INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG

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INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
inform
             ausgabe 24   november 2012

Jetzt tanzen die Türme
Erfolgreiches teamconcept in Hamburg

                                          Beton betont
                                          Werkstoff der Zivilisation

                                          Zürich: Meine Stadt
                                          Lieblingsplätze
                                          der STRABAG Mitarbeiter

Das magazin Der sTraBag se
INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
Editorial      inform 24

     EDITORIAL

     Liebe Kolleginnen und Kollegen!

     Diana Neumüller-Klein, Head of
     Corporate Communications &
     Investor Relations

          Wir gehören zusammen! So viele neue Unternehmen und damit              Wenn Sie selbst auch die Welt zum Besseren ändern wollen,
     auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den vergange-       müssen Sie nicht gleich mit Megaprojekten starten. Beginnen Sie
     nen Jahren zu unserer STRABAG gekommen. Da muss sich das               mit kleinen Schritten, gerne auch in Ihrer direkten Umgebung. Erstellen
     Zusammengehörigkeitsgefühl erst einmal entwickeln. Zeigen wir der      Sie doch eine Liste mit Dingen unter € 10, die Ihnen und Ihrer Partie
     Welt, dass wir ein Team sind! Unsere Schweizer Kollegen haben          mehr Spaß an der Arbeit bringen können. So hat uns etwa unsere
     diesbezüglich bereits intern große Schritte getan. Ab kommendem        Kommunikations-Kollegin aus der Schweiz Schokolade geschickt
     Jahr werden sie mit der Einmarkenstrategie, die Sie in dieser Inform   und uns somit den Tag versüßt. Sie sehen: Das Thema Essen ist bei
     auf Seite 10 finden, auch extern ein Zeichen setzen. Und weil wir      uns sehr in Mode. Wie übrigens auch in dieser Ausgabe der Inform.
     bereits in der Gegend sind, zeigen sie uns ihre Lieblingsplätze in     In der Rubrik „Menschen bei STRABAG“ stellen wir nämlich Kolle-
     Zürich (Seite 42).                                                     gen vor, die sich dem Kochen und Backen, dieser für sie – nach dem
                                                                            Essen – „schönsten Hauptsache der Welt“, verschrieben haben.
          Auch andere Kollegen möchten Ihnen etwas zeigen und Sie
     unterstützen: Über 120 gewählte Arbeitnehmervertreterinnen und             Lesen Sie in dieser INFORM, was Ihre Kolleginnen und Kollegen
     -vertreter kümmern sich im Konzern um Ihre Anliegen. Wie Sie Ihnen     beruflich und privat so treiben. Beim „Spionieren“ viel Freude
     genau helfen können, erfahren Sie auf Seite 31. Weniger auf indivi-    wünscht Ihnen
     dueller als vielmehr auf globaler Ebene sehen die STRABAG Mitar-
     beiter etwa im Holzbau oder in der Zentralen Technik ihren Beitrag     Ihre Diana Neumüller-Klein
     zur Verbesserung der Lebensumstände. Lesen Sie über grüne Tech-
     nologien (Seite 28) oder darüber, wie sich ein Steinbruch auf einen
     Tauschhandel mit der Natur eingelassen hat (Seite 4).

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INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
www.strabag.com                                                                   inform 24   Inhalt

        inhalt

        News
           04 Der Natur etwas zurückgeben Corporate Social Responsibility
           05 Fit für die Zukunft Gesundheitsförderung im Konzern
           06 Europas Städte wachsen Es wurde gefeiert
           08	Wussten Sie schon …? STRAkono
           09 Junge Kunst aus Europa STRABAG Artaward International 2012
           10 Lauter werden Neue Einmarkenstrategie in der Schweiz
           11 5 Fragen an … Im Gespräch
           12 Vielfältige Einheit Karriere News

        titelthema
           15	Beton betont Werkstoff der Zivilisation

        Menschen bei strabag
           23 Den Kochlöffel schwingen STRABAG Mitarbeiter vor den Vorhang

        Strabag units
           28	Nachhaltig Bauen = zukunftsfähig Bauen Grüne Technologien
           30	Kranspezialisten im Einsatz Kranmontagen in Österreich
           31 Im Hauptberuf: Ratgeber Freigestellte Arbeitnehmervertreter

        projekte
           32 Jetzt tanzen die Türme Erfolgreiches teamconcept in Hamburg
           34	Hightech Krebsbehandlung Neues Therapiezentrum in Krakau
           35	Umweltbewusstes Bauwerk Holzbau in der Schweiz
           36	Brückenschlag auf europäischem Niveau Brückenbau in Rumänien
           38 140 Jahre Margaretenbrücke Brückensanierung in Ungarn
           39 Alpiner Einsatz für den lawinenschutz Lawinenschutz in Österreich
           40	Schutz vor der Flut Dammbau für den Hochwasserschutz

        SPECIALS
           42	Zürich: Meine Stadt Lieblingsplätze der STRABAG Mitarbeiter
           44	Holland gegen Spanien STRABAG goes „Betriebsausflug“
           47	SUDOKU Rätselkönig gesucht

        Events
           46 Olympische Spiele bei STRABAG Sportliche Events

                                                                                                       03
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News         inform 24

         News

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                                                                                Steinbruch Gaaden. Deshalb begannen vor über einem Jahr die
                                                                                Planungen zur Renaturierung der ehemaligen Abbaufläche mit dem
                                                                                Ziel, verschiedenen Tierarten eine neue Heimat zu bieten. Anders
                                                                                als in der Vergangenheit soll das Augenmerk anstelle der Rekulti-
                                                                                vierung auf Renaturierung gelegt werden. Das bedeutet, dass keine
                                                                                „Natur aus zweiter Hand“ geschaffen werden soll, sondern viel-
                                                                                mehr, dass nur die Voraussetzungen, die eine standortgerechte
                                                                                Selbstgestaltung der Natur mit hoher Artenvielfalt gewährleisten,
                                                                                angestrebt werden. Eine Fläche von insgesamt 180.000 m2 soll
                                                                                daher über die nächsten Jahre hinweg renaturiert werden.

                                                                                Der Steinbruch lebt

                                                                                    Schüler der HTL Mödling haben im Zuge dieses Projekts aus
     Corporate Social Responsibility                                            verschiedenen natürlichen Materialien Nester für die tierischen
                                                                                Bewohner gebaut. Bienenhotels und Fledermauskästen wurden im

     Der Natur etwas
                                                                                Juni 2012 im ehemaligen Steinbruch aufgestellt. Gemeinsam mit
                                                                                einschlägigen Fachleuten wurden weitere Maßnahmen besprochen,

     zurückgeben
                                                                                die künftig umgesetzt werden. „Der Gedanke, der Natur wieder
                                                                                etwas zurückzugeben, steht im Vordergrund“, so Erik Zechmann,
                                                                                zuständiger Direktionsleiter.

     Tierische Beobachter auf unseren Baustellen sind keine
                                                                                Tierische Beobachter
     Seltenheit, diese zwei Geschichten sind jedoch berich-
     tenswert. Sie zeugen von besonderer Natur- und Tier-                           Auch noch so reger Baubetrieb hat das Vogelpärchen der
                                                                                Austernfischer nicht davon abgehalten, seinen Nachwuchs auf der
     verbundenheit.
                                                                                Baustelle des Jade-Weser-Ports an der Nordsee auszubrüten. Drei
                                                                                Junge sind zu Sommerbeginn geschlüpft. STRABAG Mitarbeiter
                                                                                hatten die Vogeleier in einem Sandhaufen entdeckt, vorsichtig in
         Österreich / Deutschland. Im Steinbruch der Mineral Abbau              einem ruhigeren Teil des Geländes abgelegt und den Platz umzäunt.
     GmbH in Gaaden, südlich von Wien, wird seit den 70er Jahren                Inzwischen sind die Jungen ausgeflogen. Ungewiss ist, ob sie
     Dolomit abgebaut. Heute ist die Materialgewinnung in einem Teil            nächstes Jahr wieder kommen. Vielleicht, um den fertigen Hafen
     des Abbaugebietes bereits abgeschlossen.                                   zu begutachten?

                                                                                Ansprechperson: Andreas Mittermeir,
     Mehr als vorgeschrieben                                                    International + Sondersparten, UB Baustoffe 6V,
                                                                                Dir. Stein / Kies AT / HU / HR / Balkan (RS)
         Aufgrund der Lage des Steinbruchs mitten im Landschafts-
     schutzgebiet Wienerwald besteht eine gesetzliche Verpflichtung             Ansprechperson: Stefan Windhorst, Nord + West,
     zur Wiederherstellung und Rekultivierung. „Diese Verpflichtung war         UB Verkehrswegebau Deutschland Nord 6I, Dir. Düsseldorf (DC)

     Der „Austernfischer“ hat sein Nest auf unserer Baustelle gefunden (li.).   Neue Heimat für Fledermäuse und Bienen
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INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
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                                                                                                                                  News

Gesundheitsförderung im Konzern                                                Kurznachrichten + +

                                                                               Tunnelbau-Auftrag in größter Kupfermine der Welt
Fit für die zukunft
                                                                               Am 10.7.2012 hat STRABAG den Auftrag für ein neues
                                                                               Tunnelbauprojekt in der größten Kupfermine der Welt in
Im Arbeitsalltag geraten die körperlichen und seelischen                       der Wüste Chiles erhalten. Das Auftragvolumen beträgt
                                                                               € 100 Mio. Gemeinsam mit einem lokalen Partner werden
Anforderungen der Mitarbeiter schnell aus dem Blick-
                                                                               mehrere Tunnel zur Verbesserung der Infrastruktur in der
feld. STRABAG, Hochbau Oberösterreich, reagierte und                           chilenischen Kupfermine errichtet.

startete das Projekt „Fit für die Zukunft: Arbeitsfähigkeit
erhalten“.
                                                                               Züblin weiht neues Konzernhaus in Karlsruhe ein

     Österreich. Die Arbeit am Bau ist vor allem körperlich fordernd.          Die Direktion Karlsruhe feierte am 18.7.2012 die offizielle
STRABAG, Hochbau Oberösterreich, führte 2010 mit BauFIT                        Einweihung ihres neuen Bürogebäudes in Karlsruhe. Der
(Bestandteil von „Fit für die Zukunft“) ein Maßnahmenprogramm                  siebengeschossige Neubau schafft nun Raum für die
zum ergonomischen Arbeiten am Bau für gewerbliche Mitarbeiter                  über 160 Angestellten der Direktion und weitere STRABAG
ein. Das Programm startete auf der Baustelle Musiktheater Linz.                Konzernfirmen.
Neben Übungen zur Entlastung des Körpers wurden auch Tipps zur
Arbeitssicherheit auf der Baustelle vermittelt. Daniel Zeller, Bauleiter
Musiktheater, sagt: „Ich habe als Erster mit diesem Programm auf
einer Baustelle begonnen und hatte damals gemischte Gefühle.
Schon am Abend erhielt ich jedoch positives Feedback. Einige
Kollegen sagten, dass sie bereits Veränderungen bemerken. Vor allem
in der Gruppe wurde BauFIT als interessant wahrgenommen.“

     Um das Ziel von BauFIT nachhaltig sicherzustellen, wurden             unausgewogenen Ernährung werden durch dieses Programm vor-
interne BauFIT-Multiplikatoren ausgebildet, die auf die richtigen          gebeugt. Ein externer Experte adaptierte gegebenenfalls die Anord-
Arbeitstechniken der Kollegen achten und Hilfestellung bieten. Öster-      nung und Einstellung von Bürosesseln und die Tischanordnung im
reichweit wird das Programm nun durchgeführt. „Die körperliche             Raum. Weiters wurden zur Vorbeugung individuelle Entspannungs-
Betätigung bei der Arbeit alleine erhält die Arbeitsfähigkeit nicht. Die   und Lockerungsübungen gezeigt.
Aktionen aus dem Programm ‚Fit für die Zukunft‘ bieten eine Basis
für eine erfolgreiche und gesunde Zukunft unserer Mitarbeiter“,                 Direktionsleiter Johann Schmatzer freut sich über das zuneh-
meint Jürgen Bänsch, STRABAG Sicherheitsfachkraft und interner             mende Gesundheitsbewusstsein und will dieses Engagement fort-
Projektkoordinator von „Fit für die Zukunft“.                              setzen: „Uns ist die Nachhaltigkeit solcher Förderaktionen wichtig, da
                                                                           uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter am Herzen liegt. Der Konzern
                                                                           investiert in diese Initiative und profitiert wiederum von der Gesundheit
VerwaltungsFIT                                                             seiner Mitarbeiter – wodurch alle einen Vorteil daraus ziehen!“

    Auch auf die Bürokollegen wird ein besonderes Augenmerk                Ansprechperson: Jürgen Bänsch,
gelegt. Stress durch lange Bildschirmarbeit, Zeitdruck oder einer          Servicebetriebe, ZB TPA, Dir. Österreich /Adria (04)

                                                                              Info + +

                                                                              Weitere Initiativen zu „Fit für die Zukunft“ sind: Gesundheits-
                                                                              tage, Coachings zur Arbeitsbewältigung, Trocknungsanlagen
                                                                              für die Arbeitsbekleidung auf Großbaustellen, Übungen im
                                                                              „Fitnessstudio Stiegenhaus“, Ernährungsworkshops oder
                                                                              Angebote zum Wirbelsäulenscreening.

Falsches und richtiges Heben von Lasten
                                                                                                                                                       05
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News

     Kapitalmarkt-Compliance                                Es wurde gefeiert

     Missbrauch                                             Europas Städte
     von Insiderwissen                                      wachsen
     verboten!
                                                            STRABAG und Raiffeisen sind zwei Unternehmen, die
                                                            vieles verbindet. Die Zusammenarbeit als Auftraggeber
     International. Kapitalmarkt-Compliance – hinter
     diesem sperrigen Wort verbergen sich wichtige          und Auftragnehmer führte schon zu zahlreichen von
     Regeln für alle Mitarbeiter im STRABAG Konzern.
                                                            Erfolg gekrönten Projekten. In Wien, Bukarest und
     Die Aktien der STRABAG SE werden an der                Moskau wurde die Fertigstellung von drei gemeinsamen
     Wiener Börse gehandelt. Alle in Österreich bör-
                                                            Vorhaben gefeiert.
     senotierten Unternehmen sind verpflichtet, Ihre
     Mitarbeiter regelmäßig über das Verbot des Miss-
     brauchs von Insiderinformationen zu unterrichten.
     Unter Insiderinformationen versteht man unter-             International. Nach Fertigstellung des Rohbaus findet nach
     nehmensinterne, vertrauliche Informationen, deren      österreichischer Tradition eine „Gleichenfeier“ statt. Dieser Tradition
     Bekanntwerden zu einer erheblichen Kursbe-             wurde in Wien, Bukarest und Moskau gefolgt.
     einflussung der STRABAG SE Aktie führen könnte.
     Die Ausnutzung von Insiderinformationen für
     Börsespekulationen ist verboten. Dies soll Anleger     Weltweit erstes Passivbürohaus in Wien
     schützen und Fairness am Kapitalmarkt schaffen.
                                                                 Am 24. Juli 2012 wurde in Wien gefeiert. Nach nur neun Monaten
     Der Missbrauch von Insiderinformationen ist            ist der 77 m hohe Rohbau zur Erweiterung des Raiffeisenhauses fertig
     vom Gericht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu       gestellt. Bei der Gleichenfeier waren das Management vom Bauherrn
     fünf Jahren zu bestrafen. Auch wer nicht selbst        Raiffeisen sowie die Vorstandsmitglieder der STRABAG SE, Thomas
     die Insiderinformation nützt, kann sich strafbar       Birtel, Peter Krammer und Siegfried Wanker, anwesend. Dabei
     machen, wenn er die Informationen weitergibt.          bedankten sich die Bauherrn beim gesamten Baustellenteam für
     Darüber hinaus drohen arbeitsrechtliche Konse-         seinen Einsatz und sein Engagement.
     quenzen.

     Beispiel: Ein Mitarbeiter erfährt bei der Erstellung
     des Geschäftsberichts vorzeitig von einem beson-
     ders hohen Jahresgewinn. Er darf diese Information
     nicht nutzen und STRABAG Aktien kaufen, die
     nach der Bekanntgabe des Ergebnisses voraus-
     sichtlich erheblich steigen werden.

     Zum richtigen Umgang mit Insiderinformationen
     hat die STRABAG SE eine Compliance-Richtlinie
     erlassen, die im STRAnet abgerufen werden kann.
     KONZERN > Managementsystem > STRABAG
     Compliance Richtlinie.

     Ansprechperson: Mario Grossegger,
     Servicebetriebe, Konzernstabsbereich CLS

                                                            Stolz zeigten sich SE Vorstand Thomas Birtel und Lehrling Ivan Baotic
                                                            bei der Gleichenfeier des Raiffeisenhauses in Wien.

                                                                Das neue Raiffeisenhaus am Wiener Donaukanal wies eine
                                                            besonders schwierige Baulücke aus. Der Tiefbau war äußerst

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                                                                                                                               News

kompliziert, da sich zwei flach fundierte Hochhäuser in unmittel-       Moderner Bau in Moskau
barer Nähe befanden und eine 6-geschossige Tiefgarage hergestellt
werden musste. Durch Optimierungen konnte eine Reduktion der                 Ende 2010 startete STRABAG ein weiteres Projekt in einer euro-
Bauzeit pro Stockwerk von ursprünglich geplanten sieben Tage auf        päischen Metropole. Für Raiffeisen Evolution wurde ein Hotel- und
fünf Tage erreicht und dadurch die enge Terminvorgabe eingehalten       Bürohaus in Moskau gebaut. Am 4. Juni 2012 wurde zur Gleichen-
werden. Durch den hohen Einsatz aller Beteiligten gelang es außer-      feier geladen. Dieses Fest war ein besonderes, auf das sich das
dem, die Vorzertifizierung als weltweit erstes Bürohaus nach Passiv-    Baustellenteam lange freute. Es wurde streng nach österreichischer
hausstandard seitens des österreichischen Instituts für Baubiologie     Tradition ausgeführt. So trugen die russischen Kolleginnen eine
und Ökologie zu erhalten.                                               österreichische Tracht, ein Gleichenbaum wurde am Dach aufgestellt
                                                                        und ein traditioneller Zimmermannspruch in Deutsch und Russisch
                                                                        vorgetragen:
Höchster Turm von Bukarest
                                                                            Die Feierstunde hat geschlagen,
     Bedingt durch die Wirtschaftskrise stand das Projekt „Floreasca        es ruhet die geübte Hand.
City Center“ (FCC) in Bukarest auf wackeligen Beinen – durch den            Nach harten, arbeitsreichen Tagen
Einstieg der Raiffeisen Property Holding International (RPHI) bei den       grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land.

                                                                            Das moderne Bürogebäude mit angeschlossenem Hotel bietet
                                                                        ausreichend Platz mit 16.000 m² Büro- und Hotelfläche und beein-
                                                                        druckt mit einer Galerie, die sich vom Erdgeschoss bis zur zweiten
                                                                        Etage emporzieht.

Der Bau des „Floreasca City Centers“ in der rumänischen Hauptstadt      Eine Besonderheit: die traditionelle Gleichenfeier in Moskau in öster-
Bukarest geht zügig voran.                                              reichischer Tracht.

beiden Teilprojekten FCC Sky Tower und Office und der partner-          Ansprechperson: Robert Gipfl, Süd + Ost,
schaftlichen Zusammenarbeit mit STRABAG konnte das Projekt              UB Hoch- und Ingenieurbau Österreich 3C, Dir. Wien (AP)
2011 gestartet werden. Der Rohbau des FCC Sky Towers wurde im
Mai /Juni 2012 zeitgerecht fertig gestellt. Ein Grund für alle Betei-   Ansprechperson: Adolf Steiner, Süd + Ost,
ligten, diesen Erfolg am 28. Juni 2012 in Bukarest gebührend mit        UB Hoch- und Ingenieurbau Europa 3H,
einer traditionellen Gleichenfeier zu feiern. Das Management von        Dir. Rumänien /Bulgarien /Moldawien (NT)
STRABAG, Raiffeisen Property Holding International und Raiffeisen
Evolution war gekommen, um den rund 800 Arbeitern persönlich zu         Ansprechperson: Andre Karkossa, Süd + Ost,
danken.                                                                 UB Hoch- und Ingenieurbau RANC 3L, Dir. Kaspian (NP)

       Das FCC-Projekt besteht aus drei Gebäudeteilen – dem FCC
Sky Tower und Office sowie der „Promenada Mall“. Der Sky Tower
mit einer Höhe von 137 m ist der höchste Turm in Bukarest und weist
eine Bruttogeschossfläche von ca. 77.000 m2 auf. 11.000 t Beweh-
rungsstahl und 49.200 m3 Beton wurden in einer Rekordbauzeit
( 5 – 6 Tage pro Regelgeschoss) von etwas mehr als einem Jahr ver-
baut. Für das Bürogebäude sowie für sechs Stockwerke des FCC
Sky Towers konnte bereits die Raiffeisenbank Rumänien als zukünf-
tiger Mieter gewonnen werden.

                                                                                                                                                  07
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     STRAkono                                                                 Wissensmanagement@STRABAG

     Wussten Sie schon …?
                                                                                  Steigender Wettbewerbs- und Innovationsdruck sowie die fort-
                                                                              schreitende Internationalisierung erfordern, dass Unternehmenswis-
                                                                              sen über Standorte hinweg besser verteilt und einfacher zugänglich
                                                                              gemacht wird. Der Vorstand der STRABAG SE hat im Mai dieses
     Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber                             Jahres beschlossen, Wissensmanagement konzernweit einzuführen,
                                                                              um die Informationsbeschaffung effizienter zu gestalten. Wissens-
     gemacht, wie viele Stunden pro Woche Sie damit ver-
                                                                              management wird bei STRABAG ganzheitlich gesehen und betrifft
     bringen, nach Informationen oder Ansprechpartnern                        sowohl die Unternehmenskultur, die Organisation als auch die
                                                                              Werkzeuge. Für die Koordinierung und Durchführung der einzelnen
     im Konzern zu suchen? Unser Wissensmanagement
                                                                              Maßnahmen wurde Marc Pühringer als Konzernwissensmanager
     erleichtert Ihnen die Suche.                                             nominiert.

          International. Wussten Sie, dass die Kollegen im Tunnelbau für      Zentrale Suche
     eine Ausschreibung in der Vorangebotsphase mehr als 500 Stunden
     für die Recherche nach allgemeinen Konzerninformationen aufwen-               Neben dem Testen einer internen Kommunikationsplattform, dem
     den mussten, weil der Auftraggeber diese Daten gefordert hatte?          Vorbereiten von Mitarbeiterprofilen und der Wissens- und Informati-
     Dieser Fall ist keine Seltenheit im Konzern.                             onsidentifizierung ist die so genannte „Zentrale Suche“ eine erste,
                                                                              wichtige Umsetzung und ein bedeutsamer Schritt für einen besseren
                                                                              Informationsfluss. Über den Einstiegspunkt im STRAnet ist es ab
                                                                              dem 4. Quartal 2012 möglich, die STRAnet-Datenbank sowie das
                      „Nachhaltiger Erfolg erfordert eine offenere Kultur     Lotus-Notes-Telefonbuch mittels Google-Technologie zu durch-
                      und mehr Transparenz, denn nur geteiltes Wissen         suchen. „Sie kommen so schneller zu Ihren Informationen und er-
                      ist wertvolles Wissen.“                                 halten eine übersichtlichere Darstellung der Suchergebnisse“, erklärt
                      Marc Pühringer, Konzernwissensmanager                   Marc Pühringer. In weiterer Zukunft sollen neben dem STRAnet und
                                                                              dem Lotus-Notes-Telefonbuch noch weitere Datenbanken mittels
                                                                              dieser „Zentralen Suche“ durchsucht werden können.
     Häufig finden sich Ordner mit fein aufbereiteten Daten in den Büro-
     kästen oder in Netzlaufwerken – diese stehen somit aber nur einem        Ansprechperson: Marc Pühringer, Servicebetriebe,
     begrenzten Nutzerkreis zur Verfügung. Das soll sich in Zukunft ändern!   Konzernstabsbereich Contract Management

     Aktuelle Instrumente des Wissensmanagements
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                                                                        mittlerweile sogar die ansonsten die Mehrheit bildenden Österreicher:
                                                                        340 Künstler aus Polen, 252 aus Österreich, 176 aus Rumänien und
                                                                        137 aus Russland hatten ihre Arbeiten zur Vorauswahl vorgelegt.

                                                                             Nach der mehrwöchigen Vorauswahl durch die siebenköpfige,
                                                                        aus den Teilnahmeländern stammende Fachjury, wurden 78 Künstler
                                                                        zur im April 2012 stattfindenden Endauswahl eingeladen. Drei Original-
                                                                        werke pro Künstler aus den Disziplinen Malerei, Mischtechnik und
                                                                        Zeichnung wurden daraufhin in den STRABAG Zentralen Warschau
                                                                        (Pruszkow), Bukarest und Moskau gesammelt und nach Wien
STRABAG Artaward International: unsere Preisträger 2012 mit dem         transportiert. Somit waren 234 Werke in der Artlounge im Wiener
Artaward-Team.
                                                                        STRABAG Haus von der Hauptjury zu beurteilen. „Die aufwändige
                                                                        Organisation des Wettbewerbes erfordert mehr als ein halbes Jahr
                                                                        intensive Arbeit – aber diese Zusammenarbeit mit den Künstlern ist
STRABAG Artaward International 2012                                     immer eine neue und spannende Herausforderung“, so Tanja Skorepa
                                                                        vom STRABAG Kunstforum.

Junge Kunst aus Europa
                                                                        Die Fachjury entscheidet

Im Juni 2012 fand die bereits vierte Verleihung des                         Aus dieser großen Vielfalt an Bewerbern kristallisierten sich fünf
                                                                        besonders talentierte Künstler heraus: Tomek Baran aus Polen,
STRABAG Artaward International am STRABAG Standort
                                                                        Svenja Deininger aus Österreich, Egor Koshelev aus Russland sowie
in der Wiener Donau-City statt. Dabei war das Teilnehmer-               Maxim Liulca und Tara von Neudorf aus Rumänien.

interesse der Künstler so groß wie nie zuvor: mehr als
                                                                             Bei der feierlichen Preisverleihung im Juni 2012 ging Svenja
900 bewarben sich. Erstmalig durften sich junge Kreative                Deininger aus Österreich schließlich als Preisträgerin des STRABAG
                                                                        Artaward International 2012 hervor. Hans Peter Haselsteiner, Vor-
aus Polen, Rumänien und Russland sowie dem ständigen
                                                                        standsvorsitzender der STRABAG SE, überreichte den begehrten
Teilnehmerland Österreich bewerben.                                     Kunstpreis an die glückliche Preisträgerin. Die vier weiteren nomi-
                                                                        nierten Künstler erhielten je einen Anerkennungspreis.

                                                                        Ansprechpartner: Wilhelm Weiss / Tanja Skorepa /
     Österreich. Das seit den frühen neunziger Jahren bestehende        Barbara Baum, STRABAG Kunstforum
STRABAG Kunstforum führt den STRABAG Artaward bereits seit
15 Jahren erfolgreich durch. Dabei wurde 2012 zum vierten Mal der
STRABAG Artaward International ausgeschrieben. Nach drei Jahren
wurden nun die Teilnahmeländer gewechselt. So lösten die Kern-
länder Polen, Rumänien und Russland die bisherigen Kernländer
Ungarn, Slowakei und Tschechien ab. Als STRABAG Zentralsitz
bleibt Österreich ein konstantes Teilnehmerland. Der Länderwechsel                                                 Hans Peter Haselsteiner
nach jeweils drei Jahren bringt eine enorme Dynamik und Spannung                                                   überreichte den begehrten
bei der Auswahl mit sich. „Der spannende Einblick in die junge Kunst-                                              Kunstpreis.
szene Europas mit den abwechslungsreichen Ausstellungen der
neuen Preisträger wird wie bisher das Programm des STRABAG
Kunstforums bereichern“, sagt Barbara Baum, künstlerische Leiterin
des STRABAG Kunstforums.

Neuer Bewerberrekord

     Über 900 Künstler reichten ihre Kunstunterlagen ein. Die große
Bekanntheit des Artawards führte dazu, dass sich unter den öster-
reichischen Bewerbern wieder eine große Anzahl von Künstlern
befand, die sich bereits in den Jahren zuvor beworben hatte.
INFORMAUSGABE 24 JETZT TANZEN DIE TÜRME - ERFOLGREICHES TEAMCONCEPT IN HAMBURG
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     Neue Einmarkenstrategie in der Schweiz

     lauter werden
     Ab 2013 wird der Konzern am Schweizer Markt nur mehr
     mit der Marke STRABAG auftreten. Ein strategisch so
     bedeutender Schritt wird auch dementsprechend kommu-
     niziert. Am 15. Juni 2012 wurden die Schweizer Kollegen
     persönlich über die „Einmarkenstrategie“ informiert.

          Schweiz. Der Projektname „Crescendo“ ist ein Begriff aus der          Dusek wies in seiner Präsentation auch auf bereits Erreichtes
     Musik und bedeutet „lauter werden“. Damit wir nicht in ein „Leiser-   hin. Unter dem Projektnamen „Crescendo“ wurde bereits das Jahr
     Werden“ zurückfallen, ist es wichtig, die gemeinsam gefassten         2011 genutzt, um die neu dazugekommenen Firmen Astrada und
     Leitsätze ernsthaft in Umsetzung zu bringen. Diesen Standpunkt        Brunner Erben besser kennen zu lernen und sich gegenseitig näher-
     erklärte Eduard Dusek, zuständiger technischer Unternehmensbe-        zukommen. „Um erfolgreich zu sein, braucht jeder Mensch familiäre
     reichsleiter, den Schweizer Mitarbeitern. Er präsentierte gemeinsam   Nestwärme und Anerkennung“, führte er weiter aus. „Und genau wie
     mit seinen Kollegen Franz Urban, kaufmännischer Unternehmens-         eine Familie brauchen auch wir einen gemeinsamen Namen.“ Das ist
     bereichsleiter, Peter Murer, Verwaltungsratspräsident STRABAG         ein wichtiger Schritt für eine gemeinsame Identität.
     Schweiz, sowie Reinhard Kerschner, technischer Direktionsleiter
     und Integrationsbeauftragter in der Schweiz, die neue Strategie.          Peter Murer betonte: „Die Herausforderungen heute und in der
                                                                           nahen Zukunft sind so vielfältig, dass wir diese nur zusammen
                                                                           angehen können. Ich darf euch deshalb bitten, unsere Strategie-
        Info + +                                                           entscheidung mitzutragen.“ Das versuchte „Grüezi“ von Franz Urban
                                                                           verursachte allgemeines Schmunzeln im Publikum, bevor er auf die
        Meinungen von Kollegen zu der neuen Einmarkenstrategie in          wichtigsten drei Werte von STRABAG einging: Qualität, Nachhaltigkeit
        der Schweiz.                                                       und Vernetzung.

        Was denken Sie, kann jeder einzelne Mitarbeiter zur                     Reinhard Kerschner erzählte aus seiner persönlichen Erfahrung:
        neuen Einmarkenstrategie beitragen?                                „Schweizer Kollegen wiesen mich darauf hin, dass das Bild unserer
        „Vor 600 Jahren haben wir die Habsburger aus der Schweiz           Baustelle dem der Bourbaki-Armee gleiche. Als Österreicher hatte
        vertrieben – und jetzt stehen sie wieder da! Also lassen wir       ich keine Ahnung, was sie meinten, da ich nicht wusste, wer das ist“,
        sie doch herein.“ Walter Wyssling (Technischer Gruppen-            gab er zu. Charles Denis Bourbaki war Kommandant der franzö-
        leiter Spezialtiefbau und seit rund 15 Jahren für die Brunner      sischen Ostarmee im deutsch-französischen Krieg 1870–1871. Er
        Erben AG tätig)                                                    wurde nach mehreren vernichtenden Niederlagen mit 87.000 frie-
                                                                           renden, hungernden Soldaten in der Schweiz aufgenommen.
        Was bedeutet es denn für STRABAG, dass bald auch die               „Gemeint war unsere Markenvielfalt, durch die wir oft sehr bunt und
        anderen Firmen so heißen?                                          uneinheitlich auftreten. Um dies zu ändern, sind Hunderte von
        „Eigentlich spielen wir ja schon jetzt in derselben Mann-          Tätigkeiten nötig. Der schwierigste Teil der Umsetzung findet jedoch
        schaft, nur hatten wir bisher nicht die gleichen Trikots.“         in unseren Köpfen statt.“
        Roger Stehli (Technischer Gruppenleiter Ingenieurbau und
        seit 5 Jahren für die STRABAG AG tätig)                            Ansprechperson: Carina Leopold, Süd + Ost,
                                                                           UB Hoch- und Ingenieurbau Österreich /Schweiz 3B,
        Heute werden Sie hier intern informiert. Zu einem späteren         Dir. Techn. Stabstellen CH (BN)
        Zeitpunkt werden wir auch die Öffentlichkeit, die Bau-
        herren und Geschäftspartner informieren. Wie, denken Sie,
        werden diese darauf reagieren?
        „Ich bin überzeugt, dass es positiv aufgenommen wird.
        Schließlich stellt es auch für sie eine Vereinfachung dar.“
        Dominik Berger (seit rund 9 Jahren Bauführer bei der
        Astrada AG)

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IM GESPRÄCH

5 FRAGEN AN …
Fritz Oberlerchner legte am 30.6.2012 seine Aufgabe als
STRABAG SE Vorstand zurück, um neue Herausforderungen
anzunehmen. Die Task Force „STRABAG 2013ff“ analysiert
unter seiner Leitung den derzeitigen organisatorischen
Aufbau des Konzerns. Inform traf ihn zum Interview.

Sie sind nun seit 1971 im Konzern – was sind die wichtigsten
Meilensteine Ihrer Karriere?
Ich habe als Hochbautechniker in einem kleinen Baumeisterbetrieb
in Kärnten begonnen. Im März 1971 bekam ich die Möglichkeit, in die
Straßenbaubranche zu wechseln. Günter Kerner holte mich nach
Niederösterreich, um bei der ASPHALTBAU zu arbeiten. 1989 ging
ich nach Ungarn, 1998 nach Köln und seit 2008 bin ich in Wien –
ein Straßenbauer bin ich geblieben.
                                                                         Fritz Oberlerchner ist Leiter der Task Force
Was war bisher die größte Herausforderung für Sie?                       „STRABAG 2013ff“
Juli 1989. Der „Eiserne Vorhang“ teilte Europa noch in Ost und
West. Wir haben damals das staatseigene ungarische Unterneh-
men „Magyar Aszfalt“ gekauft. Ich musste damals sehr rasch lernen,       Steckbrief Ing. Fritz Oberlerchner
was es heißt, aus einem warmen österreichischen Nest zu kommen,
und in einem fremdsprachigen Land zu arbeiten. Ungarn hatte sich         Geboren am
als erstes „Ostblockland“ von der Planwirtschaft losgesagt, Betriebe     16.6.1948
privatisiert und die Transformation in eine soziale Marktwirtschaft
eingeleitet. Die Aufbruchstimmung war gewaltig – ebenso die wahr-        Absolvierte
genommenen Geschäftsmöglichkeiten. Heute ist die ungarische              1968 HTL Hochbau in Villach
Wirtschaft leider wieder weit zurückgefallen.
                                                                         1971
Gibt es für Sie im Unternehmen noch Neues zu entdecken?                  begann er bei der STRABAG Gruppe
Fachlich ist mir nicht mehr vieles fremd. Doch ich werde immer noch      (ASPHALTBAU Ges.m.b.H.)
täglich überrascht, wie unterschiedlich wir Menschen (unsere Mitar-
beiter) doch denken und arbeiten. Da ist es egal ob männlich oder        ab 1994
weiblich, jung oder alt, Österreicher, Deutscher oder Ungar oder …       Mitglied des STRABAG Konzernvorstandes

Gibt es konkrete Pläne, in welche Richtung eine Neustruktu-              Lebensmotto
rierung von STRABAG gehen soll?                                          Leben und leben lassen
Der Auftrag lautet, vollkommen ergebnisoffen zu starten. Alle Konstel-
lationen sind vorerst zugelassen und sollen offen bewertet werden.
Unser Ziel ist, das nachhaltige, ergebnisbringende Geschäftsmodell
zu erfassen.

Wir stellen in dieser Inform Mitarbeiter vor, die gerne kochen –
was ist Ihre Leibspeise? Kochen Sie gerne?
Die Küche ist die Domäne meiner Frau, das kann ich ihr auch nicht
streitig machen. Meine Leibspeise sind Kärntner Nudeln mit Topfen-
fülle. Und am besten schmecken mir natürlich die meiner Frau.

Vielen Dank für das Gespräch!

                                                                                                                               11
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     Internationale Ausbildung                             Karriere News

     Vom Schul-                                            Vielfältige Einheit
     abbrecher zum
                                                           Nicht nur unsere Bauwerke sind komplex und einzigartig,
     Akademiker                                            sondern auch die Menschen, die bei uns arbeiten. Unsere
                                                           Mitarbeiter kommen aus aller Welt, sprechen verschiedene
                                                           Sprachen und arbeiten an unterschiedlichen Projekten,
                                                           doch sie alle sind verbunden durch STRABAG.

                                                           Ein internationales Arbeitsumfeld, vielfältige Möglich-
                                                           keiten und attraktive Rahmenbedingungen: STRABAG
                                                           bemüht sich, seinen Mitarbeitern eine große Bandbreite
                                                           an Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Diese Vielfalt
                                                           ist Basis für unseren Unternehmenserfolg.

     12 Jahre Weiterbildung und kein Ende in Sicht

     Österreich. Mit 16 Jahren bricht Christoph
     Lagger die Schule ab, das Erwerbsleben scheint
     verlockender als der Wissenserwerb. Er bewirbt
     sich in einer der ersten Lehrwerkstätten für Infor-
     matik und erhält einen von 12 Lehrplätzen. Im
     Rahmen dieses Programms muss er auch in
     einem Praktikumsbetrieb arbeiten, das BRVZ-IT
     in Spittal /Drau bietet ihm diesen an.

     Die Arbeit am und um den Computer interessiert
     den jungen Informatiker sehr, das merkt auch der
     Arbeitgeber. Das BRVZ bietet ihm daher an, seine
     Lehre ausschließlich im Unternehmen fortzufüh-
     ren, die er 2004 abschließt. „Zu dieser Zeit habe
     ich mir gedacht, ich muss unbedingt mein Wissen
     vertiefen“, erzählt Christoph Lagger. Deshalb be-                                           „Ich habe schon mit sehr
     ginnt er mit der Abendmatura, die er 2005 erfolg-                                      vielen Menschen unterschied-
     reich abschließt.                                                                      licher Nationalität gearbeitet:
                                                                                            Meine Erfahrungen sind immer
     Das Lernfieber hat ihn endgültig gepackt, weshalb                                      sehr positiv, interessant und wirk-
     er seinen Wissensdurst an der Universität Klagen-                                      lich bereichernd.“
     furt mit dem Studium Informatik stillt. Für die
     Verfassung seiner Masterarbeit ging er sogar              Ilknur Ozmen (39) ist gebürtige Türkin. Sie studierte an der
     fünf Monate nach Florida, um als wissenschaft-        technischen Universität in Ankara. 1996 startete Ozmen als Trag-
     licher Mitarbeiter zu arbeiten. „In einem fremden     werksplanerin. Sie arbeitete auf Baustellen in der ganzen Türkei.
     Land zu forschen, ist schon etwas ganz Beson-         2006 ging sie für ein Projekt nach Katar. 2009 wurde sie für den
     deres. Es war ein großer Schritt, den ich jederzeit   Bau der Schnellstraße zum Flughafen Tripoli für STRABAG Libyen
     wieder machen würde!“ Im März 2012 hat er             angeheuert. Heute ist Ozmen auf dem PPP-Projekt der A15 als
     seinen Master abgeschlossen.                          technische Innendienstleiterin in den Niederlanden tätig.

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                                                                                                         sigkeit, Offenheit, Lernbereitschaft
                                      „Man muss nur daran glau-                                          und Ehrgeiz. Dabei ist es egal,
                                  ben, das ist alles.“                                                   von wo jemand herkommt.“

     Nabeel Khokhar (43) wurde in Pakistan geboren. Er ging in              Peter Fabo (46) ist in der Slowakei aufgewachsen. Er studierte
England zur Schule, bis er im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie   den technischen Betrieb der Nachrichtentechnik an der Universität
nach Hongkong übersiedelte. Für das Studium ging er wieder zurück      für Verkehrswesen und Kommunikation. Fabo hat jahrelange Berufs-
nach England. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte Khokhar in       erfahrung im Bereich Telekommunikation gesammelt. Aufgrund der
der Baustreitbeilegung in Hongkong. 2001 wechselte er zu Züblin        Übernahme des slowakischen Unternehmens DeTeImmobilien durch
International, wo er zu Beginn im Libanon auf der Baustelle der        STRABAG PFS, ist der Techniker seit 2008 im Konzern tätig. Anfang
libanesischen Universität im Einsatz war. Aufgrund der politischen     2012 bekam er die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen. Fabo ist am
Situation im Land ging er 2006 nach Stuttgart. 2010 wurde Khokhar      Bürostandort von STRABAG Niederlande als Techniker für das
Geschäftsführer der CLS und Leiter der internationalen Rechtsab-       Rechenzentrum zuständig.
teilung der CLS, wo er heute von Wien aus tätig ist.

                                                                                                             „Der Einsatz in Russland war
                                      „Mein Ziel für die Zukunft ist                                     eine sehr wertvolle Erfahrung.
                                  es, meine Kenntnisse bei bedeu-                                        Ich habe an beeindruckenden
                                  tenden Bauwerken im Ausland                                            Projekten teilgenommen und ein
                                  einzubringen.“                                                         großartiges Land kennen gelernt.“

    Marton Györffy (29) wurde in Budapest geboren. Unmittelbar              Siniša Neškovic (34) ist als Serbe in Deutschland aufgewach-
nach dem Studium hat der junge Außendiensttechniker beim Bau           sen. Nach seinem Bau- und Wirtschaftsstudium in Stuttgart begann
der U-Bahn in Budapest mitgewirkt. Zu dieser Zeit hat er auch eine     er bei Züblin „South East Europe“. Im Jahr 2007 wurde Neškovic
zusätzliche wissenschaftliche Ausbildung im Tunnelbau absolviert.      in die Direktion Moskau entsandt. Dort war er im Innendienst sowie
Die deutsche und englische Sprache erlernte der junge Techniker        in der Bauleitung der Großbaustellen Wohnkomplex „Sky Fort“ in
selbstständig in der Kommunikation mit seinen Kollegen. Seit           Moskau und im Stahlblechwalzwerk in Vyksa im Einsatz. Seit März
Februar 2012 ist der motivierte Ungar für STRABAG in Indien beim       2012 ist er wieder zurück in Deutschland und als Bauleiter am
Projekt Rohtang-Tunnel tätig.                                          Projekt Milaneo Center Stuttgart tätig.

                                                                                                                                                13
inform 24    Titelthema

Werkstoff der Zivilisation

Beton betont
Tausende Mitarbeiter arbeiten täglich mit diesem Baustoff.
Sie produzieren, verarbeiten, prüfen oder erforschen
das Universalmaterial Beton. Ob Sichtbeton, Fließbeton,
Hightech-Beton, Spritzbeton oder Normal-Beton,
STRABAG errichtet mit diesem Werkstoff Bauwerke jeg-
licher Größenordnung – ob über oder unter der Oberfläche.

     International. „Opus Caementitium“ nannten die Römer die
betonähnliche Substanz, mit der sie Bauwerke für Jahrtausende
schufen. Das Wissen über das Bindemittel, das Tempel, Aquädukte,
Arenen und Häuser stabilisierte, in denen Menschen geschützt ihren
Tätigkeiten nachgehen konnten, geht jedoch noch viel weiter in die
Geschichte zurück: Bereits vor 14.000 Jahren benutzten Handwerker
in Kleinasien Mörtel aus gebranntem Kalk, um Steine zu fixieren.
Beton ist nicht nur langlebig, sondern erlaubte auch den Bau immer
größerer und gewagterer Konstruktionen. So führte das Pantheon in
Rom über 1.700 Jahre die Hitliste der größten Betonkuppeln an.

     Für alle Anforderungen an den Baustoff gibt es spezielle Zusam-
mensetzungen, die in den eigenen Forschungslabors entwickelt und
von Spezialisten vor Ort eingebracht werden. Hunderte Mitarbeiter
sind in den Labors tätig, um in enger Zusammenarbeit mit den vor
Ort Tätigen die jeweils optimale Lösung für oftmals außergewöhnliche
Bauwerke zu kreieren.

    Um Projekte effizienter und mit immer höherer Qualität auszu-
führen, investierte STRABAG im Geschäftsjahr 2011 € 15 Mio. in
Forschung und Entwicklung. Mit den Kompetenzzentren der Zentralen
Technik (ZT) und der TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung und
Innovation (TPA) stehen konzerninterne Experten jederzeit zur Verfü-
gung.

Erlebnisbad „Drautalperle“ in Spittal /Drau: STRABAG errichtete nicht
nur die markante Fassade aus Stahlbeton, sondern lieferte auch den
Baustoff.

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baus
 Titelthema       inform 24

     Historie                                                Vielfalt und Einfachheit bestimmen den Charakter von Beton.

     Meilensteine in                                                               Der Baustoff

     der Entwicklung                                          Beton weist aufgrund seiner Langlebigkeit geringe Lebens-
                                                         zykluskosten auf. Er schützt vor Lärm, Nässe, Hitze, Kälte und
                                                         auch Feuer. Er gilt als Baustoff der kurzen Wege, da er regional
     1. Jahrhundert n. Chr.                              hergestellt werden kann, recyclebar sowie energieeffizient ist und als
     Beton erlebt seinen Durchbruch. Die Römer er-       aktiver Wärmespeicher oder auch als Kühlelement eingesetzt werden
     kannten die gigantischen Möglichkeiten, die sich    kann.
     mit diesem Baustoff eröffneten, und schufen
     daraus Kuppeln, Bögen, Brücken … Bauwerke,
     die uns noch heute in Erstaunen versetzen.                                  Als Designstoff

     2. Jahrhundert n. Chr.                                  Dass Beton kein guter Ruf vorauseilt, muss hier nicht gesondert
     Das Pantheon in Rom wird erbaut. Bis 1913 hält      ausgeführt werden. Abwertende Wortkreationen wie „Betonklotz“
     das Bauwerk den Rekord mit der größten frei-        oder „Betonwüste“ machen unter anderem das schlechte Image des
     tragenden Kuppel aus Beton. Spannweite: 43 m.       Werkstoffs deutlich.

     1824                                                     Doch Beton kann viel mehr als kalt, grau und glatt sein. Er eröffnet
     Portlandzement wird zum Patent angemeldet.          ungeahnte Dimensionen in der Welt des Designs. In den Händen
                                                         eines Künstlers wird Beton als kreativer Werkstoff zu neuen Formen
     1845                                                erweckt. Beton steht aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglich-
     Die ersten Fertigteile aus Beton werden in          keiten bei Künstlern und Architekten hoch im Kurs. Immer öfters
     Deutschland hergestellt.                            wird Beton nicht versteckt eingesetzt, sondern im Gegenteil als
                                                         offenes Stilelement präsentiert. Küchen, Schränke und auch Sitzmöbel
     1867                                                werden entworfen, gegossen, geschliffen oder auch gefärbt – bis hin
     Bewehrte Blumenkübel werden von dem franzö-         zu Kleinteilen wie Vasen oder Uhren.
     sischen Gärtner Joseph Monier zum Patent ange-
     meldet. Das Prinzip des Stahlbetons ist geboren.          So einfach Beton in seiner ursprünglichen Zusammensetzung
                                                         ist, so vielfältig stellt er sich sowohl bei seinen inneren Eigenschaften
     1890                                                als auch in seiner Außenansicht dar: ob schlank oder massiv, ob
     Mit der Erfindung des Spannbetons, einer Variante   Hightech- oder Normal-Beton – den Möglichkeiten sind längst keine
     des Stahlbetons, durch den deutschen Ingenieur      Grenzen mehr gesetzt.
     C. F. W. Döhring, sind noch höher belastbare
     Bauteile aus Beton möglich.
                                                                          Forschen für die Umwelt
     1902
     Das erste Eisenbeton-Hochhaus der Welt ent-             Die Auswirkung von CO2-Emissionen auf unser Klima ist ein
     steht in den USA (16-stöckiges Ingalls Building,    zentrales Thema der Gegenwart, dem sich STRABAG als Bauunter-
     Cincinnati, Eisenbeton-Skelettbau).                 nehmen verantwortungsvoll angenommen hat.

     1903                                                     Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der CO2 - Reduktion
     Transportbeton wird patentiert. Beton kann somit    bei der Betonproduktion soll einerseits dem Wunsch nach einem
     über längere Strecken transportiert werden. Erst    umweltneutralen Baustoff nachgekommen und andererseits die
     nach dem 2. Weltkrieg mit der Weiterentwicklung     Qualität beibehalten werden. „Dabei muss ein besonderes Augen-
     von Transportfahrzeugen erlebt Transportbeton       merk auf die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Betone gelegt
     seinen Durchbruch.                                  werden wie z.B. Frühfestigkeit oder Nachbehandlungsempfindlich-
                                                         keit“, erklärt Marcus Walz von der TPA, Bereich Betontechnologie
     1968                                                International.
     Schnellzement wird in den USA („Regulated Set
     Cement“) zum Patent angemeldet.                         So kann durch den vermehrten Einsatz von Zusatzstoffen die
                                                         ausgestoßene Menge an CO2 reduziert werden. Beton besteht zu
     … viele weitere Entwicklungen des Baustoffes        10 % aus Bindemittel. Als Hauptbindemittel wurde im 20. Jahrhun-
     werden noch folgen.                                 dert Portlandzement verwendet. Bei dessen Herstellung entsteht

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stoff
 www.strabag.com                                                                                                   inform 24      Titelthema

 jedoch eine hohe Menge an Kohlendioxid. Ein Umstand, der nicht
 den ökologischen Anforderungen des Konzerns entspricht. Wir ver-
 folgen deshalb die Entwicklung neuer Herstellverfahren für Binde-
 mittel mit erheblich reduziertem CO2-Ausstoß.

               Eigene Versorgung sichern

     Langfristiges Ziel des Konzerns ist es, die im eigenen Bau-
 geschäft benötigten Materialien selbst herzustellen, um von exter-
 nen Lieferanten, Preisen und Qualitätsschwankungen unabhängig
 zu sein.

      Um Bauwerke in unterschiedlichen Ausführungen, Designs und
 von höchster Qualität zu errichten, müssen die dazu notwendigen
 Baustoffe in der geforderten Menge, Beschaffenheit und am besten
 regional verfügbar sein. Aus diesem Grund betreibt STRABAG der-          177 konzerneigene Anlagen sorgen für die wichtige Versorgung.
 zeit 177 Betonmischanlagen in Österreich, Deutschland, Bulgarien,
 Kroatien, Polen, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, in Tschechien
 und Ungarn. Diese Betonproduzenten stellen innerhalb des Konzerns
 Beton für Großbaustellen und private Abnehmer her – in bester
 Qualität, in gewünschter Menge und angepasst an die jeweiligen
 Anforderungen.

      Im Jahr 2011 wurden innerhalb des Konzerns 4,6 Mio. m3 Beton
 produziert, die Hälfte davon in Polen, Deutschland und Ungarn.
 Verbaut wurde im gleichen Zeitraum von STRABAG Unternehmen
 die gigantische Menge von 5,81 Mio. m3. Es ist geplant, in Zukunft
 einen noch größeren Anteil aus den eigenen Ressourcen abzudecken.
 Vorbild ist die Asphaltproduktion, wo der Deckungsgrad bereits bei
 83 % liegt. Auch im modernen Verkehrswegebau spielt Beton eine
 bedeutende Rolle.

                                                                                                                           Rezeptur

    Was ist Beton?
        Das Rezept von Beton ist einfach und alle Grundzutaten für           Doch nicht nur auf die Grundzutaten, sondern auch auf die
    die Herstellung liefert die Natur: Kalkstein, Ton, Sand, Kies und   Zusammensetzung kommt es an. Wenn aus den Grundstoffen
    Wasser.                                                             Kalkstein und Ton Zement hergestellt wird, sind die richtige
                                                                        Aufbereitung des Materials und der Herstellungsprozess des
        Die benötigten Rohmaterialien werden in den 187 konzern-        Zements für die Qualität des Endproduktes von entscheidender
    eigenen Stein- und Kiesgruben in Mittel- und Osteuropa abge-        Bedeutung. Durch die Zugabe von Wasser bindet der Zement
    baut. Zu einem Drittel kann sich der STRABAG Konzern so selbst      die zugegebene Gesteinskörnung, erhärtet und wird zum belast-
    versorgen.                                                          baren Baustoff Beton.

                                                                                                                                               17
innov
 Titelthema             inform 24

                                                                           Die unbekannte, umweltfreundliche Seite von Beton: Speicher
                                                                      für Energie aus Sonne und Wind.

                                                                                          Energie aus Beton

                                                                           Sonne und Wind sind die unerschöpflichen Energiequellen der
                                                                      Zukunft. Ein Problem der Solar-, Windenergie- oder Photovoltaikan-
                                                                      lagen bestand jedoch bisher in der ungelösten Tatsache der langfris-
                                                                      tigen Speicherung der gewonnenen Energie. Die Zentrale Technik
                                                                      hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und
                                                                      Raumfahrt (DLR) und dem Bereich Betontechnologie International
                                                                      der TPA ein effizientes Wärmespeichersystem auf der Basis von
                                                                      Beton entwickelt.

                                                                           Dieser Hochtemperatur-Wärmespeicher aus Beton für Kraft-
     Beton als Wärmespeicher                                          werke mit solarer Direktverdampfung nimmt die Energie des über-
                                                                      hitzten Dampfes auf und speichert sie, sodass die Stromproduk-
                                                                      tion in den Anlagen auch über Nacht möglich ist. Um die Effizienz
                                                                      unter realen Bedingungen zu testen, wurde im März 2011 eine Test-
                                                                      anlage in Carboneras /Spanien eingeweiht. Der Bau des Wärme-
                                                                      speichers wurde durch die TPA begleitet.

                                                                          Ziel dieses Projekts ist die Erhöhung des Wirkungsgrades von
                                                                      Solarkraftwerken, die Entwicklung eines Speichermaterials für Tem-
                                                                      peraturen bis 500 °C sowie die eines Stoffgesetzes zur Modellierung
                                                                      der thermischen und mechanischen Schädigung des Betons bei
                                                                      Temperaturlastzyklen.
              Zentrale Technik

                                                            Innovatives Forschen
          Innovatives Denken und Handeln schien früher mit der        werbsvorsprung des Unternehmens durch technisch und quali-
     Baubranche nicht vereinbart; Forschung und Entwicklung waren     tativ anspruchsvolle sowie ressourcenschonende Lösungen aus-
     anderen Industriezweigen vorbehalten. Um wettbewerbsfähig zu     zubauen.
     bleiben, ist in der Baubranche auch ein breites Spektrum an
     Technologien und Know-how notwendig, über das der Konzern
     durch seine Vielzahl an Experten verfügt. Die Zentrale Technik
     beschäftigt über 600 Mitarbeiter. Als internes Kompetenz-
     zentrum verfolgt die Zentrale Technik das Ziel, den Wettbe-

18
vation
 www.strabag.com                                                                                                    inform 24              Titelthema

     Die Verarbeitung von Beton bei hohen Temperaturen beein-
 trächtigt die Qualität, ist gefährlich und unwirtschaftlich.

                Cooler Beton in der Wüste

     Es ist bekannt, dass Beton bei zu hohen Temperaturen reißt.
 Nicht ganz so bekannt ist, dass „Mobil Baustoffe“ (Direktion RD)
 eine effiziente Lösung gefunden hat!

      Die Aushärtung von Beton basiert auf einer chemischen Reaktion
 von Zement und Wasser. Bei diesem Prozess entsteht Wärme. Sind
 die Außentemperaturen bereits entsprechend hoch, kann es zu einer
 gefährlichen Wärmeentwicklung und bei Abkühlung zur Bildung von
 großen und somit kritischen Rissen kommen. Um dies zu verhindern,
 werden zur Kühlung oft nicht effiziente und energieintensive Anlagen
 eingesetzt.                                                                 xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
                                                                             „Mobil Baustoffe“ verarbeitet Beton in Wüstenregionen.

     „Wir haben ein Kühlsystem entwickelt, bei dem sehr effektiv die
 groben Gesteinskörnungen im Wasserbad gekühlt werden“, erklärt
 Rudolf Kauper, Direktionsleiter RD und Geschäftsführer der Firma
 „Mobil Baustoffe“. „Damit verbessern sich praktisch alle Betoneigen-
 schaften, die Konsistenz wird gleichmäßiger und Zusatzmittel wirken
 besser. Eine Verbesserung auf ganzer Linie.“

      Dieses Kühlsystem wurde zunächst für die Marktanforderungen
 in Katar entwickelt. Dort wurde das System sogar bis zur Serienreife
 gebracht und die Baustelle der Hafenanlage Ras Laffan beliefert.

      Das System ist für alle Regionen geeignet, in denen Beton effektiv
 zu kühlen ist. Für viele Großprojekte ist die Kühlung mit diesem System
 die wirtschaftlichere Alternative zu den herkömmlichen Verfahren.

                                                                                                                             Mobil Baustoffe

    Immer und überall
         Aufgrund der Verarbeitungsbedingungen von Beton ist es            der Baustelle, betreibt diese und baut sie nach Bauende
    wünschenswert, den Werkstoff vor Ort herzustellen. „Mobil              wieder ab.
    Baustoffe“ hat sich darauf spezialisiert, Beton für Großbau-
    stellen direkt in der betreffenden Region zu produzieren. Ausge-            Die Fachleute der „Mobil Baustoffe“ beraten von der Aus-
    richtet auf die jeweiligen speziellen Bedürfnisse der Baustellen,      schreibungsphase über die Ausführungsphase bis hin zur
    werden optimale Mischanlagen mit abgestimmten Logistikkon-             Instandhaltung in allen Belangen des Baustoffs Beton.
    zepten entwickelt. „Mobil Baustoffe“ errichtet die notwendigen
    Anlagen, je nach geforderter Menge und Qualität, direkt auf

                                                                                                                                                        19
forsc
 Titelthema               inform 24

                                                                            Die TPA analysierte und berechnete mit „Finite-Element“-
                                                                        Programmen die optimalen Betonierbedingungen.

                                                                                         Mathematisch korrekt

                                                                             Sturmfluten bedrohen in regelmäßigen Abständen die Küsten
                                                                        Nordeuropas, vor allem die flachen, weit ins Hinterland reichenden
                                                                        Gebiete sind meist vor den nicht zu stoppenden, unnachgiebig
                                                                        heranrollenden Wassermassen nur unzureichend geschützt. Das
                                                                        flache Gebiet an der Ostseeküste zählt dabei zu den besonders
                                                                        gefährdeten Gegenden. Die vorhandenen Hochwasserschutzan-
                                                                        lagen können das nahegelegene Stadtgebiet von Greifswald nicht
                                                                        ausreichend vor extremen Sturmfluten schützen. Das Sperrwerk
                                                                        Greifswald-Wieck stemmt sich bei Sturmflut den Wassermassen
                                                                        entgegen.
     Das Sperrwerk an der Ostseeküste schützt vor Hochwasser.
                                                                            Die Besonderheit des Baus lag im Einsatz von „Finite-Element“-
                                                                        Programmen: Mit diesem Berechnungsverfahren und Analysen
                                                                        konnte die TPA, Bereich Betontechnologie International, durch die
                                                                        Simulation instationärer Temperaturfelder aufzeigen, unter welchen
                                                                        Bedingungen (Wetter, Frischbetontemperatur etc.) die geforderten
                                                                        Kennwerte für die optimale Verarbeitung von Beton eingehalten
                                                                        werden können. Darüber hinaus konnten in der Annahme eines
                                                                        „worst-case“ – hohe Lufttemperaturen und hohe Frischbetontem-
                                                                        peraturen – die Auswirkungen der Bauteilkühlung dokumentiert
                                                                        werden.

                                                                            Mit Hilfe dieser Simulationen ist es möglich, Betonierzeitpunkt
                                                                        und Umsetzung optimal an die herrschenden Wetterbedingungen
                                                                        anzupassen. Enorme Kosteneinsparungen konnten durch diese
                                                                        Analysen erzielt werden.
              Techn. PRüfanstalt

                                                                 Zukunftstechnologie
          Das Leistungsangebot der TPA Gesellschaft für Qualitäts-          Die Forschungsansätze sind sehr breit gestreut und reichen
     sicherung und Innovation ist sehr umfangreich. Es beginnt bei      von numerischen Verfahren wie Lebensdauerbemessungen,
     der betontechnologischen Beratung der operativen Einheiten         Eigenschaftsprognosen oder der Simulation instationärer – keinem
     in allen Leistungsphasen. Die TPA unterstützt aber auch den        konstanten Wert folgender – Temperatur und Spannungsfelder,
     Einkauf und entwickelt bei Bedarf „maßgeschneiderte“ Beton-        der Entwicklung für Sonderbetone im Hoch-, Ingenieur- und
     rezepturen. Des Weiteren organisiert die TPA die Qualitätssiche-   Tunnelbau, der Entwicklung spezieller Prüfverfahren bis hin zu
     rung bei der Betonherstellung und die Wareneingangskontrolle       neuen Einsatzbereichen, bei denen die einzigartigen Eigen-
     auf den Baustellen.                                                schaften des Betons optimal genutzt werden.

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chung
 www.strabag.com                                                                                  inform 24    Titelthema

     STRABAG entwickelte mit der TU Graz modernste Betonkon-            Interview
 struktionen aus Hochleistungs- und Ultra-Hochfesten-Betonen.

                                                                        Mister Beton
              Ultraleicht und doch stabil

     Leichtfüßig fügt sich die Wildbrücke in Völkermarkt in das Land-
 schaftsbild ein, keine schweren Betonpfeiler stören das harmo-
 nische Bild. Möglich macht das eine absolute Weltneuheit, die erst-
 mals bei der „Wildbrücke Völkermarkt“ erprobt wurde!

      Die 157 m lange Brücke ist die erste Bogenbrücke der Welt, die
 in dieser Dimension mit dem neuartigen und innovativen Betonbau-
 stoff, dem ultrahochfestem UHPFRC (Ultra High Performance Fibre
 Reinforced Concrete), errichtet wurde. Während herkömmlicher Beton
 aus den Komponenten Zement, Wasser und Gesteinskörnung besteht,
 wurden hier mehrere Stoffe zu Leichtbeton gemischt. Damit ist dieser   Göpfert, Experte in der Betontechnologie
 Baustoff durch die Beimischung von Stahlfasern nicht nur besonders
 druckfest, sondern kann auch hohe Zugkräfte aufnehmen. Die
 Nutzungsdauer von Tragwerken aus UHPC ist mindestens fünfmal           Torsten Göpfert ist der Experte für Betontechno-
 höher als die von Normal-Beton. Damit können die Erhaltungskosten      logie im Konzern. „Mister Beton“, wie er von
 halbiert und die Lebensdauer der Brücke deutlich verlängert werden.    Kollegen liebevoll genannt wird, wird oftmals zur
                                                                        Hilfe gerufen, wenn es darum geht, anspruchs-
      Um den Einsatz des Ultra-Hochfesten-Betons und dessen             volle Probleme zu lösen oder innovative und
 Wirtschaftlichkeit in der Praxis zu testen, wurde im Zuge eines        ökonomische Konzepte zu erstellen.
 Forschungsprojekts die Wildbrücke geplant und erbaut. Aufgrund
 des Einsatzes von UHPC konnte dabei eine große Anzahl an Kompo-        Beton besteht doch schon seit Jahrhun-
 nenten für das Bauwerk unabhängig von Witterungs- und Temperatur-      derten. In welchem Bereich kann eine For-
 einflüssen mit einer wesentlich höheren Präzision im Werk vorge-       schung hier überhaupt noch unterstützen?
 fertigt und aufgrund des geringeren Gewichts kostengünstiger zur       Aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten Jahr-
 Baustelle transportiert werden. Ausgeführt wurde das Bauwerk von       hundert gibt es dazu in den Regelwerken sehr
 der Direktion IE, Ingenieurbau Österreich West.                        gute Beschreibungen der Mindestanforderungen
                                                                        an die Betonzusammensetzungen. Diese Vor-
                                                                        gaben basieren jedoch im Wesentlichen auf den
                                                                        Erfahrungen mit Portlandzement. Der Beton der
                                                                        Zukunft wird aber aufgrund des großen CO2-
                                                                        Ausstoßes nur noch mit einem geringen Anteil an
                                                                        diesem Bindemittel hergestellt werden können.
                                                                        Es muss in diesem Zuge erforscht werden, wo
                                                                        die Anwendungsgrenzen der verschiedenen Er-
                                                                        satzstoffe liegen.

                                                                        Was fasziniert Sie am Baustoff Beton?
                                                                        Wenn ich ehrlich bin, fasziniert mich der fix und
                                                                        fertige Baustoff Beton nicht wirklich. Er wirkt auf
                                                                        mich hässlich, kalt und staubig. Es ist die Ent-
                                                                        wicklung von anwendungsorientierten Betonzu-
                                                                        sammensetzungen mit den unterschiedlichsten
                                                                        Ausgangsstoffen, die mir persönlich Spaß macht.
                                                                        Hier braucht man nicht nur Fachwissen, sondern
                                                                        auch Kreativität und Leidenschaft. Das eigentlich
                                                                        Faszinierende ist, dass es beim Baustoff Beton
                                                                        nach jahrhundertelanger Entwicklungsgeschichte
                                                                        immer noch Forschungsbedarf und stetig neue
                                                                        Herausforderungen gibt.

 Einsatz von Ultra-Hochfestem-Beton bei der Wildbrücke Völkermarkt
                                                                                                                              21
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