LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...

Die Seite wird erstellt Simon Hübner
 
WEITER LESEN
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
LEADERSHIP
                                                                                                  MAGAZIN FÜR ÖSTE R R E I C H S FÜHRUNGSKRÄFTE             NR. 5 | Mai 2017

                                                                                                                                                      Herta
                                                                                                                                                   Stockbauer
                                                                                                                                                       BKS Bank
                                                                                                                                                     auf Erfolgskurs
                                                                                                                                                            4
                                                                                                                                                       Franz Solta
                                                                                                                                                     „Außenwerbung
                                                                                                                                                  entkommt man nicht“
Österr. Post AG, 17Z041011 M; Wirtschaftsforum der Führungskräfte, Lothringerstr. 12, 1030 Wien

                                                                                                                                                            6
                                                                                                                                                  Margarete Schramböck
                                                                                                                                                     A1‐CEO forciert
                                                                                                                                                   die Digitalisierung
                                                                                                                                                           8

                                                                                                                        Wirtschaftsstandort:
                                                                                                                        Österreich in Europa
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
Einkommensstudie 2017

Preis der Einkommensstudie 2017 für WdF-Mitglieder € 390,– + 10 % MwSt.
Für Nicht-Mitglieder beträgt der Preis für den Gesamtband 2017 € 550,– + 10 % MwSt.
Bestellung per E-Mail unter j.graf@wdf.at
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT
                                                             INHALT
                                                                                                                                                             editorial
                                                                                                                                                             Sehr geehrte WdF-Mitglieder,
                     04 BKS Bank-Vorstandsvor-                              06 Der neue Gewista-                                                             liebe Leser,
                     sitzende Herta Stockbauer                              Geschäftsführer Franz
                     hält Ihr Institut unter dem                        Solta über seine Aufgabe,                                                            Österreich In Europa?
                     Motto „Regional verankert.                               das große Gewista-                                                             Ich bin überzeugt, dass der Wirtschafts-
                     Offen im Denken. Exzellent                          Orchester noch mehr mit-                                                            standort Österreich ein gemeinsames
                                                                                                                                                             Europa mit den wirtschaftlich wichtigs-
                     im Tun.“ weiter auf erfolg-                        einander zu vernetzen und                                                            ten Ländern braucht, es dafür keine Al-
                     reichem Wachstumskurs.                               Synergien zu realisieren.                                                          ternative gibt. Wir
                                                                                                                                                             haben in den ver-
                                                                                                                                                             gangenen 20 Jah-
       08 A1-CEO Margarete Schramböck fördert und pusht den Wirtschafts-                                                                                     ren nachweislich
              standort Österreich deutlich über die „Telekom-Grenzen“ hinaus.                                                                                davon profitiert.
                                                                                                                                                             Gerade gemeinsa-

                                                                                                                                                                                                                Foto: Peter Lackner
10 Günther Ofner und Peter Koren über die Notwendigkeit der                                                                                                  me wirtschaftliche
                                                                                                                                                             Rahmenbedingun-
„dritten Piste“ für den Wirtschaftsstandort Österreich                                                                                                       gen (Arbeitsbedin-
                                                                                                                                                             gungen, liberale
                                                                                                                                                                                     Gerhard Zeiner, WdF-
12 Top-Manager für ein leistungs- und unternehmerfreundliches Österreich                                                                                     Handelsmöglichkei- Bundesvorsitzender
                                                                                                                                                             ten, …) sind klare
                                                                                                                                                             Vorteile für Österreichs mittelständische
INTERN                                                                                                                                                       Unternehmen, um international (auch
                                                                                                                                                             in Richtung USA, China, Russland) bes-
13   Welcome on board of WdF                                                                                                                                 ser bestehen zu können.
                                                                                                                                                             Führungskräfte haben einen breiteren
14   LG Stmk.: Welche Entwicklungen uns beeinflussen                                                                                                         Pool an wichtigen Arbeitskräften, die
14   LG Kärnten: Best Practices im Controlling                                                                                                               vergleichbare Arbeitsbedingungen vor-
15   LG Tirol: Frischzellenkur im Hochzillertal                                                                                                              finden. Auch die Führungslandschaft
16   LG Vlbg.: Finanzplatz Liechtenstein                                                                                                                     wird positiv beeinflusst, wenn Öster-
16   YLF: Speed-Dating einmal anders                                                                                                                         reich ein attraktiverer und berechenba-
                                                                                                                                                             rer „place to work“ ist.
17   LG Wien: „Ein starkes Stück Technik“                                                                                                                    Allerdings, selbst wenn sich die EU wie-
18   Veranstaltungen und neue Mitglieder                                                                                                                     der zu einer – vielleicht auch kleineren –
                                                                                                                                                             Einheit zusammenrauft, gibt es einige
                                                                                                                                                             Hausaufgaben auf österreichischer Seite
                                                                                                                                                             zu erledigen: z. B. Verringerung der Ein-
                                                                                                                                                             kommensteuer für Experten und Füh-
                                                                                                                                                             rungskräfte, Vereinfachung und Flexibi-
                                                                                                                                                             lisierung von Arbeitsgesetzen (z. B. Ar-
                                                                                                                                                             beitszeit), stärkere Ansiedelungsanreize
                                                                                                                                                             für internationale Unternehmen & Insti-
                                                                                                                                                             tutionen, Digitalisierungs-Impulse. Der
                                                                                                                                                             Wirtschaftsstandort Österreich als Teil

 14
                                                                                                                                                             einer erneuerten EU kann nur profitieren!

                                                                                                                                                             Herzliche Grüße
                                                                                                                                                             Gerhard Zeiner

  EXPERTENFORUM                                                                                SERVICE
            19 Frank Hensel: 360°-Handel – Perspektiven                                        22 Hannes Füreder:
            auf dem Marktplatz der Zukunft                                                     Wirtschaftsstandort Österreich aus rechtlicher Sicht
                                                                                               20 myhive – das innovative Bürokonzept für eine lebendige Community
                                                                                               23 WdF-Umfrage: Kurzfristigkeit schadet dem nachhaltigen Erfolg!

                       IMPRESSUM Herausgeber: Wirtschaftsforum der Führungskräfte, Lothringerstraße 12, 1030 Wien, Tel. 01/7126510, Fax: 01/71135-2912, office@wdf.at, www.wdf.at
                       Medieninhaber und Verlagsmanagement: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien, Tel. 01/342242-22, Fax: 01/342242-90, b.janko@qmm.at, www.qmm.at
                       Redaktionsadresse: Mariahilfer Straße 88a/2/2a, 1070 Wien Chefredaktion: Paul Christian Jezek, p.jezek@qmm.at Redaktionsmanagement: Julia-Isabella Graf, WdF, j.graf@wdf.at
                       Anzeigenleitung QMM: office@qmm.at Grafische Umsetzung: Breiner&Breiner, 2601 Maria Theresia, www.breiner-grafik.com Layout-Entwicklung: Gottfried Halmschlager, g.halmschlager@qmm.at
                       Auflage: 3.000 Exemplare Litho & Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau Coverfoto: BKS Bank/Gernot Gleiss
                       Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in LEADERSHIP bei geschlechtsspezifischen Begriffen die maskuline Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral,
                       gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter. Weiters wird in LEADERSHIP auch auf (akademische) Titel verzichtet.

                                                                                                                                                                         

                                                                                                                                                                              LEADERSHIP 5|17 3
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

                          Weiter auf erfolgreichem
                                                                                                                           Das Hauptthema dieses
                                                                                                                           LEADERSHIP-Heftes lautet
                                                                                                                           „Wirtschaftsstandort: Öster-
                                                                                                                           reich in Europa“. Wie wichtig
                                                                                                                           ist dieses Thema für die BKS
                                                                                                                           Bank? Wie könnte man den
                                                                                                                           Wirtschaftsstandort Öster-
                                                                                                                           reich (weiter) verbessern?

                                                                                                                           Österreich ist eines der produk-
                                                                                                                           tivsten und reichsten Länder die-
                                                                                                                           ser Welt. Das sollte man bei all
                                                                                                                           den Diskussionen darüber nicht
                                                                                                                           aus den Augen lassen. Europa
                                                                                                                           als Wirtschaftsmacht stelle ich
                                                                                                                           derzeit nicht in Frage, trotz Bre-
                                                                                                                           xit und anderen unleugbaren
                                                                                                                           Schwierigkeiten. Wir sind aber
                                                                                                                           sicher darin gefordert, die inter-
                                                                                                                           nationalen Strukturen der Euro-

                                                                                                    Foto: Draper Martina
                                                                                                                           päischen Union weiterzuentwi-
                                                                                                                           ckeln, um langfristig konkurrenz-
                                                                                                                           fähig zu bleiben. Die Regierung
                                                                                                                           muss in vielen Bereichen neue
                                                                                                                           Rahmenbedingungen schaffen.
  EXKLUSIVINTERVIEW MIT   Frau Stockbauer, wie geht            Welche Resultate brachte                                    Dringend erforderlich ist weni-
                          es der BKS Bank bzw. dem             konkret das Geschäftsjahr                                   ger Bürokratie. So mancher Un-
   HERTA STOCKBAUER       Bankensektor im Allge-               2016? Wie ist die Kapitalerhö-                              ternehmer ist heute mehr mit
                          meinen? Wie hoch ist der             hung der BKS Bank gelaufen?                                 Formularen beschäftigt als mit
                          Marktanteil, wie lauten Ihre                                                                     dem Verkauf seiner Leistungen.
   2016 brachte für die   aktuellen Vorhaben/Aktivi-           Wir sind mit dem Ergebnis des
       BKS Bank einen     täten?                               letzten Jahres sehr zufrieden. Wir                          Was können Sie uns über
                                                               konnten unsere Bilanzsumme auf                              die Auslandsaktivitäten der
   Rekordstand bei den    Die Herausforderungen für die        7,58 Mrd. EUR ausbauen und ei-                              BKS Bank sagen?
  Primäreinlagen, eine    Banken bleiben enorm. Die an-        nen Rekordstand bei den Primär-
  erfolgreiche Kapital-   haltende Niedrigzinsphase, die       einlagen von 5,57 Mrd. EUR er-                              Wir sind in Slowenien, Kroatien
                          zunehmende Regulierung, die          zielen. Auch unser Kreditwachs-                             und der Slowakei aktiv und mit
    erhöhung und viele    voranschreitende Digitalisierung     tum von 4,2 % lag weit über dem                             unserer Entwicklung sehr zufrie-
   Auszeichnungen für     und nicht zuletzt der verschärfte    österreichischen Durchschnitt. Der                          den. In Slowenien betreiben wir
   die hohe Beratungs-    Wettbewerb erzeugen großen           Jahresüberschuss von 49,8 Mio.                              sieben Bankstellen. Das wich-
 qualität. Grund genug,   Veränderungsbedarf in der            EUR vor Steuern entsprach unse-                             tigste Geschäftsfeld ist nach wie
                          Branche.                             ren Erwartungen. Wir haben heu-                             vor das Finanzierungsgeschäft.
    im 95. Bestandsjahr   Als BKS Bank sind wir darauf         er die Abschlagszahlung für die                             2016 erreichten wir einen Re-
      den erfolgreichen   sehr gut vorbereitet. Wir sehen in   Bankenabgabe in der Höhe von                                kordwert beim Primäreinlagen-
     Kurs fortzusetzen.   der Digitalisierung neue Chan-       7,8 Mio. EUR geleistet, das hat                             volumen und auch das Wertpa-
                          cen, auch wenn wir parallel dazu     das Ergebnis etwas gedrückt.                                piergeschäft verlief sehr gut.
                          unser Filialnetz erweitern. Wir      Die Kapitalerhöhung ist sehr                                In Kroatien erzielten wir mit ei-
                          sind davon überzeugt, dass das       gut gelaufen. Wir konnten alle                              nem Jahresüberschuss von 3,9
                          Expertenwissen unserer Berater       Aktien am Markt platzieren.                                 Mio. EUR vor Steuern das beste
                          auch in Zukunft gefragt sein         Dies führte zu einem Bruttoerlös                            Ergebnis seit dem Kauf der vor-
                          wird. Seit Jahresbeginn haben        in Höhe von 57,3 Mio. EUR. Be-                              maligen Kvarner banka d.d. im
                          wir zwei neue Filialen eröffnet,     sonders freuen wir uns auch da-                             Jahr 2007. Eine neue Filiale
                          eine in der Wagramer Straße in       rüber, dass wir 746 neue Aktio-                             wird voraussichtlich im Herbst
                          Wien, eine weitere in Ljubljana.     näre dazu gewinnen konnten,                                 in Split eröffnet. In der Slowakei
                          Unser Ziel ist es, unsere Position   und dass der Streubesitz nach                               sind wir erst dabei, das Bankge-
                          unter den führenden Banken           Kapitalanteilen auf 21,67 %                                 schäft aufzubauen. Die Entwick-
                          Österreichs weiter auszubauen.       gestiegen ist.                                              lung verläuft aber plangemäß.

4 LEADERSHIP 5|17
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

Wachstumskurs
  Gibt es eine spezielle Fir-          BKS Bank wird ein höherer            se als Chance zu sehen und viel
  menkultur bei der BKS Bank?          Frauenanteil in Führungspositio-     Überzeugungsarbeit dafür zu
                                       nen aktiv angestrebt. Seit drei      leisten. Große Organisationen
  Die drei Kernsätze unseres Leit-     Jahren haben engagierte Frauen       haben ein unglaubliches Behar-
  bildes lauten: „Regional veran-      die Möglichkeit, ein Frauenkar-      rungsvermögen.
  kert. Offen im Denken. Exzellent     riereprogramm zu besuchen.
  im Tun.“ Diese Kernsätze prä-        Wir konnten den Anteil an Frau-      Wie beurteilen Sie die Per-
  gen unsere Unternehmenskul-          en in Führungspositionen da-         formance Ihrer Mitarbeiter –
  tur. Wir haben tiefe regionale       durch kontinuierlich steigern.       über Umsatz, EBIT, Gewinn,
  Wurzeln, die uns gesund wach-        2012 lag er noch bei 25,8 %,         über andere Faktoren?
  sen lassen. Kunden und Ge-           am Jahresende 2016 bereits bei                                          ZUR PERSON
  schäftspartner schätzen uns als      32,1 %. Ziel der Bank ist, die-      Unsere Steuerungsinstrumente       Herta Stockbauer studierte an
  verlässlichen, sozial und ökolo-     sen Anteil bis 2020 auf 35 % zu      sind unterschiedlich und den je-   der Wiener WU Handelswissen-
  gisch verantwortungsvollen                                                                                   schaften und war danach als
                                       steigern. Die neu geschaffene        weiligen Anforderungen ange-       Universitätsassistentin und Lehr-
  Partner. Unsere 1.100 Mitarbei-      Quote für den Aufsichtsrat erfül-    passt. Selbstverständlich arbei-   beauftragte am Institut für Wirt-
  ter werden in ihrer Entwicklung      len wir bereits seit Längerem.       ten aber auch wir mit Kontroll-    schaftswissenschaften der Alpen-
  bestmöglich gefördert und ge-        36 % der Mitglieder sind Frauen.     systemen, die auf Zahlen basie-    Adria-Universität Klagenfurt tä-
  nießen viele Zusatzleistungen                                                                                tig. 1992 trat sie in die BKS Bank
                                                                            ren. Eine Erfolgskontrolle wäre    ein und arbeitete im Firmenkun-
  wie zum Beispiel Angebote im         Engagiert sich die BKS Bank          ohne sie gar nicht möglich. Die    den- und Wertpapiergeschäft,
  Bereich der Gesundheitsvorsor-       auch sozial?                         Mitarbeiter werden aber auch       bevor sie in die Abteilung Con-
  ge und der Vereinbarkeit von                                              anhand qualitativer Faktoren       trolling und Rechnungswesen
  Beruf und Familie. Stillstand wä-    Ja. Ein großer Teil unserer Spon-    beurteilt. Beides zusammen bil-    wechselte. 1996 wurde sie zur
  re ein Rückschritt, daher gehen                                                                              Abteilungsleiterin bestellt, 2004
                                       soringaktivitäten wird für sozia-    det das Gesamtengagement           zum Mitglied des Vorstandes
  wir offen mit neuen Entwicklun-      le Projekte aufgewendet. Dabei       treffend ab.                       und im März 2014 zur Vorsitzen-
  gen um.                              legen wir Wert auf Kontinuität                                          den des Vorstandes ernannt.
                                       und darauf, dass die Hilfe un-       Wie halten Sie es mit Ihrem        In ihr Ressort fallen die Bereiche
  Was bietet die BKS Bank                                                                                      Firmenkundengeschäft, Treasury
                                       mittelbar ankommt. Die Aktion        persönlichen Zeitmanage-
                                                                                                               und Eigengeschäft, Human Re-
  den Mitarbeitern an                  „Kärntner in Not“ ist dafür ein      ment?                              sources, Öffentlichkeitsarbeit,
  Aus- und Weiterbildungs-             gutes Beispiel. Die Spendenakti-                                        Marketing, Social Media, Inves-
  möglichkeiten?                       on zählt zu den erfolgreichsten      Ich denke, ich bin dank meines     tor Relations, Rechnungswesen
                                       in ganz Österreich.                  perfekt funktionierenden Offices   und Vertriebscontrolling, Immo-
  Wir wurden im vorigen Jahr                                                                                   bilien und Bau, Töchter und Be-
                                       Als verantwortungsvolles Unter-      sehr gut organisiert. Umso         teiligungen sowie das Auslands-
  mehrfach für unsere hervorra-        nehmen, das sich auch zu den         wichtiger sind für mich Erho-      geschäft in Slowenien, Kroatien,
  genden Beratungsleistungen           Richtlinien des UN Global Com-       lungsphasen mit Sport, Familie     Ungarn und in der Slowakei.
  ausgezeichnet. Dieser Erfolg be-     pact bekennt, erheben wir jähr-      und Garten.
  ruht auf einem umfangreichen         lich unseren Carbon Footprint.                                          ZUM UNTERNEHMEN
  Aus- und Weiterbildungspro-          Viele Maßnahmen haben sich           Gerade in wirtschaftlich an-       Die BKS Bank ist eine Universal-
  gramm. 2016 verbrachte jeder                                                                                 bank mit Sitz in Kärnten. Sie be-
                                       daraus entwickelt, wie zum Bei-      gespannten Zeiten werden
                                                                                                               schäftigt rund 1.100 Mitarbeiter
  Mitarbeiter im Schnitt fünf Tage     spiel die Anschaffung einer Pho-     die Gehälter der Führungs-         in 62 Filialen im In- und Ausland
  auf Ausbildung, insgesamt wur-       tovoltaikanlage, die unsere Zen-     kräfte und Manager oft in-         und betreut über 152.000 Fir-
  den 39.008 Ausbildungsstunden        trale nun schon seit drei Jahren     frage gestellt. Ihre Meinung       men- und Privatkunden. Per
  absolviert. Unser Personalmana-      mit Strom speist.                    dazu?                              31. 12. 2016 erwirtschaftete sie
  gement organisierte in Summe                                                                                 eine Bilanzsumme von 7,58 Mrd.
                                                                                                               EUR. Seit 1986 notieren die BKS
  234 interne Weiterbildungsmaß-       Was bedeutet Leadership              Viele Führungskräfte tragen        Stamm-Stückaktien an der Wie-
  nahmen in nur einem Jahr.            für Sie? Welche Leadership-          eine sehr hohe Verantwortung       ner Börse. Voriges Jahr wurde die
                                       Qualitäten beherrschen Sie           und leisten ein enormes Pensum     Aktie in den Nachhaltigkeitsin-
  Vor ca. 2 Monaten fand der                                                für das jeweilige Unternehmen.     dex VÖNIX aufgenommen.
                                       besonders gut?
  Internationale Frauentag                                                  Eine gute Leistung soll aus mei-
  statt. Ihre Meinung dazu?            So vielfältig wie das Leben          ner Sicht auch entsprechend ho-
  Gibt es einschlägige Initia-         selbst sind wohl die Theorien        noriert werden. Es gibt aber im-
  tiven der BKS Bank?                  über Leadership. Ich glaube, das     mer wieder extreme Ausreißer
                                       Wichtigste ist, dass man Verant-     nach oben, die als Argument für
  Der internationale Weltfrauen-       wortung tragen und Entschei-         eine überzogene Managerent-
  tag ist leider nach wie vor wich-    dungen treffen will. In einer sich   lohnung herhalten müssen. Der-
  tig, da die Gleichberechtigung       rasend schnell verändernden          artige Ausreißer gibt es auch in
  von Frau und Mann noch lange         Zeit ist es auch wichtig, neue       anderen Bereichen wie etwa im
  nicht erreicht ist. Bei uns in der   Möglichkeiten zu erkennen, die-      Sport.

                                                                                                                        LEADERSHIP 5|17 5
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

„Außenwerbung entkommt man nicht“

                                                                   Außenwerbung per se ist da.
                                                                    Man entkommt ihr nicht –
                                                                     und ist sie gut gemacht,
                                                                   hat sie auch den Wow-Effekt.
                                                                               Punkt.
                                                                               Gewista-GF Franz Solta

                                                    Herr Solta, womit haben               Was war Ihre Motivation,
                    FRANZ SOLTA
                                                    Sie Ihren Eigentümer über-            sich zu bewerben?
             GESCHÄFTSFÜHRER GEWISTA                zeugt, der richtige Mann für
                                                    diese Position zu sein?               Wenn man sich bewirbt, hat
                                                                                          man ja oft das Problem, in der
Der ehemalige Infoscreen-GF Franz Solta agiert      Es ist vermutlich schon so, dass      exakt betreffenden Position noch
                                                    ich mit Infoscreen eine neue          nicht gearbeitet zu haben und
 seit Jahresbeginn als Gewista-Geschäftsführer      Mediengattung entwickelt ha-          damit oft auch ein Glaubwürdig-
              und folgt damit Karl Javurek nach.    be, die damals, als ich sie über-     keitsproblem. Jetzt komme ich
     Die Bestellung von Solta erfolgte aufgrund     nommen habe, ein – wie man            nachweislich aus der Out-of-
          einer Empfehlung einer unabhängigen       heute sagen würde – Start-up          Home-Branche und da nochmals
                                                    war und nun sicherlich wegwei-        aus einer digitalen Ecke, die man
    Beratungsfirma, die 29 externe und interne      sende Dinge macht, die für die        als Zukunft bezeichnet – und so
 Bewerber zu beurteilen hatte. Der Vorsitzende      Zukunft der Außenwerbung              waren die Karten ganz gut, eben
  des Gewista-Aufsichtsrates Hermann Gugler:        nicht unerheblich sein werden.        kein Quereinsteiger zu sein, son-
  „Dass sich letztendlich ein interner Kandidat     Die vielen Bereiche, die ich bei      dern quasi ein bisschen aus der
                                                    Infoscreen entwickelt habe – ob       Zukunft zu kommen.
    aus unserer Gruppe durchgesetzt hat, zeigt,     IT, Personal, Sales-Kennzahlen,
       dass die Qualität des Führungsteams eine     das Führungsthema, Skillmana-         Worin sehen Sie für die
     hervorragende ist, und ich erwarte mir mit     gement, Performancemanage-            Gewista im österreichischen
                                                    ment, Dashboards –, waren na-         bzw. europäischen Umfeld
         großer Zuversicht, dass die erfolgreiche   türlich auch Themen bei den           Ihre Mission?
 Entwicklung der Gewista weitergeführt wird.“       Hearings und wurden relativ ge-
                                                    nau abgefragt. So denke ich al-       Ich empfinde es hier als meine
                                                    so, dass Infoscreen sicher för-       Aufgabe, das große Gewista-Or-
                                                    derlich war.                          chester noch mehr miteinander

6 LEADERSHIP 5|17
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

zu vernetzen und Synergien zu       den Werbebotschaften, zur Refi-      Hat das einen Vorbildeffekt
ziehen und letztlich Dinge zu       nanzierung des Standortes,           für den Wirtschaftsstandort?          ZUR PERSON
                                                                                                               Franz Solta
entwickeln, die Dynamik erzeu-      transportiert werden. Übrigens                                             Seit 1. 1. 2017 CEO Gewista
gen, um uns nach vorn zu brin-      haben wir nach Wiener Vorbild        Die Zusammenarbeit zwischen           2000–16 Infoscreen Austria,
gen, uns vom Mitbewerb zu un-       vor Kurzem auch in der Stadt         Wiener Linien, Citybike Wien          dort seit 2006 GF. In dieser Zeit
terscheiden und am Markt zu         Salzburg die ersten Defi-Säulen      und Gewista bzw. Infoscreen ist       ist es ihm gelungen, Infoscreen
differenzieren.                     in Betrieb genommen. Neben           schlicht richtungsweisend für         zum beliebtesten Info-und Wer-
                                                                                                               bemedium auszubauen, die na-
                                    dem Ausbau in Wien werden wir        die zukünftige Rolle von Medien       tionale Expansion in die öster-
Wo vor allem sollen diese           noch heuer weitere Landes-           in Smart Cities: Neben klassi-        reichischen Landeshauptstädte
neuen Dynamiken ent-                hauptstädte mit lebensrettenden      schen Nachrichtenformaten,            voranzutreiben und die Reich-
wickelt werden?                     Defis ausstatten. Wir wollen         Wetter, Kultur und Sport müssen       weite des Mediums zu steigern.
                                                                         Medien auch Informationen lie-        So ist Infoscreen mit rund 32 %
                                    zeitnah alle Landeshauptstädte                                             das Medium mit der zweithöch-
Dieses Thema sehe ich als je-       und urbanen Zentren erschließen.     fern, die zeitlich und geogra-        sten Tagesreichweite in Wien.
mand, der länger selbstständig                                           fisch genau auf die Bedürfnisse       1993–2000 Prehsler & Solta
war, natürlich aus der wirt-        Ein weiteres „urbanes“               des Konsumenten abgestimmt            KG, Wien Partner, geschäftsfüh-
schaftlichen Perspektive. Die       Beispiel sind die Citybikes …        sind. Das können etwa für Fahr-       render Gesellschafter
                                                                                                               1991–1993 Franz Solta, Werbe-
Gewista ist ein Unternehmen,                                             gäste der Öffis Wartezeiten für       unternehmen, Eigentümer
das großartig aufgestellt ist,      Definitiv. Das Erfolgsprojekt Ci-    Museen und Ausstellungen, Öff-        1987–1991 ProMota Werbe-
weil es mehrere stabile Stand-      tybike Wien hat sich auch 2016       nungszeiten von Ämtern, gera-         agentur, Wien Creative Direc-
beine, aber auch mehrere Spiel-     sehr positiv entwickelt. 121 Sta-    de beginnende Kinofilme oder          tor/Werbetexter
                                                                         auch Sonderangebote des Han-          1984–1992 ORF, Wien freier
beine hat, die Bewegungsfrei-       tionen mit 3.115 Boxen, die                                                Mitarbeiter/Öffentlichkeitsarbeit
heit haben, Gedankenfreiheit        1.500 Räder beinhalten, bilden       dels sein.                            1984–1986 ORF, Wien Redak-
bringen, um Neues zu entwi-         die Grundlage für die jährliche                                            teur/Programm Promotion
ckeln. So lange man durch die       Steigerung der Anzahl der Fahr-      Welche Bilanz wollen Sie
Möglichkeit etwa der Digitalisie-   ten. Für die Gewista als Betrei-     nach Ihrem ersten Jahr als
                                                                                                               ZUM UNTERNEHMEN
rung oder des Public Value noch     ber des Gratisradsystems ist es      Gewista-CEO ziehen?
                                                                                                               Die Gewista gehört zu den größ-
viel Neues entwickeln kann,         besonders erfreulich, wie nach-                                            ten Medienunternehmen Öster-
wird die Gewista nicht „nur“        haltig erfolgreich sich dieses Pu-   Nach außen geht es ganz klar          reichs und ist das bedeutendste
ein Wirtschaftsunternehmen,         blic-Value-Projekt im bereits        darum, mit unserer Innovations-       Außenwerbeunternehmen unse-
                                                                         kraft, unserer Präsenz und unse-      res Landes. Diese Bedeutung re-
sondern eines mit Nutzen für        14. Jahr seines Bestehens ent-                                             sultiert aus der absoluten Markt-
die Menschen im öffentlichen        wickelt hat. Neben dem Launch        ren Ideen am und für den Markt        führerschaft in der Bundeshaupt-
Raum sein. Gleich, ob es die        einer neuen Homepage, die            das Beste für unsere Kunden           stadt Wien und den wichtigsten
wundervollen, von Otto Wag-         auch eine Anmeldung via              herauszuholen. Wir sitzen nicht       Agglomerationsgebieten.
ner-Schülern entworfenen War-       Smartphone ermöglicht, konn-         zurückgelehnt da und warten,          International ist die Gewista in
                                                                                                               den JCDecaux-Konzern inte-
tehäuschen sind, die Schutz bie-    ten wir im Vorjahr auch mit          wie das Jahr wird. Nach innen         griert. In Österreich ist JCDecaux
ten, das Citybike-System, um        neuen Services unseres Tochter-      haben wir hier ein ganz tolles        als Mehrheitseigentümer der
die Stadt leicht zu erkunden, In-   unternehmens punkten: Info-          Team: sehr herzliche Mitarbei-        Gewista (67 %; 33 % hält die
foscreen als Public-Value-Ele-      screen weist die Nutzer der öf-      ter, die ihr Bestes geben, viel       Progress Beteiligungsgesell-
                                                                         handwerkliches Können, viel           schaft) ebenso unumstrittene
ment für Fahrgäste oder die         fentlichen Verkehrsmittel seit                                             Nummer 1 wie im Heimatland
Defibrillatoren, die tatsächlich    letztem Herbst in Echtzeit auf       Know-how, spezialisiert, mit viel     Frankreich. Von Wien aus wer-
Leben retten können.                die verfügbaren Räder in Citybi-     Wissen und mit der Bereitschaft       den sämtliche Aktivitäten in Ost-
                                    ke-Wien-Stationen hin, wodurch       ausgestattet, Neues zu lernen.        und Zentraleuropa getätigt.
Aber die Defibrillatoren            wir entsprechende Reichweiten-       Also eine wunderbare Kombina-         Gesamtumsatz: rund 256 Millio-
                                                                                                               nen Euro/Jahr
haben ja mit dem „klassi-           steigerungen erzielen konnten.       tion!                                 Mitarbeiter: insgesamt rund 220
schen“ Tätigkeitsfeld der                                                                                      Volumenanteil: 7,3 Prozent der
Gewista an sich nicht un-                                                                                      Gesamtausgaben Österreichs im
bedingt viel zu tun?                                                                                           klassischen Segment laut „Focus“

Stimmt. Aber hier wollten wir
eben für die Stadt einen Nutzen
stiften, auch mit der Infrastruk-
tur als Ausstatter des öffentli-
chen Raums, die uns zur Verfü-
gung steht. Unsere Defi-Säulen
sind „Stadtmöbel“ mit besonde-
rem Mehrwert: Sie beinhalten
nicht nur einen lebensrettenden
Defibrillator, sondern auch einen
                                                                                                             CITYBIKES ALS „URBANER
Screen mit einfachen Anleitun-                                                                               SERVICE“ FÜR DEN
gen zu Erster Hilfe. Und die                                                                                 WIRTSCHAFTSSTANDORT:
Rückseite der Stele ist mit einem                                                                            Wiener Linien-GF Eduard Winter
72-Zoll-Screen versehen, über                                                                                und Gewista-GF Franz Solta

                                                                                                                        LEADERSHIP 5|17 7
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

       Im Dienste des Wirtschaftsstandortes
       A1-Generaldirektorin Margarete Schramböck fördert und pusht den Standort Österreich deut-
       lich über die „Telekom-Grenzen“ hinaus. So blühen und gedeihen z. B. im A1 Start Up Campus
       tolle Ideen wie „Helferline“ und „Parkbob“. Dazu kommen zukunftsorientierte Kooperationen
       u. a. mit dem Bundeskanzleramt und der FH Technikum Wien.

       Für (Wiener) Start-ups hat A1 eine eigene Immobilie in      Kundenbedürfnis adressiert“, erklärt A1-CEO Margarete
       der Brigittenau adapiert: Rund 500 m² im 4.Stocks wurden    Schramböck. „Ich gratuliere den Gründern Janko Glavic,
       dafür mit modernster Technik ausgestattet. So steht neben   Alexander Niederhofer und Clemens Schmidgruber ganz
       einem multimedia-Whiteboard und professionellem Prä-        herzlich: Helferline hat sich gegen die stärkste Konkurrenz
       sentations- und Video-Conferencing-System auch ein 10       durchgesetzt, die wir bei Austria’s next top Start Up jemals
       Gbit/s-Internetanschluss zur Verfügung und vernetzt damit   hatten.“ Bereits im ersten Jahr konnte Helferline rund 1.000
       die Entrepreneure mit der ganzen Welt. A1 Start Up            Probleme in der Bundeshauptstadt mit einer Lösungsquote
       Campus ist auch der Name des A1 Start Up En-                      von 99,4 Prozent binnen kurzer Zeit beheben.
       gagements: Neben der kostenlosen Office-Lo-
       cation unterstützt A1 die Start-ups mit der ge-                       Parkbob auf der Überholspur
       samten Palette der A1 Business-Produkte,                               In eines „ihrer“ Start-ups hat A1 vor Kurzem
       vom Tablet bis hin zu Rechenzentrums-                                   sogar 600.000 Euro investiert. Darüber hinaus
       dienstleistungen und Cloud-Space. Darüber                                unterstützen die Programme at:net der FFG,
       hinaus stehen rund 40 A1-Mitarbeiter aller                               Seedfinancing der AWS sowie Fempower der
       Unternehmensbereiche den Jungunterneh-                                    Wirtschaftsagentur Wien. Dieses Investment
       mern mit Rat und Tat zur Seite und beraten                                ermöglicht Parkbob auf Basis des steigenden
       sie in den relevantesten Business-Diszi-                                   Interesses von Businesspartnern aus der Au-
       plinen wie Marketing, Vertrieb, Control-                                    tomobil-, Navigations- und Mobilitätsbran-
       ling und vielem mehr.                                                           che den Roll-out in allen europäischen
                                                                                          Hauptstädten: Bis Ende 2017 wird
       Noch 2016 suchten A1 und                                                            Parkbob in insgesamt 50 Städten in
       die Futurezone zum bereits                                                           Europa sowie Nordamerika ver-
       vierten Mal „Austria’s next                                                          treten sein. „Neben dem Standard-
       top Start up“: Sechs Finalisten                                                       Package, das wir bieten, entschei-
       pitchten im A1 Headquarter                                                            den wir von Fall zu Fall, wie in-
       in Wien um die Aufnahme                                                               tensiv wir ein Start-up unterstüt-
       in den A1 Start Up Campus                                                              zen“, sagt Margarete Schramböck.
       und den Siegerscheck über                                                              „Parkbob hat uns wirklich über-
       10.000 Euro. Mit „Helferli-                                                            zeugt; wir glauben an das Team
       ne“ konnte sich dabei eine                                                             um Christian Adelsberger und
       spannende Service-Idee                                                                 seine Idee. Die Prognose- und
       durchsetzen. Helferline                                                               Datenqualität konnte mittels der
       richtet sich an Menschen,                                                           Integration in Handyparken enorm
       die technische Probleme –                                                          gesteigert werden, mittlerweile wer-
       vom Handy über den PC bis                                                        den 40.000 freie Parkplätze in Wien
       hin zum Auto-Navi – unkom-                                                     via Parkbob angezeigt.“
       pliziert und günstig lösen möch-
       ten. Über die kostenfreie Ruf-
       nummer 0800 400 470 kann
       ein Profi zur Lösung des Pro-
                                                                                         Neben der kostenlosen Office-
       blems gebucht werden. Um                                                              Location unterstützt A1
       14 Euro pro Viertelstunde                                                         die Start-ups mit der gesamten
       nimmt sich ein „Helferlein“                                                      Palette der A1 Business-Produkte,
       des Problems an; sollte das Pro-                                                   vom Tablet bis hin zu Rechen-
       blem nicht gelöst werden kön-                                                     zentrumsdienstleistungen und
       nen, fallen keine Kosten an.                                                                Cloud-Space.
                                                                                               Margarete Schramböck, CEO A1
       „Mit Helferline haben wir uns
       für ein Start-up entschieden,
       das ein ganz klar definiertes

8 LEADERSHIP 5|17
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

                                                                                               ZUR PERSON
                                                                                               Margarete Schramböck, geboren 1970 in Tirol,
                                                                                               studierte BWL an der WU Wien. Sie startete ihre Kar-
  Die Digitalisierung wird unser Arbeitsleben in den nächsten Jahren                           riere 1995 bei Alcatel und hatte mehrere Top-Ma-
 massiv verändern. Es werden vor allem Prozesse und Abläufe verein-                            nagement-Positionen inne, u. a. als Leiterin der tech-
 facht und neue Aufgaben kommen hinzu. Daher ist es unabdingbar,                               nischen Abteilungen und des Vertriebs. 2002 über-
dass wir digitale Fertigkeiten durch Aus- und Weiterbildung vermitteln.                        nahm sie die Geschäftsführung der NextiraOne. Seit
                                                                                               dem Merger mit dem internationalen ICT-Experten
                                                                                               Dimension Data 2014 fungierte Schramböck als Ma-
                                                                                               naging Director von Dimension Data Austria. Sie ver-
                                                                                               antwortete von 2009-12 zusätzlich zu Österreich
                                                                                               auch den deutschen Markt. Mit ihrem Team unter-
                                                                                               stützte sie Tausende Kunden dabei, den Weg der Di-
Warum dieses intensive Engage-                  Die Praktika werden bei A1 hauptsächlich       gitalisierung und neuer IT basierter Geschäftsmodel-
ment für Jungunternehmer, Frau                  in den Fachbereichen IT und ICT Services       le zu gehen. Seit 1. Mai 2016 ist sie CEO von A1.
Schramböck?                                     absolviert. Wir freuen uns über Bewerber,
                                                die Spaß an der Technik und am Umgang
                                                                                               ZUM UNTERNEHMEN
„Start-ups sind zu einem wesentlichen Teil      mit Menschen haben! Gemeinsam mit ih-          A1 inkl. der Marken bob, Red Bull MOBILE und Yesss!
der österreichischen Wirtschaft geworden,       nen werden wir die Digitalisierung Öster-      ist mit knapp 6 Mio. Mobilfunkkunden und mehr als
sie sind für mehr als ein Drittel aller neuen   reichs vorantreiben.                           2,2 Mio. Festnetzanschlüssen Österreichs führender
Jobs jährlich verantwortlich. Deshalb un-                                                      Kommunikationsanbieter. Die Kunden profitieren da-
terstützen wir die Start-up-Szene bereits                                                      bei von einem umfassenden Gesamtangebot aus ei-
                                                Umfasst die Zusammenarbeit
                                                                                               ner Hand, bestehend aus Sprachtelefonie, Internetzu-
seit mehr als fünf Jahren. Ihre Innovations-    zwischen A1 und dem Technikum                  gang, digitalem Kabelfernsehen, Daten- und IT-Lö-
kraft und ihr Speed helfen uns, neue maß-       Wien auch die Studieninhalte?                  sungen, Wholesale-Services und mobilen Business-
geschneiderte Produkte und Services für                                                        und Payment-Lösungen. Als verantwortungsvolles
unsere Kunden zu entwickeln.                    Ja, es wird eine fundierte Informatikaus-      Unternehmen integriert A1 gesellschaftlich relevante
                                                                                               und Umweltbelange in das Kerngeschäft.
                                                bildung geben. Im Laufe des Studiums           Mehr über das A1 Start Up Programm findet man
Beschränken Sie sich dabei auf die              sind verschiedene Vertiefungen rund um         hier: www.A1startup.net
Bundeshauptstadt?                               den Bereich der Digitalisierung möglich
                                                wie z. B. Cloud Computing und IT Securi-
Keineswegs. Das Ziel Oberösterreichs bei-       ty, Web & Cloud Applications, Software-      gezeichnet: Dabei konnten wir uns als
spielsweise, nämlich eine Modellregion          entwicklung und Medieninformatik, Infor-     einziges österreichisches Unternehmen
für datengetriebene Wirtschaft zu werden,       mationsmanagement und Computersi-            gegen die internationale Konkurrenz
ist die perfekte Basis um attraktiver Nähr-     cherheit, Mobile Computing, Game Engi-       durchsetzen. Die ausgezeichnete Initiati-
boden für die Start-up-Szene zu sein.           neering, eHealth etc.                        ve stellt den Kunden in den Mittelpunkt
Oberösterreich hat mit seiner Leitinitiative                                                 aller Aktivitäten und bindet die A1-Mitar-
Digitalisierung und den bestehenden Bil-        In Sachen Digitalisierung gibt es            beiter intensiv in die Veränderung ein.
dungseinrichtungen alle Zutaten, um ein         auch eine Kooperation mit dem                Dadurch wird die Unternehmenskultur
wirklicher Hotspot für Start-ups zu wer-        Bundeskanzleramt?                            gemeinsam verändert. Wir setzen in un-
den – auch der Infrastrukturausbau ist da-                                                   serem Changeprozess eben auf die bes-
für entscheidend. Und um die Wirtschafts-       Hier haben wir ein Cross-Mentoring Pro-      ten Fachleute für Kundenfokus – auf un-
kraft im ländlichen Raum zu stärken und         gramm gestartet, wobei jeweils Mitarbei-     sere Mitarbeiter! Der Preis gehört daher
für Unternehmen optimale Rahmenbedin-           ter des Bundeskanzleramts mit jenen von      dem gesamten A1-Team.
gungen bereitstellen zu können, legt A1         A1 zusammenarbeiten. Insgesamt neh-
großen Wert auf den österreichweiten            men 20 Personen an dem Programm teil
Ausbau des Glasfasernetzes.                     und tauschen sich ein Jahr lang regelmä-
                                                ßig über ihre Ansichten, Erfahrungen und
Gibt es andere A1-Initiativen, um               auch Herausforderungen der Digitalisie-           Einfach perfekt.
den Wirtschaftsstandort Österreich              rung aus. Zusammengearbeitet wird in              Druckprodukte von
zu pushen?                                      persönlichen Treffen ebenso wie unter
                                                Einbindung von Collaboration-Tools. Da-           „agensketterl“.
Oh ja! Z. B. das erste duale Informatik-        bei sollen sowohl wechselseitiger Wis-
Studium. Gemeinsam mit der FH Techni-           sensaustausch wie auch das gemeinsame
kum bieten wir dabei erstmals Studenten         Gestalten von Initiativen zur Digitalisie-
in Wien die Chance, in nur drei Jahren          rung im Mittelpunkt stehen.
das Informatikstudium zu absolvieren
und gleichzeitig praktische Erfahrungen         Last, but not least haben Sie mit dem
bei A1 zu sammeln. Die FH Technikum             European HR Excellence Award einen
Wien wird ab Herbst den Bachelorstu-            sehr beachtlichen Erfolg errungen …
diengang „Informatik“ anbieten. Als                                                                             „agensketterl“
                                                                                                                          e Druckerei GmbH
Partnerunternehmen stellt A1 für alle 20        Der A1 Changeprozess „Kunde braucht                                          Druckhausstraße 1
bis 25 Studierenden für das gesamte Stu-                                                                                       2540 Bad Vöslau
                                                dich“ wurde mit dem European HR Excel-                                     www.agensketterl.at
dium die Praxisplätze zur Verfügung. A1         lence Award in der Kategorie „Change-
übernimmt auch die Studiengebühren.             management and Transformation“ aus-

                                                                                                                             LEADERSHIP 5|17 9
LEADERSHIP - Wirtschaftsforum ...
SCHWERPUNKT

       Dritte Piste: Notwendigkeit für den
              EXKLUSIVINTERVIEW MIT                                                                   Verbot der dritten Piste dem Klimaschutz
                                                                                                      nützen würde, denn die Verlagerung des
                  GÜNTHER OFNER
                                                                                                      Flugverkehrs zu Nachbarflughäfen würde
         VORSTAND FLUGHAFEN WIEN AG                                                                   sogar mehr CO2 verursachen wie auch
                                                                                                      eine Überlastung der Infrastruktur. Aber
                                                                                                      die Wirtschaft in Österreich wäre schwer
       Der Flughafen Wien ist nicht nur ein                                                           geschädigt.
       wichtiger Leitbetrieb der Verkehrs-
       infrastrukur, sondern auch ein be-                                                             Die Meinung der Bevölkerung ist of-
       deutender Arbeitgeber und Inves-                                                               fenbar klar PRO dritte Piste?
       tor. Was bedeutet das Verbot der
       dritten Piste für die künftige Ent-                                                            Ja, eine repräsentative Befragung des In-
       wicklung?                                                                                      stituts GfK im April 2017 hat ein sehr
                                                                                                      eindeutiges Meinungsbild ergeben: 63
       Am Standort Flughafen arbeiten mehr als                                                        Prozent der Bevölkerung sind für die Auf-
       20.000 Menschen, zweimal so viele Ar-                                                          hebung des Verbots, nur 25 Prozent un-
       beitsplätze werden bei Zulieferern und                                                         terstützen es. 69 Prozent sind überdies
       verbundenen Unternehmen gesichert,              nach dem Brexit spielt „Connectivity“ ei-      überzeugt, dass das Verbot in Wien ledig-
       insgesamt hängen am Flughafen aktuell           ne entscheidende Rolle.                        lich zu einer Verlagerung zu Nachbarflug-
       also mehr als 60.000 Beschäftigte. Auf-                                                        häfen führen würde, nicht aber zu weni-
       grund des Wachstums mit steigender Ten-         Manche zweifeln den Bedarf an.                 ger Flugverkehr. Daher verneinen auch 55
       denz. Die dritte Piste sollte langfristig die   Wie wird sich der Flugverkehr ent-             Prozent eine positive Wirkung für den Kli-
       Zahl der Arbeitnehmer um 50 Prozent er-         wickeln?                                       maschutz.
       höhen, es geht also um rund 30.000
       neue Arbeitsplätze. In den nächsten zehn        Alle Prognosen gehen von weiter deutlich       Österreich bemüht sich nach dem
       Jahren planen wir am Standort Investitio-       steigenden Passagierzahlen aus.                Brexit um die Ansiedlung von EU-In-
       nen von rund 1,6 Milliarden Euro.               Dementsprechend werden weltweit der-           stitutionen. Könnte uns da das Ver-
       Darin sind keine Investitionen für die drit-    zeit 394 neue Flughäfen gebaut. Der            bot der dritten Piste schaden?
       te Piste enthalten, die natürlich auch in       größte der Welt geht vor unseren Toren in
       der Bauphase Tausende Arbeitsplätze             Istanbul nächstes Jahr in Betrieb, mit         Eines der wichtigsten Kriterien für die
       schaffen würde. Ohne dritte Piste wird          sechs(!) Pisten. Prag hat die Errichtung       Entscheidung z. B. der europäischen Arz-
       der Flugverkehr aber nicht abnehmen,            einer weiteren Piste angekündigt, in War-      neimittelbehörde, welchen neuen Stand-
       sondern nur zu Nachbarflughäfen ver-            schau und Lissabon werden neue Flughä-         ort in der EU sie auswählen wird, ist die
       drängt, die Arbeitsplätze werden dann           fen gebaut, in den Emiraten entstehen          Flug-Erreichbarkeit. Ich hoffe inständig,
       dort entstehen.                                 Megaflughäfen. Wie man da ernsthaft            dass die an sich hervorragenden Chancen
                                                       annehmen kann, dass ein Verbot der drit-       für Wien nicht durch diese negative
       Das Verbot der dritten Piste betrifft           ten Piste in Wien das Weltklima positiv        zweitinstanzliche Entscheidung torpediert
       zwar primär die Flughafen Wien AG,              beeinflussen könnte, bleibt völlig schleier-   werden.
       aber wohl noch stärker den Wirt-                haft.
       schaftsstandort?                                                                               Weitere Informationen finden Sie unter
                                                       Was unternimmt der Flughafen, um               www.drittepiste.at
       Das ist mit Sicherheit so. Die zahlreichen      doch noch zu einer positiven Ent-
       Headquarters in Ostösterreich sind auf          scheidung zu kommen?
       gute Tagesrandverbindungen nach Ost-
       und Südosteuropa angewiesen, ohne gu-           Wir haben Beschwerde beim Verfas-
       te Business-Frequenzen geht es hier             sungsgerichtshof und außerordentliche
       künftig wohl bergab. Der Tourismus, vor         Revision beim Verwaltungsgerichtshof
       allem auch der Kongresstourismus, kön-          eingebracht. Die Entscheidung des Bun-
       nen ohne Ausbau der Flugverbindungen            desverwaltungsgerichts ist in sich wider-
       nicht weiter wachsen. Wertmäßig gehen           sprüchlich, setzt sich über ausschließlich
       bereits 40 Prozent unserer Exporte via          positive Fachgutachten hinweg und legt
       Luftfracht außer Landes, 2016 waren es          Gesetze willkürlich und denkunmöglich
       bereits 284.000 Tonnen. Ohne „just in           aus. So gilt für den CO2-Ausstoß des Luft-
       time“-Lieferfähigkeit und weltweite Ver-        verkehrs der EU-Emmissionshandel, er
       netztheit würden viele heimische Betrie-        wird NICHT der österreichischen CO2-Bi-
       be an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.           lanz angerechnet! Das Gericht bleibt
       Und im Kampf um EU-Einrichtungen                auch jedweden Beweis schuldig, dass ein

10 LEADERSHIP 5|17
SCHWERPUNKT

Wirtschaftsstandort Österreich
        EXKLUSIVINTERVIEW MIT                                                                  wird. Denn einen solchen Gegensatz gibt
                                                                                               es aus Sicht der Industrie einfach nicht.
               PETER KOREN
       VIZE-GENERALSEKRETÄR IV                                                                 Welche Schlüsse sollten nun aus
                                                                                               Sicht der Industrie aus dem Urteil
                                                                                               beziehungsweise aus dessen Zu-
  Das Urteil des Bundesverwaltungs-                                                            standekommen gezogen werden?
  gerichts zum Bau einer dritten Piste
  am Flughafen hat für Kontroversen                                                            Hier gibt es mehrere Ebenen, die man
  gesorgt. Ist das Argument des Kli-                                                           sich genau anschauen muss. Zunächst
  maschutzes aus Ihrer Sicht nachvoll-                                                         einmal ist da die fehlende inhaltliche
  ziehbar?                                                                                     Nachvollziehbarkeit. Die Luftfahrt ist
                                                                                               nicht Teil der österreichischen Klimabi-
  Ich möchte zunächst klarstellen, dass sich                                                   lanz, da diese durch den europäischen
  die österreichische Industrie nicht nur voll                                                 Emissionshandel gedeckelt ist.
  und ganz zu Klima- und Umweltschutz                                                          Auch lässt sich streiten, ob §71(1) Luft-
  bekennt, sondern ihn auch tagtäglich lebt.                                                   fahrtG das Gericht überhaupt zu einer so
  Gemessen an internationalen Maßstäben          zu den größten Arbeitgebern in der Regi-      weiten Interessenabwägung, mit der all-
  produzieren wir in Österreich auf einem        on. Mit der Erweiterung hätten direkt und     gemeine Planungsgesetze auf ein konkre-
  ökologisch hohen Niveau, das seinesglei-       indirekt bis zu 30.000 zusätzliche Jobs       tes Projekt angewandt werden, ermäch-
  chen sucht. Klar ist auch, dass der Klima-     entstehen können. Die könnte Österreich       tigt. Eine so weite Auslegung von Abwä-
  wandel eine der großen Herausforderun-         gut gebrauchen. Hinzu kommt die infra-        gungsklauseln höhlt die Rechtssicherheit
  gen unserer Zeit ist. Klimaschutz ist natur-   strukturelle Bedeutung für die hier ansäs-    für Projektwerber komplett aus. Das wäre
  gemäß ein wesentliches Motiv für Ent-          sigen internationalen Unternehmen und         faktisch das Ende des Rechtsanspruchs
  scheidungen und Vorgaben. Das ist              Organisationen in Wien und Umgebung.          auf Genehmigung eines Projekts trotz al-
  grundsätzlich nachvollziehbar. Im Falle der    Und man darf die stetig steigende Rolle       ler Voraussetzungen – und damit das En-
  dritten Piste aber greift der Klimaschutz      des Flughafens als Verkehrsdrehscheibe in     de von Rechts- und Planungssicherheit für
  als zentrales Argument nicht. Die Urteils-     Mitteleuropa nicht so locker wegschieben.     Investoren. So weit dürfen wir es nicht
  begründung ist daher sachlich nicht nach-                                                    kommen lassen. Ganz abgesehen davon,
  vollziehbar. Und vor allem müssen wir uns      Welche Folgen könnte die gerichtli-           dass auch der bürokratische und zeitliche
  der Folgewirkungen bewusst sein.               che Entscheidung für den Wirt-                Aufwand für Unternehmen mittlerweile
                                                 schaftsstandort nach sich ziehen?             ins Uferlose wächst.
  Aber würde das Urteil, sollte es hal-
  ten, nicht zu weniger Starts und               Vor allem wurde erstmals der Klima-           Worauf beziehen Sie sich da konkret?
  Landungen führen – und damit zu                schutz als Hauptargument gegen ein
  weniger CO2-Ausstoß?                           konkretes Infrastrukturprojekt verwendet.     Der Flughafen Wien hat den Genehmi-
                                                 Das ist eine Premiere, die durchaus pro-      gungsantrag für den Bau einer dritten
  Das wirkt nur auf den ersten Blick so.         blematisch ist. Denn Klimaschutz und Flä-     Piste im März 2007 gestellt – also vor
  Denn eine Piste weniger in Schwechat           chenverbrauch könnten künftig öfter so-       mittlerweile zehn Jahren. Von 2000 bis
  führt nicht zu einer Verringerung des Flug-    zusagen als „Totschlagargumente“ für          2005 liefen Mediationsverfahren mit
  aufkommens, sondern nur zu dessen Ver-         sämtliche Projekte herhalten müssen. Das      rund 50 Verfahrensparteien. Wir können
  lagerung. Die Menschen fliegen wegen           wäre absolut fatal, denn damit würden         also von einer bisherigen Gesamtdauer
  der aktuellen Gerichtsentscheidung ja          wir drastisch an Attraktivität für Investo-   des Projekts von rund 17 Jahren spre-
  nicht weniger und es wird auch nicht we-       ren sowie an internationaler Wettbe-          chen. Das sind Dimensionen, die langsam
  niger Fracht transportiert werden. Wenn        werbsfähigkeit einbüßen. Nämlich dann,        ins Absurde abgleiten und sowohl die Ka-
  aber der Flughafen Wien die dafür not-         wenn trotz aller Bemühungen stets die         pazitätsgrenzen von Unternehmen als
  wendigen Kapazitäten nicht liefern kann,       Gefahr über einem Projekt schwebt, dass       auch die der öffentlichen Verwaltung zu
  dann wird eben ausgewichen – etwa              es nach jahrelangen, kostenintensiven         sprengen drohen. Rund 17 Jahre Büro-
  nach Bratislava. Der angestrebte Beitrag       Verfahren letztlich doch noch gekippt         kratie sind für jedes Projekt inakzeptabel.
  zum Klimaschutz ist damit gegenstands-         wird. Unternehmen werden sich mit grö-        Da müssen wir dringend gegensteuern,
  los. Schließlich produzieren ja nicht die      ßeren Investitionen künftig wohl sehr         wenn sich Österreich international als at-
  Flughäfen das CO2, sondern die Flugzeu-        schwer tun. Schließlich ginge ja mehr         traktiver Standort für Investitionen be-
  ge. Wo sie landen, ist für die europa- oder    oder weniger die Rechts- und Planungssi-      haupten will. Daher arbeiten wir auch mit
  gar weltweite CO2-Bilanz ohne Bedeu-           cherheit verloren. Daher müssen wir es        Hochdruck an rechtlichen Anpassungen,
  tung – nicht aber für den Wirtschafts-         unbedingt vermeiden, dass pauschal ein        damit diese Gerichtsentscheidung nicht
  standort Österreich und seine Arbeitsplät-     Gegensatz zwischen Klimaschutz, Wirt-         auf andere Infrastrukturprojekte und Be-
  ze. Der Flughafen Wien gehört schon jetzt      schaft und Arbeitsplätzen herbeigeredet       triebserweiterungen „überschwappt“.

                                                                                                                        LEADERSHIP 5|17 11
SCHWERPUNKT

Wirtschaftsstandort Österreich
                WALTER BREMBERGER                                                                 GERTRUDE SCHATZDORFER-WÖLFEL
            DIREKTOR | WKO OBERÖSTERREICH                                             GESCHÄFTSFÜHRENDE GESELLSCHAFTERIN | SCHATZDORFER GERÄTEBAU

                                                  Als erfolgreiches Mitgliedsland                                                          Österreich ist ein tolles Land.
                                                  der EU steht Österreich für                                                              Wir haben kein Standortpro-
                                            weltweit erfolgreiche Unternehmen,                                                      blem, sondern ein Strukturproblem!
                                            Innovation, hochqualifizierte Ar-                                                       Hunderte gute Ideen sind nach dem
                                            beitskräfte und hohe Qualität. Damit                                                    Konvent 2003–2005 in Schubladen
                                            das auch zukünftig so bleibt, sind                                                      verschwunden und werden durch
                                            Änderungen notwendig. So gilt es                                                        das Einsetzen von Arbeitskreisen
                                            beispielsweise die Herausforderung                                                      immer wieder hinausgezögert!

                                                                                                             Foto: Robert Gortana
                   Foto: Werner Harrer

                                            des demografischen Wandels zu                                                           Wir vergeuden täglich hart verdien-
                                            meistern, unser Sozialsystem zu-                                                        tes Steuergeld. Wenn unsere Poli-
                                            kunftsfit zu machen und überschie-                                                      tiker jeder Neuwahl-Diskussion
                                            ßende Regulierungen zu beseitigen.                                                      durch einen Reformschritt ersetzen
                                            Für ein leistungs- und unter-                                                           würden, wären bald alle Vor-
                                            nehmerfreundliches Österreich!                                                          schläge umgesetzt.

                           RALPH MÜLLER                                                                 CHRISTOPH NEUMAYER
  VORSTANDSDIREKTOR | WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG                                         GENERALSEKRETÄR | INDUSTRIELLENVEREINIGUNG

                                                  Österreich zählt zu den stabi-                                                          Wettbewerbsfähigkeit bei Ar-
                                                  len Ländern der EU – politisch                                                          beitskosten und -flexibilität,
                                            und wirtschaftlich. Die hohen Stan-                                                     bei steuerlicher Belastung und Büro-
                                            dards in allen Lebensbereichen sind                                                     kratie bleiben die Schlüsselfaktoren
                                            nicht zuletzt auf eine starke Wirt-                                                     für einen starken Wirtschaftsstand-
                                            schaft zurückzuführen.                                                                  ort Österreich. Insbesondere eine
                                            Damit dies so bleibt, muss der Stand-                                                   zeitgemäße Arbeitszeitregelung und
                                            ort Österreich zukunftsfit werden.                                                      die spürbare Senkung der Steuer-
                                                                                                             Foto: Markus Prantl

                                            Bürokratie, Digitalisierung, Steuer-                                                    und (Lohn-)Abgabequote bleiben
                        Foto: Elke Mayr

                                            politik – der Reformbedarf ist                                                          auf der Tagesordnung, um private
                                            in vielen Bereichen groß.                                                               Investitionen als Basis für nachhal-
                                                                                                                                    tiges Wachstum und Arbeits-
                                                                                                                                    plätze wieder anzukurbeln.

                                                                          ROMAN TEICHERT
                                                                       GESCHÄFTSFÜHRER | OTIS

                                                  Österreich ist für Unternehmen im internationalen Vergleich noch immer ein teurer Standort, was
                                                  gerade für eine exportorientierte Volkswirtschaft problematisch ist. Gleichzeitig haben es einige
                                            österreichische Unternehmen in ihren Märkten weltweit geschafft, mit „Made in Austria“ eine Spitzen-
                                            position einzunehmen. Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist für diese Top-Unternehmen überle-
                                            benswichtig. Gleiches gilt für unseren Wirtschaftsstandort! Die anstehenden Reformen müssen seitens
                   Foto: Paul Feuersänger

                                            der Regierung noch schneller vorangetrieben werden, um Arbeitsplätze zu schaffen und auch als
                                            Standort wieder ins weltweite Spitzenfeld vorzustoßen.

12 LEADERSHIP 5|17
INTERN

Welcome on board of WdF
        Insgesamt dreißig der knapp dreihundert seit 2016 neu eingetretenen WdF-Mitglieder und auch Young
        Leaders, die zum WdF wechselten, folgten der Einladung zur ersten Willkommensveranstaltung.
             FRISCHER WIND                        interessanten Veranstaltungen, per-
                                                  sönlicher Weiterbildung und Infor-                             Das Frühstück zur Vernetzung haben
Nach einer Vorstellung der WdF-                   mationen als größter Vorteil empfun-                           genutzt:
Struktur und des Jahresprogramms                  den wird, kristallisierte sich bei der                         Robert Bauer          Jürgen Melmuka
warf Wolfgang Hammerer noch einen                 am Tisch aufliegenden kleinen ano-                             Michael Frank         Peter Payer
kurzen Blick auf die Geschichte des               nymen Umfrage schnell heraus und                               Siegfried Gaida       Andreas Pfeiler
seit 1979 bestehenden Vereins für                 bestätigte das seit Bestehen unverän-                          Peter Glatz           Margit Pleschber-
Führungskräfte in Österreich. Dass                derte Leitbild des Wirtschaftsforums                           Peter Gsottbauer      ger-Gruber
das positiv gelebte Netzwerk neben                der Führungskräfte.                                            Lorenz Halm           Karlheinz Preiml
                                                                                                                 Helga Hartl           Sylvia Resetarits
                                                                                                                 Christoph Hefner      Claudio Rojs
                                                                                                                 Alexander Heinen      Peter Stocker
                                                                                                                 Engelbert Herney      Gerhard Tomasitz
                                                                                                                 Manfred Kaufmann      Robert Wieselmayer
                                                                                                                 Gerhard Krennmair     Christian Wimmer
                                                                                                                 Johannes Kuch
                                                                                                                 Christian Lanjus-

                                                                                                 Bild: A. Raab
                                                                                                                 Wellenburg
                                                                                                                 Christoph Leydolt
NETWORKING. Zahlreiche „neue Gesichter“ nutzten die Möglichkeit, das WdF näher kennenzulernen,
                                                                                                                 Hannes Mattes
sowie für den Austausch untereinander.

                                                                                                                                     LEADERSHIP 5|17 13
INTERN

            Welche Entwicklungen uns beeinflussen                                                                                         LANDESGRUPPE STEIERMARK

                     Einen Blick in die Zukunft wagte das WdF Steiermark mit Karl Acham, Grazer Soziologe und
                     Wissenschaftshistoriker. Er spürt Trends auf, die sich aus realen Entwicklungen ableiten lassen.
                                                                                                 MEGATRENDS                    alt und 80 % der 2017 geborenen Kin-
                                                                                                                               der werden das 85. Lebensjahr errei-
                                                                                     Eine zentrale Rolle schreibt Acham        chen. Auf das Verhältnis von Erwerbs-
                                                                                     dabei der Demografie zu. Gab es im        tätigen und Menschen in Pension wer-
                                                                                     Jahr 0 erst rund 300 Millionen Men-       den diese Entwicklungen großen Ein-
                                                             Fotos: WdF Steiermark   schen weltweit und 1.500 Jahre später     fluss nehmen.
                                                                                     erst 500 Millionen, verdoppelte sich      In der anschließenden Diskussion
                                                                                     hingegen die Zahl zwischen 1802 und       arbeitete Caritas-Direktor Herbert
                                                                                     1927 auf weltweit 2 Milliarden.           Beiglböck heraus, dass sich das enor-
                                                                                     Bis 1990 schritt das Bevölkerungs-        me Bevölkerungswachstum über zwei
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT. Herbert Beiglböck, Karl Acham                                 wachstum (5 Milliarden) rasant voran      Indikatoren gut eindämmen ließe: Bil-
und Christian Kehrer freuten sich über das rege Interesse.                                                                     dung und Wohlstand.
                                                                                     und 2017 wird es 7,5 Milliarden Men-
                                                                                     schen geben. Welche Herausforde-          An diesem spannenden Abend mit
                                                                                     rungen sich daraus ableiten lassen, ist   Einblick in die unterschiedlichsten
                                                                                     in aktuellen Migrationsentwicklungen      Bereiche wurde zudem auch über
                                                                                     oder der Urbanisierung zu erkennen.       neue Technologieführer aus dem Os-
                                                                                     Starken Einfluss auf die Gesellschaft     ten, die Folgen der Geburtenkontrolle
                                                                                     hat auch die Veränderung der Alters-      in China und die verabsäumte Nut-
                                                                                     struktur. Prognosen zufolge wird ein      zung agrarischer Flächen in Afrika
                                                                                     heute Dreijähriger potenziell 100 Jahre   diskutiert.

            Best Practices im Controlling                                                                                                      LANDESGRUPPE KÄRNTEN

                     Über 50 Fach- und Führungskräfte aus Kärnten folgten der Einladung des WdF, Controller
                     Instituts und der Contrast EY Management Consulting ins Headquarter der Wietersdorfer.

                             PREMIERE                                                cen- und risikoorientierte Berichtsin-
                                                                                     halte, empfängerorientiertes Informa-
            Wie Gerald Gönitzer, WdF-Landes-                                         tions-Design und effiziente Repor-
            vorstandsmitglied und Clemens Nach-                                      tingprozesse. Julian Ladinig von der
            bauer vom Controller Institut in ihren                                   WIG berichtete über das Enterprise
            Begrüßungsworten festhielten, fand                                       Risk Management der Firmengruppe.
            diese Netzwerkveranstaltung erstmals                                     Danach gab Mirko Waniczek von
            in Kärnten statt. Ziel sei es, dieses For-                               Contrast EY Einblicke in die Best
            mat nachhaltig auszubauen und Con-                                       Practices im Controlling aus seiner
            trolling-Experten und Führungskräf-                                      langen Erfahrung als Berater. Unter
            ten aus der Wirtschaft eine Plattform                                    anderem präsentierte er die neuesten
            für Wissens- sowie Erfahrungsaus-                                        Ergebnisse des Controlling-Panels
            tausch zu bieten und Business-Net-                                       und konstatierte, dass „das Manage-
            working zu ermöglichen. In dieser                                        ment eine aktivere Unterstützung for-
            Nische könne den Interessierten in                                       dert. Dies bedingt funktionierende
            Kärnten gerade anhand von Best                                           Basisprozesse und bessere Ad-hoc-
            Practice viel geboten werden und die                                     Fähigkeit.“
                                                                                                                                                                                            Foto: WdF Kärnten

            Kooperationspartner griffen die Idee                                     Noch 2017 ist eine weitere Veranstal-
            nun auf und starteten die Veranstal-                                     tung dieses Formats geplant, dann
            tungsreihe, so Gönitzer.                                                 unter aktiver Einbindung der Hoch-
            Die Themenschwerpunkte des                                               schulen und weiterer namhafter            DIE GASTGEBER Julian Ladinig, Gerald Gönitzer, Mirko
            Abends waren unter anderem chan-                                         Kärntner Unternehmen.                     Waniczek sowie Clemens Nachbauer über gelebtes Controlling

14 LEADERSHIP 5|17
INTERN

                            Frischzellenkur am Tiroler Berg                                                                                           LANDESGRUPPE TIROL

                                        Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte Tirol traf sich zum
                                        gemeinsamen Skitag in Hochzillertal bei optimalen Wetterbedingungen.
                                      PISTEN-NETWORKING                         tenbach zum Skitag begrüßt. Das in-
                                                                                tellektuelle Highlight des Tages bildete
                            Der traditionelle WdF-Skitag ging En-               der Vortrag von Lukas A. Huber, dem
                            de März bereits in seine vierte Runde.              Direktor der Zellbiologie-Sektion der
                            Wolkenloser Himmel, eine perfekte                   Med-Uni Innsbruck. Das gediegene
                            Piste und die einzigartige Atmosphäre               Ambiente im legendären Wedel-
                            der Wedelhütte versprachen die besten               hütten-Weinkeller bot den perfekten
                            Voraussetzungen, um im Hochzillertal                Rahmen, um einen exklusiven Ein-

                                                                                                                                                                                     Fotos: WdF Tirol
                            Energie zu tanken.                                  blick in die neuesten Entwicklungen
                            30 Teilnehmer wurden schon früh-                    auf dem Gebiet der Medizinforschung
                            morgens von Seilbahnunternehmer                     zu erlangen. Damit dieses hohe Maß            Heinz Schultz mit Gerhard Zeiner, der sich dieses
                            Heinz Schultz (Schultz Gruppe) ge-                  an Sachkundigkeit auch ordentlich             sportliche Event nicht entgehen ließ, sowie Markus
                            meinsam mit dem WdF-Landesvor-                      verdaut werden konnte, verwöhnte              Gwiggner
                            sitzenden Markus Gwiggner in Kal-                   der Wedelhütten-Pächter Manfred
                                                                                                                              Kleiner seine Gäste anschließend mit
                                                                                                                              einem haubenverdächtigen Drei-Gän-
                                                                                                                              ge-Menü.
                                                                                                                              Das atemberaubende Alpen-Panora-
                                                                                                                              ma im vorderen Zillertal und die ein-
                                                                                                                              drucksvolle Kraft der Berge regten
                                                                                                                              die Teilnehmer zu einem intensiven
                                                                                                                              Gedankenaustausch über aktuelle Fra-
                                                                                                                              gen der Wirtschaftsentwicklung und
                                                                                                                              der künftigen Arbeitsorganisation in
                                                                                                                              einer globalisierten und digitalisierten
                                                                                                                              Welt an.
                                                                                                                              Das außergewöhnliche Flair des
                                                                                                                              höchstgelegenen Weingewölbes der
                                                                                                                              Welt in Kombination mit der Ziller-
                                                                                                                              taler Gemütlichkeit verlieh den Füh-
                                                                                                                              rungskräften den nötigen Abstand
                                                                                                                              von ihrem Berufsalltag, um mit auf-
                                                                                                                              geladenen Batterien und neuen Ideen
                            DIE SPORTLER: Bernhard Koller (Bioteaque), Christoph Morandell (Morandell Wein), Christina Nigg   im Schlepptau in ihre Unternehmen
                            (Nigg Marken-Management), Christian Filzmoser (Olymp) und Christof Stocker (STASTO)               zurückzukehren.

                                 Design fürs Leben
                                 Tisch moll T7

                                 Der moll T7 passt immer. Einfach auf Knopfdruck.
                                 Ergonomisch für jede Körpergröße, ob sitzend
                                 oder stehend.
Entgeltliche Einschaltung

                                                                                                                                                    Mehr über die ergonomischen Möbel aus der
                                                                                                                                                    Designkollektion moll unique finden Sie bei
                                                                                                                                                                            moll-funktion.de

                                                                                                                                                             LEADERSHIP 5|17 15
INTERN

                                                                                                                                                          ENTWICKLUNGEN
                                                                                                                                                          UND AUSSICHTEN.
                                                                                                                                                          Michael Walser mit Alexander
                                                                                                                                                          Putzer sowie den Vorarl-

                                                 Fotos: WdF Vorarlberg
                                                                                                                                                          berger Mitgliedern.

       WdF zu Gast in Liechtenstein                                                                                              LANDESGRUPPE VORARLBERG

                  Alexander Putzer (Raiffeisen Privatbank Liechtenstein) referierte über
                  „Der Standort Liechtenstein & Herausforderungen für Banken“.

                 IMPULSVORTRAG                                           Beitritt zur EFTA und 1995 der Beitritt     Rating hat. Putzer sieht die zentrale
                                                                         zum EWR.                                    Aufgabe in der Führung im Fokussie-
       WdF-Landesvorsitzender Michael Wal-                               Im Jahr 1861 erfolgte die Gründung          ren auf den Kunden und den Erhalt
       ser bedankte sich beim Vorstandsvor-                              der ersten Bank, der heutigen Liech-        der Stabilität. Vize-Direktor Jürgen
       sitzenden Alexander Putzer für die Ein-                           tensteinischen Landesbank. 1920 wurde       Kammerer betonte, dass die Mitar-
       ladung und betonte, dass gerade die                               die LGT und im Jahr 1956 wurde die          beiter starke Teamplayer seien und der
       Führung einer Bank angesichts der sich                            Verwaltungs- und Privatbank gegrün-         Erfolg der Gesamtbank und des Teams
       geänderten wirtschaftlichen und regu-                             det. Ab 1998 folgte die Gründung zahl-      immer im Vordergrund stehe.
       latorischen Anforderungen eine beson-                             reicher Auslandsbanken aufgrund der         Anschließend führte Jürgen Kammerer
       ders herausfordernde Aufgabe darstellt.                           Öffnung im Rahmen des EWR. Die              die Gäste durch die Räumlichkeiten
       Die Zukunftsaussichten des Finanz-                                Raiffeisen Privatbank Liechtenstein war     der Bank, welche weniger pompös aus-
       platzes Liechtenstein sind angesichts                             eine der ersten Auslandsbanken.             gestaltet sind als bei anderen Privat-
       der Nähe und der vielen Grenzgänger                               Das Jahr 2009 brachte mit der Liech-        banken und nach Walsersiedlungen
       auch für Vorarlberg von besonderer                                tenstein Declaration – dem Bekennt-         wie beispielsweise Zermatt benannt.
       Bedeutung.                                                        nis zum OECD-Standard bei der Ko-           Den schönen und interessanten Abend
       Putzer startete mit den wichtigen Mei-                            operation in Steuerangelegenheiten          genossen neben den WdF-Vorstands-
       lensteinen. Im Jahr 1806 wurde Liech-                             eine bedeutende Änderung. Viele wei-        mitgliedern u. a. die Personalprofis
       tenstein ein souveräner Staat und im                              tere Schritte folgten, 2015 unterzeich-     Andreas Stieger (Raiffeisen Landes-
       Jahr 1852 erfolgte der Zollvertrag mit                            neten die EU und Liechtenstein das          bank) und Claus Müller (Walser Per-
       Österreich. Nach dem Zerfall der                                  Abkommen über den automatischen             sonal Management), Christoph Wirns-
       österreichisch-ungarischen Monarchie                              Informationsaustausch (AIA).                perger (W&L Asset Management),
       wendete sich Liechtenstein mehr von                               Der Referent betonte, dass Liechten-        Werner Zydek, Günter Kurzemann
       Österreich ab und schloss im Jahr                                 stein der einzige Staat weltweit ist, der   sowie die YLF-Mitglieder Daniel Man-
       1924 mit der Schweiz einen Zoll- und                              keine Staatsschulden, sondern ein Rein-     gold und Johannes Thissen (beide
       Währungsvertrag. 1991 erfolgte der                                vermögen und noch dazu ein AAA-             Doppelmayer Seilbahnen).

       Speed-Dating einmal anders
                  Kennenlernen, vernetzen, austauschen – das stand bei diesem Format, welches das YLF
                  gemeinsam mit GfP (Gesellschaft für Personalentwicklung) kreiert hatte, im Vordergrund.
             YLF-SPEED-NETWORKING                                        tung besucht hatten, um in kurzer Zeit
                                                                         Gleichgesinnte kennenzulernen sowie
       Ende März hatten die Young Leaders                                für regelmäßige YLF-Vernetzer. Mit den
       Gelegenheit zum Vernetzen und ge-                                 vorbereiteten cleveren Fragestellungen
       genseitigen Kennenlernen im Zuge des                              war das Eis in Kürze gebrochen und ei-
       ersten YLF-Speed-Networking. Das von                              nem intensiven Austausch stand nichts
                                                                                                                                                                                         Foto: YLF

       der GfP konzipierte Event fand im ei-                             mehr im Wege. Für das leibliche Wohl
       genen hippen Coworking-Space statt.                               war bestens gesorgt, sodass sich die        DIE TEILNEHMER konnten im Anschluss noch über die
       Die Veranstaltung war perfekt für Young                           Young Leaders auch in weiterer Folge        ein oder andere Frage philosophieren und sie vielleicht für den
       Leaders, die noch keine YLF-Veranstal-                            intensiver vernetzen konnten.               nächsten „Small Talk“ nutzen.

16 LEADERSHIP 5|17
Sie können auch lesen