JUNG, TALENTIERT, GESUCHT - Sparkassenzeitung
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JULI 2019
seit 1906
JUNG,
TALENTIERT,
GESUCHT ...
SEITE 6: WER TALENTE FÜR SEIN UNTERNEHMEN GEWINNEN WILL,
MUSS RECRUITING NEU DENKEN
SEITE 13: JUNGE TALENTE FINDEN IST SCHWER,
SIE IM UNTERNEHMEN HALTEN NOCH VIEL SCHWERER
SEITE 22: 200 JAHRE: ES TUT SICH WAS IM SPARKASSENLAND
Ausgabe 3/2019
['∫pa:rkassәn] INHALT
Foto: Ann-Kathrin Wuttke
10
6 28
Foto: istock.com
Foto: Verkehrsbuero Group_Shotshop.com
Eine geschichtsträchtige Zeitung.
Foto: Sparkasse NÖ Mitte West
IM DIENSTE DER SPARKASSEN. Seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1906 nimmt
22
die Österreichische Sparkassenzeitung die Rolle als Gedächtnis der Sparkassen ein. Sie
ist zugleich ein unerschöpfliches Archiv an Artikeln und Meinungen und – mit kurzen
zeitlichen Abständen, in denen sie nicht erschien – immer ein wichtiges Kommunika-
tionsmittel zur Identitätsstiftung, zur Vermittlung wirtschaftlichen Wissens und recht-
licher Informationen gewesen.
IM FOKUS 16
4 Seitenwechsel
Editorial und Kurznachrichten „Job Swap“ ermöglicht spannenden
Rollentausch am Arbeitsplatz
ECONOMY
18 22
6 Der neue s Smart Safe 200 Jahre: Es tut sich was
Jung, talentiert, gesucht ... macht es möglich im Sparkassenland
Der Kampf um die Talente Bargeldeinnahmen taggleich Aktions-Highlights
auf das Konto einzahlen aus den Regionen
9
Innovationen brauchen Freiraum
George Labs pushen MitarbeiterInnen
19 WERTE
IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG GEMÄSS MEDIENGESETZ: Bezeichnung des Mediums: Österreichische Sparkassenzeitung; 35 Millionen Euro mehr
für Bildungsprojekte 26
10
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichischer Sparkassenverband, Am Belvedere 1, 1100 Wien,
E-Mail: info@sv.sparkasse.at; Generalsekretär: Franz Portisch; Präsident: Gerhard Fabisch; Spendenstudie belegt Bildungs- Big Brothers Big Sisters auch
Chefredakteur: Markus Nepf; Stv. Chefredakteur: Kai Schubert; „Die Mehrzahl der Zuwanderer investitionen als Zukunftsinvestition in Krems und Linz
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Stephan Scoppetta, Herta Scheidinger (CvD), Milan Frühbauer, kommt aus dem EU-Ausland“ MentorInnen für Kinder
Helene Tuma, Sandra Wobrazek;
Redaktionsbeirat: Karin Berger, Christian Hromatka, Klaus Lackner; Coverfoto: istock.com;
Interview mit Rainer Münz 20 und Jugendliche
Produktionsleitung: Stephan Scoppetta, Herta Scheidinger (www.feuereifer.at);
Produktion/Litho/Druck: Bernsteiner Media GmbH, Goldschlagstraße 172/1/OG 4/2, 1140 Wien, www.bernsteiner.at;
13
Insight Brüssel
Die aktuellsten News 28
Junge Talente finden, fördern, halten aus der EU-Hauptstadt Bildungsreisen,
Art Direktion/Gestaltung: Dina Gerersdorfer, www.dinagerersdorfer.com;
Eine starke Arbeitgebermarke lockt die beliebten Klassiker
Offenlegung gemäß § 5 ECG und gemäß § 25 Mediengesetz: http://www.sparkassenverband.at/de/ueber-uns/impressum
BewerberInnen an 21 Weiterbildungstrends im Urlaub
Kommentar Kommunikation
Sollten Sie eine Ausgabe erhalten haben, in der die beiliegenden Bilanzen nicht mehr enthalten sind, können Sie diese
Mut zur (Bildungs-)Lücke FINALE
online unter www.sparkassenzeitung.at oder unter der Telefonnummer +43 (0) 50100 28425 nachbestellen.
30
Fünf Fragen an …
WIFO-Chef Christoph Badelt
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IM FOKUS IM FOKUS
FORUM ERSTE GROUP REDUZIERT CO2-FUSSABDRUCK UM 20 PROZENT
Der Nachhaltigkeitsbericht 2018 der Erste Group zeigt eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs im Vergleich zum
Vorjahr. Dieser lag 2018 bei 363 Millionen kWh (minus 7 Prozent verglichen mit 2017). Hier wurden die größten Reduktio-
nen in der Slowakei mit minus 22 Prozent und in Tschechien mit minus 12 Prozent erreicht.
RECOMMENDER 2019:
Im gleichen Jahr emittierte die Erste Group 61.543 Tonnen CO2e. (CO2e ist ein Äquivalent, um die Emission aller Treibhaus-
ERSTE BANK UND SPARKASSEN ERSTKLASSIG gase mit einem Wert zu quantifizieren. Dafür wird die Klimawirksamkeit von Gasen wie Methan oder Lachgas in die von
Erste Bank und Sparkassen konnten sich auch in diesem Jahr bei der Kohlendioxid umgerechnet.) Die Emissionen liegen damit um 20 Prozent niedriger als 2017. Die größten Emittenten waren
Verleihung des Recommender Awards wieder zu den besten Banken Rumänien mit einem Anteil von 35 Prozent, Tschechien mit 25 Prozent und Österreich mit 12 Prozent. In Tschechien wurde
Österreichs zählen. In der Kategorie „Großbanken“ erreichte die die größte Reduktion der Emissionen mit einem Minus von 45 Prozent erzielt, dies entspricht 12.400 Tonnen CO2e-Emis-
Foto: FMVÖ/Richard Tanzer
Erste Bank Österreich den ersten Platz mit ihrer Auszeichnung für sionen. Zurückzuführen ist das vor allem auf einen erhöhten Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen.
hervorragende Kundenorientierung.
Auch der Kopierpapierverbrauch ging 2018 um 2 Prozent auf 1.705 Tonnen zurück. Die größten Konsumenten waren hier
In der Kategorie „Regionalbanken“ erhielt die Salzburger Sparkasse Österreich mit einem Anteil von 32 Prozent, Rumänien mit 28 Prozent und Tschechien mit 15 Prozent. Der Anteil an Recy-
heuer das Gütesiegel für sehr gute Kundenorientierung. Jeweils eine clingpapier liegt gruppenweit bei 71 Prozent.
Auszeichnung für hervorragende Kundenorientierung bekamen die
Kärntner Sparkasse, die Tiroler Sparkasse, die Sparkasse OÖ und die Steiermärkische Sparkasse. Ebenfalls in die Steier-
EDITORIAL
mark geht der Sonderpreis für die Bank mit der besten Kundenberatung.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes, freut sich über die Auszeichnungen inner-
halb der Sparkassengruppe: „Die Sparkassen sind sehr eng mit der Region verbunden, in der sie tätig sind. Da sie ihre Der Kampf am Arbeitsmarkt um die dringend benötigten Talente wird härter. Der demografische Wandel auf der einen
Kundinnen und Kunden und deren unmittelbares Umfeld persönlich kennen, können sie auch die Finanzthemen für und ein tiefgreifender Strukturwandel hin zu Technologisierung und Digitalisierung auf der anderen Seite lassen den Fach-
sie am besten einschätzen und eine hervorragende Betreuung anbieten. In Kombination mit modernsten Technologien, kräftemangel in den nächsten Jahren laut IHS-Chef Martin Kocher besonders in Österreich „chronisch“ werden. Die Aus-
wie George und Telebanking Pro, sowie unserem breiten Gemeinwohlengagement. Wir freuen uns, dass unsere Tätig- bildung kann derzeit meist nur schwer mit dem Tempo der technischen Entwicklung mithalten. Was Unternehmen tun
keit zu einer besonders hohen Kundenzufriedenheit führt.“ müssen, um hier den Anschluss und damit ihre aktuellen MitarbeiterInnen nicht zu verlieren und neue Talente anzuspre-
chen, dazu gibt etwa die weltweite PwC-Studie „Preparing for tomorrow’s workforce, today“ Aufschluss. Diese haben wir
für Sie in der neuen Sparkassenzeitung zusammengefasst, zukunftsorientierte Vorstände erfolgreicher Unternehmen befragt
und verschiedene „war for talents“-Strategien beleuchtet.
Wer die besten Fach- und Führungskräfte beschäftigen will, muss sich als attraktiver Arbeitgeber, als starke Marke für
SPARTANER EROBERN ST. PÖLTEN KundInnen und BewerberInnen gleichermaßen positionieren, wissen etwa unsere obersten PersonalerInnen aus der Spar-
An sich glauben und körperlich wie auch men- kassengruppe zu berichten. Wussten Sie, dass die Altersgruppe zwischen 15 und 59 Jahren in Österreich bis zum Jahr 2028
tal an seine Grenzen gehen – beim Spartan Race über 180.000 Personen verlieren wird? Damit wird sich der Marktwert qualifizierter BewerberInnen weiter deutlich erhöhen.
in St. Pölten, das zum ersten Mal in der Landes-
Auch der ehemalige WU-Rektor und heutige WIFO-Chef Christoph Badelt analysiert in unseren „Fünf Fragen an …“ die
hauptstadt stattfand, kämpften sich mehr als 7.000
Problematik rund um den großen Mangel an qualifizierten MitarbeiterInnen – etwa in Mathematik, Informatik, Naturwis-
AthletInnen laufend, kriechend und schwimmend
senschaften und Technik – in Österreich und was aus seiner Sicht wichtig wäre, um gerade topausgebildete Menschen der
durch unzählige Hindernisse. Beim Spartan Kids Generation Y und Z für einen Betrieb zu begeistern.
Race nahmen über 600 Kinder teil.
Foto: Sparkasse NÖ Mite West
Wie unter diesem Blickwinkel das heiße Thema Migration in Europa zu sehen ist und welche politischen Weichenstellungen
Die Sparkasse Niederösterreich Mitte West spon- nach der EU-Wahl besonders notwendig sind, dazu haben wir den internationalen Bevölkerungswissen-
serte gemeinsam mit dem Landesverband der NÖ schaftler und Juncker-Berater Professor Rainer Münz nach Wien geladen und für Sie interviewt.
Sparkassen den spektakulären Hindernislauf und
verloste im Vorfeld über Facebook und Instagram Bei unserer 200-Jahre-Jubiläumsstory stehen diesmal die Festivitäten und das Engagement der Sparkas-
Startplätze an KundInnen, die ebenfalls am Event sen in den Regionen, etwa mit dem erfolgreich durch ganz Österreich tourenden Finanzbildungsbus
teilnahmen. Die MitarbeiterInnen der Sparkasse Niederösterreich Mitte West waren als aktive SportlerInnen „FLiP2Go“, im Fokus. Weit über 2.000 BesucherInnen haben bereits die Möglichkeit genutzt, ihr Finanz-
wie auch als HelferInnen beim Spartan Race mit dabei und zeigten vollen Einsatz. wissen auf diese Art aufzupolieren. Apropos Bildung: Wer über die Sommermonate eine Bildungs- oder
Studienreise für sich erwägt, kann bei uns interessante Tipps und neueste Trends dazu erfahren. Warum
Das Event lockte tausende ZuschauerInnen entlang der Strecke an, und auch Veranstalter Helge Lorenz zieht sich gerade die süditalienische Höhlenstadt Matera heuer besonders dafür anbietet, lesen Sie auf
positive Bilanz: „Der Wettergott und St. Pölten haben es gut mit uns gemeint. Wir sagen Danke für ein tolles Seite 29!
Foto: Ann-Kathrin Wuttke
Spartan Festival.“
Egal ob Sie eine Bildungsreise oder einen Strandurlaub bevorzugen, ich wünsche Ihnen
Das nächste Spartan Race findet am 9. und 10. Mai 2020 statt. Die Anmeldung läuft bereits. in jedem Fall einen schönen und erfüllten Sommer mit viel freier Zeit zum Lesen!
FRANZ PORTISCH, GENERALSEKRETÄR DES ÖSTERREICHISCHEN SPARKASSENVERBANDES
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ECONOMY ECONOMY
VO N S T E P H A N S C O P P E T TA Neue Technologien, die steigende Lebenserwartung sowie die Arbeit selbst umstrukturiert wird, sodass ein produkti-
die sogenannte „Gig Economy“, bei der Kleinaufträge kurz- ver Energiepegel möglich ist“, so Stiedl.
JUNG,
fristig an FreiberuflerInnen vergeben werden, verändern die
Arbeitswelt grundlegend. Laut PwC-Studie „Preparing für NACHHOLBEDARF BEI FLEXIBILITÄT
tomorrow’s workforce, today“, bei der in Zusammenarbeit Während für 78 Prozent der Befragten die Entwicklung
mit der London Business School 1.246 COOs und leitende der Anpassbarkeit und Flexibilität ihrer MitarbeiterInnen
TALENTIERT,
Angestellte im Bereich HR in 79 Ländern befragt wurden, wichtig ist, geben nur 52 Prozent an, dass die Personalent-
haben die meisten Unternehmen bereits erkannt, welche wicklung darauf ausgerichtet ist. Den MitarbeiterInnen
Kompetenzen in Zukunft entscheidend sind, in vielen Fäl- freizustellen, wo und wann sie arbeiten, ist von zunehmen-
len scheitert jedoch die Umsetzung. „Unternehmen müs- der Bedeutung für die Personalverantwortlichen. Während
sen bereits jetzt die richtigen Schritte setzen und sich mit 70 Prozent der Befragten dies für wichtig halten, bieten ak-
GESUCHT ...
künftigen Anforderungen an die Arbeitswelt auseinander- tuell nur 45 Prozent ein höheres Maß an Flexibilität inner-
setzen. Wird dies versäumt, droht ein Wettbewerbsnachteil halb ihres Unternehmens.
für die gesamte Organisation, da dringend benötigte Fach-
kräfte nicht angeworben, entwickelt und in weiterer Folge ÄLTERE SIND GEFRAGT
gehalten werden können“, warnt Olivia Stiedl, Leitung Peo- Demografie, Digitalisierung, längere Lebensarbeitszeit und
ple and Organisation bei PwC Österreich. Ein Bereich, in kürzere Studienzeiten sowie veränderte Arbeitsmodelle
dem Organisationen ihre Leistung steigern können, ist die führen zu einer interessanten Veränderung des Arbeits-
Verteilung des Arbeitspensums: Während 76 Prozent der marktes. Laut Institut der deutschen Wirtschaft sind der-
Befragten eine faire und angemessene Verteilung des Ar- zeit 70 Prozent der 55- und 64-Jährigen in Deutschland er-
beitspensums für wichtig halten, geben nur 50 Prozent an, werbstätig. Vor zehn Jahren traf dies nur auf die Hälfte zu.
dass Schritte in diese Richtung unternommen werden. Vie- Doch die Nachfrage nach älteren ArbeitnehmerInnen wird
le Personen arbeiten in Arbeits- oder Unternehmenskultu- weiter zunehmen, denn geht die Babyboomer-Generation
ren, in denen hohe Anforderungen an die MitarbeiterInnen in Pension, können die freiwerdenden Stellen unmöglich
gestellt werden. Die Antwort von Organisationen auf dieses nur mit jungen BerufsanfängerInnen besetzt werden – sie
Problem war in den letzten Jahren häufig, Initiativen zur sind schlicht zu wenige. Wer heute noch immer nur auf das
Steigerung des Wohlbefindens einzuführen. „Ein nachhal- Thema Jugend setzt, wird den Kampf morgen nicht mehr
tiger Wandel kann allerdings nur dann stattfinden, wenn gewinnen.
Unternehmen müssen sich attraktiv darstellen und auf JobbewerberInnen aktiv zugehen, nur so lassen sich geeig-
VIER TIPPS, MIT DENEN MAN DEN „WAR FOR TALENTS“ GEWINNT
neten KandidatInnen ins Boot holen.
1. DEN BEWERBUNGSPROZESS VERBESSERN
Verspätete oder ausbleibende Antworten, wechselnde AnsprechpartnerInnen und ein Bewerbungsprozess, der sich hin-
zieht wie Kaugummi, sind Gift im Recruiting. Nicht nur, dass sich das in Jobplattformen herumspricht, sondern Talente
haben viele Möglichkeiten. Wenn ein neuer Job schon so zäh beginnt, was kommt dann, wenn man bei einem solchen
Unternehmen angeheuert hat? Der Bewerbungsprozess muss also reibungslos und unkompliziert verlaufen, um Top-Kan-
didatInnen nicht von Beginn an zu vergraulen.
2. AKTIV AUF TALENTE ZUGEHEN
Es sind zwar viele Menschen unzufrieden mit ihrem Job, aber so richtig aktiv werden wollen sie oft auch nicht. Diese
DIE KONJUNKTUR LÄUFT AUF HOCHTOUREN. DAS IST GUT, ABER WACHSTUM BRAUCHT NEUE MITARBEI- sogenannten passiven KandidatInnen sind besseren Angeboten gegenüber offen, aber nicht aktiv auf der Suche. Unter-
nehmen müssen diesen potenziellen BewerberInnen ein ordentliches Stück entgegenkommen: Darunter versteht man die
TERINNEN UND MITARBEITER UND DIE SIND MITTLERWEILE RAR. IMMER WENIGER JUNGE MENSCHEN
proaktive Recherche, Ansprache und Rekrutierung potenzieller MitarbeiterInnen. Besonders in der IT-Branche sind diese
KOMMEN AUF DEN ARBEITSMARKT, GLEICHZEITIG ERFORDERT DIE DIGITALISIERUNG NEUE FÄHIG- passiven KandidatInnen häufig zu finden.
KEITEN. WER TALENTE FÜR SEIN UNTERNEHMEN GEWINNEN WILL, MUSS RECRUITING NEU DENKEN.
3. DEN EIGENEN RUF NICHT VERNACHLÄSSIGEN
Beim Kauf eines neuen Handys oder Autos zählt die Marke. Das Gleiche gilt auch am Jobmarkt. Ist die Marke eines Ar-
beitgebers gut, hat er auch die größten Chancen auf Top-Talente. Doch das braucht Markenpflege. Schlechte Bewertungen
in Jobportalen dürfen einem dann nicht egal sein, sondern Ansporn, es besser zu machen. Das Zauberwort ist Employer
Branding. Unternehmen müssen sich als gute Arbeitgeber positionieren und das auch bei den eigenen MitarbeiterInnen,
denn sie sind eine der wichtigsten Ressourcen für neue MitarbeiterInnen.
4. AN DER QUELLE ANSETZEN
Junge Talente findet man dort, wo sie ausgebildet werden: in der Schule oder Universität. Wer attraktive BewerberInnen
erst dann anspricht, wenn diese bereits in einem Job sind, könnte zu spät dran sein. Stattdessen sollten Unternehmen da-
rauf setzen, vielversprechende BewerberInnen schon in der Schule oder Universität zu gewinnen, und diese vielleicht zu
Praktika einladen oder mit einem Nebenjob in Studienzeiten schon an das Unternehmen binden.
Foto: istock.com
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ECONOMY ECONOMY
„40 PROZENT DER MITARBEITERINNEN
„UNSER GRÖSSTER BENEFIT
UND MITARBEITER KOMMEN NICHT AUS
IST UNSERE STARKE MARKE“
ÖSTERREICH“
Markus Posch, Head of Group HR Sabine Mlnarsky, Head of Human
der Erste Group, über Mobilität als Resources Erste Bank Oesterreich,
Foto: A. Bruckner/marketing & co.
Voraussetzung für eine internatio- über den Jobmotor Technologie
Foto: VBV/Hinterramskogler
nale Karriere und die Herausforde- und Regulierung und ältere Mitar-
rung Interkulturalität. beiterInnen.
Foto: Oliver Jiszda
Wie fördert die Erste Group Talen- Die Finanzbranche ist durch die
te, gibt es eigene Programme? Digitalisierung in einem großen
Markus Posch: Mobilität wird im- Umbruch. Braucht es noch immer
mer mehr zur unabdingbaren Voraussetzung für eine wei- so viele MitarbeiterInnen wie früher, um den Betrieb
VO N S T E P H A N S C O P P E T TA
terführende Laufbahn in der Gruppe. Es gibt in unserem aufrecht zu erhalten?
INNOVATIONEN BRAUCHEN FREIRAUM
Haus viele nationale und internationale Entwicklungs- und Sabine Mlnarsky: Es gehen zwar einige Berufsgruppen zu-
Förderungsprogramme für Talente. Wer sich für die inter- rück, aber gleichzeitig steigt der Bedarf an anderer Stelle.
nationalen Programme bewirbt, muss nicht nur das Poten- Besonders gesucht sind derzeit bei uns alle Berufe rund um
zial haben, weiter zu wachsen, sondern auch entsprechende das Thema IT. Insgesamt hat sich damit aber unser Perso-
Mobilität mitbringen. nalstand eigentlich nicht verändert. DIE ERSTE BANK ZEIGT MIT GEORGE LABS, WIE MAN INNOVATIONEN WIE GEORGE IN EINEM KONZERN
VORWÄRTSBRINGT UND KREATIVEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERN IN EINER VERMEINTLICH
Bringen die jungen BewerberInnen Haben Sie Probleme neue MitarbeiterInnen zu finden? KONSERVATIVEN BRANCHE EINEN PUSH GIBT.
ausreichend Mobilität mit? Mlnarsky: Wir stehen vor einer großen Herausforderung,
Posch: Auf jeden Fall, und wir sind heute internationaler aber nehmen pro Jahr etwa 1.000 Mitarbeiterinnen und
denn je. Aber mit dem Alter beginnen die lebensbedingten Mitarbeiter auf. Glücklicherweise können wir auf 20.000 George war der große Wurf. Das Internetbanking von von George Labs an den Start. Anfangs arbeiteten knapp
Einschränkungen. Mit einer Familiengründung oder dem Bewerbungen pro Jahr zählen. Erste Bank und Sparkassen ist heute in Österreich das Maß 20 Leute als eigenständige Company an Prototypen von
Kauf einer Immobilie werden die Menschen immer im- aller Dinge und hat sich europaweit Anerkennung, Respekt George. Es wurde hinterfragt, neue Ideen wurden getestet
mobiler. Wer also Lust auf eine internationale Karriere hat, Wie gelingt es der Erste Bank hier auch für und manch neidvolle Blicke, nicht nur in Deutschland, ver- und alles Bisherige wurde auf den Prüfstand gestellt. In den
sollte möglichst früh damit beginnen, da lässt sich das meist junge BewerberInnen interessant zu sein? dient. In Österreich nähert man sich den zwei Millionen ersten Jahren entwickelte das Team von George Labs eine
noch einfacher und unkomplizierter bewerkstelligen. Mlnarsky: Unsere größten Benefits sind unsere Marke NutzerInnen und mit Tschechien, der Slowakei und Rumä- Reihe von Apps wie „Hilfreich“, eine Möglichkeit, bei Zah-
Erste Group Bank und der neue Campus. Der Open Work- nien sind es bald fünf Millionen. Ziel ist es, George künftig lungen gleichzeitig zu spenden, oder „Fair-Split“, mit der
Österreich hat sich als Ost-Drehscheibe etabliert. space, die hohe Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung in allen sieben Ländern der Erste Group anzubieten. Eine man Zahlungen in einer Gruppe aufteilen kann. Knapp die
Wie managt man mit diesem kulturellen Mix? und auch das Vertrauen, das wir in unsere Mitarbeiterin- unglaubliche Erfolgsgeschichte, und das in nur vier Jah- Hälfte aller Ideen scheiterte. Aber man sammelte wertvolle
Posch: In der Holding sind 40 Prozent der Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter legen, kommen am Markt gut an. ren. Erfunden wurde die neue Banking-Plattform in der Erfahrungen, die nach drei Jahren letztendlich im Launch
nen und Mitarbeiter nicht aus Österreich. Insofern sind wir Erste-Group-Innovationsgarage George Labs. von George im Jahr 2015 mündeten.
sehr international aufgestellt. Heterogenität ist heute „the TechnikerInnen sind insgesamt sehr gesucht. Wie kann
name of the game“. Für uns heißt das, dass wir jeden Tag man junge Menschen für das Bankwesen gewinnen? RAUM FÜR EXPERIMENTE UND FEHLER 200 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER HEUTE
interkulturelle Fragestellungen zu lösen haben. Aber gerade Mlnarsky: Das ist wirklich nicht einfach, aber das neue Stefan Häbich, einer der zwei Geschäftsführer von George Am Anfang ging es bei den George Labs darum, im kleinen
der offene Campus schafft hier ein Umfeld, wo man sehr Onlinebanking George kommt nicht nur bei unseren Kun- Labs: „Damals wussten wir nicht, wohin das führen wird, Team Änderungen voranzutreiben. Heute, im siebenten
schnell den interkulturellen Umgang lernt und ein Gefühl dinnen und Kunden gut an, sondern auch bei technologie- aber wir haben gesehen, dass sich Banken dramatisch ver- Jahr, haben sich die Umstände geändert: Rund 200 Mit-
für die Unterschiede entwickelt. orientierten Bewerberinnen und Bewerbern. Mit George ändern werden, und wir brauchten Antworten, die wir bei arbeiterInnen arbeiten bereits an George und 50 weitere
haben wir unsere Vorreiterrolle im digitalen Banking un- den Vorreitern der ‚User Experience‘ in Übersee, wie Apple werden gesucht. Häbich: „Auch im großen Team innovativ
Wie stark ist der Employer terstrichen und das zieht junge Menschen an. oder Slack, gefunden haben.“ Das war die Geburtsstunde zu bleiben ist eine gewaltige Herausforderung. Dafür müs-
Brand Erste Bank in Osteuropa? von George Labs. Denn für Häbich war klar: Um eine Trans- sen wir bei uns selbst immer wieder aufs Neue Strukturen
Posch: Das Employer Branding ist in der ganzen CEE- Was ist Ihnen heute bei BewerberInnen wichtig? formation in einem schwerfälligen Traditionsbankhaus zu schaffen, die offen, von Feedback getrieben und veränder-
Region sehr gut, denn wir sind eine Mischung aus inter- Welche Skills sind entscheidend, um einen Job bei Ihnen schaffen, braucht es frische Kompetenzen von außen so- bar sind. Die und Nutzer Nutzerinnen von heute löschen
national und lokal. Wir haben Unternehmen wie Česká zu bekommen? wie Freiräume, die sowohl Unternehmertum und Mut als halbgute oder lieblos entworfene Software schnell wieder
Spořitelna oder Banca Comercială Română zwar übernom- Mlnarsky: Schon immer entscheidend war und ist bis heute auch Fehler zulassen. „Unser Ziel war ein Ökosystem, das vom Handy.“ Dabei geht George Labs die Arbeit nicht aus.
men, aber den Brand weiter aufgebaut. So lebt die regionale die fachliche Qualifikation und die berufliche Erfahrung. neue Ideen groß macht, sie honoriert und ihnen den nö- Erst vor Kurzem wurde Apple Pay in George integriert und
Seele in den Unternehmen weiter, aber es gibt im Hinter- Was heute aber eine deutlich größere Rolle spielt, ist die tigen exponenziellen Schub geben kann.“ Das Unterneh- bis Mitte 2020 ist das Innovationsteam der Erste Bank mit
grund eine internationale Holding, die den Mitarbeiterin- Persönlichkeit der Bewerberinnen und Bewerber. Uns ist men musste zum Anziehungspunkt für Talente werden, die neuen Projekten komplett ausgebucht. Häbich: „Wir müs-
nen und Mitarbeitern sehr viele zusätzliche Möglichkeiten ganz wichtig: Ist sie oder er veränderungsbereit? Heute den Weg in eine vermeintlich verstaubte Bankenbranche so sen mit neuen Entwicklungen Schritt halten und diese für
eröffnet, und das kommt gut an. Wir haben letztes Jahr 31 muss man auch bereit sein, in seiner beruflichen Karriere nicht gehen. Andreas Treichl, CEO der Erste Group, ließ unsere Kundinnen und Kunden in gewohnter George-Ma-
verschiedene Nationen verpflichtet. einen kompletten Wechsel zu vollziehen. sich von der Idee überzeugen und die Erste Group stell- nier zugänglich machen.“
te für drei Jahre das notwendige Risikokapital zur Verfü-
gung. Die Innovationswerkstatt BeeOne ging als Vorgänger https://george-labs.com/
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ECONOMY
ECONOMY
Rainer Münz sieht einen Ausweg aus dem Fachkräftemangel in Österreich im Rahmen einer qualifizierten Zuwanderung.
In den vergangenen Jahren hat sich die Migration in Sicht sinnvoll?
Europa deutlich entspannt. Die großen Flüchtlingsströme Münz: Die politischen Ziele und Motive sind ganz unter-
blieben aus. Resultiert das aus der mittlerweile rigiden schiedlich. Manchen geht es darum, irreguläre Zuwan-
Einwanderungspolitik der einzelnen EU-Staaten? derung effektiv zu begrenzen. Für andere ist es bloß ein
Rainer Münz: Jedes Jahr wandern etwa zwei Millionen mobilisierendes Thema. Die ungarische Regierung unter
Menschen aus dem Rest der Welt in die EU-28 ein. Davon Viktor Orban hat die Verhinderung von Zuwanderung bis
sind ungefähr ein Viertel Asylwerberinnen und Asylwer- heute weit vorne auf ihrer Agenda, aber in der Realität ist
ber. Deren Zahl lag 2015 und 2016 über einer Million pro Ungarn vor allem von Abwanderung betroffen. Eine nen-
Jahr. 2018 waren es nur noch etwa 600.000. Zugleich gibt es nenswerte Zahl ausländischer Zuwanderinnen und Zu-
etwa 1,3 Millionen Migrantinnen und Migranten, die in- wanderer gibt es in Ungarn gar nicht.
nerhalb der EU von einem Mitgliedsstaat in einen anderen
übersiedeln. Der Rückgang der Anzahl der Asylwerberin- Welche Versäumnisse der europäischen Politik
I N T E R V I E W : S T E P H A N S C O P P E T TA nen und Asylwerber hat verschiedene Gründe. Den größ- gab und gibt es bis heute bei diesem noch immer
ten Einfluss hat zweifellos, dass die Türkei inzwischen über prekären Thema?
drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat und diese Münz: Es wird zwar von vielen Seiten recht allgemein
nicht zur Weiterreise in Richtung Westeuropa ermuntert, europäische „Solidarität“ gefordert. Aber wir haben
sondern Kontrollen an den Grenzen zu Bulgarien und zu keinen praktikablen und politisch mehrheitsfähigen Plan,
„ DIE MEHRZAHL
Griechenland verstärkt hat. Prekäre Lebensbedingungen in wie Länder, die temporär das Ziel vieler Asylsuchender
Lagern auf den griechischen Ägäis-Inseln laden auch nicht sind, am besten unterstützt werden können. Es gibt dar-
unmittelbar dazu ein, die Türkei zu verlassen. Zugleich über hinaus in vielen Fällen keine Möglichkeit, Zugewan-
reduziert das Ende der meisten Seenot-Rettungsaktionen derte nach einem negativen Asylentscheid oder nach Ab-
DER ZUWANDERER
im Mittelmeer klarerweise die Zahl derer, die es auf die- lauf ihres Aufenthaltstitels wieder nach Hause zu schicken.
sem Weg nach Europa schaffen. Gewachsen ist hingegen Etliche Herkunftsländer kooperieren in dieser Frage nicht
die Zahl der Personen, die per Flugzeug kommen und nach mit uns, weil sie an einer Rückkehr jener, die es nach Euro-
ihrer Ankunft Asyl beantragen. Nach Syrien ist heute Vene- pa geschafft haben, gar nicht interessiert sind.
KOMMT AUS
zuela das zweitwichtigste Herkunftsland von Flüchtlingen
in der EU. Die europäische Wirtschaft braucht ja dringend neue
Fachkräfte und junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hatte Merkel damals recht, als sie sagte: „Wir schaffen Ist Migration nicht der Motor unseres Wirtschafts-
DEM EU-AUSLAND“
das“, oder hat sich Europa damals übernommen? wachstums?
Münz: Von dem starken Zustrom von Flüchtlingen aus Münz: In alternden Gesellschaften und bei guter Wirt-
Syrien, dem Irak und Afghanistan der Jahre 2015 bis 2017 schaftsentwicklung kann es zu einem Mangel an Fach-
waren nur einige wenige Staaten Europas betroffen. In kräften kommen. Zuwanderung ist allerdings nur dann
Griechenland und auf dem Balkan zogen sie bloß durch. die richtige Antwort, wenn Menschen mit der richtigen
Bis nach Frankreich, Spanien oder Polen kamen die meis- Qualifikation zu uns kommen. Oder wenn wir junge Leute
UNIV.-PROF. DR. RAINER MÜNZ, ten von ihnen nie. Aber Deutschland, Österreich und aus dem Ausland rekrutieren und dann entsprechend aus-
MIGRATIONSEXPERTE UND BERATER Schweden stellte der überraschend starke Zustrom vor eine bilden.
DES PRÄSIDENTEN DER EU-KOMMISSION große Herausforderung. Diese konnte anfangs nur durch
IN BRÜSSEL, ÜBER DEN STARKEN ZUSTROM das Engagement eines Teils der Zivilgesellschaft bewältigt Kann man auch sagen, dass Migration dringend notwen-
VON FLÜCHTLINGEN, VERSÄUMNISSE IN DER werden. Auch Erste Bank und Sparkassen leisteten damals dig ist, um unser Sozialsystem zu erhalten?
EU-POLITIK UND MÖGLICHE LÖSUNGEN FÜR Hilfe. Im 2015 bis 2016 noch unbesiedelten Erste Cam- Münz: In den kommenden Jahrzehnten werden in Öster-
UNSER STRAPAZIERTES SOZIALSYSTEM. pus nahe des Wiener Hauptbahnhofs wurden kurzfristig reich und in vielen anderen Staaten Europas mehr Perso-
Notunterkünfte eingerichtet. Etliche Mitarbeiterinnen nen den Arbeitsmarkt in Richtung Pension verlassen und
und Mitarbeiter betreuten die Ankommenden. Der Staat weniger junge Menschen aus den jeweiligen heimischen
musste seine Aufnahmekapazität erst aufbauen. Man stel- Bildungssystemen auf den Arbeitsmarkt kommen. Da-
le sich vor, was die Reaktion der Bevölkerung Deutsch- durch schrumpft die Zahl der einheimischen Arbeitskräfte.
lands damals gewesen wäre, falls Angela Merkel gesagt In dieser Situation gibt es zwei Möglichkeiten, die einander
hätte: „Wir schaffen das niemals!“ nicht ausschließen, aber in der Bevölkerung keineswegs auf
ungeteilte Zustimmung stoßen: mehr Zuwanderung von
Bis heute wird Migration in der Politik zum Thema Arbeitskräften und/oder eine deutliche Anhebung des fak-
gemacht. Sogar linke Parteien in Europa haben bereits tischen Pensionsantrittsalters. Beides würde die Lage so-
einen rigiden Migrationskurs eingeschlagen und damit bei wohl auf dem Arbeitsmarkt als auch bei der Finanzierung
den Wahlen gewonnen. Ist dieser Kurswechsel aus Ihrer der Pensionsversicherung verbessern.
Foto: Ann-Kathrin Wuttke
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ECONOMY ECONOMY
Die Wienerberger Österreich GmbH bietet den rund 500 in Österreich beschäftigten MitarbeiterInnen tolle Entwicklungschancen.
Rainer Münz ist als Bevölkerungswissenschaftler und Juncker-Berater ein beliebter Gast bei Vorträgen der Erste Group und des Sparkassenverbandes.
Foto: Ann-Kathrin Wuttke
Wenn wir Migration brauchen, wie kann diese so geregelt wenden. Sie orientieren sich eher Richtung USA und
werden, dass Konflikte, wie wir sie derzeit erleben, ver- haben dort auch gute Chancen aufgenommen zu werden.
mieden werden? Europa ist für Spitzenarbeitskräfte meist nur zweite oder
Münz: Ein größerer Teil der Zuwanderung nach Österreich dritte Wahl. Was machen wir in Europa falsch?
ist ungeregelt. Denn die Mehrzahl jener, die heute zuwan- Münz: Die EU kann sich im Rest der Welt nicht als gemein-
dern, kommt aus anderen EU-Staaten: insbesondere aus samer Arbeitsmarkt präsentieren, weil jedes Mitgliedsland
Deutschland, Rumänien und Ungarn. Man hört nur selten, seine eigene Migrationspolitik hat. Wer in die USA kommt
dass dies zu Konflikten führt. Für Kontroversen sorgte in und im Staat New York keine entsprechende Arbeit findet,
der jüngeren Vergangenheit vor allem der Zustrom von kann es problemlos in Kalifornien oder Texas versuchen.
Flüchtlingen. Im Moment ist die Zahl der Asylanträge im Wer von außerhalb der EU nach Belgien oder Luxemburg
Vergleich zu früher allerdings sehr klein. 2018 gab es in Ös- einwandert, darf zumindest fünf Jahre lang in keinem an-
terreich ungefähr 11.000 Erstanträge. deren EU-Staat legal arbeiten.
VO N H E R TA S C H E I D I N G E R
Wie lässt sich auch die Bevölkerung davon überzeugen, Sind die großen Migrationswellen vorbei oder würden Sie
JUNGE TALENTE FINDEN,
hier Zuwanderung wieder zuzulassen? Das Thema ist sehr sagen, dass derzeit nur eine Atempause herrscht?
stark von Ängsten und kulturellen Missverständnissen Münz: 2015 und 2016 waren Ausnahmejahre – geprägt
geprägt. Wo muss man hier ansetzen? durch eine hohe Zahl von Schutzsuchenden aus Syrien. Die
Münz: Von „Wieder“-Zulassung kann keine Rede sein. Mehrzahl von ihnen fand übrigens nicht in der EU Schutz,
FÖRDERN, HALTEN
Derzeit wandern pro Jahr rund 130.000 Ausländerinnen sondern in der Türkei, im Libanon und in Jordanien. Es
und Ausländer in Österreich ein. Weniger als zehn Pro- geht nicht so sehr um Wellen, sondern um die Frage, wie
zent sind Asylsuchende. Zugleich gibt es allerdings auch wir mit der „Normalität“ umgehen. In normalen Jahren
eine beträchtliche Abwanderung. Im Laufe eines normalen wandern jeweils etwa zwei Millionen Menschen in eines
Jahres verlassen etwa 90.000 Ausländerinnen und Auslän- der 28 EU-Länder ein. Ob sich diese Zahl zukünftig er-
der und etwa 20.000 österreichische Staatbürgerinnen und höht, hängt von unserer Wirtschaftsentwicklung ab, aber
IM KAMPF UM DIE BESTEN FÜHRUNGS- UND FACHKRÄFTE WIRD ES IMMER WICHTIGER, SICH ALS
Staatsbürger das Land. Für Konflikte sorgt heute weniger auch von der Frage, wie wir mit jenen umgehen, die zu uns
die Zuwanderung der letzten zwei bis drei Jahre, sondern kommen. ATTRAKTIVER ARBEITGEBER GEGENÜBER DEN EIGENEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERN UND MÖGLICHEN
eher die Tatsache, dass inmitten unserer Gesellschaft wenig BEWERBERINNEN UND BEWERBERN ZU POSITIONIEREN. EINE ATTRAKTIVE ARBEITGEBERMARKE ZU SEIN
integrierte Gruppen von Personen mit Migrationshinter- UND DEN ZUKÜNFTIGEN UND BEREITS IM UNTERNEHMEN BESCHÄFTIGTEN
grund leben – darunter auch bei uns geborene Kinder und Univ.-Prof. Dr. Rainer Münz, Migrationsexperte und Bera- ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN UND BONI ZU BIETEN, IST UNERLÄSSLICH.
Jugendliche. ter des Präsidenten der EU-Kommission in Brüssel, ist auf
Einladung der Erste Group und des Sparkassenverbandes
Foto: Wienerberger
Weltweit schwelt am Arbeitsmarkt der Kampf um die zu Vorträgen am Erste Campus nach Wien gekommen. Die
großen Talente. Auffallend dabei ist, dass sich gut ausge- Sparkassenzeitung hat einen dieser Vorträge für ein Inter-
bildete InderInnen oder SyrerInnen selten nach Europa view genutzt.
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ECONOMY ECONOMY
Bild links: Mayr-Melnhof Karton und Mayr-Melnhof Packaging setzen auf vielfältige Programme für die MitarbeiterInnen.
Bild rechts: Der Lebensmittelhersteller Spitz verbindet langjährige Erfahrung und Experten-Know-how mit innovativen Konzepten.
Spitzenkräfte von morgen. Methusalems: wertvoller Fach- SPIRE). Das Ziel des INSPIRE Labs ist die Schaffung einer
wissenstransfer durch die erfahrenste MM-Generation. „Spielwiese“ für kreatives Denken und Testen innovativer
Ideen und Gründungsvorhaben. Die Fakultät für Wirt-
GELD IST NICHT DAS WICHTIGSTE schaftswissenschaften an der Alpen-Adria-Universität bie-
Standen noch vor einigen Jahren die Karriere und die Höhe tet SchülerInnen Workshops zu den Themen Produktent-
des Gehalts im Mittelpunkt, so haben sich die Werte gewan- wicklung und Rapid Prototyping, Case-Study-Kurse und
delt. Junge Talente stellen heute ganz andere Ansprüche an Experimente zur Schulung der Problemlösungskompetenz,
Arbeitgeber und Job. Die Erfahrung zeigt, dass Bezahlung Planspiele zur Vermittlung von zentralen Gründungskom-
allein nicht reicht. Potenzielle BewerberInnen wünschen petenzen, Weiterbildungs- und Qualifizierungsworkshops
sich interessante Aufgaben, eine gute Work-Life-Balance, für LehrerInnen „Train the Coaches“, Summer Schools
Familienfreundlichkeit, Weiterbildungsmöglichkeiten und für SchülerInnen sowie Projekte im Rahmen der Junior
ein positives Arbeitsklima. Motivierte MitarbeiterInnen Companies an den AHS und BHS.
sind für jedes Unternehmen ein Gewinn, und familien-
freundliche Maßnahmen tragen erheblich zur Motivation
bei. „Wir können einerseits mit der starken Marke Wiener- „MIT UNSEREM TRAINEEPROGRAMM
berger, die seit 200 Jahren existiert, und den innovativen VERFOLGEN WIR DAS ZIEL, JUNGE
Produkten punkten, und andererseits bieten wir den Mitar- TALENTE RECHTZEITIG INS UNTER-
Foto: Robert Maybach
beiterinnen und Mitarbeitern tolle Entwicklungschancen: NEHMEN ZU HOLEN.“
innerhalb der Wienerberger Österreich, aber auch in der
Wienerberger AG und in den anderen Ländergesellschaf-
ten. Letztlich zählt heute sehr häufig die Frage, ob wir ge- Walter Scherb,
meinsam einen sinnvollen Beitrag leisten können. Und das Geschäftsführer S. Spitz GmbH
können bei uns anscheinend sehr viele mit ‚Ja‘ beantwor-
ten“, so Mike Bucher. Die Förderung des akademischen Nachwuchses zählt für
die Tiroler Sparkasse seit jeher zu ihren gesellschaftlichen
BILDUNGSKOOPERATIONEN Aufgaben. „Als regional verankertes Geldinstitut mit über
Die demografische Entwicklung wird die Situation am Vertrauen in sie setzen und auch junge KollegInnen ihren Erste Bank und Sparkassen setzen noch viel früher an und 197 Jahren Geschichte sehen wir uns in der Verantwortung,
Foto: Mayr-Melnhof
Foto: Spitz
heimischen Arbeitsmarkt verschärfen: Gemäß den Zahlen Arbeitsbereich – nach Rahmenvorgaben – selbstständig haben Bildungskooperationen mit Unis und Fachhoch- auch den Forschungsstandort Tirol zu fördern. Mit dem
von Statistik Austria wird die Altersgruppe zwischen 15 gestalten können, steigt nicht nur die Motivation, sondern schulen ins Leben gerufen. „Die Sparkasse Niederösterreich Graf Chotek Hochschulpreis sollen hoffnungsvolle junge
und 59 Jahren bis zum Jahr 2028 rund 182.500 Personen auch die Ergebnisse sind merklich besser. „In knapp einem Mitte West ist seit 2008 Kooperationspartner der Fach- Talente unterstützt werden“, bringt Hans Unterdorfer, Vor-
verlieren. Damit wird sich der Marktwert qualifizierter Be- halben Jahr übersiedeln wir in unser neues Büro ‚The Brick‘ hochschule St. Pölten. Die Zusammenarbeit gestaltet sich standsvorsitzender der Tiroler Sparkasse, die Motivation
werberInnen weiter erhöhen. Der Arbeitgebermarkt hat am Wienerberg. Hier werden wir für alle Mitarbeiterinnen vielfältig und erfolgreich. Die Ansprechpartnerinnen und hinter dem Preis auf den Punkt.
sich schon vor Längerem zum Arbeitnehmermarkt ent- und Mitarbeiter modernste Arbeitsbereiche schaffen. Das Ansprechpartner innerhalb der Fachhochschule sind sehr
wickelt. wird ein weiterer positiver Faktor sein.“ kompetent und das Teamwork funktioniert auch mensch- TRAINEESHIP
lich sehr angenehm“, so Peter Lafite, Leiter Marketing und Die S. Spitz GmbH erzeugt an ihrem oberösterreichischen
„LETZTLICH ZÄHLT HEUTE SEHR PROGRAMME UND MÖGLICHKEITEN Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Niederösterreich Mitte Firmenstandort Sirupe, Fruchtsäfte, Spirituosen, Back-
HÄUFIG DIE FRAGE, OB WIR ZUR ENTWICKLUNG West AG. waren, Konfitüren, Ketchup, Senf und Mayonnaise. Das
GEMEINSAM EINEN SINNVOLLEN Für Mayr-Melnhof arbeiten rund 10.000 MitarbeiterInnen Traditionsunternehmen setzt neben Ausbildungs- und
Foto: Wienerberger
BEITRAG ZUR WEITERENTWICKLUNG in 21 Ländern, die Gruppe bietet ein talenteerkennendes, Im Juni 2018 wurde an der Alpen-Adria-Universit (AAU) Weiterbildungsprogrammen auch auf ein Traineepro-
LEISTEN KÖNNEN.“ vielfältiges Arbeitsumfeld mit umfangreichen Entwick- Klagenfurt und der TU Graz gemeinsam eine neue Stif- gramm. Spitz-Geschäftsführer Walter Scherb: „Mit un-
lungsmöglichkeiten. „Wir spüren ganz klar eine Fachkräf- tungsprofessur Industrie 4.0 gegründet, die die Optimie- serem Traineeprogramm verfolgen wir das Ziel, junge
Mike Bucher, teknappheit. Wir tun sehr viel, um unsere guten Mitarbei- rung in der Produkt- und Produktionsplanung (Ressour- Talente rechtzeitig ins Unternehmen reinzuholen und so
Geschäftsführer Wienerberger Österreich
terInnen zu halten und jungen Talenten einen attraktiven cen-Effizienz) zum Ziel hat. Als größter privater Sponsor die Sicherung zukünftiger qualifizierter Ressourcen durch
Einstieg in den Beruf anzubieten. Wir haben Programme der Universität Klagenfurt fördert die Kärntner Sparkasse Rekrutierung und Entwicklung der Talente sicherzustel-
Was können Unternehmen nun tun, um das Arbeitsumfeld für Lehrlinge, für junge AkademikerInnen und für ältere dieses neue Institut mit einer Forschungs-Förderung von len. Unsere Trainees erhalten bei uns eine fundierte, breite
für MitarbeiterInnen modern und nachhaltig zu gestalten? ArbeitnehmerInnen, die auch nach Pensionsantritt noch 300.000 Euro. Ein Weg, den auch Kärntner Leitbetrie- Ausbildung.“ Die Trainees werden in allen Bereichen ein-
Mike Bucher, Geschäftsführer der Wienerberger Österreich aktiv bleiben können. Wir haben ein breites Bouquet an be mittragen. Gemeinsam mit der Kärntner Sparkasse gesetzt und arbeiten dort an Projekten mit abschließen-
gibt Auskunft: „Wir bieten unseren Arbeitnehmerinnen Personalmaßnahmen“, so Andreas Blaschke, Vorstand von fördern die Stiftungsprofessur Industrie 4.0 auch der der Projekt-Präsentation. „So fördern wir die individuelle
und Arbeitnehmern sehr spannende Aufgaben. Eigenver- Mayr-Melnhof. Die vielfältigen Personalentwicklungs- KWF, Infineon, Kostwein Holding, Hirsch Armbänder, Entwicklung durch ein modular aufgebautes, individuelles
antwortung wird bei Wienerberger groß geschrieben, und programme im Detail: Young Professionals: eine spezielle FunderMax und cms. Programm mit zeitlicher Flexibilität zwischen ein und ein-
das schätzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Dabei Förderung der Lehrlinge über die fundierte Lehre/Ausbil- einhalb Jahren. Es ermöglicht das Kennenlernen des Unter-
setzt Wienerberger auf flache Hierarchien und versucht dung hinaus. Explorer: ein Trainee-Programm für die zu- Ein weiteres Projekt der Alpen-Adria-Universität Klagen- nehmens, das Aneignen von Verständnis für Prozesse und
kontinuierlich, das projektbezogene Arbeiten zu fördern. künftigen ExpertInnen in Finance, Sales und Engineering. furt, des Landesschulrates Kärnten und der Privatstiftung Unternehmenszusammenhänge und bietet breite Einsatz-
Wenn MitarbeiterInnen feststellen, dass die Führungskräfte Ranger: das High-Potencial-Management-Programm für ist das Innovation Spirit und Entrepreneurship LAB (IN- möglichkeiten nach Abschluss des Programms.“
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ECONOMY ECONOMY
Foto: Erste Group
SEITEN WECHSEL
VO N K A I S C H U B E R T Andrea Lee und Michael Bastel tauschen sich über ihre Erfahrungen im Job-Swap-Experiment aus.
WENN VON ZWEI FRAUEN JEDE DEN HAUSHALT DER JEWEILS ANDEREN ÜBERNIMMT, DANN HEISST DAS „FRAU- und auch uns, ihre neue Vorgesetzen. Den Job Swap haben troffen, um mich mit ihm über Änderungen zu einigen, die wir
ENTAUSCH“ UND IST EINE UNTERHALTUNGSSENDUNG IM FERNSEHEN. ABER AUCH IM BERUFLICHEN ALLTAG IST EIN wir zwei Monate im Voraus sorgfältig geplant und auch ge- einander vorgeschlagen hatten. So haben wir sichergestellt,
genseitig die Jour fixes des jeweils anderen Teams besucht. dass wir uns beide mit den Änderungen wohlfühlen und sie
ROLLENTAUSCH MÖGLICH. DAS NENNT SICH „JOB SWAP“. ANDREA LEE, LEITERIN VON COST & PROJECT CONTROLLING
auch nach dem Rollentausch beibehalten.
DER ERSTE GROUP, UND IHR COUNTERPART IN DER ERSTE BANK OESTERREICH, MICHAEL BASTEL, HABEN SICH AUF Michael Bastel: In dieser Vorbereitungsphase war uns sehr
DIESES EXPERIMENT EINGELASSEN UND FÜR SECHS MONATE IHRE BÜROS GEWECHSELT. HERAUSGEKOMMEN IST wichtig, dass wir laufende Projekte weiterführen und sich Was haben Sie von diesem Job Swap mitgenommen?
FÜR BEIDE IHR PERSÖNLICHER #GLAUBANDICH-MOMENT. zentrale Entscheidungen durch den Rollentausch nicht ver- Michael Bastel: Ich habe in meiner temporären Position
zögern. viele Menschen in der Holding und in der gesamten
Erste Group kennengelernt. Das wird mein Leben in Zu-
Wieso haben Sie sich auf den Job Swap eingelassen Andrea Lee: Unseren Vorgesetzten gefiel die Idee, und sie Welche Aufgaben haben Sie getauscht? kunft um einiges leichter machen. Und ich habe gelernt,
und was haben Sie sich davon erwartet? stimmten unserem Plan sofort zu. Unsere Kolleginnen und Michael Bastel: Einfach gesagt, haben wir nur alle inhalt- wie die Holding tickt und was nötig ist, um alle Erwar-
Andrea Lee (Erste Group): Da ich nicht viel über opera- Kollegen waren hingegen ein bisschen skeptisch. Ihnen war lichen Aktivitäten getauscht und nicht die reinen Füh- tungen zu erfüllen. Mit meiner lokalen Perspektive konn-
tives Controlling wusste, wollte ich lernen, wie das auf lo- nicht gleich klar, warum wir das tun, und sie waren anfangs rungsaufgaben. Wir waren also immer noch für unsere ten wir Ideen entwickeln, wie wir Prozesse in der Holding
kaler Ebene funktioniert. Und ich wollte bestimmte Dinge unsicher, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen. eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. verbessern. Und wenn ich zu meinem ursprünglichen Job
auf Seiten der Erste Bank Oesterreich ändern, die mir aus Aber mit der Zeit waren auch sie happy. In unserer täglichen Arbeit konzentrierten wir uns auf die zurückgehe, werde ich sicher auch eine andere Sicht auf die
Holding-Perspektive schon länger aufgefallen waren. aktuellen Prozesse in unserem neuen Bereich und mach- Dinge haben. Das wird meinem Team und der ganzen Or-
Michael Bastel: Ich hatte mich schon sehr auf diesen Rol- ten Vorschläge für Änderungen. Ich habe mir zum Beispiel ganisation nützen.
Michael Bastel (Erste Bank Oesterreich): Ich wollte auf lentausch gefreut, weil wir so gut vorbereitet waren. Meine angesehen, ob all die Daten, welche die Holding von den
eine Lernreise gehen, um die Arbeitsweise der Erste Group neuen Teamkolleginnen und -kollegen haben mich respek- Tochtergesellschaften verlangt, wirklich notwendig sind Andrea Lee: Wir alle mussten unsere Komfortzone ver-
kennenzulernen. Ich war neugierig zu erfahren, wie die tiert und mir alles erklärt, was ich wissen musste. und ob es eine Möglichkeit gibt, diese Menge an Daten zu lassen, was manchmal hart war, aber äußerst gesund. Ich
„andere Seite“ aussieht. Und ich wollte mehr über die Hol- reduzieren. bekam ein besseres Verständnis für operatives Controlling,
ding-Sicht erfahren und verstehen, was sie von den lokalen Wie haben Sie sich auf diesen Job Swap vorbereitet? und meine Kolleginnen und Kollegen aus der Erste Bank
Einheiten benötigt. Andrea Lee: Wir haben unsere Teams bereits drei Monate Andrea Lee: Und ich habe versucht, die Project Controlling Oesterreich haben jetzt meinen höchsten Respekt. Ich bin
vor dem Rollentausch informiert. Und dann haben wir auch Reports der Erste Bank Oesterreich an jene der Holding sehr glücklich über diese Erfahrung und habe schon eini-
Wie haben Führungskräfte, ein „Socializing”-Frühstück organisiert, damit sich die Kol- anzugleichen, um mehr Transparenz auf Holding-Ebene ge Kolleginnen und Kollegen meines Teams für einen Rol-
KollegInnen und Teams auf Ihren Job Swap reagiert? leginnen und Kollegen untereinander besser kennenlernen zu erreichen. Ich habe mich mit Michael regelmäßig ge- lentausch auf bestimmte Zeit nominiert.
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ECONOMY ECONOMY
VO N H E R TA S C H E I D I N G E R VO N M A R K U S N E P F
DER NEUE S SMARTSAFE 35 MILLIONEN EURO MEHR
MACHT ES MÖGLICH
ERSTE BANK UND SPARKASSEN BIETEN IHREN KOMMERZKUNDINNEN UND -KUNDEN MIT HOHEM BAR-
FÜR BILDUNGSPROJEKTE
DER VERBAND FÜR GEMEINNÜTZIGES STIFTEN (VGS) ZEIGT IN EINER JÜNGST PRÄSENTIERTEN STUDIE,
GELDAUFKOMMEN AB SOFORT DIE MÖGLICHKEIT, BARGELDEINNAHMEN TAGGLEICH AUF IHRE KON- DASS 35 MILLIONEN EURO JÄHRLICH MEHR FÜR BILDUNGSPROJEKTE AUSGESCHÜTTET WERDEN KÖNN-
TEN BEI ERSTE BANK UND SPARKASSEN GUTSCHREIBEN ZU LASSEN – OHNE VOR DIE TÜR ZU GEHEN. TEN. VORAUSSETZUNG: DIE AUSWEITUNG DER SPENDENABSETZBARKEIT AUF BILDUNG UND DAMIT
CHANCENGLEICHHEIT MIT ANDEREN SPENDENBEGÜNSTIGTEN ZWECKEN. DER ÖSTERREICHISCHE SPAR-
Einführung des neuen Ein- KASSENVERBAND UNTERSTÜTZT DIE STUDIE UND FORDERT EINE KEST-BEFREIUNG FÜR ZUWENDUNGEN
zahlungstresors in einem AN SCHULEN.
Unternehmen so simpel
UNSER UNTERNEHMEN IST FAN wie möglich erfolgt. Der Franz Portisch, Gene- steuerbegünstigt. Eine
Foto: istock.com
VON DER ERSTEN STUNDE AN! s SmartSafe ist einfach ralsekretär des Österrei- steuerliche Begünstigung
DER S SMARTSAFE IST zu bedienen und zu ins- chischen Sparkassenver- würde mehr Spenden und
SICHER UND DAZU NOCH tallieren. Die KundInnen bandes, berichtet aus der Stiftungszuwendungen
GANZ EINFACH ZU BEDIENEN.“ werden beim Prozess be- Praxis: „Wollen unsere mobilisieren und damit
Dr. Alexander Luger gleitet, indem ihnen ein Sparkassenstiftungen bei- positive Auswirkungen
Opel & Beyschlag GmbH Servicepaket inklusive ei- spielsweise vier Compu- auf das Bildungssystem
ner Schulung angeboten ter spenden, erhält eine haben. EcoAustria rech-
SAFE UND SMART wird. Die Entleerung der Universität in Österreich net in der aktuellen Studie
Der s SmartSafe ist ein Geräte wird durch Loomis alle vier. Auch eine Schu- – im Auftrag des VgS und
Einzahlungstresor, der un- oder die GSA organisiert, le in Nachbarländern wie mit Unterstützung des
mittelbar im Unternehmen die Gerätemiete wird an- Ungarn oder Slowenien Österreichischen Spar-
des/der KommerzkundIn gemessen gestaltet und im würde vier erhalten. Nur kassenverbandes – mit
aufgestellt wird. Das bringt, Rundumpaket sind noch Schulen in Österreich rund 35 Millionen Euro
abgesehen vom Liquiditäts- dazu Wartung und Versi- erhalten um den glei- an zusätzlichen Spenden
vorteil durch die schnelle cherung inkludiert. chen Geldbetrag nur drei und Stiftungszuwendun-
Gutschrift von Barein- Computer. Warum? Weil gen jährlich. Diesen wür-
zahlungen, noch weitere TRANSPARENZ Zuwendungen an Schulen den lediglich Kosten von
Vorteile mit sich. Wer Ta- Damit Kommerzkund- aller Art in Österreich mit 10 bis 15 Millionen Euro
geslosungen durch Mitar- Innen stets den Überblick einer KESt-Pflicht von 25 gegenüberstehen. Zu-
Während eine Universität vier gespendete Computer erhält, bekommen Schulen derzeit um den
beiterInnen auf die Bank über die mit dem Gerät Prozent besteuert sind. gleichen Geldbetrag nur drei. 25 Prozent KESt-Pflicht für Zuwendungen an Schulen soll fallen. sätzlich würden soziale
bringen lässt, geht viele getätigten Einzahlungen Dies ist für uns sachlich und gesamtwirtschaftlich
Risiken ein. Die Sparkasse bewahren können, ge- nicht nachvollziehbar und verhindert viele Zuwendungen wünschenswerte Effekte, wie etwa geringere Arbeitslosig-
nimmt Kommerzkund- währleistet ein transparen- an Volksschulen, AHS, NMS oder Berufsschulen. Der Spar- keit oder bessere Qualifikationen, diese Kosten langfristig
Innen, welche die s Smart- tes System, dass jede Ein- kassenverband fordert daher eine KESt-Befreiung bei Zu- mehr als kompensieren.
Safes nutzen, den Transport Hatice Semercio zeigt, dass der Einzahlungstresor s SmartSafe zahlung protokolliert wird wendungen an Schulen mit Öffentlichkeitsrecht. Dies wäre
ihres Bargelds und die da- mehr Sicherheit und Komfort für KommerzkundInnen bringt. und jede/r EinzahlerIn per ein wichtiges Signal für zivilgesellschaftliches Engagement BILDUNGSINVESTITIONEN –
mit verbundenen Risiken Code oder auch per Karte im Schulbereich, das zeigt, dass dem Staat die Zukunft und EIN GEWINN FÜR DIE ZUKUNFT
ab und bietet ihnen dafür identifiziert werden kann. Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen genauso am VgS-Präsidentin Katharina Turnauer betont, dass gerade
einen professionellen Wert- Herzen liegt wie jene der Erwachsenen.“ im Bildungsbereich jeder Euro, der heute investiert werde,
transport durch Service- ein Gewinn für die Zukunft sei. „Deshalb ist es mir ein
partner an. MIT DEM NEUEN S SMARTSAFE NEHMEN WIR UNSEREN KOMMERZ- Rund ein Drittel aller Stiftungen engagiert sich für in- und Herzensanliegen, dass die Vorschläge, die in der Studie er-
KUNDINNEN UND -KUNDEN DEN OFT AUFWENDIGEN UND RISIKO- ausländische Projekte im Bildungsbereich. Dabei werden arbeitet wurden, als Gesamtpaket auch umgesetzt werden.
DAS RUNDUMPAKET REICHEN TRANSPORT IHRER TAGESLOSUNGEN AB. UNSERE sie aber durch die derzeit fehlende Spendenabsetzbarkeit Ich bin mir sicher, dass eine Ausweitung der Spendenab-
Ein neues Gerät und seine Bedienung können komplex und KUNDINNEN UND KUNDEN GEWINNEN DADURCH ZEIT FÜR IHRE für Bildung behindert. So müssen Privatstiftungen bei der setzbarkeit für Bildung weiteres wertvolles Engagement
mühsam sein und sogar unerwartete Kosten bergen. Für die EIGENTLICHE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT – EINE WIN-WIN-SITUATION Förderung von Bildungsprojekten in Österreich weiterhin für diesen Bereich ermöglichen wird. Bildung soll weiter-
Foto: Erste Bank
Erste Bank und Sparkassen zählt jedoch die Zufriedenheit FÜR BANK, KUNDINNEN UND KUNDEN!“ Kapitalertragssteuer abführen. In den meisten europäi- hin Verantwortung des Staates bleiben. Gleichzeitig kön-
der KundInnen mit den Produkten und Dienstleistungen. Gregor Deix, schen Ländern, wie etwa Deutschland, Italien oder der nen Stiftungen hier in Kooperation wertvolle Impulse set-
Aus diesem Grund wird großer Wert darauf gelegt, dass die Leitung Firmenkunden Österreich, Erste Bank und Sparkassen Schweiz, ist das nicht der Fall: Hier sind Bildungsspenden zen und dazu beitragen bestehende Lücken zu schließen.“
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