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04795 | 74. Jahrgang | 01.2018 Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet Mit neuer Struktur © Volker Wiciok/Lichtblick Programm 4.0 Unternehmertreff WJ-Wintergrillen Interview mit dem BiC-Team Zentrales Thema Ausbildung Über den Dächern von Bochum
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Vorab bemerkt Wirtschaft im Revier 01 | 2018 Vorab bemerkt Eine Frage der Qualität © privat Stefan Postert Der Einzelhandelsstandort Bochum steckt heren Telekom-Areal – zu stärken, son- verlagert – dann hat Bochum eine Chance. in einem harten Wettbewerb. Nicht nur dern sich ein Invest (um fast jeden Preis) Beim HBB-Projekt – um dies ganz plakativ mit den größeren Nachbarstädten im Os- zu wünschen, damit die Innenstadt nicht zu sagen – kommt es auf keinen Fall auf ten und Westen. Auch mit dem Zeitgeist: abrutscht. Bescheidenheit im Wettbewerb? die Größe der Einzelhandelsfläche an. Es dem Interneteinkauf. Um langfristig eine Realistische Eigensicht? Ein Fehler? kommt ausschließlich auf die Qualität an. Chance zu haben, sich in diesen Wettbe- Das Eingeständnis, auf einen Investor Und wenn sich dadurch Raum für andere werben zu behaupten, braucht Bochum angewiesen zu sein? Nutzungen im Quartier ergäbe: Die Innen- auf jeden Fall zweierlei: ein niveauvolles stadt würde es beleben. Etwa ein Hotel … Einzelhandelsangebot – und Erlebnisquali- Die Pläne der Stadt, marode städtische tät. Lebendigkeit. Die Innenstadt muss ver- Gebäude im Umfeld des Rathauses abzu- Was die Stadt jetzt mehr denn je braucht, zaubernd atmen … reißen und die Nutzungen (auch) an die ist Planungssicherheit. Investoren kommen Viktoriastraße zu verlegen, machen städte- und gehen. Bauen und verkaufen. Was Verfolgt man die inzwischen endlos er- baulich absolut Sinn. Die Idee, im Bereich bleibt: Bochum. Seine Innenstadt. Und sei- scheinende Diskussion über eine städte- des Telekomblocks eine Markthalle zu ent- ne Hoffnung, den beschriebenen Wettbe- bauliche Entwicklung entlang der Viktoria- wickeln, würde der Stadt ein Alleinstel- werb auf Dauer zu bestehen. straße, hat es den Anschein, als nehme sich lungsmerkmal geben und die Erlebnisqua- Bochum in dieser Debatte freiwillig zurück. lität spürbar erhöhen. Und wenn es denn Es scheint nicht mehr das alles überragen- dem Investor HBB gelingen würde, auf Stefan Postert de Ziel zu sein, die Innenstadt durch eine dem Justizareal Einzelhandel anzusiedeln, Kompetenzfeld Entwicklung – insbesondere auf dem al- der das Angebots-Portfolio der Innenstadt Unternehmen begleiten ten Justizgelände, aber auch auf dem frü- ergänzt und nicht nur bereits Bestehendes 1
Inhaltsverzeichnis Wirtschaft im Revier 01 | 2018 BiC-Programm 4.0 | 14 Kurz notiert 03 Bundesbester Azubi Titelthema 04 IHK-Vollversammlung IHK aktuell 10 Ehrenpräsident ernannt 12 Wirtschaftsbeirat Hattingen 14 BiC-Programm 4.0 18 IHK-Ausbildungs-Team 20 Arbeitskreis Materialwirtschaft © IHK Mittleres Ruhrgebiet Aus der Region Digitalisierung, New Work, Wirtschaft 4.0: Diese Begriffe sind 24 Wittener Unternehmertreff zunehmend in aller Munde. Nicht nur in der Fachwelt, sondern 26 „vision:m“ ebenso in der medialen Berichterstattung und der Alltagsspra- 28 „dialog food&drink“ che. Nun tauchen sie auch im neuen Weiterbildungsprogramm des 30 Bürger des Ruhrgebiets IHK-BildungsCentrums (BiC) auf. Was steckt dahinter? 31 Girl‘sDay Unternehmen im Blickpunkt 32 Marketing Award Wittener Unternehmertreff | 24 34 Firmenjubiläen 37 Arbeitsjubiläen Warum gute Ausbildung so wichtig ist, unterstrich IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé in seinem Impulsvortrag „Welt 4.0 – Wirtschaftsjunioren IHK 4.0 – ein Plädoyer für Ausbildung“ beim Wittener 42 Neue Bundesvorsitzende Unternehmertreff in den Räumen der Deutsche Edelstahlwerke 44 Wintergrillen Karrierewerkstatt am 28. November des letzten Jahres. Aus den Hochschulen 45 UniverCity Bochum 46 Start-up-Hochschulausgründung WJ-Wintergrillen | 44 Bericht und Hintergrund 48 Bezahlbares Bauland 50 E-Ladesäulen 51 Neues aus Berlin und Brüssel IHK-Schwerpunktthema 52 Weiterbildung unverzichtbar Infos für die Praxis 54 Impressum/Rechtsprechung © Volker Wiciok/Lichtblick 56 Börsen 59 Handelsregister Am 21. November 2017 hatten die Wirtschaftsjunioren zum bereits siebten Mal zum „Wintergrillen“ auf dem Dach des früheren Bekanntmachungen Handelshofs im Bochumer Bermuda3Eck geladen. Trotz eisiger 62 Wirtschaftssatzung Witterung ließen es sich rund 70 Gäste nicht nehmen, über den 64 Beitragsordnung Dächern der Stadt zu netzwerken und zu feiern. 65 Fachpraktiker im Verkauf 2 2
Kurz notiert Wirtschaft im Revier 01 | 2018 Wieder ein „Bundesbester Azubi“ © DIHK/Jens Schicke Ehrung durch den DIHK-Präsidenten in Berlin: Lütfi Ekmekci (l.) und Eric Schweitzer Auch im Jahr 2017 kam ein „Bundesbester Schweitzer würdigte die großartigen aufräumen und die berufliche Bildung Azubi“ aus dem Bezirk der IHK Mittleres Leistungen der Spitzen-Azubis 2017. Sie noch viel stärker bewerben.“ Ruhrgebiet: Lütfi Ekmekci war bundesweit hatten die höchsten Punktzahlen in ihren der beste Auszubildende als Verfahrens- Abschlussprüfungen bei den Industrie- Insgesamt gab es 2017 genau 213 Bun- mechaniker in der Hütten- und Halb- und Handelskammern (IHKs) erreicht. desbeste – 88 Frauen und 125 Männer – zeugindustrie, Fachrichtung Eisen- und Damit sind sie die besten Azubis Deutsch- in 207 Ausbildungsberufen. Drei Azubis Stahl-Metallurgie. Der junge Mann hat lands in ihren Berufen – und zwar von erreichten sogar die perfekte Punktzahl seinen Beruf bei der Deutsche Edelstahl- mehr als 300.000 Prüfungsteilnehmern. von 100,00. Das Bundesland mit den meis- werke Specialty Steel GmbH & Co. KG, ten Besten (51) war letztes Jahr Bayern, Witten, gelernt. Er zählt natürlich auch Schweitzer betonte: „Den Bundesbesten gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit zu den fünf landesbesten Azubis aus dem gebührt meine größte Anerkennung und 44 und Baden-Württemberg mit Bezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet (siehe mein Respekt. Dennoch ist der Blick auf 30 Spitzenreitern. Wirtschaft im Revier, 12/2017). unseren deutschen Ausbildungsmarkt nicht ungetrübt: Für junge Menschen wird Wie in den vergangenen Jahren nahmen Bereits zum zwölften Mal wurden am es zwar immer leichter, einen Ausbil- rund 1.000 Gäste an der Preisverleihung 4. Dezember 2017 in Berlin die bundes- dungsplatz zu finden. Für Unternehmen teil – neben den Eltern der Besten auch besten IHK-Azubis in feierlichem Rahmen aber wird es immer schwerer, ihre offenen Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Berufs- ausgezeichnet. Eric Schweitzer, Präsident Ausbildungsplätze zu besetzen. In jedem schullehrer, Bundestagsabgeordnete sowie des Deutschen Industrie- und Handels- dritten Betrieb bleiben Ausbildungsplätze Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der kammertages (DIHK), und Günther H. inzwischen unbesetzt. Fast jeder zehnte Industrie- und Handelskammern. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und IHK-Ausbildungsbetrieb hat im letzten Personal, überreichten den Preisträgern Jahr nicht einmal eine einzige Bewerbung Urkunden und Pokale. erhalten. Wir müssen also mit Vorurteilen 3
Titelthema IHK mit neuer Ehrenamts- Struktur A n der Wand: brown papers. Die Ge- Die Sitzung der IHK-Vollversammlung am schichten eines Veränderungspro- 7. Dezember 2017 setzt einen ersten(!) zesses erzählen. Und gleichzeitig formalen Schlusspunkt unter einen mona- schon Zukunft skizzieren. In diesem Raum telangen Diskussionsprozess. Und deshalb der Veränderung, der den Change-Prozess spricht Präsident Wilfried Neuhaus- der letzten Monate auf den ersten Blick Galladé nicht ohne Grund von der anschaulich macht. Nichts mehr zu sehen „richtungsweisendsten Sitzung“ der von der kühlen Andacht der Vergangen- jüngeren IHK-Geschichte … heit, die der „Vollversammlungssaal“ der IHK am Ostring in Bochum ausstrahlte. Im März 2017 hatte sich das IHK-Haupt- Und mittendrin: agile, diskussionsfreudi- amt eine neue Organisationsstruktur ge Vollversammlungsmitglieder, die heu- gegeben: Das klassische Säulenmodell te schon die Veränderung leben, an deren wanderte in den Papierkorb der Geschich- Strukturen noch gebastelt wird. te und machte Platz für einen Orga-Kreis, 4
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © Volker Wiciok/Lichtblick Macht den Change-Prozess der letzten Monate sichtbar: der Raum der Veränderung in der IHK am Ostring. in dem jeder mit jedem redet und arbeitet. Und damit festgelegt, welche Zukunfts- amtes angepasst und mit ihnen verzahnt Nicht mehr in den Säulen der früheren themen für die IHK künftig neben ihren werden. „Paradigmenwechsel“ nennt das Geschäftsbereiche einbetoniert, sondern formalen, vom Gesetzgeber übertrage- Neuhaus-Galladé. Und ein Paradigmen- kompetenzfeldübergreifend. Mit flachen nen Aufgaben – etwa im Bereich der wechsel ist es. Mit dem vom Präsidenten Hierarchien. Berufsausbildung – von herausragender klar formulierten Doppelziel: Die IHK der Bedeutung sein sollten. Nicht als trendiger Zukunft möge ebenso „schlagkräftig“ wie Im Juli 2017 fasste die Vollversammlung Selbstzweck, sondern zum Mehrwert der „sympathisch“ sein. dann den formalen Beschluss zur inhalt- knapp 28.000 IHK-Mitgliedsunternehmen. lichen Neuausrichtung „unserer IHK“. Welche Rolle „unsere IHK“ nach dem Ausgehend vom IHK-Zukunftstag am Und was in diesen Workshops ebenfalls Wunsch des Ehrenamtes künftig überneh- 11. September wurden in einem aufwän- erarbeitet und am 7. Dezember vorgestellt men soll, skizzierte Karl-Dieter Hoeper, digen Workshop-Verfahren zwischen und ohne Gegenstimme beschlossen wur- Einzelhändler aus Witten, auf der Sitzung. Ehren- und Hauptamt die Megatrends der de: die Strukturen der künftigen ehren- Die IHK soll „Sprachrohr“, „Trendscout“ Zukunft bewertet und gewichtet. amtlichen Arbeit, die denen des Haupt- und „Informant“ sein. 5
Titelthema © Volker Wiciok/Lichtblick „Schlagkräftig“ und „sympathisch“ wünscht sich Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé die IHK. Sprachrohr insbesondere gegenüber Politik weise neue Ideen für die Arbeit 4.0, neue Die Vollversammlung, das machte der und Verwaltung – dies, so Hoeper, „ist Berufsbilder, neue Weiterbildungsziele Herner Unternehmer Henrich Kleyboldt gerade für kleinere Unternehmen sehr und -formate. „Informant“ ist die IHK klar, bleibt natürlich auch künftig das wichtig“. Thema Nr. 1: die Mobilität, die immer dort, wo sie künftig eine Platt- Beschlussgremium der IHK. Sie hat über unter den Megatrends der Zukunft aus form für die gesellschaftliche Diskussion Wirtschaftssatzung und -plan zu beschlie- Sicht der Vollversammlung von herausra- zu unterschiedlichsten Themen schafft. ßen, sie verabschiedet das IHK-Satzungs- gender Bedeutung ist. Dabei werden nicht nur die IHK-Mitglieds- recht – aber sie soll noch viel stärker als unternehmen zur Zielgruppe, sondern bislang in die Erarbeitung der IHK-Grund- Die Rolle des Trendscouts übernimmt unterschiedlichste gesellschaftliche Kräfte satzpositionen eingebunden werden, die IHK für ihre Mitgliedsunternehmen. ebenso wie etwa Auszubildende oder „die den Rahmen bilden, in dem sich die Hier ist sie in erster Linie im Bereich Studierende. Bei alledem, so Hoeper, gelte: IHK, Präsident wie Hauptgeschäftsführer, „New Work“ gefordert – denn die vierte „Die IHK ist so wenig Behörde wie möglich äußern kann“, so Kleyboldt. Die Vollver- industrielle Revolution verlangt beispiels- und so viel Behörde wie nötig.“ sammlung soll ein Marktplatz der Ideen 6
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © Volker Wiciok/Lichtblick „Hinter diesem neuen Konzept steckt viel Arbeit für uns“: IHK-Vizepräsident Andor Baltz werden, ein Ort der Diskussion – und nicht zu öffnen und mit anderen gesellschaft- mitarbeiten.“ Die Mitglieder der Innova- nur ein Ort der Verabschiedung von Papie- lich relevanten Gruppen in einen viel stär- tionskreise werden von der Vollversamm- ren, die das Hauptamt erarbeitet hat. keren Dialog zu treten. Zum Wohle aller. lung berufen – aber auch Nicht-Vollver- sammlungsmitglieder können gegenüber Doch noch mehr als all dies stehen drei IHK-Ausschüsse waren gestern – der IHK ihr Interesse an einer Mitarbeit Begriffe für das neue Selbstverständnis IHK-Innovationskreise sind morgen. bekunden. So werden die Treffen bewusst der IHK: 1.) Innovationskreise. 2.) Beiräte. Dr. Inka Krude, Chefin des ältesten „öffentlich“, um das Know-how der Mit- 3.) Foren. Sie stehen für die engere Ver- Bochumer Unternehmens, der Alten gliedsunternehmen zu nutzen. Im Februar zahnung von Haupt- und Ehrenamt. Sie Apotheke 1691, plädierte bei der Vorstel- sollen die (zunächst) drei Innovationskrei- stehen für die Einladung der IHK an ihre lung der (fachbezogenen) Innovations- se ihre Arbeit aufnehmen. Sie arbeiten in Mitgliedsunternehmen, Arbeit mitzuge- kreise für die damit verbundene Öffnung den Themenfeldern „Handel“, „Mobilität“ stalten. Sie stehen für den Anspruch der der IHK. Prinzip: „Jeder, der an einem und „Young Professionals“ – hier soll IHK, sich für die Ideen fern der IHK-Welt Thema Interesse hat, kann im Grundsatz insbesondere die „Willkommenskultur“ der 7
Titelthema © Volker Wiciok/Lichtblick „Die IHK ist so wenig Behörde wie möglich und so viel Behörde wie nötig“: Karl-Dieter Hoeper Region für Start-ups und neue Unterneh- die Lösungen für die Herausforderungen men im Fokus stehen. Die Innovationskrei- der Zukunft. Und dabei gibt es einen Blick se liefern nicht nur Input für die Arbeit durch die Brille der Unternehmen – aber des IHK-Hauptamtes – sie sollen auch den ebenso gleichberechtigt auch den Blick Input für die „Foren“ liefern, mit denen durch die Brille von Kirchen und Gewerk- die IHK zur Diskussionsplattform Nr. 1 der schaften, von Politik und Verbänden. Drei Region werden will. Foren will die IHK im Jahr 2018 auf die Beine stellen: zu „New Work“, „Mobilität“ „Wir wollen stärker mit anderen Instituti- und „Willkommenskultur“. onen sprechen. Und wir wollen diese In stitutionen zusammenbringen“, beschrieb Und dass sich die IHK-Mitarbeiter ganz Krude dieses neue (Veranstaltungs-) bewusst bei ihrer Arbeit vom Ehrenamt Format der IHK. Zentrale Absicht der IHK: über die Schultern schauen lassen wollen sich zu öffnen, die Türen aufzumachen und das Unternehmer-Wissen aufsaugen und „nach draußen“ zu treten. In einer möchten – dafür stehen die „Beiräte“, die vernetzten Welt sollte und kann niemand in IHKs bislang unüblich, in Unternehmen © Volker Wiciok/Lichtblick nur im eigenen Saft schwimmen – im aber erprobte und erfolgreiche Realität Die IHK sucht das Gespräch mit anderen Informationsaustausch und Diskurs liegen Institutionen: Dr. Inka Krude sind. 8
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © Volker Wiciok/Lichtblick Beiräte sollen immer wieder neue Impulse setzen: Yvonne Bouguila (r.) und Bernadetta Brandenburg Für jedes der vier IHK-Kompetenzfelder – acht Mitglieder haben – fünf kommen aus für das Ehrenamt ist. Hinter diesem neuen Zukunft gestalten, Unternehmen beglei- der Vollversammlung, drei Unternehmer Konzept steckt viel Arbeit für uns.“ Beifall. ten, Menschen stärken, Recht sichern – sollen konkret auf ihre Mitarbeit ange- Und Eric Weik, Kompetenzfeldmanager wird ein Beirat eingerichtet. „Sie sollen die sprochen werden. In den Beiräten stellen Zukunft gestalten: „Wir werden das Zen- Kompetenzfelder in ihrer Arbeit beraten“ die Kompetenzfeldmanager auch ihre trum des gesellschaftlichen Diskurses im und dabei „immer wieder neue Impulse Budgetplanung eines Jahres vor, um mit Kammerbezirk.“ Nochmals Beifall. setzen“, wie es Yvonne Bouguila und Ber- den Unternehmern darüber zu diskutieren, nadetta Brandenburg in der Vollversamm- ob das Geld auch zielgerichtet und er- lung formulierten. folgsorientiert eingesetzt wird. Und damit das Gremium auch seine Lebendigkeit Mit den Beiräten wird die Arbeit der IHK erhält, werden die Mitglieder alle zweiein- Unternehmer, die Interesse daran haben, für ihre Mitgliedsunternehmen transpa- halb Jahre ausgetauscht. in den Innovationskreisen „Handel“, renter. Durch den Input der Unternehmen „Mobilität“ oder „Young Professionals“ ist die IHK noch viel näher an den Themen, Es war IHK-Vizepräsident Andor Baltz, der mitzuarbeiten, schreiben einfach und die die Unternehmen bewegen – und die vor der Abstimmung – siehe oben – die unbürokratisch bis zum 31. Januar 2018 von der IHK deshalb bearbeitet werden Quintessenz der neuen Ehrenamtsstruk- eine E-Mail an Eric Weik – müssen. Hier stehen Anregungen und tur auf den Punkt brachte: „Wir müssen weik@bochum.ihk.de Diskussion im Mittelpunkt. Ein Beirat soll begreifen, dass dies eine Verpflichtung 9
IHK aktuell Zum IHK- Ehrenpräsidenten ernannt © Olaf Ziegler/Lichtblick Jürgen Fiege war von 2010 bis Anfang 2017 Präsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Hier bei seiner Rede auf dem Jahresempfang 2017 im Bochumer Schauspielhaus. Jürgen Fiege ist neuer Ehrenpräsident der Engagement in der Vollversammlung und Worten: „Wenn wir heute unsere agile IHK IHK Mittleres Ruhrgebiet. Die Vollver- zahlreichen IHK-Ausschüssen. Der Chef sehen, in der das Miteinander von Ehren- sammlung ernannte den 66-Jährigen auf der Privatbrauerei Moritz Fiege in Bochum und Hauptamt wirklich nicht nur eine ihrer Sitzung am 7. Dezember 2017 ein- war 1988 erstmals in die Vollversammlung Floskel, sondern heute bereits gelebte Re- stimmig. Fiege ist neben Gerd Pieper der gewählt worden, gehörte lange dem Han- alität ist, dann ist auch diese Entwicklung zweite Ehrenpräsident der IHK Mittleres dels- und dem Industrieausschuss an und mit dem Namen Jürgen Fieges verbunden. Ruhrgebiet. war zwölf Jahre lang Vizepräsident, bevor Er hat Eric Weik den Rücken gestärkt, als er die Nachfolge von Gerd Pieper antrat. der mit seinen Ideen für eine agile IHK auf Die Vollversammlung würdigt damit nicht den Plan trat. Dieser Wandel wäre ohne nur das Wirken Fieges als IHK-Präsident IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé einen davon überzeugten Präsidenten in den Jahren von 2010 bis Anfang würdigte den neuen Ehrenpräsidenten nicht möglich gewesen.“ 2017, sondern auch sein ehrenamtliches in der Sitzung am 7. Dezember mit den 10
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IHK aktuell Wirtschaftsbeirat Hattingen diskutiert Digitalisierung Rund 30 Unternehmensvertreter folgten führung der Hattinger Wirtschaftsförde- Der Übergang zum zweiten Schwer- am 23. November 2017 der Einladung rung und mit Unterstützung der IHK Mitt- punktthema war quasi nahtlos: Gastgeber der IHK Mittleres Ruhrgebiet zur neun- leres Ruhrgebiet – auch finanziell – in den Henrik Siegeln, Geschäftsführender Ge- ten Sitzung des IHK-Wirtschaftsbeirates letzten Monaten in Angriff genommen. sellschafter der Integration Matters Faiz & Hattingen. Unter der Leitung von IHK- Zwischenzeitlich wurde die Fortschrei- Siegeln Software GmbH, gab einen Impuls Vizepräsident Christopher Schäfer tagte bung des Masterplans in verschiedenen mit seiner Präsentation „Keine Zukunft der Beirat in den Räumen der Integration Ausschüssen der Hattinger Politik beraten, ohne Digitalisierung“ und sorgte damit für Matters Faiz & Siegeln Software GmbH. den Bürgern vorgestellt und steht kurz eine lebhafte und spannende Diskussion. vor der Verabschiedung durch den Rat der Siegeln betonte, dass sich viele Rahmen- Nach der einstimmigen Bestätigung Stadt Hattingen. bedingungen für Unternehmen drastisch Schäfers als Vorsitzender des IHK-Wirt- verändert hätten: So würden durch die schaftsbeirates standen zwei Schwer- Neben zahlreichen inhaltlichen Fragen IT-Cloud unbegrenzte Rechenkapazitäten punktthemen im Mittelpunkt: Nachdem zum neuen Masterplan und den damit für Unternehmen zur Verfügung stehen, sich der Beirat zunächst mit der Fort- verbundenen Folgen fokussierte sich die und durch das Crowdfunding gäbe es schreibung des Masterplans Einzelhandel Diskussion zunehmend auf das Thema jetzt Alternativen zur klassischen Unter- Hattingen beschäftigte, wurde im zweiten Onlinehandel und die Frage, welche Aus- nehmensfinanzierung. Oder es würden Teil der Sitzung das Thema Digitalisierung wirkungen der für den Standort Hattingen traditionelle Kundenbeziehungen durch diskutiert. haben kann. Vorbild für die Innenstädte mobile Anwendungen aufgebrochen, und könnten nicht zuletzt jene Shopping-Cen- die bisherigen Distributoren würden in Ein Masterplan ist ein wesentliches Pla- ter sein, die auf Inszenierung und Aufent- der Folge von den Herstellern nicht mehr nungstool zur Entwicklung des Einzelhan- haltsqualität setzen, um dadurch Kunden benötigt. dels und der Einzelhandelsflächen in einer zum Besuch der Innenstadt und zum Stadt. Der aktuelle Masterplan Einzelhan- Einkauf zu bewegen. Heißt: Städte müssen Unternehmen, die sich der Digitalisierung del der Stadt Hattingen stammt aus dem viel mehr Einkaufserlebnis bieten – sonst verschrieben, so Siegeln, würden zukünftig Jahr 2010 und brauchte eine dringende bleiben Kunden auf dem Sofa liegen und weniger Ausfallzeiten haben, da intel- Überarbeitung. Dies wurde unter Feder- bestellen mit dem Laptop im Internet. ligente Maschinen oder Fahrzeuge sich 12
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 frühzeitig meldeten, wenn sie zu warten he in Deutschland, da die Roboterstunde seien. Autonom fahrende Fahrzeuge benö- mit sechs US-Dollar günstiger ist als die tigten weniger Sicherheitsabstände – und Arbeitnehmerstunde in Asien, die bei zehn damit Raum – führen aber trotzdem si- US-Dollar liegt. cherer und sorgten so für weniger Unfälle und Staus. Dadurch, so der Referent, dass die Produk- tion näher zu den Märkten rücke, könnten Weiteres Beispiel: Unternehmen könn- die Unternehmen schnell auf individuelle ten ihre Lagerhaltung reduzieren, da Kundenwünsche reagieren, so dass man bei Bedarf Teile für den Kunden mit- fast von industriell gefertigten Unikaten tels 3D-Drucker just-in-Time und vor sprechen könne. Ort produziert werden könnten. So ist beispielsweise die Hörgeräte-Industrie in Welche konkreten Folgen diese Entwick- den USA innerhalb von 500 Tagen auf die lung für den Arbeitsmarkt, den Arbeits- Chancen des 3D-Drucks umgestiegen, und kräftebedarf und die Qualität der Arbeit kein Hersteller, der bei den alten Produk- haben wird – da gehen die Einschätzun- tionsverfahren geblieben ist, ist heute © ArtmannWitte – fotolia gen (noch) weit auseinander … noch am Markt. Auch Adidas produziert Ein Auslaufmodell in Zeiten der IT-„cloud“: seit mehr als 20 Jahren wieder Sportschu- das klassische Rechenzentrum Das tut gut! WIR GEBEN IHREN IDEEN KONTUR Tun auch Sie Gutes und werden Sie Stifter! • STANZEN • TIEFZIEHEN • VERFORMEN • 2D/3D-LASERSCHNEIDEN • 2D/3D-LASERSCHWEISSEN • 2D/3D-WASSERSTRAHLSCHNEIDEN • ABKANTEN • SPANABHEBENDE BEARBEITUNG such • ERODIEREN Wir freuen uns auf Ihren Be de • u.v.m. unter www.L T-P let ten be rg. ERFAHRUNG • QUALITÄT • ALLES AUS EINER HAND LÜSEBRINK &TEUBNER Hermann-Gmeiner-Stiftung Ridlerstr. 55 | 80339 München Lüsebrink & Teubner GmbH & Co. KG Telefon 089/179 14 - 218 Ziegelstraße 46 • D-58840 Plettenberg SEIT 1911 E-Mail: hgs@sos-kd.org Telefon: +49 2391 9091-0 • Fax: +49 2391 10708 Internet: www.LT-Plettenberg.de • E-Mail: mail@LT-Plettenberg.de www.hermann-gmeiner-stiftung.de www.sos-kinderdoerfer.de 13
Titelthema IHK aktuell - quaz.ruhr Das BiC-Programm 4.0 Digitalisierung, New Work, Wirtschaft 4.0: Diese Begriffe sind zunehmend in aller Munde. Nicht nur in der Fachwelt, sondern ebenso in der medialen Berichterstattung und der Alltagssprache. Nun tauchen sie auch im neuen Weiterbildungsprogramm des IHK-BildungsCentrums (BiC) auf. Was steckt dahinter? Und warum sind das Themen für die berufliche Bildung? Antworten gibt das BiC-Team im Interview mit der „Wirtschaft im Revier“. Liebes BiC-Team, im Vorwort des neuen Aber mit Smartphone und Internet Und dabei sollen die neuen Weiterbil- BiC-Programms tauchen Begriffe wie können die meisten Menschen doch gut dungsangebote des BiC helfen? Digitales Lernen, Agile Arbeitsmethoden umgehen. Braucht man dafür wirklich oder Design Thinking auf. Was hat das mit noch Weiterbildungsangebote? Genau! Es sind einerseits die Weiterbil- IHK zu tun? dungsmethoden, die wir strukturell um- Nein, dafür sicherlich nicht mehr. Aber für stellen, aber andererseits natürlich auch Eine ganze Menge. Das beschäftigt uns die vielen Veränderungen, die sich durch zahlreiche Inhalte. Bei den Methoden, seit rund einem Jahr ganz intensiv in die Digitalisierung in der gesamten Le- also den Weiterbildungsformaten, setzen unserer täglichen Arbeit. Nicht nur für benswelt ergeben werden. Unternehmen, wir verstärkt auf Live-online-Seminare, uns, sondern auch für unsere Mitglieds- die bislang erfolgreich waren, müssen das kurz Webinare. Wenn wir über Geist oder unternehmen sind diese Themenfelder nicht zwangsläufig auch morgen sein. Wer sogar innere Haltung sprechen, hat das mitentscheidend für den künftigen heute nachgefragte Produkte oder Dienst- viel mit unserer neuen Organisations- unternehmerischen Erfolg. Wir stehen am leistungen anbietet, aber daran nicht struktur zu tun. Das, was wir hier zurzeit Anfang der vierten industriellen Revo- ständig feilt, kann morgen schon vom intern erleben, spiegeln wir bewusst auch lution. Vergleichbar mit dem Siegeszug Markt verschwunden sein. Wer spricht nach außen. Wir möchten, dass unsere des Internets oder des Smartphones. Das noch über „StudiVZ“ oder den eigentlichen Mitgliedsunternehmen von unserem IHK- erste iPhone ist gerade einmal zehn Jahre Vorläufer von ebay, die Plattform „ricar- Know-how profitieren, und gleichzeitig alt, die flächendeckende Einführung des do“? Niemand. Beide haben sich nicht möchten wir noch mehr von dem Wissen Internets ist gerade einmal 20 Jahre her. schnell und innovativ genug den sich und den Erfahrungen der Unternehmen Heute können wir uns die Welt – auch die wandelnden Kundenbedürfnissen ange- mitnehmen. Die Verantwortlichkeit für Arbeitswelt – ohne diese beiden Entwick- passt und sind deshalb verschwunden. Die interne Weiterbildungsangebote an unsere lungen gar nicht mehr vorstellen. Beides Geschäftsideen waren im Grundsatz nicht Kolleginnen und Kollegen resultiert aus steht sinnbildlich für die anstehenden Ver- schlecht, aber es fehlte der Geist und das unserem Know-how für das BiC-Angebot. änderungen: Alles wird schneller, direkter, Know-how, sie weiterzuentwickeln, anzu- Und umgekehrt profitieren die neuen An- vernetzter und vor allem digitaler. passen und zukunftsfähig zu gestalten. gebote von unseren internen Erfahrungen. 14
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © IHK Mittleres Ruhrgebiet Starkes BiC-Quartett: Lara Obermöller, André Feist-Lorenz, Gabriele Stiegemann und Marc Hüffmann (v. r.) … und bei den Inhalten? Das ist doch noch Und welche sind das genau? und Ideenentwicklung. Oder mit einem viel wichtiger … „Innovationsworkshop“, der Tools vermit- Auch hier gehen wir neue Wege. Es soll telt, wie man ganz neue Denkwege gehen Auch hier gehen wir neue Wege. Es soll nicht mehr nur um den aktuellen Weiter- kann. Gerade beim Thema Innovationen nicht mehr nur um den aktuellen Weiter- bildungsbedarf gehen. Wir möchten unsere ist wichtig, sich von alten Denkmustern zu bildungsbedarf gehen. Wir möchten unsere Mitgliedsunternehmen unterstützen, an lösen. Es darf keine „Denkverbote“ geben. Mitgliedsunternehmen unterstützen, an morgen oder vielleicht sogar schon an Zunächst muss jede Idee, jeder Einfall morgen oder vielleicht sogar schon an übermorgen zu denken. Der entscheidende zugelassen werden, ohne gleich darüber übermorgen zu denken. Der entscheidende Faktor für Erfolg oder Misserfolg sind die nachzudenken, warum etwas nicht funk- Faktor für Erfolg oder Misserfolg sind die Menschen, also die Mitarbeiter. Genau tionieren könnte. Also erst einmal richtig Menschen, also die Mitarbeiter. Genau hier setzen wir an, denn idealerweise rumspinnen – streichen kann man dann hier setzen wir an, denn idealerweise kommen die Impulse für innovative Ideen, im weiteren Prozess immer noch. Daneben kommen die Impulse für innovative Ideen, neue Produkte oder die Optimierung von ist es aber auch wichtig, mit der ständig neue Produkte oder die Optimierung von Prozessen von den Mitarbeitern. Sie sind steigenden Informationsmenge systema- Prozessen von den Mitarbeitern. Sie sind oftmals die wahren Experten im Haus. Sie tisch umzugehen und die bereits vorhan- oftmals die wahren Experten im Haus. Sie kennen den Markt, die Kunden, das Unter- denen Werkzeuge effektiv zu nutzen. Statt kennen den Markt, die Kunden, das Unter- nehmen und wissen am besten, was man Papierberge sind digitale Ablagesysteme nehmen und wissen am besten, was man anders oder besser machen kann. Aber sinnvoll. Und Home-Office kann die Arbeit anders oder besser machen kann. Aber dazu fehlt oft das nötige Handwerkszeug. im Unternehmen sinnvoll ergänzen. In ei- dazu fehlt oft das nötige Handwerkszeug. Da unterstützen wir mit unseren neuen ner digitalen Welt muss man nicht ständig Da unterstützen wir mit unseren neuen Angeboten. körperlich vor Ort sein. Zudem bieten wir Angeboten. mit unseren Veranstaltungen „Mittelstand Zum Beispiel ein Seminar zum sogenann- 4.0“ und „Lunch 4.0“ eine Plattform für ten „Design Thinking“, ein besonders Networking und Impulse zur konkreten innovativer Ansatz zur Problemlösung Umsetzung der Digitalisierung im Mittel- stand. 15
Titelthema IHK aktuell - quaz.ruhr An wen richten sich die neuen Angebote? Es gibt die IHK Mittleres Ruhrgebiet seit stützen, die Zukunft zu gestalten, statt über 160 Jahren. So alt ist das IHK-Bil- vor ihr hergetrieben zu werden. Das kann Wir haben wirklich für jeden etwas dabei. dungsCentrum zwar noch nicht, aber war- ein einzelner Unternehmer oft gar nicht Angefangen bei der Unternehmensleitung, um diese weitreichende Neuausrichtung? alleine leisten. Aber es bringt auch nichts, die sich über agile Management- und als IHK nur gebetsmühlenartig darauf Führungsmethoden informieren kann. Weil wir es unseren Mitgliedsunternehmen hinzuweisen, dass sich Unternehmen auf Für Fachkräfte gibt es unter anderem im schuldig sind. Als IHK müssen wir sie dabei die Zukunft vorbereiten sollten. Wir wollen Bereich Kaizen, Lean-Management oder unterstützen, sich vom reinen Tagesge- was tun. Wenn wir mit unserem Weiterbil- agiles Projektmanagement interessan- schäft auch einmal zu lösen, um nicht vor dungsangebot einen kleinen Beitrag leisten te Angebote. Wir vermitteln auch das lauter Arbeit den Trend für die Zukunft zu können, unsere Unternehmen zukunftsfä- Know-how, den richtigen (Nachwuchs-) verpassen. Wir wollen aktiv dabei unter- higer zu machen, dann sind wir auf dem Mitarbeiter zu finden. Beispielsweise mit richtigen Weg. dem Seminar zum „Social Media Recrui- ting“ oder „Generation Y + Z - Potenziale Inwieweit spielt der IHK interne Change- fördern statt Probleme wälzen“. Prozess, den Sie bereits angesprochen haben, hier eine Rolle? Gibt es denn auch noch das klassische Rhetorik- oder Zollseminar? Dass wir uns 2016 als IHK auf den Weg gemacht haben, eine moderne, agile und Klar! Wir setzen zwar ganz bewusst sehr zukunftsgerichtete Organisation zu einen neuen Schwerpunkt bei den werden, hat diesen Prozess entscheidend Zukunftsthemen, lassen aber den aktu- beeinflusst und vorangetrieben. Vielleicht ellen Weiterbildungsbedarf nicht unter wären wir auf viele Themen, Inhalte und den Tisch fallen. Schließlich haben die Weiterbildungspartner gar nicht aufmerk- Unternehmen ja auch noch das Tages- sam geworden, wenn wir nicht selbst Teil geschäft vor der Brust. Daher haben wir eines so tiefgreifenden Change-Prozesses sowohl Zoll-, Export-, Rhetorik- als auch wären. Mit unserer neuen Organisations- Steuerseminare im Angebot. Auch unsere form, die seit März 2017 gilt, und der sehr bewährten IHK-Zertifikatslehrgänge und flexiblen und interdisziplinären Arbeitswei- die Angebote zum IHK-Praxisstudium se haben wir echtes Neuland betreten. Und für Nachwuchsfachkräfte gibt es weiter- das nicht nur in der IHK-Welt. Das hat für hin. Es ist die bunte Mischung, die unser uns selbst den Weiterbildungshorizont ge- BiC-Programm so interessant macht. Und: weitet und macht uns auch glaubwürdig, Netzwerken und Impulse bekommen sind wenn wir unsere Mitgliedsunternehmen genauso wichtig in unseren Weiterbil- auf die Zukunft hinweisen. dungsveranstaltungen wie der persönliche Wissensgewinn. 16
fotolia.com | agentur-phase2.de Wirtschaft im Revier 01 | 2018 shutterstock.com Best in test! IHK-Magazine Entscheider erneut lesen ihr Reichweitensieger! IHK-Magazin! TOP 7 von 26 untersuchten Titeln Werben Sie in den IHK-Zeit- · IHK-Magazine 45,6% schriften und profitieren Sie · Der Spiegel 21,6% · Focus 20,3% von deren herausragender · Stern 15,7% Reichweite bei den Entschei- · Die Zeit 12,9% · Welt am Sonntag 12,9% dern im Mittelstand! · FASZ 11,2% * Ranking Leser pro Ausgabe in NRW lt. Reichweitenstudie Mehr unter: www.ihk-kombi-west.de oder „Entscheider im Mittelstand 2015“ TNS Infratest , i. A. des DIHK u. a. direkt überPreisliste info@ihk-kombi-west.de Nr. 22 / Gültig ab 01.01.2011 17
IHK aktuell © IHK Mittleres Ruhrgebiet Voll gut drauf in 2018: das Ausbildungs-Team der IHK Mittleres Ruhrgebiet „Wir wollen für „Unser Unternehmen hat derzeit Ja, Ausbildung ist zeitintensiv, kostet. Aber stellen Auszubildende eine Bereicherung wirklich andere Sorgen als Aus- Ausbildung ist auf jeden Fall eine Investi- dar. Im Gegensatz zu etablierten Fach- tion, die sich lohnt. Unsere ausbildungs- kräften haben sie noch keine Routinen bildung.“ Nicht selten hören die aktiven Unternehmen sehen in ihr den entwickelt und hinterfragen deshalb viele Ausbildungsberaterinnen der IHK Schlüssel für eine wettbewerbsfähige, Prozesse kritisch. Ein Pluspunkt für alle Mittleres Ruhrgebiet dies bei erfolgreiche Zukunft. Mit der dualen Unternehmen, die sich entwickeln wollen ihren Betriebsbesuchen. Ausbildung in ihrem Betrieb bestimmen (und müssen). Unternehmen selbst, welche Fähigkei- ten gefragt sind, um Top-Produkte und „Aber die Betreuungspflichten und die -Dienstleistungen für den nationalen und Vielzahl an Ausbildungsvorschriften stellen internationalen Markt zu erstellen. doch einen zu großen Aufwand für mein Unternehmen dar.“ Ein zweiter Satz, der Auch für die Innovationsfähigkeit und sehr häufig bei einem Betriebsbesuch fällt. ein lernfreudiges Klima im Unternehmen Ohne wirklichen Grund. Denn: Ausbildung 18
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 Das IHK-Ausbildungsteam: Martina Elbin Tel. 9113 - 164 (Ausbildungsberaterin) E-Mail: elbin@bochum.ihk.de Sabine Nietzke-Schaffeld Tel. 9113 - 127, (Ausbildungsberaterin) E-Mail: schaffeld@bochum.ihk.de Alexandra Brnicanin Tel. 9113 - 182, (Ausbildungsberaterin) E-Mail: brnicanin@bochum.ihk.de Andrea Koch Tel. 9113 - 189, (Ausbildungsmatcherin) E-Mail: koch@bochum.ihk.de Yvonne Fischer Tel. 9113 - 172, E-Mail: fischery@bochum.ihk.de Dr. Katja Fox Tel. 9113 - 126, E-Mail: fox@bochum.ihk.de Sandra Janßen Tel. 9113 - 163, E-Mail: janssen@bochum.ihk.de Lara Obermöller Tel. 9113 - 158, E-Mail: obermoeller@bochum.ihk.de Nora Seidel Tel. 9113 - 166, E-Mail: seidel@bochum.ihk.de Gabi Stiegemann Tel. 9113 - 195, E-Mail: stiegemann@bochum.ihk.de Ausbildung begeistern“ ist unkomplizierter, als man es vielleicht sind, und dass Zukunft ohne Auszubilden- nehmen über die Förderung benach- vermuten möchte. Die IHK unterstützt ihre de nicht funktioniert. teiligter Jugendlicher bis hin zum dual Betriebe von der ersten Überlegung bis Studierenden. In dieser Serie schildern zur Abnahme der Abschlussprüfung der Ab der Februar-Ausgabe finden sich in der Unternehmer für Unternehmer, wie cool Auszubildenden. „Wirtschaft im Revier“ und bei Facebook es ist, für die Zukunft des eigenen Unter- jeden Monat Reportagen über kleine und nehmens auszubilden. In diesem Jahr haben wir uns vorgenom- mittlere Unternehmen. Jedes meistert auf men, den Unternehmen in Bochum, Herne, seine Weise den Weg als Ausbildungsbe- Das Ausbildungsteam der IHK Mittleres Witten und Hattingen richtig Lust auf trieb. Da ist das junge Start-up, das von Ruhrgebiet hilft jederzeit und gerne. Ausbildung zu machen. Wir wollen für Anfang an die Nachwuchssicherung im Einfach Kontakt aufnehmen. Per Telefon, Ausbildung begeistern. Wir sind der festen eigenen Haus mitdenkt, oder der mittlere per Mail oder auch per Brief. Überzeugung, dass Ausbildung ein Unter- Industriebtrieb, der die ganze Bandbreite nehmen voranbringt, dass Auszubildende des Ausbildungsangebotes nutzt: von der eine Bereicherung für die Belegschaft Verbundausbildung mit anderen Unter- 19
Titelthema IHK aktuell - quaz.ruhr Arbeitskreis sucht weitere Mitstreiter Der seit Jahrzehnten bei der IHK Mittleres Teilnehmer diskutieren u. a. die Auswir- IHK Mittleres Ruhrgebiet am Ostring in Ruhrgebiet aktive Arbeitskreis Material- kung politischer Ereignisse auf Beschaf- Bochum zu der Frage „Wohin steuert wirtschaft/Einkauf sucht neue Mitstrei- fungspreise, tauschen sich zu Preistenden- unsere Wirtschaft in 2018?“ ter. Die aktuell etwa 15 Teilnehmer sind zen bestimmter Warengruppen aus oder zumeist Einkäufer und Einkaufsleiter ver- geben sich untereinander Tipps zur Lösung Die Stimmung in der deutschen Industrie schiedener Produktions- und Dienstleis- verschiedenster Einkaufsprobleme. Es ist war in 2017 hervorragend. Die Konjunktur tungsunternehmen aus Bochum, Herne, dabei selbstverständlich gelebte Tradition, in Deutschland boomt, und auch in unse- Witten und Hattingen. dass angesprochene Themen, Daten und ren Nachbarländern geht es wieder kräftig Erfahrungen aus dem persönlichen Aufga- aufwärts. Risiken tun sich durch die Politik Nachdem einige Arbeitskreis-Mitglieder benumfeld vertraulich behandelt werden. auf: Populismus und Nationalismus führen aus Altersgründen ausgeschieden sind, zu Protektionismus. Wenn sich diese hoffen der Vorsitzende Henrik Theben Die Mitglieder des Arbeitskreises ver- Kräfte durchsetzen, hätte dies gravieren- und seine Mitstreiter auf „Nachwuchs“ ständigen sich gemeinschaftlich auf de Konsequenzen für die Exportnation aus dem Kammerbezirk. Ziel ist es, eine die Themen eines Jahres – damit auch Deutschland. gesunde Mischung aus „alten Hasen“ und wirklich nur Einkaufs- und Logistikthemen Einkäufern mit noch geringerer Erfahrung angesprochen werden, die tatsächlich Der Referent wagt den Blick in die Glas- hinzubekommen. alle interessieren. Wird zu einem Thema kugel – dies aber fundiert: Konjunktur ein Vortrag gewünscht, bemüht sich der und Wachstum in 2018 – quo vadis? Wie Der Arbeitskreis trifft sich sieben- bis Arbeitskreis um hochkarätige Referenten. lange geht der Aufschwung noch weiter? achtmal im Jahr, fast immer am zweiten Wie lange kann sich die Wirtschaft noch Montag eines Monats von 15 bis 17 Uhr. Ein besonderer Vortrags-Höhepunkt steht von der Politik abschotten? Wie weiter mit am 19. Februar 2018 an: Prof. Dr. Robert Donald Trump und seiner Steuerreform? Der Arbeitskreis versteht sich als praxis- Fieten, Leiter Management-Forschungs- Wohin steuern die Währungsrelationen? orientiertes Forum auf Arbeitsebene. Die Team Köln, referiert um 15 Uhr in der Wann endet die Geldschwemme der EZB, 20
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © IHK Mittleres Ruhrgebiet Freie Plätze: Drei langjährige Mitglieder des Arbeitskreises – Axel Lorra, Christian Jäckl und der Vorsitzende Henrik Theben (v. l.) – wünschen sich weitere Mitstreiter. und was ist dann? Wohin steuern die Roh- Zu diesem spannenden Vortrag lädt der Einkäufer, die darüber hinaus ein Interesse stoffpreise? Was sind die Herausforderun- Arbeitskreis auch Nicht-Mitglieder ganz an einer Mitarbeit im Arbeitskreis haben, gen für den Einkauf in 2018? Wie müssen ausdrücklich ein. können sich an Henrik Theben wenden: unsere Unternehmen die Chancen der Tel. (0 23 25) 92 22 40, Digitalisierung im Einkauf noch offensiver E-Mail: henrik.theben@vulkan.com. nutzen? Osteuropa boomt! Ab Dortmund direkt zu mehr als 30 Zielen in Osteuropa. >>> Neu: ab April mit Wizzair nach Charkiw und ab Mai wieder nach Lemberg und Posen!
Titelthema IHK aktuell - quaz.ruhr Neuer Sachverständiger vereidigt © IHK Mittleres Ruhrgebiet Sven Keßler (l.) bei der Überreichung der Urkunde durch den stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph Burghaus Die öffentliche Bestellung und Vereidi- nen, Grundstücke, Häuser, Hausrat und 8000 Sachverständige – Freiberufler, gung von Sachverständigen gehört zu den Kunstgegenstände und betreiben Streit- Gewerbetreibende und Angestellte – auf Aufgaben der Industrie- und Handelskam- schlichtung sowie Streitvermeidung durch über 200 verschiedenen Sachgebieten mern und wird gesetzlich in der Gewer- die Erstattung von Schiedsgutachten. öffentlich bestellt und vereidigt. beordnung (§ 36 GewO) geregelt. Sach- verständige werden öffentlich bestellt, Jeder öffentlich bestellte und vereidigte Seit dem 22. November 2017 hat die IHK wenn sie besondere Sachkunde auf einem Sachverständige ist in einem aufwändigen, Mittleres Ruhrgebiet einen neuen Sach- bestimmten Sachgebiet nachweisen, von den IHKs durchgeführten Verwal- verständigen. Dipl.-Ing. Sven Keßler wurde persönlich für die Ausübung eines solchen tungsverfahren auf besondere Sachkunde vom stellvertretenden Hauptgeschäftsfüh- Amtes geeignet sind und in erhöhtem und persönliche Eignung überprüft. Sie rer Christoph Burghaus für das Sachgebiet Maße persönliche Integrität aufweisen. können von Gerichten, Behörden, Versi- „Erd- und Grundbau“ öffentlich bestellt Sie werden darauf vereidigt, dass sie ihre cherungen, privaten Endverbrauchern und und vereidigt. Gutachten und sonstigen Leistungen anderen Nachfragern zur Gutachtener- unabhängig, unparteiisch und persönlich stattung, aber auch zu anderen Aufgaben erbringen. wie fachlicher Beratung, Schiedsgutach- Alle öffentlich bestellten und ver- tertätigkeit, Prüfung und Überwachung eidigten Sachverständigen findet Diese Sachverständigen ermitteln Scha- herangezogen werden. Abgedeckt werden man im Sachverständigenverzeichnis densursachen, stellen Schadensumfang technische und wirtschaftliche Sachberei- unter www.svv.ihk.de. und Schadenshöhe fest, bewerten Maschi- che. Derzeit sind bundesweit über 22
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 Jahrestreffen der Sachverständigen © IHK Mittleres Ruhrgebiet IHK-Mitarbeiterin Sabine Wiemken begrüßte Rechtsanwältin Katharina Bleutge (r.) zum Jahrestreffen der Sachverständigen. Die öffentlich bestellten und vereidig- Beauftragung durch Gerichte betreffen, der Ausführungen. Und dies ergänzt durch ten Sachverständigen der IHK Mittleres Neuerungen des Bauvertragsrechts, neue Fälle aus der jüngeren Rechtsprechung, die Ruhrgebiet kamen am 23. November 2017 Aufgaben für Sachverständige nach der die öffentliche Bestellung und Vereidi- zusammen, um sich von Rechtsanwäl- Gewerbeabfallverordnung als auch die gung betreffen. tin Katharina Bleutge vom IfS - Institut anstehende Novellierung des JVEG (Gesetz für Sachverständigenwesen (Köln) über über die Vergütung von Sachverständigen, An dem Erfahrungsaustausch hat knapp Aktuelles aus Sachverständigenrecht und Dolmetscherinnen, Dolmetschern, Über- die Hälfte der von der IHK Mittleres -praxis informieren zu lassen. setzerinnen und Übersetzern sowie die Ruhrgebiet bestellten Sachverständigen Entschädigung von ehrenamtlichen Rich- teilgenommen. Sowohl Gesetzesneuerungen in der terinnen, ehrenamtlichen Richtern, Zeu- ZPO, die die Sachverständigen und ihre ginnen, Zeugen und Dritten) waren Thema IHR Objekt machen WIR sicher! • Fenster- und Türsicherungen • Funk-Alarmanlagen • Errichter EMA • Errichter BMA • Brandmeldeanlagen • ISO 9001 • DIN 14675 (alle Phasen) • Dienstleister für Sicherheitsanlagen • Videoüberwachung nach DIN EN 16763 ME Sicherheit GmbH Bebelstraße 19 · 58453 Witten · Tel. 02302 2781177 Manfred Endt • Elektronische Zylinder www.me-sicherheit.de
Aus der Region © Stadt Witten/Jörg Fruck Warb mit deutlichen Worten für mehr Ausbildung: IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé. Ausbildung prägte Wittener (R)Evolution, junge Menschen, Existenz- „Wir gestalten und begleiten kleine und mäßig für Metall- und Elektroberufe wie sicherung, digitalisierte Welten – hört große Karrieren“ lautet das Credo der Industriemechaniker, Zerspanungsmecha- man diese Begriffe, könnte man meinen, „Karrierewerkstatt“, die als Tochter der niker, Elektroniker, Mechatroniker oder sie stammten aus einem Science-Fiction- Deutschen Edelstahlwerke und Teil der Maschinen- und Anlagenführer. Film. Tatsächlich waren es aber (auch) die Schmolz+Bickenbach-Gruppe seit vielen zentralen Schlagworte beim 24. Wittener Jahren als verlässlicher Bildungspartner Warum gute Ausbildung so wichtig ist, Unternehmertreff, der am 28. November für viele ausbildende Unternehmen in der unterstrich der Wittener Unternehmer in der Deutsche Edelstahlwerke Region gilt. 2008 wurde die Karrierewerk- und Präsident der IHK Mittleres Ruhrge- KarriereWERKSTATT GmbH in unmittel- statt gegründet, die 2018 mit Stolz ihr biet, Wilfried Neuhaus-Galladé, in seinem barer Nachbarschaft zu den Deutschen zehnjähriges Firmenjubiläum feiert: inzwi- Impulsvortrag „Welt 4.0 – IHK 4.0 – ein Edelstahlwerken stattfand. Dort begrüßte schen mit 50 Mitarbeitenden an den drei Plädoyer für Ausbildung“. Bürgermeisterin Sonja Leidemann als Standorten Witten, Siegen und Hagen. Schirmherrin der Veranstaltung rund Für insgesamt 85 Verbundpartner in der Es mache ihn traurig, so der IHK-Präsi- 60 Wittener Unternehmer und Unter- Region biete die Karrierewerkstatt Aus- dent, dass die Zahl der neu abgeschlosse- nehmerinnen zu einem Abend ganz im und Weiterbildung an, so Geschäftsführer nen Ausbildungsverträge in den letzten Zeichen der Ausbildung. Gunnar M. Dachrodt. 722 Auszubildende Jahren auch im Bezirk der IHK Mittleres lernen derzeit an den drei Standorten, Ruhrgebiet ständig gesunken sei. darunter 327 in Witten. Schwerpunkt- 2000 neue Ausbildungsverträge könnten 24
Wirtschaft im Revier 01 | 2018 © Stadt Witten/Jörg Fruck Im Rahmen des Unternehmertreffs besichtigten einige Teilnehmer auch die Räume der „Karrierewerkstatt“. Unternehmertreff auf keinen Fall den Anspruch der Unter- Fundament für die Zukunft zu legen“, so Man stehe am Beginn einer weiteren nehmer der Region befriedigen, heute für Neuhaus-Galladé. industriellen Revolution, so Neuhaus- die zwingend notwendigen Fachkräfte von Gallade. „Und ich frage: Wie wollen morgen zu sorgen. Wenn die Unternehmen gut ausgebilde- wir Wirtschaft 4.0, Arbeit 4.0, Welt 4.0 te Fachkräfte bräuchten, ein großer Teil eigentlich meistern, wenn wir nicht dafür Neuhaus-Galladé legte den Finger in die potenzieller Bewerber aber formal den sorgen, dass unsere Mitarbeiter fit sind für Wunde: Es gebe in Witten knapp Ansprüchen nicht zu genügen scheine, diese digitalisierte Welt? Wenn Maschinen 5000 IHK-zugehörige Betriebe – „davon dann müssten die Unternehmen dafür intelligent miteinander kommunizieren bilden aber nur 193 aktiv aus“. 330 weitere sorgen, dass die Bewerber ihre Defizite können, dann sind in der Arbeitswelt die Betriebe hätten in früheren Jahren mal ausgleichen könnten. „Dann müssen wir Zeiten von Ärmelschonern und Anspit- ausgebildet, sich aber inzwischen aus der sie uns selbst backen“, so der IHK-Präsi- zern vorbei. In meinen Augen ist es eine Ausbildung verabschiedet. „Eine viel zu dent. „Es ist schlicht und einfach falsch, gesamtgesellschaftliche Aufgabe – von große Zahl von Unternehmen entzieht sich über Fachkräftemangel und ungeeignete Unternehmen, Schulen, Eltern und Ju- aus meiner Sicht ihrer unternehmerischen Bewerber nur zu lamentieren, aber gegen gendlichen – wieder für mehr qualifizierte und gesamtgesellschaftlichen Verantwor- diese Probleme nichts oder zu wenig zu Ausbildung zu sorgen. Wir müssen Wissen tung, jungen Menschen eine Chance auf tun.“ Es sei seine Grundüberzeugung, dass vermitteln, das in der Welt 4.0 benötigt Ausbildung zu geben und dem eigenen jeder Unternehmer, der nicht ausbilde, die wird“, lautete das Plädoyer des IHK-Präsi- Unternehmen ein stabiles Fachkräfte- Zukunft seines Unternehmens gefährde. denten. 25
Aus der Region Zukunfts- Erster kongress zu digitaler Mobilität „Zukunft passiert nicht einfach, Zukunft Wie visionäre Ideen vor diesem Hinter- ist sich Dirk Opalka, Geschäftsführer des wird gemacht“, sagte Prof. Tobias Wallisser grund heute schon in neue Geschäftsmo- Initiativkreises Ruhr, sehr sicher. von LABORATORS FOR VISIONARY delle münden können, teils mit ARCHITECTURE (LAVA) aus Berlin und disruptivem Charakter, konnten die Klar wurde aber auch, dass die Technik für fegte mit seinen visionären Ideen so 150 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissen- viele visionäre Ideen bereits vorhanden manche etablierte Gewissheit einfach schaft und Verwaltung auf der „vision:m“ ist, ihr Potenzial jedoch nicht ausschöpfen davon – auf dem 1. Zukunftskongress bestaunen. Das Spektrum reichte von kann, weil gesellschaftliche wie bauliche „vision:m – Digitale Mobilität – automatisierter Lieferung von Privatpake- Rahmenbedingungen es heute noch nicht Neue Wege in die Zukunft“ am ten an den Arbeitsplatz, der Vernetzung zulassen. Eindrucksvoll zeigte Wallisser 29. November 2017 in Dortmund. von Lkw über die digitalisierte Konvoi an Städten wie Paris und Chicago, dass technologie Platooning, kostenlose Siedlungsstrukturen immer nur ein Spiegel „Um die Mobilität komfortabler, individu- E-Tickets für die Bahn durch Anschau- ihrer Zeit sind, heutigen Ansprüchen an eller und noch nachhaltiger zu machen, en von Online-Werbeclips, die visuelle Mobilität nicht mehr genügen und der braucht es digitale Geschäftsmodelle, die Führung von Lagerarbeitern über eine technischen Entwicklung hinterherhinken. mit bestehenden Angeboten verknüpft innovative Datenbrille oder Lieferketten, Dennoch: Neues dürfe man nicht losgelöst werden müssen“, sagte Rasmus C. Beck, die dank digitalisierter Möglichkeiten vom Alten betrachten, was zu einer Über- Geschäftsführer der Business Metropole situativ immer wieder neu entstehen. lagerung alter und neuer Systeme führe. Ruhr GmbH (BMR), die diesen 1. Zukunfts- Auch Services, über die man sich im Zug kongress gemeinsam mit der Initiativkreis bereits den eigenen Kaffee im Bahnhofs „Heutige Verkehrskonzepte müssen zu- Ruhr GmbH, den Industrie- und Han- café bestellen kann, wurden angedacht. kunftsoffen sein, ebenso wie die Rahmen- delskammern des Ruhrgebiets und dem „Digitale Mobilität ist ein Thema, das sehr werke, denn wir wissen alle nicht, was Fraunhofer-Institut für Materialfluss und stark von Gründern vorangetrieben wird“, kommt“, forderte Wallisser. Ein Negativ- Logistik veranstaltete. beispiel: das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21. 26
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