Lagebericht 2020 - s Sparkasse Nürnberg - Sparkasse Nürnberg

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Lagebericht
   2020

             s Sparkasse
               Nürnberg
Lagebericht 2020 - s Sparkasse Nürnberg - Sparkasse Nürnberg
Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht
    sind im elektronischen Bundesanzeiger unter
        www.bundesanzeiger.de veröffentlicht.
    Die Sparkasse Nürnberg in Fakten und Bildern
       zeigt unsere Unternehmenspräsentation
 unter www.sparkasse-nuernberg.de/publikationen.

                                                   s Sparkasse
                                                     Nürnberg
                                                                 Gegründet 1821

                                                               199. Geschäftsjahr
                                           Mitglied im Sparkassenverband Bayern
                                            und in der Sparkassen-Finanzgruppe
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Lagebericht 2020 - s Sparkasse Nürnberg - Sparkasse Nürnberg
Inhaltsverzeichnis
LAGEBERICHT 2020 DER SPARKASSE NÜRNBERG

INHALT

1. GRUNDLAGEN DER SPARKASSE                                                                                                              5

2. WIRTSCHAFTSBERICHT                                                                                                                    6
   2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen                                                                      6
   2.2 Geschäftsverlauf                                                                                                                  9
   2.3 Vermögenslage                                                                                                                    15
   2.4 Finanzlage                                                                                                                       17
   2.5 Ertragslage                                                                                                                      17
   2.6 Zusammenfassende Beurteilung zum Wirtschaftsbericht                                                                              20

3. RISIKOBERICHT                                                                                                                        21
   3.1 Risikomanagement                                                                                                                 21
   3.2 Risikoarten und deren Absicherung                                                                                                23
		       3.2.1 Adressrisiken                                                                                                            23
		       3.2.2 Beteiligungsrisiken                                                                                                      27
		       3.2.3 Liquiditätsrisiken                                                                                                       28
		       3.2.4 Marktpreisrisiken                                                                                                        30
		       3.2.5 Operationelle Risiken                                                                                                    32
		       3.2.6 Sonstige Risiken                                                                                                         33
     3.3 Zusammenfassende Beurteilung der Risikolage der Sparkasse                                                                      33

4. PROGNOSEBERICHT MIT CHANCEN UND RISIKEN                                                                                              35
   4.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen                                                                                          35
   4.2 Chancen und Risiken                                                                                                              35
   4.3 Geschäftsentwicklung und Vermögenslage                                                                                           36
   4.4 Finanzlage                                                                                                                       36
   4.5 Ertragslage                                                                                                                      36

JAHRESABSCHLUSS                                                                                                                         39

GREMIEN		                                                                                                                               44

Die Zahlen im Lagebericht werden grundsätzlich in „Millionen Euro“ dargestellt. Die Veränderungen werden dagegen auf Basis der vollen
Beträge berechnet. Daher kann es vereinzelt zu Rundungsdifferenzen kommen. Dies betrifft auch Vorjahreszahlen.
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Lagebericht
1. Grundlagen der Sparkasse

Die Sparkasse Nürnberg ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts nach dem bayerischen
Sparkassengesetz. Sie unterliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
sowie durch die Regierung von Mittelfranken.

Grundsätzlich betreibt die Sparkasse Nürnberg alle banküblichen Geschäfte, soweit es das bayerische
Sparkassengesetz und die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen oder die Satzung
der Sparkasse vorsehen.

Träger der Sparkasse Nürnberg ist der Zweckverband Sparkasse Nürnberg. Mitglieder des Sparkassen-
zweckverbands sind die Stadt Nürnberg, der Landkreis Nürnberger Land, die Städte Hersbruck, Lauf,
Röthenbach an der Pegnitz und die Marktgemeinde Schnaittach.

Organe der Sparkasse Nürnberg sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat bestimmt
die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse und überwacht den Vorstand. Er setzt sich aus insgesamt
27 Mitgliedern zusammen. Der Vorstand leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung, vertritt sie und
führt ihre Geschäfte. Die Zusammensetzung der Organe ist im Anhang dargestellt.

Die Sparkasse Nürnberg ist Mitglied des Sparkassenverbands Bayern (SVB) und über diesen dem
Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) angeschlossen. Sie haftet mit den anderen bayerischen
Sparkassen gemäß § 8 Abs. 2 der Satzung des Sparkassenverbands Bayern für die Verbindlichkeiten des
Sparkassenverbands Bayern.

Die Sparkasse Nürnberg ist Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbands Bayern und
damit Teil des Sicherungssystems der deutschen Sparkassenorganisation. Dem Sicherungssystem der
deutschen Sparkassenorganisation sind die Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen ange-
schlossen. Als institutsbezogenes Sicherungssystem mit anerkannter Einlagensicherung schützt dieses
den Bestand der angeschlossenen Institute und erfüllt zugleich die gesetzlichen Anforderungen an ein
Einlagensicherungssystem im Sinne des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG).

Die Sparkasse Nürnberg unterliegt dem Regionalprinzip. Dabei steht im Vordergrund – unter Berück-
sichtigung der Markt-und Wettbewerbserfordernisse – vorrangig im Geschäftsgebiet (Stadt Nürnberg
und Landkreis Nürnberger Land) den Wettbewerb zu stärken sowie die angemessene und ausreichende
Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirt-
schaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Hier berücksichtigt sie die wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region. Um ihrem Auftrag gerecht zu werden, unterhielt die
Sparkasse verteilt in ihrem Geschäftsgebiet zum Bilanzstichtag Geschäftsstellen, SB-Standorte, die
Sofort-Beratung mit Beratung per Telefon, Text- und Videochat sowie Standorte mit Spezialisten für
beratungsintensive Themen.

5
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2. Wirtschaftsbericht

2.1 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN

DEUTSCHE WIRTSCHAFT IM KONJUNKTURELLEN EINBRUCH
Das deutsche Wirtschaftswachstum verzeichnete wie erwartet wegen der Corona-Pandemie im Vorjahres-
vergleich deutliche rezessive Entwicklungen. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts
fiel das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5 Prozent. Damit wurde der seit 2010 anhaltende
Wachstumstrend nach unten durchbrochen. Die Corona-Krise hat den Industrie- und Dienstleistungs­
bereich hart getroffen. Lediglich das Baugewerbe verzeichnete einen Zuwachs. Die steigenden Staatin­
vestitionen (3,4 Prozent) konnten den Rückgang der privaten Konsumnachfrage (6 Prozent) nicht
kompensieren. Die Exporte verringerten sich um 9,9 Prozent.

Steigende Staatsausgaben insbesondere aufgrund massiver Unterstützungsleistungen für Wirtschaft und
Bürger führten im Ergebnis erstmals seit acht Jahren zu einem Haushaltsdefizit von 158,2 Milliarden Euro.
Die Defizitquote lag bei 4,8 Prozent und damit deutlich über dem Wert von 3,0 Prozent aus dem europäi-
schen Stabilitäts- und Wachstumspakt.

Die Inflationsrate betrug im Jahresdurchschnitt nur 0,5 Prozent (Vorjahr 1,4 Prozent) und bewegte sich
damit deutlich unter den Prognosewerten. Ausschlaggebend dafür waren gesunkene Ölpreise sowie die
generelle MwSt-Senkung aufgrund der Corona-Pandemie.

Auch am Arbeitsmarkt hinterlässt die Pandemie wie erwartet deutliche Spuren. Insgesamt verschlechterte
sich die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt auf 5,9 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Die Kurzarbeit
begrenzte diese negative Entwicklung. Im April (Höchststand) befanden sich knapp 6 Millionen Menschen
in Kurzarbeit. Die durchschnittliche Zahl der Erwerbstätigen sank um 1,1 Prozent auf 44,8 Millionen.

BANKENBRANCHE IM WANDEL
Aufgrund der hohen Verschuldungsquoten sowie der wirtschaftlichen Belastungen mit der Corona-Pan-
demie in der Eurozone, weitete die Europäische Zentralbank (EZB) die Politik des billigen Geldes aus. Der
Hauptrefinanzierungssatz verharrte auf dem historischen Tiefstand von 0 Basispunkten. Die Verzinsung
der Anlagemöglichkeit für Banken (Einlagenfazilität) lag weiterhin auf dem historischen Tiefstand von
minus 50 Basispunkten. Anleihekäufe wurden im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Programms
(PEPP) nochmals deutlich ausgeweitet. An den Kapitalmärkten folgten die Zinssätze dieser Entwicklung. In
allen Laufzeitbändern reduzierten sich die Renditen. Sogar bei einer Laufzeit von 10 Jahren verzeichnete
der Kapitalmarkt negative Renditen. Insgesamt war die Zinskurve erneut sehr flach.

               ZINSSTRUKTUR GELD- UND KAPITALMARKT
 0,50 %
                      Zinsniveau 01.01.2020
                      Zinsniveau 31.12.2020
 0,25 %

 0,00 %

- 0,25 %

- 0,50 %

- 0,75 %                                                                              Quelle: Pfandbriefkurve
           3 Monate   1 Jahr       3 Jahre    5 Jahre   8 Jahre   10 Jahre

                                                                                                           6
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Auch in 2020 wurden vom Gesetzgeber weitere Regulierungsmaßnahmen in Kraft gesetzt, die die Bran-
che belasten. Die Kreditwirtschaft hat die durch das Bundesministerium der Finanzen Ende des Vorjahres
veröffentlichten Referentenentwürfe zur Wohnimmobiliendarlehenrisiko-Verordnung (WiDRVO) und zur
Finanzstabilitätsdatenerhebungs-Verordnung (FinStabDEV) bestätigt. Ziel dieser Verordnungen ist die
Einführung von Instrumenten zur Beschränkung der Vergabe von Neukrediten für den Bau oder Erwerb
von Wohnimmobilien, für den Fall, dass die Finanzstabilität als gefährdet angesehen wird. Damit verbun-
den sind zunächst regelmäßige Meldungen zur Schaffung einer Datenbasis für die Prüfung von Eingriffs-
notwendigkeiten. Das Inkrafttreten der Vorschriften sowie die Fälligkeit der Erstmeldung kann ab Jahres-
mitte 2022 erwartet werden.

Die EBA hat im Mai 2020 Leitlinien zur Kreditvergabe und Überwachung (EBA/GL/2020/06) veröffentlicht.
Die Übernahme in die für weniger bedeutsamen Institute (LSIs) maßgebliche nationale Verwaltungspraxis
soll dabei voraussichtlich im Zuge der siebten MaRisk-Novelle erfolgen.

Im August 2020 ist die überarbeitete FinaRisikoV in Kraft getreten. Neuerungen ergaben sich hierbei am
bestehenden RTF-Meldewesen durch die Neueinführung eines Meldebogens für die Kapitalplanung sowie
darüber hinaus durch die Neueinführung eines ILAAP-Meldewesens. Die Erstanwendung der neuen Mel-
devorschriften erfolgte zum Meldestichtag 31. Dezember 2020.

Die BaFin hat im Oktober 2020 die Konsultationsentwürfe für die sechste MaRisk-Novelle sowie für die
Novellierung der BAIT veröffentlicht; die Novellen dienen vor allem der nationalen Umsetzung der EBA-
Leitlinien zu notleidenden und gestundeten Risikopositionen, zu Auslagerungen sowie zu den Risiken der
Informations- und Kommunikationstechnologie. Das Inkrafttreten und die Erstanwendung der Novellen
ist derzeit von der BaFin für Ende 1. Quartal 2021 avisiert.

Im Dezember 2020 wurde das Risikoreduzierungsgesetz verabschiedet, welches vor allem zur Umsetzung
der 2019 durch die EU beschlossenen Änderungen an der Eigenkapitalrichtlinie (CRD V) und der Abwick-
lungsrichtlinie (BRRDII) dient. Hierzu sieht das Risikoreduzierungsgesetz weitreichende Änderungen am
Kreditwesengesetz (KWG) und Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) vor. Es erfolgten unter anderem
Anpassungen beim SREP und bei den Regelungen zu Kapitalpuffern.

Im Dezember 2019 wurde die endgültige Fassung des Merkblatts für Nachhaltigkeitsrisiken der BaFin ver-
öffentlicht. Ziel der BaFin ist die Unterstützung der Unternehmen durch die Erläuterung unterschiedlicher
Good-Practice Ansätze und Leitfragen. Die BaFin erwartet, dass die beaufsichtigten Unternehmen eine
Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsrisiken sicherstellen und diese dokumentieren.

Zusätzlich hat die EBA im Jahr 2020 zu verschiedenen Zeitpunkten ITS (Implementing Technical Stan-
dards) bekannt gegeben. Diese betreffen sowohl das Meldewesen (z. B. besondere Pflichten für Markt-
preisrisiken) als auch die Offenlegung. Die Erstanwendung ist für das Jahr 2021 vorgesehen.

Schließlich hat zum Jahresende die Bundesregierung das Unternehmensstabilisierungs- und -restruktu-
rierungsgesetz (StaRUG) verabschiedet, das zum 01.01.2021 in Kraft getreten ist und für die Sparkassen
einige Änderungen in der Bearbeitung von Sanierungsengagements bedeutet. Insbesondere die erwei-
terten Handlungsmöglichkeiten für den Schuldner bringen für die Sparkassen neue Belastungen mit sich.

Die Umsetzung der Neuregelungen erfordert in der Kreditwirtschaft einen hohen Zeitaufwand und bindet
Mitarbeiterkapazitäten.

DAX GLEICHT VERLUSTE BIS JAHRESENDE WIEDER AUS
Der Deutsche Aktienindex (DAX) konnte seine massiven Kursverluste aus dem ersten Lock-Down im Früh-
jahr bis Jahresende wieder überkompensieren. Der Leitindex beendete das Börsenjahr mit einem Stand

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Lagebericht 2020 - s Sparkasse Nürnberg - Sparkasse Nürnberg
von ca. 13.700 Punkten (Vorjahr 13.200 Punkte). Insbesondere die lockere Geldpolitik sowie die Zulassung
eines ersten Corona-Impfstoffes zum Jahresende führten zu dieser Entwicklung.

ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSGEBIET
Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Nürnberg liegt in der Metropolregion Nürnberg, einem Zusammen-
schluss von 23 Landkreisen und 11 kreisfreien Städten aus Franken und der Oberpfalz, zur Stärkung der
nationalen und internationalen Konkurrenz- und Wettbewerbsfähigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft und
Kultur mit ca. 3,5 Millionen Einwohnern. Mit 150.000 Unternehmen und einem Bruttoinlandsprodukt von
ca. 140 Milliarden Euro gehört die Region zu den 60 stärksten Wirtschaftsregionen weltweit.

Die Erwerbslosenquote in der Arbeitsmarktstatistik im Agenturbezirk Nürnberg stieg wieder an: Stadt-
gebiet Nürnberg 6,3 Prozent (Vorjahr: 5,2 Prozent), Landkreis Nürnberger Land 2,9 Prozent (Vorjahr: 2,3
Prozent). Die Entwicklung folgte dem Trend in der Bundesrepublik.

Nach einer Analyse der Industrie- und Handelskammer Nürnberg verbesserte sich das Wachstum der regi-
onalen Wirtschaft wie erwartet zu Jahresbeginn. Der mittelfränkische Konjunkturklimaindex stieg deutlich
gegenüber Herbst 2019 auf 116,7 Punkte an. Seit Jahresbeginn 2018 wurde damit erstmals der Abwärts-
trend wieder durchbrochen. Die Geschäftslage wurde überwiegend positiv beurteilt. Fehlende qualifizierte
Arbeitskräfte und zunehmende weltpolitische bzw. weltwirtschaftliche Entwicklungen wurden als Risiken
gesehen.

Mit der Ausweitung der Corona-Pandemie im Frühjahr wurde die mittelfränkische Wirtschaft stark ge-
troffen. Insbesondere Betriebsschließungen in Einzelhandel, Gastgewerbe und Dienstleistungsbereich
führten zu einer bisher nicht bekannten negativen Beurteilung der Geschäftslage. Der Konjunkturkli-
maindex stürzte auf 70,2 Punkte ab. Im weiteren Jahresverlauf wurden insbesondere der Rückgang von
Inlands- und Auslandsnachfrage als größte Risiken eingestuft. Mit der Verabschiedung von Konjunkturpa-
keten (u.a. Kurzarbeitergeld) kehrte bis Herbst wieder Optimismus in die Wirtschaft zurück. Der Konjunk-
turklimaindex stieg dabei deutlich auf über 100 Punkte an. Diese differenzierte Entwicklung zeigte sich
entsprechend in der Geschäftsentwicklung der Sparkasse.

                 KONJUNKTURKLIMA IN MITTELFRANKEN

145                                                 138,8
                                         132,4
                         129,2                              129,9
        125,6    126,3           126,4                              124,1
125                                             131,0   131,5
                             127,1   127,8                                       116,7
             124,1
                                                                     119,1
                                                                             111,7          102,9
105

185

                                                                                     70,2
165
       üh 15

Ja He 15

       be t 15

       üh 16

Ja He 16

         gi 6
       üh 17

Ja He 17

         gi 7
       üh 18

Ja He 18

       be t 18

       üh 19

Ja He 19

      be t 19

       üh 20

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Ja

Quelle: Industrie- und Handelskammer Nürnberg

8
Lagebericht 2020 - s Sparkasse Nürnberg - Sparkasse Nürnberg
HOHE KUNDENZUFRIEDENHEIT
Im Jahr 2019 wurde vom Marktforschungsinstitut „infas quo“ im Auftrag der Sparkasse Nürnberg eine all-
gemeine Marktbefragung von gewerblich tätigen Kunden durchgeführt. Befragt wurden über 600 Firmen-
kunden. Danach hat die Sparkasse Nürnberg einen durchschnittlichen Marktanteil von 42 Prozent (2017:
41 Prozent). Damit hat sie ihre Spitzenposition weiter ausgebaut und ist eindeutiger Marktführer. Positiv
bestätigt wurde ebenfalls die hohe Gesamtzufriedenheit mit der Sparkasse Nürnberg als Hausbank. Die
Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Beratungsqualität wurden als besondere
Stärken genannt. Neben den regionalen Volks- und Raiffeisenbanken sind die HypoVereinsbank sowie
die Commerzbank die stärksten Wettbewerber. Die Marktbefragung wird in einem Turnus von zwei Jahren
durchgeführt. Für das Geschäftsjahr geht die Sparkasse von keinen signifikanten Veränderungen aus.

Im November 2020 wurden Privatkunden im Rahmen des Online Bankings zu ihrer Zufriedenheit befragt.
Insgesamt hat die Sparkasse über 3.261 Kundenfeedbacks erhalten. Über 89 Prozent der Kundinnen und
Kunden bewerteten die Zufriedenheit mit ausgezeichnet, sehr gut oder gut. Besonders geschätzt wird
ebenfalls die Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Qualität der Beratung sowie das
Online Banking.

Als Indikation für die Marktdurchdringung verwendet die Sparkasse Nürnberg die Giromarktkennziffer
(aus der zentralen Marktdatenbank der Deutscher Sparkassen Verlag GmbH). Dabei handelt es sich um
eine Marktausschöpfungskennzahl, bei der die Privatgirokunden mit den Einwohnern im Geschäftsgebiet
ins Verhältnis gesetzt werden. Mit einer Giromarktkennziffer von 39,8 Prozent (30.12.2020) hat die
Sparkasse Nürnberg eine nach wie vor starke Position in der Region.

2.2 GESCHÄFTSVERLAUF

Geprägt durch ein starkes Kreditwachstum verlief das Jahr 2020 insgesamt für die Sparkasse Nürnberg
noch zufriedenstellend. Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie konnten
die internen Gesamtziele in den Vertriebsbereichen aber nur teilweise erreicht werden. Der Jahresüber-
schuss lag mit 10,4 Millionen Euro deutlich unter Vorjahr (19,7 Millionen Euro). Aufgrund von belastenden
Sonderfaktoren sowie Risikovorsorgen im Kreditgeschäft war im Geschäftsjahr nur eine unterdurch-
schnittliche Zuführung zur Sicherheitsrücklage aus dem Jahresüberschuss möglich.

BILANZWIRKSAMES GESCHÄFT

                                  31.12.2020   31.12.2019   Veränderungen 2020     Veränderungen 2019
    GESCHÄFSTENTWICKLUNG
                                   Mio. Euro    Mio. Euro   Mio. Euro       %      Mio. Euro       %

    Geschäftsvolumen                12.578       11.840      + 738        + 6,2     + 435        + 3,8

    Bilanzsumme                     12.354       11.631      + 723        + 6,2     + 464        + 4,2

    Kreditvolumen                    7.560        6.991      + 569        + 8,1     + 268        + 4,0

    Kundeneinlagen                  10.242        9.650      + 591        + 6,1     + 430        + 4,7

    Depotvolumen Kundengeschäft      2.743        2.593      + 151        + 5,8     + 345       + 15,4

Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten) lag mit 12.578 Millionen Euro er-
neut deutlich über Vorjahresniveau. Das Kreditvolumen konnte ebenfalls deutlich um 569 Millionen Euro
bzw. 8,1 Prozent gesteigert werden. Auch bei den Kundeneinlagen ist diese Entwicklung eingetreten
(591 Millionen Euro).

9
Mio. Euro                     ENTWICKLUNG DES GESCHÄFTSVOLUMENS
                                                                                              12.578
13.000
                                                                                              + 738
12.500                                                                      11.840
                                                           11.404           + 435
12.000
                   10.862              10.908               + 497
11.500
                                         + 46
11.000

10.500

10.000

19.500
                    2016                2017                2018             2019             2020

FIRMENKUNDENGESCHÄFT
Im Berichtsjahr stellte die Sparkasse Nürnberg erneut ihre Fachkompetenz im Firmen- und Gewerbekun-
dengeschäft unter Beweis. Insbesondere das gewerbliche Immobiliengeschäft war wieder von hoher Be-
deutung. Klassische Investitionsfinanzierungen und Betriebsmittelkredite waren konjunkturbedingt nicht
so stark gefragt. Relativ stärker nachgefragt waren Corona-Kredite der KfW und LfA. So hat die Sparkasse
über 600 „Corona-Kredite“ in Höhe von rund 100 Millionen Euro bereitgestellt und über 800 Tilgungsaus-
setzungen bewilligt. Damit konnten viele Unternehmen in der schwierigen Phase unterstützt werden.

Eine Vielzahl von Existenzgründungen und Firmenübergaben zur Sicherung und Schaffung von Arbeits-
plätzen in der Region wurden begleitet. Mit persönlicher Beratung und dem ergänzenden Einsatz von
Spezialisten wurden die Kundinnen und Kunden wieder umfassend und bedarfsgerecht betreut. Über die
digitale Beratung – z. B. über Skype for Business – aber auch erfolgreich durchgeführte digitale Veranstal-
tungsformate konnte die Sparkasse trotz Corona die Nähe zu Ihren Kunden wahren.

KREDITGESCHÄFT GESTEIGERT 1
Die Forderungen an Kunden entwickelten sich im Berichtsjahr mit 7.560 Millionen Euro bzw. einer Steige-
rung von 8,2 Prozent. Wie in den Vorjahren wurden vermehrt Wohnbaukredite an Privatpersonen ausge-
reicht. Diese erhöhten sich um 7,4 Prozent bzw. 208 Millionen Euro. Im Baufinanzierungsgeschäft setzt
die Sparkasse Nürnberg Spezialisten ein. Auf Wunsch kommen sie für Beratungen auch direkt zu den
Kunden. Mit diesem Angebot der mobilen Beratung gehen sie flexibel auf deren Wünsche und Bedürfnis-
se ein. Im Geschäftsjahr wurde insbesondere das Vermittlergeschäft intensiviert. Forderungen gegenüber
Unternehmen stiegen im Vorjahresvergleich (3,7 Prozent) nochmals stärker um 8,9 Prozent auf 3.701
Millionen Euro. Kunden der Immobilienbranche haben überwiegend zu diesem Wachstum geführt. Das
absolute Wachstum lag daher deutlich über den Privatpersonen. Im öffentlichen Sektor reduzierten sich
die Forderungen stichtagsbedingt erneut um 2,0 Prozent auf 344 Millionen Euro.

                                        31.12.2020       31.12.2019     Veränderungen 2020        Veränderungen 2019
 KREDITVOLUMEN
                                         Mio. Euro        Mio. Euro     Mio. Euro       %         Mio. Euro       %

 Forderungen an Kunden                      7.336            6.782       + 554        + 8,2           + 297     + 4,6

 Eventualverbindlichkeiten                      224               209     + 16        + 7,5            - 29    - 12,2

 GESAMT                                     7.560            6.991       + 569        + 8,1           + 268     + 4,0

10       1
             Werte wurden der Bilanzstatistik (BISTA) entnommen
Forderungen im kurz- und mittelfristigen Bereich stiegen erneut an. Der Anteil langfristiger Darlehen
reduzierte sich daher trotz eines starken Wachstums von privaten Wohnbaukrediten im Verhältnis gering-
fügig auf 88,5 Prozent.

KREDITZUSAGEN DEUTLICH GESTIEGEN2
Mit 1.736 Millionen Euro bzw. einem Zuwachs von 280 Millionen Euro erreichten im Geschäftsjahr 2020 die
Kreditzusagen den höchsten Stand der letzten fünf Jahre. Die Zusagen für Wohnbaukredite übertrafen mit
642 Millionen Euro nochmals deutlich den guten Vorjahreswert (551 Millionen Euro). Gegenüber den Unter­
nehmen stieg der Wert ebenfalls nochmals stark auf 932 Millionen Euro (Vorjahr 795 Millionen Euro) an.

                              ENTWICKLUNG DER KREDITZUSAGEN
Mio. Euro

                                                                                              1.736
11.800

11.600                                                                                        + 280
                                                                            1.456
                                        1.394
11.400
                    1.202               + 193               1.176           + 280
11.200
                     + 43
11.000

10.800

19.600                                                      - 218

19.400

18.200

18.000
                    2016                2017                2018             2019             2020

Die gesamte Auszahlungssumme zugesagter Kredite in Höhe von 1.658 Millionen Euro stieg ebenfalls
(Vorjahr 1.264 Millionen Euro) deutlich an.

EIGENANLAGEN BLEIBEN STABIL
Im Berichtsjahr blieben die Eigenanlagen insgesamt stabil. Aufgrund der Corona-Pandemie waren Prog-
nosen nur sehr schwierig möglich. Zur Optimierung des Zinsüberschusses wurde gegen Ende des Jahres
verstärkt in Termingelder gegenüber Kreditinstituten umgeschichtet. Aus Gründen der Risikostreuung
wurden wie in den Vorjahren Anlagen in Spezialfonds gehalten.

                                        31.12.2020       31.12.2019     Veränderungen 2020        Veränderungen 2019
 EIGENANLAGEN
                                         Mio. Euro        Mio. Euro     Mio. Euro       %         Mio. Euro       %

 Forderungen an KI                              291               135    + 156      + 116,2            - 66    - 33,0

 Schuldverschreibungen                      2.535            2.680       - 145        - 5,4           - 344    - 11,4

 Andere nicht festverz. Wertpapiere             824               820      +3         + 0,4           + 34      + 4,3

 GESAMT                                     3.650            3.635        + 15        + 0,4           - 377     - 9,4

BETEILIGUNGEN (EINSCHL. VERBUNDENE UNTERNEHMEN) BLEIBEN KONSTANT
Die Summe der Beteiligungen lag mit 187 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Bewertung erfolgte
nach dem strengen Niederstwertprinzip. Eine wesentliche Anpassung der Wertansätze war im Berichts-
jahr nicht notwendig.

11       2
             Werte wurden der Bilanzstatistik (BISTA) entnommen
EINLAGEN DEUTLICH GESTIEGEN
Die Wachstumsrate an Kundeneinlagen war im 5-Jahresvergleich mit 6,1 Prozent überdurchschnittlich.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren keine detaillierten Prognosen möglich. Das Volumen erhöhte sich
um 591 Millionen Euro auf 10.242 Millionen Euro. Stichtagebedingte Sondereffekte waren im Berichts-
jahr nicht enthalten. Aufgrund fehlender Konsummöglichkeiten stiegen die Bestände über das gesamte
Berichtsjahr an.

                              ENTWICKLUNG DER KUNDENEINLAGEN
Mio. Euro
                                                                                             10.242
10.500
                                                                           9.650             + 591
10.250
10.000                                                                     + 430
19.750                                                      9.221
19.500              8.798               8.838               + 382
19.250              + 150                + 40
19.000
18.750
18.500
18.250
18.000
                     2016               2017                2018            2019             2020

Bei Privatpersonen3 erhöhte sich der Wert deutlich um 466 Millionen Euro (Vorjahr + 222 Millionen Euro).
Bei Unternehmen fiel das relative Wachstum mit 12,3 Prozent noch deutlicher aus. Die Einlagen stiegen
dabei um 175 Millionen Euro (Vorjahr + 60 Millionen Euro). Bei den öffentlichen Haushalten reduzierten
sich die Bestände dagegen um 70 Millionen Euro (Vorjahr + 157 Millionen Euro). Die Differenz entfällt auf
Sonstige Organisationen.

                                        31.12.2020       31.12.2019    Veränderungen 2020        Veränderungen 2019
 KUNDENEINLAGEN
                                         Mio. Euro        Mio. Euro    Mio. Euro       %         Mio. Euro       %

 Verbindlichkeiten
                                           10.235            9.643      + 592        + 6,1           + 430     + 4,7
 gegenüber Kunden

 davon

     Spareinlagen                           1.822            1.895       - 73        - 3,8            - 250   - 11,6

     Sichteinlagen                          4.556            3.959      + 597       + 15,1           + 581    + 17,2

     Geldmarktkonten                        3.744            3.672       + 72        + 2,0            + 98     + 2,7

     Termineinlagen                              7                 8      -1        - 13,2              -2    - 16,2

     Sparkassenbriefe                           35                43      -8        - 19,4              -9    - 16,5

     Pfandbriefe                                71                66      +5         + 7,5            + 10    + 17,9

 Verbriefte Verbindlichkeiten                    7                 7      -0         - 4,1              -0     - 0,1

 GESAMT                                    10.242            9.650      + 591        + 6,1           + 430     + 4,7

Die Spareinlagen verringerten sich geringfügig um 3,8 Prozent auf 1.822 Millionen Euro. Der Bestand täg-
lich fälliger Verbindlichkeiten (Sichteinlagen, Geldmarktkonten) erhöhte sich dagegen um 669 Millionen
Euro auf 8.300 Millionen Euro (Vorjahr 7.631 Millionen Euro).

12       3
             Werte wurden der Bilanzstatistik (BISTA) entnommen
INTERBANKENVERBINDLICHKEITEN DEUTLICH GESTIEGEN
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen per Saldo um 54 Millionen Euro auf 685 Mil-
lionen Euro zu. Dabei reduzierten sich stichtagsbedingt die täglich fälligen Verbindlichkeiten, die über-
wiegend innerhalb des Haftungsverbundes getätigt wurden, geringfügig um 3 Millionen Euro auf einen
Bestand von 7 Millionen Euro. Bei den befristeten Verbindlichkeiten und den aufgenommenen Darlehen
erhöhten sich die Bestände im Saldo um 57 Millionen Euro. Die Veränderung entfällt u. a. auf die Ausgabe
von Corona-Hilfen in Form von Weiterleitungsdarlehen.

DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT
Die Sparkasse Nürnberg setzt bei der Beratung ihrer Kunden auf Qualität und den ganzheitlichen Ansatz
des Sparkassen-Finanzkonzepts. Trotz der corona-bedingten Einschränkungen fanden über 37.000 kun-
denorientierte Finanzkonzeptberatungen statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen „Finanz Check“
und „Geldanlage optimieren“.

Auch Firmenkunden werden unter gezielter Einbindung von Spezialisten aus den Bereichen Immobilien
und Versicherungen sowie Auslands-, Leasing-, Wertpapiergeschäft und Zahlungsverkehr ganzheitlich
und bedarfsorientiert beraten. Insgesamt wurden, trotz der aktuellen Corona-Situation, über 10.000
Beratungsgespräche geführt. Alleine zu Corona-Krediten und Tilgungsaussetzungen wurden über 1.800
Beratungsgespräche geführt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in diesem Bereich ist die langjährige, ver­
trauensvolle Geschäftsverbindung: 70 Prozent der Firmenkunden werden seit über 25 Jahren bei der
Sparkasse Nürnberg betreut.

Die Spezialberatung rund um den Zahlungsverkehr wurde weiter intensiviert. Die Leistungen umfassen
Lösungen zur Bargeldver-/ entsorgung, Bezahlverfahren am Point of Sale (Terminals) und im Internet
(eCommerce), elektronischer Rechnungsversand /-empfang (S-Rechnungsservice) oder auch die Absiche-
rung über eine Cyberversicherung. Neu eingeführt wurden weitere Leistungen im Bereich der IT-Sicher-
heit für gewerbliche Kunden.

Die mobile-first-Entwicklung hält unvermindert an. Im Jahr 2020 konnte die Anzahl der Kunden mit
S-App-Nutzung um rd. 11.000 auf knapp 105.000 Kunden gesteigert werden. Der innovative Chatbot
Linda steht unseren Kunden rund um die Uhr für Servicefragen zu Verfügung und ergänzt die bestehen-
den persönlichen und digitalen Kommunikationsmöglichkeiten. 2020 führte Linda über 12.000 Chats und
beantwortete fast 29.000 Fragen. Weiterhin wurden über 220.000 Produktabschlüsse und Serviceprozesse
über die Internetfiliale (Homepage) abgewickelt (Vorjahr 238.000). Dabei stieg die Zahl der Online-An-
träge um rund 80 Prozent auf ca. 33.000 Aufträge. Die Serviceprozesse gingen, nach einem erhöhten
Aufkommen durch die sms-TAN-Umstellung im Vorjahr, auf rund 187.000 zurück. Im Edelmetallbereich
hat die Sparkasse Nürnberg ihr Angebot durch die Einführung von Sparplänen in Gold, Silber, Platin und
Palladium erweitert. Das neue Angebot wurde bereits über fünfhundertmal in Anspruch genommen und
über 4,5 Millionen Euro investiert.

GIROKONTO – DREHSCHEIBE FÜR ALLE TRANSAKTIONEN
Als starker regionaler Finanzpartner führt die Sparkasse Nürnberg zum Stichtag ca. 337.000 Girokonten.
Aufgrund der Preiserhöhung bei unseren Privat- und Geschäftsgirokonten sank in 2020 die Zahl der
Girokonten um 1,0 Prozent. Über zwei Drittel davon werden online geführt: Bei Privatgirokonten sind es
67 Prozent, im Geschäftsgirobereich bereits 79 Prozent aller Konten.

Der Bestand an Sparkassen-Cards und Kreditkarten ging in 2020 leicht auf rd. 470.000 zurück. Alle
Sparkasse-Cards der Sparkasse Nürnberg verfügen über eine „Kontaktlos-Funktion“ zum einfachen, hy­
gienischen Bezahlen im Handel (Kontaktlos-Ausstattung Kreditkarten: 93 Prozent). Der Anteil an kontakt-
losen Kartenzahlungen steigt in Deutschland – auch pandemiebedingt – weiter an. In der Spitze wurde
in der Sparkassen-Gruppe bis zu 77 Prozent der Zahlungen kontaktlos durchgeführt. Insbesondere die

13
Einführung von Apple Pay für die Sparkassen-Card im August 2020 hat zu einer weiteren Stärkung unserer
Sparkassen-Card geführt.
Mehr als 700 Club-Fans haben sich für unsere Club-Karte entschieden und genießen dadurch die besonde-
ren Angebote der Club-Community. Die Bargeldversorgung im Geschäftsgebiet sichern 157 Geldautomaten.

WERTPAPIERGESCHÄFT MIT GUTEM ERGEBNIS
Die Sparkasse blickt trotz teilweise extrem schwieriger Rahmenbedingungen auf ein weiteres gutes Jahr
im Wertpapiergeschäft zurück. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie
fehlende Anlagealternativen begünstigten das Geschäftsfeld. Zum Jahresende erreichten US-Aktien-
märkte neue Höchststände. Der Deutsche Aktienindex DAX schloss nach einem Minus von 40 Prozent im
Februar zum Jahresende wieder annähernd auf Allzeithoch. Insgesamt stiegen die Umsätze im Wertpa-
piergeschäft gegenüber dem Vorjahr (1.140 Millionen Euro) um 10,5 Prozent auf 1.259 Millionen Euro.
Der Nettoabsatz erhöhte sich deutlich auf 130 Millionen Euro (Vorjahr 101 Millionen Euro). Unsere neue
S-Invest App zeigt den Kunden den Wertpapierbestand aus allen Sparkasse- und Deka-Depots und bietet
interessante Analysen sowie die Möglichkeit zum Kauf-/ Verkauf einzelner Positionen. Zum Jahresende
nutzen bereits über 3.100 Kunden diese neuen Möglichkeiten.

Die Umsätze mit Aktien verdoppelten sich nahezu auf 469 Millionen Euro und bewegten sich damit deut-
lich über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Diese Entwicklung zeigte sich auch beim Nettoabsatz mit
34 Millionen Euro (Vorjahr 4 Millionen Euro).

Im Rentenbereich fielen die Umsätze aufgrund der weiter sinkenden Zinsen deutlich auf 361 Millionen
Euro (Vorjahr 489 Millionen Euro). Gefragt war in diesem Bereich wieder die Anlage in Zertifikaten.

Auch im turbulenten Jahr 2020 setzten viele unserer Kunden auf den sukzessiven Aufbau von Vermögen
mit Fondssparplänen. Die Anzahl der Verträge stieg um ca. 6.100 Stück (Vorjahr 6.500 Stück). Trotz des
schwierigen Umfeldes erleben die vermögenswirksamen Sparverträge eine Renaissance und verzeichneten
ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Einzig der Aufbau der privaten Altersabsicherung mit staatlichen Zulagen
stagnierte im Berichtsjahr. Gefragt waren insbesondere Investmentfonds mit Anlageschwerpunkt Dividen-
den und globale Aktien. Die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Mio. Euro             UMSÄTZE IM WERTPAPIERGESCHÄFT
19.700
                                  2019      2020
19.600
                489                                469
19.500                                                                       429
                                                                      398
19.400                 361

19.300                                     253

19.200

18.100

18.000
                  Renten                     Aktien                   Investment

Am Jahresende betreute die Sparkasse Nürnberg in den Kundendepots einschließlich DekaBank Depots
einen Bestand an Wertpapieren von 2.743 Millionen Euro (Vorjahr 2.593 Millionen Euro).

VERBUNDGESCHÄFT ENTWICKELT SICH DIFFERENZIERT
Das Neugeschäftsvolumen im Bauspargeschäft reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr (215 Millionen Euro)
erneut deutlich auf 155 Millionen Euro. Die Stückzahl verringerte sich um 725 auf ca. 2.900 Verträge.

14
Die durchschnittliche Bausparsumme bleibt auf hohem Niveau. Das historisch niedrige Zinsniveau und
der verstärkte Wettbewerb für Wohnbaufinanzierungen beeinflussten dieses Geschäftsfeld weiterhin stark.
Aufgrund der Corona-Pandemie nimmt die Wichtigkeit des eigenen Zuhauses unserer Kunden spürbar zu.
Die Zielsetzungen konnten trotzdem nicht erreicht werden.

Den Immobilienmarkt 2020 prägte auch weiterhin die sehr starke Nachfrage nach Wohnimmobilien aller
Arten sowie ein knappes Angebot. Geringe Anlagealternativen hielten das Interesse institutioneller und
privater Investoren auf einem hohen Niveau. Der Courtagewert konnte mit 6,6 Millionen Euro (brutto)
gegenüber dem Vorjahr (6,3 Millionen Euro) leicht gesteigert werden. Die Anzahl der vermittelten Objekte
lag mit 340 Stück etwas unter dem Vorjahreswert von 349 Stück. Die Gesamtentwicklung ist trotz der
corona-bedingten Einschränkungen im Vertrieb sehr gut. Das Ergebnis lag leicht über den ambitionierten
Planungen.

Auch im Versicherungs- und Vorsorgegeschäft wurde das Jahr 2020 ab Anfang März stark durch Corona
geprägt. An die guten Umsätze aus 2019 konnte daher nicht angeknüpft werden. Aufgrund der vertriebli-
chen Einschränkungen ist die Sparkasse Nürnberg mit dem Ergebnis zufrieden. Die Beiträge vermittelter
Lebensversicherungen sind mit 157 Millionen Euro Absatzvolumen stabil geblieben (Vorjahr 156 Millionen
Euro). Die Stückzahl der Neuabschlüsse blieb allerdings mit knapp 3.350 Stück deutlich hinter 2019 (4.500
Verträge) zurück.

Im Sachversicherungsgeschäft waren im Berichtsjahr vor allem die Produkte „S-Privatschutz“ und „Rechts-
schutz“ gefragt. Die Sparkasse Nürnberg bietet ihren Kunden damit transparente und günstige Produkte
zur Absicherung der wichtigsten Lebensrisiken. Die Beitragssumme sank 2020 corona-bedingt auf knapp
821.000 Euro (Vorjahr 1,1 Millionen Euro).

Entgegen des Branchentrends konnte das Leasinggeschäft in 2020 auf 46,8 Millionen Euro deutlich aus-
gebaut werden (+14,2 Millionen Euro). Gerade beim klassischen Sparkassengeschäft konnte ein Spitzen-
platz in Bayern eingenommen und ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.

2.3 VERMÖGENSLAGE

Die Vermögenslage der Sparkasse Nürnberg stellt sich wie erwartet unverändert geordnet dar. Mit den ge-
bildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen wird den Risiken im Kreditgeschäft und den sonstigen
Verpflichtungen ausreichend Rechnung getragen.

Die Bilanzstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt verändert:

                                        2020          2019          2020          2019
 AKTIVA
                                      Mio. Euro     Mio. Euro     in % BS       in % BS

 Barreserve                              1.025          880              8,3        7,6

 Forderungen an Kreditinstitute           291           135              2,4        1,2

 Forderungen an Kunden                   7.336         6.782         59,4          58,3

 Wertpapiere                             3.359         3.500         27,2          30,1

 Beteiligungen                            187           187              1,5        1,6

 Sachanlagen und immat. Anlagewerte        49             52             0,4        0,4

 Sonstiges                                106             95             0,9        0,8

 BILANZSUMME (BS)                       12.354        11.631        100,0         100,0

15
Auf der Aktivseite konnten erneut mehr Kredite ausgereicht werden. Die Forderungen an Kunden stiegen
auf 7.336 Millionen Euro an. Der Anteil an der Bilanzsumme erhöhte sich um 1,2 Prozentpunkte. Forde-
rungen an Kreditinstitute sowie Eigenanlagen in Wertpapieren reduzierten sich im Gegenzug auf 29,6
Prozent. Der Anteil der Barreserve erhöhte sich um 0,7 Prozentpunkte. Gestiegene Kundeneinlagen führ-
ten zu einem absolut erhöhten Freibetrag auf dem Konto der Deutschen Bundesbank. Weiterhin besteht
ein aktivischer Überhang an latenten Steuern. Von der Ausübung des Aktivierungswahlrechts wurde kein
Gebrauch gemacht.

                                              2020         2019        2020      2019
 PASSIVA
                                            Mio. Euro    Mio. Euro   in % BS   in % BS

 Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten        685          631         5,5       5,4

 Verbindlichkeiten geg. Kunden               10.235         9.643       82,8      82,9

 Verbriefte Verbindlichkeiten                      7            7        0,1       0,1

 Eigenkapital (einschließlich § 340g HGB)     1.200         1.192        9,7      10,2

 Sonstiges                                      227          158         1,8       1,4

 BILANZSUMME (BS)                            12.354       11.631       100,0     100,0

Auf der Passivseite wuchsen die Kundeneinlagen – absolut gesehen – deutlich auf 10.235 Millionen
Euro. Der Anteil an der Bilanzsumme blieb mit 82,8 Prozent nahezu konstant. Bei den Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten erhöhte sich der Anteil an der Bilanzsumme geringfügig auf 5,5 Prozent. Die
Ausgabe von Corona-Hilfen in Form von Weiterleitungsmitteln führte zu dieser Entwicklung. Der Anteil
des Eigenkapitals sank auf 9,7 Prozent. Notwendige Abschirmungen von Risiken führten im Berichtsjahr
im Zeitablauf zu einer unterdurchschnittlichen Steigerung des Eigenkapitals. Das Wachstum der Bilanz-
summe (12.354 Millionen Euro) lag aufgrund der Steigerungsrate bei den Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden erneut über den Planungen.

                                              2020         2019
 EIGENKAPITAL-ENTWICKLUNG
                                            Tsd. Euro    Tsd. Euro

 Stand Geschäftsjahresbeginn                1.192.066   1.147.693

 Ausschüttung aus Bilanzgewinn Vorjahr        - 2.771     - 5.829

 Zuführung Fonds für allg. Bankrisiken            +0     + 30.500

 Vorwegzuführung aus Jahresüberschuss         + 2.609     + 4.926

 Bilanzgewinn                                 + 7.827    + 14.777

 STAND GESCHÄFTSJAHRESENDE                  1.199.731   1.192.066

Der Sicherheitsrücklage wurden vom Jahresüberschuss vorweg 2,6 Millionen Euro zugeführt. Der Fonds
für allgemeine Bankrisiken als offen ausgewiesene Risikovorsorge blieb mit 323,6 Millionen Euro kons-
tant. Weiterhin verfügt die Sparkasse Nürnberg über angemessene stille Reserven.

Die Eigenkapitalausstattung ermöglicht eine sichere und ausreichende Liquiditäts- und Kreditversor-
gung des regionalen Markts. Die Voraussetzungen für ein weiteres Geschäftswachstum der Sparkasse
Nürnberg sind gegeben. Das Verhältnis der angerechneten Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag beträgt
zum Berichtsstichtag 16,6 Prozent (Gesamtkapitalquote gemäß Artikel 92 CRR). Die Kernkapitalquote
per 31.12.2020 beträgt ebenfalls 16,6 Prozent. Die Eigenmittelanforderungen in Höhe von 9,25 Prozent,

16
bestehend aus den Anforderungen aus Art. 92 CRR sowie § 10 Abs. 3 Satz 1 und 2 Nr. 1 KWG, wurden
im Berichtsjahr jederzeit eingehalten. Die Sparkasse verfügt damit über eine angemessene Kapital­
ausstattung.

2.4 FINANZLAGE

ZAHLUNGSFÄHIGKEIT STETS GEGEBEN
Mittels einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge war die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse
Nürnberg wie erwartet im Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Zur Überwachung der Zahlungsbereitschaft
werden entsprechende IT-Systeme eingesetzt. Im Rahmen von Refinanzierungsplänen wird zusätzlich die
Entwicklung des Kunden- und Interbankengeschäfts für die Zukunft prognostiziert. Der Zeitraum für die
Prognose beträgt dabei fünf Jahre.

Die eingeräumte Kreditlinie bei der Bayerischen Landesbank wurde im Jahresverlauf dispositionsbedingt
in Anspruch genommen. Das Angebot der Deutschen Bundesbank von Refinanzierungsgeschäften (Offen­
marktgeschäften) sowie der Geldaufnahme in Form von ständigen Fazilitäten (Spitzenrefinanzierungs-
sowie Einlagenfazilität) wurde nicht in Anspruch genommen. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften
unterhielt die Sparkasse Nürnberg entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank.

Die Mindestquote der Liquidity Coverage Ratio (LCR) gemäß den Vorgaben der delegierten Verordnung
(EU) 2015 / 61 wurde im gesamten Geschäftsjahr eingehalten. Sie lag am Bilanzstichtag mit 206 Prozent
deutlich über dem Mindestwert von 100 Prozent. Die Prognose des Vorjahres ist damit eingetroffen. Die
Survival Period des Risikoszenarios lag ebenfalls wie erwartet über 12 Monaten.

2.5 ERTRAGSLAGE

CORONA-PANDEMIE BEEINFLUSST DAS JAHRESERGEBNIS
Das Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung der Sparkasse Nürnberg wurde durch die Rahmenbedin-
gungen der Pandemie beeinflusst. Die internen Gesamtziele im gewerblichen Kundengeschäft wurden
überwiegend erreicht. Das Privatkundengeschäft entwickelte sich dagegen unterschiedlich.

Bewertungsmaßnahmen waren sehr differenziert notwendig. Insbesondere die Umstellung auf eine
zukunftsorientierte Berechnungsweise der pauschalen Wertberichtigung (PWB) im Kreditgeschäft sowie
die Abschirmung sonstiger Risiken führten dazu, dass im Geschäftsjahr keine Dotierung des Fonds für
allgemeine Bankrisiken möglich war. Für die Umstellung der PWB wurde bereits in Vorjahren Vorsorge
getroffen. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Eigenkapitalausstattung sind die Voraussetzung für
zukünftiges Wachstum im Kreditgeschäft sichergestellt. Der Jahresüberschuss lag mit 10,4 Millionen Euro
deutlich unter Vorjahrsniveau.

17
2020        2019      Veränderungen 2020
 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE
                                             Mio. Euro   Mio. Euro   Mio. Euro       %

 Zinsüberschuss inkl. GuV3                     182,2        187,7       - 5,4       - 2,9

 Provisionsüberschuss                            71,3        73,4       - 2,1       - 2,9

 Sonstige betriebliche Erträge                   16,1        19,7       - 3,5      - 17,9

 Summe Erträge                                 269,6        280,7      - 11,1       - 4,0

 Personalaufwand                               112,0        110,9      + 1,1        + 1,0

 Andere Verwaltungsaufwendungen                  61,6        64,7       - 3,1       - 4,8

 Betriebliche Aufwendungen
                                                 42,5        26,1     + 16,4       + 62,7
 (einschl. Abschreibungen Sachanlagen)

 Summe Aufwendungen                            216,1        201,8     + 14,3        + 7,1

 Bewertung / Risikovorsorge                       2,4        - 6,3     + 8,7      + 138,1

 Zuführung zum Fonds für allg. Bankrisiken        0,0      - 30,5      - 30,5     - 100,0

 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit        55,9        42,2     + 13,8       + 32,6

 Außerordentliches Ergebnis                       0,0         0,0      + 0,0        + 0,0

 Steueraufwand                                   45,5        22,5     + 23,0      + 102,4

 JAHRESÜBERSCHUSS                                10,4        19,7       - 9,3      - 47,0

ZUM ERGEBNIS 2020 IM EINZELNEN
Der Zinsüberschuss – einschließlich laufender Erträge aus Wertpapieren, Beteiligungen und verbun-
dener Unternehmen – ist gegenüber dem Vorjahr wie erwartet deutlich um 5,4 Millionen Euro auf 182,2
Millionen Euro gefallen. Die laufenden Erträge aus Aktien und Investmentanteilen lagen mit 15,7 Millionen
Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (25,3 Millionen Euro), stark rückläufige Erträge aus Vermietungen
sowie in Form von Dividenden führten zu dieser Entwicklung. Die Erträge aus Beteiligungen und verbun-
denen Unternehmen sind ebenfalls gegenüber dem Vorjahr auf 4,8 Millionen (Vorjahr 7,6 Millionen Euro)
gesunken. Der Aufruf der Bankenaufsicht innerhalb der Finanzbranche auf Gewinnausschüttungen über-
wiegend zu verzichten, führte zu dieser Entwicklung. Nach wie vor stellt der Zinsüberschuss die wichtigste
Ertragsquelle für die Sparkasse Nürnberg dar.

Die Entwicklung des Provisionsüberschusses auf 71,3 Millionen Euro lag leicht unter dem guten Vor-
jahreswert (73,4 Millionen Euro) und damit innerhalb unserer Erwartungen. Die ambitionierte Gesamtpla-
nung konnte nicht erreicht werden. Im Wertpapiergeschäft sowie bei der Immobilienvermittlung wurden
gute Ergebnisse erzielt. Das Versicherungs- und Bauspargeschäft entwickelte sich „corona-bedingt“ diffe-
renziert. Die Entgelte für Verfügungen an Geldautomaten sowie für Kreditkartentransaktionen reduzierten
sich pandemiebedingt ebenfalls deutlich.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sanken entgegen der internen Planungen leicht um 2,0
Prozent auf 173,6 Millionen Euro. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um 1,1 Millionen Euro auf 112,0
Millionen Euro. Die natürliche Fluktuation sowie die Effekte aus der Digitalisierung und Automation von
Prozessen wurden durch einen Einmaleffekt überkompensiert. Die anderen Verwaltungsaufwendungen
sanken entgegen der internen Planungen um 3,1 Millionen Euro auf 61,6 Millionen Euro. Maßnahmen zur
Kostenoptimierung sowie die Überprüfung von Investitionen führten zu dieser Entwicklung. Die Beiträge
zur europäischen Einlagensicherung und zur Bankenabgabe betrugen 4,4 Millionen Euro.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen redu-
zierten sich deutlich auf 4,4 Millionen Euro. Im Vorjahr war ein außerplanmäßiger Sondereffekt enthalten.

18
Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich mit 16,1 Millionen Euro um 3,5 Millionen Euro. Im
Vorjahr war u.a. ein Einmaleffekt enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen deut-
lich auf 38,2 Millionen Euro (Vorjahr 14,4 Millionen Euro). Zur Abschirmung potenzieller Risiken waren aus
Vorsichtsgründen Rückstellungen notwendig.

Insgesamt lagen die Erträge (GuV-Positionen 1 - 9) aus den dargestellten Gründen mit 269,6 Millionen
Euro um 4,0 Prozent unter Vorjahresniveau (280,7 Millionen Euro). Die Aufwendungen (GuV-Positionen
10 - 12) erhöhten sich um 14,3 Millionen Euro auf 216,1 Millionen Euro. Das Verhältnis der Aufwendungen
zu den Erträgen verschlechterte sich daher auf 80,1 Prozent (Vorjahreswert 71,9 Prozent).

Die Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auf-
lösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft werden – nach der Verrechnung mit entsprechenden
Aufwendungen – in Höhe von 4,5 Millionen Euro ausgewiesen.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unter-
nehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere betragen nach Verrechnung mit entspre-
chenden Erträgen 2,1 Millionen Euro.

Mit den dargestellten Entwicklungen im operativen Geschäft, den besonderen Rahmenbedingungen der
Pandemie sowie den Bewertungsergebnissen lag das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit bei
55,9 Millionen Euro.

Der Steueraufwand erhöhte sich auf 45,5 Millionen Euro. Aufgrund konkretisierter bzw. angepasster
Rechtsauffassungen der Finanzverwaltung wurden vorerst für vergangene Jahre entsprechende Rück­
stellungen gebildet.

Der Jahresüberschuss betrug 10,4 Millionen Euro und lag damit deutlich unter Vorjahresniveau. Vom
Jahresüberschuss wurden vorweg 2,6 Millionen Euro der Sicherheitsrücklage zugeführt, so dass der
Bilanzgewinn 7,8 Millionen Euro beträgt. Mit Feststellung des Jahresabschlusses entscheidet der Ver­
waltungsrat über die Verwendung des Bilanzgewinns.

BETRIEBSVERGLEICH
Zur weiteren Analyse der Ertragslage wird für interne Zwecke und für den überbetrieblichen Vergleich der
bundeseinheitliche Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation eingesetzt. Dieser beinhaltet eine de-
taillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses der Sparkasse Nürnberg in Relation zur Durchschnitts-
bilanzsumme. In das danach errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erfolge
aus Zins- und Dienstleistungsgeschäften ein. Periodenfremde und außergewöhnliche Effekte werden
dem neutralen Ergebnis zugeordnet. Auf dieser Basis erzielte die Sparkasse wie erwartet ein rückläufi-
ges Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,67 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr 0,81
Prozent) und ein Betriebsergebnis nach Bewertung der durchschnittlichen Bilanzsumme von 0,51 Pro-
zent (Vorjahr 0,81 Prozent). Die Cost-Income-Ratio4 lag wie erwartet mit 67,1 Prozent merklich über dem
Vor­jahreswert (64,1 Prozent). Gesunkene Kosten konnten die „corona-bedingt“ gesunkenen Erträge aus
Beteiligungen und Spezialfondsanlagen sowie dem generell niedrigen Zinsniveau nicht kompensieren.

Die gemäß § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG offen zu legende Kapitalrendite berechnet sich aus dem Quotien-
ten von Jahresüberschuss (Ergebnis nach Zuführung von Reserven und Steuern) und Bilanzsumme zum
Stichtag. Zum Berichtsstichtag beträgt die Quote 0,08 Prozent (Vorjahr 0,17 Prozent).

Im Vergleich mit anderen deutschen Großsparkassen erzielte die Sparkasse Nürnberg ein leicht über-
durchschnittliches Ergebnis.

19    4
           Verhältnis des aus Personal- und Sachaufwand bestehenden Verwaltungsaufwandes zum um den sonstigen
           ordentlichen Aufwand gekürzten Bruttoertrag
Betriebs-
                                        2020                           2019       2018       2017       2016
                                                       vergleichs-
                                      in % DBS                       in % DBS   in % DBS   in % DBS   in % DBS
                                                         gruppe

 Zinsüberschuss                          1,43             1,35         1,59       1,67       1,72       1,78

 Provisionsüberschuss                    0,60             0,60         0,65       0,63       0,66       0,61

 Verwaltungsaufwand                      1,37             1,33         1,45       1,47       1,51       1,50

 Sonstige Erfolge                        0,01             0,03         0,02       0,01       0,00       0,00

 Betriebsergebnis vor Bewertung          0,67             0,65         0,81       0,84       0,87       0,89

Betriebsvergleichsgruppe: 25 Deutsche Großsparkassen

2.6 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG ZUM WIRTSCHAFTSBERICHT

Die Geschäfte der Sparkasse Nürnberg haben sich unter Berücksichtigung der allgemeinen und branchen-
bezogenen sowie der besonderen Rahmenbedingungen der Pandemie noch zufriedenstellend entwi-
ckelt. Die erforderlichen Bewertungsmaßnahmen und Rückstellungen konnten kompensiert werden. Die
aufsichtsrechtlichen Anforderungen wurden umfassend erfüllt. Die Bestände an Rücklagen und des Fonds
für allgemeine Bankrisiken ermöglichen weiteres Wachstum im Kreditgeschäft. Insgesamt bewertet die
Sparkasse Nürnberg ihre Ertragslage als befriedigend, die Finanz- und Vermögenslage als geordnet.

NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die Sparkasse ist zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 340a Abs. 1a HGB in Verbin-
dung mit § 289b HGB verpflichtet. Dabei wurde von der Möglichkeit zur Erstellung eines gesonderten
nichtfinanziellen Berichts gemäß § 289b Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht, der zusammen mit dem Lagebe-
richt im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

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3. Risikobericht

3.1 RISIKOMANAGEMENT

Die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken gehören zu den
Kernfunktionen von Kreditinstituten. Entsprechend ihrer Risikostrategie geht die Sparkasse Nürnberg
Risiken ein, welche für die Erzielung eines angemessenen Ergebnisses und der Existenzsicherung der
gesamten Sparkasse erforderlich sind. Dabei soll – im Rahmen des öffentlichen Auftrags – der erzielbare
Ertrag im Verhältnis zum eingegangenen Risiko optimiert werden, so dass dem Risikomanagement­
prozess entscheidende Bedeutung zukommt.

Grundlage der geschäftspolitischen Entscheidungen der Sparkasse Nürnberg ist unter Berücksichtigung
vorhandener Risikodeckungspotenziale die laufende Beurteilung des Verhältnisses von erzielbarer
Ren­tabilität und einzugehenden Risiken.

Zur Steuerung und Überwachung sämtlicher mit der Geschäftstätigkeit verbundener Risiken existiert
bei der Sparkasse Nürnberg ein Risikomanagement- und Controllingsystem, welches auf die frühzeitige
Identifikation von Risiken ausgerichtet ist. So können rechtzeitig gegensteuernde Maßnahmen eingeleitet
werden. Die angewandten Methoden zur Messung, Steuerung und Aggregation aller Risikoarten werden
kontinuierlich weiterentwickelt und regelmäßig den Anforderungen der Sparkasse, der Bankenaufsicht
und den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Darüber hinaus besteht ein Verhaltenskodex.

Die Ausgestaltung des Risikomanagement- und Controllingsystems entspricht in Art, Umfang, Komplexi-
tät und Risikogehalt der Geschäftstätigkeit.

Der Risikomanagementprozess beinhaltet alle Aktivitäten der Sparkasse Nürnberg zum systematischen
Umgang mit Risiken. Er teilt sich auf in die Einzelschritte Risikoerkennung, Risikomessung, Risikobewer-
tung, Risikosteuerung, Risikoreporting und Risikokontrolle.

Risiken und deren Konzentrationen werden jährlich in einem Gesamtrisikoprofil und bei Veränderungen in
den regelmäßigen Risikoreports identifiziert, beurteilt und gesteuert. Dabei erfolgt auch eine Einstufung,
welche der Risiken für die Sparkasse wesentlich sind. Für die Zwecke der Risikosteuerung unterscheidet
die Sparkasse Nürnberg folgende Risikoarten des Bankgeschäfts:

–    Adressrisiken
–    Beteiligungsrisiken
–    Liquiditätsrisiken
–    Marktpreisrisiken
–    Operationelle Risiken
–    Sonstige Risiken

Die aufgeführten Risikoarten werden von der Sparkasse Nürnberg, mit Ausnahme der sonstigen Risiken,
als wesentlich eingestuft. In das Risikomanagement werden alle wesentlichen Risiken einbezogen. Für die
unwesentlichen Risikoarten sind zur Überwachung alternative Vorkehrungen getroffen.

Die alle wesentlichen Risikoarten umfassende Risikostrategie stellt die Basis für das Risikomanagement
der Sparkasse Nürnberg dar. Die Verantwortung für die Geschäfts- und Risikostrategie sowie für ein funk-
tionierendes Risikomanagementsystem obliegt dem Gesamtvorstand. In der Geschäftsstrategie werden
die Ziele der Sparkasse für jede wesentliche Geschäftstätigkeit sowie Maßnahmen zur Erreichung dieser
Ziele dargestellt. Die Risikostrategie wiederum ist in Teilstrategien unterteilt und erfasst die Risiken aller
wesentlichen Geschäftsaktivitäten.

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Für die Risikoüberwachung ist die Abteilung Risikomanagement im Bereich Finanz-und Risikomanage-
ment zuständig. Sie identifiziert, beobachtet, aggregiert und bewertet Risiken auf Gesamtbankebene. Ihr
obliegt ebenfalls die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren, sowie
die Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Controllingprozesse. Zusätzlich verant-
wortet sie auch die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung
der Risikotragfähigkeitsberechnungen und die laufende Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten.
Das Risikomanagement unterstützt den Vorstand in risikopolitischen Fragen und ist an der Erstellung und
Umsetzung der Risikostrategie beteiligt. Die Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter des Bereichs
Finanz- und Risikomanagement. Er ist direkt dem Überwachungsvorstand unterstellt.

Für alle risikorelevanten Geschäfte ist bis in die Ebene der Geschäftsleitung eine funktionale Trennung
zwischen Handel/Markt einerseits sowie Abwicklung/Marktfolge und Überwachung/Rechnungswesen
andererseits festgelegt und dokumentiert. Eine angemessene qualitative und quantitative Personal-
ausstattung wird durch ein Personalmanagementsystem gewährleistet. Die Risikomanagement- und
Controllingsysteme sind regelmäßig Gegenstand von Prüfungen der prozessunabhängig eingerichteten
Internen Revision.

Die implementierten Risikocontrolling- sowie Compliance-Funktionen sind Bestandteile des internen
Kontrollsystems (IKS). Die Interne Revision ist im Rahmen ihrer Aufgaben prozessunabhängig tätig.
Außerdem ist ein Kapitalplanungsprozess installiert, um den Kapitalbedarf der folgenden fünf Jahre zu
ermitteln. Dieser Prozess wird jährlich und ggf. auch anlassbezogen überprüft und aktualisiert.

Zur Begrenzung der mit den jeweiligen Geschäften verbundenen Risiken sind Datenverarbeitungs(DV)-
Systeme zur Messung und Überwachung der Risikopositionen und zur Analyse und Simulation des mit
ihnen verbundenen Verlustpotenzials sowie zu deren Steuerung eingerichtet. Für den Fall, dass die
DV-Systeme (oder die Lokationen) nicht zur Verfügung stehen, liegt ein schriftlicher Notfallplan vor. Dieser
wird mindestens jährlich überprüft und an die veränderte Systemlandschaft (bzw. veränderte Lokationen)
angepasst. Alle Geschäftsaktivitäten werden auf der Grundlage von Organisationsrichtlinien betrieben,
die im Unternehmenshandbuch (UHB) geregelt sind.

Es wurden spezielle Prozesse und Verfahren zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung
und Kommunikation der Risiken implementiert. Dabei wird nach einer periodenorientierten, regula-
torischen und wertorientierten Sichtweise unterschieden. Die quantifizierbaren Risiken werden unter
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit sowie der Ertrags- und Vermögenslage im Rahmen eines
Gesamtbanklimitsystems abgebildet. Dabei wird das Gesamtlimit aus der Ertragskraft und dem Eigenka-
pital abgeleitet, welches nicht zur Erfüllung der Eigenkapitalausstattung gemäß CRR vorzuhalten ist. Die
Verteilung der Limite für die eingegangenen Risiken entspricht den Kerngeschäften und -kompetenzen
der Sparkasse Nürnberg. Die Limite werden überwacht. Auf Risikokonzentrationen wird dabei besonders
geachtet. Die Ertragsquellen zeigen keine Konzentrationsrisiken.

Neben der Betrachtung der im Risikofall zu erwartenden Risiken (rollierendes Jahresrisiko) werden auch
Analysen des Verlustpotenzials in drei verschiedenen gesamtbankbezogenen Stress-Szenarien durchge-
führt. Dabei werden als Annahmen derzeit der Eintritt eines schweren konjunkturellen Abschwungs, einer
Immobilienkrise aufgrund von Zinsanstieg sowie einer Markt- und Liquiditätskrise zugrunde gelegt. Die
Ergebnisse der Stresstests werden im vierteljährlichen Gesamtrisikoreport analysiert. Zusätzlich wird ein-
mal jährlich ein inverser Stresstest und ein historischer Stressfall mit den Auswirkungen der Finanzkrise
2008 durchgeführt.

Als weiteres Steuerungsinstrument für die wesentlichen Risiken dienen zusätzlich die regelmäßigen
Sitzungen des Anlage- und Risikoausschusses in zweimonatigem Rhythmus.

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