KONTAKT Kundenmagazin 2 | 2020 8 - Kanton Thurgau
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KONTAKT Kundenmagazin 2 | 2020 8 Aktuelles Sonderausstellung Thurgauer Köpfe 16 36 Neuer Kurs Am Puls der Chutney: Landwirtschaft Fruchtig‑würziges Trend Biowein Geschmackserlebnis Mit aktuellem, öffentlichem Kursprogramm
GENUSSWORKSHOP FÜR RHEUMABETROFFENE Kochkurs der Rheumaliga Thurgau am Arenenberg Unter fachkundiger Leitung kochen und geniessen Sie schmack- Kursdatum Samstag, 14. November 2020 hafte, nährstoffreiche Gerichte und verwenden dabei regionale Le- Kurszeit 11.00 bis 16.30 Uhr bensmittel, Kräuter und Gewürze mit entzündungshemmenden Ei- Kursort Arenenberg, 8268 Salenstein genschaften. Lassen Sie sich in Theorie und Praxis von neuen Kursleitung Karin Peter (www.genusszeit.ch) Rezepten und Ideen überraschen. Sie erfahren, welche Lebensmit- Kosten 130.00 CHF tel sich günstig auf die Gesundheit auswirken und welche Sie bes- ser meiden sollten. Sie erhalten einfach umsetzbare Tipps zu Er- Anmeldung bis 20. Oktober 2020 an: nährung und Bewegung. Sie lernen jene Lebensmittel, Kräuter und Rheumaliga Thurgau Gewürze zu verwenden, die vorbeugend oder lindernd auf rheuma- 8280 Kreuzlingen tische Beschwerden wirken. Abgerundet wird der Genusswork- 071 688 53 67 shop mit einer Führung im Napoleon Museum. info.tg@rheumaliga.ch Der Arenenberger Eventreihe «Gourmet Workshop» steht in verschiedenen Ausprägungen allen Interessierten offen. Informationen finden Sie unter: www.arenenberg.ch Die Rheumaliga Thurgau blickt auf eine 50-jährige Geschichte zurück. Mit einem würdigen Jubiläumspro- gramm mit verschiedenen über das Jahr 2020 verteilten Veranstaltungen möchte die Rheumaliga Thurgau den Geburtstag gebührend feiern und das umfangreiche Angebot in alle Regionen des Kantons tragen.
EDITORIAL AUF FACEBOOK LIKEN UND NICHTS MEHR VERPASSEN! /arenenberg /bbzarenenberg Martin Huber Direktor BBZ Arenenberg Biodiversität führt Bundespräsidentin an den Arenenberg Liebe Leserinnen, liebe Leser Einen Monat später als sonst erhalten Sie das «Kontakt». Corona machte es auch uns schwer, Kurse und Veranstaltungen zu planen. Nun ist das Programm da für das zweite Halbjahr 2020. Dazu Aktuelles finden Sie in diesem Heft wie immer Einblicke in das vielfältige 2 Umzug ins sanierte Schulhaus Geschehen am Arenenberg. 3 Berichte vom Musikinstrumentenbau 4 Sonderausstellung «Thurgauer Köpfe» Die Vielfalt, präziser gesagt das Thema »Biologische Artenvielfalt» – auch «Biodiversität» genannt —, war der Hintergrund für den Be- Begegnungen such von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am 22. Mai 6 Hoher Besuch am Tag der Biodiversität am Arenenberg. Es hat uns gefreut, dass die Chefin des Departe- 8 Spannende Herausforderungen mentes Umwelt, Verkehr und Energie am «Internationalen Tag der 10 Destination Arenenberg biologischen Artenvielfalt» den Arenenberg auswählte, um vor Ort 12 Ferienangebot auf der Swiss Future Farm zu sehen und zu erfahren, was im Thurgau zur Förderung der 14 Wein-Wissen und -Genuss Artenvielfalt getan wird. Gerne zeigten wir ihr exemplarisch im Rebberg und in den Gärten, welchen Stellenwert die biologische Am Puls der Landwirtschaft Vielfalt einnimmt in der Aus- und Weiterbildung der Landwirte, in 16 Der Trend geht Richtung Biowein der Beratung, auf den eigenen Betrieben, aber auch im Park und 18 Teilflächenspezifische Düngung in den Gärten mit Auswirkungen bis auf die Tische der Arenenberger 20 Beerenversuche in Güttingen Gastwirtschaft. Ihr Fazit: «Es hat Farben, es hat Vielfalt am Arenen- 22 Öffentlichkeitsarbeit berg!» 23 Quarantäneorganismen im Thurgau 24 Problematische Baumwanzen Normalerweise hätte ich Sie an dieser Stelle aufgemuntert, uns zu besuchen anlässlich des Arenenbergertages mit Besichtigung des Bildung ı Kursprogramm sanierten Schulhauses. Leider mussten wir dieses generationen- 26 Pensionierung in der Landwirtschaft übergreifende Fest verschieben. Das zehnjährige Jubiläum des 27 Einführungskurs Biolandbau Traditionsfestes findet nun voraussichtlich am 6. Juni 2021 statt. 28 Weiterbildung Obstbau Ich freue mich, Sie dann zu begrüssen – es gibt viel Neues zu se- 30 Landwirtschaft hen. Bis dahin empfehle ich Ihnen, hie und da einen Blick auf un- 34 Floristik und Handwerk sere Website zu werfen, oder wenn Sie es gerne atmosphärischer 36 Kulinarik und Enährung haben; der Sonnenuntergang am Arenenberg ist immer wieder ein 38 Backen und Süsses Erlebnis! 40 Gesundheit und Wohlbefinden 42 Kinder und Teens Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg 44 Buchbare Fachreferate Kontakt – das Kundenmagazin mit Kursprogramm des Kontakt und Adressänderungen: Bildungs- und Beratungszentrums Arenenberg erscheint halbjährlich. Klimaneutral gedruckt in der Schweiz auf FSC-zertifiziertem Papier. BBZ Arenenberg Sekretariat Konzept und Design CH-8268 Salenstein insieme Werbung & Design Telefon 058 345 81 00 www.insieme-agentur.ch info@arenenberg.ch RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 1 11.06.20 14:19
Umzug ins sanierte Schulhaus Planmässig konnte nach den Sportferien der frisch sa- Zugänglicher und heller nierte Schultrakt des BBZ Arenenberg wieder in Betrieb Ein neu gestaltetes Treppenhaus und ein vergrösserter Personenlift genommen werden. sorgen nun für einen angenehmen und ungehinderten Zugang zu Text und Bilder: Ruedi Huber, Leiter Bildung, BBZ Arenenberg den Schulzimmern und Büros. Dank grossen Fenstern und dem Ersatz der nordseitigen WC-Anlagen durch lichtdurchflutete Auszug aus dem Container-Schulhaus Gruppenräume sind auch die Gänge deutlich heller geworden. Während der Bauzeit von eineinhalb Jahren diente ein auf dem Sportplatz errichtetes Container-Schulhaus als «Exil-Unterkunft» für Lehrkräfte und Lernende. Am Freitag vor den Sportferien war es dann soweit: In den engen Schulcontainern fand der letzte Unter- richt statt. Während den Sportferien wurden anschliessend die Schulmöbel und alles Schulmaterial in das frisch sanierte Schul- haus gezügelt. Gleichzeitig wurden auch alle ausgelagerten Ar- beitsplätze wieder ins Schulgebäude zurück verschoben. Umweltschonender und sicherer Die Wärmedämmung des Schultraktes konnte spürbar verbessert und damit den heutigen Anforderungen angepasst werden. Eine auf dem Turnhallendach installierte Solaranlage führt zudem zu einer Reduktion der Stromkosten. Im Gegensatz zum alten Schulhaus aus den 70er Jahren werden nun dank dem neuen Treppenhaus auch die Vorgaben betreffend Brandschutz vollumfänglich erfüllt. Ideale Bedingungen für den Unterricht Die schön sanierten Schulzimmer zeichnen sich aus durch eine Auch das allen Arenenberg-Absolventen gut bekannte Hornkuh- gute Belüftung sowie eine markant verbesserte Akustik. Für den Skelett hat nach einer gründlichen Reinigung einen Platz im neu Unterricht stehen den Lehrkräften sowohl traditionelle analoge Prä- strukturierten Sammlungsraum des Schulhauses gefunden. sentationsmittel als auch moderne interaktive Grossbildschirme zur Verfügung. So kann auch bei einem Ausfall der digitalen Geräte problemlos weiter unterrichtet werden. Am ersten Schultag nach den Sportferien wurde ein erster Teil der Lehrkräfte mit den neuen digitalen Präsentationsmitteln vertraut gemacht. Das nach dem Umbau direkt neben der Schulleitung platzierte Schulsekretariat ermöglicht kurze Wege und vereinfacht die gegen- seitige Stellvertretung. Die sehr ansprechend sanierte Turnhalle Fazit kann dank einem einfachen Office und einer Verbesserung der Die Renovation des Schultraktes war für alle Beteiligten mit Mehr- Akustik problemlos auch für grössere Anlässe und Veranstal- aufwand verbunden. Dieser hat sich aber aus Sicht der Schullei- tungen genutzt werden. tung dank der vielen Verbesserungen für Lehrpersonen, Lernende und Gäste bereits jetzt ausbezahlt. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Personen, welche einen Beitrag zum Gelingen dieses speziellen Projektes geleistet haben, ganz herzlich bedanken! 2 AKTUELLES l Berichte aus der Schule RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 2 11.06.20 14:19
Musikinstrumentenbau Der Beruf des Musikinstrumentenbauers resp. der Musik- Die «üK-Leiter-Tagung» im Februar 2020 instrumentenbauerin erfreut sich nach wie vor grosser Be- Ein persönlicher Bericht von Armin Debrunner, liebtheit. 2019 wurde die Rekordzahl von 14 Berufszeugnis- Leiter Werkstätten und üK-Kommission sen ausgestellt. Wetterprognosen für kommende Sonntagnacht und Montag: Auf den 1. Januar 2020 wurde die neue Bildungsverordnung erlas- Das Sturmtief Sabine wird gnadenlos über die Schweiz donnern sen. Erstmals werden ab dem neuen Schuljahr 20/21 die Erstkläss- und alles, was nicht niet- und nagelfest verankert ist, wegpusten. ler danach unterrichtet. Für den Arenenberg ist diese Umstellung Aufgrund dieser Prognose haben sich Armin Debrunner und Anita mit einem grossen Aufwand verbunden. Ein Kernteam der Lehrkräf- Dähler das ganze Wochenende über den Kopf zerbrochen, ob wir te hat mitgeholfen, dass die Totalrevision erfolgreich abgeschlos- die Tagung nicht besser absagen. Der Seebueb meinte jedoch, sen werden konnte. Die grösste Änderung besteht für die Ler- beim letzten Mal sei es nicht so schlimm gewesen am Untersee und nenden darin, dass neu Handlungskompetenzen die klassischen die öV hätten praktisch keine Beeinträchtigungen erlitten. Schulfächer ablösen. An die Stelle einer Schlussprüfung treten standardisierte Semesterprüfungen. Diese Anpassungen werden So trafen dann am Montagmorgen alle pünktlich zum Begrüssungs- mit den entsprechenden Weiterbildungen für alle Lehrpersonen be- kaffee im BBZ Arenenberg ein. Die Stimmbeteiligung an diesem gleitet. Tag war leider nur knapp über 50 %, was dem regen Treiben, welches dann herrschte, keinen Abbruch tat. Die Gründe für die Personelle Wechsel fanden im Bereich der Allgemeinbildung statt: vielen Absenzen waren geschäftlicher Art, Krankheit, Auslandauf- Urs Ehrbar tritt nach fünf Jahren engagierter Unterrichtstätigkeit enthalt und leider auch Kündigung der Mandate von Daniel Gaudin endgültig seine wohlverdiente Pensionierung an. Als Nachfolgerin und Karl Bichsel. Die Anwesenden haben in den Kurswerkstätten hat Laura Sigrist die erste Klasse übernommen. Laura Sigrist hat und Lagerräumen geschuftet, Material sortiert, ausgemistet, auf die letztes Jahr als Klavierbauerin EFZ abgeschlossen und ist ausgebil- bereitgestellten Paletten zum Entsorgen aufgestapelt oder an neu dete Sekundarlehrerin. Im September startete das neue Schuljahr geschaffenen Plätzen wieder sauber eingeräumt. Es lief in etwa so mit der schönen Zahl von 12 motivierten Lernenden im ersten Lehr- ab: «Bruuchet mir das no? Jäh, vilicht scho». Dann kommt der lä- jahr. Am Ende des ersten Blocks waren die Eltern zu einem Be- stige Werkstattleiter Armin und stellt die «Millionen-Frage»: «Leute, suchs- und Kennenlernnachmittag eingeladen. Die meisten Ange- wär vo eu bruucht das no?». Allgemeines Kopfschütteln. «Also,weg hörigen nutzten diese Gelegenheit und nahmen einen Einblick in damit!». So entstand zum Beispiel der neu gestaltete Drehmaschi- die schulische Ausbildung am Arenenberg. Man sieht, dass vieles nenraum, wo die Blasinstrumentenbauer nun auch alles Kursmate- an der Berufsschule im Wandel ist. Schulhausumbau, ein neuer rial lagern können. Der Nachmittag war dann etwas kopflastig. Die Bildungsplan und die Überarbeitung des Schullehrplanes fordern Sitzung war gespickt mit Informationen und beim anschliessenden alle Beteiligten. Für die Umsetzung im neuen Schuljahr laufen be- Arbeiten an den üK-Detailplänen stellten wir fest: «Share Point isch reits alle Vorbereitungen. Ohne ein engagiertes Team von Lehrper- guet und git ä gueti Luune», aber nur wenn man sich überhaupt sonen und der professionellen Unterstützung von «elinoffice», dem einloggen kann. Da muss noch einiges an Arbeit geleistet werden, Schulsekretariat und dem ganzen Arenenberger Team wäre diese bis das Ablagesystem wirklich von überall her funktioniert. Übri- Arbeit nicht zu leisten. Herzlichen Dank an alle, die immer wieder gens: Der Werkstattleiter hat in den folgenden Tagen über 1 Tonne mithelfen ein Stück voranzukommen! Material in die Entsorgung gebracht. Es hat viel Platz gegeben und tolle Arbeitsräume, die auch bei Führungen einen super Einblick Text: geben. Vielen Dank an alle für den grossen Einsatz und die tadel- Hanspeter Keller, Leiter Fachschaft Musikinstrumentenbau, BBZ Arenenberg lose Vorbereitung durch Anita Dähler. ” Impressionen aus der Fachschaft Musikinstrumentenbau: Sogar im Kuhstall findet sich ein Piano! Der neu gestaltete Drehmaschinenraum überzeugt. 3 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 3 11.06.20 14:19
Thurgauer Köpfe Ein Thema – sechs Museen Was in Paris über Versailles gesagt und Park. Andererseits gingen mit der wird, sagt man im Thurgau über den Schenkung ungezählte Kunstgegenstände Arenenberg: Ein Schloss voll un- und Dinge des täglichen Gebrauchs an schätzbarer Kunst, ein Park mit atem- den Kanton über. Das Napoleonmuseum beraubender Aussicht, geschaffen präsentiert in seiner Ausstellung ausge- und belebt durch französische Kultur. wählt kostbare Stücke aus den Privat- sammlungen der Kaiserin: Mittelalterliche Zwei Mal lebte die kaiserliche Familie hier Sakralkunst, Troubadour-Stil-Gemälde (die im Exil. Königin Hortense, ihr Sohn Kaiser drittgrösste Sammlung dieses Genres Napoleon III. und seine Frau Eugénie erwei- weltweit), signierte Möbelstücke, Schlüs- terten den mittelalterlichen Landsitz zu selwerke der napoleonischen Geschichte, einem entzückenden Schlossgut. Seit 1855 Schmuck, Porzellan, Prunkwaffen, Chinoi- zu besichtigen, ist heute darin das Napole- serien, Karikaturen, Tapeten… auf dem onmuseum mit seinen Forschungseinrich- Arenenberg quillen die Thurgauer Schatz- tungen und eine Schule untergebracht. truhen sprichwörtlich über. Unbekannte Sammlungshöhepunkte verlassen für die In der Ausstellung «Thurgauer Köpfe – Eine kurze Zeit ihren verborgenen Aufenthalts- Kaiserin bringt Kohle» wird die Geschichte ort und laden zum Staunen ein. Darüber der letzten Kaiserin der Franzosen erzählt. hinaus lernen die Besucherinnen und Be- 1906 stiftet Eugénie das Schlossgut Are- sucher Kaiserin Eugénie kennen, den si- nenberg dem Thurgau. Damit verschenkte cher schönsten und rätselhaftesten «Thur- sie ein Millionenvermögen! Einerseits han- gauer Kopf», deren weltweites Wirken sich delte es sich um die gesamte Liegenschaft, bis heute durchaus umstritten auswirkt. bestehend aus den Schloss- und Gutsge- bäuden sowie um mehr als 14 Hektar an Weitere Informationen und Angebote unter: Ackerfeld, Wiesen, Reben, Wald, Garten www.napoleonmusuem.ch Parfumflacon mit Portrait der Kaiserin Collier, Brosche und Ohrhänger der Kaiserin Eugénie, Unbekannte Manufaktur Eugenie, Unbekannte Manufaktur, Edelsteine, Porzellan, Gold und Perlen, um 1855 Perlen, Gold, vor 1920 «Thurgauer Köpfe» Ausstellung geöffnet bis 18.10.2020 Historisches Museum | Ittinger Museum | Kunstmuseum | Napoleonmuseum | Naturmuseum | Museum für Archäologie Verteilt auf vier Standorte zeigt sich der Kanton Thurgau im Spiegel seiner Bewohne- rinnen und Bewohner auf unkonventionelle Art und Weise. Das erste gemeinsame Projekt der Museen will ein vergnügliches Nachdenken darüber provozieren, was der Thurgau war, ist oder allenfalls sein könnte. Alle Informationen zur Ausstellung «Thur- gauer Köpfe» unter www.museen.tg.ch 5 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 5 11.06.20 14:19
Biodiversität ist ein Erfolgsfaktor – auch am Arenenberg Auf dem Arenenberg trägt die Biodiversität massgeblich zum Erfolg bei, denn sie ist hier überall sichtbar. Die Viel- falt der Gene, Arten und Lebensräume zeigt sich am Lern- und Kulturort an den angepflanzten Kulturen, in den Gar- ten- und Parkanlagen, der Umgebung und schlussendlich auch in der Gastronomie. «Der richtige Umgang mit der Arten- und Sortenvielfalt will gelernt sein. Denn ein erfolgreicher Landwirt fördert die produktiven Sor- ten und kennt den Umgang mit den anderen Arten», erklärt Martin Huber, Direktor am Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg. Deshalb ist Biodiversität in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung sowie in der Beratung am Arenenberg ein wich- tiges Thema. Aber nicht nur theoretisch hat die Thematik einen hohen Stellenwert. Anhand der praktischen Arbeit im Rebberg, in den Feldern und in den Gartenanlagen gewinnen die Verantwort- lichen am Lern- und Kulturort Arenenberg immer wieder neue Er- kenntnisse. Zwischen Produktion und Artenvielfalt Ein Ort des praktischen Lernens ist der Rebberg. Neben alten, traditionellen Reben stehen neue pilzresistente Züchtungen, wie die weisse Traubensorte «Divona». Diese neuen Sorten fördern die genetische Vielfalt und die Widerstandskraft des Rebbergs. Damit sich die Rebe optimal entwickeln kann und Ertrag abwirft, bedarf es einer guten Bodenpflege und Kulturführung. Um dies zu erreichen setzt man ein spezielles Unterstockbearbeitungsgerät ein, das den Bewuchs unter den Rebstöcken stört. Trotzdem fällt auf, dass das Gras im Rebberg unterschiedlich hoch ist. Dies wird bewusst gemacht, denn so entstehen Lebensräume für In- sekten, die nebenbei noch Schädlinge fressen. «In unseren An- bausystemen wollen wir die Kulturen optimal schützen und dabei die Natur als Helfer einbinden», erklärt Florian Sandrini, Leiter Pflanzenschutz. Das Handwerk dafür lernen auch die angehenden Landwirtinnen und Landwirte am BBZ Arenenberg. Vielfalt in Parkanlage und Bauerngarten Nach dem Rebberg lohnt sich ein vertiefter Blick in die Park- und Gartenanlagen auf dem Arenenberg. Sorgfältig arrangiert steht die Flora und Fauna im Vordergrund, die das Herz und die Seele erfreut. Hierbei achtet Daniel Brogle, Leiter der Versuchs- und Schulgärtnerei auf standortgerechte und heimische Sorten, damit sich auch die Tierwelt wohlfühlt. «In der Versuchsgärtnerei versu- chen wir, das Thema Artenvielfalt auch in die Haus- und Bauern- gärten zu bringen», erklärt Brogle. So wird der Schulgarten auch Thema Artenvielfalt in der Gärtnerei und im Rebberg von den Schülerinnen der Haushaltungsschule genutzt. Abwechslungsreiches Essen «Mit unserem Essverhalten, beeinflusst jeder Einzelne die Arten- und Sortenvielfalt,» ist Beatrice Forster, Leiterin Gastronomie/ Hotellerie überzeugt. So ist die Küche am Arenenberg sehr regio- nal und saisonal. Wie auch in der Haushaltungsschule kommen bei den Gerichten immer wieder weniger bekannte Gemüsesor- ten auf den Tisch. Denn damit sich Biodiversität für den Arenen- berg und die Landwirtschaft auch lohnt, braucht es schlussend- lich einen Markt dafür. Texte und Bilder: Pressedienst Kanton Thurgau, Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg Die Bundespräsidentin lobte den Thurgau als Vorbild in der Thematik 6 BEGEGNUNGEN l Hoher Besuch RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 6 11.06.20 14:19
« Es hat Farben, es hat Vielfalt am Arenenberg! » Hoher Besuch Anlässlich des internationalen Tages der Biodiversität besuchte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga den Kanton Thurgau. Sommaruga, welche als Bundesrätin dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation vorsteht, machte am Vor- mittag dem Arenenberg ihre Aufwartung, bevor Sie mit ihren Begleitern am Nachmittag zum Landwirtschaftsbe- trieb Schweizer in Hosenruck weiterzog. Bei der Begehung zeigte sie sich sehr interessiert, was der Thurgau und das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg im Speziellen zum Thema Biodiversität alles mache und wo die Herausforderungen lägen. Direktor Martin Huber erklärte dies anhand der Themenfelder «Landwirtschaftliche Bildung und Be- ratung», «Park und Gärten inklusive Kursangebot für jedermann» sowie «Gastronomie». Nach dem Rundgang auf dem Arenen- berg sagte Simonetta Sommaruga: «Es hat Farben, es hat Viel- falt.» Am internationalen Tag der Biodiversität wollte die Bun- Majestätischer Besuch im kaiserlichen Rebberg despräsidentin einen «Kanton besuchen, der viel macht für die Artenvielfalt». Sie zeigte sich überzeugt: «Wir können etwas ge- gen den Artenschwund tun.» So seien auch landwirtschaftliche Produktion und Biodiversität kein Widerspruch. Sommaruga betonte: «Vernetzung ist ganz wichtig.» Eine einzelne Blumen- wiese reiche nicht, um dem Thema Biodiversität gerecht zu wer- den. Der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer erklärte: Der Thurgau habe dies schon früh erkannt. So werde seit rund 20 Jahren die Vernetzung grossgeschrieben. Wie ein Netz spannen sich sogenannte Vernetzungskorridore über den Kanton. Diese verbinden wichtige Lebensräume wie Naturschutzgebiete und Waldreservate miteinander. Seit 2020 sind diese Korridore im Abschliessender «Point de presse» in der Arenenberger Orangerie Richtplan verankert. 7 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 7 11.06.20 14:19
Tim Mälzer zu Gast beim Kaiser Vergangen Herbst fanden im Napoleonmuseum auf dem Arenen- berg Dreharbeiten zur Koch-Show «Kitchen Impossible» statt. Tim Mälzer persönlich nahm die ihm gestellte Challenge im Speisesaal von Schloss Arenenberg an: Eine Apfeltarte des Thurgauer Spit- zenkochs Wolfgang Kuchler wurde ihm in der berühmten schwar- zen Box überreicht. Sie galt es nun von ihm ohne Kenntnis der ge- nauen Zutatenliste so originalgetreu wie möglich nachzubacken. Dazu begab er sich in die Küche seines Kollegen in der Wigoltinger «Taverne zum Schäfli». Im Frühling 2020 strahlte der TV-Sender VOX die Thurgauer Challenge in «Kitchen Impossible» aus. Bei Kitchen Impossible treten zwei prominente Sterne- oder Fern- sehköche gegeneinander an – einer von ihnen meist Tim Mälzer selbst. Ziel ist es, in zwei Ländern die Spezialität eines örtlichen Spitzenkoches perfekt nachzukochen. Stammgäste, Freunde oder Familienmitglieder des ortsansässigen Koches werden danach ge- beten, zu bewerten, wie nah das nachgekochte Gericht ge- schmacklich an das Original heranreicht. Der Koch mit der insge- samt besseren Bewertung gewinnt das Duell. Im Bild empfängt Peter Zadravec, stellvertretender Direktor Napoleonmuseum, den Starkoch. 8 BEGEGNUNGEN l am touristischen Arenenberg RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 8 11.06.20 14:19
Die Tarte Tatin, welche von Wolfgang Wenn Sie wissen möchten, ob Mälzer das Duell im «Apfelparadies» für sich entscheiden konnte, schauen Sie am besten die – soviel sei Kuchler in der Taverne zum Schäfli in verraten – höchst unterhaltsame Sendung. Die Testesser in der «Taverne zum Schäfli» zeigten sich auf jeden Fall kritisch, unter ih- Wigoltingen serviert wird, war eine nen auch der Wigoltinger Vize-Gemeindepräsident Hansjörg Uhl- mann. «Das sieht ja ganz anders aus», «Wolfgangs kommt visuell viel kompakter daher», «was fehlt, ist die gewisse Schärfe aus dem Herausforderung für den Starkoch Ingwer», lauteten die Kommentare der Gäste. Falls Ihnen der französische Dessertklassiker zu kompliziert ist, fin- den Sie hier das Rezept des Arenenberger Apfelkuchens: Biskuit Apfelkuchen Arenenberg • 300 Gramm Butter • 300 Gramm Weissmehl • 300 Gramm Zucker • 7.5 Gramm Backpulver • 330 Gramm Eier (ca. 6 Stk.) • 800 Gramm Apfelschnitze • 3 Gramm Zitronenschale Butter mit Zucker auf hoher Geschwindigkeit rühren bis sich Spit- zen bilden (Achtung bei zu langem rühren wird die Masse wieder flüssig). Eier beigeben und rühren bis die Masse hell ist, Zitronen- schale dazu geben, Mehl und Backpulver langsam darunterziehen. Den Teig in die Form abfüllen, mit den Apfelschnitzen belegen und bei 175 Grad etwa 50 Minuten backen. Tipp: Es können auch andere saisonale Früchte verwendet werden. Das Rezept von Wolfgang Kuchler finden Sie auf folgenden Seiten: www.leckerundco.de/tarte-tatin-mit-vanilleeis-aus-kitchen-impossible Den Arenenberger Apfelkuchen erhalten Sie im Bistro Louis Napoléon www.gaultmillau.ch/starchefs/malzer-wagt-sich-kuchlers-tarte-tatin Marc Michel auf den Zahn gefühlt: «Gastronomie ist mehr als ein Job» ton Zürich. Die Chance, wieder im Thurgau Auf was könntest Du in Deinem Leben zu arbeiten und als Leiter Restauration mein nicht verzichten? gelerntes Fachwissen der Hotelfachschule Arbeit und Familie einzubringen, liess ich mir nicht entgehen. Analog zur Tellerwäscherkarriere sehe ich Wenn Du Dir ein Land aussuchen meinen beruflichen Weg; gestartet am See könntest: In welchem würdest Du unten in Mannenbach als Lehrling – ange- gerne leben? kommen auf dem Berg oben als Leiter. Hawaii In meiner Freizeit bin ich sehr gerne draus- Wofür würdest Du mitten in der Nacht sen unterwegs. Ich schätze gutes Essen und aufstehen? Trinken. Zeit mit meiner Familie zu verbringen Speis und Trank ist mir sehr wichtig. Wenn immer möglich, bereise und entdecke ich die Welt und wid- Was macht Dir an Deinem Job am Marc Michel, neuer Leiter Restauration me mich meiner Passion – dem Wein. meisten Spaß? ” Kontakt mit den Gästen ” Als mich meine Eltern als Kind fragten, welchen Beruf ich einmal erlernen möchte, Was darf in Deinem Urlaubskoffer Was würdest Du tun, wenn Du war meine Antwort Koch. Also startete ich nie fehlen? unendlich viel Geld hättest? 2007 meine Lehre zum Koch im Seehotel Badehosen Öfters Reisen Schiff in Mannenbach. Da mich Süssspeisen und das filligrane Arbeiten sehr faszinierten, Wenn Du eine Sache auf der Welt Was ist Dir lieber: Meer oder Berge? machte ich eine Zusatzlehre als Konditor- verändern dürftest: Die Kombination wäre optimal, ich mag Confiseur. Danach arbeitete ich eine Saison Was wäre das? beides in Paris auf einem Flusskreuzfahrtschiff. Zu- Gleichberechtigung rück in der Schweiz waren die nächsten Sta- Was war Dein schönstes Urlaubs- tionen das Novotel Zürich Airport Messe und Welche war die beste Entscheidung in erlebnis? das Parkkafi in Kreuzlingen. Da ich mich per- Deiner beruflichen Laufbahn? Meine Weltreise sönlich und beruflich gerne verändere, ab- Die Lehrstelle als Koch solvierte ich zusätzlich die Hotelfachschule Gibt es etwas, wovon Du schon lange Belvoirpark in Zürich und sammelte erste Welchen Beruf haben sich Deine Eltern träumst, Dich aber noch nicht getraut Erfahrungen als stellvertretender Geschäfts- für Dich vorgestellt? hast, es zu tun? führer in der Bindellaunternehmung im Kan- Einer der mir Spass macht Nein, das gibt es zurzeit nicht 9 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 9 11.06.20 14:19
FERIEN AM ARENENBERG AM AR E N E N B E R G ZU GAST BEIM KAISER Natur • Kultur • Kulinarik • Velo • Schiff • Wandern • Baden Der Arenenberg ist mit seiner weitläufigen Schlossanla- ge und ländlichen Ruhe ideal, um in Coronazeiten Ferien zu verbringen. Die aussergewöhnliche Lage, das prämierte Napoleonmuseum und die Gastronomie mit gutseigenen Produkten machen den Arenenberg zum beliebten Ausflugsziel. Im Hotel stehen für die Übernachtung vier Zimmerkategorien für jedes Budget zur Ver- fügung. Falls gewünscht, können sich die Gäste am Mittag mit einem Lunchpaket verpflegen, sodass sie individuell den be- deutsamen Kulturraum Untersee entdecken können. Der Arenenberg liegt inmitten der «Kraftgegend Seerücken», welche von unzähligen, kleinen Nebenstrassen und Naturwegen durchzogen wird. Ein Paradies für Wanderer und Velofahrer! Er- kunden Sie die grossen Wälder, weiten Landschaften, pitto- resken Weiler mit einladenden Landgasthöfen und den idyl- lischen Untersee. Vor Ort anerbieten sich Rundgänge im Museum, in den Rebbergen oder in der frei zugänglichen Gar- tenwelt mit 24 interessanten Stationen – auch Fahrräder wer- den vermietet. Hotelgäste dürfen den hauseigenen Badestrand nutzen. Ein Tipp zum Schluss: Erkunden Sie die kaiserlichen Rebberge unter fachkundiger Füh- rung anlässlich des «Wi-Fritig». Jeden Freitag ab 16.00 Uhr von Juni bis Mitte September, Dauer ca. 1,5 Stunden inkl. Degustation. 10 BEGEGNUNGEN l am touristischen Arenenberg RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 10 11.06.20 14:19
Verleih E-Bikes E-Bikes der neusten Generation – exklusiv für unsere Hotelgäste Seit 1934 baut Tour de Suisse Velos in der Schweiz, und diese langjährige Erfahrung fliesst in jedes Modell ein. Die Marke trägt das Land im Namen – eine Berufung für Schweizer Wertarbeit von höchster Qualität. Einige attraktive Routen-Vorschläge • Abstecher zu den drei Seen des Seebachtals • Besuch des Aussichtsturms Napoleon in Hohenrain • Teiletappe des Bodensee-Radwegs nach Konstanz • Teiletappe des Bodensee-Radwegs nach Stein am Rhein • Tagestour um den Untersee • Bauerngärten mit dem E-Bike erfahren – www.bauerngartenroute-thurgau.ch Alle Informationen zum E-Bikes-Verleih finden Sie online: www.arenenberg.ch Events • Feiern • Hochzeiten Feiern Sie Ihr nächstes Fest auf dem geschichtsträch- tigen Arenenberg mit spektakulärem Blick über den Untersee. Gastlichkeit hat Tradition, schon zu Napoléons Zeiten wurden Gäste fürstlich verköstigt und beherbergt. Heute ist der Arenenberg dank moderner Infrastruktur gut geeignet zur Durchführung von Anlässen aller Art. Im grossen Festsaal, welcher einem immensen Wintergarten gleich in die bestehenden Aussenmauern integriert wurde, lässt es sich hervorragend feiern. Oder Sie entscheiden sich für die neu erstellte Orangerie – eine einzigartige, lichtdurchflutete Location! Den Apéro können Sie auf der Schlossterrasse kredenzen, atemberaubende Sonnenuntergänge und die im- ponierende Sicht auf die Mannenbacher Bucht sind inklusive. Als Rahmenprogramm anerbieten sich eine Führung im Napoleon- museum, eine Degustation der Arenenberger Weine, Kulinarik- Kurse oder geführte Rundgänge in der weitläufigen Anlage. Die Küche hat sich dem Credo «Saisonal, regional – immer frisch» verschrieben und ist kulinarischer Partner von Thurgau Tourismus. Wir versuchen nach Möglichkeit, die Produkte vom eigenen Gutsbetrieb oder im Umkreis von 20 Kilometern zu be- ziehen. Ein Tipp zum Schluss: Heiraten kann man in der charmanten kleinen Kapelle vor Ort. 11 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 11 11.06.20 14:20
Gross- Grund wiese Future Chaible Field Halde n uture P Swiss F F a rm r Altkloster nsschüü Innovatio Start Actionbound Swiss Future Farm, Innovationsschüür Teilflächenspezifische N-Düngung Rüedimoos, Altkloster, Rütelli Mechanische Unkrautbekämpfung mit kameragesteuerter Hacke und Striegel Grosswiese und Halde Weizen Sortenversuche Herrenbünt Chaiblen Swiss Granum Mechanische Unkrautbekämpfung im Weizen Rüedimoos Chaiblen Forum Ackerbau Einzelkornsaat bei Winterraps Future Field Controlled-Traffic-Farming Versuch Herrenbünt Übersaatenversuch Rütelli Weid links und rechts Weid rechts Weid links Swiss Future Farm Tänikon 1, 8356 Ettenhausen bei Aadorf www.swissfuturefarm.ch Anreise Autobahn A1 Ausfahrt Aadorf / Matzingen «Actionbound» Bahnhof Aadorf Strecke Winterthur – St. Gallen Zufahrt ab Autobahn / Bahnhof markiert auf der Swiss Future Farm 12 BEGEGNUNGEN l Ferienangebot auf der SFF RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 12 11.06.20 14:20
Spannende Entdeckungstour vom 6. bis 17. Juli 2020 In den Sommerferien kann man auf der Swiss Future Farm Für spannende Ferientage in Tänikon bei Aadorf die Landwirtschaft auf spannende In den ersten beiden Sommerferienwochen, vom 6. bis 17. Juli Art und Weise entdecken. Neu führt ein Actionbound durch 2020 von 10.00 – 17.00 Uhr gibt es neben dem Actionbound noch das Areal. Ob mit oder ohne digitaler Ausrüstung, der weitere einmalige Attraktionen zu erleben. So steht nebst dem «landwirtschaftliche Themenweg» auf dem Versuchsbe- «landwirtschaftlichen Themenweg» für die Kinder ein spezieller trieb ist informativ und erlebnisreich. Tretttraktörli Park zur Verfügung und für alle jene, denen der Weg zwischen den Informationspunkten zu weit ist, gibt es einen spezi- Die Swiss Future Farm ist bekannt für die Digitalisierung in der ellen Personentransportwagen mit Traktor. Landwirtschaft, vor allem in den Bereichen Tierhaltung sowie Acker- und Futterbau. Nun haben die Verantwortlichen auch für Be- sucher eine digitale Neuigkeit eingerichtet. So lässt sich das Areal Auf einen Blick neu mit der Actionbound App entdecken. Die App führt die Besu- cher zu verschiedenen Informationspunkten auf der Swiss Future Entlang des Themenwegs finden Besucher selbsterklärende Farm. Dort erfährt man dann viel Wissenswertes zur Viehhaltung, Informationstafeln. Zusätzlich ist eine Actionbound- zu den Feldversuchen und dem Ackerbau. Natürlich können auch Begehung möglich. Die Actionbound-App ist eine span- nende und lehrreiche Smartphone- und Tablet-Rally. Es be- Quiz-Fragen in der Actionbound App beantworten werden und die steht die Möglichkeit, sich mit kleinen Snacks zu verpflegen. digitale Rangliste am Schluss zeigt sofort, wer am meisten Farm- Wissen besitzt. Für alle die lieber ohne digitale Ausrüstung unter- Zusätzliche Attraktionen wegs sind, bieten die selbsterklärenden Informationstafeln auf dem • Tretttraktörli Park und Stallbesichtigung im Aussenbereich «landwirtschaftlichen Themenweg» auch analog viel Interessantes. • Open-Air Besucherwagen • Ausstellungsexponate wie Traktorentestverfahren, eine Neue Themenausstellung Traktorkabine, die kippen kann oder Monitorkamera Start des Actionbound ist in der «Innovationsschüür». Hier findet für Frontgeräte auch die neukonzipierte Dauerausstellung statt. Diese zeigt Expo- nate zum Testzentrum von Traktoren und weiteren Fahrzeugen der Von Montag, 6. Juli bis Freitag, 17. Juli 2020 täglich geöffnet Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Dazu kommen von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr – Eintritt kostenlos Weitere Informationen: www.swissfuturefarm.ch weitere wichtige Themen zur Unfallverhütung, mitgestaltet von der Bei grösseren Gruppen bitten wir um Anmeldung Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) Hotline 079 416 52 43 sowie dem regionalen Verband der Schweizer Landtechnik (SVLT). 13 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 13 11.06.20 14:29
Grüne Welle am Untersee Genussvolle Weintour Wein-Schiffahrten Wy Fritig www.konstanz-tourismus.reservix.de/p/ www.urh.ch/gruppenreisen-arenenberg- www.arenenberg.ch reservix/group/323359 ausflug Erkunden Sie die kaiserlichen Rebberge Die Tour startet mit einer Einführung in die www.urh.ch/themenschiffe-schmuggler- unter fachkundiger Führung. Jeweils am Geschichte des Weinbaus. Danach geht es schiffsreise Freitag ab 16.00 findet eine Rebbegehung in die unterschiedlichen Reblagen mit be- mit Degustation von zwei Weinen statt. Im eindruckenden Blicken über den Bodensee Sowohl der «Arenenberg Ausflug» als auch Anschluss haben Sie die Möglichkeit Weine und die Alpen. Vor Ort probieren die Teil- «Die Schmuggler-Schiffsreise» der Schwei- zu kaufen. Der Arenenberger Kellermeister nehmerInnen die jeweils passenden Weine zerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee schildert die aktuelle Situation in den Reben, und erhalten währenddessen Hintergrund- und Rhein führen Sie in die Welt der kaiser- nimmt Bezug auf den Vegetationsstand und infos zu Landschaft, Wein und Historie. lichen Weine. die Witterung. Eine einzigartige, mit allen Sinnen erlebbare Genusstour für Weinliebhaber. Arenenberg Ausflug: Daten auf Reservation, Daten: Juni bis Mitte September mind. 10 Personen, ab CHF 47.– Jeden Freitag: Start um 16 Uhr, Daten: 8.7./12.8./9.9.2020 Schmugglerfahrt: 14.5.2021 Dauer ca. 1,5 Stunden Teilnehmer: mind. 10 / max. 25 Personen keine Mindestzahl, CHF 90.–/Person Besammlung: Hotel Réception Kosten: ab Euro 35.–/Person Kosten: CHF 10.–/Person 14 BEGEGNUNGEN l Wein-Wissen und -Genuss RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 14 11.06.20 14:20
Landwirtschaft ist eine Kulturaufgabe, die in Zu- kunft nur unter der Berücksichtigung der Bedürf- nisse von Boden, Pflanze, Tier und Mensch zum Erfolg führt. Im Weingut Arenenberg wird dieser Erkenntnis Rechnung getragen mit einer Teilum- stellung auf biologischen Weinbau. Der biologische Weinbau soll in ein vielfältiges, sich selbst regulierendes Ökosystem eingebettet sein. Um die Biodiversität im Rebberg zu fördern, setzt der Are- nenberg vermehrt auf Geräte, die mechanisch das Un- kraut unter den Rebstöcken stark reduzieren. «Dadurch können wir auf Herbizide verzichten» erklärt Bernhard Müller, Leiter des Arenenberger Weinguts. Zugleich werde der Boden in den Rebreihen gelockert und zwi- schen den Reben entstehe eine blühende Flora als Refugium für Nützlinge. «In den letzten Jahren konnten wir weitreichende Erfahrungen im biologischen Pflan- Die mechanische Unkrautvernichtung mit Rollhacke zenschutz sammeln und wir werden unseren Betrieb lockert zugleich den Boden unter den Rebstöcken. in den nächsten fünf Jahren umstellen» so Müller. Divona – Göttin der Quellen Zum ressourcenschonenden Weinbau gehört auch die gezielte Auswahl von pilzresistenten, robusten Rebsorten, um traditionelle Rebsorten allenfalls zu ersetzen. Der Konsument profitiert dabei von möglichst authentischen Weinen, die nachhaltig produziert werden und den orts- typischen Charakter hervorheben. Am Arenenberg wird dazu eine Rebfläche mit Divona bestockt, der ersten multiresistenten weissen Rebsorte von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für die landwirtschaftliche Forschung. Entstanden ist Divona – der Name ist eine Hommage an die keltische Göttin der Quellen – aus einer Kreuzung der Sorten Gamaret und Bronner. Die neue Sorte weist eine gute Resistenz gegenüber Graufäule auf und verfügt dank Gamaret über ein sehr gutes önologisches Potenzial. Bernhard Müller freut sich: «Die aus Divona produzierten Weine werden bei Degustationen sehr gut bewertet. Sie sind strukturiert und weisen ein feines Bouquet auf mit Aro- Die Traube «Johanniter» gehört wie «Divona» zu den men von exotischen Früchten, Zitrus- robusten, pilzresistenten Sorten. früchten, oft ergänzt durch florale und mineralische Noten.» Direktverkauf im Weinkeller Jeden Freitag (ohne Feiertage) von Johanniter ist abgefüllt 16.30 bis 17.30 Uhr. Der Weinjahrgang 2019 wurde gerade abgefüllt und weist gemäss Müller ein Direktverkauf vor Ort grosses Potential auf. Bis der Arenenber- Die Weine werden auch im Bistro ger Divona verkostet werden kann, ausgeschenkt und als Einzelflaschen braucht es noch ein wenig Zeit. Dafür ist verkauft. Ebenso finden Sie einen Auszug unseres Sortiments in der die robuste Sorte Johanniter bereits in Schlossboutique. der Flasche. Der Wein ist kräftig, rassig, fruchtig, und erinnert an eine Mischung Webshop aus Pinot Gris und weissem Riesling. Für Bestellungen den aktuellen Jahrgang wurde mit einer jederzeit online. Maischestandzeit gearbeitet, was dem Wein eine goldgelbe Farbe verleiht. 15 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 15 11.06.20 14:20
Der Trend geht Richtung Biowein Weinbaufachtagung am Arenenberg Kürzlich besuchten rund 25 Weinbauern der Organisation Pflanzstärkungsmittel einzusetzen. Der erste Schritt zur Umstellung «Genuss Thur - Seebachtal» unter der Leitung von Hanspeter auf biologischen Weinbau war für Villinger eine Annäherung, um Wägeli einen Weinbau Weiterbildungstag am Arenenberg. schrittweise Erfahrungen zu sammeln. Dieses abgestufte Vorgehen Diese Weiterbildung stand ganz im Zeichen der Ausrichtung nutzt der Plantahof um die dreijährige Umstellungsphase zum Bio- der Weinbauern rund um den Hüttwiler- und Nussbaumer- Rebbau möglichst optimal zu nutzen. Offenbar sind die Wetterver- see sowie Iselisberg in Richtung Biodiversität und biolo- hältnisse etwas trockener und windiger als im Thurgau, kommen die gischen Weinbau. Bündner doch mit rund einem Drittel weniger Pflanzenschutz-Durch- fahrten aus. Bei der von langer Hand vorbereiteten Weinbaufachtagung standen am Arenenberg nicht weniger als sieben namhafte Referenten im Das Weingut Arenenberg ist in der Bio-Umstellungsphase Einsatz. Gleich zu Beginn erklärte der erfahrene Arenenberg-Lehrer Von der Umstellungsphase auf biologischen Rebbau berichtete Pe- und Berater für biologischen Landbau, Jakob Rohrer, die Begriffe ter Mössner, Kellermeister des Weinguts Arenenberg. Der Arenen- und Anforderungen zur Bio-Umsetzung. Dabei geht es unter ande- berg ist sich bewusst, dass die herkömmlichen, traditionellen rem um die Förderung der Bodenfruchtbarkeit und die gezielte Wahl Hauptsorten Müller Thurgau und Blauburgunder nach wie vor einen von robusten, pilzresistenten Sorten um die Pflanzenschutzeinsätze Hauptstellenwert haben müssen. Im Zuge der schrittweisen Teilum- zu verringern. Jakob Rohrer schenkte den Teilnehmern klaren Wein stellung setzt das Weingut aber auch auf robuste, weitgehend pilz- ein: «Ein Biolandbau ohne Pflanzenschutz wird es nicht geben». Er resistente Sorten, welche wenig bis keinen Pflanzenschutz gegen deutete explizit darauf hin, dass im biologischen Weinbau wie auch den Echten und Falschen Mehltau benötigen. Es sind dies Johanni- im Obstbau biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden ter, Divona, Maréchal Foch, Léon Millot und Regent. Nebst der Sor- müssen – je nach Sorte mehr oder weniger. tenwahl und Pflanzenpflege richtet sich das Weingut Arenenberg vermehrt auch auf die Bodenpflege und Einsaaten aus. Dazu hat Bündner Herrschaft – Peter Mössner eine weitreichende Weiterbildung besucht. Darauf bald 20 % Bio Anteil mit herkömmlichen Sorten aufbauend setzt er die Kenntnisse in den Weinbergen um und gibt Ein praktisches Beispiel in der Umstellung auf biologischen Weinbau die Erfahrungen an Fachtagungen weiter. Dies mit dem Ziel, mit mehr schilderte der Rebmeister Moritz Villinger, verantwortlich für das Biodiversität Nützlingsreservoirs zwischen den Reben zu schaffen. Weingut an der Landwirtschaftlichen Schule Plantahof bei Land- Dazu kommt, dass der vermehrte Bodendruck von Traktordurch- quart. Interessant ist dabei die Ausgangslage, dass die Bündner fahrten bei der mechanischen Unkrautreglierung oder dem zum Teil auch im Bio-Rebbau auf traditionelle und bekannte Sorten wie Blau- wöchentlichen Ausbringen von biologischen Pflanzenschutzmittel burgunder und Riesling x Sylvaner setzen, obwohl die Weinberge mit einer gut bewirtschafteten Begrünung aufgefangen werden soll. vielfach eingeengt zwischen Wohnhäuser und Obstbaugebieten lie- Bezüglich der Zusammenhänge von Rebbauarbeiten bis hin zur gen. Der Plantahof versucht nebst den «biologisch» erlaubten Pflan- Weinpflege konnte Peter Mössner beim Apero im Arenenberg Wein- zenschutzmittel wie Kupfer und Schwefel auch vermehrt natürliche keller und beim anschliessenden Mittagessen praxisnah berichten. 16 AM PULS DER LANDWIRTSCHAFT l Trend zum Biowein RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 16 11.06.20 14:20
Wirkungsvolle Geräte schaffen neue Voraussetzungen Nach dem Mittagessen demonstrierte der Landtechnikfachmann Lukas Keller aus Nussbaumen wirkungsvolle Geräte zur mecha- nischen Unterstockräumung, um ganz auf chemische Unkrautvernich- tung verzichten zu können. Gerade im biologischen Pflanzenschutz sind präzise funktionierende Pflanzenschutzgeräte von Bedeutung, um auch biologisch wirkende Mittel gezielt einsetzen zu können. Grosser Wert wurde dabei auch auf das Ausbringen auf Rebparzellen in der Nähe von Wohnliegenschaften gelegt. Keller führte zudem Akkugeräte für Kleinbetriebe vor. Wobei es zu beachten gilt, dass beim Ausbrin- gen von Bio Pflanzenschutzmittel eine landwirtschaftliche Ausbildung oder geeignete Kurse die Voraussetzung sein müssen. Abgeschlos- sen wurde das Thema mit einem Beitrag über die sachgemässe Befül- lung und Reinigung der Geräte, welche auf keinen Fall in der Nähe von Kanalisationen stattfinden dürfen. Mut zur Weinbauzukunft Mit einem wahren Feuerwerk an Informationen wartete der Rebbau- kommissär der Kantone TG, SH und ZH auf. Unter dem Motto «Mut zur Zukunft» plädierte Rebbaukommissär Markus Leumann für einen «Grünen Rebbau». Dabei erinnerte er deutlich daran, dass die Wein- berge mit einer grossen Fauna und Flora aufwarten können. Der Reb- baukommissär stellte klar, dass das Vertrauen der Konsumenten in den hiesigen Weinbau beibehalten und ausgebaut werden müsse. Dazu beitragen könne jeder Weinbaubetrieb, der aufzeige wo und wie er der Biodiversität Sorge trage und die notwendigen Pflanzenschutz- massnahmen sehr minim und gezielt einsetze. Klare Worte fand Leu- mann auch in Bezug auf die Bekämpfung der Mehltau Krankheiten. So könne der Falsche Mehltau nach Blüte etwas vernachlässigt werden, um sich von diesem Moment an vermehrt dem Echten Mehltau bei den heissen Temperaturen zu widmen. Die Anwendung von Schwefel birgt vielmals den Zielkonflikt anfangs August: dann nämlich wirkt Schwefel nur in kurzen Spritzabständen von fünf bis sieben Tagen und nützt wohl gegen den Echten Mehltau, schadet aber gleichzeitig den Nütz- lingen im Weinberg. Mit diesem Spagat muss man sich auch im Bio Weinbau auseinandersetzen, sind doch nicht alle robusten Sorten ge- gen den Echten Mehltau resistent. Für die Zukunft schlägt Markus Leumann vor, stark auf die Biodiverstät zu setzen, um einen grüneren Rebbau zu erreichen. Dies im Wissen, dass nicht alle auf den bio- logischen Weinbau umstellen werden. Der ökologische Fussabdruck kann nicht nur am biologischen Pflanzenschutz gemessen und festge- macht werden, sondern muss auch die CO2 Einsparungen beim Treib- stoffverbrauch und im restlichen Betriebsablauf mit einbeziehen. Der Weinkonsum wird femininer Von einem Trend zum ökologischen Weinbau mit viel Biodiversität geht auch Simone May von Agro-Marketing Thurgau aus, wenn sie den zukünftigen Weinmarkt beurteilt. Beim Lifestyle spielten die Getränke eine immer grössere Rolle, dabei sind Mischgetränke zur Zeit gross im Trend. Ein Trend aus Amerika zeigt bei der jungen Generation jedoch auch in eine Richtung, die den Weinproduzenten nicht schmecken dürfte, nämlich dass die Nüchternheit als Lifestyle ihren Platz finden könnte. Interessant war wiederum zu hören, dass Wein vermehrt von femininer Seite bevorzugt wird. Laut Simone May könnten schöne ele- gante Rosé Weine – angebaut in Weinbergen mit grosser Biodiversi- tät und einem optimalen ökologischen Fussabdruck – den Trendwein der Zukunft darstellen. Die Marketingfachfrau empfiehlt für Werbung und Verkauf das eigene Umfeld aktiv zu durchleuchten. So habe jede Winzerfamilie viele Geschichten über die Familie, den Rebbau, die Weinbereitung und den Mut, etwas Neues zu probieren, zu erzählen. Dies wollten die Kunden hören, um möglichst viel darüber wieder in ihrem Freundeskreis weiterzugeben. Dadurch kann sich eine langjäh- rige, tiefe und treue Kundenbindung aufbauen – was die regionale Weinbaubranche gut gebrauchen kann. Die mechanische Unkrautvernichtung stösst auf grosses Interesse 46 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 17 11.06.20 14:20
Teilflächenspezifische Düngung für Winterweizen Welche maximale N-Düngermenge auf den Flächen F2 und F3. Im Versuch wer- brachten Düngermengen in den Streifen kann von der Weizenpflanze für das den vier unterschiedliche Düngungsverfah- mit variabler Düngungsrate bewegten sich Wachstum verwertet und damit opti- ren verglichen. Auf den Standardstreifen 2019 im Bereich zwischen 95-149 kg N/ha. mal im Winterweizen eingesetzt wer- wurde betriebsüblich und mit konstanter den? Dieser Frage ist man in den Düngermenge gedüngt. In den Streifen mit Luftbildaufnahmen mit der Drohne letzten zwei Jahren mithilfe von Droh- variabler Düngungsrate wurde die Dün- Die Felder wurden jeweils kurz vor den an- nentechnologie auf der Swiss Future gungmenge basierend auf den N-Min-Mes- stehenden Düngergaben mit einer Drohne Farm in Zusammenarbeit mit Agros- sungen (1. Gabe) sowie dem Drohnenbild überflogen um aus dem Luftbild die Infor- cope und der ETH nachgegangen. (2. und 3. Gabe) teilflächenspezifisch ange- mationen zum Stickstoffgehalt im Weizen passt. Weiter wurden zur Kontrolle ein zu ermitteln. Aus den aufgenommenen Da- Der Versuch zeigt positive Resultate: Durch Streifen ohne Dünger und ein stickstoffrei- ten wurde eine Düngungskarte (Applikati- die optimierte Verteilung im Feld konnten Im cher Streifen (erhöhte 1. und 2. Gabe bei onskarte) erstellt. Diese wurde danach auf Schnitt 10% Dünger bei gleich bleibenden Verzicht auf 3. Gabe) angelegt. den Traktor geladen, von dort in Echtzeit an Erträgen eingespart werden. In diesem Jahr den Düngerstreuer weitergegeben und von liegt der Fokus auf dem ökonomischen Nut- Kulturführung und Düngergaben diesem exakt appliziert. zen des Verfahrens und den Mineralisie- Die Bestände wurden 2019 als Extenso rungsprozessen im Boden. ohne Herbizide, Fungizide und Wachstums- Einsparungen von durchschnittlich 10% regler geführt. Die Unkrautbekämpfung Die bisherigen zwei Versuchsjahre haben Versuchsanordnung wurde im Frühjahr mechanisch mit dem gezeigt, dass durch die teilflächenspezi- mit vier unterschiedlichen Verfahren Striegel erledigt. Zur Düngung wurde MgS- fische Düngung mittels Drohnenbildern und Für den Versuch standen in den Erntejahren Ammonsalpeter (24% N, 5% Mg, und 8.5% Bodendaten die ausgebrachte Düngermen- 2018 und 2019 insgesamt vier Flächen mit S) eingesetzt. In den Standardstreifen wur- ge im Schnitt um 10% reduziert werden total 9.5 ha zur Verfügung. Auf allen Flä- de eine Gesamtstickstoffmenge von 155 kg konnte ohne dabei Einbussen beim Ertrag chen wurde Winterweizen der Sorte Arnold N/ha appliziert, im stickstoffreichen Streifen zu erleiden. Die Extenso-Versuchsflächen gesät. Die Aussaat auf Fläche F4 erfolgte wurden in den ersten zwei Gaben insge- F1, F2 und F3 liegen ertragsmässig mit 65- im Erntejahr 2019 einen Monat später als samt ca. 160 kg N/ha gedüngt. Die ausge- 75 dt/ha im schweizweiten Durchschnitt. Weizenertrag (dt/ha) und ausgebrachte N-Mengen (kg N/ha) für die Versuchsflächen F1 (2018) sowie F2, F3, F4 im Jahr 2019. 18 AM PULS DER LANDWIRTSCHAFT l Teilflächenspezifische Düngung RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 18 11.06.20 14:20
Text und Bilder: Florian Abt, BBZ Arenenberg, Swiss Future Farm und Francesco Argento, Agroscope und ETH Zürich Die tiefen Erträge in F4 sind auf die späte Aussaat und einen erheblichen Weizenaus- fall aufgrund eines Anwendungsfehlers bei der mechanischen Unkrautbekämpfung zu- rückzuführen. Auf Fläche F2 konnte die Düngermenge im Vergleich zum Standard- verfahren mit einer variablen Düngungsrate um 12 kg N/ha gesenkt und der Ertrag so- gar um ca. 6.4 dt/ha gesteigert werden. Drittes Versuchsjahr gestartet Im Erntejahr 2020 werden die Versuche auf drei Flächen in Tänikon weitergeführt. Der Fokus wird heuer auf der Analyse der Mineralisierungsprozesse im Boden sowie auf der ökonomischen Bewertung des Ver- fahrens liegen. Florian Abt, SFF und Markus Sax, Agroscope bei der Vorstellung der Resultate Traktorenterminal mit der Düngungskarte, die aus den Drohnenbildern erstellt wurde. 19 RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 19 11.06.20 14:20
Neue Erkenntnisse aus den Beerenversuchen in Güttingen Auf dem Gelände des Versuchsbetriebs für Obstbau in Güt- Murano erhielt die beste Note im Geschmack und lag im Ertrag nur tingen steht seit 2010 ein Doppelfoliengewächshaus mit 2.37 leicht hinter Vivara. Die Früchte der Sorte Murano sind eher weich Aren für Versuche mit Erdbeeren auf Stellagen zur Verfü- und die Sorte ist gegenüber dem Echten Mehltau anfällig. Die Sorten gung. Eine Unterteilung der Fläche in vier Sektoren, die se- Florentina und Amandine sind mittelmässig im Ertrag und im Ge- parat bewässert werden können, ermöglicht es, verschie- schmack. Bei Florentina fiel im Versuch auf, dass sie relativ zu den dene Kulturverfahren oder verschiedene Sorten auszutesten. anderen Sorten kleine Beeren bildete. Weiter werden auf einer Fläche von 16 Aren Versuche mit Himbeeren in Substrattöpfen durchgeführt und auf einer Flä- Empfindliche Himbeeren che von 10 Aren verschiedenen Heidelbeersorten getestet. Die Himbeerversuche werden im Substrat und unter Witterungs- schutz durchgeführt. In den letzten Jahren nahm die Anbaufläche von Patrick Stadler leitet die operativen Arbeiten auf dem Versuchsbe- Substrathimbeeren global zu. Die Nachfrage nach qualitativ ein- trieb. Er und sein Team sorgen dafür, dass die Pflanzen optimal ge- wandfreien Beeren ist gross. Der Anbau im Substrat ermöglicht es, deihen und die zum Teil speziellen Arbeiten gemäss Versuchspla- bodenbürtige Krankheiten zu umgehen. Himbeeren sind zudem sehr nung durchgeführt werden. Die Planung der Versuche erfolgt empfindliche Früchte, die sehr anfällig auf Fruchtfäulen sind. Mit innerhalb einer Begleitgruppe, die aus Beratern des BBZ Arenen- einem Witterungsschutz (Regendach oder Tunnel) werden die Bee- berg und Vertretern aus der Forschung (Agroscope) und Praxis ren optimal geschützt, der Krankheitsdruck wird reduziert und die (Beerenproduzenten, Händler, private Berater) besteht. Haltbarkeit der Beeren steigt. Zudem bringen diese anbautech- nischen Massnahmen praktische Vorteile wie zum Beispiel, dass Immertragende Erdbeersorten auch bei Regen geerntet werden kann. Bei den Substraterdbeeren wurden in den letzten zwei Jahren Ver- suche mit immertragenden (remontierenden) Erdbeersorten durch- Erkenntnisse für die Praxis geführt. Diese produzieren über die ganze Saison immer wieder Blü- In den Jahren 2018 und 2019 wurden anbautechnische Massnah- ten und Früchte. Die Erntezeit erstreckt sich daher im Gewächshaus men erprobt. So wurde beispielsweise untersucht, ob verschiedene von Anfang Mai bis Anfang November. Einmaltragende Erdbeeren Pflanzdichten einen Einfluss auf Ertrag, Fruchtgewicht und Pflück- hingehen blühen und fruchten einmal pro Saison. Soll die Erntezeit leistung haben. Die Standardpflanzdichte beträgt bei Sommerhim- über mehrere Monate andauern, muss mit einmaltragenden Erdbee- beeren im Substrat 6 Ruten pro Laufmeter. Diese Pflanzdichte brachte ren mit früh-/mittel-/spätreifen Sorten gearbeitet werden oder die im Vergleich zu 4 und 5 Ruten pro Laufmeter am meisten Ertrag pro gleiche Sorte muss gestaffelt angebaut werden (funktioniert nur im Fläche. Im Verfahren mit 4 und 5 Ruten pro Laufmeter wurden leicht Substrat mit dem entsprechenden Pflanzgut). Die immertragenden höhere Fruchtgewichte gemessen, die Pflückleistung war aber bei Sorten bringen daher den Vorteil, dass nur einmal pro Saison ge- keinem der drei Verfahren konstant höher. Finanziell ist aufgrund des pflanzt werden muss und eine langandauernde Ernte stattfindet. In höheren Ertrags pro Fläche eine Pflanzdichte von 6 Ruten pro Lauf- den letzten Jahren sind vermehrt immertragende Sorten gezüchtet meter sinnvoller als 4 oder 5 Ruten/lfm. Eine hohe Pflückleistung (kg worden. Vier davon wurden im Gewächshaus in Güttingen angebaut Beeren, die pro Stunde von einem Mitarbeiter geerntet werden) ist und auf ihre Produktivität und Qualität getestet. Die Sorten heissen wichtig, da die Erntekosten rund die Hälfte aller Kosten der Beeren- Florentina, Amandine, Murano und Vivara. Vivara brachte in beiden produktion ausmachen. So wurde in einem weiteren Versuch unter- Versuchsjahren die höchsten Erträge und die schönsten Früchte. Ihr sucht, ob die Anzahl Seitentriebe pro Rute bei Sommerhimbeeren Geschmack wurde bei Degustationen aber weniger gut bewertet. der Sorte Tulameen einen Einfluss auf die Fruchtgrösse und auf die 20 AM PULS DER LANDWIRTSCHAFT l Beerenversuche RZ_DD_Inhalt_Kontakt_20-02.indd 20 11.06.20 14:20
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