Y d Care Geschäftsbericht 2012 - Bundesverband Managed Care
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4 Der Bundesverband Managed Care e. V. Vorstand & Geschäftsführung 2012 Prof. Dr. Volker Amelung Susanne Eble Ralf Sjuts Vorstandsvorsitzender stellv. Vorstandsvorsitzende stellv. Vorstandsvorsitzender Professor an der MHH (Institut für Leiterin Gesundheitsmanagement Vorstandsvorsitzender patiodoc AG Epidemiologie, Sozialmedizin und Berlin-Chemie AG Gesundheitssystemforschung) Dr. Peter Blees Helmut Hildebrandt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker Mitglied im Vorstand Mitglied im Vorstand Mitglied im Vorstand Leiter Gesundheitspolitik Vorstand OptiMedis AG stellv. Vorstandsvorsitzender Merck Serono GmbH Barmer GEK Dr. Peter Wigge Mitglied im Vorstand Vorstandsvorsitzender BMC Regional NRW e. V. Rechtsanwälte Wigge, Münster Dr. Klaus Meyer-Lutterloh Prof. Dr. Dr. Alexander P. F. Ehlers Ehrenvorsitzender Ehrenmitglied Partner der Rechtsanwaltssocietät Ehlers, Ehlers & Partner
Geschäftsbericht 2012 5 Dr. Dominik Deimel Dr. Wolfgang Klitzsch Ralph Lägel, MBA kooptiertes Mitglied im Vorstand kooptiertes Mitglied im Vorstand kooptiertes Mitglied im Vorstand Geschäftsführender Gesellschafter Geschäftsführer Director Key Account Business Integrated com2health GmbH Ärztekammer Nordrhein Health Europe Pfizer Pharma GmbH Prof. Dr. Jürgen Wasem Dr. Sascha Wolf kooptiertes Mitglied im Vorstand Geschäftsführer Lehrstuhlinhaber für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen Uta Heidenblut Barbara Turina Julia Hartung Vorstandsreferentin Referentin für Presse- und BMC-Geschäftsstelle Öffentlichkeitsarbeit Sabine Timmermann Christoffer Brandt Martina Krooß Assistenz BMC-Geschäftsstelle studentischer Mitarbeiter studentische Mitarbeiterin
6 Der Bundesverband Managed Care e. V. Bericht des Vorstandsvorsitzenden und des Geschäftsführers Prof. Dr. Volker Amelung / Dr. Sascha Wolf Zum Katechismus des deutschen Gesundheitswesens Monaten sollten durch das gezielte Anziehen von Stell gehört die Klage über knappe Finanzen. Umso mehr hat die schrauben bestehende Hürden abgebaut und die Dynamik in Gesundheitspolitik im Jahr 2012 sich die Augen gerieben der Ausbreitung solcher Modelle erhöht werden. angesichts der finanziell guten Verfassung der Gesetz lichen Krankenversicherung. Doch so erfreulich diese Entwicklung auch sein mag, so wenig befindet sich das deutsche G esundheitswesen im goldenen Zeitalter Arka Gesundheitspolitische Impulse 2013 diens. D rohende regionale Versorgungslücken und zukünftig steigende Ausgaben aufgrund der Zunahme chronischer Erkrankungen und von Multimorbidität sollten Grund genug Sechs entscheidende Stellschrauben hat der BMC-Vorstand sein, am Kurs nachhaltig stabiler Finanzen festzuhalten. Die in seinem Grundsatzpapier „Gesundheitspolitische Impulse reflexartig hervorgebrachten Begehrlichkeiten, die weit über für das Jahr 2013“ herausgearbeitet. Es wird vor allem die Grenzen der GKV hinausreichen, stehen symptomatisch darauf ankommen, die Akteure des Gesundheitswesens für das Janusgesicht der deutschen Gesundheitspolitik. Denn für neue Versorgungsformen zu begeistern. Insbesondere während einerseits auf der Mikroebene handwerklich gute die Ärzteschaft muss stärker eingebunden und von ihrer Arbeit geleistet wird, fehlt es andererseits an einer ord kollektiven „Depression“ befreit werden. Denn entgegen des nungspolitischen Leitlinie. Eindrucks säbelrasselnder Honorarverteilungskämpfe geht es bei den Ärzten in den wenigsten Fällen wirklich nur ums Das Versorgungsstrukturgesetz ist sicherlich deutlich besser Geld. Es sind die Rahmenbedingungen, die den heutigen als sein Ruf und setzt beispielsweise mit der Förderung von Versorgungsherausforderungen bislang nicht adäquat Arztnetzen und dem Abbau von Reibungsverlusten zwischen angepasst worden sind. Vergütungssysteme, die selbst von den Sektoren die richtigen Schwerpunkte. Die Konzentration Experten kaum noch verstanden werden und dadurch jeg auf Detailregelungen führt jedoch zu einer massiven Zunah liche Steuerungsfunktion verloren haben, Arbeitszeiten auf me von Regulierung. Gleichzeitig wird den Kassen durch das internationalem Rekordniveau und Sprechzeiten im einstelli Fehlen einer langfristigen gesundheitspolitischen Vision die gen Minutentakt tragen wenig zur Motivation der Ärzte bei. Planungssicherheit genommen. Wenn Krankenkassen nicht Umso wichtiger ist es, diese von Bürokratie zu befreien und wissen, ob sie erwirtschaftete Finanzmittel behalten dürfen, das ärztliche Aufgabenspektrum durch verstärkte Delegation dann verhindert das dringend notwendige Investitionen in und Substitution an andere qualifizierte Heilberufe neu zu die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen. Doch ge definieren. Delegation und Substitution funktionieren jedoch rade diese werden benötigt, soll es nicht weiterhin bei einer nur dann effizient, wenn die technischen Voraussetzungen konjunkturabhängigen Berg- und Talfahrt bleiben. stimmen. Neben einer elektronischen Patientenakte, die die sen Namen wirklich verdient, müssen Lücken im Bereich der Was bedarf es für eine in sich schlüssige gesundheitspoliti haftungsrechtlichen Risiken geschlossen werden. Das betrifft sche Strategie? Die größte anstehende Herausforderung des beispielsweise die Verantwortungsabgrenzung zwischen deutschen Gesundheitswesens besteht in der Sicherstellung dem behandelnden Arzt oder der medizinischen Fachkraft der flächendeckenden medizinischen Versorgung. Schwer zu und dem über Telemedizin angebundenen Konsiliararzt. versorgende Regionen sind dadurch charakterisiert, dass der Versorgungsbedarf der Bürger qualitativ und logistisch nicht Damit die Vergütungssysteme echte Steuerungswirkung mehr ausreichend über die traditionellen Organisations entfalten, muss die Honorierung medizinischer Leistungen formen bedient werden kann. Entsprechend müssen diese sich mehr an der Ergebnisqualität der erbrachten Leistun Strukturen insgesamt auf den Prüfstand gestellt und weiter gen ausrichten. Dazu ist die Versorgungsforschung weiter entwickelt werden. Mit den vorhandenen neuen kooperati voranzutreiben. Zwar sind in den vergangenen Jahren ven Organisationsmodellen liegen die hierzu notwendigen erhebliche Fortschritte bei der Analyse und Nutzung von Instrumente zu großen Teilen bereits vor. In den kommenden Routinedaten erzielt worden. Es fehlt jedoch an Informatio
Geschäftsbericht 2012 7 BMC-Kongress 2013 nen, die eine valide Bewertung der Behandlungsqualität 12 thematischen Foren und zwei erstmalig angebotenen und der erreichten Gesundheitsergebnisse erlauben. Hierauf Satellitensymposien wählen. aufbauend sollte die nutzerorientierte Transparenz für die Patienten erhöht werden. Denn die Möglichkeiten, sich über Das Eröffnungsplenum am ersten Kongresstag stand ganz die Qualität einzelner Leistungserbringer zu erkundigen, sind im Zeichen der Politik. Ulrike Flach MdB, Parlamentarische heutzutage begrenzt. Deshalb sind Verbesserungen im Be Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, zog ein reich Public Reporting dringend notwendig. Das Gleiche gilt positives Fazit der Arbeit der aktuellen Bundesregierung. Dem für die unterschiedlichen Versorgungsangebote der Kranken widersprach Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin der Behörde kassen. Viele Versicherte fühlen sich in der Regelversorgung für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt gut aufgehoben und vertrauen den vermeintlich staatlich Hamburg. Das Versorgungsstrukturgesetz habe die Chancen festgelegten Leistungen. Entsprechend vorsichtig begegnen der Integrierten Versorgung bei weitem nicht ausgeschöpft. sie oft neuen Versorgungsformen, deren Qualität sie im Mit ihrer Forderung nach mehr Investitionen in innovative Vorfeld nicht beurteilen können. Gerade der zur Motivation Versorgungsformen traf sie zielsicher den Nerv der Kongress der Versicherten wichtige Mehrwert bleibt häufig verborgen, gäste. Dr. Ignazio Cassis, Mitglied im Schweizer Nationalrat, da der Patient von der Optimierung der Prozessabläufe erst warnte jedoch davor, bei aller Ambition um die Weiterent im konkreten Krankheitsfall profitiert. wicklung des Gesundheitswesens zu vergessen, die Menschen mitzunehmen. Das Scheitern der Managed Care-Gesetzes Bei alledem ist eines jedoch klar: Ohne die notwendigen vorlage in der Schweizer Volksabstimmung am 17. Juni 2012 finanziellen Mittel wird es nicht gehen. Hier sind vor allem verdeutliche, dass es nicht ausreicht, die richtigen Ideen zu die Krankenkassen gefragt, von denen viele Investitionen in haben, sondern man muss sie auch überzeugend vermitteln. innovative Versorgungsformen scheuen. Das Risiko erscheint oftmals zu hoch, der Gewinn zu unvorhersehbar. Die wenig Für den Erfolg einer wahrlich grundlegenden Gesund sten Projekte amortisieren sich in einem Jahr. Deshalb ist es heitsreform stand der Special Guest des Kongresses, wichtig, die Kassen von ihrem Budgetdenken zu befreien. Prof. Dr. Ab(raham) Klink, Minister für Gesundheit, Wohlfahrt Abhilfe schaffen könnte ein Innovationsfonds für Pilot und Sport a. D. der Niederlande, unter dessen Rigide der projekte. Um sicherzustellen, dass die Gelder sachgerecht einheitliche Versicherungsmarkt in unserem Nachbarland verwendet werden, müssten die geförderten Projekte einer eingeführt worden ist. Ob das holländische Modell auch eine standardisierten Evaluation unterzogen werden. Option für Deutschland darstellen könnte, wurde im Rahmen einer TED-Umfrage diskutiert. 70 Prozent der Teilnehmer votierten für eine Aufhebung der Trennung zwischen gesetz licher und privater Krankenversicherung. Eine knappe Mehr Gelungener Jahresauftakt: heit von 51 Prozent würde es zudem befürworten, wenn Der 3. BMC-Kongress! die Kassen ihre volle Beitragssouveränität zurückerhielten. Weitgehende Zustimmung erhielten die Vorschläge des BMC zur Einrichtung eines Innovationsfonds (74 Prozent) Das Sechs-Punkte-Papier des BMC wurde am 22. und und zum Abbau formaler Unsicherheiten wie beispielsweise 23. Januar auf unserem Jahreskongress der breiten Öffent Aufsichtsgenehmigungen (81 Prozent), um die Integrierte lichkeit vorgestellt. Getreu dem Motto „schneller, höher, Versorgung zu fördern. Fast zwei Drittel zeigten sich davon weiter“ setzte die Veranstaltung unter dem Titel „Zukunfts überzeugt, dass die Bedeutung der Industrie als Partner bei modelle der medizinischen Versorgung – Impulse für das der Leistungserstellung und Prozessgestaltung im Rahmen Wahljahr 2013“ die erfreuliche Entwicklung der vergange von Selektivverträgen zukünftig erheblich zunehmen wird. nen Jahre fort. Mit fast 90 nationalen und internationalen Referenten waren mehr Redner denn je beteiligt. Über 400 Mäßige Noten erhielt die Arbeit der aktuellen Bundesregie Gäste konnten neben den Plenumsveranstaltungen zwischen rung. Über 80 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass p
8 Der Bundesverband Managed Care e. V. Bericht des Vorstandsvorsitzenden und des Geschäftsführers Hauptstadt-Kongress – Medizin und Gesundheit 2012 P das Versorgungsstrukturgesetz nicht ausreichend sein wird, In Nordrhein-Westfalen wächst und gedeiht der um Versorgungsengpässe im ländlichen Raum nachhaltig BMC Regional NRW e. V., der auf ein bemerkenswertes abzumildern. Umso erfreulicher war es, dass mit Dr. Harald Gründungsjahr zurückblickt. Bereits über 50 gewonnene Terpe MdB, Bündnis 90 / Die Grünen, Stefanie Vogelsang Mitglieder zeugen von dem attraktiven Programm, das von MdB, CDU, Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, Barmer GEK, und unserem Zweigverein angeboten wird. Höhepunkte bildeten Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz, emerit. Professor der sicherlich das Praktikerseminar am 2. Mai in Münster und Medizinischen Hochschule Hannover, sich sowohl Vertreter die 4. Fachtagung zum Thema „Potenziale des GKV-VStG in der Politik als auch Experten des Gesundheitswesens den NRW“ am 3. Juli in Düsseldorf. kritischen Fragen des Publikums stellten. Eine ganz andere Facette brachte Prof. Dr. Bruno Frey von der Universität Zürich in das Programm. Unter dem Titel … und auch international gut aufgestellt „Leben glückliche Menschen länger?“ erläuterte er den Zusammenhang von Glück und Gesundheit aus Sicht der Ökonomie. Sein Vortrag stand exemplarisch für die Breite Doch nicht nur unsere regionale Verankerung, sondern der Themen des BMC-Kongresses. Die durchweg namhaft auch unsere internationalen Partnerschaften und Aktivi besetzten Foren deckten nahezu alle aktuellen Themen der täten haben wir deutlich ausgebaut. Die wie gewohnt Gesundheitspolitik ab, sei es die Integrierte Versorgung, gemeinsam mit unserer Schweizer Schwesterorganisation Patientencoaching, Krankenhausmanagement, Prävention, Forum Managed Care durchgeführte Studienreise führte Biosimilars, Evaluierungen oder die Ambulante Spezial uns 2012 nach London. Inmitten einer Umbruchsphase im fachärztliche Versorgung. Zuge der aktuellen Reform konnten sich 22 Teilnehmer von den beeindruckenden Fortschritten des britischen Gesund heitssystems überzeugen. Im Gegenzug empfing der BMC Delegationen aus den Niederlanden, den USA und Brasilien. Der BMC: Stark in den Regionen … Auch neue Kooperationen sind entstanden. So waren wir auf dem World Health Care Congress in Abu Dhabi vertreten und werden auch auf dem kommenden Kongress in Washington Neben unserer Fachtagung in Berlin am 4. Juli zum Thema dabei sein. Ein weiteres Highlight steht schon fast vor der „Strategien für schwer zu versorgende Regionen“ mit rund Tür: am 11. und 12. April veranstaltet der BMC u. a. gemein 150 Teilnehmern erfreuten sich auch unsere lokalen Ver sam mit der International Foundation of Integrated Care die anstaltungen erneut großen Zuspruchs. Mehr als 100 Gäste „13th International Conference on Integrated Care“ in Berlin. folgten unserer Einladung nach Leipzig und diskutierten am 12. November u. a. mit der sächsischen Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Christine Clauß MdL. Mit großem Erfolg ist auch unser neues Veranstaltungsformat Mitglieder gestalten Programm! „BMC Best Practice hautnah“ gestartet. Am 31. Oktober besuchte eine Delegation von über 30 BMC-Mitgliedern das Gesunde Kinzigtal und erhielt dort unmittelbare Einblicke in Unser internes Programm war 2012 erneut von einer großen die praktische Umsetzung eines solch ambitionierten und Vielfalt geprägt. Das ist vor allem unseren Mitgliedern zu innovativen Versorgungsprojekts. Ebenfalls neu hinzugekom verdanken, die wieder spannende Referenten und Themen men ist unsere Kooperation mit der Hochschule Fresenius, vorgeschlagen und sich an den Veranstaltungen zumeist als mit der wir unter dem Label „BMC vor Ort Nord“ gemeinsam Moderatoren aktiv beteiligt haben. Von Politik und Institutio zwei Veranstaltungen in Hamburg durchgeführt haben. nen der Gesetzlichen Krankenversicherung über innovative Produkte der Wirtschaft bis hin zur Wissenschaft war das
Geschäftsbericht 2012 9 Unterstützung im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Barbara Turina übernahm zum 15. August die neu geschaffene Position der Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BMC. Die Schweizerin hat an der Universität Zürich Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft studiert. Den Einstieg ins Gesundheitswesen fand sie über die Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einem von der ETH Zürich getragenen Think Tank, der sich mit der Zukunft des Schweizer Gesundheitssystems auseinandersetzt. Im Anschluss war Barbara Turina stets an der Schnittstelle zwischen Kommunikation und Gesundheitswesen tätig. Der BMC freut sich, mit ihr eine gesundheitspolitisch sachkundige Kommunikationsexpertin gewonnen zu haben. gesamte Spektrum vertreten. Auch unser Auftritt auf dem 15 Jahre BMC – Weiter auf Wachstumskurs Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2012 wäre nicht möglich gewesen ohne die rege Mitwirkung unserer Mitglieder. Zum dritten Mal in Folge war der BMC mit einem Auch 15 Jahre nach seiner Gründung am 23. Oktober 1997 der größten Stände präsent. Acht Unternehmen stellten befindet sich der BMC weiter auf Wachstumskurs. Seit unter dem Dach des BMC ihre Produkte vor und gestalteten Anfang 2012 konnten 23 Neumitglieder gewonnen werden, ein attraktives Lounge-Programm mit bis zu 70 Gästen. die Palette an attraktiven Veranstaltungsformaten ist erneut erweitert und die öffentliche Wahrnehmung und Über unsere bewährten Angebote hinaus haben wir neben mediale Präsenz ausgebaut worden. Wie auf der vergan dem BMC Best Practice hautnah zwei weitere neue Formate genen Mitgliederversammlung beschlossen, haben wir die ins Leben gerufen: Im Juni 2012 fand der erste „Berlin BMC-Geschäftsstelle umgebaut und zwei neue Arbeitsplätze Capital Talk“ mit dem Schweizer Nationalrat Dr. Ignazio eingerichtet. Zudem freuen wir uns, Frau Barbara Turina als Cassis statt. Und am 26. September wurde mit dem Referentin Presse / Öffentlichkeitsarbeit im Team des BMC „Expertenforum“ zum Thema Entlassmanagement erstmalig willkommen zu heißen. eine öffentliche Arbeitsgruppensitzung durchgeführt. Über 80 Gäste sind eine schöne Bestätigung für die Qualität und Strukturell gut aufgestellt starten wir in das spannende Attraktivität unserer Fachgremien. Wahljahr 2013. Unsere Arbeits- und Projektgruppen haben bereits die Stifte gespitzt, um die Positionen des BMC früh zeitig in die Politik hineinzutragen. Zudem ist die Gründung eines neuen Gremiums zu IT im Gesundheitswesen geplant. Unser Rückgrat: Mit BMC-Kongress, der 13th International Conference on Arbeits- und Projektgruppen Integrated Care, einer Fachtagung in Kooperation mit BPI und vfa, unseren Fachtagungen in Berlin und Hamburg, einem Expertenforum unserer AG Neue Versorgungsformen All das wäre nicht möglich ohne unsere inhaltlichen Impuls sowie den Aktivitäten unseres Zweigvereins in Nordrhein- geber, die Arbeits- und Projektgruppen, deren Leitern und Westfalen stehen mehr denn je öffentlichkeitswirksame Mitgliedern ganz besonderer Dank gebührt. Umso mehr Veranstaltungen auf dem Programm. Bei alledem bleiben die freuen wir uns darüber, dass im vergangenen Jahr drei exklusiv unseren Mitgliedern vorbehaltenen Formate jedoch neue Gremien konstituiert worden sind: Die Arbeitsgruppe das Kernstück des BMC. Unsere Studienreise wird uns in die „Prävention und Betriebliches Gesundheitsmanagement“ Niederlande führen – und natürlich werden wir Ihnen auch sowie die Projektgruppen „Patientencoaching“ und „Ambu 2013 eine Fülle an kleineren Veranstaltungen wie Hinter lante Versorgungsunternehmen“. Alle drei Gremien haben grundgespräche, WissensUpdates und Berlin Capital Talks bereits ihre Arbeit aufgenommen und sich zum Ziel gesetzt, anbieten. rechtzeitig vor der Bundestagswahl Positionspapiere zu ihren jeweiligen Themen zu entwickeln. Dabei zählen wir immer auf die tatkräftige Unterstützung unserer Mitglieder, ohne deren Engagement die zahlreichen Der Aktivität unserer Expertengremien ist es zu verdanken, Veranstaltungen und Aktivitäten des BMC nicht möglich dass der BMC seine Stellung als Ideenschmiede der Gesund wären. Der Ideen- und Gedankenaustausch mit Ihnen ist die heitswirtschaft und Ratgeber der Politik weiter gefestigt Grundlage unserer Arbeit, Ihre breite Expertise und vielfälti hat. Dies zeigt sich auch daran, dass der BMC nach dem gen Ideen verleihen unseren Formaten und Positionen Leben Versorgungsstrukturgesetz zur öffentlichen Anhörung des und schaffen die im BMC so einzigartige offene Atmosphäre. Ausschusses für Gesundheit zum Pflegeneuausrichtungs gesetz am 21. Mai erneut als Sachverständiger geladen war. Herzlichen Dank!
10 Der Bundesverband Managed Care e. V. Arbeits- und Projektgruppen – Think Tanks und Ideengeber PG Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung Roger Jaeckel AG Prävention und Betriebliches Gesund- heitsmanagement Dr. Tanja Hantke Dr. Karsten Neumann AG Neue Versorgungsformen PG Pflege Ralph Lägel, MBA und Integrierte Versorgung Dr. Volker Möws Ralph Lägel, MBA AG Plattform Versorgungssteuerung Dr. Dominik Deimel PG Patientencoaching Dr. Thorsten Pilgrim
Geschäftsbericht 2012 11 AG Arzneimittel- versorgung Dr. Peter Blees Susanne Eble PG Ambulante Versorgungsunternehmen Dr. Ursula Hahn Dr. Albrecht Kloepfer PG BMC vor Ort Nord Rolf Kästner AG Nutzenbewertung und Präferenzmessung Prof. Dr. Axel Mühlbacher PG Entlassmanagement Dr. Dominik Deimel Themenbezogene Projektgruppen Dr. Sascha Wolf Uta Heidenblut
12 Der Bundesverband Managed Care e. V. Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen
Geschäftsbericht 2012 13 Arbeitsgruppe Neue Versorgungsformen ein wichtiger Baustein sein können, um auch zukünftig die ambulante Versorgung flächendeckend sicherzustellen, betonte auch Dr. Ina Bossow vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung in Mecklenburg-Vorpommern. Als bundesweit flächendeckende Versorgungsform habe sich VERAH als Standard durchgesetzt, wie Anke Richter, stellv. Vorsitzende des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband und Landesvorsitzende Leitung: des Hausärzteverbands Bremen, berichtete. Zwar verfüge Ralph Lägel, MBA, Director Key Account Business Integrated dieses Modell nicht über einen so ambitionierten Ausbil Health Europe, Pfizer Pharma GmbH dungsumfang wie AGnES. Hinsichtlich der auf medizinische Dr. Volker Möws, Leiter der Landesvertretung Fachkräfte übertragenen Tätigkeitsfelder wie Hausbesuche, Mecklenburg-Vorpommern, Techniker Krankenkasse Übernahme besonderer koordinierender Aufgaben im Rah men des Fallmanagements, Unterstützung von Patienten und Im Fokus der Arbeitsgruppe Neue Versorgungsformen Angehörigen bei der Anwendung präventiver und rehabi (AG NVF) standen 2012 die Weiterentwicklung arztentlas litativer Maßnahmen sowie die Sicherung eines effizienten tender Versorgungsstrukturen, Selektivverträge unter Ein Praxismanagements besitze VERAH jedoch vergleichbare bindung der Industrie als Partner bei der Leistungserstellung Effizienzpotenziale. Die AG-Teilnehmer zeigten sich in der und der Prozessgestaltung sowie neue Versorgungsformen anschließenden Diskussion davon überzeugt, dass arzt für die ältere Generation. entlastende Versorgungsstrukturen dazu geeignet sind, die Versorgung zu verbessern, Ärzten mehr Freiräume für die „Arztentlastende Neue Versorgungsstrukturen“ Behandlung einzelner Patienten zu geben und die Patienten fokussierung zu erhöhen. Ein aufgrund von Bevölkerungsalterung und steigender Multimorbidität zukünftig wachsender Versorgungsbedarf „Selektivverträge mit Krankenkassen und steht einem drohenden Ärztemangel in schwer zu versor Pharmaindustrie: EPIVISTA-IV-Vertrag zur genden Regionen gegenüber. Umso wichtiger ist es, die Epilepsieversorgung – erste Ergebnisse“ „Ressource Arzt“ effektiv zu nutzen und über eine Neu definition anderer Heilberufe effizienzfördernde Potenziale Noch immer besitzen die Verträge zur Verbesserung der auszuschöpfen. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Versorgung zwischen Krankenkassen und pharmazeutischer im hausärztlichen Bereich neue Versorgungsformen unver Industrie, Medizintechnik oder anderen Industriezweigen zichtbar. Zielführend ist beispielsweise das Projekt AGnES, eher Seltenheitswert. Dabei verfügen insbesondere diese bei dem vor allem Hausbesuche an speziell ausgebildete Industriesparten über solide Kenntnisse der Strukturen im medizinische Fachkräfte delegiert werden. Dr. Neeltje van Gesundheitswesen und könnten aufgrund ihrer eigenen den Berg von der Universitätsmedizin Greifswald, die hier Prozesserfahrung wesentliche Beiträge für die Optimierung wertvolle Pionierarbeit geleistet hat, stellte der AG NVF am der Versorgung leisten. Darüber hinaus verfügen die 3. April 2012 die Grundzüge dieses Delegationsmodells und Industriepartner über interessante technische Lösungs die erworbenen praktischen Erfahrungen vor. Das Modell ansätze und profunde Investitionsmöglichkeiten. Die werde kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. So Veranstaltung unter dem Thema „Selektiv-Verträge mit wird AGnES 2 aktuell in Brandenburg mit den zusätzlichen Krankenkassen und Pharmaindustrie“ wollte dieses Thema Elementen des Fallmanagements getestet, wie Steffen Kruhl, am 6. Juni 2012 näher beleuchten und entsprechende Stellv. Unternehmensbereichsleiter Verträge, Forschung und Anregungen geben, das Industriepotenzial künftig stärker zu Entwicklung der Kassenärztlichen Vereinigung Branden nutzen. Prof. Dr. Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender burg, erläuterte. Dass arztentlastende Versorgungsformen des BMC e. V., gab in seinem Einführungsvortrag einen p
14 Der Bundesverband Managed Care e. V. Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen P Überblick über Status quo und Perspektiven von Selektiv Anfahrtswege für ältere Menschen oder den Arzt mühsam verträgen mit Krankenkassen und Pharmaindustrie. Im sein. Eine Antwort sei die medizinische Fernbetreuung bei Anschluss erläuterte Dr. Marc Gabriel, Baker & McKenzie chronischen Erkrankungen unter Zuhilfenahme moderner Partnerschaftsgesellschaft, die rechtlichen Rahmenbedin Informations- und Kommunikationstechnologie. Am Beispiel gungen für Selektivverträge. Im Mittelpunkt der Veran der OcuNet Zentren und Praxen stellte Dr. Ursula Hahn, staltung stand sodann als Musterbeispiel der EPIVISTA-IV- Geschäftsführerin der OcuNet Verwaltungs GmbH, innovative Vertrag zur Epilepsieversorgung von Kindern. Karin Agor, Ansätze zur Versorgung älterer Menschen in der Augenheil Vertragsreferentin bei der Regionaldirektion Hamburg der kunde dar. Unter der Fragestellung „Brauchen alte Menschen Knappschaft-Bahn-See, und Dr. Thomas Peckmann, Health eine andere Medizin?“ skizzierte Dr. Norbert Lübke, Leiter care Manager bei der Desitin Arzneimittel GmbH, stellten KompetenzCentrum Geriatrie beim Medizinischen Dienst der das Modell von Seiten der beiden Vertragspartner dar. Der Krankenversicherung Nord seniorengerechte gesundheitliche Pharmahersteller zeigte, wie er mit Hilfe einer innovativen Versorgungsstrukturen. Dabei empfahl er ein systemisches Softwarelösung die Therapie von einem an Epilepsie er Umdenken weg von der Anbieter- und Sektorenorientierung krankten Kind deutlich verbessert. Auf diese Weise könnten und hin zu einer Fokussierung auf die individuellen Bedürf Versicherte der Krankenkasse effizienter und erfolgreicher nisse des Patienten. Abgerundet wurde die AG-Sitzung versorgt werden. Alle Inhalte wurden von den Teilnehmern durch Awai Cheung, Lehrbeauftragter der DGUV sowie mit Spannung aufgenommen und profund diskutiert. Das Buchautor und Inhaber der Akademie für asiatische Bewe Thema stieß auf ein hohes Interesse. gungskunst, und einen Exkurs in die asiatische Heilkunst der Qi-Formel als natürliche Ressource für die Generation 80+. „Neue Versorgungsformen für die ältere Generation“ Innovative Versorgungsmodelle und die Auswirkungen von Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen Die gezielte Verbesserung der Versorgung älterer Menschen werden auch 2013 die AG NVF beschäftigen. Zu Beginn stand im Fokus der Sitzung am 11. September 2012. Neue des Jahres steht der Bereich der Psychotherapie auf dem wissenschaftliche Erkenntnisse insbesondere der Sport Programm. Im Rahmen eines öffentlichen Experten gerontologie erweitern die Möglichkeiten der Sekundär forums sollen die Auswirkungen der Herausnahme aus dem prävention. Hierzu zählt das Projekt „Neue Aktionsräume ärztlichen Budgettopf und Optionen zur Sicherstellung der für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen“, das Versorgungsqualität ohne übermäßig ansteigende Kosten für vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie an der die Krankenversicherung diskutiert werden. Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt und von Frank Nieder der AG vorgestellt wurde. Das Programm richtet sich an Hochbetagte und habe sich als effizientes Mittel zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zum Erhalt der Alltagskompetenzen erwiesen. Dass die passende versorgungspolitische Antwort auf den demographischen Wandel nicht Hospitalisierungskonzepte sein sollten, betonte auch Prof. Dr. Tost, Stellv. Klinikdirektor der Klinik und Poli klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Greifs wald. Stattdessen empfahl er den verstärkten Einsatz von Telemedizin. Ein Problem bei der ambulanten Betreuung im Alter bestünde darin, dass bei vielen chronischen Erkran kungen eine engmaschige Kontrolle von Vitalwerten bzw. regelmäßige Arztkontakte notwendig seien. Gerade in länd lichen Regionen könne das wegen der damit verbundenen
Geschäftsbericht 2012 15 Projektgruppe Ambulante Medizinische Hochschule Hannover, die Risiken, aber auch Spezialfachärztliche Versorgung mögliche Chancen, welche durch die ASV für die Sicher stellung einer flächendeckenden Versorgung in ländlichen Regionen sich ergeben können. Auf dem BMC-Kongress am 22. und 23. Januar 2013 berichtete Dr. Regina Klakow-Franck, G-BA, dass die Umsetzung des neuen § 116 b SGB V eine große und detail reiche Herausforderung darstellt. So verlange der Gesetz Leitung: geber einheitliche Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Roger Jaeckel, Leiter Gesundheitspolitik, Qualität. Die Anforderungen an den stationären Bereich GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG könnten jedoch nicht eins zu eins auf die Niedergelassenen übertragen werden. Bedenken äußerte auch Thomas Ballast, Bereits im Jahr 2011 hat die Projektgruppe „Ambulante stellv. Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse. Er Spezialfachärztliche Versorgung“ (ASV) sich intensiv mit forderte, Innovationen im Bereich der ASV zu begrenzen, um den möglichen Auswirkungen des neugestalteten § 116 b ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Patientennutzen und SGB V auseinandergesetzt und hierzu ein umfassendes -sicherheit herzustellen. Auch befürchtete er, dass die neuen Positionspapier erarbeitet. Der BMC begrüßt grundsätzlich Landesausschüsse, die über die Zulassung zur ASV entschei den eingeschlagenen Weg des Gesetzgebers, über die ASV den müssen, schnell überlastet sein könnten. In diesem Fall einen sektorenübergreifenden Versorgungsansatz einzu würden möglicherweise Antragssteller allein aus dem Grund führen. Gleichzeitig appelliert der BMC an die Systemver zugelassen, weil die Frist von zwei Monaten für Beanstan antwortlichen, keine unterschiedlichen Zugangsbedingun dungen abgelaufen sei. Das Deutsche Ärzteblatt berichtete gen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor zu über dieses BMC-Forum ausführlich am 8. Februar 2013. schaffen und für eine wirtschaftliche und bedarfsnotwendige Leistungsinanspruchnahme Sorge zu tragen. Nach einem Jahr Umsetzungspraxis zeichnet sich deutlich ab, dass die vom Gesetzgeber vorgegebene einjährige Um Umso mehr wird es auf die Gestaltung der Rahmenbedin setzungsfrist als überambitioniert angesehen werden muss gungen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und die Einführung eines sektorübergreifenden Versorgungs ankommen. Vor diesem Hintergrund fand am 30. Mai 2012 ansatzes die Abarbeitung weitaus mehr Themen erfordert, mit dem damaligen unparteiischen Vorsitzenden des G-BA, als dies allein die gesetzliche Regelung vermuten lässt. Dr. Rainer Hess, ein BMC-Hintergrundgespräch statt. Er ver wies darauf, dass die Definition des jeweiligen Behandlungs Im Jahr 2013 wird die PG die Fortschritte bei der Gestal umfanges und dessen Vorhaltung bzw. Verfügbarkeit in den tung der Rahmenbedingungen der ASV weiterhin intensiv betreffenden Einrichtungen maßgebend für die finanziellen begleiten. Auftakt bildete bereits ein Hintergrundgespräch Auswirkungen der ASV sein werden. Gelinge die Bildung mit PD Dr. Stephan Schmitz, Vorsitzender des Berufsver angestrebter Kooperationen nicht, drohe als Folge der neuen bands der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen Vergütungsregelung eine unvertretbare Mengendynamik. in Deutschland e. V., am 19. Februar 2013. Der Fokus der PG wird maßgeblich von den Beschlüssen zum so genannten Auch im Rahmen der Fachtagung BMC vor Ort in Leipzig am Paragraphenteil der Richtlinie für die ASV beeinflusst wer 12. November stand die ASV mit im Mittelpunkt des Interes den, der am 21. März 2013 vom G-BA veröffentlicht werden ses. In Leipzig diskutierten Martin Degenhardt, Freie Allianz soll. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die Über der Länder-KVen (Falk), Jens Hennicke, Landesvertretung arbeitung des bisherigen Positionspapiers, um zu diesem der Techniker Krankenkasse in Sachsen-Anhalt, Dr. Axel strukturpolitisch wichtigen Thema auch weiterhin seitens Munte, Bundesverband ASV, sowie Dr. Jan-Hendrik Simon, des BMC sprachfähig zu sein. p
16 Der Bundesverband Managed Care e. V. Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen P Arbeitsgruppe Plattform Verbände wurden die Lösungsvorschläge des BMC erörtert Versorgungssteuerung / und weitere mögliche Handlungsoptionen ausgelotet. Projektgruppe Entlassmanagement Nach der Begrüßung durch Dr. Dominik Deimel, Leiter der Plattform Versorgungssteuerung und Mitglied im erweiter ten BMC-Vorstand, stellte Dr. Michael Ossege, Rechts- und Fachanwalt für Medizinrecht bei der Rechtsanwaltskanzlei Wigge in Münster, den durch das Versorgungsstrukturgesetz modifizierten Rechtsrahmen für das Entlassmanagement vor. Zwar ginge das Ziel des Versorgungsstrukturgesetzes einer Leitung: Verbesserung der Verzahnung der Leistungssektoren in die Dr. Dominik Deimel, Geschäftsführender Gesellschafter, richtige Richtung. Der Gesetzestext werde seinem komple com2health GmbH xen Anspruch jedoch nur zu Teilen gerecht und ließe viele Fragen wie beispielsweise die der Finanzierung des Entlass Im Rahmen der Plattform Versorgungssteuerung standen managements oder der Möglichkeit des Schadensersatzes 2012 zwei Themen besonders im Vordergrund: Patienten bei Nicht- oder Schlechterbringung offen. coaching und Entlassmanagement. Zum Thema Patienten coaching wurde eine neue Projektgruppe etabliert. Aufbau Demgegenüber präsentierte Dr. Deimel die Lösungs end auf das bereits 2011 erarbeitete Positionspapier, trug vorschläge des BMC-Empfehlungskatalogs. Dabei handele die Projektgruppe Entlassmanagement in 2012 die BMC- es sich um Bausteine, die nicht nur in ihrer Gesamtheit, Empfehlungen in Politik und Öffentlichkeit. Im Rahmen eines sondern auch einzeln übernommen werden könnten. neuen BMC-Veranstaltungsformates, dem Expertenforum, welches Arbeitsgruppensitzungen punktuell für Nicht-Mit Die Empfehlungen des BMC: glieder öffnet, diskutierten Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens das Positionspapier und rr Etablierung eines „definierten Ansprechpartners“ im berieten über mögliche Weiterentwicklungen. Für 2013 Krankenhaus. plant die Plattform Versorgungssteuerung die Gründung rr Schaffung von übergreifenden Beurteilungs- einer weiteren Projektgruppe zum Thema „Bedeutung von (Assessment) Instrumenten im Entlassmanagement. eHealth in neuen Versorgungsformen“. rr Förderung der Vernetzung und Kommunikation der Kran kenhäuser mit nachgelagerten Einrichtungen aus Medizin, PG Entlassmanagement Rehabilitation und Pflege sowie den Kostenträgern. rr Förderung von Maßnahmen des „Empowerments“ des Wie schaffen wir es, das Entlassmanagement als effizienten Patienten bzw. der Angehörigen. Baustein des Versorgungsmanagements zu nutzen? Wie rr Verpflichtende Nachverfolgung der eingeleiteten Maß kann es gelingen einen strukturierten Behandlungspfad von nahmen im Nachgang zur Entlassung des Patienten aus der Einweisung im Krankenhaus bis hin in den ambulanten dem Krankenhaus. und rehabilitativen Sektor zu etablieren? Über 80 Gäste rr Aufbau von spezifischen, interprofessionellen waren der Einladung der Plattform Versorgungssteuerung Behandlungspfaden / Versorgungsketten für ausgewählte, des BMC am 26. September gefolgt, um über diese und wichtige Indikationen. weitere Fragen zu beraten. Dreh- und Angelpunkt der rr Etablierung ambulanter „Ankerpunkte“ Diskussionen bildete das Positionspapier „Entlassmanage (Patientenkoordinator/-begleiter) für die Übergabe aus ment im Krankenhaus optimieren“, das von einer multi dem stationären Bereich. professionellen Projektgruppe des BMC entwickelt worden rr Einrichtung von Instrumenten der Qualitätssicherung des ist. Gemeinsam mit Vertretern der maßgeblich betroffenen Entlassmanagements im Krankenhaus.
Geschäftsbericht 2012 17 Expertenforum Entlassmanagement am 26. September 2012 Nach diesem Gesamtüberblick stellten einzelne Mitglieder stellen. Statt die völlige Neugestaltung anzustreben sollte es der BMC-Arbeitsgruppe ausgewählte Lösungsbausteine darum gehen, vorhandene Systeme gezielt zu verbessern. des Empfehlungskatalogs im Detail vor. Wie die erfolgrei Zudem sei die nachstationäre Behandlung nicht Aufgabe des che Etablierung eines Patientenkoordinators im Kranken Krankenhauses, sondern des ambulanten Sektors. In diesem haus funktionieren kann, verdeutlichte Marie Luise Müller, Zusammenhang hob er die vom BMC angestrebte Etablie Ehrenpräsidentin des Deutschen Pflegerats, anhand des rung eines ambulanten Ankerpunkts hervor, da hierdurch die Beispiels des Klinikum StadtSoest. Als Gegenpol zum statio Kliniken einen direkten Ansprechpartner erhielten. nären Patientenkoordinator bedürfe es eines ambulanten Ankerpunkts, an den der Krankenhausentlassmanager den Die Bedeutung verlässlicher Partnerschaften zwischen Patienten übergeben kann. Hierbei könne es sich um eine stationärem und ambulantem Sektor unterstrich auch Birgit Arztpraxis, speziell weitergebildetes medizinisches Fach Pilz, Deutscher Pflegerat e. V. Dabei kritisierte sie die zu personal, einen Pflegedienst, ein Homecare-Unternehmen, geringe Anzahl von Pflegestützpunkten, die die Rolle des freiberufliche Care- und Case-Manager oder auch andere ambulanten Ankers ebenfalls übernehmen könnten. Sibylle Professionen des Gesundheitswesens handeln, wie Sonja Kraus, Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesund Laag, Leiterin Versorgungsprogramme bei der Barmer GEK heitswesen, begrüßte das Positionspapier des BMC. Bei Hauptverwaltung, erläuterte. Notwendig sei eine Grund einzelnen Lösungsbausteinen ginge das Papier jedoch nicht qualifikation im humandienstlichen Arbeitsfeld sowie weit genug. So müssten auch Versorgungsstrukturen außer Methoden-, Beratungs- und sozialrechtlicher Kompetenzen. halb des Gesundheitswesens, beispielsweise des Sozial wesens und der Kommunen, einbezogen werden. Die notwendige Vernetzung in der Region könne nur nach dem Motto „Kooperation statt Konfrontation“ Einen zusätzlichen Aspekt zur erfolgreichen intersektoralen gelingen, erklärte Thomas Müller, Geschäftsführer Unter Kooperation brachte Bernd Tews, Bundesverband privater nehmensentwicklung/-steuerung der Kassenärztlichen Anbieter sozialer Dienste e. V., ins Spiel. Er forderte einen Vereinigung Westfalen-Lippe. Neben dem Überleitungs systematischen Prozess, der über den heutigen Experten management müssten Weiterbildungsverbünde gegründet, standard Entlassmanagement hinausgeht. Dazu gehörten die Notfallversorgung entsprechend organisiert und die auch die Einführung einer einheitlichen IT-Plattform und eine Möglichkeiten der Integrierten Versorgung und des Ver gemeinsame Dokumentation. Stefan Wöhrmann, Verband tragsarztrechtänderungsgesetzes genutzt werden. Bei der der Ersatzkassen e. V., bestätigte diesen Ansatz. Zudem Einführung eines strukturierten Entlassmanagements stelle sehe er das Entlassmanagement als Wettbewerbsfeld, das sich auch immer die Frage der Finanzierung, unterstrich im Rahmen von Selektivverträgen verstärkt aufgegriffen Frank Neuschulz, Versorgungsmanager bei der Deutschen werden sollte. Patrick Hilbrenner, Verband der Kranken BKK. Dabei gehe es nicht unbedingt darum, zusätzliche hausdirektoren Deutschlands e. V., stellte das Kostenproblem finanzielle Mittel ins Gesundheitssystem zu leiten. Am in den Vordergrund. Da die Krankenhäuser schon heute das Indikationsbeispiel Vorhofflimmern zeigte er, dass die durch Morbiditätsrisiko trügen, müsse klargestellt werden, wer die das Entlassmanagement sinkenden Folgekosten und eine zusätzlichen Leistungen bezahlt. zurückgehende Wiederaufnahmequote eingesparten Gelder zur Finanzierung herangezogen werden könnten. Dr. Deimel zog zum Abschluss der Veranstaltung ein positives Fazit. Er bedankte sich für den wertvollen Input In der von Dr. Ursula Hahn, Geschäftsführerin der OcuNet der geladenen Referenten und der zahlreichen Experten im Verwaltungs GmbH, moderierten Podiumsdiskussion stieß Plenum. Der BMC werde die vorgebrachten Ergänzungs der BMC-Empfehlungskatalog grundlegend auf breite vorschläge bei der Weiterentwicklung des Positionspapiers Zustimmung. Dr. Bernd Metzinger, Deutsche Krankenhaus eingehend prüfen. Er forderte alle Interessierten auf, sich gesellschaft e. V., warnte jedoch davor, die Qualität des an dieser spannenden Aufgabe zu beteiligen. p Entlassmanagements in Krankenhäusern generell in Frage zu
18 Der Bundesverband Managed Care e. V. Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen P Projektgruppe Patientencoaching In einem modernen Gesundheitswesen kann ein Großteil der Patienten befähigt werden, seine gesundheitliche Situation effektiver und effizienter zu organisieren. Durch gezielte Unterstützung in seinem Lebensumfeld kann er strukturelle Hürden im Gesundheitswesen für sich überwinden und Versorgungsangebote medizinisch und ökonomisch sinnvoll nutzen. Leitung: Wo in diesem Prozess das Patientencoaching ansetzt, wie es Dr. Thorsten Pilgrim, Sprecher der Geschäftsführung, definiert wird und welche Anforderungen an das Patienten AnyCare GmbH coaching gestellt werden, damit hat sich unter anderem die BMC-Projektgruppe „Patientencoaching“ beschäftigt. Die demografische Entwicklung in Deutschland ist nicht nur geprägt durch eine steigende Anzahl älterer und alleinle Die Gruppe wurde im Juni 2012 unter der Arbeitsgruppe bender Menschen, sondern ebenfalls durch eine Zunahme „Plattform Versorgungssteuerung“ gegründet mit dem Ziel, multimorbider und chronisch kranker Patienten. Diese Pa das „Patientencoaching“ politisch auf eine höhere Ebene tienten haben ein erhöhtes Risiko für Krankheitsprogression, zu heben. Innerhalb von drei konstruktiven und arbeits hohe (vermeidbare) Leistungsausgaben und einen Verlust an intensiven Treffen hat die Arbeitsgruppe Eckpunkte für ein Lebensqualität − bis hin zu psychischen Folgeerkrankungen. Positionspapier entworfen, welche sich unter anderem mit Ihnen steht aktuell unter anderem eine auf die Leistungs folgenden Fragen auseinandersetzen: erbringung in Klinik und Praxis fixierte Fülle medizinischer Behandlungsmethoden − basierend auf indikationsbezoge rr Was versteht man unter Patientencoaching und was sind nen Leitlinien − zur Verfügung. die Ziele? rr Wo liegen die Schnittstellen im Patientencoaching und Hierin zeigt sich der Widerspruch im deutschen Gesund wer setzt es um? heitswesen. Aktuell gibt es keine standardisierten Behand rr Welche Anforderungen muss der Patientencoach erfüllen lungsleitlinien für Patienten, die unter mehreren Erkran und warum geht es zukünftig nicht mehr ohne ihn? kungen gleichzeitig leiden. Die Unterstützung im häuslichen rr Wie funktioniert Patientencoaching und wer finanziert es? Umfeld nimmt durch die zunehmende Anzahl der Menschen, rr Was ist der Nutzen des Patientencoachings und was wird die im Alter allein zu Hause leben, rapide ab. A mbulante von den einzelnen Akteuren erwartet? Minutenmedizin, komplexe Polypharmazie und häufige Krankenhausaufenthalte beherrschen den Lebensalltag Die Projektgruppe wird sich auch in 2013 dem Thema dieser Menschen. „Patientencoaching“ annehmen. Auf der Agenda stehen die Finalisierung des Positionspapiers sowie die Operationalisie Der Mensch selbst rückt im Behandlungsprozess immer rung der Thematik, um das Patientencoaching weiter in den weiter in den Hintergrund. Eigentlich wäre es erforderlich, Köpfen der Politik zu manifestieren. dass Medizin viel mehr im Lebensumfeld dieser Patienten stattfindet, damit Medikamente tatsächlich genommen, Verhaltensänderungen umgesetzt und der Genesungspro zess des Patienten unterstützt wird. Doch unser Gesund heitssystem ist durch eine steigende Anzahl chronisch und auch psychisch kranker Patienten stark belastet, was dazu führt, dass der Mensch aus dem Fokus gerät. Dadurch bleiben die Potenziale des Patienten völlig ungenutzt.
Geschäftsbericht 2012 19 Arbeitsgruppe Arzneimittelversorgung tailliert vor. Positiv wertete Dr. Throm u. a., dass hinsichtlich Arzneimittelfälschungen und Pharmakovigilanz die EU-Rege lungen eins zu eins übernommen worden sind. Im Gegenzug kritisierte er insbesondere die nicht im Gesetzestext fixierte Vertraulichkeit der ausgehandelten Erstattungsbeträge. Am 25. Oktober begrüßte die AG Thomas Müller, Leiter der Abteilung Arzneimittel im Gemeinsamen Bundesausschuss, Leitung: sowie Prof. Dr. Matthias Schönermark von der SKC Bera Dr. Peter Blees, Leiter Gesundheitspolitik, tungsgesellschaft. Während Müller über den Status quo Merck Serono GmbH der Nutzenbewertung neuer Wirkstoffe unter dem AMNOG Susanne Eble, Leiterin Gesundheitsmanagement, berichtete, gab Prof. Schönermark wertvolle Hinweise zu Berlin-Chemie AG möglichen Verhandlungstaktiken für die pharmazeutische Industrie. Die hohe Komplexität des Nutzenbewertungs- und Obgleich der Arzneimittelsektor nicht im Fokus des Preisbildungsverfahrens erfordere eine in sich geschlossene Versorgungsstrukturgesetzes steht, kann die Reform zu Strategie und eine umfassende Analyse unterschiedlicher spürbaren Auswirkungen auf die pharmazeutische Industrie Entwicklungs-, Vermarktungs- und Bewertungsvarianten. führen. Dies betrifft insbesondere die Etablierung des neuen Bereichs der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung Den Jahresabschluss bildeten am 6. Dezember (ASV). Dr. Axel Munte, Vorsitzender des Bundesverbands Dr. Charalabos-Markos Dintsios, HTA & Gesundheitsökono ASV berichtete auf der AG-Sitzung am 13. April 2012 von mie Evaluation beim Verband forschender Arzneimittelher den Chancen und Risiken des neuen Sektors für die Indus steller, und Dr. Antje Haas, Abteilungsleiterin Arznei- und trie. Von entscheidender Bedeutung werde es sein, wie für Heilmittel beim GKV-Spitzenverband. Dr. Dintsios schilder kostenintensive Leistungen wie beispielsweise hochpreisige te die bisherigen Erfahrungen mit dem AMNOG und der Medikamente ein indizierter und leitliniengerechter Einsatz frühen Nutzenbewertung aus Sicht der Industrie. Er zog gesichert werden kann. Die Qualifikationsvoraussetzungen eine kritische Zwischenbilanz zu den G-BA-Beschlüssen mit für spezielle ärztliche Eingriffe müssten klar definiert, die Befristung. Die Perspektive der Kostenträger wurde von Frau Leistungserbringer durch eine Software bei der Festlegung Dr. Haas vertreten. Sie verwies auf Probleme durch nicht des idealen Diagnostik- und Therapiepfades unterstützt und ausreichende gesetzliche Regelungen hin sowie die kritische die elektronische Dokumentation verpflichtend eingeführt Auslegung von Begriffen wie Behandelbarkeit und Heilung. werden werden, forderte Dr. Munte. Der Austausch von Erfahrungen wird auch im Jahr 2013 Die folgenden Sitzungen standen insbesondere im Zeichen im Mittelpunkt der Arbeit der AG Arzneimittelversorgung des 2011 in Kraft getretenen Arzneimittelmarkneuord stehen. Darüber hinaus wird der BMC am 8. Mai eine Fach nungsgesetzes (AMNOG). Dr. Manfred Zipperer, Ministe tagung in Kooperation mit dem Bundesverband der Pharma rialdirektor a. D. und Vorsitzender der Schiedsstelle nach zeutischen Industrie (BPI) und dem Verband Forschender § 130 b Abs. 5 SGB V, gab am 6. September tiefe Einblicke Arzneimittelhersteller (vfa) zum Thema „Personalisierte in den gesetzlichen Auftrag, die Struktur und Arbeitsweise Medizin“ durchführen. Über den Tellerrand des Arzneimittel der Schiedsstelle. Zwar habe bislang erst ein Schieds sektors hinaus sollen Impulse für eine neue Innovations verfahren stattgefunden, es sei jedoch zu erwarten, dass kultur im deutschen Gesundheitswesen gesetzt werden. p die Inanspruchnahme zukünftig erheblich zunehmen werde. Im Anschluss stellte Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung / Entwicklung / Innovation im Verband forschender Arzneimittelhersteller, das 2. AMG-Änderungsgesetz de
20 Der Bundesverband Managed Care e. V. Berichte aus den Arbeits- und Projektgruppen P Arbeitsgruppe Prävention und neuen Gremium ist groß. Mehr als 40 Teilnehmer fanden Betriebliches Gesundheitsmanagement sich am 22. November im Spreekarree in Berlin ein, um der konstituierenden Sitzung der AG Prävention und Betrieb liches Gesundheitsmanagement beizuwohnen. Eröffnet wurde die Sitzung von den beiden Leitern der AG, Dr. Tanja Hantke, Die Schwenninger Krankenkasse, und Dr. Karsten Neumann, IGES Institut GmbH. Dr. Neumann führte ins Thema ein. Dabei stellte er die zunehmende Leitung: Bedeutung chronischer Erkrankungen sowie die Auswir Dr. Tanja Hantke, Stabsbereich Medizin, kungen insbesondere auf das Gesundheitswesen und die Die Schwennninger Krankenkasse Arbeitswelt dar. Es werde deutlich, dass Prävention und Dr. Karsten Neumann, Geschäftsführer, IGES Institut GmbH Betriebliches Gesundheitsmanagement als zentrale gesell schaftliche Aufgaben wahrgenommen werden müssten. Angesichts zunehmender beruflicher Anforderungen, der Bevölkerungsalterung und einer anhaltend niedrigen Anschließend sprach MinDirig Norbert Paland, Bundes Geburtenrate wird das Betriebliche Gesundheitsmanagement ministerium für Gesundheit, zur Präventionsstrategie der (BGM) immer mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor Bundesregierung. Er wies darauf hin, dass die Entwicklung für den Erhalt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit einer Präventionsstrategie eine schwierige und langwierige der deutschen Wirtschaft. Eine sich wandelnde Arbeitswelt Aufgabe sei. Ein vollumfänglicher Gesamtansatz würde erfordert die Entwicklung einer Personalpolitik und einer mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur an der Komplexität Unternehmenskultur, die dazu beitragen, die Gesundheit und scheitern, sondern habe auch aus politischer Sicht kaum damit die Leistungspotenziale der Mitarbeiter zu stärken und Aussicht auf Umsetzungserfolg. Das Zuständigkeitsge vorhandene Arbeitskraftressourcen auszuschöpfen. Davon flecht im föderalen System würde hierzu einen Staatsver sind alle Altersgruppen betroffen. Einerseits müssen die Be trag zwischen Bund und Ländern erfordern. Ein zentraler dürfnisse einer älter werdenden Belegschaft berücksichtigt Ansatzpunkt stelle aus seiner Sicht die Frage dar, wie ein werden. Andererseits gilt es in gleichem Maße, jüngere Mit systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement für arbeiter vor Überbelastungen zu schützen und insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen ermöglicht und gefördert das Voranschreiten psychischer Erkrankungen einzudämmen. werden kann. Hier sehe er nicht nur die Politik, sondern auch die Krankenkassen in der Pflicht. So sollten diese bei Von einem professionellen BGM sollten beide Seiten kleinen Unternehmen nicht allein den Wettbewerbsgedanken profitieren: Während Arbeitnehmer durch Abnahme der sehen, sondern auch die Möglichkeit zur Zusammenarbeit Krankheitshäufigkeit und Hinauszögern des Voranschreitens mit anderen Kassen. chronischer Erkrankungen an Lebensqualität gewinnen, verringern sich im Unternehmen die Kosten durch Fehltage Werner Mall, AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, bestä und eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Zahlreiche Studien tigte die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit. versprechen Renditen, welche die eingesetzten Ressourcen Um die Reichweite der Prävention zu erhöhen seien ver um ein Mehrfaches übertreffen. Wenn BGM trotzdem noch bindliche, vertraglich gesicherte Kooperationen auf regio nicht flächendeckend umgesetzt wird, so liegt das an aktuell naler Ebene erforderlich. Ein Best Practice Beispiel lieferte vorhandenen Hürden. Prof. Dr. Sabine Nitsche, Professorin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Leiterin des Projekts Aus diesen Gründen hat der BMC seine Arbeitsgruppe InnoGema. Dieses verfolge einen regionalen Netzwerk Prävention um den wichtigen Aspekt des Betrieblichen ansatz. Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Verbände, Gesundheitsmanagements erweitert. Das Interesse an dem regionale Unternehmen sowie Anbieter von Gesundheits
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