INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
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inform ausgabe 24 november 2012 Jetzt tanzen die Türme Erfolgreiches teamconcept in Hamburg Beton betont Werkstoff der Zivilisation Zürich: Meine Stadt Lieblingsplätze der STRABAG Mitarbeiter Das magazin Der sTraBag se
Editorial inform 24 EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen! Diana Neumüller-Klein, Head of Corporate Communications & Investor Relations Wir gehören zusammen! So viele neue Unternehmen und damit Wenn Sie selbst auch die Welt zum Besseren ändern wollen, auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den vergange- müssen Sie nicht gleich mit Megaprojekten starten. Beginnen Sie nen Jahren zu unserer STRABAG gekommen. Da muss sich das mit kleinen Schritten, gerne auch in Ihrer direkten Umgebung. Erstellen Zusammengehörigkeitsgefühl erst einmal entwickeln. Zeigen wir der Sie doch eine Liste mit Dingen unter € 10, die Ihnen und Ihrer Partie Welt, dass wir ein Team sind! Unsere Schweizer Kollegen haben mehr Spaß an der Arbeit bringen können. So hat uns etwa unsere diesbezüglich bereits intern große Schritte getan. Ab kommendem Kommunikations-Kollegin aus der Schweiz Schokolade geschickt Jahr werden sie mit der Einmarkenstrategie, die Sie in dieser Inform und uns somit den Tag versüßt. Sie sehen: Das Thema Essen ist bei auf Seite 10 finden, auch extern ein Zeichen setzen. Und weil wir uns sehr in Mode. Wie übrigens auch in dieser Ausgabe der Inform. bereits in der Gegend sind, zeigen sie uns ihre Lieblingsplätze in In der Rubrik „Menschen bei STRABAG“ stellen wir nämlich Kolle- Zürich (Seite 42). gen vor, die sich dem Kochen und Backen, dieser für sie – nach dem Essen – „schönsten Hauptsache der Welt“, verschrieben haben. Auch andere Kollegen möchten Ihnen etwas zeigen und Sie unterstützen: Über 120 gewählte Arbeitnehmervertreterinnen und Lesen Sie in dieser INFORM, was Ihre Kolleginnen und Kollegen -vertreter kümmern sich im Konzern um Ihre Anliegen. Wie Sie Ihnen beruflich und privat so treiben. Beim „Spionieren“ viel Freude genau helfen können, erfahren Sie auf Seite 31. Weniger auf indivi- wünscht Ihnen dueller als vielmehr auf globaler Ebene sehen die STRABAG Mitar- beiter etwa im Holzbau oder in der Zentralen Technik ihren Beitrag Ihre Diana Neumüller-Klein zur Verbesserung der Lebensumstände. Lesen Sie über grüne Tech- nologien (Seite 28) oder darüber, wie sich ein Steinbruch auf einen Tauschhandel mit der Natur eingelassen hat (Seite 4). 02
www.strabag.com inform 24 Inhalt inhalt News 04 Der Natur etwas zurückgeben Corporate Social Responsibility 05 Fit für die Zukunft Gesundheitsförderung im Konzern 06 Europas Städte wachsen Es wurde gefeiert 08 Wussten Sie schon …? STRAkono 09 Junge Kunst aus Europa STRABAG Artaward International 2012 10 Lauter werden Neue Einmarkenstrategie in der Schweiz 11 5 Fragen an … Im Gespräch 12 Vielfältige Einheit Karriere News titelthema 15 Beton betont Werkstoff der Zivilisation Menschen bei strabag 23 Den Kochlöffel schwingen STRABAG Mitarbeiter vor den Vorhang Strabag units 28 Nachhaltig Bauen = zukunftsfähig Bauen Grüne Technologien 30 Kranspezialisten im Einsatz Kranmontagen in Österreich 31 Im Hauptberuf: Ratgeber Freigestellte Arbeitnehmervertreter projekte 32 Jetzt tanzen die Türme Erfolgreiches teamconcept in Hamburg 34 Hightech Krebsbehandlung Neues Therapiezentrum in Krakau 35 Umweltbewusstes Bauwerk Holzbau in der Schweiz 36 Brückenschlag auf europäischem Niveau Brückenbau in Rumänien 38 140 Jahre Margaretenbrücke Brückensanierung in Ungarn 39 Alpiner Einsatz für den lawinenschutz Lawinenschutz in Österreich 40 Schutz vor der Flut Dammbau für den Hochwasserschutz SPECIALS 42 Zürich: Meine Stadt Lieblingsplätze der STRABAG Mitarbeiter 44 Holland gegen Spanien STRABAG goes „Betriebsausflug“ 47 SUDOKU Rätselkönig gesucht Events 46 Olympische Spiele bei STRABAG Sportliche Events 03
News inform 24 News uns jedoch zu wenig!“, erklärt Andreas Mittermeir, Bereichsleiter im Steinbruch Gaaden. Deshalb begannen vor über einem Jahr die Planungen zur Renaturierung der ehemaligen Abbaufläche mit dem Ziel, verschiedenen Tierarten eine neue Heimat zu bieten. Anders als in der Vergangenheit soll das Augenmerk anstelle der Rekulti- vierung auf Renaturierung gelegt werden. Das bedeutet, dass keine „Natur aus zweiter Hand“ geschaffen werden soll, sondern viel- mehr, dass nur die Voraussetzungen, die eine standortgerechte Selbstgestaltung der Natur mit hoher Artenvielfalt gewährleisten, angestrebt werden. Eine Fläche von insgesamt 180.000 m2 soll daher über die nächsten Jahre hinweg renaturiert werden. Der Steinbruch lebt Schüler der HTL Mödling haben im Zuge dieses Projekts aus Corporate Social Responsibility verschiedenen natürlichen Materialien Nester für die tierischen Bewohner gebaut. Bienenhotels und Fledermauskästen wurden im Der Natur etwas Juni 2012 im ehemaligen Steinbruch aufgestellt. Gemeinsam mit einschlägigen Fachleuten wurden weitere Maßnahmen besprochen, zurückgeben die künftig umgesetzt werden. „Der Gedanke, der Natur wieder etwas zurückzugeben, steht im Vordergrund“, so Erik Zechmann, zuständiger Direktionsleiter. Tierische Beobachter auf unseren Baustellen sind keine Tierische Beobachter Seltenheit, diese zwei Geschichten sind jedoch berich- tenswert. Sie zeugen von besonderer Natur- und Tier- Auch noch so reger Baubetrieb hat das Vogelpärchen der Austernfischer nicht davon abgehalten, seinen Nachwuchs auf der verbundenheit. Baustelle des Jade-Weser-Ports an der Nordsee auszubrüten. Drei Junge sind zu Sommerbeginn geschlüpft. STRABAG Mitarbeiter hatten die Vogeleier in einem Sandhaufen entdeckt, vorsichtig in Österreich / Deutschland. Im Steinbruch der Mineral Abbau einem ruhigeren Teil des Geländes abgelegt und den Platz umzäunt. GmbH in Gaaden, südlich von Wien, wird seit den 70er Jahren Inzwischen sind die Jungen ausgeflogen. Ungewiss ist, ob sie Dolomit abgebaut. Heute ist die Materialgewinnung in einem Teil nächstes Jahr wieder kommen. Vielleicht, um den fertigen Hafen des Abbaugebietes bereits abgeschlossen. zu begutachten? Ansprechperson: Andreas Mittermeir, Mehr als vorgeschrieben International + Sondersparten, UB Baustoffe 6V, Dir. Stein / Kies AT / HU / HR / Balkan (RS) Aufgrund der Lage des Steinbruchs mitten im Landschafts- schutzgebiet Wienerwald besteht eine gesetzliche Verpflichtung Ansprechperson: Stefan Windhorst, Nord + West, zur Wiederherstellung und Rekultivierung. „Diese Verpflichtung war UB Verkehrswegebau Deutschland Nord 6I, Dir. Düsseldorf (DC) Der „Austernfischer“ hat sein Nest auf unserer Baustelle gefunden (li.). Neue Heimat für Fledermäuse und Bienen 04
www.strabag.com inform 24 News News Gesundheitsförderung im Konzern Kurznachrichten + + Tunnelbau-Auftrag in größter Kupfermine der Welt Fit für die zukunft Am 10.7.2012 hat STRABAG den Auftrag für ein neues Tunnelbauprojekt in der größten Kupfermine der Welt in Im Arbeitsalltag geraten die körperlichen und seelischen der Wüste Chiles erhalten. Das Auftragvolumen beträgt € 100 Mio. Gemeinsam mit einem lokalen Partner werden Anforderungen der Mitarbeiter schnell aus dem Blick- mehrere Tunnel zur Verbesserung der Infrastruktur in der feld. STRABAG, Hochbau Oberösterreich, reagierte und chilenischen Kupfermine errichtet. startete das Projekt „Fit für die Zukunft: Arbeitsfähigkeit erhalten“. Züblin weiht neues Konzernhaus in Karlsruhe ein Österreich. Die Arbeit am Bau ist vor allem körperlich fordernd. Die Direktion Karlsruhe feierte am 18.7.2012 die offizielle STRABAG, Hochbau Oberösterreich, führte 2010 mit BauFIT Einweihung ihres neuen Bürogebäudes in Karlsruhe. Der (Bestandteil von „Fit für die Zukunft“) ein Maßnahmenprogramm siebengeschossige Neubau schafft nun Raum für die zum ergonomischen Arbeiten am Bau für gewerbliche Mitarbeiter über 160 Angestellten der Direktion und weitere STRABAG ein. Das Programm startete auf der Baustelle Musiktheater Linz. Konzernfirmen. Neben Übungen zur Entlastung des Körpers wurden auch Tipps zur Arbeitssicherheit auf der Baustelle vermittelt. Daniel Zeller, Bauleiter Musiktheater, sagt: „Ich habe als Erster mit diesem Programm auf einer Baustelle begonnen und hatte damals gemischte Gefühle. Schon am Abend erhielt ich jedoch positives Feedback. Einige Kollegen sagten, dass sie bereits Veränderungen bemerken. Vor allem in der Gruppe wurde BauFIT als interessant wahrgenommen.“ Um das Ziel von BauFIT nachhaltig sicherzustellen, wurden unausgewogenen Ernährung werden durch dieses Programm vor- interne BauFIT-Multiplikatoren ausgebildet, die auf die richtigen gebeugt. Ein externer Experte adaptierte gegebenenfalls die Anord- Arbeitstechniken der Kollegen achten und Hilfestellung bieten. Öster- nung und Einstellung von Bürosesseln und die Tischanordnung im reichweit wird das Programm nun durchgeführt. „Die körperliche Raum. Weiters wurden zur Vorbeugung individuelle Entspannungs- Betätigung bei der Arbeit alleine erhält die Arbeitsfähigkeit nicht. Die und Lockerungsübungen gezeigt. Aktionen aus dem Programm ‚Fit für die Zukunft‘ bieten eine Basis für eine erfolgreiche und gesunde Zukunft unserer Mitarbeiter“, Direktionsleiter Johann Schmatzer freut sich über das zuneh- meint Jürgen Bänsch, STRABAG Sicherheitsfachkraft und interner mende Gesundheitsbewusstsein und will dieses Engagement fort- Projektkoordinator von „Fit für die Zukunft“. setzen: „Uns ist die Nachhaltigkeit solcher Förderaktionen wichtig, da uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter am Herzen liegt. Der Konzern investiert in diese Initiative und profitiert wiederum von der Gesundheit VerwaltungsFIT seiner Mitarbeiter – wodurch alle einen Vorteil daraus ziehen!“ Auch auf die Bürokollegen wird ein besonderes Augenmerk Ansprechperson: Jürgen Bänsch, gelegt. Stress durch lange Bildschirmarbeit, Zeitdruck oder einer Servicebetriebe, ZB TPA, Dir. Österreich /Adria (04) Info + + Weitere Initiativen zu „Fit für die Zukunft“ sind: Gesundheits- tage, Coachings zur Arbeitsbewältigung, Trocknungsanlagen für die Arbeitsbekleidung auf Großbaustellen, Übungen im „Fitnessstudio Stiegenhaus“, Ernährungsworkshops oder Angebote zum Wirbelsäulenscreening. Falsches und richtiges Heben von Lasten 05
News Kapitalmarkt-Compliance Es wurde gefeiert Missbrauch Europas Städte von Insiderwissen wachsen verboten! STRABAG und Raiffeisen sind zwei Unternehmen, die vieles verbindet. Die Zusammenarbeit als Auftraggeber International. Kapitalmarkt-Compliance – hinter diesem sperrigen Wort verbergen sich wichtige und Auftragnehmer führte schon zu zahlreichen von Regeln für alle Mitarbeiter im STRABAG Konzern. Erfolg gekrönten Projekten. In Wien, Bukarest und Die Aktien der STRABAG SE werden an der Moskau wurde die Fertigstellung von drei gemeinsamen Wiener Börse gehandelt. Alle in Österreich bör- Vorhaben gefeiert. senotierten Unternehmen sind verpflichtet, Ihre Mitarbeiter regelmäßig über das Verbot des Miss- brauchs von Insiderinformationen zu unterrichten. Unter Insiderinformationen versteht man unter- International. Nach Fertigstellung des Rohbaus findet nach nehmensinterne, vertrauliche Informationen, deren österreichischer Tradition eine „Gleichenfeier“ statt. Dieser Tradition Bekanntwerden zu einer erheblichen Kursbe- wurde in Wien, Bukarest und Moskau gefolgt. einflussung der STRABAG SE Aktie führen könnte. Die Ausnutzung von Insiderinformationen für Börsespekulationen ist verboten. Dies soll Anleger Weltweit erstes Passivbürohaus in Wien schützen und Fairness am Kapitalmarkt schaffen. Am 24. Juli 2012 wurde in Wien gefeiert. Nach nur neun Monaten Der Missbrauch von Insiderinformationen ist ist der 77 m hohe Rohbau zur Erweiterung des Raiffeisenhauses fertig vom Gericht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu gestellt. Bei der Gleichenfeier waren das Management vom Bauherrn fünf Jahren zu bestrafen. Auch wer nicht selbst Raiffeisen sowie die Vorstandsmitglieder der STRABAG SE, Thomas die Insiderinformation nützt, kann sich strafbar Birtel, Peter Krammer und Siegfried Wanker, anwesend. Dabei machen, wenn er die Informationen weitergibt. bedankten sich die Bauherrn beim gesamten Baustellenteam für Darüber hinaus drohen arbeitsrechtliche Konse- seinen Einsatz und sein Engagement. quenzen. Beispiel: Ein Mitarbeiter erfährt bei der Erstellung des Geschäftsberichts vorzeitig von einem beson- ders hohen Jahresgewinn. Er darf diese Information nicht nutzen und STRABAG Aktien kaufen, die nach der Bekanntgabe des Ergebnisses voraus- sichtlich erheblich steigen werden. Zum richtigen Umgang mit Insiderinformationen hat die STRABAG SE eine Compliance-Richtlinie erlassen, die im STRAnet abgerufen werden kann. KONZERN > Managementsystem > STRABAG Compliance Richtlinie. Ansprechperson: Mario Grossegger, Servicebetriebe, Konzernstabsbereich CLS Stolz zeigten sich SE Vorstand Thomas Birtel und Lehrling Ivan Baotic bei der Gleichenfeier des Raiffeisenhauses in Wien. Das neue Raiffeisenhaus am Wiener Donaukanal wies eine besonders schwierige Baulücke aus. Der Tiefbau war äußerst 06
www.strabag.com inform 24 News News kompliziert, da sich zwei flach fundierte Hochhäuser in unmittel- Moderner Bau in Moskau barer Nähe befanden und eine 6-geschossige Tiefgarage hergestellt werden musste. Durch Optimierungen konnte eine Reduktion der Ende 2010 startete STRABAG ein weiteres Projekt in einer euro- Bauzeit pro Stockwerk von ursprünglich geplanten sieben Tage auf päischen Metropole. Für Raiffeisen Evolution wurde ein Hotel- und fünf Tage erreicht und dadurch die enge Terminvorgabe eingehalten Bürohaus in Moskau gebaut. Am 4. Juni 2012 wurde zur Gleichen- werden. Durch den hohen Einsatz aller Beteiligten gelang es außer- feier geladen. Dieses Fest war ein besonderes, auf das sich das dem, die Vorzertifizierung als weltweit erstes Bürohaus nach Passiv- Baustellenteam lange freute. Es wurde streng nach österreichischer hausstandard seitens des österreichischen Instituts für Baubiologie Tradition ausgeführt. So trugen die russischen Kolleginnen eine und Ökologie zu erhalten. österreichische Tracht, ein Gleichenbaum wurde am Dach aufgestellt und ein traditioneller Zimmermannspruch in Deutsch und Russisch vorgetragen: Höchster Turm von Bukarest Die Feierstunde hat geschlagen, Bedingt durch die Wirtschaftskrise stand das Projekt „Floreasca es ruhet die geübte Hand. City Center“ (FCC) in Bukarest auf wackeligen Beinen – durch den Nach harten, arbeitsreichen Tagen Einstieg der Raiffeisen Property Holding International (RPHI) bei den grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land. Das moderne Bürogebäude mit angeschlossenem Hotel bietet ausreichend Platz mit 16.000 m² Büro- und Hotelfläche und beein- druckt mit einer Galerie, die sich vom Erdgeschoss bis zur zweiten Etage emporzieht. Der Bau des „Floreasca City Centers“ in der rumänischen Hauptstadt Eine Besonderheit: die traditionelle Gleichenfeier in Moskau in öster- Bukarest geht zügig voran. reichischer Tracht. beiden Teilprojekten FCC Sky Tower und Office und der partner- Ansprechperson: Robert Gipfl, Süd + Ost, schaftlichen Zusammenarbeit mit STRABAG konnte das Projekt UB Hoch- und Ingenieurbau Österreich 3C, Dir. Wien (AP) 2011 gestartet werden. Der Rohbau des FCC Sky Towers wurde im Mai /Juni 2012 zeitgerecht fertig gestellt. Ein Grund für alle Betei- Ansprechperson: Adolf Steiner, Süd + Ost, ligten, diesen Erfolg am 28. Juni 2012 in Bukarest gebührend mit UB Hoch- und Ingenieurbau Europa 3H, einer traditionellen Gleichenfeier zu feiern. Das Management von Dir. Rumänien /Bulgarien /Moldawien (NT) STRABAG, Raiffeisen Property Holding International und Raiffeisen Evolution war gekommen, um den rund 800 Arbeitern persönlich zu Ansprechperson: Andre Karkossa, Süd + Ost, danken. UB Hoch- und Ingenieurbau RANC 3L, Dir. Kaspian (NP) Das FCC-Projekt besteht aus drei Gebäudeteilen – dem FCC Sky Tower und Office sowie der „Promenada Mall“. Der Sky Tower mit einer Höhe von 137 m ist der höchste Turm in Bukarest und weist eine Bruttogeschossfläche von ca. 77.000 m2 auf. 11.000 t Beweh- rungsstahl und 49.200 m3 Beton wurden in einer Rekordbauzeit ( 5 – 6 Tage pro Regelgeschoss) von etwas mehr als einem Jahr ver- baut. Für das Bürogebäude sowie für sechs Stockwerke des FCC Sky Towers konnte bereits die Raiffeisenbank Rumänien als zukünf- tiger Mieter gewonnen werden. 07
News inform 24 News STRAkono Wissensmanagement@STRABAG Wussten Sie schon …? Steigender Wettbewerbs- und Innovationsdruck sowie die fort- schreitende Internationalisierung erfordern, dass Unternehmenswis- sen über Standorte hinweg besser verteilt und einfacher zugänglich gemacht wird. Der Vorstand der STRABAG SE hat im Mai dieses Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber Jahres beschlossen, Wissensmanagement konzernweit einzuführen, um die Informationsbeschaffung effizienter zu gestalten. Wissens- gemacht, wie viele Stunden pro Woche Sie damit ver- management wird bei STRABAG ganzheitlich gesehen und betrifft bringen, nach Informationen oder Ansprechpartnern sowohl die Unternehmenskultur, die Organisation als auch die Werkzeuge. Für die Koordinierung und Durchführung der einzelnen im Konzern zu suchen? Unser Wissensmanagement Maßnahmen wurde Marc Pühringer als Konzernwissensmanager erleichtert Ihnen die Suche. nominiert. International. Wussten Sie, dass die Kollegen im Tunnelbau für Zentrale Suche eine Ausschreibung in der Vorangebotsphase mehr als 500 Stunden für die Recherche nach allgemeinen Konzerninformationen aufwen- Neben dem Testen einer internen Kommunikationsplattform, dem den mussten, weil der Auftraggeber diese Daten gefordert hatte? Vorbereiten von Mitarbeiterprofilen und der Wissens- und Informati- Dieser Fall ist keine Seltenheit im Konzern. onsidentifizierung ist die so genannte „Zentrale Suche“ eine erste, wichtige Umsetzung und ein bedeutsamer Schritt für einen besseren Informationsfluss. Über den Einstiegspunkt im STRAnet ist es ab dem 4. Quartal 2012 möglich, die STRAnet-Datenbank sowie das „Nachhaltiger Erfolg erfordert eine offenere Kultur Lotus-Notes-Telefonbuch mittels Google-Technologie zu durch- und mehr Transparenz, denn nur geteiltes Wissen suchen. „Sie kommen so schneller zu Ihren Informationen und er- ist wertvolles Wissen.“ halten eine übersichtlichere Darstellung der Suchergebnisse“, erklärt Marc Pühringer, Konzernwissensmanager Marc Pühringer. In weiterer Zukunft sollen neben dem STRAnet und dem Lotus-Notes-Telefonbuch noch weitere Datenbanken mittels dieser „Zentralen Suche“ durchsucht werden können. Häufig finden sich Ordner mit fein aufbereiteten Daten in den Büro- kästen oder in Netzlaufwerken – diese stehen somit aber nur einem Ansprechperson: Marc Pühringer, Servicebetriebe, begrenzten Nutzerkreis zur Verfügung. Das soll sich in Zukunft ändern! Konzernstabsbereich Contract Management Aktuelle Instrumente des Wissensmanagements 08
www.strabag.com inform 24 News News Dabei „überholten“ die polnischen Bewerber mit ihren Bewerbungen mittlerweile sogar die ansonsten die Mehrheit bildenden Österreicher: 340 Künstler aus Polen, 252 aus Österreich, 176 aus Rumänien und 137 aus Russland hatten ihre Arbeiten zur Vorauswahl vorgelegt. Nach der mehrwöchigen Vorauswahl durch die siebenköpfige, aus den Teilnahmeländern stammende Fachjury, wurden 78 Künstler zur im April 2012 stattfindenden Endauswahl eingeladen. Drei Original- werke pro Künstler aus den Disziplinen Malerei, Mischtechnik und Zeichnung wurden daraufhin in den STRABAG Zentralen Warschau (Pruszkow), Bukarest und Moskau gesammelt und nach Wien STRABAG Artaward International: unsere Preisträger 2012 mit dem transportiert. Somit waren 234 Werke in der Artlounge im Wiener Artaward-Team. STRABAG Haus von der Hauptjury zu beurteilen. „Die aufwändige Organisation des Wettbewerbes erfordert mehr als ein halbes Jahr intensive Arbeit – aber diese Zusammenarbeit mit den Künstlern ist STRABAG Artaward International 2012 immer eine neue und spannende Herausforderung“, so Tanja Skorepa vom STRABAG Kunstforum. Junge Kunst aus Europa Die Fachjury entscheidet Im Juni 2012 fand die bereits vierte Verleihung des Aus dieser großen Vielfalt an Bewerbern kristallisierten sich fünf besonders talentierte Künstler heraus: Tomek Baran aus Polen, STRABAG Artaward International am STRABAG Standort Svenja Deininger aus Österreich, Egor Koshelev aus Russland sowie in der Wiener Donau-City statt. Dabei war das Teilnehmer- Maxim Liulca und Tara von Neudorf aus Rumänien. interesse der Künstler so groß wie nie zuvor: mehr als Bei der feierlichen Preisverleihung im Juni 2012 ging Svenja 900 bewarben sich. Erstmalig durften sich junge Kreative Deininger aus Österreich schließlich als Preisträgerin des STRABAG Artaward International 2012 hervor. Hans Peter Haselsteiner, Vor- aus Polen, Rumänien und Russland sowie dem ständigen standsvorsitzender der STRABAG SE, überreichte den begehrten Teilnehmerland Österreich bewerben. Kunstpreis an die glückliche Preisträgerin. Die vier weiteren nomi- nierten Künstler erhielten je einen Anerkennungspreis. Ansprechpartner: Wilhelm Weiss / Tanja Skorepa / Österreich. Das seit den frühen neunziger Jahren bestehende Barbara Baum, STRABAG Kunstforum STRABAG Kunstforum führt den STRABAG Artaward bereits seit 15 Jahren erfolgreich durch. Dabei wurde 2012 zum vierten Mal der STRABAG Artaward International ausgeschrieben. Nach drei Jahren wurden nun die Teilnahmeländer gewechselt. So lösten die Kern- länder Polen, Rumänien und Russland die bisherigen Kernländer Ungarn, Slowakei und Tschechien ab. Als STRABAG Zentralsitz bleibt Österreich ein konstantes Teilnehmerland. Der Länderwechsel Hans Peter Haselsteiner nach jeweils drei Jahren bringt eine enorme Dynamik und Spannung überreichte den begehrten bei der Auswahl mit sich. „Der spannende Einblick in die junge Kunst- Kunstpreis. szene Europas mit den abwechslungsreichen Ausstellungen der neuen Preisträger wird wie bisher das Programm des STRABAG Kunstforums bereichern“, sagt Barbara Baum, künstlerische Leiterin des STRABAG Kunstforums. Neuer Bewerberrekord Über 900 Künstler reichten ihre Kunstunterlagen ein. Die große Bekanntheit des Artawards führte dazu, dass sich unter den öster- reichischen Bewerbern wieder eine große Anzahl von Künstlern befand, die sich bereits in den Jahren zuvor beworben hatte.
News inform 24 News Neue Einmarkenstrategie in der Schweiz lauter werden Ab 2013 wird der Konzern am Schweizer Markt nur mehr mit der Marke STRABAG auftreten. Ein strategisch so bedeutender Schritt wird auch dementsprechend kommu- niziert. Am 15. Juni 2012 wurden die Schweizer Kollegen persönlich über die „Einmarkenstrategie“ informiert. Schweiz. Der Projektname „Crescendo“ ist ein Begriff aus der Dusek wies in seiner Präsentation auch auf bereits Erreichtes Musik und bedeutet „lauter werden“. Damit wir nicht in ein „Leiser- hin. Unter dem Projektnamen „Crescendo“ wurde bereits das Jahr Werden“ zurückfallen, ist es wichtig, die gemeinsam gefassten 2011 genutzt, um die neu dazugekommenen Firmen Astrada und Leitsätze ernsthaft in Umsetzung zu bringen. Diesen Standpunkt Brunner Erben besser kennen zu lernen und sich gegenseitig näher- erklärte Eduard Dusek, zuständiger technischer Unternehmensbe- zukommen. „Um erfolgreich zu sein, braucht jeder Mensch familiäre reichsleiter, den Schweizer Mitarbeitern. Er präsentierte gemeinsam Nestwärme und Anerkennung“, führte er weiter aus. „Und genau wie mit seinen Kollegen Franz Urban, kaufmännischer Unternehmens- eine Familie brauchen auch wir einen gemeinsamen Namen.“ Das ist bereichsleiter, Peter Murer, Verwaltungsratspräsident STRABAG ein wichtiger Schritt für eine gemeinsame Identität. Schweiz, sowie Reinhard Kerschner, technischer Direktionsleiter und Integrationsbeauftragter in der Schweiz, die neue Strategie. Peter Murer betonte: „Die Herausforderungen heute und in der nahen Zukunft sind so vielfältig, dass wir diese nur zusammen angehen können. Ich darf euch deshalb bitten, unsere Strategie- Info + + entscheidung mitzutragen.“ Das versuchte „Grüezi“ von Franz Urban verursachte allgemeines Schmunzeln im Publikum, bevor er auf die Meinungen von Kollegen zu der neuen Einmarkenstrategie in wichtigsten drei Werte von STRABAG einging: Qualität, Nachhaltigkeit der Schweiz. und Vernetzung. Was denken Sie, kann jeder einzelne Mitarbeiter zur Reinhard Kerschner erzählte aus seiner persönlichen Erfahrung: neuen Einmarkenstrategie beitragen? „Schweizer Kollegen wiesen mich darauf hin, dass das Bild unserer „Vor 600 Jahren haben wir die Habsburger aus der Schweiz Baustelle dem der Bourbaki-Armee gleiche. Als Österreicher hatte vertrieben – und jetzt stehen sie wieder da! Also lassen wir ich keine Ahnung, was sie meinten, da ich nicht wusste, wer das ist“, sie doch herein.“ Walter Wyssling (Technischer Gruppen- gab er zu. Charles Denis Bourbaki war Kommandant der franzö- leiter Spezialtiefbau und seit rund 15 Jahren für die Brunner sischen Ostarmee im deutsch-französischen Krieg 1870–1871. Er Erben AG tätig) wurde nach mehreren vernichtenden Niederlagen mit 87.000 frie- renden, hungernden Soldaten in der Schweiz aufgenommen. Was bedeutet es denn für STRABAG, dass bald auch die „Gemeint war unsere Markenvielfalt, durch die wir oft sehr bunt und anderen Firmen so heißen? uneinheitlich auftreten. Um dies zu ändern, sind Hunderte von „Eigentlich spielen wir ja schon jetzt in derselben Mann- Tätigkeiten nötig. Der schwierigste Teil der Umsetzung findet jedoch schaft, nur hatten wir bisher nicht die gleichen Trikots.“ in unseren Köpfen statt.“ Roger Stehli (Technischer Gruppenleiter Ingenieurbau und seit 5 Jahren für die STRABAG AG tätig) Ansprechperson: Carina Leopold, Süd + Ost, UB Hoch- und Ingenieurbau Österreich /Schweiz 3B, Heute werden Sie hier intern informiert. Zu einem späteren Dir. Techn. Stabstellen CH (BN) Zeitpunkt werden wir auch die Öffentlichkeit, die Bau- herren und Geschäftspartner informieren. Wie, denken Sie, werden diese darauf reagieren? „Ich bin überzeugt, dass es positiv aufgenommen wird. Schließlich stellt es auch für sie eine Vereinfachung dar.“ Dominik Berger (seit rund 9 Jahren Bauführer bei der Astrada AG) 10
www.strabag.com inform 24 News News IM GESPRÄCH 5 FRAGEN AN … Fritz Oberlerchner legte am 30.6.2012 seine Aufgabe als STRABAG SE Vorstand zurück, um neue Herausforderungen anzunehmen. Die Task Force „STRABAG 2013ff“ analysiert unter seiner Leitung den derzeitigen organisatorischen Aufbau des Konzerns. Inform traf ihn zum Interview. Sie sind nun seit 1971 im Konzern – was sind die wichtigsten Meilensteine Ihrer Karriere? Ich habe als Hochbautechniker in einem kleinen Baumeisterbetrieb in Kärnten begonnen. Im März 1971 bekam ich die Möglichkeit, in die Straßenbaubranche zu wechseln. Günter Kerner holte mich nach Niederösterreich, um bei der ASPHALTBAU zu arbeiten. 1989 ging ich nach Ungarn, 1998 nach Köln und seit 2008 bin ich in Wien – ein Straßenbauer bin ich geblieben. Fritz Oberlerchner ist Leiter der Task Force Was war bisher die größte Herausforderung für Sie? „STRABAG 2013ff“ Juli 1989. Der „Eiserne Vorhang“ teilte Europa noch in Ost und West. Wir haben damals das staatseigene ungarische Unterneh- men „Magyar Aszfalt“ gekauft. Ich musste damals sehr rasch lernen, Steckbrief Ing. Fritz Oberlerchner was es heißt, aus einem warmen österreichischen Nest zu kommen, und in einem fremdsprachigen Land zu arbeiten. Ungarn hatte sich Geboren am als erstes „Ostblockland“ von der Planwirtschaft losgesagt, Betriebe 16.6.1948 privatisiert und die Transformation in eine soziale Marktwirtschaft eingeleitet. Die Aufbruchstimmung war gewaltig – ebenso die wahr- Absolvierte genommenen Geschäftsmöglichkeiten. Heute ist die ungarische 1968 HTL Hochbau in Villach Wirtschaft leider wieder weit zurückgefallen. 1971 Gibt es für Sie im Unternehmen noch Neues zu entdecken? begann er bei der STRABAG Gruppe Fachlich ist mir nicht mehr vieles fremd. Doch ich werde immer noch (ASPHALTBAU Ges.m.b.H.) täglich überrascht, wie unterschiedlich wir Menschen (unsere Mitar- beiter) doch denken und arbeiten. Da ist es egal ob männlich oder ab 1994 weiblich, jung oder alt, Österreicher, Deutscher oder Ungar oder … Mitglied des STRABAG Konzernvorstandes Gibt es konkrete Pläne, in welche Richtung eine Neustruktu- Lebensmotto rierung von STRABAG gehen soll? Leben und leben lassen Der Auftrag lautet, vollkommen ergebnisoffen zu starten. Alle Konstel- lationen sind vorerst zugelassen und sollen offen bewertet werden. Unser Ziel ist, das nachhaltige, ergebnisbringende Geschäftsmodell zu erfassen. Wir stellen in dieser Inform Mitarbeiter vor, die gerne kochen – was ist Ihre Leibspeise? Kochen Sie gerne? Die Küche ist die Domäne meiner Frau, das kann ich ihr auch nicht streitig machen. Meine Leibspeise sind Kärntner Nudeln mit Topfen- fülle. Und am besten schmecken mir natürlich die meiner Frau. Vielen Dank für das Gespräch! 11
News inform 24 News Karriere Internationale Ausbildung Karriere News Vom Schul- Vielfältige Einheit abbrecher zum Nicht nur unsere Bauwerke sind komplex und einzigartig, Akademiker sondern auch die Menschen, die bei uns arbeiten. Unsere Mitarbeiter kommen aus aller Welt, sprechen verschiedene Sprachen und arbeiten an unterschiedlichen Projekten, doch sie alle sind verbunden durch STRABAG. Ein internationales Arbeitsumfeld, vielfältige Möglich- keiten und attraktive Rahmenbedingungen: STRABAG bemüht sich, seinen Mitarbeitern eine große Bandbreite an Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Diese Vielfalt ist Basis für unseren Unternehmenserfolg. 12 Jahre Weiterbildung und kein Ende in Sicht Österreich. Mit 16 Jahren bricht Christoph Lagger die Schule ab, das Erwerbsleben scheint verlockender als der Wissenserwerb. Er bewirbt sich in einer der ersten Lehrwerkstätten für Infor- matik und erhält einen von 12 Lehrplätzen. Im Rahmen dieses Programms muss er auch in einem Praktikumsbetrieb arbeiten, das BRVZ-IT in Spittal /Drau bietet ihm diesen an. Die Arbeit am und um den Computer interessiert den jungen Informatiker sehr, das merkt auch der Arbeitgeber. Das BRVZ bietet ihm daher an, seine Lehre ausschließlich im Unternehmen fortzufüh- ren, die er 2004 abschließt. „Zu dieser Zeit habe ich mir gedacht, ich muss unbedingt mein Wissen vertiefen“, erzählt Christoph Lagger. Deshalb be- „Ich habe schon mit sehr ginnt er mit der Abendmatura, die er 2005 erfolg- vielen Menschen unterschied- reich abschließt. licher Nationalität gearbeitet: Meine Erfahrungen sind immer Das Lernfieber hat ihn endgültig gepackt, weshalb sehr positiv, interessant und wirk- er seinen Wissensdurst an der Universität Klagen- lich bereichernd.“ furt mit dem Studium Informatik stillt. Für die Verfassung seiner Masterarbeit ging er sogar Ilknur Ozmen (39) ist gebürtige Türkin. Sie studierte an der fünf Monate nach Florida, um als wissenschaft- technischen Universität in Ankara. 1996 startete Ozmen als Trag- licher Mitarbeiter zu arbeiten. „In einem fremden werksplanerin. Sie arbeitete auf Baustellen in der ganzen Türkei. Land zu forschen, ist schon etwas ganz Beson- 2006 ging sie für ein Projekt nach Katar. 2009 wurde sie für den deres. Es war ein großer Schritt, den ich jederzeit Bau der Schnellstraße zum Flughafen Tripoli für STRABAG Libyen wieder machen würde!“ Im März 2012 hat er angeheuert. Heute ist Ozmen auf dem PPP-Projekt der A15 als seinen Master abgeschlossen. technische Innendienstleiterin in den Niederlanden tätig. 12
www.strabag.com inform 24 News Karriere News „Wichtig sind mir Zuverläs- sigkeit, Offenheit, Lernbereitschaft „Man muss nur daran glau- und Ehrgeiz. Dabei ist es egal, ben, das ist alles.“ von wo jemand herkommt.“ Nabeel Khokhar (43) wurde in Pakistan geboren. Er ging in Peter Fabo (46) ist in der Slowakei aufgewachsen. Er studierte England zur Schule, bis er im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie den technischen Betrieb der Nachrichtentechnik an der Universität nach Hongkong übersiedelte. Für das Studium ging er wieder zurück für Verkehrswesen und Kommunikation. Fabo hat jahrelange Berufs- nach England. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte Khokhar in erfahrung im Bereich Telekommunikation gesammelt. Aufgrund der der Baustreitbeilegung in Hongkong. 2001 wechselte er zu Züblin Übernahme des slowakischen Unternehmens DeTeImmobilien durch International, wo er zu Beginn im Libanon auf der Baustelle der STRABAG PFS, ist der Techniker seit 2008 im Konzern tätig. Anfang libanesischen Universität im Einsatz war. Aufgrund der politischen 2012 bekam er die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen. Fabo ist am Situation im Land ging er 2006 nach Stuttgart. 2010 wurde Khokhar Bürostandort von STRABAG Niederlande als Techniker für das Geschäftsführer der CLS und Leiter der internationalen Rechtsab- Rechenzentrum zuständig. teilung der CLS, wo er heute von Wien aus tätig ist. „Der Einsatz in Russland war „Mein Ziel für die Zukunft ist eine sehr wertvolle Erfahrung. es, meine Kenntnisse bei bedeu- Ich habe an beeindruckenden tenden Bauwerken im Ausland Projekten teilgenommen und ein einzubringen.“ großartiges Land kennen gelernt.“ Marton Györffy (29) wurde in Budapest geboren. Unmittelbar Siniša Neškovic (34) ist als Serbe in Deutschland aufgewach- nach dem Studium hat der junge Außendiensttechniker beim Bau sen. Nach seinem Bau- und Wirtschaftsstudium in Stuttgart begann der U-Bahn in Budapest mitgewirkt. Zu dieser Zeit hat er auch eine er bei Züblin „South East Europe“. Im Jahr 2007 wurde Neškovic zusätzliche wissenschaftliche Ausbildung im Tunnelbau absolviert. in die Direktion Moskau entsandt. Dort war er im Innendienst sowie Die deutsche und englische Sprache erlernte der junge Techniker in der Bauleitung der Großbaustellen Wohnkomplex „Sky Fort“ in selbstständig in der Kommunikation mit seinen Kollegen. Seit Moskau und im Stahlblechwalzwerk in Vyksa im Einsatz. Seit März Februar 2012 ist der motivierte Ungar für STRABAG in Indien beim 2012 ist er wieder zurück in Deutschland und als Bauleiter am Projekt Rohtang-Tunnel tätig. Projekt Milaneo Center Stuttgart tätig. 13
inform 24 Titelthema Werkstoff der Zivilisation Beton betont Tausende Mitarbeiter arbeiten täglich mit diesem Baustoff. Sie produzieren, verarbeiten, prüfen oder erforschen das Universalmaterial Beton. Ob Sichtbeton, Fließbeton, Hightech-Beton, Spritzbeton oder Normal-Beton, STRABAG errichtet mit diesem Werkstoff Bauwerke jeg- licher Größenordnung – ob über oder unter der Oberfläche. International. „Opus Caementitium“ nannten die Römer die betonähnliche Substanz, mit der sie Bauwerke für Jahrtausende schufen. Das Wissen über das Bindemittel, das Tempel, Aquädukte, Arenen und Häuser stabilisierte, in denen Menschen geschützt ihren Tätigkeiten nachgehen konnten, geht jedoch noch viel weiter in die Geschichte zurück: Bereits vor 14.000 Jahren benutzten Handwerker in Kleinasien Mörtel aus gebranntem Kalk, um Steine zu fixieren. Beton ist nicht nur langlebig, sondern erlaubte auch den Bau immer größerer und gewagterer Konstruktionen. So führte das Pantheon in Rom über 1.700 Jahre die Hitliste der größten Betonkuppeln an. Für alle Anforderungen an den Baustoff gibt es spezielle Zusam- mensetzungen, die in den eigenen Forschungslabors entwickelt und von Spezialisten vor Ort eingebracht werden. Hunderte Mitarbeiter sind in den Labors tätig, um in enger Zusammenarbeit mit den vor Ort Tätigen die jeweils optimale Lösung für oftmals außergewöhnliche Bauwerke zu kreieren. Um Projekte effizienter und mit immer höherer Qualität auszu- führen, investierte STRABAG im Geschäftsjahr 2011 € 15 Mio. in Forschung und Entwicklung. Mit den Kompetenzzentren der Zentralen Technik (ZT) und der TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation (TPA) stehen konzerninterne Experten jederzeit zur Verfü- gung. Erlebnisbad „Drautalperle“ in Spittal /Drau: STRABAG errichtete nicht nur die markante Fassade aus Stahlbeton, sondern lieferte auch den Baustoff. 15
baus Titelthema inform 24 Historie Vielfalt und Einfachheit bestimmen den Charakter von Beton. Meilensteine in Der Baustoff der Entwicklung Beton weist aufgrund seiner Langlebigkeit geringe Lebens- zykluskosten auf. Er schützt vor Lärm, Nässe, Hitze, Kälte und auch Feuer. Er gilt als Baustoff der kurzen Wege, da er regional 1. Jahrhundert n. Chr. hergestellt werden kann, recyclebar sowie energieeffizient ist und als Beton erlebt seinen Durchbruch. Die Römer er- aktiver Wärmespeicher oder auch als Kühlelement eingesetzt werden kannten die gigantischen Möglichkeiten, die sich kann. mit diesem Baustoff eröffneten, und schufen daraus Kuppeln, Bögen, Brücken … Bauwerke, die uns noch heute in Erstaunen versetzen. Als Designstoff 2. Jahrhundert n. Chr. Dass Beton kein guter Ruf vorauseilt, muss hier nicht gesondert Das Pantheon in Rom wird erbaut. Bis 1913 hält ausgeführt werden. Abwertende Wortkreationen wie „Betonklotz“ das Bauwerk den Rekord mit der größten frei- oder „Betonwüste“ machen unter anderem das schlechte Image des tragenden Kuppel aus Beton. Spannweite: 43 m. Werkstoffs deutlich. 1824 Doch Beton kann viel mehr als kalt, grau und glatt sein. Er eröffnet Portlandzement wird zum Patent angemeldet. ungeahnte Dimensionen in der Welt des Designs. In den Händen eines Künstlers wird Beton als kreativer Werkstoff zu neuen Formen 1845 erweckt. Beton steht aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglich- Die ersten Fertigteile aus Beton werden in keiten bei Künstlern und Architekten hoch im Kurs. Immer öfters Deutschland hergestellt. wird Beton nicht versteckt eingesetzt, sondern im Gegenteil als offenes Stilelement präsentiert. Küchen, Schränke und auch Sitzmöbel 1867 werden entworfen, gegossen, geschliffen oder auch gefärbt – bis hin Bewehrte Blumenkübel werden von dem franzö- zu Kleinteilen wie Vasen oder Uhren. sischen Gärtner Joseph Monier zum Patent ange- meldet. Das Prinzip des Stahlbetons ist geboren. So einfach Beton in seiner ursprünglichen Zusammensetzung ist, so vielfältig stellt er sich sowohl bei seinen inneren Eigenschaften 1890 als auch in seiner Außenansicht dar: ob schlank oder massiv, ob Mit der Erfindung des Spannbetons, einer Variante Hightech- oder Normal-Beton – den Möglichkeiten sind längst keine des Stahlbetons, durch den deutschen Ingenieur Grenzen mehr gesetzt. C. F. W. Döhring, sind noch höher belastbare Bauteile aus Beton möglich. Forschen für die Umwelt 1902 Das erste Eisenbeton-Hochhaus der Welt ent- Die Auswirkung von CO2-Emissionen auf unser Klima ist ein steht in den USA (16-stöckiges Ingalls Building, zentrales Thema der Gegenwart, dem sich STRABAG als Bauunter- Cincinnati, Eisenbeton-Skelettbau). nehmen verantwortungsvoll angenommen hat. 1903 Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der CO2 - Reduktion Transportbeton wird patentiert. Beton kann somit bei der Betonproduktion soll einerseits dem Wunsch nach einem über längere Strecken transportiert werden. Erst umweltneutralen Baustoff nachgekommen und andererseits die nach dem 2. Weltkrieg mit der Weiterentwicklung Qualität beibehalten werden. „Dabei muss ein besonderes Augen- von Transportfahrzeugen erlebt Transportbeton merk auf die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Betone gelegt seinen Durchbruch. werden wie z.B. Frühfestigkeit oder Nachbehandlungsempfindlich- keit“, erklärt Marcus Walz von der TPA, Bereich Betontechnologie 1968 International. Schnellzement wird in den USA („Regulated Set Cement“) zum Patent angemeldet. So kann durch den vermehrten Einsatz von Zusatzstoffen die ausgestoßene Menge an CO2 reduziert werden. Beton besteht zu … viele weitere Entwicklungen des Baustoffes 10 % aus Bindemittel. Als Hauptbindemittel wurde im 20. Jahrhun- werden noch folgen. dert Portlandzement verwendet. Bei dessen Herstellung entsteht 16
stoff www.strabag.com inform 24 Titelthema jedoch eine hohe Menge an Kohlendioxid. Ein Umstand, der nicht den ökologischen Anforderungen des Konzerns entspricht. Wir ver- folgen deshalb die Entwicklung neuer Herstellverfahren für Binde- mittel mit erheblich reduziertem CO2-Ausstoß. Eigene Versorgung sichern Langfristiges Ziel des Konzerns ist es, die im eigenen Bau- geschäft benötigten Materialien selbst herzustellen, um von exter- nen Lieferanten, Preisen und Qualitätsschwankungen unabhängig zu sein. Um Bauwerke in unterschiedlichen Ausführungen, Designs und von höchster Qualität zu errichten, müssen die dazu notwendigen Baustoffe in der geforderten Menge, Beschaffenheit und am besten regional verfügbar sein. Aus diesem Grund betreibt STRABAG der- 177 konzerneigene Anlagen sorgen für die wichtige Versorgung. zeit 177 Betonmischanlagen in Österreich, Deutschland, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, in Tschechien und Ungarn. Diese Betonproduzenten stellen innerhalb des Konzerns Beton für Großbaustellen und private Abnehmer her – in bester Qualität, in gewünschter Menge und angepasst an die jeweiligen Anforderungen. Im Jahr 2011 wurden innerhalb des Konzerns 4,6 Mio. m3 Beton produziert, die Hälfte davon in Polen, Deutschland und Ungarn. Verbaut wurde im gleichen Zeitraum von STRABAG Unternehmen die gigantische Menge von 5,81 Mio. m3. Es ist geplant, in Zukunft einen noch größeren Anteil aus den eigenen Ressourcen abzudecken. Vorbild ist die Asphaltproduktion, wo der Deckungsgrad bereits bei 83 % liegt. Auch im modernen Verkehrswegebau spielt Beton eine bedeutende Rolle. Rezeptur Was ist Beton? Das Rezept von Beton ist einfach und alle Grundzutaten für Doch nicht nur auf die Grundzutaten, sondern auch auf die die Herstellung liefert die Natur: Kalkstein, Ton, Sand, Kies und Zusammensetzung kommt es an. Wenn aus den Grundstoffen Wasser. Kalkstein und Ton Zement hergestellt wird, sind die richtige Aufbereitung des Materials und der Herstellungsprozess des Die benötigten Rohmaterialien werden in den 187 konzern- Zements für die Qualität des Endproduktes von entscheidender eigenen Stein- und Kiesgruben in Mittel- und Osteuropa abge- Bedeutung. Durch die Zugabe von Wasser bindet der Zement baut. Zu einem Drittel kann sich der STRABAG Konzern so selbst die zugegebene Gesteinskörnung, erhärtet und wird zum belast- versorgen. baren Baustoff Beton. 17
innov Titelthema inform 24 Die unbekannte, umweltfreundliche Seite von Beton: Speicher für Energie aus Sonne und Wind. Energie aus Beton Sonne und Wind sind die unerschöpflichen Energiequellen der Zukunft. Ein Problem der Solar-, Windenergie- oder Photovoltaikan- lagen bestand jedoch bisher in der ungelösten Tatsache der langfris- tigen Speicherung der gewonnenen Energie. Die Zentrale Technik hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Bereich Betontechnologie International der TPA ein effizientes Wärmespeichersystem auf der Basis von Beton entwickelt. Dieser Hochtemperatur-Wärmespeicher aus Beton für Kraft- Beton als Wärmespeicher werke mit solarer Direktverdampfung nimmt die Energie des über- hitzten Dampfes auf und speichert sie, sodass die Stromproduk- tion in den Anlagen auch über Nacht möglich ist. Um die Effizienz unter realen Bedingungen zu testen, wurde im März 2011 eine Test- anlage in Carboneras /Spanien eingeweiht. Der Bau des Wärme- speichers wurde durch die TPA begleitet. Ziel dieses Projekts ist die Erhöhung des Wirkungsgrades von Solarkraftwerken, die Entwicklung eines Speichermaterials für Tem- peraturen bis 500 °C sowie die eines Stoffgesetzes zur Modellierung der thermischen und mechanischen Schädigung des Betons bei Temperaturlastzyklen. Zentrale Technik Innovatives Forschen Innovatives Denken und Handeln schien früher mit der werbsvorsprung des Unternehmens durch technisch und quali- Baubranche nicht vereinbart; Forschung und Entwicklung waren tativ anspruchsvolle sowie ressourcenschonende Lösungen aus- anderen Industriezweigen vorbehalten. Um wettbewerbsfähig zu zubauen. bleiben, ist in der Baubranche auch ein breites Spektrum an Technologien und Know-how notwendig, über das der Konzern durch seine Vielzahl an Experten verfügt. Die Zentrale Technik beschäftigt über 600 Mitarbeiter. Als internes Kompetenz- zentrum verfolgt die Zentrale Technik das Ziel, den Wettbe- 18
vation www.strabag.com inform 24 Titelthema Die Verarbeitung von Beton bei hohen Temperaturen beein- trächtigt die Qualität, ist gefährlich und unwirtschaftlich. Cooler Beton in der Wüste Es ist bekannt, dass Beton bei zu hohen Temperaturen reißt. Nicht ganz so bekannt ist, dass „Mobil Baustoffe“ (Direktion RD) eine effiziente Lösung gefunden hat! Die Aushärtung von Beton basiert auf einer chemischen Reaktion von Zement und Wasser. Bei diesem Prozess entsteht Wärme. Sind die Außentemperaturen bereits entsprechend hoch, kann es zu einer gefährlichen Wärmeentwicklung und bei Abkühlung zur Bildung von großen und somit kritischen Rissen kommen. Um dies zu verhindern, werden zur Kühlung oft nicht effiziente und energieintensive Anlagen eingesetzt. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx „Mobil Baustoffe“ verarbeitet Beton in Wüstenregionen. „Wir haben ein Kühlsystem entwickelt, bei dem sehr effektiv die groben Gesteinskörnungen im Wasserbad gekühlt werden“, erklärt Rudolf Kauper, Direktionsleiter RD und Geschäftsführer der Firma „Mobil Baustoffe“. „Damit verbessern sich praktisch alle Betoneigen- schaften, die Konsistenz wird gleichmäßiger und Zusatzmittel wirken besser. Eine Verbesserung auf ganzer Linie.“ Dieses Kühlsystem wurde zunächst für die Marktanforderungen in Katar entwickelt. Dort wurde das System sogar bis zur Serienreife gebracht und die Baustelle der Hafenanlage Ras Laffan beliefert. Das System ist für alle Regionen geeignet, in denen Beton effektiv zu kühlen ist. Für viele Großprojekte ist die Kühlung mit diesem System die wirtschaftlichere Alternative zu den herkömmlichen Verfahren. Mobil Baustoffe Immer und überall Aufgrund der Verarbeitungsbedingungen von Beton ist es der Baustelle, betreibt diese und baut sie nach Bauende wünschenswert, den Werkstoff vor Ort herzustellen. „Mobil wieder ab. Baustoffe“ hat sich darauf spezialisiert, Beton für Großbau- stellen direkt in der betreffenden Region zu produzieren. Ausge- Die Fachleute der „Mobil Baustoffe“ beraten von der Aus- richtet auf die jeweiligen speziellen Bedürfnisse der Baustellen, schreibungsphase über die Ausführungsphase bis hin zur werden optimale Mischanlagen mit abgestimmten Logistikkon- Instandhaltung in allen Belangen des Baustoffs Beton. zepten entwickelt. „Mobil Baustoffe“ errichtet die notwendigen Anlagen, je nach geforderter Menge und Qualität, direkt auf 19
forsc Titelthema inform 24 Die TPA analysierte und berechnete mit „Finite-Element“- Programmen die optimalen Betonierbedingungen. Mathematisch korrekt Sturmfluten bedrohen in regelmäßigen Abständen die Küsten Nordeuropas, vor allem die flachen, weit ins Hinterland reichenden Gebiete sind meist vor den nicht zu stoppenden, unnachgiebig heranrollenden Wassermassen nur unzureichend geschützt. Das flache Gebiet an der Ostseeküste zählt dabei zu den besonders gefährdeten Gegenden. Die vorhandenen Hochwasserschutzan- lagen können das nahegelegene Stadtgebiet von Greifswald nicht ausreichend vor extremen Sturmfluten schützen. Das Sperrwerk Greifswald-Wieck stemmt sich bei Sturmflut den Wassermassen entgegen. Das Sperrwerk an der Ostseeküste schützt vor Hochwasser. Die Besonderheit des Baus lag im Einsatz von „Finite-Element“- Programmen: Mit diesem Berechnungsverfahren und Analysen konnte die TPA, Bereich Betontechnologie International, durch die Simulation instationärer Temperaturfelder aufzeigen, unter welchen Bedingungen (Wetter, Frischbetontemperatur etc.) die geforderten Kennwerte für die optimale Verarbeitung von Beton eingehalten werden können. Darüber hinaus konnten in der Annahme eines „worst-case“ – hohe Lufttemperaturen und hohe Frischbetontem- peraturen – die Auswirkungen der Bauteilkühlung dokumentiert werden. Mit Hilfe dieser Simulationen ist es möglich, Betonierzeitpunkt und Umsetzung optimal an die herrschenden Wetterbedingungen anzupassen. Enorme Kosteneinsparungen konnten durch diese Analysen erzielt werden. Techn. PRüfanstalt Zukunftstechnologie Das Leistungsangebot der TPA Gesellschaft für Qualitäts- Die Forschungsansätze sind sehr breit gestreut und reichen sicherung und Innovation ist sehr umfangreich. Es beginnt bei von numerischen Verfahren wie Lebensdauerbemessungen, der betontechnologischen Beratung der operativen Einheiten Eigenschaftsprognosen oder der Simulation instationärer – keinem in allen Leistungsphasen. Die TPA unterstützt aber auch den konstanten Wert folgender – Temperatur und Spannungsfelder, Einkauf und entwickelt bei Bedarf „maßgeschneiderte“ Beton- der Entwicklung für Sonderbetone im Hoch-, Ingenieur- und rezepturen. Des Weiteren organisiert die TPA die Qualitätssiche- Tunnelbau, der Entwicklung spezieller Prüfverfahren bis hin zu rung bei der Betonherstellung und die Wareneingangskontrolle neuen Einsatzbereichen, bei denen die einzigartigen Eigen- auf den Baustellen. schaften des Betons optimal genutzt werden. 20
chung www.strabag.com inform 24 Titelthema STRABAG entwickelte mit der TU Graz modernste Betonkon- Interview struktionen aus Hochleistungs- und Ultra-Hochfesten-Betonen. Mister Beton Ultraleicht und doch stabil Leichtfüßig fügt sich die Wildbrücke in Völkermarkt in das Land- schaftsbild ein, keine schweren Betonpfeiler stören das harmo- nische Bild. Möglich macht das eine absolute Weltneuheit, die erst- mals bei der „Wildbrücke Völkermarkt“ erprobt wurde! Die 157 m lange Brücke ist die erste Bogenbrücke der Welt, die in dieser Dimension mit dem neuartigen und innovativen Betonbau- stoff, dem ultrahochfestem UHPFRC (Ultra High Performance Fibre Reinforced Concrete), errichtet wurde. Während herkömmlicher Beton aus den Komponenten Zement, Wasser und Gesteinskörnung besteht, wurden hier mehrere Stoffe zu Leichtbeton gemischt. Damit ist dieser Göpfert, Experte in der Betontechnologie Baustoff durch die Beimischung von Stahlfasern nicht nur besonders druckfest, sondern kann auch hohe Zugkräfte aufnehmen. Die Nutzungsdauer von Tragwerken aus UHPC ist mindestens fünfmal Torsten Göpfert ist der Experte für Betontechno- höher als die von Normal-Beton. Damit können die Erhaltungskosten logie im Konzern. „Mister Beton“, wie er von halbiert und die Lebensdauer der Brücke deutlich verlängert werden. Kollegen liebevoll genannt wird, wird oftmals zur Hilfe gerufen, wenn es darum geht, anspruchs- Um den Einsatz des Ultra-Hochfesten-Betons und dessen volle Probleme zu lösen oder innovative und Wirtschaftlichkeit in der Praxis zu testen, wurde im Zuge eines ökonomische Konzepte zu erstellen. Forschungsprojekts die Wildbrücke geplant und erbaut. Aufgrund des Einsatzes von UHPC konnte dabei eine große Anzahl an Kompo- Beton besteht doch schon seit Jahrhun- nenten für das Bauwerk unabhängig von Witterungs- und Temperatur- derten. In welchem Bereich kann eine For- einflüssen mit einer wesentlich höheren Präzision im Werk vorge- schung hier überhaupt noch unterstützen? fertigt und aufgrund des geringeren Gewichts kostengünstiger zur Aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten Jahr- Baustelle transportiert werden. Ausgeführt wurde das Bauwerk von hundert gibt es dazu in den Regelwerken sehr der Direktion IE, Ingenieurbau Österreich West. gute Beschreibungen der Mindestanforderungen an die Betonzusammensetzungen. Diese Vor- gaben basieren jedoch im Wesentlichen auf den Erfahrungen mit Portlandzement. Der Beton der Zukunft wird aber aufgrund des großen CO2- Ausstoßes nur noch mit einem geringen Anteil an diesem Bindemittel hergestellt werden können. Es muss in diesem Zuge erforscht werden, wo die Anwendungsgrenzen der verschiedenen Er- satzstoffe liegen. Was fasziniert Sie am Baustoff Beton? Wenn ich ehrlich bin, fasziniert mich der fix und fertige Baustoff Beton nicht wirklich. Er wirkt auf mich hässlich, kalt und staubig. Es ist die Ent- wicklung von anwendungsorientierten Betonzu- sammensetzungen mit den unterschiedlichsten Ausgangsstoffen, die mir persönlich Spaß macht. Hier braucht man nicht nur Fachwissen, sondern auch Kreativität und Leidenschaft. Das eigentlich Faszinierende ist, dass es beim Baustoff Beton nach jahrhundertelanger Entwicklungsgeschichte immer noch Forschungsbedarf und stetig neue Herausforderungen gibt. Einsatz von Ultra-Hochfestem-Beton bei der Wildbrücke Völkermarkt 21
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