Nr. 8 23. Februar 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
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T JETZ N E R AT E B A S SEN L WIE HALTE ICH MEINEN LEBENSSTANDARD NACH DER PENSIONIERUNG? tkb.ch/vorsorge 33656 2
INHALT UND EDITORIAL Inhalt Nr. 8 vom 23. Februar 2018 Boden – die Lebens- Impressum10 grundlage des Menschen Aus der Kommission Soziales Gute Böden sind die Grundlage «Wenn alles zuviel wird ...» 10 einer produktiven Landwirtschaft Management und somit essenziell für die Buurehof erläbe – jetzt anmelden 11 menschliche Existenz: Nur mit ge- sunden, fruchtbaren Böden kön- Schwerpunkt Boden nen im Acker- und Futterbau, aber Boden – die Lebensgrundlage des Menschen 12 auch bei den Spezialkulturen hohe Mit Untersaaten den Boden fit halten 15 Erträge erzielt werden. Mit dem Einsatz von Hilfsstof- Controlled Traffic Farming (CTF) 18 fen (Dünger, Pflanzenschutzmittel usw.) können Boden unter Druck durch Landmaschinen 20 Defizite bei der Bodenqualität zwar vermindert, aber Rebbau aktuell nicht ausgemerzt werden. Leider aber ist unser Bo- Der bisherige Winter: doch eher mild und feucht! 23 den schon seit langem stark unter Druck: Einerseits Obstbau durch die rege Bautätigkeit, mit der Boden der land- Direktzahlungsverordnung für Hochstämme 24 wirtschaftliche Nutzung endgültig entzogen wird Pflanzenbau (in der Schweiz rund 1 m2 pro Sekunde). Um diese Rückblick auf die KEF-Tagung26 Art von Bodenverlust in den Griff zu bekommen, Kommission Frauen in der Landwirtschaft wurden auf kantonaler und nationaler Ebene ver- BäuerinnenZmorge28 schiedene Vorstösse lanciert. Andererseits gibt es Bodenverlust, der mit der Verschlechterung der Bo- Familienleben denqualität zu tun hat. Hierzu gehört die Bodenver- Strudel – süss und gesalzen ein Hit! 29 dichtung durch unsorgfältiges Befahren respektive Apfelstrudel – der Klassiker 29 Bearbeiten, der Rückgang der organischen Substanz, Winterstrudel30 der Eintrag von Schadstoffen über die Luft und der Kinderecke und Auflösung sowie Gewinner Rätsel 32 Einsatz gewisser Pflanzenschutzmittel sowie der Bo- Rätseln und gewinnen 33 denverlust durch Erosion. Mit dieser qualitativen Organisationen berichten Verschlechterung unserer Böden beschäftigt sich der Wechsel im Co-Präsidium bei Bio Ostschweiz 34 Schwerpunkt Boden in der vorliegenden Ausgabe Braunviehzuchtverein Schönholzerswilen 36 des Thurgauer Bauer. Im Anschluss an einen Über- Komplementärmedizin, Teil der Qualitätsstrategie 37 sichtsartikel finden Sie Fachartikel zum Thema Un- Apfelwoche 2018 an vielen Thurgauer Schulen 38 tersaat im Mais, Auswirkungen von Druck sowie das Landtechnik40 sogenannte «Controlled Traffic Farming». Die Erhal- Aus- und Weiterbildung tung der Bodenfruchtbarkeit wurde in den letzten Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 42 Jahren schweizweit wieder ein wichtiges Thema. Auch das BBZ Arenenberg engagiert sich bei diesem Veranstaltungen und Kurse44 Thema stark: Es laufen verschiedene Versuche (zum Agenda50 Beispiel der Langzeitversuch auf der Brunnegg) und Kursagenda BBZ Arenenberg 51 es werden verschiedene Veranstaltungen mit diesem Marktplatz 52 Schwerpunkt angeboten. Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit, sich dieses Jahr einmal vertiefter als üblich mit dem Thema Bodenfruchtbarkeit zu be- schäftigen? Titelbild: Ein Meter tiefes Bodenprofil am BBZ Arenenberg. Daniel Nyfeler, BBZ Arenenberg (Foto: Gregor Affolter, BBZ Arenenberg) 3
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Offizielle Servicestellen für Traktoren- und Landmaschinen Dettighofen Hagenwil b. Amriswil Frauenfeld H. + E. Roth AG Schönenberger Landtechnik Hilzinger AG Radlader- und Teleskoplader Claas-Heuerntemaschinen Brems- und Hydraulikservice Auto und Landtechnik Landstrasse 7a Schaffhauserstrasse 111 Steckbornstrasse 106 & 071 410 21 61 & 052 723 27 27 8505 Dettighofen www.schoenenberger-landtechnik.ch www.hilzinger.ch & 052 766 00 70 www.roth-dettighofen.ch Mettendorf Hilzinger AG Andwil Brems- und Hydraulikservice Algetshausen Schenk Technik AG Hauptstrasse 6 Traber Landmaschinen- Landtechnik, Hydraulik- & 052 765 14 17 betrieb AG service, Bremsprüfstand www.hilzinger.ch & 071 951 50 37 Guggenbühlstrasse 4 info@traber-landmaschinen & 071 648 11 66 betrieb.ch www.schenk-andwil.ch Dettighofen Mettendorf H. + E. Roth AG Hilzinger AG Radlader- und Teleskoplader Brems- und Hydraulikservice Auto und Landtechnik Hauptstrasse 6 Steckbornstrasse 106 Frauenfeld & 052 765 14 17 8505 Dettighofen Hilzinger AG www.hilzinger.ch/mettendorf & 052 766 00 70 Brems- und Hydraulikservice Sulgen www.roth-dettighofen.ch Schaffhauserstrasse 111 Landtechnik Sulgen AG Matzingen & 052 723 27 27 Kradolferstrasse 40 Schneider Landmaschinen AG www.hilzinger.ch Telefon 071 642 11 55 Fritz und René Schneider Sulgen www.landtechnik-sulgen.ch Traktoren, Landmaschinen Landtechnik Sulgen AG Krananlagen und Kradolferstrasse 40 Stalleinrichtungen, & 071 642 11 55 Kommunalmaschinen www.landtechnik-sulgen.ch Neukirch a. d. Thur & 052 376 16 95 Jürg Köchli www.schneider-landmaschinen.ch Köchli-Technik AG Poststrasse 14 & 071 642 21 28 www.koechli-technik.ch info@koechli-technik.ch Tägerschen Andwil Ad. Bachmann AG Schenk Technik AG Maschinen und Fahrzeuge Landtechnik, Hydraulik- FARMI, AHWI + KAWASAKI service, Bremsprüfstand Wilerstrasse 16 Guggenbühlstrasse 4 Hörhausen & 071 918 80 20 & 071 648 11 66 Maier Technik GmbH www.adbachmannag.ch www.schenk-andwil.ch Pöttinger, Rapid, Strautmann Hauptstrasse 19 & 052 763 27 57 www.maiertechnik.ch 2 6
Offizielle Servicestellen für Traktoren- und Landmaschinen Altnau Hörhausen LMK Technik AG Germann Sanitär- und Zihlschlacht Lerch und Neuweiler Landtechnik AG Ruder Traktoren Land-, Motorgeräte- und Fella, Kverneland, Oehler, Hauptstrasse 38 Kommunaltechnik Krpan & 052 763 49 29 & 071 422 22 05 Scherzinger Strasse 24 www.stihl-online.ch www.rudertraktoren.ch & 071 695 23 65 Matzingen Frauenfeld Schneider Landmaschinen AG Hilzinger AG Fritz und René Schneider Brems- und Hydraulikservice Traktoren, Landmaschinen Schaffhauserstrasse 111 Krananlagen und & 052 723 27 27 Mettendorf Stalleinrichtungen, www.hilzinger.ch Hilzinger AG Kommunalmaschinen Hörhausen Brems- und Hydraulikservice & 052 376 16 95 Maier Technik GmbH Hauptstrasse 6 www.schneider-landmaschinen.ch Steyr, Case, & 052 765 14 17 Husqvarna Automower www.hilzinger.ch/mettendorf Hauptstrasse 19 Sulgen & 052 763 27 57 Landtechnik Sulgen AG www.maiertechnik.ch Kradolferstrasse 40 & 071 642 11 55 www.landtechnik-sulgen.ch Frauenfeld Hilzinger AG Hüttwilen Brems- und Hydraulikservice Beeler Traktoren und Schaffhauserstrasse 111 Landmaschinen AG & 052 723 27 27 & 052 747 13 17 www.hilzinger.ch Hüttwilen 052 747 17 00 Hagenwil b. Amriswil Beeler Traktoren und info@beeler-huettwilen.ch Schönenberger Landtechnik Landmaschinen AG www.beeler-huettwilen.ch Claas-Heuerntemaschinen & 052 747 13 17 Landstrasse 7a 052 747 17 00 & 071 410 21 61 info@beeler-huettwilen.ch www.schoenenberger-landtechnik.ch www.beeler-huettwilen.ch Ob juristische oder natürliche Person, Ihr Kompetenzzentrum wir helfen bei der in der Landwirtschaft Treuhand | Bewertung | Recht Steuerdeklaration. 34035 Schweizer Bauernverband Laurstrasse 10 | 5201 Brugg 056 462 51 11 | www.agriexpert.ch 34219 3 7
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AUS DER KOMMISSION SOZIALES Der Flyer vom Verband Thurgauer Landwirtschaft weist auf mög- liche Anlaufstellen hin. Tipp: Wie befreiend, einmal auszusprechen, was schon lange drückt und zu Hau- «Wenn se (noch) nicht ausgesprochen werden kann. Wie entlastend, eine schwierige Situation mit jemandem vertrauensvoll zu alles teilen, der nicht involviert und doch mit der Thematik vertraut ist. zu viel Wie wertvoll, auf Verständnis zu stossen und zu realisieren, dass ich mit wird ...» meinen Sorgen kein Exot, sondern in guter Gesellschaft bin. Solche Erfahrungen dürfen wir selber in unserem Leben immer wieder machen. Dies war für uns Motivation, die Anfrage des VTL anzunehmen und als Berufskolleginnen unsere Telefonnummer freizugeben für den Flyer «Wenn alles zu wird ...» (www.vtgl.ch/downloads) Berufskolleginnen – wer sind wir? Anita Böhi-Fröhlich (rechts), Schönholzerswilen verheiratet, 3 Kinder im Erwachsenenalter Bäuerin/Pflegefachfrau HF Aufgewachsen auf einem Bauernhof, bis vor acht Jahren in einem Generationenhaus gelebt. Bis zur Aufgabe der Vieh- haltung im 2010 aktive Mithilfe auf dem Betrieb; momentan 80 % in der Pflege tätig, auf dem Hof hauptsächlich adminis- trative Tätigkeiten, Buchhaltung, im Herbst verantwortlich für Äpfelauflesen und Produktion des eigenen Süssmostes. Käthi Vetterli-Witzig (links), Rheinklingen Verheiratet, vier Kinder im Erwachsenenalter, ein Pflegekind, Bäuerin/Lehrerin Die Versorgung von Familie, Lehrlingen und Angestellten füllt einen grossen Teil meines Alltags aus. Hausgarten, Buchhaltung und Mithilfe bei Erntearbeiten gehören weiter zu meinen Aufgaben. Das Klein- pensum als Lehrerin und ehrenamtliches Engagement bietet einen wertvollen Ausgleich und schafft externe soziale Kontakte, die auf der Siedlung oft zu kurz kommen. Impressum: Chefredaktion: Jürg Fatzer (jf) Redaktion: Daniel Thür (dt) Esther Fuhrimann Mitarbeit verschiedener landwirtschaftlicher Institutionen und Organisationen. (früher «Der Ostschweizerische Landwirt») 165. Jahrgang. Verlag: galledia frauenfeld ag Offizielles Organ des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft. Zürcherstrasse 310, 8500 Frauenfeld Erscheint wöchentlich. Anzeigenberater: Peter Frehner T 058 344 94 83, F 058 344 94 81 Redaktionsadresse: thurgauerbauer@galledia.ch Verband Thurgauer Landwirtschaft Industriestrasse 9 Anzeigenschluss: Dienstag, 12.00 Uhr. 8570 Weinfelden Abonnemente: T 071 626 28 88 T 058 344 95 33, abo.tgbauer@galledia.ch F 071 626 28 89 thurgauer.bauer@vtgl.ch Jahresabonnement inkl. MWST CHF 94.– www.vtgl.ch Halbjahresabonnement inkl. MWST CHF 52.– 10
MANAGEMENT Am 26. August 2018 in der Gemeinde Homburg Jetzt anmelden und dabei sein! «BUUREHOF erläbe» ist ein Anlass des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft. Im Vordergrund steht das Erleben der Thurgauer Landwirtschaft: Auf einem Rundgang in der Gemeinde Homburg präsentieren sich sechs Landwirtschaftsbetriebe mit verschiedenen Kulturen und Betriebszweigen. Sie ermöglichen es einer Vielzahl Konsumenten, die Nah- rungsmittelproduktion, die Tiere und das Hofleben zu erleben. Abgerundet wird der Tag mit vielen zusätz- lichen Aktivitäten, Spiel und Spass für die ganze Familie. Gemeinsam und stolz unsere Landwirtschaft präsentieren! In Hörhausen beim Hof der Familie Villiger findet ein grosser Buuremarkt mit ca. 30 Ständen statt. Nutzen Sie diese Chance, Ihre Produkte oder Ihren Hofladen einem interessierten Publikum zu präsentieren. Marktinfos und Anmeldeformular unter www.buurehof-erlaebe.ch info@buurehof-erlaebe.ch, www.vtgl.ch Wir beraten Sie bei Ihren Inseraten gerne T 058 344 94 83, thurgauerbauer@galledia.ch © Ueli Halter, Schönholzerswilen 11
SCHWERPUNKT BODEN Boden – die Lebensgrundlage des Menschen Böden sind komplexe und über Jahrtausende lem! Denn während Boden sehr schnell verbaut gewachsene Lebensgemeinschaften, welche ist, braucht der Aufbau eines funktionsfähigen, die weltweite Nahrungsmittelversorgung si- leistungsstarken landwirtschaftlich nutzbaren Bo- cherstellen. Die weltweite Ackerfläche welche dens hunderte, wenn nicht tausende von Jahren. einem Menschen zu Verfügung steht, ist rück- Erst nach dieser langen Zeit der Bodenbildung, bei läufig. Damit die Weltbevölkerung auch in Zu- welcher Ursprungsgestein mittels verschiedener Um- kunft ernährt werden kann, bedarf es dem welteinflüsse (Regen, Eis, Wind, Mikroorganismen Schutz vom Boden sowie dem Einsatz ver- und Pflanzenwurzeln) zu Boden umgebaut wird, schiedener Massnahmen, mit denen die Bo- steht ein Ackerboden unseren Nutzpflanzen zur Ver- denfruchtbarkeit erhalten werden kann. fügung. Diese nutzen ihn zur mechanischen Veran- kerung ihrer Wurzeln, als Nährstoffdepot und Was- Die weltweite landwirtschaftliche Nutzfläche serspeicher für ihr Wachstum und bilden so im ist unter Druck. Zusammenspiel mit Millionen von Mikroorganismen Würde man zum Beispiel die globale Ackerfläche, einen stabilen und fruchtbaren Boden. Weil das welche der Menschheit zurzeit für die Produktion Klima stark den Bodenbildungsprozess beeinflusst, von Ackerkulturen zur Verfügung steht auf die Welt- ist die weltweite Bodenvielfalt sehr hoch. bevölkerung aufteilen, hätte jeder Mensch etwa Die Böden in der Schweiz sind im Vergleich mit den 2000 Quadratmeter für seine Nahrungsversorgung weltweiten Ackerböden noch sehr jung. Sie wurden zur Verfügung. Diese Fläche muss eine Person mit in ihrer Entstehung stark von der letzten Eiszeit be- Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Kartoffeln, Reis einflusst, sind etwa 8000 bis 10 000 Jahre alt und je und Mais (letztere sind besonders in Afrika und Asi- nach Bodentyp zwischen 40 und 150 cm tief. en von grosser Bedeutung) versorgen. Auf diesen 2000 Quadratmetern wachsen aber auch das Futter- Ein geöffneter Boden lässt sich grob in drei Boden- getreide, der Silomais und die Eiweisspflanzen für horizonte einteilen. Der C-Horizont, das sogenann- unsere Nutztiere. Zusätzlich brauchen wir noch te Urgestein oder Muttergestein ist das ursprüngli- Fläche für wichtige Öl- (zum Beispiel Sonnenblu- che Material, aus welchem der obere Boden men, Raps) und Faserpflanzen (Hanf, Baumwolle), entstanden ist. Das Urgestein kann aus massiven Zuckerpflanzen (bei uns die Zuckerrübe – im Süden Gesteinsblöcken, aus Löss, Ton und Sand sowie wei- das Zuckerrohr), Pflanzen zur Energiegewinnung teren Ausgangsmaterialien bestehen. Pflanzenwur- (Mais und weitere), diverse Medizinal- und Heil- zeln können bis zum C-Horizont hinunterwachsen pflanzen sowie für verschiede Gemüse. und diesen sogar durchwurzeln. Der C-Horizont Die Ansprüche der Menschen an die Nahrungsmittel dient ihnen dabei vorwiegend als Wasserspeicher. sind hoch. Wir erwarten erstklassige Produkte, hygi- Der auf das Muttergestein folgende B-Horizont enisch einwandfrei, am besten ohne Pflanzenschutz- wird oft als Unterboden bezeichnet. Im B-Horizont mittel und möglichst gratis. Eine Erwartungshaltung verwittert das Muttergestein, zusätzlich werden im welche in starkem Gegensatz zur aktuellen Situation B-Horizont verschiedene Stoffe gespeichert (Humin- der 2000 Quadratmeter steht. Denn während die stoffe, in Sickerwasser gelöste Stoffe) welche aus Menschheit jeden Tag um etwa 250 000 Personen dem oberen A-Horizont ausgewaschen werden. wächst (10-mal die Stadt Frauenfeld) werden die Der organische A-Horizont, auch Oberboden ge- 2000 Quadratmeter Ackerfläche für den einzelnen nannt, ist reich an zahlreichen Mikroorganismen, Menschen stets kleiner. Pilzen sowie unzähligen weiteren Lebewesen. Es ist Zunehmender Bedarf an Infrastruktur und Wohn- genau dieser Teil des Bodens, welcher von den Kul- raum eine fortschreitende Wüstenausbreitung, eine turpflanzen am stärksten durchwurzelt wird und wo Versalzung und Verdichtung durch unsachgemässes sich die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen einde- Bewirtschaften nagt an den 2000 Quadratmetern cken. Für die pflanzenbauliche Nutzung ist dieser Ackerfläche. Auf lange Sicht ist das ein grosses Prob- Bodenhorizont darum besonders wichtig. 12
SCHWERPUNKT BODEN Wird der A-Horizont eines Bodens geschädigt oder nicht mehr genutzt werden. Damit das nicht passiert zerstört (Erosion, Abtragung und Verbauung), ver- ist es wichtig den Boden mit verschiedenen Mass- liert der Boden seine Fruchtbarkeit und kann von nahmen zu schützen. unseren Pflanzen schlechter oder schlimmstenfalls Das Arenenberger Bodenprofil von der Titelseite mit den eingezeichneten Bodenhorizonten. Die Pflanzen- wurzeln der angebauten Kulturen (links Gerste mit Eiweisserbsen und rechts Hafer mit Ackerbohnen) reichen bis in die Tiefe von 1 Meter hinunter. (Foto: Gregor Affolter) 13
SCHWERPUNKT BODEN Zu den bodenschützenden Massnahmen, welche in der Schweiz durchgeführt werden, gehören etwa: Massnahme Beschreibung Anbau von Kunst- Durchwurzeln den Boden, versorgen die Bodenorganismen ganzjährig mit wiesenmischungen Nährstoffen, fixieren Stickstoff (Leguminosen), festigen das Bodengefüge. Gründüngungen und Bodenbedeckung über den Winter ➞ weniger Erosion bzw. Auswaschung von Zwischenfutter Nährstoffen, wirken auf «natürliche» Weise der Verunkrautung entgegen. Versor- gen Bodenorganismen mit Nährstoffen. Untersaaten Decken den Boden zwischen den Saatreihen und nach Ende der Hauptfrucht ➞ wirken Unkräutern entgegen und versorgen Bodenorganismen mit Nährstoffen. Fixieren Stickstoff (Leguminosen). Düngerausbringung Hofdünger/Dünger in wachsende Bestände ausbringen: Wachsende (warme Temperaturen über 7 °C im Tagesmittel) Bestände (Boden gefüge enthält Pflanzenwurzeln und Bodenorganismen), welche Nährstoffe aufnehmen und verarbeiten können. ➞ Hohe Temperaturen ➞ hohe Stoffwechselrate von den Bodenorganismen und Pflanzen ➞ wenig Nährstoffverluste. Bodenschonende Einsatz eines Onland Pfluges ➞ weniger Verdichtung, weil Pflugfurche nicht Bearbeitungsverfahren befahren wird. Flaches Pflügen auf maximal 10 cm ➞ fruchtbare Bodenschicht +– Horizont wird nicht nach unten verfrachtet. Technische • Variabler Reifendruck bei Traktoren ➞ Auflagefläche wird vergrössert ➞ ver- Massnahmen ringert Bodendruck. • Anlegen fester Fahrgassen (Grünlandstreifen mit Grasnarbe), Verwendung GPS-gestützter Parallelfahreinrichtungen ➞ Schonung der Bodenoberfläche. • Verringerung der Radlast ➞ Erhöhung der Achsenzahl, Verringerung des Lan- dungsgewichtes ➞ Bodendruck nimmt ab. • Überrollhäufigkeit reduzieren: Verzicht oder Einsparung von Überfahrten (Kombination von Arbeitsgängen). 14
SCHWERPUNKT BODEN (Foto linke Seite unten: Rapsuntersaat auf dem Arenenberg 2018: Die mit dem Raps gleichzeitig ange- säte Untersaat bedeckt den Boden und erschwert das Auflaufen vom Unkraut.) Rapsuntersaat-Nahaufnahme: Bodenbedeckung der angesäten Mischung. Die Mischung bestand aus sechs Komponenten und enthielt einen hohen Leguminosenanteil (Alexandrinerklee, Sommerwicken, Guizotia, Buchweizen, Saatlinsen und Saatplatterbsen). Der Anbau erfolgt ohne Herbizideinsatz. (vd) Eine solch angelegte Untersaat und die in der Tabel- fruchtbare Böden angewiesen. Denn nur funktionie- le erwähnten Massnahmen schützen den Boden rende Böden sind Garanten für langfristig hohe und und erhalten seine langfristige Fruchtbarkeit. Auf beständige Erträge. lange Sicht sind wir bei einer wachsenden Bevölke- rung und einer abnehmenden Ackerfläche auf Viktor Dubsky, BBZ Arenenberg Mit Untersaaten den Boden fit halten Warum soll zur Hauptfrucht zusätzlich eine Unter- Welche Vorteile bieten Untersaaten? saat kommen? Diese kostet nur zusätzliches Geld • Humusmehrer durch intensives Wurzelwachstum und schränkt mich unter Umständen im Einsatz von • Erosionsschutz Herbiziden ein! Ähnliche Gedanken sind Ihnen • tragfähigerer Boden eventuell bereits durch den Kopf gegangen, als Sie • reduzierte Nährstoffverlust (zum Beispiel Nitrat) von Berufskollegen oder in Saatgutkatalogen von • können als Zwischenfrucht oder Gründüngung ge- Untersaaten erfahren haben. nutzt werden. Deshalb zeigen wir in diesem Artikel Zusammenhän- ge, Funktionen und Verfügbarkeit von Untersaaten Aus welchen Pflanzenkategorien bestehen Un- auf. Eine gut angelegte Untersaat startet nach der tersaaten und welchen Nutzen bringen diese? Ernte der Hauptfrucht schnell durch und bedeckt Vielseitige Untersaaten scheiden über den Wurzel- den Boden rasch. raum unterschiedliche Nährstoffe aus und ernähren 15
SCHWERPUNKT BODEN Kategorie Nährstofflieferant von Nahrung für Unterdrückung (–) / Förderung (+) Gräser löslichen Zuckerarten über Nützliche Pilze (–) Quecke, Windhalm, (wurzelbetonte Arten) Wurzelausscheidungen (Mykorrhiza) Fuchsschwanz, Flughafer (+) Krümel Leguminosen Stickstoff dank Symbiose Bakterien (+) Insekten mit Bakterien (Rhizobien) Kreuzblütler Ölen, Alkaloiden, Calcium Vorrangig Bakterien, (–) Hirtentäschel, Senf, (vor allem Leindotter) usw. aber auch übrige Hellerkraut Mikroben (+) Insekten so nützliche Pilze, Bakterien und davon ausgehend Saatgut kann im Rahmen einer späten Gülledün- das Bodennahrungsnetz (vergleiche Tabelle). Zu- gung zu Beginn des Hauptwachstums ausgebracht dem fördern Untersaaten mit Blühkomponenten In- werden. Bei saugbefüllten Fässern ist das einfach sekten. Unkräuter von der gleichen Pflanzenkatego- über einen Bypass möglich. Falls der Mais gehackt rie werden unterdrückt. Dies ermöglicht eventuell wird, kann die Untersaat pneumatisch beim letzten einen reduzierten Herbizideinsatz. Hackgang eingestreut werden. Da der Aufgang der Untersaat feuchtigkeitsabhängig ist, stellt deren Aus- Untersaaten im Mais – wie geht das? saat mit einer angebauten Drillmaschine ohne Vor- Die Untersaat erfolgt im 6- bis 8-Blatt-Stadium. Das werkzeuge die sicherste Variante dar. Aussaat mit Drillmaschine. (Foto: Ebert) 16
SCHWERPUNKT BODEN Produkt/Firma Zusammensetzung Saatstärke Preis Kontakt (kg pro ha) Preis (Fr. pro ha) Green Carbon Fix Engl. Raigras, Inkarnatklee, 15 99 Sativa Rheinau AG Weissklee, Gelbklee, Hornklee, Tel. 052 304 91 60 Leindotter UFA Maislegu Bastardklee, Gelbklee, 13 143 Inkarnatklee, Weissklee UFA Samen UFA Maisfix Engl. Raigras, Knaulgras, 20 178 Tel. 058 433 76 00 Weissklee Samen Steffen AG Gelbklee, Bastardklee und Kundenmischung – Tel. 058 252 13 70 Erdklee Preis auf Anfrage OH Samen AG Kundenmischung – Preis auf Anfrage Tel. 044 879 17 18 Krümelstruktur bei Raigras-Untersaat. (Foto: Ebert) Beim wem kann das Saatgut bezogen werden? Wenn auf dem Betrieb noch keine Erfahrungen mit Untersaaten vorhanden sind, sollen nur getestete Mischungen eingesetzt werden. Insbesondere bei den Gräserarten sollen wurzelbetonte Genotypen gewählt werden, welche die Hauptkultur weniger konkurrieren als die normalerweise in Futterbau Untersaat bei abreifendem Mais. (Foto: Ebert) mischungen eingesetzten Gräser. Sind Sie interessiert, auf Ihrem Betrieb eine Unter- Was kann schief laufen? saat anzubringen? Bei allfälligen Fragen stehen wir Bei zu grosser Dominanz vom Mais kann die Unter- Ihnen gerne zur Verfügung. saat nicht aufkommen. Eine zu frühe Untersaat kann Mais überragen. Deshalb ist es wichtig, Deckfrucht Daniel Fröhlich, BBZ Arenenberg, sowie Untersaat aufeinander abzustimmen. Telefon 058 345 85 24 17
SCHWERPUNKT BODEN Controlled Traffic Farming (CTF) – mit permanenten Fahrspuren Bodenverdichtungen vermindern Durch das Befahren mit immer schwereren Befahrungsbedingte Bodenverdichtungen können Maschinen bei oftmals zu feuchten Bedingun- durch eine kontrollierte Feldbefahrung auf einem gen sind unsere Landwirtschaftsböden vieler- Grossteil der Fläche vermieden werden. Das Anle- orts verdichtet und in ihren Funktionen be gen fester Fahrspuren, die sich über die Jahre nicht einträchtigt. Das hat nicht selten Ertragsein- verschieben, ist dank der satellitenbasierten Lenksys- bussen und verstärkte Erosionserscheinungen teme heute relativ einfach. Arbeitsbreiten und Spur- zur Folge. Mit Hilfe automatischer Lenksyste- weiten der eingesetzten Maschinen sind dafür aufei- me ist es heute jedoch möglich, Landmaschi- nander abzustimmen. Aktuell wird das als Controlled nen immer auf denselben Spuren fahren zu Traffic Farming (CTF) bezeichnete Bewirtschaftungs- lassen. Der Boden in den Bereichen dazwi- system in Ländern mit grossflächigem Ackerbau und schen bleibt unverdichtet und kann sich unge- Mähdruschfruchtfolgen praktiziert. Dies vereinfacht stört entwickeln. die Abläufe und hat dazu geführt, dass die Mechani- sierung sehr stark auf CTF ausgerichtet wurde. So Verdichtete Böden zeigen eine schlechtere Durchlüf- können beispielsweise Traktoren und Anhänger mit tung und Wasseraufnahme. Auch das Wurzelwachs- verbreiterten Achsen in den Spuren des Mähdre- tum der Pflanzen ist stark eingeschränkt und die Ak- schers oder des Feldhäckslers fahren. Die Effekte der tivität der Bodenlebewesen reduziert. In der Folge kontrollierten Befahrung sind überzeugend: Böden leiden die Kulturen je nach Witterung vermehrt un- unter CTF zeigen ein höheres Infiltrations- und Was- ter Staunässe oder Trockenstress, was letztendlich zu serspeichervermögen und sind damit weniger anfäl- verminderten Erträgen führt. Durch die reduzierte lig für Erosion und Austrocknung. Luftführung und Infiltrationsleistung steigt ausserdem die Gefahr von Durchwurzelung verbessern sich ebenfalls, was sich Staunässe und oberflächlich ablaufendem Wasser, nicht nur in stabileren, sondern vielfach in deutlich was mit Bodenerosion sowie Abschwemmung von höheren Erträgen niederschlägt. Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln einhergeht. «CTF-light» – Fokus auf schwere Fahrzeuge Bodenverdichtungen auf einzelne Spuren Controlled Traffic Farming ist im Hinblick auf eine begrenzen nachhaltige Bewirtschaftung der Landwirtschaftsbö- Bei «CTF-light» erfolgen die mit hohen Radlasten verbundenen und damit im Hinblick auf Bodenverdichtun- gen besonders kritischen Pflege-, Ernte- und Transportarbeiten auf permanenten Fahrspuren. Bodenbearbei- tung und Saat unterliegen keinen Befahrungseinschränkungen. (al) 18
SCHWERPUNKT BODEN 0.75 m von Weg aus ernten In Mähdruschfolgen kann «CTF-light» relativ einfach umgesetzt werden (links). Wechselnde Kulturen und unterschiedliche Erntetechnik erfordern jedoch oftmals Kompromisslösungen wie überlappendes Fahren, Teilbreitenabschaltungen oder das Belassen eines Randstreifens, was in der Regel auch mit einem höheren Fahrspuranteil einhergeht (rechts). (al) den auch für die Schweiz interessant. Allerdings ist die Realisierung eines reinen CTF-Systems aufgrund der vielfältigen Fruchtfolgen und kleinflächigen Par- zellen schwierig. Aus diesem Grund wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt auf Praxisbetrieben im Schweizer Mittelland unter Verwendung von Standardmaschinen das System «CTF-light» umge- setzt, das sich auf feste Fahrspuren für Überfahrten mit schweren Maschinen beschränkt. Hierzu zählen die Pflege- und Erntearbeiten sowie der Erntetrans- port. Bodenbearbeitung und Saat können ausge- klammert werden, ebenso das Zetten und Schwaden Die Bestimmung des Eindringwiderstandes mittels im Grünland. Penetrometer ist eine effiziente Methode zur Lokalisierung verdichteter Bodenhorizonte. (zVg) Feldversuch zeigt Tendenz zu besseren Bodenstrukturen und höheren Erträgen Für die Untersuchungen wurden 17 Parzellen auf neun Pilotbetrieben in den Kantonen Thurgau, Zü- rich und Bern ausgewählt. Das konsequente Ein halten der Pflege- und Erntefahrspuren über drei Versuchsjahre hinweg führte in Kombination mit Minimalbodenbearbeitung mehrheitlich zu einer Differenzierung der Bodeneigenschaften in und zwi- schen den Fahrspuren. Die unbefahrenen Bereiche zeigten tendenziell einen verminderten Eindringwi- derstand, geringere Lagerungsdichten, eine erhöhte Wasserinfiltration und einen erhöhten Grobporen- Eine etablierte Methode zur Messung des Infiltra- anteil. Körnermais als verdichtungsempfindliche Kul- tionsvermögens von Böden stellen Ringinfiltrometer tur reagierte mit höheren Erträgen. Winterweizen gilt dar. Bei Verdichtung vermindert sich die Infiltra als wenig verdichtungsempfindliche Kultur, und tat- tionsleistung des Bodens, was wiederum die sächlich konnte kein klarer positiver Ertragseffekt Hochwasser- und Erosionsgefahr erhöht. (zVg) 19
SCHWERPUNKT BODEN nachgewiesen werden. Da die Regeneration des nicht konsequent umsetzen. Das Anlegen von festen Bodens ein sehr langsamer Prozess ist, werden sich Fahrspuren für Überfahrten mit schweren Landma- die beobachteten positiven Wirkungen der unterlas- schinen schafft hier ebenfalls eine Möglichkeit, das senen Befahrung über die Jahre aber vermutlich altbekannte Problem zu entschärfen. Die Schwierig- verstärken. keiten bei der Umsetzung sind nicht zu unterschät- zen, da die Arbeitsbreiten der eingesetzten Ernte Umsetzung über Lohnunternehmer denkbar maschinen, Pflegegeräte und Transportfahrzeuge «CTF-light» lässt sich prinzipiell im schweizerischen aufeinander abzustimmen sind. Dies bedingt eine Kontext realisieren. Das System eignet sich nicht nur entsprechende Planung und je nach Situation eine für Ackerbaubetriebe, sondern eröffnet auch für das Anpassung der Mechanisierung. Am einfachsten ge- Grünland eine interessante Perspektive, da die lingt die Einführung vermutlich über die Lohnunter- schweren Gewichte von Güllefässern, Ladewagen, nehmer, da sie vielfach über die passenden Maschi- Grossballenpressen usw. auf feste Fahrgassen kon- nen und das notwendige fachliche Können verfügen. zentriert werden. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben in Die schnelle Entwicklung im Bereich der automati- der Fruchtfolge besteht die Gefahr, dass bei der Ern- schen Lenksysteme wird die Umsetzung der kontrol- te dieser Kulturen die positiven Auswirkungen der lierten Befahrung in der Praxis massiv vereinfachen kontrollierten Befahrung zunichte gemacht werden. und diese Entwicklung vorantreiben. Die Anpassung der Feldbefahrung an die Boden- Annett Latsch, Agroscope, Tänikon 1, feuchte lässt sich bei anhaltend schlechter Witterung 8356 Ettenhausen Boden unter Druck durch Landmaschinen: Immer grösser, immer schneller, immer besser? In der Vergangenheit ging der Trend in der Anders verhält es sich bei der Kontaktfläche zwi- Landtechnik in Richtung grösser, schneller – schen Reifen und Boden. Hier geht eine Schere auf, und leider immer schwerer. Angeführt von die Radlast wächst im Verhältnis zur Kontaktfläche den grossen Agrarexportländern wie USA, Ka- nada und Australien haben die Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Landmaschinen ste- Entwicklung am Beispiel Mähdrescher tig zugenommen. Es geht darum, die Arbeit (Werk Dronningborg, Randers, DK) mit immer weniger Personal zu bewältigen, um Kosten zu sparen. Kontaktfläche Reifen-Boden (m2) Radlast Reifenvol. Reifenvolumen (m3) Kontaktfläche Wie dramatisch diese Entwicklung in den letzten 50 Jahren verlaufen ist, zeigt die Abbildung 1 am Bei- Radlast (t) spiel von Mähdreschern in Westeuropa. Die Radlas- ten sind im beladenen Zustand von knapp 2 Tonnen auf 10 Tonnen angestiegen. Der Trend hält an und die Radlasten von modernen selbstfahrenden Ernte- maschinen erreichen heute bei gefülltem Bunker bis zu 15 Tonnen (Achslast von 30 t). Solche Lasten stel- Produktionsjahr len hohe Anforderungen an das Fahrwerk. Die Rei- fenindustrie hat mit immer grösseren Reifen reagiert, Abbildung 1: Entwicklung von Radlasten, Reifen um die Tragfähigkeit sicherstellen zu können. Wie in volumen und Kontaktflächen bei Mähdreschern aus der Grafik ersichtlich, konnte das Reifenvolumen mit dem Werk Dronningborg (DK). (Verändert nach den Radlasten Schritt halten. Schjønning) 20
SCHWERPUNKT BODEN stärker. Das bedeutet, dass der auf den Boden aus- Was kann der einzelne Landwirt tun? geübte Druck ständig steigt. Dies führt zu einem Es gibt zwei Ansatzpunkte: den Boden stärken und immer höheren Bodenverdichtungsrisiko. Mittler- die Mechanisierung anpassen. weile hat die Landtechnikindustrie erkannt, dass Die Widerstandskraft der Böden wird neben der Bo- man eine obere Grenze erreicht hat und denkt über denfeuchte und dem Tongehalt massgeblich durch gegenläufige Entwicklungen nach, zum Beispiel klei- die Bodenbewirtschaftung beeinflusst. Schonend ne Feldroboter. Unter Bodenfachleuten ist man sich bearbeitete, gut durchwurzelte, humusreiche und einig, dass die Bodenverdichtung neben der Erosion lebendige Böden können höhere Lasten ertragen die grösste Gefahr für die Bodenfruchtbarkeit in und erholen sich nach einer Beschädigung deutlich der Schweiz darstellt. Eine Untersuchung der Zent- schneller als stark beanspruchte oder längere Zeit ralschweizer Kantone hat ergeben, dass rund ein brachliegende Böden. Drittel der Landwirtschaftsböden Schäden durch Viel grössere und raschere Auswirkungen hat aber Verdichtungen aufweist. Da feuchte Böden beson- die Mechanisierung. Hier kommt es insbesondere ders empfindlich sind für Verdichtungen, ist das auf folgende Punkte an: Radlast, Reifenwahl, Reifen- Schadensrisiko in niederschlagsreichen Gebieten druck im Feld, Befahrungszeitpunkt (Bodenfeuchte- höher als in trockeneren Regionen. Neben Ertrags- zustand) und Befahrungsorganisation (Anzahl Über- einbussen von bis zu 20 %, führen Verdichtungs- fahrten). schäden zudem zu Problemen mit verstärktem Bei der Radlast kann man sich an folgender Faustre- Oberflächenabfluss, weil das Regenwasser von den gel orientieren: Ab 5 t (also 10 t Achslast) drohen verstopften Bodenporen nicht aufgefangen werden Unterbodenverdichtungen. Es kommt nicht von un- kann. Das Resultat sind vermehrte Überschwem- gefähr, dass im Strassenverkehr die maximale Achs- mungen und erhöhte Erosionsschäden. last bei 11,5 t liegt, um Schäden an der Strassenfun- dation zu verhindern. Abbildung 2: Eingabeseite des Webtools Terranimo® zur Berechnung des Boden verdichtungs risikos. 21
SCHWERPUNKT BODEN Bei der Reifenwahl gilt es vor allem auf möglichst Bei der Befahrungsorganisation geht es darum, un- niedrige zulässige Reifendrücke für die gewünschte nötige Manöver und Transporte im Feld zu vermei- Tragfähigkeit zu achten. Dies ist vom Reifenvolumen den. Schwere Erntefahrzeuge sollten wenn möglich und der Reifenqualität abhängig (Betriebsanleitun- im Hundegang fahren und häufig abbunkern. Im gen der Hersteller beachten). Als Zielwert für den Gemüsebau bewähren sich begrünte, permanente Reifendruck im Feld gilt 0,6 bar. Neben guter Boden- Fahrgassen. schonung erreicht man damit auch einen geringeren Da es schwierig ist, eine spezielle Situation richtig Rollwiderstand und spart Treibstoff. Da für die siche- einzuschätzen, haben die HAFL in Zollikofen und die re Fahrt auf der Strasse höhere Drücke benötigt wer- Forschungsstation Agroscope im Internet das Bo- den, sind Reifendruckanlagen sinnvoll. Sie werden denverdichtungsmodell Terranimo® aufgeschaltet mittlerweile immer öfter direkt vom Maschinenher- (Abbildung 2). Es steht gratis zur Verfügung und be- steller angeboten, was aufwendige Nachrüstungen rechnet das Verdichtungsrisiko für unterschiedlichste erspart. Maschinen und Bodenzustände. Alle Infos zu Bo- Beim Befahrungszeitpunkt gilt: Je trockener, desto denverdichtung auf: www.bodenverdichtung.ch. kleiner das Verdichtungsrisiko. Matthias Stettler, BFH HAFL, Zollikofen Moderne Reifen Die Entwicklung bei den Landwirtschaftsreifen macht rasante Fortschritte. Immer mehr Hersteller bieten Niederdruck-Breitenreifen mit IF- oder VF-Technologie an. IF steht für «Improved Flexion», auf Deutsch verbesserte Deflektion, VF steht für «Very high Flexion», also sehr hohe Reifeneinfederung. Beide Bezeich- nungen sind Standards der europäischen technischen Organisation für Reifen und Felgen ETRTO. Mit IF-Reifen kann bei gleicher Radlast mit 20 % tieferem Reifenfülldruck gefahren werden im Vergleich zu Standard-Radialreifen. Mit VF-Reifen kann sogar ein 40 % tieferer Reifendruck eingestellt werden. Es handelt sich dabei um die Weiterentwicklung der Radialreifen-Technologie. Die Flanken der Reifen können dank hochwertigen Materialien und modernen Fertigungsverfahren noch flexibler gebaut werden und die Reifen drücke können bei gewissen Modellen bis auf 0,4 bar runtergestellt werden. Eine Wohltat für den Boden. Der neuste Trend sind Reifen, welche speziell für den Einsatz mit Reifendruckanlagen konstruiert worden sind, wie zum Beispiel der Michelin EvoBib. Dieser Reifen ist so gebaut, dass sich die Kontaktfläche beim Wechsel von der Strasse aufs Feld durch die Reifendruckabsenkung mehr als verdoppelt (Abbildung 3). Dadurch werden die Vorteile von Reifendruckanalgen noch besser ausgenutzt: leichter Lauf und hohe Sicherheit auf der Strasse, minimaler Rollwiderstand, hohe Zugkraft und wenig Bodendruck im Feld. Der erste Reifen für unterschiedlichen Fülldruck Strasse Feld Abbildung 3: Michelin EvoBib, der erste Reifen, welcher speziell für den Einsatz mit Reifendruckanlagen gebaut wurde und seine Form verändern kann. (Quelle: Michelin) 22
REBBAU AKTUELL Der bisherige Winter: doch eher mild und feucht! Die Wintermonate waren bisher eher etwas zu Damit dürfte der Winterschnitt in diesem Jahr eher warm und auch eher feucht. Vor allem die ers- gut und problemlos zu bewältigen sein. Herausfor- te und die letzte Januarwoche waren rückbli- derungen manifestieren sich allerdings in jenen Reb- ckend durch Temperaturen um die plus 10 °C bergen, welche stark unter der Sommertrockenheit auffallend mild, sodass bereits Ende Januar und dem späten Hagel gelitten haben. Der teilweise die ersten Frühlingsblumen zu treiben began- doch eher spärliche Wuchs, gerade auch bei jünge- nen. Auch konnte an besonders exponierten ren Reben, wird dazu führen, dass auch mal etwas Stellen das «Weinen» der Reben viel zu früh kürzer angeschnitten werden muss, um den Rebstö- beobachtet werden. Glücklicherweise brachte cken wieder den nötigen Schwung in die neue Vege- dann der Monatswechsel einen deutlichen tation geben zu können. Temperaturabfall. So wie es aussieht, dürfte zumindest der Februar als Wintermonat sei- Flächenmeldung mit GIS kommt! nem Namen einigermassen gerecht werden. Die direktzahlungsberechtigen Betriebe der Kantone Schaffhausen und Thurgau erfassen ihre Flächen be- Wasserbilanzdefizit ausgeglichen reits ab Luftbildern. Für die Rebsortendeklaration ist Dank den regelmässigen und teilweise ergiebigen es so, dass alle Rebbewirtschafter im Thurgau ab Niederschlägen seit Jahresbeginn dürfte das in den Ende April ihre Rebsorten erstmals georeferenziert letzten beiden Wintern festgestellte Wasserbilanz direkt am PC zeichnen werden. Für die Schaffhauser defizit mittlerweile wieder ausgeglichen sein. In den Betriebe ist die Einführung im nächsten Jahr geplant. Äckern und Feldern liegt da und dort bereits das Die detaillierten Informationen folgen zur gegebe- Wasser. In den Rebbergen ist zumindest eine genü- nen Zeit auf dem schriftlichen Weg direkt durch die gende Bodenfeuchte wieder hergestellt. Bis Mitte Fachstelle. Februar wurden beispielsweise im Klettgau gegen Markus Leumann, Fachstelle Weinbau SH/TG 300 mm Niederschlag verzeichnet. Die Zeit des Winterschnitts Wenn man durch die Rebberge fährt, ist augenfällig, dass doch schon vielerorts die Reben geschnitten worden sind. Die grundsätzlich mögliche Staffelung dieser wichtigen, nicht präzis an einen Termin ge- bundenen Arbeit im Rebjahr und die vorherrschen- den günstigen Witterungsbedingungen dürften die- se doch eher weit fortgeschrittene Situation erklären. Allgemein darf von einer einigermassen zufrieden- Jungweindegustation auf dem Charlottenfels. Der stellenden Holzreife ausgegangen werden. Auch ist Winter ist auch jene Zeit, während welcher die nach den Frostereignissen vom letzten Frühjahr ge- Weine anlässlich der Jungweindegustationen nügend brauchbares Holz aus der Basis vorhanden. beurteilt werden. (hwg) Nächste weinbauliche Termine SH/TG 8. März, Donnerstag, 9.00 Uhr, ganzer Tag, Fachkonferenz Branchenverband Thurgau, Weinfelden 13. März, Dienstag, 19.30 Uhr, DV kant. Weinbauverband SH, Restaurant zum alten Schützenhaus, Schaffhausen 12. April, Donnerstag, 8.30 –12.30 Uhr, Jungweindegustation Rotweine SH/TG, Neuhausen SH, Schlosssaal Charlottenfels 23
OBSTBAU Neue Anforderungen in der Direktzahlungs verordnung für Hochstämme Seit dem 1. Januar 2018 schreibt die Direkt- maximaler Maschenweite von 13 mm oder aber eine zahlungsverordnung für Hochstämme mit Bio- intensive Mäusebekämpfung. Dies ist eine Dauerauf- diversitätsbeiträgen der Qualitätsstufe 1 und 2 gabe, welche leider oft zurückstehen muss. Im Ge- neu eine fachgerechte Baumpflege bis zum biet wo Maikäferengerlinge vorkommen, kann es 10. Standjahr vor. Dieser Begriff umfasst den ebenfalls zu Wuchsdepressionen kommen, wenn bisher bereits verlangten fachgerechten Baum- diese bei Jungbäumen aktiv sind. Kaum zu glauben, schnitt, neu aber auch den Stamm- und Wur- dass selbst 10- bis 20-jährige Bäume das Laub fallen zelschutz, die Düngung und Bekämpfung von lassen, wenn 20 oder mehr Engerlinge pro m2 vor- besonders gefährlichen Schadorganismen ge- kommen. Die Bekämpfung ist allerdings heute er- mäss den Weisungen der kantonalen Pflan- schwert, stehen doch für solche Anwendungen kei- zenschutzdienste. Doch was wird unter einer ne bewilligten Wirkstoffe zur Bekämpfung im Boden fachgerechten Pflege verstanden? zur Verfügung. Nebst der Wurzel ist der Stamm oft Ursache von Allein die Pflanzung von Hochstammbäumen garan- mangelhaftem Wuchs. Einerseits sind Schäden tiert noch lange nicht, dass daraus auch einmal ein Baum wird, welcher diese Bezeichnung auch ver- dient. Allein schon dem Mäusefrass fallen hunderte von Jungbäumen zum Opfer oder werden nachhal- tig in der Entwicklung gestört. Solche Bäume behindern die Bewirtschaftung und werden trotzdem nie einen namhaften Ertrag abwer- fen. Zudem haben solche Bäume auch keinen ökolo- gischen Wert. Grundvoraussetzung ist eine artgerechte Standortwahl bei Neupflanzungen Obstbäume sollten nur dort hingepflanzt werden, wo es Gewissheit gibt, dass diese auch wachsen. Ver- nässte sehr schattige Parzellen oder solche mit regel- mässig starkem Mäuse- oder Engerlingsbesatz eig- nen sich nicht. Auf Standorten welche jahrelang mit Gülle gedüngt wurden, reagieren Obstbäume oft mit übermässigem Krebsbefall. Besonders wichtig ist auch, dass die Kaltluft abfliessen kann. Heute macht es auch Sinn, dass Hochstämme, die nicht im Ver- band als Hochstammgarten gepflanzt werden, rei- henweise so gepflanzt werden, dass die übrige Be- wirtschaftung der Fläche nicht behindert wird. Auf eine gute Befruchtung ist ebenso zu achten, beson- ders wenn triploide Sorten (zum Beispiel Boskoop) gepflanzt werden. Wurzel- und Stammschutz Bereits in der Startphase braucht es entweder einen Mäuseschutz in Form eines verzinkten Gitters mit Unzweckmässiger Hochstammschnitt. (um) 24
OBSTBAU durch Wild (Hasen, Rehe durch Fegen, Wildschwei- Gerüst resultiert und eine gute Lichtausnutzung er- ne durch Abknicken) oder Vieh (Schälen durch Scha- folgt. Konsequent auf dieses System geschnittene fe, Reibschäden, Trittschäden) möglich, andererseits Bäume brauchen allerdings länger, bis die Haupter- entstehen bei der Bewirtschaftung oft ungewollt träge einsetzen, als wenn zum Beispiel die Ost- Stammschäden, welche nachhaltig wirken und sich schweizer Rundkrone ausgeführt wird. Bei dieser mit dem Wuchs des Baumes vergrössern. Der wird der gerüstbildende Schnitt verkürzt, sodass die Stammschutz wurde früher mit einem Lehm-, Mist- Fruchtung schneller einsetzt. Der etwas abgeänderte und Kalkgemisch multifunktional als Schutzschicht Schnitt und die heute robusten, aber auch sehr trag- angebracht. Dies hatte den Vorteil, dass das Dicken- willigen Sorten führen zu einer deutlich verkürzten wachstum des Baumes nicht beeinträchtigt wurde Zeitspanne ohne Ertrag, die Bäume werden jedoch und der Schutz vor Holzschäden durch Frost zumin- auch nicht mehr 100-jährig. Natürlich sollte der dest reduziert wurde. Diese Methode wäre auch Schnitt nicht einfach nach dem 10. Jahr aufhören. heute noch dienlich, nur macht dies verständlicher- Nach wie vor ist ein jährlicher Schnitt mit weniger weise niemand mehr. Ein Stammschutz mit einer groben Schnitten oder Korrekturen verbunden. Ist dehnbaren Schutzmanschette oder einem Drahtge- das Grundgerüst aber einmal aufgebaut, können die flecht tuts auch. Nicht geeignet sind um den Stamm Schnittintervalle erst auf 2, später auf 3 bis 4 Jahre gewickelte Säcke oder Tücher, welche dann mit ausgedehnt werden. Der Kontrolleur soll das Ge- Strohballenschnüren noch fest angebunden werden. samtbild des Baumes beurteilen. Ein geübtes Auge Das fehlende Licht am Stamm verhindert das Di- sieht schnell, was an den Bäumen gemacht wurde ckenwachstum und die Bäume sind oben dann oft und ob die geforderten Kriterien erfüllt sind. Es geht dicker als am eingebundenen Teil. Für den Schutz nicht darum, jedes einzelne Ästchen zu schneiden. vor Vieh reicht ein Baumpfahl nicht, drei Pfähle, Zopf Der Baum braucht eine sinnvolle Form, genügend 6 bis 8, im Dreiecksverband gesetzt sind zweckerfül- Wuchs und soll eine zweckmässige Grösse errei- lend. Der Baumpfahl sollte zudem nicht über die chen. untersten Äste ragen, da dies oft zu bleibenden me- chanischen Verletzungen am Stamm führt, welche Düngung sich unter anderem auch zu grossen Krebswunden Die Düngungsmöglichkeiten wurden angepasst. Die entwickeln können (kleiner Hinweis: die Sorte Topaz Düngung mit Kompost, oder besser Mistscheibe mit neigt bei Hochstämmen massiv zu Krebsbefall). nicht zu stohigem Mist, stellt nach wie vor die beste Das Anbinden des Baumes ist ebenso wichtig und Baumdüngung dar und ist unter anderem auch bei sollte mit einem nicht einschneidenden Material er- extensiv genutzten Wiesen bis zum 10. Standjahr folgen. Baststricke, dehnbarer Gummi oder weiteres ohne Abzug erlaubt. Allerdings wird von den Fach- dehnbares Material eignen sich besser als Schnüre leuten die Kombination Hochstammbäume auf oder Blachenbänder. Heute denkt kaum jemand da- extensiv genutzter Wiese nicht empfohlen. Die bis- ran, dass auch der Stamm einmal einen Wert haben herige Regelung mit der Lanzendüngung gilt für die- könnte. Die Stammlänge sollte deshalb bereits bei se Flächen nicht mehr. Die Lanzendüngung in der der Auslese der Bäume eine Rolle spielen. Qualitätsstufe 1 ist hingegen wirkungsvoll und wird sehr empfohlen. Heute ist dies maschinell möglich Fachgerechter Schnitt in den ersten 10 Jahren und kann effizient ausgeführt werden. Anstelle der Es lässt sich darüber streiten, was ein fachgerechter Lanzendüngung ist im Frühjahr auch eine Mistschei- Schnitt ist. Schnitt ist jedoch in jedem Fall eine Anre- be bis unter die Kronentraufe sinnvoll. gung des Wachstums und dies ist bei Jungbäumen gewollt. Der Baum soll rasch ein ertragsfähiges Fachgerechte Bekämpfung von besonders Baumvolumen erhalten. Dazu braucht es einen gefährlichen Schadorganismen Pflanzschnitt und jährlich bis ca. ins 10. Standjahr das In den letzten Jahren kann bei Hochstämmen zu- Anschneiden der Leitäste und das Entfernen von nehmend Befall durch Mehltau und der Marsonina Konkurrenztrieben. Die althergebrachte Öschberg Coronaria festgestellt werden. Mehltau tritt so stark krone ist auch heute noch sinnvoll, weil ein stabiles auf, dass das Wegschneiden des Befalles im Winter- 25
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