Konzept Erweiterung des "Parkhaus am Zoo" - Zoo Leipzig GmbH 14. April 2010 - Stadt Leipzig
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Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 0. Inhaltsverzeichnis 0. Inhaltsverzeichnis ________________________________________________ 2 1. Einleitung _______________________________________________________ 3 2. Die touristische Weiterentwicklung im innerstädtischen Umfeld des Parkhaus am Zoo ___________________________________________________ 4 2.1. Umsetzung des Konzeptes „Zoo der Zukunft“____________________________ 4 2.2 Entstehung der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“______________________ 8 2.3. Sanierung und Umbau der „Kongreßhalle am Zoo“ ______________________ 10 2.4 Touristischer Gewässerverbund Leipziger Neuseenland __________________ 13 3.1 Die Grundidee______________________________________________________ 16 3.2 Bauliche Umsetzung ________________________________________________ 18 3.3 Erläuterung zur Parkhauserweiterung – planerische Umsetzung ____________ 18 3.4 Flächenberechnungen _______________________________________________ 23 3.5 Grober Bauzeitenplan _______________________________________________ 23 3.6 Investitionskosten __________________________________________________ 23 4. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Finanzierung _____________________ 24 4.1 Finanzierung _______________________________________________________ 24 4.2 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung________________________________________ 25 5. Auswirkungen auf den Tourismus __________________________________ 26 5.1 Auswirkungen auf die „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ _______________ 26 5.2 Auswirkungen auf die „Kongreßhalle am Zoo“___________________________ 29 5.3 Auswirkungen auf den touristischen Gewässerverbund Leipziger Neuseenland _____________________________________________________________________ 33 5.4 Auswirkungen auf weitere touristische Ziele der Stadt Leipzig _____________ 35 2
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 1. Einleitung In den nächsten Jahren entstehen mit der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ und mit der Endausbaustufe der „Kongreßhalle am Zoo“ zwei touristisch sehr bedeutsa- me Einrichtungen im direkten Umfeld des Zoos. Die derzeit vorhandene Verkehrsinf- rastruktur wird nicht ausreichen, um die erwarteten Besucherströme aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig wird daher aktuell ein Verkehrskonzept er- arbeitet, welches diese Rahmenbedingungen berücksichtigt. Dabei ist große Eile geboten, da die Eröffnung von „Gondwanaland“ für 2011 vorgesehen ist. Die Stadt Leipzig wird bis dahin zahlreiche bauliche Maßnahmen für den fließenden Verkehr umsetzten, unter Anderem den Ausbau der Nordtangente. Die Problematik des ruhenden Verkehrs kann nur über die Investition in zusätzliche Stellflächen ver- bessert werden. Hierzu ist in unmittelbarer Umgebung zum Zoo nur ein zentrales Grundstück geeignet entsprechende Stellplatzkapazitäten zu erreichen. Diese der- zeit durch den Zoo als Freiparkfläche genutzte Liegenschaft grenzt direkt an das Parkhaus am Zoo an und eignet sich ideal als Erweiterungsfläche. In der baulichen Optimalvariante können somit zusätzlich ca. 600 PKW-Stellplätze geschaffen wer- den, welche unter Einbindung aller Parkhäuser und –plätze in der Umgebung die Parksituation deutlich verbessern, um die erwarteten PKW-Ströme aufzunehmen. Zusätzlich zum Erweiterungsbau des Parkhauses werden derzeit eine stärkere Ein- bindung des ÖPNV, der Ausbau von Fußwegen und Park- und Ride Konzepte ge- prüft. Diese Maßnahmen können insbesondere in der Eröffnungsphase der „Tropen- erlebniswelt Gondwanaland“ unterstützend wirken. Da die weit überwiegende Zahl der touristischen Gäste auch in Zukunft mit dem PKW bequem zu dem entsprechen- den Ziel fahren möchte, ist jedoch die Schaffung einer großen Zahl zusätzlicher Parkflächen zur Ausschöpfung des touristischen Potentials unumgänglich. Die Etablierung des Erweiterungsbaus zum Parkhaus am Zoo als zentrale Anlaufsta- tion für Touristen bietet dabei einmalige Chancen zur Nutzung zahlreicher Synergien und zur Verknüpfung zahlreicher touristischer Leistungsträger in der Region. Bereits im ersten Bauabschnitt zur Sanierung der „Kongreßhalle am Zoo“ ist die Fer- tigstellung einer Touristeninformation im Eingangsbereich des Zoos, direkt gegen- über dem Parkhaus am Zoo, vorgesehen. Von dieser Stelle aus können sich künftig Touristen über die zahlreichen Angebote in der Region informieren und diese bu- chen. Mit der Nutzung des Parkhauses am Zoo als Ausgangstation für den touristi- schen „Gewässerverbund Leipziger Neuseenland“ gelingt der Zusammenschluss zweier der wichtigsten touristischen Attraktionen Leipzigs an einer Stelle. Die Verknüpfung von „Gewässerverbund Leipziger Neuseenland“, Zoo, „Tropener- lebniswelt Gondwanaland“, einer zentralen Touristeninformation und der wiederer- weckten „Kongreßhalle am Zoo“ bieten große Chancen für eine erfolgreiche überre- gionale Vermarktung von einzigartigen Attraktionen. Diese Bündelung von hochatt- raktiven touristischen Angeboten ist ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal für die Region und wird insbesondere zu einer höheren Nachfrage bei Übernachtungstou- risten und Kurzurlaubern führen. Der Erweiterungsbau zum Parkhaus am Zoo erfüllt damit nicht nur die unabdingbare Notwendigkeit zur Schaffung weiterer Stellplätze, sondern schafft ein Bindeglied und einen zentralen Ausgangspunkt zur optimalen Vermarktung vieler touristischer Attraktionen. 3
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 2. Die touristische Weiterentwicklung im innerstädtischen Umfeld des Parkhaus am Zoo 2.1. Umsetzung des Konzeptes „Zoo der Zukunft“ Das strategische Unternehmenskonzept „Zoo der Zukunft“ wurde im Juni 2000 im Stadtrat beschlossen. Seitdem arbeitet der Zoo Leipzig konsequent und erfolgreich an dessen Umsetzung. Die Realisierung wurde für den Zeitraum von 2001 bis 2014 angelegt und beinhaltet die komplette Umgestaltung des Leipziger Zoos in einen „Naturerlebnispark der besonderen Art“ im Rahmen eines Masterplans, gegliedert in 6 Themenwelten. Da seitens der Stadt Leipzig nur ein Teilbetrag der baulichen Maß- nahmen bezuschusst wird, ist der Zoo auf Erhöhung der Eigeneinnahmen angewie- sen. Dies bedeutet kontinuierliche Eintrittspreissteigerung bei sich ausweitenden Besucherzahlen sowie eine konsequente Steigerung der Nebeneinnahmen (Bsp. Gastronomie, Sonderveranstaltungen, Zooshop, Pachten, Sponsoring). Der Ge- samtprozess ist in drei große Entwicklungsphasen segmentiert. Nach festgesetzten Entwicklungsphasen erfolgt eine Evaluierung durch den Stadtrat der Stadt Leipzig. Die Realisierung des strategischen Unternehmenskonzeptes „Zoo der Zukunft“ fußt auf folgenden Säulen: Die 4 Säulen im Zoo-Konzept Lebensraum/Themenwelten Hauptattraktionen 3 facettenreiche Kontinente Gondwanaland Pongoland Hautnahes Tiererlebnis/Dramaturgie Zielgruppenspezifische Besucher mit allen Sinnen Erlebnisangebote entführen und für den Veranstaltungen, Edutainment, Artenschutz sensibilisieren Erlebnisgastronomie etc. Das Leitmotiv lautet: Tiere sind die Hauptdarsteller, der Zoo ist die Bühne. Abb. 1: Die 4 Säulen im Konzept "Zoo der Zukunft" Von den vorgesehenen 3 großen Entwicklungsphasen ist Phase I mit der Eröff- nung der weltweit größten Menschenaffenanlage „Pongoland“ (2001; Kooperations- projekt mit dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie), der Löwenanla- ge „Makasi Simba“ (2001), dem Bau der neuen asiatischen Lippenbärenschlucht (2002) sowie der „Tiger-Taiga“ (2003), der afrikanischen „Kiwara-Savanne“ (2004) und dem Elefantentempel „Ganesha Mandir“ (2006) abgeschlossen. Daneben wurden die gastronomischen Einrichtungen den gestiegenen Besucherer- wartungen und dem Besucheraufkommen angepasst (Hacienda „Las Casas“ im Kontinentbereich „Südamerika“, „Marché im Gründergarten“, “Kiwara Lodge“). Des 4
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Weiteren wurde ein Parkhaus gebaut, welches sehr gut durch die Besucher ange- nommen wird. Mit der Umgestaltung des „Neuen Raubtierhauses“ in das „Entde- ckerhaus Arche“ im Jahr 2002 wird der Zoo dem Bildungsanliegen gemäß der Welt- Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie zur Sensibilisierung zukünftiger Generatio- nen für den Natur- und Artenschutz gerecht. Nach erfolgreicher Zwischenevaluierung durch den Stadtrat im Februar 2005 befin- det sich der Zoo aktuell in der Umsetzung der Entwicklungsphase II, die mit der Er- öffnung der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ im Jahr 2011 abgeschlossen sein wird. Die europaweit einzigartige „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ ist nach dem 2001 fertig gestellten „Pongoland“ (vgl. Abb. 1, 4-Säulen-Konzept) die zweite Hauptattrak- tion am Zoo Leipzig. Thematisiert werden in einem einzigartigen Erlebniskonzept die Entstehung des Lebens auf der Erde sowie die Faszination der Flora und Fauna der tropischen Regenwälder, eine der sensibelsten und zugleich am stärksten bedrohten Ökosysteme der Welt. In der sich anschließenden Entwicklungsphase III steht ab 2011 die Realisierung der Themenbereiche Asien, Südamerika und eines Teils des Gründergartens im Mittel- punkt. Das Konzept „Zoo der Zukunft“ wurde, beginnend im Juni 2000, konsequent umge- setzt. Zudem wurden über das Finanzierungskonzept hinaus das „Pongoland“ und die Löwensavanne „Makasi Simba“ sowie das Parkhaus durch den Zoo finanziert. Die ursprünglich vorgesehene Förderquote der Investitionen durch die Stadt Leipzig von 30% durch Zuschüsse aus dem Vermögenshaushalt wurde aufgrund von Haus- haltszwängen der Stadt Leipzig auf 20% gesenkt. Durch weitere Kürzungen beträgt die tatsächliche Förderquote nur 16%. Eine weitere Senkung des Zuschussanteils wäre dem Konzept abträglich. Mit der Evaluierung der Entwicklungsphase I wurde deutlich, dass der Zoo alle mit dem Konzept verbundenen inhaltlichen und wirtschaftlichen Erwartungen erfüllt und die ursprünglichen Besuchererwartungen sogar noch übertroffen hat (Abb. 2): 1.800.000 1.600.000 1.400.000 1.200.000 1.000.000 800.000 600.000 400.000 200.000 Besucher 2000 Besucher 2008 Abb. 2: Vergleich der Gesamtbesucher im Zoo Leipzig Durch die offensive Marketing- und Medien-Strategie des Zoos, vor allem im Hinblick auf die Vermarktung der jährlichen Neueröffnungen, konnte das Besucheraufkom- men seit dem Jahr 2000 (750 Tsd. Besucher) mehr als verdoppelt werden. Mit über 1,6 Mio. Besuchern liegt der Leipziger Zoo derzeit auf Platz 3 innerhalb der bundes- 5
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 deutschen Zoos (im Jahr 2000 Platz 12)1. Im Jahr 2008 konnte eine Gesamtbesu- cherzahl von 1,67 Mio. verzeichnet werden. Damit ist der Leipziger Zoo nicht nur die besucherstärkste Kultur- und Freizeiteinrich- tung Leipzigs, sondern ganz Mitteldeutschlands. Laut einer Studie der IHK zu Leip- zig2 ist der Zoo schon jetzt Vorreiter in der Akquisition des touristischen Potenzials. Allein im Jahr 2008 wurden ein Nettoumsatz von 78,5 Mio. EUR und daraus resultie- rend ein Steueraufkommen von 2,3 Mio. EUR für die Stadt Leipzig durch den Zoo- tourismus generiert. Die Tourismusintensität erreichte 2008 einen Wert von 117, d.h. auf 100 Einwohner Leipzigs kamen 117 Übernachtungen durch Zoobesucher. Die stark gestiegenen Besucherzahlen sind dabei im Wesentlichen auf die Ausweitung des regionalen Einzugsgebietes und die Erreichung neuer Zielgruppen zurückzufüh- ren. Inzwischen reisen ca. 80 % der Besucher von außerhalb Leipzigs an, um den Zoo zu erleben. Mehr als 70 % davon nehmen einen Weg von mehr als 50 km in Kauf und sind damit als Touristen für die Stadt Leipzig einzuordnen3. Einer Befragung des Instituts für Marktforschung zufolge nennen 69 % der touristi- schen Gäste den Zoo als Hauptgrund für ihren Besuch in Leipzig. Diese würden also nicht nach Leipzig kommen, wenn der Zoo mit seiner Attraktivität und Unverwech- selbarkeit nicht die Motivation dazu böte. Ca. 500.000 zusätzliche touristische Gäste werden durch den Zoo für die Stadt damit generiert. Die klassische Kernzielgruppe „Familie mit Kindern“, die normalerweise ca. 75 % der Zoobesucher ausmacht, konnte in Leipzig durch das Neukonzept geöffnet und somit neue Zielgruppen erschlossen werden (z. B. Besucher mit Partner, Freunden, Kolle- gen). 39.515 40.000 35.554 34.166 35.000 30.000 25.616 25.000 20.000 14.048 15.000 11.122 8.546 10.000 6.390 4.227 2.829 5.000 1.503 1.382 2.147 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Abb. 3: Entwicklung der Jahreskarten im Zoo Leipzig 1996-2008 Daneben sind die „treuen Kunden“ (Jahreskartenbesitzer) kontinuierlich gestiegen: von ca. 4.000 im Jahr 2000 auf 39.515 im Jahr 2008 (siehe Abb. 3). 1 Quelle: Besucherstatistik des Verbandes deutscher Zoodirektoren (VdZ) 2 Siehe Anlage 1, Wirtschaftliche Bedeutung der Zoo Leipzig GmbH 3 Quelle: Studie des IM für Markforschung Leipzig und eigene Erhebungen der Zoo Leipzig GmbH 6
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 In der Bewertung durch die Zoobesucher und auch durch die Fachwelt erreicht der Leipziger Zoo mittlerweile Bestnoten. So wurde der Zoo durch die visionäre Neu- gestaltung mehrfach zum Lieblingszoo der Deutschen gewählt. Jüngst konnte der Zoo in einem deutschlandweiten Zoovergleich der „Bild der Frau“ vom 26.06.2009 den ersten Platz belegen. Das „Greenpeace Magazin“ 02/2004 bewertete die Ideen der Leipziger als Vorbild für die neuen Zoos in Deutschland. Mit seinem intensiven Artenschutzengagement hat sich der Zoo Leipzig international in der Fachwelt hohe Anerkennung erarbeitet. Sei es durch seine Initiative im Hin- blick auf in-situ-Schutzprojekte, die Beteiligung an derzeit 56 Erhaltungszucht- programmen und das Führen wichtiger Internationaler (Tiger, Anoa) und Europäi- scher Zuchtbücher (Stumpfkrokodil, Löwen). Einige der wichtigsten zoologischen Konferenzen und Fachtagungen fanden seit 2002 in Leipzig statt. Stellvertretend dafür sei die für 2006 gewonnene 61. Jahrestagung des Weltzooverbandes „World Association of Zoos and Aquariums“ (WAZA) genannt. Im Juni 2009 wurde Zoodirek- tor Dr. Jörg Junhold mit großer Mehrheit zum President Elect der WAZA gewählt und wird somit ab 2011 Präsident des Weltzooverbandes. Der große Erfolg des Leipziger Zoos zeigt sich auch in der Medienpräsenz. Mit „Ele- fant, Tiger & Co.“ wurde seit 2003 gemeinsam mit dem MDR ein wöchentliches Sendeformat entwickelt, eine der erfolgreichsten Sendungen des MDR. Der durch- schlagende Erfolg überzeugte auch die Programmgestalter der ARD, so dass „Elefant, Tiger & Co.“ ab 2005 auch im ARD-Nachmittagsprogramm zu sehen ist. Darüber hinaus wurde ab Oktober 2006 auf dem Hauptsendeplatz der ARD (20:15 Uhr) eine Zootierarzt-Serie ausgestrahlt, deren Schauplatz der Zoo Leipzig ist. Mit dem Konzept „Zoo der Zukunft“ ist eine nie da gewesene Medienaufmerksamkeit erzeugt worden. Durch die umfang- und facettenreiche Medienpräsenz wurden die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Zoo und die Stadt Leipzig gelenkt und neue Zielgruppen erschlossen. Der Beitrag zum Stadtmarketing für Leipzig ist enorm. Allein die erreichten Werbewerte der permanenten überregionalen Medien- präsenz sind unschätzbar. Entw icklung der Quote der MDR Sendung "Elefant, Tiger & Co" seit 2004 P r oz e nt 25 21,2 20,4 20 18,6 18,49 17,2 15 10 5 0 2004 2005 2006 2007 2008 Jahre Quot e Abb. 4: Entwicklung der Quote „ETC“ 2004-2008 7
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 2.2 Entstehung der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ In der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ wird ab 2011 der tropische Regenwald als Synonym für die Urzeit erlebbar gemacht werden. Das Abenteuer beginnt mit einer Zeitreise durch die Erdgeschichte. Auch die Entstehung des Urkontinents „Gondwana“ wird simuliert. In der sich anschließenden Riesentropenhalle umschließt dann tropischer Regenwald mit seinen Tieren die Gäste. Emotionalität und Faszina- tion dieses einzigartigen Ökosystems sollen die Besucher für die Bedrohung des Lebensraumes sensibilisieren und sie dazu animieren, sich für dessen Erhalt zu en- gagieren. Abb. 5: Bautenstand 17.12.2009 Tiere aus den Urwäldern der „Zookontinente“ Asien, Afrika und Südamerika werden in authentisch gestalteten Gehegen präsentiert. Diese sind den natürlichen Lebens- räumen in den jeweiligen Tropenwäldern täuschend echt nachempfunden und gehen so harmonisch ineinander über, dass die Gehegeabgrenzungen kaum sichtbar sind. Die folgenden Gestaltungsprinzipien garantieren eine möglichst authentische Wir- kung auf den Besucher: Keine vordergründige Architektur Inszenierung von Landschaften Elemente zur Thematisierung nach Kontinenten Die Beschriftungen auf den Wegen und in den Beobachtungsgräben konzent- rieren sich auf Beobachtungspunkte. Neben diesen Gestaltungsprinzipien erhöhen zusätzliche Sinnesreize, Perspektiven und Multimedia-Elemente den Erlebniswert, die Attraktivität und die Alleinstellung 8
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 von „Gondwanaland“. Ein breites Spektrum an Zielgruppen wird damit angesprochen und völlig neue Besucherpotentiale erschlossen. Abb. 6: Animation Innenansicht Riesentropenhalle Gondwanaland Damit ist „Gondwanaland“ mehr als nur eine Tropenhalle. Eine weltweit einmalige Bootsfahrt durch die Tropenhalle bietet faszinierende Einblicke in die Dschungel- welt. Raffinierte technische Kniffe ermöglichen die Simulation der Teilung der Kon- tinente sowie der Evolution von Flora und Fauna in der Urzeit. Dies kann der Besu- cher ebenfalls vom Boot aus und nur in der Leipziger Tropenhalle erleben. Mit ver- schiedenen Erkundungsebenen innerhalb der Tropenhalle wird ebenfalls Neuland beschritten. Die Tropenlandschaft ist nicht nur auf einem abenteuerlichen Dschun- gelpfad oder per Boot zu erkunden, sondern auch in Beobachtungsgräben und auf Hängebrücken in den Wipfeln der Urwaldriesen. Mit dem bis ins Detail aufeinander abgestimmten Konzept der Tierpräsentation wird „Gondwanaland“ einen Meilen- stein in einer neuen Generation von Tropenhallen setzen. Die Tiere sind in einer ho- hen Dichte und hautnah zu erleben. Die Auswahl umfasst vor allem seltene bzw. bedrohte und für den Artenschutz bedeutsame Arten. Darüber hinaus wird der Zoo Leipzig seine Möglichkeiten von Sonderveranstaltungen außerhalb der Öff- nungszeiten, Nachtführungen, Events und Themenveranstaltungen enorm auswei- ten können und völlig neue Angebotsspektren für verschiedenste Kundengruppen erschließen. „Gondwanaland“ als neue Hauptattraktion am Zoo muss strategisch die erreichte Marktposition festigen und vorhandene Potentiale im touristischen Bereich weiter ausbauen. Eine weitere Ausdehnung des Einzugsbereiches und die damit verbun- dene Festigung der wirtschaftlichen Basis werden nur durch ein Schlüsselprojekt dieser Größenordnung und die damit verbundenen explosionsartige Attraktivitäts- steigerung gelingen. 9
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 2.3. Sanierung und Umbau der „Kongreßhalle am Zoo“ Seit Beginn des Jahres 2009 ist eine mögliche Sanierung der „Kongreßhalle am Zoo“ wieder in den Blickpunkt der Stadtpolitik gerückt. Dem liegt die Idee zugrunde, die strategischen Überlegungen der Leipziger Messegesellschaft zum Ausbau ihres Kongressgeschäftes mit der Entwicklung einer seit Jahren brachliegenden, inner- städtischen Immobilie sinnvoll zu verknüpfen. Mögliche Fördermittel aus dem Kon- junkturpaket II könnten diesen Prozess positiv unterstützen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig wurde dazu ein erstes Sanierungskonzept mit einem Gesamtkos- tenvolumen von 30,0 Mio. EUR (brutto) erarbeitet. Für einen 1. Bauabschnitt wurden durch die Stadt Leipzig Fördermittel im Rahmen des Konjunkturpakets II beantragt. Zur Umsetzung des Vorhabens ist jedoch die Nachhaltigkeit der Maßnahme bereits im 1. Bauabschnitt zu belegen. Für den 1. Bauabschnitt, welcher den Nord- und Südflügel der „Kongreßhalle am Zoo“ beinhaltet, ist die Betreibung dieser kleineren Einheiten durch den Zoo vorge- sehen. Der Zoo hat gerade für Veranstaltungsgrößen bis 200 Personen mit flexiblen Raumkonzepten und einem externen Zugang einen hohen Bedarf. Der im Nordflügel des Gebäudes gelegene Bachsaal mit großem Foyer und flexibel nutzbaren zusätz- lichen Tagungsräumen, stellt diese ideale Ergänzung zu den bestehenden Eventräumlichkeiten des Zoos dar. Der Bekanntheitsgrad der „Kongreßhalle am Zoo“ und der sich deutlich vom Stil der Zoogastronomien abhebende historische Bachsaal sind besonders attraktive Faktoren, die eine Vermarktung im Rahmen des Gesamtveranstaltungskonzeptes des Zoos begünstigen. Abb. 7: Ergebnis VOF-Verfahren Umbau und Sanierung „Kongreßhalle am Zoo“ 10
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Die Investitionssumme des 1. Bauabschnitts beträgt ca. 12,2 Mio. EUR netto. Damit ist neben der Sanierung des Nordflügels eine Sanierung von Teilen des Südflügels der „Kongreßhalle am Zoo“ möglich und es werden wesentliche Voraussetzungen für die behindertengerechte Erschließung der gesamten Kongreßhalle nach der Veran- staltungsstättenverordnung geschaffen. Die damit wieder nutzbaren Räume, unmit- telbar angrenzend an den Eingangsbereich des Zoos, sind hervorragend für die Nut- zung durch den Zoo im Rahmen von Zooveranstaltungen, exklusiven Raumnutzun- gen für Firmenveranstaltungen, einer von außen begehbaren Touristeninformati- on, als Ausstellungsfläche und für kostengünstige Vermietung an Kulturträger und Vereine (z. B. Freundes- und Förderkreis des Zoos) geeignet. Mit Bescheid vom 02.10.2009 in der letzten Änderungsfassung vom 27.01.2010 liegt der positive För- dermittelbescheid für die Zoo Leipzig GmbH für den ersten Bauabschnitt vor. Die Planungsleistungen wurden nach erfolgreicher Ausschreibung ebenfalls bereits be- auftragt. Baubeginn ist für den Sommer 2010 vorgesehen. Der 1. Bauabschnitt berücksichtigt und ist dabei die Ausgangsbasis der möglichen Nutzung der „Kongreßhalle am Zoo“ als Kongresszentrum nach einem 2. Bauab- schnitt. Sollte dieser Schritt nicht folgen, wäre allerdings auch durch die allgemeine Zoonutzung eine langfristige nachhaltige Nutzung der sanierten Gebäudeteile gege- ben. Mit Fertigstellung des 2. Bauabschnittes werden alle Teilbereiche sinnvoll miteinan- der verknüpft sein, sodass im gesamten Gebäude ein multifunktionales innerstädti- sches Kongresszentrum für Kongresse von 500 – 1.000 Teilnehmern entsteht. Mit Abschluss des 2. Bauabschnittes wird das historisch wertvolle Gebäude wieder einer stadtprägenden Nutzung zugeführt. Die Bewirtschaftung des gesamten Gebäudes bringt erhebliche Vorteile durch eine bessere Kosteneffizienz und die wirtschaftlich interessanteren Größenordnungen des gesamten Raumangebotes. Die Betreibung des entstehenden Kongresszentrums soll ein Pächter übernehmen, welcher bereits seit vielen Jahren hochprofessionell am nationalen und internationa- len Kongressgeschäft teilnimmt. Die „Kongreßhalle am Zoo“ bietet erhebliche Vorteile sowohl für eine Nutzung im Rahmen des Veranstaltungskonzeptes des Zoos im 1. Bauabschnitt als auch für ei- ne Gesamtnutzung als Kongresszentrum. Nachfolgend sind tabellarisch die Haupt- vorteile der beiden Varianten dargestellt: 11
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Nutzung nach 1. Bauabschnitt durch den Nutzung nach Gesamtsanierung als Kon- Zoo gresszentrum Zugang außerhalb des Zoos von der Pfaf- In unmittelbarer Nähe vorhandene Hotelka- fendorfer Straße für Abendveranstaltungen pazitäten Zusätzliche Räumlichkeiten im Zooein- Direkte Zoonähe und Nutzung der attrakti- gangsbereich ven Angebote des Zoos für Rahmenpro- gramme Sehr gute inhaltliche Ergänzung zu den be- Hohe Imagewerte des Zoos und überregio- stehenden Veranstaltungsorten des Zoos naler Bekanntheitsgrad des Standorts insbe- sondere nach Eröffnung des „Gondwana- lands“ Historische Bedeutung des Gebäudes und Kongreßhalle als ursprüngliches Mehr- damit bereits hoher Bekanntheitsgrad in der zweckveranstaltungszentrum eignet sich Region sehr gut für Kongressnutzung Anbindung der vorhandenen Zoogastrono- Deutschlandweit einmaliges historisches mie im Richard-Wagner-Saal sichert optima- Gebäudeensemble und damit Kongressan- le Synergienutzung gebot mit Alleinstellungsmerkmal Nutzung zusätzlicher Stellplatzkapazitäten im geplanten Erweiterungsbau des Zooparkhau- ses Nutzung der für „Gondwanaland“ notwendigen verbesserten Verkehrsinfrastruktur Direkte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel Kurze Wege zu Handel, Gastronomie, Hotels durch die Innenstadtlage Hohe Dichte anderer kultureller Angebote in der Innenstadt Tab. 1: Standortvorteile der Nutzungsvarianten Zusammengefasst bieten die Nutzung der für das „Gondwanaland“ geplanten ver- besserten Verkehrsinfrastruktur und die innerstädtische Lage direkt am überregional bekannten und besucherstarken Zoo optimale Ausgangsbedingungen für die Nut- zung zahlreicher Synergieeffekte. Die bauliche Substanz der Kongreßhalle bietet zudem sehr gute Bedingungen für die Nutzung des Gebäudes als modernes multifunktionales Kongresszentrum. 12
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 2.4 Touristischer Gewässerverbund Leipziger Neuseenland Von der Elster an die Alster mit dem Boot! Diese Idee hat ihren Reiz, die Umsetzung wird wohl noch etwas Geduld erfordern. Denn bevor die Verbindung zur Saale über den Elster-Saale-Kanal hergestellt wird, soll erst der Touristische Gewässerverbund in der Region Leipzig entstehen. Die Umsetzung dieses regional bedeutsamen Pro- jektes ist allerdings eine Aufgabe, die einige Anstrengungen erfordert. Verbindung von neuen Seen und historischen Fließgewässern Der Touristische Gewässerverbund zielt darauf ab, die neuen Seen der Bergbaufol- gelandschaft mit den Fließgewässern und Kanälen der Stadt Leipzig bootsgängig zu verknüpfen und wassertouristisch zu entwickeln. Hierzu wurde 2005 bis 2007 das „Wassertouristische Nutzungskonzept“ erarbeitet, das nicht nur touristische, sondern auch Umweltbelange berücksichtigt. Dieses Konzept sieht rund 200 Kilometer be- fahrbare Gewässerstrecke auf acht Kursen vor. Die Kurse weisen eine Länge von 7 bis 41 Kilometern auf. Sie sind miteinander verbunden und ergeben somit ein höchst attraktives, innovativ verknüpftes Netz. Aufgrund der naturräumlichen und gewäs- sermorphologischen Gegebenheiten sind die Kurse nicht für alle Bootstypen glei- chermaßen geeignet. Bestimmte Kurse können aufgrund der Gewässertiefe und – breite von Motor- und Ruderbooten genutzt werden. Andere, insbesondere kleine naturnahe Gewässer, sind nur für Kanuten und Paddler geeignet. Ein zentraler Start- und Zielpunkt wird der neue Stadthafen Leipzig in unmittelbarer Nähe zur Leipziger Innenstadt sein. Eine Tour auf den Gewässern kann natürlich auch von den Häfen der Seen oder von anderen Anlegestellen der Stadt Leipzig aus unternommen wer- den. Im Süden des Leipziger Neuseenlandes ist bereits 2000 mit dem Cospudener See ein erster attraktiver Freizeitort entstanden. Auch die Flutung des Markkleeber- ger und des Hainer Sees sind nahezu vollständig abgeschlossen. Der Störmthaler und der Zwenkauer See werden voraussichtlich bis 2011 bzw. 2014 den angestreb- ten Wasserstand aufweisen. Dann wird die etwa 44 km2 große Seenlandschaft süd- lich von Leipzig mit der Pleiße, der Weißen Elster und der Neuen Luppe sowie mit den Kanälen großräumig verknüpft sein. Im Norden zwischen Leipzig und Delitzsch entsteht ebenfalls eine Seenlandschaft mit einer Wasserfläche von ca. 8 km2. Wäh- rend der Grabschützer See einen naturbelassenen Charakter haben wird, ist der Schladitzer See ein Freizeitsee für die gewässerbezogene Erholung. Am Werbeliner See überlagern sich Naturschutz und Erholung und ergeben somit ein ganz beson- deres Ambiente. Mit dem Großen Goitzschesee, dem Seelhausener See und dem Muldestausee sind östlich von Bitterfeld weitere knapp 30 km2 Seefläche vorhanden. Der Große Goitzschesee hat bereits heute eine überregionale (wasser-) touristische Bedeutung. Die bootsgängigen Verbindungen zwischen Seelhausener See, Großem Goitzschesee und Muldestausee bilden ebenfalls einen Kurs des Touristischen Ge- wässerverbundes.4 4 Quelle: Stadt Leipzig und Grüner Ring 13
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Verflechtung von Wasser, Kultur und Natur Im Vergleich zu anderen, alten und neuen wassertouristischen Regionen in Deutsch- land zeichnet das Leipziger Neuseenland als Besonderheit ein Nebeneinander von neuen Gewässerlandschaften, ursprünglichen Naturlandschaften sowie vielfältigen Stadträumen aus. Wasser und Kultur sind eng verflochten und werden für den Tou- rismus in der Region ideenreich und anziehend inszeniert. Bereits heute kann auf den Bootstouren die Ruhe der naturnahen Auwälder genossen und wenige Augen- blicke später die gründerzeitliche Industriearchitektur der Stadt Leipzig aus dem 19. Jahrhundert bestaunt werden. Vom Segeln und Baden bis hin zum Aktiv- und Trend- sport bieten die vielen Seen weitere Abwechslung. Die Gewässerverbindungen und die neuen Bauwerke, wie Schleusen oder Brücken, werden nicht nur als technische, sondern auch als baukulturelle Aufgabe verstanden. So werden attraktive Orte für die Besucher und für die Bewohner der Region geschaffen. Die Umsetzung des Ge- wässerverbundes ist eine Herausforderung, die eine interdisziplinäre Zusammenar- beit vieler Fachdisziplinen und Akteure erfordert. Die Verknüpfung bestehender tou- ristischer Leistungsträger wie dem Zoo und dem Gewässerverbund eröffnet dabei vielfältige Möglichkeiten der gegenseitigen Befruchtung und Steigerung der touristi- schen Besucherzahlen. Der Leipziger Zoo ist bereits jetzt die größte touristische Att- raktion in Mitteldeutschland. Mit der Eröffnung der „Tropenerlebniswelt Gondwana- land“ am Leipziger Zoo wird diese Position deutlich ausgebaut und insbesondere der touristische Einzugsbereich weiter ausgedehnt. In einer Anbindung an den Gewäs- serverbund liegen somit besondere Chancen zu einer weiteren touristischen Aufwer- tung der gesamten Region und einer Steigerung der Nutzungsmöglichkeiten der Gewässer. Abb. 8: Ein- und Ausstiegsstelle am Naturkundemuseum Die Anbindung des Zooumfeldes an den Gewässerverbund erfolgt über die Ein- und Ausstiegstelle am Naturkundemuseum. Der Erweiterungsbau zum bestehenden Parkhaus am Zoo ist dabei die innerstädtische Ausgangsstation für die überregiona- len Besucher. Eine optimale Ausschilderung des Parkhauses ist ohnehin vorgese- hen und wichtig für die komfortable Anreise. Nach dem Abstellen des Fahrzeuges werden die Touristen direkt gegenüber des Parkhauses in der geplanten Touristenin- 14
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 formation in der „Kongreßhalle am Zoo“ alle notwendigen Informationen über den Gewässerverbund erhalten. Eine direkte Buchung von Booten und Übernachtungs- möglichkeiten vor Ort ist ebenfalls denkbar. Fußläufig erreichen die Gäste dann in ca. 200 m die Ein- und Ausstiegstelle am Naturkundemuseum. Von dort aus errei- chen die Touristen auf dem bestehenden Kurs 3 in ca. einer Stunde den Auensee und nach einer weiteren kurzen Strecke das Wehr Wahren. Am Wehr Wahren ist neben der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel eine Fahrradverleihstation vorge- sehen, von der aus man zurück zur Ausgangstation am Zoo fahren kann. Direkt am Parkhaus werden ca. 200 Fahrradstellplätze und ebenfalls eine Ausleihstation für Fahrräder geplant. Derzeit wird durch die Stadt Leipzig ein Konzept zur Einbindung der Parthe in den Gewässerverbund erarbeitet. Dafür ist bereits beim Bau des Parkhauses eine Ein- und Ausstiegsstelle in die Parthe an der Uferstraße, direkt vor dem Parkhaus, ge- plant. Die Parthe mündet in die weiße Elster und erschließt damit direkt vom Park- haus Zoo aus ebenfalls den Kurs 3 des Gewässerverbundes. Weiterhin ist ab 2020 die Freilegung des Elstermühlgrabens von der Einstiegsstelle am Naturkundemuse- um bis zur Parthe innerhalb des Zoos geplant. Damit entsteht auch eine direkte Ver- bindung zwischen Parthe und Stadthafen und damit die direkte befahrbare Verbin- dung zwischen dem gesamten Leipziger Gewässer-Südraum und Zoo Parkhaus. Damit wird das Zoo Parkhaus mit angrenzender Kongreßhalle und Touristeninforma- tion sowie dem direkt gegenüber liegenden Zoo und der „Tropenerlebniswelt Gond- wanaland“ eine ideale Anlaufstation für vielfältige touristische Angebote in Leipzig und der gesamten Umgebung. Abb. 9: Auszug Vorplanung touristische Parthenutzung; Quelle: Stadt Leipzig 15
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 3. Erweiterung Parkhaus Zoo 3.1 Die Grundidee Das bestehende preisgekrönte Parkhaus am Zoo wurde bereits so geplant, dass eine Erweiterung in einem zweiten Bauabschnitt auf die angrenzende Freiparkfläche jederzeit möglich ist. Somit besteht die Möglichkeit in unmittelbarer Nähe eine städ- tebaulich attraktive, kostengünstige und die bestehende Verkehrsinfrastruktur nut- zende Lösung der Parkplatzproblematik umzusetzen. Abb. 10: Bestand Parkhaus am Zoo Aufgrund des bereits im Eigentum der Zoo Leipzig GmbH bestehenden Parkhauses ist eine Erweiterung dieses Parkhauses letztendlich nur durch die Zoo Leipzig GmbH sinnvoll. Insbesondere eine getrennte Betreibung würde zu zahlreichen Problemen führen (verkehrstechnische Erschließung, Abrechnungsproblematiken, bestehende vertragliche Bindung des Parkhausbetreibers, kreditvertragliche Auflagen der beste- henden Finanzierung). Weiterhin wären mit einem anderen Eigentümer baurechtli- che Probleme (Abstandsflächen, Gewährleistungsproblematiken, geschützte Archi- tektonische Gestaltung etc.) absehbar. Demzufolge ist eine Erweiterung des Park- hauses durch die Zoo Leipzig GmbH vorgesehen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Zoo Leipzig GmbH Eigentümer der Parkfläche wird. In einem gemeinsamen Vorgespräch mit der Verwaltungsspitze der Stadt Leipzig wurde dies so bestätigt. 16
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Erweiterungsfläche Parkhaus am Zoo Abb. 11: Grundstückssituation Das Grundstück für die Erweiterungsfläche befindet sich derzeit im Eigentum der Stadt Leipzig und wird von der Zoo Leipzig GmbH als Freiparkfläche genutzt. Im Vorfeld des Erweiterungsbaus soll das Grundstück auf die Zoo Leipzig GmbH über- tragen werden. Die Lage ist aufgrund der Nähe zur „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“, zur „Kon- greßhalle am Zoo“ sowie den Möglichkeiten der Verknüpfung mit dem Gewässerver- bund ideal geeignet, um die notwendigen Parkflächen für die anstehenden Erweite- rungen bzw. Neueröffnungen der touristischen Einrichtungen zu schaffen. Die An- bindung an das bestehende Parkhaus am Zoo ermöglicht eine effiziente Betreibung und eine einheitliche und für die Touristen einfache Wegeführung. 17
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 3.2 Bauliche Umsetzung Die Zoo Leipzig GmbH hat bereits eine Entwurfsplanung (Leistungsphase 3 HOAI) durch den Planer des bestehenden Parkhauses mit der Aufgabe einer vollständigen Überbauung der vorhandenen Freifläche mit Einbindung in die bestehende Architek- tur beauftragt. Erste Entwürfe, eine Berechnung der Stellplätze und eine Kostenbe- rechnung nach DIN 276 liegen bereits vor5. Hierfür wird die Zoo Leipzig GmbH paral- lel zum Fördermittelantrag in den nächsten Monaten die entsprechenden Gremien- beschlüsse herbeiführen. Sobald die entsprechenden Beschlüsse durch die Stadt Leipzig vorliegen und die Gesamtfinanzierung gesichert ist, soll die Beauftragung des Baus erfolgen. Um keine Zeit zu verlieren, wurde bereits parallel ein Bauantrag bei der Stadt Leipzig eingereicht. Die Abwicklung und Steuerung der Baumaßnahme soll parallel zur Sanierung der Kongreßhalle durch das Hochbauamt der Stadt Leip- zig erfolgen. Die Fördermitteltechnische Abwicklung soll aufgrund der bisher sehr guten Erfahrungen in Zusammenarbeit mit der LESG GmbH stattfinden. Der Erweite- rungsbau soll ebenfalls an einen Parkhausbetreiber verpachtet werden. Die Einnah- men dienen zur Deckung der bestehenden Parkhausfinanzierung, der Erwirtschaf- tung nichtumlagefähiger Instandhaltungsaufwendungen und als Refinanzierung für Abschreibungen bzw. Instandhaltungsrücklagen. Die Eröffnung des Erweiterungs- baus soll spätestens zur Eröffnung der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ erfol- gen. 3.3 Erläuterung zur Parkhauserweiterung – planerische Umsetzung Es soll ein Parkhaus entworfen werden, dass im Einklang mit dem bereits bestehen- den Parkhaus, dem Zoo und dem Zoobesuch der Hauptnutzergruppe steht und von dem gleichen hohen identifikatorischen Charakter für Zoo und Stadtteil ist. Aufgabe ist es, den Erweiterungsbereich im Norden des bestehenden Parkhauses zwischen Pfaffendorfer Strasse, Ernst-Pinkert-Strasse und Löhrstrasse für ein Park- hauserweiterungsbau maximal auszunutzen und dabei städtebauliche und verkehrs- infrastrukturelle Prämissen zu berücksichtigen. Städtebauliche Einbindung: Das neue Parkhaus bildet städtebaulich eine Einheit mit dem bestehenden Parkhaus am Zoo, ist aber dennoch eigenständig in seiner Architektur. Der Erweiterungsneu- bau ist vom bestehenden Parkhaus abgerückt und definiert mit dem entstehenden Freiraum den Eingangsbereich zum neuen Parkhaus und einen Durchgang zwi- schen Löhrstrasse und Pfaffendorfer Strasse. Linear angeordnete Baumpflanzungen dienen als weicher Verbinder der beiden Parkhäuser. Im komplett als Fußgängerbe- reich angelegten Freiraum sind außerdem Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vorge- sehen. Die Fassadenflucht des bestehenden Parkhauses wird mit dem Neubau entlang der Pfaffendorfer Strasse fortgeführt und bildet dadurch eine Raumkante zur Strasse, die der ehemaligen Stadtblockbebauung entspricht. 5 Siehe Anlage 7, Erweiterung Parkhaus Zoo Leipzig, Fortschreibung Entwurfsplanung LP 3 18
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Ebenso wie beim bestehenden Parkhaus werden dem harten Wohnriegel der Löhrstrasse sanfte geschwungene Formen gegenübergestellt. Die beiden längsten Fassaden an der Pfaffendorfer Strasse und der Löhrstrasse werden durch eine kleinteilige Wellenstruktur in der Fassade aufgelöst, die ihren Ur- sprung in der ökonomischen diagonalen Anordnung der Parkflächen entlang dieser Fassaden hat. Die Zufahrt zum neuen Parkhaus erfolgt vom bestehenden Parkhaus aus, die Zu- fahrt für alle Fahrzeuge erfolgt somit von der Parthenstraße. Damit wird die Löhrstraße vom Zufahrtsverkehr entlastet. Die Ausfahrt aus dem neuen Parkhaus liegt an der gleichen Stelle, wie die Ausfahrt des derzeit bestehenden Parkplatzes. Abb. 12: Planung Erweiterungsbau Parkhaus Ansicht Pfaffendorfer Straße Gebäudekonzept: Das neue Parkhaus ist, genau wie das Bestehende, als offene Großgarage konzi- piert. Auf 5 Parkebenen sind 795 PKW Stellplätze vorgesehen. Dabei soll der Erweiterungsbau erst freigeschaltet werden, wenn das bestehende Parkhaus ausgelastet ist. Drei Ausfahrtsschranken zur Löhrstrasse ermöglichen dann ein rasches Entleeren des neuen Parkhauses. Um die Verkehrsströme zu entflechten, ist die Nutzung im Einbahnstraßenverkehr möglich. Der Verkehrssicherheit dienlich sind ebenfalls je eine Auffahrts- und eine Abfahrtsspindel zur Verbindung der Parkdecks, die zugleich ein leistungsfähiges Ein- und Ausfahrtsprinzip darstellen. Die Rampen ha- ben eine komfortable sanfte Neigung von 9 % bei 3 % Querneigung. Die Kreuzungs- punkte vor den Spindelauf-/abfahrten sind zur Übersichtlichkeit offen gestaltet und die Rampen haben großzügige ebene Bereiche im Anfahrtsbereich. Die Auf- und Abfahrtsspindeln sind mit Betonwänden umschlossen, um die Fahrgeräuschausbrei- tung in Richtung der Wohnbebauung zu verhindern. Die Parkplatzbreite beträgt 2,50 m; durch die stützenfreien Innenbereiche bleibt die Markierungsweite flexibel. Insge- samt 7 Behindertenparkplätze sind auf den einzelnen Geschossen jeweils in Nähe 19
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 zum großzügigen Treppen- und Aufzugsgebäude markiert. Das Parkhaus hat drei gegenüberliegende Treppenhäuser, einen Haupt-Treppenraum zur Pfaffendorfer Strasse und Anbindung an den Zoo-Haupteingang sowie zur „Kongreßhalle am Zoo“, und zwei weitere Rettungstreppenhäuser mit Orientierung zum Wohnriegel an der Löhrstraße bzw. Ernst-Pinkert-Strasse. Die Rettungswege befinden sich genau wie beim bestehenden Parkhaus zwischen den Parksträngen in Fußwegbereichen, die von den Fahrspuren separiert sind. Ein Hauptweg, der parallel zur Pfaffendorfer Strasse durch das Gebäude verläuft, nimmt die einzelnen Fußwege auf und leitet mittels auf den Boden aufgebrachter Fußabdrücke exotischer Tiere zum Haupt-Treppenraum. Der Besucher kann sich auf diesem Tierpfad entlang der exotischen Bambusfassade dem Zooeingang entge- genbewegen, oder das Zooerlebnis entlang dieser Fassade ausklingen lassen. Ein haptischer Kontakt zum fremden Material Bambus ist möglich und erwünscht. Im Eingangsgebäudeteil befinden sich neben der notwendigen Treppe zwei Aufzüge. Die Glasfassade des Treppenhauses zur Pfaffendorfer Straße und zum Freibereich zwischen bestehendem und neuem Parkhaus wird äquivalent zur Bambusfassade geschossweise an den Fassadenträgern befestigt. Gebäudestruktur: Das Gebäude ist durch die einfache Struktur aus additiven Modulen wirtschaftlich in der Herstellung. Ein gleichmäßiges Gebäuderaster von 5 m mit Endfeldern und Übergangssegmenten zu den Spindeln und Randbereichen entlang der langen Fas- saden erlauben einen hohen Anteil an Vorfertigung und somit auch die gewünschte kurze Bau- und Montagezeit. Da sich der Baugrund wie beim bestehenden Parkhaus als hastig in den 1950er Jahren verfüllter Boden mit Trümmerresten darstellt, ist die Nutzung der entstehenden Baugrube als weitere Parkebene sinnvoll und eine wirt- schaftliche Lösung. Das Gebäude steht so auf einer trogartig ausgebildeten Funda- mentplatte. Ein simples Stahlskelett wird durch das Treppenhaus an der Pfaffendor- fer Strasse, das Fluchttreppenhaus an der Löhrstrasse und durch die Stahlbeton- spindeln stabilisiert. Die Parkebenen können als Filigrandecken-Fertigteile einge- hängt oder vor Ort betoniert werden. Die Geschossdecken im Bereich der Mittelgän- ge zwischen den jeweiligen Parkregalen liegen auf einer leichteren Stahlunterkon- struktion und sind mit einem Holzbelag versehen. Die mit den Geschossdecken ver- bundenen Poller und die tragenden Stützen trennen die Fahrbahnen und die Geh- wege. Die Südfassade zum bestehenden Parkhaus hin besteht entsprechend der gegenüberliegenden Bestandsfassade aus einer anmontierten leichten Stahlkon- struktion, in die Bodenbeläge eingelegt werden. Im Erdgeschoss sind hier Gitterroste vorgesehen, um die Belüftung des Untergeschosses zu ermöglichen. In den oberen Geschossen bestehen die begehbaren Fassadenstege aus Holz. Für die gesamte Fassade selbst wurde eine Struktur aus Bambusstäben mit 08 - 12 cm Querschnitt auf durchschnittlich 6,0 cm lichtem Abstand gewählt, um sowohl die geforderte Durchlüftung, als auch den nötigen Schallschutz zu ermöglichen. Die Befestigung erfolgt an einem horizontalen Fassadenträger hinter einer Abdeckung, wodurch sich eine horizontale Fassadengliederung mit den eingestellten leicht unregelmäßigen Vertikalen ausbildet. Über der obersten Parkebene befindet sich die geschlossene und extensiv begrünte Dachfläche, die als monolithisch ausgebildete Betonfläche mit 2 % Neigung und Ablaufrinnen ausgebildet ist. Es besteht die Option, auch das be- stehende Parkhaus mit einer geschlossenen Dachfläche und extensiver Begrünung zu versehen, da das bestehende modulartige Stahlskelett dies auch ermöglichen würde; sie findet in der Kostenschätzung jedoch keine Berücksichtigung. 20
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Abb. 13: Erweiterungsbau Parkhaus Grundriss EG Fassadenmaterial: Als Fassadenmaterial wurde ein „gebändigtes“ Material aus Urzeiten gewählt. Bambus ist ein in Europa wenig benutzter Baustoff für Gebäude. Nur wenige ge- baute Beispiele stehen der Öffentlichkeit zur Nutzung zur Verfügung. Die Bauaktivi- täten haben noch den Charakter von Forschung und Experiment, deren Ziel es meis- tens ist, die Eigenschaften des Bambus als hochbelastbaren Baustoff zu etablieren. Spätestens seit der EXPO 2000 in Hannover, bei der die ZERI - Stiftung einen Pavil- lon aus Bambus errichten ließ und dieses schnellwachsende Gras ausschließlich für die Tragkonstruktion eingesetzt wurde, gibt es umfangreiche literarische Veröffentli- chungen zu den Materialeigenschaften. Beim aktuellen Projekt Zoo Parkhaus Leipzig übernimmt der Bambus neben den rein dekorativen Eigenschaften auch die Funktion eines Geländers und Absturzsicherung in Form einer dichten Struktur aus 08 - 12 cm Starken Halmen mit 6,0 cm Zwischen- raum. Die Stabilisierung des Gebäudes erfolgt weiterhin durch konventionelle Bau- stoffe und Baumethoden. Der Einsatz des exotischen Materials wird so nicht als Ex- periment überstrapaziert, sondern hilft das nüchterne Zweckbauwerk Parkhaus als ein dem Zoo zugehöriges sanftes Gebäude zu kennzeichnen. Der ökologische Aspekt einer Nutzung nachwachsender Rohstoffe für eine architek- tonisch anspruchsvolle Fassade ist dabei ebenfalls nicht zu unterschätzen. 21
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 Ökologisches Konzept: Der rd. 8 Meter breite Zwischenraum zwischen Parkhausneubau und Parkhausbe- stand soll als großzügig angelegter Fahrradparkplatz genutzt werden. Die derzeitige Planung sieht eine Abstellmöglichkeit für bis zu 200 Fahrräder vor. Eine witterungs- geschützte Überdachung für den Fahrradparkplatz ist möglich. Weiterhin kann an dieser Stelle eine so genannte Fahrradverleihstation (analog der populären Leihräderaktion der Deutschen Bundesbahn) integriert werden und bietet somit dem Autofahrer einen innerstädtisch zentral gelegenen Anlaufpunkt als „Park & Bike“ Station. Für die zukunftsgerichteten alternativen Fortbewegungsmittel wie Elektro-Fahrzeuge sind spezielle „Elektro-Ladestationen“ an besonders ausgewiesenen Stellplätzen vorgesehen. Eine Kooperation mit Energieversorgungsunternehmen ist hierbei mög- lich. Denkbar wäre auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Parkhauses zur emissionsfreien Versorgung der Ladestationen mit Strom. Die Dachkonstruktion lässt diese Technologien jederzeit zu. Das Dach des Parkhauses wird extensiv begrünt. Dadurch wird zum einen das Mik- roklima verbessert, zum anderen wird der Abfluss des Regenwassers auf 30% ge- mindert (Reduzierung von „versiegelten innerstädtischen Flächen“) und eine „grüne“ Insel im Stadtkern geschaffen. Zur Begrünung sind Sedumpflanzen in verschiede- nen Arten und Sorten sowie trockenheitsliebende Kräuter und Gräser vorgesehen. Abb. 14: Erweiterungsbau Parkhaus Freianlagenplan 22
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 3.4 Flächenberechnungen Die Leistungsphase 2 ermittelt im Ergebnis folgende Flächenberechnungen für die Parkhauserweiterung: Geschoss Bruttogrundflä- Nettogrundflä- Nutzfläche Verkehrsflä- che che che UG 5.699,48 m² 5.398,77 m² 4.168,36 m² 1.096,76 m² EG 5.478,81 m² 5.358,63 m² 4.122,94 m² 1.235,69 m² 1. OG 5.478,81 m² 5.358,69 m² 4.132,38 m² 1.226,31 m² 2. OG 5.478,81 m² 5.358,69 m² 4.132,38 m² 1.226,31 m² 3. OG 5.478,81 m² 5.358,69 m² 4.132,38 m² 1.226,31 m² Summen 27.614,72 m² 26.833,47 m² 20.688,44 m² 6.011,38 m² Tab. 2: Flächenberechnung Erweiterungsbau Parkhaus am Zoo 3.5 Grober Bauzeitenplan In einer ersten Überlegung und korrespondierend mit der geplanten Eröffnung der „Tropenerlebniswelt Gondwanaland“ und des ersten Bauabschnittes der „Kongreß- halle am Zoo“ in 2011 wird derzeit eine Fertigstellung der Parkhauserweiterung bis zum April 2011 angestrebt. Dies hätte allerdings eine zügige Klärung der städtebaulichen und verkehrsplaneri- schen Prämissen zur Voraussetzung. Derzeit befindet sich das Projekt in der Bearbeitungsphase 4 (nach HOAI). Diese Leistungsphase soll bis Ende April 2010 abgeschlossen sein. Bei positiver Verabschiedung des Entwurfsstandes durch die Gremien würde im An- schluss die Ausführungsplanung (Leistungsphase 5) und Leistungsverzeichniserstel- lung (Leistungsphase 6 + 7) in Angriff genommen. Der Baubeginn könnte somit im September 2010 starten und die Gesamtbauzeit betrüge dann voraussichtlich rd. 8-9 Monate. 3.6 Investitionskosten Derzeit liegt folgende Kostenberechnung gemäß DIN 276 vor: Kostengruppe nach DIN 276 Kostenbezeichnung Kosten netto in EURO 200 Herrichten u. Erschließen 245.055,- 300 Bauwerk-Baukonstruktion 5.919.657,- 400 Technische Anlagen 740.925,- 500 Außenanlagen 487.069,- 600 Ausstattung und Kunstwerke 2.941,- 700 Baunebenkosten 1.170.234,- Gesamtkosten: 8.565.881,- Tab. 3: Kostenberechnung Erweiterungsbau Parkhaus am Zoo 23
Erweiterung des Parkhaus am Zoo, Austauschblatt 09.06.2010 4. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Finanzierung 4.1 Finanzierung Die Finanzierung der Gesamtmaßnahme soll durch einen Mix aus Fördermitteln (53 %) und aus Investitionszuschüssen der Stadt Leipzig (47 %) erfolgen. Die Zuschüs- se der Stadt Leipzig wurden bereits in die Mittelfristige Haushaltsplanung der Stadt Leipzig in die Haushaltsstelle Investitionszuschüsse Zoo eingestellt. Insgesamt stellt sich damit folgende Finanzierung dar: Finanzierungsmodell Rückmeldung Förderantrag 2010 2011 Summe in % Investitionskosten netto 4.500 4.070 8.570 100,0% Fördermittel 1.000 3.570 4.570 53,3% Zuschuss Stadt Leipzig VMH 3.500 500 4.000 46,7% Tab. 4: Finanzierungsmodell Erweiterungsbau Parkhaus am Zoo Aufgrund der bereits für die Projekte „Kongreßhalle am Zoo“ und „Tropenerlebnis- welt Gondwanaland“ ausgeschöpften Finanzierungsspielräume der Zoo Leipzig GmbH sind zusätzliche Eigenmittel oder eine Kreditaufnahme durch den Zoo nicht möglich. Die Zoo Leipzig GmbH verpachtet den Neubau Parkhaus nach der Errichtung eben- falls an den bisherigen Parkhausbetreiber. Die Pachtzahlungen dienen zur Refinan- zierung der laufenden Kosten für das Gebäude. Hierbei darf aus steuerrechtlichen gründen keine Bezuschussung des laufenden Geschäfts durch den Gesellschafter oder durch andere Einnahmequellen des Zoos erfolgen. Eine Betreibung des bestehenden und neu zu errichtenden Parkhauses durch unter- schiedliche Betreiber ist wirtschaftlich nicht sinnvoll und organisatorisch nicht mög- lich. Um die Verkehrsströme sinnvoll zu lenken ist es unumgänglich, dass die Ein- fahrt zentral über das bestehende Parkhaus geregelt wird. Damit ist eine separate Abrechnung verkehrstechnisch nicht möglich. Betriebswirtschaftlich ist es ebenfalls nicht sinnvoll die Infrastruktur für die Ein- und Ausfahrt doppelt zu erstellen, da im Sinne der sparsamen Haushaltsführung eine dadurch verursachte erheblich Erhö- hung der Investitionskosten nicht vertretbar ist. Eine daraus ggf. notwendige direkte Verpachtung ist rechtlich unproblematisch und Vergaberechtskonform zu gestalten. Die Betreibergesellschaft übernimmt neben einer Festpacht in Höhe von ca. 43 EUR pro zusätzlichem Stellplatz und Monat die umlagefähigen Nebenkosten wie Straßen- reinigung, Energiekosten etc. Die Kosten für Instandhaltung, Verwaltungskosten des Zoos und die Grundsteuer werden nicht vom Betreiber mitgetragen. Das wirtschaftliche Eigentum am Grundstück soll durch eine Gesellschaftereinlage der Stadt Leipzig für Zoo Leipzig GmbH sicher gestellt werden. Als Sicherheiten für die Zweckbindung der Fördermittel ist die Eintragung einer Grundschuld auf das Grundstück vorgesehen. 24
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