Leben in der Klause Auf Wiboradas Spuren - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche

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Leben in der Klause Auf Wiboradas Spuren - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche
Nummer 14
10. bis 30. Juli 2021
3 Wochen

                        Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau

Auf Wiboradas Spuren
Leben in der Klause
Leben in der Klause Auf Wiboradas Spuren - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche
Editorial
    …                                                                        Inhalt

                                                                        3+4       Wiborada 2021: Im Eingeschlossensein die Freiheit erleben
                                                                                  Eine Woche auf Wiboradas Spuren

                                                                        5         Thurgau: Die Schweizergarde erhält einen Zuschuss
                                                                                  Synode der katholischen Landeskirche Thurgau

                             Sarah Stutte

                                                                                                                                              Bild: Detlef Kissner
Die Geschichte der Wiborada ist eine faszinierende.
Die katholische Märtyrerin und einzige Frau unter den
St. Galler Hausheiligen stammte Quellen zufolge aus
einer Thurgauer Adelsfamilie, deren Festung sich ver-
mutlich in der näheren Umgebung von Märstetten-
Wigoltingen befand. Ihre wichtigste Bezugsperson war
ihr Bruder, ein Priester, mit dem sie später eine Wall-
fahrt nach Rom unternahm. Durch ihn eignete sie sich
geistliche Bildung an und erlernte die 150 Psalmen auf
Latein.                                                                 6         Thurgau: Begegnung statt Online-Angebote
                                                                                  Mit einer Umfrage Jugendliche einbeziehen
Im Jahr 912 gelangte sie von Konstanz über den See
nach St. Gallen und lebte in einer Zelle an der Kirche                  7         Kirche setzt sich ein: Gerüstet für die Zukunft
St. Georgen oberhalb des Klosters. Dort begründete                                Vielseitige Nutzung kirchlicher Räume durch Entflechtung
sie die spätere Gemeinschaft der Inklusinnen – der in
Zellen eingeschlossen lebenden Einsiedlerinnen, die                     8         Gedankenimpuls von Antoine de Saint-Exupéry
sich im Schatten des Gallusklosters bildete. Nach vier-
jähriger Probezeit liess sie sich vom Bischof im Jahr
916 in eine Zelle an der Kirche St. Mangen auf Lebens-
                                                                        PFARREIMITTEILUNGEN
zeit einschliessen. Hier wurde sie, durch ihre
Prophezeiungen, zur Ratgeberin für Klerus, Adel und
Volk. Weil sie im Jahr 926 den drohenden Einfall der                    9         Den Glauben feiern:
Ungarn in St. Gallen voraussah, rettete sie die Kloster-                          Gottesdienste und Gedanken zum Sonntag
bibliothek sowie die Mönche, die in eine nahe Burg
flüchteten. Wiborada blieb ihrem Gelübde als Inklusin                   10        Schaffhausen: Förderung von Schulbildung
treu und als einzige vor Ort. Daraufhin wurde sie von                             Synode unterstützt Projekte in Albanien und Tansania
den Ungarn erschlagen.

                                                                                                                                              Bild: Monika Freund-Schoch
Um die letzten zehn Lebensjahre der Wiborada nach-
zuempfinden und dieses Gefühl in die heutige Zeit zu
transferieren, liessen sich zehn Teilnehmer*innen in
diesem Jahr eine Woche lang auf kleinstem Raum ein-
schliessen. Ein spannendes Selbsterfahrungsprojekt,
dass auch bei Gabriel Krucker, dem modernen Inklu-
sen, den wir im Interview nach seiner Erfahrung be-
fragten, tiefe Einsichten hinterlassen und den eigenen
Glauben gefestigt hat. Der interessanteste Satz, der
mir von diesem Gespräch geblieben ist: «Ich habe
durch das Eingeschlossensein eine Freiheit erlebt,
die ich sonst nicht habe». Sich freiwillig in die Stille                10+11 Kirche ohne Grenzen: Hoffnung für Christen in Ägypten
begeben, auf sich selbst zurückgeworfen sein und sich                         Im Gespräch mit einem koptisch-katholischen Bischof
damit auseinanderzusetzen, im Alltag einfach einmal
innezuhalten und sich kleine Auszeiten zu nehmen,                       12        Thurgau: Für verbindende Werte eintreten
kann helfen, den Blick wieder für das Leben zu                                    Domkapitel trifft sich mit Thurgauer Regierungsrat
schärfen.
                                                                        12        News

                                                                        13        Inserate · Amtliche Publikation · Leserbrief

                                                                        14+15 Tipps aus der Redaktion: Veranstaltungen und Medien

                                                                        16        Cartoon & Zum Schluss
Titelbild: Gabriel Krucker aus Bichwil blickt aus dem kleinen Fenster
seiner Wiborada-Zelle an der Kirche St. Mangen (SG).
Bild: Hildegard Aepli

2   forumKirche | 14-2021
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Wiborada 2021

Im Eingeschlossensein die Freiheit erleben
Eine Woche auf Wiboradas Spuren
                                      TGEISCTHICEHLTE

                                                                                                                                                          Bild: Hildegard Aepli
Als achter von insgesamt zehn Teilneh-
mer*innen verbrachte Gabriel Krucker aus
Bichwil (SG) eine Woche in der Wiborada-
Zelle neben der St. Galler Kirche St. Mangen.
Der 61-jährige Bildhauer und Kunstthera-
peut, der katholisch aufwuchs, nutzte die
Zeit vom 12. bis zum 19. Juni, um zu
zeichnen und sich mit seinem Glauben
auseinanderzusetzen.

Warum wollten Sie sich in die Wiborada-
Zelle einschliessen lassen?
Meine Frau hat mich auf das Projekt
«Wiborada2021» aufmerksam gemacht und
danach hat mich die Idee nicht mehr losge-
lassen. Ich hatte schon Erfahrung mit Exerzi-
tien und Meditation und ich war neugierig
darauf, was es mit mir macht, auf so engem
Raum eingesperrt zu sein. Wie fühle ich
mich dabei, komme ich Gott in dieser Zeit
wirklich näher und, wenn ja, kann ich ihn
vielleicht auf eine andere Art erspüren?
                                                Gabriel Krucker in seiner Zelle beim Gebet. Der Aufsteller, die Sonnenblume, ist ebenfalls im Bild.
Konnten Sie sich auf diese spezielle Zeit
vorbereiten?
In der Gruppe der zehn Teilnehmer*innen,        Projekt initiiert und als erste Inklusin daran      einiges passieren muss. Also habe ich ei-
die sich für das Experiment beworben hat-       teilgenommen hat. Jeden Morgen brachte              nen Rat aus acht Frauen gezeichnet, die im
ten, trafen wir uns zuvor regelmässig, um       sie mir frisches Wasser, einen Kaffee und           Kreis stehen, miteinander reden und sich so
alles Notwendige zu besprechen. Dabei           ein Wiborada-Brot in die Zelle, das wir ge-         für Gerechtigkeit einsetzen. In einer anderen
überlegte sich jede*r eine individuelle         meinsam segneten. Das Mittagessen durfte            Zeichnung hält die Wiborada ein aufgeschla-
Tagesstruktur für die Zeit in der Klause,       ich jeweils dankbar von einer anderen Per-          genes Buch in den Händen, während im
damit wir nicht «luftlos» den Tag verbringen.   son am Fenster in Empfang nehmen.                   Hintergrund das Fenster der Klause zu
Manchmal konnte ich diese aber nicht ein-                                                           sehen ist. Für mich war sie eine Art Tür-
halten. An einigen Tagen habe ich einfach       Konnten Sie etwas in die Zelle mitnehmen?           wächterin des Projekts. Auch von der Bibel
mehr Bewegung benötigt oder mir war mehr        Ich habe einen Gebetsteppich und ein Ge-            habe ich mich kreativ inspirieren lassen,
nach Singen, das war ganz unterschiedlich.      betskissen mitgenommen, zusätzlich Papier           durch Geschichten oder Sätze, die mir in
Jeweils mittags und abends wurde das            und Bleistift, damit ich die Zeit mit Zeichnen      dem Moment wichtig waren.
Fenster im Raum für je eine Stunde geöffnet,    ausfüllen konnte. Die Zeichnungen, die ich
damit Menschen von ausserhalb sich mit          in der Zelle anfertigte, hatten einen direkten      Wie viele Menschen kamen in Ihrer Woche
den jeweiligen Inklus*innen austauschen         Zusammenhang mit dem, was ich in dieser             mit welchen Fragestellungen am Fenster
konnten. Um auf bestimmte Anliegen, auf ih-     Woche in der Bibel gelesen habe, was die            vorbei, um mit Ihnen in Kontakt zu treten?
re Sorgen und Nöte angemessen reagieren         Menschen in dieser Zeit an mich herantru-           Bei mir kamen nicht so viele wie bei den an-
zu können, haben wir im Vorfeld Gesprächs-      gen oder was mich persönlich beschäftigte.          deren Inklus*innen die Wochen zuvor, dafür
situationen in Form von Rollenspielen ein-      Alles war irgendwie miteinander verbunden:          konnte ich jedoch sehr tiefe Gespräche
geübt. Es war gut, dass wir uns damit schon     das Zeichnen, die Gespräche am Fenster              führen. Einige nahmen an, ich sei ein aus-
früh gedanklich auseinandersetzen konnten.      und diejenigen mit Hildegard Aepli.                 gebildeter Seelsorger, das musste ich dann
Abgesehen davon habe ich aber nicht ge-                                                             erstmal berichtigen. Für mich war es eine
wusst, was genau auf mich zukommt.              Auf welche Weise haben Sie versucht,                sehr ungewöhnliche Erfahrung, dass wild-
                                                Ihren Tag zu strukturieren?                         fremde Menschen an dieses Fenster heran-
Und wie haben Sie die Woche dann erlebt?        Bei mir stand jeder Tag unter einem be-             getreten sind, die Fürbitten niederlegten und
Sie war sehr intensiv, das hatte ich so nicht   stimmten Thema. Mich beschäftigte bei-              mir ihre teilweise sehr persönlichen Ge-
erwartet. Einerseits durch die Gespräche        spielsweise die Ratlosigkeit von uns Men-           schichten erzählt haben, über Verlust oder
mit den Menschen am Fenster, aber auch          schen im Grossen wie im Kleinen. Natürlich          auch Missbrauchserfahrungen. Einige der
durch meine persönliche Situation mit Gott.     hat mich die ganze Woche hindurch vor               Anliegen haben mich so bewegt, dass ich
Dem konnte ich auch nicht ausweichen, weil      allem die Wiborada begleitet, das Thema             sie in mein Abendgebet miteinschloss. Es
die Zelle so klein war. Ganz wichtig war die    Frauen in der Kirche und in der Welt und            war eindrücklich, dass es so ein grosses Be-
Begleitung durch Hildegard Aepli, die das       dass in Sachen Gleichberechtigung noch                                      (Fortsetzung nächste Seite)

                                                                                                                         forumKirche | 14-2021        3
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Wiborada 2021

(Fortsetzung von Seite 3)

                                                                                                                                                                    Bild: Hildegard Aepli
                                                                                               Bild: Sarah Stutte
dürfnis danach zu geben scheint, mit jeman-    mer ge-
dem zu reden, der einfach da ist. So wie       worden.
Gott immer da ist. Das Wissen darum, dass      Am An-
man von etwas getragen wird, war tröstlich.    fang der
Auch das versuchte ich in einer Zeichnung      Woche sah
festzuhalten, indem ich eine junge Frau mit    ich Rosenkno-
einem Kind dargestellt habe. Ich stellte mir   spen, die noch geschlossen waren, als ich
gedanklich vor, wie Gott das Kind wiegt, das   aus dem kleinen Fenster schaute. Am näch-
sinnbildlich für uns Menschen steht und wie    sten Morgen waren die Rosen offen und
viele Menschen dieses Gefühl von Gebor-        blühten. Es ist interessant, die Welt um sich
genheit noch nie erfahren haben.               herum einmal so aufmerksam wahrzuneh-
                                               men.
Hatten Sie auch erhellende Momente am
Fenster?                                       Was haben Sie in Bezug auf Ihren Glauben
Natürlich, nicht alles war bedrückend, es      gelernt und mitnehmen können?
gab sehr viele lustige Begebenheiten. Es       Dass Gott eine unversiegbare Quelle ist.
kamen auch nicht alle Menschen mit einer       Es gibt so viele Geschichten in der Bibel,
Frage zu mir, auf die sie sich eine Antwort    die ich noch nicht kenne und ich hatte in
erhofften. Der Austausch war einfach schön,    der Zelle Zeit, mich einmal eingehender
aufeinander zu hören und einzugehen. Mit       damit zu beschäftigen. Dabei sind auch                               Der Bildhauer und Kunsttherapeut fertigte in
Freunden und Verwandten von mir, die mich      Fragen entstanden, durch Bibelstellen, die                           seiner Wiborada-Woche viele Zeichnungen an.
ebenfalls am Fenster besuchten, habe ich       ich nicht verstehe und mit denen ich mich                            Hier die Wiborada mit Buch vor dem Fenster.
einfach nur geplaudert. Das hat mich wiede-    dann bewusst auseinandergesetzt habe.
rum gestärkt. Eine Bekannte aus dem Chor       Einen neuen Wert für mich haben die Psal-
hat mir eine Sonnenblume mitgebracht, die      men bekommen. Was dort für ein Schatz                                Haben Sie zwischendurch das Gefühl von
für mich ein Farbtupfer in der Zelle und ein   verborgen ist, der die Generationen über-                            Einsamkeit verspürt?
Aufsteller für den Rest der Woche war.         dauert hat! Jede*r von uns durfte für den                            Nein, ich habe mich nie alleine gefühlt und
                                               ersten Tag in der Zelle ein Brot mitnehmen.                          genau das hat mich erstaunt. Grundsätz-
Gab es Momente, die Ihnen schwergefallen       Am Morgen bevor ich eingeschlossen wur-                              lich bin ich ein Mensch, der stets in Kon-
sind?                                          de, bin ich in die Dorfbäckerei gefahren und                         takt mit anderen steht und nicht gerne zu
Ich muss sagen, ich bin eher der Bewe-         habe mich für ein Wurzelbrot entschieden.                            lange allein ist. Ich habe durch das Einge-
gungstyp und gerne draussen in der Natur.      Das war für mich das Anfangsthema der                                schlossensein eine Freiheit erlebt, die ich
Das hat mir ein wenig Sorgen bereitet. Doch    Woche: mit meinen Wurzeln zurück an                                  sonst nicht habe. Ich hatte Zeit zum Zeich-
während der Woche hat mir dann das Son-        Gottes Quelle zu gelangen.                                           nen oder Beten. Einmal gab es in der Nacht
nenlicht fast noch mehr gefehlt als die Be-                                                                         aufgrund eines Rohrbruchs Bauarbeiten in
wegung. In meiner Woche war es zudem                                                                                unmittelbarer Nähe und es war unglaublich
noch sehr frisch in der Zelle, da sie an der                                                                        laut. Ich konnte zwar nicht schlafen, aber
Nordseite der Kirche, unter einer schattigen    Das Wiborada-Projekt                                                das hat mich nicht nervös gemacht, weil
Tanne angebaut war, und das Wetter noch         Die St. Galler Seelsorgerin Hildegard                               ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit mus-
nicht auf sommerliche Temperaturen um-          Aepli entwickelte die Idee zu «Wiborada                             ste. Ich konnte einfach ausschlafen und
geschwenkt hatte.                               2021» (forumKirche 9/2020). Das spiri-                              meinen Tag nach meinen Vorstellungen
                                                tuelle Projekt sollte Menschen von heute                            gestalten.
Konnten Sie nachempfinden, wie sich die         die Möglichkeit geben, nachzuempfinden,
Wiborada gefühlt haben muss?                    wie sich das Leben als Inklus*in anfühlt.                           Was ist Ihr Fazit aus dem Projekt? Was
Für mich ist es unvorstellbar, so etwas so      Dafür wurde eine 5,3 auf 3,5 Meter                                  haben Sie für sich daraus mitgenommen?
lange zu überleben. Die Kälte im Winter,        grosse Zelle, innen und aussen aus Holz                             Dass Gott mich begleitet und mein Ur -
wenig Licht mit dem kleinen Fenster nach        gefertigt, an die Aussenfassade der                                 vertrauen in ihn wieder gestärkt wurde.
draussen. Über zehn Jahre keinen Sonnen-        Kirche St. Mangen angebaut. Ein Bett,                               Dass wir alle zusammenarbeiten müssen,
strahl auf der Haut zu spüren. Ich habe mir     ein Toitoi-WC, ein Tisch und ein Stuhl                              Männer und Frauen gemeinsam, ob in der
auch überlegt, wie die Hygiene damals war,      hatten darin Platz. Mobiltelefone und                               Politik, der Wirtschaft oder in der Kirche.
wie kompliziert es gewesen sein muss, sich      Computer waren verboten. Während                                    Nur so gibt es Lösungen für die Zukunft.
zu waschen und die Notdurft zu entrichten.      neun Wochen von April bis Anfang Juli                               Jeder Mensch muss ernstgenommen wer-
Wir hatten auch nur einen Waschlappen und       wohnten insgesamt zehn katholische                                  den, alles hat seine Berechtigung und sein
ein wenig Wasser. Man merkt erst in einer       oder evangelische Teilnehmer*innen in                               Dasein. Das Wichtigste ist, dass man
solchen Situation, was für ein Geschenk es      der Klause.                                                         miteinander redet.
ist, eine Dusche mit Warmwasser anstellen          Weitere Infos: www.wiborada2021.ch
zu können. Ich bin in diesen Tagen achtsa-                                                                                                Interview: Sarah Stutte

4   forumKirche | 14-2021
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Thurgau

Die Schweizergarde erhält einen Zuschuss
Synode der katholischen Landeskirche Thurgau

                                                                                                                                                Bild: Manuel Bilgeri
Am 21. Juni genehmigten die Mitglieder
des katholischen Kirchenparlaments den
Jahresbericht und die Rechnung 2020. Im
Pentorama in Amriswil beschlossen die
Synodalen einen Beitrag in Höhe von
100'000 Franken für den Kasernenneubau
der Schweizergarde.

Die Synodalen hiessen den Jahresbericht
und die Rechnung 2020 der katholischen
Landeskirche Thurgau gut. Beides geneh-
migten die 75 anwesenden Kirchenvolks-
vertreter*innen einstimmig. Die Geschäfts-
prüfungskommission zeigte auf, dass die
Verwaltung und die kantonalen Fachstellen
im Corona-Jahr gut gearbeitet haben.
Die Mitarbeiter*innen haben sich auf
die besondere Situation eingestellt und
flexibel wie auch kreativ darauf reagiert.     Erwin Wagner, Synodale aus Weinfelden und Vater eines ehemaligen Schweizergardisten, berichtet
Die Finanzkommission lobte den Kirchenrat      über persönliche Erlebnisse rund um die Garde und den Vatikan.
zudem für den kostenbewussten Umgang
mit den Kirchensteuern. Wegen einmaliger
Einnahmen und mehrerer vakanter Stellen        mit dem Landeskirchengesetz und dem              im Sinne eines Postulats grossmehrheitlich
schloss die Rechnung 2020 mit einem            Kirchgemeindegesetz am 1. Januar 2022            gut. Kirchenratspräsident Cyrill Bischof
Ertragsüberschuss von rund 754'000             in Kraft treten. Bis zur Einführung der neu-     nahm dieses Anliegen gerne entgegen.
Franken ab.                                    en Rechtsgrundlagen muss der Kirchenrat          Des Weiteren beschlossen die Synodalen
                                               aber noch einiges regeln. Darum beantrag-        einen Kredit zur Einrichtung einer neuen
Diskussion um Zuschuss                         te er gegenüber der Synode, verschiedene         Mitglieder-Adressverwaltung für die Kirch-
Wie erwartet gab ein vom Kirchenrat bean-      Übergangsbestimmungen zu erlassen. Alle          gemeinden. Die Kirchgemeinden im Thur-
tragter Zuschuss Anlass zur Diskussion.        sechs Anträge hiessen die Synodalen gut.         gau arbeiteten bisher mit unterschiedlichen
Für den Kasernenneubau der Schweizer-          Zudem sind noch zwei äussere Einflüsse           Systemen und erhielten die Personendaten
garde sollen 100'000 Franken aus dem Er-       entscheidend. Einerseits muss der Grosse         von den politischen Gemeinden. Mit der
tragsüberschuss 2020 gespendet werden.         Rat des Kantons Thurgau die Verfassung           neuen Mitgliederdatenbank sollen die
Das entspricht etwas mehr als einem Fran-      genehmigen. Andererseits kann gegen die          Kirchgemeinden die Daten direkt vom Kan-
ken pro Katholik*in im Thurgau. Gleich         beiden Gesetze das Referendum ergriffen          ton erhalten. Die Initialkosten für die Ein-
mehrere Synodalen brachten ihre Voten für      werden. Aktuell will dies der Kirchgemein-       richtung sowie die jährlichen Lizenzkosten
wie auch gegen den Antrag ein. So befand       deverband Nollen-Lauchetal-Thur beim             werden künftig von der Landeskirche bezahlt.
ein Votant die undurchsichtigen Finanzen       Kirchgemeindegesetz tun. Es besteht die          Zum Schluss der Sitzung dankte Brigitte
des Vatikanstaats für bedenklich. Das Geld     Möglichkeit, dass der Kirchenrat die             Glur, Regionalverantwortliche des Bistums
solle lieber für Menschen eingesetzt wer-      Wahlen 2022 für alle Organe gemäss den           Basel, den Mitgliedern der Synode, des
den, die in Not sind. Ein zweiter Sprecher,    alten Bestimmungen aus dem Jahr 1968             Kirchenrates sowie den Mitarbeiter*innen
selbst ehemaliger Schweizergardist, ent-       anordnen muss.                                   der Fachstellen für die wertvolle Arbeit.
gegnete, dass das Geld nicht an den Heili-
gen Stuhl fliesse, sondern direkt in den       Austausch mit anderen Landeskirchen                                             Manuel Bilgeri
Bau der Kaserne. Die Schweizergarde lebe       Rainer Naeff-Ludin, Synodale aus Diessen-
und überlebe überhaupt zu grossen Teilen       hofen, reichte eine Motion zur Wiederbe-
von privaten Spenden. Dass die Schweizer-      lebung der Landeskirchenkonferenz im
garde eine gute Werbebotschafterin für die     Bistum Basel ein. Der Kirchenrat solle ver-        Amtliche Publikation
Schweiz darstellt, war für alle Anwesenden     suchen, das Austauschtreffen mit den Kir-          Ab sofort erfolgt die amtliche Publikation
jedoch unbestritten. Mit vier Gegenstim-       chenräten der neun anderen Landeskirchen           der Synode im Pfarreiblatt forumKirche.
men und fünf Enthaltungen stimmten die         im Bistum Basel wiederaufzunehmen. Der             Jeweils vor einer Synodensitzung wird
Synodalen für die finanzielle Unterstützung.   Motionär erhofft sich, dass die zehn kanto-        die Einladung publiziert. Im Anschluss
                                               nalkirchlichen Körperschaften geeinter             an eine Sitzung folgt ein Hinweis auf die
Die neue Kirchenverfassung                     dem Bischof gegenübertreten und so ihren           Beschlüsse mit Verweis auf die Unter-
Am 13. Juni stimmte das Kirchenvolk der        Anliegen in finanziellen wie auch seelsorg-        lagen, die auf der Website
neuen Landeskirchenverfassung mit 90           lichen Themen mehr Nachdruck verleihen             www.kath-tg.ch/amtlich publiziert werden.
Prozent zu. Die Verfassung soll zusammen       können. Die Synodalen hiessen die Motion

                                                                                                                   forumKirche | 14-2021    5
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Thurgau

Begegnung statt Online-Angebote
Mit einer Umfrage Jugendliche einbeziehen

                                                                                                                                                Bild: Detlef Kissner
Kinder und Jugendliche sollen mehr bei
Angeboten mitreden können, die für sie
bestimmt sind. Das war das Ziel einer
Umfrage, die die Jugendarbeiterin Bianca
Rehm (29) im Pastoralraum Nollen-
Lauchetal-Thur durchführte. Mit dem
Ergebnis ist sie sehr zufrieden. Erste
Ideen konnten gleich ins Jugendprogramm
aufgenommen werden.

Anfang März erhielten alle Kinder und
Jugendlichen des Pastoralraums im Alter
von 10 bis 20 Jahren eine Postkarte mit
einem QR-Code. Mit ihm gelangten sie zu
einer Umfrage, die sie in wenigen Minuten
ausfüllen konnten. Ob sie die Angebote der
Jugendarbeit kennen, was sie gern in ihrer
Freizeit machen, welche Anlässe sie sich
wünschen würden und in welchem Verein
sie Mitglied sind – das waren vier der 15
Fragen. Bianca Rehm hätte gern mit den
Beteiligten selbst gesprochen. Doch die         Bianca Rehm zeigt die Postkarte, mit der sie zur Umfrage eingeladen hatte.
Pandemie liess im Frühjahr nur den digi-
talen Weg zu. «Wir wollten herausfinden,
wo wir die Jugendlichen abholen können,         Gute Resonanz                                     Im Gespräch bleiben
bzw. wo schon eine Sättigung im Freizeit-       Die Sozialarbeiterin ist auch sehr zufrieden      Das Ergebnis der Umfrage ist nicht nur für
bereich vorhanden ist», erklärt die Jugend-     mit dem Rücklauf der Umfrage. 128 der             das Leitungsteam von Interesse, sondern
arbeiterin. Ausserdem sollen sich die           330 Angeschriebenen hätten geantwortet,           floss auch in Zusammenkünfte mit dem
Jugendlichen eingeladen wissen, die An-         etwas mehr Mädchen (57 %) als Jungen.             Seelsorgeteam und dem Vorstand des
gebote für sie mitzugestalten. «Mitsprache      «Interessant ist, dass drei Prozent der           Kirchgemeindeverbandes ein. Zudem infor-
ist wichtig. Etwas überstülpen, funktioniert    Rückmeldungen von Teilnehmer*innen                mierte Bianca Rehm alle angeschriebenen
nicht.», so Rehm. Die Ergebnisse der Um-        ausserhalb des Pastoralraums kamen», so           Jugendlichen mit einem Brief über die wich-
frage fliessen zudem in ein Konzept für         Rehm. Manche seien über Freund*innen              tigsten Rückmeldungen und wird diese in
Jugendarbeit ein, das sie im Moment für         mit der Jugendarbeit im Pastoralraum ver-         den nächsten Wochen auf den sozialen
den Pastoralraum erstellt.                      bunden. Auch 9-Jährige hätten sich be-            Netzwerken veröffentlichen: «Ich möchte,
                                                teiligt, obwohl diese gar nicht angeschrie-       dass wir im Gespräch bleiben, dass unsere
Gleich umgesetzt                                ben worden seien. Auch hier waren wohl            Angebote bekannt werden.»
In den letzten Jahren hat sich ein engagier-    Freund*innen oder Geschwister ausschlag-          Damit verbunden ist das Anliegen, dass
tes Team von Leiter*innen im Alter von etwa     gebend. Jugendliche über 15 Jahre haben           Kinder und Jugendliche sich eingeladen
16 bis 24 Jahren ein Programm für Kinder        sich kaum an der Umfrage beteiligt. «Da           fühlen, ihre Ideen einzubringen und mit-
und Jugendliche ausgedacht und durchge-         stellt sich für uns die Frage, wie wir auch       zumachen. Dies geschah nicht erst durch
führt. Dass sie mit ihren Ideen gar nicht so    die Grossen erreichen können», so die             die Umfrage, sondern war dem Leitungs-
schlecht lagen, war ein Ergebnis der Um-        Jugendarbeiterin.                                 team schon zuvor sehr wichtig. «Wenn wir
frage: «Die bisherigen Angebote sind im         Als Wunsch wurden oft Sportanlässe                Wünsche hören, notieren wir sie. Am Ende
Grossen und Ganzen gut bei den Jugend-          (32 %), Anlässe in Gruppen (28 %) oder            jedes Anlasses fragen wir die Teilnehmen-
lichen angekommen.» So hätten sich viele        Lager (18 %) genannt. Erstaunlich war, dass       den nach ihren Eindrücken und Wünschen»,
zum Beispiel wieder einen Bubbel-Soccer-        92 Prozent der Befragten ein Online-Ange-         sagt Bianca Rehm.
Anlass (die Fussballspieler*innen haben         bot ablehnten, also physische Treffen klar
ein Luftpolster um sich) gewünscht, der vor     bevorzugten. «Das ist auch ein Riesenlob                                       Detlef Kissner
vier Jahren super angekommen war. Dass          für unser Team», hebt Bianca Rehm hervor,
einige für ein Bastelangebot votierten, war     «und erspart uns unnötige Arbeit.». Die
für die Programmmacher*innen eher eine          Gemeinschaft steht im Vordergrund. Etwa
Überraschung. Doch das Team konnte              vier Prozent wünschten sich ausserdem                Nähere Infos auf
beide Vorschläge gleich ins neue Jahres-        regelmässige Jugendgottesdienste. Auf                www.nollen-lauchetal-thur.ch, auf
programm aufnehmen, das jetzt im August         diesen Wunsch möchte sie gern eingehen –             Instagram: jugendarbeit.pastoralraum
startet. «Schneller geht's nicht», freut sich   in der Hoffnung, dass auch andere Jugend-            bzw. Facebook: Pastoralraum Nollen-
Bianca Rehm.                                    liche diese Feiern schätzen lernen.                  Lauchetal-Thur

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Kirche setzt sich ein

Gerüstet für die Zukunft
Vielseitige Nutzung kirchlicher Räume durch Entflechtung

In Aadorf genehmigte die Kirchgemeinde           aufteilung für eine effiziente Liegenschafts-     dem Pfarrgarten mit einer Sole-Wasser-
2019 den Neubau eines Pavillons und den          nutzung schlecht geeignet war, legte den          Wärmepumpe verbunden, die sich in der ge-
Umbau des alten Pfarrhauses. Liegen-             Grundstein für die Idee einer Entflechtung.       meinsamen Technikzentrale im Pfarrhaus
schaftsverwalter Markus Sax und Bruno            «Der Auftrag der Landeskirche lautet, die         befindet und mit dem erzeugten Solarstrom
Gerig, Präsident der Kirchenvorsteher-           uns anvertrauten Vermögenswerte zeitge-           betrieben werden soll. «In Bezug auf die
schaft, erklären die Idee hinter diesem und      recht und soweit möglich gewinnbringend zu        Klimapolitik, auf Energieeffizienz und Nach-
anderen räumlichen Vorzeigeprojekten.            nutzen. Da das Pfarrhaus jedoch unter             haltigkeit wollten wir etwas unternehmen
                                                                                                               und haben erst über andere

                                                                                                            Bild: Sarah Stutte
Die katholische Kirchgemeinde                                                                                  Ideen der Wärmegewinnung
Aadorf-Tänikon ist im Besitz meh-                                                                              nachgedacht. Da sich in der
rerer operativer Räumlichkeiten,                                                                               Zwischenzeit aber das Energie-
um das kirchliche Leben seel-                                                                                  gesetz verschärft hatte und ver-
sorgerlich und liturgisch zu ge-                                                                               mehrt gefordert wurde, erneuer-
stalten. Sie bewirtschaftet mit                                                                                bare Energien einzusetzen, stand
St. Alexander in Aadorf und                                                                                    unser Entschluss schnell fest»,
St. Bernhard in Tänikon zwei                                                                                   so Markus Sax. «Die Anlage
Kirchen, zwei Pfarrhäuser und die                                                                              wurde von den Stimmbürger*in-
St. Anna Kapelle in Tänikon. Dazu                                                                              nen mit einem grossen Mehr an-
kommt in Aadorf das Pfarreizen-                                                                                genommen», sagt Bruno Gerig.
trum, ein angrenzendes Haus,                                                                                   Bei allen Überlegungen, die
das in den Besitz der Kirchge-                                                                                 Räumlichkeiten effizient zu nut-
meinde überging und heute ex-                                                                                  zen, stehe immer der Blick Rich-
tern vermietet wird, sowie der                                                                                 tung Zukunft im Vordergrund, fügt
neue Pavillon, der im letzten Au-                                                                              der Präsident der Kirchenvorste-
gust auf dem westlich gelegenen                                                                                herschaft hinzu. In Aadorf denke
Pflanzgarten, gleich rechterhand                                                                               man deshalb positiv, was die Nut-
des grossen Parkplatzes erstellt                                                                               zung von Kirchenräumen in zehn
wurde. Im grössten Raum dieses                                                                                 oder fünfzehn Jahren betreffe,
Pavillons findet nun der Religions-                                                                            denn man fühle sich für die seel-
unterricht statt, auch Sitzungen                                                                               sorgerliche Nachfrage gerüstet.
und Gruppenanlässe können dort             Markus Sax (links) und Bruno Gerig vor dem sich derzeit noch
abgehalten werden. Platz gab es                im Umbau befindlichen alten Pfarreihaus in Aadorf.                                    Sarah Stutte
unter dem frischen Dach ebenfalls
für ein zentralisiertes Sekretariat
beider Pfarreien und für zwei Seelsorge-         Denkmalschutz steht, kam eine Volumen-
Räume. «Durch den neuen Pavillon ist eine        vergrösserung nicht infrage und wir mussten          Liegenschaften in Zahlen
flexiblere Nutzung möglich. Die angeglieder-     eine andere Lösung finden», führt Markus             Die Gesamtkosten für den Umbau des
ten Vereine umgehen so Terminkonflikte           Sax aus. Bruno Gerig, Präsident der Kirchen-         katholischen Pfarrhauses sowie den
und auch Dritte können die Räumlichkeiten        vorsteherschaft ergänzt: «Dies besonders             Neubau des Pavillons belaufen sich
mieten», erklärt der für die Kirchgemeinde       im Hinblick auf den zukünftigen Platzbedarf          auf 2,5 Millionen Franken. Für die zwei
Aadorf zuständige Liegenschaftsverwalter         für den Religionsunterricht, da die Popula-          4-Zimmer-Wohnungen sowie das Loft im
Markus Sax.                                      tion in der Gemeinde stetig zunimmt». Die-           Dachgeschoss fallen rund 1,4 Millionen
                                                 sem Anspruch und weiteren – wie beispiels-           Franken an. Der Pavillon schlägt mit rund
Platz für Religionsunterricht                    weise Diskretionsgesprächen in einer                 800'000 Franken zu Buche. Dazu kommt
Gerade dieser eingeschossige Bau stellt          schalldichten Umgebung – kann nun der                die Sanierung zweier Garagen für
ein Vorzeigeprojekt in Sachen wünschbare         neue Pavillon gerecht werden, ebenso wie             45'000 Franken und die Kosten für die
Trennung zwischen der kirchlichen Nutzung        die neuen Mietwohnungen zusätzliche Ein-             Stützmauer von 78'000 Franken. Im
einerseits und der privaten des alten Pfarr-     nahmen generieren, was umso wichtiger                März 2019 wurde der Kredit an der
hauses dar. Letzteres befindet sich gerade       sei, «wenn irgendwann die Steuereinnahmen            Kirchgemeindeversammlung vom Stimm-
im Umbau, um im Inneren drei grosszügige         der juristischen Personen wegbrechen soll-           volk genehmigt. Die Kirchenvorsteher-
Mietwohnungen zu realisieren, die im Herbst      ten», so Bruno Gerig.                                schaft rechnet mit einem jährlichen
bezugsbereit sein sollen. Der Umstand,                                                                marktgerechten Mietertrag aus den drei
dass das um 1630 erbaute Pfarrhaus in-           Den nächsten Morgen im Blick                         Wohnungen. Das Ziel wäre, schon mit
zwischen in die Jahre gekommen war und           Nicht minder zukunftsweisend ist die In-             dem Mietzins aus einer Wohnung den
deshalb nicht mehr den erforderlichen bau-       stallation einer Photovoltaikanlage auf dem          Unterhalt und die Amortisation des
lichen und installationstechnischen Vor-         Flachdach des Pavillonneubaus. Darüber               Pavillons zu refinanzieren. (sas)
schriften entsprach sowie zudem die Raum-        hinaus werden zwei Erdwärmesonden unter

                                                                                                                                 forumKirche | 14-2021   7
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Gedankenimpuls

                                                             Bild: pixabay.com
    «Nur in der Stille kann
    die Wahrheit eines jeden
    Früchte ansetzen und
    Wurzeln schlagen.»
    Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller
    und Pilot · 1900 –1944

8   forumKirche | 14-2021
Leben in der Klause Auf Wiboradas Spuren - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche
Den Glauben feiern

                                                                                                                                       Bild: rottonara/pixabay.com
Gottesdienste anderssprachige Missionen
  Albanische Mission
So, 11. Juli       13.00 Uhr       St. Nikolaus Frauenfeld
  Kroatische Mission
Sa, 10. Juli       19.00 Uhr       St. Martin Arbon
So, 11. Juli       09.30 Uhr       Klosterkirche Münsterlingen
                   11.45 Uhr       St. Nikolaus Frauenfeld
                   17.00 Uhr       St. Peter Schaffhausen
                   18.15 Uhr       St. Peter Schaffhausen
Sa, 17. Juli       17.30 Uhr       St. Peter Schaffhausen
So, 18. Juli       17.30 Uhr       St. Peter Schaffhausen
                                                                 Eine offene Tür
  Polnische Mission
So, 11. Juli        13.00 Uhr      St. Martin Arbon              Gedanken zum Evangelium Mk 6, 7–13
So, 18. Juli        13.00 Uhr      St. Martin Arbon
                                                                 Der Evangelienabschnitt Markus 6,7-13 sticht mein benediktini-
So, 25. Juli        13.00 Uhr      St. Martin Arbon
                                                                 sches Selbstverständnis. Schliesslich habe ich bei der Profess
  Portugiesische Mission                                         Beständigkeit versprochen und nicht die Bereitschaft, mich auf die
So, 11. Juli       09.00 Uhr       St. Maria Sitterdorf          Strasse schicken zu lassen.
                   11.00 Uhr       St. Stefan Kreuzlingen
                                                                 Für den heiligen Benedikt ist «apostolisches Leben» nicht das mis-
Sa, 17. Juli       19.00 Uhr       Klösterli Frauenfeld
                                                                 sionarische Unterwegssein in Ungebundenheit und ohne äussere
  Spanische Mission                                              Absicherung, wie es später für die Franziskaner und Dominikaner
Sa, 10. Juli       18.30 Uhr       St. Maria Schaffhausen        bestimmend wurde. Vorbild für den Mönchsvater des 6. Jahrhun-
So, 11. Juli       09.30 Uhr       St. Martin Arbon
                                                                 derts ist die Jerusalemer Urgemeinde, die geprägt war von Gemein-
                   11.00 Uhr       St. Stefan Amriswil
                                                                 schaft im Gebet und beim Brotbrechen, Gütergemeinschaft und
So, 18. Juli       10.30 Uhr       Klösterli Frauenfeld
                                                                 harmonischem Zusammenleben.
  Tamilische Mission                                             Die Schrift bietet uns also ganz unterschiedliche, ja konträre,
Sa, 24. Juli       19.00 Uhr       Alte Kirche Romanshorn        Lebensmuster an. Es gibt nur den einen Weg – nämlich Jesus.
  Ungarische Mission                                             Aber es gibt verschiedene Ausformungen, die Nachfolge Jesu im
So, 11. Juli       17.30 Uhr       Münster Konstanz              Alltag zu leben. Der eine Ruf und die konkreten Berufungen können
Sa, 17. Juli       15.30 Uhr       Klösterli Frauenfeld          tatsächlich ganz unterschiedlich aussehen.
                                                                 Dennoch! Am 11. Juli (übrigens für die Benediktiner Fest des hl.
                                                                 Benedikt, Patron Europas) hören wir im Gottesdienst Mk 6,7-13.
 Gottesdienste in Radio & Fernsehen                              Jesus sendet die Zwölf zur Mission aus. Ich kann und will nicht
 Sonntag, 11. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur                   weghören und einfach sagen, dass mich das nichts angeht, weil
 Röm.-kath. Predigt – Mit Pastoralassistentin Monika Poltera     ich mich für einen anderen Weg entschieden habe. Ein Leben
                                                                 «unter Führung des Evangeliums» (Vorwort zur Benediktsregel)
 Sonntag, 18. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur                   schliesst auch diesen Evangelienabschnitt mit ein.
 Röm.-kath. Predigt – Mit Seelsorger Matthias Wenk
                                                                 Wenn ich meinen Platz in diesen Versen suche, dann gehöre ich zu
 Sonntag, 25. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur                   denen, die aufnehmen. Gastfreundschaft ist für Benedikt zentral.
 Röm.-kath. Predigt – Mit Pfarreibeauftragte Vreni Ammann        Ohne Gastgeber funktioniert das Missionskonzept Jesu nicht.
                                                                 Es müssen nicht nur Leute sein, die missionarisch unterwegs sind,
 Sonntag, 11. Juli, 9.30 Uhr, ZDF
                                                                 welche aufgenommen werden. Es können auch Pilger oder sonst
 Evang. Gottesdienst – So reicher Segen
 Aus der Augustinerkirche in Gotha                               Gottsuchende sein, die eine offene Tür und ein offenes Herz erwar-
                                                                 ten. Ihnen zuzuhören ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit. Doch
 Sonntag, 18. Juli, 9.30 Uhr, ZDF                                noch mehr: Die Fremden bringen ihre Erfahrungen, ihre Fragen und
 Kath. Gottesdienst – Sorge für die, die in Not sind             Anliegen mit. Sie tragen ein Stück ihrer Welt in die klösterlichen
 Aus dem Römersteinbruch in St. Margarethen                      Mauern herein. Und das ist allemal eine Bereicherung.
 Sonntag, 25. Juli, 9.30 Uhr, ZDF
 Evang. Gottesdienst – Gute Reise!                                                                P. Gregor Brazerol OSB, Fischingen
 Aus der Freien Evangelischen Gemeinde München-Südost

                                                                  Sonntagslesungen
 Regionale Sendungen                                              11. Juli – 15. Sonntag           18. Juli – 16. Sonntag
 Radio TOP: TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch             im Jahreskreis                   im Jahreskreis
                                                                  Erste Lesung: Am 7,12-15         Erste Lesung: Jer 23,1-6
 Radio Munot: Gedanken zum Tag                                    Zweite Lesung: Eph 1,3-14        Zweite Lesung: Eph 2,13-18
 Montag bis Freitag 6.50 Uhr                                      Evangelium: Mk 6,7-13            Evangelium: Mk 6,30-34
 Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen
 Jeweils am letzten Sonntag im Monat, 10 Uhr, Wdh. 22 Uhr         25. Juli – 17. Sonntag im Jahreskreis
                                                                  Erste Lesung: 2 Kön 4,42-44
 Schaffhauser Fernsehen SHf: Gedanke am Wuchenänd                 Zweite Lesung: Eph 4,1-6
 Samstag, 18.55 Uhr bis Sonntag, 18 Uhr, stdl. Wiederholung       Evangelium: Joh 6,1-15

                                                                                                          forumKirche | 14-2021   9
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Schaffhausen · Kirche ohne Grenzen – Polnisch

                       Förderung von Schulbildung                                                                       Hoffnung für C
                       Synode unterstützt Projekte in Albanien und Tansania                                             Im Gespräch mit einem koptisc

                       An der 118. Synodensitzung der katholi-         Initiative ergriffen, eine Strasse zu bauen,     Vor der Islamisierung im 7. Jh. dominierte
                       schen Landeskirche Schaffhausen nahmen          oder bieten einfache medizinische Versor-        das Christentum das Land am Nil. Heute
                       21 Vertreter*innen teil. In der Kirche          gung an. Im Zentrum ihres Tuns steht aber        gibt es im Norden von Ägypten ca. 0,5
                       St. Konrad genehmigten sie die Rechnung         die Schulbildung von Kindern. In einem           Prozent Christen. Im Süden, weiter weg
                       2020, wählten Tanja Rütimann in den             2008 eröffneten Kinder- und Jugendhaus           von der Hauptstadt, sind es etwa 30 Pro-
                       Synodalrat und bewilligen 20’000 Franken        ist ein Kindergarten untergebracht, in dem       zent. Es gibt Dörfer die durchmischt sind,
                       als Unterstützung für zwei Hilfsprojekte.       nachmittags Kinder- und Jugendgruppen            aber auch einige, die nur aus Christen
                                                                       angeboten werden. Die Unterstützung der          bestehen. Auf Einladung des christlichen
                       Gleich zu Beginn der Sitzung würdigte Tanja     Landeskirche soll es Familien ermöglichen,       Hilfswerks Kirche in Not war Kyrillos Kamal
                       Rütimann, stellvertretende Synodenpräsi-        ihren Kindern Schulbücher zu kaufen, was         William Samaan zu Gast in der Schweiz.
                       dentin, das Engagement des kürzlich ver-        Voraussetzung für den Schulbesuch ist.           KoG sprach mit dem Bischof von Assiut
                       storbenen Synodenpräsidenten Wolfgang           Basil Mzena, derzeit Kaplan im Pastoral-         (Stadt in Mittelägypten mit ca. 462'000
                       Lendl und lud die Anwesenden zu einer           raum Schaffhausen-Reiat, warb für ein Jun-       Einwohner*innen) über die Situation der
                       Schweigeminute ein. Anschliessend konn-         geninternat in der Diözese Iringa in Tansania,   Christen in Ägypten.
                       ten die Mitglieder der Synode Rückfragen        welches er als Rektor leitete. Ca. 370 Schü-
                       bzw. Kommentare zum Geschäftsbericht            ler meist aus armen Familien erhalten dort       Wie ist die aktuelle Situation der Christen in
                       und der Rechnung 2020 vorbringen, welche        Unterricht, Verpflegung und Unterkunft. Der      Ägypten?
                       sie beide einstimmig annahmen.                  Zuschuss der Landekirche soll für die Sanie-     Vor 50 Jahren lebten die Menschen beider
                       Für den vakanten Sitz im Synodalrat stellte     rung der Gebäude aus dem Jahr 1969 ver-          Religionen friedlich nebeneinander. Danach
                       sich Tanja Rütimann zur Wahl. Andreas           wendet werden. Die Versammlung stimmte           kam die Radikalisierung des Islam unter
                       Textor, Präsident des Synodalrats, leitete      der Unterstützung von jeweils 10’000 Fran-       dem Einfluss von Saudi-Arabien, wo viele
                       die Wahl, bei der sich die Anwesenden ein-      ken für die beiden Projekte zu.                  Ägypter arbeiteten. Die Christen sind seither
                       stimmig für die Kandidatin aussprachen,                                                          Bürger*innen zweiter Klasse und werden
                       und gratulierte der neuen Synodalrätin mit      Weiterhin Fernsehgottesdienste                   diskriminiert oder verfolgt. Wir hatten bis vor
                       einem Blumenstrauss. Das vakante Syno-          Regionalverantwortliche Brigitte Glur-           kurzem nicht einmal dieselben Rechte wie
                       denpräsidium wurde nach vorheriger Ab-          Schüpfer berichtete aus ihren Aufgaben-          die anderen. Ich hatte in meiner Diözese so
                       sprache mit Martina Kirchner und Pius           bereichen und dankte allen Verantwort-           einen Fall. Mein Vorgänger – und ich bin be-
                       Breitenmoser als Stellvertreter besetzt.        lichen im Kanton, die «in dieser schwierigen     reits seit 31 Jahren Bischof – stellte einen
                                                                       Zeit mit flexiblen und innovativen Ideen»        Antrag für einen Kirchenbau, welchen ich
                       Regionaler Bezug                                versucht hätten, bei den Menschen zu sein.       dann erneuert habe. Trotzdem konnten wir
                       Für die jährliche Vergabe von Fördergeldern     Andreas Textor berichtete, dass die Landes-      nie bauen, ohne eine Erklärung. Mittlerweile
                       hatte die dafür zuständige Kommission zwei      kirche nach Rücksprache mit den Kirchge-         müssen wir nicht mehr direkt beim Präsiden-
                       Projekte vorgeschlagen. Kriterien für deren     meinden dabei sei, einen Kurs für Mitarbei-      ten anfragen, sondern bei den zuständigen
                       Auswahl seien eine gute Dokumentation und       tende zur Prävention hinsichtlich sexueller      Gouverneuren. Das Bewilligungsverfahren
                       ein regionaler Bezug, betonte Tanja Rütimann.   Übergriffe zu organisieren. Ab 2022 sollen       läuft zwei Monate und die Ablehnung muss
                       Schwester Michaela von der Spirituellen         ausserdem regelmässig Fernsehgottes-             begründet werden. Die Bevölkerung wächst
                       Weggemeinschaft aus Rheinau stellte ihr         dienste ausgestrahlt werden – zwei römisch-      sehr schnell, weswegen viele Städte gebaut
                       Hilfsprojekt in Dobrac (Albanien) vor, das      katholische pro Jahr. Die Finanzierung der       werden. Jede neue Stadt muss auch den
                       sie seit 2004 zusammen mit einer Mit-           Kosten – 8'000 Franken pro Jahr – werden         Christen Grundstücke zuteilen. Leider sind
                       schwester betreut: «Wir schauen, was die        in der Herbstsynode beantragt, so der            die «alte Mentalität» und der Fanatismus im-
                       Menschen brauchen, wo wir am meisten            Synodalratspräsident.                            mer noch da. Es wird noch lange dauern, bis
                       helfen können.» So haben sie schon die                                                           sich das ändert. Nichtsdestotrotz hatte un-
                                                                                                       Detlef Kissner   ser Präsident – als erster überhaupt – den
Bild: Detlef Kissner

                                                                                                                        Mut, an Weihnachten in die Kirche zu gehen
                                                                                                                        und den Christen zu ihrem Fest zu gratulie-
                                                                                                                        ren. Er hat damit alle überrascht. Nun
                                                                                                                        wiederholt er das jedes Jahr.

                                                                                                                        Wann war das?
                                                                                                                        Vor zwei Jahren. Der Präsident versprach
                                                                                                                        ausserdem, dass in Kairo die grösste Kathe-
                                                                                                                        drale des Nahen Ostens neben der grössten
                                                                                              Schwester Michaela        Moschee entstehen soll. Und das Projekt
                                                                                              gewährte Einblicke        wurde schnell fertig. Schon im folgenden
                                                                                              in das Projekt ihrer      Jahr, also 2019, fand die Einweihung zum
                                                                                              Gemeinschaft in           orthodoxen Weihnachtsfest statt. Damit
                                                                                              Albanien.                 sendete er eine Botschaft in die Welt: Wir

                       10 forumKirche | 14-2021
Kirche ohne Grenzen – Polnisch

hristen in Ägypten
h-katholischen Bischof

                                                       Bild: Monika Freund-Schoch
                                                                                    sie aber auszeichnet, ist grosses Gottver-       nen Anzahl führen die katholischen Pater
                                                                                    trauen. Sie sind immer zufrieden und zuver-      und Nonnen über 160 Schulen im Land.
                                                                                    sichtlich. Wir haben noch genügend Beru-         90 Prozent ihrer Schüler*innen sind Musli-
                                                                                    fungen, brauchen aber Mittel zur Ausbildung      me. Sie schätzen nicht nur die Bildungsqua-
                                                                                    der Seminaristen und um die Priester zu          lität – sie ist identisch mit den staatlichen
                                                                                    ernähren. Es ermutigt die Menschen, dass         Schulen –, sondern auch die Erziehung mit
                                                                                    sie viele Brüder und Schwestern in der Welt-     der Verbindung zu christlichen Werten. Die
                                                                                    kirche haben, die für sie beten und einen        Kirche betreibt ausserdem viele Kranken-
                                                                                    Beistand leisten. Kirche in Not hilft uns        stationen und -häuser für alle Menschen.
                                                                                    auch dabei, pastorale Projekte zu finanzieren.   Vor kurzem besuchte mich der Apostolische
                                                                                                                                     Nuntius Nicolas Thevenin. Der Staatsab-
                                                                                    Wie ist das Verhältnis unter Christen?           geordnete, der uns begleitete, sagte: «Ich
                                                                                    Wir bleiben im Dialog, obwohl die koptisch-      bin 54 Jahre alt und hatte nie Kontakt mit
                                                                                    orthodoxe Kirche meint, dass nur sie in          Christen, aber jetzt habe ich meine Meinung
                                                                                    Ägypten als Urkirche legitim sei. Wir ver-       diametral geändert. Was die Kirche für Aus-
                                                                                    suchen wenigstens, die Anerkennung un-           bildung, Gesundheit und Entwicklung aller
    Der Bischof von Assiut, Kyrillos Kamal William                                  serer Sakramente zu erreichen. Grosse            Menschen tut, hat mich überzeugt, sodass
    Samaan, vor der Kirche St. Finden in St. Gallen.                                Hoffnung weckte dabei der Besuch von             ich euch in der Zukunft als Unterstützung zu
    Er hat sechs jüngere Geschwister: ein Bruder                                    Papst Franziskus 2017. Bis jetzt hat sich        Verfügung stehen werde». Das ist ein wun-
    ist Franziskaner, ein anderer diözesaner                                        aber noch nichts bewegt. In Ägypten gibt es      derbares Zeugnis.
    Priester, einer Salesianer und die einzige                                      ca. 15 Millionen orthodoxe Gläubige und nur
    Schwester ist Nonne.                                                            ca. 250'000 Katholik*innen. Trotz der klei-       Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch

    können friedlich nebeneinander existieren.
    Auch im Fall der «21 Märtyrer» (2015 wurde
    von Jihadisten ein Video mit der Hinrichtung
                                                                                     Nadzieja dla chrześcijan w Egipcie
    von 21 entführten Männern in Libyen veröf-                                       Rozmowa z koptyjskim biskupem katolickim
    fentlicht, Anm. d. Red.), reagierte Präsident                                    Przed islamizacją w VII wieku, w kraju nad Nilem dominowało chrześcijaństwo.
    as-Sisi sehr rasch. Er traf sich mit dem                                         Dziś na północy jest około 0,5% chrześcijan. Na południu, dalej od rządu w stolicy,
    koptisch-orthodoxen Papst und kondolierte                                        jest ich miejscami nawet 30%. KoG rozmawiał z biskupem Assiut, Kyrillosem
    den Angehörigen, brachte die Überreste der                                       Kamalem Williamem Samaanem, o sytuacji chrześcijan w Egipcie.
    Verstorbenen zurück ins Land, um ihnen ein
                                                                                     Jaka jest obecnie sytuacja chrześcijan w Egipcie?
    würdiges Begräbnis zu ermöglichen und
                                                                                     50 lat temu ludzie różnych religii żyli obok siebie w pokoju. Potem nastąpiła radykalizacja
    finanzierte den Bau einer Kirche zur Erinne-
                                                                                     islamu pod wpływem Arabii Saudyjskiej, gdzie pracowało wielu Egipcjan. Od tego czasu
    rung an die 21 christlichen Märtyrer. Man
                                                                                     chrześcijanie byli obywatelami drugiej kategorii, zawsze dyskryminowani lub prześladowani.
    merkt wirklich eine grosse Haltungsände-
                                                                                     Do niedawna nie mieliśmy nawet takich samych praw jak inni. (...) Mimo to, nasz obecny
    rung den Christen gegenüber. Trotzdem ist
                                                                                     prezydent [red. Muslim] miał odwagę (jako pierwszy w historii) pójść do kościoła w Boże
    die Diskriminierung noch sichtbar, beispiels-
                                                                                     Narodzenie i pogratulować chrześcijanom z okazji ich święta. Zaskoczył tym wszystkich.
    weise in den wichtigen Ämtern der Politik
                                                                                     Teraz powtarza to co roku.
    oder in der akademischen Karriere.
                                                                                     Kiedy to było?
    Sind die Christen auch von Armut betroffen?                                      Dwa lata temu. Prezydent obiecał również, że w Kairze obok największego meczetu
    In Ägypten gibt es wenige sehr reiche Men-                                       powstanie największa katedra na Bliskim Wschodzie. Projekt został zrealizowany już za rok
    schen, der Rest ist arm. Da unterscheiden                                        (2019). W ten sposób wysyła światu wiadomość: możemy pokojowo współistnieć.
    sich die Christen nicht von Muslimen. Was                                        W przypadku «21 męczenników» [red. W 2015 r. dżihadyści opublikowali wideo pokazujące
                                                                                     egzekucję 21 porwanych Egipcjan w Libii], prezydent As-Sisi szybko zareagował bombardo-
                                                                                     waniem. Spotkał się również z koptyjskim prawosławnym papieżem, złożył kondolencje
     Monika Freund Schoch (39)                                                       krewnym zmarłych i sprowadził ich szczątki do kraju w celu godnego pochówku, a także
                                                       Bild: zVg

     ist eine auf Internationale                                                     sfinansował budowę upamiętniającego kościoła. Naprawdę można zauważyć dużą zmianę
     Beziehungen, Kommuni-                                                           w podejściu do chrześcijan. Ekstremizm jest obecnie pod kontrolą. Jednak dyskryminacja
     kation und Integrations-                                                        jest nadal widoczna. (...)
     management spezialisierte                                                       Czy chrześcijanie są dotknięci ubóstwem?
     Soziologin polnischer Herkunft. Sie                                             W Egipcie jest kilku bardzo bogatych ludzi, reszta jest biedna. Pod tym względem
     engagiert sich in verschiedenen Gremien                                         chrześcijanie nie różnią się od muzułmanów. Ale to, co ich wyróżnia, to wielkie zaufanie
     des Bistums St. Gallen und studiert                                             do Boga. Są zawsze zadowoleni i peni wiary. (...) Odwagi dodaje nam fakt, że mamy braci
     Theologie.                                                                      i siostry w Kościele powszechnym, którzy modlą się za nas i oferują pomoc. (...)

                                                                                                                                                        forumKirche | 14-2021 11
Thurgau

Für verbindende Werte eintreten                                                                                                           News
Domkapitel trifft sich mit Thurgauer Regierungsrat                                                                                           Leitung des ZIID wieder besetzt
                                                                                                                                          Per 1. September übernimmt Beatrice Frei
                                                                                                                                          Guélat die Geschäftsleitung des Zürcher
                                                                                                             Treffen des Domkapitels      Instituts für interreligiösen Dialog (ZIID).
                                                                                                             mit der Thurgauer            Dies teilt das ZIID mit. Frei Guélat habe
                                                                                                             Regierung (v.l.n.r.):
                                                                                                                                          den Masterstudiengang «Interreligiöser
                                                                                                             Regierungsrat Urs Martin,
                                                                                                             Regierungsrätin Carmen       Dialog: Begegnung von Juden, Christen und
                                                                                                             Haag (vorne), Regierungs-    Muslimen» absolviert und verfüge über
                                                                                                             rätin Cornelia Komposch,     langjährige Erfahrung im Projektmanage-
                                                                                                             Dompropst Arno               ment, in der Event-Organisation und in der
                                                                                                             Stadelmann, Bischof
                                                                                                                                          Personalführung. Sie soll «die weitere

                                                                   Bild: Staatskanzlei des Kantons Thurgau
                                                                                                             Felix Gmür, Domherr und
                                                                                                             Kirchenrat Theo Scherrer,    Umsetzung der 2019 beschlossenen
                                                                                                             Regierungspräsidentin        strategischen Neuausrichtung erfolgreich»
                                                                                                             Monika Knill, Kirchenrats-   fortführen.
                                                                                                             präsident Cyrill Bischof,
                                                                                                             Regierungsrat Walter
                                                                                                                                             Synodaler Prozess im Bistum Basel
                                                                                                             Schönholzer, Synoden-
                                                                                                             präsident Dominik Diezi      Papst Franziskus hat weltweit einen syno-
                                                                                                             und Staatsschreiber          dalen Prozess angestossen, bei dem alle
                                                                                                             Paul Roth.                   Gläubigen einbezogen werden sollen. Ab
                                                                                                                                          17. Oktober sollen Gespräche in Gruppen
Am 22. Juni tauschten sich der Regie-          welche Werte unsere Gesellschaft im In-                                                    von mindestens fünf Personen geführt
rungsrat des Kantons Thurgau und das           nersten zusammenhalten. Hier ermuntere                                                     werden. Im Bistum Basel hat man das For-
Domkapitel des Bistums Basel über              ich den Regierungsrat, immer wieder neu für                                                schungsinstitut gfs.bern damit beauftragt,
ihre Zusammenarbeit aus. Regierungs-           diese Werte einzutreten», sagte Dominik                                                    die Ergebnisse dieser Gespräche zu-
präsidentin Monika Knill drückte den           Diezi, Präsident der Synode, des Parlaments                                                sammenzutragen und zu verdichten.
Kirchen ihre Wertschätzung für ihre            der katholischen Landeskirche Thurgau, in                                                  Diese werden im Januar 2022 in einer vor-
Dienste an der Gesellschaft aus. Das           seinem Grusswort.                                                                          synodalen Versammlung besprochen,
Treffen findet etwa alle neun Jahre statt,     Cyrill Bischof, Präsident des Kirchenrats                                                  bevor das Bistum seine Vorschläge dann
dieses Mal auf dem Arenenberg.                 (Exekutive), zitierte zu diesem Thema                                                      der Schweizer Bischofskonferenz mitteilt.
                                               Napoleon I.: «Eine Gesellschaft ohne Reli-
«Ich freue mich, das Domkapitel des Bis-       gion ist wie ein Schiff ohne Kompass.»                                                        Weitere Gräberfunde in Kanada
tums Basel im östlichen Zipfel des Bistums,    Mit Blick auf die schwindende Rolle der                                                    Erneut sind in Kanada nahe einem frühe-
im Thurgau, empfangen zu dürfen», begrüsste    Kirchen forderte er den Regierungsrat auf,                                                 ren kirchlichen Umerziehungsheim 182
Regierungspräsidentin Monika Knill die         den Kirchen nicht wohlwollend passiv zu                                                    unmarkierte Gräber von mutmasslich
rund 20-köpfige Delegation des Bistums.        begegnen, sondern die aktive Diskussion                                                    Indigenen entdeckt worden. Der Fund bei
Die Chefin des Departementes für Erzie-        über den Wert der Landeskirchen und an-                                                    Cranbrook (British Columbia) wurde durch
hung und Kultur dankte den Landeskirchen       derer Glaubensgemeinschaften zu fördern,                                                   Bodenradar möglich. Es handelt sich
für ihren Beitrag zur Bewältigung der Pande-   um den Kitt in der Gesellschaft zu erhalten.                                               bereits um den dritten Fund dieser Art
mie. Gerade in Krisensituationen werde der                                                                                                binnen weniger Wochen. Die Kanadische
Stellenwert der Kirche noch sichtbarer, etwa   Domkapitel wählt den Bischof                                                               Bischofskonferenz teilte mit, dass eine
bei der Betreuung von körperlich oder          Die Verbindung zwischen dem Domkapitel                                                     Gruppe indigener Vertreter*innen Mitte
psychisch angeschlagenen Menschen, von         und der katholischen Landeskirche Thurgau                                                  Dezember mit Papst Franziskus im Vatikan
Altersheimbewohner*innen oder bei Todes-       ist aktuell durch die Person von Theo                                                      zusammentreffen soll. Es gehe darum,
fällen. Monika Knill lobte auch die gute Zu-   Scherrer gegeben. Der Geistliche ist Dom-                                                  «Dialog und Heilung» zu fördern.
sammenarbeit zwischen Staat und Kirche         herr des Standes Thurgau und Mitglied des
im Thurgau mit geklärten Rollen und Ver-       katholischen Kirchenrats. Das Domkapitel                                                      Papst hat Operation gut überstanden
antwortlichkeiten.                             des Bistums Basel besteht derzeit aus 18                                                   Papst Franziskus hat sich am 4. Juli in der
Regierungsrat Walter Schönholzer wies auf      Domherren und 12 Ehrendomherren. Es                                                        römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Ope-
den kirchlichen Bezug des Schlossguts          besitzt unter anderem das Recht, bei einer                                                 ration unterzogen. Der Eingriff sei bei dem
Arenenberg hin, das lange Zeit den Dom-        Vakanz den neuen Bischof zu wählen, ein                                                    84-Jährigen gut verlaufen, gab der Vatikan
herren und Klerikern des Bistums Konstanz      grosses Privileg im Vergleich zu anderen                                                   bekannt. Unter Vollnarkose wurde eine Ver-
gehörte.                                       Bistümern. Eine weitere Aufgabe der Dom-                                                   engung des Dickdarms beseitigt. Der be-
                                               herren ist es, im Auftrag des Bischofs die                                                 handelnde leitende Arzt, Sergio Alfieri, ist
Wichtig für den Kitt in der Gesellschaft       Firmung in den Pfarreien zu spenden. Zu-                                                   ein Experte auf dem Gebiet. Auch der Leib-
Die frühere Bedeutung der Religion ist mas-    dem stellt das Domkapitel durch seine                                                      arzt des Papstes, Roberto Bernabei, war
siv gesunken, was wiederum Auswirkungen        Vertreter eine Brücke zwischen dem Staat                                                   bei der OP anwesend. Laut Medienberich-
auf die Gesellschaft hat. «Auch der Kanton     und den zehn Bistumskantonen dar. Diese                                                    ten muss Franziskus mindestens fünf Tage
Thurgau ist herausgefordert durch eine         besucht das Domkapitel im Turnus.                                                          im Krankenhaus bleiben.
Gesellschaft, die tendenziell auseinander-                                                                                                                                kath.ch/Red.
driftet. Es stellt sich drängend die Frage,        Staatskanzlei des Kantons Thurgau/Red.

12 forumKirche | 14-2021
Inserate · Amtliche Publikation · Leserbrief

                            Katholische Landeskirche                      hurgau     AMTLICHE PUBLIKATION

                            Katholischer Kirchenrat des Kantons Thurgau
                                                                                     REFERENDUMSFÄHIGE BESCHLÜSSE
Die Fachstelle Kommunikation verantwortet die journalistische Arbeit für das         Die Synode hat am 21. Juni 2021 beschlossen, die zwei neuen
Pfarreiblatt forumKirche und die digitalen Kanäle sowie die Kommunikations-          Gesetze, welche die Synode am 26. November 2020 verabschiedet
arbeit der Katholischen Landeskirche in Weinfelden. Wir suchen eine*n                hat, dem fakultativen Referendum zu unterstellen, nachdem die neue
                                                                                     Verfassung der Landeskirche (LKV) am 13. Juni 2021 angenommen
Mitarbeiter*in der Fachstelle                                                        worden ist. Bei den beiden Gesetzen handelt es sich um:

Kommunikation | 40 %                                                                 • Gesetz der Kath. Synode über die Kath. Landeskirche des Kantons
                                                                                       Thurgau (LKG)
                                                                                     • Gesetz der Kath. Synode über die katholischen Kirchgemeinden
Ihre Aufgabenbereiche umfassen:
• Korrektorat und Mitarbeit im redaktionellen Bereich                                  des Kantons Thurgau (KGG)
• Administration
• Betreuung der Webseite                                                             Die beiden Gesetze sind auf www.kath-tg.ch/amtlich publiziert.
                                                                                     Stimmberechtige Mitglieder der Landeskirche sowie Kirchenvor -
Was Sie für diese Stelle mitbringen:
                                                                                     steherschaften können gegen eines oder gegen beide Gesetze das
• eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung
• gute Kenntnisse in Microsoft-Office-Programmen und                                 Referendum erheben. Der genaue Wortlaut der Beschlüsse, Fristen
  Content-Management-Systemen                                                        zur Einreichung wie auch weitere Beschlüsse, welche nicht dem
• stilsicheres Deutsch und gute kommunikative Fähigkeiten                            Referendum unterliegen, sind ebenfalls auf der Website veröffentlicht.
• die Fähigkeit, sich konstruktiv in ein Team einzubringen
                                                                                     Katholische Synode des Kantons Thurgau
Wir bieten Ihnen eine vielseitige und selbständige Tätigkeit in einem kleinen        Dr. Dominik Diezi, Präsident · Monika Künzli, Aktuarin
Team, bei dem Initiative und Kreativität bei der Mitgestaltung willkommen sind.
Auskünfte erteilen der leitende Redaktor von forumKirche, Detlef Kissner
(071 626 11 73) und der Fachstellenleiter Manuel Bilgeri (071 626 11 75).
Bewerbungen senden Sie bitte bis 15. August 2021 per E-Mail an
manuel.bilgeri@kath-tg.ch.
                                                                                   Leserbrief
                                                                                   forumKirche Nr. 12, Seite 16: Cartoon «Katholische Klemme»
                            Katholische Landeskirche                      hurgau   Der Cartoonist bringt es auf den Punkt, wie wir Katholiken leider
                            Katholischer Kirchenrat des Kantons Thurgau            zu oft funktionieren: Wir sehen uns in verschiedenen Lagern,
                                                                                   finden, die Kirche sei nicht mehr die unsere, sie habe anders zu
Die Katholische Landeskirche Thurgau leistet mit vier Fachstellen und etlichen
                                                                                   funktionieren. Er hat recht, wir sind wirklich in der Klemme. Und
Spezialseelsorgestellen verschiedene überpfarreiliche Dienste der katholischen
Kirche im Kanton Thurgau. Das Generalsekretariat verantwortet die Quer-            sind wir ehrlich: Wir bringen uns selber da hinein!
schnittsbereiche und unterstützt zahlreiche Abläufe. Für die internen Aufgaben     Nehmen wir die Aussage des Cartoons als Ansporn, als Aufgabe,
im Zentrum Franziskus in Weinfelden suchen wir eine*n                              etwas zu ändern! Reformieren wir uns! Im Sinn des Wortes
                                                                                   Re-Form: Zurück-zur-Form. Zurück zu Christus, der Seiner Kirche
IT- und Betriebs-                                                                  Form, Inhalt und Ziel gegeben hat. Wenn Christus unser wichtig-
                                                                                   stes Ziel ist, wie Er selbst sagt, «der Weg, die Wahrheit und das
Assistenten*in | 40 %                                                              Leben», dann brauchen wir keine verschiedenen Lager. Der Geist
                                                                                   Gottes wird uns trotz und in unserer Unterschiedlichkeit zeigen und
Ihre Aufgabenbereiche umfassen:                                                    zu spüren geben, dass nur eines nötig ist: Eine Glaubensgemein-
• Sicherstellen der Haustechnik im Zentrum Franziskus und der Bürogeräte
                                                                                   schaft zu sein, in Christus verbunden – nicht in verschiedenen
   (Computer, Telefon, Drucker) an den sechs Aussenstellen
• First-Level-Support für Mitarbeiter*innen in Weinfelden und in den               Lagern, sondern in der Einheit mit IHM: ER muss der Mittelpunkt
   Aussenstellen                                                                   sein, worum sich alles dreht. ER muss unser aller Ansporn und
• Bearbeitung und Kontrolle von Leasingverträgen der IT-Hardware                   Anziehungspunkt sein. Bestimmt wird ER uns dann in Seiner Liebe
• Einkauf von Büromaterial, Papier, Toner, Kaffee etc.                             zu erkennen geben, was wirklich wichtig und anzustreben ist.
• Allgemeine administrative Aufgaben zur Unterstützung im Generalsekretariat
                                                                                   ER wird uns ein neues Verständnis schenken und uns aus der
• Wünschenswert: Stellvertretung im Bereich Zahlungsverkehr
                                                                                   Klemme helfen, sollten wir darin gefangen sein! Ich bin überzeugt,
Was Sie für diese Stelle mitbringen:                                               dass in dieser Priorität auch die viel kritisierten Rahmenbedingun-
• Erfahrung in IT-Support
                                                                                   gen und Strukturen einen ganz anderen Stellenwert erhalten und
• Flair für technische Geräte
• Erfahrung in administrativen Aufgaben                                            unser Glaube und unsere Kirche in einem ganz anderen Licht
• Eigenständiges und eigenverantwortliches Arbeiten und Handeln                    erscheinen – und die Leute plötzlich staunend sagen: «Seht, wie
                                                                                   sie einander lieben!»
Wir bieten Ihnen eine vielseitige und selbständige Tätigkeit in einem kleinen
Team. Anstellungsbedingungen gemäss Besoldungsreglement der Katholischen
                                                                                                                                    Ruth Neidhart, Ramsen
Landeskirche Thurgau. Auskünfte erteilen Michaela Berger-Bühler und
Urs Brosi (071 626 1111).
Bewerbungen senden Sie bitte bis 15. August 2021 per E-Mail an
michaela.berger@kath-tg.ch.

                                                                                                                                  forumKirche | 14-2021 13
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