MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband

 
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MITTEILUNGEN
JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013
MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
45/2013
                             MITTEILUNGEN 45/2013

FORSCHUNG                    THEMEN IM GESPRÄCH2                               FORSCHUNG
Die „Kunstsammlung                                                              Bunte Wände – Schablonen
Gustav Bock“                                                                     und Walzen zur Wandgestaltung           42
                             NEUE MUSEUMSEINRICHTUNGEN                          Verborgene Meisterwerke:
                             Museum Wiesbaden:                                   Die „Kunstsammlung Gustav Bock“         46
                              Vom „Museumstempel“ zum Dialogort            4
                             Museum Angewandte Kunst:
                              Das Museum als Möglichkeitsraum              6   NEUE PUBLIKATIONEN48
                             Langbein-Museum Hirschhorn:
                              Vom Hosenknopf bis zur Heiligenfigur         8
                                                                                PERSONALIA50

                             AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN10
                                                                                MELDUNGEN54

                             VERMITTLUNG UND KOMMUNIKATION
                             Erfahrungen aus dem Zertifikatskurs                VERBANDSMITTEILUNGEN
                              „Die Sprache der Dinge“                     30   Vergangenheit erinnern –
MELDUNGEN                    „Sammelfieber“                                      Zukunft gestalten: Museen machen mit!   58
Ein Rhöner Altenteilerhaus    im „Kindermuseum unterwegs“                 32   Wenn Erwartungen auf Besucher treffen –
im Hessenpark                „Joblinge“ – Schreibworkshop                        Bildung und Vermittlung im Museum       60
                              im Weltkulturen Museum                      33   Museale Erkundungen in der
                                                                                 oberösterreichischen
                                                                                 Landeshauptstadt Linz                   62
                             SAMMLUNG UND DOKUMENTATION
                             Occupy Museum –
                              Vom öffentlichen Raum ins Museum            34   AUTORINNEN UND AUTOREN67
                             Über 1100 Fotografien aus der Sammlung
                              Kicken gehen ans Städel Museum              36
                             Wiesbaden loves JFK:                               VORSTAND DES HESSISCHEN
                              Objekte als Teil individueller Erinnerung   38   MUSEUMSVERBANDES67

                             RESTAURIERUNG UND KONSERVIERUNG                    IMPRESSUM68
                             Archäologie der Moderne:
                              Fünf Embleme der Firma Opel                 40
VERBANDSMITTEILUNGEN
Museale Erkundungen
in Linz
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Schutzschirm für die Kommunen
    – Museen im Regen?
    Ein Statusbericht

    Seit Jahresbeginn ist er Realität, der Schutz­   längst überfällige Investitionen in Gebäude­      Der Hessische Museumsverband hat bei einer        Noch sind die Diskussionen in vielen Kom­
    schirm des Landes für hochverschuldete           erhaltung, Sammlungsunterbringung und             internen Umfrage unter ca. 30 ausgewählten        munen nicht abgeschlossen und es besteht
    Kommunen. Ein Rettungspaket, das helfen          zeitgemäße Ausstellungen, dazu Reduzierung        kommunalen Museen diese dramatische               die Chance umzusteuern. Dort, wo die Prob­
    soll, Schulden abzubauen und kommunale           von Öffnungszeiten, Minimierung des An­           ­Situation als aktuellen Status gespiegelt be­    leme offen und mit den Beteiligten erörtert
    Gestaltungskraft zurückzugewinnen. Das           gebots an Sonderausstellungen, Verzicht auf        kommen und dies als Alarmzeichen wahr­           werden konnten, wie etwa in Bad Arolsen,
    klingt gut und vernünftig, und wohl auch         Forschungsleistungen und Museumspubli­             genommen.                                        sind bereits durchaus sinnvolle und zukunfts­
    deshalb haben sich 100 der 106 potenziellen      kationen, Streichung der Mittel für Öffent­                                                         sichernde Lösungen gefunden worden. Jetzt
    Schutzschirmkommunen entschieden, gegen          lichkeitsarbeit und Werbung.                      Inzwischen melden auch privatrechtlich ge­        ist Verantwortung gefragt, die weiter reicht
    häufig schmerzliche Auflagen, das Angebot            Hinzu kommen Versuche von Kommunen,           tragene Museen Ähnliches. Bisher geleistete       als bis zum Ende von Legislaturperioden. Im
    des Landes zur Unterstützung bei der Haus­       sich aus der trägerschaftlichen Verantwortung     Zuschüsse der Kommunen etwa zur Gebäude­          Kern geht es um die Sicherung der musealen
    haltskonsolidierung anzunehmen. Die Liste        zurückzuziehen und die Museen in eine oft         unterhaltung und zu Betriebskosten oder auch      Substanz Hessens in der Fläche, aber es geht
    der Spargarantien, denen im Gegenzug zuge­       unsichere Zukunft zu entlassen. Bemüht wird       zur Mitfinanzierung von Sonderausstellungen       auch darum, die Aufbauleistung der zurück­
    stimmt werden musste, ist lang, und sie trifft   nicht selten in überfordernder Weise das Ehren­   stehen auf dem Prüfstand der Kämmerer. Die        liegenden Jahre, die der Hessische Museums­
    nahezu alle Bereiche, besonders aber die so­     amt, das überall da ins Gespräch gebracht wird,   ohnehin unterfinanzierten und oft allein          verband begleitet und die in vielen Museen
    genannten freiwilligen Leistungen und damit      wo fehlende Mittel kompensiert werden sol­        durch ehrenamtliches Engagement getrage­          zu einer Professionalisierung der Arbeit ge­
    auch die Museen.                                 len, weil sich Land oder Kommunen zurück­         nen M­ useen verlieren so Schritt um Schritt      führt hat, nicht leichtfertig zu gefährden.
                                                     ziehen. Und das obwohl alle Erfahrungen be­       ihre Existenzgrundlagen.
    Über deren Zukunft wird inzwischen nicht         legen, dass ehrenamtliche Arbeit immer dann                                                           Rolf Luhn
    nur hinter verschlossenen Türen in Haus­         erfolgreich und nachhaltig ist, wenn sie fach­    Mit einer Resolution hat sich der Hessische         Geschäftsführer des Hessischen
    haltsausschüssen, sondern auch öffentlich        lich kompetent angeleitet und damit auch          Museumsverband deshalb im August 2013               Museumsverbandes e. V.
    diskutiert. Tabubrüche sind dabei nicht aus­     ernstgenommen wird.                               ­sowohl an das Land Hessen als auch an die
    geschlossen, wenn etwa grundsätzlich das             Begleitet werden die Sparauflagen von For­     Landkreise, Städte und Gemeinden gewandt,
    Existenzrecht von Museen mit ihrem Samm­         derungen, die Einnahmen zu erhöhen, ver­           die über Jahrzehnte gewachsene Museums­
    lungs- und Vermittlungsauftrag hinterfragt       meintlich attraktivere Ausstellungen zu planen,   landschaft zu sichern. Der Verband stellt da­
    wird. Auch wenn solche Extrempositionen          die bei verkürzten Öffnungszeiten trotzdem        bei vor allem den Bildungsauftrag der Museen
    eher die Ausnahme bleiben, so geht es doch       höhere Besucherzahlen garantieren. Museen,        in den Mittelpunkt, der nur zu erfüllen ist,
    nirgendwo nur um Haushaltskosmetik, son­         die sich solchen Forderungen öffnen, aber         wenn bei sicherer Trägerschaft auch eine fach­
    dern um Existenzielles, um massive Einspa­       laufen Gefahr, ihren Vermittlungsauftrag          kompetente Leitung garantiert wird und die
    rungen, die gefordert und auch durchgesetzt      ­einem populistischen Diktat zu opfern. Ein       notwendigen finanziellen Mittel für die Er­
    werden und die die Museen an den Rand ihrer       Teufelskreis tut sich auf, bei dem am Ende       füllung der Grundaufgaben der Museen vom
    Handlungsfähigkeit bringen. Denn für viele       nur Verlierer übrig bleiben.                      Sammeln, Bewahren und Ausstellen über die
    Häuser bedeutet Einsparen heute nicht etwa                                                         wissenschaftliche Betreuung und Erforschung
    das Abschmelzen ehemals komfortabler Finanz­     Die beschriebene Entwicklung tangiert durch­      der Sammlungen bis zur Vermittlungsarbeit
    polster. Die hat es ohnehin nur in Ausnahme­     aus nicht nur die sogenannten Schutzschirm­       zur Verfügung stehen.
    fällen gegeben und gibt es auch da nach zahl­    kommunen. Auch Städte und Gemeinden,                   In ähnliche Richtung zielen auch die Wahl­   Den vollständigen Wortlaut der Resolution des Hessischen
    losen Sparrunden schon lange nicht mehr.         die ihre haushaltspolitische Souveränität be­     prüfsteine, die der Verband in Form eines         Museumsverbandes zur Zukunfts­sicherung der Museen
                                                                                                                                                         finden Sie als Einleger in diesem Heft oder digital unter:
    Weitere Haushaltskürzungen bedeuten jetzt        wahren konnten, stehen inzwischen unter ei­        ­Fragenkatalogs an die zur Landtagswahl an­
                                                                                                                                                         www.museumsverband-hessen.de (Rubrik „Aktuelles“)
    vielmehr substanzielle Verluste: Streichung      nem Sparzwang, der für die Museen in ihrer        tretenden Parteien gesandt hat.
    von Fachpersonalstellen, Verzicht auf oft        Trägerschaft vergleichbare Folgen zeitigt.

2   THEMEN IM GESPRÄCH                                                                                                                                                                THEMEN IM GESPRÄCH              3
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Hinter den für die Sanierungsphase ge­         setzungen für Bewegung und die zahlreichen
                                                                                                                                   schlossenen Türen entwarfen die Mitarbeiter         Varianten, die im Laufe der Evolution für das
                                                                                                                                   der Naturhistorischen Sammlungen eine neue          Schwimmen, Laufen und Fliegen entstanden
                                                                                                                                   Dauerausstellung in vier Räumen mit 1.300           sind. Der Mensch hat schon früh auch die
                                                                                                                                   qm und mit annähernd 5.000 Schaustücken.            ­besondere Ästhetik der Bewegung entdeckt
                                                                                                                                   „Ästhetik der Natur“ heißt die neue Präsen­          und nutzt zum Beispiel das Medium Film zur
                                                                                                                                   tation, die mit Sondermitteln des Hessischen         Dokumentation und künstlerischen Darstel­
                                                                                                                                   Ministeriums für Wissenschaft und Kunst              lung von Bewegung. Dies zeigen verschiedene
                                                                                                                                   und der „Stiftung Flughafen Frankfurt/Main           Filmbeiträge, wie die des Fotografen Eadweard       Bewegung in der Natur: Gepard
                                                                                                                                   für die Region“ finanziert wurde. Sie schlägt        Muybridge (1830–1904).                              Acinonyx jubatus und Spring­
                                                                                                                                   mit ihren Themenräumen „Form“, „Farbe“,                  Neben der Kunst und der Natur hat im            böcke Antidorcas marsupialis
Das Museum Wiesbaden                                                                                                               „Bewegung“ und „Zeit“ eine Brücke zwischen           Museum Wiesbaden aber auch die Abteilung
                                                                                                                                   den beiden Sparten des Museums, der Kunst            „Bildung und Vermittlung“ an Raum gewon­
                               Vom „Museumstempel“                                  Einen Wiedereinzug in den sanierten „Kir­      und der Natur. Die Themen, die für allgemeine        nen. Damit wurden viele weitere Möglichkei­
                                                                                  chensaal“ erlebten die Werke des Mittelalters,   Phänomene einer ästhetischen Wahrnehmung             ten für museumspädagogische Veranstaltun­
                               zum Dialogort                                      denn bereits 1915 hatten die Skulpturen im       stehen, ermöglichen neue und vielschichtige          gen aller Art geschaffen. Ob Kitaprojekt, Ferien­
                               Neue Präsentationsformen                           sogenannten Kirchen­saal im zweiten Ge­          Betrachtungsweisen von Naturphänomenen,              workshop oder Familienatelier, alle museums­
                                                                                 schoss des Südflügels des fertig gestellten       die auch in der Kunst bedeutend sind. Wenn           pädagogischen Angebote vermitteln einen
                               für Kunst und Natur                               ­Museumsbaus (Architekt: Theodor Fischer)         etwa Vitrinen mit hunderten Varianten von            lebendigen Zugang zu den Exponaten der
                                                                                 ihr Domizil gefunden. Dieser Zentralraum,         Schneckenhäusern zwischen einer Vitrine mit          Sammlungen und bieten die Möglichkeit,
                                                                                 dessen Grundriss ein Oktogon bildet, sollte –     filigranen Vogelnestern und einer Vitrine mit        auf vielfältige Weise Wahrnehmung anzure­
                               Seit Mai dieses Jahres sind die „Alten Meister“   ganz dem Geist des Historismus entsprechend –     Krebstieren aller Art stehen, kann mit verglei­      gen und eigenständig Zusammenhänge zu
                               und die Naturhistorischen Sammlungen des          den aus ihren sakralen Zusammen­hängen ge­        chenden Blicken neue Achtsamkeit für die             ­erkennen.
                               Museums Wiesbaden wieder für die Öffentlich­      rissenen Figuren etwas von der Feierlichkeit      Vielfalt der Natur entstehen.                            Sinnenreich den Sammlungen der Kunst
                               keit zugänglich. Nach knapp vierjähriger Sanie­   und Würde ihrer ursprünglichen Aufstellungs­           Wie die Formen, so ist auch der Farben­          und der Natur begegnen, Neues wahrnehmen,
                               rung der beiden Gebäudeflügel und der Über­       orte zurückgeben. Die Neuaufstellung knüpft       reichtum der Natur unerschöpflich. Wie die            Bekanntes entdecken, Fragen stellen, sich aus­
                               bauung des Südhofs verfügt das Museum als ein     nun an diese Tradition an.                        schillernden Farben eines Kolibris entstehen          tauschen, selbst aktiv werden – das Museum
                               Haus für Kunst und Natur nun über mehr als           Ein wichtiges Anliegen des Hauses ist es,      und warum das Fell eines Seidenäffchens so            Wiesbaden ist nun ein großzügiger Ort, an          Kunstvermittlung erleichtert den
                               7.000 Quadratmeter Ausstellungs­fläche und da­    mittels neuer Präsentationsformen und spezi­      stark glänzt, sind nur zwei Beispiele für Fragen,     dem dies möglich ist.                              Zugang zu den Exponaten
Raumansicht des Kirchensaals   mit rund 4.200 Quadratmeter mehr als bisher.      fischer Angebote zum Austausch und Dialog         die rund um das Thema Farbe beantwortet
                                  Bei der Neukonzeption der Abteilung „Alte      anzuregen. Dabei ist der Weg vom „Museums­        werden. Mineralische Pigmente, Pflanzenfarb­
                               Meister“ fiel die Entscheidung für eine vom       tempel“ zum Dialogort ein Prozess, dem sich       stoffe und kulturgeschichtlich bedeutende           Museum Wiesbaden
                               Inhalt der Werke dominierte Ausstellung an­       auch die Naturkundliche Abteilung ange­           synthetische Farbmittel vervollständigen die        Friedrich-Ebert-Allee 2
                               stelle eines chronologischen Gangs durch die      schlossen hat.                                    Schau über die Farben der Natur und die             65185 Wiesbaden
                               Kunstgeschichte. Die nun entstandenen The­                                                          ­Natur der Farbe.                                   Tel.: (06 11) 3 35 - 22 50
                               menräume sind nach Gattungen geordnet:                                                                   Als Widerspruch in sich erscheint zunächst     www.museum-wiesbaden.de
Der Landschaftsraum im
­Museum Wiesbaden
                               Religion, Porträt, Mythologie, Stillleben und                                                       das Thema „Bewegung“ angesichts der vielen
                               Landschaft. Um die Aktualität dieser jewei­                                                         unbeweglichen Schaupräparate. Doch die
                                                                                                                                                                                                                                            Farben der Natur: Präsentation
                               ligen Gattungen zu verdeutlichen, finden                                                            neue Präsentation erweckt verschiedene die­                                                              von Schmetterlingen
                               sich in den Themenräumen auch Positionen                                                            ser Präparate zum Leben, zeigt Lebewesen in
                               der Gegenwartskunst wieder. Durch die werk­                                                         spannenden Bewegungsphasen, die sich sonst                                                               Fotos S. 4 und 5:
                               bezogene Auseinandersetzungen von zeit­ge­                                                          durch ihre Geschwindigkeit der normalen                                                                  © Museum Wiesbaden
                               nössischen Künstlern mit den Alten Meistern                                                          ­Betrachtung entziehen. Der Gepard kann in
                               entsteht ein Dialog, der zu einer konstruktiven                                                       einer „eingefrorenen“ Doppelbewegung er­
                               Befragung der Kunst und ihrer Bedeutung in                                                          forscht werden. Verschiedene weitere Expo­
                               der jeweiligen Zeit einlädt.                                                                        nate demonstrieren die biologischen Voraus­

4                              NEUE MUSEUMSEINRICHTUNGEN                                                                                                                                             NEUE MUSEUMSEINRICHTUNGEN                                               5
MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
Das Museum                                           Grundlage der Neuausrichtung ist ein neuer     weilqualität schaffen und das „Angewandte“
                                                                                      Typus von Museum, der aus sich immer wie­         im Namen praktisch durchdeklinieren. Das
                                    als Möglichkeitsraum                              der verändernden Wahrnehmungsräumen be­           Foyer gestaltet sich nun einladender und
                                                                                      steht, die dem Besucher ein Erfassen mit den      ­serviceorientierter. Im Eingangsbereich findet
                                    Paradigmenwechsel im Frankfurter                  Sinnen und dem Verstand ermöglichen. Von           sich jetzt ein Museumsshop, der ein sorgfältig
                                    ­Museum für Angewandte Kunst                      der klassischen Aufteilung in die Bereiche         ausgewähltes Sortiment an nütz­lichen, klug
                                                                                      Dauerausstellung und Sonderausstellung hat         gestalteten und langlebigen Dingen anbietet,
                                                                                      man sich dabei ebenso gelöst wie von einer         mit Schwerpunkt auf jungen Designern, klei­
                                    Seit August 2012 steht das Museum Ange­           statischen Gliederung der Präsentation nach        nen Manufakturen und sozial orientierten
                                    wandte Kunst in Frankfurt am Main unter           Stilepochen und Regionen. Stattdessen schaffen     Projekten. Inmitten des Museums wurde im
                                    Leitung des Ausstellungsmachers Matthias          thematische Ausstellungen von unterschied­         zweiten Obergeschoss ein Bistro geschaffen.
                                    Wagner K. Innerhalb nur weniger Monate            lich langer Dauer Beziehungen zwischen dem,        Hier sitzt man mit Blick auf den Park oder bei
                                    wurde das Haus komplett umgestaltet und           was war, was ist und was sein wird. In immer       schönem Wetter auf einer der nun zugäng­
                                    ­eröffnete im April 2013 mit einem radikal        neuen Konstellationen von hauseigenen Samm­        lichen Terrassen. Ein gut sortierter Lesetisch
                                     neuen Museumskonzept. Damit reagiert es          lungsbeständen und externen Leihgaben gilt es,     mit einer besonderen Auswahl von Magazinen
                                     auf Fragestellungen, mit denen sich aktuell      den Exponaten ihre Geschichte zu entlocken         lädt zum Lesen ein.
                                     zahlreiche Museen beschäftigen: Welche           und Zusammenhänge herzustellen, an denen               Die Grundlage der Neuerungen bildete zu­
                                     ­Perspektiven, Zugangsweisen und Strategien      sich gesellschaftlich relevante Fragestellungen    nächst eine Rückkehr zum Ursprung: Von
                                      im Umgang mit existierenden Sammlungen          festmachen lassen.                                 ­Dezember 2012 bis März 2013 wurden die In­
                                      gibt es, damit die Objekte, die einst den Weg      Das Museum soll dadurch zu einem leben­          nenräume des Museums entsprechend den Plä­         Ein temporärer Raum-im-Raum bietet den kostbaren japanischen Holzschnitten der Ausstellung
                                    ins Museum fanden und damit ihre ursprüng­        digen Ort des Entdeckens und der Entfaltung         nen des amerikanischen Architekten Richard         „Das pralle Leben“ optimalen Lichtschutz
Wieder im Originalzustand:          liche Funktion verloren haben, vor dem Hin­       werden, der eine Plattform bildet für Lehre         Meier wieder in den Originalzustand von 1985
­Richard Meiers Rampe verbindet     tergrund gesellschaftlicher Veränderungen         und Forschung, Diskussionen und Partizipa­          versetzt und sorgfältig saniert. Mit dem Archi­
 als „Rückgrat“ alle Ebenen des     dem Betrachter wieder nahe gebracht werden        tion. Diese Konzeption spiegelt sich auch in        tekten Thibaut de Ruyter wurde ein neues           ortete Dauerausstellung mehr existiert, kann
 Hauses
                                    können?                                           den neuen Servicebereichen wider, die Ver­          Präsentations- und Raumkonzept entwickelt.         nun flexibel auf aktuelle Entwicklungen im
                                                                                                                                          Anstelle der bisherigen, die ursprünglich licht­   Bereich der Dingwelten reagiert werden. Hier
                                                                                                                                          durchfluteten Räume stark fragmentierenden         wird das Museum Angewandte Kunst seinem
Innen wie außen komplett saniert:
das Museum Angewandte Kunst
                                                                                                                                          Vitrinen­landschaften und Einbauten konzi­         neu gesetzten Anspruch gerecht, nicht nur
im April 2013                                                                                                                             pierte Ruyter ein universell anwendbares           ein Hort einer historischen Entwicklung von
                                                                                                                                          Wandsystem, das gleichermaßen Lichtschutz,         gestalteten Dingen zu sein, sondern ebenso ein
                                                                                                                                          Präsentations- und Schaudepot-Raum bietet,         Seismograf für wesentliche Entwicklungen
                                                                                                                                          ohne die Gebäudearchitektur zu beeinträch­         unserer gegenwärtigen und zukünftigen All­
                                                                                                                                          tigen. Her­geleitet von den im Gebäude immer       tagsästhetik. Mit der neuen Gestaltung der
                                                                                                                                          wiederkehrenden Proportionen, Maßen und            Sammlungsbereiche und einem neuen Schwer­                 Informations- und Loungebereich
                                                                                                                                          Raumvorgaben, lassen sich unterschiedlich          punkt auf Design in all seinen Formen, auch               in der Ausstellung „Das Frank-
                                                                                                                                          große, je nach Bedarf mehr oder weniger ab­        und vor allem der Mode, werden sinnliche                  furter Zimmer“
                                                                                                                                          geschlossene Raumkonstellationen errichten,        Denk- und Erfahrungsräume geschaffen, die
                                                                                                                                          in denen dann die eigentlichen Ausstellungs­       nicht zuletzt die Fantasie der Besucherinnen
                                                                                                                                          architekturen entwickelt werden können.            und Besucher beflügeln sollen.
                                                                                                                                             Neben der neuen Präsentationsform sorgen
                                                                                                                                          auch die Inhalte der Ausstellungen für mehr
                                                                                                                                          Nähe zum Besucher: Die Themen Design,              Museum Angewandte Kunst                                   Fotos S. 6 und 7: Dieter Leistner
                                                                                                                                          Mode, Körper und Performatives werden ver­         Schaumainkai 17
                                                                                                                                          stärkt in den Vordergrund gerückt und ver­         60594 Frankfurt am Main
                                                                                                                                          mehrt Bezüge zur Alltagswirklichkeit der Be­       Tel.: (0 69) 2 12 - 34 03 7
                                                                                                                                          sucher hergestellt. Da keine räumlich fest ver­    www.museumangewandtekunst.de

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MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
So ist es zumindest Mark Twain gegangen, der       flächen tauchen als wiederkehrende Elemente      tasiereiche Denkweise, gab den Objekten zu­
                                                                                    im „Naturalisten“ übernachtete und seine           auf. Eine hohe Glaswand, die den Ausstellungs­   sätzliche Facetten und ließ ungewöhnliche
                                                                                    ­Erlebnisse im 1880 erschienenen Reisebericht      bereich vom Treppenhaus trennt, fungiert         Querverbindungen entstehen. In Anlehnung
                                                                                     „A tramp abroad“ eindrücklich schilderte.        ­zugleich als gestalterisches Element: Über sie   an die thematische Gestaltung der alten Wun­
                                                                                        Langbeins Schwester Ida hütete das Erbe        zieht sich nun die Inventarliste von 1932.       derkammern wurde jedem Raum ein Titel ge­
                                                                                     ihres Bruders und stiftete es dem großherzog­        Carl Langbein hatte wirklich alles gesam­     geben: „Collector“, „Creaturae“, „Relicta“,
                                                                                     lichen Hause, so dass 1908 das Langbein-         melt – vom Hosenknopf bis zur Heiligenfigur,      „Existentia“, „Revolutiones et artes“, „Theatrum
                                                                                     Museum als ältestes Museum des Kreises Berg­     so dass seine Sammlung keine Systematik auf­      naturae“. Der Besucher ist dabei aufgefordert,
                                                                                     straße auf dem Schloss Hirschhorn eröffnet       weist und sie eher wie ein wildes Durchein­       Freude am Entdecken zu entwickeln und sich
                                                                                     werden konnte. Nach der Schließung des Mu­       ander wirkt. Da sich eine solche Sammlung         selbst einzubringen, sei es über eigene Expo­
                                                                                    seums 1957/59 vergingen viele Jahre, ehe es       einer klassischen musealen Anordnung wider­       nate oder die Ergänzung einer Chronologie
Außenansicht des Museums;                                                           auf Betreiben einer Bürgerinitiative und der      setzt und dadurch auch ihren besonderen Reiz      des 19. Jahrhunderts. Ein altes Schlüsselbrett
­Foto: U. Spiegelberg                                                               Stadt Hirschhorn 1985 im ehemaligen Forst­        verlieren würde, entschloss man sich, dem         am Ende der Ausstellung lädt zu einem er­
                                                                                    amtsgebäude wiedererstand.                        Hinweis Mark Twains zu folgen und das Sam­        neuten Rundgang ein. Hier lassen sich vor­
                                                                                        Durch die Erweiterung der Sammlung im         meln selbst zum übergreifenden Thema zu           geschlagene Themenwege finden; es können
                                  Vom Hosenknopf bis                                Geiste Langbeins in den Folgejahren, aber         machen. Wenige Seiten nach der Beschrei­          aber auch eigene Wege zusammengestellt
                                                                                    auch im Zuge der Erforschung der Sammlung         bung seines Hirschhorn-Abenteuers geht            werden. Der Grundidee, „Geschichten statt
                                  zur Heiligenfigur                                 und der daraus gewonnenen neuen Perspek­          Twain in seiner Schilderung auf das damals        Geschichte“ zu erzählen, folgt auch der Audio­
                                  Das Langbein-Museum Hirschhorn                    tiven, bestand seit langem der Wunsch, das        gerade erschienene Buch eines englischen          guide. Er bie­tet Erläuterungen und Geschich­
                                                                                    Museum attraktiver zu gestalten und die Prä­      Sammlers ein. Dort lässt sich der Sammler in­     ten zu Objekten aus verschiedenen Blickwin­
                                  auf neuen musealen Wegen                          sentation zu überarbeiten. Mit Hilfe finanziel­   mitten seiner Schätze abbilden, die er in der     keln wie etwa dem von Ida Langbein, Mark
                                                                                    ler Mittel der EU und des Hessischen Museums­     Tradition der Wunderkammern arrangiert hat        Twain oder dem des Museumsdirektors.
                                                                                    verbandes konnte dieses Vorhaben schließlich      – obwohl damals bereits die ersten großen            Am Ende des Rundgangs stehen die Porträts
                                  Nach eineinhalbjähriger Renovierung öffnete       mit professioneller Unterstützung und viel        musealen Sammlungen ihre Pforten geöffnet         von Carl und Ida Langbein sowie das Modell
                                  Anfang Juni das Langbein-Museum Hirsch­           ehrenamtlichem Engagement realisiert wer­         hatten.                                           der sogenannten „Carlsburg“, die Carl Lang­
                                  horn mit verändertem inhaltlichem Konzept         den. Nach vorausgegangenem Wettbewerb                                                               bein zur Präsentation seiner Sammlung im
                                  und neu gestalteter Ausstellung wieder seine      wurde die Ausstellungsagentur „Museums­                                                             Garten seines Gasthofes errichten lassen wollte.
                                  Pforten. Zu verdanken ist das Museum der          reif“ (Bielefeld/Bremen) beauftragt, das Pro­                                                       Bis zum ersten Stock ist er gekommen, danach       Blickachse durch mehrere
                                  Sammelleidenschaft Carl Langbeins (1816–81),      jekt im Dialog und in Zusammenarbeit mit                                                            blieb die Carlsburg unvollendet und wurde          ­Museumsräume; Foto:
                                  einem der bemerkenswertesten Söhne Hirsch­        dem Hirschhorner Museumsverein zu planen                                                            1969 leider abgerissen. Geblieben ist die Lang­     © Museumsreif!
                                  horns. Eigentlich war Langbein Gastwirt, aber     und umzusetzen.                                                                                     beinsammlung, die immer wieder zu neuen
                                  die kunst- und geschichtsträchtige Heimatstadt        Im denkmalgeschützten klassizistischen                                                          Entdeckungen und zum Nachdenken einlädt.
                                  hatte ihn früh fasziniert. Hinzu kam eine große   Gebäude hatten die Ausstellungsexperten zu­                                                            Öffnungszeiten: Di 14–17 Uhr, Mi–Fr 10–12
                                  Begeisterung für die Natur und ihre Wunder, so    nächst das Problem zu lösen, möglichst viele                                                        und 14–17 Uhr, Sa 10–12 und 15–17 Uhr,
                                  dass er sich als „Naturalist“ bezeichnete und     Objekte – darunter auch ausladende Möbel­                                                           So 15–17 Uhr (Sa und So nur ab letztem April­
                                  seinen Gasthof „Zum Naturalisten“ nannte,         stücke – auf einer knapp bemessenen Ausstel­                                                        wochenende bis 3. Oktober)
                                  der seine immer umfangreicher werdende            lungsfläche unterzubringen. Indem sie die in                                                          Jörg Werner und Ulrich Spiegelberg
Das neu gestaltete Treppenhaus;   „Alterthümer- und Naturaliensammlung“ auf­        historisierender Form gearbeiteten Vitrinen
Foto: © Museumsreif!              nahm. Alles was ihm wertvoll erschien, kunst­     nicht in den Raum stellten, sondern in die
                                  voll gearbeitet oder geschichtsträchtig war,      Fensternischen integrierten, konnte deutlich                                                        Langbein-Museum
                                  fügte Langbein seiner Sammlung hinzu. Be­         mehr Platz gewonnen werden. Ergänzend             Der „Relicta“-Raum; Foto: © Museumsreif!          Alleeweg 2
                                  sonders am Herzen lagen ihm die über 300           ­dazu wurden die Räume stärker als bislang                                                         69434 Hirschhorn (Neckar)
                                  Tierpräparate, die er selbst kunstvoll präpa­       optisch miteinander verbunden. Hohe Spiegel                                                       Tel.: (0 62 72) 17 42                              Der „Collector“-Raum;
                                  rierte. Eine ausgestopfte Eule oder Wildkatze     betonen nun die Raumachsen, Samtvolants              Dieser Ansatz einer wunderkammerartigen        www.museum-hirschhorn.de                           Foto: © Museumsreif!
                                  im Gastzimmer hat wohl so manchem Gast zu         säumen jeweils die Raumeingänge und nach          Präsentation eröffnete im Prozess der Ausstel­
                                  fortgeschrittener Stunde den Schlaf geraubt.      historischen Vorbildern farblich gefasste Wand­   lungskonzeption eine alternative und phan­

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MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
dienten (vgl. Mitteilungen 38/2010). In der             den Beständen des Weltkulturen-Museums          ­ okumentieren. Ihre Ergebnisse präsentieren
                                                                                                                                                                                            d
                                                                                    Ausstellung in dem Gebäude Hauptstraße 3                treten aber auch in einen Dialog mit neuen      sie in einer Ausstellung, die das Leben, das
                                                                                    (nahe der Gedenkstätte und des Museums                  Entwürfen für Kleidung und Accessoires von      ­literarische Werk und die ehemaligen Wohn­
                                                                                    Trutzhain) erfahren die Besucher, welche Stü­           vier internationalen Modelabels: Buki Akib       orte der Dichter und Dichterinnen vorstellt.
                                                                                    cke damals gespielt wurden und welche Be­               (Nigeria), A Kind of Guise (Deutschland),            Öffnungszeiten: Di bis So 11–13 und
                                                                                    deutung der „Häftlingskultur“ als „Überlebens-          ­CassettePlaya (Großbritannien) und P.A.M./      14–17 Uhr.
                                                                                    Mittel“ zukam, um den Alltag hinter Stachel­             Perks and Mini (Australien). Das Besondere
                                                                                    draht zu bewältigen.                                     dabei ist, dass diese Kreationen in direktem   Marburger Haus der Romantik
                                                                                       Es ist geplant, die Ausstellung ab November           Kontakt und in Auseinandersetzung mit dem      Markt 16
                                                                                    2013 auch im Museum in Hünfeld zu zeigen.                Museumsbestand entstanden sind: Jedes De­      35037 Marburg an der Lahn
                                                                                                                                             signer-Team arbeitete während seiner Resi­     Tel.: (0 64 21) 91 71 60
                                                                                    Gedenkstätte und Museum Trutzhain                        dency 2012 im Weltkulturen-Labor und er­       www.romantikmuseum-marburg.de
                                                                                    Seilerweg 1                                              forschte die ethnografischen Sammlungen,
                                                                                    34613 Schwalmstadt-Trutzhain                             traf eine Auswahl und kreierte davon inspi­                                                       Ein Entwurf des Labels P.A.M. in
                                                                                    Tel.: (0 66 91) 71 06 62                                 riert neue Prototypen für Kleidungsstücke.                                                        der Ausstellung „Trading Style“;
                                                                                    www.gedenkstaette-trutzhain.de                                                                                                                             Foto: Wolfgang Günzel
                                                                                                                                            Weltkulturen Museum
                                                                                                                                            Schaumainkai 29
                                                                                                                                            60594 Frankfurt am Main
                                                                                                                                            Tel.: (0 69) 2 12 - 31 51 0
                                                                                                                                            www.weltkulturenmuseum.de
                                                                                                                                            www.weltkulturen-openlab.de

Blick in die Ausstellung „Lager-
theater“; Foto: Ralf Mahr
                                   Lagertheater                                                                                                                                                                                                Im Haus Lutherstraße 4 in
                                   Masken und Handpuppen aus dem                                                                            Inspiration Marburg                                                                                ­Marburg wohnte von 1924 bis
                                   STALAG IX A Ziegenhain                                                                                   29. Juni bis 27. Oktober 2013
                                                                                                                                                                                                                                                1926 die Philosophin Hannah
                                                                                                                                                                                                                                                Arendt (1906–1975); Foto:
                                   30. Juni bis 27. September 2013                  Eine Maske aus Melanesien und ein Design-Prototyp von                                                                                                       Anton Lyubimov
                                                                                    „A Kind of Guise“, zu sehen im Weltkulturen Museum in
                                                                                    Frankfurt; Foto: Wolfgang Günzel                        Ob Hannah Arendt, Mascha Kaléko, Boris
                                   Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Ge­                                                             Pasternak oder der Heimatdichter Dietrich       Orden auf königlichem Porzellan
                                   denkstätte und Museum Trutzhain werden                                                                   Weintraut – für zahlreiche berühmte Litera­
                                   außergewöhnliche Erinnerungsstücke aus dem       Trading Style                                           tinnen und Literaten war die Stadt Marburg      22. Juni bis 3. November 2013
                                   Lagerleben französischer Kriegsgefangener        Weltmode im Dialog                                      Quelle der Inspiration und des Wissens. Noch
                                   erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Diese                                                           heute wird mit Gedenktafeln an deren ehe­
                                   haben eine besondere Geschichte: Sie stam­       8. November 2012 bis 27. Oktober 2013                   malige Wohnorte in der Universitätsstadt er­    Zum 250. Jubiläum der 1763 von Friedrich
                                   men aus dem Nachlass des französischen                                                                   innert. Studentinnen des Instituts für Euro­    dem Großen gegründeten Königlichen Preu­
                                   Kriegsgefangenen René Huc und trafen im                                                                  päische Ethnologie/Kulturwissenschaft haben     ßischen Porzellanmanufaktur (KPM) präsen­
                                   Jahr 2009 als Geschenk in einem Karton ver­      Was sagt Mode über unsere Gesellschaft aus?             sich unter dem Arbeitstitel „Marburger Dich­    tiert die Kulturstiftung des Hauses Hessen erst­
                                   packt in Trutzhain ein. In dem Paket verbar­     Wie verbreiten sich Stile und wie schaffen sie          terhäuser aus drei Jahrhunderten“ in einem      malig die sieben erhaltenen Ordensservice
                                   gen sich Pappmaché-Masken – darunter Walt-       Identitäten? Diesen Fragen geht die Ausstel­            Lehrforschungsprojekt die Aufgabe gestellt,     aus dieser Manufaktur.
Eine Handpuppe aus dem             Disney-Zwerge – und Handpuppen, die im           lung mit Fotografien, Filmen und über 500               einen Blick auf bedeutende Schriftstellerin­       Im frühen 19. Jahrhundert beauftragte
­Nachlass von René Huc;            STALAG angefertigt worden waren und als          historischen Objekten aus verschiedenen Kul­            nen und Schriftsteller zu werfen und deren      Kur­prinz Wilhelm, der spätere Kurfürst Wil­
 Foto: Bettina von Andrian         Requisiten für das Ziegenhainer Lagertheater     turen und Ländern nach. Die Exponate aus                Marburger Orte literarischen Schaffens zu       helm II. von Hessen-Kassel (1777–1847), die

10                                 AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                        AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                         11
MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
KPM mit der Herstellung des Tafelservice vom              schenkt hatte. Die patriotischen Service wer­                                                            Vorstreiter der Gleichberechtigung, dessen          In der Ausstellung „Sprich mit
                                   Eisernen Helm, das das umfangreichste Ser­                den in Zusammenhang mit ihren Vorläufern,                                                                100. Todestages am 13. August 2013 gedacht          mir!“; Foto: © Deutscher Bundes-
                                                                                                                                                                                                                                                          verband für Logopädie dbl e. V./
                                   vice dieser Manufaktur überhaupt wurde. Es                vergleichbaren Porzellanservicen aus Russland                                                            wurde, war aber auch ein Wetzlarer: Er verlebte
                                                                                                                                                                                                                                                          J. Tepass
                                   war für die Bankette der Mitglieder des Ordens            und anderen deutschen Ländern, in der Aus­                                                               in der Stadt eine nicht freudlose, aber entbeh­
                                   vom Eisernen Helm bestimmt, einem Tapfer­                 stellung präsentiert.                                                                                    rungsreiche Kindheit und Jugend – eine Zeit,
                                   keitsorden, den Kurfürst Wilhelm I. im Jahr                                                                                                                        die geprägt war von existenzieller Not, vom
                                   1814 für die Helden der Befreiungskriege ge­              Museum Schloss Fasanerie                                                                                 Tod der verwitweten Mutter und von zerschla­
                                   gen Napoleon gestiftet hatte. Um 1819/20                  Schloss Fasanerie                                                                                        genen Ausbildungswünschen. Angesichts die­
                                   entstanden, umfasste das Service ursprüng­                36124 Eichenzell                                                                                         ser frühen Erlebnisse wird vieles von August
Repräsentative Terrine mit         lich 1.880 kunstvoll und vielfältig bemalte               Tel.: (06 61) 94 86 - 0                                                                                  Bebels späterem Denken und Handeln leicht
­Wappen aus dem Tafelservice       Teile, die fast vollständig in der Sammlung               www.schloss-fasanerie.de                                                                                 nachvollziehbar, insbesondere sein Streben
 vom Eisernen Helm; Foto:          des Hauses Hessen noch erhalten sind. Dazu                                                                                                                         nach besseren Lebens- und Arbeitsbedingun­
 © Schloss Fasanerie, Eichenzell
                                   gehören u. a. knapp 300 individuell gestaltete                                                                                                                     gen für das Proletariat, seine Kapitalismuskritik
                                   Dessertteller und 120 Suppenteller, inklusive                                                                     ­ espielt, gerätselt und gelesen werden. Sechs
                                                                                                                                                     g                                                und seine Vision von einer sozial gerechten
                                   eines beschädigten Suppentellers, den Kaiser                                                                      Mitmach-Stationen repräsentieren jeweils         Gesellschaftsordnung.
                                   Napoleon III. während seiner Gefangenschaft                                                                       ­eines der ersten Lebensjahre. An diesen Sta­       Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit
                                   auf Schloss Wilhelmshöhe in Kassel 1871 zer­                                                                       tionen kann spielerisch überprüft werden, ob    mit dem Historischen Archiv der Stadt Wetz­
                                   brochen haben soll.                                                                                                der Stand der Sprachentwicklung eines Kindes    lar entstanden ist, widmet sich der Vita wie
                                      Das Tafelservice vom Eisernen Helm ist im                                                                      seinem Alter angemessen und ob das Verhal­       auch der Memoria August Bebels. Sie verfolgt
                                   Schloss Fasanerie zusammen mit dem Tafel­                                                                         ten der Erwachsenen entsprechend förderlich      anhand von Fotografien, Gegenständen aus
                                   silber des Ordensstifters auf einer langen Tafel                                                                  ist. Zusätzlich gibt es jede Menge Tipps und     seinem Besitz, historischen Dokumenten und
                                   ausgestellt, ebenso wie die sechs Ordensservice,                                                                  Informationsmaterial für Erwachsene zur Un­      audiovisuellen Medien Bebels Leben von sei­
                                   die der preußische König Friedrich Wilhelm III.                                                                   terstützung und Förderung der kindlichen         ner Wetzlarer Zeit bis zum Todesjahr 1913.
                                   bei der KPM in Auftrag gegeben und an ver­                                                                        Sprachentwicklung.                               Ausgehend von bisherigen Formen des Bebel-
                                   diente Heerführer der Befreiungskriege ver­               Im „Wortreich“; Foto: Wortreich in Bad Hersfeld gGmbH       Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9–17 Uhr,          Gedenkens in Wetzlar wird dabei auch nach
                                                                                                                                                     Sa, So, Feiertage 11–18 Uhr.                     Bebels Relevanz für die Gegenwart gefragt. Das
                                                                                                                                                                                                      Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung wird         Historische Postkarte zum freien
                                                                                             „Sprich mit mir!“                                       Wortreich in Bad Hersfeld                        ergänzt durch Stadtrundgänge zu den Wohn-           Wahlrecht, undatiert; Foto:
                                                                                                                                                     Benno-Schilde-Platz 1                            und Erinnerungsorten August Bebels in Wetz­         ­Archiv der sozialen Demokratie
                                                                                             2. August bis 3. November 2013                          36251 Bad Hersfeld                               lar; Buchung über Tel.: (0 64 41) 9 97 75-0,         der Friedrich-Ebert-Stiftung

                                                                                                                                                     Tel.: (0 66 21) 79 48 90                         tourist-info@wetzlar.de.
                                                                                                                                                     www.wortreich-badhersfeld.de
                                                                                             Welche Besonderheiten gibt es bei der Inter­                                                             Stadt- und Industriemuseum Wetzlar
                                                                                             aktion von Kindern mit Erwachsenen? Was                                                                  Lottestraße 8–10
                                                                                             hat Motorik mit Kommunikation zu tun? Wie                                                                35578 Wetzlar
                                                                                             können Eltern und Gesellschaft die kommu­                                                                Tel.: (0 64 41) 99 41 31
                                                                                             nikativen Fähigkeiten von Kindern unterstüt­            Einer von uns –                                  www.museen-wetzlar.de
                                                                                             zen? Diesen Fragen widmet sich eine Wander­             August Bebel und Wetzlar
                                                                                             ausstellung des Rheinisch-Bergischen Kreises,
                                                                                                                                                                                                                                                          Alte Lahnbrücke und Dom in
                                                                                             die sich besonders an kleine Kinder und Er­             13. August bis 3. November 2013                                                                      Wetzlar, vor 1900; Foto:
                                                                                             wachsene richtet. Sie wurde vom Deutschen                                                                                                                    Anonymer Fotograf,
                                                                                             Bundesverband für Logopädie e. V. entwickelt                                                                                                                 Historisches Archiv Wetzlar
                                                                                             und lädt die Besucher zum Hinhören, Fühlen,             Er war der „Kaiser der Arbeiter“, Widersacher
                                                                                             Puzzeln und Mitmachen ein.                              Bismarcks, „Dolmetscher der Massen“ und
Tafel für ein Bankett der Mitglieder des hessischen Tapferkeitsordens „vom Eisernen Helm“;      Die Ausstellung ist dreisprachig angelegt:           Schmied des Deutschen Staates: August Bebel
Foto: © Schloss Fasanerie, Eichenzell                                                        Auf Deutsch, Türkisch und Russisch kann                 (1840–1913). Der Mitbegründer der SPD und

12                                 AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                                  AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                           13
MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
seinen Verfassern Büchner und Weidig und                    Scheunen und Stallungen bis auf die Grund­         rode, damals Besitzer der Burg, initiiert. Mit
                                                                                    der abenteuerlichen Verteilung dieser Druck­                mauern. In den darauffolgenden Jahren wur­         dem enthusiastischen Aufruf „Auf nach Epp­
                                                                                    schrift, sondern auch mit dem Drucker Preller               den 80 Neubauten errichtet, darunter die ört­      stein, hinauf zum alten Schlosse mit seiner
                                                                                    und weiteren von ihm publizierten opposi­                   liche Schule. Dieses Gebäude diente bis 1957       idealen Naturbühne…“ sollte schon vor 100
                                                                                    tionellen Schriften. Zu den liberalen Publika­              pädagogischen Zwecken, später als Rathaus.         Jahren der Fremdenverkehr in Eppstein be­
                                                                                    tionen aus der Vormärz-Zeit gehören neben                   1995 wurde das alte Gebäude abgerissen und         lebt werden. Die ersten Volksfestspiele ließen
                                                                                    Prellers Drucken auch Ludwig Börnes „Briefe                 das Grundstück mit Wohn- und Geschäfts­            ein perfektes Bild des idealisierten Mittelalters
                                                                                    aus Paris“ (1833), deren fingierter Druckort                häusern neu bebaut. In der Ausstellung wer­        entstehen, und damit zog die Burg als Ort
                                                                                    Offenbach war, sowie die sozialkritischen                   den mit Bild und Text über fünfzig historische     ­romantischer Sehnsüchte ein begeistertes
                                                                                    Schriften Bettina von Arnims, geb. Brentano,                Gebäude vorgestellt, die aus dem Ortsbild           ­Publikum an.                                      Der Chor der Jungfrauen bei
                                                                                    die ihre Jugendjahre in Offenbach verbrachte.               von Eibelshausen verschwunden sind. Sie                 Die Ausstellung widmet sich der wechsel­       den Burgfestspielen 1913;
                                                                                                                                                werden ergänzt durch Fotos von Wolfgang              vollen Geschichte der Festspiele sowie dem        Foto: Stadt- und Burgmuseum
                                                                                                                                                                                                                                                       Eppstein
                                                                                    Haus der Stadtgeschichte                                    Hofheinz, welche die heutige Situation im            Thema „45 Jahre Eppsteiner Burgschauspie­
                                                                                    Herrnstraße 61                                              Dorf widerspiegeln.                                  ler“, die seit 1986 die Burgfestspiele in der
                                                                                    63065 Offenbach am Main                                        Öffnungszeiten: So 14–18 Uhr.                     Tradition jener Laienschauspieler von 1913
                                                                                    Tel.: (0 69) 80 65 24 46                                                                                         eröffnen. Trotz zweier Weltkriege, finanzieller
                                                                                    www.haus-der-stadtgeschichte.de                             Regionalmuseum Eschenburg                            Ausfälle und des generellen Wetterrisikos ha­
Die Offenbacher Druck­                                                                                                                          Marktstraße 1                                        ben sich die Eppsteiner immer wieder für die
erzeugnisse belegen die liberale                                                                                                                35713 Eschenburg-Eibelshausen                        Fortführung der Burgfestspiele eingesetzt.
Einstellung des Druckers Carl      „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“                                                                     Tel.: (0 27 74) 91 29 08 und 7 18 40                    Öffnungszeiten: April bis Oktober:
Preller; Foto: Dorothea Held
                                   Georg Büchners „Hessischer Landbote“                                                                                                                              Mi 16–18 Uhr, Sa 14–17 Uhr, So u. Feiertage
                                   und Offenbach im Vormärz (1815–1848)                                                                                                                              11–17 Uhr; November bis März: So u. Feier­
                                                                                                                                                                                                                                                       Burgfestspiele 1913: „Ein Lehns-
                                                                                                                                                                                                     tage 12–15 Uhr.                                   tag auf Burg Eppstein“;
                                   22. September bis 3. November 2013                                                                                                                                                                                  Foto: Stadt- und Burgmuseum
                                                                                                                                                                                                   Stadt- und Burgmuseum                               Eppstein
                                                                                                                                                                                                   Burg Eppstein
                                   Im Mittelpunkt dieser Ausstellung anlässlich                                                                                                                    65817 Eppstein
                                   des 200. Geburtstages Georg Büchners steht                                                                                                                      Tel.: (0 61 98) 80 31 oder 30 50
                                   die revolutionäre Schrift „Der Hessische Land­                                                                                                                  www.eppstein.de
                                   bote“, eine der bedeutendsten politischen
                                   Flugschriften des 19. Jahrhunderts. Im Jahr
                                   1834 ließ Büchner das anonyme Werk bei Carl      Die bis 1957 genutzte alte Schule in Eibelshausen – heute
                                   Preller in Offenbach am Main illegal drucken.    stehen an dieser Stelle moderne Wohn- und Geschäfts­
                                   Die Ausstellung beschäftigt sich deshalb         gebäude; Foto: Archiv Wolfgang Hofheinz                                                                        Gestempelte Drachen
                                   nicht nur mit dem „Hessischen Landboten“,
                                                                                                                                                „Im Auftrage Seiner Durchlaucht                    31. August bis 31. Dezember 2013
                                                                                    Abgebrannt oder abgerissen!                                 des Fürsten“
„Der Hessische Landbote“ mit
dem fiktiven Erscheinungsort                                                        20. Oktober bis 10. November 2013                           100 Jahre Burgfestspiele Eppstein
Darmstadt wurde in Offenbach                                                                                                                                                                       Die Philatelistin und Drachenliebhaberin
illegal gedruckt; Foto:                                                                                                                         12. Mai bis 31. Dezember 2013                      Christine Moreno aus Frankreich legte eine
Dorothea Held                                                                                                                                                                                      außergewöhnliche Briefmarkensammlung
                                                                                    Unter diesem Motto rekonstruiert das Regio­                                                                    zum Thema Drachen an, ergänzt durch exo­
                                                                                    nal­museum Eschenburg, wie sich der Ort                     1913 fanden auf Burg Eppstein erstmals „mit­       tische Post- und Telefonkarten. Die kleinen
                                                                                    ­Eibelshausen im Laufe der Jahrzehnte verän­                telalterliche Volksfestspiele“ statt. Burgarchi­   Postwertzeichen aus den verschiedensten
                                                                                    derte. Ein fürchterlicher Dorfbrand zerstörte               tekt Franz Burkhard hatte sie im Auftrag des       Ländern der Welt und aus dem Zeitraum
                                                                                    am 20. Mai 1815 über 200 Wohngebäude,                       Fürsten Christian Ernst zu Stolberg-Wernige­       1896 bis 2012 eröffnen dem Betrachter neue

14                                 AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                               AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                          15
MITTEILUNGEN JOURNAL DES HESSISCHEN MUSEUMSVERBANDES 45/2013 - Hessischer Museumsverband
Einblicke in die Mythologie, Kultur und Ge­                                                      des 17. Jahrhunderts, die Busch als Haupt­         entfalten kann, sind zahlreiche Arbeitsschritte
                                  schichte des Fabelwesens.                                                                        inspirationsquelle dienten und denen er nach­      notwendig – von der Inspirations- und Ent­
                                     Die Ausstellung gliedert sich in drei the­                                                    eiferte. Er studierte die niederländische Kunst    wurfsphase über die Produktion bis hin zur
                                  matische Bereiche: 1. Drachenjahre (nach                                                         nicht nur an den Akademien in Düsseldorf,          Vermarktung. Diese Abläufe werden für die
                                  dem chinesischen Horoskop), 2. Drachen des                                                       Antwerpen und München, sondern besuchte            Zeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in
                                  Ostens und 3. Drachen des Westens. Hier fin­                                                     auch immer wieder Galerien und Museen. So          der Ausstellung veranschaulicht: Zu sehen
                                  det man den Drachen des Ostens beispiels­                                                        kam Busch auch nach Kassel und berichtete          sind eine Vielfalt an Vorlagewerken, Tapeten­
                                  weise als Glücks- und Wohlstandssymbol, als                                                      teils euphorisch von seinen Besuchen der           entwürfen und Handdruckmodeln ebenso wie
                                  Symbol des Kaisers, als Objekt in der Kunst                                                      ­Gemäldegalerie.                                   fertige Tapeten. Musterbücher und Werbe­bil­
                                  und in Geschichten, als Flugdrache und als                                                           Buschs malerische Auseinandersetzung mit       der führen die Vermarktungsmöglichkeiten
                                  Naga. Der Drache des Westens wird auf den                                                         den Alten Meistern war umfassend: Er schuf        von Tapeten vor Augen.
                                  Briefmarken u. a. in der Mythologie, im Ni­                                                       Stillleben, Porträts, Genreszenen und Land­          Die Ausstellung bietet einen kleinen Ein­
Frans Hals, Brustbild eines       belungenlied (Fafnir), in der Bibel, in der                                                       schaften. Die tonig gedämpfte Farbwahl, der       blick in die umfangreiche Sammlung des
­Mannes, Handschuhe haltend,      Apokalypse, in Sagen sowie in Städten und                                                         oft expressive Pinselduktus und die Konzent­      Deutschen Tapetenmuseums, die seit der sanie­
 um 1642, Gemäldegalerie Alte     Ländern Europas dargestellt.                                                                      ration auf kleine Formate zeigen deutlich die     rungsbedingten Schließung des Hessischen
 Meister, MHK, Kassel; Foto:
                                                                                                                                    Anlehnung an Meister wie Frans Hals oder          Landesmuseums nicht mehr der breiten Öf­
 ­Arno Hensmanns, MHK
                                  Deutsches Drachenmuseum                                                                           David Teniers d. J. Andererseits spiegelt Busch   fentlichkeit zugänglich ist. Ab dem 13. Sep­
                                  In der Stadt 2                                                                                    in seinen Bildern aber auch die bäuerliche        tember 2013 können Interessierte einen Teil
Wilhelm Busch, Selbstbildnis in
                                  64678 Lindenfels/Odenwald                                                                         Umwelt seines Heimatdorfes Wiedensahl wi­         der fast 23.000 Objekte umfassenden Samm­
holländischer Tracht, um 1870,
„Wilhelm Busch – Deutsches
                                  Tel.: (0 62 55) 40 71                                                                             der, in das er Zeit seines Lebens immer wieder    lung auch im Internet besichtigen (Home­
Museum für Karikatur und          www.deutsches-drachenmuseum.de                                                                    zurückkehrte. Mit der Weiterentwicklung alt­      page MHK, Rubrik Sammlungen, Online-­
­Zeichenkunst“, Hannover;                                                                                                           meisterlicher Ausdrucksmittel demonstrierte       Kataloge).
 Foto: Farbecht GmbH, Hannover                                                                                                      Busch auch seine eigene, schier unerschöpf­
                                                                                                                                    liche Erfindungsgabe.                             Museumslandschaft Hessen Kassel
                                                                                                                                                                                      Orangerie (Westpavillon)
                                                                                  „Die holländischen Bilder                        Museumslandschaft Hessen Kassel                    An der Karlsaue
                                                                                  hab ich freilich gern“                           Museum Schloss Wilhelmshöhe                        34121 Kassel
                                                                                                                                   Schlosspark 1                                      Tel.: (05 61) 3 16 80 - 0
                                                                                  Wilhelm Busch und die Alten Meister
                                                                                                                                   34131 Kassel                                       www.museum-kassel.de
                                                                                  6. September 2013 bis 12. Januar 2014            Tel.: (05 61) 3 16 80 - 0
                                                                                                                                   www.museum-kassel.de
                                                                                                                                                                                                                                        Detail aus der „Décoration à pan­
                                                                                  Wilhelm Busch (1832–1908), der heute vor al­                                                                                                          neaux de tapisserie Gobelins“,
                                                                                  lem für seine humoristischen Bildergeschichten                                                                                                        Manufaktur Zuber & Cie., Rix-
                                                                                                                                                                                                                                        heim, Deutsches Tapetenmuseum;
                                                                                  und karikaturhaften Zeichnungen bekannt
                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Arno Hensmanns, MHK
                                                                                  ist, wollte eigentlich immer Maler werden        Aufgerollt.
                                                                                  und schuf in seinem Leben über 1.000 Öl­         Tapete – Vom Entwurf an die Wand
                                                                                  gemälde, die er sich nie auszustellen traute.
                                                                                  Dass sich Busch mit seiner Malerei aber alles    13. September 2013 bis 12. Januar 2014
                                                                                  andere als verstecken musste, zeigt diese in
                                                                                  Kooperation mit dem Wilhelm-Busch-Museum
                                                                                  in Hannover entstandene Ausstellung. Sie prä­    Jeder kennt sie, fast jeder hat sie: Tapete, die
                                                                                  sentiert über 40 seiner Ölgemälde gemeinsam      seit dem 18. Jahrhundert in allen nur denk­                                                          Wandgestaltung und „Sideboard“
                                                                                  mit den Werken Alter Meister aus der Kasseler    baren Farben und Motiven als gedruckter                                                              von Morant & Boyd, London,
Sondermarke Australien, 2011;                                                     Gemäldegalerie. Denn es waren vor allem die      Wanddekor zur Verfügung steht. Bevor je­                                                             1862, Farblithographie; Foto:
Foto: Christine Moreno                                                            berühmten Meister niederländischer Malerei       doch die Tapete ihre Wirkung an der Wand                                                             Ute Brunzel, MHK

16                                AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                   AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                        17
Zugeknöpft und aufgeschlossen                   lich als Aktdarstellung präsentiert werden. Ein           Schwerpunkte bilden dabei die wechselseiti­        Lebzeiten renommierte Künstlerinnen waren,
                                                                                   enger Zusammenhang besteht hier zu der seit               gen Einflüsse großer Städte wie Paris und Ber­     fand das Werk von Maria von Heider-Schwei­
                                   14. September 2013 bis 12. Januar 2014          Beginn des 20. Jahrhunderts erstarkenden Be­              lin sowie die Situation in den Grenzregionen,      nitz bisher wenig öffentliche Beachtung.
                                                                                   wegung der Freikörperkultur. Zugleich inspi­              deren Gestalt – wie im Falle von Straßburg,           Mit Ölgemälden, Skulpturen und Zeich­
                                                                                   rierte aber auch die Welt der leicht bekleideten,         Metz, dem Rheinland und dem Saarland –             nungen veranschaulicht die Ausstellung die
                                   Das Frauenbild des 19. und 20. Jahrhunderts     lasziven Revuetänzerinnen vor allem die                   durch Annexion und Besetzung nachhaltig            individuellen künstlerischen Positionen der
                                   in künstlerischen Werken aus Elfenbein ist      Künstler des Art Déco.                                    geprägt wurde. Mit Werken von Karl-Friedrich       drei Frauen. Darüber hinaus wirft sie einen
                                   Thema dieser Kabinettausstellung. Die Prä­                                                                 Schinkel über Gottfried Semper, Viollet-le-Duc,   exemplarischen Blick auf Voraussetzungen
                                   sentation stellt anhand von Elfenbeinarbeiten   Deutsches Elfenbeinmuseum Erbach                          Le Corbusier und Rudolf Schwarz bis hin zu         und Strukturen weiblichen Kunstschaffens im
                                   aus eigenen Beständen Frauendarstellungen       Otto-Glenz-Straße 1                                       Jean Nouvel werden Einblicke in das Schaffen       ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert. Ein
                                   vom Historismus bis zur Moderne vor.            64711 Erbach im Odenwald                                  wichtiger Architekten, Künstler und Intellek­      umfassendes Veranstaltungsprogramm er­
                                      Im 19. Jahrhundert zeigten sich Damen        Tel.: (0 60 62) 91 99 90                                  tueller vermittelt. Anhand der ausgestellten       gänzt die Präsentation.                       Eckhard Schulze-Fielitz, Raum-
                                   der bürgerlichen Gesellschaft „zugeknöpft“      www.elfenbeinmuseum.de                                    Pläne, Architekturzeichnungen, Modelle,                                                          stadt, 1959; © Collection fonds
                                   und ins Korsett geschnürt. Die Aktdarstellung                                                             ­Fotografien, Filme, Bücher und Kunstwerke         Museum Giersch                                régional d’art contemporain
                                                                                                                                                                                                                                              du Centre, Orléans, Foto:
                                   der Frau – schon immer ein beliebtes Thema                                                                 lassen sich wechselseitige deutsch-französi­      Schaumainkai 83
                                                                                                                                                                                                                                              Philippe Magnon
                                   für Arbeiten aus Elfenbein – wurde im Histo­                                                               sche Einflüsse sowie architekturhistorische       60596 Frankfurt am Main
Frauenakt, Emil Straub, Erbach,    rismus noch stark an die antike Mythologie                                                                 und städtebauliche Entwicklungen in den           Tel.: (0 69) 63 30 41 28
ca. 1928; Foto: Deutsches Elfen-   gebunden. Während schon in der Barockzeit                                                                  letzten zwei Jahrhunderten nachvollziehen.        www.museum-giersch.de
beinmuseum Erbach                  Liebesgöttinnen, Nymphen oder griechische
                                   Hetären sich unbekleidet dem Betrachter dar­                                                              Deutsches Architekturmuseum
                                                                                                                                                                                                                                              Ottilie W. Roederstein, Selbst-
                                   bieten konnten, kann erst im 20. Jahrhundert                                                              Schaumainkai 43                                                                                  bildnis mit Hut und Mantel,
                                   die moderne Frau wieder natürlich und sinn­                                                               60596 Frankfurt am Main                                                                          1903, Privatbesitz
                                                                                                                                             Tel.: (0 69) 2 12 - 38 84 4
                                                                                                                                             www.dam-online.de
Dame mit Straußenfederbarett
                                                                                   Martin Haller, Wettbewerbsentwurf für die Große Oper in
(nach einer Zeichnung von Hans
                                                                                   Paris. Längsschnitt, 1861; © Staatsarchiv Hamburg
Holbein), Deutschland, 19. Jahr-
hundert; Foto: Deutsches Elfen-
beinmuseum Erbach
                                                                                   Interferenzen / Interférences                             Künstlerin sein!
                                                                                   Architektur Deutschland / Frankreich 1800–2000            Ottilie W. Roederstein, Emy Roeder,
                                                                                                                                             Maria von Heider-Schweinitz
                                                                                   3. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
                                                                                                                                             15. September 2013 bis 26. Januar 2014

                                                                                   Bei dieser Ausstellung anlässlich des 50-jähri­
                                                                                   gen Jubiläums des Élysée-Vertrages handelt es             Mit den Malerinnen Ottilie W. Roederstein                                                        Maria von Heider-Schweinitz,
                                                                                   sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Musée                (1859–1937) und Maria von Heider-Schwei­                                                         Gläsernes, 1940, Privatbesitz
                                                                                   d’Art moderne et contemporain de Strasbourg               nitz (1894–1974) sowie der Bildhauerin Emy
                                                                                   (MAMCS) und des Deutschen Architektur­                    Roeder (1890–1971) präsentiert das Museum
                                                                                   museums Frankfurt. Die Präsentation mit                   Giersch drei bedeutende Künstlerinnen der
                                                                                   über 400 seltenen oder noch nie gezeigten Ex­             Rhein-Main-Region. Trotz schwieriger Zeit­
                                                                                   ponaten vermittelt einen Überblick über die               umstände hinterließ jede der drei Frauen ein
                                                                                   architektonischen und städtebaulichen Inter­              beeindruckendes Werk. Bei allen biografischen
                                                                                   aktionen zwischen Frankreich und Deutsch­                 Unterschieden einte sie der unbedingte Wille
                                                                                   land von der Zeit nach der Französischen                  zur künstlerischen Tätigkeit. Während Ottilie
                                                                                   ­Revolution bis zur Gegenwart. Besondere                  W. Roederstein und Emy Roeder bereits zu

18                                 AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                           AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                        19
tes Sammelobjekt. Die Ausstellung zeigt Ex­             ­ ehört. Auch auf die Weiterentwicklung des
                                                                                                                                            g                                                          Dürer. Kunst – Künstler – Kontext
                                                                                    ponate aus der Cellba-Sammlung des Heimat-              Automobils, insbesondere angesichts der End­
                                                                                    und Geschichtsvereins Babenhausen sowie                 lichkeit weltweiter Ölvorkommen, wird näher                23. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014
                                                                                    Puppen aus dem Bestand des Museums Schloss              eingegangen. Die Ausstellung gewährt darüber
                                                                                    Fechenbach. Zu sehen sind zahlreiche Varian­            hinaus Einblicke ins Innere eines Motors, sie
                                                                                    ten in unterschiedlichen Größen, die kleins­            erklärt die Vorzüge des negativen Lenkroll­                Dem wohl bedeutendsten deutschen Künstler
                                                                                    ten Exemplare sind 7,5 cm, die größten bis              radius, informiert über Handelsstraßen und                 der Renaissance ist diese große Ausstellung
                                                                                    70 cm groß.                                             Verkehrswege, erinnert an Deutschlands ersten              mit insgesamt über 250 Werken gewidmet.
                                                                                                                                            Kleinstwagen (das Fuldamobil) und erklärt, was             Dank bedeutender internationaler Leihgaben
                                                                                    Museum Schloss Fechenbach                               beispielsweise Ameisen mit Stauforschung zu                können etwa 190 Arbeiten von Albrecht Dürer
                                                                                    Eulengasse 8                                            tun haben.                                                 (1471–1528) gezeigt werden. Einen Höhepunkt
                                                                                    64807 Dieburg                                              Der Besuch der Ausstellung von Schulklas­               der Ausstellung bildet die Wiedervereinigung
                                                                                    Tel.: (0 60 71) 20 02 - 46 0                            sen und Gruppen ist nur im Rahmen einer                    der Tafeln des „Heller-Altars“ (1508), den
                                                                                    www.museum-schloss-fechenbach.de                        Führung nach vorheriger Anmeldung mög­                     Dürer gemeinsam mit Mathis Gothart Nithart
                                                                                                                                            lich.                                                      (genannt Grünewald) in den Jahren 1507 bis
                                                                                                                                                                                                       1509 für einen Frankfurter Auftraggeber schuf
Cellba-Puppen aus Babenhausen;                                                                                                              Kinder-Akademie Fulda                                      und der ursprünglich für die Kirche des Domi­
Foto: Hermine Reichart                                                                                                                      Mehlerstraße 4                                             nikanerklosters in Frankfurt bestimmt war.
                                 Die Welt der Cellba-Puppen                                                                                 36043 Fulda                                                   Insgesamt führt die Präsentation das Schaf­     Albrecht Dürer, Bildnis eines
                                                                                                                                            Tel.: (06 61) 9 02 73 - 0                                  fen des deutschen Meisters in der ganzen Breite   jungen Mannes, 1506; Foto:
                                 10. September 2013 bis 27. Januar 2014                                                                     www.kaf.de                                                 und Vielfalt seiner künstlerischen Ausdrucks­     ­Luigino Visconti, © Musei di
                                                                                                                                                                                                                                                          Strada Nuova, Palazzo Rosso,
                                                                                                                                                                                                       möglichkeiten vor Augen. Zu sehen sind 25
                                                                                                                                                                                                                                                          Genova
                                                                                                                                                                                                       Tafel- und Leinwandbilder, 80 Handzeich­
                                 Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht die                                                                                                                           nungen, weitere 80 Blätter in unterschied­
                                 Cellba-Puppe, die in einer Celluloidwaren­                                                                                                                            lichen druckgrafischen Techniken sowie von
                                  fabrik in einer kleinen Stadt nordöstlich von                                                                                                                        Albrecht Dürer verfasste und illustrierte Bü­
                                  Dieburg hergestellt wurde. Der Name „Cellba“                                                                                                                         cher. Diese Arbeiten werden innerhalb der
                                  leitet sich aus dem Material der Puppen – dem                                                                                                                        Ausstellung Werken von Vorläufern, mit de­
                                  Celluloid – und dem Ortsnamen Babenhausen         Das Fuldamobil, ein Kleinstwagen aus Fulda; Foto: KAF                                                              nen sich Dürer kreativ auseinandersetzte, und
                                  ab. Die Firma Cellba produzierte zwischen                                                                                                                            Werken von Künstlerkollegen, die von Dürers
                                  1924 und 1966 neben Puppen auch andere                                                                                                                               Schaffen beeinflusst wurden, gegenübergestellt.
                                  Spielzeuge. „Vater“ der Produktion war Karl       Immer unterwegs – zur Geschichte                                                                                   Durch diese Kontextualisierung wird dem Be­
                                  Gansler, der bei seinen Puppenkreationen          der Mobilität                                                                                                      trachter nicht nur die besondere Gestaltungs­
                                  wiederholt seine Tochter Sonja als Modell                                                                                                                            kraft und künstlerische Qualität in Dürers
                                  nahm. Sonja kam auf tragische Weise nach          27. September 2013 bis 31. Januar 2014                                                                             Werk, sondern auch dessen entscheidender
                                 ­einem Bombenangriff Weihnachten 1944                                                                                                                                 Beitrag für die Entstehung der nordeuropä­
                                  ums Leben.                                                                                                                                                           ischen Renaissancekunst nahegebracht.
                                      Die Puppen aus Babenhausen (Marken­           Der Wunsch des Menschen, sich schneller                                                                                                                              Albrecht Dürer, Studie für den
                                  zeichen: Nixe) waren lange die einzige Kon­       fortzubewegen und Lasten leichter transpor­                                                                        Städel Museum                                     Helleraltar: Zwei Füße, 1508;
                                  kurrenz für die bereits etablierten Schildkröt-   tieren zu können, ist uralt. Wie sich speziell                                                                     Schaumainkai 63                                   Foto: Studio Buitenhof, The
                                                                                                                                                                                                                                                         Hague, © Museum Boijmans
                                  Puppen. In den 1960er Jahren wurde Cellba         die Mobilität auf vier Rädern entwickelt hat,                                                                      60596 Frankfurt am Main
                                                                                                                                                                                                                                                         Van Beuningen, Rotterdam
                                  von dem großen amerikanischen Spielzeug-          ist Thema dieser interaktiven Ausstellung.                                                                         Tel.: (0 69) 60 50 98 - 0
                                  produzenten Mattel aufgekauft und der Name        Hier werden z. B. Vorstufen des uns heute be­                                                                      www.staedelmuseum.de
                                  „Cellba“ verschwand vom Markt. Das Unter­         kannten Autos vorgestellt, zu denen der 1769            Albrecht Dürer, Hl. Hieronymus, 1521; Foto: José Pessoa,   www.duerer-in-frankfurt.de
Eine Tankstelle um 1930; Foto:    nehmen existiert schon lange nicht mehr,          von Nicholas Joseph Cugnot entwickelte drei­            © Museu Nacional de Arte Antiga, Direção-Geral do Patri­
Schönberg, Poppenhausen           aber die Puppen sind mittlerweile ein begehr­     rädrige, federkraftbetriebene Dampfwagen                mónio Cultural / Arquivo e Documentação Fotográfica

20                               AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                                                                                                                                    AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN                                             21
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