Lernfeld Brot getreide - Verband deutscher Mühlen
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Eine Sonderpublikation von Lernfeld Brotgetreide Ein exemplarischer Lehr- und Lernpfad für die Sekundarstufe zu Ernährung, Kultur, Verarbeitung und Märkten Lebensmittel aus Getreide 1 Wertvolle Nährstofflieferanten 2 Backkultur Weltmeister im Brotbacken Die Wert- schöpfungskette Mühlenbranche im Fokus 3 4 Brotgetreide und Märkte Von global bis lokal
Inhalt 1 Unterrichtsbaustein 1: Lebensmittel aus Getreide Sachinformationen und methodisch-didaktische Anregungen 5 Arbeitsblätter 1–4: 7 Nährstoffe aus Getreide Zusammensetzung einer gesunden Ernährung Nährwertangaben zu Getreide, Mehl und Brot Grafiken zum Getreideverzehr Impressum 2 Herausgeber Unterrichtsbaustein 2 : Backkultur Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM) Neustädtische Kirchstraße 7A Sachinformationen und methodisch-didaktische Anregungen 11 10117 Berlin Tel.: (030) 2 12 33 69 - 0 Fax: (030) 2 12 33 69 - 99 Arbeitsblätter 1–2: 13 Brot in meinem Leben in Kooperation mit dem i.m.a – information.medien.agrar e.V., Der Brot-Check Berlin 3 Projektkonzeption und fachliche Beratung Unterrichtsbaustein 3: Die Getreide-Wertschöpfungskette Dr. Heiko Zentgraf, GMF Vereinigung Ge- treide-, Markt- und Ernährungsforschung Sachinformationen und methodisch-didaktische Anregungen15 GmbH, Bonn Arbeitsblätter 1–3: 17 Redaktion Julia Güttes, Redaktionsbüro GutEss*, Bonn Die Getreide-Wertschöpfungskette Dr. Stephanie Dorandt, i.m.a e.V., Berlin Vielfalt der Mühlenprodukte Gestaltung Mehltypen und ihre typischen Verwendungszwecke AgroConcept GmbH, Bonn Bildnachweis 4 2xSamara.com: 5 Unterrichtsbaustein 4: Brotgetreide und Märkte fotolia: Titel (Getreidefeld; Lulu Berlu), 15 links (Markus Langer), 20 (radub 85) shutterstock.com: Titel (Puzzle; ayzek) Sachinformationen und methodisch-didaktische Anregungen 20 VDM/GMF: 11, 15 Mitte, 21 Zentralverband des Deutschen Bäckerhand- Arbeitsblätter 1–3: 22 werks e.V.: 15 rechts Getreide – von global bis lokal Flächennutzung im deutschen Öko-Landbau 1. Ausgabe, Berlin 2015 Verbrauch von Getreideprodukten Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich ge- Glossar26 schützt. Eine Nutzung der Informationsangebote ist freigegeben zur Vervielfältigung von Arbeitsblättern, Erstellung von Overheadfolien oder digitalen Prä- sentationen durch Lehrkräfte und deren Beauftragte ausschließlich für Zwecke der eigenen Unterrichts- gestaltung an Schulen sowie in nicht gewerblichen Einrichtungen der Erwachsenen- und Verbraucher- bildung. Eine – auch auszugsweise – Verwendung in Druckwerken und/oder die Übernahme in digitale Veröffentlichungen bzw. Systeme bedürfen einer schriftlichen Genehmigung. In diesem Heft befinden sich Verweise/Links auf In- Dieses Heft setzt sich aus Unterrichtsbausteinen ternetadressen. Eine Haftung für die Inhalte externer zusammen, die im Lehrermagazin lebens.mittel. Seiten wird ausgeschlossen, diese sind ausschließlich Mit freundlicher Unterstützung punkt des i.m.a – information.medien.agrar e.V. von deren Betreibern zu verantworten. der Landwirtschaftlichen Rentenbank veröffentlicht wurden. Kostenloses, unverkäufliches Exemplar 2 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
Vorwort Liebe Lehrerin, lieber Lehrer, Ernährungsbildung in den Schulen stärker verankern, sie zum Teil der Schulkultur werden lassen und dem Zusammenhang von Ernährung, Gesundheit und Konsum den richtigen Stellenwert geben! Das wünscht sich Ines Heindl, Professorin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Universität Flensburg, die seit 35 Jahren in der Lehrerbildung tätig ist und maßgeblich an der Entstehung des REViS-Curriculums beteiligt war. Zur Verbraucherbildung in der Schule gehört für sie die fachliche und methodisch-didaktische Entwicklung von Ernährungs- und Konsumkompetenzen. Das Ziel ist, die Menschen zu befähigen, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und genussvoll zu gestalten. Indem wir Ihnen als Lehrkraft dieses „Lernfeld Brotgetreide“ an die Hand geben, möchten wir Sie und Ihre SchülerInnen auf dem Weg zu diesem Ziel ein Stück weit begleiten. Unser Heft bietet Ihnen exemplarische Unterrichtsbausteine für das Lehr- und Lernfeld „Brot getreide“ – weit über den eigentlichen Weg vom Korn zum Brot hinaus: Zwei Bausteine gehen detailliert auf die gesundheitlichen und kulturellen Aspekte der Ernährung mit Lebensmitteln aus Getreide ein. Der Fokus auf die Mühlenbranche thematisiert Produktion und Produkte, Wertschöpfung und Arbeitswelten in der Getreidekette. Der Baustein zu den Märkten ist anspruchsvoll: mit der kritischen Reflektion ökonomischer und ökologischer Aspekte ein typisches Projektthema – insbesondere für die Sekundarstufe II. Alle vier Unterrichtsbausteine liefern Ihnen zunächst ausführliche Sachinformationen, um ein fundiertes Hintergrundwissen aufzubauen. Die darauf folgenden methodisch-didaktischen Anregungen geben Ihnen viele Anregungen für den Unterricht – vom Einstieg in die Themen über den Einsatz der Arbeitsblätter bis hin zu erlebnis- und handlungsorientierten Unterrichtsideen. Eine spannende, lehrreiche Zeit und viel Erfolg wünschen i.m.a – information.medien.agrar e. V. und Verband Deutscher Mühlen e. V. Warum Ernährungsbildung? Warum Landwirtschaft & Lebensmittel? Im Überfluss der Wohlstandsgesellschaft, in der wir mit der Heutzutage sind die Lebenswelten vieler Kinder und Jugend- Herausforderung leben, aus einer großen Vielfalt wählen licher eher städtisch geprägt – Begegnungen mit Nutzpflan- zu können, scheint die Souveränität der Verbraucher zu zen und -tieren werden so immer seltener. Es findet eine schwinden und ihre Ratlosigkeit anzusteigen. Der „moder- Entfremdung von der Landwirtschaft statt. Die SchülerInnen ne“ essende Mensch braucht Hilfe und Unterstützung bei wissen nicht mehr, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden. seinen täglichen Kauf- und Verzehrsentscheidungen. Um Laut einer repräsentativen Studie aus dem Jahr 2014 fordern den Menschen diese Alltagskompetenzen zu vermitteln, etwa zwei Drittel der Bundesbürger, dass landwirtschaftliche muss Ernährungsbildung u.a. auch in Schulen stärker veran- Themen im Schulunterricht verpflichtend behandelt werden – kert werden. spontanes Wunschthema Nr. 1: Lebensmittel und Ernährung. Eine ausführliche Begründung, warum Themen der Ernährung und Landwirtschaft in der Schule selbstverständ- lich werden sollten, finden Sie im Lehrermagazin Heft 19 auf den Seiten 4–7 (freier Download unter www.ima-lehrermagazin.de). Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 3
Lehrpläne und Curricula bieten vielfältige Anknüpfungspunkte zum Einsatz der Unterrichtsbausteine mit ihren Arbeitsmate- rialien – je nach Bundesland in unterschiedlichem Kontext, in Kombination von Bausteinen bzw. Themen oder exemplarisch: in klassischen Fächern wie Biologie, Chemie, Hauswirtschaft, Haushalts- bzw. Arbeitslehre, Geographie/Erdkunde, Mathe- ¬¬ matik oder Deutschunterricht in Fächerverbünden wie Naturwissenschaften, Mensch und Umwelt bzw. Natur, Wirtschaft – Arbeit – Technik ¬¬ zu Themenschwerpunkten wie Landwirtschaft und Nutz-/Kulturpflanzen, Lebensmittelherkunft und -produktion, Nährstof- ¬¬ fe und Verdauung, Ernährung und Gesundheitsförderung, Lebensmittelqualität und Esskultur für fächerübergreifende Projekte im Sinne von „Learning by Doing“ mit Eigenaktivitäten der SchülerInnen wie Durchfüh- ¬¬ rung einer Befragung, Zubereitung von Mahlzeiten, Geschmackserfahrung mit sensorischen Prüfungen, Reflektion von Ernäh- rungsalltag und -empfehlungen, Einübung journalistischer Techniken, Interpretation von medialen Grafiken, Erkundung von Arbeitswelten und vieles mehr … Lernziele und Kompetenzen sind am Anfang jedes Unterrichtsbausteins beschrieben. Eine detaillierte Übersicht zu konkreten Fächern bzw. Fächerverbünden, Themen, Klassenstufen und Bundes ländern, die ständig aktualisiert wird, ist online im Zusatzmaterial zum Heft verfügbar. Zusätzliche Lehrplanbezüge, Arbeitsblätter, Rezepte und Informationen zu diesem Heft unter ¬¬ www.muehlen.org Presse & Service Publikationen ¬¬ www.ima-agrar.de Medien/Bestellung Suche „Lernfeld Brotgetreide“ Download Wir weisen an den jeweiligen Stellen der methodisch-didaktischen Anregungen bzw. in den Linktipps auf das weiterfüh rende „Onlinematerial“ hin. Ergänzende Materialien rund um das Thema „Brotgetreide“ Lebensmittelkompetenz und Ernährungsbildung in der Grundschule Eine Sonderpublikation von Unser Brotgetreide-ABC Klasse(n)pizz a „Multikulti „ Rezeptblatt ABC 5 Dieses Rezept für Klassen ist ein Vorschl ag schon etwasfeiern oder z.B. bei zur Umsetzung Unser Brotgetreide- tenz“ notwenweitergehende Schulfesten. HierfürProjekten, Das europä Gemüseakzen dig. ische Drittel „erwachsene in ist eine Küchenkompe- ist ein klassisc ten. Das taten auch orientalische hes Pizzarezept Ein exemplarischer Lehr- und Lernpfad entlang der Halal-Regelnfür Muslime geeigne Drittel ist mit seinen mit zu beachte sind allerdings t (bei strenge r Auslegu Zu- Getreidekette mit drei Unterrichtsbausteinen getarisch. n…). Das mexika weitere, besond ng von Und für alle nische Drittel ere Vorschriften Hälfte des Mehls aus drei gemeinsam ist (ovo-lakto-)ve- vollem Korn ein Teig, stammt. in dem die Zutaten: für 1 Hausha ltsblech (32 cm x 40 Teig für cm = 6 Stücke) das ganze Ein exemplarischer Lehr- und Lernpfad für die Primarstufe entlang der Getreide- 150 g Weizen Blech: 150 g Weizen vollkornmehl 1 Päckche mehl Type Europäisches 550 n Trocken 200 ml lauwarm hefe 50 g Broccol Drittel: 1 gestrich es Wasser 80 g Gemüsei-Röschen ener 1 TL Olivenö TL Salz 30 g Dosenm fenchel 1 Prise Zuckerl 50 g mittelal ais 2 dünne ter Gouda Scheiben (grob geraffel Belag für Kapern nach luftgetr t) das Geschmack ockneter Schinke kette mit drei Unterrichtsbausteinen, 10 Arbeitsblättern und fünf Rezepten für die 350 g stückige ganze Blech: n Salz, Pfeffer s Tomatenpüree Orientalisches Zucker (Fertigprodukt) 150 g Hühner Drittel: 60 g rote brustfilet Olivenöl Zwiebeln 30 g kleine 50 g SchafskKirschtomaten 1 Prise Zimt äse (zerbröckelt) nach Geschm ack Mexikanisches „Klassenbäckerei“ – im Materialkompass Verbraucherbildung mit der Gesamtnote 60 g Dosenm Drittel: 60 g Kidneyb ais 1 hartgek ohnen aus A B C ochtes Ei der Dose 50 g mittelal Chilipulver ter Gouda (grob nach Geschm geraffelt) ack Weizen und Roggen Mehle und Schrote Brote und Gebäcke … säen und ernten … mahlen und sieben … backen und essen Auf dem Getreidefeld In der Mühle Auf zum Frühstück ! „gut“ bewertet Unser Brotgetreid e-ABC 4971_ima_Sonderheft_GetreideABC_Neuauflage_2.indd 1 17.12.14 16:56 4971_ima_So nderheft_Get reideABC_Ne uauflage_2.in dd 27 © VDM/i.m.a 2015 27 17.12.14 16:57 Ballaststoffreich genießen Eine Sonderpublikation von REZEPT 3 BALLASTSToFFREICH Dinkelpfa nn mit Thaif kuchen üllung Informationen und Rezepte und Mango-T Fachliche Informationen rund um das Thema „Ballaststoffe“ mit acht beispiel- für die Küche daheim und omatens alat zur hauswirtschaftlichen Bildung Zutaten: für 4 Personen Zubereitung: Das Mehl mit Salz, Für die Pfannku lichen Eier Milch und trennen, einem Ei chen die Eigelbe verrühren. 230 g Dinkelvol Eiweiß steif unter den Die beiden lkornmeh schlagen Teig rühren. rest- l und reiben. und in den Die beiden haften Rezepten für mehr „Gesundheit mit Geschmack“ zur handlungsorientierten Die Kokosm Kühlsch ilch mit Curcum rank stellen. Ingwer 3 Eier 300 ml fettarme Ingwer in einen Topf schälen Milch rühren, mit geben. Speisest a, Limettensaft, ½ Tl Salz, 2 El Öl der Kokosm ärke mit Zucker und dann warm ilch verquirl etwas Wasser stellen. en und 2–3 ver- Für die Füllung min köcheln lassen, 250 g Keniaboh Für den Salat nen die Mango 250 g rote Tomaten schälen, Paprikasc hoten ebenfalls vom Stein 1 Bund Frühlings und Zucker würfeln. schneiden, Limettensaft würfeln. Ernährungsbildung – nicht nur für die Hauswirtschaftsküche 300 g rohe zwiebeln abschmecken. und Öl verrühre Die Garnelen (ohne Schale) vermisc hen. Dressing n, mit mit Tomate n und Mangow Salz 1 TL Öl ürfeln Die Bohnen putzen, 7 Paprika vierteln, min in Salzwas Für die Soße ser kochen, 1 Dose Kokosmil schneiden. Kerngehäuse abtropfen ch (400 ml) Von den entferne lassen. schneiden Frühlingszwiebe n und in dünne ½ TL Curcuma und den ln den dunkelg Streifen 4 cm frischer schneiden. Rest längs rünen Teil Eine beschich vierteln, ab- Limettens Ingwer dann in 5 aft (von erhitzen. tete Pfanne cm lange ½ Limette) Garnelen mit einem Stücke ben und anbraten, TL Öl auspins ½ TL brauner 2 min braten. Paprika und Zucker eine weitere Zum Schluss Frühlingszwiebe eln und 1–2 TL Speisestä ln rke Minute die Bohnen unterrü zuge- stellen. Das garen. Mit steife Eiweiß einer Prise hren und beschich unter den Salz würzen Für den Salat teten Pfanne Pfannkuchenteig und warm- ten goldbra nacheinander heben. In 350 g Tomaten un backen. 4 Pfannku einer Zwischendurch Dabei die chen 1 Mango (ca. 400 die fertigen Pfanne jedesma von beiden Sei- Limettens g) Pfannkuchen l mit Öl auspins aft (von 1/2 Limette) Pfannkuchen mit Gemüse warmstellen. eln. 1 TL Öl, Salz, Mit dem mischung Zucker Salat serviere und etwas n. Soße anrichte n. Ballaststoffreic h genieß en 4788_GMF_Rezeptheft_PRINT_rz.indd 1 17.09.14 16:33 © VDM/i. m.a 2014 8 lebens.mittel.punkt Das Lehrermagazin Natur, Landwirtschaft & Ernährung in der Primar- und Sekundarstufe Hightech-Spe für Naturpro zialisten dukte Ausbildungsberufe entlang der Getreidekette t Gut ausgebilde Verfahre und gelernt nstechn Mühlen- ologe/-in Interviews aus der Rubrik „ und Futt ermittel in der wirtscha „Gut ausgebildet und gelernt Müller – haben in lerausbil gibt’s die Stuttgar noch? Und t eins ob, denn dung besucht. der beiden deutsche ft der Beruf ist aktuelle (19) sind Benjami n Berufssc r denn je! im dritten n (20), Michael hulzentr Das große Angebot an Getreideprodukten, Mahlerzeugnissen, Brot nologen Lehrjahr Wir an der Gewerbl und gehören (22), Torsten en für die Mül- oder Backwaren und ihre gute Qualität verdanken wir gleich mehre- ichen Schule zu einer (32) und © VDM/GMF lebens.mittel.punkt Im Hoppenl Klasse mit VerfahreYvonne ren Berufsgruppen entlang der Getreidekette. In Interviews berichten Ausbildun : Wie seid au. nstech- g ihr zu eurer Computerg Auszubildende, warum sie ihren Beruf gewählt haben, wie sie einen Benjami gekommen? Verständn bildungspra esteuerte Verfahrenst n: Ich is einer Ausbildun war auf der Suche B: Genau, und natürlich Begeister xis im Leitstand echnologie: Ausbildungsplatz gefunden haben, wie ihr Alltag aussieht, was man g im künstleris nach handwer einer modernen Aus- handwer ung. chen oder sollte man nicht klich und Mühle für ihren Beruf mitbringen muss und was sie sich für die Zukunft wün- bildner oder klichen Bereich, unbegab technisch litäts-Kontroll-Punk z.B. als Bühnen- eine Reihe ten. schen. Infokästen mit Fakten zu den Berufen und weiterführende habe ich Zimmerm von Wartungs t sein, denn mit dieser Ausbildun Gut ist, dass man mich in einer ann. Doch dann man selbst. Und arbeiten macht verschied enen Bereichen g danach in vielen Links runden die Interviews ab. Das war körperlich vom ersten Mühle beworbe angesagt , da die Strecken e Fitness Y: Unsere Mehlmüh tätig sein interessan Tag an vielseitig n. weise kann. t. ganz schön im Betrieb ist Tonnen pro le vermahlt Ausbildungsberufe entlang der Getreidekette: Michael: Ich den M-Zweighabe die Mittlere und Y: … und ein Reife über M: … und auf weit sind. bisschen Spaß an teil- vom Getreide Abwechsl Tag. Auf zum Mehl bis zu dem ganzen 160 gibt’s immer Weg Als ich dann der Hauptschule jeden Fall Mathe. ung – und Pflanzentechnologe/-in Seite 2 erreicht. Fach, denn Interesse ins Labor zwischend viel Portraits von acht modernen Ausbildungsberufen mit Azubi-Interviews am Berufl im Berufsvorbereitung fangreich das Wissen ist ziemlich am T: Ich zum Untersuch urch mal ichen Fortbildu skurs . bin bei en von Staatlich Geprüfte/r Agrarbetriebswirt/-in Seite 3 war, hat mich der ngszentru um- für einem großen Proben. Futtermit mal ein Praktikum Leiter dazu m l.m.p renstechn tel. Auch Hersteller gebracht : Wie sehen da geht’s isch von Mechaniker/-in für Land- und Baumaschinentechnik Seite 4 chen, wo‘s in der mir auf Anhieb Mühle zu ma- , was schätzt eure Tätigkeite me über der Rohwaren verfah- ihr n Torsten: Nach einer gefallen B: In unserer an eurer Ausbildunaus und Verladun Mischerei und Presserei annah- g. Zur Abwechs © fotolia/Ben Ausbildun hat. lerne ich mittelgroß g? bis zur g wollte kaufmän en Getreidem dazu, lung kommen Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau in einer Genossenschaft Seite 5 etwas Technisch ich unbedingnischen so läuft. eigentlich alles, ühle Arbeit neben dem Handwer lernen. Über es und Handwer t noch nahme Es geht los bei was im Betrieb am Compute klichen, die und dem der Kunden r und Verfahrenstechnologe/-in von dem einen Bekannte kliches mischung Herstellen Rohstoffan- ständig oder Lieferante Kontakte mit Beruf erfahren, n habe en. Natürlich von Getreide- seinen Horizont n. So kann man in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft Seite 6 formiert und beworbe mich gleich ich Mühle unterweg bin ich viel erweitern n – mit Erfolg. in- die Maschine in der Yvonne: s und überwach l.m.p: Wie soll . aus der Rubrik „Gut ausgebildet und gelernt“ des Lehrermagazins „lebens.mittel. Ich der Ausbildunbin durch meinen Bedarf helfe n und Qualitäte e dort es nach Bäcker/-in Seite 7 g gekomm Vater zu ich unseren n. Und bei fung weitergeh der Gesellenp te schon en? rü- oft mit dem en, denn er hat- Reparaturen. Teilweise Handwerkern T: Ich angeliefe Lkw in der auch in unserem kümmere bei trieb. bleibe in meinem Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk Seite 8 rt. Mühle Labor um ich mich Ausbildun gsbe- Ich finde die Analysen. B: Ich habe l.m.p: Was sollte es beit nicht klasse, dass mich schon Hauswirtschafter/-in Seite 9 mitbringe man für jeden Tag auf der Ar- stellungen in Sicht. ein bis zwei Festan- n? diesen Beruf M: Mein Ausbildun das Gleiche erwartet. ein bisschen Wenn man T: Handwer nere Mühle, gsbetrieb flexibel ist als Müller kliches Geschick die Mehle ist eine klei- geschickt anstellt, und sich , technisch herstellt. und Futtermitt rufsleben hat man etwas es auf Da steht kaum Probleme später im dem Tagesplan auch die Wartung el Y: Was ich . Be- Fakten zum und das Prüfen mit mache, weiß nach der Gesellenp punkt“ Arbeitso Beruf: an Qua- der Beruf ich noch rüfung telherstel rte: Getreidem ist auf alle nicht genau – aber ler, Getreideh ühlen, Schäl-, M: Im Moment Fälle interessan Aufgabe Reis-, Öl- bin ich auf t. n: Annehme andel, Ernährun und Gewürzm dass ich übernom dem Stand, tätskontr gswirtsch ühlen, Futtermit olle, Vorbereitn, Gesunderhalten aft - zwar noch men meinen Zivi werde. Ich muss gung von und Bearbeite Rohstoffe en und Bedienen dann aber ableisten termitteln n, Herstellen von Anlagen n von Rohstoffe und versuchen weiter in der Mühle werde , und Spezialpr und Mischen zur Aufnahm n, Quali- arbeiten Laborunt ersuchun odukten, von e und Reini- nen Meister , in ein paar Jahren Vorausse gen, Produktla Verfahrens- und Mahlerzeugnissen machen. oder Müllereite mei- tzungen Produktio sowie Fut- thematik : Hauptsch gerung und Vertrieb nsprozess chniker zu , Interesse ulabschlu steuerung @ Ausbildu an Physik ss, gute Leistunge , l.m.p: Wir wünsche Heftes! ngsdaue und dem n in Deutsch Verkürzu r: 3 Jahre Umgang euer weiteres n euch viel ng in Betrieb mit und Ma- Abschlus möglich und BerufsschNaturprodukten Berufsleb Erfolg für s: en. Vielen Weiterbi Zwischenprüfung ule (Blockunt Dank! seite dieses ldung: MeisterIn nach 1,5 erricht), bau), Dipl. Müllereite , Staatl. gepr. Jahren, Gesellenp Links: chnikerIn Techniker rüfung nach , anschließ In (Verfahre 3 Jahren www.mu ende Fachstud nstechnik eller-in.de /Anlagen www.hop ck iengänge - penlau.de möglich Rü Quelle: lebens.mitt www.bbs el.punkt 2-2010, 2-gifhorn r www.deu .de de Seite 25 tsche-mu f ellerschul e-bs.de ps fi n de n Si e au 6 Weitere Ti p 4 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
1 Unterrichtsbaustein Sachinformation Lebensmittel Lernziele und Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler aus Getreide ¬¬ informieren sich über die einzelnen Nährstoffe und stellen sich diese wech- selseitig vor; ¬¬ erfahren, welche Nährstoffe in welchen Bestandteilen des Getreidekorns stecken; ¬¬ erarbeiten Ernährungsempfehlungen für Getreideprodukte; ¬¬ lernen zwei Modelle für die Zusammen- setzung einer ausgewogenen Ernährung Wertvolle Nährstofflieferanten kennen; ¬¬ führen ein Ernährungstagebuch und gleichen ihre Ernährung mit den Model- Bereits seit Jahrtausenden sind Getreideprodukte für uns Menschen eine len ab. wesentliche Nahrungsgrundlage. Auch heute zählen sie hierzulande zu den Fach: Biologie, Chemie, Hauswirtschaft/ wichtigsten Grundnahrungsmitteln und weltweit betrachtet liefern sie über Haushaltslehre und Verbraucherbil- die Hälfte des Energie- und Eiweißbedarfs. Getreide enthält viele wichtige dung, auch im Fächerverbund, zu den Nährstoffe, die wir zum Leben brauchen. Die Produkte der Lebensmittelkette Themen Nährstoffe, Lebensmittel- Getreide – übers Mehl zu unserem täglichen Brot – tragen wesentlich zu einer gruppen und gesunde Ernährung. gesunden Ernährung bei. Sachinformation: nimmt der kohlenhydratreiche Mehlkör- Insgesamt enthält beispielsweise ein reifes Getreide – was ist das? per ein. Er enthält neben Stärke auch Ei- Weizenkorn im Mittel rund 60 % Stär- Nach den Leitsätzen des Deutschen Le- weiß und lösliche Ballaststoffe. Die Schale ke, 13 % Ballaststoffe, 11 % Eiweiß, 2 % bensmittelbuchs für Brot und Kleinge- macht 14 % des durchschnittlichen Ge- Fett, 2 % Mineralstoffe (v.a. Kalium, Eisen, bäck zählen zu „Getreide“ die Brotge- wichts eines Weizenkorns aus und glie- Mangan und Zink) und Vitamine (v.a. Vi- treidearten Weizen, Roggen und Dinkel, dert sich in die Fruchtschale, die Samen- tamin E, B1, B5 und Niacin) sowie 12 % die anderen Getreidearten Gerste, Ha- schale und die Aleuronschicht. Sie enthält Wasser. Auf Seite 9 finden Sie Tabellen mit fer, Hirse, Mais, Reis und Triticale sowie biologisch hochwertiges Eiweiß, Enzyme, konkreten Nährwertangaben zu Getreide, Buchweizen, obgleich dieser botanisch Fett, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Mehl und Brot. ein Knöterichgewächs ist. Hierzulande Der Keimling (drei Gewichtsprozent) ist werden Brot, Brötchen und andere Klein- der Speicher des Korns für die Nährstoffe, Mehl- und Brotvielfalt gebäcke überwiegend aus Weizen und die es zum Start des Pflanzenwachstums Rund 550 Mühlen in Deutschland ver- Roggen gebacken. braucht: viel Eiweiß mit einem hohen Ge- mahlen jährlich rund acht Millionen Ton- halt an unentbehrlichen Aminosäuren, nen Weizen- und Roggenkörner zu einer Ein Spitzenspeicher: Das Getreidekorn Fett mit einem hohen Anteil an unge- Vielfalt von Mahlerzeugnissen, die sich Die Hauptmasse des Getreidekorns – z.B. sättigten Fettsäuren sowie Vitamine und nach Feinheitsgrad (Schrot/Grieß/Dunst/ bei Weizen im Mittel 83 Prozent (%) – Mineralstoffe. Mehl) und Mineralstoffgehalt (Typenzahl) Getreide, Mehl und Funktion und Wirkung Brot enthalten ... Kohlenhydrate Wichtigster Lieferant von Energie für alle Lebens- und Stoffwechselvorgänge (v.a. Stärke) Anregung der Darmtätigkeit und Verdauung, anhaltende Sättigung, bei hoher Zufuhr Senkung des Ballaststoffe Cholesterinspiegels, günstige Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, Senkung des Risikos für Adipo- (Nahrungsfasern) sitas, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Diabetes mellitus Typ 2 oder Dickdarmkrebs Aminosäuren als Baustoffe für Zellen und Gewebe (z.B. Muskelfasern, Organe, Blut), Enzyme, Hormo- Protein (Eiweiß) ne, Antikörper zur Körperabwehr und Blutgerinnungsfaktoren; Transportsubstanzen für Nährstoffe Energielieferant, Träger essentieller Fettsäuren und fettlöslicher Vitamine, Kälteschutz, Polster und Fett Stütze z.B. an den Nieren und an den Fußsohlen; Träger von Geschmacks- und Aromastoffen Energiehaushalt: Verwertung der aufgenommenen Nährstoffe; Zellaufbau von Geweben und Blut; Vitamine Zellschutz vor freien Radikalen; Reizübertragung im Nervensystem Regelung der Gewebespannung und des Wasserhaushaltes; Aufbau von Knochen, Zähnen, Blutzellen Mineralstoffe und Hormonen; Reizübertragung im Nervensystem; Aktivierung von Enzymen Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 5
1 Unterrichtsbaustein Sachinformation Weizen-Unverträglichkeit Drittel der verzehrten Kohlenhydrate aus Wenn der Verzehr von Weizen oder weizenhaltigen Lebensmitteln zu Unverträg- Getreideprodukten. lichkeitsreaktionen führt, kann das auf eine Allergie, die Darmkrankheit Zöliakie Der Richtwert der DGE für die Bal- oder auf eine Glutensensitivität zurückzuführen sein. Unter www.mehlreport.de laststoffzufuhr beträgt mindestens 30 Ausgabe 22 finden Sie Steckbriefe zu diesen drei Krankheitsbildern. Gramm pro Tag für Jugendliche und Erwachsene. Die Hälfte der aufgenom- unterscheiden lassen. Die Type wird be- Pflanzenfasern, die der Mensch nicht menen Ballaststoffe sollte aus Getreide stimmt, indem man eine Mehlprobe bei oder nur sehr eingeschränkt verdauen und Getreideprodukten stammen, der etwa 900 Grad Celsius verglüht, bis nur kann. Man unterscheidet hauptsächlich Rest aus Hülsenfrüchten, Gemüse und noch die Mineralstoffe übrig bleiben. Die lösliche und unlösliche Ballaststoffe: Die Obst. Nach der NVS II von 2008 liegt die Mineralstoffmenge entspricht der Mehl- unlöslichen Ballaststoffe sind vor allem Zufuhr von Ballaststoffen in Deutschland type: Stecken in 100 g Weizenmehl z.B. für eine normale Darmtätigkeit unent- bei 75 % der Frauen und 68 % der Män- 405 mg Mineralstoffe, gehört es zur Type behrlich. Im Dickdarm binden sie auf- ner unter dem Richtwert. 405. Mehle mit hohen Typenzahlen ent- grund ihrer chemischen Struktur Was- Zur alltagstauglichen Umsetzung der Er- halten viele Mineralstoffe, weil die mitver- ser, sie quellen auf und vergrößern die nährungsrichtlinien gibt es verschiedene mahlenen Schalenanteile höher sind. Das Darmfüllung. Das ist ein Anreiz für die grafische Modelle: Die aid-Ernährungs- beeinflusst auch die Backeigenschaften. Dickdarmmuskulatur, die Nahrungsreste pyramide (aid infodienst) bietet acht Bei Vollkornmahlerzeugnissen ist keine schneller aus dem Darm abzutransportie- Lebensmittelgruppen in sechs Ebenen Typenbezeichnung vorgesehen, da immer ren. Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr Platz. Alle Lebensmittelgruppen sind in so viele Mineralstoffe enthalten sind, wie wirkt Verstopfungen entgegen und kann Bausteine zerlegt. Jeder Baustein steht sie das Korn natürlicherweise vom Feld sogar Dickdarmkrebs vorbeugen: Getrei- für eine Portion. Es werden täglich vier mitbringt. Hinweise auf den Nährstoff- deprodukte und vor allem die besonders Portionen Brot, Getreide und Beilagen gehalt gibt auch die Farbe: Helle Mehle ballaststoffreichen Vollkornerzeugnis- empfohlen. Der DGE-Ernährungskreis enthalten überwiegend Bestandteile des se spielen dabei im täglichen Leben die unterteilt das Lebensmittelangebot in Mehlkörpers. Je mehr Randschichtentei- Hauptrolle. sieben Gruppen. Je größer ein Feld ist, le mit vermahlen werden, umso dunkler Gute Lieferanten für lösliche Ballaststoffe desto größere Mengen sollten aus der wirkt es und umso mehr Ballaststoffe, sind Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Gruppe verzehrt werden. Der Kreis emp- Mineralien und Vitamine sind drin, was Kartoffeln. Auch bei den Getreidepro- fiehlt täglich vier bis sechs Scheiben aus ernährungswissenschaftlicher Sicht dukten zählt ein Viertel der Ballaststoffe (200–300 Gramm) Brot oder drei bis fünf vorteilhaft ist. Aufgrund unterschiedli- zu den löslichen, überdurchschnittlich Scheiben (150–250 Gramm) Brot und cher Getreidearten und Mahlerzeugnisse viel davon enthält Hafer. Sie haben einen 50–60 Gramm Getreideflocken. und zahlloser Rezepte mit verschiede- positiven Einfluss auf den Fett- und Koh- nen Zutaten und Backverfahren werden lenhydratstoffwechsel. Methodisch-didaktische deutschlandweit Hunderte Brotsorten Anregungen: und über tausend unterschiedliche Klein- Empfehlungen für den Fragen Sie zum Einstieg: Was habt ihr und Feingebäcke angeboten. Getreidegenuss heute gefrühstückt? Welche Lebensmit- Nach den Richtwerten der Deutschen tel bestehen hauptsächlich aus Getreide? Viel Stärke – für Konzentration und Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Wisst ihr, warum Getreide ein wichtiger Ausdauer Zufuhr von Kohlenhydraten sollten diese Bestandteil einer gesunden Ernährung Getreideprodukte sind die wichtigste über 50 % der täglichen Energiezufuhr ist? Lassen Sie die SchülerInnen dann Quelle für Stärke, einem Mehrfachzucker ausmachen. Laut Studien wird dieser die zwei Arbeitsblätter bearbeiten, da- (Polysaccharid). Der Körper baut Stärke Wert in Deutschland oft nicht erreicht, für benötigen sie etwa zwei Schulstun- nach und nach zu dem Einfachzucker- bei Frauen lag der Anteil der Kohlen- den. Das Ernährungsprotokoll sollte im Baustein Glucose ab. Der Blutzucker- hydrate an der täglichen Energiezufuhr Vorfeld ausgefüllt werden. Auf Seite 10 spiegel schwankt daher nicht so stark zwischen 41 und 48 %, bei Männern finden Sie noch zwei Grafiken zum Ver- und der Körper wird kontinuierlich mit zwischen 37 % und 46 %. Der Großteil zehr von Getreideprodukten. Rezepte Energie versorgt. Das wirkt sich positiv der Kohlenhydratzufuhr sollte aus stär- für den hauswirtschaftlichen Unterricht auf das Leistungsvermögen aus und er- ke- und ballaststoffhaltigen Lebensmit- finden Sie in der Broschüre „Ballaststoff- @ zeugt einen hohen Sättigungswert, der teln bestehen. In der Nationalen Ver- reich genießen“. einer übermäßigen Energiezufuhr ent- zehrsstudie (NVS) II stammten über ein gegenwirkt. Die Sättigungswirkung von Einfach- und Zweifachzuckern (Haus- haltszucker) – z.B. aus Süßwaren, gesüß- Links und Literaturtipps: ten Getränken und Ketchup – ist nur von ¬¬ Unser Brotgetreide-ABC, i.m.a-Saatpaket, Poster „Unser Getreide“ kurzer Dauer. Das führt leicht dazu, dass und Unterrichtsmappe „Rund ums Korn“ und Rezeptheft „Ballaststoffreich zusätzlich energiereiche Lebensmittel genießen“ bestellbar unter: www.ima-shop.de auch außerhalb der Mahlzeiten verzehrt ¬¬ Verband Deutscher Mühlen: www.muehlen.org und www.mein-mehl.de werden. ¬¬ Informationsbroschüre und Film „Brot und Kleingebäck“ des aid Infodienst: bestellbar unter shop.aid.de Ballaststoffe – Verdauung in ¬¬ aid-Ernährungspyramide: www.aid.de/ernaehrung/ernaehrungspyramide.php Schwung ¬¬ DGE-Ernährungskreis: www.dge.de rechts unten auf den Ernährungskreis Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten klicken Ballaststoffe. Getreide und Getreidepro- ¬¬ „Leitlinie Kohlenhydrate kompakt“ und Flyer „Ballaststoffe“ der DGE: dukte sind ihre wichtigsten Lieferanten in www.dge-medienservice.de unserer Ernährung. Ballaststoffe – auch ¬¬ Kurzinfo und Grafiken „Wellnessfaktor Ballaststoffe“ der GMF: als Faserstoffe bzw. Nahrungsfasern www.gmf-info.de/info/verbrauchertipps/Wellnessfaktor.pdf (engl.: Dietary Fibre) bezeichnet – sind 6 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
Arbeitsblatt 1 Nährstoffe aus Getreide Aufgaben: 1. Bildet sechs Gruppen. Jede Gruppe informiert sich zu einer der folgenden Stoffgruppen: Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Eiweiß, Fett, Vitamine, Mineralstoffe. Nutzt bei der Recherche eure Biologie- und Chemiebücher, Fachbücher aus der Bibliothek sowie das Internet, z.B. die Seiten www.aid.de und www.dge.de. Fasst eure Ergebnisse in dem Steckbrief zusammen. Steckbrief Name der Stoffgruppe: _______________________________________________________________ Funktionen im Körper: ________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Ist reichlich in folgenden Lebensmitteln enthalten: _________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Empfohlene Zufuhr pro Tag: ___________________________________________________________ 2. Bildet nun neue Gruppen, in denen aus jeder Nährstoffgruppe eine Person, also insgesamt sechs Personen zusammensitzen. Jedes Gruppenmitglied stellt dann seine Nährstoffgruppe kurz vor und beantwortet gegebenenfalls Fragen der anderen dazu. 3. Lest den Text und leitet daraus Ernährungsempfehlungen für Lebensmittel aus Getreide ab. Die Hauptmasse des Getreidekorns – z.B. bei Weizen im Mittel 83 Prozent (%) – nimmt der kohlenhydratreiche Mehlkörper ein. Er enthält neben Stärke auch Eiweiß und Ballaststoffe. Die Schale macht 14 % des durchschnittli- chen Gewichts eines Weizenkorns aus. Sie enthält biologisch hochwertiges Eiweiß, Enzyme, Fett, Vitamine, Mine- ral- und Ballaststoffe. Der Keimling (drei Gewichtsprozent) ist der Speicher des Korns für die Nährstoffe, die es zum Start des Pflanzenwachstums braucht: viel Eiweiß und Fett sowie Vitamine und Mineralstoffe. Es gibt eine große Vielfalt an Mahlerzeugnissen aus Getreide, die sich nach Feinheitsgrad (Schrot/Grieß/Dunst/ Mehl) und Mineralstoffgehalt (Typenzahl) unterscheiden lassen. Die Type wird bestimmt, indem man eine Mehlpro- be bei etwa 900 Grad Celsius verglüht, bis nur noch die Mineralstoffe übrig bleiben. Die Mineralstoffmenge ent- spricht der Mehltype: Stecken in 100 g Weizenmehl z.B. 405 mg Mineralstoffe, gehört es zur Type 405. Mehle mit hohen Typenzahlen enthalten viele Mineralstoffe, weil die mitvermahlenen Schalenanteile höher sind. Bei Vollkorn- mahlerzeugnissen ist keine Typenbezeichnung vorgesehen, da immer so viele Mineralstoffe enthalten sind, wie sie das Korn natürlicherweise vom Feld mitbringt. Hinweise auf den Nährstoffgehalt gibt auch die Farbe: Helle Mehle enthalten überwiegend Bestandteile des Mehlkörpers. Je mehr Randschichtenteile mit vermahlen werden, umso dunkler wirkt es und umso mehr Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine sind darin enthalten. Bei der Auswahl von Lebensmitteln aus Getreide sollte man beachten _________________________ ____________________________________________________________________________________. Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 7
Arbeitsblatt 2 Zusammensetzung einer gesunden Ernährung Aufgaben: 1. S chreibt einen Tag lang ein Ernährungstagebuch. Schaut bei den Mengenangaben auf die Ver- packungen, wiegt euer Essen ab oder beschreibt die Größe, z.B. eine Handvoll, eine Scheibe, eine Portion. Markiert die Lebensmittel aus Getreide in einer anderen Farbe. Wie viel hast du davon Was hast du gegessen und ungefähr gegessen und getrunken? getrunken? Frühstück: ____ Uhr Zwischenmahlzeit: ____ Uhr Mittagessen: ____ Uhr Zwischenmahlzeit: ____ Uhr Abendessen: ____ Uhr Sonstiges: ____ Uhr 2. a) Es gibt verschiedene anschauliche Modelle für die Zusammensetzung einer gesunden Ernäh- rung. Bildet zwei Gruppen: Die eine recherchiert im Internet zu der aid-Ernährungspyramide und die andere zu dem DGE-Ernährungskreis. Wie sind die Modelle aufgebaut? Welche Lebensmit- telgruppen werden unterschieden? Und wie viel wird von jeder Gruppe empfohlen? b) Zeichnet die Modelle an die Tafel und erklärt sie euch gegenseitig. c) Vergleicht und diskutiert die Ernährungspyramide und den Ernährungskreis: Welches Modell ist verständlicher? Was ist bei dem einen Modell besser oder schlechter als bei dem anderen? Quelle: DGE-Ernährungskreis®, Quelle: aid infodienst Copyright: Deutsche Gesellschaft Idee: S. Mannhardt für Ernährung e. V., Bonn aid-Ernährungspyramide DGE-Ernährungskreis www.aid.de/ernaehrung/ernaehrungspyramide.php www.dge.de rechts unten in Ecke auf den Ernährungskreis klicken 3. a)Gleiche dein Ernährungstagebuch mit einem der Modelle ab: Von welchen Lebensmitteln hast du zu wenig und von welchen zu viel gegessen? Von welchen Lebensmitteln hast du die im Mo- dell empfohlene Menge fast genau verzehrt? b) Vergleiche dein Ergebnis mit dem deines Sitznachbarn und überlegt gemeinsam, was ihr bei eu- rer Ernährungszusammensetzung noch verbessern könnt. 8 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
Arbeitsblatt 3 Nährwertangaben zu Getreide, Mehl und Brot Durchschnittliche Gehalte der wichtigsten Getreidearten Angaben für Gerste Hafer Mais Reis Roggen Weizen 100 g Rohgetreide Energie (in kJ / kcal) 1.345 / 321 1.391 / 332 1.378 / 329 1.469 / 351 1.257 / 300 1.275 / 305 Inhaltsstoffe (in g) Eiweiß 11,2 10,7 8,7 7,4 9,5 11,4 Fett 2,1 7,1 3,8 0,6 1,7 1,8 Kohlenhydrate 63,3 55,7 64,2 77,7 60,7 59,6 Ballaststoffe* 8,7 9,7 7,7 2,1 13,4 13,3 Mineralstoffe 2,3 2,9 1,3 0,5 1,9 1,6 *bei der Nährwertkennzeichnung ist der energetische Wert von Ballaststoffen mit 8 kJ / 2 kcal je Gramm den Energieangaben hinzuzurechnen Quelle: GMF 2012 nach BLS 3.01 Durchschnittliche Gehalte typischer Mahlerzeugnisse Weizen- Weizen- Weizen- Roggen- Roggen Angaben für mehl mehl vollkorn- mehl vollkorn- 100 g Mahlerzeugnis Type 405 Type 1050 mehl Type 1150 schrot Energie (in kJ / kcal) 1.459 / 349 1.413 / 337 1.293 / 309 1.353 / 323 1.257 / 300 Grundnährstoffe (in g) Eiweiß 10,0 12,1 11,4 9,0 9,5 Fett 1,0 1,8 2,4 1,3 1,7 Kohlenhydrate 72,3 67,2 59,5 67,8 60,7 Ballaststoffe* 2,8 5,2 10,0 7,7 13,4 getreidetypische Vitamine und Mineralstoffe (in mg) Vitamin B1 / Thiamin 0,10 0,43 0,47 0,22 0,37 Vitamin B3 / Niacin 2,70 3,59 7,12 2,65 3,64 Kalium 168 203 337 297 510 Eisen 0,57 2,18 3,40 2,07 2,77 *bei der Nährwertkennzeichnung ist der energetische Wert von Ballaststoffen mit 8 kJ / 2 kcal je Gramm den Energieangaben hinzuzurechnen Quelle: GMF 2012 nach BLS 3.01 Durchschnittliche Gehalte typischer Backwaren Angaben Roggen- Roggen- Weizen- Weißbrot/ Weizen- Knäcke- für 100 g vollkorn- misch- misch- Weizen- vollkorn- Brötchen brot Backware brot brot brot brot brot Energie 828 / 198 941 / 225 987 / 236 1.013 / 242 849 / 203 1.188 / 284 1.347 / 322 (in kJ / kcal) Grundnährstoffe (in g) Eiweiß 7,3 7,4 8,6 8,2 7,6 10,1 10,1 Fett 1,2 1,0 1,5 1,2 0,9 1,8 1,4 Kohlenhydrate 38,7 45,9 46,3 48,8 40,7 55,9 66,1 Ballaststoffe* 8,1 6,1 4,3 3,2 7,4 3,6 14,6 getreidetypische Vitamine und Mineralstoffe (in mg) Vitamin B1 / 0,18 0,18 0,21 0,09 0,25 0,16 0,20 Thiamin Vitamin B3 / 0,56 1,17 1,20 0,85 3,30 1,42 1,10 Niacin Kalium 291 208 125 132 210 163 436 Eisen 2,0 1,2 1,4 0,7 2,0 1,0 4,7 *bei der Nährwertkennzeichnung ist der energetische Wert von Ballaststoffen mit 8 kJ / 2 kcal je Gramm den Energieangaben hinzuzurechnen Quelle: aid infodienst, Brot und Kleingebäck, Ausgabe 2012 Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 9
Arbeitsblatt 4 Grafiken zum Getreideverzehr Portionen Gramm 10 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
2 Unterrichtsbaustein Sachinformation Backkultur Lernziele und Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler ¬¬ ¬¬ reflektieren und vergleichen ihre Essge- wohnheiten bei Brot; erkunden das Brotangebot in ihrem Schulumfeld; ¬¬ erkennen aktuelle Trends beim Einkauf Weltmeister im Brotbacken und bei den Lieblingssorten von Brot; ¬¬ beschreiben und vergleichen verschiede- ne Brote mit allen Sinnen; Bereits aus den vier Grundzutaten Mehl, Wasser, Salz und einem Triebmittel ¬¬ lernen Tipps zum Umgang mit Brot und wie z.B. Hefe lassen sich viele verschiedene Teige kneten und schmackhafte Mehl im Haushalt. Brotsorten backen. Brot ist eines der ältesten Grundnahrungsmittel und eng Fach: Hauswirtschaft/-haltslehre, Verbrau- mit unserer Kultur und Geschichte verbunden. In Deutschland gibt es eine cherbildung, Mensch und Umwelt zu weltweit einzigartige Vielfalt. Der Baustein beleuchtet Traditionen, Trends den Themen Lebensmittelproduktion und sensorische Aspekte. und -qualität, Ernährungstrends Sachinformation: Teigführungen und Backprozesse wirken Deutsche Brottradition sich auf das Brotvolumen, die Kruste, die In Deutschland sind die Brotauswahl und Krumenstruktur und den Geschmack aus. somit auch die Brotgeschmäcker sehr fa- cettenreich. Es werden mehr als 300 ver- Das 1x1 der Brotsorten schiedene Brotsorten gebacken. Diese be- Unter dem Begriff „Sorte“ fasst man eindruckende Vielfalt hat mehrere Gründe: alle Brote zusammen, die sich in Getreidearten: Weizen, Dinkel, Roggen, Mehlart, -type und -mischung sowie Hafer, Gerste und Co. bieten die Basis für Rezeptur, Zutaten und Verarbeitung viele Variations- und Kombinationsmög- gleichen. Die mehreren hundert deut- lichkeiten wie z.B. bei Misch- und Mehr- schen Brotsorten lassen sich in folgende kornbroten. Gruppen einteilen: ➊ Mehlvielfalt: Die deutschen Mühlen stellen ➊ W allein 24 verschiedene Standard-Mahler- eizen- (oder Weiß-) -brot: mind. 90 % Weizenanteil, z.B. ➍ zeugnisse her, zudem viele weitere Ge- Baguette, Weizentoastbrot ➑ ➌ treideprodukte wie Vollkornschrot oder ➋ Weizenmischbrot: Weizengrieß. Besonders die Weizen- 51–89 % Weizenanteil, z.B. ➋ und Roggenmahlerzeugnisse und deren Schwäbisches Bauernbrot, Mischungen sind sehr vielfältig, was et- Krustenbrot, Kasseler Brot liche Variationsmöglichkeiten beim Bä- ➌ Roggenmischbrot: cker und im Haushalt ermöglicht (siehe 51–89 % Roggenanteil, www.mein-mehl.de/mehl-guide). z.B. Mecklenburger Landbrot, Zutaten: Durch besondere Zutaten wie Paderborner Brot Gewürze (z.B. Kümmel) oder Ölsaaten ➍ Roggenbrot: (z.B. Sesam) entstehen zusätzlich interes- mind. 90 % Roggenanteil, ➏ sante Geschmacksrichtungen. z.B. Berliner Landbrot, ➐ Regionale Backverfahren: Deutschland Kommissbrot war nicht immer ein einheitlicher Staat. Bis ➎ Vollkornbrot: ins 19. Jahrhundert glich das Land einem mind. 90 % Vollkornerzeugnisse (ent- ➎ Flickenteppich aus unabhängigen Feudal- halten die gesamten Bestandteile der staaten und Städten, in denen sich eigene Körner), Säuremenge mind. zu 2/3 Sitten und Bräuche sowie Backtraditio- aus Sauerteig nen entwickelten. Regional entstanden ➏ Spezialbrote: so sehr unterschiedliche Rezepturen und werden mit speziellen Zutaten oder Herstellungsverfahren. Die verschiedenen Verfahren gebacken Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 11
2 Unterrichtsbaustein Sachinformation ➐ Brote mit besonderen Getreide arten wie Hafer, Gerste oder Hirse Die Geschichte des Brotes in Kürze enthalten mind. 20 % der namenge- ¬¬vor 12.000 Jahren: Kultivierung von Getreide für die Ernährung benden Art im Getreideanteil ¬¬vor 6.500 Jahren: erste Backöfen in der Türkei und Ägypten ➑ Brote mit Ölsaaten wie Sonnen- ¬¬vor 5.000 Jahren: Erfindung des Sauerteigs blumenkerne, Leinsamen, Sesam ¬¬vor 3.500 Jahren: 30 verschiedene Brotsorten in Ägypten mind. 8 % der namengebenden Zutat ¬¬vor 3.000 Jahren: unterschiedlichste Backwaren in Athen ¬¬vor 2.000 Jahren: Die Römer exportieren ihre Backkultur über die Alpen Brote der Welt bis an Rhein und Donau. Immer häufiger werden bestimmte Brotre- ¬¬bis ins 19. Jahrhundert: Brotbacken nach römischer Backkunst in ganz Europa zepturen über Ländergrenzen hinweg aus- ¬¬ab 1850: Beginn der Mechanisierung in den handwerklichen Bäckereien getauscht. Auch außerhalb Deutschlands Ausführlichere Infos zur Geschichte unter genießt das deutsche Brot hohes Ansehen www.geo.de/GEOlino/mensch/die-geschichte-vom-brot-70276.html und wir Deutschen vermissen im Ausland oft „unser“ Brot. In vielen deutschen Bä- ckereien sind Brotrezepturen aus anderen „statistische Brotkorb“ zeigt die men- sumentenbefragung durchführen und die Regionen oder dem Ausland längst Stan- genmäßigen Anteile der Sortengruppen Ergebnisse mit ihren eigenen Lieblings- dard, wie z.B. französisches Baguette, tür- an den Broteinkäufen von Privathaus- sorten sowie bundesweit repräsentativen kisches Fladenbrot, italienisches Ciabatta halten im Jahre 2012 nach Ergebnis- Daten vergleichen, ggf. mit praktischer oder schwedisches Knäckebrot. Insbeson- sen einer bundesweit repräsentativen Anwendung von PC-Software wie z.B. Ex- dere in den mediterranen Ländern oder Untersuchung. Immer mehr Menschen cel®. Auf einem weiteren Online-Arbeits- im anglo-amerikanischen Kulturraum wird ernähren sich gesundheitsbewusst mit blatt sind Tipps rund um den richtigen traditionell meist nur helles Weizenbrot Vollkornprodukten, die eine feste Größe Umgang mit Mehl und Brot im Haushalt gegessen, ein Trend in diese Richtung ist im deutschen Brotkorb geworden sind. zusammengefasst. auch in Deutschland zu beobachten – vor Heutzutage können die Verbraucher ihr Speziell im Hauswirtschaftsunterricht allem bei jüngeren Verbrauchern. Brot – lose oder verpackt, als Laib oder oder in Projekten bietet es sich an, dass geschnitten – an ganz unterschiedlichen Jugendliche selber backen: Geeignete Brotkorb der Deutschen Orten kaufen: in klassischen Bäckereien Rezepte finden sie in „Ballaststoffreich ge- Bei 94 Prozent der Deutschen kommt (oder deren Filialen), in Supermärkten nießen“ und in „Unser Brotgetreide-ABC“ Brot täglich auf den Tisch, wie eine re- (mit Brotregal und/oder Backstationen (siehe Seite 4). Die SchülerInnen können bzw. Verkaufstheken in der Vorkassen- z. B. ihre persönliche Lieblings-Mehlmi- Brotkorb der Deutschen 2012 zone), in Bäckerei-Filialketten bzw. Back- schung „erfinden“ und ausprobieren. Da- (Einkaufsanteile in %) shops oder auch in Bioläden oder sogar bei sollten sie die gesundheitlichen Vor- an Tankstellen. züge von Ballaststoffen aus Getreide im Blick haben (vgl. Unterrichtsbaustein 1). Geschmackserlebnis Brot Zum besseren praktischen Verständnis Die Brotqualität wird vor allem von den empfiehlt sich zudem eine Exkursion in Verarbeitungseigenschaften der Mehle, einen Backbetrieb (und/oder eine Mühle) der Wahl des Triebmittels bzw. der Teig- bzw. eine Expertenbefragung. Außerdem führung und dem jeweiligen Backverfah- gibt es in Deutschland mehrere Spezial- ren beeinflusst. Gleiche Brotsorten von museen wie das Museum der Brotkultur verschiedenen Herstellern können daher in Ulm und das Europäische Brotmuseum recht unterschiedlich sein. Die Qualität in Ebergötzen bei Göttingen, die sich für Mischbrot: 31,8%, eines Brots beim Kauf zu beurteilen ist einen Ausflugstag anbieten. Im Lehrer- davon 60% Roggenmischbrot, schwer, denn dabei spielen neben der magazin Heft Nr. 17, S. 27/28 finden Sie 33% Weizenmischbrot und 7% Graubrot Toastbrot: 21,6% Optik vor allem auch Geruch und Ge- Anregungen zu Sprichwörtern, Rede- Brote mit Körnern & Saaten: 14,8% schmack eine Rolle. Das kann der Kunde wendungen und Namen rund ums Brot. @ Vollkorn-/Schwarzbrot: 11,5% erst bewerten, wenn er das Brot zu Hau- Weizenbrot: 5,4% se auspackt bzw. anschneidet. Die Brot- Roggenbrot: 5,0% Sonstige Sorten: 9,8% vielfalt auszuprobieren und zu verkosten, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Quelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. nach Angaben des GfK Consumer Scans, Berlin 2013 Link- und Literaturtipps: Methodisch-didaktische ¬¬ Leitsätze für Brot und Anregungen: Kleingebäck des Deutschen präsentative Verbraucherbefragung er- Zum Einstieg bearbeiten die SchülerInnen Lebensmittelbuches: geben hat. Der Brotverbrauch ist stabil Arbeitsblatt 1, dabei reflektieren sie ihre www.bmel.de > Suche: „Leitsätze mit einem langjährigen Mittelwert von eigenen Essgewohnheiten von Brot und für Brot“ 53,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Auf erkunden das Angebot an verschiedenen ¬¬ Verbände des Backgewerbes: den Tag umgerechnet sind das knapp Einkaufsorten. Der „Brot-Check“ auf Ar- www.baeckerhandwerk.de, 150 Gramm, was etwa drei Brotscheiben beitsblatt 2 schärft das Verständnis für www.grossbaecker.de entspricht. Hinzu kommen Brötchen, Sorten, Vielfalt und Qualität und dient ¬¬ Verband Deutscher Mühlen: Kleingebäcke und andere Backwaren. als Übung für präzises Beschreiben von www.muehlen.org, Frühstück und Abendessen sind nach Eigenschaften und Sinneseindrücken. www.mein-mehl.de wie vor die klassischen Brotmahlzeiten. Im Onlinematerial zu diesem Heft steht ¬¬ Info-Sammlung zu deutschen Immer häufiger essen zudem vor allem weiterführendes Material bereit: Um ak- Brotspezialitäten auf jüngere Verbraucher Brot zwischen- tuelle Trends im Konsum von Brot aufzu- www.brotkultur.de durch, außer Haus und „to go“. Der spüren, kann die Klasse eine eigene Kon- 12 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
Arbeitsblatt 1 Brot in meinem Leben Aufgabe: Fülle folgenden Fragebogen aus und vergleiche deine Antworten mit denen deiner MitschülerInnen. Mein täglich Brot ¬An ¬ wie vielen Tagen in der Woche isst du Brot? ___________________________________________ ¬Zu ¬ welcher Tageszeit isst du Brot? ______________________________________________________ ¬Wie ¬ viele Scheiben verzehrst du etwa pro Tag? ___________________________________________ ¬Welche ¬ Brotsorten gibt es bei dir zu Hause regelmäßig? ____________________________________________________________________________________ ¬Welche ¬ Brotsorte schmeckt dir am besten? _______________________________________________ ¬Entscheidest ¬ du mit, welche Brotsorte gekauft wird? ______________________________________ ¬Wo ¬ kauft deine Familie Brot? __________________________________________________________ ¬Gibt ¬ es Brotsorten, die bei euch zu besonderen Anlässen gegessen werden und wenn ja, welche? ___________________________________________________________________________________ ¬Wird ¬ in deiner Familie selber Brot gebacken? Wenn ja, welches? ___________________________ Und mit welchem Mehl wird gebacken? ________________________________________________ Brotangebot Erkundet in Zweier- oder Dreiergruppen das Angebot an Brotsorten in den verschiedenen Einkaufs- stätten nahe eurer Schule. ¬Wo ¬ kann man in der Nähe eurer Schule Brot kaufen? Nennt die Namen der verschiedenen Geschäfte. _________________________________________________________________________ ¬Seht ¬ euch das Angebot vor Ort im Laden an und macht euch ausführliche Notizen zu folgenden Punkten: • Brotvielfalt: Wie viele verschiedene Brotsorten gibt es in den Läden? Nenne Beispiele. • Preis: Vergleicht die Preise einer bestimmten Brotsorte, z.B. von Vollkornbrot, in unterschiedlichen Läden. • Angebotsform: Wie werden die Brote angeboten? • Service: Wo gibt es Verkaufspersonal und wo gilt Selbstbedienung? ¬Fragt ¬ in einer Bäckerei nach: Welches Brot ist für eure Region typisch? _______________________ ___________________________________________________________________________________ Lernfeld Brotgetreide © VDM/i.m.a 2015 13
Arbeitsblatt 2 Der Brot-Check Jedes Brot hat seine ganz typischen Eigenschaften, die durch eine Verkostung sensorisch analysiert werden können. Die „Sensorik“ ist eine relativ junge Wissenschaft. Mit sensorischen Tests wird der Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und ihrer Wahrnehmung mit den menschlichen Sinnen (Se- hen, Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören) untersucht. Um die Geschmacksnerven zu neutralisieren, wird während der Tests zwischendurch mit einem Schluck Wasser der Mund gespült. Aufgaben: 1. J eder bringt ein Stück Brot (oder ein paar Scheiben) mit in die Schule und hält dazu folgende In- formationen bereit: Name des Brotes (sowie ggf. Verkehrsbezeichnung), Verkaufsstelle, evtl. Rezeptur/Zutatenliste sowie Nährwertinformationen (von der Verpackung oder aus dem La- den/vom Verkaufspersonal). 2. E rstellt eine Tabelle für die Verkostung (Spalten: Kriterien, Brot 1, Brot 2, Brot 3 – für jedes Brot eine Spalte für sachliche und eine für persönliche Bewertungen; Zeilen: Kriterien siehe „Brotansprache“). 3. Testet und verkostet eure Brotsorten gemeinsam in Dreiergruppen und notiert eure Eindrücke in der Tabelle. Verwendet dabei die Begriffe aus der „Brotansprache“. Es sollten zunächst noch keine persönlichen Bewertungen wie „sehr gut“ oder „nicht mein Geschmack“ vorgenommen werden. 4. B ewertet die Brote nach euren persönlichen Vorlieben: Vergebt in jeder Kategorie Sterne. Das beste Brot erhält drei Sterne und das Brot, das euch am wenigsten gefällt, nur einen. Welches Brot ist demnach euer Favorit? Bildet dazu die Summe der Sterne. 5. V ergleicht und diskutiert: Welche Broteigenschaften sind eurer Klasse am wichtigsten? Und welche Brotsorten sind daher die beliebtesten? Die „Brotansprache“: Kriterien und Beschreibung von Broteigenschaften Krume Kruste (oder „Rinde“) Kriterien Das weiche Innere des Brotes Das Äußere des Brotes Poren: fein, mittel, grob; locker, dicht; Art: glatt, aufgerissen, ohne Kruste; gleichmäßige/ungleichmäßige Verteilung: Stärke: dünn, mittel (= ca. 1 mm), Gibt es verdichtete Stellen oder Löcher? dick, gleichmäßig/ungleichmäßig; Textur: flauschig (weich-feucht), wattig (weich- Struktur: splittrig, knusprig-rösch, trocken), luftig-locker, kompakt-fest; zäh, hart, weich; unelastisch/elastisch: Prüfen, ob der Daumeneindruck Gefühl: al dente (kurzer Biss), bestehen bleibt oder nicht?; Aussehen und ledrig (langer Biss); Gefühl: trocken, krümelig, klebrig, flaumig, körnig, Textur/Struktur Bräunung: hell, dunkel, verbrannt saftig; (mit Beschreibung des Farbtons); Farbe: hell oder dunkel (mit Beschreibung des sichtbare Zutaten als Farbtons); Aufstreu: Körner/Flocken, Mehl/ sichtbare Zutaten: Körner/Getreideteilchen, Saaten, Schrot, Saaten, Nüsse, Gewürze; Nüsse, Gewürze; splittert die Kruste beim Schneiden klebt die Krume beim Schneiden oder ballt sie beim oder Abbeißen? Kauen? süßlich: kaum wahrnehmbar, leicht, intensiv (z.B. nach Malz, Karamell, Honig) säuerlich: gar nicht, mild, streng; milchsauer (nach Quark), fruchtsauer (nach Äpfeln/Birnen), essigsauer (nach Essig); Geruch und frisch-grün: mild oder kräftig („pflanzlich“, herb, bitter); Geschmack mehlig-brottypisch: mildes oder kräftiges Brotaroma; andere Aromen: mit Röstnote (nach Getoastetem, Kaffee); nussig (nach Walnüssen, Mandeln); würzig (z.B. nach Kümmel, Fenchel, Anis); kritisch prüfen: salzig, bitter, dumpf-muffig, fett-ranzig, streng-hefig? Form und Ist die Brotform sortentypisch? Verwendbarkeit Ist das Brot gut schneidbar, gut brechbar, gut bestreichbar, gut belegbar, gut tunkbar? 14 © VDM/i.m.a 2015 Lernfeld Brotgetreide
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