Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN

 
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Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
09 | 2019     bergische-wirtschaft.net      JETZT ONLINE!

bergische
WIRTSCHAFT
IHK-Magazin für Wuppertal, Solingen und Remscheid

Schwerpunkt
UNTERNEHMENSKULTUR

Regional
GALILEUM SOLINGEN

Nachgefragt
EMPLOYER BRANDING

FRAUEN­
POWER

                                                            www.bergische.ihk.de
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
EDITORIAL

Regional verwurzelt,
                                                                                                                                                                  MEHR

                                                                                                 Foto: Malte Reiter
international verbunden.
                                                                                                                                                                  FRAUEN­
                                                                                                                                                                  POWER!

                                                                                                                      Liebe Leserinnen und Leser,                 in unserer Region lediglich etwa 21 Pro­     genommen und ist eine Bereicherung für
                                                                                                                                                                  zent Frauen in leitenden Positionen tätig,   die gesamte Region. Die Kuppel mit einem
                                                                                                                      es geht voran – allerdings nur langsam.     davon nur zehn Prozent im Top-Manage­        Durchmesser von zwölf Metern wird im
                                                                                                                      Deutschlands Chefetagen werden weibli­      ment. In unserem aktuellen Titelthema        Galileum zum 360-Grad-Bildschirm und
                                                                                                                      cher. Anfang August war den Medien zu       versuchen wir herauszufinden, welchen        schafft so die perfekte Illusion des Ster­
                                                                                                                      entnehmen, dass die Zahl der Frauen in      Ursachen dieser Umstand geschuldet ist       nenhimmels, so dass die Besucher zu ei­
                                                                                                                      der Vorstandsebene börsennotierter Un­      und was passieren muss, damit mehr           ner spannenden Reise zu den Sternen auf­
                                                                                                                      ternehmen in Deutschland zum achten         weibliches Führungspotenzial unserer         brechen können. Das Programm umfasst
                                                                                                                      Mal in Folge gestiegen sei. Der Frauen­     Wirtschaft zugutekommt. Denn die Frau­       mehr als 15 Shows pro Woche und reicht
                                                                                                                      anteil erreichte zum Stichtag 1. Juli den   enpower ist sicher da, wenn man sich in      von klassischen Astroshows über Kinder­
                                                                                                                      Höchstwert von 8,7 Prozent – noch An­       unserer Region umschaut.                     programme bis hin zu Musikveranstaltun­
                                                                                                                      fang 2015 lag er bei nur 4,8 Prozent.                                                    gen. Schon auf dem Weg vom Hauptbahn­
                                                                                                                      Im ersten Halbjahr gab es 61 Topmana­                                                    hof zum Galileum werden Besucher mit
                                                                                                                      gerinnen in den 160 Unternehmen der         Momentan sind                                dem neu gestalteten Planetenweg – einer
                                                                                                                      Börsenindizes Dax, MDax und SDax, be­       in unserer Region                            Grünanalage der Stadt Solingen – auf
                                                                                                                      legt eine Studie des Beratungs- und Prü­    lediglich etwa                               das Erlebnis eingestimmt. Klettergerüste,
                                                                                                                      fungsunternehmens EY. Doch – es sitzen      21 Prozent Frauen                            Pflastersteine und Dekorationen bedienen
Höchste Ansprüche an die Beratungsqualität und langjährige Verankerung in der Region:                                 den 61 Frauen immer noch 640 männliche      in leitenden                                 sich an Elementen aus Astronomie und
                                                                                                                      Vorstandsmitglieder gegenüber, zwei von     Positionen tätig,                            Raumfahrt. So kann es mit dem Bergi­
Das sind die Eckpfeiler unserer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungstätigkeit. Zu unseren                         drei Unternehmen werden ausschließlich      davon nur zehn                               schen Städtedreieck auch auf Kometen­
Mandanten zählen bedeutende mittelständische und kommunale Unternehmen. Als größte Kanzlei                            von Managern gelenkt.                       Prozent im Top-                              schweifen und Raketen aufwärts gehen.
                                                                                                                      EY-Experte Markus Heinen rechnete vor,      Management.
in Wuppertal und dem Bergischen Land bietet Ihnen Breidenbach und Partner mit 120 Mitarbeitern                        dass es noch fast 20 Jahre dauern würde,                                                 Wir wünschen Ihnen mit unseren weiteren
fachübergreifendes Spezialwissen und internationales Know-how unter einem Dach.                                       bis ein Drittel der Vorstandsposten mit                                                  spannenden Beiträgen viel Freude!
                                                                                                                      Frauen besetzt sei, wenn die Zahl der       Herausragende weibliche Führungsper­
                                                                                                                      Frauen in den Vorstandsgremien weiter       sönlichkeiten – es gibt trotz der Statistik
                                                                                                                      so langsam wachse.                          etliche in unserer Region – berichten von
Breidenbach und Partner PartG mbB                                                                                     Im Bergischen Städtedreieck könnte es       ihrem Werdegang und ihrer persönlichen
Friedrich-Engels-Allee 32 • 42103 Wuppertal                                                                           noch länger dauern, bis ein Drittel der     Perspektive auf das Thema und bestär­
                                                                                                                      Führungspositionen in den hiesigen Un­      ken darüber hinaus andere Frauen, selbst­
Tel.: +49 (0) 202 493 74 0 • www.breidenbach-wp.de                                                                    ternehmen von Frauen bekleidet ist – Ge­    bewusster im Beruf nach der „Macht“ zu
                                                                                                                      schäftsführer- und leitende Angestellten­   greifen.                                    Michael Wenge
                                                                                                                      positionen eingerechnet. Momentan sind      Wer nach den Sternen greifen möchte, IHK-Hauptgeschäftsführer
                                                                                                                                                                  kann dies im Bergischen Städtedreieck
                                                                                                                                                                  ab sofort im Galileum in Solingen-Oh­
                                                                                                                                                                  ligs ohne Weiteres tun. Die Sternwarte
                                                                                                                                                                  mit angeschlossenem Planetarium hat im
                                                                                                                                                                  Juli nach dreijähriger Bauzeit im ehema­
100Jahre-Breidenbach.de                                                                                                                                           ligen Kugelgasbehälter ihren Betrieb auf­

                                                                                                                                                                                                                                                       3
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
INHALT

                                                                                                                                                                               KURZ NOTIERT
                                                                                                                                                                               6 Ralph Jakobs neuer Geschäftsführer bei der Vaillant GmbH
                                                                                                                                                                               7 Heimat-Shoppen-Aktionstage im Bergischen Städtedreieck
                                                                                                                                                                               8 Gesucht: die besten Gründer NRWs
                                                                                                                                                                               9 Trauer um Viktor vom Baur und Wolfgang vom Hagen

                                                                                                                                                                               TITELTHEMA
                                                                                                                                                                               10 Selbstbewusst und mutig – Frauen in Führung
                                                                                                                                                                               16 Experteninterview – Jenseits der Quote

                                                                                                                                                                               SCHWERPUNKT
                                                                                                                                                                               36 Unternehmenskultur – Rituale aufbrechen

                                                                                                                                                                               PORTRAIT
                                                                                                                                                                               18 Systemhaus Erdmann
                                                                                                                                                                               20 RosenHeim
                                                                                                                                                                               22 We Are Kiosk
                                                                                                                                                                               24 Wagner Klinikbedarf

10	Titelthema – Fatiha Essinnou steht für eine neue Generation                          36 	Schwerpunkt – In den Workshops von Innodrei erfahren Teilnehmer,                 IHK-NEWS                                                        38 	Nachgefragt – Joachim Beck untersucht in einer Studie
       von Frauen in Führungspositionen.                                                        wie Unternehmenskultur funktioniert.                                           26 Berufliche Perspektiven durch Teilqualifizierungen                                das Employer Branding im Bergischen Städtedreieck.
                                                                                                                                                                               27 Zahlenspiegel 2019 erschienen
                                                                                                                                                                               27 Social-Media-Tipps
                                                                                                                                                                               28 IT-Sicherheitstag NRW: Jetzt Ausstellerplätze sichern
                                                                                                                                                                               29 Teilnehmer für Ökoprofit gesucht

                                                                                                                                                                               KULINARISCHES
                                                                                                                                                                               40 Junkbrunnen Solingen

                                                                                                                                                                               REGIONAL
                                                                                                                                                                               38 Nachgefragt – Studie zu Employer Branding
                                                                                                                                                                               42 Auf eine … Reise zu den Sternen – Galileum Solingen
                                                                                                                                                                               44 Grünes Städtedreieck – Planetenweg am Galileum
                                                                                                                                                                               46 K3: Kompetenzzentrum Autonomes Fahren

                                                                                                                                                                               STANDARDS
                                                                                                                                                                               48 Bekanntmachungen
                                                                                                                                                                               49 Handelsregister
                                                                                                                                                                               65 Insolvenzen
                                                                                                                                                                               66 Foto des Monats

44	Grünes Städtedreieck – Melanie Wachenfeld-Schöpp von der Stadt                       42 	Auf eine ... Reise zu den Sternen – Dr. Sebastian Fleischmann ist                                                                                40 	Kulinarisches – Pascal Koslowski betreibt mit seinem Bruder Patrick
       Solingen freut sich über den neuen Planetenweg, der Besucher zum                         Physiker und Mitglied der Walter-Horn-Gesellschaft, die den Umbau                                                                                                   den Junkbrunnen in Solingen.
       Galileum lotst.                                                                          des alten Gaskessels zum Galileum in Solingen betreut hat.

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Redaktion Bergische Wirtschaft
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                                                                                                                                                                                                                                                 UNTERNEHMENSKULTUR

Telefax: 0202 2490-119 · c.letay@bergische.ihk.de · Frauke Fechtner · Telefon: 0202 2490-116 · Telefax: 0202 2490-119 · f.fechtner@bergische.ihk.de
                                                                                                                                                                                                                                                 Regional
                                                                                                                                                                                                                                                 GALILEUM SOLINGEN

                                                                                                                                                                                                                                                 Nachgefragt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    T. 0202 2490-111
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Thomas Wängler:
                                                                                                                                                                                                                                                 NACHHALTIGE MITARBEITER-
                                                                                                                                                                                                                                                 BINDUNG FÜR KMU

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Erscheinungstermin: 6. September 2019                                                                                                                                                                                                            FRAUEN-
                                                                                                                                                                                                                                                 POWER                                                                              c.letay@bergische.ihk.de
Die „Bergische Wirtschaft“ ist das offizielle Organ der Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid und wird kam­mer­zugehörigen Unternehmen                                                                                 Titelbild:                                                                                              Frauke Fechtner:
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere Bezugsgebühr geliefert. ISSN 0944-7350. Der Inhalt dieses Magazins wurde sorgfältig erarbeitet.         Verbreitete Auflage:
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                                                                                                                                                                               Medienagentur Schröder                       Abgebildet:                                                                                             www.bergische.ihk.de
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Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
KURZ NOTIERT

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Foto: Stadt Wuppertal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fotos: Bergische IHK/ From Above Drone Productions
                                                                                                                                                                                             Die diesjährige Heimat-Shoppen-Aktion             und der Tanzschule Urban Art Complex am
                                                                                                                                                                                            „Reinschnuppern“ steuert mit den Aktions-          Samstag, 14. September, um 15 Uhr am
                                                                                                                                                                                             tagen am 13. und 14. September in Wup-            Döppersberg in Wuppertal-Elberfeld einlädt.
                                                                                                                                                                                             pertal und Remscheid sowie vom 16. bis 21.        Die Tanzschritte kann jeder erlernen – und
                                                                                                                                                                                             September in Solingen ihren Höhepunkten           es ist jeder einge­laden, am 14. September
                                                                                                                                                                                             entgegen. Unzählige Fachhändler und               mitzutanzen.
                                                                                                                                                                                             Dienstleister aus dem Städtedreieck bieten
                                                                                                                                                                                             an diesen Tagen zahlreiche Mitmach-               Weitere Informationen zu den einzelnen
                                                                                                                                                                                             Aktionen und Angebote an.                         Aktionen in den Stadtteilen und Stadtzentren
                                                                                                                                                                                                                                               findet sich hier: www.gemeinsam-heimat-
                                                                                                                                                                                            Ein besonderer Programmpunkt ist der               shoppen.de. Die Choreographie für den
                                                                                                                                                                                            Tanz-Flashmob, zu dem die Bergische IHK            Tanz gibt es unter facebook.de/gemeinsam-      Tanzend durch den Einzelhandel. Ben Wicherts
                                                                                                                                                                                            gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern           heimatshoppen.                                 Team vom Urban Art Complex zeigt, wie es geht.

                            Wuppertaler Stadtverwaltung                                                                                                                                     B. Boll Medien­  Remscheider Maschinenbauer Flott feiert
                            begrüßt 24 neue Azubis                                                                                                                                          gruppe übernimmt 165 Jahre Unternehmensgeschichte
                                                                                                                     Die neuen Auszubildenden auf der
                                                                                                                     Rathaustreppe in Wuppertal-Barmen.                                     Volksboten       Im Jahr 1854 gründete Friedrich August Das Jubiläum feiert das Unternehmen mit
                                                                                                                                                                                                                                               Arnz mit nur wenigen Arbeitskräften ein        seinen Kunden und Mitarbeitern bei einem
                                                                                                                                                                                            Die B. Boll Mediengruppe hat Anfang                kleines Familienunternehmen, das Bohr­         Empfang im Remscheider Werkzeugmuseum.
                        24 neue Auszubildende in zwölf Berufen haben Anfang August                                                                                                          Juli über ihr Tochterunternehmen, das              winden und Brustbohrmaschinen von
                        bei der Stadt Wuppertal ihren Dienst aufgenommen. Das Spektrum        Ralph Jakobs neuer Geschäfts­                                                                 Remscheider Medienhaus, den Bergischen             höchster Qualität entwickelte und für

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Flott
                        der Berufe ist so breit wie die Dienstleistungen, die die Stadt                                                                                                     Volksboten in Burscheid übernommen.                den deutschen Markt fertigte. Das Familien­
                        anbietet: Ein Elektroniker ist ebenso dabei wie die Fachangestellte   führer bei der Vaillant GmbH                                                                  Bisher erschien der Bergische Volksbote            unternehmen Arnz Flott GmbH Werkzeug-
                        für Medien- und Informationsdienste, Forstwirte oder eine medizi-                                                                                                   als Unterausgabe der Westdeutschen                 maschinen entwickelte sich in den Jahr-
                        nische Fachangestellte. Auch die eher „klassischen“ Verwaltungs-      Der Aufsichtsrat der Vaillant GmbH hat Ralph Jakobs mit Wirkung                               Zeitung mit Sitz in Wuppertal. Zukünftig           zehnten danach immer weiter und wuchs
                        berufe wie Verwaltungsfachangestellte sind vertreten. Eher unge-      zum 1. November zum Geschäftsführer des Unternehmens bestellt.                                wird der Bergische Volksbote in einer              zu einem leistungsstarken internationalen
                        wöhnlich ist die städtische Ausbildung zum Koch, zur Tierpflegerin    Ralph Jakobs wird als Nachfolger von Dr.-Ing. Norbert Schiedeck                               gemeinsamen Ausgabe mit der bisherigen             Unternehmen heran. Flott ist laut eigenen
                        oder zum Straßenwärter. Der Nachwuchs in der Verwaltung wird          für das Ressort Technik verantwortlich zeichnen. Dr.-Ing. Norbert                             Ausgabe Wermelskirchen des Remscheider             Angaben Technologieführer im Bereich
                        durch weitere junge Menschen gesichert: Im September beginnt          Schiedeck ist seit April 2014 Geschäftsführer Technik und leitet                              General-Anzeigers erscheinen. Der tradi­           industrielle Bohrmaschinen, die komplett in
                        die Ausbildung in den Verwaltungsberufen im Beamtenverhältnis         das Ressort seit seiner Bestellung zum Vorsitzenden der Geschäfts-                            tionsreiche Bergische Volksbote hat eine           Remscheid gefertigt und montiert werden.
                        unter anderem im dualen Studium. Außerdem wird auch bei der           führung im Mai vergangenen Jahres in Personalunion.                                           verbreitete Auflage von 919 Exemplaren.            Zuletzt flossen zehn Jahre Entwicklungs­
                        Feuerwehr, in den Alten- und Altenpflegeheimen sowie den                                                                                                            Die Leser in Burscheid behalten ihre               arbeit sowie die langjährige Erfahrung in
                        Kinder­tageseinrichtungen ausgebildet. Online-Bewerbungen für         Ralph Jakobs (50) ist ein international erfahrener Manager mit                                gewohnte umfangreiche Berichterstattung            der Bohrtechnik in die neue „Plus Serie“-
                        das Ausbildungsjahr 2020 sind bereits jetzt auf dem Karriereportal    großer Erfahrung in den für das Ressort Technik relevanten Berei-                             aus Burscheid, ergänzt um noch mehr                Bohrmaschinen. Herausgekommen sind –
                        der Stadtverwaltung unter www.wuppertalent.de möglich.                chen. Nach seinem Maschinenbau-Studium an der RWTH Aachen                                     Informationen aus der unmittelbaren                so das Unternehmen – innovative Maschinen
                                                                                              trat er 1996 als Trainee in den Volkswagen-Konzern ein. Dort über-                            Umgebung, wie zum Beispiel der Nach­               mit einfacher Bedienung und vielen neuen       Die Geschäftsführer bei Flott: Jan Peter Arnz,
                                                                                              nahm er unter anderem Aufgaben in den Bereichen Produktion,                                   barstadt Wermelskirchen.                           Funktionen.                                    Francisco Carlon, Peter Becker, Alfonso Carlon (v.l.)
                                                                                              Qualitäts- und Projektmanagement. Später bekleidete er operative                               RINKE_Anzeige_4c_2019.qxp_RINKE_IHK 10.05.19 16:39 Seite 6
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                                                                                                                                                                      Foto: Vaillant GmbH

                                                                                              USA. Diese Funk­tionen
                                                                                              deckten ein breites techni-
                                                                                              sches Themenspektrum ab.

                                                                                              Von 2016 bis Mai 2019 leitete
                                                                                              Ralph Jakobs als Vice Presi-
                                                                                              dent die Forschungs- und
                                                                                              Entwicklungsaktivitäten eines
                                                                                              Joint Ventures des Volkswagen-
                                                                                              Konzerns in China und war
                                                                                              dort für 2.000 Mitarbeiter
                                                                                              verantwortlich.                Ralph Jakobs ist zum Geschäfts­                                                              SEHR ERFAHREN
                                                                                                                               führer Technik bei der Vaillant GmbH                                               MENSCHEN BERATEN. FÜR IHREN ERFOLG
                                                                                                                                                                                                                                © brusinko – stock.adobe.com
                                                                                                                               in Remscheid ernannt worden.

                        6                                                                                                                                 09 | 2019                                                                                                                                                                              7
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
KURZ NOTIERT

    JUBILÄEN
                                              Ninetynine Hotel eröffnet in Wuppertal                                                                                                            Trauer um Viktor vom Baur                                           Trauer um Wolfgang vom Hagen
    25 Jahre                                  Zufällig hat die neue Wuppertaler Depen-     Verwaltungsetagen. Mit ihren Ninetynine                                                              Die Bergische IHK trauert um ihr Ehren­mitglied Viktor vom Baur,    Die Bergische IHK trauert außerdem um Wolfgang vom Hagen,
    BGSA Beratungsgesellschaft für Stand­     dance der jungen Hotelmarke Ninetynine       Hotels – Wuppertal ist nach Heidelberg der                                                           der am 18. August 2019 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.       der am 2. August 2019 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Der
    ortanalyse und -erschließung mbH          Hotels dem Namen entsprechend genau 99 zweite Standort, weitere 18 sind geplant –                                                                 Vom Baur war ein fleißiger, freundlicher und hilfsbereiter Unter-  „Gastgeber aus Leidenschaft“ leitete viele Jahre erfolgreich die
    Funckstr. 1                               Zimmer. Die ehemalige Dresdner Bank an       will sich die Centro-Gruppe im Budget-                                                               nehmer, der seit Anfang der 50er-Jahre bis hin zur Jahr­tausend­    Geschicke der Wolfgang vom Hagen Management Consulting
    42115 Wuppertal                           der Ecke Neumarktstraße/Kasinostraße in      Lifestyle-Segment positionieren. Über 70                                                             wende sehr erfolgreich die Geschicke des Wuppertaler Traditions­    GmbH sowie der Culinaria Gastronomiebetriebsgesellschaft mbH
                                              Elberfeld erstrahlt seit Kurzem als Hotel in Hotels in Deutschland und Österreich gehö-                                                           unternehmens J.H. vom Baur Sohn GmbH & Co. KG gelenkt hat.          in Wuppertal. Seine erste Direktionsstelle trat der gelernte Koch
    HM Ottmar Hill + Erich Massberg           frischem hippem Look. Die Hamburger Cen- ren dem Unternehmen. In Wuppertal sei                                                                    Seit 1968 hat er immer wieder die Zeit gefunden, um seine fun-      und Hotelkaufmann 1963 im Hotel „Hessischer Hof“ in Frankfurt
    Medizin- und Rehatechnik OHG              tro-Gruppe hat das ehemalige Bankhaus in     die Konkurrenz in dem Segment gering.                                                                dierten Kenntnisse in die Gremien der Bergischen IHK einzubringen. an, 1975 wurde er Generaldirektor von Mövenpick Deutschland
    Schützenstr. 192 a                        zwei Jahren aufwendig umgebaut und neu „Und ein gutes Produkt mit guter Mann-                                                                                                                                         und Mitglied der Konzernleitung. Nach zwei Jahren als Direktions-
    42659 Solingen                            gestaltet. In der ehemaligen Kassenhalle     schaft wird sich überall durchsetzen“, ist                                                           Bis 1976 war Viktor vom Baur Mitglied im Außenwirtschaftsaus-       präsident von Mövenpick verließ er 1994 das Unternehmen und
                                              sind jetzt Rezeption, Lobby, Restaurant und sich Lorenz Maurer, Director of Operations,                                                           schuss. Fast 30 Jahre – von 1972 bis 2001 – war er Mitglied im      gründete die Wolfgang vom Hagen Management Consulting.
    SAN BELT Rückenstützsysteme Vertriebs     Bar, die fließend ineinander übergehen,      sicher. Auch sei die Lage zwischen Luisen-                                                           Ausschuss für Industrie, Technologie und Umwelt sowie von 1993
    GmbH c/o Herrn Peter Wolf                 untergebracht. Wo früher die Vermögens-      viertel und Fußgängerzone der Elberfelder                                                            bis 2001 Mitglied des Bezirksausschusses Wuppertal der Bergi-       Neben zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten hat sich
    Erasmusstr. 23                            beratung war, können die Gäste in einem      Innenstadt günstig – insbesondere auch für                                                           schen IHK. Von 1993 bis 1996 hat er sich zwischenzeitlich auch im Wolfgang vom Hagen auch in den Gremien der wirtschaftlichen
    42653 Solingen                            Fitnessbereich ihr Workout machen. Ent-      Nicht-Hotelgäste, die das Mittagstischan-                                                            Ausschuss für Industrie und Forschung des Deutschen Industrie-      Selbstverwaltung engagiert. Von 1989 bis 2001 war er Mitglied im
                                              spannen lässt sich danach in den in Dschun- gebot an der Bowl-Bar nutzen oder abends                                                              und Handelskammertags (DIHK) engagiert. Ebenso war Viktor vom       IHK-Bezirksausschuss Wuppertal. Des Weiteren war er von 1993
    50 Jahre                                  gel-Optik gehaltenen Zimmern auf den Ex-     einen Cocktail an der Bar trinken möchten.                                                           Baur von 1977 bis 2001 – also nahezu ein Vierteljahrhundert –       bis 2001 Mitglied in der IHK-Vollversammlung sowie von 1997
    Metaq GmbH                                                                                                                                                                                  Mitglied der IHK-Vollversammlung. Darüber hinaus hat er in den      bis 2001 zudem Vizepräsident der Bergischen IHK. Wolfgang vom

                                                                                                                                                      Foto: Centro Hotel Group/Jens Schwarcke
    Düsseldorfer Str. 105 b                                                                                                                                                                     Jahren von 1991 bis 2001 als Vizepräsident die Arbeit der Kammer    Hagen war ebenfalls ein engagierter Verfechter der Interessen der
    42115 Wuppertal                                                                                                                                                                             mitgestaltet. Hierbei hat er sich stets als engagierter Verfechter  Wirtschaft des Bergischen Landes. Mit ihm hat die Region einen
                                                                                                                                                                                                der Interessen der bergischen Wirtschaft hervorgetan.               anerkannten Pionier der Hotel- und Gastronomiebranche verloren.
    Hermann-Josef Lürwer GmbH
    Bogenstr. 8
    42697 Solingen

    90 Jahre                                                                                                                                                                                    Management-Forum der TAW zu Konflikten im Unternehmen
    Heinrich Söhnchen GmbH
    Hahnerberger Str. 137                                                                                                                                                                        Das Bergische Management-Forum der Technischen Akademie            Das 21. Bergische Management-Forum beginnt am 26. September
    42349 Wuppertal                                                                                                                                                                              Wuppertal (TAW) beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema      um 16 Uhr und endet voraussichtlich gegen 19.30 Uhr.
                                                                                                                                                                                                „Konflikte in Unternehmen“. Im Rahmen der Veranstaltung wird        Veranstaltungsort ist der Hauptsitz der TAW, Hubertusallee 18,
    100 Jahre                                                                                                                                                                                    eine kreative Herangehensweise an Konfliktlösung aufgezeigt. Mit   42117 Wuppertal.
    Max Heinrichs OHG                         Das Entrée des neuen Ninetynine Hotels in Wuppertal.                                                                                               Hilfe eines interaktiven Unternehmenstheaters wird die Entwick-
    Inhaber Frederik Heinrichs e.K.                                                                                                                                                              lung von Lösungen und das Zusammen­führen unterschiedlicher        Ein Get-together mit Imbiss und Möglichkeit zum weiteren
    Mangenberger Str. 278                                                                                                                                                                        Sichtweisen auf eine zwischenmenschliche Fragestellung beleuchtet. Erfahrungsaustausch und Networking bildet den Abschluss der
    42655 Solingen                            Gesucht: die besten Gründer NRWs                                                                                                                                                                                      Veranstaltung. Die Teilnahme ist kosten­frei, eine verbindliche
                                                                                                                                                                                                 Die Teilnehmer des Forums entdecken neue Möglichkeiten für die     Anmeldung ist erforderlich.
                                              Mit dem Gründerpreis NRW sucht die                Unternehmensgründung und Wirtschafts-                                                            Zusammenarbeit in ihrem Unternehmen oder mit Kunden. Ebenso
                                              NRW-Bank erneut die besten Gründer                entwicklung an der Bergischen Universität                                                        lassen sich Unternehmensvisionen oder Führungsgrundsätze mit            Das detaillierte Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung
     ANZEIGEN STATT                           Nordrhein-Westfalens. Erfolgreiche                Wuppertal, drei Gewinnerinnen und Gewin-                                                         dieser Methode erarbeiten. Dabei müssen Teilnehmer nicht auf       finden Sie unter www.taw.de/afpu. Die Anmeldung ist auch per
     UNSICHTBAR BLEIBEN                       Gründerinnen und Gründer aus Nordrhein-           ner. Ob Handwerksbetrieb, Techno­logie-                                                          der Bühne mitspielen, dies ist die Aufgabe von Schauspielern.      E-Mail möglich: anne.ullenbaum@taw.de.
                                              Westfalen können sich ab sofort für den           Start-up oder Industrieunternehmen –
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                                              nen das Wirtschaftsministerium und die            wirtschaftliche Erfolg und die Kreativität                                                                                                                                       Wir unterstützen Sie!
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                                                                                                                                                                                                                                                                                 TREUMERKUR
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                                              sowie Freiberufler aus den Bereichen                                                                                                                     Ihre Arbeitnehmer!                                                        Unternehmensberatung

                                              Handwerk, Industrie und Dienstleistung,           Der Gründerpreis NRW wird zum achten Mal                                                            Steuerminderung
                                              die zwischen 2014 und 2017 an den Start           vergeben und zählt zu den bundesweit höchst                                                         beim Arbeitgeber
          Hallenbau            Seecontainer                                                                                                                                                                                                                                      Hofaue 37 | 42103 Wuppertal
                                              gingen und ihren Hauptsitz in Nordrhein-          dotierten Wettbewerben. Die Preisverleihung                                                         ohne Steuerbelastung
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Telefon + 49 202 4 59 60 - 0
                                              Westfalen haben.                                  findet am 18. November in Düsseldorf statt.                                                         beim Arbeitnehmer
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Telefax + 49 202 4 59 60 60

    Jahres MIETRÜCKLÄUFER bis 50% unter NEU   Aus allen Einreichungen wählt eine                     Weitere Informationen zum Wettbewerb                                                                                                                                        mail@treumerkur.de
    59590 Geseke / B1 ( 0 29 42 - 98 80 0     Fachjury unter Vorsitz von Prof. Christine        und die elektronischen Teilnahmeunterlagen                                                                                                                                       www.treumerkur.de
    www.deutsche-industriebau.de              Volkmann, Inhaberin des Lehrstuhls für            finden Sie im Internet unter www.gruenderpreis.nrw.

8                                                                                                                                        09 | 2019                                                                                                                                                                                   9
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
TITELTHEMA

Frauen in Führung                                                                                                                        Luft nach oben. Denn die Bundesrepublik                                   Städtedreieck. Sie ist Inhaberin des Unter­     der Arbeitswelt verschwinden“, sagt sie.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Fotos: Süleyman Kayaalp
SELBSTBEWUSST
                                                                                                                                         Deutschland landet in einem EU-Ver­                                       nehmens ESS Metall-Halbzeug in Solin­           Flexible Arbeitszeitmodelle und Möglich­
                                                                                                                                         gleich von Eurostat nur im unteren Drittel                                gen. Und davon überzeugt, dass es mehr          keiten wie ein mobiles Büro in den eige­
                                                                                                                                         (Quelle: Statista). Eurostat beziffert den                                Frauen in Führung gäbe, wenn Familie            nen vier Wänden seien essenziell, wenn
                                                                                                                                         Anteil der weiblichen Führungskräfte* für                                 und Beruf besser miteinander zu verein­         es um die Vereinbarkeit von Familie und

UND MUTIG
                                                                                                                                         das Jahr 2017 auf 29,4 Prozent und ver­                                   baren wären. Die Mutter zweier Kinder hat       Beruf geht. „Wo der gesetzliche Rahmen
                                                                                                                                         weist Deutschland auf Platz 20 von ins­                                   selbst erlebt, wie schwierig es ist, eine an­   nicht ausreicht, um die Kinderbetreuung
                                                                                                                                         gesamt 28 – und damit weit hinter die                                     gemessene Betreuung für den Nachwuchs           sicherzustellen, da sollten Verständnis und
                                                                                                                                         Spitzenreiter Lettland (46,3 Prozent), Po­                                zu finden. „Dass Kinder zu bekommen be­         der Wille für eine Lösung der Geschäfts­
                                                                                                                                         len und Slowenien. Das Statistische Bun­                                  deutet, den eigenen Job an den Nagel zu         leitung vorhanden sein“, sagt Fatiha
                                                                                                                                         desamt spricht von 29,2 Prozent Frauen                                    hängen, habe ich selbst erfahren. Meine         Essinnou.
Im Bergischen Städtedreieck sind etwa 21 Prozent der Führungs­                                                                           in leitender Position im Jahr 2017 – das                                  erste Tochter kam zur Welt, als ich noch        Nina Postler spricht einen weiteren we­
                                                                                                                                         sei „damit niedriger als ihr Anteil an allen                              angestellt war. Private Betreuung für Kin­      sentlichen Faktor bei der Vereinbarkeit
positionen und davon lediglich zehn Prozent im Top-Management                                                                            Erwerbstätigen (46,5 Prozent).“                                           der bis drei Jahren konnte ich mir damals       von Familie und Beruf an. Unverzichtbar
von Frauen besetzt, weniger als im Bundesdurchschnitt. Über Ursachen,                                                                    Die Ursachen für die Unterrepräsentation                                  nicht leisten, die Großeltern waren selbst      sei ihrer Meinung nach auch ein unter­
                                                                                                                                         von Frauen als Chefinnen sind vielfältig,                                 berufstätig“, erinnert sie sich. In letzter     stützendes Umfeld. „Der Spagat zwischen
Chancen und wie bergische Führungsfrauen die Situation erleben –                                                                         einen der wichtigsten Gründe sehen bergi­                                 Konsequenz führten diese Umstände sie           Beruf und Familie kann nur gelingen,
eine Momentaufnahme.                                                                                                                     sche Führungsfrauen aber vor allem in der                                 in die Arbeitslosigkeit – und das für über      wenn man gut organisiert ist, sich regel­
                                                                                                                                         Problematik der Vereinbarkeit von Beruf                                   zwei Jahre. „Danach konnte ich zwar             mäßig mit den Kollegen abspricht und na­
                                                                                                                                         und Familie.                                                              wieder in derselben Branche arbeiten, al­       türlich einen verlässlichen Partner hat“,
                                                                                                                                                                                                                   lerdings mit niedrigerem Gehalt und ei­         sagt die Leiterin des Bereichs Geschäfts­
„Eine Frauenquote bringt nichts, wenn         beruflichen – größtenteils männlichen –     Dass das Geschlecht in der Berufswelt          Vereinbarkeit von zwei Rollen                                             ner Position unter meiner alten“, sagt sie.     kunden bei der Deutschen Bank in Rem­
 es kaum Frauen gibt, die sich die Füh­       Wettbewerb standhalten und eine Füh­        nach wie vor eine Rolle spielt, belegt die      Felicia Ullrich ist Mutter von zwei Kin­                                „Meine zweite Tochter kam zur Welt, als          scheid und Solingen. Ihr Arbeitgeber hat
 rung eines Unternehmens zutrauen“, sagt      rungspersönlichkeit entwickeln könnten,     Schaffung einer Quotenregelung: Um bes­         dern und hat in ihren Schwangerschaf­                                    ich bereits selbstständig war. Ich habe in      in zahlreichen Regionen ein fortschrittli­
 Felicia Ullrich, Geschäftsführerin des So­   müssten sie selbstbewusst erzogen wer­      sere Rahmenbedingungen für die Gleich­          ten so lange wie möglich gearbeitet. Nicht,                              einem Büro ein Bett aufgestellt und mich        ches und familienfreundliches Elternzeit-
 linger Unternehmens U-Form Testsysteme.      den, meint Ullrich. Mädchen sollte mit      berechtigung von Frauen zu schaffen,            weil ihr Unternehmen es nicht anders zu­                                 zwischendurch zurückgezogen. Natürlich          Rahmenwerk etabliert, das nicht mehr
„Mädchen müssen schon früher gefördert        auf den Weg gegeben werden, dass ihr        ist die „Frauenquote“ – das Gesetz zur          gelassen hätte, sondern weil sie es wollte.                              ist das keine Lösung für alle Unterneh­         zwischen Vater und Mutter unterscheidet,
 und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt      Geschlecht für ihre Berufswahl nicht ent­   gleichberechtigten Teilhabe von Frauen         „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie                                  men, aber es zeigt, dass die Betreuung von      sondern einen geschlechterneutralen An­
 werden.“ Damit Frauen dem Druck im           scheidend ist.                              und Männern – im Januar 2016 nach jah­          ist eine Frage der Organisation und ich                                  Kindern der Grund ist, warum Mütter aus         satz verfolgt.
                                                                                          relangen Debatten in Kraft getreten. Und        sage nicht, dass es leicht ist. Jede Frau
                                                                                          polarisiert immer noch. Sie zielt darauf ab,    hadert mich sich und den zwei Rollen,
                                                                                          den Anteil von Frauen in Führungspositi­        denen sie gerecht werden muss. Ich will,
                                                                                          onen endlich signifikant zu erhöhen. Zwar       dass junge Frauen wissen, dass es völlig
                                                                                          ist seit Einführung der festen Geschlech­       normal ist zu hadern“, sagt die Geschäfts­
                                                                                          terquote von 30 Prozent der durchschnitt­       führerin. Vorurteile gegenüber Frauen, die
                                                                                          liche Frauenanteil in Aufsichtsräten von        gleichzeitig eine Führungsposition und
     In einer männerdomi-                                                                 börsennotierten und paritätisch mitbe­          Kinder haben, kennt sie auch. „Einige
     nierten Branche hat sich                                                             stimmten Unternehmen von 22,1 Prozent           Menschen, auch andere Frauen, haben
     Unternehmerin Fatiha                                                                 auf 34 Prozent gestiegen. Der Frauenan­         kein Verständnis dafür und lassen einen
     Essinnou ihren Weg nach                                                              teil in Vorständen ist jedoch immer noch        das auch spüren. Als Mutter sind Sie in
     oben gebahnt.                                                                        sehr gering, nur knapp acht Prozent der         den Augen anderer immer noch mehr für
                                                                                          Vorstandsposten wurden 2017 von Frauen          die Kinder verantwortlich als der Mann“,
                                                                                          besetzt, wie die Süddeutsche Zeitung im         berichtet sie. Für Ullrich brechen nach 20
                                                                                          Januar 2018 berichtete. Alle weiteren Un­       Jahren als Geschäftsführerin bald span­
                                                                                          ternehmen sind dazu verpflichtet, sich ein      nende Monate an, in denen sie sich Zeit
                                                                                          persönliches Ziel zur Erhöhung des Frau­        für sich nimmt, um daraus neue Kraft zu
                                                                                          enanteils in ihren Führungsebenen zu set­       schöpfen. Pläne für diese Sabbatical-Zeit
                                                                                          zen. Doch ein Mindestziel ist dabei nicht       gibt es schon: „Ich werde ein Buch schrei­
                                                                                          vorgegeben – es kann auch bei Null liegen,      ben und mit meiner Freundin um die Welt
                                                                                          wobei die Zielquote allerdings nicht unter      reisen. Danach nehme ich die Geschäfts­
                                                                                          den aktuellen Stand sinken darf. Zuletzt        führung wieder auf.“ Jetzt sei der richtige
                                                                                          machten in diesem Frühjahr 53 deutsche          Zeitpunkt für Felicia Ullrich, ihrer Kreati­
                                                                                          börsennotierte Unternehmen durch einen          vität mehr Raum zu geben und sich, wenn                                                                                                      Gründerin Miriam
                                                                                          Report der Albright-Stiftung Schlagzeilen       auch nur mittelfristig, einem neuen Pro­                                                                                                     Noronha hat die
                                                                                          damit, dass sie „0 Prozent Frauen“ in ihrem     jekt zu widmen.                                                                                                                              Wuppertaler Gruppe
                                                                                          Vorstand anstrebten.                                                                                                                                                                         der bundesweiten
                                                                                                                                         Problem Kinderbetreuung –                                                                                                                     „Female Future
                                                                                          EU-Vergleich – Luft nach oben                  Warum Frauen nicht arbeiten                                                                                                                   Force“-Community
                                                                                          Besonders der Blick ins europäische Aus­       Fatiha Essinnou gehört ebenfalls zu den 21                                                                                                    ins Leben gerufen.
                                                                                          land zeigt: Es ist hierzulande noch deutlich   Prozent leitenden Frauen im Bergischen

10                                                                                                                           09 | 2019   *Vorstände, Geschäftsführerinnen und Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen                                                                     11
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
TITELTHEMA

                                                                                                rell glaube ich, dass wir eine glücklichere    „Wir müssen weg von diesem Rollenden­
                                                                Kerstin Fröhlich schätzt die    Gesellschaft wären, wenn wir alle das tun       ken, die Familie muss ganzheitlich gese­
                                                                gegenseitige Unterstüt-         würden, was unserem Wesen entspricht,           hen und beruflich akzeptiert werden“, ist
                                                                zung und den Know-how-          ohne dass uns irgendwelche Gender­              Knauf-Varnhorst überzeugt.
                                                                Austausch in Netzwerken.        typisierungen bewusst oder unbewusst
                                                                                                davon abhalten. Wir brauchen starke            Vorurteilen begegnen –
                                                                                                Männer und starke Frauen, die Hand in          Durchsetzen mit Fachwissen
                                                                                                Hand arbeiten.“                                 Fatiha Essinnou hat sich 2006 selbststän­
                                                                                                Inga Bauer hat als junge Frau nicht damit       dig und die Erfahrung gemacht, dass Frau­
                                                                                                gerechnet, eines Tages das Familienunter­       en besonders in männlich dominierten
                                                                                                nehmen zu leiten. „Ich war ein schüchter­       Branchen Vorurteilen begegnen können.
                                                                                                nes Kind und sollte auch zurückhaltend         „Es ist schwierig, sich in einer Männerdo­
                                                                                                sein“, erinnert sich die Geschäftsführerin      mäne durchzusetzen“, weiß sie aus eige­
                                                                                                der Bauer und Böcker GmbH in Remscheid          ner Erfahrung. „Den Rat, ich müsse ‚sau­
                                                                                                und außerdem auch Schirmfrau des bergi­         fen wie ein Loch, rauchen wie ein Schlot
                                                                                                schen Kompetenzzentrums für Frau und            und aussehen wie ein Kerl‘ habe ich da­
                                                                                                Beruf „Competentia“. „Die eigene Selbst­        mals von einem Prokuristen bekommen.“
                                                                                                wahrnehmung wird immens durch das               Ob man diese stereotype und antiquierte
                                                                                                Umfeld geprägt, und das wird sich nie än­       Sicht der Dinge allen Männern unterstel­
                                                                                                dern. Man muss selbst Stärke entwickeln,        len könne, wagt sie aber zu bezweifeln.
                                                                                                Farbe bekennen und die Grenzen über­           „Das ist oft auch eine Generationsfrage.
                                                                                                winden, die einem gesetzt werden. Frau­         Männerdomäne hin oder her, es geht
                                                                                                en müssen einfach mutiger sein“, sagt sie.      doch in jeder Branche erst einmal um die
                                                                                                Für Inga Bauer war es immer wesentlich,         Selbstbestimmung, den Willen und das
                                                                                                auf ihre Intuition und ihre eigenen Inter­      Durchhaltevermögen, sich über oftmals
                                                                                                essen zu hören. Schritt für Schritt hat sie     nur theoretisch existierende Grenzen hin­
                                                                                                das Unternehmen nach ihren Vorstellun­          wegzusetzen“, sagt sie.                                                                 Unternehmerin Felicia Ullrich plädiert dafür,
                                                                                                gen weiterentwickelt. Geholfen hat ihr da­      Kerstin Fröhlich soll in absehbarer Zu­                                                 Mädchen selbstbewusster zu erziehen.
                                                                                                bei auch ihr Zweitwohnsitz in Berlin. „Das      kunft in die Geschäftsleitung des Wup­
                                                                                                Bergische Städtedreieck ist in dem Rollen­      pertaler Luft- und Klimatechnik-Unter­
Unabhängig von Geschlechtervorgaben           KG, einer Firma für Sanitärinstallatio­           verständnis oft noch konservativ. In Met­       nehmens Laré einsteigen, und auch sie       sie sich mit einer klaren Führung und       nehmen U-Form Testsysteme gegründet
handhabt hier in der Region auch die Bergi­   nen und Heizungstechnik aus Wuppertal,            ropolen wie Berlin ist das anders“, findet      kennt vergleichbare Probleme. Auf Bau­      echtem Interesse an den Mitarbeitern er­    hat. „Wenn Ihre Mitarbeiter wissen, dass
sche Krankenkasse das Thema – und hat         denkt mit Blick auf ihren beruflichen Wer­        Bauer. „Es hilft, das Umfeld immer wie­         stellen und in Fachgesprächen musste sie    langt. Wie wichtig Authentizität ist, hat   Sie kompetent und authentisch sind, hilft
laut eigenen Angaben überdurchschnitt­        degang oft an den Spruch „Frauen müs­             der zu wechseln, um inspiriert und mutig        sich immer wieder neu durchsetzen. „Mit     auch Felicia Ullrich erlebt, die 1998 die   das. Frauen loben mehr in Führung, trau­
lich viele Führungspositionen mit Frauen      sen beweisen, dass sie es können. Männer          zu bleiben.“                                    der Unterstützung der Geschäftsleitung      Geschäftsleitung des Familienunterneh­      en sich, um Hilfe zu bitten und interessie­
besetzt. „Wir richten uns nicht nach Quo­     müssen erst beweisen, dass sie es nicht           Patricia Knauf-Varnhorst, selbstständige        und dank meines Fachwissens habe ich        mens Druckerei Hermann Ullrich GmbH         ren sich für die Menschen, mit denen sie
tenvorgaben, sondern nach der Leistung        können“. „Da ist viel Wahres dran. Ich            Steuerberaterin aus Wuppertal, sieht die        es aber geschafft.“ Das Vertrauen und die   & Co. KG übernommen und 2007 zusam­         zusammenarbeiten. Das zeichnet weiblich
und dem Willen unserer Mitarbeiter“, sagt     merke immer noch, dass mein Fachwissen            Situation differenziert – und sowohl die        Anerkennung der älteren Kollegen habe       men mit ihrer Schwester das Zweitunter­     geführte Unternehmen aus“, meint Ullrich.
Sabine Stamm, als Vorständin der Kran­                                                          Gesellschaft als auch Frauen in der Pflicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                   ANZEIGE
kenkasse selbst eine Frau in Führungs­                                                         „Die gesellschaftliche Akzeptanz, dass
position. „Das ist die Grundlage dafür,       Frauen loben mehr                                 Frauen sich beruflich entwickeln und
dass wir erfolgreich sind und jede zweite     in Führung, trauen                                Führungsaufgaben wahrnehmen, ist deut­
Führungsposition bei uns mit einer Frau       sich, um Hilfe zu bit-                            lich stärker gegeben als früher“, sagt sie.
besetzt ist. Mit Teilzeitmodellen, flexib­    ten und interessieren                            „Ich finde grundsätzlich eine gesetzliche
len Arbeitszeiten und einem Eltern-Kind-      sich für die Men-                                 Förderung positiv, das Konzept einer Quo­
Büro schaffen wir dafür den Rahmen“,          schen, mit denen sie                              te jedoch überholt.“ Knauf-Varnhorst stellt
erklärt Stamm.                                zusammenarbeiten.                                 sich gemeinsam mit ihrem Mann der täg­
                                                                                                lichen Herausforderung, Familie und Be­
Stärke entwickeln –
                                              Felicia Ullrich
                                                                                                ruf in Einklang zu bringen. Sie bemer­                                                                      Lösungen für Menschen
Mit Rollenklischees aufräumen                                                                   ke nicht nur in ihrem Berufszweig, dass
Dass es wenige weibliche Führungs­            und meine Aussagen schneller angezwei­            Frauen häufig noch der Mut fehle, sich ei­
kräfte im Bergischen Städtedreieck gibt,      felt werden. Im direkten Vergleich mit            genständig beruflich in Richtung Führung
liegt nach Meinung der hiesigen weibli­       Männern wird bei mir weniger einfach              zu entfalten. Hier sei mehr Eigeninitiati­                                                                   WPK Beratung GmbH
chen Unternehmerinnen und Chefinnen           so hingenommen oder akzeptiert“, berich­          ve erforderlich. Andererseits konzentrie­
aber nicht nur an einer schlechten Ver­       tet sie. Immer wieder bemerke sie, dass sie       re sich die gesellschaftliche Diskussion so                                                                 Unternehmens- und Steuerberatung
einbarkeit von Familie und Beruf. Wie         als Frau auf kritische Nachfragen stoße,          stark auf die Rolle der Frau, dass die des
auch Felicia Ullrich, sieht Tanja Zimmer­     die männliche Kollegen in dieser Form             Vaters in vielen Fällen noch übersehen
mann Selbst- und Fremdwahrnehmung             nicht kennen. „Frauen sollen eine leitende        werde und Möglichkeiten wie Homeoffice                                                                       w-pk.de
sowie Genderklischees als mitursächlich.      Position anstreben, weil sie die Fähigkeit        oder flexible Arbeitszeiten je nach Arbeit­
Die Geschäftsführerin der Zimmermann          dazu haben“, sagt Zimmermann. „Gene­              geber nur der Frau zugestanden werden.

12                                                                                                                                 09 | 2019                                                                                                                                            13
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
TITELTHEMA

                                                                                            sei eine gute Vernetzung für jede Frau
     Inga Bauer hat auf                                                                     wichtig, die eine Führungsposition an­
     ihre Intuition und ihre                                                                strebt.
     Interessen gehört, und
     führt das Familienun-                                                                  Starke Frauen für starke Frauen
     ternehmen nach ihren                                                                    Nina Postler bestärkt junge Frauen darin,
     eigenen Vorstellungen                                                                   offen für einen ständigen Austausch und
     erfolgreich weiter.                                                                     eine stetige Weiterentwicklung zu blei­
                                                                                             ben. „Die Deutsche Bank bereitet junge
                                                                                             Führungskräfte gezielt auf die neue Auf­
                                                                                             gabe vor, sei es mit Seminaren oder mit
                                                                                             individuellem Coaching“, erklärt Postler.
                                                                                            „Mein Engagement bei den Wirtschaftsj­
                                                                                             unioren hat auch zu meiner Weiterent­
                                                                                             wicklung beigetragen. Dort stehe ich im
                                                                                             permanenten Dialog mit den Mitgliedern
                                                                                             und lerne ständig von deren individuellen
                                                                                             Fähigkeiten und Talenten.“
                                                                                             Inga Bauer hat miterlebt, wie bereichernd
                                                                                             Netzwerke und die richtigen Vorbilder sein
                                                                                             können. „Wenn sich Frauen gegenseitig
                                                                                             ermutigen, hat das große Kraft. Wer sich
                                                                                             an starken Frauen orientiert, die wissen,
                                                                                             was sie wollen, macht es richtig. Genau        ergonomische
                                                                                                                                            Bürodrehstühle
                                                                                             deswegen müssen die Lebensgeschichten
                                                                                                                                            für bewegtes Sitzen
                                                                                             von beruflich erfolgreichen Frauen be­         ab € 69,90*
                                                                                             kannter werden“, sagt sie.

                                                                                                                                                                                                             u n   d
                                                                                            Flora Treiber / Csilla Letay

                                                                                                                                                                                        ü r g e s u  n   d e
Nina Postler setzt auf geballtes Fachwis­     chen in beruflicher Hinsicht Netzwerke,
                                                                                              INFOS UND NETZWERKE
                                                                                                                                                                                      F                    M  i t a r b e i t e r
                                                                                                                                                                                                         e
sen. „Ich mache immer wieder die Erfah­       weil sie sich privat nicht so einfach über

                                                                                                                                                                                                   e r t
                                                                                                                                            elektromotorisch

                                                                                                                                                                                                 i
                                                                                              FÜR FRAUEN

                                                                                                                                                                                        moti   v
rung, dass Kommunikation und der direk­       ihren Beruf austauschen können wie Män­                                                       höhenverstellbare
                                                                                                                                            Sitz-/Stehschreibtische
te, offene Dialog mit den Kolleginnen und     ner. Das ist ein gesellschaftliches Prob­       Kompetenzzentrum Frau und Beruf               ab € 399,–*
Kollegen wesentliche Erfolgsfaktoren sind,    lem“, sagt Miriam Noronha. Immer wieder         Bergisches Städtedreieck
und zwar unabhängig vom Geschlecht            taucht in ihrer Netzwerkgruppe die Frage        www.competentia.nrw.de/kompetenz­
                                                                                                                                                                                                                                                       Kundenbewertung
und Alter. Und natürlich muss man als         nach dem Umgang mit sexistischen Kom­           zentren/kompetenzzentrum_Bergisches_                                                                                                                     SEHR GUT
junge Führungskraft kompetent und er­         mentaren auf. „Das ist ein Problem, das         Staedtedreieck                                                                                                                                            4.56/5.00
                                                                                                                                                                                                                                                         (Stand Juli 2019)

folgreich sein, dann bauen sich Vorbehalte    brisant ist. Ich habe es selbst erlebt und
schnell ab“, sagt sie.                        bin damit leider nicht allein.“ In der Wup­     Die Links zu interessanten Netzwerken
                                              pertaler „Female Future Force“-Gruppe           finden Sie in unserer Online-Ausgabe.
Support durch Frauennetzwerke                 sind alle Frauen willkommen, die sich                                                         Einzigartiges und                       Klarer Preisvorteil             Service Pur                                              Online-Shop delta-v.de
Vorbehalte kennt Miriam Noronha auch.         austauschen und beruflich weiterentwi­                                                        vielseitiges Sortiment                  durch Industrie-Netto-Preise,   mit kostenlosem Liefer- und                              und Hauptkatalog
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durchsetzen. Weil ihr der Kontakt zu Frau­    Teilnahme am Cross-Mentoring-Projekt            Auch bei IHK-TV geht es in dieser

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   * Nur für Industrie, Handel, Gewerbe und vergleichbare Institutionen bestimmt.
en in Führung fehlte, rief sie den Wupper­    des Wuppertaler Kompetenzzentrums               Aus­gabe um Frauen in Führungspositionen.
taler Ableger der bundesweiten „Female        für Frau und Beruf haben auch Kerstin           Das Video finden Sie unter:
Future Force“-Bewegung ins Leben. Un­         Fröhlich von Laré weitergeholfen: „Der          www.bergische.ihk.de
ter dem Motto „verbinden, unterstützen        Austausch mit Frauen in ähnlichen Si­           www.youtube.com/bergischeIHK
und weiterbringen“ tauschen sich in der       tuationen war bereichernd. Ich habe un­         www.facebook.com/bergischeIHK.
Facebook-Gruppe über 150 Frauen aus.          terschiedliche Charaktere und Menschen          Weitere spannende Zusatzinhalte in der
Beziehungen werden aber nicht nur on­         kennengelernt, die oft die gleichen Prob­       Online­version der Bergischen Wirtschaft
line, sondern auch offline bei monatlichen    leme hatten.“ Bei Frauen seien dies häu­        unter www.bergische-wirtschaft.net.
Netzwerktreffen aufgebaut. „Wir bespre­       fig mangelndes Selbstbewusstsein und
chen Themen, die für unsere Generation,       Durchsetzungsvermögen. „Zu den Wirt­                                                          Showroom Erlebniswelt Büro und Betrieb
                                                                                                                                            Entdecken Sie viele Einrichtungsideen auf mehr als 1.000 m2:
aber nicht nur für diese, wichtig sind. Fi­   schaftsjunioren zu gehören ist im gleichen
nanzen, Persönlichkeitsentwicklung und        Maße hilfreich, da ich hier Gleichgesinnte                                                    Besuchen Sie uns in Wuppertal-Oberbarmen:
das Überwinden von Selbstzweifeln sind        gefunden habe“, sagt die künftige Ge­                                                         Montag bis Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr
Themen, die oft auftauchen. Frauen brau­      schäftsführerin von Laré. Aus ihrer Sicht                                                     oder nach persönlicher Vereinbarung: Tel. 0 23 39 / 90 98 50                                    DELTA-V GmbH • Büro- und Betriebseinrichtungen
                                                                                                                                                                                                                                            Eichenhofer Weg 71 • 42279 Wuppertal
                                                                                                                                            Adresse: Eichenhofer Weg 71, 42279 Wuppertal                                                    Tel. Fachberatung: 0 23 39 / 90 98 50 • Fax: 0 23 39 / 90 95 01
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                                                                                                                                            Eine genaue Anfahrtsbeschreibung finden Sie unter delta-v.de                                    e-Mail: info@delta-v.de • Online-Shop: delta-v.de
Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
Fotos: Süleyman Kayaalp
TITELTHEMA INTERVIEW

                      Mehr Frauen an die Spitze

                     JENSEITS DER
                     QUOTE
                      Birgit Frese ist Diplom-Ökonomin und Projektverantwortliche im
                      Kompetenzzentrum Frau und Beruf. Mit Mentoring-Projekten und
                      Netzwerkveranstaltungen fördert sie die Führungskompetenz
                      und Vernetzung von Frauen.

Frau Frese, was muss passieren, damit        Stärken und ihr Selbstvertrauen fördert      Bergischen Städtedreieck nur mit knapp
es bundesweit und regional im Bergi-         sowie eine individuelle Strategie entwi­     21 Prozent in weiblicher Hand.
schen Städtedreieck mehr Frauen in           ckelt. Durch die professionelle Begleitung
Führungspositionen gibt?                     einer Mentorin können Frauen sich auf        Wie unterscheidet sich weibliche von
Die Führungskräfte in Unternehmen soll­      angestrebte Führungspositionen vorberei­     männlicher Unternehmensführung?
ten die Vereinbarkeit von Beruf und Fa­      ten. Pro Jahr bilden wir zehn Tandems, die   Frauen sind teamorientierter als Männer
milie sowie Pflege leben und stärker und     aus einer erfahrenen Mentorin und einer      und besser in der Lage, sich zurückzuneh­
präsenter in ihrer Unternehmenskultur        Mentee bestehen und die sich nach den        men, wenn es notwendig und sinnvoll ist.
verankern. Ein großes Problem bei der        persönlichen Voraussetzungen richten.        Gemischte Führungsteams, die aus Frauen
Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist      Workshops sichern im Verlauf des Men­        und Männern bestehen, sind erfolgreicher
die Präsenzkultur in vielen Unternehmen.     torings den Erfolg der Frauen und damit      als homogene Teams.
Mobile Arbeit, zum Beispiel durch die Er­    die Qualität des Projekts.                   In dem Mentoring-Projekt lernen Frauen,
möglichung von Homeoffice, und flexible                                                   sich als Führungskraft zu behaupten, sich
Arbeitszeiten sind für Frauen ein Anreiz,                                                 mit Vorurteilen und Stereotypen ausein­
Führungsaufgaben zu übernehmen. Füh­         Ein großes Problem                           anderzusetzen und mit Selbstsicherheit
rung in Teilzeit ist bisher eine Ausnahme    bei der Vereinbarkeit                        eine Strategie für die eigene Karriere zu
und oft schwierig durchzusetzen. Unter­      von Beruf und                                entwickeln.
nehmen können das ändern. Ein Problem        Familie ist die
für viele Frauen ist auch, dass sie nach     Präsenzkultur in                             Ist eine Frauenquote nötig? Wie denken
Schwangerschaft und Elternzeit meist in      vielen Unternehmen.                          Sie über das Thema Gender Pay Gap?
Vollzeit in ihren Beruf zurückkehren sol­    Birgit Frese
                                                                                          Das ist eine politische Frage, aber ohne
len, um eine Führungsposition auszuüben.                                                  die Quote tut sich zu wenig oder nichts.
Das ist mit einer Familie oft schwierig zu                                                In anderen Ländern haben wir gesehen,
vereinbaren. Unzureichend ist darüber                                                     dass die Quote durchaus Wirkung zeigt,
hinaus das Betreuungssystem für Kinder.     Die Vernetzung und der Austausch von          und zwar schnell. Frauen in Führungs­
Einige Rahmenbedingungen, die für mehr      Erfahrungen sind bei der Förderung            positionen zu bringen, ist nicht nur durch
Frauen in Führung notwendig sind, kön­      von Frauen und Beruf also wesentlich?         eine Frauenquote möglich, sondern auch
nen Unternehmen nicht alleine lösen, sie    Es ist wichtig, sich untereinander aus­       durch ein öffentliches Bewusstsein für       Birgit Frese setzt sich mit einer
sind auch eine politische Aufgabe.          zutauschen, besonders weil Frauen oft         das Thema. Das machen wir unter ande­        Vielzahl von Projekten für Frauen
                                            zurückhaltend sind. Neben unserem             rem mit Wettbewerben wie „Frauen mit         in Führungspositionen ein und
Welche Möglichkeiten schaffen Sie und Mentoring-Projekt veranstalten wir Busi­            Profil“, an denen Unternehmerinnen und       will die Voraussetzungen für sie
das Kompetenzzentrum für Frau und ness-Snacks und Abendforen, mit denen                   Führungsfrauen teilnehmen können.            weiter verbessern.
Beruf, um Frauen und ihre beruflichen wir regionale Initiativen anstoßen, damit           Dass Frauen mit gleicher Eignung genauso
Ziele zu unterstützen?                      die Region für weibliche Talente attrakti­    viel verdienen wie ihre männlichen Kolle­
Wir organisieren zum vierten Mal das ver wird. Für die wirtschaftliche Zukunfts­          gen, ist für mich selbstverständlich, aber
Cross-Mentoring-Projekt für weibliche fähigkeit unserer Region ist es wichtig,            das ist leider nicht die Realität. Frauen
Führungsnachwuchskräfte, das sich an dass diese weiblichen Talente genutzt wer­           müssen bei ihren finanziellen Forderun­
bergische Unternehmen richtet. Frauen den. Obwohl der Anteil von weiblichen               gen klarer und mutiger werden, sich mehr
können ihre Entwicklungschancen aus­ Absolventen an deutschen Hochschulen                 am Markt orientieren. Sie sollten den Wert
bauen, indem sie für ein Jahr eine Men­ genauso hoch ist wie der von männlichen,          ihrer Leistung richtig einschätzen.
torin zur Seite gestellt bekommen, die ihre liegt das Top- und Mittelmanagement im Das Gespräch führte Flora Treiber.

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Bergische WIRTSCHAFT - FRAUEN POWER - UNTERNEHMENSKULTUR GALILEUM SOLINGEN
PORTRAIT SYSTEMHAUS ERDMANN                                                                                                                                                                       ANZEIGE

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Foto: Leon Sinowenka

                                                                                                  hat sein Geschäft nichts mit dem Baugewerbe zu tun. Straße
                                                                                                  bedeutet für ihn IT-Infrastruktur. 25 Jahre nach der Gründung
                                                                                                  ist der IT-Dienstleister im Bergischen Land etabliert, gut vernetzt
                                                                                                  und auf Wachstumskurs.

                                                                                                  Von Umzügen kann Tobias Erdmann                dem sein Vater vor der Tür stand, wäre
                                                                                                  wohl ein Lied singen. Die Geschichte sei­      für den Solinger wohl alles anders gekom­
                                                                                                  nes Unternehmens ist von Umsiedlungen          men. Der Umgang mit dem Heimcomputer
                                                                                                  geprägt. Auch jetzt steht für das System­      war für die Familie zu Beginn der 1980er-
                                                                                                  haus Erdmann wieder ein Umzug an. Der          Jahre absolutes Neuland. „Keiner wusste
                                                                                                  größte in der Firmengeschichte. Ende des       damit umzugehen. Also haben sie mich
                                                                                                  Jahres will das 26-köpfige Erdmann-Team        tüfteln lassen“, sagt Tobias Erdmann. Er
                                                                                                  aus seinem Domizil in der Schlachthof­         tauchte ein in die spannende Computer-
                                                                                                  straße aus- und in den neuen Firmensitz        Welt, testete Spiele und Anwendungen,
                                                                                                  an der Maschinenstraße einziehen. „Wir         verlegte heimlich Kabel unter den Fuß­
                                                                                                  brauchen mehr Platz“, sagt der Unterneh­       leisten und bekam deshalb mächtig Ärger
                                                                                                  mer. Und das nicht zum ersten Mal. Denn        mit dem Telefonanbieter. Später jobbte er
                                                                                                  seit der Gründung wächst das System­           in einem Computerladen.
                                                                                                  haus Erdmann stetig. Mehr Platz, mehr
                                                                                                  Mitarbeiter, mehr Kunden. Branchen­            Der Deal mit den Eltern
                                                                                                  übergreifend für immer mehr Unterneh­     Bereits 1994, Tobias Erdmann war gera­
                                                                                                                                                                                             „Gehen Sie mit Sicher-
                                                                                                  men, wie beispielsweise aus der Schneid­  de 20 Jahre alt, machte er sich mit „EDV
                                                                                                                                                                                             heit in Ihre finanzielle
                                                                                                  waren-Branche, dem karitativen Bereich    Erdmann“ selbstständig. „Da steckte ich
                                                                                                                                                                                             Zukunft.“
                                                               Tobias Erdmann hat sich            oder dem Maschinenbau, kümmert sich       gerade mitten im Abitur“, erinnert sich
                                                               mitten im Abitur selbst-           Erdmann um IT-Infrastruktur, -Sicherheit  der Mittvierziger. Mit seinen Eltern han­        Stefanie Graf
                                                               ständig gemacht und ist            und Datenschutz. „Wir unterstützen unse­  delte er einen Deal aus: Sie gaben ihm           Rechtsanwältin für Bank - und
                                                                                                                                                                                             Insolventsrechtsrecht
                                                               inzwischen seit 25 Jahren          re Kunden dabei, sich IT-technisch besser und seiner Geschäftsidee zwölf Monate.
                                                               erfolgreich im Geschäft.           aufzustellen und Prozesse wie Buchhal­    Sollte er auf dem Markt nicht Fuß fas­
                                                                                                  tung, Vertrieb und Kommunikation zu di­   sen, war eine Ausbildung zum Datenver­
                                                                                                  gitalisieren“, sagt Erdmann. Viele Firmen arbeitungskaufmann abgemachte Sache.
                                                                                                  seien für diese Hilfe von außen sehr dank­Ein Jahr später hatte er bereits den ersten
                                                                                                  bar. Dabei nimmt der Unternehmer nicht    Mitarbeiter eingestellt, und sein 15-Qua­        Noch bevor Sie Entschei-
                                                                                                  für sich in Anspruch, ein Alleskönner im  dratmeter-Ladenlokal im hinteren Bereich         dungen treffen, beraten
                                                                                                  IT-Bereich zu sein. „Wir haben uns fokus­ einer Bäckerei aus Platzgründen gekün­           wir Sie bei Finanzierung,
                                                                                                  siert und sagen ganz klar, was wir können.digt. Es dauerte nicht lange, da zählte das      Investition, Forderungs-
                                                                                                  Für alles andere haben wir starke Partner“,
                                                                                                                                            Team des Jungunternehmers sechs Mitar­           ausfall und Insolvenz.
                                                                                                  sagt er. Beim Kunden „rumfrickeln“, das   beiter. Erdmann übernahm das Ladenlo­
                                                                                                                                            kal, in dem er als Schüler noch gejobbt
                                                                                                  gibt’s bei ihm nicht. Diese Ehrlichkeit, Au­                                               Im Krisenfall entwickeln
                                                                                                                                            hatte. Nur fünf Jahre nach der Gründung
                                                                                                  thentizität und klare Worte seien Teil sei­                                                wir kreative Strategien
                                                                                                  nes Erfolgsrezepts, sagt Erdmann.         bezog das EDV-Unternehmen schließlich            und setzen uns mit Nach-
                            IT-Dienstleistung                                                                                               das großzügige Gebäude in der Schlacht­          druck für Ihre Interessen

                            STEIL NACH
                                                                                                  Vom Bastler aus dem Kinder­               hofstraße und betreut seither ausschließ­        ein.
                                                                                                  zimmer zum Profi                          lich Geschäftskunden. 2011 gründete der
                                                     KONTAKT                                      Dabei nahm die Erfolgsgeschichte von Solinger als weiteres Standbein die IT-Da­
                                                     Systemhaus Erdmann                           Tobias Erdmann beim „Rumfrickeln“ sei­ tenschutzberatung Sicdata. Jetzt steht der

                            OBEN
                                                     GmbH & Co. KG                                nen Anfang. Der Geschäftsführer sitzt an nächste Domizil-Wechsel an. In der Ma­
                                                     Schlachthofstr. 23a                          seinem Schreibtisch in einem geräumi­ schinenstraße hat Tobias Erdmann eine
                                                     42651 Solingen                               gen Büro in der Schlachthofstraße und Immobilie erworben. Nach der Kernsanie­
                                                     T. 0212 659850                               nippt an einem Softgetränk. Draußen reg­ rung will er mit seinem Unternehmen auf           Steinbecker Meile 1
                                                     F. 0212 6598520                              net es gerade in Strömen, als er an den 700 Quadratmeter ziehen. In einem zwei­            42103 Wuppertal
                                                     info@systemhaus-erdmann.de                   Tag zurückdenkt, an dem die ersten Zeilen ten Schritt soll die Fläche auf rund 1 000       Telefon 02 02 3 71 27-0
                                                     www.systemhaus-erdmann.de                    seines Lebenslaufes geschrieben wurden. Quadratmeter ausgebaut werden: Mehr                Telefax 02 02 3 71 27-45
                                                                                                  Tobias Erdmann war gerade zehn Jahre alt Platz für mehr Mitarbeiter.                       kanzlei@hd-anwalt.de
                                                                                                  geworden. Ohne den Commodore VC 20, mit Hannah Blazejewski                                 www.hd-anwalt.de

                       18                                                             09 | 2019                                                                                                                                    19
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