LFV-Infodienst Nr. 47 - Landesfeuerwehrverband Hessen
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Informationsdienst, 24. Jahrgang, Juli 2017 Landesfeuerwehrverband Hessen e. V. Nr. 47 LFV-Infodienst Im Blickpunkt Hessens Feuerwehren sind gemeinsam stark Erstmals Integrationspreis Brandschutz verliehen Nr. 50 LFV-Infodienst 1 Landesfeuerwehrverband auf dem Hessentag präsent
Inhalt Impressum Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Benefizkonzert zu Gunsten der Hessischen Feuerwehrstiftung . . .42 Titelthema Gemeinsame Aktion 2017 Edeka – Delegiertenversammlung 2017 Landesfeuerwehrverband . . . . . . .43 Hessens Feuerwehren sind gemein- Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 sam stark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Wir gedenken unserer Erstmals Integrationspreis Brand- Verstorbenen . . . . . . . . . . . . . . . . .44 schutz verliehen . . . . . . . . . . . . . . . .8 FSJ bei der Feuerwehr . . . . . . . . .46 Impressionen aus Seeheim-Jugen- Imagefilm des KFV heim - Delegiertenversammlung . .10 Fritzlar-Homberg . . . . . . . . . . . . . .49 Feuerwehr – gemeinsam in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . .14 20. Hessischer CTIF-Landesbewerb Informationsdienst des Landes- in Lich-Niederbessingen . . . . . . . .50 feuerwehrverbandes Hessen Aus der Arbeit der Feuerwehren zeigten Nr. 47, Juli 2017, 24. Jg. Präsenz beim Hessentag Fachgremien in Rüsselsheim . . . . . . . . . . . . . . . .52 Herausgeber: Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 Fünf Kommunen erhalten Landesfeuerwehrverband Katastrophenschutz . . . . . . . . . . . .17 Hessen e. V. neue Feuerwehrfahrzeuge . . . . . . .56 Kölnische Straße 44 – 46 Vorbeugender Gefahrenschutz . . .21 Der Feuerwehrarzt informiert: 34117 Kassel Recht und Organisation . . . . . . . . .22 Heißer Tipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Telefon 05 61/78 89-4 51 47 Brandschutzerziehung Lehrgangsangebote Telefax 05 61/78 89-4 49 97 und -aufklärung . . . . . . . . . . . . . . .23 E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.de in Marburg-Cappel . . . . . . . . . . . . .59 Internet: www.feuerwehr-hessen.de Arbeitsgemeinschaft der Leiter Einsatz des LFV zur Sicherheit der Berufsfeuerwehren . . . . . . . . .24 der hessischen Feuerwehreinsatz- Redaktion: Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . .26 kräfte erfolgreich . . . . . . . . . . . . . .59 Ralf Ackermann Aktuelles aus dem DFM . . . . . . . . .28 Günter Fenchel Berliner Abend des DFV . . . . . . . .60 Harald Popp Werkfeuerwehrverband Hessen . .30 Die Hessische Feuerwehrstiftung ist Birgit Sattler Arbeitskreis Kindergruppen . . . . . .31 auf einem guten Weg . . . . . . . . . . .61 Holger Schönfeld IG Tauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 Weltcupskispringen Willingen . . . .62 Sondergremium Rettungshunde- Ausschreibung Fachtagung Titelbild: Messestand des Landes- Ortungstechnik . . . . . . . . . . . . . . .32 feuerwehrverbandes beim Hessen- für Feuerwehrangehörige tag in Rüsselsheim Foto: Klinge Fachausschuss Ausbildung, angekündigt . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 Einsatz und Wettbewerbe . . . . . . .34 Ausschreibung Hessischer Quer durch Hessen und weiter Feuerwehr-Preis . . . . . . . . . . . . . . .64 Herzlichen Glückwunsch zur Ernennung/Wahl . . . . . . . . . . .32 Druck: Partner der Feuerwehr . . . . . . . . . .33 Kopieren erwünscht Meister Print & Media GmbH 42. Delegiertentag der Hessischen Bitte machen Sie diese Informa- 34123 Kassel Jugendfeuerwehr . . . . . . . . . . . . . .36 tionen allen interessierten Feuer- wehrangehörigen zugänglich. Partner des LFV: Herzlichen Glückwunsch zum Bitte hängen Sie die wichtigsten runden Geburtstag . . . . . . . . . . . . .39 Informationen außerdem am Landesfeuerwehrmusikversammlung »Schwarzen Brett« aus. mit vielfältigem Programm . . . . . . .40 2 LFV-Infodienst Nr. 46
Editorial Ralf Ackermann Präsident Landesfeuerwehrverband Hessen Einsatzsorge für Hessens Feuer- wehrangehörige wird ausgebaut Sehr geehrte Leserinnen und Leser, chung innerhalb der Mannschaft und chen für die Feuerwehren und ermög- liebe Feuerwehrkameradinnen erster Krisenintervention, Einsatzbilder licht, dass mit modernen Geräten und -kameraden, bzw. Einsatzszenarien mit nach Hause schnell und effektiv Hilfe geleistet wer- genommen, die belasten. Gerade dies den kann. da sich in den Feuerwehren die Bevöl- bedarf einer Aufarbeitung und kompe- Eine große Sorge bereitet derzeit die kerungsentwicklung widerspiegeln soll- tenter Hilfestellung. Der Landesfeuer- gesellschaftliche Entwicklung gegen- te, hat der Landesfeuerwehrverband wehrwehrverband hat sich dieser The- über den helfenden Händen. Einerseits genau darin einen Ansatzpunkt gesehen matik mit dem Projekt »Nur für uns« muss der Bevölkerung wiederholt erklärt und engagiert sich in dem Projekt angenommen und entwickelt eine werden, dass eine Rettungsgasse für »Gemeinsam durch Teilhabe«. Damit soll breitgefächerte Erweiterung der Einsatz- Einsatzkräfte Leben retten kann – leider es gelingen, auch neue Personengrup- nachsorge. Starten wird das Projekt wird dies oftmals nicht anerkannt –, pen – gerade aus dem Bereich der sowohl mit Tagesseminaren für Füh- andererseits gibt es tätliche Angriffe Flüchtlinge, die in den letzten Jahren rungskräfte als auch mit einer kosten- gegenüber Einsatzkräften, die völlig nach Deutschland gekommen sind – zu freien Infoline, welche bei einem Trau- unverständlich sind. Hier muss die gewinnen. Hierbei geht es um Hilfestel- mazentrum angegliedert ist, um ohne Gesellschaft Einhalt gebieten und es lungen, die wir den örtlichen Feuerweh- Dienstweg hier im Bedarfsfall auch muss deutlich mehr im Bewusstsein der ren anbieten. Das Projekt wurde bereits Unterstützung erhalten zu können. Des Menschen verankert werden, dass die im Rahmen der Landesverbandsver- Weiteren sind Bausteine auf verschiede- Einsatzkräfte auch im Ernstfall deren sammlung vorgestellt und das Land nen Führungsebenen in Planung. Mit Leben retten. Von Seiten der Politik wur- Hessen ergänzte dies mit der Verleihung einer umfassenden Informationsbro- den zwar schon Strafen verschärft, aber des Integrationspreises, sowie der schüre, Flyern sowie auch einer Post- hier besteht durchaus noch Hand- Schulung von Beratern an der Landes- karte werden die Informationen über die lungsbedarf. feuerwehrschule. Inhalte sowie auch die Infoline in die Feu- Der LFV dankt an dieser Stelle insbeson- Jährlich rücken Feuerwehrangehörige in erwehren vermittelt. Realisiert werden dere Staatsminister Peter Beuth und Hessen zu rund 70.000 Einsätzen aus. kann dieses umfangreiche Konzept Staatssekretär Werner Koch für die Vor Ort finden sich unterschiedliche, sehr durch finanzielle Unterstützung und Unterstützung der hessischen Feuer- differenzierte und mitunter hochkomp- ehrenamtliches Engagement. wehren, wobei die Aufstockung der Mit- lexe Einsatzszenarien, die routiniert ab- Neben dem Menschen hat auch die tel für die Verbandsarbeit hier ausdrück- gearbeitet werden. Es kommt jedoch Technik einen hohen Stellenwert, so lich erwähnt werden soll. immer wieder zu besonderen Herausfor- dass sich der Landesfeuerwehrver- derungen im Einsatzalltag, wie zum Bei- band erfolgreich für die Finanzierung der Einen herzlichen Dank an die Landes- spiel bei schweren Verkehrsunfällen mit Einsatzfahrzeuge eingesetzt hat. dienststellen wie auch die Gremien des eingeklemmten Personen, die aus einem Die Brandschutzförderung für dieses LFV Hessen für die hervorragende Fahrzeug herausgeschnitten werden Jahr wurde durch den Hessischen Arbeit rund um das Feuerwehrwesen. müssen. Vor Ort bietet sich mitunter ein Innenminister Peter Beuth erheblich nur schwer zu bewältigendes Bild. Oft- erhöht, damit kein Antrags-Rückstau mals werden, trotz Einsatznachbespre- entsteht. Dies ist ein sehr wichtiges Zei- Ralf Ackermann Nr. 47 LFV-Infodienst 3
Delegiertenversammlung Mehr psychologische Hilfen bei Einsatznachsorge notwendig Hessens Feuerwehren sind gemeinsam stark »Das ehrenamtliche, flächendeckende System im Brand- und Katastrophenschutz genießt in Hes- sen eine hohe Anerkennung durch die Bevölkerung. Schnelle Hilfe für jeden Menschen – unabhän- gig von Nationalität, Herkunft, Religion oder Geschlecht – ist dabei das Credo der Feuerwehren und wird landesweit über 70.000 Mal im Jahr gelebt. Doch immer neue Bedrohungslagen, etwa durch Terror und Naturkatastrophen, machen es notwendig, dass die Feuerwehren weiterhin und nachhal- tig unterstützt werden, um die heutigen Anforderungen umfassend bewältigen zu können.« Dieses machte der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV Hessen) Ralf Ackermann (Rod- gau) in Seeheim-Jugenheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) im Rahmen der 63. Verbandsversamm- lung seiner Organisation deutlich, die landesweit 75.000 aktive Einsatzkräfte, rund 500.000 fördern- de Mitglieder in 2.600 freiwilligen Feuerwehren, 27.000 Jugendfeuerwehrangehörige in 2.100 örtli- chen Gruppen, sowie 57 Werkfeuerwehren und sechs Berufsfeuerwehren vertritt. Delegierte aus allen Mitgliedsverbänden informieren sich beim Jahresbericht des Präsidenten 4 LFV-Infodienst Nr. 47
Das Präsidium war auf der Bühne vollständig vertreten. Angesichts der zunehmenden schwie- rigen Gefahrenlagen, wie dies etwa auch bei Einsätzen mit terroristischem oder radikalem Hintergrund deutlich werde, sind die Rettungskräfte oft selbst den Gefahren und psychischen Belastungen ausgesetzt. Hinzu kommen zusätzlich beispielsweise tätliche Angriffe im Ein- satz, massive Behinderungen am Unfallort und verbale Beschimpfungen (Beispiel Rettungsgasse). »Hier dürfen die hochprofessionellen Einsatzkräfte nicht allein gelassen werden und es muss eine Einsatznachsorge erfolgen. Dies steht auf dem Programm des Lan- desfeuerwehrverbandes. Ein Pilotprojekt soll dafür sorgen, Hilfen und Beratungs- angebote zur Stärkung der Einsatzkräf- te zu erhalten. Denn nur so wird man weiterhin gemeinsam stark sein«, be- tonte Ackermann. Im Rahmen seines Jahresberichtes zeigte Präsident Ackermann eine Finanzierung des Brandschutzes berührende Multimediapräsentation zu den vielfältigen Einsatzlagen, denen sich die Rettungskräfte stellen müssen. und des Bundeskatastrophen- schutzes Bei der Finanzierung des Brandschut- benötigen hier mehr Planungssicher- wegfallen und schwächen den Bundes- zes sieht der LFV Hessen zudem einige heit.« Absolut untragbar, so Acker- katastrophenschutz! Defizite, »denn neue Einsatzfahrzeuge mann, ist die Situation beim Bundeska- Bei der flächendeckenden Einführung sind unerlässlich für ein funktionieren- tastrophenschutz. Längst fällige Er- des Digitalfunks sieht der LFV Hessen des Gefahrenabwehrsystem.« Kritisiert satzbeschaffungen bei den Löschfahr- insgesamt eine positive Bilanz, »auch werden zu langwierige Antragswege und zeugen des Bundes, die wiederholt ver- wenn noch einige weiße Flecken im Bewilligungsbescheide und ein aktuel- sprochen wurden, sind bis heute nicht Funkversorgungsnetz bestehen. Hier ist ler »Antragsstau beim Land von derzeit umgesetzt. Hessen hat kein Bundes- die Funkversorgung für die Sicherheit über 60 Fahrzeugen. Die Kommunen als löschfahrzeug in den letzten Jahren der Bevölkerung schnellstmöglich Träger des örtlichen Brandschutzes erhalten – Altfahrzeuge sind ersatzlos noch zu verbessern.« Nr. 47 LFV-Infodienst 5
Delegiertenversammlung Landesfeuerwehrschule und Jugendfeuerwehr-Ausbildungszentrum LFV-Präsident Ackermann rief alle politischen Kräfte, insbesondere die Der LFV Hessen unterstützt die neu- offenbar derzeit aus verschiedenen Landespolitik, die Parteien aber auch en Ausbildungskonzepte an der Hes- Gründen stockt.« die Kommunen auf, weiterhin den sischen Landesfeuerwehrschule in Auch das Thema »Feuerwehr und Schu- intensiven Dialog zur Feuerwehr zu Kassel, macht aber gleichfalls deutlich, le« konnte nach der zwischen dem LFV pflegen und echte Kooperationen zu dass »dies nicht zu Lasten der Qualifi- Hessen und dem Hessischen Kultusmi- praktizieren, denn »insgesamt ist die zierung der ehrenamtlichen Feuer- nisterium – und unter Mitwirkung des öffentliche Anerkennung, Wertschät- wehrangehörigen geschehen darf. Innenministeriums – getroffenen Koope- zung und Akzeptanz der Feuerwehren Dabei muss auch gewährleistet sein, rationsvereinbarung weiter entwickelt in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und dass genügend Lehrkräfte zur Verfü- werden. »Hier fehlen jedoch klare Vor- Gesellschaft noch ausbaufähig. Nur gung stehen.« Nach dem Beschluss gaben des Landes, um einen ähnlichen gemeinsam sind wir stark.« der Landesregierung, in Marburg- Status wie die Verkehrserziehung in den Cappel ein neues Jugendfeuerwehr- Schulen zu erhalten. Dies trifft übrigens Holger Schönfeld – Presse- und Ausbildungszentrum zu bauen, forder- auch auf die Brandschutzerziehung zu. Öffentlichkeitsarbeit LFV Hessen te Ackermann erneut eine schnelle Der Landesfeuerwehrverband fordert die Umsetzung der Planungen bei der Gleichstellung mit der Verkehrserzie- Internet: Stadt Marburg und dem Land, »die hung mit allen Konsequenzen.« www.feuerwehr-hessen.de Der Landesfeuerwehrverband dankte für besondere Verdienste mit Auszeichnungen: Mit der LFV-Medaille in Silber wurden für 10-jährige Leitung von Fachausschüssen geehrt: Kreisbrandinspektor Carsten Lauer (2. v. l.), 10 Jahre Vorsitzender Fach- ausschuss Ausbildung, Einsatz und Wettbewerbe; Thomas Hain (2. v. r.) 10 Jahre Vorsitzender Fachausschuss Brandschutz- erziehung Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Thomas Schmidt (mitte) 2007 bis 2015 Vorsitzender des Fachausschusses Recht und Organisation und seit 2015 Vorsitzender des Fachausschusses Öffentlichkeitsarbeit. 6 LFV-Infodienst Nr. 47
Mit dem Deutschen Feuerwehr- ehrenkreuz in Gold wurde Holger Schönfeld geehrt. Er ist seit 1. Februar 1979 Bildungsreferent der hessischen Jugendfeuerwehr, war von 1988 bis April 2017 ehren- amtlicher Medienreferent und von 1989 bis 2011 Vorsitzender des Fachausschusses Öffent- lichkeitsarbeit des Landesfeuer- wehrverbandes. Zahlreiche Ehrengäste dokumentierten ihre Verbundenheit mit der Feuerwehr und ihre Wertschätzung mittels Grußworten. Nr. 47 LFV-Infodienst 7
Delegiertenversammlung Erstmals Integrationspreis Brandschutz verliehen Werner Koch, Staatssekretär im Hessi- stehen – gleich welchen Geschlechts, Leitspruchs gewannen die Brand- schen Innenministerium, hat bei der 63. welcher Hautfarbe oder Herkunft die schützer fünf Flüchtlinge für den akti- Verbandsversammlung der Hessi- Menschen sind. Die Integrationskam- ven Dienst der beiden Alheimer Ortsteil- schen Landesfeuerwehren erstmals pagne Brandschutz soll dazu beitragen, wehren. Daneben engagieren sich eini- den Integrationspreis Brandschutz dass Migrantinnen und Migranten ge Mitglieder der Ortsteilwehren auch verliehen. Er ist mit insgesamt 6.000 sowie die Feuerwehren einfacher unabhängig von ihrem Feuerwehr- Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden die zusammenfinden. Dass der Weg zur dienst ehrenamtlich für Flüchtlinge und Freiwilligen Feuerwehren Alheim-Nie- Feuerwehr keinen kulturellen Schranken sorgen so für eine gelungene Vernet- derellenbach und Alheim-Heinebach, unterworfen ist, zeigen die Freiwilligen zung von allgemeiner Flüchtlingshilfe Schlüchtern-Innenstadt, Waldems- Feuerwehren, die ausgezeichnet wer- ihrer Arbeit in der ortsansässigen Feu- Reichenbach sowie Bruchköbel. Der den, beispielhaft«, so Staatssekretär erwehr. Integrationspreis ist ein Baustein der Werner Koch. Integrationskampagne Brandschutz 2. Platz mit 2.000 Euro dotiert: des Landes und wurde in Zusammen- Gewinner des Integrationspreises Freiwillige Feuerwehr Schlüch- arbeit mit dem Landesfeuerwehrver- Brandschutz 2017 tern-Innenstadt band 2016 ins Leben gerufen. Die Feuerwehr Schlüchtern betreut 1. Platz mit jeweils 3.000 Euro Flüchtlinge umfassend, integriert sie in Feuerwehren übernehmen dotiert: die Jugendfeuerwehr und Einsatzabtei- hessenweit Verantwortung Freiwillige Feuerwehr lung und betreibt eine aktive Mitglieder- »Die Feuerwehren stehen nicht nur im Alheim-Niederellenbach werbung. Im Rahmen eines »Neubür- Dienst der Allgemeinheit, sondern und Alheim-Heinebach gerempfang« der Stadt Schlüchtern im übernehmen hessenweit für unsere »Integration praktisch erleben« ist das November 2016 warb die Freiwillige Gemeinschaft Verantwortung. Sie sol- Motto der Freiwilligen Feuerwehr Al- Feuerwehr für die Integration von len allen Bevölkerungsgruppen offen- heim-Niederellenbach. Auf Basis dieses Flüchtlingen in den Einsatzdienst. Mitt- 1. Platz FF Alheim-Niederellenbach und Alheim-Heinebach 2. Platz Schlüchtern-Innenstadt 8 LFV-Infodienst Nr. 47
lerweile unterstützen insgesamt drei Sonderpreis mit 500 Euro dotiert: preises Brandschutz wurden z. B. Flüchtlinge die Einsatzabteilung sowie Freiwillige Feuerwehr Bruchköbel interkulturelle Berater etabliert und es die Jugendfeuerwehr in Schlüchtern. Durch einen praxisbezogenen »Einstei- wurden zwei neue Seminare an der Hes- gerkurs« für die Mitarbeit in der Einsatz- sischen Landesfeuerwehrschule in 3. Platz mit 1.000 Euro dotiert: abteilung, der für Menschen mit und Kassel angeboten. Freiwillige Feuerwehr Waldems- ohne Migrationshintergrund angeboten Reichenbach wurde, gelang es der Feuerwehr Bruch- Integrationspreis Brandschutz Die Feuerwehr befasst sich schon sehr köbel, neben einigen weiteren Neuein- Der Integrationspreis des Hessischen lange mit dem Thema Integration und steigern auch einen Asylbewerber zu Innenministeriums, den es gemeinsam legt dabei den Fokus auf Vielfalt in der integrieren und Sprachbarrieren abzu- mit dem Landesfeuerwehrverband ver- Feuerwehr sowie die erfolgreiche Inte- bauen. gibt, fördert Projekte um Menschen mit gration von Menschen mit Migrations- Migrationshintergrund. Er wird in drei hintergrund in die Feuerwehr. Durch die- Hintergrund Integrations- Stufen vergeben und ist insgesamt mit se Bemühungen konnten auch zwei kampagne 6.000 Euro dotiert. afghanische Flüchtlinge sowie eine Die »Integrationskampagne Brand- Der Integrationsbeirat entschied mittels Kosovarin, die zu ihrer Familie nach schutz« wurde im Jahr 2016 ins Leben Mehrheitsbeschluss über die die 1. bis Deutschland gezogen ist, in die Feuer- gerufen und ist über mehrere Jahre 3. Plätze und danach einstimmig, dass wehr integriert werden; die Kosovarin ist angelegt. Ziel der Kampagne ist es, der Sonderpreis an die Freiwillige Feu- mittlerweile nicht nur als Oberlösch- einerseits Menschen mit Migrationshin- erwehr Bruchköbel gegeben werden meisterin Teil der Einsatzabteilung, tergrund direkter anzusprechen und soll. Die durchgeführte Aktion erfüllte sondern auch bei den Löschzwergen andererseits auch den Kameradinnen doch noch mehr die Anforderungen an und als Voraus-Helferin aktiv. und Kameraden der Feuerwehren Hil- einen Preisträger als die Aktionen der festellungen dafür zu geben, wie sie Nichtgewinner. Frauen und Männer mit ausländischen Wurzeln besser integrieren können. Pressestelle Hessisches Ministerium Neben der Einführung des Integrations- des Innern und für Sport 3. Platz Waldems-Reichenbach Sonderpreis FF Bruchköbel Nr. 47 LFV-Infodienst 9
Delegiertenversammlung Hessens Innenminister, Staatsmi- nister Peter Beuth, traf sich im Vor- feld der Delegiertenversammlung mit dem Landesfeuerwehraus- schuss. Bei der Sitzung wurden aktuelle Themen besprochen und diskutiert, wie man die hes- sischen Feuerwehren zukunftsori- entiert aufstellen kann. Impressionen vom abendlichen Empfang im Vorfeld der Verbands- versammlung 10 LFV-Infodienst Nr. 47
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Delegiertenversammlung Interessierte Feuerwehr- angehörige an den Stän- den der UKH und der SV sowie bei unserem neuen fördernden Mitglied GIMAX Das Präsidium des LFV Hessen 12 LFV-Infodienst Nr. 47
Die Mitarbeiter der Geschäftsstel- le nehmen Delegierte und Gäste in Empfang. Fotos (Seite 4–13): Marcus Bauer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kreisfeuerwehrverband Darmstadt-Dieburg e.V. Im Zuge der Verbandsversammlung übergab der Staatssekretär vier Brand- schutzfahrzeuge im Gesamtwert von rund 100.000 Euro an die Städte Königstein und Groß-Gerau, an die Gemeinde Modautal sowie an den Kreisausschuss Darmstadt-Dieburg. Insgesamt investiert das Land in diesem Jahr mit 22 Millionen Euro so viel wie noch nie innerhalb eines Haushaltsjah- res in die Ausstattung des Brandschut- zes in Hessen. Nr. 47 LFV-Infodienst 13
Zukunftsperspektiven »Feuerwehr – gemeinsam in die Zukunft« Mit diesem Projekt wollen wir, der LFV, gesellschaftliche Verant- Feuerwehrkultur wortung übernehmen, indem wir die zentralen Werte der Feuer- Die Kultur innerhalb der Feuerwehr ist eine ganz eigene und basiert auf einer wehr stärken: Ein friedliches Miteinander, Respekt und Solidari- langen Tradition. Viele begleitet die Feu- tät sowie Vielfalt innerhalb der Feuerwehren. Das Ziel des Pro- erwehr ihr Leben lang, einige sogar über jekts ist es, interkulturelle Berater auszubilden, die bei Konflikten mehrere Generationen. Die Aufgaben- jeglicher Art beraten und vermitteln können – sei es in ihrer eige- felder im Einsatz wiederum haben sich nen Feuerwehr, bei Einsätzen oder öffentlichen Veranstaltungen. über die letzten Jahrzehnte stark erweitert. Gleichzeitig ist auch das Insgesamt wollen wir die Teilhabe unserer Kameradinnen und Bewusstsein dafür gestiegen, dass Kameraden fördern, denn nur wer sich aktiv einbringt, kann die Schwäche gezeigt und über psy- Zukunft der Feuerwehren mitgestalten. chische Probleme nach schweren Ein- sätzen gesprochen wird. Interkulturelle Öffnung Die Menschen selbst stehen bei dem Interviews mit Feuerwehrangehörigen. Projekt im Vordergrund, daher wurde Ziel war, herauszufinden, was die hes- Das Thema ist unterschiedlich präsent, von August 2016 bis April 2017 eine sischen Feuerwehren zurzeit beschäf- je nach Region und Standort bzw. Ein- Bestandsaufnahme und Bedarfsanaly- tigt, welche Herausforderungen sie zu satzgebiet. Insgesamt sind Frauen se als Ausgangspunkt für weitere Maß- bewältigen haben, welche Rolle das nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl nahmen durchgeführt. Das Integrations- Thema Vielfalt in ihren Feuerwehren viele Feuerwehren den Frauenanteil büro Kreis Offenbach, langjähriger spielt und wie damit umgegangen wird. erhöhen wollen. Gerade in der Kinder- Kooperationspartner des LFV, begleitet Thematisch wurden unterschiedliche /Jugendfeuerwehr ist der Mädchenan- und unterstützt das Projekt fachlich und Bereiche abgedeckt, folgende Ergeb- teil bereits stark gestiegen. Auch Mi- führte zu diesem Zweck hessenweit nisse ergaben sich dabei: granten bilden eine gesellschaftliche Gruppe, die noch sehr wenig in den Feu- erwehren vertreten ist. Bei Einsätzen wird es jedoch als großer Vorteil gese- hen, Sprach-/Kulturvermittler aus den eigenen Reihen zu haben. Sich selbst als Feuerwehr ggf. zu verändern, um sich auf die Vielfalt der Menschen ein- zustellen, wurde unterschiedlich be- wertet: An den Grundwerten der Feu- erwehr sollte festgehalten werden, gleichzeitig aber die Offenheit gegen- über gesellschaftlicher Vielfalt nach außen getragen werden. Feuerwehr und Flüchtlingsarbeit Der Aufbau der vielen Notunterkünfte stellte die Kameraden und Kameradin- nen vor physische wie auch psy- chische Herausforderungen. Die vor- Teilnehmer des Lehrgangs Interkulturelle Berater am 16/17.11.2016 an bildliche Zusammenarbeit mit anderen der HLFS in Kassel Akteuren des Katastrophenschutzes 14 LFV-Infodienst Nr. 47
Dies ist unter anderem Bestandteil der anschließend weiterführende Semina- angebotenen Ausbildung zum interkul- re zu Themen wie Argumentationstrai- turellen Berater. Über eine Sensibilisie- ning oder Ausgrenzung angeboten, um rung auf Eigen- und Fremdwahrneh- sie für eine Beratertätigkeit zu qualifizie- mung sowie durch Kommunikationsfor- ren. Finanziell gefördert wird das Pro- men werden Teilnehmer darauf vorbe- jekt über das Bundesprogramm »Zu- reitet, professionell und zielgerichtet mit sammenhalt durch Teilhabe«, zudem ist Konflikten umgehen zu können. Neben es Teil der landesweiten »Integrations- der viertägigen Ausbildung werden kampagne Brandschutz«. sorgte letztendlich für eine hohe inter- ne Zufriedenheit und ein durchweg posi- tives Bild in der Öffentlichkeit. Durch die zwangsläufige Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen einer Flucht stieg unter vielen Feuerwehrleu- ten das Verständnis für Geflüchtete und manche überlegten sogar, ob diese nicht auch in der Feuerwehr einen Platz finden könnten. Mitgliederbindung/-gewinnung Die Jugendfeuerwehren sind meist gut besucht, allerdings ist der Übergang in die Einsatzabteilung oft mit Austritten verbunden. Hier könnte es helfen, das Mentorenmodell auszubauen. Generell gilt die persönliche Ansprache als sehr effektiv, zudem können über die Jugendarbeit auch Eltern erreicht wer- den. Auch mit Menschen mit Migrati- onshintergrund und Geflüchteten gab es schon positive Erfahrungen. Trotz bis- weilen vorhandener Sprachbarrieren stellt es für viele Feuerwehren kein Pro- Teilnehmer des Lehrgangs: »Interkultureller Berater« am 25/26.10. 2016 blem dar – zudem bietet die Feuerwehr am H.B.Wagnitz-Seminar in Wiesbaden zahlreiche unterschiedliche Tätigkeits- felder, wo sicher jeder einen Platz fin- den kann. Schulungstermine 2017 Als zentraler Punkt stellte sich die Aus- Modul I: Interkulturelle Kompetenz einandersetzung mit der eigenen Feu- erwehrkultur heraus: Wie treten wir nach 28./29.08., 08./09.11., 11./12.12. (Kassel) außen hin auf und welches Bild erzeu- 28./29.11. (Steinbach) gen wir dadurch? Welche Aufgaben Modul II: Interkulturelle Berater übernehmen wir bzw. möchten wir über- 04./05.09. (Steinbach) nehmen, welche werden von der 05./06.12. (Wiesbaden) Bevölkerung wahrgenommen? Indem Teilnehmerzahl: max. 15 Personen pro Seminar sie sich mit diesen Fragen beschäftigen, Trainer: Alexander Scheitza, Kölner Institut für interkulturelle Kompetenz e. V. können Kameradinnen und Kameraden (KIIK) viel aktiv beeinflussen, denn was für sie Methoden: Lehrgespräche, praktische Übungen, Praxisbeispiele, Trainingsfil- als Feuerwehrangehörige selbstver- me, Plenums- und Gruppenarbeit, Selbsteinschätzungsübungen ständlich ist, kann auf Außenstehende Anmeldung über den Dienstweg an die Hessische Landesfeuerwehrschule ganz anders wirken. Nr. 47 LFV-Infodienst 15
Aus den Fachgremien Aus der Arbeit der Fachgremien Fachausschuss Technik bei Öffnung beider Abgänge nicht mehr erfüllt werden. In der letzten Sitzung wurde ebenfalls Ergänzende Hinweise zum gen getroffen werden müssen, konkur- diskutiert, dass, wenn man jetzt Neu- riert mit der Aussage, dass grundsätz- beschaffungen tätigt (sprich Aus- Arbeitsblatt W 405 Trinkwasser- lich auch bereits jetzt zwei Rückfluss- tausch der Armaturen auf derzeit am schutzes bei Einsätzen der Feuer- verhinderer (siehe Aussage von oben, Markt befindliche mit Rückflussverhin- wehr »Übergangslösung« gemäß DVGW W derern), man dem jetzigen Stand der 405-B1) in der Förderstrecke eingebaut Technik entspricht und dann aus unse- Die Inhalte des Arbeitsblattes W 405 der werden müssen. Fachkreise haben in rer Sicht nicht sofort auf die völlig unbe- DVGW stellen die Feuerwehren nach der Fachempfehlung der Arbeitsge- kannte Neuerung »Systemtrenner« im wie vor vor große Herausforderungen. meinschaft der Leiter der Berufsfeuer- Sommer aufspringen muss und ggf. Die Grundaussage, dass sich zukünftig wehren (AGBF) ihre Sichtweise deutlich Startprobleme aussitzen kann. Es mindestens zwei Rückflussverhinderer dargestellt: Es ist ad hoc kein Handeln könnte nämlich interpretiert werden, bzw. ein genormter Systemtrenner zwi- erforderlich. Kommt es aber im Einsatz dass, sobald ein Systemtrenner auf dem schen Entnahmestelle und Pumpe derzeit zu einer Verunreinigung des Markt ist, nur noch dieser als »Stand der bzw. dem Fahrzeugtank befinden müs- Trinkwassernetzes und es wurden kei- Technik« im Rahmen von Neubeschaf- sen, ist eindeutig. ne Maßnahmen getroffen, kann aus fungen zu kaufen ist und das Über- Wie bereits im letzten Infodienst be- Sicht des FA jedoch nicht ausge- gangsmodell der zwei Rückflussverhin- schrieben, können diese Rückflussver- schlossen werden, dass juristische derer nicht mehr zulässig sei. hinderer (RV) vielfältig (z. B. freier Aus- Schritte gegen Verantwortliche der Der Fachausschuss kann hierzu keine lauf in Löschwasserfahrzeugtanks, jeweiligen Feuerwehr eingeleitet wer- verbindliche Empfehlung ausspre- Rückflussverhinderer als eigene Arma- den. Der Fachausschuss nimmt diesbe- chen. Wir raten, dass die Feuerwehren tur oder verbaut in Tankfüllleitungen, als züglich Kontakt zu Rechtsvertretern mit diese Thematik mit dem örtlichen Was- Sammelstück A-3B oder A-2B, als der Bitte um Interpretation der vorliegen- serversorger besprechen und gemein- Standrohr mit Rückflussverhinderer den Fakten auf. sam einen Plan aufstellen, wie und in uvm.) realisiert werden. Eindeutig ist jedoch der Rat seitens des welchen Zeitschritten auf neue Arma- Jedoch ist bis heute keine dieser Fachausschusses, sich bei der Be- turen umgerüstet wird. Armaturen genormt, auch wenn Herstel- schaffung von neuen Fahrzeugen und Abschließend wird nochmals die The- ler dieser Armaturen ihre Produkte mit Geräten mit dem Thema Trinkwasser- matik Schulung angesprochen. Im Ar- dem Zusatz »Erfüllt die Anforderungen schutz zu beschäftigen und sich über beitsblatt wird beschrieben, dass jähr- der Trinkwassverordnung« kennzeich- eventuelle Veränderungen am Markt bei lich eine Hygieneschulung durchzufüh- nen. Armaturen für die Löschwasserentnah- ren ist. Aus unserer Sicht empfehlen wir, Es existiert jedoch bis heute auch noch me und -förderung (z.B. Ersatz des be- jährlich mindestens eine Übung nach kein genormter Systemtrenner. Laut kannten Sammelstücks mit Schwenk- FwDV 3 durchzuführen, bei dem inten- Industrie sollen die Norm und die ers- klappe durch das Sammelstück A-2B siv die Löschwasserentnahme und die ten Produkte im Sommer dieses Jah- oder A-3B mit federbelasteten Rück- detaillierten Handgriffe und die Abläu- res auf den Markt kommen. Weiterhin flussverhindern, Beschaffung neuer fe nach FwDV 1 erläutert und nachge- wird diesbezüglich proklamiert, dass die Standrohre mit federbelasteten Ab- schult werden. Weiterhin ist in diesem negativen Auswirkungen (Druck- und sperrorganen, etc.) zu informieren und Zusammenhang der sorgsame Umgang Reibungsverluste, reduzierte Durch- nach Möglichkeit umzusetzen. Wichtig mit der Ressource »Trinkwasser« ins Be- flussmengen, Größe und Gewicht etc.) ist aber, die angebotenen Produkte wusstsein zu rufen. nicht ansatzweise so gravierend seien, genau auf Funktion und Erfüllung gülti- Bei Fragen diesbezüglich können alle wie anfangs angenommen. Dem Fach- ger Normen zu prüfen. Nach Aussagen Mitglieder der Feuerwehren sich gerne ausschuss sind jedoch keine weiteren von Feuerwehren sind derzeit bei- an den Fachausschuss wenden. Fakten bekannt. spielsweise Standrohre am Markt ver- In Feuerwehrkreisen wird immer noch fügbar, die einen Rückflussverhinderer Novellierung der HFDV diskutiert, welche Maßnahmen diesbe- im Zuflussrohr verbaut haben. Bei züglich bereits jetzt getroffen werden genauer Prüfung der verbleibenden Der Fachausschuss Technik diskutier- müssen. Die Aussage, dass Maßnah- Durchflussmenge zeigt sich, dass die te in seiner Sitzung auch die Thematik men erst im Zuge von Neubeschaffun- geforderten Werte der Wasserabgabe der Novellierung der Hessischen Verord- 16 LFV-Infodienst Nr. 47
nung über die Dienst- und Schutzbeklei- der Internetseite des HMdIS download- ge Betreuungseinsätze entstehen. Die dung, Dienstgrade, Funktionen, Kenn- bar. Betreuung und Unterbringung soll zeichnungen und Voraussetzungen für Im Rahmen der Kenntlichmachung von nach notwendiger Dauer und Anzahl der die Erlangung der Dienstgrade und Feuerwehrfahrzeugen im Straßenver- zu betreuenden Personen gestaffelt Funktionen der Angehörigen der öffent- kehr wird hier noch auf eines hingewie- werden. Hierbei ist auch zu betrachten, lichen Feuerwehren vom 19.12.2012 sen: welche Zeitdauer der Unterbringung (HFDV). Diese soll mit Ablauf des Jah- Durch eine Umstellung der Zulas- und Betreuung von Katastrophen- res novelliert werden. Hierbei werden sungsrichtlinien wird noch auf eine schutzeinheiten abgedeckt werden verschiedene Punkte diskutiert wie Besonderheit hinsichtlich der Kontur- müsste, bis eine Unterbringung durch etwa der Wegfall der verpflichtenden markierung am Fahrzeugheck hinge- die Sozialverwaltung wirksam realisiert nachtleuchtenden Eigenschaft von wiesen, da es bei der Zulassung bei werden kann. Aus Sicht des Fachaus- Feuerwehrhelmen, Änderungen bei Abnahmen durch den TÜV (o.ä.) zu Pro- schuss Katastrophenschutz kann dies Funktions- und Dienstgradabzeichen blemen kam. bei einem Einsatzbeginn Freitagnach- und vieles mehr. Am Fahrzeugheck ist neben gelb und mittags durchaus bis zum folgenden Die Feuerwehren und ihre Verbände rot auch eine weiße Konturmarkierung Montagnachmittag dauern. sind aufgefordert bis Ende Mai ihre Stel- zulässig, was gemäß der neuen Richt- Wie die Einsätze zur Unterbringung von lungnahmen zur Novellierung einzurei- linie ECE R 48 unzulässig wäre. Die Flüchtlingen gezeigt haben, ist das The- chen. Der FA Technik hat ebenfalls eine bekannte Richtlinie ECE R 104 ist je- ma Betreuung und Unterbringung entsprechende Stellungnahme erstellt. doch in seiner Form weiterhin für die nicht nur für die Betreuungs- und Sani- Feuerwehren in Hessen zulässig, wo- tätseinheiten des Katastrophenschut- Verkehrswarneinrichtungen und durch die weiße Konturmarkierungen für zes relevant, da auch Feuerwehreinhei- Feuerwehren am Heck weiterhin ge- ten, insbesondere für Logistikaufgaben, Verkehrsleitung nehmigt sind. Bei Problemen ist der in solchen Lagen gefordert sind. Durch die Novellierung des Erlasses Sachverständige auf diese Sonderrege- Der Sonderschutzplan »Hessische sind verkehrswarnende Einrichtungen lung hinzuweisen. Rahmenempfehlung zur Erstellung für die Feuerwehren in Hessen an Feu- Die nächste Tagung des Fachaus- einer Evakuierungsplanung« soll die erwehrfahrzeugen wieder zugelassen. schusses findet im November 2017 »Rahmenempfehlung für die Planung Abhängig vom Typ der jeweiligen Stra- statt. und Durchführung von Evakuierungs- ße sind verschiedene Modelle (Pfeil, X, maßnahmen einschließlich der Evaku- Verkehrswarnanhänger u.a) zulässig. Tobias Winter ierung einer erweiterten Region« der Detaillierte Regelungen hierzu sind auf Fachausschussvorsitzender Unterarbeitsgruppe Evakuierung des Arbeitskreis V »Feuerwehrangelegen- heiten, Rettungswesen, Katastrophen- schutz und zivile Verteidigung« der Stän- Fachausschuss Katastrophenschutz digen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (AK V) für das Land Hessen umsetzen. Die Erarbeitung Der Fachausschuss Katastrophen- zwei Sonderschutzplänen zum The- der Rahmenempfehlung wurde vom AK schutz erfüllt die Aufgaben des Landes- menkomplex Evakuierung, Unterbrin- V im Nachgang zum Reaktorunfall in feuerwehrverbandes im fachlichen Be- gung und Betreuung initiiert. Der Lan- Fukushima beauftragt. reich des Katastrophenschutzes und desfeuerwehrverband wurde eingela- Inhaltlich behandelt die hessische unterstützt und berät das Präsidium des den, in den beiden Arbeitsgruppen des Rahmenempfehlung zum einen die Landesfeuerwehrverbandes bei seiner Hessischen Ministeriums des Inneren Evakuierung von Siedlungsgebieten Arbeit. Der Fachausschuss Katastro- und für Sport zur Erstellung der Sonder- und zum anderen die Verteilung und phenschutz vertritt den Landesfeuer- schutzpläne mitzuwirken. kurz- bis mittelfristige Unterbringung der wehrverband daher auch in fachlichen Der Sonderschutzplan Betreuungs- Evakuierten. Für die kurzfristige Unter- Angelegenheiten des Katastrophen- dienst, der die kurzfristige Unterbrin- bringung soll die Rahmenempfehlung schutzes und arbeitet in entsprechen- gung von Personen für kurze Zeiträu- auf dem Sonderschutzplan Betreu- den Arbeitsgruppen mit. me behandelt, soll insbesondere auch ungsdienst aufbauen. Aufgrund der die Erfahrungen der hessischen Kata- sehr ähnlichen Thematik ist eine enge Einsatzkonzepte im Katastrophen- strophenschutzeinheiten aus der Un- Verzahnung der beiden Konzepte auch terbringung der Flüchtlinge im Jahr 2015 sehr naheliegend. schutz berücksichtigen. Damit wird eine soli- Die »Hessische Rahmenempfehlung Mit Beginn des neuen Jahres 2017 hat de Planungsgrundlage mit Checklisten zur Erstellung einer Evakuierungspla- das Land Hessen die Erstellung von und Muster-Materiallisten für zukünfti- nung« soll keine anwendungsfertige Pla- Nr. 47 LFV-Infodienst 17
Aus den Fachgremien nung darstellen, sondern muss vor Ort neuen Schlauchwagen SW-KatS des Gerätewagen ABC-Erkundung Hessen in den Kommunen und Landkreisen in Bundes an das Land Hessen wurde mit ersetzt werden. spezifische Konzepte umgesetzt wer- Auslieferung des 8. Fahrzeugs am 24. Ebenfalls steht noch die Auslieferung den. April an die Feuerwehr Gernsheim ab- der bereits angekündigten Beschaffung Die im Jahr 2016 vom Hessischen geschlossen. Wann weitere SW-KatS von fünf Abrollbehältern Löschwasser- Ministeriums des Inneren und für Sport dem Land Hessen zugewiesen werden versorgung (AB-LWV) für die Bereiche begonnene Überarbeitung des »Son- ist offen. Hochwasserschutz und Löschwasser- derschutzplan für die landesweite und Das Land Hessen kam in den letzten versorgung aus. Die Abrollbehälter sind länderübergreifende Hilfe« (ehemals Monaten im Gegensatz zum Bund sei- nach Informationen des Hessischen Sonderschutzplan »Einsätze außer- ner Verantwortung für den Katastro- Ministeriums des Inneren und für Sport halb des Landes Hessen«) wird nach phenschutz sehr deutlich nach und hat bestellt und werden voraussichtlich im Zuarbeit des Fachausschuss Katastro- in einer der finanziell größten Beschaf- Sommer dieses Jahres ausgeliefert. Sie phenschutz und anderer Arbeitsgrup- fungsaktionen 23 neue ELW 2 für die sollen bei Feuerwehren in hochwasser- penmitglieder nun im 2. Quartal 2017 IuK-Gruppen des Katastrophenschut- gefährdeten Gebieten entlang der finalisiert. Ziel des Landes Hessen ist es, zes beschafft. Auch wenn man bei den Bundeswasserstraßen Rhein, Main ein praxisgerechtes modulares Konzept Fahrzeugen an der einen oder anderen und Weser stationiert werden. für überregionale und länderübergrei- fende Einsätze des hessischen Kata- strophenschutzes zu erstellen. Aus Sicht des Fachausschuss Katastro- phenschutz ist die Überarbeitung auf einem guten Weg. Einsatzfahrzeuge des Katastro- phenschutzes Das Dauerthema, die Ersatzbeschaf- fung von Löschfahrzeugen des Kata- strophenschutzes im Zivilschutz durch den Bund, begleitet uns auch im Jahr 2017. Das Bundesamt für Bevölke- rungsschutz und Katastrophenhilfe hat zwar Anfang diesen Jahres gemeinsam mit dem Beschaffungsamt beim Bun- desministerium des Innern die Be- schaffung von weiteren 308 Löschgrup- penfahrzeugen Katastrophenschutz (LF-KatS) mit einer Ausschreibung angestoßen, aber wann diese Fahrzeu- Zivilschutzfahrzeug SW-KatS (Schlauchwagen für den Katastrophen- ge zur Verfügung stehen und ob Hes- schutz) bei der Feuerwehr Frankfurt am Main sen aus dieser Charge Fahrzeuge zugewiesen werden, ist völlig offen. Was bleibt, ist die bereits im letzten Jahr Stelle noch kleine »Kinderkrankheiten« Der Fachausschuss Katastrophen- bekannt gewordene Ankündigung, auskurieren muss, stellen sie insgesamt schutz freut sich über die verantwor- dass das Bundesamt für Bevölke- sehr hochwertige und dem aktuellen tungsvolle technische Ausstattung der rungsschutz und Katastrophenhilfe Stand der Technik entsprechende Ein- hessischen Katastrophenschutzeinhei- (BBK) dem Land Hessen, und damit den satzmittel dar, die auch im tagtäglichen ten durch das Land Hessen und arbei- hessischen Feuerwehren, im Jahr 2017 Einsatzgeschehen wertvolle Dienste tet gerne in den Arbeitskreisen des Hes- voraussichtlich sechs 6 neue LF-KatS leisten können. sischen Ministeriums des Inneren und aus der vorangegangenen Ausschrei- Auch für den Bereich der Gefahrstoff- für Sport zur konzeptionellen Einbin- bung als Ersatz für bereits durch tech- ABC-Erkundung hatte das Land Hes- dung der Einsatzmittel oder deren Be- nische Defekte ausgefallene LF 16-TS sen bereits Investitionen angekündigt. schaffung selbst mit. ausliefern wird. In den Jahren 2017 und 2018 sollen die Insbesondere die vom Land Hessen Die im Jahr 2016 begonnene Ausliefe- 27 veralteten Gerätewagen Strahlen- vermehrt angestrebte länderübergrei- rung von zunächst acht angekündigten Spür-Trupp (GW-StrSpTr) durch neue fende Zusammenarbeit bei der Be- 18 LFV-Infodienst Nr. 47
schaffung von Einsatzmitteln und der Lagekartenführung wäre auch ein Fachausschuss Informati- Fahrzeugen sowie der Erstellung von automatisierter Datenaustausch mit Sonderschutzplänen und Einsatzkon- dem Einsatzleitsystem sehr vorteilhaft, on und Kommunikation zepten wird vom Fachausschuss Kata- da dann nicht alle Fahrzeuge manuell strophenschutz begrüßt. Durch diese auf der Lagekarte geführt werden Digitalfunknetz Kooperation können Katastrophen- müssten. Das Einsatzleitsystem würde schutzeinheiten bei überregionalen die Fahrzeuge und deren Status einsatz- Das hessische Tetra-Netz befindet sich Einsätzen leichter Hand in Hand arbei- spezifisch an die Lagekarte übergeben. in allen Netzabschnitten im Wirkbetrieb. ten und gemeinsam Einsätze erfolgreich Ein sehr wesentlicher Vorteil einer sol- Aktuell werden laut Aussage des Prä- bewältigen. chen einheitlichen Führungsunterstüt- sidiums für Technik, Logistik und Ver- zungssoftware bestünde auch in der waltung (PTLV) der Polizei Maßnahmen Führung im Katastrophenschutz einfachen gegenseitigen Unterstüt- des »99+«-Punkte-Plans umgesetzt, zung mit Führungspersonal über Land- der zur Schließung von derzeit noch vor- Aus Sicht des Fachausschuss Katastro- kreisgrenzen hinweg. Da die Führungs- handenen Lücken im hessischen Digi- phenschutz sind für eine erfolgreiche kräfte bereits auf der Ebene der Tech- talfunknetz erstellt wurde. Im Jahr 2017 Einsatzbearbeitung überregionaler oder nischen Einsatzleitung in den Gemein- ist die Inbetriebnahme von insgesamt überörtlicher Einsätze aber nicht nur den im Rahmen des tagtäglichen Ein- 28 Basisstationen und für das Jahr 2018 abgestimmte Fahrzeug- und Einsatz- satzgeschehens mit der Software von weiteren 15 Basisstationen geplant. konzepte erforderlich, sondern auch arbeiten könnten, wären sie im (selte- Die Netzverfügbarkeit für die Fahrzeug- eine einheitliche Führungsunterstüt- nen) Katastrophenschutzeinsatz mit funkversorgung (GAN 0) konnte in den zung. Gerade für diesen Bereich bietet der Software vertraut. So könnten sie vergangenen Monaten auf rd. 98,9% sich in diesen Tagen mit der hessenweit mit sicherem Gefühl an beliebiger Stel- angehoben werden. Die für die Alarmie- einheitlichen Umstellung der Leitstellen- le, auch in anderen Landkreisen, eine rung notwendige Netzverfügbarkeit technik eine einmalige Chance. Würde Führungs- oder Stabsfunktion überneh- (GAN 3 und GAN 4) befindet sich noch man zusätzlich zu der hessenweit ein- men. Zeitaufwändige regelmäßige bei rd. 93,85 % und soll nach Abschluss heitlichen Einsatzleitsoftware auch Schulungen der (i.d.R. ehrenamtlichen) der oben angeführten Maßnahmen bei eine hessenweit einheitliche Führungs- Stabsmitglieder in der Bedienung einer rd. 97% liegen. unterstützungssoftware für den Kata- spezifischen Stabssoftware könnten Netzhärtung und Notbetrieb sind aktu- strophenschutz etablieren, könnten die entfallen. elle Themenbereiche, die in der gleich- Einheiten bei überregionalen Einsätzen Es bleibt daher die Hoffnung, dass das namigen Arbeitsgruppe, die sich aus professionell koordiniert und routiniert Land Hessen auch im Bereich der Ein- Mitgliedern der Abteilung V, dem PTLV zusammenarbeiten. satzkoordination von Katastrophen- sowie dem Fachausschuss Information Eine solche Software zur Führungsun- schutzeinsätzen seine führende Positi- und Kommunikation (FA IuK) zusam- terstützung sollte dabei primär der ein- on im bundesweiten Vergleich der mensetzt, zeitnah besprochen werden fachen und schnellen Kommunikation Katastrophenschutzvorkehrungen der sollten. innerhalb der Katastrophenschutzstäbe Länder beibehält. Hierbei könnte man Aus einer aktuellen Umfrage des Fach- und von diesen mit den Technischen sich auch vom Land Baden-Württem- ausschusses Information und Kommu- Einsatzleitungen dienen. Weiterhin berg Anregungen einholen, wo der Auf- nikation (FA IuK) ergibt sich, dass mitt- könnte eine elektronische Lagekarten- bau einer landesweit einheitlichen Füh- lerweile 16 Landkreise bereits komplett führung mit Vernetzung zwischen den rungsunterstützungssoftware über alle auf den Tetra-Digitalfunk umgestellt Katastrophenschutzstäben aller Ebenen Ebenen hinweg bereits eingeleitet wur- haben. Probleme ergeben sich in den und den Technischen Einsatzleitungen de. restlichen Landkreisen derzeit durch vor Ort eine einheitliche, einfache, Der Fachausschuss Katastrophen- noch offene Versorgungslücken, fehlen- schnelle und unmissverständliche schutz wird sich auch weiterhin mit de Technik in den Leitstellen und die Lagedarstellung ermöglichen. Die zeit- Engagement für die Arbeit der hessi- Anrainer-Problematik. Hier können die aufwändige Erstellung und Auswertung schen Feuerwehren im Katastrophen- Feuerwehren der angrenzenden Bun- von Lagemeldungen könnte auf ein schutz einsetzen und gerne an dessen desländer entweder noch keinen Digi- Minimum reduziert werden, wenn das Weiterentwicklung mitwirken. talfunk nutzen oder der Zugriff auf Lagebild für alle Ebenen, natürlich in gemeinsame festgelegte Digitalfunk- unterschiedlichen Detailtiefen, zeit- Veith Bosenbecker gruppen ist möglich. Dies macht die gleich zur Verfügung stehen würde. Bei Fachausschussvorsitzender Erstellung von gemeinsamen Einsatz- konzepten äußerst schwierig. Durch das PTLV wurde mit der Fa. Motorola eine neue Vereinbarung zum Warenkorb getroffen. In diesem werden Nr. 47 LFV-Infodienst 19
Aus den Fachgremien nun neuere Gerätemodelle und erwei- tigungsmaßnahmen möglich sein und Auf Grund einer EU-Vorgabe wird in tertes Zubehör bereitgestellt. Außerdem ist derzeit mindestens bis Ende 2018 allen hessischen Leitstellen vorab bis erfolgte die Anpassung der Geräteprei- vorgesehen. zum 1.Oktober 2017 die Funktionalität se. Garantieleistungen bleiben weiter- zur Entgegennahme von »E-Call«-Not- hin bestehen bzw. sind auch im neuen Leitstelle rufen eingerichtet. Hier werden von Warenkorb enthalten. Informationen Mit den Arbeiten zur Modernisierung der modernen Fahrzeugen im Falle eines hierzu liegen den Service-Points vor. Leitstellen wurde mittlerweile in der Leit- Unfalls Positionsdaten und Fahrzeug- stelle Schwalm-Eder als Musterleitstel- daten an die zuständige Leitstelle Pager le begonnen. In allen hessischen Leit- übermittelt. Zusätzlich können so aus- Die Einführung der digitalen Tetra-Alar- stellen werden in Folge Hardware und gerüstete Leitstellen mit den Fahrzeu- mierung in Hessen nimmt mittlerweile Einsatzleitplätze sowie das Notrufabfra- gen bzw. deren Insassen für einen Fahrt auf. gesystem erneuert. Die Bauzeit beträgt begrenzten Zeitraum eine Telefonver- Mit Stand vom 10.05.2017 wurden nach derzeitigen Planungen etwa acht bindung aufbauen. bereits 20.446 Tetra-Pager abgerufen. Wochen pro Leitstelle. Fortgesetzt Davon wurden 17.979 »P8gr« von der Fa. Airbus ausgeliefert. Hessenweit wurde zu diesen Pagern in knapp 95% der Bestellungen auch die gleiche Zahl von Heimladestationen abgerufen. Durch den Fachausschuss IuK wurde ein Anwendertreffen der Service- Points der Kreise, die bereits mit der Tetra-Alarmierung begonnen haben, organisiert. Die sich hieraus ergebenden Erfahrungen und Informationen werden derzeit zusammengefasst und an- schließend allen Nutzern in Hessen zur Verfügung gestellt. Dies soll den Städ- ten und Kreisen, die in die Tetra-Alar- mierung einsteigen wollen, einen leich- teren Ein- bzw. Umstieg ermöglichen. Verbesserungsvorschläge aus dieser Erfahrungsrunde und der Arbeitsge- meinschaft Fachausschuss IuK und Expertenrunde in Bezug auf die Einstel- Einer der 23 neuen baugleichen ELW 2 für den hessischen Katastro- lungen und Funktionalitäten des Pagers phenschutz ausgestattet mit aktuellster Kommunikationstechnik (von sowie die Grundprogrammierung wur- Tetra-Digitalfunk über VoIP Telefonanlage bis zum Satellitentelefon) die den durch den Fachausschuss über das von der Niederländischen Firma Visser produziert wurden. PTLV an die Fa. Airbus weiter gegeben. Ein erstes Update der Software der Pager wie auch der Programmiersoft- ware »TAQTO« soll im zweiten Quartal werden nach derzeitiger Planung der Updates 2017 ausgerollt werden. Abteilung V im HMdIS die Erneuerung Da dem PTLV von der Fa. Motorola bis- Weitere Arbeitsgruppen – in Zusam- der Leitstellen Waldeck-Frankenberg her noch keine zertifizierte neue Soft- menarbeit von PTLV, Abteilung V und und Darmstadt-Dieburg. Da in diesen ware geliefert wurde, werden die Fachausschuss IuK zur Optimierung der Leitstellen ein kompletter Neuaufbau Updates 1-2017 für HRT, MRT und FRT Pagerfunktionen und beispielsweise ohne die Störung des laufenden Be- wohl erst im dritten Quartal 2017 zur Erstellung von Vorschlägen für eine triebs erfolgen kann, können hier Er- bereitgestellt. Inhaltlich lassen sich aus möglichst hessenweit einheitliche Alar- fahrungen gemacht und Tests durchge- diesen Gründen auch noch keine Aus- mierungsumsetzung – haben ihre führt werden, die für den nachfolgenden sagen machen. Im Vorfeld des Rollouts Arbeit aufgenommen. Umbau der restlichen Leitstellen im lau- der Updates wird der Fachausschuss Der Parallelbetrieb von digitaler und fenden Betrieb essentiell sind. Die Leit- IuK sich wieder an den Tests der Soft- analoger Alarmierung muss bis Einfüh- stelle Schwalm-Eder ist mittlerweile ware beteiligen. rung der digitalen Sirenenalarmierung weitgehend fertig gestellt. bzw. bis zum Abschluss der Netzertüch- 20 LFV-Infodienst Nr. 47
ELW 2 tierung – in erster Linie der Massenim- abwehrenden Brandschutzes wahr- port der Pager – wurde nochmals von genommen. Mittlerweile ist ein Großteil der durch das einer Arbeitsgruppe überarbeitet und Was könnte getan werden, um zu ver- Hessische Innenministerium beauf- neu beschrieben. Diese Funktionalität mitteln, was der VB für den abwehren- tragten und von der Firma Visser in den soll mit der nächsten Version Ende Juni den Brandschutz leistet? Niederlanden ausgebauten Einsatzleit- 2017 bereitgestellt werden. Wo sollte sich der VB in seinen Tätig- wagen 2 ausgeliefert worden. Bis Ende Dann werden auch die Auswertungen keiten selbstkritisch hinterfragen? des zweiten Quartals 2017 sollen nun (Statistiken) zum Thema Digitalfunk in Hier einige Denkansätze: alle ELW 2 ausgetauscht und einsatz- einer überarbeiteten Version zur Verfü- • Eine Beteiligung im Baugenehmi- fähig sein. Erste Erfahrungsberichte und gung stehen. Bis dahin sollte auf die Ein- gungsverfahren erfolgt, weil die Verbesserungsvorschläge wurden dem gabe von Pagern ins ZMS System ver- Belange der Feuerwehr zu hören sind Fachausschuss zugeleitet und werden zichtet werden. und nicht mangelnde Prüfungskom- derzeit verifiziert. Ergebnisse werden im Durch Mitglieder des FA IuK unterstützt petenzen anderer Behörden auszu- nächsten Info-Dienst berichtet.. werden Arbeitsgruppen zu den Themen: gleichen. • Überarbeitung/Neubewertung von ZMS (Florix) Trackereinträgen Auch im ersten Halbjahr 2017 stehen • Mitgliedschaft in zwei Feuerwehren Facelift und Fehlerbehebungen im • Fakturierung und Gebührenabrech- Focus der Arbeiten rund um das Feu- nung erwehrverwaltungsprogramm ZMS- • eVA Hessen. Um das Programm zukunfts- • Jahresstatistik fähig zu erhalten, wurden im Hintergrund • Entfernen von MAT-Einträgen die Quellcodes mit aktuellen Software- • Löschen von History-Einträgen tools neu programmiert. Die neu • Archiv gestaltete Oberfläche sowie die über- • etc. arbeitete Personalverwaltung wurde in Neue größere Projekte können nach Arbeitsgruppen aus FA IuK sowie der derzeitigen Planungen frühestens zum ZMS-Ansprechpartner der Landkreise Ende des 2. Halbjahrs 2017 in Angriff und Städte in mehreren Feldtests genommen werden. geprüft. Hierzu gehören unter anderem die Bereits jetzt umgesetzt wurden die Überarbeitung des Berichtswesens Wünsche nach Erfassung und Auswer- und des Moduls Technik. tung der Truppmann-Ausbildung Teil 2 mit Erweiterung der entsprechenden Horst Friedrich Stundennachweise und Statistiken. Fachausschussvorsitzender Die Empfehlung des Deutschen Die erste Version zur Pagerimplemen- Feuerwehrverbandes (DFV) und der Arbeitsgemeinschaft der Lei- ter der Berufsfeuerwehren (AGBF) Fachausschuss Vorbeugender Gefahrenschutz (VB/G) kann von der Homepage des Ver- bandes herunter geladen werden. Eine breite Streuung ist er- Was machen die da eigentlich? jedoch wirklich ein Einzelfall oder hat der wünscht. FA VB/G im Landesfeuerwehrverband Vorbeugende Brandschutz in den Feu- erwehren in der Tat ein Imageproblem? www.feuerwehr-hessen.de »Ich hatte ja ein ganz falsches Bild, von Wo könnten hierfür die Gründe liegen? Rubrik: Fachinformationen dem was der VB eigentlich für die Feu- Geht man ganz selbstkritisch an diese erwehr leistet.« Fragestellung, muss man feststellen, Eine Aussage eines neuen Mitarbeiters dass es vielerorts leider nicht gelungen im Vorbeugenden Brandschutz, der ist, die wesentlichen Zusammenhänge • Die Gefahrenverhütungsschau wird in wohl gemerkt schon mehrere Jahre in zwischen abwehrendem und vorbeu- erster Linie für die Sicherheit der Per- der gleichen Organisation im abwehren- genden Brandschutz klar zu kommuni- sonen im Gebäude und den sicheren den Brandschutz tätig war. zieren. Feuerwehreinsatz durchgeführt, sie ist Die Aussage könnte man zunächst Der VB wird (sogar intern) als Kosten- keine bauaufsichtliche und arbeits- kleinreden und als Einzelfall abtun. Ist es treiber am Bau und nicht als Anwalt des schutzrechtliche Begehung. Nr. 47 LFV-Infodienst 21
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