MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT - IHK Halle-Dessau
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MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT Das Magazin der IHK Halle-Dessau ⁄⁄ Februar 2019 Titelthema Unternehmensnachfolge: Herausforderungen IHK UND HANDWERKSKAMMER BRILLANTE GRÜNDERIN AUS und Lösungen HALLE (SAALE): BERUFSAUSBILDUNG: WITTENBERG: Gemeinsamer Neujahrsempfang IHK verleiht Gütesiegel Veganes Café eröffnet Unternehmer wachsen nicht auf Bäumen! Doch immer weniger wagen den Schritt in die Selbst- ständigkeit. Vor allem potenzielle Nachfolger fehlen. Ein Gegenbeispiel ist Christian Schiffner, seit Oktober 2017 Gesellschafter der Holzim- pulszentrum Service UG in Mansfeld-Südharz. Mehr dazu sowie zu Beispielen geglückter Unter- nehmensübergaben in dieser Ausgabe www.halle.ihk.de
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Auf ein Wort 1 Auf ein Wort Die Nachfolgelücke schließen! Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist 2. Die Erbschaftssteuer mittel- in aller Munde. Vom Unternehmerman- standsfreundlich gestalten! gel lässt sich das nicht sagen, obwohl er Bundesweit klagt jeder vierte poten- ein mindestens so gravierendes Problem zielle Nachfolger, das neue Erbschaft- darstellt: Im IHK-Bezirk wird eine Nach- steuerrecht erschwere eine familiäre folgelücke spürbar. Mindestens 1.500 Nachfolge. Mehrbelastungen drohen, Unternehmer planen in den kommenden betriebswirtschaftlich solide Szenarien fünf Jahren, ihren Betrieb zu übergeben. lassen sich kaum abschätzen. Zwei Jah- In der Praxis gelingen aber bisher nur re nach der gesetzlichen Neuregelung rund 70 Prozent der altersbedingten liegt nun endlich dazu der erste Entwurf Nachfolgeregelungen. Jährlich ist also einer Richtlinie auf dem Tisch. Wir wer- bei bis zu 150 Firmen fraglich, ob die den auf eine mittelstandsfreundliche Seniorunternehmer Nachfolger finden Umsetzung drängen. 6. Unternehmerbild verbessern! werden. Nachfolger sind Unternehmer. Das Un- 3. Finanzierung erleichtern! ternehmerbild in Medien und Öffent- Insbesondere kleine und mittelgroße lichkeit ist verzerrt, oftmals schlicht Um bessere Rahmen- Kreditinstitute haben es mitunter schwer, negativ. Hier wollen wir gegenhalten. bedingungen ringen passgenaue Finanzierungskonzepte für Damit kann man nicht früh genug an- Unternehmensnachfolger anzubieten. fangen. Unser IHK-Projekt „Unterneh- Die Gründe sind vielschichtig. Wenn die Denn sie sind praktisch genauso eng re- mer machen Schule“ etwa setzt hier Konjunktur brummt und der Arbeits- guliert wie die Großbanken. Das ist kon- wichtige Akzente. markt praktisch leergefegt ist, wollen traproduktiv. Wir werden uns für spür- nur wenige Leistungsträger einen Be- bare Vereinfachungen einsetzen. Außer- trieb gründen oder übernehmen; ein si- dem gilt es, staatliches Beteiligungska- Interessenvertretung – cheres Beschäftigungsverhältnis er- pital besser einzusetzen als bisher. Auch Hilfe – Kooperation scheint vielen attraktiver. Und die de- dies werden wir weiter anmahnen. mografische Entwicklung verschärft Bei diesen „großen“ Fragen werden wir diesen Trend. 4. Digitalisierung ermöglichen! nicht locker lassen. Was wir hier wann Eine IHK kann diese Ursachen von au- Um einen übernommenen Betrieb fit erreichen können, liegt allerdings nicht ßen nicht beseitigen. Was wir aber tun für die Digitalisierung zu machen, wol- allein in unserer Macht. Doch im Detail, können und werden: um bessere Rah- len Nachfolger in neue IT investieren. da helfen wir ganz konkret. Lesen Sie in menbedingungen ringen. Nachfolger Aber auch die Infrastruktur muss stim- diesem Heft, wie wir Seniorunternehmer brauchen mehr Unterstützung, rechtli- men. Deshalb bestehen wir darauf, dass und Übernahmeinteressenten informie- che Unsicherheiten müssen beseitigt das Glasfasernetz im Land flächende- ren, beraten und vermittelnd unterstüt- und die überbordende Bürokratie ein- ckend ausgebaut wird – rasch und kon- zen. IHK steht hier für Interessenvertre- gedämmt werden. Die IHK setzt sich sequent. tung – Hilfe – Kooperation. daher mit sechs Forderungen politisch für Sie ein – in Magdeburg ebenso wie 5. Verfahren vereinfachen – in Berlin oder Brüssel: Informationspflichten abbauen! Unnötige Bürokratie macht unternehme- 1. Beratung für Unternehmens- rische Selbstständigkeit unattraktiv. An- nachfolger fördern! trags-, Genehmigungs- und Besteue- Nachfolger sind besondere Gründer. Sie rungsverfahren müssen einfacher werden. benötigen professionelle Unterstützung Wir kämpfen etwa dafür, dass die monat- vor allem dann, wenn die Übernahme liche Voranmeldung für die Umsatzsteu- angebahnt wird und die Verhandlun- er für Gründer abgeschafft wird. Auch das gen mit dem bisherigen Eigentümer be- komplizierte Formular „Einnahme-Über- ginnen. In dieser Frühphase lässt sich schussrechnung“ gehört für Kleinunter- Prof. Dr.-Ing. Steffen Keitel Prof. Dr. Thomas Brockmeier noch so manches verbessern. nehmen zumindest stark vereinfacht. Präsident Hauptgeschäftsführer
Die Themen ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 2 Die Themen 1 Editorial 27 Praxiswissen 42 Service 3 Panorama 27 ⁄⁄ STANDORTPOLITIK 42 ⁄⁄ GERWEBEFLÄCHENBÖRSE 4 IHK-Report 28 ⁄⁄ STARTHILFE- UND 42 ⁄⁄ UNTERNEHMENSBÖRSE 04 ⁄⁄ NEUJAHRSEMPFANG DER UNTERNEHMENS- 42 ⁄⁄ GESCHÄFTSANGEBOTE GEWERBLICHEN WIRTSCHAFT FÖRDERUNG AUSLÄNDISCHER UNTERNEHMEN IN HALLE (SAALE) 31 ⁄⁄ AUS- UND 43 Bekanntmachungen 06 ⁄⁄ IHK VERLEIHT GÜTESIEGEL WEITERBILDUNG 43 ⁄⁄ KURSPLÄNE FÜR DIE SCHU- 16 Branchenreport 33 ⁄⁄ INNOVATION UND LUNG DER GEFAHRGUTFAHRER 16 ⁄⁄ HANDEL UMWELT 43 ⁄⁄ PRÜFUNGSTERMINE IN DER 17 ⁄⁄ TOURISMUS 36 ⁄⁄ INTERNATIONAL AUS- UND WEITERBILDUNG 18 ⁄⁄ DIENSTLEISTUNGEN | 38 ⁄⁄ RECHT UND FAIR PLAY 44 Vorschau HANDEL | TOURISMUS 40 Namen & Nachrichten 44 ⁄⁄ TERMINKALENDER 19 Regionalreport 44 ⁄⁄ IMPRESSUM 19 ⁄⁄ AUS DER REGION 44 ⁄⁄ BILDNACHWEIS 04 ⁄⁄ Neujahrsempfang 06 ⁄⁄ Brillante Berufs- 07 ⁄⁄ Titelthema von IHK und Handwerks- ausbildung: IHK verleiht Unternehmensnachfolge: kammer: Moderne Wirt- Gütesiegel „Top-Aus- Herausforderungen und schaftspolitik angemahnt bildungsbetrieb“ Lösungen Bei ihrem gemeinsamen Neujahremp- Mit dem Gütesiegel „Top-Ausbildungs- Was braucht es, damit unsere Region fang forderten die Handwerkskammer betrieb 2018“ können 25 Unternehmen wirtschaftlich stark, innovativ und da- Halle (Saale) und die IHK Halle-Dessau aus dem südlichen Sachsen-Anhalt um mit auch wettbewerbsfähig bleibt? In eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspo- junge Nachwuchskräfte werben. Die IHK erster Linie ein stabiles und zukunftsfä- litik: Sachsen-Anhalt solle seinen An- verlieh ihnen Mitte Dezember 2018 die higes Umfeld, in dem sich Unterneh- spruch, das Land der Moderne zu sein, gleichnamige Auszeichnung und wür- men gründen, in dem sie wachsen und auch über das Bauhaus-Jubiläum 2019 digt damit die herausragende Ausbil- auch fortgeführt werden können. Hier hinaus durch konkrete Politik spürbar dungsqualität der Firmen. Der damalige stehen wir aktuell vor großen Heraus- werden lassen. Die beiden Präsidenten – IHK-Vizepräsident Hans-Joachim Münch forderungen. Denn immer weniger jun- Thomas Keindorf für die Handwerks- überreichte im Rahmen einer Festver- ge Menschen wagen den Schritt in die kammer und Prof. Dr. Steffen Keitel für anstaltung die Siegertrophäen und unternehmerische Selbstständigkeit – die IHK – sehen hier Handlungsbedarf: Ehrenurkunden. Die Preisträger über- und es finden sich auch immer weniger „Es gilt, nicht nur modern zu denken, zeugten mit besonderen Ideen: So sor- potenzielle Nachfolger für hiesige Fir- sondern auch modern zu handeln!“ gen sie beispielsweise mit Workshops men. Woran dies liegt und was die IHK Über 700 Gäste waren der Einladung dafür, dass die Auszubildenden ihre Ge- dagegen tut, darum geht es im aktuel- gefolgt. sundheit im Blick behalten. len Titelthema.
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Panorama 3 Top–Klicks der IHK–Website – www.halle.ihk.de Prof. Dr. Steffen Keitel zum neuen IHK-Präsidenten gewählt ⁄⁄ 4292558 Top-Ausbildungsbetrieb 2018 ⁄⁄ 4128010 Seminare Außenwirtschaft ⁄⁄ 4037652 Was sich im Handels-, Steuer- und Gesellschaftsrecht ändert Beschäftigungsstärkste Unternehmen in der Die wichtigsten Änderungen im Handels-, Steuer- und Gesell- schaftsrecht 2019 können sich Unternehmer jetzt kostenfrei bei Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg-Bernburg der IHK Halle-Dessau per E-Mail bestellen. Ob die Förderung von betrieblichen Elektro- und Hybridelektrofahrzeugen oder die steuer- Wie zukunftsfähig die Standorte in der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg- lichen Neuregelungen zur Gutscheinausstellung – eine E-Mail mit Bernburg sind, zeigt eine aktuelle Erhebung der IHK Halle-Dessau, an der sich 408 Un- dem Betreff „Steuerliche Änderungen 2019“ an start@halle.ihk.de ternehmen mit jeweils mehr als 50 Mitarbeitern beteiligt haben. Die IDT Biologika genügt und schon gibt es eine kompakte Zusammenstellung di- GmbH ist demnach mit 1.627 Beschäftigten der größte Arbeitgeber des verarbeiten- rekt per E-Mail. den Gewerbes in der Region. Der Pharmahersteller aus Dessau-Roßlau rangiert vor der dortigen DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH mit 1.401 Arbeitnehmern. Größter Dienst- leister ist die Kaufland Dienstleistung GmbH & Co. KG. In den verschiedenen Nieder- lassungen der Region sind insgesamt 980 Personen tätig. Rang zwei nimmt mit 932 Mitarbeitern das Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen ein. Die vollständigen Ergebnisse sind unter www.halle.ihk.de | 4296438 veröffentlicht. Das Panorama Bis zum 28. Februar 2019 bewerben: Wettbewerb gestartet: Innovative „Kulinarisches Sachsen-Anhalt 2019“ Digitalisierung durch Azubis Auch in diesem Jahr wird unser Land seine kulinarischen Spitzenangebote wieder Eine gelungene Premiere ermutigt zum Weitermachen: Die meis- besonders herausstellen: Zum dritten Mal startet der Wettbewerb „Kulinarisches ten Auszubildenden sind bestens mit den Technologien zur digi- Sachsen-Anhalt“. Eine unabhängige Fachjury prämiert regionale Lebensmittel, die talen Kommunikation vertraut. Der Wettbewerb „AZUBI4ID – in- innovativ, einzigartig und von bester Qualität sind. Sachsen-anhaltische Unterneh- novative Digitalisierung durch Azubis“ soll sie motivieren, konkrete men haben die Möglichkeit sich noch bis zum 28. Februar 2019 um einen „Kulina- Ideen für ihren Ausbildungsbetrieb zu entwickeln, wie sich mittels rischen Stern 2019“ zu bewerben. Die Preisträger können mit dieser Auszeichnung digitaler Medien Prozesse verbessern lassen und die Arbeit somit werben – für ihre Produkte, aber auch für unser Land. Informationen zum Wettbewerb erleichtert werden kann. Informationen zu den Teilnahmebedin- und den Teilnahmebedingungen unter www.kulinarische-sterne.sachsen-anhalt.de gungen und zu den Preisen sind unter www.azubi4id.de zu finden.
Der IHK-Report ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 4 Der IHK-Report Neujahrsempfang der gewerblichen Wirtschaft in Halle (Saale): Moderne Wirtschaftspolitik für Sachsen-Anhalt angemahnt Bei ihrem gemeinsamen Neujahrempfang forderten die Handwerkskammer Halle (Saale) und die IHK Halle-Dessau eine zu- kunftsgerichtete Wirtschaftspolitik: Sachsen-Anhalt solle seinen Anspruch, das Land der Moderne zu sein, auch über das Bau- haus-Jubiläum 2019 hinaus durch konkrete Politik spürbar werden lassen. Die beiden Präsidenten – Thomas Keindorf für die Handwerkskammer und Prof. Dr. Steffen Keitel für die IHK – sehen hier Handlungsbedarf: „Es gilt, nicht nur modern zu den- ken, sondern auch modern zu handeln!“ Kontakt IHK Halle-Dessau Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer Cordula Henke Tel. 0345 2126-245 chenke@halle.ihk.de Für Prof. Dr. Steffen Keitel war der Neujahrsempfang der erste offizielle Auf- tritt als IHK-Präsident nach seiner Wahl Ende Dezember 2018. Er forderte: Die Politik solle unter anderem mit einer ausgewogeneren Umwelt- und Energie- politik dafür sorgen, dass die sachsen-anhaltische Industrie stark bleibe. Ins- besondere die über Jahrzehnte gewachsenen wettbewerbsfähigen Strukturen dürfen nicht gefährdet werden – etwa durch einen übereilten Kohleausstieg. Zudem sprach sich Keitel für ein universitäres ingenieurtechnisches Zentrum im Landessüden aus: „Erfolgreichen Strukturwandel ohne ingenieurwissenschaft- liche Kompetenz kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“ Blick in die Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle (Saale) – dieses Jahr bereits zum zweiten Mal die Bühne für den gemeinsamen Neujahrsempfang von IHK Halle-Dessau und Handwerkskammer Halle (Saale). Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, bedankte sich Würdigung für Ehrenpräsidentin Carola Schaar: Dr. Reiner Haseloff, Thomas Keindorf und Prof. Dr. Steffen Keitel in seiner Ansprache bei den Unternehmern, die durch ihr Engagement die Wirt- (v. l. n. r.) bedankten sich bei der ehemaligen Präsidentin der IHK Halle-Dessau für ihr zehnjähriges Engagement schaft zum Blühen brächten. Zudem legte er ihnen nahe, sich auch als Multi- und ihren Einsatz für die regionale Wirtschaft. plikatoren zu betätigen und für die Demokratie zu werben.
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Der IHK-Report 5 Die Redner des diesjährigen Neujahrsempfangs: Thomas Keindorf, Präsident der Handwerks- kammer Halle (Saale), Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Bosbach, Festredner des Abends, Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der IHK Halle-Dessau (v. l. n. r.). Der Festredner Wolfgang Bosbach, Rechtsanwalt und Mitglied des Deutschen Bundestages von 1994 bis 2017, zog die Gäste mit seinen frei vorgetragenen Worten zur Lage in Deutschland in seinen Bann und sorgte mit seinem rheinischen Humor für eine gelöste Stimmung. Stießen nach den politischen Forderungen auf das neue Jahr an: Schornsteinfegermeister Daniel Börner, Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale), Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg und Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der IHK Halle-Dessau (v. l. n. r.) Begeisterte das Publikum mit seinem virtuo- Ein völlig neues Klangerlebnis boten Jacob Lehmer und Max-Ferdinand Zeh aus Halle sen Spiel an der Orgel: Florian Zschucke aus (Saale) am Schlagwerk. Dessau-Roßlau. Die beiden Präsidenten Keindorf und Keitel brachten ihre Forderungen gegenüber der Politik zum Ausdruck. Keindorf mahnte mehr Stabilität, Planungssicherheit und Fairness für die Wirtschaft an. Die Diskussion um Dieselfahrverbote etwa habe den Mittelstand stark verunsichert. Keitel kritisierte: „Die deutsche Klima-, Umwelt- und Energiepolitik stellt nicht gerade ein Förder- programm für die industrielle Entwicklung dar.“ Dies treffe die Chemie- und die Lebensmittel- Der Einladung der gewerblichen Wirtschaft zum Neujahrsempfang in der halleschen Georg- industrie – wichtige wirtschaftliche Lebensadern der Region – besonders hart. Denn diese Spar- Friedrich-Händel-Halle waren mehr als 700 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung gefolgt – ten seien technisch bedingt besonders energieintensiv. darunter Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und mehrere Kabinettsmitglieder.
Der IHK-Report ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 6 Brillante Berufsausbildung in 25 Betrieben: IHK verleiht Gütesiegel Kontakt Mit dem Gütesiegel „Top-Ausbildungs- besonderen Ideen und Initiativen: So betrieb 2018“ können 25 Unternehmen sorgen sie beispielweise mit Workshops aus dem südlichen Sachsen-Anhalt um und Seminaren dafür, dass die Auszu- junge Nachwuchskräfte werben. Die bildenden von Beginn an ihre Gesund- IHK Halle-Dessau verlieh ihnen Mitte heit im Blick behalten und frühzeitig Dezember 2018 die gleichnamige Aus- lernen, mit Stresssituationen umzuge- zeichnung und würdigt damit die he- hen. Andere setzen Azubis aus höheren rausragende Ausbildungsqualität der Lehrjahren als Mentoren ein, um den IHK Halle-Dessau Firmen. Der damalige IHK-Vizepräsi- „Neuankömmlingen“ den Start in die Geschäftsführerin Hans-Joachim Münch, damaliger IHK-Vize- dent Hans-Joachim Münch überreich- Ausbildung zu erleichtern. Aus- und Weiterbildung präsident, gratulierte den Preisträgern, hier Dr. Simone Danek te im Rahmen einer Festveranstaltung Christin Pomp von der Seifert Logistics GmbH Tel. 0345 2126-346 die Siegertrophäen und Ehrenurkun- „Wenn wir den jungen Leuten mit einer aus Lützen. sdanek@halle.ihk.de den. Die Preisträger überzeugten mit guten Berufsausbildung einen optima- len Start ins Arbeitsleben ermöglichen, ehrenamtlich engagierten Unterneh- dann stehen die Chancen gut, sie in der mern und hauptamtlichen IHK-Mitar- „Top-Ausbildungsbetriebe“ 2018 Region zu halten“, betonte Münch. „Und beitern hat diese bewertet. Kriterien das sollte unser aller Ziel sein. Die waren unter anderem: Wer hat sich In der Stadt Halle (Saale) 25 Preisträger dieses Jahres gehen hier 2018 besonders für Berufsorientierung • Dell Halle GmbH mit gutem Beispiel voran“, so Münch und Ausbildung engagiert? Und wer hat • Dienstleistungs-Center Halle GmbH abschließend. sich für die Arbeit mit benachteiligten • Dorint Hotel in Halle (Saale) Betriebs GmbH • Edeka Markt Minden-Hannover GmbH, E-Center Halle Insgesamt waren im Jahr 2018 55 Be- Jugendlichen oder jungen Geflüchteten • Globus Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG, werbungen eingegangen. Eine Jury aus eingesetzt? Betriebsstätte Halle-Bruckdorf • GP Günter Papenburg Unternehmensgruppe • KATHI Rainer Thiele GmbH • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg • S Direkt-Marketing GmbH & Co. KG • Stadtwerke Halle GmbH • Zur Rose Pharma GmbH Im Saalekreis • DACHSER SE Logistikzentrum Leipzig/Halle, Landsberg • Kleusberg GmbH & Co. KG, Kabelsketal • MKL Mitteldeutsche Kunststoff-Logistik GmbH & Co. KG, Schkopau • Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, Leuna Im Burgenlandkreis Über ihre Auszeichnung freuten sich insgesamt 25 Unternehmen aus dem südlichen Sachsen-Anhalt – • Henglein GmbH & Co. KG, An der Poststraße unter anderem aus der Stadt Halle (Saale) … • Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH, Zeitz • Seifert Logistics GmbH, Lützen • Sparkasse Burgenlandkreis, Zeitz Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld • Bayer Bitterfeld GmbH, Bitterfeld-Wolfen • Dow Produktions und Vertriebs GmbH & Co. OHG, Bitterfeld-Wolfen • Miltitz Aromatics GmbH, Bitterfeld-Wolfen Im Salzlandkreis • Solvay Chemicals GmbH, Bernburg Im Landkreis Mansfeld-Südharz • Aryzta Bakeries Deutschland GmbH, Lutherstadt Eisleben • MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH ... oder dem Landkreis Mansfeld-Südharz.
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Titelthema 7 Das Titelthema Zu wenig unternehmerischer Nachwuchs in Sicht – woran liegt’s? Was braucht es, damit unsere Region Aus unseren Erfahrungen beim Projekt Die Frage kann nicht eindeutig beant- wirtschaftlich stark, innovativ und da- „Unternehmer machen Schule“ (siehe wortet werden. Fakt ist, dass die aus mit auch wettbewerbsfähig bleibt? In S. 13) wissen wir, dass viele Jugendliche Altersstruktur und Gründungsdynamik erster Linie ein stabiles und zukunftsfä- mit einem Unternehmer negative Ei- resultierenden Herausforderungen in Kontakt higes Umfeld, in dem sich Unterneh- genschaften verbinden – etwa: „denkt einzelnen Branchen größer sind, als in men gründen, in dem sie wachsen und nur ans Geld“, „ist egoistisch“, „beutet anderen. Daraus lässt sich schließen, auch fortgeführt werden können. Und die Natur aus“. Dieses Bild wollen wir ge- dass die Interessentensuche in be- es braucht Menschen, die Unternehmer rade rücken, indem die Unternehmer den stimmten Branchen schwieriger ist werden und bleiben wollen. Hier stehen Schülern in einer Unterrichtsstunde von bzw. werden könnte – vor allem in der wir aktuell vor großen Herausforderun- sich und ihrem Alltag erzählen. Das Energieversorgung, im Handel, im Be- gen. Denn immer weniger junge Men- Feedback nach der „Lehrstunde“ im ob- herbergungsgewerbe, beim Güterland- schen wagen den Schritt in die unter- ligatorischen Unterricht ist bisher fast verkehr und in Teilen der Dienstleis- nehmerische Selbstständigkeit – und es ausnahmslos positiv – und die Einstel- tungsbranche. IHK Halle-Dessau finden sich immer noch zu wenige po- lungen der Schüler gegenüber dem Un- Geschäftsführerin Starthilfe und Unter- tenzielle Nachfolger, um den hiesigen ternehmertum haben sich verbessert! Warum? nehmensförderung Unternehmensbestand mindestens zu Aus Nachfolgersicht ist es zwar einer- Antje Bauer sichern. Woran liegt das? Die „Mittel- Wer heute Unternehmer werden will, seits entscheidend, wie zukunftsfähig Tel. 0345 2126-262 deutsche Wirtschaft“ sprach mit Antje welche Rahmenbedingungen findet er das einzelne Unternehmen, aber ande- abauer@halle.ihk.de Bauer, IHK-Geschäftsführerin Starthilfe- oder sie vor? rerseits auch die jeweilige Branche ist! und Unternehmensförderung. Leider nicht die besten – das Grün- Es geht also nicht nur darum, den pas- dungsklima ist nicht optimal. Wer ein senden Nachfolger für ein einzelnes Un- Frau Bauer, die demografische Ent- Unternehmen gründen oder überneh- ternehmen zu finden, sondern auch da- wicklung wird immer wieder als ein men will, muss einige Hürden nehmen. rum, die Zukunft bestimmter Branchen Grund dafür genannt, warum es uns Die bürokratischen Belastungen sind oft zu sichern. in Zukunft an unternehmerischem hoch. Es braucht weniger Regularien, Nachwuchs fehlen wird … eine Digitalisierung der Gründungsfor- Welche Rolle spielt hier die fort- Sicher, sie ist ein Grund, aber die He- maliäten, passende Finanzierungskon- schreitende Digitalisierung? rausforderungen sind weitaus viel- zepte und noch mehr spezifische Bera- Dort, wo sie nicht schnell und tiefgrei- schichtiger. Die derzeit gute Arbeits- tung. Potenzielle Nachfolger aus dem fend genug gelingt, wird sie das struk- marktsituation beispielsweise, die dazu engsten Familienkreis haben außerdem turelle Dilemma noch verstärken. Die führt, dass sich viele Menschen lieber mit der Umsetzung des neuen Erb- technologische Entwicklung sollte eine festanstellen lassen als sich selbststän- schaftsteuerrechts zu kämpfen. Hier Chance und kein Hemmnis für erfolg- dig zu machen. Hinzu kommt das man- machen wir uns gegenüber der Politik reiche Unternehmensnachfolgen sein. gelnde Wissen über den „Beruf“ des Un- stark und setzen uns für wirtschafts- Sie ist wie überall in der Marktwirt- ternehmers und ein wenig attraktives freundlichere Rahmenbedingungen ein. schaft treibende Kraft im Wettbewerb. Unternehmerbild in der Öffentlichkeit. Aber sie wird das Nachfolgegeschehen Sind alle Branchen vom Nachwuchs- mehr und nachhaltiger beeinflussen als Können Sie das genauer erklären? mangel betroffen? je zuvor. Detaillierte Hintergründe zur Nachfolgesituation im Inwiefern? südlichen Sachsen-Anhalt bietet der zweite IHK-Nach- Wenn es den übergabewilligen Unter- folgereport. Dieser ist kosten- nehmern nicht schnell genug gelingt, frei erhältlich: in einer kurzen Wie die IHK unterstützt neue bzw. wettbewerbs- und zukunfts- Zusammenfassung als Falt- blatt bei der IHK oder online Um für Unternehmernachwuchs zu sorgen, setzt sich die IHK auf der einen fähige Geschäftsideen umzusetzen, sind – auch ausführlicher – als Seite für bessere Rahmenbedingungen ein. Auf der anderen Seite bietet sie sie für potenzielle Nachfolger wenig at- PDF zum Download unter konkrete Unterstützungsleistungen an. Dazu gehören neben individuellen Be- traktiv. Klassische Geschäftsmodelle in www.halle.ihk.de (Nummer 4189122 im Suchfeld ratungsgesprächen für (Senior)Unternehmer und mögliche Interessenten Firmen mit heute noch auskömmlichen eingeben). verschiedene Informationsveranstaltungen, spezielle Sprechtage zur Unter- Erträgen, deren Übergabewürdigkeit der- nehmensnachfolge sowie begleitende Publikationen zu allen wesentlichen zeit nicht in Frage steht, könnten damit Fragestellungen. Mehr dazu auf den folgenden Seiten binnen weniger Jahre entwertet werden. DIE FRAGEN STELLTE ISABEL REIMANN
Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 8 IHK-Servicepaket zur Unternehmensnachfolge Eine der wichtigsten Aufgaben bei der langfristigen Unternehmenssicherung ist die Regelung der Unternehmensnachfolge. Dieser „Schritt“ ist äußerst komplex, mit sehr IHK-Veranstaltungen zur Unternehmensnachfolge vielen Emotionen verbunden und muss rechtzeitig und umfassend vorbereitet wer- März den. Eine erfolgreiche Übergabe des eigenen „Lebenswerks“ an einen fachlich und Nachfolgewoche vom 4. bis 8. März persönlich geeigneten Nachfolger kann sonst nicht gelingen. 5. März, 14 Uhr: „Nachfolge regional“: Unternehmensnachfolge erfolgreich Die IHK bietet hier sowohl (Senior)Unternehmern als auch potenziellen Nachfolgern gestalten – Planung, Recht und Steuern Ort: Stiftung LEUCOREA, Seminarraum ½, Collegienstraße 62, ein umfassendes Unterstützungspaket an: 06886 Lutherstadt Wittenberg 6. März, 13-18 Uhr: „Nachfolge regional“: Expertensprechtag Ort: IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale) IHK-Veranstaltungsreihe zur Unternehmensnachfolge 7. März: Gemäß dem Leitgedanken „Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten – „Nachfolge-Casting“ Planung, Recht und Steuern“ findet auch in diesem Jahr wieder eine Reihe Zeit und Ort werden in persönlicher Einladung mitgeteilt. von Veranstaltungen für Unternehmer und Übernahmeinteressierte zum Thema Unternehmensnachfolge statt. Um den regionalen Bedürfnissen Rech- Mai nung zu tragen, hat die IHK die Veranstaltungsreihe „Nachfolge regional“ ins 7. Mai, 13-18 Uhr: „Nachfolge regional“: Expertensprechtag Leben gerufen, die 2019 an vier verschiedenen Orten im Kammerbezirk in Zu- Ort: IHK Halle-Dessau, Geschäftsstelle Dessau, sammenarbeit mit der Beratervereinigung Unternehmensnachfolge Sachsen- Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau Anhalt BUSA e. V. angeboten wird. Zudem findet vom 4. bis 8. März die lan- 22. Mai, 14-18 Uhr: desweite Nachfolgewoche statt. Mehr Informationen dazu im gegenüberlie- Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten – Planung, genden Kasten Finanzierung und Steuern Ort: IHK Halle-Dessau, Raum 3.105-07, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale) Juni 21. Juni: „Nachfolge regional“: Bundesweiter Aktionstag – Längster Tag IHK-Sprechtage zur Unternehmensnachfolge des Jahres Die IHK führt in regelmäßigen Abständen Sprechtage zur Unternehmens- Ort: n.N. nachfolge durch. Sowohl Übergeber als auch an einer Übernahme interessierte 25. Juni, 13-18 Uhr: Personen können sich hierfür anmelden. Experten der Beratervereinigung Un- „Nachfolge regional“: Expertensprechtag ternehmensnachfolge Sachsen-Anhalt BUSA e. V. und der IHK beraten dabei Ort: IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale) zu allen Aspekten der Vorbereitung und Durchführung einer Unternehmens- nachfolge. August Das Beratungsangebot ist kostenfrei. Die aktuellen Termine finden sich im Ver- 29. August: anstaltungskalender auf der IHK-Website. Um längere Wartezeiten zu ver- „Nachfolge-Casting“ Zeit und Ort werden in persönlicher Einladung mitgeteilt. meiden, wird um vorherige Anmeldung gebeten – telefonisch unter 0345 2126-452 oder per E-Mail an: ssommer@halle.ihk.de. September 4. September, 14-18 Uhr: „Nachfolge regional“: Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten – Planung, Recht und Steuern Ort: Sangerhausen, Bildungszentrum 18. September, 13-18 Uhr: Publikation: „Unternehmensnachfolge erfolgreich planen“ „Nachfolge regional“: Expertensprechtag Ort: IHK Halle-Dessau, Geschäftsstelle Sangerhausen, Die IHK-Publikation „Unternehmensnachfolge erfolgreich planen“ enthält zum Ewald-Gnau-Straße 1b, 06526 Sangerhausen einen wichtige Informationen zur Planung der Unternehmensnachfolge, zur Vorbereitung des Unternehmens auf die Übergabe, zur Ermittlung des Un- Dezember ternehmenswertes sowie zur Suche nach einem passenden Nachfolger. Zum 10. Dezember, 13-18 Uhr: anderen finden sich hier Ansprechpartner zum Thema aus dem Netzwerk Un- „Nachfolge regional“: Expertensprechtag Ort: IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, ternehmensnachfolge Sachsen-Anhalt und der Beratervereinigung Unter- 06110 Halle (Saale) nehmensnachfolge Sachsen-Anhalt. (Download als PDF-Dokument unter www.halle.ihk.de | 2380922)
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Titelthema 9 Sicherheit mit Notfallplan: das IHK-Notfall-Handbuch Viele Unternehmer wissen, wie wichtig es ist, Vorkehrun- doch die Gefahr, dass ohne entsprechende Vorbereitungen gen für den eigenen „Ausfall“ zu treffen. Dennoch ist die alle Räder still stehen. Dabei kann das Unternehmen mit der Bereitschaft, sich mit diesem Thema intensiv auseinan- richtigen Strategie und einigen praktischen Schritten wirk- Kontakt derzusetzen, oftmals nur gering. Gerade bei kleineren Un- sam mit einem Notfallplan abgesichert werden. Zur prak- ternehmen tritt die strukturierte Vorsorge im Tagesge- tischen Hilfestellung steht das IHK-Notfall-Handbuch per schäft oft in den Hintergrund. Im Ernstfall besteht dann je- Download zur Verfügung (www.halle.ihk.de | 15360). Unternehmensbörse nexxt-change IHK Halle-Dessau Unternehmer, die keinen Nachfolger aus der Familie oder Die IHK Halle-Dessau unterstützt als Regionalpartner der Geschäftsfeld unter den Mitarbeitern finden, müssen nach einem geeig- Börse übergabewillige Unternehmer und Nachfolgeinte- Starthilfe und Unter- nehmensförderung neten externen Käufer suchen. Die Unternehmensbörse ressenten bei der aktiven Suche nach einem geeigneten Achim Schaarschmidt nexxt-change bietet eine umfassende Datenbank für Ver- Käufer bzw. Verkaufsangebot. Sie vermittelt zwischen Tel. 0345 2126-272 käufer und Kaufinteressenten gleichermaßen. beiden Seiten und bietet in Kooperation mit den Nach- aschaarsch@halle.ihk.de folgeexperten der Beratervereinigung Unternehmens- Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, im vorhandenen Daten- nachfolge Sachsen-Anhalt BUSA e. V. eine umfassende bestand zu recherchieren und auf eines der anonymisier- Beratung zu allen organisatorischen, rechtlichen und ten Inserate zu antworten. Alternativ kann nach Regis- steuerlichen Fragen der Unternehmensnachfolge an. trierung eine Anzeige online aufgegeben oder gemeinsam Allein im vergangenen Jahr hat die IHK 47 Inserate be- im persönlichen Gespräch mit einem Regionalpartner ein treut und hierzu 350 Interessenten vermittelt. eigenes Inserat erstellt werden. Die aktuellen Inserate des Monats gibt es auf Seite 42. Landesweite Nachfolge-Woche vom 4. bis 8. März 2019 Tipp: Beim „Nachfolge-Casting“ den passenden „Partner“ finden Kontakt Das Netzwerk Unternehmensnachfolge einem Expertensprechtag mit Steuer- spräche zur Verfügung. Die Teilnehmer Sachsen-Anhalt veranstaltet auch 2019 berater und Wirtschaftsprüfer Kai des „Nachfolge-Castings“ 2018 lobten wieder eine Nachfolgewoche. Vom 4. bis Pampel am 6. März zum zweiten Mal die angenehme und sichere Atmosphä- 8. März erhalten übergabewillige Un- ein „Nachfolge-Casting“ an. Hierbei re der IHK-Räumlichkeiten. Viele Visi- ternehmer und Nachfolgeinteressierte bekommen (Senior)Unternehmer und tenkarten wurden an diesem Abend aller Branchen bei verschiedenen Infor- Nachfolgeinteressierte Gelegenheit, ausgetauscht, so dass sich die Gesprä- mationsveranstaltungen und themati- sich direkt und „mit offenem Visier“ che fortsetzen ließen. IHK Halle-Dessau schen Sprechtagen Unterstützung und kennenzulernen. Um die vertrauliche Atmosphäre zu ge- Geschäftsfeld Praxistipps für den Nachfolgeprozess. Die Unternehmer stellen ihre Firma in währleisten, werden Termin und Veran- Starthilfe und Unter- nehmensförderung kurzen Vorträgen einem ausgesuchten staltungsort nur mit persönlicher Einla- Susann Sommer Die IHK Halle-Dessau bietet in diesem Kreis von Kaufinteressenten vor. Ziel ist dung mitgeteilt. Interessenten können Tel. 0345 2126-452 Jahr neben der Informationsveranstal- es, sich in lockerer Atmosphäre zu tref- sich hierfür bei der IHK bewerben. An- ssommer@halle.ihk.de tung „Unternehmensnachfolge erfolg- fen und zu sehen, ob die „Chemie“ sprechpartnerin ist Susann Sommer (Tel. reich gestalten – Planung, Recht und stimmt. Zusätzlich stehen separate 0345 2126-452, ssommer@halle.ihk. de). Steuern“ am 5. März in Wittenberg und Räumlichkeiten für vertraulichere Ge-
Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 10 Beim „Nachfolge-Casting“ der IHK potenziellen Käufer kennengelernt Gerd Heller, der in Berga (Mansfeld- Unterstützung die Kammer in Sachen Nachfolge-Casting erzählt“, betont Hel- Südharz) ein Unternehmen für Handel Unternehmensübergabe anbietet.“ Da- ler die Wichtigkeit transparenter Kom- und Vermietung von Caravans inklusive raus resultierte im ersten Schritt Gerd munikation. eigener Werkstatt betreibt, befindet sich Hellers Anmeldung bei der „nexxt- quasi auf der „Zielgeraden“ bei der change“-Börse. Übergabe seiner Firma: „Ich bin in sehr Diskrete Einzelgespräche weit gediehenen Verhandlungen mit zwei Interessenten.“ Einen der beiden Mitarbeiter mit Bei der Veranstaltung selbst stellte der Kontakt Kandidaten hat er über das neue Ver- einbeziehen Bergaer den Teilnehmern in einem fünf- Caravan & Camping anstaltungsformat „Nachfolge-Casting“ minütigen Kurzreferat seine Firma und Heller der IHK Halle-Dessau kennengelernt. „Kurze Zeit später meldete sich Frau seine Übergabeabsichten vor. „An- Buchenweg 7 06536 Berga Sommer nochmals bei mir mit der Info, schließend habe ich mit vier näher In- Tel. 034651 54022 dass bei der IHK Anfang März der Auftakt teressierten Einzelgespräche geführt. www.cc-heller.de Erstkontakt zur IHK zum brandneuen Veranstaltungsformat Gut war, dass man sich zwecks Wah- ‚Nachfolge-Casting‘ erfolgt, welches rung der Diskretion in separate Räume Rückblende: Spätestens seitdem er im ebenfalls eine geeignete Plattform für zurückziehen konnte“, berichtet Heller. September 2017 seinen 60. Geburtstag mich sein könnte“, erzählt Gerd Heller Einer aus diesem Quartett habe ihn eine beging, ist der Gedanke, was aus seinem und verhehlt auch seine anfängliche Zu- Woche später erneut kontaktiert und Geschäft wird, bei Gerd Heller allge- rückhaltung nicht. „Mit dem Übergabe- um Vertiefung des Gedankenaustauschs genwärtig – erst recht, weil sich weder thema in die Öffentlichkeit zu gehen ist gebeten. „Parallel hatte ich einen Ex- in seiner Familie noch unter seinen vier heikel, da dies bei Mitarbeitern, Kunden perten damit beauftragt, eine fundier- Mitarbeitern ein Nachfolgekandidat an- und Wettbewerbern zu falschen Schlüs- te Betriebsbewertung zu erstellen, die bot. „Über den betriebswirtschaftlichen sen bis hin zur Vermutung schlecht lau- ich dann auch dem Interessenten zur Berater meines Steuerbüros bin ich mit fender Geschäfte führen kann. Anderer- Prüfung zukommen ließ.“ der zuständigen IHK-Mitarbeiterin Su- seits gilt ganz schlicht: Einen Nachfolger sann Sommer in Kontakt gekommen. kann ich nur finden, indem ich das auch Frau Sommer hat mich im Dezember ausspreche“, überwand er letztlich seine Finaler Schritt steht an 2017 hier vor Ort besucht, um einige Bedenken. „Ich habe dann unverzüglich Daten aufzunehmen und mir im per- meinen Mitarbeitern von diesen Überle- Im gestuften Prozess der eigentlichen sönlichen Gespräch zu erläutern, welche gungen und dem geplanten Auftritt beim Übergabeanbahnung habe die IHK ebenfalls begleitend unterstützt – etwa mit Musterverträgen für die unerlässli- chen Verschwiegenheitserklärungen. „Nachdem diese Voraussetzungen ge- schaffen waren, habe ich im Juli 2018 die bis zum einzelnen Monat aufge- schlüsselte Betriebswirtschaftliche Aus- schreibung an den potenziellen Nach- folger ausgehändigt. Für den in Rede stehenden Kaufpreis kann er sich damit nun Finanzierungsangebote verschie- dener Kreditinstitute einholen“, schil- dert Heller den weiteren Verlauf, dem in Kürze der finale Schritt folgen soll. Das „Nachfolge-Casting“ bewertet er schon jetzt ausgesprochen positiv: „Jedes der dort geführten Gespräche zum gegen- seitigen ‚Beschnuppern‘ hat mir direkt Antwort auf die wichtigsten Fragen ge- liefert: Sind fachlicher Hintergrund und Affinität gegeben? Und: Stimmt die Chemie? Schließlich will ich meinen Über das „Nachfolge-Casting“ der IHK hofft Gerd Heller einen Nachfolger für sein Caravan-Unternehmen Nachfolger vernünftig einarbeiten.“ mit angeschlossener Werkstatt zu finden. ANDREAS LÖFFLER
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Titelthema 11 Via „nexxt-change“-Börse passende Firma für Übernahme gefunden Wie sich mit Hilfe der IHK-Nachfolge- mich Ende Januar 2018 das erste Mal Mann, den ich nur höchst ungern um- börse „nexxt-change“ ein Unternehmen getroffen“, berichtet Degner. Schulz und setze. Aber mit seinem unaufgeregten, zur Übernahme finden lässt, zeigt das der von diesem beauftragte Anwalt hät- zurückgenommenen Führungsstil ist er Beispiel von Sven Degner. Er hat im ten ihm dann konstruktiv-kritisch auf am besten geeignet, in Leuna für ein Sommer 2018, begleitet durch die IHK den Zahn gefühlt – nicht zuletzt, weil es gutes Binnenklima zu sorgen und Be- Kontakt Halle-Dessau, den Reinigungsmittel- dem Inhaber sehr am Herzen lag, dass fürchtungen, nun werde kein Stein auf Fachvertrieb Orkama GmbH in Leuna die Firma in seinem Sinn weitergeführt dem anderen gelassen, zu zerstreuen“, Orkama GmbH Wüsteneutzscher Str. 1 übernommen. wird. Nachdem eine Vertrauensbasis unterstreicht Degner und blickt voraus: 06237 Leuna OT Kreypau hergestellt war, unterzeichneten die Be- „Bis auf die interne Softwareumstel- Tel. 03462-210474 teiligten strafbewehrte Vertraulichkeits- lung, die wir jetzt mit Blick auf lang- www.orkama.de Auf Angebot gestoßen erklärungen sowie einen „Letter of In- fristige Arbeitserleichterung angehen, tent“, also eine Art Vorvertrag über die bleibt es sowohl für die Beschäftigten Degner ist seit 1995 selbstständig und beabsichtigte Unternehmensübergabe. als auch Kunden bei den vertrauten Ab- Chef der 2001 gegründeten Degner La- läufen.“ ANDREAS LÖFFLER bortechnik Halle. Parallel hatte er be- reits vor rund fünf Jahren in einem klei- Auf Summe geeinigt nen Schulbuchvertrieb die Nachfolge der in Rente gegangenen Inhaber ange- „Erst dann habe ich von Herrn Schulz treten. „Eine seit Jahrzehnten funktio- die BWA (Betriebswirtschaftliche Aus- nierende Firma weiterzuführen ist aus wertung) zur Einsicht erhalten, die ich meiner Sicht kein Hexenwerk und bie- meinem Steuerberater sowie zwei für tet das enorme Plus, dass man nicht bei die Finanzierung des Kaufpreises in Fra- Null anfangen und erst langwierig einen ge kommenden Banken zur Prüfung Kundenstamm aufbauen muss“, hat vorgelegt habe“, schildert Degner. Zu- Degner damit gute Erfahrungen ge- dem habe er eine telefonische Beratung macht. Auch deswegen sei das Inserat von IHK-Mitarbeiterin Susann Sommer auf „nexxt-change“, auf welches er im zu sachgemäßen Maßstäben für die Be- Dezember 2017 stieß, so attraktiv für wertung von Unternehmen erhalten. ihn gewesen. „Zudem passt ein Reini- „Im Ergebnis habe ich mich mit Herrn gungsmittelvertrieb hervorragend zu Schulz auf eine Summe einigen kön- meinem Portfolio. Mit Labortechnik und nen. Mich haben vor allem Kunden- Schulbuchvertrieb bin ich ja schon in stamm und -struktur mit rund 300 Ab- vielen öffentlichen Institutionen, nicht nehmern unterschiedlichster Art und zuletzt Schulen und Kindergärten, ver- Größe im 80-Kilometer-Umkreis von treten – die schließlich auch alle Reini- Halle überzeugt.“ gungsmittel und Verbrauchsmaterial wie Toilettenpapier, Papierhandtücher und Müllsäcke brauchen.“ Personelle Rochade als Schlüsselzug IHK stellt Erstkontakt her Nach der notariellen Fixierung wurde die Unternehmensübergabe zum 1. Juni „Ich habe zur betreffenden Chiffre- 2018 wirksam. An jenem Tag stellten Nummer auf nexxt-change gleich mit sich Neu-Chef Degner und der von ihm der IHK-Ansprechpartnerin Susann Som- eingesetzte Betriebsleiter Christian mer telefoniert, die dann den Kontakt Reich den fünf angestammten Orkama- Mit der von ihm übernommenen Orkama GmbH beliefert Sven Degner gewerbliche Kunden sowie öffentliche Institutionen mit Reinigungsmitteln und zum abgebenden Unternehmer Ulrich Beschäftigten erstmals vor. „Herr Reich Verbrauchsmaterialien wie Toilettenpapier, Papierhandtücher oder Müllsäcke. Schulz herstellte. Mit diesem habe ich war bei der Labortechnik mein bester Das Unternehmen fand er über die IHK-Nachfolgebörse „nexxt-change“.
Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 12 10 Tipps für eine erfolgreiche Betriebsübergabe 1. Planungen rechtzeitig beginnen Die Planung einer Unternehmensnachfolge braucht ausreichend Zeit. Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass die ers- ten Vorbereitungen im Schnitt drei bis fünf Jahre vor dem Übergabezeitpunkt in Angriff genommen werden sollten. 2. Informationen einholen Die IHK bietet individuelle Vor-Ort-Beratungen, Sprechtage und Informationsveranstaltungen an. Viele Unternehmens- und Steuerberater sind auf Nachfolgen spezialisiert – nutzen Sie dieses Fachwissen. Tauschen Sie sich mit Unternehmerkollegen aus, die in einer ähnlichen Situation sind bzw. waren. 3. Das Unternehmen auf Vordermann bringen Mit den Jahren hat sich möglicherweise ein gewisser Investitionsstau in Ihrem Unternehmen entwickelt – diesen sollten Sie vor der Übergabe angehen. Veraltete Maschinen, Fuhrparks, Gebäude oder Internetseiten wirken auf potenzielle Käufer wenig ansprechend. 4. Nachfolgersuche strategisch angehen Im Idealfall haben Sie ein Familienmitglied oder einen vertrauten Mitarbeiter in der Firma, dem Sie zutrauen das Unternehmen weiterzuführen. Ansonsten muss nach einem externen Nachfolger gesucht werden – etwa über ein Inserat in der Unternehmensbörse „nexxt-change“, eine Anzeige in Branchenpublikationen, einen Personalvermittler und natürlich Ihre eigenen Netzwerke. 5. Unternehmenswert vs. Kaufpreis Als Verkäufer werden Sie mit einer Preisvorstellung in die Verkaufsverhandlungen gehen, die einem zuvor ermittelten Unter- nehmenswert entspricht. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren: ertragswertorientiert, substanzwertorientiert oder eine Kom- bination aus beiden Ansätzen. 6. Ein Übergabekonzept erstellen lassen Ein professionelles Übergabekonzept ist sozusagen ein Fahrplan für Ihre Betriebsübergabe, der alle wichtigen Schritte im Zeit- ablauf festhält. Ein auf Unternehmensnachfolgen spezialisierter Unternehmensberater kann ein solches Konzept erstellen. Diese Unterstützungsleistung ist förderfähig – Ihre IHK informiert Sie hierzu gern im Detail. 7. Verhandlungs- und Übergabeschritte schriftlich fixieren Wenn Sie mit einem potenziellen Nachfolger in Verhandlungen stehen, sollten Sie alle getroffenen Vereinbarungen schriftlich fixieren. Ein sogenannter Letter of Intent erhöht die Verbindlichkeit der Verhandlungen für beide Seiten. Geheimhaltungs- bzw. Vertraulichkeitsvereinbarungen nutzen Ihnen ebenso wie Ihrem Verhandlungspartner. 8. Mitarbeiter mit einbeziehen Eine Betriebsübergabe betrifft noch wesentlich mehr Personen als Sie allein: Ihre Mitarbeiter, Ihre Kunden, Ihre Lieferanten. Es ist wichtig, diese Personen im Nachfolgeprozess „mitzunehmen“, d.h. sie rechtzeitig über die anstehenden Veränderungen zu informieren und ihnen Ihren Nachfolger vorzustellen. 9. Den Übergang managen – und dann loslassen In der Übergangsphase wird Ihr Nachfolger Sie noch eine gewisse Zeit zur Einarbeitung benötigen bzw. Ihnen eine beratende Funktion gewähren. Ihr endgültiges Ausscheiden sollte zu diesem Zeitpunkt aber schon klar definiert und beschlossene Sache sein. Andernfalls untergraben Sie die Autorität des neuen Chefs. 10. Notfallplanung – für den Fall vorsorgen, der eigentlich nicht eintreten soll Sorgen Sie unbedingt dafür vor, dass das Unternehmen handlungsfähig bleibt, wenn der Chef durch Krankheit oder Unfall aus- fällt oder, im denkbar schlimmsten Fall, verstirbt. Für diesen Fall hat sich der sogenannte Notfallkoffer bewährt. Die IHK bietet hierzu eine eigene Publikation, die wir Ihnen bei Bedarf gern zur Verfügung stellen. Kontakt: Achim Schaarschmidt | Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehmensförderung Telefon 0345 2126-272 | aschaarsch@halle.ihk.de
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Titelthema 13 „Unternehmer machen Schule“: Mitmachen lohnt sich! Um für künftigen Unternehmernach- eines Kammervertreters vor Schülern der als „gut“ bis „sehr gut“. Und mehr als wuchs zu sorgen, braucht es vor allem 10. bis 12. Klasse in einer Doppelstunde 53 Prozent können sich sogar vorstellen, mehr Gründer- und Unternehmergeist über ihr Unternehmen. Sie erzählen über selbst einmal Unternehmer zu werden. im Land. Besonders jüngere Menschen die Umstände und Beweggründe ihrer Frühzeitig anzusetzen kann also dabei müssen mit der Idee vertrauter werden, Unternehmensgründung, von der gro- helfen, den Unternehmermangel lang- später eine eigene Firma zu gründen ßen Freude am Unternehmersein, aber fristig zu bekämpfen! und zu führen. Hier setzen IHK und auch von den Herausforderungen und Wie Unternehmer mitmachen kön- Handwerkskammer Halle (Saale) an: Sorgen. nen: Am Projekt interessierte Unter- Ende 2015 haben sie gemeinsam das Was es bringt: Die Schüler erfahren nehmer können sich direkt an Antje Projekt „Unternehmer machen Schule“ aus erster Hand, wie ein Unternehmen Bauer wenden. Sie berät bei der Vorbe- ins Leben gerufen. funktioniert und wie der Alltag eines reitung des Unterrichts und stellt auch Unternehmers aussieht. So ein „Unter- einen Leitfaden zur Vorbereitung zur Worum es dabei geht: Hiesige Unter- nehmer zum Anfassen“ kommt an, wie Verfügung. Kontakt nehmer berichten im Rahmen des regu- die Feedbackbögen zeigen: 96 Prozent Mehr Informationen zum Projekt unter lären Schulunterrichts und in Begleitung der Schüler bewerteten den Unterricht www.halle.ihk.de | 4078950 Als Unternehmer in der Schule „Ursprünglich wollte ich Jet-Pilot bei der Bundeswehr werden. Doch aufgrund eines Reitunfalls platzte dieser Traum. Ich bin aber ein Stehaufmännchen – und habe viele Ideen. Aus dem Keller meiner Mutter heraus gründete ich schließlich mein eigenes Unternehmen – nach vielen anderen beruflichen Stationen. Mein Weg ist also bei weitem nicht geradli- IHK Halle-Dessau nig verlaufen. Geschäftsführerin Starthilfe und Unter- Dass man trotzdem erfolgreich sein kann, mit kreativen Ideen, Disziplin und einem guten Team – das möchte ich jun- nehmensförderung gen Menschen mitgeben. Deshalb habe ich auch bei dem Antje Bauer Projekt „Unternehmer machen Schule“ mitgemacht. Die Un- Tel. 0345 2126-262 terrichtsstunde war eine tolle Erfahrung. Beeindruckt hat abauer@halle.ihk.de mich, wie aufmerksam die Schüler waren. Wenn sie zuhören und Interesse haben, das ist schon der erste Schritt. Fakt ist, wir brauchen in Sachsen-Anhalt junge Leute mit un- ternehmerischen Ideen. Doch viele wissen gar nicht, ob so eine eigene Firma überhaupt etwas für sie ist oder ob sie das schaffen. Ihnen will ich mit meiner Geschichte Mut machen.“ Michael Schrodke, Geschäftsführer Brillenwelt Zscherben GmbH / Kobelfein GmbH und Vizepräsident der IHK Halle-Dessau – Anzeige – medien-dialog Mann beißt Hund PR lebt von Schlagzeilen. Von Texten, die Neugier wecken. Neuigkeiten jour- nalistisch verpackt. Nachrichten eben. Nachrichten gibt es in jedem Unter- nehmen. „Man muss sie nur finden“, sagt Roland Bösker von der Agentur Medien-Dialog in Dessau. Regionale Medien nähmen Unternehmensnach- richten gern auf. „Redaktionell interessante Text- und Bildbeiträge erzielen mehr Aufmerksamkeit als Anzeigen“, weiß der gelernte Journalist. „Ent- sprechende Leistungen rechnen sich für kleine und mittelständische Un- ternehmen. Unsere Erstberatung kostet nichts.“ Anfragen am besten per E-Mail an post@medien-dialog.de oder unter Telefon 0340 21645160. medien-dialog & kommunikation PR- und Textagentur Roland Bösker Kantstraße 3 · 06844 Dessau-Roßlau
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 2 2019 ⁄⁄ Das Titelthema 15 Existenzgründungen im Rahmen der Unter- nehmensnachfolge: Projekt ExNa gestartet Die vier Projektphasen Die vier Projektphasen teilen sich in Akquise, Matching, Coaching und Übergabe: Akquise: Als erstes werden, auch mit Unterstützung des Im Sommer 2018 ist das Projekt ExNa – Existenzgründungen im Rahmen der Unter- Netzwerkes Unternehmensnachfolge, die Bestandsunter- nehmensnachfolge an den Start gegangen, gefördert von Landes- und ESF-Mitteln*. nehmen identifiziert, welche sich bereits mit der Unterneh- Im Kern geht es darum, aktiv gründungswillige Fachkräfte zu gewinnen, die im Rah- mensnachfolge beschäftigen oder beschäftigen sollten. Im men von vier aufeinanderfolgenden Projektphasen den passenden übergabewilligen Gegenzug sucht das Projektteam von ExNa bereits grün- Unternehmern vorgestellt und für die Nachfolge qualifiziert werden sollen. Während dungswillige Fachkräfte, um diese mit den Unternehmern zusammenbringen zu können. der gesamten Laufzeit vom 1. Juni 2018 bis 31. Mai 2021 und in allen vier Phasen steht Matching: Mittels beidseitiger Profil- und Anforderungs- das ExNa-Projektteam den Teilnehmern aktiv bei ihrem Vorhaben zur Seite. analysen leitet das Projektteam dann ein passgenaues Mat- ching ein und begleitet beide Seiten dabei. Am 12. November 2018 fand das offizielle KickOff-Event von ExNa in Magdeburg Coaching: Sobald das Matching erfolgreich abgeschlossen statt. Mehr als 100 Gäste konnten die Inhalte des Projektes kennenlernen. ist, startet die Coachingphase. Hier bekommen die Nach- Die IHK wertet dieses als zusätzliches Angebot für Unternehmen, um hierüber Kon- folger fehlende Qualifikationen und Kompetenzen gezielt für takte zu Nachfolgeinteressenten zu bekommen. Ein gezieltes Coaching für die ge- das zu übernehmende Unternehmen vermittelt. fundenen Nachfolger kann den Übernahmeprozess zusätzlich unterstützen und das Übergabe: Das Projektteam begleitet und unterstützt erforderliche Know-how für das zur Übernahme stehende Unternehmen vermitteln. schließlich auch den Übergabeprozess. Es hilft dem Nach- folger bei der Businessplanung, identifiziert Fördermöglich- Weitere Informationen zum Projekt unter www.projekt-exna.de keiten, begleitet die institutionellen Gespräche und vermit- telt schlussendlich unparteiisch zwischen Bestandsunter- *ESF – Europäischer Sozialfonds nehmer und Nachfolger. Kontakt: Achim Schaarschmidt, Tel. 0345 2126-272,aschaarsch@halle.ihk.de – Anzeige – MEORGA MSR-Spezialmesse in Halle (Saale) Die MEORGA veranstaltet am 10. April 2019 in der Halle Messe in Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren Halle (Saale) eine regionale Spezialmesse für Mess-, Steuerungs- und Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktions- Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik. prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die 160 Fachfirmen, darunter die Marktführer der Branche, zeigen von 8.00 bis Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen und interessante 16.00 Uhr Geräte und Systeme, Engineering- und Serviceleistungen sowie Gespräche ohne Hektik oder Zeitdruck ermöglichen. Für das leibliche neue Trends im Bereich der Automatisierung. 36 begleitende Fachvorträge Wohlergehen der Besucher sorgen kleine Snacks und Erfrischungs- informieren den Besucher umfassend. getränke, die selbstverständlich ebenfalls gratis bereitgehalten werden. Daten der Veranstaltung: Veranstalter: Tag: Mittwoch, 10. April 2019 MEORGA GmbH Zeit: 8.00 bis 16.00 Uhr Sportplatzstraße 27 Ort: Halle Messe 66809 Nalbach Messestrasse 10 Fon 06838 8960035 06116 Halle (Saale) Fax 06838 983292 Mobil 0177 – 9661899 E-Mail info@meorga.de Internet www.meorga.de MEORGA organisiert seit über 10 Jahren mit großem Erfolg regionale Spe- zialmessen für die Mess-, Steuerungs-, Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik. Durch den wachsenden Kostendruck in den Unternehmen und die damit einhergehenden Restriktionen bei Dienstreisen finden lokale Messen – vor der Haustür – immer größeren Anklang und sind ein Gewinn für Ausstel- Die regionale Messe: Produkte, Systeme und Informationen vor der Haustür ler wie für Besucher.
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