Augen auf für Potenziale - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE Titelthema: Energiekosten senken - IHK Schleswig-Holstein
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02/2019 · Februar Ausgabe Flensburg · 72324 ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE Augen auf für Potenziale � Titelthema: Energiekosten senken � Wirtschaft im Gespräch: Nico Kock, Jugend forscht � Landesbestenehrung: Botschafter der Ausbildung
• ALLES RUND UM ENERGIE- EFFIZIENTES BAUEN • WATT_2.0 BRANCHENTREFF • VIELFÄLTIGES KONGRESSPROGRAMM koordiniert durch EE.SH; mit tollen Beiträgen z. B. von der IHK und Furgy • H2-KONFERENZ AM 21.03. 21. – 24. MÄRZ „Grüne Wasserstoff-Wirtschaft in den Regionen“ IN HUSUM Aus der etablierten Messe New Energy Husum werden die NEW ENERGY DAYS. Unter einem gemein- samen Dach werden mit der Fachmesse New Energy Expert und der Publikumsmesse New Energy Home vier Tage lang TOP-Themen der Energiewirtschaft und aktuelle Informationen rund um die Erneuerbaren zielgruppengerecht thematisiert. Vom 21. bis zum 23. März 2019 treffen sich Fachleute der Energiewirtschaft zur Messe mit angeschlossenem Kongressprogramm, koordiniert durch EE.SH. Außerdem findet der watt_2.0-Branchentreff bereits zum vierten Mal statt und es wird ein spannen- des Forumsprogramm geboten. Ein besonderes Highlight stellt die stattfindende H2-Konferenz „Grüne Wasserstoff-Wirtschaft in den Regionen“ dar, die gemeinsam von watt_2.0 e. V. und der Messe Husum veranstaltet wird. Veranstalter in Kooperation mit Bleiben Sie auf dem Laufenden NEW-ENERGY.DE
Editorial �� Liebe Unternehmerinnen, liebe Unternehmer! D ie deutschen IHKs stehen seit je- gewollte engere Verzahnung des Wir- her für Kooperation. Sie stehen kens von Ehren- und Hauptamt. Für auch für die Verbindlichkeit ge- uns repräsentiert dieses Miteinander meinsam erarbeiteter Grundlagen und das pulsierende Herz der IHK-Arbeit. für Verlässlichkeit bei deren Anwen- Zugleich ist der Amtsantritt einer neu- dung. Dies gilt auf internationaler wie en Vollversammlung der richtige Zeit- nationaler Ebene, im Land und vor Ort. punkt, die bisherige Zusammenarbeit Wir wollen helfen, diese Grundlagen so zu überprüfen und wo sinnvoll auch zu gestalten, dass sie dem Gesamtinte- nachzujustieren. Klar ist: Die digitale resse unserer Mitgliedsunternehmen Beteiligung nimmt künftig eine Schlüs- dienen – also Ihren Interessen. Gelin- selrolle ein, und wir rücken interaktive gen kann das nach unserer Überzeu- Netzwerkveranstaltungen in den Vor- gung nur, indem wir Sie als Unterneh- dergrund. Im Mittelpunkt steht stets der mer noch mehr in unsere Arbeit ein- Kontakt zu den Wirtschaftstreibenden, beziehen. 2019 steht daher für alle drei Rolf-Ejvind Sörensen gerade zu denen, die bislang nur wenig IHKs das Thema Beteiligung im Mittel- Berührung mit uns hatten. Jeder soll die punkt. Mit durchaus unterschiedlichen Mitgliedschaft in der IHK als Chance Ansätzen. zur Mitgestaltung erleben. In der IHK zu Flensburg hat im Fe- In der IHK zu Lübeck hat die Vollver- bruar 2018 die sechsjährige Legislatur- sammlung eine bundesweit beispiellose periode der aktuellen Vollversammlung Initiative auf den Weg gebracht, mit dem begonnen. Die ersten Monate der ge- Ziel, das „Feuer für Unternehmertum“ meinsamen Arbeit waren anspruchsvoll, neu zu entfachen. Mit ihrem Namen aber auch sehr bereichernd. Die IHK und ihren persönlichen Storys werben befindet sich, genau wie ihre Mitglieds- Unternehmer der Region im Zuge von unternehmen, mitten im digitalen Wan- „Mein Unternehmen Zukunft“ für das del. Dieser verbessert Prozesse, schafft Unternehmertum als Beruf und Le- neue Angebote und bietet die Chance, benshaltung. Sie wollen so das Image den Dialog zwischen Ehrenamt und der der Chefinnen und Chefs nachhaltig Gesamtheit der Mitglieder weiter zu in- verbessern und Menschen jeden Alters tensivieren. 2019 steht die IHK etwa vor Klaus-Hinrich Vater motivieren, unternehmerisch zu den- der Herausforderung, weit über 1.000 ken und zu handeln. Es geht darum, ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer bei möglichst vielen das „Unternehmer- für die Arbeit in der Berufsbildung zu Gen“ zu aktivieren – als Grundlage für Fotos: IHK Flensburg, IHK/Andreas Tamme, Olaf Malzahn gewinnen. Dort und an anderen Stellen die Selbstständigkeit. Unsere Wirtschaft steht IHK für die Chance und das Pri- benötigt mehr Unternehmerpersön- vileg der Selbstverwaltung, die der Staat lichkeiten, die Herausforderungen wie der Wirtschaft übertragen hat: Je stärker Digitalisierung und Fachkräftemangel Sie als Gewerbetreibende sich bei uns annehmen und als Vorbild vorange- engagieren, desto mehr erreichen wir hen – im Betrieb und im IHK-Ehrenamt gemeinsam. In der Berufsbildung wie für die Selbstverwaltung der Wirtschaft. in allen anderen Bereichen des Wirt- Liebe Leserinnen und Leser, gemein- schaftslebens. sam wünschen wir Ihnen im Namen In der IHK zu Kiel liegt der Fokus Ihrer IHKs ein gesundes und beruflich zunächst auf der Wahl der neuen Voll- wie privat erfolgreiches Jahr 2019. Uns versammlung im Februar. Diese Wahl wünschen wir, dass möglichst viele von ist der Startschuss für eine ausdrücklich Friederike C. Kühn Ihnen sich in ihrer IHK engagieren. �� Rolf-Ejvind Sörensen Klaus-Hinrich Vater Friederike C. Kühn Präsident der IHK zu Flensburg Präsident der IHK zu Kiel Präses der IHK zu Lübeck 02/19 1
�� Wirtschaft im Bild Foto: Daniel Reinhardt/NEW 4.0 Energiewende zum Anfassen Wie sieht die norddeutsche Energieversorgung der Zukunft aus? Ant- worten gibt ein acht Quadratmeter großes digitales Exponat mit vier Augmented-Reality-Bildschir- men. Hier lässt sich spielerisch erkunden, welche Herausforderungen gemeistert werden müssen, damit der Umstieg auf grüne Energie gelingt. Initiator des Projekts ist „NEW 4.0“, ein Zusammen- schluss von 60 Partnern aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Ziel der Initiative: eine nachhaltige Energieversorgung zu realisieren und somit die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region zu stärken. Die „NEW 4.0“-Roadshow macht unter anderem noch im März in Husum und im Mai in Kiel Station. 2 02/19
Themen der Wirtschaft �� ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE Editorial 1 Wirtschaft im Bild 2 Neues im Norden Zitat des Monats 4 Köpfe der Wirtschaft 5 Titelthema – Energiekosten senken Energiesparen im Unternehmen: Augen auf für Potenziale 6 Strompreise: Staatsanteil belastet Betriebe 8 Emissionshandel: effektiv CO2 reduzieren 9 Foto: iStock.com/vm �6 Projekt von GP Joule: mobil mit Wasserstoff 10 Förderungen Energieeffizienz: Rückenwind für Optimierung 12 Innovative Verkehrsprojekte: autonom und vernetzt 14 Wirtschaft im Gespräch Dr. Nico Kock, Mitglied des Vorstands der Stiftung Jugend forscht e. V. 16 Energiekosten senken Unternehmen und Märkte Almirall Hermal GmbH: Marktführer auf Wachstumskurs 18 Titelthema 2018 lagen die Strompreise für deutsche Mittelständler an Behrendt und Graeff Software GbR: der Spitze der EU. Für viele Unternehmen sind die Energiekosten eine eintauchen ins Geschäftsleben 20 ernste Herausforderung – drei Betriebe berichten, wie sie Energie effizienter Aus dem IHK-Bezirk nutzen. Lesen Sie außerdem im Titelthema, was den Strompreis beeinflusst, Regionalteile Flensburg, Kiel und Lübeck 21 welche Förderprogramme es gibt, wie Wasserstoff die Energiewende unterstützt und wo autonome Verkehrssysteme getestet werden. IHK Schleswig-Holstein Tourismustag Schleswig-Holstein: mit frischem Wind auf Kurs 37 Dr. Nico Kock, �� Standort Schleswig-Holstein Delphi-Studie der EKSH: Stadt, Land – Verkehrswende Planfeststellung: Meilenstein für Belt-Querung 38 39 � 16 Jugend forscht Wirtschaft im Gespräch 2011 �� Impulse und Finanzen war das Finale von Jugend forscht Einzelhandelsbilanz 2018: in Kiel und damit erstmals in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich 40 Schleswig-Holstein – jetzt hat sich Foto: Stiftung Jugend forscht e. V. Lübeck die Austragung gesichert: �� Zukunft mit Bildung 2022 kommt der Bundes-wettbe- Gollan-Projekt Factory Beatz: wo Azubis den Ton angeben 42 werb in die Hansestadt. „Ein Ju- Kaufleute im E-Commerce: mehr Azubis als erwartet 44 gend-forscht-Bundesfinale wirkt �� Technik und Trends in jedem Fall als Impuls“, sagt Drittes IHK-Umweltforum: Wirtschaft im Dialog mit Albrecht 45 Dr. Nico Kock, Mitglied des Vor- Interview: Sven-Hermann Pohlmann stands der Stiftung Jugend forscht über Biodiversität in Unternehmen 46 e. V., im Interview. �� Globale Märkte Mehrwertsteuer in der Schweiz: neue Regeln für Versandhändler 48 Botschafter der �� Recht und Steuern IHK-Vergaberechtstag: dualen Ausbildung Landesbestenehrung Der � 54 weniger Bürokratie für kleine Betriebe 49 23. November 2018 war der gro- Veranstaltungen der IHK52 ße Tag für 84 ehemalige Azubis, Die IHK gratuliert53 die als Landesbeste bei den IHK- Prüfungen in Schleswig-Holstein Foto: iStock.com/PeopleImages Treffpunkt Wirtschaft abgeschnitten haben. Sie nahmen mit Rätsel der Wirtschaft 54 Glückwünsche und Auszeich- Hart am Wind nungen von Bildungsministerin Buchhandel Petersen, Kolumne 56 Karin Prien sowie den Spitzen der schleswig-holsteinischen In- Verlagsspecial: Unternehmensnachfolge 50 dustrie- und Handelskammern Titelbild: Clipdealer entgegen. 02/19 3
Von links: Bundesbeste Paulina Muxfeldt, Christina Mersch (DIHK), Bundesbester Tjaark Krätzer, Friederike C. Kühn (Präsidentin IHK Schleswig-Holstein), Moderatorin Barbara Schöneberger, Bundesbeste Moritz Schnack, Jonathan Bornholdt und Hans Jörn Rüpcke sowie DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer Ehrung der bundesbesten Auszubildenden dungsberuf – und das bei 300.000 Prü- fungsteilnehmern. Auf diese herausra- Schleswig-Holsteins Super-Azubis gende Leistung dürfen Sie stolz sein. Nut- zen Sie den Rückenwind dieser Ehrung für Ihren weiteren Lebensweg.“ Zugleich Große Auszeichnung für mehr als ehe- • Moritz Schnack, Kaufmann für audiovi- beglückwünschten der Bundespräsident malige Auszubildende: Bundespräsident suelle Medien und Schweitzer auch die Ausbildungsbe- Frank-Walter Steinmeier und Eric Schweit- • Jonathan Bornholdt, Kaufmann im triebe, die diese Erfolge mit ihrem En- zer, Präsident des Deutschen Industrie- und Groß- und Außenhandel, Fachrichtung gagement für den Fachkräftenachwuchs Handelskammertags (DIHK), ehrten die Großhandel ermöglicht hatten. Entertainerin Barbara jungen Leute im Dezember in Berlin für • Hans Jörn Rüpcke, Land- und Bauma- Schöneberger führte durch die Veranstal- ihre herausragenden Leistungen in den Ab- schinenmechatroniker tung. red �� Foto: DIHK/Jens Schicke schlussprüfungen. Auch fünf Absolventen aus Schleswig-Holstein nahmen die Glück- Eric Schweitzer würdigte die Super- Porträts der Bundesbesten wünsche entgegen: Azubis in seiner Eröffnungsrede im Hotel www.ihk-sh.de • Tjaark Krätzer, Automobilkaufmann Maritim: „Sie sind die bundesweit besten (Dokument-Nr. 4272460) • Paulina Muxfeldt, Hauswirtschafterin Azubis Deutschlands in Ihrem Ausbil- Jugend forscht zweiten Mal nach 2011 in Kiel wieder in Schleswig-Holstein ausrichten zu dürfen“, sagte Dr. Philipp Murmann, Unterneh- Bundesfinale 2022 in Lübeck mer und Präsident des Forschungsforums Schleswig-Holstein, im Dezember bei der Unterzeichnung des Projektvertrags mit der Stiftung Jugend forscht im Lübecker Rathaus. L übeck wird Austragungsort des Bundesfinales des Wett- Das Forschungsforum erwartet einschließlich der bewerbs Jugend forscht. Auf Einladung des Forschungs- Jurymitglieder und Unterstützer rund 600 Teilnehmer rund forums Schleswig-Holstein kommen vom 26. bis zum um den Wettbewerb. Murmann ist zuversichtlich, die für das 29. Mai 2022 junge Forscher aus ganz Deutschland nach Budget benötigten 600.000 Euro vor allem mit Spenden aus Schleswig-Holstein. „Wir freuen uns, den Wettbewerb zum der Wirtschaft zusammenzubekommen: „Hier ergreift der Mittelstand die Initiative – sein Interesse besteht darin, den Nachwuchs für naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern.“ Die Ausrichtung des Bundesfinales löse viel Positives im je- Zitat des Monats weiligen Gastgeberland aus, betonte Dr. Nico Kock, Vorstand der Stiftung Jugend forscht. Lübecks Bürgermeister Jan Linde- nau sieht in der Aktion ein gutes Marketing für den Standort. „Nazis raus.“ „Die drei IHKs in Schleswig-Holstein waren von Anfang Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin, an Mitglieder des Forschungsforums“, sagte Lars Schöning, am 1. Januar 2019 auf Twitter. (Und die deutsche Wirtschaft ist mit stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig- einer Resolution für Weltoffenheit und gegen Ausländerfeindlichkeit Holstein. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, mit Nachwuchs- ins neue Jahr gestartet: www.bit.ly/resolution-dihk) förderung im MINT-Bereich dem Fachkräftemangel in tech- nischen Berufen zu begegnen.“ (Siehe auch Seite 16) red �� 4 02/19
Neues im Norden �� New Energy Days Köpfe der Wirtschaft Energiemesse in zwei Formaten V om 21. bis 24. März finden in Husum die New Energy Die HypoVereinsbank hat am 1. Dezember 2018 Days statt. Die etablierte Messe ist erstmals aufgeteilt in Jörg Frischholz zum neuen Leiter des Firmenkun- zwei Formate: Die Fachmesse New Energy Expert vom dengeschäfts in der Region Nord ernannt. Er löst 21. bis 23. März richtet sich an Fachleute der Erneuerbare- damit Philipp Reimnitz ab, der in die Unternehmens- Energien-Branche. Ergänzt wird die Messe durch ein vielfäl- zentrale in München zurückkehrt. Frischholz ver- tiges Angebot an Vorträgen, Diskussionsforen und Projekt- antwortet von Hamburg aus die Beratung von Un- vorstellungen verschiedener Partner, unter anderem ist das ternehmern in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Projekt Furgy Clean Innovation dabei. Der Branchentreff lädt Hamburg und Bremen. Zuvor hat er von Berlin aus das Firmenkun- interessiertes Fachpublikum zum Austausch und Netzwerken dengeschäft der HypoVereinsbank in Ostdeutschland geleitet. Diese ein. Das zweite Format ist die New Energy Home, die vom Funktion behält er vorläufig bei. Zudem war Frischholz für die Initia- 22. bis 24. März stattfindet und als Publikumsmesse konzipiert tive der Bank zur Finanzierung der Digitalisierung des Mittelstands ist. Sie widmet sich den Themen umweltgerechtes Bauen und mitverantwortlich. nachhaltiger Konsum. red �� Wissenschaftsministerin Karin Prien hat D r. Albert de Grave zum Professor an der Dualen Hochschule Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein (DHSH) ernannt. Der gebürtige Niedersachse lehrt seit April 2018 unter anderem Hu- Gesamtangebot 2019 ist online man Resource Management und Corporate Gover- nance. Zudem leitet er als Gründungsdekan den M it rund 300 Bildungsgängen startet die Wirtschafts- Fachbereich Betriebswirtschaftslehre. Vor seinem akademie Schleswig-Holstein in das neue Jahr: Ne- Wechsel an die DHSH war de Grave Senior Vice President Human Fotos: HypoVereinsbank, Wirtschaftsakademie, Elena Vogt/Universität zu Lübeck ben Lehrgängen der höheren Berufsbildung mit Resources E.ON SE und unter anderem für den gesamten Personal- IHK-Abschluss, kombinierten Aus- und Weiterbildungsmo- bereich der E.ON in Deutschland verantwortlich. „Durch seine beruf- dellen für Handel, Systemgastronomie oder Tourismus und lichen Erfahrungen im Bereich Human Resources wird er als Grün- kaufmännischen Fortbildungen mit Zertifikatsabschluss zäh- dungsdekan unseres Fachbereichs Betriebswirtschaftslehre wichtige len auch Qualifizierungen für Ausbilder sowie Seminare im Impulse für den Ausbau und die Weiterentwicklung unserer dualen Qualitätsmanagement, im Personalwesen oder rund um Di- Studiengänge geben“, so DHSH-Präsidentin Professor Dr. Christiane gitalisierungsthemen zu den Bildungsgängen der Wirtschafts- Ness. akademie, die landesweit zu buchen sind. Hinzu kommen die Bachelorstudiengänge der Dualen Hochschule Schleswig-Hol- Professor Dr. Christian Sina hat die Stiftungspro- stein, die als Hochschule für angewandte Wissenschaften in fessur für den neu eingerichteten Stiftungslehrstuhl Trägerschaft der Wirtschaftsakademie die Tradition der bis- Ernährungsmedizin an der Universität zu Lübeck herigen akademieeigenen Berufsakademie fortsetzt. Ein Semi- übernommen. Am 4. Dezember 2018 stellten die Uni narkatalog in gedruckter Form wurde für 2019 nicht aufgelegt, und das Gesundheitsunternehmen Fresenius Kabi, alle Fortbildungen finden sich ausschließlich auf der Website das die Einrichtung des neuen Lehrstuhls unter- der Wirtschaftsakademie. red �� stützt, ihre Kooperation im Bereich der Ernährungs- medizin vor. Sina ist Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin und Angebotsübersicht im Video Leiter des Studiengangs Medizinische Ernährungswissenschaft der www.wak-sh.de/huberswelt Universität. �� Cisco Meraki ist das Cloud-Management IT-Portfolio Erfahren Sie mehr auf der IT for Business in den Lübecker Media Docks am 6.2.2019 tenzing - Dr. Müller & Partner GmbH IT-Solutions Hutmacherring 6 | 23556 Lübeck | Tel. 0451 873000 | kontakt@tenzing.de Ihr Partner für 02/19 5
�� Titelthema Energiekosten senken Gastgeber im Landhaus Gardels: Claudia und Jan Peters Worlée Chemie GmbH: Teilansicht des Werks in Lauenburg Mitarbeiter der Steinbeis Papier GmbH an einer Papiermaschine Augen auf für Potenziale Energiesparen im Unternehmen 2018 lagen die Strompreise für deutsche Mittelständler an der Spitze der Europäischen Union. Für viele Unternehmen sind die Energiekosten eine ernste Herausforderung: Dr. Volker Gehr von der Steinbeis Papier GmbH, Jan Eschke von der Worlée Chemie GmbH und Jan Peters vom Landhaus Gardels haben der Wirtschaft gezeigt, wie sich Energiekosten nachhaltig einsparen lassen. F ür Steinbeis Papier in Glückstadt ist Energieeffizienz stoß halbiert. Wir arbeiten nun mit Ersatzbrennstoffen und längst kein Neuland mehr. In den 70er-Jahren startete das Abfällen aus dem Umland“, erklärt Gehr. Im Unternehmen Unternehmen seine „Papierwende“. Die Idee: Die Her- kümmert sich eine Energiemanagerin um die zentralen Pro- stellung hochwertiger Papiere muss möglich sein, ohne wert- zesse. „Wir haben unzählige Messstellen installiert, um erst volle Ressourcen wie Wasser, Energie und Holz intensiv zu einmal zu sehen, wo wir einsparen können.“ So seien etwa nutzen. Die Rechnung ging auf. „Heute sind wir eine der mo- auch die Druckluftsysteme nicht zu unterschätzen. Das Auf- dernsten Recyclingpapierfabriken in Europa“, sagt Geschäfts- finden von Leckagen spiele eine wichtige Rolle, so Gehr. Dank führer Dr. Volker Gehr. „Energie ist bei uns extrem wichtig. des Kraftwerks kann das Unternehmen 100 Prozent des be- Nach unserem zentralen Rohstoff – 100 Prozent Altpapier – nötigten Wasserdampfes selbst erzeugen. Die Stromerzeugung steht der Energieverbrauch an zweiter Stelle.“ Was das bedeu- liegt dagegen bei 50 Prozent. „Das war eine bewusste Entschei- tet, zeigt eine Investition im Jahr 2010: „Ein neues Kraftwerk dung. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung und unserem Fokus für 100 Millionen Euro ist keine Kleinigkeit.“ Zum Vergleich: auf der Dampferzeugung können wir einen Wirkungsgrad von Steinbeis hat in etwa einen Jahresumsatz von 180 Millionen 87 bis 89 erzielen.“ Das entspricht dem Dreifachen einer nor- Euro. „Dank dieser Investition haben wir unseren CO2-Aus- malen Müllverbrennungsanlage. 6 02/19
Titelthema Energiekosten senken �� Strom selbst produzieren Ein Unternehmen ma beschäftige, desto komplexer würden die mit einer langen Tradition ist das Landhaus Maßnahmen, so Eschke. „Als wir anfingen, Gardels in St. Michaelisdonn. In fünfter Gene- konnten wir schnell große Erfolge erzielen. ration leiten Jan Peters und seine Frau Claudia Mittlerweile sind größere Investitionen un- den Familienbetrieb in Dithmarschen. „Uns abdingbar, um weiterzukommen.“ Dennoch: gibt es bereits seit 1882. Seit damals hat sich Solche Investitionen müssten in ei- natürlich eine Menge getan“, sagt Peters, der nem wirtschaftlichen Verhältnis zum „Wichtig vor 21 Jahren den Betrieb übernahm. „Wir sind Ergebnis stehen. Wichtig sei es zu- ist es, die ein Hotel mit 50 Zimmern. Wir brauchen im dem, die Mitarbeiter bei dem Thema Mitarbeiter laufenden Betrieb viel Energie. Da ist es für Volker Gehr, einzubinden, davon ist Eschke über- die Kostenseite entscheidend, sich rechtzeitig Steinbeis Papier zeugt. So beschäftigt Worlée eine einzubinden.“ Gedanken zu machen.“ Und das hat der Ge- Energiemanagerin und lässt Auszu- schäftsführer getan: „Heizen war immer schon bildende zu Energiescouts weiterbilden. „Das ein großes Thema für uns. Als der alte Gaskes- ist ein anhaltender Sensibilisierungsprozess. sel kaputtging, habe ich mich umgehört, was Umweltschutz und Ressourcenschonung set- es für Alternativen gibt. So sind wir zu unse- zen Mitarbeiter voraus, die mit wachen Augen ren ersten Blockheizkraftwerken gekommen“, durch das Unternehmen gehen und Einspar- erzählt Peters. In den folgenden Jahren wurde potenziale erkennen“, so Eschke, der früher dann das energieintensive Schwimmbad zuge- selbst Energiemanager im Unternehmen war. schüttet und durch eine moderne Saunaland- „Natürlich muss man bei großen Maßnah- schaft ersetzt. „Durch den Austausch unserer men manchmal den Zeitraum über den übli- Wärmepumpe gegen zwei weitere Blockheiz- Jan Eschke, chen Investitionshorizont hinaus betrachten“, kraftwerke 2008 und fünf neue Warmwasser- Worlée Chemie gibt Eschke zu bedenken. Zuletzt gelte es, das speicher konnten wir dann unseren Energie- Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren und verbrauch nochmals um ein Drittel reduzieren.“ Neben einer die Maßnahmen effektiv aufeinander abzustimmen. �� Fotovoltaikanlage 2011 war das größte Projekt der Austausch der alten Küche im Jahr 2014. „Die Küche ist einer der größten Autor: René Koch, IHK-Redaktion Schleswig-Holstein Energiefresser in so einem Betrieb. Wir sind von Gas auf einen rene.koch@flensburg.ihk.de vollelektrischen Betrieb umgestiegen und können so unsere Eigenproduktion an Strom im Haus optimal nutzen“, erklärt Mehr unter Peters. Die vielen Einzelmaßnahmen aufeinander abzustim- www.worlee.de men sei das Schwierigste gewesen. Damit alle Systeme und www.stp.de Maßnahmen miteinander optimal zusammenarbeiten, waren www.landhaus-gardels.de Messpunkte und auch externes Know-how notwendig. „Für ein altes Hotel ist das ein echter Aufwand, doch langfristig zahlt er sich aus.“ Wärmeverluste vermeiden Auch für Worlée Chemie in Lauenburg und Lübeck ist Energieeinsparung längst Teil der Unternehmensstrategie. „Wir engagieren uns bereits seit Jah- ren in diesem Bereich. Einsparungen spielen eine wichtige Rolle, doch auch der Klimaschutz ist uns ein wichtiges Anlie- gen“, erklärt Jan Eschke, Prokurist des Unternehmens. So ist Fotos: Jenner Egberts Fotografie, Landhaus Gardels, Steinbeis Papier GmbH Worlée Chemie auch Mitglied in der Exzellenzinitiative Kli- maschutz-Unternehmen e. V., einem Zusammenschluss von Unternehmen in Deutschland, die Vorreiter bei Klimaschutz und Energieeffizienz sein wollen. Der Physiker Eschke ist bereits seit 26 Jahren im Betrieb. „Ich kenne hier die meisten Prozesse und schaue immer, ob wir irgendwo noch besser werden können.“ Worlée arbeitet viel mit Wärme. „Unsere Heizung funktioniert mit Thermalöl. Dieses hat eine Tem- peratur von etwa 300 Grad. Wärmeverluste sind hier natür- lich ein großes Thema“, so Eschke. Eine bessere Isolierung der Reaktionsbehälter hat dem Unternehmen jährlich etwa Bringen Sie die zehn Prozent des Gasverbrauchs gespart. „An solche Lösun- gen kommt man nur durch langsames Herantasten. Es muss Zukunft auf die Straßen wirtschaftlich bleiben.“ So konnten die Pumpen, die das mit unseren Ladelösungen für E-Autos Thermalöl an den Verbraucher bringen, erst isoliert werden, Powered by als ein neuer Typ erhältlich war. „Hätten wir vorher isoliert, Ladesäulen wären unsere Techniker im Wartungsfall nicht mehr an die und Wallboxen Dichtungen gekommen.“ Je länger man sich mit dem The- unter: www.hansewerk.com/ ladelösungen 02/19 7
�� Titelthema Energiekosten senken Staatsanteil belastet Betriebe Strompreise Viele Stromversorger haben zum Jahresbeginn ihre Preise angepasst. Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland lag 2018 für Haushalte und kleine Gewerbe bei 29,44 Cent pro Kilowattstunde. Für 2019 ist damit zu rechnen, dass die Schwelle von 30 Cent/kWh überschritten wird. So lagen die Spotmarktpreise an der Leipziger Strombörse Anfang 2018 noch bei knapp mehr als 30 Euro pro Mega- wattstunde (drei Cent/kWh), nun sind sie auf rund 50 Euro/MWh (fünf Cent/ kWh) gestiegen. Treiber sind vor allem die gestiegenen Preise für CO2-Emissi- onszertifikate, die sich 2018 von knapp mehr als fünf Euro pro Tonne auf rund 20 Euro pro Tonne erhöht haben. Wirtschaft entlasten Der Anstieg der Preise an den Spotmärkten belastet gerade die energieintensiven und gewerblichen Abnehmer. Auch nach Abzug der Erleich- terungen bei Umlagen, Netzentgelten und der Stromsteuer wird der Strombe- zugspreis für Großabnehmer 2019 vor- aussichtlich einen neuen Höchststand er- reichen und sich bei mehr als zehn Cent/ kWh einpendeln. Die Wettbewerbsfähig- keit der deutschen Industrie wird sich da- Foto: EEX her wohl weiter verschlechtern. Die hohen Strompreise in Deutsch- Handelsraum der Leipziger Strombörse EEX land sind für die Unternehmen seit Jah- ren eine steigende Belastung. Die IHK G ründe dafür sind weniger die Anders sieht es bei Netzentgelten aus: Schleswig-Holstein fordert daher eine Erzeugung oder der Vertrieb, Diese werden insbesondere im Norden Absenkung der Stromsteuer, einen for- sondern staatlich induzierte Um- deutlich zunehmen, in Schleswig-Hol- cierten Netzausbau und eine verstärkte lagen, Abgaben und Steuern. Den der- stein und Hamburg um zwölf Prozent, Sektorkopplung. Ob diese Maßnahmen zeit größten Anteil bei den Umlagen hat in erster Linie durch Redispatch-Maß- greifen, wird sich zeigen: Aktuelle Studi- die EEG-Umlage mit 6,79 Cent/kWh. nahmen, mit denen Transportengpäs- en deuten darauf hin, dass sich bei einem Diese wird 2019 allerdings leicht auf se im Stromnetz behoben werden. Ein schnellen Braunkohleausstieg der Strom- 6,41 Cent/kWh sinken. weiterer Treiber ist der Netzausbau, preisanstieg weiter anheizen würde. der sich erst in den kommenden Jahren Unternehmen können auch selbst ak- senkend auf den Strompreis auswirken tiv werden: Mit Energiesparmaßnahmen DIHK-Faktenpapier wird. 2019 wird erstmals eine sogenann- lassen sich steigende Strompreise zumin- Worin liegen die Ursachen für Preissteige- te Offshore-Netzumlage erhoben, die dest teilweise kompensieren. Die IHKs rungen? Wie wird sich der Strompreis entwi- 0,42 Cent/kWh beträgt. Mit zunehmen- unterstützen ihre Mitgliedsunternehmen ckeln? Was kann die Politik tun, um Strompreise dem Ausbau der Netzanbindungen der daher weiterhin bei der Verbesserung zu senken oder ihre Steigerung zu dämpfen? Offshore-Windparks wird diese Umlage der Energieeffizienz, der Informations- Mit dem Faktenpapier „Strompreise in Deutsch- vermutlich weiter steigen. vermittlung zu Energieaudits und Ener- land“ will der DIHK Antworten auf diese Fragen Insgesamt werden 2019 im Bundes- giemanagementsystemen und helfen bei geben – und für mehr Transparenz in der Strom- durchschnitt alle staatlich induzierten der Initiierung von Energieeffizienz- preisdebatte sorgen. �� Strompreisbestandteile mit 16,37 Cent/ netzwerken. �� kWh einen neuen Höchststand errei- Faktenpapier zum Download chen. Dies entspricht einem durch- Autor und Kontakt: Dr. Klaus Thoms www.ihk-schleswig-holstein.de schnittlichen Strompreisanteil von rund IHK zu Kiel, Innovation und Umwelt (Dokument-Nr. 125078) 54 Prozent. Hinzu kommt, dass auch Telefon: (0431) 5194-233 die Großhandelspreise für Strom in den thoms@kiel.ihk.de letzten Monaten deutlich gestiegen sind: 8 02/19
Effektiv CO2 reduzieren Emissionshandel Die Europäische Union will ihre Treibhaus gasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Ein wichtiges Instrument dafür ist das Emissions- handelssystem (EU-ETS), das grundlegend reformiert wurde. B ereits 2005 startete als zentrales teilnehmer der EU-Staaten sowie Nor- Element der Reduzierung von wegens, Islands und Liechtensteins um Treibhausgasemissionen der 43 Prozent sinken. Handel mit CO2-Zertifikaten in der EU. Obwohl die Regelungen – vorbehalt- So sollte ein Marktmechanismus für lich der Zustimmung der EU-Mitglieds- den CO2-Ausstoß erzeugt und dieser staaten – erst 2021 in Kraft treten, steigt dadurch reduziert werden. Doch die Re- der Preis schon jetzt. Derzeit werden die duzierungseffekte traten nicht ein. Statt Zertifikate mit 20 bis 25 Euro gehandelt. der erwarteten 40 bis 60 Euro pro Tonne Das liegt vor allem an der Bevorratung CO2 wurde nur ein Preis zwischen fünf großer CO2-Emittenten, die sich aktuell und acht Euro je Tonne erreicht. noch günstig mit Zertifikaten eindecken, Der Europäische Rat und das um sie später anzuwenden. Der Bundes- Europäische Parlament haben sich daher tag hat im November die Novelle des auf eine grundlegende Reform des EU- Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ETS verständigt. Sie ist im April 2018 in zur Umsetzung der EU-Regelungen be- Kraft getreten und bildet den Rahmen schlossen. für die vierte Handelsperiode (2021 bis Zentrale Anliegen der IHK-Orga- 2030). Dabei soll die Gesamtmenge der nisation wurden berücksichtigt, wie erlaubten Emissionen 2021 bis 2030 etwa Erleichterungen bei der Emissi- jährlich um 2,2 Prozent sinken. onsberichterstattung für Anlagen mit Foto: iStock.com/pixel1962 Man einigte sich zudem auf eine jährlichen Emissionen von bis zu 5.000 verschärfte Anwendung der Marktsta- Tonnen CO2, vereinfachte Emissions- bilitätsreserve. Die Menge an Emissi- nachweise für Anlagen mit jährlichen onszertifikaten, die dieser Mechanismus Emissionen von bis zu 2.500 Tonnen ab 2019 abschöpfen soll, wird fünf Jahre CO2 oder Vereinfachungen für die Ve- lang von zwölf auf 24 Prozent erhöht. rifizierung von Emissionsberichten. Zwei Milliarden Zertifikate werden da- Os �� mit in einer Reserve geparkt oder ge- löscht. Mit dieser Verknappung hofft die Mehr unter EU, dass der Preis steigt und die Emissi- www.bmu.de/emissionshandel onen der derzeit rund 11.000 Handels 02/19 9
Heinrich Gärtner (links) und Ove Petersen (rechts), Gründer und Geschäftsführer von GP Joule, sowie Frank Zimmermann (Zweiter von links) und Joachim Herrmann, Geschäftsführer des Foto: H-Tec Systems GmbH Tochterunternehmens H-Tec Systems, vor einem im Bau befindlichen PEM- Elektrolyseur aus der Serie ME 100/350 Mobil mit Wasserstoff Projekt von GP Joule Bei der Energiewende spielt Wasserstoff eine wachsende Rolle. Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute beschäftigen sich mit der Nutzung des aus grünem Strom gewinnbaren Energieträgers. So auch die GP-Joule-Unternehmensgruppe im nordfriesischen Reußenköge, die jetzt das bisher größte Wasserstoff-Mobilitätsprojekt in Deutschland an den Start gebracht hat. M it dem Projekt eFarm will Brennstoffzellen-Pkws für den firmen- wären, könnten sie zum Beispiel den GP Joule eine Wasserstoff- eigenen Fuhrpark anschaffen. Überschussstrom aus den Windkraft- Infrastruktur von der Erzeu- Herz des Projekts sind die sogenann- anlagen langfristig einspeichern. Damit gung über die Verarbeitung bis hin zur ten PEM-Elektrolyseure der unter an- unterstütze diese Technologie nicht nur Flottennutzung realisieren. In Nord- derem in Braak und Lübeck ansässigen die Netzstabilität, sondern könne stets friesland soll mit dem Projekt eine GP-Joule-Tochter H-Tec Systems, die aus dem günstigsten Strom Wasserstoff Versorgungssicherheit für 100 Prozent den Wasserstoff aus dem in regionalen erzeugen. Darüber hinaus hätten Fahr- grünen, regional erzeugten Wasserstoff Windparks erzeugten Strom produzie- zeuge mit Wasserstoffantrieb im Ver- für die Bürger und Unternehmen, die ren werden. „Pro Tag können wir bis gleich zu E-Fahrzeugen mit Batterie eine sich ein Wasserstoff-Fahrzeug anschaf- zu 500 Kilogramm grünen Wasserstoff deutlich höhere Reichweite und kürzere fen wollen, hergestellt werden. „Der erzeugen, mit dem wir bis zu 17 Was- Betankungszeit. Name eFarm ist bewusst serstoff-Busse betanken können“, erklärt All dies hat auch das Bundesverkehrs- Höhere Reichweite gewählt: Wir wollen H-Tec-Systems-Geschäftsführer Frank ministerium überzeugt, das 50 Prozent und kürzere ein gemeinschaftliches, Zimmermann. Die bei der Erzeugung der Investitionssumme von 16 Millio- Betankungszeit nachhaltiges Wirtschaf- entstehende Abwärme soll in die lokale nen Euro übernimmt. Die andere Hälf- ten mit erneuerbaren Wärmeversorgung fließen. Die sichtbare te kommt von GP Joule. Seit Ende 2018 Energien in die Gesellschaft bringen“, Nutzung der grünen Energie im ÖPNV befindet sich das Projekt in der Umset- betont Geschäftsführer Ove Petersen. werde zusätzlich zur Akzeptanz der Er- zungsphase. Neben der Mobilität sehen Konkret will die von GP Joule gegrün- neuerbaren bei den Bürgern beitragen, Petersen und seine Kollegen noch viele dete eFarming GmbH & Co. KG mit so Ove Petersen. weitere Einsatzmöglichkeiten für ihre ihren Partnern – etwa Windparks, Elektrolyseure, etwa in energieintensiven Wärmekunden, Standortgeber für Was- Netzstabilität Die Vorteile von grünem Branchen wie Raffinerien, der metallver- serstofftankstellen, regionale Banken Wasserstoff für die Verkehrswende seien arbeitenden Industrie, der Chemie- oder und Stadtwerke, Busbetreiber, Werk- vielfältig, erklärt Petersen: Die Elektroly- der Lebensmittelbranche. �� stätten, Speditionen und mögliche seure könnten die Stromnetze entlasten Wasserstoffabnehmer – fünf Standorte und damit eine hohe Systemdienlichkeit zur Wasserstoffproduktion sowie zwei generieren, die die Kosten des Netzaus- Autorin: Andrea Henkel Wasserstofftankstellen in Husum und baus und damit die der Energiewende Freie Journalistin Niebüll errichten und darüber hinaus senken würde. Weil die Elektrolyseure redaktion@ihk-sh.de zwei Brennstoffzellenbusse und fünf permanent ans Stromnetz angebunden 10 02/19
Titelthema Energiekosten senken �� Energiewendebarometer Der Norden sieht die Chancen Die Unternehmen in Norddeutschland beurteilen die Auswir- Eigenversorgung Bedeutend bleibt die Entlastung bei den kungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit Stromkosten: 63 Prozent der befragten Betriebe plädieren dafür, leicht positiv. Dies zeigen die Zahlen des bundesweiten DIHK- Steuern und Abgaben zu senken. Zudem stehen viele Ziele und Energiewendebarometers 2018. Auf einer Skala von minus 100 bis Maßnahmen der Energiewende nach wie vor unverbunden ne- plus 100 bewerten die befragten Betriebe die Auswirkungen auf die beneinander. Ein Großteil der Wirtschaft empfiehlt der Politik, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit plus 5,4. Koordinierung zu verbessern. Anders wird die Energiewende im Osten (mi- Neben den drei Hauptforderungen – Netzausbau beschleu- nus 3,2), Westen (minus 4,4) und Süden (minus Steigendes nigen, Entlastung bei den Stromkosten und Energiewende 2,8) bewertet. Bundesweit beobachtet die Wirt- Interesse an koordinieren – zeigt die Befragung ein steigendes Interesse schaft die Entwicklung genau. Über alle Bran- Stromspeichern an Stromspeichern und einen Trend zur Eigenversorgung. chen, Unternehmensgrößen und Regionen hin- Außerdem nimmt der Anteil an Fahrzeugen mit alternativen weg sehen die Unternehmen aktuell Risiken und Chancen nahezu Antrieben in den Betrieben zu und regionaler Ökostrom ist immer ausgeglichen. Allerdings hat sich erstmals seit 2014 die Bewertung gefragter. gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Das Energiewendebaro- „Die Kernforderungen stehen im Einklang mit den energiepo- meter basiert auf 2.167 Antworten einer Befragung von Betrieben litischen Positionen der IHK Schleswig-Holstein. Ein intelligenter quer durch alle Branchen und Regionen in Deutschland. und effektiver Netzausbau, adäquate Energiepreise sowie eine Ver- Aus den Ergebnissen leiten sich Empfehlungen an die Politik ab: besserung der Energieeffizienz werden auch von der Mehrheit der Die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare betrifft hiesigen Unternehmen unterstützt“, so Friederike C. Kühn, Präsi- nicht allein die Erzeugung, sondern erfordert eine Änderung des dentin der IHK Schleswig-Holstein. red �� gesamten Energieversorgungssystems – der Netzinfrastruktur, der Netzsteuerung, der Speicherung und der Nachfrage. Die Studie zum Download dringendste Herausforderung betrifft die Netzinfrastruktur: Mehr www.bit.ly/energiewende-barometer als drei Viertel der Befragten fordern einen zügigen Netzausbau. Schleswig-Holstein Der echte Norden IB.SH- Unternehmerinnenpreis 2019 Auszeichnung für erfolgreiche Frauen Von funktionalen Mehrzweckhallen über energieeffiziente Gewerbeanlagen in Hybridbauweise bis zu großen Jetzt bewerben bis Logistikimmobilien – wir planen, entwickeln und bauen zum 8. März 2019 mit den Werkstoffen Beton und Stahl, aber am liebsten mit Holz, für die Zukunft! Industrie- und Gewerbebau | Logistikimmobilien Mehrzweckhallen | gewerblicher Wohnungsbau lich: Zusätz ung e ic h n Ausz Von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen einer Übergabe bieten wir Ihnen als Generalunter- merin! Newco nehmer qualitativ hochwertige, wirtschaft- liche Komplettlösungen für Ihr Bauprojekt. www.ibsh-unternehmerinnenpreis.de Besser bauen. Mit Holz. Wir danken für die Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig- Kontaktieren Sie uns - wir beraten Sie gerne! Holstein und der IHK Schleswig-Holstein Gebr. Schütt KG | Tel.: 04858 1800-0 | www.schuett-holzbau.de 02/19 11
�� Titelthema Energiekosten senken Rückenwind für Optimierung Förderungen Energieeffizienz Energie wird für viele Unternehmen 2019 wieder teurer, daher ist es sinnvoll, über die Reduzierung der Verbräuche durch gesteigerte Energieeffizienz nachzudenken. Der Bund unterstützt Unternehmen durch die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen – seit 1. Januar gebündelt in einem Programm. Ebenso gibt es auf Landesebene attraktive Förderungen und Beratung von der IHK. nen Unternehmen seit Januar 2019 mit nur einem Konzept die Förderung mehrerer Maßnahmen beantragen. Im Antragsver- Förderung des Bundes fahren können die Betriebe zwischen einem Investitionszu- Seit 1. Januar 2019 werden bewährte Fördermaßnahmen schuss (Abwicklung durch das Bafa) oder einen zinsvergüns- des Bundes für Unternehmen in einem Programm gebün- tigten Kredit mit Tilgungszuschuss (über die KfW) wählen. delt – mit einem Investitionszuschuss oder einem zinsgüns- www.deutschland-machts-effizient.de tigen Kredit mit Teilschuldenerlass. Das neue Investitionspro- gramm trägt den Titel „Energieeffizienz und Prozesswärme Bundesförderung im Wettbewerb aus erneuerbaren Energien in der Wirtschaft – Zuschuss und Ergänzend zu dieser „klassischen“ Projektförderung wird Kredit“. Durch die Bündelung bewährter Fördermaßnahmen voraussichtlich Ende März eine wettbewerbliche Förde- soll die Antragstellung erleichtert werden, zum Beispiel kön- rung von Energieeffizienz- und Prozesswärmemaßnahmen PR und Kommunikation & Druckereien und Werbeagenturen in der Region Zuverlässigkeit Beratung. Konzeption. Umsetzung. www.werbeagentur-braemer.de 830003809029 Braemer.indd 1 21.12.18 12:48 Siebdruck DRUCKHAUS MENNE Digitaldruck ... MEHR ALS EINE DRUCKEREI Beschriftung VOLLVERKLEBUNG Veredelung BESCHRIFTUNG SCHEIBENTÖNUNG LACKSCHUTZFOLIE DRUCKEREI: RAPSACKER 10 · COPYSHOP: KANALSTR.68 · LÜBECK TEL. 0451 75 000 · WWW.MENNE.DE www.vonZ.de WWW .CARCAPE .CARCAPE CARCAPE..DE 830003409068 Druckhaus Menne.indd 1 11.05.18 13:21 12 02/19
Titelthema Energiekosten senken �� starten. In diesem auf Energetische Optimierung in KMU (enOpt.KMU) den Erfahrungen des Die IB.SH Energieagentur bietet Unternehmen flankie- Pilotprogramms „Step rend zur Landesförderung eine individuelle Initialberatung up!“ beruhenden För- an. Dazu wird die Beschäftigung einer Person gefördert, die derprogramm wird es das Unternehmen beim Aufbau beziehungsweise bei der keine festgelegten För- Verstetigung eines Energiemanagementsystems auf Basis be- derquoten geben. Die reits durchgeführter Einzelmaßnahmen unterstützt, um da- Unternehmen entschei- mit den Gesamtenergieverbrauch des Unternehmens auch den im vorgegebenen langfristig zu senken und die Energieeffizienz kontinuierlich Rahmen selbst, welche zu verbessern. Foto: iStock.com/ugde Förderung sie für die www.ib-sh.de/energieagentur geplante Effizienzmaß- nahme beantragen. Den Kostenloses Energiecoaching durch die IHK Zuschlag – und damit In einer Erstberatung durch die Energieexperten der die Förderung – bekom- IHK wird zu den Energieeffizienzpotenzialen und zu mög- men die Projekte mit lichen Fördermitteln informiert. So kann Unternehmen der der besten Fördereffizienz. Je höher die CO2-Einsparungen Einstieg in das Thema Energieeffizienz ermöglicht werden. pro „Förder-Euro“ sind, desto besser stehen die Chancen im Das Angebot des Energiecoaching steht jedem Unternehmen, Wettbewerb. unabhängig von Größe und Mitarbeiterzahl, frei. www.deutschland-machts-effizient.de www.ihk-sh.de (Dokument-Nr. 111451) Investitionsförderung des Landes Autorin: Kathrin Ostertag, IHK zu Lübeck Das Land Schleswig-Holstein fördert kleine und mittlere Innovation und Umwelt, ostertag@ihk-luebeck.de Unternehmen im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft bei Maßnahmen zur energetischen Optimierung ihres IHK-Website – Infos und Ansprechpartner Energieeffizienz Betriebs. www.ihk-schleswig-holstein.de (Dokument-Nr. 3803830) www.ib-sh.de/lpw Datenschutz Ihre IT-Abteilung. Kompetenz Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten externer Datenschutz Datenschutzsoftware Systemhaus DSGVO Comteam IT Datenschutzassistent Möchten Sie Ihre Anzeige in dieser Rubrik platzieren? Rufen Sie uns an: 04 51/70 31-2 85 02/19 13
Autonom Foto: Claudia Eulitz, Uni Kiel und vernetzt Der NAF-Bus auf dem Campus der Uni Kiel Innovative Verkehrsprojekte Grüne Energie, ein wachsendes Breitbandnetz, ein breites Innovationsnetz- werk: Schleswig-Holstein bietet sehr gute Voraussetzungen für einen Mobilitätswandel. Zwei Modellprojekte nutzen dies. Sie testen und entwickeln autonome Verkehrssysteme in und für Schleswig-Holstein. D as erste Projekt ist besonders at- Mitfahrt kostenlos Gebaut wurden die tonome Verkehre im urbanen Umfeld: traktiv für ländliche Regionen. Busse im französischen Lyon. Sie sind CAPTin Kiel – Clean Autonomous Pu- Das Innovationsnetzwerk „Au- mit Sensoren, Lasern, Kameras und ei- blic Transport in Kiel. Im Rahmen des tonomes Fahren in ländlichen Räumen“ nem GPS-System ausgestattet und be- innovativen Projekts soll eine integrierte hat den NAF-Bus – den nachfragege- wegen sich mit 15 bis 20 Kilometern pro Mobilitätskette Wasser – Land entwickelt steuerten autonom fahrenden Bus – in- Stunde. In Enge-Sande soll vor allem die werden. Ziele sind etwa die Entwicklung itiiert. Koordiniert wird das Projekt von Anwendung getestet und weiterentwi- einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruk- der Beratungsgesellschaft EurA AG. Im ckelt werden. Im Verlauf des Projekts tur für die Kieler Region, die Kombinati- Rahmen der Förderrichtlinie „Automa- ist geplant, den Bus zum Transport von on autonomer Land- und Fährverkehre tisiertes und vernetztes Fahren“ wird Schulungsteilnehmern auf dem Campus mit innovativen Antrieben, die Redukti- es vom Bundesverkehrsministerium zu nutzen. In Keitum fährt der Bus auf on von Schadstoffemissionen, innovative mit 2,3 Millionen Euro gefördert. Zur- zwei Routen durch den Ort – als Verbin- Antriebskonzepte für die zivile Schiff- zeit sind zwei Elektrobusse unterwegs: dung zum Bahnhof und als touristischer fahrt und die optimale Vernetzung der Der erste fährt seit Sommer 2018 auf Rundkurs. Während der Wintermonate Wissenschaftsstandorte in Kiel. dem GreenTEC Campus in Enge-Sande ist er kürzer im Einsatz, im Sommer sind Das Projekt wird bereits von ei- (Nordfriesland), der zweite seit Februar längere Einsatzzeiten geplant – dafür ner breiten Gruppe aus Unternehmen, 2019 in Keitum auf Sylt. Ein dritter Bus muss er dann mittags an die Ladesäule. Wissenschaft, der Stadt Kiel, dem Land wird 2019 im Kreis Dithmarschen auf Die Mitfahrt ist kostenlos. Schleswig-Holstein, Institutionen und Fahrt gehen. Die Busse fahren zunächst automati- Zertifizierern getragen. Während 2018 siert und haben immer einen Operator die Weichen und der Rahmen gestellt an Bord. Wichtig ist den Betreibern, die wurden, sind für 2019 die Einrichtung Akzeptanz autonomer Busse zu erfah- eines Testfelds und die Entwicklung ei- ren. Bürger und andere Nutzer sollen nes Schiffskonzepts geplant. �� von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zu ihren Erfahrungen be- Autorin und Kontakt: Dr. Sabine Schulz fragt werden. IHK zu Kiel, Standortpolitik G E WE R B E B A U Land und Wasser Die CAU ist eben- Telefon: (0431) 5194-227 schulz@kiel.ihk.de im Passivhausstandard Bürogebäude, Produktions- und Lagerhallen falls Partner im Innovationsnetzwerk Am Mondsee 13 und stellte den NAF-Bus während der Mehr unter D -24568 Kaltenkirchen Fon – 0 41 91 /95 37 86-0 Digitalen Woche Kiel 2018 auf dem www.captin.uni-kiel.de Fax – 0 4191/ 95 37 86-9 Campus der Universität vor. Darüber www.naf-bus.de w w w. p a s s i v b a u . n e t hinaus gibt es in Kiel ein Projekt für au- 14 02/19
Titelthema Energiekosten senken �� Energie- und Gebäudeingenieure Neuer Master an der TH Lübeck Wer seine Ausbildung im Energie- und Gebäudeingenieurwesen (EGI) an der Technischen Hochschule Lübeck erfolgreich beendet, gestaltet den Be- reich nachhaltiges Bauen und Klima- schutz entscheidend mit. Nun soll ein weiterführender Masterstudiengang eingeführt werden. „Wer die Zukunft beeinflussen und seinen Beitrag zur Energiewende leis- ten möchte, ist hier genau richtig“, sagt Lasse Zapf, EGI-Student der ersten Stunde an der TH Lübeck. Er ist mitt- lerweile im fünften Semester und hat das Ziel klar vor Augen: „Wir lernen im EGI-Studium, nachhaltige Gebäu- de im Team zu entwickeln.“ Zapf sieht sich nach der Ausbildung nicht nur im Büro. „TA-Planung, also die technische Gebäudeausrüstung, muss kein reiner Bürojob sein – ich sehe die Leute auf der Baustelle, weil wir nicht nur planen, sondern auch zwischen den Akteuren vor Ort koordinieren und umsetzen.“ Nach dem Studium will er die fachliche Lücke zwischen Archi- für den technischen Ausbau vermittelbar – Tendenz steigend“, sagt tektur und TA-Planung im elterlichen Betrieb schließen. Er möch- Studiengangleiter Professor Dr. Dirk Jacob. Der Bedarf sei riesig, te, so sagt er, „gemeinsam mit anderen Fachleuten die Gebäude weiß Jacob und verweist auf viele weitere Tätigkeitsfelder: „Neben von morgen entwickeln“. den Ingenieurbüros suchen auch öffentliche Verwaltungen, die Industrie und vor allem die Gebäudetechnikindustrie händerin- Gute Aussichten EGI-Studierende wie Zapf sind gefragte gend Nachwuchskräfte.“ Fachleute, denn sie planen fachübergreifend neuartige Gebäude Aus diesem Grund soll ein weiterführender Masterstudiengang mit intelligenter und innovativer Bauwerkstechnik für sparsame EGI eingeführt werden, der als dualer Studiengang in und nachhaltige Energiesysteme. Schon im Studium werden die Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung Foto: iStock.com/nicexray Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, um klimagerechte Gebäude vorgesehen ist. red �� und deren Technik im Team mit Architekten und Fachplanern zu entwickeln, umzusetzen und im Betrieb zu optimieren. Mehr unter „Etwa 80 Absolventinnen und Absolventen wären pro Jahr al- www.bit.ly/th-egi lein in Schleswig-Holstein ohne große Probleme in Planungsbüros T- P LANER BUDGE online. u bjektba gn auer.de/o www.re GEWERBEBAU VITAL • Energieoptimiert bis Plus-Energie • Schlüsselfertig und nachhaltig aus Holz • Schnelles Bauen zum Festpreis REGNAUER FERTIGBAU – Ansprechpartner vor Ort: Jörg Lindner • Tel. +49 4122 9278091 • lindner@regnauer.de 02/19 15
�� Wirtschaft im Gespräch „Ein Bundesfinale wirkt als Impuls“ Jugend forscht 2011 fand der Bundeswettbewerb in Kiel und damit erstmals in Schleswig-Holstein statt – jetzt hat sich Lübeck die Austragung gesichert: 2022 kommt das Bundesfinale des großen Schüler- und Jugendwettbewerbs in die Hansestadt. Dr. Nico Kock, Mitglied des Vorstands der Stiftung Jugend forscht e. V., sprach mit der Wirtschaft über die Themen der Jungforscher, die Förderung junger Talente und die Möglichkeiten für Unternehmen, bei Jugend forscht mitzuwirken. Wirtschaft: Jugend forscht ist seit men bis zu DAX-Unternehmen – wäre mehr als 50 Jahren eine Erfolgsgeschich- Jugend forscht nicht denkbar. Sie rich- te. Von Anfang an war die Zusammen- ten die Mehrzahl der jährlich knapp arbeit mit der Wirtschaft Teil des Kon- 120 Wettbewerbe im ganzen Bundes- zepts. gebiet aus. Dieses Finanzierungsmodell Dr. Nico Kock: Ohne die Unterstüt- war die Idee des Jugend-forscht-Grün- Firma gegründet. Marc Brunke präsen- zungsleistung unserer Partner aus der ders und ehemaligen „Stern“-Chef- tierte beim Bundesfinale 1992 erfolg- Wirtschaft – von mittelständischen Fir- redakteurs Henri Nannen. Es hat uns reich ein innovatives glasfaserbasiertes nicht nur ermöglicht, den Wettbewerb Soundsystem, das er anschließend zum über die Jahrzehnte kontinuierlich zu Patent anmeldete. Mittlerweile beschallt erweitern, sondern war auch Grundlage er mit „Optocore“ weltweit Großveran- für die Schaffung der größten öffent- staltungen – von Olympischen Spielen lich-privaten Partnerschaft ihrer Art in bis zum katholischen Weltjugendtag. Deutschland. Wirtschaft: Wissen Sie etwas über die Wirtschaft: Welche Forschungsthe- Berufswege der Jugend-forscht-Teilneh- men treiben den Nachwuchs um? Sehen mer? Unterstützen Sie die jungen Talen- Sie Entwicklungen gegenüber früheren te auf ihrem Weg? Jahren? Kock: Vor einigen Jahren haben wir Kock: Es ist immer wieder spannend ein Alumni-Programm eingerichtet, zu sehen, wie die Jungforscherinnen und mit dem wir unsere ehemaligen Teil- -forscher Fragestellungen aufgreifen, die nehmerinnen und Teilnehmer bei der aktuell auf der Agenda von Wissenschaft Berufsorientierung und auf allen Aus- und Gesellschaft stehen. So waren es in bildungsstufen begleiten wollen. Durch den 60er-Jahren unter anderem Raum- Umfragen wissen wir, dass neun von fahrtthemen, die die Jugendlichen faszi- zehn „unserer“ erfolgreichen Alumni nierten. Und nach der Jahrtausendwen- später tatsächlich ein MINT-Fach stu- de stand etwa die Nanotechnologie hoch dieren. Rund 30 Prozent gehen dann in im Kurs. Derzeit gibt es großes Interesse die Wirtschaft, einige werden Gründer. Zur Person an Umweltthemen – vom Klimaschutz Und etwa 30 Prozent bleiben als Dozen- Dr. Nico Kock, Jahrgang 1962, ist seit 2001 über erneuerbare Energien bis hin zur ten oder Professoren an der Universität. stellvertretender Geschäftsführer und Mitglied Belastung durch Mikroplastik. Wirtschaft: Eine wichtige Rolle spie- des Vorstands der Hamburger Stiftung Jugend Wirtschaft: Gibt es Jugend-forscht- len motivierte und kompetente Pro- forscht e. V. Er absolvierte nach einem Volon- Projekte, die zur Gründung oder zu jektbetreuer, meist Lehrkräfte. Wie ge- tariat bei den „Uetersener Nachrichten“ ein Kooperationen mit Unternehmen führ- winnen Sie diese, und wie werden sie Foto: Stiftung Jugend forscht e. V. Biologiestudium an den Universitäten Kiel und ten und erfolgreiche Produkte ergeben unterstützt? Hamburg und promovierte 1998 in Biologie am haben? Kock: Für uns ist es kontinuierlich Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Kock: Da gibt es einige: Jüngstes Bei- ein wichtiges Thema, neue Betreuungs- Hamburg. Von 1998 bis 2001 arbeitete er bei der spiel ist Vladimir Danila, Bundessieger kräfte für Jugend forscht zu begeistern. GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG in Hamburg und 2017, mit seiner für iPhone und iPad Aufgrund der immer größeren zeitli- München, zuletzt als Leiter Reference Pricing & ausgelegten App zum Erstellen auflö- chen Belastung von Lehrerinnen und Strategic Respiratory Projects. �� sungsunabhängiger Vektorgrafiken. Lehrern ist das heute kein Selbstläufer. Für die Vermarktung hat er eine eigene Wir haben daher vor zwei Jahren die 16 02/19
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