Sommer 2020 gesehen hat: ohne Objektiv und ohne Adapter) erreichbar. Das Top-Display ist sehr gut ablesbar ( ). So-
 wohl der optische Sucher als auch das Rück-­Display
Sensor: CMOS 26 × 24 mm, 45 Megapixel Anschlüsse: sind kontrastreich (einstellbar), haben sehr gute Auflö-
Auflösung: 8.192 × 5.464 Bildpunkte, Tiefpassfilter Mikrofon: Internes Mono-Mikrofon (48 kHz, 16 sungen und bieten (konfigurierbar) eine Menge Infor-
Prozessor: DIGIC X Bit x 2 Kanäle) mationen. Viele Einstellungen sind sowohl über Knöp-
ISO: 100–51.200 (Lo: 50, Hi: 102.400) Computer: SuperSpeed USB 3.1 Gen 2 USB-C fe/Stellräder als auch über das Rück-Display mit seiner
IBIS: 5 Stufen + Objektiv (bis zu 8,5 Stufen HDMI -Ausgang: 4K (DCI) 59,94 p, … praktischen Touch-Funktion zugänglich. Als sinnvoll
 kombiniert) Mikro-Eingang: Stereo habe ich empfunden, dass man sich bereits in der Vor-
Bajonett: RF (EF + EF-S über EF-EOS -Adapter) Kopfhörerausg.: Miniklinke, Stereo schau (vor der Aufnahme) ein Histogramm anzeigen
Sucher: EVF, 0,5" OLED mit 5,76 Millionen Pixel Blitzschuh: mit Canon-Anschlüssen lassen kann, was manchen Fotografen stören mag,

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Abb. 8:
Meine neue Canon EOS R5
 R5 und R6 können
 kamerainterne
 Fokusreihen
 erstellen. Hier die
aber abstellbar ist. Diese Anzeige ist auf dem Rück-Dis- Einige weitere Schmankerln Einstellungen dazu.
 Die Bildkombination
play und auch im elektronischen Sucher möglich. Was man als Schmankerl betrachtet, variiert natürlich
 erfolgt aber extern.
 Ein Nachteil der spiegellosen Kameras ist ihr höhe- von Anwender zu Anwender. Für mich ist eines der
rer Verbrauch an Akkuleistung. Die R5 fällt hier (nomi- schönen Elemente die Möglichkeit von Fokusreihen bei funktionierte, denn das gewohnte akustische Signal
nell) sogar etwas hinter vergleichbare Konkurrentinnen der R5. Zugegeben, man findet diese Möglichkeit be- durch das Geklapper des mechanischen Verschlusses
zurück. Sie wird nach CIPA (Camera & Imaging Products reits seit einiger Zeit auch bei anderen Kameras, etwa fehlte mir. Erst durch die Rückschau auf die aufgenom-
Association) mit 350 Bildern pro Akkuladung angege- bei einigen spiegellosen Modellen von Olympus, Pana- men Bilder konnte ich mich versichern, dass die Kame-
ben oder etwa 490 im ECO -Modus (unter Verwendung sonic und Fujifilm. Bei einigen Canon-DSLRs kann man ra Bilder aufgezeichnet hatte. Der kurze Blackout bei
des Rück-Displays bei geringerer Bildwiederholungs- die Funktion über einen Firmware-Hack von Magic der Aufnahme fällt bei der R5 nämlich extrem kurz aus.
rate). Ich selbst bin bisher aber bei meiner Art der Fo- Lan­tern nachrüsten. Bei der R5 und R6 findet man sie Fokussiert man manuell, was ich im Makrobereich
tografie immer mit einer Akkuladung über den Tag ge- aber ohne Hacks (und einige EOS-R- und RP-Anwender fast ausschließlich tue, zeigt die R5 im elektronischen
kommen. In aller Regel erlaubt eine Akkuladung deut- hoffen, dass ihnen die Funktion per Firmware-Update Sucher sehr schön die aktuelle Fokusdistanz an (sofern
lich mehr Aufnahmen, abhängig von der Nutzung von nachgereicht wird). Ich habe die Funktion in foto­ das Objektiv diese liefert), was hilfreich ist. Daneben
EVF (Electronic View Finder, der elektronische Sucher), espresso 5/2020 beschrieben (ab Seite 53). Setzt man sieht man beim manuellen Fokus einen Schärfe-In­di­ka­
IBIS, Autofokus-Steuerung des Objektivs und dessen kamerainterne Fokusreihen ein – bei der R5/R6 wird tor mit einer gewissen Ähnlichkeit zu einem Schnitt-
Bildstabilisator sowie dem Energieverbrauch durch das dafür aus­schließlich der elektronische Verschluss ver- bildindikator (s. Abb. 9 A).
Objektiv und dessen Bildstabilisator. (Eine Ausnahme wendet – und sind die Belichtungszeiten kurz, so er-
ist hier ein länger laufendes ›Tethered Shooting‹, was reicht man damit extrem schnelle Fokusreihen, die bis
extrem viel Akku kostet – selbst bei meiner EOS 5D Mk zu (eher theoretischen) 999 Bilder umfassen können.
IV. Für solche Shootings kann die Strom­ver­sor­gung der Lediglich Blitzen ist dabei nicht möglich. Die Bildkom-
R5 aber per USB-C-Kabel erfolgen.) bination der Fokusreihe erfolgt aber dann außerhalb
 Im Gegensatz zu den EOS -Vollformat-DSLRs, an de­ der Kamera – beispielsweise mit der kostenlosen Ca-
nen man keine APS-C- Ob­jektive nutzen konnte, er­lau­ non-Anwendung DPP (Digital Photo Pro).
ben es die Kameras der R-Serie, über den EF-EOS-R- Überhaupt erweist sich der elektronische Verschluss
Adapter auch EF-S -Objektive (APS-C- Objektive) ein- in vielen Situationen als ein Schmankerl (das inzwi- a
zusetzen. Man verliert dabei aber Auflösung; statt 45 schen praktisch alle Spiegellosen bieten). Er kann aber
Me­ga­pixel verbleiben bei der R5 nur etwa 17,3 MP. Ich in manchen Fällen etwas gewöhnungsbedürftig sein,
 Abb. 9: Hier ist sowohl die Entfernungsskala eingeblendet als
sehe auch sonst wenig Sinn darin, diese Objektive an da dem Fotografen zuweilen das Feedback zur Auf-
 auch der Schärfeindikator (bei manueller Fokussierung). (Das
einer solchen Kamera zu verwenden. nahme fehlt. Bei einem Spaziergang mit Fotografie- EVF-Fenster ist durch den HDMI-Grabber etwas beschnitten. Die
 ren zweifelte ich zunächst an, dass die Kamera korrekt Focus-Peaking-Markierung wird darin leider nicht angezeigt.)

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Meine neue Canon EOS R5

 Auch die bei Spiegellosen übliche Funktion des Zoom-Objektiven im Standardfall die Zoom-Position ben. Die hochauflösenden Bilder erfordern zwar mehr
­Focus-Peaking empfinde ich als ausgesprochen hilf- auf die Ausgangsposition zurückgefahren wird. Nikon Rechnerleistung bei der Raw-Bearbeitung, dies ist aber
reich. Hier lässt sich sowohl die Empfindlichkeit als hat dies nach Klagen einiger Anwender per Firmware- für meine verschiedenen Rechner bisher kein Problem
auch die Signalfarbe einstellen (Rot/Orange, Grün, Update korrigiert. Ich würde mir dies auch von Canon und macht auf meinem 4K-Monitor richtig Freude.
Blau). Dabei markiert die Kamera sowohl auf dem Rück- wünschen. Da ich praktisch ausschließlich in Raw (oder CRaw)
Display als auch im elektronischen Sucher die Bereiche, Funktional schön, aber von einer DSLR kommend fotografiere, möchte ich keine Aussage zu den JPEGs
die aktuell im Fokus liegen, im Standardfall rot. zunächst ungewohnt ist der Fokus-Zoom. Er erfolgt, treffen. Ein eher flüchtiger Test sieht sehr gut aus.
 Die im Sucher angezeigten Informationen lassen wenn die Kamera bei den ›Focus by wire‹1-Objektiven
sich recht flexibel konfigurieren. So ziehe ich es (zumeist) einen Fokus gefunden hat und dabei stark auf den ge- Firmware-Updates
vor, auch das (Live-)Histogramm zu sehen (umschaltbar fundenen Fokusbereich einzoomt. Dies erlaubt, mit Canon war bisher – entgegen seiner sonstigen Ge-
zwischen Luminanz und RGB). Viele Informationen hier dem vergrößerten Ausschnitt mit dem Fokusring eine wohnheit – relativ fleißig bei Updates der Firmware zur
verdecken aber natürlich einen Teil der Szene. Feineinstellung des Fokus vorzunehmen. (Anwender, R5 und R6. Man ist hier bereits bei der Version 1.2 an-
 die schon länger mit Spiegellosen arbeiten, kennen gekommen und hat signalisiert, dass Ende Februar ein
Gewöhnungsbedürftiges dies wahrscheinlich.) Diese Funktion lässt sich deakti- weiteres Update kommen wird (primär mit Verbesse-
Kommt man von einer DSLR , so muss man sich an ei- vieren. rungen bei Video-Formaten). Aber auch für einige RF-
nige Änderungen mit einer neuen Kamera zunächst Objektive gibt es bereits Updates, die sich wie erwähnt
gewöhnen. Eine ist bei den RF- Ob­jek­tiven für mich Bildqualität über die Kamera einspielen lassen.
beispielsweise die Fokussteuerung ›by wire‹, d. h., es Bereits die EOS 5D Mk IV hat eine ausgesprochen gute
gibt keine feste Kopplung zwischen Fokusring und der Bildqualität; ich kann mit ihr Bilder mit 6 400 ISO auf- Objektive
Fokuseinstellung. Die Fokussierung wird statt dessen nehmen, die (mit etwas Nachbearbeitung) noch auf A2 Mit der EOS-R-Kameraserie von Canon wurde, wie er­
(neben dem Autofokus) durch die Klicks des elektroni- gedruckt gut genug für eine Ausstellung sind. wähnt, ein neues Bajonett eingeführt: das RF-Ba­jo­nett.
schen Fokusrings gesteuert. Dies resultiert für mich in Die R5 legt mit ihrer höheren Auflösung und ei- Man braucht deshalb, möchte man ›native Objekti-
einer gewissen indirekten Steuerung. Man kann zwar nem nochmals erweiterten Dynamikumfang eine ve‹ verwenden, entsprechend neue Objektive. Das
die Wirkung der Klicks in gewissen Grenzen konfigu- gute Schippe drauf – etwa eine Blendenstufe beim Spek­trum dieser RF- Objektive ist bereits respektabel,
rieren (etwa abhängig von der Drehgeschwindigkeit) Dynamik­umfang. Dieser wird mit etwa 14 LW angege- aber bei weitem noch nicht so groß wie das an EF-
und kann auch die Drehrichtung ändern, aber auch Objektiven (der bisherigen EOS-DSLRs).
 1 Bei ›Focus by wire‹ gibt es keine direkte Verknüpfung zwischen
dies ist eine Umstellung. Arbeitet man mit manuellem Fokussierabstand und Fokusring. Der Fokusring gibt lediglich Es gibt zwar bereits Objektive mit RF-Bajonett von
 Signale an die Kamera, und diese leitet sie ›bereits interpretiert‹
Fokus, so ist störend, dass die letzte Fokusposition mit Fremdherstellern (z. B. Laowa, Samyang oder NiSi) – der
 an die Fokussiermotoren weiter – mit Signalen, die (optional)
dem Ausschalten der Kamera verloren geht und bei abhängig von der Drehgeschwindigkeit sind. überwiegende Teil davon ohne Autofokus –, aber noch

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Abb. 10: Ausschnitt aus einer Freihandaufnahme mit dem ›Reisezoom‹ ›RF 24–240 mm F4,0–6,3 IS USM‹ @ 56 mm, ISO 800, f/6,3, 1/80 s. Die Lichtstimmung hielt nur wenige Minuten an.

 keine von den bekannteren Herstellern wie Sigma und Ein 24–105-mm-Modell RF-Ob­jek­ti­ven bisher kaum.
 Tamron. Beide haben inzwischen verlauten lassen, dass Mein bisheriges (fast) Immerdrauf-Objektiv war das Canon bietet daneben ein deutlich preisgünstige-
 sie 2021 wohl solche auf den Markt bringen werden. ›EF 24–105 mm F4L IS USM‹. Der RF-Nachfolger ist res Modell ›RF 24–105 mm F4–7.1 IS STM‹ an, allerdings
 Ich beschloss, mir zumindest einige neue RF- Ob­ als ›RF 24–105 mm F4L IS USM‹ verfügbar. Er wurde nicht in der gleichen Qualität, lichtschwächer und eher
 jektive zuzulegen, auch wenn diese bisher noch etwa bisher leider nicht (wie in der Vergangenheit oft üb- für die kostengünstigeren R- und RF-Ka­meras gedacht.
 20 bis 25 Prozent teurer als die entsprechenden EF- lich) als etwas preiswerteres Kit-Objektiv zur EOS R5 Das erstgenannte, etwa 700 Gramm schwere Zoom
 Objektive sind. Ihnen wird aber nachgesagt, dass angebo­ten und ist bisher als separates Objektiv mit (s. ) mit seiner durchgehenden Lichtstärke von f/4,0,
 die meisten davon optisch deutlich besser als die EF- etwa 1 200 Euro relativ teuer. Man braucht auf dem neun Blenden­lamellen, 77 mm Filterdurchmesser ist
 Modelle sind, wohl auch, weil sie auf höhere Sensorauf- Markt auch momentan nicht groß zu suchen, Preisunter­ recht gut und hat eine objektivinterne Bildstabilisie-
 lösungen gerechnet wurden. schiede bei verschiedenen Anbietern gibt es bei den rung (mit etwa 5 Stufen gegenüber den 4 Stufen beim

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EF-Modell), die mit dem kamerainternen Bildstabilisa- (siehe ) sowie einen Zoom-Lock-Schalter (obwohl ich
tor zusammenarbeitet und in der Kombination etwa 8 bislang nicht bemerkt habe, dass es nach unten hän-
Stufen ergibt. Das Objektiv trägt im Gegensatz zum EF- gend ›kriecht‹).
Modell nicht mehr den Beinamen ›Macro‹, da der maxi- Die Abbildungsqualität ist über den gesamten
male Abbildungsmaßstab nur 0,24 bzw. 1 : 4,2 ist. Zoombereich in der Bildmitte gut bis sehr gut und an
 Mit einer Naheinstellgrenze von 45 cm kann man den Rändern immer noch ordentlich, selbst bei Offen-
aber auch ohne Zwischenringe oder vorgesetzte Nah- blende F4,0, wenn auch nicht Spitzenklasse. Sie liegt
linse recht dicht an ein Objekt für Nahaufnahmen he- deutlich über der des EF-Pendants (in der Version II).Die
rangehen, darf in diesem Nahbereich aber keine opti- Vignettierung ist relativ stark (am stärksten bei 24 mm
male Abbildungsqualität mehr erwarten. Zwischenrin- und bei 105 mm); chromatische Aberrationen sind an
ge (mit durchgereichten Kontakten), die es bisher für den Bildrändern an kontrastreichen Kanten erkennbar,
 Abb. 11: Das ›RF 70–200 mm F2,8L IS USM‹ ist recht kompakt und
das RF-Ba­jo­nett schon relativ preiswert von verschie- aber im Raw-Konverter gut zu beheben. (Aktiviert man bei eingefahrenem Zoom nur ca. 15,2 cm lang. (Bild: Canon)
denen chinesischen Anbietern gibt, helfen hier weiter. bei JPEG/HEIF die automatische Bildkorrekturen, wer-
Alternativ kann man im Makro­segment mit vorgesetz- den beide Fehler recht gut in der Kamera behoben.) Die objektivinterne Bildstabilisierung wird mit 5 Stufen
ten Nahlinsen arbeiten. Das ›RF 24–105 mm F4L IS USM‹ angegeben und im Zusammenspiel mit dem IBIS der
ist etwas kürzer als das EF-Pendant (107,3 mm statt 118 Ein lichtstarkes 70–200-mm-Tele R5 mit 8 Stufen. Die Naheinstellgrenze ist mit 0,7 m re-
mm) und etwas leichter (700 Gramm statt bisher 795 Neben einem 100-mm-Makroobjektiv war an meiner lativ gering, der maximale Abbildungsmaßstab mit 0,23
Gramm). Das Objektiv wird mit Streulichtblende gelie- EOS 5D Mk IV das ›EF 70–200 mm F2.8L IS USM‹ das (bzw. 1 : 4,4) für ein solches Objektiv relativ groß. Das
fert, was in dieser Preislage selbstverständlich sein soll- meistbenutzte Objektiv. Deshalb war die nächste Ob- Objektiv kommt ebenfalls mit einer Gegenlichtblende.
te. Es hat wie viele der neuen RF-Objektive neben dem jektiv-Anschaffung das ›RF 70–200 mm F2.8L IS USM‹. Sie hat oben ein kleines Fenster (mit Schieber), das es
Zoom- und dem Fokusring einen weiteren frei beleg- Das Objektiv ist deutlich kürzer als das EF-Pendant (zu- vereinfachen soll, einen aufgesetzten Pol-Filter zu ro-
baren Einstellring, den ich zumeist für die Belichtungs- sammengeschoben 152 mm statt 240 mm; bei voll aus- tieren, was dennoch recht fummelig ist. (Ein Einschub
korrektur einsetze. Es ließen sich aber ebenso die Än- gefahrenem Zoom 210 mm statt 280 mm – jeweils ohne für Filter im Teil zum Bajonett wäre sicher besser, wür-
derung der ISO -Einstellung, die Blendensteuerung Streulichtblende). Es ist ebenso leichter (1 070 Gramm de das Objektiv jedoch länger und teurer machen.)
oder einige andere Funktionen darauf legen. statt ca. 1 500 Gramm). Der Filterdurchmesse ist bei Wird mit dem EF-Modell noch ein anständiger, fes-
 Das Objektiv wirkt wertig, liegt gut in der Hand und 77 mm geblieben. Während die EF-Ver­sion jedoch in- ter und robuster Objektivköcher mitgeliefert, ist beim
lässt sich flüssig/weich bedienen, wenn man sich erst nenfokussierend arbeitet, verlängert sich das RF-Ob­ RF-Modell nur ein Objektivbeutel dabei, der deutlich
einmal an die Fokussierung ›by wire‹ gewöhnt hat. Ne- jek­tiv beim Fokussieren deutlich, was ich als (tolerier- weniger funktional ist. Der deutlich höhere Preis des
ben einem AF-/MF-Schalter hat es einen Schalter, um baren) Nachteil betrachte. (Die Länge des Objektivs RF-Objektivs würde eigentlich eine bessere Schutzhülle
die interne Bildstabilisierung ein- und auszuschalten ändert sich bei innenfokussierenden Objektiven nicht.) rechtfertigen.

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 Die Qualität des Objektivs entspricht dem Preis: Sie abfällt und etwas längere Belichtungszeiten e ­ rfordern
ist sehr hoch, und zwar bereits bei Offenblende f/2,8, kann. Der Nano-USM-Autofokusmotor ist weich, schnell
und nimmt bis etwa f/5,6 noch leicht zu – insbesondere und fast geräuschlos.
zu den Bildrändern hin. Dies gilt praktisch über den ge- Neben einem Schalter, um die objektivinterne Bild-
samten Zoombereich. Das Objektiv hat von der Quali- stabilisierung an- und auszuschalten, finden wir einen
tät her gegenüber seinem bereits sehr guten EF-Pen­ Schalter, um zwischen der Fokuskontrolle (›by wire‹)
dant nochmals zugelegt und kann die hohe Auflösung und der Funktion als programmierbarem Kontrollring
 Abb. 12: Das ›RF 24–240 mm F4,0–6,3 IS USM‹ hat bei ein­ge­zo­
der R5 wirklich nutzen. Es macht Spaß, damit zu arbei- ge­­nem 10-fach-Zoom eine Länge von ca. 12,5 cm. (Bild: Canon) umzuschalten. Ein dritter separater Ring (neben Zoom
ten, auch wenn die Kombination aus R5 und diesem und Fokus) fehlt hier also. Dafür fällt der Zoomring
Objektiv mit Lichtschutzblende mit insgesamt etwa recht breit aus ( ). Daneben gibt es einen Zoom-Lock-
1,8 kg nicht ganz leicht ist. Die Kombination aus dem relativ leicht und hat einen Filterdurchmesser von Schalter. Eine AF/MF-Umschalter fehlt leider.
IBIS der Kamera und der Bildstabilisierung des Objek- 72 mm. Für die objektivinterne Bildstabilisierung nennt Was die Blende betrifft, so reicht die Offenblende
tivs macht (bei statischer Szene) auch Freihandaufnah- Canon 5 Stufen, die bei der R5 mit dem IBIS zusammen von F4,0 gerade einmal von 24 bis 26 mm Brennwei-
men bei 200 mm noch sehr realistisch – bis hinab zu etwa 6,5 Stufen ergeben sollen. te. Von 27 bis 43 mm sind es F4,5, bevor bei 44 mm F5,0
etwa 0,5 s mit recht guter Ausbeute an scharfen Bil- Meine Erwartungen an das Objektiv waren eher zu- einsetzt, ab 70 mm F5.6, ab 105 mm ist es dann F6,3.
dern. Es gibt inzwischen auch eine deutlich leichtere rückhaltend. Im Einsatz waren die Bildergebnisse je- Dass bei diesem Objektiv keine Objektivtasche
und halb so teure Version dieses Objektivs mit durch- doch (zumindest subjektiv) erstaunlich gut. Mit ­einer mitgeliefert wird, ist für mich verschmerzbar. Solche
gehender Offenblende von F4,0. Naheinstellgrenze von 50 cm und einem maximalen ›Labber‹-Taschen habe ich inzwischen genug von an-
 Abbildungsmaßstab von etwa 0,26 erlaubt es auch deren Objektivkäufen.
Reiseobjektiv – ein ›Super-Zoom‹ Nahaufnahmen, wobei die Abbildungsqualität im Nah- Die Schärfe des Objektivs ist in der Mitte bei (fast)
Auch wenn die aktuelle Pandemie kaum Reisen erlaubt, bereich spürbar nachlässt. allen Brennweiten für ein Zehnfach-Zoom ­erstaunlich
war mein drittes RF-Objektiv ein ›Reiseobjektiv‹ mit Ob die von Canon angeführte kombinierte Bildsta- gut (ohne dass ich MTF-Messungen vorgenommen
einem relativ großen Zoombereich: das ›RF 24–240 mm bilisierung von 6,5 bis 8,0 Stufen für manche Kamera- habe), selbst bei der jeweiligen Offenblende, fällt aber
F4–6,3 IS USM‹. Für ein Reiseobjektiv ist es mit knapp Objektiv-Kombinationen (abhängig vom eingesetzten zu den Rändern hin ab und wird auch bei Abblenden
1 000 Euro nicht gerade billig (die Preise fangen aber Objektiv) wirklich erreicht wird, sei dahingestellt. Aus um eine oder zwei Stufen nicht wesentlich besser. Man
an zu sinken). Zu diesem Preis kommt es leider ohne meiner Erfahrung ist sie aber wirklich erstaunlich. Sie findet auch deutlich erkennbare Vignettierung und, bei
Gegenlichtblende, die bei Canon ca. 39 Euro extra kos- ist bei Freihandaufnahmen bei den längeren Brennwei- solchen Zooms kaum vermeidbar, chromatische Aber-
tet. Hier zog ich ein Billig-Äquivalent für ca. 12 Euro vor. ten ausgesprochen hilfreich, zumal am längeren Zoom- rationen. Diese Schwächen lassen sich bei JPEG - und
 Dieses ›Super-Zoom‹ ist mit ca. 750 Gramm noch Ende die Offenblende wie bei diesem Objektiv auf f/6,3 HEIF-Bildern bereits kameraintern weitgehend beheben

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Meine neue Canon EOS R5

(sofern man die Objektivkorrekturen unter Shoot 3 akti- ein altes 100-mm-F2,8-Trioplan von Meyer Görlitz mit Licht sicher zu fokussieren – bis hinab zu –6 LW2 –, ist
viert hat) – und bei Raws später im Raw-Konverter. einem M42-Anschluss oder ein ›Laowa 25 mm F2,8 aus meiner Erfahrung heraus fantastisch. Der Fokus
 Dieses Objektiv ist sicher kein Qualitätssieger (und 2,5–5x-Ultra-Macro‹ mit Nikon-Anschluss.1 kann fast das gesamte Sichtfeld (Sensorfläche) abde-
nicht weiter vor Regen und Staub geschützt), aber als Die Arbeit erfolgt dann (fast natürlich) mit manuel- cken, und die Kamera fokussiert auch noch problemlos
(noch) relativ leichtes Werkzeug mit einem wirklich gro- lem Fokus sowie ohne Übertragung der Objektivdaten. bei f/11 (sogar bis zu f/16), also auch dann, wenn Sie z. B.
ßen Brennweitenbereich für manche Gelegenheit ein Um solche Objektive an den R-Kameras betreiben und Ihr Zoom mit einer Offenblende von f/6,3 am langen
nützliches Objektiv. Die Aufnahme in entstand mit mit ihnen auslösen zu können, muss man unter den Ein- Ende mit einem Zweifach-Telekonverter verwenden.
diesem Objektiv. stellungen unter Reiter 4 die Funktion Ohne Objek- Das Fokussieren ist sehr schnell. Dies gilt selbst für
 tiv auslösen auf On setzen (s. ). ältere EF-Objektive am EF-zu-RF-Adapter. Nochmals
Gesamtbewertung Man kann dann bei der R5 und R6 mit diesen Objek- schneller geht es aber mit den neuen RF-Objektiven,
Insgesamt bin ich mit der neuen EOS R5 ausgesprochen tiven immer noch den kamerainternen Bildstabilisator die Nano-USM-Autofokus-Motoren einsetzen. Sie sind
zufrieden und kann die Kamera nur empfehlen – aller- sowie Fokus-Peaking verwenden und die verschiede- neben der Geschwindigkeit sehr leise.
dings hat sie ihren durchaus beeindruckenden Preis. nen Funktionen der automatischen Belichtung (mehr Der bei den meisten neuen RF-Objektiven vorhan-
Wegen verschiedener Umstände – etwa dem Schreiben dazu in der nächsten fotoespresso-Ausgabe). dene Kontrollring ist eine schöne Funktion. Er lässt sich
dem Makro-E-Books – habe ich noch nicht so viel damit Beeindruckend sind die verschiedenen Autofokus- mit zahlreichen Funktionen belegen (aber immer nur
fotografiert wie ursprünglich geplant. Die Schwerpunk- Funktionen – und zwar sowohl hinsichtlich der Mög- eine ist aktiv).
te meiner Foto­grafie waren in den zurückliegenden lichkeiten (Objektverfolgung, Augen-Erkennung für Bedingt durch die neuen Objektivkonstruktionen
Monaten Makroaufnahmen sowie Aufnahmen von Mensch und Tier, …) als auch was Zuverlässigkeit und liegen die hinteren Linsen oft nahe am Bajonett – bei-
meinen Enkeln. Aber auch eine ganze Reihe von Land- Treffsicherheit angeht. Die Fähigkeit, auch bei wenig spielsweise beim RF 70–200 mm. Dies verhindert, dass
schaftsaufnahmen sind darunter. man die beiden recht teuren neuen RF-Telekonverter
 Abb. 13:
 Meine ›alten‹ Blitze (Canon 600EX-RT, Yongnuo (1,4x und 2x) mit vielen Objektiven nutzen kann, da die
 Aktivieren Sie
YN685) sowie meine Yongnuo-Funkblitzsteuerung diese Einstellung, Optik der Konverter in das Objektiv hineinreicht. Das ist
(YN622C-TX) kann ich weiter verwenden. Dies gilt in um mit fremden ausgesprochen schade. Hier hoffe ich, dass wie für die
gleichem Maße für meine verschiedenen EF-Objektive. Ob­jek­tiven, die EF-Serie ein Dritthersteller eine kompatible Lösung für
 Das Konzept der spiegellosen R5 erlaubt mir sogar nichts der Kamera das RF-Bajonett auf den Markt bringt, und würde da-
 melden, auslösen
recht einfach, Fremdobjektive mit fremden Bajonett im für in Kauf nehmen, dass die Qualität nicht jener der
 zu können.
Zusammenspiel mit preiswerten Adaptern an der Ka- ­Canon-Konverter entspricht.
 1 Diese Laowa-Objektiv gibt es inzwischen auch mit einem
mera zu nutzen. Hier gehören z. B. ein älteres ›Sigma RF-Bajonett, aber ohne Autofokus und ohne Kommunikation der 2 Der Autofokus bei –6 LW erfordert aber ein Objektiv mit einer
150 mm F2.8 APO DG Makro HSM‹mit Nikon-F-Bajonett, Objektiv-Daten zur Kamera. Offenblende von F1,2.

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Meine neue Canon EOS R5

 Wie bei der Nikon-Z-Serie fehlt der R5
bisher ein Pixelshift zur Erhöhung der Bild-
auflösung (bei statischen Szenen). Vielleicht
wird dies einmal per Firmware-Update
nachgeliefert?

Und nun hoffe ich, dass das Frühjahr bes-
seres ­Wetter bringt, das Impfen gegen
Covid-19 Fortschritte macht und man bald
wieder reisen und fotografieren kann. Es
gibt an der R5 und den neuen Objektiven
für mich sicher noch einiges zu entdecken
– und noch mehr fotografischen Gewinn
aus der doch erheblichen Investition zu
ziehen.

 Resümee
 Mein Resümee zur Kamera lautet: Ich bin
 hin persönlich ›hin und weg‹. Das Resümee
 meines Geldbeutels lautet hingegen: ›weg
 – und nichts hinzugekommen‹.
 Alle hier angesprochenen Komponen-
 ten – Kamera, Objektive, (Meike-)EF-zu-RF-
Adapter – habe ich regulär gekauft ohne
irgendwelche Vorteile. Ich habe auch sonst
 Abb. 14: Der Detailreichtum der 45-MP-Bilder (hier bereits beschnitten)
keine geschäftlichen Verbindungen zu ist groß, und bei Raws lassen sich in der Nachbearbeitung in den Lichtern
­Canon. Dieser Review mag sehr eupho- etwa 1,5 Belichtungsstufen ›zurückholen‹ und die Tiefen um etwa 4
 risch klingen, entspricht aber meinen Er- Belichtungsstufen anheben, ohne dass das Bild sichtbar darunter leidet.
 fahrungen. ■ (EOS R5, RF 24–105 mm F4,0L IS USM @ 24 mm, f/7,1, 1/100 s, ISO 200)

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Das Handbuch zur Kamera

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 Martin Schwabe Frank Späth

 Canon EOS R6 Nikon Z 5
 OLYMPUS OM-D E-M1O MARK IV

 Dies ist das Handbuch für alle Fotograf*innen, die auf Nikon wendet sich mit der Z 5 auch und gerade an Ein-
 Canons EOS R6 wechseln. Canon-Profi Martin Schwabe und Umsteiger ins noch recht junge spiegellose Voll-

 Canon EOS R6
 macht Sie darin schnell und praxisnah mit der Kamera formatsystem der Z-Serie. Jede Menge professionelle
 und den Vorzügen des spiegellosen Systems vertraut. Funktionen der »großen Schwestern« Z 6 und Z 7 sind
 Einen Schwerpunkt legt der Autor auf die Arbeitsweise auch beim Einstiegsmodell Z 5 mit an Bord, da heißt es
 und die mächtigen Konfigurationsmöglichkeiten des für den Benutzer: nicht den Überblick verlieren. Genau
 neuen Dual Pixel CMOS-Autofokus. hier setzt das Handbuch zur Nikon Z 5 an.
 Nach einem kurzen Rundgang durch die Bedienele- In einem detaillierten Einstiegskapitel lernen Sie sämt-

 Nikon ZZ 5
 mente steigen Sie direkt ein. Sie optimieren die Auto- liche Funktionen und Menüpunkte kennen und werden
 fokusmodi One Shot und Servo und arbeiten mit den mit der opulenten Ausstattung im Detail vertraut
 Cases – den fünf vordefinierten Autofokus-Profilen der gemacht. In verständlicher Sprache und immer mit
 EOS R6. Sie lernen, in welchen Situationen Sie Spot- maximalem Bezug zur Praxis erläutert Frank Späth,
 und Einzelfeld-Messung einsetzen, wie Sie die Zonen- worauf es bei der Programmierung und dem Einsatz
 Autofokus-Modi und die KI-basierten Features Gesich- der Z 5 ankommt, welche Features wichtig sind und auf
 ter- und Mustererkennung nutzen und wie Autofokus welche Sie eher verzichten können.
 und Belichtungsmessung zusammenspielen.
 Im reichlich bebilderten Praxisteil geht es dann um
 Neben den gängigen Programmen wie P, Tv und Av die fotografischen Kernthemen rund um Autofokus,
 erläutert der Autor die neue Automatik Fv und wie Farbe, Empfindlichkeit, Blitzen, Bildqualität und um
 diese Ihnen kreative Spielräume eröffnet. Sie lernen die Videofeatures der Nikon. Lernen Sie grundle-

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 auch, die Kamera auf Ihre Arbeitsweise anzupassen – gende Fehler zu vermeiden und erfahren Sie, wie Sie
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 DAS HAEinN DBUCH ZUR
 über individuelle Tastenbelegungen oder das Speichern • Fotografie das professionelle Angebot Ihrer Nikon spielend in • Fotografie

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 eigener Profile auf den Programmplätzen C1-C3. packende Bilder und Filme umsetzen. Leicht verdau- • Kameras
 liche Motiv-Workshops zu wichtigen Motivgebieten

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 Kapitel zu besonderen Aufnahmetechniken wie Richtet sich an

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 Nikon
 wie Porträt, Sport, Natur, Landschaft oder Architektur
n Mehrfachbelichtung und HDR zeigt Ihnen, wie die • Fotograf*innen Richtet sich an
 lockern das Handbuch zur Z 5 auf.

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nen Kamera Aufgaben übernimmt, die sonst der Nachbear- • Fotograf*innen
 beitung vorbehalten wären. Ein Schnelleinstieg in die Wer noch vor der Kaufentscheidung steht, profitiert • Einsteiger-/ Frank Späth

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 ZZ 5
 Videofunktionen der EOS R6 schließt das Buch ab. ebenfalls vom Wissen und der Erfahrung des Autors, Umsteiger*innen ins

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 Schwabe
 der während der kompletten Buchproduktion parallel Vollformat
 mit einer Nikon Z 6 gearbeitet hat und an passenden • Amateure und Profis
 Martin Schwabe

 EOS R6
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 herausarbeitet.
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 der Automatiken bis zur Steuerung von Belichtung, weise, Einsatz sowie den neuen Features der spie- punkte, erklärt Frank Späth alle Bedienelemente
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 Beispielfotos illustrieren die beschriebenen Techni- passung legt er besonderes Augenmerk auf die Umgang mit der Z 5 an die Hand. Zudem gibt es
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