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Das IHK-Magazin für München und Oberbayern www.ihk-muenchen.de wirtschaft 02/2018 Breitsamer Ausbildung 4.0 Vom Milchladen zur bekannten Honigmarke B2B-Plattformen Erfolgreich über Onlinemarktplätze verkaufen Tourismus So wird der Nachwuchs fit für die Noch viel Potenzial für Digitalisierung Arbeitswelt
EDITORIAL Deutschland – Foto: Faces by Frank ein Land in Angst? Die Bilanz zum Jahresende sieht für lich wünschenswert und notwendig, auch Deutschland richtig gut aus: Die Wirt- wenn es mit Veränderung und dem Wegfall schaft ist stärker als erwartet gewachsen. einzelner Arbeitsplätze verbunden ist. Be- Der Arbeitsmarkt meldet Rekordwerte bei zieht man das Rentensystem mit ein, wird der Beschäftigung, und die Arbeitslosig- auch an einer Ausweitung des Arbeitskräf- keit geht weiter zurück. Die Einkommen tepotenzials durch Zuwanderung kein Weg steigen, und selbst die Kriminalität ver- vorbeiführen. harrt in Summe auf einem Niveau, von Wettbewerb wird akzeptiert, wenn Deutsch- dem andere Länder nur träumen. land gewinnt. Das gilt aber auch vor Ort, Dennoch beherrschen Negativmeldun- wenn unterschiedliche Entwicklungen in Peter Driessen gen die Schlagzeilen. Die Deutschen ha- den Metropolen und dem sogenannten IHK-Hauptgeschäftsführer ben demnach Angst vor fast allem: vor flachen Land verglichen werden. Verständ- Überfremdung, vor der Globalisierung, lich, dass jeder gewinnen will. Doch darf vor sozialem Abstieg und Verarmung, vor dies nicht zu Lasten anderer gehen. Spiel- Glyphosat, selbst vor der Veröffentlichung regeln müssen für einen fairen Wettbe- der Fotos ihrer Häuser im Internet. Die werb sorgen. Obwohl die negativen Folgen Aufstellung ließe sich beliebig verlängern. wachsender Agglomerationen wie steigen- Kehrt die „German Angst“ zurück, die vor de Immobilienpreise, zunehmende Ver- mehr als zehn Jahren eine gesellschaft- kehrsbelastung und Überforderung der liche Lähmung beschrieb und die Unfä- Infrastruktur allgemein bekannt sind, ent- higkeit, Reformen durchzuführen? Ist sie scheiden sich immer mehr Bürger doch eine Art kollektive Krankheit? Oder ma- für ein Leben in der Stadt. Sie stoßen dort chen Medien etwas falsch nach dem Mot- auf den Widerstand jener, die ihren Claim to „Only bad news are good news“? Wohl verteidigen wollen. Frei nach dem Motto: kaum, denn das Gefühl der Furcht ist tat- Den Stau verursachen nur die anderen. sächlich vorhanden. Kann Politik es beiden Seiten recht ma- „Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es chen? Nein, Politik ist gefordert, Entschei- ist, dann ist nötig, dass alles sich verän- dungen zu treffen und diese anschließend dert“, so heißt es im Roman „Der Leopard“ zeitnah auch umzusetzen. Und die Gründe des italienischen Schriftstellers Giuseppe hierfür müssen erklärt werden. Neben den Tomasi di Lampedusa, in dem er den Un- Interessen des Einzelnen muss die Funk- tergang eines sizilianischen Adelshauses tions- und Leistungsfähigkeit des Ganzen beschreibt. Ist es Bequemlichkeit, ist es gesehen werden, und das mit einem Zeit- die liebe Gewohnheit, oder ist es vielleicht horizont, der weiter reicht als eine Legisla- sogar Unwissenheit, was die Bürger be- turperiode. Es ist nicht Aufgabe der Politik, sorgt? den Status quo nur zu sichern. Sie muss Deutschland ist ohne Zweifel ein, wenn Mut und Zuversicht vermitteln und damit nicht der Gewinner der Globalisierung – auch Vertrauen in die Zukunft stiften. noch. Die deutsche Wirtschaft klagt über einen wachsenden Fachkräftemangel. Digitalisierung, Automation und Indus- trie 4.0 können einen Beitrag zu dessen Linderung liefern. Das ist volkswirtschaft- Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 3
I NHALT NAMEN + NACHRICHTEN Foto: domoyega/thinkstock 6 Seilbahn der Superlative Neue Pendelseilbahn auf die Zugspitze setzt Highlight PERSONEN + PERSPEKTIVEN 10 Mit missionarischem Eifer Wie Unternehmer Ernst Böhm die B&O-Gruppe aufbaute TITELTHEMA 12 Ausbildung 4.0 Den Nachwuchs fit machen für die Arbeitswelt von morgen 16 Virtuelle Klassenzimmer Experte Josef Buschbacher plädiert für neue Instrumente 12 AUSBILDUNG 4.0 in der Ausbildung Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Firmen die betriebliche Ausbildung 18 Professionen mit Perspektiven auf dem aktuellen Stand halten – und digitale Elemente integrieren. Zwölf Berufsbilder mit Digitalisierungspotenzial 20 Tablets statt Aktenordner Audi setzt in der Ausbildung auf mobiles Lernen Foto: Breitsamer + Ulrich STANDORTPOLITIK 22 Ansteckende Ideen Nachhaltigkeit – ein Thema für Aus- und Weiterbildung 26 Sturm, Starkregen, Hitze Wie Unternehmen sich auf den Klimawandel einstellen 28 Innovation Top-Position für Bayern, aber kleinere Firmen fallen zurück UNTERNEHMEN + MÄRKTE 30 Die Bienenexperten 30 EINE FAMILIENSACHE Der Honighersteller Breitsamer + Ulrich entstand aus der Kooperation zweier Konkurrenten Die Breitsamers verkaufen seit 80 Jahren Honig – von den Anfängen im 33 Digitale Wegweiser Milchladen bis zum bundesweit bekannten Markenhersteller. Der Verkehrstechnikspezialist Bremicker setzt auf Big Data 34 Japan Kein einfacher Markt, aber ein lukrativer Foto: designerpoint/pixabay.com 36 Expo 2020 in Dubai Vor der Weltausstellung bieten sich Geschäftschancen 38 Einzelhandel Schritt für Schritt die Digitalisierung angehen BETRIEB + PRAXIS 40 Tourismus digital Hotellerie und Gastronomie mit Nachholbedarf 42 Benchmarkstudie Wie können Unternehmen innovativer werden? 44 Flexible IT-Kraftwerke 40 REISE IN DIE DIGITALE WELT Der Markt mit Rechenzentren boomt Der Tourismus in München und Oberbayern floriert. Doch in Sachen 46 Plattformen für Geschäftskunden Digitalisierung haben Hotellerie und Gastronomie Nachholbedarf. Erfolgreich über B2B-Onlinemarktplätze verkaufen 4 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
KULTUR 48 Bayerisches Wirtschaftsarchiv Ausstellung zu Firmenlenkern aus zwei Jahrhunderten DA SCHAU HER 50 Fasching in Schwabing Vor gut einem Jahrhundert wurde in München wild gefeiert EVENTS 52 Ehrennadeln für Engagierte IHK zeichnet Prüfer aus der Region aus RUBRIKEN 3 Editorial 8 IHK Digital 54 IHK-Aktuell SIE SUCHEN 55 Termine GESTALTUNGS- 56 Veröffentlichungen und Bekanntmachungen – Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung der FREIRÄUME Zusatzqualifikation „Elektrotechnik – Industrie“ DIREKT VOM (Ausbildungen Fertigungsmechanik, Verfahrensmechanik, Industriemechanik) EIGENTÜMER? – Änderung der besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung der Zusatzqualifikation „Elektrotechnik – Industrie“ (Ausbildung Fachinformatik) ALLES EINE FRAGE 63 Veröffentlichungen und Bekanntmachungen – Veränderung in der IHK-Vollversammlung DES STANDORTS. – Änderung der Satzung – Änderung der Beitragsordnung – Veränderung im IHK-Regionalausschuss Weilheim-Schongau Stellen Sie sich vor, Sie haben heute 62 Ehrungen/Firmenindex 3 Mitarbeiter und morgen 30. Dann brauchen 64 Marktteil Sie einen zuverlässigen Vermieter, der Sie versteht und 66 Vorschau/Impressum un kompliziert auf Ihren Bedarf eingeht, weil er nicht nur mehr Platz für Ihren Erfolg anbieten kann, sondern LITERATUR + KULTUR + FREIZEIT auch eine mitwachsende Infrastruktur. Mit persönlichen 65 Kulturtipps und -termine Ansprechpartnern direkt vor Ort, die offen auf Ihre Erfordernisse und Ideen eingehen. Weitere Infos und provisionsfreie Vermietung unter +49 89 30909990 oder info@businesscampus.de Folgen Sie uns fb.com/ihk.muenchen.oberbayern @IHK_MUC Das IHK-Magazin gibt es auch online: www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin Verlagsbeilagenhinweis: Aigner Immobilien GmbH (Teilbeilage); Grüner Fisher Investments GmbH (Teilbeilage); REWE Lieferservice (Teilbeilage) businesscampus.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
NAM EN & NACHRIC HTEN Foto: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/Max Prechtel PERSONALIA Schon bei der Auffahrt ein Erlebnis – die neue Seilbahn Zugspitze TÜV SÜD Industrie Service GmbH Christian Bauerschmidt neuer Geschäftsführer Zum 1. Dezember Foto: TÜV SÜD 2017 wurde Christian Bauerschmidt (54) in das dreiköpfige Geschäftsführungs- team der TÜV SÜD Industrie Service GmbH berufen. Er übernimmt die Ver- antwortung für den Bereich Real Estate und Infrastruktur und folgt Ulrich Klotz Seilbahn Zugspitze nach, der das Unternehmen auf eigenen Highlight für die Region Wunsch verlassen hat. www.tuev-sued.de Die neue Seilbahn Zugspitze auf Deutsch- tezeiten auf den Gipfel befördert werden. lands höchstem Berg ist in Betrieb. Insge- Dabei passieren sie die mit 127 Metern Formycon AG samt sechs Jahre Planung und Bauarbeiten weltweit höchste Stahlbaustütze für Pen- Verträge von Carsten Brockmeyer teils unter widrigsten Bedingungen auf delbahnen und überwinden den weltweit und Nicolas Combé verlängert knapp 3 000 Metern Höhe stecken in dem größten Gesamthöhenunterschied von Der Aufsichtsrat Projekt. „Die Eröffnung dieses techni- 1 945 Metern (www.zugspitze.de/seilbahn- Foto: Formycon AG des Biosimilar- schen Meisterwerks gibt dem Tourismus zugspitze). unternehmens im Werdenfelser Land starke Impulse. Die Insgesamt blicken die oberbayerischen Berg- Formycon AG, ganze Region gewinnt dadurch nochmals und Seilbahnen mit vorsichtigem Optimis- Martinsried/ an Attraktivität“, sagt Peter Lingg, Vorsit- mus auf die Wintersaison 2017/2018. Laut Planegg, hat die zender des IHK-Regionalausschusses Gar- dem aktuellen IHK-Seilbahnreport erwarten Verträge von CEO misch-Partenkirchen. „Auch wenn wir mit 50 Prozent der Betreiber steigende Umsätze. Carsten Brockmeyer (57, Mitte) sowie dem höchsten Berg Deutschlands punkten Die andere Hälfte hofft auf ähnlich gute Ge- von Finanzvorstand Nicolas Combé können, müssen wir uns dem Wettbewerb schäfte wie in der vorherigen Wintersaison. (39, r.) bis zum 30. Juni 2022 verlängert. mit anderen Alpenregionen stellen.“ Die Stefan Glombitza (52, l.) ergänzte im Modernisierung der Infrastruktur und die Der aktuelle IHK-Bergbahnbericht kann ab- Erweiterung von Angeboten seien deshalb gerufen werden unter: Oktober 2016 den Formycon-Vorstand. wichtiger denn je. www.ihk-muenchen.de – Sein Vertrag läuft unverändert bis zum Der große Andrang auf die Zugspitze mit Stichwort „Seilbahnreport“ 30. September 2021. www.formycon.com rund einer halben Million Besuchern pro Jahr war mit ein Grund für den Ersatz der IHK-ANSPRECHPARTNER Sixt SE bisherigen Pendelseilbahn. Jetzt können Gerhard Wieland, Tel. 089 5116-1238 Gabriele Fanta leitet bis zu 580 Personen pro Stunde ohne War- gerhard.wieland@muenchen.ihk.de Personalwesen Gabriele Fanta führt Foto: Sixt SE seit 1. Januar 2018 als Managing Director Oberbayern Human Resources Boomregion am Alpenrand das Personalwesen im Sixt-Konzern, Pul- Der Wirtschaftsraum Oberbayern Die 50-seitige kostenlose Bro- lach. Sie wechselte glänzt erneut mit Spitzenwerten. schüre bietet alle Daten und Fak- von McDonald´s Deutschland zu Das zeigt die gemeinsam von der ten zu München und Oberbayern der Autovermietung und berichtet Mediengruppe Münchner Merkur und einen Terminkalender unter Wirts chaft sraum Alexander Sixt, Vorstand Organisation tz und der IHK für München und Münc hen – Ober baye rn anderem zu Messen und Ausstel- und Strategie der Sixt SE. Eine Publikatio n der Mediengru Oberbayern herausgegebene Bro- lungen. ppe Münchner Merkur tz 2017/2018 www.sixt.de schüre „Wirtschaftsraum Mün- in Zusammenarbeit mit der www.ihk-muenchen.de – chen – Oberbayern 2017/2018“. WIMO2017_Umschlag.indd 1 21.11.2017 13:54:12 Stichwort „Wirtschaftsraum“ 6 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
N A ME N & N A C H RI C H T E N Projekt Lastenräder als clevere Transportalternative KURZ & KNAPP Mit dem Projekt „Ich entlaste Städte“ will das in den Städten damit entlasten lässt. Das Report Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Bundesumweltministerium fördert das Vor- Nachfolge bleibt schwierig (DLR) das Lastenrad als clevere Transport- haben, die IHK für München und Oberbay- Insgesamt 6 654 Senior-Unternehmer alternative bekannt machen und im Rahmen ern unterstützt es als ideeller Partner. Für ließen sich 2016 bei ihrer IHK zur Be- seines Forschungsauftrags wissenschaftlich den Test stehen insgesamt 17 Modelle und triebsübergabe beraten. 2 947 davon begleiten. Im Praxistest soll bei Hunderten 150 Lastenräder zur Verfügung. Unterneh- hatten bis dato keinen passenden Nach- Unternehmen und öffentlichen Einrichtun- men, die für zwei bis vier Monate Trans- folger gefunden. Das zeigt der aktuelle gen ermittelt werden, welche konkreten portfahrten mit (E-)Lastenrädern durchfüh- Report des Deutschen Industrie- und Ansätze es für eine umweltgerechte Verlage- ren wollen, können sich dafür ab sofort bis Handelskammertags (DIHK) unter: rung des Verkehrs gibt. Dabei geht es bei- Mitte 2019 bewerben. Voraussetzung ist die www.dihk.de spielsweise um die Frage, wie das Lastenrad Teilnahme an der Begleitforschung und ein Datenschutz im Internet als gewerbliches Fahrzeug von der Wirt- Unkostenbeitrag von einem Euro pro Nut- IHK-Checkliste hilft schaft und öffentlichen Einrichtungen ange- zungstag und Rad. Besucher einer Internetseite müssen nommen wird oder wie weit sich der Verkehr Alle Informationen zur Teilnahme unter: über die Verarbeitung ihrer personen- www.lastenradtest.de bezogenen Daten informiert werden. Foto: Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum DLR Die Europäische Datenschutz-Grundver- Zum Projekt plant das Deutsche Zentrum ordnung schreibt dafür erhöhte Informa- für Luft- und Raumfahrt in Kooperation tionspflichten vor. Eine unvollständige mit der IHK für München und Oberbayern oder fehlende Datenschutzerklärung eine Infoveranstaltung, bei der Teilneh- kann Geldbußen und Abmahnungen nach mer auch Lastenräder testen können. sich ziehen. Mit einer neuen IHK-Check- Termin: 12. April 2018 liste können Firmen prüfen, ob sie alle Ort: Verkehrszentrum des Deutschen geforderten Angaben im Internet ver- Museums, München öffentlicht haben. Sie ist abrufbar unter: www.ihk-muenchen.de/ IHK-ANSPRECHPARTNER datenschutz-checkliste Kerstin Swoboda, Tel. 089 5116-1169 Gesucht – Testpiloten für Lastenräder kerstin.swoboda@muenchen.ihk.de Industrie 4.0. Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz heißt, mittels Digitalisierung menschliche Intelligenz Vereidigung nachzubilden. Wie das bereits in der Pra- Foto: Martin Armbruster Neue IHK-Sachverständige xis funktioniert, zeigt die IHK für München und Oberbayern auf ihrer Veranstaltung „Industrie 4.0: Künstliche Intelligenz“. In der IHK für München und Oberbayern Neben etablierten Unternehmen wie IBM wurden acht Sachverständige öffentlich kommen auch Startups zu Wort. bestellt und vereidigt. Der oberbayeri- Termin: 28. Februar 2018, 9.30–15 Uhr schen Wirtschaft, den Gerichten und den Ort: IHK Akademie München, Orleans- Verbrauchern stehen damit Sachverständi- straße 10–12, 81669 München ge beispielsweise für „Kraftfahrzeugschä- Teilnahmekosten: 95 Euro den und -bewertung“, „Hausschornsteine www.ihk-muenchen.de/i40-ki und Abgasanlagen“, „Wärme- und Feuchte- schutz“, „Straßenverkehrsunfälle“, „Profes- Foto: ilker/freeimages.com sionelle Funktechnik“ sowie „Straßenver- Sachverstand für die Wirtschaft – kehrstechnik und Verkehrsmanagement Vereidigung in der IHK (ohne Straßenbautechnik und -entwurf)“ 144 Milliarden Euro betrug zur Verfügung. Alle Sachverständigen ha- Sämtliche von den Industrie- und Handels- der Gesamtwert der Waren, ben vor der Vereidigung nicht nur die per- kammern in Bayern öffentlich bestellten die Bayerns Unternehmen in den sönliche Eignung, sondern vor allem auch und vereidigten Sachverständigen sind in ersten neun Monaten 2017 die besondere Sachkunde nachgewiesen. einer bundesweiten, laufend aktualisier- exportierten. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik Hierfür mussten sie einem Fachgremium ten Datenbank im Internet veröffentlicht Rede und Antwort stehen. unter: www.svv.ihk.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 7
IHK digital im Februar ARBEITEN 4.0 Foto: kasto/fotolia Digital Work Erleben Sie bei der IHK Zukunftskonferenz am 6. Februar 2018 in zahlreichen Vorträgen und interaktiven Workshops die Arbeitswelt von morgen. www.ihk-muenchen.de/digitalwork AKTUELL ONLINE Richtig werben mit Olympia Am 9. Februar beginnen die Olympischen Winter- Förderprogramme – so fördert der spiele. Wie können Unternehmen das Sportevent Staat technologische Innovationen für ihre Werbeaktivitäten nutzen? Was ist erlaubt? Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Was nicht? Möglichkeiten, Ihre technologischen Innovationen voranzutreiben. www.ihk-muenchen.de/olympia www.ihk-muenchen.de/innovationsfoerderung Übergabe und Nachfolge LINKS DES MONATS Bei der Übergabe eines Unternehmens muss das Spannungsfeld der Interessen von Inhaber, Familie, Haftung im Internet: WLAN & Co. – wer haftet? Nachfolger und Unternehmen aufgelöst werden. www.ihk-muenchen.de/haftung-im-internet Mehr dazu auf unserer Themenseite. E-Commerce – gut verkaufen über das Internet www.ihk-muenchen.de/unternehmensnachfolge www.ihk-muenchen.de/ecommerce Ausbildung in der Region Konflikte in der Ausbildung lösen Die Ausbildungsmesse IHK jobfit! bringt Ausbil- www.ihk-muenchen.de/ausbildungsmediation dungsinteressierte und Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen zusammen. CE-Kennzeichnung – Anforderungen an die Die nächsten Messen finden im Mai in Rosenheim Sicherheit von Produkten und Ingolstadt statt www.ihk-muenchen.de/ce-kennzeichnung ihkjobfit.de Businessplan – Anleitung und Mustervorlagen www.ihk-muenchen.de/businessplan Folgen Sie uns Prüfer werden – Engagieren Sie sich für die fb.com/ihk.muenchen.oberbayern Qualität der Ausbildung www.ihk-muenchen.de/pruefer Foto: Flavio Takemoto/freeimages.com @IHK_MUC IHK-Newsletter und IHK-Magazin Den IHK-Newsletter können Sie abonnieren unter: www.ihk-muenchen.de/newsletter Das IHK-Magazin steht online unter: wwwihk-muenchen.de/ihk-magazin
Anzeige Servus ISDN, hallo All-IP! Die ISDN-Abschaltung durch die Telekom bis Ende 2018 rückt näher. Von der Abschaltung der bisherigen Technik sind insgesamt rund 20 Millionen Anschlüsse betroffen, Privathaushalte ebenso wie KMUs und Großunternehmen. Warum die Umstellung? Schrittweise Migration sinnvoll? Der wichtigste Grund für die einheitliche Umrüstung auf All-IP liegt Bleibt die Frage: Was bedeutet die Umstellung auf All-IP für an der allumfassenden Digitalisierung unserer Kommunikation. all jene Unternehmen, die noch über einen klassischen ISDN- Ob es um die effiziente Anbindung von Home-Office-Arbeits- Anschluss verfügen? Müssen nun alle Geräte und Anlagen ausge- plätzen geht oder um eine robuste Filial-Struktur, ob Videotele- tauscht und ersetzt werden? Oder ist eine schrittweise Migration, fonie, One-Number-Konzepte, ob Integration von Smartphones z.B. durch das Schalten eines Gateways zwischen ISDN-TK- als Nebenstelle oder um die Bündelung von Kommunikations- Anlage und IP-Anschluss vielleicht doch die bessere Lösung? kanälen: Ohne All-IP wären all diese Lösungen undenkbar. Silvia Keitel verantwortet die Technische Geschäftsführung der Neben der hohen Geschwindigkeit bietet die All-IP-Technologie MTG-Kommunikations-Technik: „Kunden können in der Regel aber auch ein hohes Maß an Flexibilität und Skalierbarkeit der ihre Anlage, je nach Typ und Alter, um- bzw. hochrüsten lassen.“ User: So können neue Nebenstellen „just in time“ dazu gebucht Klar ist aber: Nur die grundlegende Konsolidierung der Unterneh- werden. Ein wertvolles Plus, von dem nicht nur mittelständische mens-Infrastruktur bietet ein solides und robustes Rückgrat für Unternehmen in hochkompetitiven Märkten profitieren. die Digitalisierung der Arbeitsplätze – und damit für die Zukunft Der Bestandsschutz kann auch bei All-IP Umstellung großteils des Unternehmens. „Der beste Weg dorthin führt – ganz klassisch gewährleistet werden. Hierfür gibt es von den Herstellern im und analog – über das gesprochene Wort“, so Silvia Keitel: „Eine ITK-Markt unterschiedliche Lösungsansätze. Das Zauberwort faire und objektive Beratung, die auf die Bedürfnisse des Unter- heißt Migration. nehmens wirklich eingeht, entsteht am besten im gemeinsamen Dialog, zum Beispiel bei einer Tasse frisch gebrühten Kaffee.“ Kommunikationslösungen die begeistern. Ob Systemintegration oder Service: Höchste Sicherheit und sehr kurze Reaktionszeiten sind unser Maßstab. Information Kommunikation Services Netzwerk aktiv/passiv Kommunikationslösungen 365 Tage rund um die Security-Lösungen Contact-Center Uhr Service Netzwerkanalyse und Voice-over-IP maximale - design Investitionssicherheit Unified Messaging- Wireless LAN Lösungen minimale Ausfallzeiten Ihrer Anlage Applikationslösungen Videokonferenzsysteme Schulung und Einweisung CTI Ihrer Mitarbeiter Remote Service MTG-Kommunikations-Technik GmbH 81825 München | Truderinger Straße 250 | Telefon 089/4 51 12-0 | Telefax 089/4 51 12-330 muenchen@mtg-systemhaus.de | www.mtg-systemhaus.de 04329 Leipzig | Portitzer Allee 8 | Telefon 03 41/25 80-0 | Telefax 03 41/25 80-100 leipzig@mtg-systemhaus.de | www.mtg-systemhaus.de Autorisierter Partner von:
P E R S ONEN & PER S P EKTIVEN | UN TER N E H ME R P R O FI L „Die Zukunft ist offen“ Ernst Böhm baute ein mittelständisches Dachdecker- und Fassadenunternehmen zur breit aufgestellten B&O-Gruppe in Bad Aibling aus. Jetzt geht der Visionär mit Sohn Andreas die Digitalisierung an. HARRIET AUSTEN E rnst Böhm steht auf dem Balkon Foto: Marion Vogel seines Büros in „Holz 8“, einem achtstöckigen Hochhaus aus Holz. Der 60-Jährige zeigt auf ein flaches weißes Gebäude gegenüber. „Dort entstehen ge- rade neue Büros, in denen alle Mitarbeiter eine schöne Aussicht haben sollen – auf Wiesen, Brunnen, Rosen.“ Im Bad Aiblinger Stadtteil Mietraching realisiert der Unternehmer einen „sozial- romantischen Traum“, wie er sagt. Seine Firma, die B&O-Gruppe, hat dort 2005 ein 70 000 Quadratmeter großes ehemaliges Kasernengelände gekauft. Böhm will es nach und nach in eine ökologisch und so- zial verträgliche Gartenstadt umgestalten, in der die Menschen im Einklang mit Natur und Umwelt leben und arbeiten. Am auffal- lendsten sind die mehrstöckigen Holzbau- ten, mit denen er ein Zeichen für nachhal- tiges Bauen setzen will. Der Unternehmer ist auf das energetisch autarke Nullemis- sionsquartier mit der „City of Wood“ be- sonders stolz, gilt es doch als Experiment für Bad Aibling und die Zukunft von B&O. Was sich hier bewährt, soll später Standard werden. „Wir haben Fremdenführer einge- stellt, um die Besucherströme zu bewälti- gen“, meint Böhm schmunzelnd. Das Potenzial für Effizienzsteigerungen in der Wohnungswirtschaft auszuloten faszi- „ Wir haben eine führende Position in Deutschland. Ernst Böhm, Mehrheitsgesellschafter “ und Aufsichtsratsvorsitzender der B&O-Gruppe 10 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
U N T E R N E H ME R P R O FI L | P E R S O N E N & P E R S PE K T I V E N „ Die digitale Welt hat eine führer. Das Unternehmen befand sich in Foto: Marion Vogel Händen von Finanzinvestoren, was dazu besondere Bedeutung führte, dass die Verhandlungen bisweilen für die Entwicklung des „recht zäh waren“, wie er sich erinnert. Beim typischen Auf und Ab der Bauwirt- Unternehmens. Ernst Böhm “ schaft wurde es auch noch wirtschaftlich eng. So „begann eine Umbruchzeit“, die Böhm als hartnäckiger und ungeduldiger Visionär maßgeblich mitgestaltete. Als 2004 ein weiterer Verkauf drohte, niert den Unternehmer: „Der Bau hat hier übernahmen er und zwei Kollegen sowie unglaubliche Reserven.“ Böhms Kniff ist eine Kollegin im Rahmen eines Manage- ein hoher Vorfertigungsgrad, der serielles ment-Buy-outs die Firma. „Wir waren frei Bauen möglich macht. Holz sei derzeit da- und motiviert“, erinnert sich Böhm an den Zur Person für am besten geeignet, findet er. Der nach- frisch erwachten Unternehmergeist. Fort- wachsende Rohstoff kam auch beim viel an konzentrierte sich die B&O-Gruppe auf Ernst Böhm stammt aus Dingolfing. diskutierten Haus auf Stelzen am Münch- die Wohnungswirtschaft, trat als General- Nach Jurastudium und Promotion war ner Dantebad zum Einsatz. Da Grund in der unternehmer auf und stellte das Angebot er zunächst als Anwalt tätig. 1988 wech- Landeshauptstadt knapp und teuer ist, kam auf technische Dienstleistungen für Neu- selte er zur Hörmann GmbH. Fünf Jahre der Unternehmer auf die Idee, ein mehr- bau, Sanierung und Instandhaltung von später wurde er Geschäftsführer der stöckiges Wohnhaus über einem Parkplatz Wohngebäuden um. Der Strategieschwenk Münchner Dach- und Fassadenbaufirma zu errichten – schnell, günstig, bezahlbar zahlte sich aus: Ab diesem Zeitpunkt wuchs Bihler+Oberneder. und trotzdem schön. Der Modulbau wurde das Unternehmen nahezu stürmisch. Gemeinsam mit drei Mitstreitern kaufte in einem Jahr fertig und gilt bundesweit als Als dann noch überregionale und interna- Böhm 2004 das Unternehmen, das Vorzeigeprojekt. Ihn treibe ein missionari- tionale Immobilienbesitzer als Kunden hin- seinen Firmensitz 2007 nach Bad Aibling scher Eifer an, räumt Böhm ein. zukamen, „begann meine große Zeit“, er- verlegte und sich in B&O-Gruppe umbe- Als Stratege war der promovierte Jurist klärt der auslandserfahrene Unternehmer nannte. Zum Unternehmen gehören drei maßgeblich am Umbau des 1958 gegrün- selbstbewusst. Er sicherte sich lukrative Geschäftsbereiche beziehungsweise deten Münchner Dach- und Fassadenbau- Aufträge. Heute verfügt die B&O-Grup- Firmen: Instandhaltung und Moderni- ers Bihler+Oberneder (heute B&O-Grup- pe über 30 Standorte in Deutschland und sierung, Holzsystembau sowie digitale pe) zum Dienstleister beteiligt. Einfach war Österreich. Sie beschäftigte 2016 mehr Technologie. das nicht. Böhm wurde 1993 Geschäfts- als 2 100 Mitarbeiter, setzte 388 Millionen Böhm ist Mehrheitsgesellschafter und Euro um und betreut 600 000 Wohneinhei- seit 2012 Aufsichtsratsvorsitzender. ten. „Wir haben eine führende Position in Er hat zwei Söhne und lebt mit seiner Deutschland“, betont Böhm zufrieden. Foto: Marion Vogel Die vertriebsorientierte und industriali- Familie in der Nähe von München. sierte Ausrichtung von B&O ist sein Ver- www.bo-gruppe.de dienst. Mit Prozess- und Strukturinno- vationen verschaffte er der Gruppe ein Alleinstellungsmerkmal und setzte neue Standards in der Branche. Doch jetzt, so operative Führung hat er an seine Geschäfts- Böhm, beginne eine neue Ära, die „nicht führerkollegen abgegeben und sich neue mehr meine Welt ist“, ihn aber trotzdem Aufgaben gesucht. Als Mitglied im Kreistag begeistere: Die Digitalisierung. Sie habe Ebersberg setzt er sich für Bauen im Ge- „eine besondere Bedeutung für die Ent- meinwohlinteresse ein – „leider eine zähe wicklung des Unternehmens“ und wird und langwierige Angelegenheit“, wie er an- von Sohn Andreas (31) verantwortet. merkt. Deshalb weiß er noch nicht genau, Böhm senior zieht ein Papier hervor. wohin seine persönliche Reise geht. MagicPlan steht darauf, eine von B&O ent- Was er sich in jedem Fall vorstellen kann: worfene Grundrisserstellungs-App. Diesen Parks und Gärten im Bad Aiblinger Stadt- Service will das Unternehmen jetzt seinen teil Mietraching anlegen, Forellen und Kunden anbieten. „Wir suchen dafür drin- Krebse in den Gewässern züchten. „Die Zu- gend Softwareentwickler“, sagt Böhm. kunft ist offen“, sagt Böhm und meint damit Mit Aussicht – ganz oben in dem achtstöckigen Der Mehrheitsgesellschafter der B&O-Grup- nicht nur sein Unternehmen, sondern auch Holzbau „Holz 8“ hat Ernst Böhm sein Büro pe ist heute Aufsichtsratsvorsitzender. Die sich selbst. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 11
T I T E LTHEM A | AUS BILDUN G 4 .0 Mit Tablet & Co. in die Lehre Um weiter wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen gerade in der Ausbildung auf aktuellem Stand bleiben. Wer Digitalisierung und Vernetzung fest integriert, macht die jungen Menschen fit für die Arbeitswelt von morgen. SABINE HÖLPER 12 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
A U S B I LD U N G 4.0 | T I T E LT H E M A M Digitales ist für junge Menschen artina Brunner leitet die Ausbil- alltäglich – Unternehmen müssen dung bei Brunata Wärmemes- sich darauf einstellen ser in München. Sie stellt jedes Jahr etwa zehn Azubis, Dual Studierende und Trainees ein. Aus den vielen Gesprä- chen, die sie führt, weiß die 48-Jährige eines ganz genau: „Das Digitale ist für die jungen Leute selbstverständlich.“ Deshalb sei es genauso selbstverständlich für das Unternehmen, die Ausbildung digital zu gestalten. Fragt man Brunner, seit wann diese Philosophie bei Brunata existiere, antwortet sie wie aus der Pistole geschos- sen: „Schon immer.“ Zehn Jahre sind das mindestens. So lange arbeitet die Ausbil- dungsleiterin in der Firma. Unternehmen sind gut beraten, Ausbil- dung 4.0 als Topthema im Betrieb zu be- trachten. Ein gewichtiges Argument dafür ist, dass die Ausbildung eine der wichtigs- ten Säulen ist, um sich die Fachkräfte von morgen zu sichern. „Am Markt gibt es sie schlichtweg nicht mehr“, sagt Brunner. „Die Ausbildung 4.0 ist alternativlos“, be- kräftigt Josef Buschbacher, Geschäftsführer der Corporate Learning & Change GmbH. Sein Unternehmen hat sich auf die Quali- fizierung von Ausbildern spezialisiert und hilft Ausbildungsleitern bei der Strategie- findung. Buschbacher ist also Experte auf dem Gebiet. „Der Kampf um die jungen Menschen ist entbrannt“, sagt er. Firmen hätten nur dann eine Chance, die Talente zu gewinnen, wenn die Unternehmen als zeitgemäß wahrgenommen würden. Die digitale Ausbildung sei daher bestes Ausbil- dungsmarketing. „Langfristig müssen sich die Firmen der digitalen Ausbildung öff- nen“, folgert der 46-Jährige. „Wer es nicht macht, wird ins Hintertreffen geraten.“ Auszubildende zu finden und damit Fach- kräfte zu sichern ist aber nur ein Grund, warum die digitale Ausbildung in jedem Unternehmen verankert werden sollte. Entscheidend ist, dass die Fachkräfte von morgen nicht mehr in einer Arbeitswelt von gestern agieren. Sie sind vielmehr Teil eines immer vernetzteren, schnelleren und komplexeren Umfelds. Die Ausbildung muss die jungen Leute genau darauf vor- Foto: domoyega/thinkstock bereiten: auf die Arbeitswelt der Zukunft. Buschbacher kennt die typischen Einwän- de der Ausbilder: „Wir bringen die jungen Leute doch gut durch die Prüfung, warum sollten wir etwas ändern.“ Stand heute ha- Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 13
T I T E LTHEM A | AUS BILDUN G 4 .0 Ausbilderin bei Jeans Kaltenbach in Mün- Foto: Brunata Wärmemesser GmbH & Co. KG chen, findet es wichtig, die jungen Leute Sechs Schritte auf die Zukunft vorzubereiten. „Irgendwann Die Stadtwerke München sehen werden die Prüfungen elektronisch sein“, folgende Handlungsfelder für die sagt sie. Darauf müsse man sich einstellen. Ausbildung 4.0: Aber die 45-Jährige gibt auch zu, dass sie 1 Aus- und Weiterbildung Next: „noch in der Findungsphase sind“. Aktu- Verständnis bei den Kollegen schaffen ell erwägt das Unternehmen, allen sieben 2 Digitales Wissen: Azubis einen Tablet-Computer zur Ver- digitale Kompetenz als wichtige Fähig- fügung zu stellen. Der Vorteil: Die Azubis keit anerkennen könnten im Internet zum Beispiel recher- 3 Schulterschluss: chieren, wo das Unternehmen Waren be- Beteiligte wie Personalrat, Personal- „ ziehen kann. Dagegen sprechen die hohen entwickler und Ausbildungsleiter Kosten und der Aufwand, Programme wie in einen gegenseitigen Austausch Das Digitale ist für die etwa die Warenwirtschaft zu integrieren. bringen jungen Leute Der Einzelhändler hat das Thema noch 4 Qualifizierung: “ nicht abschließend diskutiert. Fakt ist aber, Bildungsexperten weiterbilden selbstverständlich. dass die Azubis schon heute mehr Schulun- 5 Lehr- und Lernmethoden: Martina Brunner, Leiterin Ausbildung gen zum Thema Digitalisierung erhalten auf zeitgemäße digitale Aus- und bei der Brunata Wärmemesser GmbH und diese in Zukunft noch häufiger angebo- Weiterbildungsmethoden einstellen & Co. KG ten werden sollen. Und: Das Unternehmen 6 Industrie 4.0 und Digitalisierung: ist sensibilisiert. Für Experte Buschbacher auf eine neue Arbeitswelt mit ver- ist das ein elementarer Baustein. „Bewusst- schiedenen Facetten vorbereiten ben die Zweifler recht, sagt der Experte. sein schaffen“ nennt er das. Alle im Betrieb, Doch Stand heute zähle bereits in naher insbesondere die Ausbilder, müssten hinter Zukunft nicht mehr viel. dem Projekt Ausbildung 4.0 stehen (siehe Man müsse nur den drastischen Wandel der Checkliste S. 15 und Interview S. 16). dass insbesondere bei gleichaltrigen Kolle- vergangenen Jahre betrachten. Die Men- „Das ist nicht immer leicht“, sagt Harald Zill- gen manchmal viel Überzeugungsarbeit ge- schen selbst haben sich verändert. „Die ner. Der 58-Jährige ist Ausbildungsleiter bei leistet werden muss. Doch wer Zillner reden Generation Z will eine hohe Individualisie- den Stadtwerken München (SWM). Er weiß, hört, hat nicht den geringsten Zweifel daran, rung erleben“, sagt Buschbacher und meint dass er diese Aufgabe zum größten Teil be- damit die ab 1995 Geborenen. „So kennen reits gemeistert hat. Schließlich ist bei den sie es aus ihrer Freizeit, und so erwarten Stadtwerken München die digitale Ausbil- Foto: Stadtwerke München/Marcus Schlaf sie es vom Ausbildungsbetrieb.“ Hinzu dung seit Jahren Normalität. kommen Veränderungen in der Wirtschaft. Wie das gelungen ist? Das Unternehmen Es dominieren Internationalisierung, Zeit- wandelt sich seit Jahren stark. Die Stadt- und Kostendruck; ständige Innovationen werke München sind nicht mehr nur ein sind gefordert. Elementar ist außerdem Traditionsbetrieb, der Energie liefert und die technologische Weiterentwicklung, die Bahnen und Busse betreibt. Längst sind sie vieles möglich macht, was noch vor kurzem auch Anbieter einer „neuen Energiewelt“ undenkbar schien. und betreiben virtuelle Kraftwerke, Smart Dies ist mit ein Grund, warum sich auch der City Home, WLAN-Stationen, Ladestatio- Bildungsmarkt enorm verändert hat. Heute nen für Elektroautos und Carsharing-Apps. existieren ganz andere Lernmethoden und Für Zillner ist es daher nur logisch, auch die -formate als früher. All diese Veränderungen Ausbildung zukunftsfähig aufzustellen. beeinflussen die Ausbildung. Und darum ist Handeln angesagt. Gerade in der Ausbildung sei es „notwendig, am Ball zu bleiben und die „ Die Smartphones sind Konkret bedeutet das für alle 13 Berufe, in denen das Unternehmen seine rund 400 Azubis ausbildet, vor allem mehr Medien- immer angeschaltet. So Themen Digitalisierung und Vernetzung zu- und IT-Kompetenzen zu vermitteln: Die künftig fest in die betriebliche Ausbildung zu können die jungen Leute Industriekauffrau muss in die Lage ver- verankern“, sagt Eberhard Sasse, Präsident eine Reihe guter Apps setzt werden, eine Rechnung mit Hilfe des “ der IHK für München und Oberbayern. SAP-Systems digital zu bearbeiten – und Immer mehr Unternehmen erkennen das, benutzen. nicht mehr wie früher händisch. Der Indus- auch wenn sie bei der Umsetzung noch am Harald Zillner, Ausbildungsleiter bei triemechaniker muss Simulationen an mo- Anfang stehen. Daniela Greilinger etwa, SWM – Stadtwerke München dernen CAD-Programmen herstellen oder 14 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
A U S B I LD U N G 4.0 | T I T E LT H E M A ihre Azubis können jederzeit darauf zurück- Impulsgeber, Mutmacher und Vorbilder greifen. Künftig können die SWM-Azubis Ob Unternehmer, Fachkräfte, Manager oder Azubis – viele starke außerdem virtuell schweißen üben. Mit Hil- Persönlichkeiten treiben ihre Sache erfolgreich voran: Sie geben fe einer 3D-Brille wird der Schweißvorgang Tipps für den optimalen Einstieg in die Ausbildung, gehen bei der simuliert. Das Gerät meldet zurück, ob der Digitalisierung vorneweg, erschließen neue Wege bei der Fachkräftesicherung oder Azubi seine Sache gut gemacht hat. unterstützen Geflüchtete bei der Integration ins Unternehmen. Kurz: Sie sind echte Die neuen Lehrmaterialien und -methoden „Weiterbringer“. Die IHK für München und Oberbayern stellt diese besonderen Akteure verändern die Rolle der Ausbilder. Überflüs- der Wirtschaft vor. Ihr Vorbild macht Mut und spornt an. Ihre Beispiele geben Impulse sig werden diese in keinem Fall. „Ganz im und helfen bei der Suche nach dem, was wir am besten können. Gegenteil“, sagt Barbara Felix, bei der W.L. Die Titelgeschichte des aktuellen IHK-Magazins dreht sich um „Weiterbringer“ rund Gore & Associates GmbH fürs Recruiting zu- ständig. Das Unternehmen setzt seit gerau- um die Ausbildung 4.0. mer Zeit verstärkt auf E-Learning-Systeme. Sie ermöglichen flexibleres und effizienteres Lernen. Das kommt bei der Generation, die mit dem 3D-Drucker umgehen können. Der nutzen. Genau diese Möglichkeiten sollten mit dem Computer aufgewachsen ist, gut Mechatroniker muss die Hochvolttechnik die Unternehmen ihnen einräumen. „Die an. „Da muss man nichts erklären“, sagt die erlernen, wo früher Niedervolt ausreichte. Smartphones sind immer angeschaltet“, 28-Jährige. Was man aber vermitteln müsse, Um all dies zu gewährleisten, setzen die sagt SWM-Ausbildungsleiter Zillner. „So sei, wie man die Medien sinnvoll nutzt. Und: Stadtwerke München auf noch mehr inner- können die jungen Leute eine Reihe guter „Der Computer gibt kein ausreichendes betrieblichen Unterricht. Apps benutzen.“ Außerdem erstellen sie Feedback, er sagt nicht, was der Azubi noch Aber nicht nur die Lerninhalte müssen selbstständig Lernfilme, die sie dann auf besser machen könnte.“ Genau das sollten aktualisiert werden, sondern auch die YouTube hochladen. Gut geeignet sind die Ausbilder leisten. „Das Menschliche“, so Lernmethoden. Viele jungen Leute wollen ebenfalls sogenannte Massive Open Online Felix, „ist weiterhin sehr wichtig.“ keine Bücher wälzen. Sie möchten in klei- Courses, kurz MOOCs. Das sind kostenlose neren Häppchen lernen, mit sogenannten Computerkurse, die traditionelle und pro- IHK-ANSPRECHPARTNER Learn-Nuggets, und moderne Medien wie gressive Formen der Wissensvermittlung Florian Kaiser, Tel. 089 5116-1386 Smartphones sowie Kanäle wie YouTube vereinen. Die Firmen beziehungsweise florian.kaiser@muenchen.ihk.de Checkliste Worauf sollten Unternehmen bei der Ausbildung achten? • Willensbarriere: Manche Ausbilder lehnen Veränderun- Ausbildungsspezialist Josef Buschbacher, Geschäftsführer gen ab, weil sie mit der aktuellen Situation grundsätzlich der Corporate Learning & Change GmbH, nennt fünf zufrieden sind. Sie bringen ihre Azubis durch die Prüfung entscheidende Punkte: und finden, dass sie eine gute Ausbildung machen. trategie festlegen. Die Geschäftsleitung entwickelt – auf- 1. S • Verständnisbarriere: Manchen Ausbildern ist nicht klar, bauend auf der Unternehmensstrategie – eine Ausbildungs- warum sie sich auf die Ausbildung 4.0 einlassen sollten. strategie. Sie bestimmt, in welchen Berufen das Unternehmen Sie wissen nicht, worum es geht. Das Unternehmen hat es ausbildet, welche Themen vermittelt werden und welche versäumt, sie ins Boot zu holen. Methoden dafür angewendet werden. 4. In Neues eintauchen. Ausbilder sollten sich selbst mit dem ewusstsein schaffen. Eine digitale Agenda für die Ausbil- 2. B Thema Ausbildung 4.0 praktisch vertraut machen und aus- dung muss alle Ausbilder mitnehmen. Sie sollten Unterstützung probieren, was alles möglich ist. Sie können das Smartphone erhalten, wo immer sie sie brauchen. Ausbildungsleitung und herausholen, Websites aufrufen, neue Tools kennenlernen. Ausbilder müssen ein Bewusstsein für die Ausbildung 4.0 ent- 5. Vom Sprint zum Marathon wechseln. Ein iPad macht noch wickeln. Mehr noch: Die Ausbilder sollten wie Trend-Scouts keine Ausbildung 4.0. Wer die digitale Ausbildung im Unter- arbeiten. Sie sollten herausfinden, was sich in der Ausbildung nehmen verankern will, muss sich klar darüber sein, dass die verändert und was das für das Unternehmen bedeutet. Lern- und Lehrwelt maßgeblich verändert werden muss. Ein arrieren überprüfen. Drei Hürden treten häufig auf, die ab- 3. B 100-Meter-Sprint, sprich Aktionismus, ist fehl am Platz. Es gebaut werden müssen: geht ums Durchhaltevermögen. Die Ausbilder müssen verin- • F ähigkeitsbarriere: Es fehlt an Qualifikation. Der Ausbilder nerlichen, dass Kanäle wie YouTube von jungen Leuten selbst- ist fachlich perfekt, muss aber dennoch dazulernen. Dies verständlich genutzt werden und dass sie dem Ziel dienen macht ihm Angst, so dass er nicht am Wandel teilnimmt. können, junge Leute fit fürs Berufsleben zu machen. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 15
T I T E LTHEM A | INTERVIEW „Enormer Vorsprung“ Ausbildungsexperte Josef Buschbacher, Geschäftsführer der Corporate Learning & Change GmbH, über Smartphones, virtuelle Klassenzimmer und die Rolle des Controlling in der Ausbildung. SABINE HÖLPER Foto: Smadias/Deutsche Ausbilderakademie „ Die Ausbilder geben Aufgaben an die Azubis ab, die so von- und miteinander lernen können. “ Josef Buschbacher, Geschäftsführer der Corporate Learning & Change GmbH Herr Buschbacher, ist für Unternehmen die sogenannte Ausbildung 4.0 wirklich alterna- tivlos? Ich sage statt Ausbildung 4.0 lieber zu- kunftsfähige Ausbildung – und die ist alternativlos. Der Kampf um die jungen Menschen ist entbrannt. Es spricht sich schnell herum, in welchem Betrieb ein Azubi drei Monate am Stück feilen muss Von der digitalen Ausbildung überzeugt – Josef Buschbacher (46) und wo der Ausbilder ihn das Smartphone rausholen lässt, um zum Beispiel die Tabel- utopisch, heute funktioniert das top. Hin- Also müssen die Ausbilder Zahlen vorle- lenbuch-App zu googeln. zu kommt: Die Ausbilder geben Aufgaben gen: Wie viele Webinare wurden durchge- Wenn bekannt wird, dass ein Unterneh- an die Azubis ab, die so von- und miteinan- führt? Wie verlagert sich der innerbetrieb- men auf dem neuesten Stand ist, ist das der lernen können. Das heißt: Ausbildung liche Unterricht von der Lehrwerkstatt in ein enormer Vorsprung im Ausbildungs- 4.0 gibt den Ausbildern neue Instrumente den virtuellen Raum? Inwieweit wurde die marketing: Die Firma wird als modern und an die Hand, mit denen sie den innerbe- Umwelt geschont durch nicht angetretene zeitgemäß wahrgenommen. Und mehr trieblichen Unterricht besser gestalten Reisen etc.? noch: Wer das nicht anbietet, wird langfris- können. tig ins Hintertreffen geraten. Wie sind Ihre Erfahrungen? Was bringt die Sind junge Leute, die eine moderne, digita- digitale Ausbildung konkret? Was bedeutet zukunftsfähige Ausbildung in le Ausbildung genießen, die besseren Azubis Ich nenne Ihnen ein Beispiel: In einem der Praxis? beziehungsweise späteren Fachkräfte? Lässt Unternehmen wurde vor einiger Zeit ein Sie ist vor allem durch die technologi- sich das messen? Prüfungs-TV für Bankazubis eingeführt. sche Veränderung beeinflusst. Was heute Vorab: Man sollte in der Tat ein Controlling Rund 10 000 Azubis haben über einen Zeit- möglich ist, war vor drei Jahren vielleicht einführen, um zu messen, wie sich zum raum von drei Jahren bei dem Experiment noch undenkbar. Die Azubis können sich Beispiel die Arbeit des Ausbilders, die Zu- mitgemacht. Jene, die an dem videoba- zum Beispiel nach der Berufsschule, um friedenheit der Auszubildenden oder deren sierten, flexiblen Kurssystem teilnahmen, 14 Uhr, im virtuellen Klassenzimmer tref- Prüfungsergebnisse verändern. Denn Ver- schnitten deutlich besser ab als jene, die fen und dort eine Lerneinheit abhalten. änderungen, die kosten, aber nichts brin- die herkömmliche Prüfungsvorbereitung Vor ein paar Jahren war das noch relativ gen, kann sich kein Unternehmen leisten. durchlaufen haben. 16 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
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T I T E LTHEM A | BER UF S BILDER Professionen mit Perspektiven in der Arbeitswelt 4.0 Film- und Videoeditor/-in Fotomedienfachmann/-frau Geomatiker/-in Aufgaben: Exposés, Drehbücher Aufgaben: Kunden über Foto- Aufgaben: Geodaten mit Mess- und Storyboards für die aktuelle und Videoprodukte beraten, Waren instrumenten erfassen, Geodaten Berichterstattung, Magazinsen- und Dienstleistungen verkaufen, und Fachdaten zur Darstellung in dungen, Kinofilme etc. nach dra- Kundenschulungen zum Beispiel Plänen, Karten oder Datenmodellen maturgischen und gestalterischen über die Bedienung digitaler Ka- bearbeiten und kundenorientiert Gesichtspunkten für die Montage meras durchführen, fotografische präsentieren, Datenbanken erstel- auswählen, vorliegendes Bild- und Aufnahmen anfertigen und am len und pflegen, Geomedien bzw. Tonmaterial ordnen, prüfen und Bildschirm bearbeiten, die Auftrags- -produkte erstellen und aktualisie- im Hinblick auf Gestaltungsmög- abwicklung und -abrechnung erle- ren, Kunden hinsichtlich der Aufbe- lichkeiten und technische Quali- digen, kaufmännisch-organisato- reitung und Nutzung geografischer tät bewerten, das Material nach rische Aufgaben wie Kalkulationen, Informationen beraten dramaturgischen Vorgaben zu einem Beschaffung, Marketing übernehmen Einsatzorte: in Behörden des audiovisuellen Produkt gestalten Einsatzorte: im Fotohandel, in Vermessungswesens oder in Einsatzorte: in Betrieben der Film- Fotolabors und -studios oder Betrieben, die Geodaten erheben, und Fernsehbranche zum Beispiel Bildagenturen anwenden oder verwerten, zum bei Fernsehanstalten, in Produk- Beispiel im Bereich Kartografie Ausbildungsdauer: 3 Jahre tions- oder Nachbearbeitungs- Ausbildungsdauer: 3 Jahre betrieben Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Ausbildungsdauer: 3 Jahre Industriekaufmann/-frau Immobilienkaufmann/-frau Kaufmann/-frau für Aufgaben: Sämtliche Unternehmens- Aufgaben: Immobilien vermieten Marketingkommunikation prozesse aus betriebswirtschaft- und bewirtschaften, sie erwerben, Aufgaben: Kunden beraten, Märk- licher Sicht unterstützen: veräußern und vermitteln, Woh- te und Zielgruppen analysieren, zum Beispiel Produkte und Dienst- nungs- und Teileigentum begrün- Kampagnenkonzepte entwickeln, leistungen verkaufen, den Bedarf den, immobilienbezogene Dienst- den Kommunikationsmix koordinie- an Produkten ermitteln, Produktions- leistungen entwickeln, Neubau, ren, dessen Wirksamkeit bewerten mittel und Materialien einkaufen und Modernisierung und Sanierung von und die kreative Umsetzung steuern, disponieren, Geschäftsvorgänge Immobilien betreuen, Finanzierungs- Herstellungsprozesse von Kommuni- des Rechnungswesens bearbeiten, konzepte entwickeln, den Markt kationsmitteln organisieren, vertrag- Kennzahlen und Statistiken für die analysieren, Kunden beraten, das liche Grundlagen für den Erwerb von Erfolgskontrolle auswerten, Arbeits- technische Gebäudemanagement Rechten und Lizenzen entwickeln, prozesse organisieren steuern Projektbudgets kalkulieren Einsatzorte: in Unternehmen Einsatzorte: in Wohnungsunter- Einsatzorte: in Beratungsunterneh- unterschiedlicher Branchen, in nehmen, bei Bauträgern, Immobilien- men, Agenturen, Marketing- und allen Funktionen, zum Beispiel und Projektentwicklern, Maklern, Kommunikationsabteilungen von Foto: ilker/freeimages.com Außendienst, Export, Product Banken, Bausparkassen, Versiche- Unternehmen in den Bereichen Management, IT rungen Werbung, Dialogmarketing, PR, Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ausbildungsdauer: 3 Jahre Sponsoring, Event Ausbildungsdauer: 3 Jahre 18 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
B E R U FS B I LD E R | T I T ELT H E M A Diese zwölf Berufsbilder besitzen hohes Digitalisierungspotenzial. So betreuen etwa Kaufleute im Einzelhandel oft auch Onlineangebote, Immobilienkaufleute nutzen zahlreiche Webtools. Das Wichtigste zu den Ausbildungsberufen im Überblick. Kaufmann/-frau für Kaufmann/-frau im Mathematisch-technischer Dialogmarketing Einzelhandel Softwareentwickler/-in Aufgaben: Mit Kunden und Auftrag- Aufgaben: Waren und Dienstleis- Aufgaben: Softwaresysteme auf gebern korrespondieren, Kampagnen tungen verkaufen, Kunden beraten Basis mathematischer Methoden und Projekte planen und kontrollie- und informieren, bei der Sortiments- konzeptionieren, realisieren und ren, die Projektabwicklung unter gestaltung und bei Maßnahmen der warten, Problemstellungen ana- betriebswirtschaftlicher Sicht steu- Verkaufsförderung mitwirken, Waren lysieren, Modelle im Bereich der ern, bei Angebotsgestaltung und beschaffen, auszeichnen, im Ver- Softwareentwicklung erarbeiten und Vertragsabschlüssen mitwirken, kaufsraum platzieren und einlagern, beschreiben, Benutzer- und System- Angebote kalkulieren, Produkte den Warenbedarf ermitteln, Waren- dokumentationen erstellen, Software- und Dienstleistungen präsentieren bestände kontrollieren, Statistiken entwicklungsprozesse dokumentie- sowie verkaufen, Anfragen, Aufträge für die Erfolgskontrolle auswerten, ren, Qualitätssicherungsmaßnahmen und Reklamationen bearbeiten, den den Personaleinsatz im Arbeitsbe- planen und durchführen Markt beobachten reich planen Einsatzorte: in Unternehmen, Einsatzorte: in Call- und Service- Einsatzorte: in Handelsunternehmen Forschungseinrichtungen, centern von Unternehmen mit unterschiedlichen Größen und Rechenzentren, Hochschulen Sortimenten Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ausbildungsdauer: 3 Jahre Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Mediengestalter/-in Technischer Medienkaufmann/-frau Digital und Print Produktdesigner/-in Digital und Print Aufgaben: In Abstimmung mit den Aufgaben: Technische Produkte Aufgaben: Medienmärkte beobach- Kunden Konzepte für die Gestal- entwickeln, dreidimensionale Daten- ten, an der Produkt- und Programm- tung von digitalen oder gedruckten modelle und technische Dokumenta- planung mitwirken, an der Entwicklung Informationsmitteln entwickeln und tionen für Bauteile und Baugruppen von Marketingkonzepten mitarbeiten umsetzen, Medienprodukte gestalten erstellen, alle notwendigen Berech- und sie umsetzen, Kunden beraten, und erstellen. nungen durchführen, wirtschaftliche Digital- und Printprodukte verkaufen, Drei Fachrichtungen: und qualitätssichernde Aspekte bei der Gestaltung und Herstellung • Beratung und Planung, einbeziehen. von Medienprodukten mitwirken, • Gestaltung und Technik, Zwei Fachrichtungen: Produktions- und Vertriebskosten • Konzeption und Visualisierung • Produktgestaltung und -konstruktion, berechnen, beim Kauf und Verkauf • Maschinen- und Anlagenkonstruk- von Rechten und Lizenzen mitwirken Einsatzorte: in Marketingkommuni- tion kationsagenturen, Designstudios, Einsatzorte: in Verlagen und Medien- Unternehmen der Druck- und Medi- Einsatzorte: in Entwicklungs- und häusern, die gedruckte und digitale enwirtschaft, Verlagen, Kommunika- Konstruktionsabteilungen von Indus- Medien herausgeben, in den Berei- tionsabteilungen von Unternehmen trieunternehmen, Konstruktionsbü- chen Programm, Produktentwicklung, ros und bei Ingenieurdienstleistern Marketing, Vertrieb, Produktion Ausbildungsdauer: 3 Jahre Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Quelle: bibb.de Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Ausbildungsdauer: 3 Jahre Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018 19
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