Kompetenzen zur Bewältigung belastender Lebensereignisse und der Schutz von Anpassungsstörungen - Krause und Pachernegg

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Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
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 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Kompetenzen zur Bewältigung
                                                                               Homepage:
belastender Lebensereignisse und
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der Schutz von Anpassungsstörungen                               JNeurolNeurochirPsychiatr

Baumann K, Rotter M, Linden M                                          Online-Datenbank
                                                                         mit Autoren-
Journal für Neurologie
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Neurochirurgie und Psychiatrie
2009; 10 (1), 82-86

                                                                                            Indexed in
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Belastungsbewältigungskompetenzen und Anpassungsstörungen

Kompetenzen zur Bewältigung belastender Lebens-
ereignisse und der Schutz vor Anpassungsstörungen
                                                                K. Baumann, M. Rotter, M. Linden

 Kurzfassung: Anpassungsstörungen sind in der             und Weisheit. Für Ärzte und Psychotherapeutenmental disorders and are the result of an inter-
 Praxis häufig auftretende psychische Störungen,          ist es wichtig, diese Resilienz- oder Vulnerabili-
                                                                                                       action between life burdens and coping skills,
 die meist durch eine Wechselwirkung aus Le-              tätsfaktoren zu kennen, wenn sie mit Patienten
                                                                                                       such as intelligence, problem-solving skills, at-
 bensbelastung und Bewältigungskompetenzen                konfrontiert sind, die unter Überlastungssyndro-
                                                                                                       tributions, sense of coherence, emotional intelli-
 der Person ausgelöst werden. Die Widerstands-            men und Anpassungsstörungen leiden.          gence, morality or wisdom. It is important for
 fähigkeit eines Menschen (Resilienz) gegenüber                                                        physicians to know and be able to assess such
 Lebensbelastungen hängt wesentlich von Be-                                                            resilience factors in the prophylaxis and treatment
 wältigungskompetenzen ab, wie z. B. Intelligenz,         Abstract: Competences for Coping with of adjustment disorders. J Neurol Neurochir
 Problemlösefähigkeiten, Attribution, Sinnfindung,        Trouble and Protection against Adjustment Psychiatr 2009; 10 (1): 82–6.
 Kohärenzerleben, emotionaler Intelligenz, Moral          Disorders. Adjustment disorders are frequent

„ Anpassungsstörungen und Belastungs-                                                und damit als Auslösebedingungen für viele andere psychi-
  reaktionen                                                                         sche Störungen wie z. B. Depression und Schizophrenie rele-
                                                                                     vant.
In der internationalen Klassifikation der Krankheiten, ICD-10
[1], gibt es ein eigenes Kapitel (F43) zu „Reaktionen auf                            „ Zusammenhang zwischen Belastung
schwere Belastungen und Anpassungsstörungen“. Hierzu ge-
hören die akute Belastungsreaktion (F43.0), die posttraumati-                          und Belastungsreaktion
sche Belastungsstörung (PTSD) (F43.1) und die Anpassungs-                            Es gehört zu den menschlichen Grundfragen, negative Le-
störungen (F43.2), die sich jeweils noch einmal unterteilen                          bensereignisse bewältigen zu müssen, damit Tod, Trennung,
lassen. Schließlich gibt es auch noch die Diagnose einer an-                         Krankheit, Enttäuschung, Gesichtsverlust, soziale Auseinan-
dauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung                               dersetzungen, Armut u. a. erfolgreich bewältigt werden kön-
(F62.0), die im Kapitel der Persönlichkeitsstörungen aufgelis-                       nen. Die hierfür benötigten Kompetenzen werden als Ressour-
tet ist. Eine neuere Entwicklung ist das Konzept der posttrau-                       cen und Resilienzfaktoren (Widerstandsfähigkeit) bezeichnet
matischen Verbitterungsstörung (PTED) [2]. Dabei handelt es                          und umfassen allgemeine Konzepte der Lebensbewältigung.
sich um einen Subtyp der Anpassungsstörungen, der durch
lebensübliche Ereignisse ausgelöst wird, die beim Betroffe-                          Wenn man erklären will, warum es zu einer Anpassungsstö-
nen eine starke und häufig lang anhaltende Kränkungs- bzw.                           rung kommt, dann genügt nicht die Beschreibung des auslö-
Verbitterungsreaktion verursachen. Differentialdiagnostisch                          senden Ereignisses, weil andere Personen auf den gleichen
gibt es noch das Konzept der reaktiven Depression.                                   Auslöser nicht mit einer Anpassungsstörung reagieren wür-
                                                                                     den. Mit entscheidend sind begünstigende Faktoren auf Seiten
Mit Ausnahme der PTSD und der PTED sind Anpassungs-                                  der betroffenen Person. Insofern handelt es sich bei Anpas-
störungen eher unscharf definiert und umfassen sehr verschie-                        sungsstörungen um das Ergebnis einer Interaktion zwischen
denartige Störungen. Empirische Untersuchungen zeigen,                               auslösendem Ereignis und individueller Verarbeitung. Belas-
dass Anpassungsstörungen aber erheblich häufiger vorkom-                             tende Ereignisse können bei Personen, die über Bewälti-
men als PTSD und auch eine Tendenz zur Chronifizierung mit                           gungskompetenzen verfügen, zu Eustress führen und bei Per-
erheblichen sozialmedizinischen Konsequenzen haben [3–7].                            sonen, die sich dem Ereignis ausgeliefert erleben, zu Disstress
                                                                                     [8]. Eine Weiterentwicklung dieser Idee ist das Konzept des
Die akuten Belastungsreaktionen und insbesondere PTSD                                posttraumatischen Wachstums [9]. Neben der Bewältigung
und PTED sind stärker auslöserabhängig als Anpassungsstö-                            des Traumas besteht danach im Sinne eines dialektischen Pro-
rungen. Belastungsreaktionen und PTSD setzen ein „Ereignis                           zesses die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung
oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katas-                          z. B. in Form einer intensiveren Wertschätzung des Lebens,
trophenartigen Ausmaßes voraus (kurz oder lang anhaltend),                           der Intensivierung persönlicher Beziehungen, des Bewusst-
die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde“                        werdens eigener Stärken oder der Entwicklung neuer Lebens-
[1]. Bei Anpassungsstörungen spielen dagegen individuelle                            perspektiven [10].
Dispositionen und Vulnerabilität eine größere Rolle, während
der Auslöser nachrangig wird. Individuelle Dispositionen und                         In der wissenschaftlichen Literatur wird eine Reihe von psy-
Resilienz sind Komponenten des Diathese-Stress-Modells                               chologischen Konzepten diskutiert, die als Mediatoren zwi-
                                                                                     schen Belastung und Belastungsreaktion wirksam werden
                                                                                     können. Für Ärzte und Psychotherapeuten ist es wichtig, diese
Aus der Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation an der Charité Universi-    Resilienz- oder Vulnerabilitätsfaktoren zu kennen, wenn sie
tätsmedizin Berlin und der Abteilung Verhaltenstherapie und Psychosomatik am Re-
                                                                                     mit Patienten konfrontiert sind, die unter Überlastungssyn-
habilitationszentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, Teltow/Berlin
Korrespondenzadresse: Dipl.-Psych. Dr. Kai Baumann, Rehabilitationszentrum           dromen und psychischen Reaktionen und Anpassungsstörun-
Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, D-14513 Teltow, Lichterfelder          gen leiden. Die wichtigsten Konzepte sollen im Folgenden
Allee 55; E-Mail: kai.baumann@gmx.de                                                 dargestellt werden.

82     J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (1)

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Belastungsbewältigungskompetenzen und Anpassungsstörungen

„ Intelligenz und Problemlösefähigkeiten                            Tabelle 1: Weisheitskompetenzen (nach [24])
Eine wissenschaftlich umstrittene Frage ist, welche Rolle die        1. Perspektivwechsel
Intelligenz bei der Bewältigung von Lebensbelastungen                   Fähigkeit zum Erkennen der verschiedenen Perspektiven der
                                                                        an einem Problem beteiligten Personen
spielt. Man unterscheidet allgemein zwischen der „fluiden
                                                                     2. Selbstdistanz
Intelligenz“ und der „kristallinen Intelligenz“ [11, 12]. Bei           Fähigkeit, sich selbst aus der Sicht einer anderen Person wahr-
der fluiden Intelligenz handelt es sich um die Fähigkeit, sich          zunehmen
neuen Problemen oder Situationen anzupassen, ohne wesent-            3. Empathie
lich auf frühere Lernerfahrungen zurückgreifen zu müssen                Fähigkeit zum Erkennen und Nachempfinden von Gefühlen der
                                                                        am Problem beteiligten Personen
[13]. Sie wird wirksam in Situationen, die Umstellungen er-          4. Emotionswahrnehmung und Emotionsakzeptanz
fordern. Sie ist von Bildung unabhängig und beruht auf dem              Fähigkeit zur Wahrnehmung und Akzeptanz eigener Gefühle
vererbten geistigen Leistungsvermögen [14]. Die kristalline          5. Emotionale Serenität und Humor
Intelligenz ist größtenteils bildungs- und erziehungs- und da-          Fähigkeit zur emotionalen Ausgeglichenheit bei der Vertretung
                                                                        eigener Überzeugungen und Standpunkte sowie die Fähigkeit,
mit umweltabhängig. Sie ist „gewissermaßen das Endprodukt               sich selbst und die eigenen Schwierigkeiten mit Humor zu be-
dessen, was flüssige Intelligenz und Schulbesuch gemeinsam              trachten
hervorgebracht haben“ [15].                                          6. Fakten- und Problemlösewissen
                                                                        Generelles und spezifisches Wissen um Probleme und Mög-
                                                                        lichkeiten der Problemlösung
Auch wenn sich das Intelligenzkonzept als Maß für die geisti-
                                                                     7. Kontextualismus
ge Leistungsfähigkeit einer Person in der Psychologie fest eta-         Wissen um die zeitliche und situative Einbettung von Proble-
bliert hat, hat sich gezeigt, dass es nicht zwingend eine enge          men und die zahlreichen Umstände, in die ein Leben eingebun-
Korrelation zwischen Intelligenz und Erfolg bzw. Lebens-                den ist
bewältigung gibt. Ein Versuch, dafür einen besseren Prädiktor        8. Wertrelativismus
                                                                        Wissen um die Vielfalt von Werten und Lebenszielen und die
zu finden, ist das Konzept des komplexen Problemlösens [16].            Notwendigkeit, jede Person innerhalb ihres Wertesystems zu
Erfolgreiche Problemlöser (1) versuchen gezielt Systemwis-              betrachten, ohne dabei eine kleine Anzahl universeller Werte
sen zu gewinnen, (2) evaluieren vor weiteren Schritten die              aus dem Auge zu verlieren
Folgen der vorangegangenen und (3) reflektieren bislang ge-          9. Selbstrelativierung
                                                                        Fähigkeit zu akzeptieren, dass in der Welt vieles nicht nach
troffene Entscheidungen und Strategien immer wieder kri-                dem eigenen Willen läuft und man selbst nicht immer am
tisch [17]. Zur Problemlösefähigkeit im engeren Sinne zählen            wichtigsten ist
alle Fähigkeiten, die zur Bewältigung bzw. Lösung von all-          10. Ungewissheitstoleranz
täglichen Problemen notwendig sind. Dazu zählen sowohl das              Wissen um die dem Leben inhärente Ungewissheit bezüglich
                                                                        Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
(Fach-) Wissen wie auch die Fähigkeit, seine Interessen ange-
                                                                    11. Nachhaltigkeit
messen durchzusetzen.                                                   Wissen um negative und positive Aspekte jedes Geschehens
                                                                        und Verhaltens, sowie kurz- und langfristige Konsequenzen,
                                                                        die sich auch widersprechen können
„ Emotionale Intelligenz                                            12. Problem- und Anspruchsrelativierung
                                                                        Fähigkeit, die eigenen Probleme durch einen Vergleich mit den
Mayer et al. sehen die emotionale Intelligenz als Bestandteil           Problemen anderer Personen relativieren zu können
eines Intelligenzkonzeptes, das soziale, praktische und perso-
nale Intelligenzen umfasst, die auch als „hot intelligences“
bezeichnet werden [18]. Mayer und Salovey unterscheiden             wie ein Intelligenztest das bei kognitiven Leistungen erreicht
fünf Dimensionen der emotionalen Intelligenz: (1) „Eigene           [23].
Gefühle erkennen können“, (2) „Emotionen handhaben kön-
nen“, (3) „Emotionen in Expressivität und Handeln umsetzen          Trotz dieser Kritik erscheint das Konzept zur Beschreibung
können“, (4) „Empathisch reagieren können“ und (5) „Bezie-          von resilienten Kompetenzen hilfreich, da es gleich mehrere
hungen gestalten können“ [19, 20]. Es gibt große Überschnei-        Kompetenzen enthält, die im Rahmen der psychologischen
dungen zwischen dem Konstrukt der emotionalen Intelligenz           Weisheitsforschung als Bestandteile weisheitlichen Handelns
und dem der “Emotionalen Kreativität“. Emotionale Intelli-          (s. u.) beschrieben werden. Die ersten 4 Bestandteile der emo-
genz und Intelligenz sollen weitgehend unabhängig voneinan-         tionalen Intelligenz („eigene Gefühle erkennen können“,
der sein [21]. Während die kognitive Intelligenz negativ mit        „Emotionen handhaben können“, „Emotionen in Expressivi-
dem Alter korreliert ist, soll emotionale Intelligenz positiv mit   tät und Handeln umsetzen können“ und „empathisch reagie-
dem Alter korrelieren.                                              ren können“) finden sich in der von uns vorgeschlagenen Liste
                                                                    (Tab. 1) als Emotionswahrnehmung, Serenität, Nachhaltigkeit
Das Konzept der emotionalen Intelligenz ist häufig kriti-           und Empathie wieder. Resilienzfaktoren sind für die Bewälti-
siert worden. Kritisiert wurde z. B. die fehlende Begrün-           gung von Belastungsreaktionen noch wichtiger als zur Bewäl-
dung für die Einführung eines neuen Konzeptes, das sich             tigung der PTSD.
mit bestehenden Konzepten wie z. B. Gardners interper-
sonaler und intrapersonaler Intelligenz [22] überschneidet.         „ Attribution, Sinnfindung und Kohärenz-
Es wurde auch die Verwendung des Intelligenzbegriffs
kritisiert, bei dem es sich um ein gut untersuchtes und fest          erleben
etabliertes psychologisches Konzept handelt. Dabei ist              Während das Intelligenzkonzept auf die Rationalität und auf
z. B. fraglich, ob emotionale Intelligenz emotionale Leis-          Fähigkeiten bei Problemlösungen setzt, gehen Attributions-
tungen gleichermaßen in eine Rangordnung bringen kann,              konzepte davon aus, dass erfolgreiche Belastungsbewältigun-

                                                                                          J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (1)   83
Belastungsbewältigungskompetenzen und Anpassungsstörungen

gen von Beurteilungs- und Interpretationsprozessen abhän-           derungen es wert sind, dass man Energie in sie investiert,
gen. Nach Lazarus entsteht Stress durch die Diskrepanz zwi-         dass man sich für sie einsetzt und sich ihnen verpflichtet,
schen Anforderungen und Handlungsmöglichkeiten und da-              dass sie eher willkommene Herausforderungen sind als
mit verbundenen Antizipationen negativer Konsequenzen               Lasten, die man gerne los wäre“ [32].
[25]. In diesem „transaktionalen Stressmodell“ hat die Reak-
tion einen antizipatorischen Charakter, indem eine Situation      „ Moral
notwendigerweise als bedrohlich eingeschätzt und dann das
zur Verfügung stehende Coping-Vermögen bewertet wird.             Moral kann als Regelsystem zur Lebensbewältigung definiert
Das nachfolgende Verhalten ist das Produkt dieser beiden          werden. Ihr kommt bei der Bewältigung komplexer Lebens-
Komponenten. Sowohl für die Bedrohung als auch für                situationen große Bedeutung zu. In der Entwicklungspsycho-
Coping-Strategien ist also die Einschätzung der Situation aus-    logie versteht man unter Moral Urteile über Recht und Un-
schlaggebend [26, 27]. Wenn die Art der Bewertung den Grad        recht, Gut und Böse, die Fähigkeit, Versuchungen zu wider-
der Bedrohung determiniert, bietet der Bewertungsstil einen       stehen oder andere Arten selbst kontrollierten Verhaltens wie
brauchbaren Ansatz für psychotherapeutische Interventionen.       z. B. die Beherrschung sexueller oder aggressiver Impulse
Man kann in diesem Zusammenhang auch von Attributionen            usw. [33]. Moral ist für Kohlberg nicht durch die Übernahme
[28] sprechen, im Sinne eines Interpretationsprozesses, der       von kulturell vorherrschenden Normen definiert, sondern
die Erfahrungswelt definiert und durch den der Einzelne sozi-     durch grundlegende Orientierungen und Maßstäbe der Beur-
alen Ereignissen und Handlungen Gründe oder Bewertungen           teilung moralischer Sachverhalte, die in ihrer höchsten Form
zuschreibt. Von besonderer Bedeutung sind „Kontrollattribut-      Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit folgen [34, 35]. Das
ionen“ [29], d. h. inwieweit eine Person meint, dass Ereignisse   Ausmaß der Moral einer Person wird hauptsächlich danach
kontrollierbar sind. Dabei wird unterschieden zwischen inter-     beurteilt, welches Verhalten sie bei verschiedenen mora-
nalen Kontrollattributionen, wenn die Ursache für Erfolg oder     lischen Dilemmata jeweils richtig findet und warum [33].
Misserfolg in der eigenen Person liegt, oder externalen Kon-      Kohlberg unterscheidet verschiedene Stufen der moralischen
trollattributionen, wenn sie in der Umwelt lokalisiert wird.      Entwicklung, die danach bestimmt werden, welche Orientie-
Das Erleben von großer Hilflosigkeit kann als direktes Wie-       rungspunkte bei einer Problemlösung bevorzugt werden. Er
dererleben traumatischer Ereignisse empfunden werden.             unterscheidet (1) das vorkonventionelle Niveau mit einer he-
Einen Ansatz zur Traumabewältigung bietet der Versuch, dem        donistischen Orientierung an externen Handlungskonsequen-
Trauma einen Sinn zu geben [30]. Weitere protektive Konzep-       zen, (2) das konventionell-konformistische Niveau mit einer
te bei PTSD sind z. B. das Ausmaß von Sinnhaftigkeit von          Orientierung an wichtigen Partnern in Primärgruppen (Fami-
Handlungen, die z. B zur Folter geführt haben und die „psy-       lie, Freunde) oder an tradierten Werten einer Gesellschaft und
chological preparedness“ [31]. Danach erleichtert z. B. bei       (3) das postkonventionelle Niveau mit vorherrschender Orien-
politisch aktiven Menschen die Vorbereitung auf bzw. die          tierung an Prinzipien, die zwischen den Betroffenen entweder
Auseinandersetzung mit der Gefahr von Folter die Bewälti-         im Sinne eines Sozialkontraktes vereinbart oder unter Anle-
gung von Foltererfahrungen.                                       gung bestimmter Gerechtigkeitsgrundsätze autonom konstru-
                                                                  iert werden [35]. Je höher die erreichte Entwicklungsstufe ist,
Ein umfangreich diskutiertes und untersuchtes Konzept             um so eher ist es möglich, Lebensbelastungen in einen umfas-
der Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen ist das Modell         senderen Gesamtkontext einzuordnen und situationsüber-
des Kohärenzgefühls nach Antonovsky [32]. Gesundheit ist          greifende Problemlösungen zu realisieren. Dazu gehört auch
danach nicht das Fehlen von Krankheit, sondern Krankheit          die Fähigkeit zur Vergebung. Vergebung ist als psychologi-
kann umso besser bewältigt werden, je mehr an Gesundheit          sches Konzept Bestandteil der positiven Psychologie. Ihr wird
gegeben ist. Ein gut ausgeprägtes Kohärenzgefühl befähigt         eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Kränkungen,
dazu, flexibel auf Anforderungen reagieren zu können. Nach        Grenzüberschreitungen und Beleidigungen zugeschrieben.
dem Konzept der Salutogenese ist Gesundheit ein Schutzfak-        Dabei wird das Opfer durch eine Umstrukturierung von Emo-
tor vor körperlicher wie psychischer Belastung. Ein entschei-     tionen, Gedanken und/oder Handlungen gegenüber dem Täter
dender Bestimmungsfaktor der Gesundheit ist das Kohärenz-         entlastet. Dies geschieht sowohl durch Verringerung von ne-
gefühl („sense of coherence“). Es besteht aus drei Komponen-      gativen Gefühlen wie Unversöhnlichkeit, Verbitterung, Ärger
ten:                                                              usw., als auch durch Steigerung von positiven Gefühlen wie
1. Gefühl von Verstehbarkeit („sense of comprehensibility“):      Liebe, Mitgefühl, Mitleid und Sympathie. Vergebung bedeu-
   Die Fähigkeit, auch unbekannte Stimuli als geordnete, kon-     tet nicht notwendigerweise Versöhnung, Toleranz, Duldung
   sistente und strukturierte Informationen verarbeiten zu        oder Entschuldigung des Täterverhaltens [36]. Die Bereit-
   können.                                                        schaft zur Vergebung korreliert negativ mit dem Grad der dem
2. Gefühl von Handhabbarkeit bzw. Bewältigbarkeit („sense         Täter zugeschriebenen persönlichen Verantwortung [37].
   of manageability“): Die Überzeugung einer Person, geeig-
   nete Ressourcen zur Problembewältigung zur Verfügung           „ Weisheit
   zu haben (einschließlich Glaube an Hilfe oder höhere
   Mächte).                                                       Eine noch komplexere Ebene der Bewältigung von Lebens-
3. Gefühl von Sinnhaftigkeit bzw. Bedeutsamkeit („sense of        belastungen beschreiben die Konzepte der Weisheitspsycho-
   meaningfulness“): Diese besonders wichtige motivationale       logie. Weisheit wurde als Expertise im Umgang mit schwieri-
   Komponente bezieht sich auf das „Ausmaß, in dem man            gen Fragen des Lebens wie zum Beispiel Fragen der Lebens-
   das Leben emotional als sinnvoll empfindet: dass wenigs-       planung, Lebensgestaltung und Lebensdeutung definiert
   tens einige der vom Leben gestellten Probleme und Anfor-       [38, 39], als Ressource zur Konflikt- bzw. Stressbewältigung

84   J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (1)
Belastungsbewältigungskompetenzen und Anpassungsstörungen

empirisch untersucht und in den letzten Jahren als Ziel thera-    größeren Einfluss als sozioökonomischer Status, finanzielle
peutischer Interventionen betrachtet [40]. Weisheit kann          Situation, Umwelt, soziales Engagement und physische Ge-
damit als Resilienzfaktor bei der Bewältigung von schwieri-       sundheit [45]. Nicht die objektive Lebenssituation bestimmt
gen Lebensbelastungen betrachtet werden.                          die Lebensqualität, sondern das Ausmaß der Fähigkeit, mit ihr
                                                                  zu Recht zu kommen. Die Fokussierung auf Resilienzfaktoren
Weisheit wird als durch Erfahrung erworbene Fähigkeit des         ist entweder Bestandteil einer ressourcenorientierten Kran-
Menschen zur Adaptation an komplexe Anforderungen ver-            kenbehandlung oder Grundlage einer salutotherapeutischen
standen. Sie kann einem rigiden, dogmatischen und unflexib-       Gesundheitsförderung wie z. B. im Modell des Kohärenz-
len Denken gegenübergestellt werden. Nach Clayton sind            gefühls nach Antonovsky [32]. Praktisch relevant werden sie
sowohl Weisheit als auch Intelligenz Fähigkeiten zur Adapta-      z. B. bei chronifizierten Krankheiten, wenn das Therapieziel
tion und basieren auf Kompetenzen, die die Beschaffung von        nicht in der Heilung der Krankheit oder der psychischen Stö-
Informationen erleichtern [41]. Sie unterscheiden sich in ihrer   rung besteht, sondern in der Verbesserung der Fähigkeiten zu
Anwendung und in der zugrunde liegenden logischen Struk-          ihrer Bewältigung.
tur. Während Intelligenz logisches Denken und abstrakte
Problemlösungen ermöglicht, ist Weisheit die Fähigkeit, die       Bezüglich der Anpassungsstörungen im engeren Sinne gilt,
Widersprüche einer konkreten Situation zu bewältigen und          dass sie bei den Betroffenen wie der Umwelt zu erheblichem
darüber hinaus die Fähigkeit, die Konsequenzen einer Hand-        Leidensdruck und zu sozialen Partizipationsstörungen bis hin
lung für sich selbst und für andere abzuschätzen.                 zur Frühberentung führen können. Hier stellen die vorbe-
                                                                  schriebenen Resilienzfaktoren einen therapeutischen Ansatz-
Weisheit ist eine komplexe psychische Fähigkeit. Es lassen        punkt dar. Ein Beispiel hierfür ist die „Weisheitstherapie“, die
sich 12 Dimensionen beschreiben, die Weisheit definieren          darauf abzielt, Weisheitskompetenzen zu verbessern und
[24]: (1) Fähigkeit zum Perspektivwechsel, (2) Selbstdistanz,     damit Resilienzfaktoren und die Fähigkeit zur Bewältigung
(3) Empathiefähigkeit, (4) Fähigkeit zur Emotionswahrneh-         schwieriger Lebenssituationen zu erhöhen [46, 47].
mung und Emotionsakzeptanz, (5) emotionale Serenität und
Humor, (6) Fakten- und Problemlösewissen, (7) Fähigkeit           Die Berücksichtigung von Resilienzfaktoren eröffnet in
zum Kontextualismus, (8) Fähigkeit zum Wertrelativismus,          Ergänzung zu störungs- und symptombezogenen Interventio-
(9) Fähigkeit zur Selbstrelativierung, (10) Fähigkeit zur         nen interessante therapeutische Ansätze. Sie sollten daher in
Ungewissheitstoleranz, (11) Fähigkeit zur Nachhaltigkeits-        der Medizin und Patientenführung allgemein, wie auch in der
perspektive, (12) Fähigkeit zur Problem- und Anspruchsrela-       Psychotherapie im Speziellen bekannt sein und angemessene
tivierung. Erläuternde Definitionen finden sich in Tabelle 1.     Aufmerksamkeit finden.

„ Schlussfolgerung und Ausblick                                     „ Relevanz für die Praxis
In der Literatur werden noch einige weitere Prozesse oder           Die Kenntnis von Resilienz- und Vulnerabilitätsfaktoren
kulturspezifische Faktoren [42, 43] beschrieben, die zu einer       bildet die Grundlage zum Verständnis und zur Behandlung
verbesserten Resilienz beitragen. In der vorliegenden Arbeit        von Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen.
sollte jedoch der Schwerpunkt auf Resilienzfaktoren bei             Im Vergleich dazu spielt der Auslöser, der zu entsprechen-
Anpassungsstörungen gelegt werden.                                  den Störungen geführt hat, eine nachgeordnete Rolle.
                                                                    Behandler sollten daher weniger versuchen, Ratschläge zur
Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass Menschen sehr unter-        Lösung täglicher Probleme zu geben, als vielmehr mit dem
schiedlich auf Belastungen reagieren können. In den meisten         Patienten an der Förderung der Widerstandsfähigkeit
Fällen werden Belastungen bewältigt. Manchmal gelingt dies          arbeiten.
jedoch nicht und es kommt zu psychischen Reaktionen wie
Angst, Depression, Aggressivität, Überforderung oder Verbit-
terung. Dies liegt einerseits an der Virulenz des auslösenden
Ereignisses und andererseits an der Resistenz des Betroffenen.    Literatur:                                       ment disorder. A multisite study of its utiliza-
                                                                                                                   tion and interventions in the consultation-
Diese bestehen neben zahlreichen konstitutionellen Faktoren       1. WHO. International Statistical Classifica-    liaison psychiatry setting. Gen Hosp Psychiat
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                                                                  ting. Gen Hosp Psychiat 1990; 12: 159–65.        cal evidence. Psychol Inq 2004; 15: 1–18.
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                                                                  relevance of adjustment disorder in DSM-III-R
psychologische Behandlungen. Darüber hinaus haben sie gro-        and DSM-IV. Compr Psychiat 1995; 36: 454–        11. Cattell RB. Abilities – Their Structure,
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der Medizin wie der Gesellschaft von großer Bedeutung ist.        DP, Blumenfield M, Muskin P, Newstadt G,         12. Fisseni HJ. Persönlichkeitspsychologie.
Die beschriebenen Resilienzfaktoren haben diesbezüglich           Wallack J, Wilner A, Schleifer SS. Adjust-       Hogrefe, Göttingen, 1998.

                                                                                                  J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (1)                   85
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