Die Mitte macht s! - Ab in die Mitte Hessen! Die Innenstadt-Offensive
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Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin L SPECIA en! ewerb Jetzt b rb 2021: we Wettbe e Mitte!“ - di „Ab in m ente, Fü r M o len. die zäh 02 20 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Eingefallen und Ab in die Mitte! - Für Mein Lieblings- ausprobiert Momente, die zählen Ladenlokal Pop-Up-Konzepte Ausschreibung Mit und trotz Hanau Wettbewerb 2021 Corona
Editorial I n der ersten Ausgabe haben wir geträumt. Wir hatten die Hoffnung auf gute und interessante Innenstädte, die wir alle wieder gesund erleben wollten. Nun sind wir etwas weiter und wir geben die Hoffnung nicht auf. Ganz sicher ist auch die Corona-Pandemie mit ihren vielfältigen Auswirkun- gen dazu nicht Grund genug. Natürlich hat sich vie- les verändert und vieles wird sich weiter verändern, mit und ohne Lock- und Shut-Downs. Wir blicken weiter voller Hoffnung auf Mit der Arbeit der Planerinnen und unsere sich verändernden Innenstädte, Planer befasst sich dann auch Tanja auf die kleinen und feinen Pflänzchen Charlotte Pflug vom Hessischen Städ- in den Fugen des Pflasters und die tetag. Warum manches etwas anders deutlicheren Wegemarkierungen. ist als gewünscht und warum es gege- Wir geben Acht auf diese wichtigen benenfalls mal etwas länger dauern Momente auch kleiner Schritte und muss. Wir nehmen mal die Sicht von Erfolge. Etwas davon findet sich in Planern ein. diesem Heft. Um einen bestimmten Blickwinkel oder Zunächst einmal blicken wir kurz zurück eine besondere, andere Perspektive soll auf Ideen und Aktionen mit Zukunft. In es weiter gehen. Wie sieht unsere Stadt diesem Jahr eine echte Herausforde- eigentlich aus? Z. B. für Jugend- rung für die Macher auf der Landes- liche in Bebra oder dann doch einfach ebene in Hessen und in den Städten mal machen z.B. Leerstandsmanage- und Gemeinden vor Ort war der Son- ment in Hanau. derwettbewerb „Zusammen HAN- Eine Idee aus dem Wendland in Nie- DELN“. Gemeinsam mit der „alten“ dersachsen macht die Runde durch Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte!“ alle Medien und darum auch hier ein bot der Wettbewerb einiges zu ent- gutes Beispiel für Hessen, die Dorf- decken. Wir stellen vor: die Zusammen ladeninitiative in Schnega. HANDELN-Preisträger und Beispiele, Und ganz wichtig „Ab in die Mitte!“ neue Ideen mit und ohne Corona. 2021. „Für Momente, die zählen“ Wie man das Ganze etwas distan- die nächste Runde in Sachen Innen- zierter betrachtet und was daraus zu stadt-Offensive. Die Ausschreibung lernen ist beschreibt Wilfried Weisen- zum Herausnehmen und BEWER- berger (SK Standort und Kommune) im BEN!!! in der Heftmitte. „Hotspot Innenstadt“. Dies und etwas mehr, liebe Leserinnen Im Interview mit Axel Funke, Vorsitzen- und Lesern, für Momente die zählen. Bis der des Vorstands (CEO) der Fokus dahin, wir freuen uns. Development AG, geht es um Thera- pien und Rezepte für die hessischen Innenstädte. Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 1
INhalt Diese 01 Editorial 30 Pop-Up-Konzepte aus Hanau Eingefallen und ausprobiert 04 „Für Momente, die zählen!“ Der neue „Ab in die Mitte!“- 32 Hotspot Innenstadt Themen Wettbewerb 2021 Mit Dynamik aus der Pandemie 06 Zusammen geHANDELT 34 Entwicklung der Innenstädte Sonderwettbewerb 2020 Stadt aus Sicht der erwarten Stadtplanungsämter Ausschreibung 2021 zum Herausnehmen 36 Dorfladen 3.0 - Tante Enso Ein Modell für Hessen? Sie: 21 Ihre Meinung zählt 38 Städtebauförderung in 22 Rezepte und Therapien – Hessen zum Anschauen Was hilft den Innenstädten? Gute Beispiele zum Interview mit Axel Funke, Wissenstransfer Fokus Development AG 39 Des Pudels Kern 26 Mein LieblingsLadenlokal ... oder diesmal Springsteen Fünf ausgezeichnete Geschäfte 40 Impressum 28 Kulturboten Bebra 30 Stadt aus Jugendsicht Pop-Up-Konzepte Hanau 06 Zusammen geHANDELT 2020 28 Kulturboten Bebra 36 Dorfladen 3.0 - Tante Enso
für momente, die zählen „Für Momente, die zählen!“: Der neue „Ab in die Mitte!“- Wettbewerb 2021 Unter dem aktuellen Jahresmotto „Für Momente, die zählen!“ bietet die hessische Innenstadt-Offensive Ab in die Mitte! – Für Momente, für alle – auch mit Maske und Ab- eine Bühne für vielfältige Projekte, stand. Vielleicht kann der internatio- nale Welt-Hallo-Tag in den Veran- die die Innenstadt als Ziel- und staltungszeitraum verlegt und die zählen! inszeniert werden. Dabei soll der Erlebnisort in Szene setzen. Wettbewerb helfen. Es geht darum, Aktionen und Events zu entwickeln, die einerseits der „Ab in die Mitte! Die Innenstadt- Diese gute Basis wird nun genutzt, aktuellen Situation angepasst sind, 2021 Offensive Hessen“ möchte gerade um auf die aktuelle Situation zu dennoch aber die Innenstadt als in diesen besonderen Zeiten eine reagieren. Gerade jetzt brauchen Ziel- und Erlebnisort hervorheben wichtige Rolle übernehmen. Der Wettbewerb mit dem Ziel, unsere die Innenstädte Zusammenhalt, neues Denken und Flexibilität. und attraktiv gestalten. Dies könnten kleine kulturelle Angebote ebenso Wettbewerb Innenstädte und Ortskerne zu stär- Zahlreiche Innenstadtakteure aus sein wie Angebote aus Handel und ken, Einzelhandel, Gastronomie den unterschiedlichsten Bereichen Gastronomie. Da, wo es möglich ist, und Dienstleistungen sowie Vereine haben die Herausforderungen be- soll vielen mit „Ab in die Mitte!“ und private Initiativen zu unter- reits angenommen – mit Erfindungs- gezeigt werden, wie attraktiv, natür- stützen, ist gerade jetzt so wichtig reichtum, Innovation und Kreativität, lich und bunt Innenstadt ist und wie nie. Gleichzeitig hat „Ab in die mit greifbaren und anwendbaren welche erlebnisreichen Momente Mitte!“ in den vergangenen Jahren Ideen. sie bereithält. Der Wettbewerb bie- sehr erfolgreich gezeigt, dass Der Servicegedanke spielt nicht nur tet aber auch eine Bühne für Pro- gemeinschaftliches Handeln zu in Handel und Gastronomie eine jekte, die diese vielfältigen, leben- hessischen Innenstädten und Orts- Es heißt: da wo Innenstadt neu erlebt Bis zum 14. Februar 2021 haben alle beispielhaften Ideen und Projekten Rolle. Sitzmöglichkeiten vor den Lä- digen und liebenswerten Momente kernen in den Mittelpunkt stellen. und erfahren wird, könnten neue Interessierten Zeit, ihre Projektideen in den Kommunen führt. Das zei- den, ein Leihschirm bei schlechtem auch aus Handel, Gastronomie und Gewünscht sind Projekte, die zeigen, Qualitäten entstehen. Genau dazu einzureichen. gen auch die folgenden Seiten. Wetter, Hilfsbereitschaft von allen einzigartigen Angeboten in den dass es nicht um die ganz große sollen die Städte und privaten Initia- Die Ausschreibung gibt es diesmal Party geht. Schon die Innenstadt mit tiven des Landes Hessen Projektideen zum Herausnehmen in der Heftmit- dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen einreichen und ihrer Innenstadt für te. Oder digital bei der „Ab in die und zu erkunden, kann ein solcher einen Zeitraum von mindestens Mitte!“-Geschäftsstelle. Moment sein. Das gilt aber auch für sieben Tagen einen neuen Auftritt einen serviceorientierten Einkauf, ein verschaffen. außergewöhnliches gastronomisches „Für Momente die zählen!“ ist die Angebot, eine neue Perspektive auf Ausschreibung überschrieben, die Wege und Architektur in der Innen- einlädt, sich an dem Landeswettbe- stadt oder dem Ortskern. werb zu beteiligen. 4 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin
ab in die mitte! ab in die mitte! Zusammen geHANDELT 2020 Auf die Beine gestellt wurden Pro- dieses Jahr digital statt. Und auch Das „Ab in die Mitte!“-Jahr 2020 war eine echte Heraus- jekte in vielen verschiedenen Be- digitale bzw. virtuelle Stadtführungen reichen. In mehreren Kommunen gehören zum neuen Repertoire der forderung. Nachdem die „normalen“ Bewerbungen ein- wurden Gutschein-Aktionen ins Kommunen. Leben gerufen um den lokalen Han- gegangen waren, sich die Jury vorbereitet hatte und auf del zu stärken. Außerdem wurden Aber auch klassische Themen der lokale und nachhaltige Lieferdienste Innenstadt wurden weiter bespielt. die Sitzung eingestellt war, wurde wenige Tage vor dem gefördert und aufgebaut. Aber auch Der Leerstand wurde beispielswei- die Kultur wurde nicht vergessen. se kreativ bekämpft. So wurde in Termin das Verfahren gestoppt. Bei Aktionen wie Festivals (digital mehreren Kommunen leerstehenden und vor Ort), Kunstaustellungen und Gebäuden mit Kulturangeboten Open-Air Kinos hatten Künstlerinnen neues Leben eingehaucht. Die Jury durfte sich nicht treffen, es „Ab in die Mitte!“-Gedanken aufneh- und Künstler die Möglichkeit, trotz Das Thema Nachhaltigkeit wurde konnte so keine Entscheidung her- men und in die aktuelle Situation der Auflagen die Öffentlichkeit zu er- ebenfalls weiter in den Vordergrund beigeführt werden, die Preisverlei- mit allen Zwängen und Herausforde- reichen. In Bebra wurde die Idee des gestellt und der Klimaschutz bei hung wurde abgesagt. rungen übersetzen. Er sollte neue klassischen Autokinos kurzerhand vielen Projekten konsequent mitge- Schlimmer traf es noch die Bewer- Formate ermöglichen, Alternativen zum Autokonzert umgemünzt. dacht. Zum Beispiel beim Projekt des berinnen und Bewerber deren Ideen zu den bisherigen Aktionen zulassen, Und auch die Bevölkerung wurde Windgarten Hugenotte in Offenbach und Aktionen und Vorhaben so mit Abstand, Hygiene und Alltags- eingebunden. Um den ausgefallenen mit dem Ziel nachhaltigen Strom nicht durchgeführt werden konnten masken funktionieren und bei all Urlaub wett zu machen entstanden aus Windenergie zu gewinnen und und durften. Natürlich gab es die dem auch den Förderrichtlinien beispielsweise in Fulda und Fried- nebenbei noch Treffpunkt und Erho- Möglichkeit, die Planungen auf die genügen. berg Oasen mit Palmen und Strand lungsraum zu sein. dann aktuellen Schutzmaßnahmen Das hat soweit geklappt und die mitten in der Stadt. Zusammenfassend lief in diesem zuzuschneiden, aber das war viel meisten „alten“ Bewerberinnen Fast alle Kommunen haben in Jahr alles anders als gedacht und Arbeit. und Bewerber konnten ihre Ideen irgendeiner Form digitale Angebote sicherlich nicht immer alles rund, Die Konzepte mussten neu gemacht anpassen und es gab auch viele geschaffen. Das Angebot reichte von aber umso mehr hat sich gezeigt, werden, das hatte Auswirkungen auf neue Ideen und Aktionen dazu, so Vorträgen und Workshops über Kon- dass viele kreative und engagierte die Kosten und damit die Kosten- dass am Ende mehr als 30 Bewer- zerte und Lesungen bis zu digitalen Menschen auch in diesen Zeiten viel pläne. Auch der Charakter vieler bungen zu beurteilen waren. Beteiligungs- und Hilfsangeboten. In auf die Beine stellen können. Ideen ging einfach den Bach runter. Witzenhausen fand sogar der Kirmes Die Initiatoren und nicht zuletzt auch Per Videokonferenz schaltete sich E L N “ das Wirtschaftsministerium wollten die Jury zusammen und wählte die A N D aber keine „Nullnummer“ und so Preisträger aus, die die Herausforde- me n H wurde in Windeseile und ganz rungen dieser besonderen Zeit „ZusaStm schnell der Sonderwettbewerb angenommen hatten und sich nun „Zusammen HANDELN“ erdacht. bemühten, die Idee und Konzepte Dieser Wettbewerb sollte kein Ersatz umzusetzen. Dies gelang mit unter- sein, sondern den ursprünglichen schiedlichem Erfolg. d e r Pa n d e mie i s c h e s Leben in ä d t iativen e n und In it o m m u n e tt b ewerb für K So n d e r w 6 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 7
ab in die mitte! ab in die mitte! Kirchhain. Viele Verschiedenen Aktionen belebten Kirchhain in diesem Jahr. Unter anderem wurden beim Projekt „Essbares Kirchhain“ Pflanzkästen mit Kräutern und Gemüse zum freien Verzehr aufgestellt. Beim Insel- fest lockte die Einweihung des Tippi-Zeltes junge und junggebliebene BesucherInnen an. Nicht zuletzt wurde Geisenheim In diesem Jahr war der Marktplatz durch das Open-Air Kino zur das Projekt „Einkau- fen in Geisenheim“ Anlaufstelle für alle Film-Fans. besonders gefordert um die lokalen EinzelhändlerInnen zu unterstützen. Geisenheim. Bereits seit 2018 existiert das Projekt „Ein- kaufen in Geisenheim“ um die Innenstadt zu beleben und Einzelhändler zu unterstützen. Im Zuge der Corona- Pandemie wurde im Rahmen des Projektes ein Katalog erstellt, welcher alle Liefer- und Abholservices der Stadt zusammenfasst. Auch ein digitales Gutscheinsystem wurde auf die Beine gestellt und die Bevölkerung der Stadt Geisenheim mit einem Kurzfilm für die Lage der Gewerbebetreibenden sensibilisiert. Kirchhain Die Einweihung des Tippi-Zelts und das Open-Air- Kino sorgten für ordentlich Programm in diesem Sommer. Die öffentlichen Pflanzkästen wurden vor ihrer Aufstellung von Kindergartenkindern gestaltet. 8 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 9
ab in die mitte! ab in die mitte! Bad Salzschlirf. Das jährliche Lichterfest musste in Bad Salzschlirf dieses Jahr ausfallen. Stattdessen organsierte die Stadt unter dem Motto „Wir lassen unseren Kern leuchten“ den Lichtersommer. In mehreren kleinen Veranstaltungen konnten BesucherInnen so Corona konform Konzerte und Vorführungen erleben. Frankfurt Der Auftaktworkshop „Themen für Zukunft, Stadt & Handel“ konnte noch wie geplant stattfinden, danach musste auf digitale Konzepte umstellen werden. #Bildquelle Bad Salzschlirf Der Kern leuchtet: Bunt angestrahlte Gebäude und Bäume konnten BesucherInnen für zwei Frankfurt. Auch im Visionsbüro in Frankfurt musste in diesem Jahr umgeplant werden. Statt auf Workshops Wochen im abendlichen Kur- park bestaunen. vor Ort wurde dieses Jahr auf digitale Formate gesetzt. Die Internetpräsenz wurde ausgebaut und digitale Vernetzung in den Mittelpunkt gestellt. Das hatte auch positive Folgen: Über 1.000 Menschen konnten so erreicht werden. 10 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 11
ab in die mitte! ab in die mitte! Witzenhausen. In Witzenhausen wurde dieses Jahr genutzt um digital fit zu werden. Ein Online-Shop wurde auf die Beine gestellt, HändlerInnen geschult um diesen zu nutzen und Kund*innen mit Angeboten, wie dem Kespershopping darauf aufmerksam gemacht. Auch die AUSGELIEFERT Kesperkirmes fand in diesem Jahr digital statt. Produkte von Wiesbadener Händlern emissionsfrei liefern lassen emilie-liefert.de Wiesbaden Auch Stände auf dem Wochen- markt sollen bald mit Hilfe von EMILIE Powered by Produkte ausliefern lassen können. Rüsselsheim aslkdfj aöslkf jsaödklf öas- dklf slkdfj asjknsf- kasdklfjsalk ratung GmbH Rüsselsheim. In Rüsselsheim wurde ein Kultursommer Wiesbaden. EMILIE, das steht für emissionsfreie Lief- organisiert. Dieser sollte Kulturschaffenden und Beschäf- erlogistik und ermöglicht HändlerInnen in Wiesbaden tigten in der Veranstaltungsbranche genauso wie der umweltfreundlich ihre Produkte ausliefern zu lassen. Bevölkerung zugutekommen. Die „Kulturbühne im Alt- Hinter EMILIE steckt eine App, welche HändlerInnen mit werk“ wurde genutzt um ein breites Programm an Kon- emissionsfreien Liebesdiensten verbindet. KundInnen zerten, Lesungen oder Theater anzubieten. Übertragen bestellen direkt im Laden und von dort wird die wurden das Programm auch im Internet um allen Inter- Bestellung dann an sie versendet. essierten eine Teilhabe zu ermöglichen. 12 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 13
ab in die mitte! ab in die mitte! Alsfeld. Beim PFLASTERFLAIR in Alsfeld ging es darum, die Stadt attraktiv im Internet zu präsentieren. Drei Tage lang wurden Themen wie Regionale Angebote, Einkaufen Bad Camberg Die gerahmten in der Innenstadt, oder Erholung im Grünen aufgegriffen. Bilder wurden auf dem Marktplatz aus- gelegt und dort von Lokale Unternehmen konnten sich z.B. in Modenschauen, den Geschäftsleuten abgeholt. Kochshows oder Führungen präsentieren. Alsfeld Hinter der Kamera Bad Camberg beim PFLASTERFLAIR: über Ellen Kreis mit ihrem 14 Stunden Live-Übertragung Lastenfahrrad vom wurden ausgestrahlt und Emissionsfreien die Videos über 52.500 mal Lieferdienst. angeschaut. Bad Camberg. In Bad Camberg wurden für einen Such- wettbewerb in verschiedenen Schaufenstern Fotos von Läden ausgestellt. Wer alle Bilder und damit auch ein Lösungswort gefunden hat, konnte einen Preis gewinnen. Außerdem wurde eine Website weiterentwickelt, welche den Einzelhändlern und Gastronomen jederzeit Kontakt zu Ihren Kunden ermöglicht und ein Emissionsfreier- Lastenfahrrad-Lieferservice ins Leben gerufen. 14 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 15
ab in die mitte! ab in die mitte! Lauterbach. „Regional & Digital“ lautete das Motto in Lauterbach in diesem Jahr. Sowohl beim Regionalmarkt, als auch bei der „LauterBox“ standen regionale Produkte im Vordergrund. Auf zwei Radtouren zu Lauterbacher Direktvermarktern konnte man erfahren wo genau die Produkte herkommen und wie sie produziert werden. Der digitale Teil wurde in Form von einer digitalen Stadtführung für Touristen umgesetzt. Offenbach In Offenbach sollen auf dem Huge- nottenplatz in Zukunft sowohl Pflanzen, wie auch Wind geerntet werden. Offenbach. Für frischen Wind in Offenbach sorgte der Lauterbach Gut Besucht war der Regionalmarkt in Lauter- bach (o. l.) und auch die Rad- Windgarten Hugenotte. Ziel des Projektes ist es, grünen tour zu lokalen ErzeugerInnen weckte großes Interesse (u.). Strom zu produzieren und eine Oase zu schaffen, in der Freude hinter den Masken beim Livegang der digitalen Stadtführung. essbare Pflanzen angebaut werden. Zunächst wurde der Fokus des Projekts auf Planung, Vorbereitung und die Aktivierung der Öffentlichkeit gelegt. 16 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 17
ab in die mitte! ab in die mitte! Fulda. Bei den GenussWochen in Fulda wurde ein Restaurant auf der Pauluspromenade aufgebaut. Bewirtschaftet wurde es von heimischen Caterern und Gastronomen, jeweils immer in Kombination mit dem angrenzenden RegioMarkt. Nach dem Restaurant- besuch konnte man den Abend ausklingen lassen. Friedberg Urlaub zu Hause: Dank Palmen in der Innen- stadt und Kulturangebot im Park kein Problem. Gerda (u.l.) hat in Friedberg das Glück gefunden. Friedberg. In Friedberg wurde der Urlaub in diesem Jahr in der Innenstadt gemacht. Unter Palmen konnten BesucherInnen Sonne tanken und im Rathauspark Kultur genießen. Neben alldem hat sich Gerda auf die Suche nach dem Glück begeben und dieses auch ge- Fulda Egal ob am Stadtstrand, beim RegioMarkt oder bei funden. Ihre Suche hat sie in einem Film festgehalten. den GenussWochen, in Fulda wurde guter Geschmack unter Beweis gestellt. 18 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 19
ab in die mitte! Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Bebra. Um die Folgen der Pandemie abzufedern wurden unter dem Motto „Bebra liefert“ verschiedene Projekte umgesetzt, u. a. eine Internet-Plattform für alle Betriebe mit Online-Shop oder Lieferangebot. Dort können auch Solidaritätsgutscheine gekauft werden, um Geschäfte zu unterstützen. Auch neu angeschaffte Lasten-E-Bikes können über die Website gebucht werden. Bebra Um die lokale Wirtschaft zu unterstützen, wurde die Online- Plattform „Bebra liefert“ umfangreich beworben. Sowohl Privatpersonen, wie auch Geschäfte können die neuen Lasten-E-Bikes nutzen. Ab in die Mitte! – Für Momente, die zählen! 2021 20 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Wettbewerb
ausschreibung - Wettbewerb 2021 ausschreibung - Wettbewerb 2021 „Ab in die Mitte! – kulinarische Vielfalt um die Ecke, Angebote, Plätze und Gebäude in Innovation und Kreativität auf den zum Abholen oder auch gebracht, Szene setzen. Nutzen Sie Ihre Stadt Weg gemacht hin zu greifbaren freundlich mit einem Lächeln trotz als Kulisse. Machen Sie Ihre Stadt und anwendbaren Ideen. Mundschutz. Hier zeigen sich die zu Ihrem Zuhause, vielleicht ganz Ihre Ideen und Umsetzungen wollen Für Momente, die zählen! Vielfalt und das besondere Profil wörtlich mit Sofa, Kamin und Lese- wir kennenlernen und auszeichnen. der Innenstadt. In der Gesamtheit lampe. Sie haben die Chance auf 1.000, mit wirklich allem, was sie zu bieten Auch der Servicegedanke kann 3.000, 5.000 sogar bis zu 25.000 hat, wird fast alles möglich. eine Rolle spielen, in Handel und Euro Förderung für Ihr Projekt. Gastronomie und darüber hinaus. Zeigen Sie uns Ihre kreativen Ideen Momente, die zählen! Bieten Sie Sitzmöglichkeiten vor für Ihre Innenstadt in dieser spezi- Die letzten Monate waren eine Herausforderung – Uns, den Initiatoren von „Ab in die den Läden, einem Leihschirm bei ellen Zeit. Nennen Sie uns Erfinder- Mitte!“, sind die Partnerschaften mitunter schlechtem Wetter, Hilfs- innen und Erfinder für Projekte und für uns, für unsere Städte und Innenstädte sowie deren und das Zusammenspiel aller Funk- bereitschaft von allen für alle. Verle- Aktionen, die gerade jetzt besonders tionen in der Innenstadt wichtig. gen Sie einfach den internationalen und in Zukunft den Innenstädten Akteure. Vieles hat sich verändert: Das Leben in der In dieser „Ab in die Mitte!“-Runde Welt-Hallo-Tag in den Veranstal- helfen können. wollen wir den Blick neu auf die tungszeitraum oder machen eine Wenn wir uns zusammen in unserer Stadt, innerstädtischer Einzelhandel, Gastronomie, Kino, Innenstadt richten, auf räumliche Woche, einen Monat daraus. Stadt wohlfühlen, verändert sich Qualität, Gebäude mit Charakter, das Profil unserer Innenstädte. Die Theater, Museen, Konzerte, Büchereien, Öffentlicher historische Strukturen und regionale Viele Innenstadtakteure aus ganz Stadt wird unsere Herzensangele- Identitäten. Gemeinsam mit Ihnen, unterschiedlichen Bereichen haben genheit, ausgelöst von den Mo- Nahverkehr. Vieles musste ganz schnell neu gedacht den Akteuren vor Ort, wollen wir sich bereits mit Erfindungsreichtum, menten, die zählen. erfahren und erleben, worum es in werden. Routinen wurden geändert, der Alltag und die den Innenstädten geht: um Dienst- leistungen, innerstädtische Woh- Arbeit neu definiert. nungen, urbane Produktion, Gast- ronomie, Kultur oder natürlich auch Handel? Oder auch Mischformen? In nur drei Schritten sind Sie mit Was es jetzt braucht, ist eine Pers- Und natürlich müsste auch Ökologie pektive. Eine Perspektive, die neu und Klima sowie Digitalisierung und Ihrer Kommune dabei: ist und unseren Blick auf Dinge Mobilität im Mittelpunkt stehen lenkt, die im Großen und Ganzen außer Acht gelassen worden sind können. Die Innenstädte sollen Orte werden, 1 Unterlagen anfordern „Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen“-Geschäftsstelle und die wir jetzt wieder wertschätzen in die Leute gehen können, den Imorde, Projekt- & Kulturberatung GmbH, 0251 - 520 93-0 lernen. Oft sind es die besonderen Alltag hinter sich lassen können, info@imorde.de oder unter www.abindiemitte-hessen.de Momente, die wichtig sind und uns eine gute Gesellschaft genießen immer wichtiger werden. Für Neu- gierige gibt es viel zu entdecken können, verbunden mit lebendigen Gesprächen. Für einen Moment 2 Fragen beantworten Beantworten Sie einige Fragen zu Ihrem geplanten Projekt und und zu erleben. wird das Herz einer lebendigen kalkulieren Sie die Kosten. Fügen Sie evtl. einige Fotos bei. Zeigen Und das alles ist nicht weit weg von sozialen Gesellschaft und die Wurzel Sie der Jury, wer hinter der Projektidee steht und welche Momente zu Hause und leicht mal eben der Demokratie sichtbar, ähnlich wie Ihrer Innenstadt oder Ihres Ortszentrums besonders zählen oder erreichbar, wenn wir beim Home- früher das Pantheon im alten Rom. an welchen Stellen man sich noch besonders um die Momente Office einfach nur um die Ecke kümmern muss. gehen wollen oder in der Mittags- Schaffen Sie mit Ihrer Initiative und Zeigen Sie mit einem Kurzvideo (max. 90 Sekunden), warum gerade pause in der Stadt. Ihrer Kommune in Ihrer Innenstadt Ihr Team mit Ihrem Projekt Landessieger 2021 werden soll. Entdecken Sie vielleicht nur einen Raum und Zeit für kleine und feine Herzschlag von Ihrem Zuhause ent- fernt interessante Einkaufsmöglich- Momente jenseits des Stadtlärms. Das kann Kunst und Kultur in einem 3 Bewerbung einreichen Reichen Sie rechtzeitig die Bewerbungsunterlagen einschließlich keiten. Buchhandlungen, die Schaufenster sein, oder von einem der Anlagen auf postalischem Wege und per E-Mail ein. schneller liefern als das jeder Online- Balkon. Mitmachaktionen mit Einsendeschluss ist Händler kann. Handel und Service Abstand, die die eigene Stadt, den wie er richtig ist mit persönlicher Handel die Gastronomie, besondere Sonntag, 14. Februar 2021 Begrüßung und Türen, die für Sie offen gehalten werden. Oder die
ausschreibung - Wettbewerb 2021 Bitte Beantworten Sie unsere nach- folgenden Fragen kurz und knapp (max. 4.500 Zeichen, ca. 1 bis 1 ½ Welche Kosten entstehen und wie gliedern diese sich auf? (Bitte auf den möglichen Förderzeitraum Und was passiert dann? Eine Jury bewertet Ihre eingereich- ten Ideen, Projekte und Umsetzun- Ihre Meinung zählt Seiten) Juni bis Oktober beziehen) Kurz gen, trifft eine Auswahl von Projek- und knapp. Wofür wird die Förde- ten, die eine finanzielle Unterstüt- Wie heißt das Projekt, die Aktion? Worum geht es? rung gebraucht. Zum Betrieb, für die Ausstattung, zur Begleitung zung erhalten können und sollen. Für Ihr Projekt können Sie einer Dieses ist schon die zweite Ausgabe des Hier stehen dann der Name oder der Titel für die Aktion, den ange- und Betreuung. Förderung von bis zu 25.000 Euro erhalten. Innenstadt-Magazins. Wie soll es weiter- botenen Service oder die Veran- staltung. Ihr Video - für Momente, die zählen Das wollen wir gerne sehen! Die Preisträger werden schriftlich benachrichtigt. Sollte die Situati- gehen? Da fragen wir wieder nach dem Wer oder welches Team steht für Machen Sie ein kurzes Video zu Ihrem Projekt, nicht länger als 90 on es zulassen, wird es ein Treffen oder einen Erfahrungsaustausch Leserinnen- und Leser-Feedback. das Projekt oder die Aktion? Wer Sekunden. geben, bei dem sich die ganze „Ab steht hinter der Idee? Gerne witzig, verrückt, originell, in die Mitte!“-Familie treffen wird. Initiatoren, Ideengeber aber ins- als Selfie mit dem Handy, als Hierzu werden alle Bewerberinnen Was war gut? Also freuen wir uns auf Ihre Rückmeldungen besondere auch diejenigen, die Street-Dokumentation - oder was und Bewerber eingeladen. Wo soll es mehr darüber geben? (gerne mit originellen, witzigen Mund- das Projekt am Laufen halten und immer Ihnen dazu einfällt. Wo sollen wir konkreter werden? nasenschutz-Fotos, die wir in der nächsten durchführen sind gefragt. Und Ihre Fragen? Was fehlt und was braucht es gar nicht? Ausgabe veröffentlichen wollen) per Email Nicht der Aufwand ist entscheidend, Rufen Sie unsere Geschäftsstelle Wir hätten auch gerne noch weitere gute an gussmann@imorde.de. Wie funktionieren das Projekt oder sondern die Spontanität und die „Ab in die Mitte!“ Hessen an unter Beispiele, Ideen und Wünsche für die Illustrationen: Reinhold Weber, Shutterstock (paramouse) die Aktion und wie wird die Innen- Nähe zu den Menschen bei Ihnen. 0251-52093-0 oder schicken Sie Innenstädte. stadt unterstützt? Wer ist die Ziel- Wichtig: Haben alle Gefilmten ihr eine E-Mail an info@imorde.de. gruppe? Wer profitiert von der Einverständnis zur Veröffentlichung Wir freuen uns auf Ihren Wettbe- Also am liebsten auch Fotos mit Hinweisen Idee? gegeben? werbsbeitrag zu „Ab in die Mitte! auf tolle Dinge die möglich sind oder mög- Beschreiben Sie kurz, wie das Pro- Prima. Wir freuen uns auf Ihr Werk. – Für Momente, die zählen“. lich werden sollen. jekt funktioniert, für wen es da ist Die Videos werden wir natürlich - Layout: ranarex Kommunikationsdesign und was das Ziel ist. wenn’s denn klappt - auch beim Ihre „Ab in die Mitte!“-Initiatoren großen „Ab in die Mitte!“-Finale Was passiert mit dem Projekt im 2020/21 zeigen. nächsten Jahr oder in den nächs- ten Jahren? Sollte einmal alles wieder „normal“ sein, was passiert dann? Lebt die Aktion weiter? Mit und ohne Lock- down? Hessischer Industrie- und Handelskammertag
interview interview Rezepte und Therapien – Was hilft den Innenstädten? Interview mit Axel Funke, Vorsitzender des Vorstands (CEO) der Fokus Development AG Herr Funke, Sie sind ein renom- Das Verkehrsbewusstsein ändert Ist der hessische Landeswettbewerb mierter innenstädtischer Projekt- sich. Die Infrastruktur muss dem „Ab in die Mitte!“ ein geeignetes entwickler und Eigentümer von Rechnung tragen. Instrument, neue Wege in den Innenstadtimmobilien. Die Innen- Innenstädten zu beschreiten? städte sind nicht nur wegen Corona Die Entwicklungen der Städte einer- Aus vielerlei Gründen: Ja! von zahlreichen Leiden befallen. seits und dem ländlichen Raum Da liegt natürlich die Frage nahe: andererseits klaffen auseinander. Erstens, weil es ein Wettbewerb ist, Gibt es so etwas wie ein Patent- In der Regel wachsen die Städte der Städte, Stadtteile und kleinere rezept für erfolgreiche Innenstadt- und werden bunter, die ländlichen Orte gleichermaßen anspricht und entwicklung? Räume schrumpfen. Möglichkeiten bietet. Zweitens, weil er die örtlichen Es gibt weder ein Medikament und Akteure zusammenbringt und dazu auch nicht eine Therapie. Es hat auch veranlasst, über den Ort und seine eher etwas von einer individuell „[...] Situation nachzudenken. Gewisser- zusammengemischten Rezeptur und maßen ist es der Beginn der Ur- nicht von einer Tablette, die man so Jetzt hat auch sachenforschung und gleichzeitig einfach verschreiben kann. Beginn der Therapie. Woran hapert es denn in vielen der Letzte ver- Drittens, weil es auch die Kunden Innenstädten und Ortszentren? und Einwohner mit einbezieht. Das ist sehr vielfältig. standen, wie das Letztlich entscheiden die Menschen, wie es einer Innenstadt geht, nämlich Die Kunden ändern sich. Hier sind mit dem Einkauf mit ihren Füßen und ihrem Porte- Themen wie Internet, Mobilität aber monnaie. auch geänderte Konsumgewohn- im Internet funk- heiten zu nennen. Nehmen wir nur „Ab in die Mitte!“ wird seit drei einige Beispiele: Wer kauft heute tioniert. Aber: Jahren flankiert durch den Sonder- noch einen Pelz? Wo ist der Hype wettbewerb „Mein LieblingsLaden- um Elektronikmärkte geblieben? Jeder hat auch lokal“, für den Sie als Initiator und Gab es vor 10 Jahren Unverpackt- Pate stehen. Worum geht es Ihnen Läden? Einzelhandel wandelte sich gemerkt, was da genau? Axel Funke, Vorsitzender des Vorstands (CEO) der schon immer, aber immer schneller… ihm fehlt. . Wenn Sie so wollen funktioniert eine Fokus Development AG Stadt dann gut, wenn sie spannend Die Nachfrage ist zum ganzen Teil [...]“ ist, Abwechslung bietet, wenn neue gesättigt und die Handelsfläche Ideen Raum greifen und es Men- wurde und wird permanent er- schen gibt, die mit Einsatz und Kre- weitert. ativität Angebote in den Städten 22 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 23
interview interview machen, die Menschen an diese Es besteht also noch Hoffnung? schenke nachdenken! Dann reicht Orte bringt. Mir geht es bei diesem es sogar noch zu individuellen Preis um zwei Richtungen: Erstens, Ich glaube ja. Sicherlich hat jetzt Adventskalendern…… diesen Einsatz zu belohnen und auch der Letzte verstanden, wie durch den Preis den Gewinnern das das mit dem Einkauf im Internet Zu „Ab in die Mitte“ und zum „Lieb- Lob aber auch die Aufmerksamkeit funktioniert. Aber: Jeder hat auch lingsLadenlokal“: Wir haben dem zuteilwerden zu lassen, die sie ver- gemerkt, was ihm fehlt. Uns muss Ministerium angeboten, uns als „[...] Gleichermaßen habe ich die Hoffnung, dienen. Zweitens, den Kunden auf- klar sein, dass nicht nach Corona al- Sponsor für einen langfristigen Zeit- zuzeigen: Schaut her, hier gibt es les wieder so ist wie zuvor, sondern raum zu engagieren und den Um- dass die Akteure, also Händler, Gastrono- etwas, was ihr euch ansehen müsst! es von unserem Verhalten abhängt, fang auch zu erhöhen. Wir wollen Aber ebenso auch den Kolleginnen ob die Städte sich erholen oder damit erreichen, dass wir sowohl im men und die Verantwortlichen bei den und Kollegen aus dem Einzelhandel nicht. Kein Händler kann überleben Marketing neue Möglichkeiten oder der Gastronomie, die meinen, und kein Gastronom, wenn die Kun- nutzen und auch die Generation Städten auch begriffen haben, dass sie viel es bleibe alles wie vor 20 oder 30 den nicht kommen. Ich habe schon Internet besser erreichen, als auch Jahren. die Hoffnung, dass die Kunden im möglicherweise über mehrere Jahre tun müssen, diese Kunden auch wieder zu nächsten Jahr wieder gerne in die laufende Bewerbungen unterstützen In diesem Jahr war Corona-bedingt Städte gehen. zu können. Das ist sozusagen der gewinnen und vor Allem zu halten. Dazu vieles anders – auch bei „Ab in die Therapieansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Mitte!“ und beim „LieblingsLaden- Gleichermaßen habe ich die Hoff- bedarf es neuer Ideen und Wege und ich lokal“. War das in Ihren Augen ein nung, dass die Akteure, also Händler, Daneben ist die Fokus AG als lang- verlorenes Jahr für Hessens Innen- Gastronomen und die Verantwortli- fristiger Investor, der für seinen Be- hoffe, die Zeiten des Stillstandes wurden städte? chen bei den Städten auch begriffen stand Projektentwicklung betreibt, haben, dass sie viel tun müssen, sozusagen auch Chirurg und Thera- genutzt, um darüber nachzudenken. [...]“ Ja und nein. Das war sicherlich ein diese Kunden auch wieder zu peut. Wir werden in 2021 ein schö- ganz schlimmes Jahr für uns Men- gewinnen und vor Allem zu halten. nes Einzelhandels- und Wohnprojekt schen. Daher auch ein schlimmes Dazu bedarf es neuer Ideen und im Herzen von Korbach entwickeln für die Städte, denn das sind die Wege und ich hoffe, die Zeiten des und planen auch im kommenden Orte, wo wir uns treffen. Nein, weil Stillstandes wurden genutzt, um Jahr weitere geeignete Standorte es vorhandene Probleme noch darüber nachzudenken. in Hessen zu finden. Dabei unter- verschlimmert und deutlicher auf- stützen wir auch immer das Stadt- gezeigt hat. Aus meiner Sicht hat Die letzte Frage geht noch einmal marketing: Wir werden dort an allen Corona in einer Stadt kein Problem an den Therapeuten Axel Funke: Standorten Mitglied in den örtlichen geschaffen, aber alle vorhandenen Welche Rezepte werden Sie aus- Werbegemeinschaften und unter- Probleme eskaliert und die Auswir- stellen und wie sieht Ihr Weihnachts- stützen das Stadtmarketing. kungen beschleunigt und verstärkt. einkauf aus? Daher wird der Handlungsdruck Vielen Dank für das Gespräch, Herr größer und die Probleme werden Der Einkauf wird wie jedes Jahr trotz Funke. schneller angepackt. allen Stresses zu 100% in der Stadt abgewickelt. Kleiner Tipp: Nicht erst am dem 20. über mögliche Ge- 24 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 25
mein Hotspot lieblingsladenlokal innenstadt mein hotspot lieblingsladenlokal innenstadt Mein LieblingsLadenlokal Gerade in diesem Jahr und in der Neben den kreativen Ideen für die Krise sind engagierte Kaufleute auch Städte sind es auch die besten und in Hessen gefragt, die den Mut beliebtesten Händlerinnen und haben etwas Neues auszuprobie- Händler die ausgezeichnet werden 2020 ren oder ein traditionelles Geschäft sollen und wieder stand die Fokus Ramspeck Babara Schöneberg, erfolgreich und beispielgebend Development AG als Initiator und die Inhaberin des Alsfelder Tradi- tionsgeschäfts, nimmt vor ihrem führen. Pate für „Mein LieblingsLadenlokal“ Geschäft den Preis entgegen. (r.) Wieder lag der Fokus darauf, inno- bereit. vative Geschäftsidee in den Innen- Für ihr Engagement und ihren Mut Für immer dein Auch Janina städten zu finden, die realisiert erhalten die gewählten Lieblings- Fünf kreative Beispiele - nicht nur in Zeiten der Krise - Klein und Patricia Heckler vom Brautmode- und Schmuckladen wurden, die neuen Schwung und läden eine Auszeichnung und ein Vitalität soweit das möglich war und Preisgeld. wurden prämiert. Auch für 2020 wurde von der hessi- in Bad Camberg freuen sich über die Auszeichnung. (l.) ist in die Stadt gebracht haben. schen Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte!“ der Sonderpreis „Mein LieblingsLadenlokal 2020“ für das besondere und einzigartige lokale Geschäft in der Innenstadt, im Stadtteil oder im Ortskern vergeben. Ramspeck The Blue Cup Ellason HalembaStyle Für immer dein in Alsfeld & Cake in Fulda in Fulda in Bad Camberg Der Kultladen Rothenburg an Erlebnis ... und 100% Aus Zwei mach der Region der Fulda & Einkauf nachhaltig Eins! Ein Laden, der niemals zu enden Eine Stadt lebt von lebendigen Ein neues Shopping & Event Kon- Bio und regionale Produkte werden Rund um den schönsten Tag scheint, ein Geschenke- und Orten. Mit viel Engagement und zept im Beton/Industriestyle mit in hervorragender Weise zu einem werden die beiden wichtigsten Dekoparadies, eine Sehenswür- Liebe zum Detail ist es The Blue digitalen Elementen. Die Beratung stimmigen Warensortiment verbun- Utensilien, Schmuck und Kleidung digkeit. Es ist in herausragender Cup & Cake gelungen, in Roten- eine gute Kombination aus klassi- den. Dabei wird auf kleiner Fläche geschickt kombiniert. Dabei be- Weise gelungen, die für den Ein- burg eine echte Destination zu schen Dienstleistungswerten und ein Einkaufserlebnis geboten. halten beide Sortimente dennoch zelhandel schwierige Immobilien- werden und sich in einem schwie- moderner Lockerheit. Das Ellason Schmuck, Handtaschen, Klamotten, ihre Eigenständigkeit, so dass auch situation des Ladens, bestehend rigen Umfeld mehr als zu behaup- ist vorbildhaft für die Verknüpfung Deko für den individuellen Look, andere Kunden sich angesprochen aus mehreren Fachwerkhäusern, ten. Leckere Cupcakes und raffi- von Erlebnis und Einkauf. verspielt, sportlich, bunt, witzig und fühlen. perfekt als Bühne zur Inszenie- nierte Kuchen und ein besonderes 100% nachhaltig! rung der Ware zu nutzen. Dies ist Maß an Gemütlichkeit. beispielhaft für historische Innen- städte. 26 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 27
stadt aus jugendsicht stadt aus jugendsicht Kulturboten Bebra - Stadt aus Jugendsicht Riesenerfolg für junge Stadtführer Es ging also darum, junge Menschen innerhalb der Schulferien mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu Stadtführern auszubilden. Weil die Zeit knapp war, mussten innerhalb von nur wenigen Tagen Interessen- ten einer zwölften Jahrgangsstufe Jubiläumsjahr eine neue Stadtchro- riesig – Dutzende von Anrufern Medien begleitet, sondern auch im gefunden werden, die erstens in nik erschienen war, ebenfalls unter meldeten sich sofort. Die Anmelde- Auftrag der Grimm-Heimat gefilmt den Sommerferien nicht verreisen Mithilfe der Stadtentwicklung. Das listen wurden voll und voller. Weil worden. Ein Beitrag ist auf Youtube wollten. Und zweitens bereit waren, Buch wurde zur „Bibel“ und zum die Teilnehmerzahl wegen Corona zu sehen. RTL war dann nochmal ihre Ferien zu opfern, um zu lernen. wichtigsten Nachschlagewerk. beschränkt war, mussten mehrere eine ganz andere Hausnummer. Möglichst alles über Bebra… weitere Touren eingeplant werden – Aber auch diesen Auftritt absolvier- Und zum Glück gibt es in Bebra trotz Superwetter und dem Badesee ten Theophil, Charlotte, Jan, Marius Einmal mehr war der hervorragende Menschen wie Peter Kehm, den vor den Toren der Stadt. Inklusive und Hanna bravourös. Kontakt der Stadtentwicklung zu Leiter des Stadtarchivs. Er ist das der „Testrunde“ tourten die Mädels den Beruflichen Schulen Bebra der sprichwörtliche Bebra-Lexikon, und Jungs ein ums andere Mal Das Fazit der Aktion: Begeisterte Schlüssel zum Erfolg. In kurzer Zeit selbst Stadtführer, hat ein großes durch Bebra und begeisterten ihre Stadtführer, begeisterte „Geführte“, hatte Wirtschaftslehrer Frank Wagner Herz für junge Menschen und ist Zuhörer. Ferien? In diesem Jahr ein enormes Medienecho für Bebra „Das Kulturbotenprojekt war für mich Geplant waren Stadtführungen. Die einen fünfköpfigen Trupp zusam- immer bereit, sein enormes Wissen leider ausgefallen. und ein noch nicht eingelöstes Ver- eine neue Art mich mit meiner gab es schon vorher in Bebra. Aber mengestellt, der sich als ideal weiterzugeben. sprechen. Alle Stadtführer bekom- Heimatstadt Bebra zu beschäftigen. eben nicht mit jungen Menschen erweisen sollte. Auch die Stadtentwicklung Bebra Dass der Erfolg nicht abreißen men als „Sondergratifikation“ einen Ich habe neue Dinge gelernt und als Stadtführer, die ihre ganz eigene GmbH stand als Schnittstelle des wollte, lag auch daran, dass die Rundflug über ihre Heimat. Schließ- einen anderen Blickwinkel entwi- Sichtweise auf die Heimatstadt Hanna Weber, Marius Weber (nicht Projekts jederzeit zur Verfügung. Medien sich um das Quintett geris- lich gibt es ja in der SEB auch noch ckelt. Es war eine interessante Zeit, haben. Fernab dessen, was sich mit Hanna verwandt), Jan Kükens- Die SEB wurde für die jungen Men- sen hatten. Zeitungen, Hessischer einen Piloten… welche sich mit viel Spaß, guter „Erwachsene“ darunter vorstellen. höner und die beiden Geschwister schen so etwas wie eine Kontakt- Rundfunk – alle hatten über das Zusammenarbeit und Fleiß beschrei- Theophil und Charlotte Richter gin- vermittlung. In jedes Amt, jede ungewöhnliche Projekt berichtet. Link zum Youtube-Video: ben lässt. Die positiven Rückmeldun- Dabei kam die Idee (ausnahmswei- gen mit Feuereifer an die Aufgabe. Behörde – und auch (nahezu) jede Und, kurz vor Toreschluss, als der bit.ly/2VoMLw2 gen am Ende der beiden Führungen se) nicht einmal von der Stadtent- Wann wurde die Stadt gegründet? Firma, die bei der Stadtführung erste Schultag schon in greifbare Link zum RTL-Beitrag: haben gezeigt, dass sich unsere wicklung Bebra GmbH selbst. Die Wie ist sie gewachsen? Welche Rolle eine Rolle spielte oder Informatio- Nähe gerückt war, kam dann noch bit.ly/3qvNUAi Arbeit gelohnt hat. Abschließend Anregung kam von der Grimm- hat der Bahnhof dabei gespielt und nen hatte. ein Anruf, der für Furore sorgte. RTL war es eine aufregende Zeit mit Heimat Nordhessen, die angefragt seit wann gibt es den überhaupt? hatte sich bei der Stadtentwicklung vielen neuen Erkenntnissen.“ Sagt hatte, ob Bebra Interesse an einem Warum leben in dieser besonderen Im Bebra-eigenen Stadtmagazin gemeldet. Die Bitte: „Gibt es noch Hanna Weber, eine der fünf jungen besonderen touristischen Projekt Kleinstadt mehr als 60 Nationen – wurde das Projekt im August auf Stadtführungen? Wir würden gerne Erwachsenen, die sich im Spätsom- hätte. Die Antwort war natürlich klar – und das in vorbildlicher Eintracht? der Titelseite vorgestellt. Was dann in Bebra drehen…“ mer 2020 an einem Projekt beteiligt die Kasseler hatten offene Türen So viele Besonderheiten – und nur kommen sollte, hatte selbst die Kameraerfahren war das Team der haben, das für Bebra eine ganz eingerannt. sechs Wochen Zeit zum Lernen… „alten Hasen“ der SEB überrascht. Bebraer Heizer ja schon: Das erfolg- besondere Rolle einnehmen sollte. Es traf sich gut, dass just im Bebraer Die Resonanz auf das Projekt war reiche Projekt war nicht nur von den 28 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 29
eingefallen und ausprobiert eingefallen und ausprobiert Pop-Up-Konzepte aus Hanau Im Herzen der Stadt ist es die Ha- „Jetzt gilt es, mit besonders viel Schmackes und nauerin Sanaz Ghorbani, die den Pop-up-Store „Von & Zu – Lifestyle für Hirnschmalz an die Arbeit zu gehen“, stellt sich Martin Hunde“ eröffnet hat: „Im Sortiment haben wir aufwendig produzierte, Bieberle den Herausforderungen, die die Corona- wertige und einzigartige Produkte für Hunde.“ Bisher hatte sie unter Pandemie für die Stadtentwicklung mit sich bringt. dem Label „snuggle dreamer“ Hun- debetten mit innovativem Design, An Ideen und Mitstreitern mangelt es dem Stadtplaner die auch orthopädischen Ansprü- chen genügen, im Internet verkauft. und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH nicht. Enormen Zulauf bescherte dem ersten städtischen Pop-up-Store, Hanau: In der Nürnberger Straße werden plüschige Hundehöhlen fürs Wohnzimmer verkauft. dass dort ebenfalls die sogenann- Hier befindet sich Hanaus erster Pop-up-Store „Von & Zu – Lifestyle für Hunde“ Mit seinem Team hat er in der Krise ten „Grimmschecks“ ausgegeben – unter bundesweiter (Medien-)Be- wurden: Die Stadt Hanau hatte ein achtung – die ersten Pop-up-Stores Millionen-schweres Corona-Hilf- und die erste Pop-up-Gastronomie spaket, das Handel, Gastronomie vom Hundestore. Sie ist gelernte Konzepte in unserer Stadt ansiedeln in der Brüder-Grimm-Stadt eröffnet. und Dienstleistung unterstützt, auf Innenarchitektin. und entfalten können, sind auch die „Wir sind nicht am Ziel, sondern auf den Weg gebracht. Kundinnen Auch ein gutes Beispiel für beson- Vermieterinnen und Vermieter in dem Weg“, so Bieberle. und Kunden wurden mit Prämi- dere Architektur liefert das dritte der Pflicht. Mit dem Beschluss der en für ihren Einkauf belohnt. Eine Hanauer Beispiel. „Wohl nur die Vorkaufsrechtssatzung für die In- Landauf, landab stehen nicht erst Win-Win-Win-Situation. wenigsten von uns hätten vor einem nenstadt haben wir ein klares Signal seit der Corona-Krise Innenstädte Jahr gedacht, dass sie zum Restau- gesendet, dass wir als Stadt nicht herausfordernden Entwicklun- „Wir bleiben unserem Motto ‚Hanau rant-Besuch einmal in Gewächshäu- tatenlos zusehen, wie Immobilien in gen gegenüber: Ladenleerstand, handelt‘ treu“, beschreibt Ober- ser einkehren werden. In Zeiten, in der Innenstadt zunehmend zu Spe- Online-Handel, wenig nachhaltige bürgermeister Claus Kaminsky: „In denen die Pandemie das normale kulationsobjekten werden.“ Immobilienentwicklung. Um dem den vergangenen Jahren haben Leben erheblich beeinträchtigt, entgegenzuwirken, hat die Stadt wir mit zeitgemäßen Instrumenten sind es aber genau solche Ideen, Die Stadt Hanau öffnet Türen, erteilt zum Beispiel das Pop-up-Store- zur Stadtentwicklung die Lebens-, die verdeutlichen, dass in der Krise Genehmigungen, vermittelt Kon- Konzept „HanauAufLaden“ ins Le- Wohn- und Einkaufssituation in der auch eine Chance liegt“, ordnet takte und unterstützt finanziell. ben gerufen. „Wir bieten Unterneh- Innenstadt und den Stadtteilen ste- Kaminsky ein. Unter den geltenden „Und das in einem sehr, sehr hohen merinnen und Unternehmern die tig verbessert. Eine zukunftsfähige Hygiene-Bedingungen – der Kri- Tempo“, so Oberbürgermeister Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell zu Stadtentwicklung kommt nie zum senstab der Stadt Hanau gründete Kaminsky. Eben mit Hirnschmalz und erproben und öffentlich zu präsen- Stillstand.“ ein eigenes „Hygiene-Team“ – baute Schmackes. tieren. Das Prinzip lebt davon, dass Bei der ersten Pop-up-Gastrono- ein Gastronomen-Ehepaar eine Wirtschaft im Hof: in leerstehenden Geschäftsräumen mie, dem französischen Wein- und gemütliche Pop-up-Gastronomie auf Kontakt: Der Hanauer Pop-up-Spirit erreicht auch die Gastronomie und lebt jetzt und Ladenflächen die Neuinterpre- Delikatessengeschäfts „Place de und bewirtete mit typisch hessischen Hanau Marketing GmbH im Fronhof auf mit regionalen tation von Einzelhandel möglich Provence“ auf dem Marktplatz, stand Speisen und Getränken. Am Markt 14-18 Speisen und Getränken in einmaliger ist. Die zeitlich begrenzte Nutzung das Marketing-Team Inhaberin Patri- 63450 Hanau Atmosphäre. Die Fläche wird künftig erlaubt es den Akteuren, flexibel zu cia Lachassine zur Seite, fand für sie Zu einer zukunftsfähigen Stadt-Ent- 06181/4289480 als wandelbarer Ort für Zwischen- nutzug und spannende Gastro- reagieren, ihre Ideen kostengünstig einen neuen, stärker frequentierten wicklung gehört neben pfiffigen Ide- www.hanauaufladen.jetzt Konzepte etabliert. umzusetzen“, erklärt Bieberle. Standort. Zusätzlich vermittelte man en auch eine durchsetzungsstarke kontakt@hanauaufladen.jetzt ihr fürs Interieur Sanaz Ghorbani Politik. Kaminsky: „Damit sich neue 30 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 31
Hotspot innenstadt hotspot innenstadt Hotspot Innenstadt Zum immer weiter voranschreitenden Funktionsverlust Vorstellung der Innenstadt als klassische Einkaufstadt durch Zuwächse der Handelsflächen an den Stadt- zu lösen. Die Rettung der Innenstadt ist nicht gleich rändern oder dem wachstumsstarken Internethandel, zu setzen mit der alleinigen Rettung des Einzelhan- kommen nun weitere Entleerungseffekte hinzu, wie dels. Denn, ganz ehrlich, nicht jeder Dinosaurier des Homeoffice oder dem neuen Stichwort „Corcooning“, Einzelhandels und nicht jede tausendste Doublette Mit Dynamik aus der Pandemie dem durch Corona zunehmenden Cocooning-Effekt. der konformen Anbieter ist überlebenswichtig. Es geht darum die Innenstadt wieder in die Köpfe der Men- Zurück in die Köpfe der Menschen schen und die Menschen wieder in ihre Innenstadt zu Wie kann dieser Entwicklung Einhalt geboten werden? bringen. Ein möglicher Weg kann sich an der „4-P-For- Dies gelingt nur durch konsequentes Umdenken und mel“ orientieren: gemeinsames Handeln. Umdenken heißt, sich von der 1 Profil gestalten 2 Persönlichkeit zeigen Viele Städte sind immer gesichtsloser geworden. Die Die einst eherne Formel „Filialisten sind das Rückgrat fängt bereits bei den Internetauftritten der Städte an, der Innenstadt“ gehört im Zeitalter des Internethan- die vielfach kompliziert, trocken und schwer zu Hän- dels der Geschichte an. Unsere Innenstädte werden deln sind. Den Kommunen gelingt es selten sich ein durch Profile (s.o.) und durch Persönlichkeiten ein eigenes Profil zu geben, den Menschen zu signalisie- neues Gesicht bekommen müssen. Dabei sind es ren, warum sie in einer außergewöhnlichen, beson- Produkte, Genüsse und Dienstleistungen, die individu- deren Stadt leben und sie ein wichtiges Stück dieser elle Beratung benötigen: also nichts von der Stange, so So lautete der Titel eines Anfang Corona entleert die Innenstadt Deutlich düsterer sieht es im Gast- Stadt sind. Das ist keineswegs nur eine Marketingleis- sagte man früher, heute heißt das aus dem September als Teaser gedachten Für den Einzelhandel hat dies in gewerbe aus. Hier sehen sich mehr tung. Es geht vor allem auch um die Ausgestaltung Internet. Menschen mit Persönlichkeit, mit Dienstleis- Vortrags bei der Veranstaltung diesem Jahr einen Besucherrück- als 70% der Betriebe in ihrer Existenz der Innenstadt, das Erleben dieses Profils, die Aufent- tungsblut und Gespür für den Menschen gegen- „Auf einen Kaffee mit …, im gang von durchschnittlich minus gefährdet. Der neue Lockdown im haltsqualität in der Innenstadt, es geht um Entdeckung über, verwandeln den „kalten, funktionalen Akt“ des Rahmen der Lebendigen Zentren 28% gegenüber dem Vorjahr ge- November hat die Situation noch von Funktionen, wie die „benutzbare Stadt“ oder die Einkaufens zum Erlebnis. Die besondere Art der Nähe, der Städtebauförderung Hessen. bracht. Wie sich der Anfang weiter verschärft. Aber auch die „essbare Stadt“. Das heißt die städtebauliche Ausge- des Willkommenseins verführt zum Wiederkommen. Jetzt sind 2 Monate vergangen November gestartete Lockdown einzelhandelsnahen Dienstleister staltung der Innenstadt zur „Wasserlandschaft“ zur so entsteht auf beiden Seiten das angenehme, nach- und die Pandemie hat unser Leben light auswirkt, ist noch nicht abseh- wie Reisebüros und Friseure haben „Klimaoase“ zur „Spielstadt“ für Kinder/Familien, zum haltige Gefühl „Das ist mein Geschäft“. und das in den Innenstädten noch bar. Auch wenn nach neuesten mit Umsatz- und Besucherrückgän- „Kaffeehaus“ nicht nur für Senioren, zum „Genuss- und ein bisschen schwerer gemacht. Umfragen die Bummelneigung der gen zu kämpfen. Reiseveranstalter Urlaubsort“ um die Ecke. Wenn dies alles noch zusätz- Anders gesagt: die Dynamik lag Konsumenten und die Gewöhnung und Reisebüros bemessen den lich unter einem pfiffigen Slogan stünde, dann wäre es 4 Partnerschaft leben wohl bisher eher auf der Seite des an den Mund-Nasen-Schutz beim Umsatzrückgang auf rund 80 Pro- perfekt. Virus, was die täglichen Fallzahlen Einkaufen zunimmt, es bleibt dabei, zent. Mehr als 60% der Reisebüros Dies gelingt alles nur, wie eingangs bereits betont, der Neuinfektionen schmerzlich dass besonders die Innenstädte und befürchten die Insolvenz. Friseur- durch gemeinsames Handeln. Es bedarf einer konse- belegen. deren Gewerbetreibenden unter geschäfte werden deutlich weniger 3 Präsent sein quenten partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller der Pandemie leiden. besucht. Spürbare Preissteigerungen Akteure, aller Menschen, denen ihre Innenstadt am Aktuell erwartet der HDE für den sollen den erwarteten Umsatzver- Wenn dann alle stolz sind, ein wichtiger Bestandteil Herzen liegt. Dies schließt Politik, Verwaltung, Bürger Einzelhandel im Jahr 2020 ein Um- lust von 20% auffangen helfen. Am der Innenstadt zu sein, dann dürfen, sollten sie dies und Gewerbe ein. Das ist sicher die größte Heraus- satzplus um 1,5% gegenüber dem Ende darf man die Kultur- und auch zeigen, in dem Sie bei der Ladengestaltung, das forderung, denn dazu braucht es Mut, Kommunikati- Vorjahr und korrigiert dessen düs- Kreativwirtschaft nicht vergessen, die Internet und die Social Media Kanäle dazu nutzen, ein onsfähigkeit, Entscheidungswillen und Umsetzungs- tere Vorhersage im Sommer, wo ebenfalls ein wichtiger Bestandteil „Hallo Welt“, schaut das sind wir, das haben wir und kraft. man noch Umsatzrückgänge außer- der Innenstädte sind. Auch hier das macht uns aus, hinauszurufen. halb der Lebensmittel-Branche um werden 60-75% Umsatzeinbußen 25% erwartete. Nun geht man bei für 2020 erwartet. diesen Branchen von einem Verlust von 11% aus. Aufgefangen wird Die Entfremdung von der Innenstadt dies in der Summe durch den On- Dies alles führt zur Entleerung der Das kann gelingen, sehen sich einfach mal in anderen Orten um, denn, nur so können wir mit Dynamik aus der line-Handel, der sich voraussichtlich Cities und stärkt die zunehmende Pandemie kommen. Freuen Sie sich mit mir auf eine ganz neue Innenstadt. um 15% steigern wird. Entfremdung von der Innenstadt. 32 Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin Die Mitte macht´s! Das Innenstadt-Magazin 33
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