LFV-Infodienst - Feuerwehr Hessen
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Informationsdienst, 26. Jahrgang, September 2019 Landesfeuerwehrverband Hessen e. V. LFV Hessen LFV-Infodienst Nr. 51 Fahrzeugparade zum Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes Frankfurt am Main Parlamentarischer LFV-Verbandsver- Sitzung der Feuerwehr- Abend in Wiesbaden sammlung verabschie- stiftung auf dem det Resolution Hessentag
INHALT 3 Editorial 72–73 Land stellt neue Kampagne für den Brand- und Katastrophenschutz vor TITELTHEMA 73 Forum Brandschutzerziehung: Jetzt anmelden! 4–6 Parlamentarischer Abend im Landtag 74–75 Innenministerium begeht Mauerfall vor 7 Verabschiedung KFVV/KBI Wolfgang Müller 30 Jahren mit Veranstaltung 7 Verabschiedung Staatssekretär Werner Koch 76–77 Versammlung Kurhessisch-Waldeckscher 8–13 LFV-Verbandsversammlung Feuerwehrverband 14–16 Interkulturelle Kompetenz – Gemeinsam in die 78–79 Drohne für die Feuerwehr im Kreis Offenbach Zukunft 79 Erreichbarkeiten LFV-Geschäftsstelle 16–17 Arbeitstagung Kinderfeuerwehr 80 Hessischer Feuerwehrpreis 18–19 Weltcup-Skispringen 2019 in Willingen 20–21 Versammlung Hessische Feuerwehrmusik AUS DER ARBEIT DER FACHGREMIEN KOPIEREN ERWÜNSCHT 22–26 FA-Katastrophenschutz Bitte machen Sie diese Informationen allen 26–27 FA-Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz interessierten Feuerwehrangehörigen zugänglich. 28–30 FA-Brandschutzerziehung und -aufklärung 30–34 FA-Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte Bitte hängen Sie die wichtigsten Informationen 34–35 FA-Recht und Organisation außerdem am »Schwarzen Brett« aus. 35–36 FA-Information und Kommunikation 36 FA-Frauen 36–37 Interessengemeinschaft Tauchen IMPRESSUM 38 FA-Öffentlichkeitsarbeit Informationsdienst des Landesfeuerwehrverbandes Hessen QUER DURCH HESSEN Nr. 51, September 2019, 26. Jg. 38–39 Fachtagung Beauftragte für Brandschutz erziehung und -aufklärung HERAUSGEBER: 39 Buchvorstellung – Berechnungen im ABC- Landesfeuerwehrverband Hessen e. V. Einsatz Kölnische Straße 44–46, 34117 Kassel 40–49 150 Jahre Kreisfeuerwehrverband Telefon 05 61/78 89-4 51 47 Frankfurt/M. Telefax 05 61/78 89-4 49 97 50–51 FSJ bei der Feuerwehr E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.de 52–53 Hessische Feuerwehrstiftung Internet: www.feuerwehr-hessen.de 53 Termine 2019/2020 54–55 Herzliche Glückwünsche REDAKTION: 55 Änderungen bei den Seminaranmeldungen der Ralf Ackermann / Günter Fenchel / Julia Hilß BE/BA-Seminare am Jugendfeuerwehr-Aus Harald Popp / Birgit Sattler bildungszentrum in Marburg-Cappel 56–57 Traueranzeigen Titelbild: Fahrzeugparade anlässlich des Jubiläums 57 Partner der Feuerwehr »150 Jahre Kreisfeuerwehrverband Frankfurt/Main« 58–59 Benefizfußballspiel zugunsten der Hessischen Großflughafenlöschfahrzeug GFLF, WF Fraport Feuerwehrstiftung Frankfurt; Foto: Fenchel 59 Helden des Alltags, umfassend in Fulda präsentieren DRUCK: 60–63 25 Jahre Deutsch-Russische Jugend Meister Print & Media GmbH, 34123 Kassel begegnung 64–67 Übersicht Fachausschüsse Landesfeuerwehr- PARTNER DES LFV: verband Hessen 68–70 Hessentag 2019 in Bad Hersfeld 71 Meine Kinderfeuerwehr ist sicher 2 | LFV-Infodienst 51
EDITORIAL Können Sie sich Feuerwehren im Jahr 2040 vorstellen? Liebe Leserinnen, liebe Leser, das erste Halbjahr 2019 war spannend für die Feuer- vom Land – unserem Innenminister – eine Lösung wehren in Hessen. geschaffen wurde. Auch die Anpassung der Höhe der In unserer Landesver- Entschädigungen bei Unfällen erfolgte nun. Unserem bandsversammlung wur- Unfallversicherungsträger, der Unfallkasse Hessen, den Schwerpunktthemen hatte der Hessische Sozialminister die Änderung der für die Zukunft unserer Mehrleistungssatzung verweigert , um diesen Schutz Feuerwehren aufgerufen. gewährleisten zu können. Wie können wir uns unter Gerade der Sommer – wie auch im Vorjahr – war für der immer schneller vor- die Einsatztätigkeit sehr anspruchsvoll. Sehr lange anschreitenden digitalen und ungewöhnlich heiße Sonnentage, gefolgt von Entwicklung die Feuer- sehr schweren Unwetterereignissen forderten die wehren im Jahr 2040 vor- Feuerwehren vielfältig. Hierfür ein herzliches Danke- Dr. hc. Ralf Ackermann stellen? schön an alle unsere Einsatzkräfte, denen es durch Präsident Landesfeuerwehr- Themen dazu sind die ihr großes Engagement gelungen ist, die teils großen verband Hessen Schäden erfolgreich einzugrenzen. Funktechnik sowie die derzeitigen Einsatzfahr- Unverständlich ist nach wie vor, dass Mitbürger die zeuge mit der Frage, heute beschafft, aber dann noch Einsatzkräfte verbal und sogar körperlich attackie- einsatzbereit? Weitere Themen reichen vom An- ren, dass kein Verständnis für Absperrungen vorhan- triebsmotor bis zur Ersatzteilversorgung – das sind den ist und Rettungsgassen blockiert oder für den nur einige Punkte. Aus diesem Grund stellen sich die eigenen schnellen Weg genutzt werden. Fragen, ob unsere Technik in 25 Jahren überhaupt Der Innenminister hat mit dem Landesfeuerwehrver- noch in der bisherigen Form einsetzbar ist. Müssen band Hessen eine neue Kampagne gestartet und wir noch immer über 30 Jahre lang Einsatzfahrzeuge diese bei der Veranstaltung „Blaulicht trifft Wirt- des Bundeskatastrophenschutzes nutzen? schaft“ vorgestellt. Nutzen Sie die Kampagne „1+1=2 Und wie können wir unsere Führungs- und Einsatz- – Eine starke Verbindung“, um den Kontakt zu Unter- kräfte auf diesem Weg mitnehmen? nehmen und Handwerksbetrieben zu verbessern. Fragestellungen, die wir an die Bürgermeister als Unter www.einestarkeverbindung.org finden sie un- auch an das Land weitergeben müssen – eine zu- ter „Media“ einen Imagefilm sowie unter „Downloads“ kunftsgerichtete Entwicklung muss frühzeitig ange- verschiedene Flyer. gangen werden. Abschließend einen herzlichen Dank an die ausge- Sehr positiv ist die Erhöhung der Ausbildungskapazi- schiedenen Mitglieder unserer Fachausschüsse, die täten an der Landesfeuerwehrschule, um den stei- wichtige Facharbeit aus Hessen zusammenführen genden Ausbildungsbedarf abdecken zu können. und sich für die hessischen Feuerwehren einsetzen. Ein Thema war die Verbesserung des Versicherungs- schutzes für Angehörige bei nichtverheirateten Feu- erwehrleuten. Der Landesfeuerwehrverband musste sich hier auf verschiedenen Ebenen sehr intensiv dafür einsetzen – zuletzt durch eine Resolution bei der Landesverbandsversammlung – so dass nun www.feuerwehr-hessen.de | 3
PARLAMENTARISCHER ABEND Parlamentarischer Abend in Wiesbaden Im Gespräch mit den Landtagsabgeordneten Nach der Landtagswahl 2018 hat am 18. Januar 2019 die konstituierende Sitzung des Landtags stattgefunden. Dies nahm der Landesfeuerwehrverband Hessen zum Anlass, die Abgeordneten des hessischen Landtages sowie die Führungskräfte der hessischen Feuerwehren, der kreis- freien Städte und Landkreise zu einem parlamentarischen Abend im Februar einzuladen. Insge- samt 120 Gäste sind der Einladung des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Dr. h.c. Ralf Ackermann, gefolgt, um sich im Landtag intensiv in entspannter Atmosphäre auszutauschen und zu netzwerken. Als Hausherr begrüßte Landtagspräsident Boris Rhein wies auf personellen und technischen Entwicklungen die Anwesenden in der »Herzkammer der hessischen hin. Insbesondere der Erhalt der Rahmenbedingungen Demokratie“ und freute sich auf einen regen Austausch. für ein effektives Ehrenamt hat einen besonderen Innenminister Peter Beuth betonte in seiner Ansprache, Schwerpunkt, um die bewährte Qualität der hessischen wie wichtig das Thema Feuerwehr für die gesamte Po- Feuerwehren zusichern. Hierfür wird sich der LFV Hes- litik ist und betonte, dass die finanziellen Förderungs- sen im Sinne seiner 70.000 hessischen Einsatzkräfte mittel in der Höhe der vergangenen Jahre erfreulicher- einsetzen. weise weiter bereitgestellt werden können. In seinem »Ich bin sehr zufrieden, es war ein gelungener Abend Vortrag stellte Dr. Ackermann den Politikern die Aufga- mit guten Gesprächen und Informationsaustausch auf ben und Organisation der Feuerwehr in Hessen vor und beiden Seiten«, so R. Ackermann. 4 | LFV-Infodienst 51
Impressionen vom parlamentarischen Abend Der stellv. Geschäftsführer der Unfallkasse Hessen Michael Sau- Präsident und Vizepräsident begrüßen den Fraktionsvorsitzen- er (Mitte) mit dem Vorsitzenden der AGBF Uwe Sauer (links) und den der SPD Thorsten Schäfer-Gümbel Vizepräsident Dr. Christoph Weltecke im Austausch. Landtagspräsident Boris Rhein, Innenminister Peter Beuth und Vertreter v.l.: Frank Maikranz, stellv. Schulleiter der HLFS, Landes- des LFV-Präsidiums verfolgen die Ansprache des LFV-Präsidenten . stabführer Jochen Rietdorf und Staatsminister a.D. Mi- chael Boddenberg hören die Ansprache des Landtags- präsidenten. Staatsminister Peter Beuth umgeben vom Präsident und den Vizepräsidenten des LFV www.feuerwehr-hessen.de | 5
PARLAMENTARISCHER ABEND Die Mitglieder des neu gewählte Landtages – darunter viele »neue Gesichter«– interessierten sich sehr für die Ausführungen der Redner zu der aktuellen Situation im Brand- und Katastro- phenschutz. 6 | LFV-Infodienst 51
Kreisbrandinspektor und Verbandsvorsitzender Wolfgang Müller verabschiedet Am 26. Januar 2019 wurde Wolfgang Müller (links) nach 20 Jahren Tätigkeit als Kreisbrandinspektor des Kreis- ses Bergstraße und Verbandsvorsitzender verabschie- det. In der Mensa des Altkurfürstlichen Gymnasiums in Bensheim kamen etwa 200 geladene Gäste zusammen. Eine besondere Ehre wurde dem scheidenden Kreis- brandinspektor zuteil: Zum Schluss der Veranstaltung wurde der Große Zapfenstreich durch Musikgruppen des KFV Bergstraße dargeboten. In seiner Zeit als Be- zirksfeuerwehrverbandsvorsitzender war Wolfgang Müller Mitglied im Präsidium des Landesfeuerwehrver- Der Landesfeuerwehrverband verabschiedete Wolfgang Müller bandes. und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute! Staatssekretär Werner Koch verabschiedet Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Hessischen Ministerpräsidenten wurde Staatssekretär Werner Koch (3. v. r.) in den Ruhestand verabschiedet. Volker Bouffier wörtlich: »Werner Koch hat viele Jahre mit einer beständi- gen Kontinuität als Staatssekretär im Innenministerium gewirkt. Auch dank seiner Arbeit wurden die Sicherheits- behörden unseres Landes gestärkt. Vor allem die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren wurden verbessert und im Sinne der vielen Kameradinnen und Kameraden zukunftssicher gemacht. Dank Werner Koch ist Hessen sicherer geworden.« Durch die Unterstützung des ehemaligen Staatssekretärs konnte die Hessische Feuerwehrstiftung aus der Taufe gehoben werden. Für das Präsidium des Landesfeuerwehrbandes war er stets ein verlässlicher Ansprechpartner. Werner Koch wurde von Ministerpräsident Volker Bouffier mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet. Dem scheidenden Staatssekretär gratulieren die Repräsentanten des LFV-Präsidiums. www.feuerwehr-hessen.de | 7
VERBANDSVERSAMMLUNG Klare Forderung an die Landesregierung LFV-Verbandsversammlung verabschiedet Resolution Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Hessen, Dr. h.c. Ralf Ackermann, begrüßte zur 65. Verbandsversammlung im Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzent- rum der Feuerwehr Frankfurt am 13. April 2019 die 215 Vertreter der Feuerwehren aus Hessen sowie zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft. In seinem Bericht, der unter der Überschrift »Feuerwehr handen. Er berichtete zudem, dass die Begründung zur 4.0 – wohin gehen wir in der digitalen Zeit?« stand, Ablehnung des Landes Hessen sei, dass die Lücke nahm er die Anwesenden mit in eine Vision zu den Her- »wegen des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und ausforderungen und den technischen Neuerungen der Sparsamkeit« nicht geschlossen werden könne, was für Feuerwehrarbeit im Jahr 2040. Die Visionen sollen dazu Empörung und Unverständnis sorgte. Er forderte die dienen, »frühzeitige Entwicklungen zu erkennen, die Landesregierung auf, diese Lücke zu schließen. Die technischen Möglichkeiten einzubeziehen, aber auch zuvor veröffentlichte Pressemeldung des Landes Hes- alle Bereiche – Personalentwicklung und Technik – mit sen mit der Absichtsbekundung, für eine Lösung zu beeinflussen zu können,« so R. Ackermann. »Wir müs- sorgen, reiche nicht aus. Die Problematik sei dadurch sen uns den Anforderungen des Digitalzeitalters stel- nicht gelöst. Zur Frage der Indexierung der Beträge für len« und er forderte das Land und die Kommunen auf, Verstorbene oder Schwerverletzte wurden keinerlei diese Entwicklungen aktiv zu unterstützen. Fahrzeug- Aussagen getroffen, ebenso nicht über das Thema laufzeiten von 25 Jahren dürfen hier kein Hindernis Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Verbandsver- sein. sammlung verabschiedete daraufhin einstimmig eine Zu aktuellen Themen berichtete der Präsident, dass die Resolution gegen die Verweigerung des Sozialministe- Personalentwicklung der Einsatzkräfte zwar regional riums für einen verbesserten Versicherungsschutz bei unterschiedlich, aber grundsätzlich stabil sei und die tödlichen Unfallereignissen und für dauerhaft Schwerst- Jugendfeuerwehr hier sogar eine positive Entwicklung verletzte mit den Forderungen: verzeichnet. Zudem lobte er die Erhöhung der Kapazitä- • einer Entschädigung von nicht verheirateten Angehö- ten der Hessischen Landesfeuerwehrschule. Dies sei rigen der Freiwilligen Feuerwehr von bei Einsätzen zu der richtige Weg für die künftige Entwicklung der hessi- Tode gekommenen Feuerwehrleuten in angemesse- schen Feuerwehren und dankte dem Land, vor allem ner Höhe mit Rechtsanspruch Innenminister Peter Beuth, diese Maßnahme in Angriff • einer Regelung, geltend für alle Formen von Le- genommen zu haben.. benspartnerschaften mit Rechtsanspruch Jedoch gab es auch scharfe Kritik an der Landesregie- • einer Anpassung in Form der Indexierung von Zahlun- rung. Zum Beispiel erhalten Feuerwehrführungskräfte gen für Schwerstverletzte und für Hinterbliebene mit grundsätzlich keine Ehrenamtscard. Und ein noch grö- Rechtsanspruch ßeres Problem verdeutlichte R. Ackermann mit Nach- • Genehmigung der Mehrleistungssatzung der Unfall- druck: Der Sozialminister verweigert einen verbesser- kasse Hessen, in der all diese Themen geregelt sind ten Versicherungsschutz für Angehörige bei tödlichen • einer Erklärung, warum Sparsamkeit und Wirtschaft- Unfällen und für dauerhaft Schwerstverletzte. Hier gibt lichkeit als Erklärung zur Ablehnung herangezogen es eine Absicherungslücke, die keine Entschädigungs- wurden leistungen für nicht eheliche Lebenspartner vorsieht. In Weiterhin betonte Ralf Ackermann, dass das Thema Niedersachsen sei diese Absicherungslücke nicht vor- Gewalt gegen Einsatzkräfte leider immer noch sehr prä- 8 | LFV-Infodienst 51
sent sei und zeigte Beispiele aus Hessen auf. »Hier gibt es eine Nulltoleranz für alle Feu- erwehrleute.« Auch das The- ma »Rettungsgasse« sei wei- terhin ein Dauerbrenner. Unter den prominenten Gäs- ten an diesem Tag waren auch Hessens Innenminister Peter Beuth, Staatssekretär Dr. Heck sowie der Feuer- wehrdezernent der Stadt Frankfurt, Stadtrat Markus Frank wie auch Hartmut Ziebs, Präsident des Deut- schen Feuerwehrverbandes und Harald Uschek, Landes- branddirektor. Die Ehrenmedaille des Lan- desfeuerwehrverband Hes- sen in Gold erhielt der bishe- rige Staatssekretär im Innenministerium Werner Koch im Präsidium und die Mitarbeit im Fachausschuss für hervorragende Verdienste und sein Engagement als Katastrophenschutz; Hans-Peter Bach für seine zehn- Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Hes- jährige Tätigkeit als Landesbewerbsleiter; Andreas sischen Feuerwehrstiftung. Koppe für seine langjährige Tätigkeit im Fachaus- Die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes schuss Vorbeugender Gefahrenschutz und Joachim Hessen in Silber erhielten Uwe Sauer für seine zehnjäh- Dreier für seine langjährige Tätigkeit im Fachaus- rige Funktion als Leiter der AGBF, seiner Mitgliedschaft schuss Information und Kommunikation. Fotos: Günter Fenchel In bewährter Manier teilten sich Präsident Ackermann und Vizepräsident Fischer die Leitung der Verbandsversammlung. www.feuerwehr-hessen.de | 9
VERBANDSVERSAMMLUNG Hochkarätige Gäste bei der Verbandsversammlung. links: Stadtrat und Brandschutzdezernent Markus Frank. Mitte: Staatsminister Peter Beuth. rechts: Der Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebunds, Dr. Thomas Stöhr, erstmalig in der neuen Funktion bei den Feuerwehren. links: Für dem Deutschen Feuerwehrverband sprach Präsident Hartmut Ziebs. Mitte: Das Vorstandsmitglied der Sparkassenversiche- rung, Dr. Klaus Zehner letztmalig bei den Feuerwehren. Er scheidet Im Jahr 2019 aus dem Unternehmen aus. links: Für die Unfallkasse Hessen richtete der stellv. Geschäftsführer Michael Sauer das Wort an die Delegierten. Delegierte und Gäste bei der Eröffnung der Verbandsversammlung. 10 | LFV-Infodienst 51
Resolution zeigt Wirkung Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren bzw. deren Hinterbliebene erhalten Leistungen der Unfallkasse Hessen, wenn sie im Dienst zu Schaden kommen. Der Umfang der Leistungen und die Anspruchsberechtigten richten sich nach Gesetzen und den Satzun- gen des Unfallversicherungsträgers für die Feuerwehren in Hessen, der Unfallkasse Hessen. Kommt ein ehrenamtlicher Helfer im Brand- und Katastrophenschutz zu Tode, sieht das Sozialministerium nach wie vor keine Möglichkeit, Leistungen an die/den in nicht ehelicher Lebensgemeinschaft lebende(n) Partner(in) durch die Unfallkasse Hessen zu zahlen. Das Land Hessen hat nach monatelangem Schriftverkehr und der Resolution an der LFV Versammlung reagiert: Innenminister Peter Beuth hat sich für einen besseren Schutz der ehrenamtlichen Helfer im Brand- und Katastrophenschutz ausgesprochen. Im Rahmen des überarbeiteten Unfallentschädigungs- erlasses des Innenministers werden rückwirkend zum 1. Januar 2019 auch nichteheliche Angehörige eine Entschädigung im Todesfall erhalten. Hintergrund: Nichteheliche Lebenspartner der Ehrenamtlichen werden damit abgesichert, da sie bisher nicht eingebunden waren. Im Todesfall werden 62.000 Euro an die Lebenspartner ausgezahlt. Dabei handelt es sich laut Erlass um »eine zusätzliche, einmalige und freiwillige Unfallentschädigung in Form einer einmaligen Kapitalabfindung«. Das Geld wird vom Land Hessen gezahlt. »Wir begrüßen, dass das Innenministerium nun eine Lösung im Sinne der Forderungen für unsere Feuer- wehrleute in Kraft gesetzt hat,« sagt der Präsident des Landesfeuerwehrverband Hessen, Dr. h.c. Ralf Ackermann. »Allerdings ist dies nur der erste Schritt in die richtige Richtung. Wir bedauern es sehr, dass die Abwicklung nicht über die Unfallkasse Hessen erfolgt, sondern als eine freiwillige Unfallentschädigung des Landes Hessen direkt aus Steuermitteln gezahlt wird. Zugeordnet müssten diese Leistungen, wie bereits in Niedersachsen auch praktiziert, bei der Unfallkasse und nicht bei einem Ministerium sein. Wir hoffen, dass sich durch die von Hessen eingebrachte Bundesratsinitiative die Gesetzgebung so ändert, dass die Erbringung der Leistungen an nicht verheiratete Partner analog der Leistungen für verheiratete Partner durch die Unfallkasse übernommen werden kann.« Hessen fordert mit der Einbringung eines Entschließungsantrags Anfang Juli den Bundesgesetzgeber auf, die rechtlichen Voraussetzungen für eine bestmögliche Absicherung der ehrenamtlichen Einsatzkräf- te im Rahmen der Gesetzlichen Unfallversicherung zu schaffen. Damit sollen künftig bundesweit die nichtehelichen Lebenspartnerinnen bzw. -partner ehrenamtlicher Einsatzkräfte auch in die Leistungen der Gesetzlichen Unfallversicherung einbezogen werden können. Erfreulich ist, dass durch den Minister für Soziales und Integration Kai Klose nun eine erhebliche Anhe- bung der Entschädigungsleistungen genehmigt wurde, damit die durch die Vertretersammlung beschlos- sene Änderung der Mehrleistungssatzung der Unfallkasse Hessen umgesetzt werden kann. Somit ist eine Anpassung (wenn auch keine laufende Anpassung) dieser Leistungen erfolgt. Die Zahlung einer einmaligen Entschädigung konnte im Falle der Invalidität von 80.000 Euro auf 93.000 Euro und von 30.000 Euro auf 37.000 Euro im Todesfall erhöht werden. Hinzukommen dann einmalige Entschädigungen aus dem Unfallentschädigungserlass im Falle der Inva- lidität von bis zu 60.000 Euro und im Todesfall an die Hinterbliebenen von 25.000 Euro. www.feuerwehr-hessen.de | 11
VERBANDSVERSAMMLUNG Der bisherige Staatssekretär Werner Koch (Mitte) wurde anläss- Für 10 Jahre Tätigkeit als Leiter der AGBF somit Präsidiumsmit- lich der Verbandsversammlung mit der Ehrenmedaille des Lan- glied und Mitglied im Fachausschuss Katastrophenschutz wurde desfeuerwehrverbandes Hessen in Gold ausgezeichnet. Uwe Sauer (2.v.r.) mit der LFV-Ehrenmedaille in Silber geehrt. Ebenso erfolgte die Auszeichnung für 10jährige Tätigkeit als Lan- desbewerbsleiter an Hans-Peter Bach (2.v.l.). Für langjährige Facharbeit wurden Kreisbrandinspektor Joachim Bernd Meierbeck von »Grisu hilft« überreichte einen Scheck in Dreier und Andreas Koppe mit der LFV-Ehrenmedaille in Silber Höhe von 2.500 € zu Gunsten der Hessischen Feuerwehrstiftung. geehrt. Harald Stehl, Geschäftsführer des Landes- innungsverbandes der Schornsteinfeger, unterzeichnet gemeinsam mit dem LFV- Präsident eine Kooperationsvereinbarung für den Bereich Ausbildung. 12 | LFV-Infodienst 51
»Als einziger Redner, der seine Inhalte durch den Einsatz eines mit dem Rücken zum Publikum aufgebauten Schlagzeuges untermauert, stehe ich für neue Perspektiven, andere Einblicke, Transparenz und Ehrlichkeit«. sagt Michael Kercher. Mit außergewöhnlichem Werk- zeug – einem Schlagzeug – untermauerte er seinem Vortrag »Erfolgreich über die eigene Meßlatte«. Dabei bezog er auch seine Zuhö- rer aktiv ein. Das Talent, talentfrei Höchstleistungen zu erzielen! Wie überquere ich jeden Tag meine eigene Messlatte »Etwas erreichen zu wollen, liegt in der Natur des Menschen. Und so ist es unser mitunter unausgesprochenes Ziel, für sich im Leben Siege anzustreben. Dazu muss aber niemand andere besiegen. Nicht nur der Erste eines Rennens kann siegen – auch in unserem täglichen Leben ergeben sich viele Chancen, außergewöhnliche Leis- tungen zu erbringen und Erfolge zu erleben. Der Wert eines Erfolges hängt auch nicht von der Größe des Pokals oder dem Gewicht der Medaille ab«: erklärt Michael »Albatros« Groß, deutscher Olympia-Rekordschwimmer. Michael Kercher stellte in seinem interaktiven Vortrag dar, wie sich die Zuhörer selbst zu Höchstleistungen mo- tivieren – auch ohne Talent im Übermaß in die Wiege gelegt bekommen zu haben. Unter Einbezug des Publikums und mit Hilfe eines gigantischen Schlagzeugs als spektakulärem Kommunikationswerkzeug verdeutlichte er, welche Faktoren wirklich entscheidend für die eigene Motivation zu Höchstleistungen sind. In unkonventioneller und humorvoller Art trommelt er uns das Lied vom steten, den Stein schon fast penetrant höhlenden Tropfen, der unerbittlich zum Ziel führt. So zeigte Kercher auf, warum der Glaube an sich selbst – und an das was die Zuhörer sich zum Ziel gesetzt haben – wichtiger sind als Talent. Dabei bediente er sich unter anderem an Erfol- gen von augenscheinlich »mäßig talentierten« Prominenten aus der Sport- und Musikerwelt der letzten Jahr- zehnte sowie spannenden und authentischen Beispielen aus seiner eigenen Karriere als Musiker und Agentur- chef. Dieses Zusammenspiel aus Vortrag, Publikums-Interaktion und seltenen Einblicken in die Welt des Schlag- zeugspiels wurde von seinem Publikum mit einem einzigen, »den Nagel auf den Kopf treffenden« Wort getauft: DRUM-EDU-TAINMENT (Bernd Gothan, Gothan Consult / Neu-Isenburg). (Zitate aus der Website http://www.michaelkercher.de) www.feuerwehr-hessen.de | 13
GEMEINSAM IN DIE ZUKUNFT Interkulturelle Kompetenz im FSJ Feuerwehr – gemeinsam in die Zukunft Das Jahr 2019 startete mit einer Verknüpfung zweier LFV-Projekte: »Feuerwehr – gemeinsam in die Zukunft« und »Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Feuerwehr«. Sowohl für die hessischen FSJ-ler als auch für die, die von Hessen mitbetreut werden, wurde im Rahmen der Bildungswo- chen gemeinsam mit dem Integrationsbüro des Kreises Offenbach ein Tagesseminar zu inter- kultureller Kompetenz durchgeführt. Das Seminar diente dabei als Türöffner für das Thema, indem die FSJ-ler die Verbindung zur Feuerwehr sowie den Mehrwert von interkultureller Kom- petenz für Feuerwehrangehörige erarbeiten. Außerdem wurde über das Thema Kommunikation eine Brücke zu Berufsvorbereitung und Bewerbungsgesprächen geschlagen. Interkulturelle Kompetenz als Bestandteil der Bildungswochen soll auch in den nächsten Jahrgängen beibehal- ten werden. Aktivitäten der Interkulturellen Berater/innen Zu einer engen Gemeinschaft wachsen mittlerwei- le die ausgebildeten Interkulturellen Berater und Beraterinnen zusammen. Beim Netzwerktreffen in Weilburg waren mit Vertreter/innen des Landes- feuerwehrverbandes (LFV), der Hessischen Lan- desfeuerwehrschule (HLFS) und des Hessischen Innenministeriums (HMdIS) alle beteiligten Akteu- re anwesend, um das direkte Meinungsbild der Basis zu bekommen. Im Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass eine große Herausforderung für die Berater und Beraterinnen nach wie vor die Überzeugung der Führungskräfte vom Thema ist. Dazu wurden mögliche Strategien erarbeitet. Au- ßerdem entstand der Wunsch nach einer besseren Vernetzung untereinander. Hierzu wurde bereits Simulation eines Kulturwechsels eine Hessenkarte mit den Berater/innen online ge- stellt – in Zukunft soll diese interaktiv sein, sodass klar ist, welche Feuerwehren vertreten sind. seine Unterrichte ein vom Hessischen Innenministeri- Im Vogelsbergkreis ist ein Interkulturelle Berater und um gefördertes Rauchhaus. Inzwischen nutzt er es Kreisbrandmeister (KBM) in Deutschkursen der Volks- auch für Brandschutzerziehung in Grundschulen, es hochschulen unterwegs. Er stellt dort das System Feu- wird also kreisweit eingesetzt. Bei einer Regionalkonfe- erwehr vor und macht Brandschutzaufklärung, alles in renz der WIR-Koordinator/innen präsentierte er gemein- Kooperation mit der VHS und der WIR-Koordinatorin, die sam mit dem LFV und der Vogelsberger WIR-Koordina- kreisweit für interkulturelle Öffnung und Willkommens- tion das Projekt. Viele Teilnehmer/innen waren über- kultur zuständig ist. Im Rahmen des 2018 gewonnenen rascht, dass die Feuerwehr auch auf diesem Gebiet Ideenwettbewerbs von HMdIS und LFV erhielt er für aktiv ist. 14 | LFV-Infodienst 51
Bekanntmachung der AG bei der Delegierten- versammlung der HJF Faire Konfliktlösungen bei der Feuerwehr sprächsleitfäden. Diese wurden in Kleingruppen in si- Mit Konflikten in der Feuerwehr und darum herum be- mulierten Konfliktgesprächen gleich angewendet. Bei- schäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spiele aus der Gruppe griff der Referent zur Veran- des Seminars »Faire Konfliktlösungen bei der Feuer- schaulichung seines Inputs auf und ergänzte sie mit wehr«. Trotz Schneesturm fanden sie Anfang Mai den eigenen Erfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilneh- Weg nach Osthessen und bearbeiteten u.a. folgende mer bewerteten das Seminar des LFV besonders für Fragen: Führungskräfte als sehr wertvoll. Besonders auch der • Wie erkenne ich Konflikte frühzeitig? Blick auf die Generation Z und deren Werte und Bedürf- • Wie kann ich gegensteuern oder deeskalieren? nisse erwies sich als hilfreich, um die verschiedenen • Wie führe ich Konfliktgespräche, wie übe ich konst- Generationen innerhalb der Mannschaft besser zu ver- ruktiv Kritik? stehen und zu motivieren. • Wie tickt die jüngere Generation, wie bringe ich unter- Rückmeldungen waren u.a.: »Die Zeit an diesem Wo- schiedliche Generationen zusammen? chenende war sehr gut investiert und ich habe mich Der Referent Volkmar Suhr gestaltete die zwei Tage wirklich wohlgefühlt und viel mitgenommen« und »Das abwechslungsreich und vor allem praxisnah mit Ge- Seminar war bombenmäßig!« Vorstellung des Projekts »Feuerwehr in Deutsch kursen« www.feuerwehr-hessen.de | 15
ZUKUNFTSPROJEKT Umgang mit Rechtspopulismus Zunächst informierten sich die AG-Mitglieder in einer Auch mit der Hessischen Jugendfeuerwehr hat sich das Fortbildung zu Strategien der Neuen Rechten. Später Projekt »Feuerwehr – gemeinsam in die Zukunft« enger wurde eine Handlungsempfehlung erarbeitet, die künf- verzahnt und ist Teil der neu gegründeten AG zum Um- tig auch für die Feuerwehrvereine und -verbände ge- gang mit Rechtspopulismus. Die AG entstand haupt- nutzt werden soll. Die Arbeitsgruppe entwickelte zudem sächlich auf Wunsch des Landesjugendfeuerwehraus- das neue Projekt »Parole des Monats«, in dem monat- schusses, die ehemaligen Rexlotsen wiederzubeleben lich eine positive Positionierung zu den Werten der Ju- und damit sicherer mit unterschiedlichen politischen gendfeuerwehr veröffentlicht wird (https://parole-des- Gruppen umzugehen. Weitere Beweggründe der Mit- monats.de/). Langfristig werden als Unterstützungsan- glieder waren: gebot für Feuerwehren außerdem die Rexlotsen • Sensibilisierung zu Strategien der Neuen Rechten – reaktiviert bzw. neu oder zusätzlich geschult. Sie sollen vieles läuft subtil über Sprache und ist schwerer zu zum Thema »Rechts« beraten und ggf. als Multiplikato- erkennen als die klassischen Symbole ren unterwegs sein. • Manche neu-rechten Gruppierungen haben speziell Corinna Mailänder, Projektkoordination LFV Jugendliche und die Jugendfeuerwehr als Zielgruppe • Bei vielen Jugendlichen verschwimmen die Grenzen Seminare 2019 zwischen „dummen Sprüchen“ und Diskriminierung 12. – 13. Oktober: Faire Konfliktlösungen bei der Feuer- • Artikel und Posts werden oft geteilt, ohne die Inhalte wehr (vorauss. Mittelhessen) und Verfasser genauer zu betrachten, auch Fake 28. – 29. Oktober: Interkulturelle/r Berater/in (Kassel) News 29. – 30. Oktober: Netzwerktreffen für Interkulturelle • Die Jugendfeuerwehr steht klar für Werte wie Res- Berater/innen (Kassel) pekt, Toleranz und Vielfalt und will dies noch deutli- 9. November: Argumentationstraining gegen Stamm- cher nach außen kommunizieren, um für rechte Ge- tischparolen (vorauss. Mittelhessen) sinnung nicht attraktiv zu sein • Umgang mit (Anfragen von) rechten Gruppierungen bei Veranstaltungen Arbeitstagung Kinderfeuerwehr Der Landesfeuerwehrverband (LFV) Hessen hatte zur Arbeitstagung Kinderfeuerwehr in das Feuerwehr- und Rettungstrainingscenter (FRTC) in Frankfurt geladen. Mit überwältigendem Rücklauf: Auf 110 verfügbare Plät- ze haben sich über 200 engagierte Betreuerinnen und Betreuer aus ganz Hessen angemeldet. Aufgrund der Räumlichkeiten konnten jedoch leider nicht alle Anmel- dungen berücksichtigt werden. Hierfür stellt der LFV aber eine weitere Tagung im Herbst diesen Jahres in Aussicht. Weitere Informationen hierzu werden folgen. Nach erfolgter Begrüßung und Vorstellung der aktuellen Arbeit des Arbeitskreises durch die Organisatorin Karin Plehnert-Helmke hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Bert beim Markt der Möglichkeiten 16 | LFV-Infodienst 51
Arbeitstagung Kinderfeuerwehr sich in zwei von insgesamt sechs angebotenen Work- Betreuer sich zudem in einem Markt der Möglichkeiten shops einzuwählen. Diese waren Versicherungsschutz zu aktuellen Projekten informieren und die Veranstal- in der Kinderfeuerwehr und Rechtliche Grundlagen, Ex- tung zum Netzwerken und Ideen austauschen nutzen. perimente, Kinderolympiaden planen, Aus-, Fort- und »Wir haben durchweg positive Rückmeldungen der Teil- Weiterbildung in der Brandschutzerziehung und Ausbil- nehmerinnen und Teilnehmer erhalten, die Arbeitsta- dung Notruf, Spiele sowie Öffentlichkeitsarbeit. Wäh- gung war also ein voller Erfolg«, berichtet Plehnert- rend der Mittagspause konnten die Betreuerinnen und Helmke. Workshop Experimente. Markt der Möglichkeiten. www.feuerwehr-hessen.de | 17
WELTCUP »Ein großartiger Weltcup-Feuerwehr- Sonntag« Bei Kaiserwetter ging der Weltcup-Feuerwehr-Sonntag gehrtesten Selfie-Partner an diesem Tag. Das unter al- in diesem Jahr bereits in die neunte Runde. Insgesamt len teilnehmenden Feuerwehren verloste Gruppenfoto 3.500 Feuerwehrleute aus Hessen und Nordrhein-West- mit dem Gewinner des Willingen Five, Ryōyū Kobayashi, falen folgten der Einladung des Landesfeuerwehrver- gewannen in diesem Jahr die Feuerwehr Rosenthal- bandes Hessen in Kooperation mit dem Skiclub Willin- Roda (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und die Feuer- gen und fieberten beim Weltcup Skispringen an der wehr Driedorf-Heiligenborn (Lahn-Dill-Kreis). Mühlenkopfschanze in Willingen mit. Die Stimmung im »Es war ein großartiger Weltcup-Feuerwehr-Sonntag, extra eingerichteten Feuerwehrblock war super. Natür- sowohl für uns als Feuerwehr als auch für den Skiclub«, lich durften Hydro-Girl und Captain Firefighter, die Su- strahlt Dr. Christoph Weltecke, Vizepräsident des Lan- perhelden der aktuellen Imagekampagne der hessi- desfeuerwehrverbandes Hessen und verrät, dass der schen Jugendfeuerwehren, bei diesem Spektakel nicht Weltcup-Feuerwehr-Sonntag 2020 in die zehnte Runde fehlen. Direkt nach den Skispringern waren sie die be- gehen wird. 18 | LFV-Infodienst 51
Fotos: Florian Wallmeroth Der Skispringer Markus Eisenbichler als beliebtes Fotomotiv bei den Feuerwehrmitgliedern. Sein bisher größter Erfolg ist der Weltmeistertitel im Einzel von der Großschanze bei den Nordi- schen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld. Die Maskottchen der Jugendfeuerwehr-Kampagne »Hydrogirl« und »Captain-Firefighter« im Kreis der Feuerwehr Eschen- burg-Simmersbach, die das »Meet & Greet Willingen Five« gewonnen hatte. www.feuerwehr-hessen.de | 19
FEUERWEHRMUSIK Hessische Feuerwehrmusik trifft sich zur alljährlichen Versammlung Am Sonntag, dem 10. März 2019, trafen sich die Delegierten der Hessischen Feuerwehrmusik zu ihrer alljährlichen Versammlung. Veranstaltungsort war diesmal Groß-Umstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Schwerpunkte der Tagesordnung waren neben dem Bericht des Landesstab- führers ein Referat von RA und stellvertretendem SBI (Eschborn) Dirk Koch sowie Ideen zum Thema Vereinscoaching, vorgestellt von KSF Lothar Theisen (Fulda). Im Jahr 2018 hatte sich, so Lan- desstabführer Jochen Rietdorf in seinem Bericht, der Landesfeuer- wehrmusikausschuss vor allem mit der Überarbeitung der »Ord- nung der Feuerwehrmusik Hes- sen« befasst. In der Klausurta- gung im letzten Jahr sei sie kom- plett überarbeitet worden, vor allem die Aufgabenbeschreibung der Mitglieder im Musikaus- schuss. Darin sind z.B. die Aufga- ben des Landesstabführers, der Landesausbildungsleiterin und deren Stellvertreter, des Medien- wartes, der Jugendwartin, der Schriftführerin wie auch das Eh- rungswesen erläutert. »Vor allem im Sinne einer guten erwehrmusik Hessen in ihrer Vielseitigkeit und Qualität Transparenz unserer Arbeit war uns das wichtig«, sagte einmal besonders komprimiert vorzustellen. Wer Inter- Rietdorf. esse habe, dabei zu sein, möge sich bitte direkt bei ihm Die neue Ordnung wurde in der letzten Präsidiumssit- melden zung des LFV Hessen verabschiedet. Damit tritt sie in Ferner werden für besondere Auftritte beim Sponsor Kraft und wird auch auf unserer Homepage veröffent- Sparda-Bank sowie im Hessischen Ministerium des In- licht. neren und für Sport, wo oft nur wenig Platz zur Verfü- Jochen Rietdorf erläuterte in seiner Jahreszusammen- gung steht, nach wie vor kleinere Ensembles der Feuer- fassung den Stand der Initiative zu einer weiteren CD- wehrmusik Hessen gesucht. Rietdorf: »Deshalb werbe Aufnahme, diesmal mit Jugend- und Nachwuchs- ich heute auch noch einmal darum, wer solche kleinen orchestern sowie kleinen Ensembles. Die entsprechen- Besetzungen hat, möge es mir doch bitte mitteilen.« de Abfrage bei den Vereinen habe bisher Interesse bei Nach diesem Resumee über die Arbeit des Musikaus- fünf Musikgruppen ergeben. Die Idee sei es, Jugendor- schusses im vergangenen Jahr wurde den Delegierten chester vorzustellen, die selbstständige Konzertanteile Praktisches für die Vereinsarbeit geboten: Einen Über- spielen, sowie kleine Ensembles. Besonders zu den blick über die Anforderungen, welche die europäische ersten beiden CDs mit Musik der Spielmannszüge und Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auch an Musik- den Pipes and Drums sowie den Blasorchestern und der gruppen stellt. RA Dirk Koch, u.a. stellv. SBI in Eschborn, Big-Band werde dies eine tolle Ergänzung, um die Feu- differenzierte zwischen Musikgruppen der Feuerwehr 20 | LFV-Infodienst 51
– für diese gelten die Satzungen der jewei- ligen Stadt/Gemeinde – und Musikgrup- pen, die als Verein organisiert sind. Für letztere gelten die Vereinssatzungen. – Checklisten zu den Erfordernissen im Da- tenschutz beider Bereiche sind hier herun- ter zu laden. Auch das Thema »Personenrechte beim Fotografieren«, bei dem sich durch die DSGVO keinerlei Veränderungen ergeben, wurde kurz angerissen. Auf der Versammlung wurden wie jedes Jahr mehrere Personen für ihre besonde- Ausgezeichnet mit der silbernen Ehrenmedaille in Silber: LFV-Vizepräsodent Nor- ren Verdienste um die Feuerwehrmusik bert Fischer und der Leiter der Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Hessen geehrt. Das Hessische Feuer- Hessen Peter Hoffmann. wehrmusiker-Ehrenzeichen in Silber er- hielten: LFV-Vize-Präsident Norbert Fi- scher, Staatssekretär a.D. Werner Koch und Sparda-Bank-Direktor Peter Hoff- mann. Bezirksstabführer Wolfgang Gloede wurde mit der Ehrenmedaille in Gold der Hessischen Feuerwehrmusik ausgezeichnet. Zum Schluß der Versammlung stellte KSF Lothar Theisen das von ihm erarbeitete und zusammen mit dem Musikausschuss angebotene Projekt »Vereinscoaching« vor. Ziel ist es, gemeinsam mit interessier- ten Vereinen ein Maßnahmenpaket zu ent- wickeln, um eine erfolgreiche und zu- kunftsträchtige Vereinsarbeit zu ermögli- Mit der goldenen Ehrenmedaille geehrt wurden Staatssekretär a.D. Werner Koch chen, Werkzeuge zur Mitgliedergewinnung, (Bild oben) und Bezirksstabführer des Nassauischen Feuerwehrverbandes Wolf- Öffentlichkeitsarbeit u.a. zu verstehen gang Gloede (Bild unten). und anzuwenden. Bislang gibt es bereits etliche Vereine, die an dem Projekt mitar- beiten werden. Weitere Interessenten sind gern willkommen. Text und Fotos: Michael Thron, Medienwart im Musikausschuss des LFV Hessen www.feuerwehr-hessen.de | 21
AUS DEN FACHGREMIEN Fachausschuss Katastrophenschutz Arbeitsbericht des Fachausschusses Katastrophenschutz au), Stefan Richter (KFV Darmstadt- für den Sommer 2018 und das Frühjahr 2019. Dieburg), Uwe Sauer (Vertreter AGBF Hessen), Martin Vogel (KFV Lim- burg-Weilburg) und Veith Bosenbe- Der Fachausschuss Katastrophen- Nach Ablauf der Amtszeit hat der cker (KFV Frankfurt am Main). Be- schutz erfüllt die Aufgaben des Lan- Landesfeuerwehrausschuss in sei- treuendes Präsidiumsmitglied des desfeuerwehrverbandes im fachli- ner Sitzung am 12.4.2019 neue Kan- Landesfeuerwehrverbandes Hessen chen Bereich des Katastrophen- didaten für den Fachausschuss Ka- für den Fachausschuss Katastro- schutzes und unterstützt und berät tastrophenschutz gewählt und dem phenschutz ist Ralph Stühling. Zum das Präsidium des Landesfeuer- Präsidium des Landesfeuerwehrver- Vorsitzenden des Fachausschuss wehrverbandes bei seiner Arbeit. Der bandes zur Benennung vorgeschla- Katastrophenschutz wurde erneut Fachausschuss Katastrophenschutz gen. Mitglied im Fachausschuss Veith Bosenbecker gewählt. vertritt den Landesfeuerwehrver- Katastrophenschutz sind nach der band daher auch in fachlichen Ange- Benennung nun für die nächsten vier Einsatzkonzepte im legenheiten des Katastrophenschut- Jahre Markus Busanni (KFV Main- Katastrophenschutz zes und arbeitet in entsprechenden Kinzig), Oliver Kinkel (KFV Main-Tau- Das Land Hessen hat im Jahr 2018 Arbeitsgruppen mit. nus), Andreas Möstl (KFV Groß-Ger- drei neue Einsatzkonzepte für den 22 | LFV-Infodienst 51
Katastrophenschutzes des Landes Hessen, z.B. die Abrollbehälter Löschwasserversorgung, einbezo- gen werden. Eine besondere Bedeu- tung für externe Einsätze außerhalb des Landes Hessen hat auch die Autarkiefähigkeit der Einheiten. Hierfür beinhalten die Konzepte der Bereitschaften eigene Autarkie-Ein- heiten, die dies für die gesamte Be- reitschaft, inklusive der umfangrei- chen Führungseinheit, sicherstellen. Bei der Konzeptionierung sind insbe- sondere auch die Erfahrungen aus den vergangenen externen Einsät- zen des hessischen Katastrophen- schutzes in Slowenien und an der Elbe eingeflossen (Grafik 1 und 3). Als weiteres neues Einsatzkonzept wurde der Sonderschutzplan Be- treuungsdienst veröffentlicht. In die- sem Sonderschutzplan werden um- fangreiche Regelungen für die Betreu- ung und kurzfristige Unterbringung von Personen bis zu 72 Stunden ge- troffen. In jeder Gemeinde soll ent- sprechend des Sonderschutzplans ein Betreuungsplatz für bis zu 50 Personen vorgeplant werden. Hierzu können beispielsweise Bürgerhäu- ser oder Turnhallen vorgesehen wer- den. Darüber hinaus ist jede untere Katastrophenschutz des Landes einer konzeptionellen Vorplanung Katastrophenschutzbehörde der Hessen veröffentlicht. Der Fachaus- von Einheiten über die Größenord- Landkreise verpflichtet, Betreuungs- schuss Katastrophenschutz war an nung von (Lösch)Zügen hinaus auf. kapazitäten für zusätzlich bis zu der Erstellung der Konzepte im Rah- Die Gliederung der Einheiten sieht 1.000 Personen vorzubereiten und men einer Arbeitsgruppe des Hessi- nun aus mehreren Zügen bestehen- erforderlichenfalls zu betreiben. schen Ministeriums des Inneren und de Bereitschaften (Verband I) vor, Auch wenn der Betreuungsdienst für Sport beteiligt und konnte sich von denen wiederum vier eine Abtei- überwiegend eine Aufgabe ist, die erfolgreich einbringen. lung (Verband II) bilden können. Die von den im Katastrophenschutz en- Der Sonderschutzplan »Landeswei- Grundeinheiten der Bereitschaften gagierten Hilfsorganisationen wahr- te und länderübergreifende Hilfe von sind die im Katastrophenschutzkon- genommen wird, werden aufgrund Einheiten des Brand- und Katastro- zept des Landes Hessen definierten der erforderlichen Maßnahmen phenschutzes bei Großschadenla- bewährten Züge und Gruppen. Um auch die Feuerwehren bei der Ein- gen und Katastrophen« (ehemals auf verschiedene Schadensszenari- richtung und ggf. beim Betrieb der Sonderschutzplan »Einsätze außer- en reagieren zu können, werden dar- Betreuungseinrichtungen mitarbei- halb des Landes Hessen«) greift die über hinaus als Ergänzung missi- ten müssen. lange seitens des Landesfeuerwehr- onsspezifische Züge definiert, in die Die »Hessische Rahmenempfehlung verbandes gestellte Forderung nach auch die Sondereinsatzmittel des zur Erstellung einer Evakuierungs- www.feuerwehr-hessen.de | 23
AUS DEN FACHGREMIEN planung« wurde ebenfalls vom Hes- len verschiedenen Gemeinden und Die Beschaffungen von neuen Ein- sischen Ministerium des Inneren Landkreisen zusammen arbeiten satzfahrzeugen des Katastrophen- und für Sport veröffentlicht. Entge- müssen, sind einheitliche Hilfsmittel schutzes wurden auch im Jahr 2018 gen der beiden Sonderschutzpläne zur Führungsunterstützung unab- fortgeführt. Neben dem bekannten handelt es sich hierbei nicht um ver- dingbar. Dies haben auch der Hessi- und nun schon einige Jahre andau- bindliche Vorgaben, sondern um sche Städtetag und der Hessische ernden zentralen Beschaffungspro- Empfehlungen, wie die Gemeinden Landkreistag erkannt und den Be- gramm für Löschfahrzeuge (LF) 10 und Landkreise eine Evakuierungs- schluss gefasst, das Land Hessen KatS für die kommunalen Feuerweh- planung aufstellen sollten. In der darum zu bitten, ein Projekt zur Aus- ren, bei dem die Gemeinden vom letzten Änderung des Hessischen wahl und Beschaffung einer einheit- Land Hessen eine besondere finan- Gesetzes über den Brandschutz, die lichen Stabssoftware für den Kata- zielle Förderung für die Zwecke des Allgemeine Hilfe und den Katastro- strophenschutz zu starten, mit der Katastrophenschutzes erhalten, phenschutz (HBKG) wurde klarge- alle Ebenen der Einsatzleitung mitei- wurden durch das Land Hessen alle stellt, dass die Evakuierungsplanung nander vernetzt werden können. Der Landkreise und kreisfreien Städte auch eine Aufgabe der Gemeinden Fachausschuss Katastrophenschutz mit neuen Gerätewagen ABC-Erkun- ist und nicht alleine den Katastro- berichtete bereits im LFV-Infodienst dung Hessen ausgestattet. Die Fahr- phenschutzbehörden obliegt (vgl. § Dezember 2017 ausführlich über zeuge ersetzen dort in die Jahre ge- 28 HBKG). Es ist daher absehbar, dieses Thema. kommene Gerätewagen Strahlen- dass auch die Feuerwehren als ge- Spür-Trupp (GW-StrSpTr) des Landes meindliche Einrichtungen zukünftig Einsatzmittel des Hessen. mit diesem Thema konfrontiert wer- Katastrophenschutzes Eine Ersatzbeschaffung der eben- den. Im bundesweiten Vergleich kann falls veralteten Gerätewagen ABC- Die seitens des Landes Hessen sich die Ausstattung des hessischen Erkundung des Bundes ist weiterhin noch ausstehende Überarbeitung Katastrophenschutzes mit Einsatz- nicht absehbar. Das Bundesministe- der Planungen zu Notfallstationen mitteln durchaus sehen lassen. Lei- rium des Inneren hat im Jahr 2018 soll nun auf Basis der Rahmen- der kommt es bei großen Beschaf- darum gebeten, zunächst ein Kon- empfehlung zur Erstellung einer Eva- fungsaktionen des Land Hessen zept für einen neuen Gerätewagen kuierungsplanung durchgeführt auch immer wieder vor, dass die ABC-Erkundung zu entwickeln. Wei- werden. Auch die Verfahrensweise Qualität der von den Herstellern ge- terhin konnte das Bundesamt für zur Verteilung von Jodtabletten lieferten Einsatzmittel nicht zufrie- Bevölkerungsschutz und Katastro- nach kerntechnischen Unfällen soll denstellend ist und umfangreiche phenhilfe wegen erheblicher Quali- in diesem Rahmen abgestimmt wer- Nachbesserungen und Reparaturen tätsprobleme der entsprechenden den. notwendig werden. Dies ist für alle Auftragnehmer keine weiteren Fahr- Aus Sicht des Fachausschuss Kata- Beteiligten – sowohl die Stationie- zeuge (LF-KatS oder SW-KatS) in strophenschutz bieten die neuen rungsstandorte als auch das Land Serie ausliefern. Es ist daher nicht Konzepte eine gute Grundlage für Hessen – unbefriedigend, lässt sich absehbar, wann Bundesfahrzeuge eine weiterhin erfolgreiche Einsatz- aber leider nicht vollständig vermei- nach Hessen kommen. Von den der- bewältigung des hessischen Katas den. Das Hessische Ministerium des zeit für Hessen vorgesehenen 71 LF trophenschutzes. Verbessert wer- Inneren und für Sport hat im Ge- 16-TS / LF-Kats des Bundes (Soll) den müssen allerdings noch die Fä- spräch mit dem Fachausschuss Ka- sind nur 26 Fahrzeuge vorhanden; higkeiten, Großschadenlagen und tastrophenschutz zugesagt, die Be- 21 davon haben ein Durchschnittsal- Katastrophen einheitlich zu führen. lange der ehrenamtlichen Feuer- ter von über 30 Jahren. Insbesondere in der Anwendung des wehrangehörigen bei zukünftigen Im Sommer 2018 hat das Land Hes- Sonderschutzplans »Landesweite Nachbesserungen und Reparaturen sen die Fähigkeiten des Katastro- und länderübergreifende Hilfe von noch besser zu berücksichtigen und phenschutzes zum Waldbrandein- Einheiten des Brand- und Katastro- diese beispielsweise so zu gestal- satz gestärkt und an jeden der 396 phenschutzes bei Großschadenla- ten, dass möglichst wenig Zeitauf- bisher aufgestellten Katastrophen- gen und Katastrophen«, bei dem wand für die Feuerwehrkameraden schutz-Löschzüge ein Waldbrand- Einsatzkräfte und Einheiten aus vie- erforderlich ist. Set ausgeliefert. Da entsprechend 24 | LFV-Infodienst 51
des Katastrophenschutzkonzepts Landes Hessen, den hessischen Ka- zeugen und sechs Löschhubschrau- des Landes Hessen insgesamt 426 tastrophenschutz für die Bewälti- bern. Die fünf Mitgliedsstaaten Kro- Katastrophenschutz-Löschzüge (ein gung der Folgen des Klimawandels atien, Frankreich, Italien, Spanien Löschzug je Gemeinde) aufgestellt auszurüsten, sehr zu begrüßen. Der und Schweden stellen ihre Hub- werden sollen, wurden vom Land Landesfeuerwehrverband Hessen schrauber und Flugzeuge der re- Hessen insgesamt 426 Waldbrand- und insbesondere der Fachaus- scEU-Flotte für das Jahr 2019 zur Sets beschafft. Die 30 noch nicht schuss Katastrophenschutz steht Verfügung. Langfristig soll die ausgegebenen Sets sollen an die dabei dem Hessischen Ministerium rescEU-Reserve mit weiteren Res- noch fehlenden Löschzüge nach de- des Inneren und für Sport gerne zur sourcen ausgestattet werden. ren Aufstellung ausgegeben wer- fachlichen Beratung zur Verfügung Ob sich auch Deutschland und im den. und hofft auf zukünftige gute Zu- speziellen das Land Hessen mehr Weiterhin hat das Land Hessen noch sammenarbeit im Sinne der hessi- im Katastrophenschutzverfahren vier Abrollbehälter Waldbrand be- schen Feuerwehren. Konkret hat der der Europäischen Union engagieren schafft und im Februar 2019 bei den Fachausschuss Katastrophen- soll, wird zurzeit auf politischer Ebe- Feuerwehren in Wolfhagen, Lauter- schutz bereits einen Vorschlag zur ne diskutiert. Sollte eine Entschei- bach und Darmstadt sowie im Hessi- Aufwertung der Einsatzfähigkeit al- dung für ein Engagement fallen, schen Katastrophenschutz-Zentral- ler Katastrophenschutz-Löschzüge bringt sich der Fachausschuss Kata- lager in Wetzlar stationiert. Die Ab- für Starkregenereignisse unterbrei- strophenschutz gerne in weitere Pla- rollbehälter beinhalten Ausstattung tet, der es den Feuerwehren vor Ort nungen ein. Der bereits erwähnte für die Waldbrandbekämpfung aus ermöglichen soll, große Schäden bei Sonderschutzplan »Landesweite der Luft, wobei ein Großteil der Aus- solchen Ereignissen zu verhindern. und länderübergreifende Hilfe von stattung (Löschwasser-Außenlastbe- Einheiten des Brand- und Katastro- hälter »Bambi-Bucket« für Hubschrau- Katastrophenschutz innerhalb phenschutzes bei Großschadenla- ber, faltbare 30.000 l Löschwasserbehäl- der Europäischen Union gen und Katastrophen« kann eine ter und Hubschrauber- Außenlastnetze) Die Europäische Union hat ihr Katas- gute Basis dafür bieten. bereits vorhanden war und nur in die trophenschutzverfahren zur gegen- neu beschafften Abrollbehältern seitigen Unterstützung der Mit- Führung im Katastrophen- verlastet wurde. Die Waldbrand-Aus- gliedsstaaten reformiert und am schutz stattung kommt zusammen mit 21.3.2019 in Kraft gesetzt. Das über- Aus Sicht des Fachausschuss Katas- Hubschraubern der hessischen Poli- arbeitete Verfahren ist nun dreistufig trophenschutz ist für eine erfolgrei- zei oder der Bundespolizei zum Ein- aufgebaut und beinhaltet als dritte che Einsatzbearbeitung überregiona- satz und kann entsprechend der Stufe zu 100 % von der EU finanzier- ler oder überörtlicher Einsätze eine Vorgaben des Sonderschutzplans te Katastrophenschutzkapazitäten landeseinheitliche Führungsunter- Waldbrand angefordert werden. (rescEU). Bevor diese zum Einsatz stützung zwingend erforderlich. Nur Für das 3. Quartal 2019 ist vom Land kommen können, müssen jedoch so können Einheiten bei überregiona- Hessen noch die Auslieferung von die eigenen Möglichkeiten der Mit- len Einsätzen professionell koordi- sieben Abrollbehältern Starkregen gliedsstaaten vollständig ausge- niert und routiniert zusammenarbei- angekündigt. Die Abrollbehälter Star- schöpft werden (1. Stufe). In der ten. kregen sollen unter anderem mit 2. Stufe können Ressourcen aus Sicherlich gibt es seitens der kom- Stromerzeugern, einer Tragkraftsprit- dem Europäischen Katastrophen- merziellen Anbieter von Führungs- ze, Schläuchen, einem Faltbehälter, schutz-Pool, der von den Mitglied- unterstützungssystemen nicht das Tauchpumpen und Schlauch-Was- staaten auf freiwilliger Basis unter- eine »perfekte« System, das jeden sersperren ausgestattet sein. Weite- halten wird, angefordert werden. Nutzer zufrieden stellt. Bei einer lan- re Informationen zum Einsatzkon- Sollte dies nicht ausreichen, kom- deseinheitlichen Lösung müssen zept der Abrollbehälter Starkregen men die rescEU-Ressourcen ins von jedem kleine Abstriche bei den liegen dem Fachausschuss Katastro- Spiel. Die Komponente rescEU be- eigenen Wünschen und Vorstellun- phenschutz bis jetzt leider nicht vor. steht zunächst nur aus Ressourcen gen von einer solchen Software ge- Aus Sicht des Fachausschuss Kata- zur Waldbrandbekämpfung aus der macht werden. Aus Sicht des Fach- strophenschutz ist die Intention des Luft in Form von sieben Löschflug- ausschuss Katastrophenschutz www.feuerwehr-hessen.de | 25
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