Leben in der Klause Auf Wiboradas Spuren - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche
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Nummer 14 10. bis 30. Juli 2021 3 Wochen Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Auf Wiboradas Spuren Leben in der Klause
Editorial … Inhalt 3+4 Wiborada 2021: Im Eingeschlossensein die Freiheit erleben Eine Woche auf Wiboradas Spuren 5 Thurgau: Die Schweizergarde erhält einen Zuschuss Synode der katholischen Landeskirche Thurgau Sarah Stutte Bild: Detlef Kissner Die Geschichte der Wiborada ist eine faszinierende. Die katholische Märtyrerin und einzige Frau unter den St. Galler Hausheiligen stammte Quellen zufolge aus einer Thurgauer Adelsfamilie, deren Festung sich ver- mutlich in der näheren Umgebung von Märstetten- Wigoltingen befand. Ihre wichtigste Bezugsperson war ihr Bruder, ein Priester, mit dem sie später eine Wall- fahrt nach Rom unternahm. Durch ihn eignete sie sich geistliche Bildung an und erlernte die 150 Psalmen auf Latein. 6 Thurgau: Begegnung statt Online-Angebote Mit einer Umfrage Jugendliche einbeziehen Im Jahr 912 gelangte sie von Konstanz über den See nach St. Gallen und lebte in einer Zelle an der Kirche 7 Kirche setzt sich ein: Gerüstet für die Zukunft St. Georgen oberhalb des Klosters. Dort begründete Vielseitige Nutzung kirchlicher Räume durch Entflechtung sie die spätere Gemeinschaft der Inklusinnen – der in Zellen eingeschlossen lebenden Einsiedlerinnen, die 8 Gedankenimpuls von Antoine de Saint-Exupéry sich im Schatten des Gallusklosters bildete. Nach vier- jähriger Probezeit liess sie sich vom Bischof im Jahr 916 in eine Zelle an der Kirche St. Mangen auf Lebens- PFARREIMITTEILUNGEN zeit einschliessen. Hier wurde sie, durch ihre Prophezeiungen, zur Ratgeberin für Klerus, Adel und Volk. Weil sie im Jahr 926 den drohenden Einfall der 9 Den Glauben feiern: Ungarn in St. Gallen voraussah, rettete sie die Kloster- Gottesdienste und Gedanken zum Sonntag bibliothek sowie die Mönche, die in eine nahe Burg flüchteten. Wiborada blieb ihrem Gelübde als Inklusin 10 Schaffhausen: Förderung von Schulbildung treu und als einzige vor Ort. Daraufhin wurde sie von Synode unterstützt Projekte in Albanien und Tansania den Ungarn erschlagen. Bild: Monika Freund-Schoch Um die letzten zehn Lebensjahre der Wiborada nach- zuempfinden und dieses Gefühl in die heutige Zeit zu transferieren, liessen sich zehn Teilnehmer*innen in diesem Jahr eine Woche lang auf kleinstem Raum ein- schliessen. Ein spannendes Selbsterfahrungsprojekt, dass auch bei Gabriel Krucker, dem modernen Inklu- sen, den wir im Interview nach seiner Erfahrung be- fragten, tiefe Einsichten hinterlassen und den eigenen Glauben gefestigt hat. Der interessanteste Satz, der mir von diesem Gespräch geblieben ist: «Ich habe durch das Eingeschlossensein eine Freiheit erlebt, die ich sonst nicht habe». Sich freiwillig in die Stille 10+11 Kirche ohne Grenzen: Hoffnung für Christen in Ägypten begeben, auf sich selbst zurückgeworfen sein und sich Im Gespräch mit einem koptisch-katholischen Bischof damit auseinanderzusetzen, im Alltag einfach einmal innezuhalten und sich kleine Auszeiten zu nehmen, 12 Thurgau: Für verbindende Werte eintreten kann helfen, den Blick wieder für das Leben zu Domkapitel trifft sich mit Thurgauer Regierungsrat schärfen. 12 News 13 Inserate · Amtliche Publikation · Leserbrief 14+15 Tipps aus der Redaktion: Veranstaltungen und Medien 16 Cartoon & Zum Schluss Titelbild: Gabriel Krucker aus Bichwil blickt aus dem kleinen Fenster seiner Wiborada-Zelle an der Kirche St. Mangen (SG). Bild: Hildegard Aepli 2 forumKirche | 14-2021
Wiborada 2021 Im Eingeschlossensein die Freiheit erleben Eine Woche auf Wiboradas Spuren TGEISCTHICEHLTE Bild: Hildegard Aepli Als achter von insgesamt zehn Teilneh- mer*innen verbrachte Gabriel Krucker aus Bichwil (SG) eine Woche in der Wiborada- Zelle neben der St. Galler Kirche St. Mangen. Der 61-jährige Bildhauer und Kunstthera- peut, der katholisch aufwuchs, nutzte die Zeit vom 12. bis zum 19. Juni, um zu zeichnen und sich mit seinem Glauben auseinanderzusetzen. Warum wollten Sie sich in die Wiborada- Zelle einschliessen lassen? Meine Frau hat mich auf das Projekt «Wiborada2021» aufmerksam gemacht und danach hat mich die Idee nicht mehr losge- lassen. Ich hatte schon Erfahrung mit Exerzi- tien und Meditation und ich war neugierig darauf, was es mit mir macht, auf so engem Raum eingesperrt zu sein. Wie fühle ich mich dabei, komme ich Gott in dieser Zeit wirklich näher und, wenn ja, kann ich ihn vielleicht auf eine andere Art erspüren? Gabriel Krucker in seiner Zelle beim Gebet. Der Aufsteller, die Sonnenblume, ist ebenfalls im Bild. Konnten Sie sich auf diese spezielle Zeit vorbereiten? In der Gruppe der zehn Teilnehmer*innen, Projekt initiiert und als erste Inklusin daran einiges passieren muss. Also habe ich ei- die sich für das Experiment beworben hat- teilgenommen hat. Jeden Morgen brachte nen Rat aus acht Frauen gezeichnet, die im ten, trafen wir uns zuvor regelmässig, um sie mir frisches Wasser, einen Kaffee und Kreis stehen, miteinander reden und sich so alles Notwendige zu besprechen. Dabei ein Wiborada-Brot in die Zelle, das wir ge- für Gerechtigkeit einsetzen. In einer anderen überlegte sich jede*r eine individuelle meinsam segneten. Das Mittagessen durfte Zeichnung hält die Wiborada ein aufgeschla- Tagesstruktur für die Zeit in der Klause, ich jeweils dankbar von einer anderen Per- genes Buch in den Händen, während im damit wir nicht «luftlos» den Tag verbringen. son am Fenster in Empfang nehmen. Hintergrund das Fenster der Klause zu Manchmal konnte ich diese aber nicht ein- sehen ist. Für mich war sie eine Art Tür- halten. An einigen Tagen habe ich einfach Konnten Sie etwas in die Zelle mitnehmen? wächterin des Projekts. Auch von der Bibel mehr Bewegung benötigt oder mir war mehr Ich habe einen Gebetsteppich und ein Ge- habe ich mich kreativ inspirieren lassen, nach Singen, das war ganz unterschiedlich. betskissen mitgenommen, zusätzlich Papier durch Geschichten oder Sätze, die mir in Jeweils mittags und abends wurde das und Bleistift, damit ich die Zeit mit Zeichnen dem Moment wichtig waren. Fenster im Raum für je eine Stunde geöffnet, ausfüllen konnte. Die Zeichnungen, die ich damit Menschen von ausserhalb sich mit in der Zelle anfertigte, hatten einen direkten Wie viele Menschen kamen in Ihrer Woche den jeweiligen Inklus*innen austauschen Zusammenhang mit dem, was ich in dieser mit welchen Fragestellungen am Fenster konnten. Um auf bestimmte Anliegen, auf ih- Woche in der Bibel gelesen habe, was die vorbei, um mit Ihnen in Kontakt zu treten? re Sorgen und Nöte angemessen reagieren Menschen in dieser Zeit an mich herantru- Bei mir kamen nicht so viele wie bei den an- zu können, haben wir im Vorfeld Gesprächs- gen oder was mich persönlich beschäftigte. deren Inklus*innen die Wochen zuvor, dafür situationen in Form von Rollenspielen ein- Alles war irgendwie miteinander verbunden: konnte ich jedoch sehr tiefe Gespräche geübt. Es war gut, dass wir uns damit schon das Zeichnen, die Gespräche am Fenster führen. Einige nahmen an, ich sei ein aus- früh gedanklich auseinandersetzen konnten. und diejenigen mit Hildegard Aepli. gebildeter Seelsorger, das musste ich dann Abgesehen davon habe ich aber nicht ge- erstmal berichtigen. Für mich war es eine wusst, was genau auf mich zukommt. Auf welche Weise haben Sie versucht, sehr ungewöhnliche Erfahrung, dass wild- Ihren Tag zu strukturieren? fremde Menschen an dieses Fenster heran- Und wie haben Sie die Woche dann erlebt? Bei mir stand jeder Tag unter einem be- getreten sind, die Fürbitten niederlegten und Sie war sehr intensiv, das hatte ich so nicht stimmten Thema. Mich beschäftigte bei- mir ihre teilweise sehr persönlichen Ge- erwartet. Einerseits durch die Gespräche spielsweise die Ratlosigkeit von uns Men- schichten erzählt haben, über Verlust oder mit den Menschen am Fenster, aber auch schen im Grossen wie im Kleinen. Natürlich auch Missbrauchserfahrungen. Einige der durch meine persönliche Situation mit Gott. hat mich die ganze Woche hindurch vor Anliegen haben mich so bewegt, dass ich Dem konnte ich auch nicht ausweichen, weil allem die Wiborada begleitet, das Thema sie in mein Abendgebet miteinschloss. Es die Zelle so klein war. Ganz wichtig war die Frauen in der Kirche und in der Welt und war eindrücklich, dass es so ein grosses Be- Begleitung durch Hildegard Aepli, die das dass in Sachen Gleichberechtigung noch (Fortsetzung nächste Seite) forumKirche | 14-2021 3
Wiborada 2021 (Fortsetzung von Seite 3) Bild: Hildegard Aepli Bild: Sarah Stutte dürfnis danach zu geben scheint, mit jeman- mer ge- dem zu reden, der einfach da ist. So wie worden. Gott immer da ist. Das Wissen darum, dass Am An- man von etwas getragen wird, war tröstlich. fang der Auch das versuchte ich in einer Zeichnung Woche sah festzuhalten, indem ich eine junge Frau mit ich Rosenkno- einem Kind dargestellt habe. Ich stellte mir spen, die noch geschlossen waren, als ich gedanklich vor, wie Gott das Kind wiegt, das aus dem kleinen Fenster schaute. Am näch- sinnbildlich für uns Menschen steht und wie sten Morgen waren die Rosen offen und viele Menschen dieses Gefühl von Gebor- blühten. Es ist interessant, die Welt um sich genheit noch nie erfahren haben. herum einmal so aufmerksam wahrzuneh- men. Hatten Sie auch erhellende Momente am Fenster? Was haben Sie in Bezug auf Ihren Glauben Natürlich, nicht alles war bedrückend, es gelernt und mitnehmen können? gab sehr viele lustige Begebenheiten. Es Dass Gott eine unversiegbare Quelle ist. kamen auch nicht alle Menschen mit einer Es gibt so viele Geschichten in der Bibel, Frage zu mir, auf die sie sich eine Antwort die ich noch nicht kenne und ich hatte in erhofften. Der Austausch war einfach schön, der Zelle Zeit, mich einmal eingehender aufeinander zu hören und einzugehen. Mit damit zu beschäftigen. Dabei sind auch Der Bildhauer und Kunsttherapeut fertigte in Freunden und Verwandten von mir, die mich Fragen entstanden, durch Bibelstellen, die seiner Wiborada-Woche viele Zeichnungen an. ebenfalls am Fenster besuchten, habe ich ich nicht verstehe und mit denen ich mich Hier die Wiborada mit Buch vor dem Fenster. einfach nur geplaudert. Das hat mich wiede- dann bewusst auseinandergesetzt habe. rum gestärkt. Eine Bekannte aus dem Chor Einen neuen Wert für mich haben die Psal- hat mir eine Sonnenblume mitgebracht, die men bekommen. Was dort für ein Schatz Haben Sie zwischendurch das Gefühl von für mich ein Farbtupfer in der Zelle und ein verborgen ist, der die Generationen über- Einsamkeit verspürt? Aufsteller für den Rest der Woche war. dauert hat! Jede*r von uns durfte für den Nein, ich habe mich nie alleine gefühlt und ersten Tag in der Zelle ein Brot mitnehmen. genau das hat mich erstaunt. Grundsätz- Gab es Momente, die Ihnen schwergefallen Am Morgen bevor ich eingeschlossen wur- lich bin ich ein Mensch, der stets in Kon- sind? de, bin ich in die Dorfbäckerei gefahren und takt mit anderen steht und nicht gerne zu Ich muss sagen, ich bin eher der Bewe- habe mich für ein Wurzelbrot entschieden. lange allein ist. Ich habe durch das Einge- gungstyp und gerne draussen in der Natur. Das war für mich das Anfangsthema der schlossensein eine Freiheit erlebt, die ich Das hat mir ein wenig Sorgen bereitet. Doch Woche: mit meinen Wurzeln zurück an sonst nicht habe. Ich hatte Zeit zum Zeich- während der Woche hat mir dann das Son- Gottes Quelle zu gelangen. nen oder Beten. Einmal gab es in der Nacht nenlicht fast noch mehr gefehlt als die Be- aufgrund eines Rohrbruchs Bauarbeiten in wegung. In meiner Woche war es zudem unmittelbarer Nähe und es war unglaublich noch sehr frisch in der Zelle, da sie an der laut. Ich konnte zwar nicht schlafen, aber Nordseite der Kirche, unter einer schattigen Das Wiborada-Projekt das hat mich nicht nervös gemacht, weil Tanne angebaut war, und das Wetter noch Die St. Galler Seelsorgerin Hildegard ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit mus- nicht auf sommerliche Temperaturen um- Aepli entwickelte die Idee zu «Wiborada ste. Ich konnte einfach ausschlafen und geschwenkt hatte. 2021» (forumKirche 9/2020). Das spiri- meinen Tag nach meinen Vorstellungen tuelle Projekt sollte Menschen von heute gestalten. Konnten Sie nachempfinden, wie sich die die Möglichkeit geben, nachzuempfinden, Wiborada gefühlt haben muss? wie sich das Leben als Inklus*in anfühlt. Was ist Ihr Fazit aus dem Projekt? Was Für mich ist es unvorstellbar, so etwas so Dafür wurde eine 5,3 auf 3,5 Meter haben Sie für sich daraus mitgenommen? lange zu überleben. Die Kälte im Winter, grosse Zelle, innen und aussen aus Holz Dass Gott mich begleitet und mein Ur - wenig Licht mit dem kleinen Fenster nach gefertigt, an die Aussenfassade der vertrauen in ihn wieder gestärkt wurde. draussen. Über zehn Jahre keinen Sonnen- Kirche St. Mangen angebaut. Ein Bett, Dass wir alle zusammenarbeiten müssen, strahl auf der Haut zu spüren. Ich habe mir ein Toitoi-WC, ein Tisch und ein Stuhl Männer und Frauen gemeinsam, ob in der auch überlegt, wie die Hygiene damals war, hatten darin Platz. Mobiltelefone und Politik, der Wirtschaft oder in der Kirche. wie kompliziert es gewesen sein muss, sich Computer waren verboten. Während Nur so gibt es Lösungen für die Zukunft. zu waschen und die Notdurft zu entrichten. neun Wochen von April bis Anfang Juli Jeder Mensch muss ernstgenommen wer- Wir hatten auch nur einen Waschlappen und wohnten insgesamt zehn katholische den, alles hat seine Berechtigung und sein ein wenig Wasser. Man merkt erst in einer oder evangelische Teilnehmer*innen in Dasein. Das Wichtigste ist, dass man solchen Situation, was für ein Geschenk es der Klause. miteinander redet. ist, eine Dusche mit Warmwasser anstellen Weitere Infos: www.wiborada2021.ch zu können. Ich bin in diesen Tagen achtsa- Interview: Sarah Stutte 4 forumKirche | 14-2021
Thurgau Die Schweizergarde erhält einen Zuschuss Synode der katholischen Landeskirche Thurgau Bild: Manuel Bilgeri Am 21. Juni genehmigten die Mitglieder des katholischen Kirchenparlaments den Jahresbericht und die Rechnung 2020. Im Pentorama in Amriswil beschlossen die Synodalen einen Beitrag in Höhe von 100'000 Franken für den Kasernenneubau der Schweizergarde. Die Synodalen hiessen den Jahresbericht und die Rechnung 2020 der katholischen Landeskirche Thurgau gut. Beides geneh- migten die 75 anwesenden Kirchenvolks- vertreter*innen einstimmig. Die Geschäfts- prüfungskommission zeigte auf, dass die Verwaltung und die kantonalen Fachstellen im Corona-Jahr gut gearbeitet haben. Die Mitarbeiter*innen haben sich auf die besondere Situation eingestellt und flexibel wie auch kreativ darauf reagiert. Erwin Wagner, Synodale aus Weinfelden und Vater eines ehemaligen Schweizergardisten, berichtet Die Finanzkommission lobte den Kirchenrat über persönliche Erlebnisse rund um die Garde und den Vatikan. zudem für den kostenbewussten Umgang mit den Kirchensteuern. Wegen einmaliger Einnahmen und mehrerer vakanter Stellen mit dem Landeskirchengesetz und dem im Sinne eines Postulats grossmehrheitlich schloss die Rechnung 2020 mit einem Kirchgemeindegesetz am 1. Januar 2022 gut. Kirchenratspräsident Cyrill Bischof Ertragsüberschuss von rund 754'000 in Kraft treten. Bis zur Einführung der neu- nahm dieses Anliegen gerne entgegen. Franken ab. en Rechtsgrundlagen muss der Kirchenrat Des Weiteren beschlossen die Synodalen aber noch einiges regeln. Darum beantrag- einen Kredit zur Einrichtung einer neuen Diskussion um Zuschuss te er gegenüber der Synode, verschiedene Mitglieder-Adressverwaltung für die Kirch- Wie erwartet gab ein vom Kirchenrat bean- Übergangsbestimmungen zu erlassen. Alle gemeinden. Die Kirchgemeinden im Thur- tragter Zuschuss Anlass zur Diskussion. sechs Anträge hiessen die Synodalen gut. gau arbeiteten bisher mit unterschiedlichen Für den Kasernenneubau der Schweizer- Zudem sind noch zwei äussere Einflüsse Systemen und erhielten die Personendaten garde sollen 100'000 Franken aus dem Er- entscheidend. Einerseits muss der Grosse von den politischen Gemeinden. Mit der tragsüberschuss 2020 gespendet werden. Rat des Kantons Thurgau die Verfassung neuen Mitgliederdatenbank sollen die Das entspricht etwas mehr als einem Fran- genehmigen. Andererseits kann gegen die Kirchgemeinden die Daten direkt vom Kan- ken pro Katholik*in im Thurgau. Gleich beiden Gesetze das Referendum ergriffen ton erhalten. Die Initialkosten für die Ein- mehrere Synodalen brachten ihre Voten für werden. Aktuell will dies der Kirchgemein- richtung sowie die jährlichen Lizenzkosten wie auch gegen den Antrag ein. So befand deverband Nollen-Lauchetal-Thur beim werden künftig von der Landeskirche bezahlt. ein Votant die undurchsichtigen Finanzen Kirchgemeindegesetz tun. Es besteht die Zum Schluss der Sitzung dankte Brigitte des Vatikanstaats für bedenklich. Das Geld Möglichkeit, dass der Kirchenrat die Glur, Regionalverantwortliche des Bistums solle lieber für Menschen eingesetzt wer- Wahlen 2022 für alle Organe gemäss den Basel, den Mitgliedern der Synode, des den, die in Not sind. Ein zweiter Sprecher, alten Bestimmungen aus dem Jahr 1968 Kirchenrates sowie den Mitarbeiter*innen selbst ehemaliger Schweizergardist, ent- anordnen muss. der Fachstellen für die wertvolle Arbeit. gegnete, dass das Geld nicht an den Heili- gen Stuhl fliesse, sondern direkt in den Austausch mit anderen Landeskirchen Manuel Bilgeri Bau der Kaserne. Die Schweizergarde lebe Rainer Naeff-Ludin, Synodale aus Diessen- und überlebe überhaupt zu grossen Teilen hofen, reichte eine Motion zur Wiederbe- von privaten Spenden. Dass die Schweizer- lebung der Landeskirchenkonferenz im garde eine gute Werbebotschafterin für die Bistum Basel ein. Der Kirchenrat solle ver- Amtliche Publikation Schweiz darstellt, war für alle Anwesenden suchen, das Austauschtreffen mit den Kir- Ab sofort erfolgt die amtliche Publikation jedoch unbestritten. Mit vier Gegenstim- chenräten der neun anderen Landeskirchen der Synode im Pfarreiblatt forumKirche. men und fünf Enthaltungen stimmten die im Bistum Basel wiederaufzunehmen. Der Jeweils vor einer Synodensitzung wird Synodalen für die finanzielle Unterstützung. Motionär erhofft sich, dass die zehn kanto- die Einladung publiziert. Im Anschluss nalkirchlichen Körperschaften geeinter an eine Sitzung folgt ein Hinweis auf die Die neue Kirchenverfassung dem Bischof gegenübertreten und so ihren Beschlüsse mit Verweis auf die Unter- Am 13. Juni stimmte das Kirchenvolk der Anliegen in finanziellen wie auch seelsorg- lagen, die auf der Website neuen Landeskirchenverfassung mit 90 lichen Themen mehr Nachdruck verleihen www.kath-tg.ch/amtlich publiziert werden. Prozent zu. Die Verfassung soll zusammen können. Die Synodalen hiessen die Motion forumKirche | 14-2021 5
Thurgau Begegnung statt Online-Angebote Mit einer Umfrage Jugendliche einbeziehen Bild: Detlef Kissner Kinder und Jugendliche sollen mehr bei Angeboten mitreden können, die für sie bestimmt sind. Das war das Ziel einer Umfrage, die die Jugendarbeiterin Bianca Rehm (29) im Pastoralraum Nollen- Lauchetal-Thur durchführte. Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden. Erste Ideen konnten gleich ins Jugendprogramm aufgenommen werden. Anfang März erhielten alle Kinder und Jugendlichen des Pastoralraums im Alter von 10 bis 20 Jahren eine Postkarte mit einem QR-Code. Mit ihm gelangten sie zu einer Umfrage, die sie in wenigen Minuten ausfüllen konnten. Ob sie die Angebote der Jugendarbeit kennen, was sie gern in ihrer Freizeit machen, welche Anlässe sie sich wünschen würden und in welchem Verein sie Mitglied sind – das waren vier der 15 Fragen. Bianca Rehm hätte gern mit den Beteiligten selbst gesprochen. Doch die Bianca Rehm zeigt die Postkarte, mit der sie zur Umfrage eingeladen hatte. Pandemie liess im Frühjahr nur den digi- talen Weg zu. «Wir wollten herausfinden, wo wir die Jugendlichen abholen können, Gute Resonanz Im Gespräch bleiben bzw. wo schon eine Sättigung im Freizeit- Die Sozialarbeiterin ist auch sehr zufrieden Das Ergebnis der Umfrage ist nicht nur für bereich vorhanden ist», erklärt die Jugend- mit dem Rücklauf der Umfrage. 128 der das Leitungsteam von Interesse, sondern arbeiterin. Ausserdem sollen sich die 330 Angeschriebenen hätten geantwortet, floss auch in Zusammenkünfte mit dem Jugendlichen eingeladen wissen, die An- etwas mehr Mädchen (57 %) als Jungen. Seelsorgeteam und dem Vorstand des gebote für sie mitzugestalten. «Mitsprache «Interessant ist, dass drei Prozent der Kirchgemeindeverbandes ein. Zudem infor- ist wichtig. Etwas überstülpen, funktioniert Rückmeldungen von Teilnehmer*innen mierte Bianca Rehm alle angeschriebenen nicht.», so Rehm. Die Ergebnisse der Um- ausserhalb des Pastoralraums kamen», so Jugendlichen mit einem Brief über die wich- frage fliessen zudem in ein Konzept für Rehm. Manche seien über Freund*innen tigsten Rückmeldungen und wird diese in Jugendarbeit ein, das sie im Moment für mit der Jugendarbeit im Pastoralraum ver- den nächsten Wochen auf den sozialen den Pastoralraum erstellt. bunden. Auch 9-Jährige hätten sich be- Netzwerken veröffentlichen: «Ich möchte, teiligt, obwohl diese gar nicht angeschrie- dass wir im Gespräch bleiben, dass unsere Gleich umgesetzt ben worden seien. Auch hier waren wohl Angebote bekannt werden.» In den letzten Jahren hat sich ein engagier- Freund*innen oder Geschwister ausschlag- Damit verbunden ist das Anliegen, dass tes Team von Leiter*innen im Alter von etwa gebend. Jugendliche über 15 Jahre haben Kinder und Jugendliche sich eingeladen 16 bis 24 Jahren ein Programm für Kinder sich kaum an der Umfrage beteiligt. «Da fühlen, ihre Ideen einzubringen und mit- und Jugendliche ausgedacht und durchge- stellt sich für uns die Frage, wie wir auch zumachen. Dies geschah nicht erst durch führt. Dass sie mit ihren Ideen gar nicht so die Grossen erreichen können», so die die Umfrage, sondern war dem Leitungs- schlecht lagen, war ein Ergebnis der Um- Jugendarbeiterin. team schon zuvor sehr wichtig. «Wenn wir frage: «Die bisherigen Angebote sind im Als Wunsch wurden oft Sportanlässe Wünsche hören, notieren wir sie. Am Ende Grossen und Ganzen gut bei den Jugend- (32 %), Anlässe in Gruppen (28 %) oder jedes Anlasses fragen wir die Teilnehmen- lichen angekommen.» So hätten sich viele Lager (18 %) genannt. Erstaunlich war, dass den nach ihren Eindrücken und Wünschen», zum Beispiel wieder einen Bubbel-Soccer- 92 Prozent der Befragten ein Online-Ange- sagt Bianca Rehm. Anlass (die Fussballspieler*innen haben bot ablehnten, also physische Treffen klar ein Luftpolster um sich) gewünscht, der vor bevorzugten. «Das ist auch ein Riesenlob Detlef Kissner vier Jahren super angekommen war. Dass für unser Team», hebt Bianca Rehm hervor, einige für ein Bastelangebot votierten, war «und erspart uns unnötige Arbeit.». Die für die Programmmacher*innen eher eine Gemeinschaft steht im Vordergrund. Etwa Überraschung. Doch das Team konnte vier Prozent wünschten sich ausserdem Nähere Infos auf beide Vorschläge gleich ins neue Jahres- regelmässige Jugendgottesdienste. Auf www.nollen-lauchetal-thur.ch, auf programm aufnehmen, das jetzt im August diesen Wunsch möchte sie gern eingehen – Instagram: jugendarbeit.pastoralraum startet. «Schneller geht's nicht», freut sich in der Hoffnung, dass auch andere Jugend- bzw. Facebook: Pastoralraum Nollen- Bianca Rehm. liche diese Feiern schätzen lernen. Lauchetal-Thur 6 forumKirche | 14-2021
Kirche setzt sich ein Gerüstet für die Zukunft Vielseitige Nutzung kirchlicher Räume durch Entflechtung In Aadorf genehmigte die Kirchgemeinde aufteilung für eine effiziente Liegenschafts- dem Pfarrgarten mit einer Sole-Wasser- 2019 den Neubau eines Pavillons und den nutzung schlecht geeignet war, legte den Wärmepumpe verbunden, die sich in der ge- Umbau des alten Pfarrhauses. Liegen- Grundstein für die Idee einer Entflechtung. meinsamen Technikzentrale im Pfarrhaus schaftsverwalter Markus Sax und Bruno «Der Auftrag der Landeskirche lautet, die befindet und mit dem erzeugten Solarstrom Gerig, Präsident der Kirchenvorsteher- uns anvertrauten Vermögenswerte zeitge- betrieben werden soll. «In Bezug auf die schaft, erklären die Idee hinter diesem und recht und soweit möglich gewinnbringend zu Klimapolitik, auf Energieeffizienz und Nach- anderen räumlichen Vorzeigeprojekten. nutzen. Da das Pfarrhaus jedoch unter haltigkeit wollten wir etwas unternehmen und haben erst über andere Bild: Sarah Stutte Die katholische Kirchgemeinde Ideen der Wärmegewinnung Aadorf-Tänikon ist im Besitz meh- nachgedacht. Da sich in der rerer operativer Räumlichkeiten, Zwischenzeit aber das Energie- um das kirchliche Leben seel- gesetz verschärft hatte und ver- sorgerlich und liturgisch zu ge- mehrt gefordert wurde, erneuer- stalten. Sie bewirtschaftet mit bare Energien einzusetzen, stand St. Alexander in Aadorf und unser Entschluss schnell fest», St. Bernhard in Tänikon zwei so Markus Sax. «Die Anlage Kirchen, zwei Pfarrhäuser und die wurde von den Stimmbürger*in- St. Anna Kapelle in Tänikon. Dazu nen mit einem grossen Mehr an- kommt in Aadorf das Pfarreizen- genommen», sagt Bruno Gerig. trum, ein angrenzendes Haus, Bei allen Überlegungen, die das in den Besitz der Kirchge- Räumlichkeiten effizient zu nut- meinde überging und heute ex- zen, stehe immer der Blick Rich- tern vermietet wird, sowie der tung Zukunft im Vordergrund, fügt neue Pavillon, der im letzten Au- der Präsident der Kirchenvorste- gust auf dem westlich gelegenen herschaft hinzu. In Aadorf denke Pflanzgarten, gleich rechterhand man deshalb positiv, was die Nut- des grossen Parkplatzes erstellt zung von Kirchenräumen in zehn wurde. Im grössten Raum dieses oder fünfzehn Jahren betreffe, Pavillons findet nun der Religions- denn man fühle sich für die seel- unterricht statt, auch Sitzungen sorgerliche Nachfrage gerüstet. und Gruppenanlässe können dort Markus Sax (links) und Bruno Gerig vor dem sich derzeit noch abgehalten werden. Platz gab es im Umbau befindlichen alten Pfarreihaus in Aadorf. Sarah Stutte unter dem frischen Dach ebenfalls für ein zentralisiertes Sekretariat beider Pfarreien und für zwei Seelsorge- Denkmalschutz steht, kam eine Volumen- Räume. «Durch den neuen Pavillon ist eine vergrösserung nicht infrage und wir mussten Liegenschaften in Zahlen flexiblere Nutzung möglich. Die angeglieder- eine andere Lösung finden», führt Markus Die Gesamtkosten für den Umbau des ten Vereine umgehen so Terminkonflikte Sax aus. Bruno Gerig, Präsident der Kirchen- katholischen Pfarrhauses sowie den und auch Dritte können die Räumlichkeiten vorsteherschaft ergänzt: «Dies besonders Neubau des Pavillons belaufen sich mieten», erklärt der für die Kirchgemeinde im Hinblick auf den zukünftigen Platzbedarf auf 2,5 Millionen Franken. Für die zwei Aadorf zuständige Liegenschaftsverwalter für den Religionsunterricht, da die Popula- 4-Zimmer-Wohnungen sowie das Loft im Markus Sax. tion in der Gemeinde stetig zunimmt». Die- Dachgeschoss fallen rund 1,4 Millionen sem Anspruch und weiteren – wie beispiels- Franken an. Der Pavillon schlägt mit rund Platz für Religionsunterricht weise Diskretionsgesprächen in einer 800'000 Franken zu Buche. Dazu kommt Gerade dieser eingeschossige Bau stellt schalldichten Umgebung – kann nun der die Sanierung zweier Garagen für ein Vorzeigeprojekt in Sachen wünschbare neue Pavillon gerecht werden, ebenso wie 45'000 Franken und die Kosten für die Trennung zwischen der kirchlichen Nutzung die neuen Mietwohnungen zusätzliche Ein- Stützmauer von 78'000 Franken. Im einerseits und der privaten des alten Pfarr- nahmen generieren, was umso wichtiger März 2019 wurde der Kredit an der hauses dar. Letzteres befindet sich gerade sei, «wenn irgendwann die Steuereinnahmen Kirchgemeindeversammlung vom Stimm- im Umbau, um im Inneren drei grosszügige der juristischen Personen wegbrechen soll- volk genehmigt. Die Kirchenvorsteher- Mietwohnungen zu realisieren, die im Herbst ten», so Bruno Gerig. schaft rechnet mit einem jährlichen bezugsbereit sein sollen. Der Umstand, marktgerechten Mietertrag aus den drei dass das um 1630 erbaute Pfarrhaus in- Den nächsten Morgen im Blick Wohnungen. Das Ziel wäre, schon mit zwischen in die Jahre gekommen war und Nicht minder zukunftsweisend ist die In- dem Mietzins aus einer Wohnung den deshalb nicht mehr den erforderlichen bau- stallation einer Photovoltaikanlage auf dem Unterhalt und die Amortisation des lichen und installationstechnischen Vor- Flachdach des Pavillonneubaus. Darüber Pavillons zu refinanzieren. (sas) schriften entsprach sowie zudem die Raum- hinaus werden zwei Erdwärmesonden unter forumKirche | 14-2021 7
Gedankenimpuls Bild: pixabay.com «Nur in der Stille kann die Wahrheit eines jeden Früchte ansetzen und Wurzeln schlagen.» Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller und Pilot · 1900 –1944 8 forumKirche | 14-2021
Den Glauben feiern Bild: rottonara/pixabay.com Gottesdienste anderssprachige Missionen Albanische Mission So, 11. Juli 13.00 Uhr St. Nikolaus Frauenfeld Kroatische Mission Sa, 10. Juli 19.00 Uhr St. Martin Arbon So, 11. Juli 09.30 Uhr Klosterkirche Münsterlingen 11.45 Uhr St. Nikolaus Frauenfeld 17.00 Uhr St. Peter Schaffhausen 18.15 Uhr St. Peter Schaffhausen Sa, 17. Juli 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen So, 18. Juli 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen Eine offene Tür Polnische Mission So, 11. Juli 13.00 Uhr St. Martin Arbon Gedanken zum Evangelium Mk 6, 7–13 So, 18. Juli 13.00 Uhr St. Martin Arbon Der Evangelienabschnitt Markus 6,7-13 sticht mein benediktini- So, 25. Juli 13.00 Uhr St. Martin Arbon sches Selbstverständnis. Schliesslich habe ich bei der Profess Portugiesische Mission Beständigkeit versprochen und nicht die Bereitschaft, mich auf die So, 11. Juli 09.00 Uhr St. Maria Sitterdorf Strasse schicken zu lassen. 11.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen Für den heiligen Benedikt ist «apostolisches Leben» nicht das mis- Sa, 17. Juli 19.00 Uhr Klösterli Frauenfeld sionarische Unterwegssein in Ungebundenheit und ohne äussere Spanische Mission Absicherung, wie es später für die Franziskaner und Dominikaner Sa, 10. Juli 18.30 Uhr St. Maria Schaffhausen bestimmend wurde. Vorbild für den Mönchsvater des 6. Jahrhun- So, 11. Juli 09.30 Uhr St. Martin Arbon derts ist die Jerusalemer Urgemeinde, die geprägt war von Gemein- 11.00 Uhr St. Stefan Amriswil schaft im Gebet und beim Brotbrechen, Gütergemeinschaft und So, 18. Juli 10.30 Uhr Klösterli Frauenfeld harmonischem Zusammenleben. Tamilische Mission Die Schrift bietet uns also ganz unterschiedliche, ja konträre, Sa, 24. Juli 19.00 Uhr Alte Kirche Romanshorn Lebensmuster an. Es gibt nur den einen Weg – nämlich Jesus. Ungarische Mission Aber es gibt verschiedene Ausformungen, die Nachfolge Jesu im So, 11. Juli 17.30 Uhr Münster Konstanz Alltag zu leben. Der eine Ruf und die konkreten Berufungen können Sa, 17. Juli 15.30 Uhr Klösterli Frauenfeld tatsächlich ganz unterschiedlich aussehen. Dennoch! Am 11. Juli (übrigens für die Benediktiner Fest des hl. Benedikt, Patron Europas) hören wir im Gottesdienst Mk 6,7-13. Gottesdienste in Radio & Fernsehen Jesus sendet die Zwölf zur Mission aus. Ich kann und will nicht Sonntag, 11. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur weghören und einfach sagen, dass mich das nichts angeht, weil Röm.-kath. Predigt – Mit Pastoralassistentin Monika Poltera ich mich für einen anderen Weg entschieden habe. Ein Leben «unter Führung des Evangeliums» (Vorwort zur Benediktsregel) Sonntag, 18. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur schliesst auch diesen Evangelienabschnitt mit ein. Röm.-kath. Predigt – Mit Seelsorger Matthias Wenk Wenn ich meinen Platz in diesen Versen suche, dann gehöre ich zu Sonntag, 25. Juli, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur denen, die aufnehmen. Gastfreundschaft ist für Benedikt zentral. Röm.-kath. Predigt – Mit Pfarreibeauftragte Vreni Ammann Ohne Gastgeber funktioniert das Missionskonzept Jesu nicht. Es müssen nicht nur Leute sein, die missionarisch unterwegs sind, Sonntag, 11. Juli, 9.30 Uhr, ZDF welche aufgenommen werden. Es können auch Pilger oder sonst Evang. Gottesdienst – So reicher Segen Aus der Augustinerkirche in Gotha Gottsuchende sein, die eine offene Tür und ein offenes Herz erwar- ten. Ihnen zuzuhören ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit. Doch Sonntag, 18. Juli, 9.30 Uhr, ZDF noch mehr: Die Fremden bringen ihre Erfahrungen, ihre Fragen und Kath. Gottesdienst – Sorge für die, die in Not sind Anliegen mit. Sie tragen ein Stück ihrer Welt in die klösterlichen Aus dem Römersteinbruch in St. Margarethen Mauern herein. Und das ist allemal eine Bereicherung. Sonntag, 25. Juli, 9.30 Uhr, ZDF Evang. Gottesdienst – Gute Reise! P. Gregor Brazerol OSB, Fischingen Aus der Freien Evangelischen Gemeinde München-Südost Sonntagslesungen Regionale Sendungen 11. Juli – 15. Sonntag 18. Juli – 16. Sonntag Radio TOP: TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch im Jahreskreis im Jahreskreis Erste Lesung: Am 7,12-15 Erste Lesung: Jer 23,1-6 Radio Munot: Gedanken zum Tag Zweite Lesung: Eph 1,3-14 Zweite Lesung: Eph 2,13-18 Montag bis Freitag 6.50 Uhr Evangelium: Mk 6,7-13 Evangelium: Mk 6,30-34 Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen Jeweils am letzten Sonntag im Monat, 10 Uhr, Wdh. 22 Uhr 25. Juli – 17. Sonntag im Jahreskreis Erste Lesung: 2 Kön 4,42-44 Schaffhauser Fernsehen SHf: Gedanke am Wuchenänd Zweite Lesung: Eph 4,1-6 Samstag, 18.55 Uhr bis Sonntag, 18 Uhr, stdl. Wiederholung Evangelium: Joh 6,1-15 forumKirche | 14-2021 9
Schaffhausen · Kirche ohne Grenzen – Polnisch Förderung von Schulbildung Hoffnung für C Synode unterstützt Projekte in Albanien und Tansania Im Gespräch mit einem koptisc An der 118. Synodensitzung der katholi- Initiative ergriffen, eine Strasse zu bauen, Vor der Islamisierung im 7. Jh. dominierte schen Landeskirche Schaffhausen nahmen oder bieten einfache medizinische Versor- das Christentum das Land am Nil. Heute 21 Vertreter*innen teil. In der Kirche gung an. Im Zentrum ihres Tuns steht aber gibt es im Norden von Ägypten ca. 0,5 St. Konrad genehmigten sie die Rechnung die Schulbildung von Kindern. In einem Prozent Christen. Im Süden, weiter weg 2020, wählten Tanja Rütimann in den 2008 eröffneten Kinder- und Jugendhaus von der Hauptstadt, sind es etwa 30 Pro- Synodalrat und bewilligen 20’000 Franken ist ein Kindergarten untergebracht, in dem zent. Es gibt Dörfer die durchmischt sind, als Unterstützung für zwei Hilfsprojekte. nachmittags Kinder- und Jugendgruppen aber auch einige, die nur aus Christen angeboten werden. Die Unterstützung der bestehen. Auf Einladung des christlichen Gleich zu Beginn der Sitzung würdigte Tanja Landeskirche soll es Familien ermöglichen, Hilfswerks Kirche in Not war Kyrillos Kamal Rütimann, stellvertretende Synodenpräsi- ihren Kindern Schulbücher zu kaufen, was William Samaan zu Gast in der Schweiz. dentin, das Engagement des kürzlich ver- Voraussetzung für den Schulbesuch ist. KoG sprach mit dem Bischof von Assiut storbenen Synodenpräsidenten Wolfgang Basil Mzena, derzeit Kaplan im Pastoral- (Stadt in Mittelägypten mit ca. 462'000 Lendl und lud die Anwesenden zu einer raum Schaffhausen-Reiat, warb für ein Jun- Einwohner*innen) über die Situation der Schweigeminute ein. Anschliessend konn- geninternat in der Diözese Iringa in Tansania, Christen in Ägypten. ten die Mitglieder der Synode Rückfragen welches er als Rektor leitete. Ca. 370 Schü- bzw. Kommentare zum Geschäftsbericht ler meist aus armen Familien erhalten dort Wie ist die aktuelle Situation der Christen in und der Rechnung 2020 vorbringen, welche Unterricht, Verpflegung und Unterkunft. Der Ägypten? sie beide einstimmig annahmen. Zuschuss der Landekirche soll für die Sanie- Vor 50 Jahren lebten die Menschen beider Für den vakanten Sitz im Synodalrat stellte rung der Gebäude aus dem Jahr 1969 ver- Religionen friedlich nebeneinander. Danach sich Tanja Rütimann zur Wahl. Andreas wendet werden. Die Versammlung stimmte kam die Radikalisierung des Islam unter Textor, Präsident des Synodalrats, leitete der Unterstützung von jeweils 10’000 Fran- dem Einfluss von Saudi-Arabien, wo viele die Wahl, bei der sich die Anwesenden ein- ken für die beiden Projekte zu. Ägypter arbeiteten. Die Christen sind seither stimmig für die Kandidatin aussprachen, Bürger*innen zweiter Klasse und werden und gratulierte der neuen Synodalrätin mit Weiterhin Fernsehgottesdienste diskriminiert oder verfolgt. Wir hatten bis vor einem Blumenstrauss. Das vakante Syno- Regionalverantwortliche Brigitte Glur- kurzem nicht einmal dieselben Rechte wie denpräsidium wurde nach vorheriger Ab- Schüpfer berichtete aus ihren Aufgaben- die anderen. Ich hatte in meiner Diözese so sprache mit Martina Kirchner und Pius bereichen und dankte allen Verantwort- einen Fall. Mein Vorgänger – und ich bin be- Breitenmoser als Stellvertreter besetzt. lichen im Kanton, die «in dieser schwierigen reits seit 31 Jahren Bischof – stellte einen Zeit mit flexiblen und innovativen Ideen» Antrag für einen Kirchenbau, welchen ich Regionaler Bezug versucht hätten, bei den Menschen zu sein. dann erneuert habe. Trotzdem konnten wir Für die jährliche Vergabe von Fördergeldern Andreas Textor berichtete, dass die Landes- nie bauen, ohne eine Erklärung. Mittlerweile hatte die dafür zuständige Kommission zwei kirche nach Rücksprache mit den Kirchge- müssen wir nicht mehr direkt beim Präsiden- Projekte vorgeschlagen. Kriterien für deren meinden dabei sei, einen Kurs für Mitarbei- ten anfragen, sondern bei den zuständigen Auswahl seien eine gute Dokumentation und tende zur Prävention hinsichtlich sexueller Gouverneuren. Das Bewilligungsverfahren ein regionaler Bezug, betonte Tanja Rütimann. Übergriffe zu organisieren. Ab 2022 sollen läuft zwei Monate und die Ablehnung muss Schwester Michaela von der Spirituellen ausserdem regelmässig Fernsehgottes- begründet werden. Die Bevölkerung wächst Weggemeinschaft aus Rheinau stellte ihr dienste ausgestrahlt werden – zwei römisch- sehr schnell, weswegen viele Städte gebaut Hilfsprojekt in Dobrac (Albanien) vor, das katholische pro Jahr. Die Finanzierung der werden. Jede neue Stadt muss auch den sie seit 2004 zusammen mit einer Mit- Kosten – 8'000 Franken pro Jahr – werden Christen Grundstücke zuteilen. Leider sind schwester betreut: «Wir schauen, was die in der Herbstsynode beantragt, so der die «alte Mentalität» und der Fanatismus im- Menschen brauchen, wo wir am meisten Synodalratspräsident. mer noch da. Es wird noch lange dauern, bis helfen können.» So haben sie schon die sich das ändert. Nichtsdestotrotz hatte un- Detlef Kissner ser Präsident – als erster überhaupt – den Bild: Detlef Kissner Mut, an Weihnachten in die Kirche zu gehen und den Christen zu ihrem Fest zu gratulie- ren. Er hat damit alle überrascht. Nun wiederholt er das jedes Jahr. Wann war das? Vor zwei Jahren. Der Präsident versprach ausserdem, dass in Kairo die grösste Kathe- drale des Nahen Ostens neben der grössten Schwester Michaela Moschee entstehen soll. Und das Projekt gewährte Einblicke wurde schnell fertig. Schon im folgenden in das Projekt ihrer Jahr, also 2019, fand die Einweihung zum Gemeinschaft in orthodoxen Weihnachtsfest statt. Damit Albanien. sendete er eine Botschaft in die Welt: Wir 10 forumKirche | 14-2021
Kirche ohne Grenzen – Polnisch hristen in Ägypten h-katholischen Bischof Bild: Monika Freund-Schoch sie aber auszeichnet, ist grosses Gottver- nen Anzahl führen die katholischen Pater trauen. Sie sind immer zufrieden und zuver- und Nonnen über 160 Schulen im Land. sichtlich. Wir haben noch genügend Beru- 90 Prozent ihrer Schüler*innen sind Musli- fungen, brauchen aber Mittel zur Ausbildung me. Sie schätzen nicht nur die Bildungsqua- der Seminaristen und um die Priester zu lität – sie ist identisch mit den staatlichen ernähren. Es ermutigt die Menschen, dass Schulen –, sondern auch die Erziehung mit sie viele Brüder und Schwestern in der Welt- der Verbindung zu christlichen Werten. Die kirche haben, die für sie beten und einen Kirche betreibt ausserdem viele Kranken- Beistand leisten. Kirche in Not hilft uns stationen und -häuser für alle Menschen. auch dabei, pastorale Projekte zu finanzieren. Vor kurzem besuchte mich der Apostolische Nuntius Nicolas Thevenin. Der Staatsab- Wie ist das Verhältnis unter Christen? geordnete, der uns begleitete, sagte: «Ich Wir bleiben im Dialog, obwohl die koptisch- bin 54 Jahre alt und hatte nie Kontakt mit orthodoxe Kirche meint, dass nur sie in Christen, aber jetzt habe ich meine Meinung Ägypten als Urkirche legitim sei. Wir ver- diametral geändert. Was die Kirche für Aus- suchen wenigstens, die Anerkennung un- bildung, Gesundheit und Entwicklung aller Der Bischof von Assiut, Kyrillos Kamal William serer Sakramente zu erreichen. Grosse Menschen tut, hat mich überzeugt, sodass Samaan, vor der Kirche St. Finden in St. Gallen. Hoffnung weckte dabei der Besuch von ich euch in der Zukunft als Unterstützung zu Er hat sechs jüngere Geschwister: ein Bruder Papst Franziskus 2017. Bis jetzt hat sich Verfügung stehen werde». Das ist ein wun- ist Franziskaner, ein anderer diözesaner aber noch nichts bewegt. In Ägypten gibt es derbares Zeugnis. Priester, einer Salesianer und die einzige ca. 15 Millionen orthodoxe Gläubige und nur Schwester ist Nonne. ca. 250'000 Katholik*innen. Trotz der klei- Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch können friedlich nebeneinander existieren. Auch im Fall der «21 Märtyrer» (2015 wurde von Jihadisten ein Video mit der Hinrichtung Nadzieja dla chrześcijan w Egipcie von 21 entführten Männern in Libyen veröf- Rozmowa z koptyjskim biskupem katolickim fentlicht, Anm. d. Red.), reagierte Präsident Przed islamizacją w VII wieku, w kraju nad Nilem dominowało chrześcijaństwo. as-Sisi sehr rasch. Er traf sich mit dem Dziś na północy jest około 0,5% chrześcijan. Na południu, dalej od rządu w stolicy, koptisch-orthodoxen Papst und kondolierte jest ich miejscami nawet 30%. KoG rozmawiał z biskupem Assiut, Kyrillosem den Angehörigen, brachte die Überreste der Kamalem Williamem Samaanem, o sytuacji chrześcijan w Egipcie. Verstorbenen zurück ins Land, um ihnen ein Jaka jest obecnie sytuacja chrześcijan w Egipcie? würdiges Begräbnis zu ermöglichen und 50 lat temu ludzie różnych religii żyli obok siebie w pokoju. Potem nastąpiła radykalizacja finanzierte den Bau einer Kirche zur Erinne- islamu pod wpływem Arabii Saudyjskiej, gdzie pracowało wielu Egipcjan. Od tego czasu rung an die 21 christlichen Märtyrer. Man chrześcijanie byli obywatelami drugiej kategorii, zawsze dyskryminowani lub prześladowani. merkt wirklich eine grosse Haltungsände- Do niedawna nie mieliśmy nawet takich samych praw jak inni. (...) Mimo to, nasz obecny rung den Christen gegenüber. Trotzdem ist prezydent [red. Muslim] miał odwagę (jako pierwszy w historii) pójść do kościoła w Boże die Diskriminierung noch sichtbar, beispiels- Narodzenie i pogratulować chrześcijanom z okazji ich święta. Zaskoczył tym wszystkich. weise in den wichtigen Ämtern der Politik Teraz powtarza to co roku. oder in der akademischen Karriere. Kiedy to było? Sind die Christen auch von Armut betroffen? Dwa lata temu. Prezydent obiecał również, że w Kairze obok największego meczetu In Ägypten gibt es wenige sehr reiche Men- powstanie największa katedra na Bliskim Wschodzie. Projekt został zrealizowany już za rok schen, der Rest ist arm. Da unterscheiden (2019). W ten sposób wysyła światu wiadomość: możemy pokojowo współistnieć. sich die Christen nicht von Muslimen. Was W przypadku «21 męczenników» [red. W 2015 r. dżihadyści opublikowali wideo pokazujące egzekucję 21 porwanych Egipcjan w Libii], prezydent As-Sisi szybko zareagował bombardo- waniem. Spotkał się również z koptyjskim prawosławnym papieżem, złożył kondolencje Monika Freund Schoch (39) krewnym zmarłych i sprowadził ich szczątki do kraju w celu godnego pochówku, a także Bild: zVg ist eine auf Internationale sfinansował budowę upamiętniającego kościoła. Naprawdę można zauważyć dużą zmianę Beziehungen, Kommuni- w podejściu do chrześcijan. Ekstremizm jest obecnie pod kontrolą. Jednak dyskryminacja kation und Integrations- jest nadal widoczna. (...) management spezialisierte Czy chrześcijanie są dotknięci ubóstwem? Soziologin polnischer Herkunft. Sie W Egipcie jest kilku bardzo bogatych ludzi, reszta jest biedna. Pod tym względem engagiert sich in verschiedenen Gremien chrześcijanie nie różnią się od muzułmanów. Ale to, co ich wyróżnia, to wielkie zaufanie des Bistums St. Gallen und studiert do Boga. Są zawsze zadowoleni i peni wiary. (...) Odwagi dodaje nam fakt, że mamy braci Theologie. i siostry w Kościele powszechnym, którzy modlą się za nas i oferują pomoc. (...) forumKirche | 14-2021 11
Thurgau Für verbindende Werte eintreten News Domkapitel trifft sich mit Thurgauer Regierungsrat Leitung des ZIID wieder besetzt Per 1. September übernimmt Beatrice Frei Guélat die Geschäftsleitung des Zürcher Treffen des Domkapitels Instituts für interreligiösen Dialog (ZIID). mit der Thurgauer Dies teilt das ZIID mit. Frei Guélat habe Regierung (v.l.n.r.): den Masterstudiengang «Interreligiöser Regierungsrat Urs Martin, Regierungsrätin Carmen Dialog: Begegnung von Juden, Christen und Haag (vorne), Regierungs- Muslimen» absolviert und verfüge über rätin Cornelia Komposch, langjährige Erfahrung im Projektmanage- Dompropst Arno ment, in der Event-Organisation und in der Stadelmann, Bischof Personalführung. Sie soll «die weitere Bild: Staatskanzlei des Kantons Thurgau Felix Gmür, Domherr und Kirchenrat Theo Scherrer, Umsetzung der 2019 beschlossenen Regierungspräsidentin strategischen Neuausrichtung erfolgreich» Monika Knill, Kirchenrats- fortführen. präsident Cyrill Bischof, Regierungsrat Walter Synodaler Prozess im Bistum Basel Schönholzer, Synoden- präsident Dominik Diezi Papst Franziskus hat weltweit einen syno- und Staatsschreiber dalen Prozess angestossen, bei dem alle Paul Roth. Gläubigen einbezogen werden sollen. Ab 17. Oktober sollen Gespräche in Gruppen Am 22. Juni tauschten sich der Regie- welche Werte unsere Gesellschaft im In- von mindestens fünf Personen geführt rungsrat des Kantons Thurgau und das nersten zusammenhalten. Hier ermuntere werden. Im Bistum Basel hat man das For- Domkapitel des Bistums Basel über ich den Regierungsrat, immer wieder neu für schungsinstitut gfs.bern damit beauftragt, ihre Zusammenarbeit aus. Regierungs- diese Werte einzutreten», sagte Dominik die Ergebnisse dieser Gespräche zu- präsidentin Monika Knill drückte den Diezi, Präsident der Synode, des Parlaments sammenzutragen und zu verdichten. Kirchen ihre Wertschätzung für ihre der katholischen Landeskirche Thurgau, in Diese werden im Januar 2022 in einer vor- Dienste an der Gesellschaft aus. Das seinem Grusswort. synodalen Versammlung besprochen, Treffen findet etwa alle neun Jahre statt, Cyrill Bischof, Präsident des Kirchenrats bevor das Bistum seine Vorschläge dann dieses Mal auf dem Arenenberg. (Exekutive), zitierte zu diesem Thema der Schweizer Bischofskonferenz mitteilt. Napoleon I.: «Eine Gesellschaft ohne Reli- «Ich freue mich, das Domkapitel des Bis- gion ist wie ein Schiff ohne Kompass.» Weitere Gräberfunde in Kanada tums Basel im östlichen Zipfel des Bistums, Mit Blick auf die schwindende Rolle der Erneut sind in Kanada nahe einem frühe- im Thurgau, empfangen zu dürfen», begrüsste Kirchen forderte er den Regierungsrat auf, ren kirchlichen Umerziehungsheim 182 Regierungspräsidentin Monika Knill die den Kirchen nicht wohlwollend passiv zu unmarkierte Gräber von mutmasslich rund 20-köpfige Delegation des Bistums. begegnen, sondern die aktive Diskussion Indigenen entdeckt worden. Der Fund bei Die Chefin des Departementes für Erzie- über den Wert der Landeskirchen und an- Cranbrook (British Columbia) wurde durch hung und Kultur dankte den Landeskirchen derer Glaubensgemeinschaften zu fördern, Bodenradar möglich. Es handelt sich für ihren Beitrag zur Bewältigung der Pande- um den Kitt in der Gesellschaft zu erhalten. bereits um den dritten Fund dieser Art mie. Gerade in Krisensituationen werde der binnen weniger Wochen. Die Kanadische Stellenwert der Kirche noch sichtbarer, etwa Domkapitel wählt den Bischof Bischofskonferenz teilte mit, dass eine bei der Betreuung von körperlich oder Die Verbindung zwischen dem Domkapitel Gruppe indigener Vertreter*innen Mitte psychisch angeschlagenen Menschen, von und der katholischen Landeskirche Thurgau Dezember mit Papst Franziskus im Vatikan Altersheimbewohner*innen oder bei Todes- ist aktuell durch die Person von Theo zusammentreffen soll. Es gehe darum, fällen. Monika Knill lobte auch die gute Zu- Scherrer gegeben. Der Geistliche ist Dom- «Dialog und Heilung» zu fördern. sammenarbeit zwischen Staat und Kirche herr des Standes Thurgau und Mitglied des im Thurgau mit geklärten Rollen und Ver- katholischen Kirchenrats. Das Domkapitel Papst hat Operation gut überstanden antwortlichkeiten. des Bistums Basel besteht derzeit aus 18 Papst Franziskus hat sich am 4. Juli in der Regierungsrat Walter Schönholzer wies auf Domherren und 12 Ehrendomherren. Es römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Ope- den kirchlichen Bezug des Schlossguts besitzt unter anderem das Recht, bei einer ration unterzogen. Der Eingriff sei bei dem Arenenberg hin, das lange Zeit den Dom- Vakanz den neuen Bischof zu wählen, ein 84-Jährigen gut verlaufen, gab der Vatikan herren und Klerikern des Bistums Konstanz grosses Privileg im Vergleich zu anderen bekannt. Unter Vollnarkose wurde eine Ver- gehörte. Bistümern. Eine weitere Aufgabe der Dom- engung des Dickdarms beseitigt. Der be- herren ist es, im Auftrag des Bischofs die handelnde leitende Arzt, Sergio Alfieri, ist Wichtig für den Kitt in der Gesellschaft Firmung in den Pfarreien zu spenden. Zu- ein Experte auf dem Gebiet. Auch der Leib- Die frühere Bedeutung der Religion ist mas- dem stellt das Domkapitel durch seine arzt des Papstes, Roberto Bernabei, war siv gesunken, was wiederum Auswirkungen Vertreter eine Brücke zwischen dem Staat bei der OP anwesend. Laut Medienberich- auf die Gesellschaft hat. «Auch der Kanton und den zehn Bistumskantonen dar. Diese ten muss Franziskus mindestens fünf Tage Thurgau ist herausgefordert durch eine besucht das Domkapitel im Turnus. im Krankenhaus bleiben. Gesellschaft, die tendenziell auseinander- kath.ch/Red. driftet. Es stellt sich drängend die Frage, Staatskanzlei des Kantons Thurgau/Red. 12 forumKirche | 14-2021
Inserate · Amtliche Publikation · Leserbrief Katholische Landeskirche hurgau AMTLICHE PUBLIKATION Katholischer Kirchenrat des Kantons Thurgau REFERENDUMSFÄHIGE BESCHLÜSSE Die Fachstelle Kommunikation verantwortet die journalistische Arbeit für das Die Synode hat am 21. Juni 2021 beschlossen, die zwei neuen Pfarreiblatt forumKirche und die digitalen Kanäle sowie die Kommunikations- Gesetze, welche die Synode am 26. November 2020 verabschiedet arbeit der Katholischen Landeskirche in Weinfelden. Wir suchen eine*n hat, dem fakultativen Referendum zu unterstellen, nachdem die neue Verfassung der Landeskirche (LKV) am 13. Juni 2021 angenommen Mitarbeiter*in der Fachstelle worden ist. Bei den beiden Gesetzen handelt es sich um: Kommunikation | 40 % • Gesetz der Kath. Synode über die Kath. Landeskirche des Kantons Thurgau (LKG) • Gesetz der Kath. Synode über die katholischen Kirchgemeinden Ihre Aufgabenbereiche umfassen: • Korrektorat und Mitarbeit im redaktionellen Bereich des Kantons Thurgau (KGG) • Administration • Betreuung der Webseite Die beiden Gesetze sind auf www.kath-tg.ch/amtlich publiziert. Stimmberechtige Mitglieder der Landeskirche sowie Kirchenvor - Was Sie für diese Stelle mitbringen: steherschaften können gegen eines oder gegen beide Gesetze das • eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung • gute Kenntnisse in Microsoft-Office-Programmen und Referendum erheben. Der genaue Wortlaut der Beschlüsse, Fristen Content-Management-Systemen zur Einreichung wie auch weitere Beschlüsse, welche nicht dem • stilsicheres Deutsch und gute kommunikative Fähigkeiten Referendum unterliegen, sind ebenfalls auf der Website veröffentlicht. • die Fähigkeit, sich konstruktiv in ein Team einzubringen Katholische Synode des Kantons Thurgau Wir bieten Ihnen eine vielseitige und selbständige Tätigkeit in einem kleinen Dr. Dominik Diezi, Präsident · Monika Künzli, Aktuarin Team, bei dem Initiative und Kreativität bei der Mitgestaltung willkommen sind. Auskünfte erteilen der leitende Redaktor von forumKirche, Detlef Kissner (071 626 11 73) und der Fachstellenleiter Manuel Bilgeri (071 626 11 75). Bewerbungen senden Sie bitte bis 15. August 2021 per E-Mail an manuel.bilgeri@kath-tg.ch. Leserbrief forumKirche Nr. 12, Seite 16: Cartoon «Katholische Klemme» Katholische Landeskirche hurgau Der Cartoonist bringt es auf den Punkt, wie wir Katholiken leider Katholischer Kirchenrat des Kantons Thurgau zu oft funktionieren: Wir sehen uns in verschiedenen Lagern, finden, die Kirche sei nicht mehr die unsere, sie habe anders zu Die Katholische Landeskirche Thurgau leistet mit vier Fachstellen und etlichen funktionieren. Er hat recht, wir sind wirklich in der Klemme. Und Spezialseelsorgestellen verschiedene überpfarreiliche Dienste der katholischen Kirche im Kanton Thurgau. Das Generalsekretariat verantwortet die Quer- sind wir ehrlich: Wir bringen uns selber da hinein! schnittsbereiche und unterstützt zahlreiche Abläufe. Für die internen Aufgaben Nehmen wir die Aussage des Cartoons als Ansporn, als Aufgabe, im Zentrum Franziskus in Weinfelden suchen wir eine*n etwas zu ändern! Reformieren wir uns! Im Sinn des Wortes Re-Form: Zurück-zur-Form. Zurück zu Christus, der Seiner Kirche IT- und Betriebs- Form, Inhalt und Ziel gegeben hat. Wenn Christus unser wichtig- stes Ziel ist, wie Er selbst sagt, «der Weg, die Wahrheit und das Assistenten*in | 40 % Leben», dann brauchen wir keine verschiedenen Lager. Der Geist Gottes wird uns trotz und in unserer Unterschiedlichkeit zeigen und Ihre Aufgabenbereiche umfassen: zu spüren geben, dass nur eines nötig ist: Eine Glaubensgemein- • Sicherstellen der Haustechnik im Zentrum Franziskus und der Bürogeräte schaft zu sein, in Christus verbunden – nicht in verschiedenen (Computer, Telefon, Drucker) an den sechs Aussenstellen • First-Level-Support für Mitarbeiter*innen in Weinfelden und in den Lagern, sondern in der Einheit mit IHM: ER muss der Mittelpunkt Aussenstellen sein, worum sich alles dreht. ER muss unser aller Ansporn und • Bearbeitung und Kontrolle von Leasingverträgen der IT-Hardware Anziehungspunkt sein. Bestimmt wird ER uns dann in Seiner Liebe • Einkauf von Büromaterial, Papier, Toner, Kaffee etc. zu erkennen geben, was wirklich wichtig und anzustreben ist. • Allgemeine administrative Aufgaben zur Unterstützung im Generalsekretariat ER wird uns ein neues Verständnis schenken und uns aus der • Wünschenswert: Stellvertretung im Bereich Zahlungsverkehr Klemme helfen, sollten wir darin gefangen sein! Ich bin überzeugt, Was Sie für diese Stelle mitbringen: dass in dieser Priorität auch die viel kritisierten Rahmenbedingun- • Erfahrung in IT-Support gen und Strukturen einen ganz anderen Stellenwert erhalten und • Flair für technische Geräte • Erfahrung in administrativen Aufgaben unser Glaube und unsere Kirche in einem ganz anderen Licht • Eigenständiges und eigenverantwortliches Arbeiten und Handeln erscheinen – und die Leute plötzlich staunend sagen: «Seht, wie sie einander lieben!» Wir bieten Ihnen eine vielseitige und selbständige Tätigkeit in einem kleinen Team. Anstellungsbedingungen gemäss Besoldungsreglement der Katholischen Ruth Neidhart, Ramsen Landeskirche Thurgau. Auskünfte erteilen Michaela Berger-Bühler und Urs Brosi (071 626 1111). Bewerbungen senden Sie bitte bis 15. August 2021 per E-Mail an michaela.berger@kath-tg.ch. forumKirche | 14-2021 13
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