Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein

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Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
07+08/2016 · Juli/August
Ausgabe Flensburg · 72324

                            ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE

                                         Mit Strategie
                                              zum Ziel
                                                  � Titelthema:
                                                    Zukunftsland
                                                    Schleswig-Holstein

                                        � Wirtschaft im Gespräch:
                                          Professor Ulrich Reinhardt

                                        � Lange Nacht der Industrie:
                                          Bühne für Unternehmen
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
Jochen Möller, Geschäftsführer M.O.E. GmbH

Wir machen nicht viel Wind.
Wir nutzen ihn.

Mehr Infos unter der-echte-norden.info
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Mein Standpunkt ��

Ein Standort mit Zukunft

D
       er Mittelstand ist bei uns im Norden traditionell gut
       aufgestellt. Das gilt insbesondere für den Wirtschafts-
       raum Schleswig-Holstein. Aufgrund der günstigen
Wachstumsperspektiven hat sich hier bereits eine Reihe ganz
unterschiedlicher Branchen angesiedelt, die hoch qualifi-
zierte Fachkräfte beschäftigen. Ob das nun eher naheliegen-
de sind wie die maritime Wirtschaft – schließlich ist Lübeck
Deutschlands größter Ostseehafen – oder Unternehmen aus
den Zukunftsbranchen erneuerbare Energien, Medizintech-
nik, Brandschutz- und Brandmeldetechnik und digitale Wirt-
schaft. Darunter ist auch die JOB Gruppe, die als Weltmarkt-
führer vom regionalen Standort aus global unterwegs ist.
    Unser Unternehmen am Standort Ahrensburg gehört zur
HanseBelt-Region, die sich als „Region mit Rückenwind“ po-
sitioniert hat. Gleichzeitig sind wir Teil der Metropolregion
Hamburg. Das macht den Standort für Fachkräfte besonders
attraktiv. Was wir von unseren Mitarbeitern immer wieder
hören: Die Region ist perfekt zum Arbeiten und perfekt zum
Leben. Meint man es mit der Work-Life-Balance ernst, ist bei-
des ohnehin nicht voneinander zu trennen – und die besten
Resultate erzielt man eben mit motivierten Mitarbeitern.
    Die JOB Gruppe übernimmt mit ihren Produkten und Lö-
sungen im Bereich Brandschutz eine große Verantwortung.
Und Verantwortung übernehmen wir genauso für unsere
Mitarbeiter und die Region. Ganz einfach deshalb, weil wir
besondere Chancen darin sehen, dass sich hier Unternehmen
                                                                  Foto: JOB Gruppe

zusammenfinden, die nicht nur ihre eigenen Interessen ver-
folgen, sondern sich bei der Unternehmenskultur einem ge-
meinsamen Leitbild verpflichtet fühlen. Deshalb engagieren
wir uns in Initiativen wie dem HanseBelt e. V. und dem Part-
nerprogramm „Schleswig-Holstein. Der echte Norden.“ der                              Bodo Müller, Geschäftsführer der JOB Gruppe, Ahrensburg
WTSH. Was das anbelangt, hatten wir übrigens gerade erst
prominenten Besuch: Im Rahmen der Initiative „Europa in
meiner Region“ besuchten uns EU-Direktor Erich Unterwur­                             Bulb, kurz „E-Bulb“, die in Elektroklein- und Haushaltsgeräten
zacher und Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Rein-                             ebenso eingesetzt werden kann wie in komplexen technischen
hard Meyer. Unterwurzacher hob bei dieser Gelegenheit die                            Anlagen. Dieser Neubau ist einer von vielen Bausteinen, mit
Investitionen der JOB Gruppe als gelungenes Beispiel für eine                        denen wir unser Votum für den Zukunftsstandort Schleswig-
zukunftsgerichtete EFRE-Förderung hervor.                                            Holstein im wahrsten Sinne des Wortes untermauern.         ��
    Da ist es nur folgerichtig, dass wir in die Erweiterung der
Produktion und der Forschung und Entwicklung für unsere
Lösungen „made in Germany“ in Ahrensburg investieren.                                Was ist Ihre Meinung?
Anlass, die Baupläne für die rund 3.000 Quadratmeter zeit-                           Schreiben Sie der Redaktion:
nah umzusetzen, ist die anlaufende Serienproduktion unserer                          redaktion@ihk-sh.de
bereits preisgekrönten Feuerlöscheinrichtung Extinguishing

                                                                                                                        07+08/16                      1
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
�� Wirtschaft im Bild

Intralogistik � Bald wird er in Indien in Betrieb genommen: der
Depalettierer der H.F. Meyer GmbH & Co KG aus Neustadt in
Holstein. Der 170 Jahre alte Traditionsbetrieb fertigt mit rund
100 Mitarbeitern Maschinen und Anlagen der industriellen
Intralogistik und Produktprüfung. Kunden sind etwa die Nah-
rungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Bereiche Phar-
ma/Healthcare/Kosmetik, Reifentechnik und Maschinenbau.
Die Anlagen des mittelständischen Unternehmens stehen auf
allen Kontinenten bei nahezu allen großen Nahrungsmittel-
und Getränkeherstellern. Weitere Unternehmensbereiche wie
Haustechnik, Metall- und Stahlbau sowie die CNC-Teileferti-
gung sind regional fest verankert.                          

                                                                  Foto: H.F. Meyer GmbH & Co KG

2                          07+08/16
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
Themen der Wirtschaft ��

                                      ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE

Mein Standpunkt                                            1

Wirtschaft im Bild                                         2       �6
Neues im Norden
Zitat des Monats                                           4
Köpfe der Wirtschaft                                       5

                                                                                                                                                                                        Foto: iStock.com/stocknroll
Titelthema – Zukunftsland Schleswig-Holstein
Landesentwicklung: mit Strategie zum Ziel                   6
OffTEC-Trainingszentrum: Profis für die Windkraftbranche    8
Clustermanagement: gemeinsam in die Zukunft                10
Schleswig-Holstein 2030: Impulse aus der Wirtschaft        12
ISIT in Itzehoe: Spitzenforschung im Reinraum              14

Wirtschaft im Gespräch                                            Zukunftsland Schleswig-Holstein
Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Zukunftsforscher           16
                                                                  Titelthema  Gerade in Zeiten des digitalen Wandels muss sich das gesamte
Unternehmen und Märkte
                                                                  Land Schleswig-Holstein zukunftsfähig aufstellen. Als politische Grundla-
CTS Composite: Mitarbeiter als Innovatoren                 18
                                                                  ge dafür entsteht die Landesentwicklungsstrategie 2030. Lesen Sie außer-
Jung Process Systems GmbH:
                                                                  dem im Titelthema, wie die IHKs mit dem Strategiepapier „Schleswig-Hol-
Hightech-Pumpen aus Edelstahl                              19
                                                                  stein 2030“ Impulse setzen, wie die Cluster wichtiger Zukunftsbranchen
Moby.Cards: QR-Codes mit Leben füllen                      20
                                                                  arbeiten und wieso das Fraunhofer ISIT und das OffTEC-Trainingszen­
Andresen GmbH: Heimspiel in Europa                         21
                                                                  trum beispielhaft für das Zukunftsland Schleswig-Holstein stehen.
IHK Schleswig-Holstein
Erstes IHK-Umweltforum:
IHK für marktnahes Wertstoffrecycling                      22                                                                                    Professor Dr.
Aus dem IHK-Bezirk
                                                                                                                                                  Ulrich Reinhardt
Regionalteile Flensburg, Kiel und Lübeck                   23                                                                                    Wirtschaft im Gespräch  Die
                                                                                                                                                  Zukunft der Arbeitswelt ist weib-
�� Standort Schleswig-Holstein
                                                                                                      Foto: Stiftung für Zukunftsfragen/M. Kuhn

                                                                                                                                                  lich – da ist sich Ulrich Reinhardt
Lange Nacht der Industrie: Bühne für Unternehmen           40
                                                                                                                                                  sicher. In seinem Buch „Schleswig-
�� Impulse und Finanzen                                                                                                                           Holstein heute und morgen“ be-
Neues Förderprodukt:                                                                                                                              leuchtet der Professor für Empi-
Finanzspritze für Gründer und Nachfolger                   42                                                                                    rische Zukunftsforschung an der
                                                                                                                                                  FH Westküste unterschiedliche

                                                                                        � 16
�� Zukunft mit Bildung                                                                                                                            Aspekte der Zukunft des Landes.
Ausbildungsbeispiel: Jürgen Liebisch GmbH                  44                                                                                    In der Wirtschaft spricht er über
Jugend forscht: Wettbewerb ins Zukunftsland holen          45                                                                                    ökonomische Chancen und He­
                                                                                                                                                  rausforderungen.
�� Technik und Trends
Soziale Medien: gefangen in der Filterblase                46
Unbemannte Luftfahrt: Drohnen sparen Geld                  47
                                                                  Lange Nacht
�� Globale Märkte
Auslandsmarkt USA: Steuerformulare richtig ausfüllen       48
                                                                  der Industrie
                                                                  Standort Schleswig-Holstein 
                                                                                                     � 40
�� Recht und Steuern                                              Die Lange Nacht der Industrie
Arbeitsrecht: falsche Adresse – Kündigung unwirksam        49    bringt Unternehmen und Men-
Veranstaltungen der IHK                                    56    schen zusammen. Zum fünften
                                                                  Mal öffnen Betriebe am 17. No-
Die IHK gratuliert                                         57    vember 2016 im nördlichsten
                                                                  Bundesland eine Nacht lang
                                                                                                                                                                                        Foto: iStock.com/neyro2008

Treffpunkt Wirtschaft                                             ihre Werkstore – in diesem Jahr
mit Rätsel der Wirtschaft                                  58    erstmals landesweit. Für Unter-
Hart am Wind                                                      nehmen bietet sich die Chance,
Grünner & Baas, Kolumne                                    60    sich als zukunftsweisender, at-
                                                                  traktiver Arbeitgeber zu prä-
Titelbild: iStock.com/skynesher                                   sentieren.

                                                                                                     07+08/16                                                                      3
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
Von links: Dirk Flörke,
                                                                                                                                       Rolf Christiansen, Angelika
                                                                                                                                       Gramkow, Erwin Sellering,
                                                                                                                                       Andreas Rieckhof und
                                                                                                                                       Siegbert Eisenach

                                                                                                                  „Für den Westen unseres

                                                                                                        Foto: Metropolregion Hamburg
                                                                                                              Landes ist die enge Zusam-
                                                                                                              menarbeit mit der Metropol-
                                                                                                              region Hamburg seit vielen
                                                                                                              Jahren von großer Bedeu-
                                                                                                              tung“, sagte Mecklenburg-
                                                                                                              Vorpommerns Ministerprä-
                                                                                                              sident Erwin Sellering. And-
                                                                                                              reas Rieckhof, Vorsitzender
     Metropolregion Hamburg                                                                    des Lenkungsausschusses und Hamburgs
                                                                                                Wirtschaftsstaatsrat, ergänzte: „Der große

    Erweiterung nach Osten                                                                      Einsatz Mecklenburg-Vorpommerns in den
                                                                                                vergangenen Jahren ist ein Gewinn für die
                                                                                                gesamte Metropolregion.“
       Um die Zukunftschancen der Metropol-        Regionalkooperation zugestimmt. Zuvor           Mit der Erweiterung würde die Metro-
    region Hamburg und Norddeutschlands            müssen die Parlamente der Länder Meck-       polregion Hamburg 17 Kreise und Land-
    weiter zu verbessern und den Zusammen-         lenburg-Vorpommern, Niedersachsen,           kreise, drei kreisfreie Städte sowie die Stadt
    halt in der Region zu fördern, wird die bis-   Schleswig-Holstein und Hamburg den zu-       Hamburg umfassen. Die Fläche würde um
    herige Kooperation nun um Mecklenburg-         grunde liegenden Staatsvertrag ändern –      gut 2.300 auf knapp 28.500 Quadratkilo-
    Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin          und auch die kommunalen politischen          meter wachsen und wäre damit fast so groß
    und den Altkreis Parchim erweitert.            Gremien in den Kreisen und kreisfreien       wie Belgien. Die Bevölkerungszahl stiege
       Dazu hat der Lenkungsausschuss der          Städten müssen zustimmen. Anfang 2017        um circa 180.000 auf gut 5,2 Millionen,
    Metropolregion am 13. Mai einem neu            könnten die neuen Mitglieder dann aufge-     was etwas mehr als die Einwohnerzahl von
    gefassten Verwaltungsabkommen für die          nommen werden.                               Norwegen ist.                          red ��

 Immobilienforum Schleswig-Holstein

Herausforderungen der Immobilienwirtschaft

              D
                     as Immobilienforum Schleswig-Holstein ist eine jähr-       effizienz von Neubauten und Wohnungsbestand. Im Mittel-
                     liche Plattform für Unternehmen und Interessenver-         punkt der Veranstaltung steht eine Diskussion mit Experten
                     treter der Branche. Die kostenfreie Veranstaltung fin-     aus Politik und Wirtschaft, darunter Innenminister Stefan
              det am Mittwoch, 13. Juli, ab 16 Uhr im Kieler „Haus der          Studt. Das „Update Mietrecht“ bietet aktuelle, praktische und
              Wirtschaft“ statt.                                                fachliche Brancheninhalte.
                 Künftige Herausforderungen der Immobilienwirtschaft                Neben der IHK Schleswig-Holstein sind der Verband nord-
              sind die Aufnahme der vielen Flüchtlinge seit dem letzten Jahr,   deutscher Wohnungsunternehmen Landesverband Schleswig-
              der demografische Wandel mit starkem Trend zum Leben in           Holstein, der Bundesverband freier Immobilien- und Woh-
              den Zentren sowie steigende Anforderungen an die Energie-         nungsunternehmen Landesverband Nord und der Immobi-
                                                                                lienverband Deutschland Region Nord an der Veranstaltung
                                                                                beteiligt.
            Zitat des Monats                                                        Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung
                                                                                gebeten.                                               red ��

    „Die Digitalisierung könnte für die Bürger die Chance                       Anmeldung und Infos
    sein, sich vom überfürsorglichen Staat zu emanzipieren.“                    IHK Flensburg, Service-Center
                                                                                Telefon: (0461) 806-806
         Dorothea Siems in der Tageszeitung „Die Welt“ vom 8. Juni 2016         service@flensburg.ihk.de

4                             07+08/16
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
Neues im Norden ��

 Wirtschaftsjunioren
                                                                           Köpfe der Wirtschaft
Hanseraumkonferenz
an der Unterelbe                                                                       Die IHK Schleswig-Holstein hat seit Juni einen
                                                                                    neuen Hauptgeschäftsführer: Der 46-jährige Björn
                                                                                    Ipsen, zugleich neuer Hauptgeschäftsführer der IHK

S
       eit der Gründung der Wirtschaftsjunioren Unterelbe                           Flensburg, folgt in beiden Funktionen auf Peter Micha-
       1957 findet Ende Mai nächsten Jahres nach dann 60 Jah-                       el Stein. Stein ist nach 20 Jahren als Hauptgeschäfts-
       ren Vereinsgeschichte zum ersten Mal die Hanseraum-                          führer der IHK Flensburg in den Ruhestand gegan-
konferenz (HAKO) in den Kreisen Pinneberg und Steinburg                             gen. Die Position des Hauptgeschäftsführers der IHK
statt. Das Motto: „Grenzenlos“.                                    Schleswig-Holstein hatte er seit 2010 inne. Die IHK Schleswig-Holstein
   Die Konferenz ist das Highlight für alle Wirtschaftsjunioren    ist die Arbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, zu Kiel und zu Lübeck.
des Hanseraums. Der Landesverband Hanseraum repräsentiert
1.500 Mitglieder aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vor-                                  Dr. Selden Peter Schröder ist von Wissenschafts-

                                                                                                                                                 Fotos: privat, Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein
pommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Am langen                             ministerin Kristin Alheit zum Professor an der Be-
Himmelfahrtswochenende 2017 werden rund 550 Teilnehmer                               rufsakademie der Wirtschaftsakademie Schleswig-
erwartet – aus dem Hanseraum, dem übrigen Bundesgebiet,                              Holstein ernannt worden. Der Diplom-Ingenieur und
den Niederlanden und Dänemark. „Wir freuen uns, Ausrich-                             Diplom-Kaufmann lehrt seit September 2015 in den
ter der Hanseraumkonferenz zu sein“, so Matthias Lange, Vor-                         dualen Studiengängen der Berufsakademie in Kiel
standsvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Unterelbe.                                und Lübeck etwa Steuern und Rechnungswesen
                                                                   und übernahm im März 2016 die Leitung des Fachbereichs Betriebs-
Region präsentieren  Im Mittelpunkt der viertägigen Konfe-        wirtschaftslehre. Schröder war weltweit für die Siemens AG tätig und
renz stehen etwa Verbandsarbeit, Weiterbildung mit Semina-         gründete eine Unternehmensberatung. Er war Dozent an der Fernuni-
ren, Workshops und Vorträgen, die Besichtigung lokaler Un-         versität Hagen und der Hochschule Heilbronn und hatte eine Professur
ternehmen, aber auch Sightseeing und Sportangebote sowie           für Steuern und Prüfungswesen an der International University Bad
das Thema Netzwerken. Zu den offiziellen Programmpunkten           Honnef inne.                                                     ��
gehört die Delegiertenversammlung des Landesverbands.
   Ziel der Konferenz ist, die Wirtschaft in den Kreisen Pin-
neberg und Steinburg möglichst breit zu präsentieren. So
verteilen sich die Aktivitäten über die Kreisgebiete. Zurzeit
verhandeln die Organisatoren über einzelne Veranstaltungs-                 Sicher. Schnell. Glasklar.
orte. Die Nordakademie steht als Konferenzzentrum fest, die
Konferenz­eröffnung findet in der Nikolaikirche statt.
   „Die Organisation ist eine große Herausforderung und
Aufgabe, die ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement
unserer Mitglieder basiert“, betont Lange. Die Zweigstelle
Elmshorn der IHK zu Kiel unterstützt die Planungen der Wirt-
schaftsjunioren. Gesucht werden jedoch weitere Unterstützer
aus der regionalen Wirtschaft, die sich per E-Mail an m
                                                      ­ atthias.
lange@hako2017.de melden können.                        red ��
                                                                             www.globalconnect.de
Zur Hanseraumkonferenz
www.hako2017.de
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 Tourismustag Schleswig-Holstein 2016                                      Telefonie
                                                                           Freie Technologieauswahl für Standorte im In- und Ausland
    Der diesjährige Tourismustag widmet sich dem Motto                     Internetlösungen
 „Tourismus in Schleswig-Holstein – die Welt zu Gast im
                                                                           Ultraschnelles Internet via Glasfaser
 echten Norden“. Am Mittwoch, 30. November 2016, lädt
 die IHK Schleswig-Holstein in das Hotel Hanseatischer                     Netzwerklösungen
 Hof, Wisbystraße 7–9, 23558 Lübeck. Der Einladungsver-                    Über 13.000 Kilometer eigene Glasfaserinfrastruktur
 sand erfolgt ab Oktober.                       red ��                    Sicherheit
                                                                           Hohe Betriebszuverlässigkeit und hohe Datensicherheit
 Ansprechpartner und Info                                                  Datacenter-Lösungen
 IHK Flensburg, Carina Balow und Stefani Jacobsen                          Hochverfügbare, professionelle Rechenzentren
 Telefon: (0461) 806-457, tourismustag@flensburg.ihk.de
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                                                                           ihk-sh@globalconnect.de oder per Telefon 040-299 976 89.

                                                                                                           07+08/16                          5
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
�� Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein

Branchen mit Zukunft: maritime Wirtschaft, Tourismus, Medizintechnik, erneuerbare Energien

Mit Strategie zum Ziel
Landesentwicklung  Allerorten findet sich das Wort: zukunftsfähig. Gerade in Zeiten des digitalen Wan-
dels, der zunehmend in alle Lebensbereiche hineinspielt, muss sich das gesamte Land Schleswig-Holstein
zukunftsfähig aufstellen. Als politische Grundlage dafür entsteht die Landesentwicklungsstrategie 2030.

           M
                     ehr als die Vergangenheit in-     zweck. Sie ist Grundlage dafür, dass wir     zess, in dem auch die Bürgerbeteiligung
                     teressiert mich die Zukunft,      konkrete Antworten auf konkrete Her-         eine wichtige Rolle spielte, heraus. Ein
                     denn in ihr gedenke ich zu le-    ausforderungen geben können.“ Auf Ba-        entscheidendes Thema ist die Digita-
           ben.“ Unter diesem Leitsatz, der Albert     sis des Grünbuchs, eines politischen Dis-    lisierung. Das unterstreicht auch der
           Einstein zugeschrieben wird, könnte die     kussionspapiers, erarbeitet die Landes-      aktuelle Prognos-Zukunftsatlas, der
           kommende         Landesentwicklungsstra-    regierung – unter Mitwirkung der drei        für Kiel und Lübeck gute, für Flens-
           tegie der Regierung um Torsten Albig        IHKs im Land und anderer Partner aus         burg sogar sehr gute Chancen durch
           stehen. „Wir haben die Voraussetzungen,     Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – ein   die Digitalisierung sieht. Aber auch für
           die Fähigkeiten und wir haben ein klares    Weißbuch mit konkreten Maßnahmen,            den ländlichen Raum sei ein schnel-
           Ziel“, so der Ministerpräsident. Thomas     das im Herbst erstellt werden soll.          ler Breitbandanschluss ein wichtiger
           Losse-Müller, Chef der Staatskanzlei,           Neun wesentliche Handlungsfelder         Standortfaktor, schreiben die Autoren
           ergänzt: „Eine Strategie ist kein Selbst-   kristallisierten sich im bisherigen Pro-     der Landesstrategie. „Dies bedeutet

6                         07+08/16
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
on de r Vi sion
                                                                                                                                                                                             V                t.
                                                                                                     nicht nur, die Digitalisierung künftig      landschaft aus. Durch die Vernetzung            zum Projek

                                                                                                                                                                                             2800
                                                                                                     fachübergreifend zu entwickeln, son-        der Hochschulen könne sich das Land
                                                                                                     dern sie auch bei allen Themen wie          als Wissensstandort etablieren und so-
                                                                                                     etwa Tourismus oder Bildung mitzu-          mit seine Attraktivität nicht nur für Un-
                                                                                                     denken und umzusetzen“, fasst das           ternehmen, sondern auch für junge, gut
                                                                                                     Grünbuch zusammen. Die Bedeutung            ausgebildete Fachkräfte steigern.
                                                                                                     betonte die IHK bereits in ihrem Stra-         An dieser Herausforderung arbei-

                                                                                                                                                                                             Referenzen
                                                                                                     tegiepapier „Schleswig-Holstein 2030“       ten die IHKs schon seit Langem: Sie
                                                                                                     und bringt nun wichtige Punkte in die       prüfen bereits heute unter dem Motto
                                                                                                     Diskussion über die Landesentwick-          „Gelernt ist gelernt“ etwa im Ausland
                                                                                                     lungsstrategie ein.                         erworbene Qualifikationen und ordnen
                                                                                                                                                 sie einem deutschen Referenzberuf zu,
                                                                                                                                                                                             im Industrie- und Gewerbebau
                                                                                                     Digitalisierung  Das Grünbuch wirft        um den Berufseinstieg zu ermöglichen.
                                                                                                     verschiedene Fragen auf: Wie kann ein       Die Landesregierung schreibt dazu im
                                                                                                     zügigerer Breitbandausbau bewerkstel-       Grünbuch: „Die Versorgungssicherung
                                                                                                     ligt werden? Welche organisatorischen       in ländlichen Räumen kann dank Zu-
                                                                                                     und bürokratischen Hindernisse stehen       wanderung gestützt, die demografisch
                                                                                                     im Weg? Aber auch: Welche Chancen           bedingte Fachkräftelücke, insbesonde-
                                                                                                     und Risiken bringen die technologi-         re im Handwerk, zumindest verringert
                                                                                                     schen Weiterentwicklungen für Gesell-       werden. Auch die kulturelle Vielfalt
                                                                                                     schaft, Politik und Arbeitswelt?            und Internationalität des Landes wird
                                                                                                         Das Potenzial verdeutlicht ein Bei-     erhöht.“
                                                                                                     spiel der digital vernetzten Land- und
                                                                                                     Ernährungswirtschaft. Durch den Ein-        Zuwanderung  Ulrich Spitzer, Feder-
                                                                                                     satz von GPS und Cloud-Systemen habe        führer Raumordnung der IHK Schles-
                                                                                                     sowohl die Produktivität gesteigert als     wig-Holstein, begrüßt, dass die IHKs
                                                                                                     auch der Ressourceneinsatz optimiert        bereits frühzeitig in die Entwicklungs-
                                                                                                     werden können. Aber auch in anderen         arbeit eingebunden wurden. „Dennoch
                                                                                                     Bereichen spielt die Digitalisierung eine   hätten wir uns gewünscht, dass unsere
                                                                                                     immer größere Rolle.                        Anregungen noch stärker im Grün-
                                                                                                         Durch die internationale und über-      buch berücksichtigt worden wären.
                                                                                                     regionale Vernetzung ergeben sich           So sind beispielsweise grundsätzliche
                                                                                                     für Schleswig-Holstein ebenfalls viele      Probleme des Bildungssystems nicht
                                                                                                     Möglichkeiten. So sieht die Strategie       genügend herausgearbeitet worden,
                                                                                                     das Land bereits heute „im engen Aus-       und auch die Rolle der traditionellen
                                                                                                     tausch mit unseren skandinavischen          Branchen hätte deutlicher beschrieben
                                                                                                     Partnern im Norden und Hamburg im           werden müssen.“
Fotos: Christiane Schröder, Thies Raetzke/Ostsee-Holstein-Tourismus e. V., BVMed, iStock.com/ewg3D

                                                                                                     Süden. Dadurch haben wir die Chance,           „Schleswig-Holstein hat sehr gute
                                                                                                     Modellregion zu werden und das Beste        Zukunftschancen, wenn man die gro-
                                                                                                     beider Seiten zu vereinen.“ Ziel sei eine   ßen Trends wie Internationalisierung,
                                                                                                     robuste Wirtschaft mit qualitativem         Klimapolitik oder den Wunsch nach
                                                                                                     und nachhaltigem Wachstum. Dazu             mehr Lebensqualität sieht. Um opti-
                                                                                                     müssen traditionelle Branchen wie           mal davon zu profitieren, müssen wir        Das individuelle Bau-System
                                                                                                     Maschinenbau und chemische Indus-           unsere Politik entsprechend ausrichten
                                                                                                     trie weiterentwickelt werden. Außer-        und über die Dauer von Wahlperioden            Entwurf und Planung
                                                                                                     dem müssen junge Wirtschaftszweige          hi­
                                                                                                                                                   nausdenken“, sagt Thomas Losse-
                                                                                                     wie die erneuerbaren Energien mit           Müller.                                        Festpreis
                                                                                                     Schleswig-Holstein als nationalem und          Die Vollversammlungen der drei
                                                                                                     internationalem Kompetenzzentrum            schleswig-holsteinischen IHKs in               Fixtermin
                                                                                                     ausgebaut werden. Entscheidend sei          Flensburg, Kiel und Lübeck haben sich
                                                                                                     etwa, wie stabile Rahmenbedingungen         bereits mit der Landesentwicklungs-
                                                                                                                                                                                                40 Jahre Erfahrung
                                                                                                     für die strategischen Ziele der Betrie-     strategie befasst und werden den Pro-          Alles aus einer Hand
                                                                                                     be, ihre Personalausstattung und die        zess weiter intensiv begleiten.     ��
                                                                                                     Finanzen entwickelt werden könnten.
                                                                                                     Eine Einschätzung, die auch die schles-     Autor: Daniel Kappmeyer
                                                                                                                                                                                             Wir beraten Sie gern persönlich.
                                                                                                     wig-holsteinischen Unternehmen im           IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
                                                                                                     IHK-Strategiepapier unterstreichen.         kappmeyer@flensburg.ihk.de                  Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG
                                                                                                         Die zielgerichtete Entwicklung der                                                  Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt
                                                                                                     Schwerpunktbranchen, heißt es im            Mehr unter                                  Tel. +49 (0) 4871 778-0
                                                                                                     Grünbuch weiter, wirke sich auch auf        www.les.schleswig-holstein.de               Fax +49 (0) 4871 778-105
                                                                                                     die Wissenschafts- und Forschungs-                                                      info@bartram-bau.de

                                                                                                                                                                                             07+08/16                        7
                                                                                                                                                                                               MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON
Mit Strategie zum Ziel - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
�� Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein

                                                                                O
                                                                                        ffTEC ist ein Trainingszentrum für die gesamte
                                                                                        Onshore- und Offshore-Windkraftbranche und
                                                                                        für den maritimen Bereich im Gewerbepark
                                                                                GreenTEC Campus. Bereits vor zwölf Jahren wurde Ge-
                                                                                sellschafter Marten Jensen durch seine langjährige Tä-
                                                                                tigkeit in der Windbranche und mit deren wachsender
                                                                                Industrialisierung bewusst, dass die gesetzten Klima-
                                                                                ziele nicht ohne Windenergie zu erreichen sind – und
                                                                                Letztere wiederum nicht ohne Arbeitssicherheit der
                                                                                Fachkräfte möglich ist. In den vergangenen Jahren sind
                                                                                umfangreiche Trainingseinrichtungen geschaffen und
                                                                                2015 ein Gästehaus eröffnet worden, um Sicherheits-
                                                                                und Techniktrainings unter realistischen Bedingungen
                                                                                an einem Standort anbieten zu können. Hierzu zählen
                                                                                das Maritime Trainings-Centrum (MTC), das Tech-
                                                                                nologie-Trainings-Centrum, zwei Trainingstürme, ein
                                                                                Trainingswindpark mit realen Offshore-Windenergie-
                                                                                anlagen und das Brandschutz-Trainings-Centrum.
                                                                                    So ist der Wellengang nicht original, obwohl die
                                                                                Nordsee nicht weit ist, sondern wird im MTC künstlich
                                                                                erzeugt. Das Sicherheitstraining ist ein Puzzleteil des
                                                                                OffTEC-Firmenkonzepts; Personal in Planung, Orga-
                                                                                nisation, Montage und Service zu qualifizieren ist eine
                                                                                weitere Komponente. Dazu kommen maßgeschneiderte
                                                                                Konzepte für den Arbeitsschutz vor Ort, Brandschutz
                                                                                und -bekämpfung und das Notfallmanagement. Mit der
                                                                                Vermittlung von Sachkenntnis über behördliche Anfor-
                                                                                derungen für solche Konzepte, der Erstellung verläss-
                                                                                licher Prognosen und einem umfassenden Consulting
                                                                                zur Unternehmensentwicklung präsentiert sich OffTEC
                                                                                als starker Partner in einer Branche, die voll auf Zukunft
                                                                                ausgerichtet ist.

                                                                     Arbeitsschutz  Im technischen Segment werden Fach-
                                                                     kräfte auf den Gebieten Windenergieanlagen- und Sys-
                                                                     temtechnik, Ladung, Transport und Unternehmensor-
                                                                     ganisation sowie Kraftwerksführung mit aktuellen Ent-
                                                                     wicklungen vertraut gemacht. Die Erstausbildung und
                                                                     Weiterqualifikation umfasst Angebote zur Ausbildung
                                                                     von Servicemonteuren Windenergieanlagentechnik,
                                                                 Foto: OffTEC

                                                                     Industrieelektrikern Betriebstechnik, Mechatronikern
                                                                     und Industriemeistern Mechatronik.
                                                                        „Aus der Branche hören wir bislang, dass Fachkräfte
Trainingsturm für Höhensicherheit und Evakuierungstrainings          an allen Ecken und Enden fehlen“, beobachtet der
                                                              kaufmännische Geschäftsführer Klaus Loesmann. Das kön-
                                                              ne daran liegen, dass beim Windenergieausbau Technik

Profis für die
                                                              und Tempo in der Vergangenheit im Fokus standen. „Es ge-
                                                              lingt nun zunehmend, das in Schleswig-Holstein neu ent-
                                                              standene Schaufenster für Qualifikation und Training mit

Windkraftbranche                                              Realtechnologie und Realszenarien als treibenden Faktor so-
                                                              wohl national als auch international zu etablieren.“ Der Wind
                                                              steht also günstig für das Trainingszentrum im Norden.  ��

OffTEC-Trainingszentrum  Zwei Meter hohe Wellen, Wind,
Regen, Dunkelheit – jeder Handgriff muss jetzt sitzen:        Autorin: Astrid Jabs
Die Arbeitsbedingungen im Bereich der On- und Offshore-       Freie Journalistin
Windenergie sind eine permanente Herausforderung.             redaktion@ihk-sh.de
Das Unternehmen OffTEC im nordfriesischen Enge-Sande          Website des Trainingszentrums
hat sich darauf spezialisiert, Mensch und Technik durch       www.offtec.de
Training und Ausbildung in Balance zu halten.
8                         07+08/16
Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein ��

Wachsen
ist einfach.
                                                                                        günstig
                                                                             Jetzt zins
                                                                                         n!
                                                                             investiere

                                                   Wenn man für Investitionen
                                                   einen Partner hat, der Ideen
                                                   von Anfang an unterstützt.

www.sparkasse-vor-ort.de/investitionskredit                       07+08/16                    9
Foto: iStock.com/DrAfter123
Gemeinsam in die Zukunft
Clustermanagement  Tourismus, maritime Wirtschaft, Gesundheitswirtschaft und erneuerbare
Energien sind Zukunftsbranchen in Schleswig-Holstein. Sie zu stärken haben sich die Cluster zur
Aufgabe gemacht. Sie bieten konkrete Services, die gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

         S
               ie alle haben ein gemeinsames Ziel: die regionale Wert-   Holstein (WTSH), unterstützt im Rahmen der Umsetzung
               schöpfung erhöhen. Ihr wichtigstes Mittel: die Vernet-    der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025 die Steige-
               zung der Branchenakteure. Darüber hinaus bieten die       rung der Wettbewerbsfähigkeit von KMUs und die Entwick-
         Cluster weitreichende Services wie Messen, Workshops oder       lung eines nachhaltigen Tourismus. Gerade ist die Veranstal-
         Gemeinschaftsstände, sie unterstützen bei der Suche nach        tungsreihe „Machen Sie Ihren Betrieb fit für die Zukunft!“
         Kooperations- und Geschäftspartnern oder auch Finanzie-         im Land unterwegs. Unter dem Begriff GastgeberWerft bie-
         rungs- und Fördermöglichkeiten. Sie engagieren sich in der      tet das Clustermanagement etwa Informationsgespräche vor
         Nachwuchsförderung oder treiben gar selbst Forschung und        Ort, Workshops und regionale Beratertage an. Wichtigste
         Innovationen voran.                                             Themen für die Zukunft sind nachhaltiger Tourismus, Fach-
                                                                         kräftesicherung, Nachfolge und Unternehmensstrategieent-
          Tourismus                                                     wicklung.
            Das Clustermanagement Tourismus, angesiedelt bei der
         Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-          Gesundheitswirtschaft
                                                                            Die Clusteragentur Life Science Nord Management GmbH
                                                                         und der gleichnamige Förderverein initiieren strategische Pro-
                                                                         jekte für die Entwicklung innovativer Medizin und vernetzen
                                                                         Wirtschaft, Forschung und Politik im Norden. Im Verein sind
                                                                         über 200 Unternehmen und Forschungsinstitute organisiert.
                                                                         In Arbeitskreisen, etwa zu Medical Apps und Produktentwick-
                                                                         lungen, wird über aktuelle Themen und Trends diskutiert. Zu-
                                                                         kunftsthemen sind die Digitalisierung der Medizintechnik,
                                                                         die alternde Gesellschaft und damit verbundene medizinische
                                                                         Herausforderungen sowie Infektionskrankheiten, deren Ver-
                                                                         meidung mittels Hygienemaßnahmen und deren Bekämpfung
                                                                         durch Therapien.

                                                                          Maritime Wirtschaft
                                                                             Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) mit der
                                                                         WTSH als Projektträger verschafft der maritimen Wirtschaft
                                                                         länderübergreifend eine Stimme. Fachgruppen, etwa zu ma-
                                                                         ritimer Informations- und Kommunikationstechnologie, ma-
                                                                         ritimem Recht, Personal und Qualifizierung oder Schiffseffi-
                                                                         zienz, bieten Foren für einen Austausch zwischen Wirtschaft
                                                                         und Wissenschaft. Ab 2017 wird das 2011 gegründete Cluster
                                                                         vom neu gegründeten MCN e. V. fortgeführt. Künftig will das

10                     07+08/16
Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein ��

                                                                                                              Wirtschaftliche Schwerpunkte
Cluster die vielen Bereiche der maritimen Wirtschaft – etwa
Schiffbau, Meeres­technik, Offshore – noch enger zusammen-
bringen, um ­Synergien zu schaffen.

 Erneuerbare Energien
   Das Cluster für erneuerbare Energien steht auf zwei Bei-                                                                 Sylt
nen: Zum einen gibt es die Netzwerkagentur Erneuerbare
Energien Schleswig-Holstein (EE.SH), getragen von der Wirt-
schaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH. Sie unter-                                                                                   5
stützt Unternehmen etwa bei der Etablierung nachhaltiger                                                                                                                       Flensburg

Energieversorgungskonzepte, bietet Innovations- und Export-
beratung an, hilft beim Aufbau von Geschäftsaktivitäten und
                                                                                                                                                                       7
berät zu Marktentwicklungen und Positionierungen. Auch bei                                                                                                                                  Damp

Furgy Clean Innovation dreht sich alles um erneuerbare Ener-                                                                                                                                               Kiel

gien. Getragen von der IHK Schleswig-Holstein fördert Fur-                                                                                                                                  Altenholz

gy Clean Innovation die Innovationsfähigkeit von KMUs in
                                                                                                                                                                            Rendsburg      210
Schleswig-Holstein und Dänemark. Das Clustermanagement
                                                                                                              Helgoland
                                                                                                                                                          Heide                                   215   404
bietet unter anderem Innovationsberatung und die Möglich-
                                                                                                                                                                                                                  Plön
keit, sich im Forum für Energieeffizienz auszutauschen. Mit-                                                                       Büsum                  23
                                                                                                                                                                                                                                 1
hilfe der EnergyMap finden Unternehmen neue Kunden, Lie-                                                                                                                         Neumünster
                                                                                                                                                                                                            21
feranten und Partner.                                                                                                                                                        Itzehoe
                                                                                                                                                                                                                  Bad
                                                                                                                                                                                                                  Segeberg
   Die „Wärmewende“ ist eines der größten Zukunftsthemen                                                                                                                        Bad Bramstedt                                         Lübeck
                                                                                                                                                                  5
bei den Erneuerbaren, denn im Gegensatz zu Strom wird nur                                                                              Brunsbüttel
                                                                                                                                                                                              7
13 Prozent Wärme aus erneuerbarer Energie erzeugt. Weitere                                                                                                                                              Borstel                                20
                                                                       Grafik: IHK Schleswig-Holstein, 2012

                                                                                                                                                                       20             Pinneberg
Themen sind die Energiespeicherung, die Sektorenkopplung                                                       Zukunftsbranchen:                                           Elmshorn
                                                                                                                          erneuerbare
zwischen Strom, Wärme und etwa Verkehr und die Entwick-                                                                   Energien                   Logistik         26
                                                                                                                                                                             Wedel                                404
lung intelligenter Energiesysteme.                      ��
                                                                                                                          Gesundheits-               Handel
                                                                                                                          wirtschaft                 (Schwerpunkte)                                                                  24
Autorin: Andrea Scheffler                                                                                                                                                                                  25
                                                                                                                          maritime                   Hochschul- und                                                 Geesthacht
IHK-Redaktion Schleswig-Holstein                                                                                          Wirtschaft                 Forschungsstandorte                                                         5
                                                                                                                                                                                  1
scheffler@ihk-luebeck.de                                                                                                  Tourismus-                 Basisbranchen:
                                                                                                                          wirtschaft                 Maschinenbau, Elektro-, Energie- und
                                                                                                                                                     Umwelttechnik, chemische Industrie und Ernährungswirtschaft
Mehr unter
www.ee-sh.de                                                                                                     Vor allem in den großen Städten und in der Metropolregion Hamburg
www.furgyclean.eu                                                                                             haben sich produzierendes Gewerbe, technologieorientierte Unternehmen
www.lifesciencenord.de                                                                                        und damit verbundene Dienstleistungen angesiedelt. In den Küstenregio-
www.maritimes-cluster.de                                                                                      nen ist der Tourismus stark und auch die Gesundheitswirtschaft. An der
www.tourismuscluster-sh.de                                                                                    Westküste findet sich zudem eine starke Ballung im Bereich der erneuer-
                                                                                                              baren Energien mit einem besonderen Fokus auf Windkraft.           ��

                                                                                                                          Firmenkunden brauchen
                                                                                                                          schnelle Antworten!
                                                                                                                          Die Sydbank Deutschland kombiniert das Beste
                                                                                                                          aus zwei Kulturen – lernen Sie uns auf unsere
                                                                                                                          deutsch-dänische Art kennen!
                                                                                                                          • schnelle und kurze Entscheidungswege
                                                                                                                          • unkompliziert und kompetent
                                                                                                                          • wettbewerbsfähige Konditionen
                                                                                                                          • persönliche Betreuung durch feste Ansprechpartner
                                                                                                                          Mehr unter sydbank.de. Rufen Sie uns an!
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              Rathausplatz 11 · 24937 Flensburg · Tel. 0461 8602 0
              Am Sandtorkai 54 · 20457 Hamburg · Tel. 040 376900 0
              Sell-Speicher, Wall 55 · 24103 Kiel · Tel. 0431 9804 0

                                                                                                                                                                            07+08/16                                                 11
�� Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein

Impulse aus
der Wirtschaft
Schleswig-Holstein 2030  Wie lässt sich Schleswig-Hol-
stein auf einen Wachstums- und Wohlstandspfad führen?
Diese Frage beschäftigte die Spitzen der IHK Schleswig-
Holstein im Jahr 2010. Die Antwort gab im Jahr 2012 das
Strategiepapier „Schleswig-Holstein 2030“. Seitdem sind
viele der Ideen angelaufen oder wurden aufgegriffen,
etwa im Rahmen der neuen Landesentwicklungsstrategie.

           D
                  er Fachkräftebedarf wird für die Wirtschaft auch in
                  Schleswig-Holstein in den nächsten 15 bis 20 Jahren
                  die ganz zentrale Herausforderung sein. Im Wettbe-
           werb der Regionen um die besten Fachkräfte kommt es im-            die wirtschaftlichen Handlungsfelder herauszuarbeiten, die
           mer mehr darauf an, wie attraktiv und vielfältig das berufli-      großes Potenzial bieten. Die drei IHKs in Flensburg, Kiel
           che Umfeld ist und wie groß die Chancen sind, sich fachlich        und Lübeck hatten auch den Anspruch, sich mit konkreten
           und disziplinübergreifend zu vernetzen und zu entwickeln.          Projekten einzubringen und bei der Meinungsbildung das
              Voraussetzung dafür sind innovative Netzwerke in den            Know-how der ehrenamtlichen IHK-Basis zu nutzen.
           Zukunftsbranchen des Landes. Zunehmend wichtiger wird                 Die ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und
           aber auch die Infrastruktur. Einerseits dort, wo sie für ein       Unternehmer beteiligten sich in mehreren Stufen: mit einer
           attraktives Lebensumfeld sorgt, andererseits dort, wo sie          Fragebogenaktion unter 2.000 schleswig-holsteinischen Un-
           Voraussetzung für eine gute Verkehrsanbindung ist, für             ternehmen, in einem Workshop-Programm, das die Umfra-
           modernste Kommunikation und einen leistungsfähigen                 geergebnisse mit einem Fokus auf Branchen und Regionen
           Bildungs­sektor.                                                   sichtete und verdichtete, und mit einer gemeinsamen Sitzung
              Die IHK Schleswig-Holstein hatte sich mit der Strate-           aller drei IHK-Vollversammlungen. Am Ende stand ein argu-
           gie „Schleswig-Holstein 2030“ nicht nur zum Ziel gesetzt,          mentativer „roter Faden“ als Leitlinie für das Strategiepapier.

 Strategie 2030 – laufende Projekte
                                                                                               wickelt, sondern es werden andere Akteure
                                                                                               im Land bei ihren Ansätzen unterstützt.
  Deutsch-dänische Verbundausbildung             Kooperationsmatching im ersten und
    Ziel: grenzüberschreitende Mobilität in      zweiten Gesundheitsmarkt                       PACT 2.0
 der dualen Ausbildung fördern und eine             Ziel: Steigerung der Wettbewerbsfähig-        Ziel: Informationen für Eigentümer,
 grenzüberschreitende Berufsausbildung           keit des Gesundheitstourismus im Land.        Gewerbetreibende sowie Verwaltung und
 mit einer Doppelqualifizierung gestalten.          Stand: Die aktuellen Entwicklungen         Politik über das Instrument PACT.
    Stand: Am 1. Juli 2015 als Interreg-         im Gesundheitstourismus sprechen gegen           Stand: 2015 wurde eine landesweite An-
 Va-Projekt bewilligt. Mit der IHK Flens-        eine landesweite Strategie mit deutlichen     laufstelle geschaffen, die zur Umsetzung
 burg als Leadpartner vereint STaRForCE          Steuerungselementen. Vielmehr unter-          von PACT-Initiativen und zu -Maßnah-
 – Strong Talents Ready For Crossborder          stützt die Projektgruppe Gesundheitswirt-     men der Innenstadtentwicklung berät und
 Education – alle relevanten Akteure in ei-      schaft der IHKs die Arbeit bestehender        über Veranstaltungen Austauschmöglich-
 ner strategischen Kooperation.                  Initiativen.                                  keiten bietet.

  Netzwerk Ernährungswirtschaft                  Modellregion klimafreundliche                Cluster „Erneuerbare Energien“
     Ziel: Schaffung einer einheitlichen Netz-   Mobilität                                        Ziel: Einrichtung eines energieträger-
 werkorganisation für Schleswig-Holstein.           Ziel: Entwicklung innovativer Nutzungs-    übergreifenden Clustermanagements „Er-
     Stand: Das Land hat 2015 den foodRegio      konzepte für Elektromobilität als Speicher-   neuerbare Energien Schleswig-Holstein“.
 e. V. mit der Schaffung eines solchen Netz-     medium für erneuerbare Energien.                 Stand: Die IHK hat mit Furgy Clean
 werks beauftragt. Mit der Gründung des             Stand: Analyse der Einsatzbereitschaft     Innovation ein grenzübergreifendes Clus-
 foodRegio-Branchennetzwerks der Ernäh-          von Elektrofahrzeugflotten in Unterneh-       termanagement gestartet, das sich eng mit
 rungswirtschaft in Norddeutschland e. V.        men im Rahmen einer Umfrage. Das Pro-         anderen Netzwerken in dem Bereich ab-
 wurde das Ziel erfolgreich realisiert.          jekt wird derzeit nicht intensiv weiterent-   stimmt.

12                         07+08/16
Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein ��

                                                                                        trale Ergebnisse des Strategiepapiers vor. Mit dem Start
                                                                                        der Fachkräfteinitiative „Zukunft im Norden“ Anfang 2013
                                                                                        zeigte sich, dass die zentrale Forderung „Schleswig-Holstein
                                                                                        wird Zuzugsland“ und der Fokus des Strategiepapiers auf die
                                                                                        Sicherung einer auf allen Qualifikationsstufen adäquaten
                                                                                        Fachkräftebasis auch in den Plänen der Politik eine zentrale
                                                                                        Rolle spielen würden.
                                                                                           IHK-Projekte aus dem Bereich Bildung und Fachkräftesi-
                                                                                        cherung konnten gezielt in Förderprogramme eingebunden
                                                                                        oder mit Eigenmitteln vorangebracht werden. Gleiches gilt
                                                                                        für die Projekte zu den Themen erneuerbare Energien und
                                                                                        Tourismus. Damit war das Ziel des Strategiekonzepts, dass
                                                                                        die Einschätzungen der Wirtschaft zum Gegenstand des Re-
                                                                                        gierungshandelns werden, in weiten Teilen erfüllt.
                                                                                           „Schleswig-Holstein 2030“ hat wichtige Impulse gesetzt.

                                                               Foto: IHK/Anders Björk
                                                                                        Doch ob Verkehrsinfrastruktur und Breitbandversorgung,
                                                                                        Bildung, Abgabenlast oder Entbürokratisierung – es bleibt
Regional-Workshop in Kiel mit Unternehmern                                              viel zu tun, um im Wettbewerb der Standorte zu bestehen.
im Rahmen des 2030-Prozesses                                                               Die IHK ist überzeugt, dass die Argumentation des Stra-
                                                                                        tegiepapiers auch in den nächsten 15 Jahren trägt. Neben der
                                                                                        Fortführung erfolgreicher Projekte gilt es, neue zu definieren
Konkrete Projektbeiträge  Die Schleswig-Holstein-Daten                                 und voranzutreiben. So hat die Wirtschaft das Thema Inte­
einer Prognos-Studie über die Innovationsfähigkeit der                                  gration aufgegriffen und engagiert sich bei der Eingliederung
Wirtschaft sowie IHK-eigene Auswertungen und Umfragen                                   junger Menschen in den Ausbildungsprozess oder bei der
sicherten die Ergebnisse ab. Als Kernergebnis identifizier-                             Anerkennung ausländischer Qualifikationen.                 ��
te die IHK Schleswig-Holstein vier Zukunftsbranchen mit
besonderen Wachstums- oder Innovationspotenzialen für                                   Autor: Peter Weltersbach
das Land: erneuerbare Energien, maritime Wirtschaft, Ge-                                Geschäftsstellenleiter der IHK Schleswig-Holstein
sundheitswirtschaft und Tourismus. Darauf aufbauend wur-                                weltersbach@kiel.ihk.de
den zahlreiche Forderungen an die Politik formuliert sowie
Handlungsfelder definiert, auf denen die IHKs konkrete Pro-                             Strategiepapier im Web
jektbeiträge leisten.                                                                   www.ihk-schleswig-holstein.de
   Pünktlich zu den Koalitionsverhandlungen nach der                                    (Dokument-Nr. 82418)
Landtagswahl 2012 stellte die IHK Schleswig-Holstein zen-

  Smart Grid                                     Pro Tourismus Schleswig-Holstein                                  Beratungsformat „Stabwechsel“ wurde
    Ziel: Aufbau eines intelligenten Strom-         Ziel: grundlegende Veränderung der                               zudem ausgeweitet.
 netzes, das die hohe Volatilität der ins Netz   kleinteiligen Strukturen auf Ortsebene und
 eingespeisten Strommengen ausgleicht.           deutliche Positionierung im touristischen                            IHK-Mentoren für Berufsorientierung
    Stand: Furgy Clean Innovation erörtert       Wettbewerbsumfeld.                                                     Ziel: durch ein Netzwerk aus ehrenamt-
 Möglichkeiten zur nachhaltigen Nutzung             Stand: Die IHK hat an der Entwicklung                            lichen Mentoren die Berufsorientierung,
 dezentral erzeugter Energien, aufbauend         der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein                           Berufsfindung und Ausbildungsreife von
 auf Ergebnissen der SmartRegion Pellworm        2025 maßgeblich mitgewirkt und erreicht,                            Jugendlichen verbessern.
 und weiterer Projekte.                          dass die Ziele des Projekts dort Berücksich-                           Stand: Die IHK hat eine Netzwerkkoor-
                                                 tigung finden.                                                      dinator-Stelle eingerichtet und einen Pool
                                                                                                                     mit 65 Unternehmensvertretern gebildet,
  Green Wellcome                                 Initiative Unternehmensnachfolge                                  die bereits 60 Jugendliche begleitet haben.
    Ziel: Entwicklung von Konzepten, Maß-        im Mittelstand
 nahmen und Produkten zur Förderung                 Ziel: das Beratungsangebot zur Nachfol-                           IHK für Schülerpraktika
 und Positionierung Schleswig-Holsteins          ge für Unternehmen auf den Fortbestand                                 Ziel: Schülern Hilfe bei der Suche nach
 als nachhaltige und grüne Tourismusdes-         möglichst vieler Betriebe ausrichten.                               einem Praktikumsplatz bieten und somit
 tination.                                          Stand: Mit der IHK-Nachfolgebörse                                bei einem wichtigen Baustein der Berufs-
    Stand: Die Projektziele werden in die        wurde eine landesweite Datenbank ein-                               orientierung unterstützen.
 Tourismusstrategie des Landes integriert.       gerichtet, es wurden „Nachfolgelotsen“                                 Stand: Die IHK-Praktikumsbörse ist
 Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstal-          benannt, die die besuchten Betriebe sen-                            Ende 2014 gestartet und weist mehr als 800
 tungsreihe mit dem Clustermanagement            sibilisieren, und die HKBiS hat den IHK-                            Praktikumsangebote auf. Sie wird laufend
 und regionalen Partnern werden die erar-        Zertifikatslehrgang „Sicher in der Unter-                           beworben, mit neuen Angeboten gefüllt und
 beiteten Inhalte aufgegriffen.                  nehmensnachfolge“ eingerichtet; das IHK-                            erfreut sich großer Beliebtheit.       ��

                                                                                                                           07+08/16                           13
�� Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein

Spitzenforschung

                                                                                                                                        Foto: Fraunhofer-Institut ISIT
im Reinraum                                                                                                 Millionen-Investition:
                                                                            Der zweite Reinraum ist im Mai 2014 eröffnet worden.

ISIT in Itzehoe  Von der grünen Wiese zum Hightech-Standort in Schleswig-Holstein: Bei der Eröff-
nung des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT in Itzehoe hatten viele Bürger nur am Rande
etwas von Forschung in einem Reinraum gehört. 20 Jahre ist das jetzt her.

         H
                eute zählt das ISIT zu den mo-        Mehr als 250 Millionen Euro haben     Itzehoe (IZET) optimale Bedingungen
                dernsten     Forschungseinrich-    EU, Bund, Land, Fraunhofer-Gesell-       für Unternehmensgründungen bietet.
                tungen für Mikroelektronik         schaft und Industrie investiert – und
         und Mikrosystemtechnik in Europa.         Itzehoe so zu einem Spitzenplatz in      Angebot erweitert  Die Fertigstellung
         Herzstück des Instituts sind Reinraum­    der Spitzentechnologie verholfen. Zu     des zweiten Reinraums hat im Mai 2014
         anlagen – groß genug, um Forschung        den Kunden des Fraunhofer-Instituts      eine neue Ära beim Fraunhofer-Institut
         zu betreiben und die hier entwickelten    gehören im Rahmen der industriellen      eingeläutet. 36,6 Millionen Euro sind
         Mikrochips im industriellen Maßstab       Auftragsforschung weltweit mehr als      in das Vorzeigeprojekt mit Büros für
         zu fertigen. In enger Zusammenarbeit      350 Unternehmen, davon 50 in Schles-     44 Mitarbeiter und Labor geflossen.
         mit der Industrie arbeiten 190 Wis-       wig-Holstein. Zahlreiche Unternehmen     Schleswig-Holstein beteiligte sich mit
         senschaftler an der Entwicklung von       haben sich im Gewerbegebiet an der       gut 27 Millionen Euro – eine der um-
         Komponenten der Leistungselektronik       A 23 in Itzehoe-Nord angesiedelt – und   fangreichsten Forschungsinvestitionen
         und Mikrosystemen mit feinen beweg-       am bedeutendsten Technologiestandort     der vergangenen Jahre. Die Fraunho-
         lichen Strukturen für die Sensorik oder   an der Westküste mehr als 1.250 Ar-      fer-Gesellschaft hat rund neun Millio-
         Automatisierungstechnik. Zum Ein-         beitsplätze geschaffen. Von einem Er-    nen Euro geschultert.
         satz kommen die winzigen Bauteile in      folgsmodell spricht Professor Dr. Ralf      Das ISIT hat seine Angebotspalette
         der Medizin-, Umwelt-, Verkehrs- und      Thiericke, Geschäftsführer der Gesell-   mit dem zweiten Reinraum deutlich
         Kommunikationstechnik, der Automo-        schaft für Technologieförderung Itze-    erweitert. Neben der Zusammenarbeit
         bilindustrie und im Maschinenbau.         hoe, die mit dem Innovationszentrum      mit dem Partner Vishay Siliconix ent-

     Informationstechnologie in der Region

                                                                     Beratung
                                                                                                                                 GmbH

                                                                     Installation
                                                                     Service
                                                                     Schulung
                                                                     Softwarelösungen für Handwerksbetriebe

                                                                              Dornestraße 56-58 ∙ 23558 Lübeck
                                                                                        Tel. 0451 491017
                                                                           mail: nielandt@csn-hl.de ∙ www.csn-hl.de

14                     07+08/16
Titelthema Zukunftsland Schleswig-Holstein ��

      wickele sich eine immer bedeutender
      werdende strategische Partnerschaft        Wettbewerb „Land der Ideen“
      mit der X-FAB MEMS Foundry It-
      zehoe, erklärt ISIT-Leiter Professor
      Wolfgang Benecke. Die Firma, die als
                                                Moin Refugee App ausgezeichnet
      Ausgründung entstanden ist und von           Deutschlands überzeugendste Projekte zum Thema „NachbarschafftInnovation –
      einem Erfurter Unternehmen über-          Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“
      nommen wurde, baut mit dem ISIT           stehen fest. Auch aus Schleswig-Holstein kommt eine gute Idee für die Nachbarschaft als
      eigene Produktionstechniken in Itze-      Erfolgsmodell: die „Moin Refugee App“, ein digitaler Wegweiser für Geflüchtete, der
      hoe auf. „Durch diese Partnerschaften     Markenwerk GmbH aus Kiel.
      erwarten wir stetig wachsende Vorteile       Die kostenlose App gibt Geflüchteten praktische Tipps für die ersten Schritte in der neuen
      und Chancen für unsere Kunden und         Heimat. In sechs Sprachen listet sie Ämter und Anlaufstellen auf, gibt Tipps und beantwortet
      Auftraggeber“, so Benecke.                erste Fragen. Stadtpläne mit Bildern von Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen
         Zum 20-jährigen Bestehen des           inklusive Öffnungszeiten ergänzen das Wegweiserangebot, das gemeinsam mit Geflüchteten
      Fraunhofer-Instituts ISIT findet am       und dem Verein „Tatenkrake“ umgesetzt wird.
      10. September ein Tag der offenen Tür
      am Hightech-Standort Itzehoe statt, an    Publikumssieger  Eine 16-köpfigen Jury sowie ein sechsköpfiger Fachbeirat begutachteten
      dem sich neben Vishay und dem IZET        die Projekte der rund 1.000 Bewerber in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft,
      auch weitere Unternehmen des Innova-      Umwelt, Bildung und Gesellschaft. Wettbewerbsinitiatoren sind „Deutschland – Land der
      tionsparks Itzehoe beteiligen.     ��    Ideen“ und die Deutsche Bank.
                                                   Im Oktober startet die deutschlandweite Wahl des Publikumssiegers. Beim feierlichen
      Autor: Jens Neumann                       Preisträgerempfang in Frankfurt am Main im November erfolgt auch die Bekanntgabe der
      Freier Journalist                         sechs Bundessieger.                                                              red ��
      redaktion@ihk-sh.de
                                                Alle Wettbewerbssieger
      Website des ISIT                          www.ausgezeichnete-orte.de
      www.isit.fraunhofer.de

            WANN DÜRFEN                                                          WNO                                          a
            WIR SIE                                                               Oktober              SchwerpunkSttteuheerm
                                                                                                                           n,
            UNTERSTÜTZEN?                                                          2016                    Finanzen,
                                                                                                             Versicherungen
                                                                                 Beratung:
            Über 4000 Unternehmen in Schleswig-Holstein                          Herr Müll
            vertrauen bei Inkasso und Bonitätsprüfung                           bmueller@er                         Anzeigenschluss:
            auf Creditreform.                                                   Tel. 0451/ schmidt-roemhild.c
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                                                                                                und kleine Unternehmen
                                                                                                 in Schleswig-Holstein!
                                                                            Sie sind in der Finanz- oder
                                                                            Versicherungsbranche tätig?
                                                                       Dann nutzen Sie die Oktober-Ausgabe
                                                                         für Ihre individuelle Präsentation!
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�� Wirtschaft im Gespräch

                                                                                                                                                               Foto: iStock.com/Carmen MartA-nez BanAs
„Die Arbeitswelt wird weiblich“
Zukunftsforschung  In seinem Buch „Schleswig-Holstein heute und morgen“ beleuchtet Ulrich Reinhardt,
Professor für Empirische Zukunftsforschung an der Fachhochschule Westküste, unterschiedliche Aspekte
der Zukunft des Landes. Mit der Wirtschaft sprach er über ökonomische Chancen und Herausforderungen.

                                                                        Wirtschaft: In Ihrem Buch gehen Sie       hört unter anderem, Schleswig-Holstein
 Bücherverlosung                                                    der Frage nach, wie sich Schleswig-Hol-       für junge Arbeitnehmer attraktiver zu
                                                                    stein in den kommenden 15 Jahren ent-         machen, vor allem aber Frauen deutlich
                          Die Wirtschaft verlost                    wickeln wird. Wie wird das Land 2030          stärker in die Arbeitswelt zu integrieren.
                          dreimal je ein Exemplar                   Ihrer Meinung nach aussehen?                     Wirtschaft: Welche Stärken und Po-
                          des neuen Buchs von Ul-                       Ulrich Reinhardt: Im Vorfeld der          tenziale bietet die Wirtschaft im Land
                          rich Reinhardt „Schles-                   Landesentwicklungsstrategie wurden            und wie kann man diese ausschöpfen?
                          wig-Holstein heute und                    die Herausforderungen genau beleuch-             Reinhardt: Die Wirtschaft Schleswig-
                          morgen“.      Schreiben                   tet, um das Land erfolgreich in die Zu-       Holsteins lebt von ihrer Vielfalt. Viele
                          Sie unter dem Stich-                      kunft zu steuern. Wenn diese gemeistert       größere, mittelständische und kleinere
                          wort „Zukunftsland“ an                    werden, wird die Lebensqualität unver-        Unternehmen haben zudem eine lange
                          redaktion@ihk-sh.de                       ändert hoch sein.                             Tradition, verfügen dadurch über viel
                          oder per Post an IHK                          Wirtschaft: Welche Herausforderun-        Erfahrung im Management und sind
                          Flensburg, Redaktion                      gen sind das?                                 entsprechend gut aufgestellt. Um jedoch
 Wirtschaft zwischen Nord- und Ostsee, Heinrich-                        Reinhardt: Fachkräftemangel, Überal-      auch in Zukunft erfolgreich am Markt zu
 straße 28–34, 24937 Flensburg. Einsendeschluss                     terung, Globalisierung und Internationa-      sein, ist und bleibt die konsequente Be-
 ist der 31. Juli 2016.                       ��                   lisierung stellen auch Schleswig-Holstein     tonung der Bildung entscheidend, und
 Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Jeder Leser   vor die Herausforderung, sich weiter öff-     zwar vom Kindergarten bis zur Hoch-
 darf nur einmal teilnehmen. Die Gewinner werden auf dem Post-      nen zu müssen und seine Stärken gezielt       schule.
 weg benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht
 möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Von der Teilnahme       herauszustellen. Gefordert sind dabei            Wirtschaft: Welche zentralen Zu-
 ausgeschlossen sind Mitarbeiter der IHK Schleswig-Holstein         sowohl die Politik als auch die Unterneh-     kunftsbranchen sehen Sie in Schleswig-
 und ihre Angehörigen. Ihre Daten werden ausschließlich für die
 Verlosung und die Gewinnbenachrichtigung genutzt und dann          men. Sie müssen jetzt die entsprechenden      Holstein?
 vollständig gelöscht.                                              Weichen stellen und sich stärker als bisher      Reinhardt: Schleswig-Holstein ist und
                                                                    auf Veränderungen einlassen. Hierzu ge-       bleibt zunächst einmal die Tourismus-

16                                07+08/16
Wirtschaft im Gespräch ��

destination in Deutschland. Neben der        Personal einer Firma – vom Putzdienst
Windenergie als einer der Zukunftsbran-      über das Marketing bis zum Sicherheits-

                                                                                                                                                Foto: Stiftung für Zukunftsfragen/M. Kuhn
chen könnte auch Medical Science eines       dienst – auch dort angestellt, so sind
der Aushängeschilder werden. Aber es         diese Jobs heute in vielen Unternehmen
darf nicht vergessen werden: Auch in 20      ausgelagert. Die Arbeit ist hierbei gleich
Jahren braucht das Land seine zahlrei-       geblieben, jedoch hat sich das Beschäfti-
chen kleinen und mittleren Betriebe, die     gungsverhältnis verändert.
das Rückgrat der Wirtschaft bilden.              Wirtschaft: Sie widmen sich auch der
    Wirtschaft: Welche Bedeutung hat         Zukunft der Arbeit. Was sind dabei die
die Tourismusbranche für die Entwick-        Herausforderungen, wie sehen Ihre Pro-
lung Schleswig-Holsteins?                    gnosen aus?
    Reinhardt: Der Tourismus war, ist und        Reinhardt: Ein zentraler Punkt ist si-
wird auch künftig für Schleswig-Holstein     cherlich, dass die Zukunft der Arbeits-
von sehr großer Bedeutung sein. Um           welt weiblich ist. Bereits heute machen        Zur Person
seinen Erfolg zu sichern, ist eine gute –    mehr Frauen als Männer Abitur, mehr                Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Jahrgang
und schnelle – Erreichbarkeit, auch von      Frauen studieren und die Noten weib-           1970, hat die Professur für Empirische Zukunfts-
abseits gelegenen Gemeinden, von zent-       licher Absolventen sind bei allen Schul-       forschung im Fachbereich Wirtschaft der FH
raler Bedeutung. Vom Tourismus profi-        abschlüssen im Schnitt besser. In der          Westküste in Heide inne und ist wissenschaft-
tieren nicht nur Hotels und Restaurants,     Wirtschaft ist der Anteil von Frauen           licher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen. Er
sondern auch Zulieferer, Handwerker          nicht entsprechend, wodurch viel Poten-        ist Initiator und Ideengeber vieler Forschungs-
oder Kultureinrichtungen. Eine weitere       zial verloren geht. Die Unternehmen, die       projekte wie „Deutschlands nächste Jahre“ in
Herausforderung ist die Konkurrenz –         dies jetzt erkennen und entsprechend           Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt.
von Mecklenburg-Vorpommern bis nach          reagieren, werden einen klaren Wettbe-         Reinhardt ist Mitglied in Beraterkreisen wie dem
Bayern –, die ebenfalls vom Megamarkt        werbsvorteil haben.                            Zukunftsrat des Landes Schleswig-Holstein, Mit-
Tourismus profitieren will. Wichtig ist          Wirtschaft: Sie schreiben, dass laut       herausgeber des „European Journal of Futures
daher, sich nicht auf dem Status quo         seriöser Prognosen bis 2030 mittelqua-         Research“ und sitzt in Gremien wie der World
auszuruhen, sondern kreativ und inno-        lifizierte Fachkräfte, also Personen mit       Future Society, dem Kuratorium der EBC Hoch-
vativ zu bleiben, da die Ansprüche der       Berufsausbildung, 89 Prozent am Fach-          schule oder dem Landeskuratorium des Stifter-
Urlauber immer weiter steigen. Eine an-      kräftemangel in Schleswig-Holstein aus-        verbands für die Deutsche Wissenschaft.       ��
dere große Aufgabe ist sicherlich, das Ne-   machen werden. Wie ist das zu erklären,
bensaisongeschäft zu verbessern, um so       und wie kann diese Entwicklung zumin-
dauerhaft Arbeitsplätze zu schaffen und      dest abgefedert werden?
Wertschöpfung zu generieren.                     Reinhardt: Aktuell beträgt der An-       58, 60 oder auch 63 Jahren wird es in
    Wirtschaft: Laut Statistikamt Nord       teil der mittelqualifizierten Fachkräfte     Zukunft nicht mehr geben. Im Gegen-
ist die Industrieproduktion im Norden        60 Prozent am Arbeitsmarkt in Schles-        teil, ich gehe von einer deutlich längeren
im Vergleich zu 2014 um drei Prozent         wig-Holstein. Dies spiegelt wider, dass      Lebensarbeitszeit aus.                 ��
gesunken. Wie beurteilen Sie diese Ent-      der Bedarf an dieser Personengruppe
wicklung?                                    am größten ist und auch in den nächs-        Interview: Andrea Henkel
    Reinhardt: Ich sehe das relativ ent-     ten 15 Jahren noch von großer Bedeu-         IHK-Redaktion Schleswig-Holstein
spannt. In ganz Deutschland nimmt laut       tung sein wird. Neben der erwähnten          henkel@flensburg.ihk.de
Statistik die Industrieproduktion ab.        Betonung von mehr Frauen im Erwerb-
Jedoch liegt dies auch an der Umstruk-       sprozess müssen auch deutlich mehr äl-       Website der FH Westküste
turierung in den Unternehmen. War            tere Arbeitnehmer in den Unternehmen         www.fh-westkueste.de
früher noch das gesamte notwendige           gehalten werden. Frühverrentung mit

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