Transportwirtschaft der Zukunft ...
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DER REPORT 2020 Sonderheft der Themenspecial mit Transport, Nutzfahrzeuge, Bauwirtschaft, Infrastruktur LOGISTIK Transportwirtschaft der Zukunft ... ... BENÖTIGT DIE GEWICHTUNG DER EINZELNEN VERKEHRSTRÄGER, UM ÖKONOMISCH UND ÖKOLOGISCH ZU REÜSSIEREN. Foto: iStock.com/Tryaging
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EDITORIAL Globale Globuli A rbeitet man sich durch die Expertisen rund um die Ur- sachen bzw. Verursacher des Klimawandels, dann erhält man den Eindruck, dass genau genommen niemand so richtig „schuld“ daran sei. Das beginnt zunächst einmal bei den Branchen, wo jede für sich genommen offenbar noch keinen derart hohen Anteil an den Emissionen hat, dass es keinen hauptverantwortlichen „Bösewicht“ gibt. Innerhalb der Branchen zeigt sich ein ähnliches Bild: Keiner will es gewesen sein und je- der zeigt mit dem Finger auf den anderen. Dies gilt auch für die Logistikbranche, wo sich ebenfalls untereinander alles relativiert, wo es irgendwo auf dieser Welt immer ein Land gibt, in dem es hinsichtlich eines Aspektes ja noch viel furchtbarer ist und wo die eigentliche Ursache ganz klar sowieso woanders zu suchen sei. Es zeichnet sich insofern ein Bild, als gäbe es bei den einzelnen Playern lediglich Emissionen in homöopathischen Dosen, die nur bei jenen ihre Wirkung zeitigen würden, die nichts Besseres zu tun haben, als daran zu glauben. Letztlich wird dieses Finger- pointing auch niemandem helfen und schon gar nicht Mutter Natur, die auch nichts davon hat, dass man sie da und dort halt künftig ein bisserl weniger misshandeln möchte. Dieser Diskurs mündet entweder in einer globalen Katastrophe oder in einer unpopulären Verzichtsdiskussion, die sich keine politische Grup- pierung wünschen sollte. Wesentlich zielführender wäre es, aus dem eigenen Raster he- rauszutreten und eine ganzheitliche Sicht anzunehmen. Nur so lassen sich Lösungen finden, die tatsächlich in einen System- wandel münden. Denn dieser lässt sich umgekehrt auch nicht durch Panik und Angstmache bewerkstelligen, zumal Angst im- mer ein schlechter Berater ist. Auch wenn in sozialen Medien gerne etwas anderes behauptet wird, so hat die Vergangenheit schon öfter Folgendes gezeigt: Wir können auch auf die Wis- senschaft und die Forschung vertrauen, denn es gibt auch Ex- pertisen, die durchaus eine realistische Hoffnung auf umfas- sende Lösungen technischer Natur geben. Wir können daher zuversichtlich sein, dass die Logistikbranche innovative und ef- fizienzsteigernde Lösungen weiterentwickelt und sich ökologi- sche und ökonomische Anforderungen nicht untereinander im Weg stehen. Wir leben schließlich nicht hinter dem Mond – was natürlich auch eine logistische Meisterleistung wäre! Ihr Thomas Duschlbauer Chefredakteur DER REPORT 2020 LOGISTIK 3
Werbung Die Bundessparte Transport und Ver- kehr in der WKO bekennt sich zu ei- nem dauerhaften, umweltschonen- den und wirtschaftlich effizienten eu- ropäischen Verkehrssystem auf der Grundlage des Prinzips der nachhal- tigen Mobilität und eines fairen Wettbewerbes zwischen den Ver- kehrsträgern. Foto: 123rf.com Verkehrswirtschaft stellt sich Herausforderungen – Interessen- vertretung zieht positive Bilanz D as vergangene Jahr war zweifellos ein he- bar unter: https://tinyurl.com/tcyv6o7 rausforderndes, dennoch konnte für die Die Mobilitätsbranche begrüßt die im Regierungs- Verkehrsbranchen viel bewegt, einiges be- programm geplante Senkung der Steuerlast, den ‰ wirkt und manches angestoßen werden. Ausbau von Förderungen und Investition sowie die Die Tankkarten-Abrechnung ist weiter er- geplanten Ökologisierungsmaßnahmen. Ein Mo- laubt, Steueranreize für Flüssig-Erdgas wur- bilitätsmasterplan 2030 als wesentliche Umset- den adaptiert, so konnte der Steuersatz für LNG zungsmaßnahme der Klima- und Energiestrategie auf ein Drittel herabgesetzt und der Erdgasabgabe des Gesetzgebers soll den Luft-, Wasser-, Schie- angepasst werden. Erneuerbares Gas ist von der nen- und Straßenverkehr strategisch integrieren. Erdgasabgabe befreit, auch wenn es dem fossilen Je eine Öffi-Milliarde soll den Nah- und Regional- Erdgas beigemengt ist. Bio-LNG ist ebenfalls von verkehr verbessern und gegebenenfalls möge das der Mineralölsteuer (MöSt) befreit, so es be- ÖBB-Zielnetz 2025 gestärkt werden. Ausschrei- ‰ stimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. bungen müssen die Total Costs of Ownership Bei den Mauttarifen konnten 2019 die ge- (TCO) und Qualitäts- und Sozialkriterien berück- Ing. Mag. Alexander planten Erhöhungen für Euro-6-Norm- sichtigen. Alternative Antriebe und Treibstoffe wie Klacska vertritt als Ver- Fahrzeuge abgemildert und eine flächendeckende E-Mobilität und Wasserstoff sollen gefördert wer- kehrssprecher und Unter- Maut vorab verhindert werden. Die Schaffung des den. Bonus-Systeme müssen umweltfreundliche nehmer die Anliegen der einheitlichen Gewerbes „Personenbeförderung Fahrzeuge und Verkehrsmittel bevorzugen und es gewerblichen Transport- mit Pkw“ ist umgesetzt, womit nun gleiche gesetz- ist erforderlich, die Fairness im Wettbewerb (Lkw, wirtschaft auf österrei- liche Rahmenbedingungen für alle Marktteilneh- Taxi) zu gewährleisten. In all diese Vorhaben wird ‰ chischer wie auf europäi- mer geschaffen wurden. sich die Branchenvertretung einbringen, um Öko- scher Ebene. Das Förderprogramm „Schienengüterver- nomie und Ökologie in effektiver Weise zusam- Foto: ÖWB kehr 2018–2022“, die Fortschreibung der menzubringen. l Förderung von Anschlussbahnen bzw. die nötigen Ausnahmen im regulierten Schienenverkehrsmarkt sind veranlasst worden. Mit der Arbeitszeitflexibi- lisierung für Busunternehmen wurde die Festle- gung einer generellen täglichen Normalarbeitszeit von zehn Stunden und eine Festlegung einer Durchrechnung der Normalarbeitszeit von fünf Wochen für alle Lenker mit der Gewerkschaft aus- ‰ gehandelt. Die Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschafts- Neue Führerscheinfragen bei den Theorie- kammer Österreich vertritt die Interessen aller Verkehrsun- prüfungen zu Klasse C, D, E und F wurden ternehmen Österreichs. Mehr als 35.000 Mitglieder sind in beschlossen. Überdies konnte beim Fahrschulge- der Personen- und Güterbeförderung in sämtlichen Ver- werbe die Standortregelung flexibilisiert werden. kehrsträgern tätig. Die Branche beschäftigt über 200.000 Ganz zentral für die Mobilitätsbranche sind die Ver- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch 2.816 besserungen für Projektwerber im Rahmen der Lehrlinge. Die hohen Exporterfolge Österreichs im Wert Novellierung des UVP-Gesetzes, das Bestbieter- von 150 Milliarden Euro sind erst durch die professionel- prinzip, das im Sektorenbereich ab zehn Millionen len Dienstleistungen der Verkehrswirtschaft möglich. Ihre Euro gilt, bzw. eine pragmatische Umsetzung der Ansprechpartner in der Bundessparte Transport Verkehr Aarhus-Konvention in Österreich. Die vollständige finden Sie auf www.wko.at/verkehr bzw. www.verkehrs- Liste über die Erfolge der Verkehrssparte ist abruf- wirtschaft.at 4 LOGISTIK DER REPORT 2020
walstead-leykamdruck.com 1HXG|UÀ)UHLWDJ8KU Udo Kirchmayer SURFT NICHT IM WEB! (UGUXFNWJHUDGHPLWVHLQHQ.ROOHJHQ,KU)OXJEODWW 'DPLWHVJDUDQWLHUWSQNWOLFK]XP(LQVDW]NRPPW :DOVWHDG/H\NDP'UXFN±JU|WHV'UXFNXQWHUQHKPHQgVWHU UHLFKVXQG0LWJOLHGGHU:DOVWHDG*UXSSHGHPIKUHQGHQ XQDEKlQJLJHQ'UXFNNRQ]HUQ(XURSDV±QLPPWLP.RQ]HUQ HLQH ]HQWUDOH 5ROOH IU GLH '$&+5HJLRQ XQG GLH &((6WDDWHQHLQ ,P+HU]HQ(XURSDVSURGX]LHUHQZLUDXI5ROOHQRIIVHW 0DVFKLQHQ,KUH)OXJEOlWWHU0DJD]LQHXQG%HLODJHQLQK|FK VWHU4XDOLWlW.RPSHWHQWH6HUYLFHOHLVWXQJHQXQGDEVROXWH 7HUPLQVLFKHUKHLWVLQGGDEHLIUXQVVHOEVWYHUVWlQGOLFK 8QVHU7HDPOlGWDXFK6LHHLQ LET’S PRINT
Wie die Ware transportiert wird, ist dem Verlader und dem Empfänger egal. Foto: iStock.com/Tryaging Alles in Bewegung Durch den weltweit zunehmenden Handel und E-Commerce wird der Warentransport weiter massiv ansteigen, weshalb in der Logistik neue Lösungen gefragt sind. S o wird es angesichts dieser Entwicklungen projekte für eine soziale und umweltverträgliche auch im Straßenverkehr keine Entlastung Mobilität machen. Das könnten wir uns als reiches geben. Kein Wunder, bietet der Lkw doch Land leisten“, stellt Univ.-Prof. Martin Gronalt, Leiter auf kurzer und mittlerer Distanz viele Vorteile ge- des Instituts für Produktionswirtschaft und Logistik genüber anderen Verkehrsmodi, etwa flexiblere an der Boku, fest. Die Aktivitäten auf Forschungs- Transportmengen, ein dichtes Straßennetz und seite seien gut, aber noch zu unbedeutend, meint eine geringere Umschlagshäufigkeit. Beim Lkw- auch Martin Russ, Geschäftsführer der Beratungs- Güterverkehr gelingt der Umstieg auf die Schiene agentur AustriaTech. „Jetzt geht es darum, das in- daher nur selten. Auch die Zahlen sind hier eindeu- stitutionell zu verankern, damit wir Transformati- tig: Auf der Schiene wurde 2017 knapp ein Fünftel onstreiber, Akteure und Katalysatoren haben.“ (18,5 Prozent) der Güter von heimischen Unterneh- Als „das Leuchtturmprojekt der europäischen Lo- men durch das Land geschickt, das waren 108 Mil- gistikforschung“ sieht hier Matthias Prandtstetter, lionen Tonnen, während zwei Drittel (66,6 Prozent) Experte für Transportoptimierung und Logistik – beziehungsweise 387 Millionen Tonnen – auf die vom AIT (Austrian Institute of Technology), die Eu- Straße entfielen. ropean Technology Platform ALICE. Diese basiert Das generell vermehrte Verkehrsaufkommen steht auf der Erkenntnis, dass eine übergreifende Sicht- den durch technische Errungenschaften erzielten weise auf die Logistik und die Planung und Kon- Einsparungen beim Energieverbrauch gegenüber trolle der Lieferkette mithilfe des Internets erfor- und lässt derzeit keine Entspannung der Situation derlich ist, bei der Verlader und Logistikdienstleis- zu. Laut Europäischem Parlament ist der Verkehr ter eng zusammenarbeiten, um effiziente Logistik- für fast 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen und Lieferkettenabläufe zu erreichen. „Es gibt der EU verantwortlich, von denen 72 Prozent auf keine Vorgabe vom Sender, außer vielleicht mög- den Straßenverkehr entfallen und hier wiederum lichst kostengünstig oder bis zu einem gewissen 26,2 Prozent auf den Schwerverkehr bzw. 11,9 Pro- Zeitpunkt am Ziel zu sein. Ob die Ware mit dem zent auf leichte Nutzfahrzeuge. Lkw, Zug, Schiff, Flugzeug oder einem anderen Lösungsansätze und Initiativen existieren bereits. Verkehrsmittel transportiert wird, ist dem Verlader Allerdings: „Das ist aber alles viel zu wenig, da und dem Empfänger egal“, so Prandtstetter. muss ein System hineinkommen. Ich glaube, dass Das Logistikum der Fachhochschule (FH) Ober- die Politik in Österreich hier zu mutlos ist. Man österreich forscht im Zuge mehrerer Projekte könnte tatsächlich, wenn man das will, Leuchtturm- ebenfalls an der Realisierung des Physical Internet, 6 LOGISTIK DER REPORT 2020
Nürnberg New York Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post AG, und Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Nanjing Logistik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Foto: Österreichische Post AG beispielsweise im Leitprojekt ATROPINE – Fast Track to the Phy- sical Internet. Dieses verfolgt gemeinsam mit namhaften For- schungs- und Unternehmenspartnern das Ziel, die Kräfte zu bün- deln, um in Oberösterreich eine Modellregion zu schaffen. In- telligente Transportträger, gemeinsam genutzte Infrastruktur, Echtzeitinformation und synchromodale Transportketten werden in einem offenen Physical Internet Datenhub vernetzt, um das Potenzial einer solchen Vision zu erproben. Potenziale in der Stadt Die gilt insbesondere für die City-Logistik bzw. die Gütermobi- lität in Ballungszentren, die ebenfalls einen bedeutenden For- schungsschwerpunkt darstellt. Dabei gibt es viele Konzepte, wie man in der Stadt zustellen kann. In der öffentlichen Diskussion über die City-Logistik der Stadt Wien werden beispielsweise zu- nehmend Paketdienstleister (KEP-Dienste – Kurier/Express/Pa- ket) für die Überlastung des Gesamtverkehrs verantwortlich ge- macht. Allerdings gibt es so gut wie keine spezifischen Erkennt- nisse oder Studien darüber, in welchem Ausmaß KEP-Dienstleis- ter – im Vergleich zu anderen gewerblichen Branchen – tatsäch- lich zum Gesamtverkehrsaufkommen in Wien beitragen. Um diese Diskussion zu versachlichen, hat das Institut für Transport- wirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien unter der Leitung von Univ.-Prof. Sebastian Kummer im Auftrag der Öster- reichischen Post AG eine Studie zum Thema City-Logistik in Wien durchgeführt. Demzufolge machen die KEP-Dienstleister in Wien lediglich ei- nen Anteil von 0,8 Prozent am Gesamtverkehr aus. Im Vergleich dazu ist der Anteil an Lieferwagen von Handwerkern und Tech- nikern mit sechs Prozent etwa sieben Mal so groß. Dieser äußerst geringe Anteil der KEP-Dienstleister zeigt, dass eine Überlastung des fließenden Verkehrs nicht auf KEP-Dienstleister zurückzu- führen ist. Den Hauptanteil halten Pkw mit 86,5 Prozent. Die Studie zeigt weiters, dass verkehrspolitische Maßnahmen im Pkw-Bereich aufgrund des hohen Anteils am Gesamtverkehr eine weitaus größere Wirkung haben als Maßnahmen im ge- werblichen Bereich. Einschränkende Maßnahmen im gewerbli- chen Verkehr, wie etwa Fahr- oder Parkverbote, würden sogar die Wirtschaftlichkeit von (Klein-)Unternehmen negativ beein- flussen. Eine weitere Maßnahme stellt der Einsatz von alternati- ven Antrieben wie E-Lastenfahrrädern dar – auch hier sind KEP- Dienstleister Vorreiter. Bei einem vollständigen Austausch der konventionellen Post- flotte im Paketbereich durch E-Fahrzeuge können zum Beispiel jährlich mehr als eine Million kg CO2-Emissionen eingespart wer- den. Kummer dazu: „Wenn allein in Wien sämtliche Einsparungs- potenziale bei der Paketzustellung ausgeschöpft werden, ent- spricht dies dem jährlichen Stromverbrauch von ca. 4.000 öster- reichischen Haushalten.“ DER REPORT 2020
satz von schweren Elektrofahrzeugen eine weitere Reduktion der Klimaauswirkungen möglich. Der Großteil des Güterverkehrs per Lkw in der EU er- folgt regional. „In Europa gibt es eine enorme An- zahl von Lkw mit einer durchschnittlichen jährli- chen Fahrleistung von 80.000 km im regionalen Güterverkehr. Das bedeutet, dass eine verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen für den regionalen Gütertransport zu erheblichen Klimaverbesserun- gen führt, sofern der Strom nicht aus fossilen Ener- giequellen stammt“, ist Lars Mårtensson, Direktor Umweltschutz und Innovation, Volvo Trucks, über- zeugt. „Die Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Elektromobilität hängt von einer Reihe von Faktoren ab: Einerseits ist ein umfassender Ausbau Der Lkw ist und bleibt wohl der König der Straße. der Ladeinfrastruktur erforderlich, andererseits Foto: iStock.com/Marcus Millo muss sichergestellt werden, dass die regionalen Stromnetze langfristig eine ausreichende Transfer- kapazität gewährleisten können. Finanzielle An- Lkw bleibt King of the Road reize sind erforderlich, um mehr Spediteure zu ver- Die Dekarbonisierung werde allerdings nicht allein anlassen, in Elektrofahrzeuge zu investieren. Spe- durch E-Mobilität realisierbar sein: „Da braucht es ditionskunden können auch einen Beitrag leisten, schon mehr: Kooperation, Effizienzsteigerung und indem sie längere Verträge eingehen und bereit V.l.n.r.: Hatun Yurttas, die Verlagerung auf die Schiene“, betont Prandt- sind, für nachhaltige Transporte zu zahlen. Viele Alexander Friesz, Johanna stetter vom AIT. Dennoch komme der E-Lkw ver- Spediteure haben sehr geringe Margen, daher Winzer, Alena Kubicek bei stärkt ins Gespräch – von der Zustellung mit Sprin- muss jede neue Investition rentabel sein“, erklärt der Preisverleihung für tern, also leichten Nutzfahrzeugen, bis zu Schwer- Mårtensson. den Jungspediteur- last-Lkw, für welche die Elektrifizierung derzeit er- Parallel zur zunehmenden Elektromobilität auf Wettbewerb. forscht und entwickelt wird. dem Verkehrssektor wird die kontinuierliche Ver- Foto: Zentralverband Spedition & Lo- So wäre neben den Potenzialen in den Städten besserung der Effizienz von Lkw-Verbrennungs- gistik/Raphaela Kravtschenko auch im regionalen Verteilerverkehr durch den Ein- motoren für den Fernverkehr noch viele Jahre eine Schlüsselrolle spielen: „Heutige Lkw-Motoren sind effiziente Energiewandler, die mit Diesel oder ver- schiedenen erneuerbaren Kraftstoffen wie Flüssig- biogas oder HVO betrieben werden können. Die Technologien haben sogar noch Potenzial für wei- tere Entwicklungen“, so Mårtensson. Wo bleiben die Platoons? Um Effizienz geht es auch bei den viel diskutierten Lkw-Platoons. Dabei fahren mehrere Lastwagen mithilfe technischer Steuerungssysteme in sehr ge- ringem Abstand hintereinander. Größere Fahr- zeuge wie Lastkraftwagen oder Busse müssen aber einen Sicherheitsabstand von mindestens 50 m auf der Autobahn zueinander halten. Mittlerweile kön- Jungspediteur-Wettbewerb nen Platoon-Lkw bereits 15 bis 21 m Abstand hal- ten. „Durch eine Verringerung auf zehn bis 15 m Platz eins für ökologischen City Container. ließe sich die Kraftstoffersparnis von aktuell vier Prozent auf bis zu zehn Prozent weiter steigern“, Der Zentralverband Spedition & Logistik hat kürzlich zum neunten Mal sagt Sebastian Völl, Projektleiter Automatisiertes die „Jungspediteure des Jahres“ gewählt und geehrt. Der österreich- Fahren bei MAN. Ein noch bedeutenderer Faktor weite Wettbewerb soll den beruflichen Nachwuchs als extrem wichtigen sind aber der akute Lkw-Fahrermangel – aufgrund Faktor für die Zukunft der Branche fördern und wertschätzen. Den aktuel- der bescheidenen Bezahlung und der anstrengen- len Entwicklungen entsprechend befassten sich die Siegerarbeiten mit den Langstreckenfahrten – sowie die Lenkerkosten. den zukunftsweisenden Themen Digitalisierung und Ökologisierung. Zum Platooning gibt es laut Russ von AustriaTech Gefordert waren innovative Vorschläge für besonders umweltfreundliche viel Forschung sowie technologische und organi- und zugleich wirtschaftliche Kunden- und Branchenlösungen. Platz eins satorische Konzepte, aber – zumindest in Öster- erging an Alena Kubicek (26), Österreichische Post AG, für das Konzept reich – befinden sich noch keine Platoons auf der „City Container als innerstädtische Logistiklösung“: In Stadtgebieten gibt Straße: „Das dauert sicher fünf bis zehn Jahre, bis es zu wenig Stellplätze und Logistikflächen für Paketzustellungen, zu- das kommt und einen entsprechenden Mehrwert gleich nehmen die Sendungsmengen aufgrund des Onlinehandels kon- liefert. Vielleicht wird es schneller technologiereif, tinuierlich zu. Der City Container, ein individuell gestaltbares innerstädti- aber organisatorisch und auch von der Einbettung sches Depot für bis zu 500 Pakete, stellt eine nachhaltige und kreative in die Gesellschaft sind wir noch nicht so weit.“ Lösung dar. Die Zustellung mit dem Lastenrad oder ähnlichen Verkehrs- Etwas optimistischer blickt diesbezüglich Bin Hu, mitteln ermöglicht eine Reduktion von CO2-Emissionen. Forscher am AIT Center for Mobility Systems, in die Zukunft. Zuerst werde die Langstreckenfahrt auf 8 LOGISTIK DER REPORT 2020
We are where Der Klimawandel ist ein Thema, mit dem sich die Logistikbranche derzeit intensiv beschäftigt. Foto: National Geographic you are. der Autobahn automatisiert, wobei der Fahrer zunächst noch die erste und letzte Meile manuell übernehme. In einer weiteren Ausbaustufe könne bereits ein Fernbedienungsmodell zum Ein- satz kommen. „Dann befindet sich gar kein Fahrer mehr in der Kabine, sondern die große Lkw-Flotte wird mit einem Pool von erfahrenen Lkw-Fahrern in einer Leitstelle verbunden. Diese sind in der Lage, im Notfall ein Fahrzeug fernzusteuern“, so Hu in ei- nem Gastkommentar. „Vielleicht kommt es beim Lkw schneller als beim Pkw, dass wir zumindest auf der Autobahn den Fahrer durch Computer ersetzen“, pflichtet Sebastian Kummer bei. Der Einsatz von automatisiertem Güterverkehr im urbanen Raum wird wegen der signifikant höheren Komplexität aber vermutlich erst später erfolgen. Holprige Entwicklung bei der Bahn Sehr schleppend verläuft auch die Verlagerung auf die Schiene, wenngleich klar sei, „dass der Güterverkehr ab einer gewissen Distanz auf die Schiene muss. Da ist die Bahn auch sehr konkur- renzfähig“, erklärt Russ. Die Frage sei, ob es auch die entspre- chenden Kapazitäten gebe. Schließlich brauche man ein ent- sprechendes garantiertes Volumen. „Und wenn ich etwas in eine Richtung transportiere, was transportiere ich in die andere? Wie geht das in diesem Logistiknetzwerk vernünftig auf, damit man dann nicht leer zurückfahren muss? Es gibt Konzepte, die sich tragen, aber überall ist es nicht möglich, entsprechende Waren- ströme zu finden“, gibt Russ zu bedenken. Hinzu kommt, dass es in Europa noch immer sehr unterschiedliche Standards und Re- gelungen für den Schienenverkehr gibt: „Damit die Schiene wettbewerbsfähiger wird, brauchen wir eine Entbürokratisierung im Eiltempo. Immer noch rund 9.000 einzelstaatliche Regeln ge- hören gestrichen und durch ein einheitliches europäisches Re- gelwerk ersetzt. Zum Beispiel der Lokführerwechsel an den Grenzen aufgrund der Sprachbarriere ist unsinnig und muss auf- hören. Die Infrastruktur samt dem gemeinsamen Signal- und Verkehrsleitsystem ERTMS muss zügig ausgebaut werden“, so Barbara Thaler, Europaabgeordnete und Verkehrssprecherin der ÖVP im Europaparlament, die folgenden Vergleich anstellt: „Wie in Amerika laufen auch in Europa um die 80 Prozent des Handels über die großen Häfen. In Amerika werden aber 50 Prozent des Güterverkehrs auf die Schiene verladen, in Europa nur elf. Die Lkw fahren von Südschottland bis nach Verona über den Brenner auf der Straße, statt dass die Container am Zug landen. So kann es nicht weitergehen, das ist eine europäische Frage, die nur auf europäischer Ebene beantwortet werden kann.“ Die Bahn ist laut Kummer dennoch „extrem leistungsfähig und wird auch in Zukunft auf den langen Strecken immer gegenüber anderen Verkehrsträgern gewinnen“. Für eine sehr spannende Option hält er beispielsweise, die Seidenstraße mit Container- verkehr wiederzubeleben und vermehrt Waren mit der Bahn von Europa nach China und umgekehrt zu bringen. l DER REPORT 2020
Konzepte sind vorhanden, die Umsetzung benötigt Zustimmung des Gesetzgebers Die Transportbranche ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftszweig, sondern auch ein personalintensives Gewerbe. Der Fachkräftemangel ist unbestreitbar, wenngleich noch weitere Herausforderungen auf die Frächter zukommen, wie Bundesspartenobmann Alexander Klacska im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff erklärt. Herr Mag. Klacska, die Alterspyramide in der Wir bemerken, dass bei Neuinvestitionen die heimischen Transport-Branche steht auf dem Nachfrage nach Abbiegesystemen bereits bei gut Kopf: In zehn Jahren werden rund ein Viertel der 20 Prozent liegt und es wird schrittweise mehr. Zur Mitarbeiter in Pension gehen … Nachrüstung sind derzeit zwar viele Modelle am Wir liegen mit unserer demografischen Entwick- Markt, wenn auch noch nicht für alle Fahrzeugty- lung rund fünf Jahre hinter Deutschland zurück. pen erhältlich. Außerdem müssen europaweit bis Dort werden bereits Kopfprämien für Fahrer be- 2022 bei neuen Fahrzeugtypen Abbiegeassisten- zahlt, weil man davon ausgeht, dass bis zu 150.000 ten eingebaut werden, wobei die technische Spe- Lenkerinnen und Lenker im Transportgewerbe feh- zifikation nicht feststeht. Ab 2024 sind Fahrzeugas- len. In Österreich zeigt eine Umfrage, dass schon sistenten in neu zugelassenen Fahrzeugen auf bei acht von zehn Unternehmen offene Stellen zu Europas Straßen jedoch vorgeschrieben. Derzeit besetzen wären. sind wir in der Situation, dass wir nicht wissen, wel- ches der am Markt angebotenen Systeme den Welche Maßnahmen werden Sie gegen den Richtlinien der europäischen Union entsprechen Fachkräftemangel treffen? wird oder ob die technische Lösung eine völlig an- Wir haben keinen Fachkräftemangel, wir haben ei- dere sein wird. nen Arbeitskräftemangel. Gerade in den Transport- Ing. Mag. Alexander und Verkehrsbranchen sehen wir, dass es in allen Klimawandel und Dekarbonisierung sind ge- Klacska, Obmann der Bun- Bereichen am Faktor „Mensch“ mangelt, sei es als rade im Straßengüterverkehr ein Problem. Ist dessparte für Transport Zugsführer, als Staplerfahrer im Lager oder als Lkw- CO2-neutrale Mobilität überhaupt umsetzbar? und Verkehr der Österrei- Lenkerin oder Lenker. Mit der dynamischen Ent- Das Problem ist, wir diskutieren die Treibhausgas- chischen Wirtschaftskam- wicklung neuer Berufsbilder – ausgelöst durch die effekte vom gesamten Verkehrssektor und bekom- mer. Digitalisierung – wollen wir dem aber entgegen- men Maßnahmen für den Transportsektor. Hier Foto: ÖWB wirken. Auch wenn der Automatisationsgrad stei- werden die Dinge sehr vermischt. Wir haben für gen wird, wird der Mensch in unserer Branche, im LKWs – also groß und schwer – momentan noch Bereich Dienstleistung immer eine extrem wichtige keine Möglichkeit, auf alternative Treibstoffe um- Rolle erfüllen. Daher ist es unser Ziel, stärker auf zusteigen, und dort, wo es Alternativen gibt, da die Qualifikation der Menschen zu setzen. fehlt noch die Entlastung. Flüssiggasbetriebene Lkws, für die es in Deutschland eine Mautbefreiung Sprechen Sie damit den Lehrberuf eines Truck- gibt, die alle zwei Jahre ob ihrer Wirksamkeit eva- operators an? luiert wird, sind in Österreich kein Thema. Bei uns Ja, wir wollen diesen zweijährigen, verkürzten Lehr- werden nur elektrische- und wasserstoffbetriebene beruf und wir trauen es den jungen Menschen Fahrzeuge gefördert. Ein 40-Tonner mit Elektroan- durchaus zu, mit 16 Jahren mit einer Führerschein- trieb transportiert Batterien, aber keine Güter und Ausbildung zu beginnen und mit 17 Jahren den wasserstoffbetriebene Lkws kosten das Vier- bis Lkw-Führerschein zu machen. Unser Modell nennt Fünffache und obendrein fehlen dafür Tankstellen. sich „30-30.000“, das heißt: 30 Fahrstunden im ers- Hier wird etwas gefördert, was nicht existiert. ten Lehrjahr und 30.000 km begleitetes Fahren mit Wir präferieren eine individuelle Fahrzeugunter- einem erfahrenen Lenker im Unternehmen. Wir stützung, wie z.B. ein Modell, das die ersten hun- wollen dieses Konzept heuer probeweise testen, dert oder tausend Fahrzeuge, die mit Flüssiggas- um danach Beweise auf den Tisch zu legen, dass antrieb fahren, mautbefreit, die nächsten zu 50 Pro- wir damit hochqualifizierte Leute auf die Straße be- zent, usw. Das wäre ein für die ASFINAG planbares kommen. Modell, das berechenbar ist, weil es die Kilometer transparent macht, die durch Mauteinnahmen ver- Hat sich der Abbiegeassistent bereits durchge- loren gehen. l setzt und was bringt er? 10 LOGISTIK DER REPORT 2020
LTE: Drehscheibe Graz für Europa Werbung Foto: barus.at Wo alles vor 20 Jahren begann: Als damals die LTE (Logistik- und Transport GmbH) aus der Taufe gehoben wurde, war das der Start- schuss für die mittlerweile jahrzehnte- lange Prosperität eines sehr innovativen Unternehmens mit Tradition in der Steiermark. H eute operiert die Unter- äußerst schlanken Struktur höchst effizient, und unsere jüngsten V.l.n.r. Michael Baier, nehmensgruppe mit Töchter in Polen und Rumänien haben innerhalb kürzester Zeit Michael Benda, Tochterunternehmen in aus One-Man-Shows zwei erfolgreiche Unternehmen mit insge- Andreas Mandl neun Ländern Europas (AT, HU, samt 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut.“ „Das Foto: LTE | Strobl SK, CZ, NL, DE, RO, PL, BG) und Unternehmen setzt den Europagedanken täglich in die Tat um einer Schwesterfirma, der Adria und entwickelt mit seinen Kunden speziell zugeschnittene Er- Transport in Slowenien und Kroa- folgskonzepte, die man gemeinsam mit und in den neun Toch- tien. Andreas Mandl, CEO der terunternehmen umsetzt“, sagt Heinrich Juritsch, Managing Di- LTE-group, resümiert daher nicht rector der LTE Austria mit Sitz in Graz, und definiert: „Dezentrale ohne Stolz: „In den letzten Jah- Organisation in den Ländern, aber one face to the customer.“ ren ist der Umsatz auf 135 Millio- Hervorragend funktioniert dieses Bestreben durch die erfolgrei- nen Euro gewachsen, der Fuhr- che Zusammenarbeit mit dem Cargo Center Graz mit seiner In- park auf rund 80 Lokomotiven und der Personalstand wird 2020 termodalanbindung auf der Adriaroute nach Koper. Auch der sicher die 500-Mitarbeiter-Schallmauer durchbrechen.“ Michael starke Steiermarkbezug mit Automobillogistik von und nach Graz Benda, CFO der Gruppe, ergänzt dazu: „Die Tochtergesellschaf- für Komplettfahrzeuge ist gegeben, natürlich mit grünem Herz, ten operieren in den einzelnen Märkten äußerst erfolgreich. Die denn in Österreich gibt es nur noch CO2-freien Bahnstrom, d.h., Kolleginnen und Kollegen in Deutschland etwa agieren mit einer er stammt zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie. l
Wirklich alles auf Schiene? Warum es angesichts zunehmender Warenströme und der damit verbun- denen Umweltbelastung ohne internationale und verkehrsträgerüber- greifende Lösungen kein Vorankommen gibt. G eht es nach der türkis-grünen Regierung, eine große Chance für den Wirtschaftsstandort dann soll das Angebot auf der Schiene Österreich“, so Zentralverband-Präsident Alexan- österreichweit massiv ausgebaut werden. der Friesz. Die ÖBB freuen sich naturgemäß über den Rü- Besonderes Augenmerk müsse auf eine verkehrs- ckenwind aus der Politik. Gleichzeitig ist Experten trägerübergreifende Herangehensweise gelegt aber noch nicht klar, wie die ÖBB und andere werden. Prognosen zufolge werde in Österreich Bahnanbieter mit der steigenden Nachfrage mit- der Güterverkehr auf der Straße selbst bei maxi- halten sollen. Denn dafür fehlt es noch an Kapazi- maler Nutzung der Schienen-Potenziale bis 2030 täten. weiter stark ansteigen. Obwohl dies verlockend Der Zentralverband Spedition & Logistik steht dem klingen mag, ist eine Verlagerung aller Waren auf im Programm der neuen Bundesregierung festge- die Schiene zumindest mittelfristig nicht machbar. haltenen klaren Bekenntnis zum Logistikstandort Eine erfolgversprechende Strategie müsse daher Österreich grundsätzlich positiv gegenüber: „Wir auf die Optimierung aller Verkehrsträger abzielen. freuen uns, dass die Koalitionspartner das Potenzial Auch der Präsident des Verbands der Bahnindus- unserer Branche für den Standort Österreich er- trie, Kari Kapsch, ist mit dem Programm der neuen kannt haben. Das ausdrücklich genannte Regie- Regierung zufrieden: „Wir sind hocherfreut, dass rungsziel, den Logistik-Hub Österreich zukunftsfä- viele Positionen der Bahnindustrie in das Pro- hig aufzustellen und nachhaltig zu stärken, ist ein gramm der neuen Regierung eingeflossen sind. wichtiges Bekenntnis und bei ehrlicher Umsetzung Zentrale Impulse sind darin enthalten, damit Öster- 12 LOGISTIK DER REPORT 2020
reich weiterhin eines der erfolgreichsten Bahnlän- der der Welt sein kann. Man hat die klimapolitische Bedeutung des Systems Bahn erkannt, nun gilt es diese ambitionierten Ankündigungen in konkrete Maßnahmen zu gießen, damit Österreich ganzheit- lich davon profitieren kann“, so Kapsch. Bahn als Standortfaktor Besonders hervorzuheben seien laut Kapsch die Zielsetzungen der neuen Regierung zur Etablie- rung eines echten Best-Bieter-Prinzips in der öf- fentlichen Vergabe: „Die Vergabe von Aufträgen durch die öffentliche Hand ist ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich und im Be- sonderen für die heimische Bahnindustrie. Die An- kündigungen, hier eine Überarbeitung mit Fokus auf bestimmte Qualitätskriterien durchzuführen, sind sehr begrüßenswert.“ Die Bahn habe einen positiven und entscheidenden Einfluss auf die hei- mische Wirtschaftsleistung. Darüber hinaus müsse auch sichergestellt werden, dass die Bahn im Lichte der rasant fortschreitenden Digitalisierung weiterhin als Standortfaktor erhal- ten wird. „Auch in der Bahnindustrie ist die Digita- lisierung die Basis für neue Geschäftsmodelle, die oftmals auf Lizenzmodellen und Wartungsverträ- gen basieren. Es handelt sich also für den Anwen- der um keine einmaligen Investitionskosten mehr, sondern um laufende Betriebskosten. Derzeit ist es aber für die österreichische Bahn aus staats- Foto: RCG/David Payr haushaltlichen Gründen nicht möglich, Investiti- onskosten als laufende Betriebskosten auf meh- rere Jahre aufzuteilen. Wir können uns der Digita- lisierung nicht entziehen, also muss der Gesetzge- ber auch die Möglichkeit schaffen, dass die Bahn solche Investitionen tätigen kann“, appelliert Kapsch. „Dadurch wird in weiterer Folge auch si- chergestellt, dass die österreichische Bahn neue, durch die Digitalisierung hervorgebrachte Innova- cken, um die Umstellung auf ein klimaneutrales tionen der heimischen Bahnindustrie nutzen kann“, Verkehrssystem wesentlich zu begünstigen“, so so Kapsch weiter. Dies sei vor allem im Kontext des Kapsch. Hier bedarf es jedoch einer Evaluierung harten internationalen Wettbewerbs bedeutend, jener Strecken, die volkswirtschaftlich nützlich sind. denn andere Länder sind Österreich hier voraus. Volkswirtschaftlicher Nutzen bedeutet in diesem Der Verband der Bahnindustrie unterstützt ebenso Kontext für Kapsch auch, dass diese Strecken künf- die Ankündigungen, heimische Innovationen, die tig ebenso für die Schaffung der schon angespro- zur Klimaneutralität Österreichs beitragen, beson- chenen Experimentierräume für die heimische ders zu fördern. „Die Schaffung von Experimentier- Bahnindustrie genutzt werden können, um neue räumen kann hier wesentlich dazu beitragen, dass Innovationen – z.B. neue Antriebsarten wie Was- heimische Innovationen auch im Bahnsektor ra- serstoff – zu erproben. Gleichzeitig gibt es aber scher erprobt und zur Marktreife gelangen. Sie noch große Unsicherheiten über die Realisierung werden so schneller zum volkswirtschaftlichen Fak- und Finanzierung der ambitionierten Ziele. Dies tor für Österreich. In einem weiteren Schritt muss wird laut den Experten die größte Herausforde- die neue Bundesregierung aber auch beim Einsatz rung. hierzulande und beim Export dieser Innovationen unterstützend wirken, damit sich Österreich inter- Das Für und Wider national als Leitmarkt positionieren kann“, erklärt Für die Bahn spricht derzeit sehr viel im Bereich Kapsch. Auch die Umsetzung des vierten Eisen- des Personenverkehrs, da sie als eines der ältesten bahnpakets, das notwendige nationale Investitio- und – elektrisch betrieben – immer noch klima- nen im heimischen Bahnsektor beinhaltet, wird be- grüßt. Insbesondere das Bekenntnis zum Erhalt, zur För- Österreichischer Logistik-Tag derung und zum Ausbau von Regional-, Neben- Am 16. und 17. Juni 2020 treffen sich in Linz alle wesentlichen Stakehol- und Privatbahnen in Österreich, das auch die fast der der Bedarfsträger (Industrie, Handel) und Lösungsanbieter (Spedi- durchgängige Elektrifizierung dieser Strecken vor- tion, integrierte Dienstleister, Technologie & IT, Bildung & Forschung) zu sieht, ist von großer Bedeutung: „Genau diese einer umfassenden Bestandsaufnahme und Zukunftsdiskussion zur Wirt- Strecken sind als klimafreundliche Zubringer zu schaftslage. Weitere Infos unter: www.vnl.at Hauptverkehrsrouten essenziell und schließen Lü- DER REPORT 2020 LOGISTIK 13
mer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der WU Wien, „problematisch“ und würden zudem auch wenig bringen. Ist der Zug schon abgefahren? So musste die Bahn auch jüngst einen Rückgang im Güterverkehr verzeichnen. Im Jahr 2018 wur- den 105 Millionen Tonnen an Gütern auf dem österreichischen Schienennetz befördert, das ist ein Rückgang um 2,1 Prozent gegenüber dem vo- rangegangenen Jahr. Hier ist der Transitverkehr mit 30 Prozent (31 Mio. Tonnen) minimal gewich- tiger als der Inlandsverkehr mit 28 Prozent und 29 Millionen Tonnen. Ein gutes Viertel (26 Prozent, 27 Mio. Tonnen) wurde per Bahn importiert, 17 Pro- zent (18 Mio. Tonnen) exportiert. Auf den hiesigen Straßen ließen die österreichischen Unternehmer im Vorjahr hingegen 29,4 Millionen beladene Fahr- ten durchführen. Das sind um 100.000 mehr als Vorjahr. Sie transportierten dabei 393,3 Millionen Der Anteil der per Bahn im freundlichsten Transportmittel eine wirklich sinn- Tonnen, was einer Steigerung um 1,7 Prozent ent- Österreichverkehr trans- volle Alternative zum Fliegen oder zum Pkw dar- spricht. Dazu kommen 23,7 Millionen Leerfahrten, portierten Container liegt stellen kann. Beim Güterverkehr verhält es sich al- die Lkw waren demnach zu knapp 45 Prozent aus- über 90 Prozent, was die lerdings etwas anders: Die Transportkosten im gelastet. Die durchschnittliche Beförderungsweite Bahn zum führenden Ver- Schienengüterverkehr sind allgemein etwas höher von Waren auf der Straße betrug 47 Kilometer. kehrsträger macht. als auf der Straße, wobei die Bahn auch hier bei In diesem Kontext stößt die Bahn außerdem inner- Foto: RCG/David Payr Aspekten wie Umwelt und Zuverlässigkeit punkten halb Europas im wahrsten Sinne des Wortes auf kann. Obwohl umweltfreundlich, sind jedoch Emis- Grenzen: Denn bislang hemmen bürokratische sionen hinsichtlich Lärmbelästigung auch beim und nationalstaatliche Hürden wie unterschiedli- Schienenverkehr vorhanden. Diese lassen sich che Stromspannungen, nationale Zulassungen zwar durch entsprechende Maßnahmen wie oder die Tatsache, dass an der Grenze ein Lokfüh- Schallschutzkorridore abmildern, jedoch sind auch rer eingesetzt werden muss, der die Landesspra- diese ein Kostenfaktor. Im Nahverkehr spielt der che spricht, die Leistungsfähigkeit der Bahn. Mit Verkehrsträger Schiene bei der Transportlogistik dem längst fälligen Abbau dieser Barrieren wäre keine bedeutende Rolle mehr, da der Aufwand zur die Bahn auf einem Schlag wesentlich leistungsfä- Beförderung von Gütern erheblich höher ist als higer und leistbarer – und dadurch auch für den beim Straßengüterverkehr und eine Lieferung bis Güterverkehr attraktiver. zum Endabnehmer nur in Ausnahmefällen möglich ist. Die neuen Konsumgewohnheiten bzw. die in- Monumentales Versagen tensive Nutzung bequemer E-Commerce-Ange- Dass dies innerhalb der EU allerdings nicht unbe- bote tragen dazu bei, dass sich diese Entwicklung dingt ein großes und rasch umzusetzendes Anlie- noch verstärken wird. Insofern werden auch gefor- gen sein dürfte, offenbart auch ein anderes Defizit, derte Maßnahmen wie eine flächendeckende Lkw- mit dem die Bahn konfrontiert ist: Der Ausbau der Maut die Situation kaum entspannen. Die diesbe- Schieneninfrastruktur ist mehr oder weniger ein züglichen Überlegungen sind laut Sebastian Kum- Stückwerk bzw. wird er von den betroffenen Staa- ten nicht entsprechend koordiniert. Beispielhaft dafür ist der Brenner-Basistunnel, der bis Ende Entlastung am Brenner 2028 fertiggestellt werden soll. Die ÖBB Rail Cargo Group bringt mit dem TransFER Verona–Lübeck Etwa 70 Prozent des Brenner-Güterverkehrs gehen eine zweimal wöchentlich verkehrende Nonstop-Verbindung zwischen derzeit noch über die Autobahn, 30 Prozent über Verona und Lübeck auf Schiene. die Schiene. Mehr als 2,4 Millionen Lastwagen roll- Das neue Angebot verbindet ab sofort den norditalienischen Raum mit ten 2018 über den Brenner, erneut mehr als im Jahr der Hansestadt und dem nordosteuropäischen Raum. Als größter deut- zuvor. „Der Brenner ist die mit Abstand am stärksten scher Ostseehafen ist der Hafen Lübeck ein zentraler Umschlagspunkt frequentierte Nord-Süd-Verbindung Europas“, zwischen den Wirtschaftszentren Süd-, Mittel- und Nordeuropas und klagt der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. dem sich rasch entwickelnden Ostseeraum. Kunden aus dem skandina- „Während in der Schweiz der Verkehr seit Jahren vischen und norddeutschen Raum profitieren nun von einem lückenlo- rückgängig ist, steigt er am Brenner massiv an.“ sen Anschluss an das internationale Netzwerk der ÖBB-RCG. Ein Groß- Der Basistunnel soll nun dazu beitragen, dass sich teil der Sendungen via Lübeck kommt aus Skandinavien oder ist für die- das Verhältnis künftig drastisch zugunsten der sen Markt bestimmt. Schweden, Finnland und Norwegen sind ideal an Schiene ändert. Damit diese Rechnung allerdings Lübeck angebunden. Mit der Umsetzung erweitert die ÖBB RCG ihr aufgeht, müssen südlich und nördlich des Tunnels Leistungsgebiet und stärkt den kombinierten Verkehr zwischen Italien neue Gleise verlegt werden, um das vermehrte Auf- und Norddeutschland auf der umweltfreundlichen Schiene. Durch den kommen abzufangen. Jedoch gibt es diesbezüglich Transport von Planen- und Kühltrailern, Containern sowie Tankcontai- in Bayern Widerstände, die dazu führen, dass diese nern im zweiwöchentlichen Rundlauf wird das stark betroffene Transit- baulichen Maßnahmen voraussichtlich erst rund land Österreich um 6.144 Lkw-Fahrten entlastet. zehn Jahre nach der Eröffnung des längsten Eisen- bahntunnels der Welt von der Deutschen Bahn fer- 14 LOGISTIK DER REPORT 2020
tiggestellt werden. „Die europäische Verkehrspolitik Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktien- Der Ausbau des Schienen- darf nicht auf dem Rücken der Tirolerinnen und Ti- gesellschaft. Die Rail Cargo Austria AG ist gleich- netzes bedarf einer Ab- roler lasten“, nennt Landeshauptmann Platter das zeitig die operative Leitgesellschaft der Rail Cargo stimmung auf internationa- Problem konkret beim Namen und fordert effiziente Group. Mit 8.500 Mitarbeitern, Niederlassungen ler Ebene. Maßnahmen zur fairen Verteilung des Güterver- in ganz Europa und einem Jahresumsatz von rund Foto: RCG/David Payr kehrs über den gesamten Alpenbogen. 2,3 Milliarden Euro zählt die Rail Cargo Group zu den führenden Bahnlogistikunternehmen Europas. Der Lkw kommt zum Zug Die Rail Cargo Group betreibt gemeinsam mit star- Solche Herausforderungen bzw. Limitationen stel- ken Partnern ein flächendeckendes Netz an End- len für die ÖBB allerdings längst nichts Unbekann- to-end-Logistik in Europa und darüber hinaus bis tes dar, weshalb auch sie auf den intermodalen Asien. Sie verbindet europäische Ballungszentren Transport setzen. So ist die Rail Cargo Austria AG und Häfen mit prosperierenden Wirtschaftszentren eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Russlands, der Türkei bis nach China. l Werbung Nachhaltiges Wirtschaften am Terminal Graz Süd A ls Betreiber des Terminals Graz Süd wickeln die Steiermärkischen Landesbahnen in Kooperation mit dem Cargo Center Graz alle Eisen- bahn- und Umschlagtätigkeiten ab. Ne- ben wirtschaftlichen Überlegungen wer- den dabei auch nachhaltige Lösungen für die Logistik angestrebt. Der neue Containerstapler entspricht der Abgasnorm „Tier 4 Final“ und somit den strengsten Abgasvorschriften. Im tägli- chen Betrieb bedeutet das niedrigere Emissionen und weniger Kraftstoffver- brauch. „Wir haben beim Kauf auf ener- gieeffiziente Technologien im Sinne der Umwelt geachtet. Für die täglichen Kurz- strecken am Gelände setzen wir künftig auch auf Elektromobilität“, erklärt Direktor Ronald Kiss. Neben den neuesten Antriebssystemen spielen auch intelligente Logistikmodelle Terminalleiter Joachim Herler und Werkstättenleiter Georg Rieger vor dem neuen Containerstapler eine Rolle: Mit zwei Portalkränen und vier gemeinsam mit Direktor Mag. (FH) Ronald Kiss. Foto: StB Gleisen werden auf einer Fläche von 25.000 m² jährlich mehr als 200.000 Con- werden im Vergleich zum Lkw jährlich ca. minal durch die eigene zertifizierte Werk- tainer verladen. Durch die Direktverbin- 8.300 t CO2 eingespart. Für die Zwischen- statt repariert und für den Export wieder- dungen mit Containerzügen zwischen lagerung der Container steht ein Stell- eingesetzt werden. Dieser Service dient Graz und anderen europäischen Stand- platzvolumen von 6.200 TEU (Twenty-foot nicht nur den Kunden, sondern spart orten wie Koper, Triest, Neuss, Bremerha- Equivalent Unit) zur Verfügung. Bei Be- Leerkilometer und schont Ressourcen. l ven, Hamburg, Wien, Enns und Salzburg darf können die Container direkt am Ter- DER REPORT 2020 LOGISTIK 15
Bedeutende Weichenstellungen 2025 und 2027 werden Koralm- und Semmeringtunnel fertiggebaut sein und die Baltisch-Adriatische Achse als zentrale Europäische TEN-Verbin- dung wird die Steiermark und insbesondere das Cargo Center Graz in den Mittelpunkt von Ost-West Verkehren im Schienengüterverkehr rücken. F Das Cargo Center Graz ür das CCG bricht damit ein neues Zeitalter Durchsetzung solcher Ziele tut, und nicht nur er (CCG) und die Steiermärki- betreffend zusätzliche Bahnverkehre an und weiß, dass eine zusätzliche Verlagerung nur mög- schen Landesbahnen wer- man versucht, sich in strategischer und infra- lich ist, wenn sowohl die Strecken als auch die Ei- den in den nächsten Jah- struktureller Hinsicht darauf vorzubereiten. Das senbahnknoten rasch weiter ausgebaut werden. ren enorme Investitionen CCG hat als moderner Logistik-Hub großen Anteil Was hilft das schönste Logistik-Center der Umwelt, am Standort vornehmen. an der positiven Entwicklung der Region im Stand- wenn hauptsächlich Lkw rein- und rausfahren, weil Foto: CCG ort-Ranking. Die Wirtschaftsnachrichten fragten die Bahn auf der Strecke zu langsam oder zu teuer Franz Glanz und Norbert Wenzel, die Hauptgesell- ist. Glanz hofft auf eine enge Abstimmung mit der schafter des Cargo Centers Graz, wie sie die künf- neuen Ministerin und sieht in der Bestellung von tige Entwicklung einschätzen und was sie sich von Sektionschef Herbert Kasser zum Generalsekretär der neuen Regierung, die ein klares Bekenntnis für ein für die Eisenbahnbetreiber wichtiges Signal. eine verstärkte Verlagerung zum Kombinierten und Bahnverkehr ins Regierungsprogramm ge- Pragmatische Schritte schrieben hat, erwarten, und umgekehrt welche Norbert Wenzel, CCG Gesellschafter und erfolg- Vorschläge die Praktiker an die Politik hätten. reicher Unternehmer, führt ein namhaftes Spediti- onsunternehmen und ist einer der wenigen Logis- Wichtiges Signal tiker, die eigene Züge im Kombinierten Verkehr an- Franz Glanz, Gesellschafter und Geschäftsführer bieten. Er hofft auf Unterstützung beim Ausbau der des CCG, hält das Programm der neuen türkis-grü- Pyhrn-Schober-Achse für seine Shuttle-Züge zwi- nen Regierung im Umwelt- und Verkehrsbereich schen dem CCG und Deutschland sowie Benelux, für ambitioniert und mit einer klaren grünen Hand- weil er unter schwierigen Rahmenbedingungen schrift versehen – für ihn verständlich angesichts jährlich Tausende Lkw-Ladungen auf seine Züge eines Superministeriums in grüner Hand. Er hofft verlagert. Er weiß, dass speziell ein neuer Bosruck- auf pragmatische Schritte und Lösungen für die Er- Basistunnel notwendig und enormer Zeitaufwand reichung der großen Ziele, mit denen er sich dafür Fakt ist, aber mit seinem zukunftsorientierten durchaus identifizieren kann und die teilweise den Logistik-Konzept ist er Vorreiter bei der Verlage- „green new deal“ der EU übertreffen. Im Programm rung von der Straße auf die Schiene und spart da- spricht man vom „Masterplan Güterverkehr“ und mit der Steiermark und den steirischen Industrie- man möchte Kostenwahrheit der Verkehrsträger kunden 6.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Jährlich wer- herstellen unter Einbeziehung von CO2-Kosten den ca. 15.000 Lkw von der Straße auf die Schiene der Straße. Glanz weiß aus jahrzehntelanger Erfah- verlagert. Er sieht auch die Absicht, den Bahnstrom rung, wie schwer sich die Politik in der Um- und nicht weiter zu verteuern, sondern einzufrieren, als 16 LOGISTIK DER REPORT 2020
Werbung pragmatischen und ersten kleinen Schritt, die un- IMPRESSUM gleiche Kostensituation zwischen Lkw und Bahn zu Offenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz entschärfen. Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Tel. 0316/834020, Fax 0316/834020-10, office@euromedien.at, www.wirt- Investitionsvorhaben schafts-nachrichten.com Unternehmensgegenstand: Herausgabe des Mediums Wirtschaftsnachrichten Geschäftsführer Mag. Christian Steindl, der für die Blattlinie: Die Wirtschaftsnachrichten sind das unabhängige regionale Wirtschaftsmagazin für die Bundes- Logistik-Plattform des Cargo Centers Graz zustän- länder Österreichs, Themenschwerpunkte sind wirtschaftliche Entwicklungen in Österreich und international, dig ist, verweist darauf, dass das CCG und die Stei- Wirtschaftspolitik, Finanzen und Service für Unternehmer und Manager. Die Wirtschaftsnachrichten sind in ermärkischen Landesbahnen in den nächsten Jah- ihrer Blattlinie liberal, demokratisch und unabhängig von politischen Parteien, Interessenverbänden und Re- ren enorme Investitionen am Standort für den Aus- ligionsgemeinschaften. Herausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber: Josef Lipp bau des Kombinierten Verkehrs vornehmen. Damit Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Tel. 0732/781282, Fax DW 4, ooe@euromedien.at Stand- ortleitung: Mag. Harald Mühlecker Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Lengenfelder Straße soll ein Wachstum im Kombiverkehr für die nächs- 5, 3552 Stratzing, Tel. 01/2127440, noe@euromedien.at, wien@euromedien.at, burgenland@euromedien.at ten 20 Jahre möglich sein. Das CCG und STLB sind Standortleitung: Franz-Michael Seidl Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: Verlagsvertretung Ilse somit Vorreiter bei der Aufbereitung der infrastruk- Lipp: 5600 St. Johann/Pongau, Rettensteinweg 31, Tel. 0662/842841-0, salzburg@ euromedien.at, tirol@eu- turellen Voraussetzungen, damit die steirische In- romedien.at, vorarlberg@euromedien.at i.lipp@euromedien.at, Tel. 0664/5070706 Erscheinungsort: Graz dustrie zum Lkw konkurrenzfähige Angebote auf Chef vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Cordula Hofko Marketing&Vertrieb: Prok. Barbara Heider-Spak der Schiene erhält und die anvisierten Einsparun- Verkaufsleitung: Prok. Mag. Barbara Steiner Redaktion: Dr. Thomas Duschlbauer, Dr. Marie-Theres Ehren- gen bei den CO2-Emissionen erreicht werden kön- dorff, Mag. Sabine Fanta, Mag. Dr. Ursula Rischanek Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv nen. Ein klares Bekenntnis zur Verlagerung der Gü- Layout & Grafik: Hans Obersteiner Covergestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG Verlagsvertretung Slowenien: Busi- ter auf die Schiene, gepaart mit konkreten Maß- ness Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Tel./Fax +386/1/ 5181125,info@bmslovenia.si Verlags- nahmen, könnte zudem mithelfen, die großen vertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Tel. +385/1/6311-800, Fax DW Wirtschaftsregionen Wien, Linz und Graz mit regel- 810, info@bmcroatia.hr Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es mäßigen Systemverkehren zu verbinden. Das CCG gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Ver- fährt seit Jahren regelmäßige Containerzüge zwi- lagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: schen Werndorf und Koper bzw. Triest und plant, ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark Anwendbare für die Kunden des Cargo Centers Graz in Zukunft Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige zusätzliche Kombi-Angebote anzubieten, wenn Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 den politischen Absichten konkrete Schritte folgen Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weib- und somit der Güterverkehr auf der Schiene für die liche Personen ein. verladende Wirtschaft und die Speditionen wieder attraktiver wird. l Mit der GKB durch die schöne Weststeiermark! www.gkb.at Sicher und umweltbewusst!
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