Masterplan ERLEBNIS.DORTMUND - Endbericht Dortmund, Februar 2017
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Wie ist der Masterplan Inhalt ERLEBNIS.DORTMUND zu lesen 2 Wie ist der Masterplan ERLEBNIS.DORTMUND zu lesen 4 Präambel • als Bekenntnis zu einer lebens- und besuchenswerten Stadt mit vielen ausbaufähigen Potenzialen im Bereich Freizeit und Tourismus. 5 Summary • als Startpunkt für einen längerfristigen Umsetzungsprozess, der nur gelingen kann, wenn möglichst viele 7 1. Schritt für Schritt: Der Masterplanprozess Akteure über Branchengrenzen hinweg sich dauerhaft vernetzen und sich aktiv an der Realisierung der aufgeführten Maßnahmen beteiligen. 7 1.1 Erfolgreiche Vernetzung der Akteure 7 1.2 Lenkungs- und Arbeitskreissitzungen sowie Dialog • als Orientierung für alle Akteure aus dem Erlebnisbereich sowohl aus Dortmund, als auch von außerhalb 8 1.3 Die Arbeitskreise und ihre spezifischen Themen sowie für öffentliche und private Investoren, die sich in Dortmund engagieren möchten und sollen. 9 1.4 Teilhabe durch Einwohnerbefragung und Fachdialog • als Ergebnis eines längeren Diskussionsprozesses, an dem rund 200 Vertreter aus den verschiedensten 10 2. Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Bereichen teilnahmen: Unter anderem Touristiker, Hoteliers, Gastronomen, Museumsleitungen, Gästeführer, 10 2.1 Der Weg Dortmunds zu einem attraktiven Städtereiseziel städtische Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, die Westfalenhallen, Borussia Dortmund, Deutsches 11 2.2 Fakten und Zahlen zum Tourismus in Dortmund Fußballmuseum, Agenturen, Unternehmensverbände, DSW 21, Kultur-, Heimat- und Sportvereine, Stadt 12 2.3 Unsere Zielgruppen: Für wen wir das machen wollen teilorganisationen ... 17 2.4 Aktuelles Image und Bekanntheit Dortmunds 18 2.5 Wirtschaftsfaktor Tourismus: • Nicht zu vergessen als Zeichen der Wertschätzung von über 1.000 Dortmunder Einwohner, die mit ihren ERLEBNIS.DORTMUND mit bleibendem Wert Antworten wichtige Anregungen und Vorschläge einbrachten. 20 3. Neue Trends im Freizeitgeschehen: Städte im Wettbewerb um weiche Standortfaktoren 20 3.1 Individualisierung und Emotionalisierung 20 3.2 Digitalisierung, Globalisierung und nachhaltige Mobilität 20 3.3 Demographischer Wandel 21 3.4 Freizeit zwischen Do-it-yourself und Kommerzialisierung 21 3.5 Sport- und Outdoortrends 21 3.6 Kultur und Kreativität als Treiber der Stadtentwicklung 22 3.7 Szeneviertel, Food- und Nightlifetrends 23 4. Stärken und Schwächen des Freizeit- und Erlebnisstandorts Dortmund 27 5. Zielgerichtet in die Zukunft: ERLEBNISSTADT.DORTMUND 27 5.1 Das 2-Millionen-Ziel und unsere Leitlinien 27 5.2 Leitlinien als Orientierung zur Umsetzung des Wachstumsziels 28 5.3 Profilthemen für Dortmund 31 6. Maßnahmen für das ERLEBNIS.DORTMUND: So wollen wir es konkret angehen 31 6.1 Handlungsfeld Infrastruktur und Qualität 36 6.2 Handlungsfeld Erlebnisräume für Dortmund 39 6.3 Handlungsfeld Events, Routen und Produkte 43 6.4 Handlungsfeld Kommunikation, Organisation und Marketing für ein ERLEBNIS.DORTMUND 46 6.5 Erfolgskontrolle und Monitoring 47 Evaluation Hinweis: Im Masterplan werden einzelne Dortmunder Freizeit- einrichtungen und Veranstaltungen aufgeführt. Diese stehen 47 Danksagung immer nur beispielhaft für alle anderen. Alle nicht genannten sind ebenfalls wichtige Bausteine des ERLEBNIS.DORTMUND. 3
Präambel Summary Der Masterplan ERLEBNIS.DORTMUND zielt darauf ab, das Image und die Sichtbarkeit Dortmunds als Erlebnis- und Freizeitstandort zu verbessern – sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene. Das Wichtige in Kürze Zentrales Ergebnis des Masterplan-Prozesses ist eine Strategie für den Freizeit- und Erlebnisstandort Dortmund mit … Drei zentrale Fragen stehen im Mittelpunkt des Masterplanes • 800.000 zusätzliche Übernachtungen in 8 Jahren und ERLEBNIS.DORTMUND • somit das Erreichen von 2 Millionen Übernachtungen im Jahre 2024, • Wie gelingt es, die beste- • Welches Profil soll der Erleb- • Wie akquirieren wir weitere • einem endogenen Wachstum auf Basis eigener Potenziale (ohne Neupositionierung), henden Akteure und Einrich- nisstandort Dortmund erhal- attraktive Einrichtungen und • Zuwächsen vor allem bei den freizeitorientierten Übernachtungen für Kurzurlaube (Einzugsbereich aus tungen miteinander zu ver- ten und mit welchen Maß- siedeln neue touristische den umliegenden Regionen und aus dem nahen europäischen Ausland sowie Tagesreisen). netzen und neue Angebote nahmen soll dies aufgebaut Unternehmen an? zu schaffen, die die Attrakti- und verstärkt werden? Wichtige Grundlage zum Erreichen dieses Wachstumsziels ist die Einigung auf die künftig konsequente Profi vität Dortmunds erhöhen? lierung des Erlebnisstandorts Dortmund mittels der Profilthemen FUSSBALL.KULTUR, BIER.ERLEBEN und DORTMUND.URBAN – Themen für die Dortmund sowohl bundesweit als auch nach innen bei Akteuren wie Einwohnern stehen kann. Sie sollen Besuchsinteresse bei neuen, freizeitorientierten Gästen wecken und Imagebefragungen und Städterankings zeigen, dass Dortmund von der Mehrheit der Bundesbürger noch immer Dortmund erkennbar von anderen Städten im In- und Ausland abheben. als wenig attraktive Industriestadt gesehen wird. Der fulminant bewältigte Strukturwandel der letzten Jahr- zehnte von der Stahl-, Kohle- und Bierstadt zum modernen Dienstleistungs- und Technologiestandort spiegelt Um dieses Profil nach außen erfolgreich kommunizieren und mit entsprechenden Angeboten vermarkten zu sich hingegen noch zu wenig im Außenbild Dortmunds wieder. Dies gilt trotz erfolgreicher Umsetzung kultu können, benötigen wir die Schaffung leistungsfähigerer Marketing- und Kooperationsstrukturen mit reller Leitprojekte wie dem Konzerthaus und dem Dortmunder U sowie weiterer Großmaßnahmen, wie dem einer Bündelung der Aktivitäten im Bereich Kommunikation, Veranstaltungen und touristische Vermarktung. Deutschen Fußballmuseum oder dem PHOENIX See. Der Schwerpunkt liegt neben organisatorischen Maßnahmen und Budgetausweitung in der Umsetzung einer stärker zielgruppenorientierten, emotionalen und imagebildenden, vor allem online-basierten Kommu- Mit einer gezielten Profilierung bei Freizeit- und Gleichzeitig sind Voraussetzungen für die Ansiedlung nikation mit DORTMUNDtourismus als zentraler Kommunikationsplattform, der Überarbeitung des touristi- Tourismusthemen sollen daher zukünftig eiterer Angebote zu schaffen und zwar vor allem aus w schen Leitsystems sowie dem Ausbau digitaler Gästelenkung. • der wachsende Tourismus- und Freizeitsektor in • der Freizeitwirtschaft, Nur mit einem kontinuierlichen Ausbau von Hotelkapazitäten kann dabei die notwendige Ansiedlung der Stadt weiter gestärkt, • der Gastronomie, weiterer bedeutender Events sowie auch begleitender Infrastrukturen vor allem im Bereich der Freizeit • die Anzahl von Tagesbesuchern und Übernach- immobilien, Gastronomie sowie bei (Trend-) Sportangeboten gelingen. Qualitative Ziele sind hier image • der Hotelbranche, tungsgästen gesteigert werden. prägende Freizeiteinrichtungen, eine Diversifizierung der Hotelinfrastruktur, neue gastronomische • Festivals, Events und Kongressen. Konzepte mit Außenflächen und zusätzliche Standorte für Open-Air-Events. Erlebnisräume wie ein mögliches Fußballviertel Borsigplatz, verschiedene Nightlife- und Szeneviertel, eine Dies geschieht vor dem Hintergrund eines bis dato zwar wachsenden, aber zunehmend umkämpften Städterei- Sport- und Eventmeile Strobelallee, aber auch touristische Routen zu den Profilthemen und eine nachhaltige semarktes. 2016 mussten die führenden 20 Städte in Deutschland erstmals eine rückläufige Entwicklung der Freizeitmobilität sind zu touristischen Produkten zu vernetzen und zu vermarkten. Übernachtungen hinnehmen. Warum Erlebnis? Erlebnisorientierung ist ein dominierender wichtiger. Im Vordergrund steht nicht mehr die Trend im Freizeit- und Tourismusbereich. In einer Befriedigung von Bedürfnissen, sondern das neu Zeit, in der sich Produkte und Dienstleistungen geschaffene Erlebnis und die damit hervorgeru- qualitativ immer geringfügiger unterscheiden, fenen Emotionen! „Erlebnisse“ werden zu eigen- suchen Konsumenten nach anderen Auswahl ständigen Angeboten und von Touristen explizit faktoren. „Soft Factors“, so genannte „weiche nachgefragt. Neue Erlebnisangebote wie z. B. so Faktoren“ wie Design und Sinngehalt, kreative genannte „Escape Games bzw. Rooms“ stehen Kombinationen zwischen Produkt und Service stellvertretend für diese Entwicklung. wie z. B. „Connected Drive“ im Auto werden 4 Präambel Summary 5
Profilthemen Routen 1. Schritt für Schritt: Der Masterplanprozess • Fußball.Kultur,Bier.Erleben, Dortmund.Urban, • Touristische Routen und Mobilität entwickeln Leben & grüne Stadt inklusive Shopping, • „Grüne Routen“ zur Profilierung Neben der Erarbeitung der Strategie und den Maßnahmen, ist der Masterplan vor allem ein Gastronomie, Museen Vernetzungsprozess! • Themenrouten z. B. für Fußball bzw. Sport, urbanes • Strukturwandel erlebbar machen Dortmund etc. • Jugend- und Subkultur touristisch nutzen Übersicht Kultur Events der Arbeitskreise Masterplan Freizeit Sport ERLEBNIS.DORTMUND Kommunikation Infrastruktur • Zentrale Onlineplattform mit Veranstaltungs-/ • Ausbau der Hotelinfrastruktur Eventkalender • Neue Gastronomie-Konzepte mit Außenflächen Tourismus Nightlife • Überarbeitung touristisches Leitsystem – • Investitionen in den Bestand Digitale Gästelenkung • Ausbau Freizeit- und Erlebnisinfrastruktur • Zielgruppenorientierte Ansprache über DORTMUNDtourismus 1.1 Erfolgreiche Vernetzung der Akteure Nur wenn es gelingt, die Ressourcen der lokalen Akteure zur Entwicklung und Profilierung des Erlebnis- und Freizeitstandorts Dortmund zu vernetzen, können die vorhandenen Potenziale erfolgreich zu einer klaren Strategie gebündelt und zielgerichtet eingesetzt werden. Für den Masterplan ERLEBNIS.DORTMUND erarbeiteten die sechs thematischen Arbeitskreise – Tourismus, Freizeit, Sport, Events, Kultur, Nightlife – mit je zwei Sprechern aus den eigenen Reihen und externer Modera tion eine SWOT-Analyse sowie Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen. Die Arbeitskreismitglieder kamen jeweils aus verschiedensten Branchen und Bereichen und wurden themenübergreifend gemischt, um Organisation Bündelung möglichst breit zu diskutieren. Perspektivisch: • Kreativquartiere verbinden Die verschiedenen Dortmunder Akteure wurden so in den Moderationsprozess eingebunden, dass bei ihnen • Aufbau einer Zentralen Organisationsstruktur für • Fußballviertel Borsigplatz, Sport- und Eventmeile eine hohe Identifikation mit den erarbeiteten Entwicklungsrichtungen für die Themenfelder entstehen konnte. Veranstaltungen, touristische Vermarktung und Strobelallee Kommunikation • Nightlife- und Szeneviertel profilieren • Modernes Besucherleitsystem etablieren 1.2 Lenkungs- und Arbeitskreissitzungen sowie Dialog Die Lenkungsgruppe unter Leitung der Wirtschaftsförderung, bestehend aus Arbeitskreissprechern, Dortmund- Agentur und Vertretern der Stadtverwaltung sowie der Politik steuerte den Diskussionsprozess, bewertete die Ergebnisse der Arbeitskreissitzungen und verdichtete alles zur Gesamtstrategie. Über eine Einwohnerbefragung mit überdurchschnittlicher Beteiligung im Sommer 2016 und dem Fachdialog im September kamen Bürgerinnen und Bürger zu Wort. 6 Schritt für Schritt: Der Masterplanprozess 7
g g g ng un un un 16 6. ng ng 22 g zu 4. . 16 ./ n lt tz tz 1. / u zu .0 21 z u ta it si 07 si & itz ss ns it s & it is „Dortmund sollte ruhig selbstbewusster sein! Ähnlich wie es Köln ei 16 s s ss ei 16 s s re ra kr 6. ei kr . 16 e i 4 . rei sk ve .0 r 16 g s .1 1 k r 16 s ng 30 sk 15 tsk ss 3. ng 6. n 18 s . / eit .0 k u . 17 u .– eit . 16 u und D’dorf sind! Wir stehen zu unserer Vergangenheit und sind .0 u ei l 10 n k 0 9 en k 02 c h .0 2 9 rb 1 6 rb 13 n rb Le Le bs A A A L ./ A 2. 2. 3. 3. 1. 1. 14 Anfang 2017 stolz darauf. Gleichzeitig sind wir aber nicht von gestern, sondern Expertengespräche Bürgerbeteiligung Fach-Dialog am 28.09.16 Bericht Einbringung Masterplan in innovativ und weltoffen!“ den Rat Zitat aus der Einwohnerbefragung 2016 1.3 Die Arbeitskreise und ihre spezifischen Themen 1.4 Teilhabe durch Einwohnerbefragung und Fachdialog Arbeitskreis Tourismus Das Beherbergungsgewerbe und die Gastronomie gehören zu den Gewinnern des Strukturwandels in Dort- Tourismus- und Freizeitentwicklung sowie eine gezielte Imageprofilierung müssen durch die eigene Bevölkerung mund. Die freizeittouristische Nachfrage wächst, ebenso die Zahl der Geschäftsreisenden. Wichtige Herausfor- mitgetragen werden – Stichwort: Tourismusbewusstsein. Sonst lassen sich ein Image als Freizeit- und derungen bestehen künftig darin, Freizeitangebote in touristischen Produkten zu bündeln, aber auch neue Erlebnisstandort oder bestimmte Profilthemen nicht glaubwürdig nach außen transportieren. Großmaßstäbige Kongressformate aufzubauen und so die Attraktivität Dortmunds als Reisedestination zu stärken. Hotel-, Veranstaltungs- oder Freizeitprojekte können am Widerstand von Anwohnern scheitern, wenn man sie nicht entsprechend sensibilisiert und mitnimmt. Des Weiteren profitieren die Bürger Dortmunds selbst von Arbeitskreis Freizeit einer Attraktivitätssteigerung bei Infrastruktur, Freizeitangeboten und Veranstaltungen. Diesen Zusammen Die Freizeitwirtschaft ist als Querschnittsbranche ein Wachstumsbereich mit Potential und ist ein bedeutender hängen wurde durch eine Online-Bevölkerungsbefragung im Sommer 2016 Rechnung getragen. Rund 1.000 Arbeitgeber. Im Blickpunkt steht ein vielfältiger Sektor und die Frage, wie kann er einen möglichen Beitrag Dortmunder haben sich daran mit wertvollen Anregungen und Einschätzungen beteiligt. In einem Fachdialog zum Erlebnisstandort Dortmund leisten? Von Freizeitdienstleistungen wie Events, Sportveranstaltungen, Infra- konnten sich am 28. September 2016 im domicil über 60 weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger zum strukturen wie Freizeitparks, Museen, Theater, Sportanlagen, aber auch der Einzelhandel als Shoppingangebot Stand des Masterplans informieren und mitdiskutieren. generell sowie Fachhandel mit Freizeitprodukten, Sportartikeln, Kleidung und Spiele. Positives Fazit dieser Partizipationsmaßnahmen: Sowohl die befragten Einwohner als auch der erweiterte Arbeitskreis Kultur Kreis der Fachexperten befürworten die künftige Ausrichtung Dortmunds als Freizeit- und Erlebnisstandort. Leitprojekte wie das Konzerthaus oder das „Dortmunder U“ gelten international als gelungene Beispiele für Gleichzeitig sehen sie jedoch den hohen Handlungsbedarf bei der Stadt und den privaten Akteuren, um im Stadt- und Quartiersentwicklung durch kulturelle Belebung. Die Kulturmeile vom „Dortmunder U“ über Wettbewerb der Städte in Deutschland und Europa künftig bestehen zu können. das Deutsche Fußballmuseum bis zum Konzerthaus Dortmund ist eindrucksvolles Zeugnis einer langjährigen Entwicklungsstrategie. Diese gilt es als touristische Anziehungspunkte sichtbarer zu machen, mit anderen Angeboten zu verknüpfen und weiterzuentwickeln. 0% 20% 40% 60% 80% 100% Arbeitskreis Events Dortmund verfügt mit dem Messe- und Kongresszentrum Westfalenhallen über eine lange Messe- und Veranstal- Dortmunder befürwor- Dortmund braucht mehr innovative tungstradition, ergänzt wird diese um viele öffentliche Einrichtungen mit kulturellen Aktivitäten und zahlreiche privat ten die Realisierung Freizeitprojekte mit überregionaler Strahlkra. weiterer Freizeitprojekte, wirtschaftliche Veranstaltungsorte. Mit der ‚Best of Events‘ existiert in Dortmund eine Eventmesse mit internatio sind gegenüber Besu- naler Bedeutung. Wie lassen sich überregional bekannte Festivals wie „Juicy Beats“ oder aber auch der Dortmunder chern aufgeschlossen Die Einwohner Dortmunds sind gegenüber Weihnachtsmarkt bis hin zu vielen Kleinfestivals besser zur Attraktion für auswärtige Besucher bündeln und wie und sehen Handlungs- Touristen aufgeschlossen und gastfreundlich. tragen sie gezielter zur Profilierung Dortmunds als Reise- und Besuchsziel bei ihren jeweiligen Zielgruppen bei? bedarf im Wettbewerb mit anderen Städten Arbeitskreis Sport Ich fühle mich in den Straßen und auf Quelle: Einwohnerbe- fragung in Dortmund, den Plätzen in Dortmund sicher. Der Sport hat für Dortmund eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung und ist insbesondere mit dem interna dwif 2016 tional bekannten Protagonisten Borussia Dortmund (BVB) sowie der jüngeren Attraktion, dem Deutschen Fußballmuseum wichtiges Aushängeschild für die Stadt. Wie lassen sich nationale und internationale Sportver- Dortmund bietet bereits ausreichend araktive anstaltungen, Sport- und Freizeitangebote für Dortmunder, aber vor allem auch für die Ansprache auswärtiger Freizeitangebote für alle Zielgruppen. Besucher nutzen? Wie lässt sich deren Attraktivität für alle Zielgruppen, auch im Sinne der Inklusion steigern? Dortmund kann sich in seinen Freizeit- Arbeitskreis Nightlife und Tourismusangeboten mit anderen Das Dortmunder Nachleben hat einiges zu bieten, von Konzerten in den verschiedenen Locations über Partys Großstädten messen. in den Clubs und Diskotheken bis hin zum gastronomischen Angebot. Ausgehend vom bereits vorhandenen Netzwerk ‚Ausgehen-in-Dortmund‘ gilt es die Rahmenbedingungen für eine weitere Angebotsentwicklung zu Es kommen bereits jetzt zu viele Tages- und verbessern, Nightlife für Messebesucher, Geschäftsreisende und Städtetouristen stärker zugänglich zu machen Übernachtungsgäste nach Dortmund. und mit anderen Angeboten zu verknüpfen. stimme voll und ganz zu stimme zu stimme eher nicht zu stimme nicht zu Kann ich nicht beurteilen 8 Schritt für Schritt: Der Masterplanprozess Schritt für Schritt: Der Masterplanprozess 9
2. Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Konzerthäuser, Opernhaus, Ballett und das Schauspielhaus sind Aushängeschilder. Nicht zuletzt der Weihnachts- markt mit dem größten Weihnachtsbaum der Welt zieht viele tausend auswärtige Besucher in die Stadt. Dass dies auch von Gästen honoriert wird, zeigen die steigenden Übernachtungszahlen. So konnte Dortmund Ausgangsbasis für eine auf die Zukunft ausgerichtete Strategie ist die kompakte und pointierte erstmalig 2013 die 1 Million Grenze überschreiten. Seitdem sind überdurchschnittliche Steigerungszahlen zu Bestandsaufnahme. verzeichnen. Das Dortmund zunehmend auf der Landkarte der Hotelentwickler auftaucht, zeigen Gespräche auf der Immobilienmesse Expo Real und neue Hotelprojekte in der Stadt. Die Geschichte Dortmunds in den letzten fünfzig Jahren hat gezeigt, dass die Stadt in der Lage ist große Her- 2.1 Der Weg Dortmunds zu einem attraktiven Städtereiseziel ausforderungen zu meistern und sich der Zukunft stellt. Dortmund ist zu einer attraktiven Reisedestination ge- Über viele Jahrzehnte wurde Dortmund nachhaltig durch die Montanindustrie geprägt. Kohle, Stahl und Bier worden. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Viele Großstädte sind dabei, sich stärker touristisch aufzustellen. kennzeichneten das Bild der Stadt. Mit Einsetzen der Stahlkrise Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts Hier gilt es eigene, individuelle Lösungen für Dortmund zu erarbeiten, um so die Attraktivität weiter zu steigern. änderte sich dies sehr einschneidend. So verlor Dortmund in der Zeit von 1960 bis 1994 rund 90.000 Industrie- arbeitsplätze. Auch die Stellung als ‚Europas Bierstadt Nr. 1‘ verlor die Stadt durch Absatzeinbrüche und Fusio- nen. Heute gibt es nur noch einen großen Braus tandort in der Stadt. Die letzte Zeche (‚Minister Stein‘) schloss bereits 1987 ihre Pforten. Schon sehr früh hat Dortmund auf die Herausforderungen des Strukturwandels re- 2.2 Fakten und Zahlen zum Tourismus in Dortmund agiert und entscheidende wirtschaftliche und städtebauliche Akzente gesetzt. So wurde 1968 die Universität Eine positive Angebots- und Nachfragedynamik schafft gute Voraussetzungen zur Weiterentwicklung des Tourismus gegründet, 1971 folgte, aufbauend auf eine lange Tradition, die Fachhochschule Dortmund. Mit der Eröffnung des TechnologieZentrumDortmund 1984 begann eine neue Erfolgsgeschichte. Die Nachfrage auf dem Dortmunder Beherbergungsmarkt entwickelte sich in den letzten Jahren durchweg positiv. Das gewerbliche Bettenangebot stieg um rund 18 % an und lag zuletzt bei fast 7.500 Betten. Zum Ver- So ist die Wirtschaft heute geprägt von Dienstleistung und Technologie. Der TechnologieParkDortmund als gleich: In Nordrhein-Westfalen stieg das Angebot lediglich um 7 % und in Deutschland um weniger als 2 %. erfolgreichster Technologiepark Deutschlands wurde zum Sinnbild des Wandels. Heute prägen IT, Logistik, Ge- Die Nachfrage legte insgesamt mit einem Plus von 32 % noch deutlicher zu. Auch hier weist die Stadt Dortmund sundheitswirtschaft, Energieversorgung und Dienstleistungen die Dortmunder Wirtschaft. Digitalisierung, Big wesentlich höhere Wachstumszahlen als Nordrhein-Westfalen (+15,6 %) und Deutschland (+14,7 %) aus. Die Data und Industrie 4.0 sind aktuelle Stichpunkte mit denen sich Forschung und Wirtschaft auseinandersetzen. positive Marktdynamik führte bei den Dortmunder Beherbergungsbetrieben zu einer Auslastungssteigerung der Betten von 40,9 % (2010) auf 44,7 % (2015). Die Betriebstypen Hotels und Hotels garnis weisen mit fast 46 % Wichtige stadtbildprägende Bauten entstanden: Erweiterungen der Westfalenhalle, die Spielbank Hohensyburg, die eine noch höhere und sehr gute Auslastungsrate aus. Die Bettenauslastung liegt damit auch deutlich über dem DASA, das neue Rathaus, das Harenberg City-Center oder das Haus der Bibliotheken durch Mario Botta. Die Innen- bundes- und landesweiten Durchschnitt von rund 37 %. stadt wurde deutlich aufgewertet. Es entstanden das Konzerthaus in der Brückstraße oder das Multiplexkino am Nordausgang des Hauptbahnhofes. Aus innerstädtischen Parkplätzen wurden attraktive und belebte Stadtplätze mit Die Werte für das 1. Halbjahr 2016 setzten die positive Entwicklung fort. Das Dortmunder Angebot stieg im Kneipen, Restaurants, Einzelhandel und Stadtfesten. Musik spielt eine immer wichtigere Rolle. Das Mikrofestival Vergleich zu 2015 erneut um 1,2 %, die Nachfrage um 12,5 %. Unter anderem trug eine überdurchschnittlich oder die neuen Cityring-Konzerte sind Frequenzbringer in der City. Mit der Thier-Galerie als Shopping-Center wurde gute Entwicklung bei der Auslandsnachfrage (+7,7 %) zum erneuten Wachstum bei. Dortmund wird auch bei das Einkaufsangebot deutlich verstärkt. Dortmund ist eine Einkaufsstadt mit überregionaler Bedeutung. ausländischen (Übernachtungs-)Gästen beliebter. Dortmund ist auch zu einer Festivalstadt geworden. Von Juicy Beats mit jährlichen 50.000 Besuchern im West- Eine Hotelmarktstudie aus dem Jahr 2014 geht über einen Zeithorizont von 10 Jahren von einem Bedarf von falenpark, RuhrHOCHdeutsch als Mekka des Kabarett-Festivals bis hin zum eBike-Festival, um nur einige zu 1.400 bis 1.800 zusätzlichen Zimmereinheiten aus. Dies entspricht einem Potenzial von einem zusätzlichen nennen, bietet sich über den ganzen Sommer für alle Geschmäcker ein vielfältiges Angebot. größeren Kettenhotelbetrieb pro Jahr. Dortmunds Geschichte ist Teil des Strukturwandels und kann mit Stolz präsentiert werden. Die Zeche Zollern, die Kokerei Hansa, der Hammerkopfturm auf Minister Stein, die Hochöfen und Hallen auf PHOENIX West stehen als Zeugnisse der Montangeschichte. Sie sind aber auch Kulisse für neue Inhalte. Klettern in der Kokerei Hansa, ‚Geierabend‘ auf der Zeche Zollern, der Skywalk auf den Hochöfen, die Wandlung der PHOENIX Halle zu einer Konzerthalle sind gelungene Beispiele für neue, zeitgemäße (Freizeit-)Nutzungen. Überdurchschnittliche Angebots- und 140% Nachfragesteigerung 135% Dortmund Dabei gilt es auch immer den Blick in die Region zu werfen. Das Ruhrgebiet bietet eine Vielfalt an kulturellen für Dortmund + 18% und industriegeschichtlichen Angeboten. Neue Initiativen wie z. B. die Restaurierung des Pumpspeicherwerkes in den Beherbergungs- 130% ‚Koepchenwerk‘ in Herdecke vergrößern die Angebotsvielfalt. Umgeben ist Dortmund von attraktiven, ländlich betrieben Dortmunds 125% geprägten Bereichen wie dem Sauer- und Münsterland. Dortmund selbst, für Auswärtige immer eine überra- – pro Jahr besteht ein zusätzlicher Bedarf 120% schend grüne Stadt, bietet viele Möglichkeiten der Naherholung, der Westfalen- und Rombergpark und der Zoo eines neuen Hotels mit 7.456 Been sind herausragende Beispiele. 115% rund 180 Zimmer 110% Quelle: Statistisches Dortmund hat auch an seiner Freizeitinfrastruktur gearbeitet. Der Signal Iduna Park ist das größte und schönste Bundesamt, Infor- 105% Fußballstadion Deutschlands. Das domicil ist einer der bekanntesten Jazz-Clubs. Das Dortmunder U ist zum neuen mation und Technik Nordrhein-Westfalen 100% Wahrzeichen der Stadt geworden. Mit der Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums hat Dortmund ein nationa- – Landesdatenbank les Museum erhalten. Die Dortmunder City ist zu einem urbanen Lebensort geworden, in der auf kurzem Wege 95% viele unterschiedliche Angebote zu erreichen sind. Sie ist Museums- und Shoppingmeile, sie bietet Restaurants 10 14 12 13 15 11 und Nightlife sowie Übernachtungsangebote. Das Konzerthaus spielt in der Champions-League der europäischen 20 20 20 20 20 20 Dortmund NRW Deutschland 10 Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Dortmund 11 140% + 32% 135%
95% 10 14 12 13 15 11 20 20 20 20 20 20 Dortmund NRW Deutschland Dortmund kostenpflichtigen Übernachtungen und Verpflegungsleistungen sowie der längeren Verweildauer in Dortmund Überdurchschnittliche 140% + 32% ökonomisch besonders interessant. Dabei bildet das wirtschaftlich bedingte Geschäftsreisesegment die tragen- Angebots- und Nachfragesteigerung 135% de Säule, zusätzliche Potenziale sind bei den freizeitmotivierten Kurzurlaubern zu erschließen. 1,13 Mio. für Dortmund 130% Übernachtungen Quelle: Statistisches Bundesamt, Infor- 125% Aufenthaltstage 3,3 Mio. mation und Technik 120% durch Besucher in Verwandten- und Bekanntenbesuche (VFR) Nordrhein-Westfalen Dortmund – Landesdatenbank 115% 3,13 Mio. Quelle: Tagesreisen der 110% Deutschen, dwif 2014 1,1 Mio. (n=249); Tourismus- 105% und Hotelmarktstudie am Standort Dortmund, Kurzurlauber 100% dwif 2014, Online- Befragung Hotels (n=16); 350.000 95% Wirtschaftsfaktor Tourismus für Dortmund, 750.000 dwif 2013; Statistisches 34,46 Mio. 10 14 12 13 15 11 20 20 20 20 20 20 Landesamt NRW Tagesausflügler Dortmund NRW Deutschland 28,22 Mio. 6,24 Mio. Die touristischen Nachfragegründe der Stadt sind vielfältig. Wichtige Nachfragegeneratoren sind hier natürlich die Messe- und Kongressanbieter sowie die rund 30.200 Unternehmen, aber auch wissenschaftliche Einrichtun- gen. Sie generieren häufig durch Projektmitarbeiter, Kongresse und Fachveranstaltungen eine nicht zu unter- schätzende Nachfrage. Rund um die Technische Universität Dortmund und der Fachhochschule Dortmund hat sich eine vielfältige Lehr- und Forschungslandschaft entwickelt. privat geschälich Sowohl für geschäftliche – Messen, Kongresse – als auch privat motivierte – Veranstaltungen, Konzerte – Reisen Besuchsmotive für Dortmund dient die Westfalenhalle als wichtiger Nachfragegenerator. In ihr finden jährlich rund 200 Veranstaltungen Freizeitorientierte Übernachtungsgäste wollen in Dortmund vor allem Sehenswürdigkeiten besuchen. Motiv mit rund 1,5 Mio. Besuchern statt. Bis dato war die Westfalenhalle Schauplatz von mehr als 30 Welt- und 50 für einen Dortmund-Besuch ist bei den Übernachtungsgästen zu 68 % geschäftlich. Das restliche Drittel besucht Europameisterschaften. Nicht zuletzt ist der BVB mit seinen Bundesliga, Pokal- und internationalen Spielen die Stadt vor allem um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen (70 %), das Kunst- und Kulturangebot zu nutzen ein bedeutender Frequenzbringer für die Stadt. (43 %) oder aufgrund des Ortsbildes sowie des Unterhaltungsangebotes (26 % / 22 %). Ein Viertel der freizeit- motivierten Gäste besucht Dortmund aufgrund von positiven Erfahrungen in der Vergangenheit. Das zeigt die aktuelle Auswertung der für den Masterplanprozess beauftragten Gästebefragung im Rahmen des Quali- 2.3 Unsere Zielgruppen: Für wen wir das machen wollen tätsmonitors 2016. Die Umsetzung des Masterplans ERLEBNIS.DORTMUND und sich daraus entwickelnde Freizeit- und Tourismus- angebote richten sich an mehrere Zielgruppen: Die eigenen Einwohner, an die von außen kommenden Über- Image Dortmunds nachtungsgäste sowie die Tagesbesucher. Für das touristische Marketing sind vor allem die von außen kommen- den Zielgruppen relevant. Je nachdem kommen auswärtige Besucher aus freizeitorientierten oder und Motivation für den Besuch 32% Übernachtungsgäste geschäftlichen Motiven. Quelle: Top 5 Besuchsgründe für Urlaubsgäste Sonderauswertung dwif 2016, Tagesreisen • Sehenswürdigkeiten 1. Die größte Gruppe sind freizeitorientierte Tagesbesucher aus der Region bis hinein in die Niederlande, die der Deutschen und • Kunst- und Kulturangebot neben dem Besuch von Verwandten, Freunden und Bekannten vor allem wegen der Einkaufsmöglichkeiten Qualitätsmonitor • Orts-, Stadtbild / Architektur nach Dortmund kommen. 68% • Gute Erfahrungen in der Vergangenheit 2. Gleich darauf folgen Tagesgeschäftsreisende, die jedoch aufgrund ihres sehr gezielten Kurzaufenthaltes • Veranstaltungen und Unterhaltungsangebot für ein touristisches Marketing schwieriger anzusprechen sind. 3. Ähnliches gilt für den VFR-Besucherverkehr (Verwandte/Freunde), der in privaten Wohnungen übernachtet und der nur durch die Dortmunder Einwohner erreicht werden kann. 18% Tagesgäste Hauptbesuchsanlass Tagesausflügler Eine spezielle Gruppe im VFR–Segment besteht in den zu Besuch kommenden Verwandten aus den Herkunfts- • Besuch von Verwandten und Bekannten ländern ausländischer Neubürger in Dortmund, z. B. aus der Türkei oder etwa Russland. Spezifische Marketing- • Einkaufsfahrt (nicht täglicher Bedarf) maßnahmen müssten aber auch hier unkonventionelle Wege beschreiten. • Besuch einer speziellen Veranstaltung 4. Zahlenmäßig betrachtet bilden die Übernachtungen von Städtereisenden und Geschäftstouristen in Hotels, Pensionen die kleinste Gruppe. Sie sind aber wegen der deutlich höheren Tagesausgaben pro Kopf, 82% privat geschälich 12 Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund 13
Die Tagesgäste kommen primär nach Dortmund, um einzukaufen, zu bummeln (47 %), Verwandte oder Be Zufriedenheit mit kannte zu besuchen (42 %) oder in Restaurants, Cafés oder Bars zu gehen (38 %). Zum Vergleich: In Berlin oder dem Angebot 1,0 Hamburg geben nur 25 % bzw. 30 % der Ausflügler Einkaufen als Aktivität an. Quelle: Qualitätsmonitor 1,5 Einwohner Dortmund Mai-Oktober • Vielfalt & Qualität Sie sind in erster Linie freizeitorientiert, nur 18 % der Tagesausflüge sind Geschäftsreisen. Auch im gesamten 2016 (n=171 (Dortmund) 2,0 des Freizeitangebotes: durchwachsen bzw. 1.979-2.246 (Städte Ruhrgebiet liegt das VFR-Motiv auf Platz 1, wie Sonderauswertungen der bundesweiten Tagesreisen-Studie des 2,5 • Preis-Leistungsverhältnis benchmark)) dwif der Freizeitangebote: gut dwif zeigen. Onlinebefragung Master • Gastronomie: gut plan 2016 (n=1.042) 3,0 • Erreichbarkeit der Dortmunder Angebote: miel Über ein Viertel der befragten Ausflügler geben als Hauptanlass für Dortmund eine Einkaufsfahrt an, gefolgt 3,5 • Barrierefreiheit: schlecht vom Besuch einer speziellen Veranstaltung in Dortmund (14 %). Zum Vergleich: Ruhrgebietsausflügler allgemein 4,0 üben demgegenüber häufiger eine spezielle Aktivität im Zielgebiet aus. In Berlin bevorzugen Tagesausflügler 4,5 – nach dem Bekannten- bzw. Verwandtenbesuchen und Shopping – den Besuch von Sehenswürdigkeiten (in Dortmund Dortmund: nur für 5 % der Ausflügler der Hauptbesuchsanlass). 5,0 Städtebenchmark 5,5 1 = sehr begeistert 6,0 6 = sehr enäuscht Übernachtungsgäste t t es it is t am am am he ltn ot es es es en eb hä sg sg sg ng ed er in in in Top 10 Aktivitäten Urlaubsgäste ri sA Aktivitäten vor Ort sv uf ie � n ng de ite un m Einwohner tz • Sehenswürdigkeiten besuchen tu no ze ät m rk Quelle: Qualitätsmonitor is lit sa • Flanieren, Bummeln gs ro te Le Ge ua un st Un Dortmund Mai-Oktober s- • Museen / Ausstellungen Top 5 Freizeitaktivitäten Ga Q ffn ei 2016 (n=171); Tagesreisen & Pr Ö • Ins Restaurant / Café gehen • Essen gehen lt der Deutschen, dwif 2014 fa • Bars / Diskotheken / Nachtleben • Grünanlagen, Tierparks, Zoos el (n=249); dwif Online- Vi befragung Masterplan • Shopping • Eigener Sport 2016 (n=1.042) • Typische Speisen / Getränke aus der Region genießen • Bars, Kneipen * TOP 10 Aktivitäten der • Ausflüge außerhalb des Urlaubsortes • Shopping Urlaubsgäste • Spazieren gehen Top 5 Freizeitaktivitäten in Dortmund • Nichts tun / ausspannen • Essen gehen Ausgaben • Bars, Kneipen Tagesgäste der Übernachtungs- • Shopping und Tagesgäste Übernachtungsgäste Top 3 Aktivitäten Tagesausflügler • Grünanlagen, Tierparks, Zoos • Einkaufen (Einkaufen / Bummeln) • Eigener Sport Quelle: 150,90 € • Besuch von Verwandten / Bekannten Wirtschaftsfaktor Tourismus Dortmund, pro Tag • Besuch von Restaurants, Cafés, Bars o.ä. dwif 2013 Tagesgäste 32 € pro Tag Vor-Ort-Aktivitäten von Übernachtungsgästen und Ausf lüglern Vor Ort zählt hingegen bei den Dortmunder Übernachtungsgästen der Besuch von Sehenswürdigkeiten und/ oder Museen zu den beliebtesten Aktivitäten, gefolgt vom Bummeln und Shoppen sowie Restaurantsaufenthal- ten oder dem Dortmunder Nachtleben. Zum Vergleich: Beim Qualitätsmonitor-Benchmark mit 23 weiteren deutschen Städten liegt der Besuch von Sehenswürdigkeiten ebenfalls auf Platz eins der beliebtesten Aktivitä- ten. Anders als in Dortmund folgt jedoch bereits an zweiter Stelle der Restaurant- oder Cafébesuch (in Dort- mund: Flanieren/Bummeln). Ausgabenverhalten Zufriedenheit mit dem Angebot Das Ausgabenverhalten der Dortmundbesucher unterscheidet sich zwischen Übernachtungs- und Tagesgästen. Mit einer Gesamtzufriedenheit von 1,46 liegt Dortmund im Qualitätsmonitor-Benchmarkvergleich mit 23 weite- Während Übernachtungsgäste in Dortmund im Schnitt 151 € ausgeben, liegen die durchschnittlichen Ausgaben ren Städten über dem Durchschnitt. Besonders positiv werden die Vielfalt und Qualität des Angebotes sowie bei Tagesgästen bei 32 €. die Gastronomie insgesamt bewertet. Zielgruppenmix Bei den Einwohnern hingegen schneidet lediglich das Preis-Leistungs-Verhältnis gut ab. Bei der Vielfalt und Junge Leute (ohne Kinder), Familien und wohlhabende Best Ager stehen im Fokus des Ruhrtourismus und sind Qualität des Freizeitangebotes (Gesamtzufriedenheit mittel) werden die Aspekte Fußball, Gastronomie und daher – neben den Geschäftsreisenden – auch für den Dortmund Tourismus relevante Zielgruppen. So ist das Shopping positiv hervorgehoben. Schlecht schneidet bei den Einwohnern das Thema Barrierefreiheit ab. Alle touristische Marketing von DORTMUNDtourismus in die übergeordneten Zielgruppenkonzepte von Ruhrtouris- Aspekte der Barrierefreiheit in Bezug auf Informationsquellen, öffentlicher Raum, ÖPNV sowie Freizeiteinrich- mus und des Landesmarketings eingebettet. tungen werden von den Einwohnern Dortmunds mit ungenügend bewertet. 14 Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund 15
Zielgruppenmix bei NRW-, Ruhr- und DortmundTourismus „Vorurteile und Clichés sind hartnäckig. Noch immer meinen viele Dortmund-Besucher, dass die letzten Zechen erst vor kurzem Quelle: Familien Erwachsene Paare Zielgruppenhandbuch Aktivreisend / Stadtreisend Masterplan Tourismus Aktivreisend / Stadtreisend Nordrhein-Westfalen, 2009; Marketingplan geschlossen hätten und Industriearbeitsplätze sowie Arbeitslosigkeit weiterhin das Alltagsleben prägen.“ für die Metropole Ruhr; www.dortmund- Geschäsreisende Aktive Best Ager tourismus.de Aktivreisend / Stadtreisend / Kulturreisend Aussagen von Arbeitskreis-Teilnehmern 2016 Junge Singles und Paare Bodenständige Best Ager Eventreisend Gesundheitsreisend 2.4 Aktuelles Image und Bekanntheit Dortmunds Um neue Gästekreise und Herkunftsmärkte für einen Besuch in Dortmund gewinnen zu können, muss Dort- mund genügend bekannt sein und als touristisch attraktiv wahrgenommen werden. Wichtiges übergeordnetes Ziel des Masterplans und des künftigen Tourismusmarketings für Dortmund ist Neue Familien deshalb, die Bekanntheit Dortmunds als attraktives Reiseziel zu erhöhen, indem möglichst unverwechselbare Dortmund-Inhalte und -Erlebnisse geschaffen und herausgearbeitet werden. So kann der Wunsch nach einem Aufenthalt in Dortmund geweckt werden. Wohlhabende Best Ager Der Brandmeyer Städtemarkenmonitor misst regelmäßig für die 52 größten Städte Deutschlands durch eine Junge Leute deutschlandweit repräsentative Bevölkerungsbefragung inwieweit sie bereits als unverwechselbar und attraktiv wahrgenommen werden: Wie stark sind die Städte als Marke? Welche Städte haben den besten Ruf und die höchste Anziehungskraft? Dabei spielt die touristische Attraktivität – also die Anziehungskraft für Besucher von außerhalb – neben vielen anderen Aspekten, wie klares Bild vor Augen, Attraktivität zum Leben, Wohnen und Arbeiten, Wirtschaftskraft, attraktive Innenstadt etc. eine wichtige Rolle. Familien Auf Kurzurlaub mit der ganzen Gemessen an seiner Einwohnerzahl liegt Dortmund hinter Düsseldorf an 8. Stelle der deutschen Großstädte. Geschäsreisende Familie nach Dortmund. Hinsichtlich seines Imagewertes sowie der touristischen Attraktivität rangiert Dortmund bisher (noch) nicht Geschäsreisende finden in Dortmund alles, was sie für unter den Top Ten – Städten Deutschlands. effektives und erfolgreiches Sportbegeisterte Arbeiten benötigen. Den BVB kennt jeder. Das ist auch gut so! Die Brandmeyer-Analyse für das Jahr 2015 zeigt, dass Dortmund zwar innerhalb der Ruhrgebietsstädte gemein- Aber Dortmund hat in Sachen Sport noch Einiges mehr zu bieten als Fußball. sam mit Essen die Führungsrolle (Rang 36) innehat. Alle NRW-Städte – ausgenommen Köln, Düsseldorf sowie Münster – rangieren jedoch bundesweit betrachtet, auf das Image bezogen im hinteren Drittel. Daran ändern auch einzelne positive Aspekte wie Dortmunds Attraktivität für Jüngere und eine positivere Einschätzung der Gruppen / Vereine zukünftigen Entwicklung nichts Grundsätzliches. Ob Kegeltour oder Betriebsausflug, Kulturinteressierte ob Familientreffen oder Klassenexkursion – Dortmund hat für jeden Anlass und für jedes Dortmund, wie auch den übrigen Ruhrgebietsstädten, ist es trotz beachtlicher Erfolge, wie stetigem Betten- Kulturbegeisterte kommen in Budget das passende Programm im Angebot. Dortmund voll auf ihre Kosten! und Übernachtungswachstum oder der Durchführung der europaweit beachteten Kulturhauptstadt Ruhr 2010, bisher nicht gelungen, dass negative Image einer ehemaligen Schwerindustrieregion im bundesweiten Meinungsbild abzulegen. Dies gilt, trotz positiver wirtschaftlicher und sozialer Gesamtentwicklung, auch für Dortmund. In einzelnen Angebotsbereichen hingegen kann Dortmund sowohl als Sportstadt (HWWI – Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, 2008) als gerade auch als Shoppingstadt punkten, wie die Passantenfrequenzzählun- gen in bundesdeutschen Einkaufsstraßen zeigen (Jones Lang Lasalle 2014). Touristisch wirkt sich das Thema Einkaufen allerdings eher regional, auf Tagesbesucher der weiteren Umgebung sowie bis in die Niederlande hinein aus. 16 Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund 17
Im sportlichen Kontext ist es vor allem die Bekanntheit und das Image von Borussia Dortmund, welches die Touristische Wertschöpfung in Dortmund öffentliche Wahrnehmung Dortmunds deutschlandweit beeinflusst und zu einem bisher eher spezifischen und Durch den Tourismus werden sowohl bei touristischen Betrieben als auch bei Vorleistungslieferanten und nicht klassisch städtetouristischen Besucheraufkommen führt. Hier handelt es sich in erster Linie um Stadion -betrieben Löhne, Gehälter und Gewinne erwirtschaftet. Hierbei wird zwischen erster und zweiter Umsatzstufe besucher an BVB-Spieltagen mit begrenzter Nutzung des sonstigen touristischen Angebotes der Stadt. Mehr unterschieden. Das direkte Einkommen resultiert aus den unmittelbaren Ausgaben der Gäste, wie z. B. durch die als 120.000 Teilnehmer an Stadionführungen verweisen jedoch auf weitere touristische Potenziale jenseits des Bezahlung der Hotelrechnung. Indirektes Einkommen entsteht im Rahmen von Vorleistungen zur touristischen Spielbetriebs, ebenso wie zum Beispiel die in Hotels etablierten jährlichen Jugendaustausche mit englischen Leistungserstellung z.B. durch Bezahlung von Zulieferungen wie Lebensmitteln, Handwerkerleistungen zur Fußballvereinen oder die mit Reiseveranstaltern vermarkteten Fanreisen des BVB. Instandhaltung, Services wie Wäschelieferung, Steuerberatung etc. an das Hotel. Insgesamt entstehen in Dort- mund aus beiden Umsatzstufen 600,4 Mio. € an Einkommen. Laut einer repräsentativen Befragung der Initiative Dortmund e. V. im Jahr 2015 lässt sich mit der künftigen Imageprofilierung als Erlebnis- und Freizeitstandort durchaus an vorhandene konkrete Vorstellungen und Assoziationen bei einer Mehrheit der Bundesbürger anknüpfen. Fußball steht dabei wenig überraschend Ableitung der mit Borussia Dortmund als Hauptakteur an erster Stelle, gefolgt von der Tradition Dortmunds als ehemals direkten und indirekt- Bruoumsatz Mehrwertsteuer weltgrößtem Bierproduzenten und der räumlichen Verbindung zum Ruhrgebiet mit seiner Geschichte als dem entouristischen Ein- 1.370,2 Mio. € 173,4 Mio. € europäischen Zentrum der Montanindustrie. kommenswirkungen Quelle: dwif 2014. Die künftige Imagekommunikation muss sich diese zum Teil stark Cliché- behafteten Ausgangspunkten zu 1 Woher die Vorleistun- gen im Rahmen dieser Nutzen machen und diese authentisch sowie zeitgemäß umdeuten – eine herausfordernde Aufgabe! 2. Umsatzstufe bezogen werden (z.B. Ruhrgebiet, Neoumsatz Vorleistung 1 Rest Nordrhein- 1.196,8 Mio. € 852,0 Mio. € Westfalen sonstiges Deutschland, Ausland), 2.5 Wirtschaftsfaktor Tourismus: kann ohne detaillierte ERLEBNIS.DORTMUND mit bleibendem Wert Erhebungen nicht ermit- telt werden. 1. Umsatzstufe 2. Umsatzstufe Touristische Aufenthaltstage direktes Einkommen indirektes Einkommen Rund 39 Mio. touristische Aufenthaltstage verzeichnete Dortmund im Jahr 2013. Dabei dominierten mit fast 173,4 Mio. € 173,4 Mio. € 90 % die privat und geschäftlich motivierten Tagesreisen. Sie sind quantitativ das mit Abstand wichtigste touristische Nachfragesegment. Es folgen mit 8 % des Gesamtvolumens die Verwandten-/Bekanntenbesuche, die in den Privatwohnungen der Einheimischen übernachten („Sofatourismus“). Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben machen nur rund 3 % der touristischen Nachfrage aus und stehen quantitativ betrachtet damit an letzter Stelle. relativer touristischer Beitrag touristischer Einkommensbeitrag zum Primäreinkommen insgesamt 5,2% 600,4 Mio. € Wer profitiert vom Tourismus? Das Ausgabeverhalten von Tages- und Übernachtungsgäste unterscheidet sich in Höhe und Struktur. Übernach- tungsgäste geben das meiste Geld im Gastgewerbe aus. Bei den sogenannten Sofatouristen verbleibt, wie bei den Tagesgästen, der Großteil der Umsätze im Einzelhandel, denn sie übernachten kostenlos bei Verwand- ten und Bekannten oder gar nicht. Beschäftigungseffekte Rein rechnerisch könnten im Jahr rund 30.120 Personen durch den Tourismus in Dortmund ein Pro-Kopf Primä- Insgesamt ist der Dortmunder Einzelhandel deshalb auch der größte Profiteur des Tourismus in Dortmund – reinkommen von etwa 20.000 € beziehen. In der Realität leben jedoch viel mehr Personen, zumindest anteilig noch vor den Gastronomen und den Hoteliers. Shoppingtourismus hat in Dortmund eine große Bedeutung. vom Tourismus. So bedienen Verkäufer oder Kellner neben den Gästen ja auch Dortmunder Einwohner. Steuereffekte Das aus dem Tourismus in Dortmund resultierende Steueraufkommen setzt sich in erster Linie aus Gemein- Umsatzbringer schaftssteuern zusammen. Dies ist hauptsächlich die Mehrwertsteuer – abzüglich der enthaltenen Vorsteuer – Shoppingtourismus 19,6% Gesamt und die Einkommensteuer. Allein durch Mehrwertsteuer und Einkommensteuer aus dem Tourismus in NRW Dortmunder Einzel 32% 1370,2 Mio. € werden dem Fiskus pro Jahr insgesamt ca. 131,8 Mio. € zugeführt. handel profitiert deut- Einzelhandel lich vor Gastronomen 690 Mio. € und Hoteliers von Zusätzlich erhebt die Stadt Dortmund eine Beherbergungsabgabe (‚Bettensteuer‘) in Höhe von 7,5 % auf den Gastgewerbe den Gästeausgaben Zimmerpreis für Privatreisende. 411,5 Mio. € Quelle: Wirtschafts Dienstleistungen faktor Tourismus Stabilisator und Nutzenbringer Dortmund 2014 268,7 Mio. € 50,4% Tourismus bedeutet viel mehr als Umsatz und Einkommen für Hoteliers, Gastronomen und Veranstalter. Neben Einkommen legt der Tourismus auch die Basis für eine deutlich attraktivere Freizeitinfrastruktur und zusätzliche Veranstaltungsangebote für die Einwohner. Positive Imageeffekte und diversifizierte Arbeitsplätze machen die Stadt unabhängiger von den Krisen anderer Branchen und zu einem attraktiven Betriebsstandort. Steuern und Abgaben kommen auch den kommunalen Haushalten zu Gute. 18 Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund Der Freizeit- und Tourismusstandort Dortmund 19
3. Neue Trends im Freizeitgeschehen: Städte im In diesem Zusammenhang von zunehmender Bedeutung sind auch barrierefreie Angebote. Destinationen müssen sich diesen Entwicklungen mit angemessenen Produkten auf diese wichtige Zielgruppe einstellen. Wettbewerb um weiche Standortfaktoren Die „alternde Gesellschaft“ stellt parallel dazu hohe Ansprüche an einen barrierefreien Städtetourismus. Gesellschaftliche Entwicklungen wie Patchwork, Inklusion, Migration, Transgender schaffen gerade für Städte- tourismus auch neue Zielgruppen. Neue Trends in Freizeit und Tourismus sind wichtige Treiber für die Profilierung Dortmunds als Freizeit- und Erlebnisstandort. 3.4 Freizeit zwischen Do-it-yourself und Kommerzialisierung Auf der Suche nach Individualität und Authentizität erlangen selbstgemachte Produkte einer neuen Beliebtheit. 3.1 Individualisierung und Emotionalisierung Urban Gardening, selbst designte Kleider oder Craft-Beer spiegeln den Trend der wieder erwachten Do-it-your- Globale Trends beeinflussen insbesondere die Tourismus- und Freizeitbranche. Eine globalisierte Welt führt zu self Kultur wider. Dies ist nicht nur beim Gärtnern angesagt, sondern zunehmend beim Stadtleben insgesamt. einem multioptionalen Reisenden, der sich einem wachsenden Überangebot gegenüber sieht. Zugleich findet Menschen bauen Bouleplätze oder stellen Sitzbänke in Spielstraßen auf. Dadurch, dass die Menschen Mittel eine Individualisierung der Lebensstile statt. Der Wunsch nach Unabhängigkeit, Partizipation und Gestaltung europas einen Großteil ihres Lebens in geschlossenen Räumen verbringen, wächst zugleich die Sehnsucht und führt zu unterschiedlichsten Produktansprüchen und einer höheren Produktvielfalt. Emotionale Erlebnisse das Verlangen nach der Natur beständig. Gleichzeitig zieht es die Menschen in die Städte, die Urbanisierung gewinnen an Bedeutung. Destinationen und Städte müssen einen Weg finden sich zu positionieren, ihre schreitet voran – doch die Integration der Natur ist ein Muss. Diese wird deshalb auch in der Zukunft der Frei- Attraktivität nachhaltig sichern und Begehrlichkeit wecken. In Zukunft müssen touristische Angebote und zeit- und Tourismusbranche eine wesentliche Rolle spielen. Dienstleistungen geschaffen werden, die das Gefühl eines einzigartigen Erlebnisses transportieren, gleichzeitig aber Sicherheit und eine Ebene zur gemeinsamen Identifikation bieten. Events erhalten dabei wachsende Zusätzlich begleitet eine intensive Kommerzialisierung den Siegeszug der Freizeitgesellschaft. In erlebnis Bedeutung. Das temporäre Ausbrechen aus dem Alltag und das Live-Erlebnis von Gemeinschaft stehen für orientierten Markenwelten verbinden Konzerne Image- und Produktwerbung mit Freizeit und Konsum wie die Teilnehmer im Vordergrund. z. B. die Mall of Switzerland, die Jochen-Schweizer-Erlebniswelt, die BMW-Welt oder die Dr. Oetker Welt. So wie der Marktanteil von Bio-, Regionallebensmitteln und Fair-Trade-Produkten gestiegen ist, sind auch „Sustainable M eetings“ bis 2030 ein wachsendes Marktsegment. Immer mehr Kunden erwarten Veranstaltun- 3.5 Sport- und Outdoortrends gen, die sich in der gesamten Angebotspalette deutlich an Nachhaltigkeitsprinzipien ausrichten und entspre- chende Qualität bieten. Sport wird zur Selbstverständlichkeit im Alltag. Das neue Lebensgefühl der „Sportivity“ revolutioniert die Freizeitmärkte um, sei es co-aktiv als Event-Teilnahme oder pro-aktiv als Urlaubs- oder Ausflugsinhalt. Trend- und Funsportarten wie Outdoor-Workouts, Crossfit, Geocaching, Sightjogging und Slacklining sind nur einige Bewegungen, die den Trend zum Outdoorsportwiderspiegeln. Wearables, Self-Trecking, Virtual- und 3.2 Digitalisierung, Globalisierung und nachhaltige Mobilität Augmented-Reality bringen die Digitalisierung in die Sportbranche bis hin zu eSports-Events. Aber auch Auf der Suche nach einzigartigen Erlebnissen bietet das Internet unzählige Möglichkeiten. Die Digitalisierung die Themen Inklusion und Parasport bewegen die Branche und schaffen neue Märkte und Events. des touristischen Angebotes ist deshalb ein „Muss“ für jede Destination. Die Verfügbarkeit von WLAN im öffentlichen Raum entwickelt sich zu einem Grundbedürfnis. Dabei ist nicht immer ein Mehr an Service ent- scheidend, sondern der Richtige. 3.6 Kultur und Kreativität als Treiber der Stadtentwicklung Dank des mobilen Internets findet ein Großteil der Reiseplanung und –buchung online statt. Die „Connectivity“ Städte der Zukunft sind Schmelztiegel, die sich durch Kultur und Kreativität fortwährend neu erfinden. – die weltweite Vernetzung – bestimmt die Branche. Globalisierung und Urbanisierung werden den Wachstums- markt Städtetourismus langfristig befördern. Kreative Orte und Einrichtungen sind in der Lage Stadtquartiere nachhaltig positiv zu verändern. Bestes Beispiel ist das Dortmunder U, welches eine direkte Ausstrahlung auf das umliegende Viertel entlang der Rheinischen Dabei liegt eine Stadt mit den Augen des Einheimischen kennenzulernen und zu sehen, heute im Trend. Straße ausübt. Öffentlichkeitswirksame Kulturevents verstärken die Neupositionierung und den Imagewandel. Neues Publikum kommt in die Quartiere und entdeckt kreative und auch gastronomische Angebote. Um den Mit „Glokalisierung“ bezeichnet man dabei die Kombination aus Globalisierung und lokal-regionalen Bekanntheitsgrad zu steigern sind, je nach Zielgruppe, passgenaue Angebote und ein entsprechendes Marke- Trendthemen. ting zu schaffen. Herausforderungen für den Städtetourismus der Zukunft bestehen v. a. auch in der Gestaltung einer nachhalti- Die Menschen suchen nach ungewöhnlichen Orten und Locations. Gerade Kreativquartiere besitzen für einige gen Freizeitmobilität, die die umweltgerechte An- und Abreise mit verschiedensten Fortbewegungsmöglich Zielgruppen eine hohe Attraktivität und sind so (zumindest) teilweise wichtig für die Reiseentscheidung. keiten in der Stadt selbst – vom Segway über das Rad, zu Fuß, mit dem eMobil, Shuttlefahrzeugen, ÖPNV und PKW intelligent verbinden muss. Dabei muss Kooperationsmarketing die Kulturbranche mit dem Tourismus erfolgreich vernetzen. Notwendig ist eine touristische Bündelung kultureller Angebote. 3.3 Demographischer Wandel Die Bedeutung älterer Reisender wird für den Tourismus weiter zunehmen. Diese unterscheiden sich in ihrem Reiseverhalten von älteren Reisenden vergangener Zeiten. Sie zeichnen sich durch große Reiseerfahrung, steigende Ansprüche und ein hohes Qualitäts- und Servicebewusstsein aus. 20 Neue Trends im Freizeitgeschehen: Städte im Wettbewerb um weiche Standortfaktoren Neue Trends im Freizeitgeschehen: Städte im Wettbewerb um weiche Standortfaktoren 21
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