Wirtscha ft - IHK Magazin

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Wirtscha ft - IHK Magazin
Das IHK-Magazin für München und Oberbayern
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                      wirtschaft                                                    02/2018

           Breitsamer

                                                          Ausbildung 4.0
           Vom Milchladen zur bekannten Honigmarke

           B2B-Plattformen
           Erfolgreich über Onlinemarktplätze verkaufen

           Tourismus                                      So wird der Nachwuchs fit für die
           Noch viel Potenzial für Digitalisierung                           Arbeitswelt
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EDITORIAL

                                                          Deutschland –
        Foto: Faces by Frank

                                                          ein Land in Angst?
                                                          Die Bilanz zum Jahresende sieht für            lich wünschenswert und notwendig, auch
                                                          Deutschland richtig gut aus: Die Wirt-         wenn es mit Veränderung und dem Wegfall
                                                          schaft ist stärker als erwartet gewachsen.     einzelner Arbeitsplätze verbunden ist. Be-
                                                          Der Arbeitsmarkt meldet Rekordwerte bei        zieht man das Rentensystem mit ein, wird
                                                          der Beschäftigung, und die Arbeitslosig-       auch an einer Ausweitung des Arbeitskräf-
                                                          keit geht weiter zurück. Die Einkommen         tepotenzials durch Zuwanderung kein Weg
                                                          steigen, und selbst die Kriminalität ver-      vorbeiführen.
                                                          harrt in Summe auf einem Niveau, von           Wettbewerb wird akzeptiert, wenn Deutsch-
                                                          dem andere Länder nur träumen.                 land gewinnt. Das gilt aber auch vor Ort,
                                                          Dennoch beherrschen Negativmeldun-             wenn unterschiedliche Entwicklungen in
                               Peter Driessen             gen die Schlagzeilen. Die Deutschen ha-        den Metropolen und dem sogenannten
                               IHK-Hauptgeschäftsführer   ben demnach Angst vor fast allem: vor          flachen Land verglichen werden. Verständ-
                                                          Überfremdung, vor der Globalisierung,          lich, dass jeder gewinnen will. Doch darf
                                                          vor sozialem Abstieg und Verarmung, vor        dies nicht zu Lasten anderer gehen. Spiel-
                                                          Glyphosat, selbst vor der Veröffentlichung     regeln müssen für einen fairen Wettbe-
                                                          der Fotos ihrer Häuser im Internet. Die        werb sorgen. Obwohl die negativen Folgen
                                                          Aufstellung ließe sich beliebig verlängern.    wachsender Agglomerationen wie steigen-
                                                          Kehrt die „German Angst“ zurück, die vor       de Immobilienpreise, zunehmende Ver-
                                                          mehr als zehn Jahren eine gesellschaft-        kehrsbelastung und Überforderung der
                                                          liche Lähmung beschrieb und die Unfä-          Infrastruktur allgemein bekannt sind, ent-
                                                          higkeit, Reformen durchzuführen? Ist sie       scheiden sich immer mehr Bürger doch
                                                          eine Art kollektive Krankheit? Oder ma-        für ein Leben in der Stadt. Sie stoßen dort
                                                          chen Medien etwas falsch nach dem Mot-         auf den Widerstand jener, die ihren Claim
                                                          to „Only bad news are good news“? Wohl         verteidigen wollen. Frei nach dem Motto:
                                                          kaum, denn das Gefühl der Furcht ist tat-      Den Stau verursachen nur die anderen.
                                                          sächlich vorhanden.                            Kann Politik es beiden Seiten recht ma-
                                                          „Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es    chen? Nein, Politik ist gefordert, Entschei-
                                                          ist, dann ist nötig, dass alles sich verän-    dungen zu treffen und diese anschließend
                                                          dert“, so heißt es im Roman „Der Leopard“      zeitnah auch umzusetzen. Und die Gründe
                                                          des italienischen Schriftstellers Giuseppe     hierfür müssen erklärt werden. Neben den
                                                          Tomasi di Lampedusa, in dem er den Un-         Interessen des Einzelnen muss die Funk-
                                                          tergang eines sizilianischen Adelshauses       tions- und Leistungsfähigkeit des Ganzen
                                                          beschreibt. Ist es Bequemlichkeit, ist es      gesehen werden, und das mit einem Zeit-
                                                          die liebe Gewohnheit, oder ist es vielleicht   horizont, der weiter reicht als eine Legisla-
                                                          sogar Unwissenheit, was die Bürger be-         turperiode. Es ist nicht Aufgabe der Politik,
                                                          sorgt?                                         den Status quo nur zu sichern. Sie muss
                                                          Deutschland ist ohne Zweifel ein, wenn         Mut und Zuversicht vermitteln und damit
                                                          nicht der Gewinner der Globalisierung –        auch Vertrauen in die Zukunft stiften.
                                                          noch. Die deutsche Wirtschaft klagt über
                                                          einen wachsenden Fachkräftemangel.
                                                          Digitalisierung, Automation und Indus-
                                                          trie 4.0 können einen Beitrag zu dessen
                                                          Linderung liefern. Das ist volkswirtschaft-

Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                                        3
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I NHALT

                                                                                                            NAMEN + NACHRICHTEN

                                                                        Foto: domoyega/thinkstock
                                                                                                            6     Seilbahn der Superlative
                                                                                                                  Neue Pendelseilbahn auf die Zugspitze setzt Highlight

                                                                                                            PERSONEN + PERSPEKTIVEN
                                                                                                            10 Mit missionarischem Eifer
                                                                                                                  Wie Unternehmer Ernst Böhm die B&O-Gruppe aufbaute

                                                                                                            TITELTHEMA
                                                                                                            12 Ausbildung 4.0
                                                                                                                  Den Nachwuchs fit machen für die Arbeitswelt von morgen
                                                                                                            16 Virtuelle Klassenzimmer
                                                                                                                  Experte Josef Buschbacher plädiert für neue Instrumente
12 AUSBILDUNG 4.0                                                                                                 in der Ausbildung
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Firmen die betriebliche Ausbildung                                   18 Professionen mit Perspektiven
auf dem aktuellen Stand halten – und digitale Elemente integrieren.                                               Zwölf Berufsbilder mit Digitalisierungspotenzial
                                                                                                            20 Tablets statt Aktenordner
                                                                                                                  Audi setzt in der Ausbildung auf mobiles Lernen
                                                                          Foto: Breitsamer + Ulrich

                                                                                                            STANDORTPOLITIK
                                                                                                            22 Ansteckende Ideen
                                                                                                                  Nachhaltigkeit – ein Thema für Aus- und Weiterbildung
                                                                                                            26 Sturm, Starkregen, Hitze
                                                                                                                  Wie Unternehmen sich auf den Klimawandel einstellen
                                                                                                            28 Innovation
                                                                                                                  Top-Position für Bayern, aber kleinere Firmen fallen zurück

                                                                                                            UNTERNEHMEN + MÄRKTE
                                                                                                            30 Die Bienenexperten

30 EINE FAMILIENSACHE
                                                                                                                  Der Honighersteller Breitsamer + Ulrich entstand aus der
                                                                                                                  Kooperation zweier Konkurrenten
Die Breitsamers verkaufen seit 80 Jahren Honig – von den Anfängen im                                        33 Digitale Wegweiser
Milchladen bis zum bundesweit bekannten Markenhersteller.                                                         Der Verkehrstechnikspezialist Bremicker setzt auf Big Data
                                                                                                            34 Japan
                                                                                                                  Kein einfacher Markt, aber ein lukrativer
                                                                          Foto: designerpoint/pixabay.com

                                                                                                            36 Expo 2020 in Dubai
                                                                                                                  Vor der Weltausstellung bieten sich Geschäftschancen
                                                                                                            38 Einzelhandel
                                                                                                                  Schritt für Schritt die Digitalisierung angehen

                                                                                                            BETRIEB + PRAXIS
                                                                                                            40 Tourismus digital
                                                                                                                  Hotellerie und Gastronomie mit Nachholbedarf
                                                                                                            42 Benchmarkstudie
                                                                                                                  Wie können Unternehmen innovativer werden?
                                                                                                            44 Flexible IT-Kraftwerke
40 REISE IN DIE DIGITALE WELT                                                                                     Der Markt mit Rechenzentren boomt

Der Tourismus in München und Oberbayern floriert. Doch in Sachen                                            46 Plattformen für Geschäftskunden
Digitalisierung haben Hotellerie und Gastronomie Nachholbedarf.                                                   Erfolgreich über B2B-Onlinemarktplätze verkaufen

4                                                                                                               Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
Wirtscha ft - IHK Magazin
KULTUR
48 Bayerisches Wirtschaftsarchiv
        Ausstellung zu Firmenlenkern aus zwei Jahrhunderten

DA SCHAU HER
50 Fasching in Schwabing
        Vor gut einem Jahrhundert wurde in München wild gefeiert

EVENTS
52 Ehrennadeln für Engagierte
        IHK zeichnet Prüfer aus der Region aus

RUBRIKEN
3       Editorial
8       IHK Digital
54 IHK-Aktuell                                                                                     SIE SUCHEN
55 Termine                                                                                         GESTALTUNGS-
56 Veröffentlichungen und Bekanntmachungen
  – Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung der
                                                                                                   FREIRÄUME
		 Zusatzqualifikation „Elektrotechnik – Industrie“                                                DIREKT VOM
		 (Ausbildungen Fertigungsmechanik, Verfahrensmechanik,
		Industriemechanik)                                                                               EIGENTÜMER?
  – Änderung der besonderen Rechtsvorschriften für die
		 Prüfung der Zusatzqualifikation „Elektrotechnik –
		 Industrie“ (Ausbildung Fachinformatik)                                                          ALLES EINE FRAGE
63 Veröffentlichungen und Bekanntmachungen
 – Veränderung in der IHK-Vollversammlung
                                                                                                   DES STANDORTS.
 – Änderung der Satzung
 – Änderung der Beitragsordnung
 – Veränderung im IHK-Regionalausschuss
		Weilheim-Schongau
                                                                                     Stellen Sie sich vor, Sie haben heute
62 Ehrungen/Firmenindex
                                                                                     3 Mitarbeiter und morgen 30. Dann brauchen
64 Marktteil                                                                         Sie einen zuverlässigen Vermieter, der Sie versteht und
66 Vorschau/Impressum                                                                un kompliziert auf Ihren Bedarf eingeht, weil er nicht
                                                                                     nur mehr Platz für Ihren Erfolg anbieten kann, sondern
LITERATUR + KULTUR + FREIZEIT
                                                                                     auch eine mitwachsende Infrastruktur. Mit persönlichen
65 Kulturtipps und -termine                                                          Ansprechpartnern direkt vor Ort, die offen auf Ihre
                                                                                     Erfordernisse und Ideen eingehen. Weitere Infos und
                                                                                     provisionsfreie Vermietung unter +49 89 30909990
                                                                                     oder info@businesscampus.de

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                                                                                     businesscampus.de
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NAM EN & NACHRIC HTEN

                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/Max Prechtel
    PERSONALIA                                                                                                                                                                             Schon bei der Auffahrt ein Erlebnis –
                                                                                                                                                                                                  die neue Seilbahn Zugspitze

    TÜV SÜD Industrie Service GmbH
    Christian Bauerschmidt neuer
    Geschäftsführer
    Zum 1. Dezember

                                             Foto: TÜV SÜD
    2017 wurde Christian
    Bauerschmidt (54)
    in das dreiköpfige
    Geschäftsführungs-
    team der TÜV SÜD
    Industrie Service
    GmbH berufen. Er übernimmt die Ver-
    antwortung für den Bereich Real Estate
    und Infrastruktur und folgt Ulrich Klotz                     Seilbahn Zugspitze
    nach, der das Unternehmen auf eigenen                        Highlight für die Region
    Wunsch verlassen hat.
    www.tuev-sued.de                                            Die neue Seilbahn Zugspitze auf Deutsch-                                           tezeiten auf den Gipfel befördert werden.
                                                                 lands höchstem Berg ist in Betrieb. Insge-                                         Dabei passieren sie die mit 127 Metern
    Formycon AG                                                  samt sechs Jahre Planung und Bauarbeiten                                           weltweit höchste Stahlbaustütze für Pen-
    Verträge von Carsten Brockmeyer                              teils unter widrigsten Bedingungen auf                                             delbahnen und überwinden den weltweit
    und Nicolas Combé verlängert                                 knapp 3 000 Metern Höhe stecken in dem                                             größten Gesamthöhenunterschied von
    Der Aufsichtsrat                                             Projekt. „Die Eröffnung dieses techni-                                             1 945 Metern (www.zugspitze.de/seilbahn-
                                             Foto: Formycon AG

    des Biosimilar-                                              schen Meisterwerks gibt dem Tourismus                                              zugspitze).
    unternehmens                                                 im Werdenfelser Land starke Impulse. Die                                           Insgesamt blicken die oberbayerischen Berg-
    Formycon AG,                                                 ganze Region gewinnt dadurch nochmals                                              und Seilbahnen mit vorsichtigem Optimis-
    Martinsried/                                                 an Attraktivität“, sagt Peter Lingg, Vorsit-                                       mus auf die Wintersaison 2017/2018. Laut
    Planegg, hat die                                             zender des IHK-Regionalausschusses Gar-                                            dem aktuellen IHK-Seilbahnreport erwarten
    Verträge von CEO                                             misch-Partenkirchen. „Auch wenn wir mit                                            50 Prozent der Betreiber steigende Umsätze.
    Carsten Brockmeyer (57, Mitte) sowie                         dem höchsten Berg Deutschlands punkten                                             Die andere Hälfte hofft auf ähnlich gute Ge-
    von Finanzvorstand Nicolas Combé                             können, müssen wir uns dem Wettbewerb                                              schäfte wie in der vorherigen Wintersaison.
    (39, r.) bis zum 30. Juni 2022 verlängert.                   mit anderen Alpenregionen stellen.“ Die
    Stefan Glombitza (52, l.) ergänzte im                        Modernisierung der Infrastruktur und die                                           Der aktuelle IHK-Bergbahnbericht kann ab-
                                                                 Erweiterung von Angeboten seien deshalb                                            gerufen werden unter:
    Oktober 2016 den Formycon-Vorstand.
                                                                 wichtiger denn je.                                                                      www.ihk-muenchen.de –
    Sein Vertrag läuft unverändert bis zum
                                                                 Der große Andrang auf die Zugspitze mit                                                 Stichwort „Seilbahnreport“
    30. September 2021. www.formycon.com
                                                                 rund einer halben Million Besuchern pro
                                                                 Jahr war mit ein Grund für den Ersatz der                                          IHK-ANSPRECHPARTNER
    Sixt SE
                                                                 bisherigen Pendelseilbahn. Jetzt können                                            Gerhard Wieland, Tel. 089 5116-1238
    Gabriele Fanta leitet
                                                                 bis zu 580 Personen pro Stunde ohne War-                                           gerhard.wieland@muenchen.ihk.de
    Personalwesen
    Gabriele Fanta führt
                                             Foto: Sixt SE

    seit 1. Januar 2018 als
    Managing Director                                            Oberbayern
    Human Resources                                              Boomregion am Alpenrand
    das Personalwesen
    im Sixt-Konzern, Pul-                                        Der Wirtschaftsraum Oberbayern                                                                                             Die 50-seitige kostenlose Bro-
    lach. Sie wechselte                                          glänzt erneut mit Spitzenwerten.                                                                                           schüre bietet alle Daten und Fak-
    von McDonald´s Deutschland zu                                Das zeigt die gemeinsam von der                                                                                           ten zu München und Oberbayern
    der Autovermietung und berichtet                             Mediengruppe Münchner Merkur                                                                                              und einen Terminkalender unter
                                                                                                                      Wirts chaft sraum
    Alexander Sixt, Vorstand Organisation                        tz und der IHK für München und                       Münc hen – Ober baye rn                                              anderem zu Messen und Ausstel-
    und Strategie der Sixt SE.
                                                                                                                     Eine Publikatio n der Mediengru

                                                                 Oberbayern herausgegebene Bro-                                                                                            lungen.
                                                                                                                                                     ppe Münchner Merkur tz

                                                                                                                                                        2017/2018
    www.sixt.de                                                  schüre „Wirtschaftsraum Mün-
                                                                                                                     in Zusammenarbeit
                                                                                                                               mit der

                                                                                                                                                                                                www.ihk-muenchen.de –
                                                                 chen – Oberbayern 2017/2018“.       WIMO2017_Umschlag.indd
                                                                                                                              1
                                                                                                                                                                     21.11.2017 13:54:12
                                                                                                                                                                                                Stichwort „Wirtschaftsraum“

6                                                                                                Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
Wirtscha ft - IHK Magazin
N A ME N & N A C H RI C H T E N

                                                 Projekt
                                                 Lastenräder als clevere Transportalternative                                                                                 KURZ & KNAPP

                                                 Mit dem Projekt „Ich entlaste Städte“ will das      in den Städten damit entlasten lässt. Das                                Report
                                                 Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt            Bundesumweltministerium fördert das Vor-                                 Nachfolge bleibt schwierig
                                                 (DLR) das Lastenrad als clevere Transport-          haben, die IHK für München und Oberbay-                                  Insgesamt 6 654 Senior-Unternehmer
                                                 alternative bekannt machen und im Rahmen            ern unterstützt es als ideeller Partner. Für                             ließen sich 2016 bei ihrer IHK zur Be-
                                                 seines Forschungsauftrags wissenschaftlich          den Test stehen insgesamt 17 Modelle und                                 triebsübergabe beraten. 2 947 davon
                                                 begleiten. Im Praxistest soll bei Hunderten         150 Lastenräder zur Verfügung. Unterneh-                                 hatten bis dato keinen passenden Nach-
                                                 Unternehmen und öffentlichen Einrichtun-            men, die für zwei bis vier Monate Trans-                                 folger gefunden. Das zeigt der aktuelle
                                                 gen ermittelt werden, welche konkreten              portfahrten mit (E-)Lastenrädern durchfüh-                               Report des Deutschen Industrie- und
                                                 Ansätze es für eine umweltgerechte Verlage-         ren wollen, können sich dafür ab sofort bis                              Handelskammertags (DIHK) unter:
                                                 rung des Verkehrs gibt. Dabei geht es bei-          Mitte 2019 bewerben. Voraussetzung ist die                               www.dihk.de
                                                 spielsweise um die Frage, wie das Lastenrad         Teilnahme an der Begleitforschung und ein                                Datenschutz im Internet
                                                 als gewerbliches Fahrzeug von der Wirt-             Unkostenbeitrag von einem Euro pro Nut-                                  IHK-Checkliste hilft
                                                 schaft und öffentlichen Einrichtungen ange-         zungstag und Rad.                                                        Besucher einer Internetseite müssen
                                                 nommen wird oder wie weit sich der Verkehr          Alle Informationen zur Teilnahme unter:                                  über die Verarbeitung ihrer personen-
                                                                                                     www.lastenradtest.de                                                     bezogenen Daten informiert werden.
Foto: Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum DLR

                                                                                                                                                                              Die Europäische Datenschutz-Grundver-
                                                                                                     Zum Projekt plant das Deutsche Zentrum                                   ordnung schreibt dafür erhöhte Informa-
                                                                                                     für Luft- und Raumfahrt in Kooperation                                   tionspflichten vor. Eine unvollständige
                                                                                                     mit der IHK für München und Oberbayern                                   oder fehlende Datenschutzerklärung
                                                                                                     eine Infoveranstaltung, bei der Teilneh-                                 kann Geldbußen und Abmahnungen nach
                                                                                                     mer auch Lastenräder testen können.                                      sich ziehen. Mit einer neuen IHK-Check-
                                                                                                     Termin: 12. April 2018                                                   liste können Firmen prüfen, ob sie alle
                                                                                                     Ort: Verkehrszentrum des Deutschen                                       geforderten Angaben im Internet ver-
                                                                                                     Museums, München                                                         öffentlicht haben. Sie ist abrufbar unter:
                                                                                                                                                                              www.ihk-muenchen.de/
                                                                                                     IHK-ANSPRECHPARTNER                                                     datenschutz-checkliste
                                                                                                     Kerstin Swoboda, Tel. 089 5116-1169
                                                 Gesucht – Testpiloten für Lastenräder               kerstin.swoboda@muenchen.ihk.de                                          Industrie 4.0.
                                                                                                                                                                              Künstliche Intelligenz
                                                                                                                                                                              Künstliche Intelligenz heißt, mittels
                                                                                                                                                                              Digitalisierung menschliche Intelligenz
                                                 Vereidigung                                                                                                                  nachzubilden. Wie das bereits in der Pra-
                                                                                                                                                    Foto: Martin Armbruster

                                                 Neue IHK-Sachverständige                                                                                                     xis funktioniert, zeigt die IHK für München
                                                                                                                                                                              und Oberbayern auf ihrer Veranstaltung
                                                                                                                                                                              „Industrie 4.0: Künstliche Intelligenz“.
                                                 In der IHK für München und Oberbayern
                                                                                                                                                                              Neben etablierten Unternehmen wie IBM
                                                 wurden acht Sachverständige öffentlich
                                                                                                                                                                              kommen auch Startups zu Wort.
                                                 bestellt und vereidigt. Der oberbayeri-
                                                                                                                                                                              Termin: 28. Februar 2018, 9.30–15 Uhr
                                                 schen Wirtschaft, den Gerichten und den
                                                                                                                                                                              Ort: IHK Akademie München, Orleans-
                                                 Verbrauchern stehen damit Sachverständi-
                                                                                                                                                                              straße 10–12, 81669 München
                                                 ge beispielsweise für „Kraftfahrzeugschä-
                                                                                                                                                                              Teilnahmekosten: 95 Euro
                                                 den und -bewertung“, „Hausschornsteine
                                                                                                                                                                              www.ihk-muenchen.de/i40-ki
                                                 und Abgasanlagen“, „Wärme- und Feuchte-
                                                 schutz“, „Straßenverkehrsunfälle“, „Profes-
                                                                                                                                                                                                                                Foto: ilker/freeimages.com

                                                 sionelle Funktechnik“ sowie „Straßenver-            Sachverstand für die Wirtschaft –
                                                 kehrstechnik und Verkehrsmanagement                 Vereidigung in der IHK
                                                 (ohne Straßenbautechnik und -entwurf)“                                                                                       144 Milliarden Euro betrug
                                                 zur Verfügung. Alle Sachverständigen ha-            Sämtliche von den Industrie- und Handels-                                   der Gesamtwert der Waren,
                                                 ben vor der Vereidigung nicht nur die per-          kammern in Bayern öffentlich bestellten                                  die Bayerns Unternehmen in den
                                                 sönliche Eignung, sondern vor allem auch            und vereidigten Sachverständigen sind in                                     ersten neun Monaten 2017
                                                 die besondere Sachkunde nachgewiesen.               einer bundesweiten, laufend aktualisier-
                                                                                                                                                                                         exportierten.
                                                                                                                                                                                  Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
                                                 Hierfür mussten sie einem Fachgremium               ten Datenbank im Internet veröffentlicht
                                                 Rede und Antwort stehen.                            unter: www.svv.ihk.de

                                                 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                                                              7
Wirtscha ft - IHK Magazin
IHK digital im Februar
                                                                           ARBEITEN 4.0
Foto: kasto/fotolia

                                                                           Digital Work
                                                                           Erleben Sie bei der IHK Zukunftskonferenz am
                                                                           6. Februar 2018 in zahlreichen Vorträgen und
                                                                           interaktiven Workshops die Arbeitswelt von morgen.

                                                                               www.ihk-muenchen.de/digitalwork

                  AKTUELL ONLINE                                            Richtig werben mit Olympia
                                                                            Am 9. Februar beginnen die Olympischen Winter-
                  Förderprogramme – so fördert der
                                                                            spiele. Wie können Unternehmen das Sportevent
                  Staat technologische Innovationen                         für ihre Werbeaktivitäten nutzen? Was ist erlaubt?
                  Verschaffen Sie sich einen Überblick über die             Was nicht?
                  Möglichkeiten, Ihre technologischen Innovationen
                  voranzutreiben.                                               www.ihk-muenchen.de/olympia

                         www.ihk-muenchen.de/innovationsfoerderung

                  Übergabe und Nachfolge
                                                                            LINKS DES MONATS
                  Bei der Übergabe eines Unternehmens muss das
                  Spannungsfeld der Interessen von Inhaber, Familie,            Haftung im Internet: WLAN & Co. – wer haftet?
                  Nachfolger und Unternehmen aufgelöst werden.                  www.ihk-muenchen.de/haftung-im-internet
                  Mehr dazu auf unserer Themenseite.
                                                                                E-Commerce – gut verkaufen über das Internet
                         www.ihk-muenchen.de/unternehmensnachfolge
                                                                                www.ihk-muenchen.de/ecommerce

                  Ausbildung in der Region                                      Konflikte in der Ausbildung lösen
                  Die Ausbildungsmesse IHK jobfit! bringt Ausbil-               www.ihk-muenchen.de/ausbildungsmediation
                  dungsinteressierte und Unternehmen mit offenen
                  Ausbildungsstellen zusammen.                                  CE-Kennzeichnung – Anforderungen an die
                  Die nächsten Messen finden im Mai in Rosenheim                Sicherheit von Produkten
                  und Ingolstadt statt                                          www.ihk-muenchen.de/ce-kennzeichnung

                         ihkjobfit.de                                            Businessplan – Anleitung und Mustervorlagen
                                                                                www.ihk-muenchen.de/businessplan

                  Folgen Sie uns                                                Prüfer werden – Engagieren Sie sich für die
                          fb.com/ihk.muenchen.oberbayern                        Qualität der Ausbildung
                                                                                www.ihk-muenchen.de/pruefer
                                                                                                                                 Foto: Flavio Takemoto/freeimages.com

                          @IHK_MUC

                      IHK-Newsletter und IHK-Magazin
                      Den IHK-Newsletter können Sie abonnieren unter: www.ihk-muenchen.de/newsletter
                      Das IHK-Magazin steht online unter: wwwihk-muenchen.de/ihk-magazin
Wirtscha ft - IHK Magazin
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         Servus ISDN, hallo All-IP!
         Die ISDN-Abschaltung durch die Telekom bis Ende 2018 rückt näher. Von der Abschaltung der bisherigen Technik sind insgesamt
         rund 20 Millionen Anschlüsse betroffen, Privathaushalte ebenso wie KMUs und Großunternehmen.

         Warum die Umstellung?                                                                           Schrittweise Migration sinnvoll?
         Der wichtigste Grund für die einheitliche Umrüstung auf All-IP liegt                            Bleibt die Frage: Was bedeutet die Umstellung auf All-IP für
         an der allumfassenden Digitalisierung unserer Kommunikation.                                    all jene Unternehmen, die noch über einen klassischen ISDN-
         Ob es um die effiziente Anbindung von Home-Office-Arbeits-                                      Anschluss verfügen? Müssen nun alle Geräte und Anlagen ausge-
         plätzen geht oder um eine robuste Filial-Struktur, ob Videotele-                                tauscht und ersetzt werden? Oder ist eine schrittweise Migration,
         fonie, One-Number-Konzepte, ob Integration von Smartphones                                      z.B. durch das Schalten eines Gateways zwischen ISDN-TK-
         als Nebenstelle oder um die Bündelung von Kommunikations-                                       Anlage und IP-Anschluss vielleicht doch die bessere Lösung?
         kanälen: Ohne All-IP wären all diese Lösungen undenkbar.                                        Silvia Keitel verantwortet die Technische Geschäftsführung der
         Neben der hohen Geschwindigkeit bietet die All-IP-Technologie                                   MTG-Kommunikations-Technik: „Kunden können in der Regel
         aber auch ein hohes Maß an Flexibilität und Skalierbarkeit der                                  ihre Anlage, je nach Typ und Alter, um- bzw. hochrüsten lassen.“
         User: So können neue Nebenstellen „just in time“ dazu gebucht                                   Klar ist aber: Nur die grundlegende Konsolidierung der Unterneh-
         werden. Ein wertvolles Plus, von dem nicht nur mittelständische                                 mens-Infrastruktur bietet ein solides und robustes Rückgrat für
         Unternehmen in hochkompetitiven Märkten profitieren.                                            die Digitalisierung der Arbeitsplätze – und damit für die Zukunft
         Der Bestandsschutz kann auch bei All-IP Umstellung großteils                                    des Unternehmens. „Der beste Weg dorthin führt – ganz klassisch
         gewährleistet werden. Hierfür gibt es von den Herstellern im                                    und analog – über das gesprochene Wort“, so Silvia Keitel: „Eine
         ITK-Markt unterschiedliche Lösungsansätze. Das Zauberwort                                       faire und objektive Beratung, die auf die Bedürfnisse des Unter-
         heißt Migration.                                                                                nehmens wirklich eingeht, entsteht am besten im gemeinsamen
                                                                                                         Dialog, zum Beispiel bei einer Tasse frisch gebrühten Kaffee.“

Kommunikationslösungen
die begeistern.
Ob Systemintegration oder Service: Höchste Sicherheit und sehr kurze
Reaktionszeiten sind unser Maßstab.

                                                               
   Information                          Kommunikation                         Services
  Netzwerk aktiv/passiv               Kommunikationslösungen               365 Tage rund um die
  Security-Lösungen                   Contact-Center                          Uhr Service

  Netzwerkanalyse und                 Voice-over-IP                        maximale
     - design                                                                   Investitionssicherheit
                                       Unified Messaging-
  Wireless LAN                            Lösungen                          minimale Ausfallzeiten
                                                                                Ihrer Anlage
  Applikationslösungen                Videokonferenzsysteme
                                                                             Schulung und Einweisung
                                       CTI                                     Ihrer Mitarbeiter
                                                                             Remote Service

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P E R S ONEN & PER S P EKTIVEN | UN TER N E H ME R P R O FI L

                    „Die Zukunft ist offen“
                 Ernst Böhm baute ein mittelständisches Dachdecker- und
       Fassadenunternehmen zur breit aufgestellten B&O-Gruppe in Bad Aibling aus.
        Jetzt geht der Visionär mit Sohn Andreas die Digitalisierung an. HARRIET AUSTEN

                                                                                                  E
                                                                                                           rnst Böhm steht auf dem Balkon

                                                                             Foto: Marion Vogel
                                                                                                           seines Büros in „Holz 8“, einem
                                                                                                           achtstöckigen Hochhaus aus Holz.
                                                                                                  Der 60-Jährige zeigt auf ein flaches weißes
                                                                                                  Gebäude gegenüber. „Dort entstehen ge-
                                                                                                  rade neue Büros, in denen alle Mitarbeiter
                                                                                                  eine schöne Aussicht haben sollen – auf
                                                                                                  Wiesen, Brunnen, Rosen.“
                                                                                                  Im Bad Aiblinger Stadtteil Mietraching
                                                                                                  realisiert der Unternehmer einen „sozial-
                                                                                                  romantischen Traum“, wie er sagt. Seine
                                                                                                  Firma, die B&O-Gruppe, hat dort 2005 ein
                                                                                                  70  000 Quadratmeter großes ehemaliges
                                                                                                  Kasernengelände gekauft. Böhm will es
                                                                                                  nach und nach in eine ökologisch und so-
                                                                                                  zial verträgliche Gartenstadt umgestalten,
                                                                                                  in der die Menschen im Einklang mit Natur
                                                                                                  und Umwelt leben und arbeiten. Am auffal-
                                                                                                  lendsten sind die mehrstöckigen Holzbau-
                                                                                                  ten, mit denen er ein Zeichen für nachhal-
                                                                                                  tiges Bauen setzen will. Der Unternehmer
                                                                                                  ist auf das energetisch autarke Nullemis-
                                                                                                  sionsquartier mit der „City of Wood“ be-
                                                                                                  sonders stolz, gilt es doch als Experiment
                                                                                                  für Bad Aibling und die Zukunft von B&O.
                                                                                                  Was sich hier bewährt, soll später Standard
                                                                                                  werden. „Wir haben Fremdenführer einge-
                                                                                                  stellt, um die Besucherströme zu bewälti-
                                                                                                  gen“, meint Böhm schmunzelnd.
                                                                                                  Das Potenzial für Effizienzsteigerungen in
                                                                                                  der Wohnungswirtschaft auszuloten faszi-

                                                                                                  „   Wir haben eine führende
                                                                                                   Position in Deutschland.
                                                                                                    Ernst Böhm, Mehrheitsgesellschafter
                                                                                                                                         “
                                                                                                       und Aufsichtsratsvorsitzender
                                                                                                             der B&O-Gruppe

10                                                               Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
U N T E R N E H ME R P R O FI L | P E R S O N E N & P E R S PE K T I V E N

„   Die digitale Welt hat eine                                       führer. Das Unternehmen befand sich in

                                                                                                                                                                  Foto: Marion Vogel
                                                                     Händen von Finanzinvestoren, was dazu
     besondere Bedeutung                                             führte, dass die Verhandlungen bisweilen
   für die Entwicklung des                                           „recht zäh waren“, wie er sich erinnert.
                                                                     Beim typischen Auf und Ab der Bauwirt-
        Unternehmens.
                 Ernst Böhm
                                    “                                schaft wurde es auch noch wirtschaftlich
                                                                     eng. So „begann eine Umbruchzeit“, die
                                                                     Böhm als hartnäckiger und ungeduldiger
                                                                     Visionär maßgeblich mitgestaltete.
                                                                     Als 2004 ein weiterer Verkauf drohte,
niert den Unternehmer: „Der Bau hat hier                             übernahmen er und zwei Kollegen sowie
unglaubliche Reserven.“ Böhms Kniff ist                              eine Kollegin im Rahmen eines Manage-
ein hoher Vorfertigungsgrad, der serielles                           ment-Buy-outs die Firma. „Wir waren frei
Bauen möglich macht. Holz sei derzeit da-                            und motiviert“, erinnert sich Böhm an den       Zur Person
für am besten geeignet, findet er. Der nach-                         frisch erwachten Unternehmergeist. Fort-
wachsende Rohstoff kam auch beim viel                                an konzentrierte sich die B&O-Gruppe auf        Ernst Böhm stammt aus Dingolfing.
diskutierten Haus auf Stelzen am Münch-                              die Wohnungswirtschaft, trat als General-       Nach Jurastudium und Promotion war
ner Dantebad zum Einsatz. Da Grund in der                            unternehmer auf und stellte das Angebot         er zunächst als Anwalt tätig. 1988 wech-
Landeshauptstadt knapp und teuer ist, kam                            auf technische Dienstleistungen für Neu-        selte er zur Hörmann GmbH. Fünf Jahre
der Unternehmer auf die Idee, ein mehr-                              bau, Sanierung und Instandhaltung von           später wurde er Geschäftsführer der
stöckiges Wohnhaus über einem Parkplatz                              Wohngebäuden um. Der Strategieschwenk           Münchner Dach- und Fassadenbaufirma
zu errichten – schnell, günstig, bezahlbar                           zahlte sich aus: Ab diesem Zeitpunkt wuchs      Bihler+Oberneder.
und trotzdem schön. Der Modulbau wurde                               das Unternehmen nahezu stürmisch.               Gemeinsam mit drei Mitstreitern kaufte
in einem Jahr fertig und gilt bundesweit als                         Als dann noch überregionale und interna-        Böhm 2004 das Unternehmen, das
Vorzeigeprojekt. Ihn treibe ein missionari-                          tionale Immobilienbesitzer als Kunden hin-      seinen Firmensitz 2007 nach Bad Aibling
scher Eifer an, räumt Böhm ein.                                      zukamen, „begann meine große Zeit“, er-         verlegte und sich in B&O-Gruppe umbe-
Als Stratege war der promovierte Jurist                              klärt der auslandserfahrene Unternehmer         nannte. Zum Unternehmen gehören drei
maßgeblich am Umbau des 1958 gegrün-                                 selbstbewusst. Er sicherte sich lukrative       Geschäftsbereiche beziehungsweise
deten Münchner Dach- und Fassadenbau-                                Aufträge. Heute verfügt die B&O-Grup-           Firmen: Instandhaltung und Moderni-
ers Bihler+Oberneder (heute B&O-Grup-                                pe über 30 Standorte in Deutschland und         sierung, Holzsystembau sowie digitale
pe) zum Dienstleister beteiligt. Einfach war                         Österreich. Sie beschäftigte 2016 mehr          Technologie.
das nicht. Böhm wurde 1993 Geschäfts-                                als 2 100 Mitarbeiter, setzte 388 Millionen
                                                                                                                     Böhm ist Mehrheitsgesellschafter und
                                                                     Euro um und betreut 600 000 Wohneinhei-
                                                                                                                     seit 2012 Aufsichtsratsvorsitzender.
                                                                     ten. „Wir haben eine führende Position in
                                                                                                                     Er hat zwei Söhne und lebt mit seiner
                                                                     Deutschland“, betont Böhm zufrieden.
                                                Foto: Marion Vogel

                                                                     Die vertriebsorientierte und industriali-
                                                                                                                     Familie in der Nähe von München.
                                                                     sierte Ausrichtung von B&O ist sein Ver-        www.bo-gruppe.de
                                                                     dienst. Mit Prozess- und Strukturinno-
                                                                     vationen verschaffte er der Gruppe ein
                                                                     Alleinstellungsmerkmal und setzte neue
                                                                     Standards in der Branche. Doch jetzt, so      operative Führung hat er an seine Geschäfts-
                                                                     Böhm, beginne eine neue Ära, die „nicht       führerkollegen abgegeben und sich neue
                                                                     mehr meine Welt ist“, ihn aber trotzdem       Aufgaben gesucht. Als Mitglied im Kreistag
                                                                     begeistere: Die Digitalisierung. Sie habe     Ebersberg setzt er sich für Bauen im Ge-
                                                                     „eine besondere Bedeutung für die Ent-        meinwohlinteresse ein – „leider eine zähe
                                                                     wicklung des Unternehmens“ und wird           und langwierige Angelegenheit“, wie er an-
                                                                     von Sohn Andreas (31) verantwortet.           merkt. Deshalb weiß er noch nicht genau,
                                                                     Böhm senior zieht ein Papier hervor.          wohin seine persönliche Reise geht.
                                                                     MagicPlan steht darauf, eine von B&O ent-     Was er sich in jedem Fall vorstellen kann:
                                                                     worfene Grundrisserstellungs-App. Diesen      Parks und Gärten im Bad Aiblinger Stadt-
                                                                     Service will das Unternehmen jetzt seinen     teil Mietraching anlegen, Forellen und
                                                                     Kunden anbieten. „Wir suchen dafür drin-      Krebse in den Gewässern züchten. „Die Zu-
                                                                     gend Softwareentwickler“, sagt Böhm.          kunft ist offen“, sagt Böhm und meint damit
Mit Aussicht – ganz oben in dem achtstöckigen                        Der Mehrheitsgesellschafter der B&O-Grup-     nicht nur sein Unternehmen, sondern auch
Holzbau „Holz 8“ hat Ernst Böhm sein Büro                            pe ist heute Aufsichtsratsvorsitzender. Die   sich selbst. 

Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                                               11
T I T E LTHEM A | AUS BILDUN G 4 .0

            Mit Tablet & Co. in die Lehre
     Um weiter wettbewerbsfähig zu sein, müssen Unternehmen gerade in der Ausbildung
       auf aktuellem Stand bleiben. Wer Digitalisierung und Vernetzung fest integriert,
         macht die jungen Menschen fit für die Arbeitswelt von morgen. SABINE HÖLPER
12                                                  Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
A U S B I LD U N G 4.0 | T I T E LT H E M A

                                                                                                                             M
                                                              Digitales ist für junge Menschen                                           artina Brunner leitet die Ausbil-
                                                             alltäglich – Unternehmen müssen                                             dung bei Brunata Wärmemes-
                                                                        sich darauf einstellen                                           ser in München. Sie stellt jedes
                                                                                                                              Jahr etwa zehn Azubis, Dual Studierende
                                                                                                                              und Trainees ein. Aus den vielen Gesprä-
                                                                                                                              chen, die sie führt, weiß die 48-Jährige
                                                                                                                              eines ganz genau: „Das Digitale ist für die
                                                                                                                              jungen Leute selbstverständlich.“ Deshalb
                                                                                                                              sei es genauso selbstverständlich für das
                                                                                                                              Unternehmen, die Ausbildung digital zu
                                                                                                                              gestalten. Fragt man Brunner, seit wann
                                                                                                                              diese Philosophie bei Brunata existiere,
                                                                                                                              antwortet sie wie aus der Pistole geschos-
                                                                                                                              sen: „Schon immer.“ Zehn Jahre sind das
                                                                                                                              mindestens. So lange arbeitet die Ausbil-
                                                                                                                              dungsleiterin in der Firma.
                                                                                                                              Unternehmen sind gut beraten, Ausbil-
                                                                                                                              dung 4.0 als Topthema im Betrieb zu be-
                                                                                                                              trachten. Ein gewichtiges Argument dafür
                                                                                                                              ist, dass die Ausbildung eine der wichtigs-
                                                                                                                              ten Säulen ist, um sich die Fachkräfte von
                                                                                                                              morgen zu sichern. „Am Markt gibt es sie
                                                                                                                              schlichtweg nicht mehr“, sagt Brunner.
                                                                                                                              „Die Ausbildung 4.0 ist alternativlos“, be-
                                                                                                                              kräftigt Josef Buschbacher, Geschäftsführer
                                                                                                                              der Corporate Learning & Change GmbH.
                                                                                                                              Sein Unternehmen hat sich auf die Quali-
                                                                                                                              fizierung von Ausbildern spezialisiert und
                                                                                                                              hilft Ausbildungsleitern bei der Strategie-
                                                                                                                              findung. Buschbacher ist also Experte auf
                                                                                                                              dem Gebiet. „Der Kampf um die jungen
                                                                                                                              Menschen ist entbrannt“, sagt er. Firmen
                                                                                                                              hätten nur dann eine Chance, die Talente
                                                                                                                              zu gewinnen, wenn die Unternehmen als
                                                                                                                              zeitgemäß wahrgenommen würden. Die
                                                                                                                              digitale Ausbildung sei daher bestes Ausbil-
                                                                                                                              dungsmarketing. „Langfristig müssen sich
                                                                                                                              die Firmen der digitalen Ausbildung öff-
                                                                                                                              nen“, folgert der 46-Jährige. „Wer es nicht
                                                                                                                              macht, wird ins Hintertreffen geraten.“
                                                                                                                              Auszubildende zu finden und damit Fach-
                                                                                                                              kräfte zu sichern ist aber nur ein Grund,
                                                                                                                              warum die digitale Ausbildung in jedem
                                                                                                                              Unternehmen verankert werden sollte.
                                                                                                                              Entscheidend ist, dass die Fachkräfte von
                                                                                                                              morgen nicht mehr in einer Arbeitswelt
                                                                                                                              von gestern agieren. Sie sind vielmehr Teil
                                                                                                                              eines immer vernetzteren, schnelleren und
                                                                                                                              komplexeren Umfelds. Die Ausbildung
                                                                                                                              muss die jungen Leute genau darauf vor-
                                                                                                 Foto: domoyega/thinkstock

                                                                                                                              bereiten: auf die Arbeitswelt der Zukunft.
                                                                                                                              Buschbacher kennt die typischen Einwän-
                                                                                                                              de der Ausbilder: „Wir bringen die jungen
                                                                                                                              Leute doch gut durch die Prüfung, warum
                                                                                                                              sollten wir etwas ändern.“ Stand heute ha-

Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                                                          13
T I T E LTHEM A | AUS BILDUN G 4 .0

                                                                                  Ausbilderin bei Jeans Kaltenbach in Mün-

                                        Foto: Brunata Wärmemesser GmbH & Co. KG
                                                                                  chen, findet es wichtig, die jungen Leute                                         Sechs Schritte
                                                                                  auf die Zukunft vorzubereiten. „Irgendwann                                        Die Stadtwerke München sehen
                                                                                  werden die Prüfungen elektronisch sein“,                                          folgende Handlungsfelder für die
                                                                                  sagt sie. Darauf müsse man sich einstellen.                                       Ausbildung 4.0:
                                                                                  Aber die 45-Jährige gibt auch zu, dass sie                                        1 Aus- und Weiterbildung Next:
                                                                                  „noch in der Findungsphase sind“. Aktu-                                              Verständnis bei den Kollegen schaffen
                                                                                  ell erwägt das Unternehmen, allen sieben                                          2 Digitales Wissen:
                                                                                  Azubis einen Tablet-Computer zur Ver-                                                digitale Kompetenz als wichtige Fähig-
                                                                                  fügung zu stellen. Der Vorteil: Die Azubis                                           keit anerkennen
                                                                                  könnten im Internet zum Beispiel recher-                                          3 Schulterschluss:
                                                                                  chieren, wo das Unternehmen Waren be-                                                Beteiligte wie Personalrat, Personal-

     „
                                                                                  ziehen kann. Dagegen sprechen die hohen                                              entwickler und Ausbildungsleiter
                                                                                  Kosten und der Aufwand, Programme wie                                                in einen gegenseitigen Austausch
         Das Digitale ist für die                                                 etwa die Warenwirtschaft zu integrieren.                                             bringen
            jungen Leute                                                          Der Einzelhändler hat das Thema noch                                              4 Qualifizierung:

                                       “
                                                                                  nicht abschließend diskutiert. Fakt ist aber,                                        Bildungsexperten weiterbilden
        selbstverständlich.
                                                                                  dass die Azubis schon heute mehr Schulun-                                         5 Lehr- und Lernmethoden:
     Martina Brunner, Leiterin Ausbildung                                         gen zum Thema Digitalisierung erhalten                                               auf zeitgemäße digitale Aus- und
     bei der Brunata Wärmemesser GmbH                                             und diese in Zukunft noch häufiger angebo-                                           Weiterbildungsmethoden einstellen
                   & Co. KG                                                       ten werden sollen. Und: Das Unternehmen                                           6 Industrie 4.0 und Digitalisierung:
                                                                                  ist sensibilisiert. Für Experte Buschbacher                                          auf eine neue Arbeitswelt mit ver-
                                                                                  ist das ein elementarer Baustein. „Bewusst-                                          schiedenen Facetten vorbereiten
 ben die Zweifler recht, sagt der Experte.                                        sein schaffen“ nennt er das. Alle im Betrieb,
 Doch Stand heute zähle bereits in naher                                          insbesondere die Ausbilder, müssten hinter
 Zukunft nicht mehr viel.                                                         dem Projekt Ausbildung 4.0 stehen (siehe
 Man müsse nur den drastischen Wandel der                                         Checkliste S. 15 und Interview S. 16).                                           dass insbesondere bei gleichaltrigen Kolle-
 vergangenen Jahre betrachten. Die Men-                                           „Das ist nicht immer leicht“, sagt Harald Zill-                                  gen manchmal viel Überzeugungsarbeit ge-
 schen selbst haben sich verändert. „Die                                          ner. Der 58-Jährige ist Ausbildungsleiter bei                                    leistet werden muss. Doch wer Zillner reden
 Generation Z will eine hohe Individualisie-                                      den Stadtwerken München (SWM). Er weiß,                                          hört, hat nicht den geringsten Zweifel daran,
 rung erleben“, sagt Buschbacher und meint                                                                                                                         dass er diese Aufgabe zum größten Teil be-
 damit die ab 1995 Geborenen. „So kennen                                                                                                                           reits gemeistert hat. Schließlich ist bei den
 sie es aus ihrer Freizeit, und so erwarten                                                                                                                        Stadtwerken München die digitale Ausbil-
                                                                                                                          Foto: Stadtwerke München/Marcus Schlaf

 sie es vom Ausbildungsbetrieb.“ Hinzu                                                                                                                             dung seit Jahren Normalität.
 kommen Veränderungen in der Wirtschaft.                                                                                                                           Wie das gelungen ist? Das Unternehmen
 Es dominieren Internationalisierung, Zeit-                                                                                                                        wandelt sich seit Jahren stark. Die Stadt-
 und Kostendruck; ständige Innovationen                                                                                                                            werke München sind nicht mehr nur ein
 sind gefordert. Elementar ist außerdem                                                                                                                            Traditionsbetrieb, der Energie liefert und
 die technologische Weiterentwicklung, die                                                                                                                         Bahnen und Busse betreibt. Längst sind sie
 vieles möglich macht, was noch vor kurzem                                                                                                                         auch Anbieter einer „neuen Energiewelt“
 undenkbar schien.                                                                                                                                                 und betreiben virtuelle Kraftwerke, Smart
 Dies ist mit ein Grund, warum sich auch der                                                                                                                       City Home, WLAN-Stationen, Ladestatio-
 Bildungsmarkt enorm verändert hat. Heute                                                                                                                          nen für Elektroautos und Carsharing-Apps.
 existieren ganz andere Lernmethoden und                                                                                                                           Für Zillner ist es daher nur logisch, auch die
 -formate als früher. All diese Veränderungen                                                                                                                      Ausbildung zukunftsfähig aufzustellen.
 beeinflussen die Ausbildung. Und darum ist
 Handeln angesagt. Gerade in der Ausbildung
 sei es „notwendig, am Ball zu bleiben und die
                                                                                      „  Die Smartphones sind
                                                                                                                                                                   Konkret bedeutet das für alle 13 Berufe, in
                                                                                                                                                                   denen das Unternehmen seine rund 400
                                                                                                                                                                   Azubis ausbildet, vor allem mehr Medien-
                                                                                       immer angeschaltet. So
 Themen Digitalisierung und Vernetzung zu-                                                                                                                         und IT-Kompetenzen zu vermitteln: Die
 künftig fest in die betriebliche Ausbildung zu                                       können die jungen Leute                                                      Industriekauffrau muss in die Lage ver-
 verankern“, sagt Eberhard Sasse, Präsident                                             eine Reihe guter Apps                                                      setzt werden, eine Rechnung mit Hilfe des

                                                                                                                 “
 der IHK für München und Oberbayern.                                                                                                                               SAP-Systems digital zu bearbeiten – und
 Immer mehr Unternehmen erkennen das,
                                                                                             benutzen.                                                             nicht mehr wie früher händisch. Der Indus-
 auch wenn sie bei der Umsetzung noch am                                               Harald Zillner, Ausbildungsleiter bei                                       triemechaniker muss Simulationen an mo-
 Anfang stehen. Daniela Greilinger etwa,                                                  SWM – Stadtwerke München                                                 dernen CAD-Programmen herstellen oder

14                                                                                                                  Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
A U S B I LD U N G 4.0 | T I T E LT H E M A

                                                                                                 ihre Azubis können jederzeit darauf zurück-
 Impulsgeber, Mutmacher und Vorbilder
                                                                                                 greifen. Künftig können die SWM-Azubis
                       Ob Unternehmer, Fachkräfte, Manager oder Azubis – viele starke            außerdem virtuell schweißen üben. Mit Hil-
                       Persönlichkeiten treiben ihre Sache erfolgreich voran: Sie geben          fe einer 3D-Brille wird der Schweißvorgang
                       Tipps für den optimalen Einstieg in die Ausbildung, gehen bei der         simuliert. Das Gerät meldet zurück, ob der
 Digitalisierung vorneweg, erschließen neue Wege bei der Fachkräftesicherung oder                Azubi seine Sache gut gemacht hat.
 unterstützen Geflüchtete bei der Integration ins Unternehmen. Kurz: Sie sind echte              Die neuen Lehrmaterialien und -methoden
 „Weiterbringer“. Die IHK für München und Oberbayern stellt diese besonderen Akteure             verändern die Rolle der Ausbilder. Überflüs-
 der Wirtschaft vor. Ihr Vorbild macht Mut und spornt an. Ihre Beispiele geben Impulse           sig werden diese in keinem Fall. „Ganz im
 und helfen bei der Suche nach dem, was wir am besten können.                                    Gegenteil“, sagt Barbara Felix, bei der W.L.
 Die Titelgeschichte des aktuellen IHK-Magazins dreht sich um „Weiterbringer“ rund               Gore & Associates GmbH fürs Recruiting zu-
                                                                                                 ständig. Das Unternehmen setzt seit gerau-
 um die Ausbildung 4.0.
                                                                                                 mer Zeit verstärkt auf E-Learning-Systeme.
                                                                                                 Sie ermöglichen flexibleres und effizienteres
                                                                                                 Lernen. Das kommt bei der Generation, die
mit dem 3D-Drucker umgehen können. Der              nutzen. Genau diese Möglichkeiten sollten    mit dem Computer aufgewachsen ist, gut
Mechatroniker muss die Hochvolttechnik              die Unternehmen ihnen einräumen. „Die        an. „Da muss man nichts erklären“, sagt die
erlernen, wo früher Niedervolt ausreichte.          Smartphones sind immer angeschaltet“,        28-Jährige. Was man aber vermitteln müsse,
Um all dies zu gewährleisten, setzen die            sagt SWM-Ausbildungsleiter Zillner. „So      sei, wie man die Medien sinnvoll nutzt. Und:
Stadtwerke München auf noch mehr inner-             können die jungen Leute eine Reihe guter     „Der Computer gibt kein ausreichendes
betrieblichen Unterricht.                           Apps benutzen.“ Außerdem erstellen sie       Feedback, er sagt nicht, was der Azubi noch
Aber nicht nur die Lerninhalte müssen               selbstständig Lernfilme, die sie dann auf    besser machen könnte.“ Genau das sollten
aktualisiert werden, sondern auch die               YouTube hochladen. Gut geeignet sind         die Ausbilder leisten. „Das Menschliche“, so
Lernmethoden. Viele jungen Leute wollen             ebenfalls sogenannte Massive Open Online     Felix, „ist weiterhin sehr wichtig.“ 
keine Bücher wälzen. Sie möchten in klei-           Courses, kurz MOOCs. Das sind kostenlose
neren Häppchen lernen, mit sogenannten              Computerkurse, die traditionelle und pro-    IHK-ANSPRECHPARTNER
Learn-Nuggets, und moderne Medien wie               gressive Formen der Wissensvermittlung       Florian Kaiser, Tel. 089 5116-1386
Smartphones sowie Kanäle wie YouTube                vereinen. Die Firmen beziehungsweise         florian.kaiser@muenchen.ihk.de

 Checkliste
 Worauf sollten Unternehmen bei der Ausbildung achten?                       • Willensbarriere: Manche Ausbilder lehnen Veränderun-
 Ausbildungsspezialist Josef Buschbacher, Geschäftsführer                       gen ab, weil sie mit der aktuellen Situation grundsätzlich
 der Corporate Learning & Change GmbH, nennt fünf                               zufrieden sind. Sie bringen ihre Azubis durch die Prüfung
 entscheidende Punkte:                                                          und finden, dass sie eine gute Ausbildung machen.
     trategie festlegen. Die Geschäftsleitung entwickelt – auf-
 1. S                                                                      	
                                                                            • Verständnisbarriere: Manchen Ausbildern ist nicht klar,
    bauend auf der Unternehmensstrategie – eine Ausbildungs-                   warum sie sich auf die Ausbildung 4.0 einlassen sollten.
    strategie. Sie bestimmt, in welchen Berufen das Unternehmen                Sie wissen nicht, worum es geht. Das Unternehmen hat es
    ausbildet, welche Themen vermittelt werden und welche                      versäumt, sie ins Boot zu holen.
    Methoden dafür angewendet werden.                                      4. In Neues eintauchen. Ausbilder sollten sich selbst mit dem
     ewusstsein schaffen. Eine digitale Agenda für die Ausbil-
 2. B                                                                          Thema Ausbildung 4.0 praktisch vertraut machen und aus-
    dung muss alle Ausbilder mitnehmen. Sie sollten Unterstützung              probieren, was alles möglich ist. Sie können das Smartphone
    erhalten, wo immer sie sie brauchen. Ausbildungsleitung und                herausholen, Websites aufrufen, neue Tools kennenlernen.
    Ausbilder müssen ein Bewusstsein für die Ausbildung 4.0 ent-
                                                                           5. Vom Sprint zum Marathon wechseln. Ein iPad macht noch
    wickeln. Mehr noch: Die Ausbilder sollten wie Trend-Scouts
                                                                               keine Ausbildung 4.0. Wer die digitale Ausbildung im Unter-
    arbeiten. Sie sollten herausfinden, was sich in der Ausbildung
                                                                               nehmen verankern will, muss sich klar darüber sein, dass die
    verändert und was das für das Unternehmen bedeutet.
                                                                               Lern- und Lehrwelt maßgeblich verändert werden muss. Ein
     arrieren überprüfen. Drei Hürden treten häufig auf, die ab-
 3. B                                                                          100-Meter-Sprint, sprich Aktionismus, ist fehl am Platz. Es
    gebaut werden müssen:                                                      geht ums Durchhaltevermögen. Die Ausbilder müssen verin-
    • F ähigkeitsbarriere: Es fehlt an Qualifikation. Der Ausbilder           nerlichen, dass Kanäle wie YouTube von jungen Leuten selbst-
      ist fachlich perfekt, muss aber dennoch dazulernen. Dies                 verständlich genutzt werden und dass sie dem Ziel dienen
      macht ihm Angst, so dass er nicht am Wandel teilnimmt.                   können, junge Leute fit fürs Berufsleben zu machen.

Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                             15
T I T E LTHEM A | INTERVIEW

                           „Enormer Vorsprung“
           Ausbildungsexperte Josef Buschbacher, Geschäftsführer der Corporate
      Learning & Change GmbH, über Smartphones, virtuelle Klassenzimmer und die Rolle
                       des Controlling in der Ausbildung. SABINE HÖLPER

                                                                                                                                                    Foto: Smadias/Deutsche Ausbilderakademie
       „ Die Ausbilder geben
      Aufgaben an die Azubis
        ab, die so von- und
        miteinander lernen
             können.
                            “
     Josef Buschbacher, Geschäftsführer der
       Corporate Learning & Change GmbH

    Herr Buschbacher, ist für Unternehmen die
 sogenannte Ausbildung 4.0 wirklich alterna-
 tivlos?
 Ich sage statt Ausbildung 4.0 lieber zu-
 kunftsfähige Ausbildung – und die ist
 alternativlos. Der Kampf um die jungen
 Menschen ist entbrannt. Es spricht sich
 schnell herum, in welchem Betrieb ein
 Azubi drei Monate am Stück feilen muss         Von der digitalen Ausbildung überzeugt – Josef Buschbacher (46)
 und wo der Ausbilder ihn das Smartphone
 rausholen lässt, um zum Beispiel die Tabel-    utopisch, heute funktioniert das top. Hin-           Also müssen die Ausbilder Zahlen vorle-
 lenbuch-App zu googeln.                        zu kommt: Die Ausbilder geben Aufgaben               gen: Wie viele Webinare wurden durchge-
 Wenn bekannt wird, dass ein Unterneh-          an die Azubis ab, die so von- und miteinan-          führt? Wie verlagert sich der innerbetrieb-
 men auf dem neuesten Stand ist, ist das        der lernen können. Das heißt: Ausbildung             liche Unterricht von der Lehrwerkstatt in
 ein enormer Vorsprung im Ausbildungs-          4.0 gibt den Ausbildern neue Instrumente             den virtuellen Raum? Inwieweit wurde die
 marketing: Die Firma wird als modern und       an die Hand, mit denen sie den innerbe-              Umwelt geschont durch nicht angetretene
 zeitgemäß wahrgenommen. Und mehr               trieblichen Unterricht besser gestalten              Reisen etc.?
 noch: Wer das nicht anbietet, wird langfris-   können.
 tig ins Hintertreffen geraten.                                                                        Wie sind Ihre Erfahrungen? Was bringt die
                                                   Sind junge Leute, die eine moderne, digita-       digitale Ausbildung konkret?
   Was bedeutet zukunftsfähige Ausbildung in    le Ausbildung genießen, die besseren Azubis          Ich nenne Ihnen ein Beispiel: In einem
 der Praxis?                                    beziehungsweise späteren Fachkräfte? Lässt           Unternehmen wurde vor einiger Zeit ein
 Sie ist vor allem durch die technologi-        sich das messen?                                     Prüfungs-TV für Bankazubis eingeführt.
 sche Veränderung beeinflusst. Was heute        Vorab: Man sollte in der Tat ein Controlling         Rund 10 000 Azubis haben über einen Zeit-
 möglich ist, war vor drei Jahren vielleicht    einführen, um zu messen, wie sich zum                raum von drei Jahren bei dem Experiment
 noch undenkbar. Die Azubis können sich         Beispiel die Arbeit des Ausbilders, die Zu-          mitgemacht. Jene, die an dem videoba-
 zum Beispiel nach der Berufsschule, um         friedenheit der Auszubildenden oder deren            sierten, flexiblen Kurssystem teilnahmen,
 14 Uhr, im virtuellen Klassenzimmer tref-      Prüfungsergebnisse verändern. Denn Ver-              schnitten deutlich besser ab als jene, die
 fen und dort eine Lerneinheit abhalten.        änderungen, die kosten, aber nichts brin-            die herkömmliche Prüfungsvorbereitung
 Vor ein paar Jahren war das noch relativ       gen, kann sich kein Unternehmen leisten.             durchlaufen haben. 

16                                                                                  Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
Villa
                                                                                                       in Bogenhausen

                                                                   Dachterrassenwohnung
                                                                        in Sendling

                                                                                                  Penthousewohnung
                                                                                                     in Schwabing

                                           www.Zukunftsmarktradar.de
                                                               •              Baugrundstück
                                                                               in Starnberg

                                                                                                        Doppelhaushälfte
                                                                                                            in Solln

                                              Appartement
                                               in Giesing

Werfen Sie mit uns einen
Blick auf den Immobilienmarkt
der Zukunft.
Auf dem Münchner Immobilienmarkt heißt es schnell sein. Wer weiß, was möglich ist, wo sich der Immobilienmarkt bewegt,
kann bessere Entscheidungen treffen. Kaufinteressenten für Wohn- und Anlageimmobilien erhalten mit dem Zukunftsmark-
tradar einen einzigartigen Marktüberblick darüber, welche Objektarten in welchen Lagen am Münchner Immobilienmarkt
zukünftig verfügbar sein könnten. Genauer: Das Zukunftsmarktradar zeigt Kaufobjekte an, die noch nicht auf dem Markt
sind, deren Eigentümer aber aktiv darüber nachdenken, ihre Immobilie zu verkaufen. Mit unserem „Suchagenten“ können Sie
sich heute schon mit Ihrem Suchwunsch für den Vermarktungsstart vormerken lassen.

Zukunftsmarktradar: Dem Immobilienmarkt einen Schritt voraus
• Bietet einen einzigartigen Marktüberblick
• Wissensvorsprung bei der Immobiliensuche – noch vor Vermarktungsstart
• Immobilientrends tagesaktuell sichtbar
• Zeigt Potenziale und mögliche Dynamiken auf Stadtteilebene

Aigner Immobilien GmbH | Ruffinistraße 26, 80637 München | Tel. (089) 17 87 87 - 8786 | www.Zukunftsmarktradar.de
T I T E LTHEM A | BER UF S BILDER

                         Professionen mit Perspektiven
                             in der Arbeitswelt 4.0

                   Film- und Videoeditor/-in                                Fotomedienfachmann/-frau                                    Geomatiker/-in
                   Aufgaben: Exposés, Drehbücher                            Aufgaben: Kunden über Foto-                                 Aufgaben: Geodaten mit Mess-
                   und Storyboards für die aktuelle                         und Videoprodukte beraten, Waren                            instrumenten erfassen, Geodaten
                   Berichterstattung, Magazinsen-                           und Dienstleistungen verkaufen,                             und Fachdaten zur Darstellung in
                   dungen, Kinofilme etc. nach dra-                         Kundenschulungen zum Beispiel                               Plänen, Karten oder Datenmodellen
                   maturgischen und gestalterischen                         über die Bedienung digitaler Ka-                            bearbeiten und kundenorientiert
                   Gesichtspunkten für die Montage                          meras durchführen, fotografische                            präsentieren, Datenbanken erstel-
                   auswählen, vorliegendes Bild- und                        Aufnahmen anfertigen und am                                 len und pflegen, Geomedien bzw.
                   Tonmaterial ordnen, prüfen und                           Bildschirm bearbeiten, die Auftrags-                        -produkte erstellen und aktualisie-
                   im Hinblick auf Gestaltungsmög-                          abwicklung und -abrechnung erle-                            ren, Kunden hinsichtlich der Aufbe-
                   lichkeiten und technische Quali-                         digen, kaufmännisch-organisato-                             reitung und Nutzung geografischer
                   tät bewerten, das Material nach                          rische Aufgaben wie Kalkulationen,                          Informationen beraten
                   dramaturgischen Vorgaben zu einem                        Beschaffung, Marketing übernehmen
                                                                                                                                        Einsatzorte: in Behörden des
                   audiovisuellen Produkt gestalten
                                                                            Einsatzorte: im Fotohandel, in                              Vermessungswesens oder in
                   Einsatzorte: in Betrieben der Film-                      Fotolabors und -studios oder                                Betrieben, die Geodaten erheben,
                   und Fernsehbranche zum Beispiel                          Bildagenturen                                               anwenden oder verwerten, zum
                   bei Fernsehanstalten, in Produk-                                                                                     Beispiel im Bereich Kartografie
                                                                            Ausbildungsdauer: 3 Jahre
                   tions- oder Nachbearbeitungs-
                                                                                                                                        Ausbildungsdauer: 3 Jahre
                   betrieben
Quelle: bibb.de

                                                          Quelle: bibb.de

                                                                                                                      Quelle: bibb.de

                   Ausbildungsdauer: 3 Jahre

                   Industriekaufmann/-frau                                  Immobilienkaufmann/-frau                                    Kaufmann/-frau für
                   Aufgaben: Sämtliche Unternehmens-                        Aufgaben: Immobilien vermieten                              Marketingkommunikation
                   prozesse aus betriebswirtschaft-                         und bewirtschaften, sie erwerben,                           Aufgaben: Kunden beraten, Märk-
                   licher Sicht unterstützen:                               veräußern und vermitteln, Woh-                              te und Zielgruppen analysieren,
                   zum Beispiel Produkte und Dienst-                        nungs- und Teileigentum begrün-                             Kampagnenkonzepte entwickeln,
                   leistungen verkaufen, den Bedarf                         den, immobilienbezogene Dienst-                             den Kommunikationsmix koordinie-
                   an Produkten ermitteln, Produktions-                     leistungen entwickeln, Neubau,                              ren, dessen Wirksamkeit bewerten
                   mittel und Materialien einkaufen und                     Modernisierung und Sanierung von                            und die kreative Umsetzung steuern,
                   disponieren, Geschäftsvorgänge                           Immobilien betreuen, Finanzierungs-                         Herstellungsprozesse von Kommuni-
                   des Rechnungswesens bearbeiten,                          konzepte entwickeln, den Markt                              kationsmitteln organisieren, vertrag-
                   Kennzahlen und Statistiken für die                       analysieren, Kunden beraten, das                            liche Grundlagen für den Erwerb von
                   Erfolgskontrolle auswerten, Arbeits-                     technische Gebäudemanagement                                Rechten und Lizenzen entwickeln,
                   prozesse organisieren                                    steuern                                                     Projektbudgets kalkulieren
                   Einsatzorte: in Unternehmen                              Einsatzorte: in Wohnungsunter-                              Einsatzorte: in Beratungsunterneh-
                   unterschiedlicher Branchen, in                           nehmen, bei Bauträgern, Immobilien-                         men, Agenturen, Marketing- und
                   allen Funktionen, zum Beispiel                           und Projektentwicklern, Maklern,                            Kommunikationsabteilungen von
                                                                                                                                                                                Foto: ilker/freeimages.com

                   Außendienst, Export, Product                             Banken, Bausparkassen, Versiche-                            Unternehmen in den Bereichen
                   Management, IT                                           rungen                                                      Werbung, Dialogmarketing, PR,
Quelle: bibb.de

                                                          Quelle: bibb.de

                                                                                                                      Quelle: bibb.de

                   Ausbildungsdauer: 3 Jahre                                Ausbildungsdauer: 3 Jahre                                   Sponsoring, Event
                                                                                                                                        Ausbildungsdauer: 3 Jahre

18                                                                                                      Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018
B E R U FS B I LD E R | T I T ELT H E M A

                       Diese zwölf Berufsbilder besitzen hohes Digitalisierungspotenzial. So betreuen
                    etwa Kaufleute im Einzelhandel oft auch Onlineangebote, Immobilienkaufleute nutzen
                       zahlreiche Webtools. Das Wichtigste zu den Ausbildungsberufen im Überblick.

                   Kaufmann/-frau für                                                Kaufmann/-frau im                                          Mathematisch-technischer
                   Dialogmarketing                                                   Einzelhandel                                               Softwareentwickler/-in
                   Aufgaben: Mit Kunden und Auftrag-                                 Aufgaben: Waren und Dienstleis-                            Aufgaben: Softwaresysteme auf
                   gebern korrespondieren, Kampagnen                                 tungen verkaufen, Kunden beraten                           Basis mathematischer Methoden
                   und Projekte planen und kontrollie-                               und informieren, bei der Sortiments-                       konzeptionieren, realisieren und
                   ren, die Projektabwicklung unter                                  gestaltung und bei Maßnahmen der                           warten, Problemstellungen ana-
                   betriebswirtschaftlicher Sicht steu-                              Verkaufsförderung mitwirken, Waren                         lysieren, Modelle im Bereich der
                   ern, bei Angebotsgestaltung und                                   beschaffen, auszeichnen, im Ver-                           Softwareentwicklung erarbeiten und
                   Vertragsabschlüssen mitwirken,                                    kaufsraum platzieren und einlagern,                        beschreiben, Benutzer- und System-
                   Angebote kalkulieren, Produkte                                    den Warenbedarf ermitteln, Waren-                          dokumentationen erstellen, Software-
                   und Dienstleistungen präsentieren                                 bestände kontrollieren, Statistiken                        entwicklungsprozesse dokumentie-
                   sowie verkaufen, Anfragen, Aufträge                               für die Erfolgskontrolle auswerten,                        ren, Qualitätssicherungsmaßnahmen
                   und Reklamationen bearbeiten, den                                 den Personaleinsatz im Arbeitsbe-                          planen und durchführen
                   Markt beobachten                                                  reich planen
                                                                                                                                                Einsatzorte: in Unternehmen,
                   Einsatzorte: in Call- und Service-                                Einsatzorte: in Handelsunternehmen                         Forschungseinrichtungen,
                   centern von Unternehmen                                           mit unterschiedlichen Größen und                           Rechenzentren, Hochschulen
                                                                                     Sortimenten
                   Ausbildungsdauer: 3 Jahre                                                                                                    Ausbildungsdauer: 3 Jahre
                                                                                     Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Quelle: bibb.de

                                                                   Quelle: bibb.de

                                                                                                                              Quelle: bibb.de

                   Mediengestalter/-in                                               Technischer                                                Medienkaufmann/-frau
                   Digital und Print                                                 Produktdesigner/-in                                        Digital und Print
                   Aufgaben: In Abstimmung mit den                                   Aufgaben: Technische Produkte                              Aufgaben: Medienmärkte beobach-
                   Kunden Konzepte für die Gestal-                                   entwickeln, dreidimensionale Daten-                        ten, an der Produkt- und Programm-
                   tung von digitalen oder gedruckten                                modelle und technische Dokumenta-                          planung mitwirken, an der Entwicklung
                   Informationsmitteln entwickeln und                                tionen für Bauteile und Baugruppen                         von Marketingkonzepten mitarbeiten
                   umsetzen, Medienprodukte gestalten                                erstellen, alle notwendigen Berech-                        und sie umsetzen, Kunden beraten,
                   und erstellen.                                                    nungen durchführen, wirtschaftliche                        Digital- und Printprodukte verkaufen,
                   Drei Fachrichtungen:                                              und qualitätssichernde Aspekte                             bei der Gestaltung und Herstellung
                   • Beratung und Planung,                                           einbeziehen.                                               von Medienprodukten mitwirken,
                   • Gestaltung und Technik,                                         Zwei Fachrichtungen:                                       Produktions- und Vertriebskosten
                   • Konzeption und Visualisierung                                   • Produktgestaltung und -konstruktion,                     berechnen, beim Kauf und Verkauf
                                                                                     • Maschinen- und Anlagenkonstruk-                          von Rechten und Lizenzen mitwirken
                   Einsatzorte: in Marketingkommuni-
                                                                                       tion
                   kationsagenturen, Designstudios,                                                                                             Einsatzorte: in Verlagen und Medien-
                   Unternehmen der Druck- und Medi-                                  Einsatzorte: in Entwicklungs- und                          häusern, die gedruckte und digitale
                   enwirtschaft, Verlagen, Kommunika-                                Konstruktionsabteilungen von Indus-                        Medien herausgeben, in den Berei-
                   tionsabteilungen von Unternehmen                                  trieunternehmen, Konstruktionsbü-                          chen Programm, Produktentwicklung,
                                                                                     ros und bei Ingenieurdienstleistern                        Marketing, Vertrieb, Produktion
                   Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Quelle: bibb.de

                                                                   Quelle: bibb.de

                                                                                                                              Quelle: bibb.de

                                                                                     Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre                                Ausbildungsdauer: 3 Jahre

                  Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 02/2018                                                                                                         19
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