Moringa - ein Lebensretter!

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Moringa - ein Lebensretter!
anamed team

    Moringa -
              ein
 Lebensretter!

Berichte und Erfahrungen über
Moringa oleifera und Moringa
          stenopetala

                                 Moringa
                         Wächst nur in den Tropen
             Eine „Tropenmedizin“ für uns in kälteren Ländern
           In armen Ländern: Eine Hilfe zur Selbst-/ Entwicklungs-
                           /Katastrophenhilfe!

Ausgabe:    Juni 2020                               anamed Bestell-Nr. 423
Moringa - ein Lebensretter!
INHALT
1. Anamed: Mission und Vision                                                                                              1

2. Ein Gespräch mit Hans-Martin Hirt, dem Gründer von anamed                                                               2

3. Anpflanzung von Moringabäumen                                                                                           3

4. Produktion von Moringasamenöl                                                                                           7

5. Herstellung von Moringablattpulver                                                                                      8

6. Moringa für die Ernährung                                                                                               9

7. Die Qualitätssicherung von Moringa oleifera Blätterpulver                                                               14

8. Moringa in der anamed - Medizin: Erfahrungen und Sicherheitshinweise                                                    15

9. Moringa in der anamed - Apotheke: Vorschläge                                                                            17

10. Die Verwendung von Moringa oleifera in der Volksmedizin                                                                18

11. Verwendung von Moringa in der Viehhaltung und Landwirtschaft                                                           22

12. Wasseraufbereitung mit Moringa                                                                                         24

13. Eine Zusammenfassung nichtmedizinischer Verwendungen von Moringa                                                       26

14. Moringa oleifera: Daten vom World Agroforestry Centre                                                                  27

15. Moringa stenopetala: Daten vom World Agroforestry Centre                                                               31

16. anamed: Ein Vergleich zwischen Moringa oleifera und Moringa stenopetala 32

17. Referenzen und weitere Informationen                                                                                   33

18. Entwurf eines möglichen Flyers über Moringa                                                                            34

Autoren: Dr. Hans-Martin Hirt, Dr. Keith Lindsey, und anamed Mitarbeiter weltweit. Wir hoffen, dieses
Dokument wird Sie ermutigen, Moringabäume in den Tropen zu pflanzen und weltweit zu nutzen: Die
Blätter gegen Unterernährung und Mangel an Vitaminen, Protein und Mineralien; die Blätter, Blüten,
Samen und Wurzeln als Medizin; die Samen als Medizin und als natürliches Flockungsmittel zur
Aufbereitung von Trinkwasser.

Wir danken unserem wissenschaftlicher Berater Prof. Dr. Christian Schäfer, Bad Homburg, für seine Mitarbeit. Wir danken Birgit Kälberer
für die Übersetzung grosser Teile dieses Buches, und dem Künstler Bindanda Tsobi aus Kinshasa für die Zeichnungen, und Frau Giselheid
Otto für die Moringarezepte. Wir danken Ihnen für Rückmeldungen und Erfahrungen! anamed arbeitet in vielen, vor allem tropischen
Ländern. Bitte besuchen Sie uns unter www.anamed-edition.com um sich zu informieren oder weitere anamed Publikationen zu bestellen,
die in mehreren Sprachen erhältlich sind! Bestellungen nur schriftlich per Post oder Email an Aktion Natürliche Medizin (anamed),
Schafweide 77, 71364 Winnenden, BRD, anamedhmh@yahoo.de Copyright für Kap. 2,8,9,18: anamed Winnenden. Es ist unser Wunsch
dass die Informationen dieser Dokumentation weit verbreitet werden. Wir ermutigen ehrenamtliche Organisationen dieses Heft oder Teile
davon in einheimische Sprachen der Tropen zu übersetzen. Verwenden Sie dazu bitte stets die aktuellste Ausgabe. Das Copyright auch
übersetzter Werke verbleibt bei anamed.
1. anamed - Vision und Mission (Auszug)
Ursprung
anamed, die "Aktion Natürliche Medizin in den Tropen" wurde 1986 von dem deutschen Apotheker Dr. Hans-
Martin Hirt in Verbindung mit afrikanischen Heilkundigen ins Leben gerufen. Im Laufe der Jahre kamen eine
große Zahl weiterer engagierter MitarbeiterInnen in vielen Ländern Afrikas und anderer Kontinente hinzu.
1994 ist das Gründungsjahr des in Deutschland eingetragenen Vereins „anamed international e.V.“ mit Sitz in
Winnenden bei Stuttgart. Sein Ziel ist die Unterstützung der Aktivitäten weltweiter anamed Gruppen.
Bis jetzt wurde
   ein neues Konzept von Natürlicher Medizin entwickelt.
   die Herstellung von natürlichen Medikamenten aus tropischen Heilpflanzen erprobt. Reproduzierbare
    Rezepte wurden gesammelt und ausgewertet.
   zusammen mit Bindanda M’Pia das inzwischen weit verbreitete Buch „Natürliche Medizin in den Tropen“
    geschrieben. Es erscheint bereits in sieben verschiedenen Sprachen.
   ein weitgefächertes Programm für einwöchige Seminare entwickelt. Diese finden regelmäßig, insbesondere in
    den Ländern Afrikas statt. Ärzte, Pflegepersonal, Heiler und leitende Persönlichkeiten von Gemeinden erhalten
    dabei eine Basisausbildung in natürlicher Medizin. Sie werden befähigt, dieses Wissen ihrerseits an andere
    weiter zu geben.
   die Anwendung von Tee aus Artemisia annua anamed für die Behandlung von
    Malaria- und AIDS-Patienten weltweit eingeführt und grundlegend erforscht bzw.
    wurden solche Forschungen verschiedener Institute massiv unterstützt.
   anamed zu einer schlanken, praktisch orientierten und effizienten Organisation weiter
    entwickelt. anamed genießt heute hohes Ansehen innerhalb von Organisationen der
    Kirche und der Entwicklungshilfe vieler Länder bis hin zu den Regierungen der
    betreffenden Entwicklungsländer.
Biblische Grundlagen
   „Gott schuf die Welt und sah, dass sie gut war“ heißt es am Anfang der Bibel. Wir
    erhielten Früchte und Blätter zum Essen und auch zum Heilen. Dem Menschen
    wurde dabei die "Aufgabe des Verwalters" zugewiesen, also auch die des
    Mitverantwortlichen. Wir haben dieses Vermächtnis höchst unzureichend erfüllt:
       - Viele Pflanzen und Tierarten sind vom Aussterben bedroht.
       - Der Klimawandel bedroht ganze Ökosysteme und wegen der immer spärlicheren Niederschläge in
         manchen Regionen das Überleben der Menschen dort.
       - Die meisten Menschen kaufen, auch unter harten wirtschaftlichen Bedingungen lieber industriell erzeugte
         Nahrungsmittel und Medikamente, anstatt reine Nahrung und Medizin aus der Natur zu verwenden.
   Die Propheten des Alten Testamentes tadelten die politischen Führer wegen ihres Egoismus und dafür,
    dass sie sich bereicherten und die Armen vernachlässigten. Genauso schauen die politischen Führer der
    heutigen Zeit, im Norden wie im Süden, in gleicher Weise wie die internationalen Unternehmen oft nur auf die
    Gewinne (die teilweise durch ein System von Patenten geschützt werden) und kümmern sich nur selten um das
    Wohl der Ärmsten.
   Mit seinem Lebenswandel und Sendungsbewusstsein zeigt uns Jesus einen neuen Lebensstil, der
    gekennzeichnet ist von der Liebe zu allen Menschen, der Liebe zur Gerechtigkeit und Wahrheit und zum
    praktischen Handeln.
   Einen bedeutenden Teil des Sendungsbewusstseins von Jesus stellte das Heilen dar. Er heilte Menschen
    unabhängig von ihrer sozialen oder politischen Stellung. Er stellte zu jedem „Patienten“ eine persönliche
    Beziehung her. Und er begegnete ihnen am Tiefpunkt ihrer Nöte. anamed sieht sich ihm und seinem
    Handeln verpflichtet.
Unsere Vision
   Es ist unser Wunsch, dass auch Menschen, die unter einfachsten Bedingungen leben und arbeiten, die
    Bedürfnisse ihrer Gesundheitsfürsorge durch den Einsatz ihrer eigenen Fähigkeiten und der vor Ort
    zur Verfügung stehenden Ressourcen zufrieden stellen können. Ganze Familien, Gemeinden und
    Gesundheitszentren in den Tropen, ja selbst ganze Regionen werden fähig, Verantwortung für ihre eigene
    Gesundheit zu übernehmen. Sie werden möglichst unabhängig von eingeführten Produkten.

Unsere Arbeit soll dazu beitragen, dass unsere Vision Wirklichkeit wird. IHRE Weltweite Mitarbeit und
Unterstützung ist deshalb willkommen!

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2. Ein Gespräch mit Hans-Martin Hirt, Gründer von anamed
Besucher: Wenn so viel im medizinischen Bereich geforscht wird und solch ausgezeichnete chemische,
moderne Medikamente erhältlich sind, warum diskutieren Sie mit Menschen in den Tropen noch über die
Heilkraft der „Unkräuter“ vor ihrer Haustür?
H-M H: Was Sie sagen, stimmt, aber die nackte Tatsache ist, dass gerade diese modernen Arzneimittel in
vielen Regionen Afrikas und Asiens nicht verfügbar sind. Wo Medikamente zur Verfügung stehen, sind
sie für die Leute oft viel zu teuer, um sich diese leisten zu können. Aber erstaunlicherweise gibt es trotz
der ganzen Millionen, die in die Forschung gesteckt wurden, manchmal pflanzliche Mittel, die sogar
wirksamer als jede „moderne“ Behandlung sind.
Besucher: Das ist wirklich toll. Können Sie mir ein Beispiel geben?
H-M H: Gehen Sie mal in eine Apotheke , verlangen Sie den Chef und bitten um eine Tablette, die den
Blutdruck und Blutzuckerspiegel gleichzeitig senkt, einen guten Schlaf gibt und gleichzeitig den Antrieb
und Appetit steigert, und deren Inhalt gegen AIDS und Krebs patentiert ist…..Ihr Apotheker wird
verzweifeln………dabei heisst die Lösung ganz einfach?
Besucher: Moringa! Was ist an Moringa so besonders?
H-M H: Moringa ist zu Recht eine Modepflanze geworden, und auch ich sage, wenn überhaupt ein
Nahrungsergänzungsmittel notwendig ist, dann nehmen Sie Moringapulver…und zwar offen, nicht in
Kapseln verfüllt, das ist reine Geschäftemacherei. Jedes Jahr werden acht Millionen Kinder entweder tot
geboren oder sterben in den ersten Lebensmonaten. Die große Mehrheit dieser Familien ist arm. Und wo
starke Armut herrscht, sind Mütter und Kinder mangel- oder manchmal sogar unterernährt. Mit Moringa
wird man nicht „reich“, aber die Pflanze hilft bei Ernährungsproblemen.
Besucher: Ich hatte gehört, in Teilen des Sudans reißen Leute Moringa als Unkraut aus.
H-M H: Mit dem Einzug der „Moderne“ verlieren selbst Sudanesen ihr Wissen…dabei werden im
Internet Moringablätterpulver zu 240 Euro das Kilo angeboten, das entspricht etwa dem Jahresverdienst
eines ländlichen Sudanesen! Wissen Sie im Sudan traf ich einen Flüchtling der 2 Jahre lang zu Fuss auf
der Flucht war: vom Südsudan nach Äthiopien, weiter nach Kenia und zurück nach Südsudan…ohne
Geld! In dieser Zeit hat er und seine Familie sich vorwiegend von Baumblättern wie z.B. Moringa
ernährt!
Besucher: Kann man Moringa wirklich essen?
H-M H: Moringablätter sind sehr ungewöhnlich, weil sie direkt gegessen werden können. Wir könnten
sie wie Giraffen essen! Sie enthalten Vitamine, Proteine und Mineralien – sie sind sogar mit Eiern
vergleichbar. Die übliche Art, sie zu essen, ist, die Blätter zu sammeln, sie zu trocknen und zu einem
Pulver zu verarbeiten und dann wird dieses Pulver ganz einfach in einen Körnerbrei, Müsli, Suppe usw
gerührt. Die Wurzeln und Blüten kann man auch essen.
Besucher: Es gab viele verschiedene Programme zur Bekämpfung der Unterernährung, aber das Problem
bleibt. Kann Moringa noch erfolgreicher als andere Programme sein?
H-M H: Die meisten dieser Programme sind von importierten Nahrungsmitteln wie Milchpulver und
Zucker abhängig. Und davon, dass irgendein Geldgeber ununterbrochen Finanzen spendet, dass keine
Korruption auftritt, dass alle einheimischen Mitarbeiter gut bezahlt werden……..bis irgendwann die
Laptops des Projekts voller Viren (und Termitennester!) sind und damit das Projekt abgebrochen wird.
Moringa aber wächst und wächst……… und macht Familien unabhängig von Geldgebern…….und kann
sogar Dürre überstehen. So kann jede Familie, die ein klein wenig Land besitzt, gleich vor ihrer Tür
einen Moringabaum pflanzen. In Teilen von Südäthiopien hat jede Familie traditionell einen
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Moringabaum im Garten und mindestens einmal wöchentlich werden die Blätter als Gemüse gekocht. Sie
sehen, wenn Leute Moringa anpflanzen, sind sie nicht von irgendeinem Import, einem Amt oder von
Außen abhängig. Sie sind viel unabhängiger. Ich wünsche mir, dass jede Familie in den Tropen 10
Moringabäume in ihrem Garten hat.
Besucher: Herr Hirt, Sie sind Apotheker, was hat Moringa mit Krankheiten zu tun?
H-M H: Viel, und deswegen sind allein im US Patentamt 45 Patente angemeldet, bei denen Moringa
vorkommt: z.B. als Pilzmittel, als Klärungsmittel, zur biologischen AIDS-Therapie, zur
Blutdrucksenkung, als Antibiotikum, gegen Diabetes, zum Leberschutz, zur Steigerung der Muttermilch,
gegen Entzündungen, zur Wundheilung, zur Diurese, gegen Tumore. anamed patentiert nichts, aber uns
zeigt das wenigstens die Richtung an, wo wir uns am meisten Wirkung versprechen können!
Besucher: Hörte ich Sie sagen, Moringa ist auch wegen der Erderwärmung wichtig? Wie kann das sein?
H-M H: Moringa bindet Kohlendioxid und verbessert so das Klima! Die Erderwärmung betrifft arme
Länder viel mehr als die reichen Länder. Veränderungen in der Niederschlagsverteilung können für
Millionen von Menschen katastrophal sein. Gleichzeitig wird in vielen Ländern mit einer wachsenden
Bevölkerung die Frischwasserversorgung kritisch. So müssen wir uns damit befassen, wie Wasser
gesammelt, wie es gespart und wie es vor Verschmutzung geschützt werden kann. Welche Rolle spielt
Moringa? Erstens ist Moringa eine Nahrungsmittelpflanze die sehr resistent gegenüber Trockenheit ist.
Zweitens aber wirken die zermahlenen Samen dort, wo Wasser Schmutzstoffe enthält, als ein natürliches
Flockungsmittel und Wasserreiniger.
Besucher: Wer hat denn das entdeckt?
H-M H: Wenn Sie mich fragen, so war das Moses in der Bibel: Im 2.Mosebuch (Exodus) 17, 3-4 hat das
Volk in der Wüste derart Durst, dass Moses fürchtet, von ihm gesteinigt zu werden. Das befreite Volk
Israel sehnt sich zurück in die Gefangenschaft, wo es wenigstens Trinkwasser gab! Einmal findet Moses
Wasser, aber es ist ungeniessbar….was tun? Im Kapitel 15, 22-25 heisst es dann:“Er schrie zu dem
Herrn, und der Herr wies ihm einen Baum, den tat er ins Wasser, da ward es süss“. Die Bibelwissenschaft
sagt uns, es war der Moringabaum! Heute ist die Dritte Welt übersät von leeren PET-Wasserflaschen,
Städte werden überflutet, weil diese Flaschen die Kanalisation verstopfen, Müllberge davon verschandeln
die Natur….der Mensch ist gefangen in der Abhängigkeit von privaten Wasserfirmen, anstatt dass er sich
freimacht und z.B. mit Hilfe von Moringa sein eigenes Trinkwasser ökologisch herstellt!
Besucher: Ich denke, Moringa ist mehr als nur ein Wunderbaum…...ein echter „Lebensretter“ !

3. Anpflanzung von Moringabäumen
Wir empfehlen, dass jede Familie, jede Schule, Gesundheitsstation und jedes Krankenhaus
Moringabäume anpflanzt und nutzt!!!
Moringabäume können angebaut werden:
     als Hecke um den Garten,
     als Hecken im Garten oder im Heilpflanzengarten
     intensiv auf kleinen Feldern.
Die meisten Bäume sollte man wegen ihrer Blätter, ein paar weitere vor allem zur Gewinnung von
Schoten und Samen anpflanzen. Die Ersteren müssen regelmäßig beschnitten werden. M. stenopetala
wie M. oleifera wachsen auch noch auf völlig degenerierten und versalzten Böden….ein echtes Wunder!
Hecken dienen als Windschutz, sie spenden Schatten und erhöhen die Bodenfruchtbarkeit. Befindet sich
der Garten auf einem Abhang und die Hecken sind entlang der Höhenlinie gepflanzt, dann verhindern
solche Hecken Bodenerosion und Nährstoffverlust.

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In diesen Hecken kann Moringa mit anderen Pflanzen
gemischt gepflanzt werden, z.B. Zitronengras, Leucena,
Cassia spectabilis, Jatropha curcas. Diese Hecken dienen
dazu, die Fruchtbarkeit des Bodens zu verbessern.
Weiterhin schützen sich die Pflanzen so gegenseitig vor
Krankheiten. Und drittens geniessen wir die Vorteile, die
jede Art bietet. Moringa ist bei Tieren beliebt. Sind
umherstreunende Tiere ein Problem, schützen Sie Ihren
Garten mit einem Zaun oder einer äusseren, dichten Hecke
aus z.B. Jatropha curcas oder Acacia laeta.
Moringa kann aus Samen gezogen oder durch Stecklinge
vermehrt werden.

Züchtung aus Samen – Keimung an der Oberfläche
Ein Zeitungsblatt zu einem Ball zerknüllen, etwa 5
Moringasamen darin einwickeln, das Zeitungspapier feucht
halten, einige Tage in den Schatten legen. Einen
Blumentopf (aus Plastik, Keramik oder einem
Bananenblatt) mit ausgekochter, sandiger Erde füllen und
dann die gerade gekeimten Samen nur zur Hälfte in diese Erde stecken mit der nun sichtbaren Wurzel
nach unten! Feucht aber nicht nass halten. Im Schatten lassen, bis die Pflanze grün wird, dann in die
Sonne stellen.
Diese Methode haben wir entwickelt, weil Moringasamen viel Protein enthalten und oft von Mikroben
zerstört werden, wenn man sie direkt in die feuchte Erde pflanzt.

Züchtung aus Samen – Keimung in der Erde
   1. Kleine Töpfe (aus Bananenblättern, Plastik oder Keramik) mit einer lockeren
      Bodenmischung, d. h. 2 Teile humushaltige Erde plus 2 Teile Sand füllen.
   2. In jeden Topf zwei oder drei Samen, 0,5 cm tief einpflanzen.
   3. Feucht halten aber nicht zu nass. Die Pflanze zeigt sich bei tropischem Klima nach 8-10
      Tagen
   4. Überzählige Sämlinge entfernen, einen in jedem Topf lassen.
Die Sämlinge können nach ca. vier Monaten umgesetzt werden, wenn sie etwa 60 cm hoch sind.

Umpflanzung
Der Boden am zukünftigen Standort sollte leicht und sandig sein,
keinesfalls schwerer Ton- oder Lehmboden. Keinesfalls darf es zu
stehendem Wasser kommen. Eine sorgfältige Pflanzung erfolgt so:
    1. Ein Loch, 50 cm im Quadrat und 60 cm tief, graben. Mit lockerer
       Erde auffüllen. Zugabe von Kompost oder Dünger hilft den
       Bäumen, dass sie besser wachsen.
    2. Die Pflanzlöcher einen Tag vor dem Umpflanzen der Sämlinge
       bewässern
    3. Die Sämlinge am Abend einpflanzen, um die heiße Mittags-Sonne
       zu vermeiden.
    4. Ein genügend grosses Loch in die Grube machen, damit alle Erde aus dem Beutel Platz
       findet. Vorsichtig den Beutel aufschneiden und den Sämling ins Pflanzloch setzen.
       Aufpassen, dass die Erde um die Wurzeln des Sämlings unversehrt bleibt.
    5. Erde um den Boden des Sämlings schichten.
    6. Stets genügend gießen, aber stehendes Wasser vermeiden.

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Wenn die Sämlinge umkippen, zum Abstützen an einem Stecken binden. Die jungen Bäume vor
Termiten und Fadenwürmen schützen.

Aus Samen ziehen - direkt in den Boden säen
Um direkt in den Boden zu säen:
   1. Einen Platz mit leichter sandiger Erde wählen.
   2. Löcher, 50 cm im Quadrat und 60 cm tief, graben. Die
      Löcher mit lockerer Erde auffüllen. Kompost oder
      Dünger hilft dem Baum, besser zu wachsen, obgleich Moringabäume sogar in
      nährstoffarmen Böden wachsen können.
   3. Am Abend vor dem Pflanzen das Loch wässern oder auf einen ergiebigen Regenfall warten.
   4. 3 bis 5 Samen pro Loch mit 5 cm Abstand pflanzen. Die Samen nicht tiefer als die dreifache
      Breite des Samens (ungefähr 1 bis 1,5 cm, die Größe eines Daumennagels) pflanzen.
   5. Den Boden feucht genug halten, sodass die obere Erde nicht austrocknet, aber nicht zu nass,
      sonst können die Samen ertrinken und faulen.
   6. Wenn die jungen Bäume 10 bis 15 cm groß sind, nur den kräftigsten davon im Boden lassen
      und den Rest entfernen. Termiten und Fadenwürme können einen jungen Baum töten.
      Maßnahmen ergreifen, um die jungen Bäume vor diesen beiden Gefahren zu schützen (z. B.
      einige Neemblätter vor dem Pflanzen in den Boden mischen).
   Hinweis: Wenn der Boden schwer ist, ein größeres Loch von bis zu 90 cm Durchmesser und 90
   cm Tiefe graben und mit einem Teil Sand und zwei Teilen der ursprünglichen
   Erde auffüllen. Zugabe von Kompost oder Dünger ist hilfreich.
Aus Stecklingen ziehen
   1. Einen Steckling von mindestens 2,5 cm Durchmesser und 1-2 m Länge
      abschneiden
   2. Ein 1m x 1 m breites und 1 m tiefes Loch graben.
   3. Den Steckling in dieses Loch setzen und mit einer Mischung von Boden,
      Sand und Kompost auffüllen. Die Erde um den Steckling herum fest
      andrücken. Steckling schräg einsetzen , damit vermeiden Sie dass Wasser in
      das Stamminnere laufen würde.
   4. Gut gießen, aber den Steckling nicht ertränken.
In Indien ist es üblich, etwas Kuhmist oben auf das offene Ende des Stecklings zu
geben. Damit soll das obere Ende des Stecklings vor Schädlingen geschützt werden.
Die Pflege der Moringabäume
Die meisten Moringabäume nutzt man wegen ihrer Blätter. Im Allgemeinen bilden
Moringabäume umso mehr Blätter, je öfters sie geschnitten werden.
Entweder:
a) Wenn die Bäume ca. 60 cm hoch sind, den aus der Mitte wachsenden Stamm 10
   cm von oben abschneiden. Das regt den Baum an, mehr Zweige zu entwickeln.
                      Ungefähr einen Monat später, wenn die neuen Zweige 20
                      cm lang sind, erneut um 10 cm zurückschneiden. Wieder
                      nach einem Monat, die neuen Zweige auf die gleiche Weise
                      schneiden. Dieser Gehölzschnitt führt dazu, dass die Bäume
                      buschig und klein bleiben und die Ernte der Schoten (und
                      somit der Samen) und auch der Blätter viel einfacher wird.
b) Wenn die Bäume ca. 1 m hoch sind, die Blätter ernten, und gleichzeitig die Bäume bis auf 30 cm
   herunterschneiden.
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Die Stiele der Blätter abstreifen. Die Blätter werden getrocknet und für die Herstellung von
   Moringablattpulver (siehe unten) verwendet. Die Stiele kann man an die Tiere verfüttern oder
   kompostieren.
Moringasamen sind braun und haben weiße Flügel in drei Richtungen. Diese Flügel sehen wie Papier
   aus.
                                                     Wenn Sie die Samenschote öffnen, finden Sie
                                                     darin zwischen 20 und 30 Samen. Die
                                                     Samenschoten wachsen aus den weißen Blüten.
                                                     Zu Beginn sind sie grün und dünn wie ein
                                                     Bleistift. Später werden größer (so lang wie ein
                                                     Lineal) und dick wie ein Daumen. Nach einigen
                                                     Wochen oder Monaten werden sie während dem
                                                     Trocknen braun.

Tips für einen optimalen Ertrag
(entnommen aus „Growing and processing moringa leaves” Von Dr. A. Sauveur et al, www.moringagh.org)

1. Vermeiden Sie, Moringabäume zu setzen auf: Böden die mit Hausmüll oder Industriemüll verseucht
sind ; Überschwemmungsflächen; Flächen auf denen Termiten überhandnehmen; Flächen auf denen Vieh
frei herumläuft.
2. Machen Sie Mischkultur! Wenig geeignet sind Sorghum, Mais und Maniok, da sie viel Stickstoff
brauchen; besser geeignet sind Erdnüsse, Bohnen, Soja usw.

3. Bei Wasserknappheit: setzen Sie Samen oder Stecklinge in Töpfe oder Plastiktüten etwa 2 Monate vor
Beginn der Regenzeit und setzen Sie diese dann zu Beginn der Regenzeit ins Freie, damit Ihre Pflanzen
zu Beginn der Trockenzeit bereits tiefe Wurzeln haben! Wenn Ihr Baum während der Trockenzeit
kränkelt und Sie kein Wasser zum Giessen haben, zurückschneiden! Zu Beginn der Regenzeit wird er
wieder neu austreiben!

4. Ihr Moringabaum darf nicht durch z.B. meterhohes Elefantengras erstickt werden! Regelmässig alles
Gras unter dem Baum entfernen und als Mulch darunter legen!
5. Werden Moringablätter zu sehr durch Pilze angegriffen, (ersichtlich an gelben oder braunen Flecken)
spritzen sie einen Sud aus Neemblättern; oder stärker, einer Mischung von Seife und Neemöl. Können
Sie wegen Pilzen überhaupt keine Moringabäume aufziehen, so mag ein Einsatz von chemischen
Spritzmitteln (Mancozeb) zum Beispiel im ersten Jahr gerechtfertigt sein, in der Hoffnung dass
erwachsene Bäume dann widerstandsfähiger sind.

6. Werden Moringablätter zu sehr durch Insekten zerstört, spritzen sie einen Sud aus Neemblättern; oder
stärker, einer Mischung von Seife und Neemöl; oder stärker , Pyrethroiden. Im letzten Fall müssen Sie
dann bis zur Ernte 14 Tage Wartezeit einhalten.

7. Werden Moringablätter durch Schmetterlingsraupen zerstört, sieht man das an fadenförmigen weissen
Gängen auf der Oberseite der Blätter. In diesem Fall kann eine Spritzung mit dem kommerziell
verwendeten und auch in der biologischen Landwirtschaft zugelassenen Mittel „Bacillus thuringiensis“
sinnvoll sein.

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4. Moringa oleifera Öl
Wenn die Samen noch unreif sind, können sie wie Erbsen gekocht oder gebraten werden.
Der reife Samen enthält etwa 40 % Öl. Moringaöl ist qualitativ hervorragend (73% Ölsäure, beim
Kochen verhält es sich ähnlich wie Olivenöl). Seit vielen Jahren als "Ben Öl" verkauft, benutzt man es
beim Kochen, für Parfüms und als Schmiermittel für Uhren. Es dient als Ersatzstoff für Walratöl. Es wird
zur Seifenherstellung verwendet und auch zur Beleuchtung. Das Öl wird nur langsam ranzig. Zur
Ölgewinnung eignen sich am besten frische, unverdorbene Samen.

Wie Moringaöl aus den Samen gewonnen wird
A) mit der Hand
1. Aus "Bäume für das Leben": www.treesforlife.org/moringa/uses_vegoil.htm
    1. Die Samen in einer Bratpfanne bräunen
    2. Die Samen gründlich zerstampfen
    3. Den Samenbrei in kochendes Wasser legen.
    4. Das Öl steigt an die Oberfläche, wo Sie es abschöpfen können.

2. Aus ECHO: www.echonet.org/Technotes/Moringa.html
Die Samen von den reifen Schoten werden geröstet, zerstampft und fünf Minuten in Wasser gekocht.
Abseihen. Während der Nacht fliesst das Öl an die Oberfläche.
B) mit Benutzung einer Schraubenpresse
1. Aus ECHO: http://www.echonet.org/tropicalag/knowledgebank/EDN_articles/edn_68_1.htm
Nikolaus Foidl konstruierte eine motorisierte Moringasamen-Schälmaschine (Moringa seed dehuller) mit
einem eingebauten Gebläse, um die Streu zu trennen (Trennung der Samenkerne von der äußeren
Schale). Der Teil der Maschine, der die Samenkerne von der äußeren Schale trennt, besteht aus zwei sich
drehenden Gummiplatten in leicht ovaler Form. Die Samen laufen 3-mal durch, der Raum zwischen den
Platten verkleinert sich jedes Mal leicht (beim ersten Mal nicht geschälte Samen werden das zweite oder
dritte Mal geschält).
Nikolaus regt an, dass eine Schraubenpresse aus einfachem Eisen besser für die Extraktion von
Moringaöl geeignet ist, als eine aus Stahl. Chrom und Nickel im Stahl können mit dem Öl eine Reaktion
eingehen und die Qualität des Öls herabsetzen.
Nach der Extraktion sollte das Moringaöl durch eine Gaze gefiltert werden. Das entfernt Proteine, auf
denen Bakterien Nahrung finden. Das Öl wird flüssiger, indem man es vor dem Filtern auf 40 - 50° C
erhitzt.
2. Aus dem Footsteps Magazin (Ausgabe 28):
"Moringasamen haben einen ziemlich weichen Kern, so kann das Öl von Hand mittels einer
Schraubenpresse (auch als “Spindel- oder Brückenpresse“ bekannt) extrahiert werden. Der Samen wird
zuerst zerstampft, 10 % Volumenanteil Wasser hinzugefügt, gefolgt von sanftem Erhitzen über einem
niedrigen Feuer, 10 - 15 Minuten. Dabei ist aufzupassen, dass der Samen nicht anbrennt. Ein derartiger
Versuch ergab 2,6 Litern Öl aus 11 kg Kernen. Sind einmal die besten Verarbeitungsbedingungen
geschaffen, könnte wahrscheinlich eine Extraktionsleistung von 65 % erwartet werden.“
Der nach der Extraktion übrig gebliebene Öl-Kuchen kann für die Wasserreinigung oder als Dünger
verwendet werden.

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5. Herstellung von Moringablattpulver
 1. Hygiene: Ihre Erntemitarbeiter dürfen nicht: An Hautkrankheiten leiden / an infektiösen Krankheiten
    leiden / Schmuck tragen / schmutzige Kleidung tragen. Ihre Erntemitarbeiter müssen vor der Ernte
    und nach jedem Essen und jedem Toilettenbesuch die Hände unter fliessendem Wasser und mit Seife
    waschen. Ihre Erntemitarbeiter müssen unterschreiben dass sie sich an diese Hygienerichtlinien
    halten. Moringabäume müssen fernab von Industrie und Strassen und chemisch behandelten
    Agrarflächen stehen.
 2. Die Pflanzen ernten, wenn sie ca. 1 Meter hoch sind. 30 cm große Stümpfe übrig lassen. Diese
    Stümpfe bilden neue Triebe, die in zwei Monaten einen weiteren Ertrag bringen.
 3. Die Ernte sofort ins Haus bringen. Am besten in Körben transportieren, von Staub fernhalten. Die
    Blätter von direktem Sonnenlicht fernhalten, um Vitaminverlust zu vermeiden.
 4. Die Blätter von den Stielen abstreifen und in sauberem Wasser waschen. In Sieben 15 Minuten
    abtropfen lassen! (Die Zweige und Stiele an Kühe, Schafe und Ziegen verfüttern).
 5. Die Blätter zum Trocknen dünn ausbreiten. Sie sollten nicht
    Sonne und Wind ausgesetzt sein, möglichst im Haus, z. B.
    auf einem Tisch. In einem feuchten Klima bleibt Ihnen aber
    nichts anderes übrig als die Trocknung bei Sonnenlicht. Vor
    allem in den ersten 6 Stunden mehrmals wenden
 6. Die Blätter sollten zwei oder drei Tage trocknen. Es ist sehr
    wichtig, dass sie sehr gründlich getrocknet sind. Zum Test
    einen Blattstiel um 90° umknicken. Er sollte glatt abbrechen,
    und zwar mit einem hörbaren „Knack“. Nur dann ist nachher
    Ihr Blattpulver , trocken gelagert, ein Jahr haltbar. Falls Ihr
    Klima zu feucht dafür ist, legen Sie die Blätter mehrere Stunden an die Sonne oder in einen
    Solartrockner bei etwa 50 Grad C, so lange bis dieser „Knacks“ hörbar wird.
 7. Eine andere Methode, die Trocknung zu überprüfen, besteht darin, mindestens 2 Handvoll
    getrocknete Moringablätter in ein verschliessbares Glas einzufüllen, einen genauen Hygrometer
    (Luft-Feuchtigkeitsmesser, erhältlich bei anamed) auf die Oberfläche legen , Glas verschliessen und
    nach 30 Minuten den Wert ablesen: 40%= 3 Jahre haltbar, 50%=1 Jahr haltbar, 60%= 3 Monate
    haltbar, 70% = nicht haltbar, Vorsicht Schimmelbildung!
 8. Erst jetzt die Blätter in einer sauberen Reibeschale oder in einem Mörser mit einem Stößel zu Pulver
    zerstampfen.
 9. Das Blattpulver durch ein Sieb reiben, um restliche Stiele zu entfernen.
10. In einem luftdichten dunklen Behälter aufbewahren, damit keine Feuchtigkeit ins Pulver dringt (z.B.
   während der Regenzeit in den Tropen). Der Behälter darf nicht in der Sonne stehen, auch nicht auf dem
   Marktplatz! Jeden Monat frisches Blattpulver herstellen. Üblicherweise sind 8 kg frische Blätter, ohne
   Stängel, zur Herstellung von 1 kg Blattpulver erforderlich.
 Empfohlene Dosierung
 Kinder: 1 bis 3 Teelöffel täglich
 Schwangere oder stillende Frauen: 2 bis 3 gehäufte Teelöffel täglich.

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6. Moringa für die Ernährung
In jedem anamed Seminar zeigen wir das Video “Moringa oleifera: Natural food in the Tropics“
(erhältlich bei ECHO). In diesem Film berichten mehrere Leute, die an diesem Moringaprojekt in
Senegal teilnahmen, auf welche Art es Ihnen zugute kam. Zum Beispiel, dass ihre unterernährten Kinder
gesund wurden, schwangere Mütter sehr viel gesünder wurden, und ihre Baby nicht nur ein höheres
Geburtsgewicht hatten, sondern auch deren verschiedene gesundheitliche Beschwerden z. B.
Hautprobleme, verschwanden.
Achtung: Nehmen Sie keine verschmutzten Moringablätter, verwenden Sie keine Blätter von Bäumen die
an Autostrassen wachsen. Wir von anamed verwenden Moringablätter von Bäumen aus unserem anamed
Garten direkt am Viktoriasee.
Unsere Seminarteilnehmer weltweit haben nun viele Moringabäume angepflanzt. Ein Beispiel: Christine
Candiru ist Gesundheitshelferin im äußersten Nordwesten von Uganda. Sie sagt nun, dass als Ergebnis
ihrer Arbeit die meisten Leute einen Moringabaum in ihrem Garten haben, und es jetzt sehr wenig
unterernährte Kinder gibt. Oftmals berichten unterernährte Frauen, dass ihnen Muttermilch fehlte, und
dass diese mit dem Verzehr von Moringablättern wieder genügend in ihrem Körper produziert wurde.
Moringablätter können frisch gegessen werden. Oder die Blätter werden gewaschen und jedem anderen
Salat (z.B. Tomatensalat) untergemischt. Oder ganz einfach wie Spinat zubereitet. In Südäthiopien haben
viele Familien einen Moringa stenopetala Baum in ihrem Garten. Einmal pro Woche - oder manchmal
öfters - kochen sie die Moringablätter wie Kohl als Gemüse. In Äthiopien ist es tatsächlich so, dass, wer
solche Bäume im Garten hat, mehr Ansehen in der Gemeinde genießt. Die Blätter von Moringa
stenopetala sind leichter zu ernten und zu kochen als die von Moringa oleifera, weil sie einfach größer
sind. Beide Blätter sehr nahrhaft, manche behaupten dass M. oleifera besser schmeckt. Moringa
stenopetala Blätter sollten nicht täglich als Gemüse gegessen werden, da sonst die Gefahr von
Kropfbildung steigt.

Drei gehäufte Esslöffel Moringa Blattpulver enthalten 272% des Vitamin-A-Bedarfs eines kleinen
Kindes, neben 42 % des Protein-, 125 % des Calcium- ,71 % des Eisen- und 22 % des Vitamin-C-
Bedarfs. Eine Krankenschwester in Äthiopien sagte, dass Leute, die Moringa essen, weniger an
Augeninfektionen leiden. Das Essen von Moringa beugt zweifellos anderen Krankheiten vor - ein
traditioneller indischer Heiler behauptete, dass Moringa über 300 Krankheiten vorbeugt. Moringaöl kann
zum Kochen verwendet werden. Es ist so nahrhaft wie Olivenöl. Das Öl wird nur langsam ranzig und ist
in Salaten ausgezeichnet.

Viele der folgenden Informationen erhielten wir von “Trees for Life”, www.treesforlife.org/project/moringa/
Frische Moringablätter enthalten:                        Moringa Blattpulver enthält:
       7- mal mehr Vitamin C als Orangen                 ½ des Vitamin C-Gehalts von Orangen
       4 -mal mehr Calcium als Milch                     17- mal mehr Calcium als Milch
       3- mal mehr Kalium als Bananen                    15- mal mehr Kalium als Bananen
       2- mal mehr Protein als Joghurt                   9- mehr Protein als Joghurt
       4- mal mehr Vitamin A als Karotten                25- mal mehr Vitamin A als Karotten
       ¾ des Eisengehalts von Spinat

Moringablätter enthalten viele lebenswichtige, krankheitsvorbeugende Nährstoffe. Sie enthalten sogar
alle essentiellen Aminosäuren, was für eine pflanzliche Quelle ungewöhnlich ist.
Da die getrockneten Blätter konzentriert sind, enthalten sie höhere Mengen von all diesen Nährstoffen,
außer bei Vitamin C.

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Der Nährstoffgehalt von Gemüse kann, abhängig von Sorte, Jahreszeit, Klima und Bodenbeschaffenheit,
variieren. So liefern verschiedene Analysen unterschiedliche Zahlen. Zum Beispiel geben einige Studien
den Kaliumgehalt von Moringablättern niedriger und den Eisengehalt höher an, als hier dargestellt.
Die Analysen von frischen Moringablättern stammen von C. Gopalan, et al. Seine Analysen erfolgten
hauptsächlich am National Institute of Nutrition in Hyderabad, Indien. ¹
Die Analysen der getrockneten Moringablätter aus Senegal kommen von L. Fuglie, durchgeführt an der
Universität von Leicester, England ²
        Vitamin A erhält man von Gemüse in Form des Provitamins, Karotin. Der Darm kann nur einen
Bruchteil des Karotins von Nahrungsmitteln aufnehmen. So gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie
die aufgenommene Menge an Karotin und die in Vitamin A umgewandelte Menge zu berechnen ist. Der
am häufigsten anerkannte Umrechnungsfaktor von Karotin zu Vitamin A (Retinol) ist 6:1.

       Das Wunder der Moringablätter: Ein Anbau von Multivitaminen vor Ihrer Haustür!
                    Gramm für Gramm, frische Moringablätter enthalten:

4-mal mehr Vitamin A als Karotten, zum Schutz vor       4-mal mehr Calcium als Milch, für starke
Krankheit                                               Knochen und Zähne.

3-mal mehr Kalium als Bananen, für ein gesundes         7-mal mehr Vitamin C als Orangen, zur
Gehirn und gesunde Nerven                               Krankheitsbekämpfung

                        Fast genau so viel Protein wie Eier, zum Muskelaufbau.

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Aminosäuregehalt der Moringablätter*

                     Frische Blätter,       Getrocknete Blätter        Alle Werte beziehen sich auf 100 g
                          Indien                 Senegal               verzehrfertige Moringablätter.
  Arginin               406.6 mg                   1325 mg
  Histidin              149.8 mg                    613 mg             * Obwohl Gopolan, et al. den
 Isoleucin              299.6 mg                    825 mg             Aminosäuregehalt pro g N (Nitrogen)
  Leucin                492.2 mg                   1950 mg             wiedergeben, wurden diese Zahlen -
                                                                       der Übersichtlichkeit wegen - in mg
   Lysin                342.4 mg                   1325 mg             pro 100 g umgerechnet.
 Methionin              117.7 mg                    350 mg
Phenylalinin            310.3 mg                   1388 mg
 Threonin               117.7 mg                   1188 mg
Tryptophan               107 mg                     425 mg
   Valin                374.5 mg                   1063 mg

Vitamin Gehalt von Moringablättern. Alle Werte beziehen sich auf 100 g

                                                               Getrocknete Blätter
                                   Frische Blätter, Indien
                                                                    Senegal
   Vitamin A - Betacarotin                6.78 mg                    18.9 mg
   Vitamin B1 - Thiamin                   0.06 mg                    2,64 mg
   Vitamin B2 - Riboflavin                0.05 mg                    20,5 mg
   Vitamin B3 - Niacin                    0,8 mg                     8,2 mg
   Vitamin C - Ascorbinsäure              220 mg                     17,3 mg

Vitamin- A-Mangel ist ein Killer. Er ist ein Hauptgrund für die Kindersterblichkeit in
Entwicklungsländern. Normalerweise schützt Vitamin A vor Krankheit. Aber unterernährte
Menschen, denen dieses Vitamin fehlt, sind schutzlos. Sie werden leicht Opfer von vielen
allgemeinen Krankheiten, ebenso von Masern, grauem Star und Haut- und Augenerkrankungen.
Jedes Jahr erblinden mehr als 500 000 Kinder und viele müssen auf Grund von Vitamin-A-Mangel
ihr Leben lassen.

Mineralgehalt der Moringablätter         Alle Werte beziehen sich auf 100 g

                                                                       Getrocknete Blätter
                                           Frische Blätter, Indien
                                                                            Senegal
             Calcium                     440 mg                      2003 mg
             Kupfer                      0,07 mg                     0.57 mg
             Eisen                       0,85 mg                     28.2 mg
             Magnesium                   42 mg                       368 mg
             Phosphor                    70 mg                       204 mg
             Kalium                      259 mg                      1324 mg
             Zink                        0,16 mg                     3,29 mg
                                                       11
Nährstoffgehalt der Moringablätter     Alle Werte beziehen sich auf 100 g

                                                                     Getrocknete Blätter
                                         Frische Blätter, Indien
                                                                          Senegal
             Kalorien                            92 cal                     205 cal
             Protein                             6,70 g                     27,1 g
             Fett                                1,70 g                     2,30 g
             Kohlenhydrate                       12,5 g                     38,2 g
             Ballaststoffe                       0,90 g                     19,2 g

Einige Rezepte:
  1. anamed Brei für unterernährte Kinder:
  1 gehäufter Esslöffel (20g) Maismehl mit ½ Glas Wasser (100ml) unter Rühren aufkochen, 10 Minuten
  neben der Feuerstelle quellen lassen, dann einrühren: 2 Teelöffel rotes Palmöl (4g), 1 gehäufter
                                                      Esslöffel Moringapulver (12 g), und (nur bei
                                                      Unterernährung, bei Protein-Mangelernährung
                                                      nicht nötig): einen gehäuften Teelöffel Zucker (6g)
                                                      Ist rotes Palmöl (enthält Provitamin A!) nicht
                                                      vorhanden, kann jedes andere gute lokal
                                                      verwendete Öl verwendet werden, oder 1 Teelöffel
                                                      Butter (5g). Das Ganze verfeinern, so vorhanden,
                                                      mit dem Fleisch von ½ reifer Avocado, und /oder 1
                                                      Teelöffel Erdnussbutter. Statt 1 Teelöffel Zucker
                                                      können besser 2 Teelöffel Honig verwendet
                                                      werden.

                                                          2. Moringa Blattpulver Eintopf

                                                   Zutaten: 200 Gramm (1/4 Tasse) Erdnussbutter
                                                   1 Liter Wasser
                                                   500 Gramm Fleisch
                                                   25 Gramm (3 Esslöffel) Moringa Blattpulver
                                                   1 mittelgroße, gehackte Zwiebel
                                                   2 Knoblauchzehen
                                                   Salz, Pfeffer und Chilipulver
                                                   Zubereitung :Wasser mit dem Fleisch zum Erhitzen
                                                   bringen, Topf zudecken und kochen bis das Fleisch
                                                   weich ist, dann die Erdnussbutter hinzufügen,
Zwiebel, den Knoblauch und die Gewürze zugeben. Erneut zum Kochen bringen, von der Feuerstelle
nehmen, und Moringa einrühren. Mit Reis oder Hirse-Couscous servieren.

  3. Moringareis
   Rezept für 2 Personen: Ein Büschel frische Moringablätter kurz waschen, in einen kochenden
   Reistopf locker hineinstreifen, die Stiele zum Kompost geben. Nach der Garzeit (kleines Feuer) mit
   Salz, Curry, 2-3 Löffel Pflanzenfett und 2 gehackten Knoblauchzehen würzen. Lecker!

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4. Moringakartoffeln
  Ein Büschel frische Moringablätter in einen Topf mit sauber gebürsteten, aber ungeschälten, in
  Happen geschnittenen Kartoffeln und 1 Tasse Wasser hineinstreifen. Den Kartoffeln wurden vorher
  Keime und Schadstellen entfernt.
  Die Garzeit ist nur ca 10-12 Min, da die Kartoffeln kleiner geschnitten sind. Der Topf soll beim Garen
  geschlossen bleiben, (kleines Feuer.) Nach der Garzeit mit Salz, 1 frisch gehackten Zwiebel, 2
  gehackten Knoblauchzehen, Kümmel oder anderen Gewürzen und 2-3 EL Pflanzenöl abschmecken.

Verwendung der Moringaschoten
   Von Binga Food and Nutrition Committee, Zimbabwe:
   1. Wenn die Schoten jung und dünn sind, in Stücke schneiden und
      wie Bohnen kochen.
   2. Wenn die Schoten fast fingerdick aber noch grün und zart sind, in
      fingerlange Stücke schneiden und 15 Minuten in Salzwasser
      kochen. Dann die Schoten herausholen, öffnen und das weiße Fleisch (wenn noch weich) und die
      Samen herausnehmen. Fleisch und Samen sofort essen oder zu späterem Gebrauch trocknen.
   3. Wenn die Schoten schon älter sind und das Fleisch hart ist, kann man die Schote durch Drehen
      öffnen. Die „Erbsen“ herauskratzen, in sauberem Wasser waschen und in Öl anbraten. Alternativ
      kann man die Moringasamen wie Erbsen kochen, frisch oder getrocknet. Die Samen schmecken
      mehr oder weniger bitter, je nach Sorte!
   In Indien ist der Verzehr von Moringaschoten weit verbreitet. Moringa wird in großem Umfang
   angebaut, um Schoten für den Export zu produzieren, sowohl frisch oder in Dosen.

Verwendung der Blüten
Etwa 8 -12 Monate nach der Aussaat beginnt der Baum zu blühen und blüht das ganze Jahr über. Die
Blüten können gegessen werden, üblicherweise allein oder in Backteig gebraten. Sie können zur
Zubereitung eines erfrischenden Tees benutzt werden, indem man kochendes Wasser über die Blätter
gießt und sie 5 Minuten lang ziehen lässt. Auf Haiti trinkt man den Tee gegen Erkältungen. Sie können
jedem Rezept für Moringablätter beigefügt werden. Die Blüten können auch in der Pfanne kurz
angebraten werden und schmecken dann wie Pilze. Die Blüten liefern beträchtliche Mengen an Calcium
und Kalium. Moringablüten sind auch für Bienenzüchter gut, da sie eine ganzjährige Nektarquelle sind.
Verwendung der Wurzeln
Kleine, einige Monate alte Bäume, können ausgerissen und die Pfahlwurzel gerieben werden, mit Essig
und Salz gemischt und statt Meerrettich benutzt werden. Wird der Moringabaum wegen seiner Wurzeln
angebaut, werden die Samen manchmal in einer Reihe wie Gemüse gepflanzt. Bei einer Höhe von etwa
60 cm werden die Wurzeln geerntet. Vorsicht: Bei Verwendung der Moringawurzeln immer die
Wurzelrinde abschaben, diese also nicht essen, da sie zwei Alkaloide und ein Toxin, Moringinin, enthält.
Zu viele Mengen an Wurzeln auf einmal zu essen oder zu oft sollte vermieden werden. Weder Wurzel
noch Wurzelrinde sollten von Schwangeren verwendet werden. In jedem Fall immer vorsichtig
gebrauchen.

Moringa und Unterernährung: Auswertung eines Projekts in Senegal
In den Jahren 1997 1998 untersuchten die Alternative Action for African Development (AGADA) und
der Church World Service im Südwesten von Senegal, wie mit Moringablattpulver die Unterernährung
bei schwangeren oder stillenden Frauen und ihren Kindern vermieden oder besiegt werden konnte.
Unterernährung war in dieser Region mit mehr als 600 Kindern, die jedes Jahr deswegen behandelt
wurden, ein großes Problem. Während der Untersuchung bildete man Ärzte, Krankenschwestern und
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Hebammen darin aus, wie Moringablattpulver hergestellt und zur Behandlung von Unterernährung
einzusetzen ist. Die Dorffrauen schulte man auch in der Herstellung und Verwendung von
Moringablattpulver in Nahrungsmitteln. Diese Untersuchung stellte unter den Probanden, die
Moringablattpulver nahmen, folgende allgemeine Wirkungen fest: Das Gewicht der Kinder blieb
konstant oder erhöhte sich, ihre allgemeine Gesundheit verbesserte sich. Schwangere erholten sich von
der Anämie und bekamen Babys mit höherem Geburtsgewicht. Stillende Frauen hatten mehr Milch.

Überzeugende Punkte
     Der Prozess der Nachhaltigkeit des Projekts ist im Gange. Die Leute sehen die Notwendigkeit,
       ihre eigenen Moringabäume zu haben, weil Moringa jetzt als ein wertvolles Produkt betrachtet
       wird (Baumbesitzer erlauben ihren Nachbarn nicht mehr, sie abzuernten).
     Der Wissensstand über die Eigenschaften von Moringa und die Nutzungsmöglichkeiten ist
       sowohl unter den Gesundheitshelfern als auch in den lokalen Gemeinden gut.
     Moringablattpulver ist nun in mehr als der Hälfte der Gesundheitsposten erhältlich.
     Der Wert, den man Moringa beimisst, erhöht sich dadurch, dass Gesundheitspersonal beginnt,
       Moringa zu verschreiben und das Pulver sogar in Apotheken zum Verkauf angeboten wird.
     Die Unterernährung bei Kindern in dieser Region geht zurück - festgestellt vom
       Gesundheitspersonal und anderen interviewten Personen und belegt durch Statistiken, die der
       Gesundheitsposten in Niaguis führte.
Einige Krankenschwestern erzählten zum Beispiel ihren Patienten, dass sie selbst regelmäßig Moringa in
ihren Familien verwenden. Durch solche Beispiele überzeugte man schnell örtliche Gemeinden vom
Nutzen der Moringa.

7. Die Qualitätssicherung von Moringa oleifera Blätterpulver
Hinweise für Verbraucher und Produzenten von Apotheker Dr. Hans-Martin Hirt:
Einführung: Im Internet wird eine grosse Werbung für Moringablätter gemacht, die Werbeaussagen
(„Premiumqualität“), Preise (asiatische Ware ist billiger), Ansprüche („Wildsammlung“, das heisst ja
wohl vom Strassenrand?), Qualitäten (bis hin zu Stengelware) sind sehr unterschiedlich. Für uns von
anamed heisst Moringa Ware: Grünes Pulver oder grüne gebrochene Blätter ohne Stengel ,da diese
wirkungslos sind. Achtung: Wenn Internet Ware bereits in Kapseln abgefüllt ist, können Sie kaum noch
die Qualität (Stengelgehalt, Schimmelpilze usw) nachprüfen. Deswegen bevorzugen wir offene Ware.
Verpackung: Luftdicht, da sonst die Wirkstoffe durch Feuchtigkeit zerstört werden . Für uns heisst
langfristige Lagerung: Bitte in Glas mit Metallschraubdeckel umfüllen. Aluminiumverpackung lehnen
wir ab da ein Grossteil unserer Moringaqualität in armen Ländern verwendet wird und dort keine
Müllabfuhr existiert.
Wassergehalt: Legen Sie einen Hygrometer (kalibriert = geeicht,also auf den richtigen Wert eingestellt!
Zum Beispiel unseren anamed Hygrometer) in die Verpackung. Nach 2 Stunden Wartezeit zeigt dieser
Hygrometer an :70% und mehr: Die Ware ist bereits verschimmelt, Haltbarkeit wäre nur ein Tag. 60%:
Zum kurzfristigen Verbrauch nach der Ernte bestimmt, z.B. innerhalb von 4 Wochen. 50% Die Ware ist
etwa 1-2 Jahre haltbar. 40%:Die Ware ist 3 Jahre haltbar. Achtung: Bei Kapseln können Sie nicht mehr
nachprüfen, ob verschimmelte Ware eingefüllt wurde, das also nur von vertrauenswürdigen Versendern
beziehen!
Verunreinigungen: Die Ware muss vom eigenen Feld stammen , also keine asiatische Billigware die aus
Industriezonen kommt in denen kein Mensch Moringablätter essen würde. Das eigene Feld muss fernab
von Industrie und Autoverkehr liegen. Im Zweifelsfall sollte eine Analyse auf Schwermetalle
durchgeführt werden: Blei unter 5mg/kg, Arsen unter 2mg/kg, Cadmium unter 1mg/kg, Quecksilber unter
0,1mg/kg. Die Ware muss fern von vielgespritzten Kulturen liegen (Baumwollfelder usw). Andernfalls
eine Pestizidanalyse durchführen

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Mikrobiologie: Die Ware muss hygienisch geerntet sein und sollte unserer Ansicht nach zumindest den
Anforderungen genügen, die vom aktuellen Europäischen Arzneibuch gefordert werden für „Pflanzliche
Arzneimittel, denen vor der Anwendung siedendes Wasser zugesetzt wird“: Pro Gramm Trockenware
maximal 10 Millionen aerobe Bakterien, maximal 100.000 Pilze und maximal 100 E.coli Keime. Dies
kann nur erreicht werden, wenn den Pflückern auf dem Feld fliessend Wasser, Seife und Handtücher zur
Verfügung stehen. Zur Vorsicht eignet sich ein Aufkleber ,der auf das Aufbrühen hinweist. Das ist dann
vor allem wichtig , wenn Krebskranke zusätzlich zur Chemotherapie Moringa einnehmen, denn dann ist
ja ihr Immunsystem stark angegriffen und eine Darminfektion wäre doppelt gefährlich.
Fazit: Es empfiehlt sich hieraus ,dass der Moringa-Versender NUR einen einzigen Landwirt als
Lieferanten hat ,mit dem er einen Ernte- und Hygiene vertrag abgeschlossen hat. Bei anamed ist dies
unser eigenes anamed –Feld am Viktoriasee in Tansania. Besucher /Touristen können sich dort vor Ort
informieren. Wir fanden noch ein informatives Zitat zum Thema Moringa, von Prof. Louis M. De Bruin
PhD.:“ Der Verkauf aller Formen von Vitaminen und Mineralien für die Verbesserung der Gesundheit ist
ein grosses Geschäft. Wenn sie ein Unternehmen haben, das hunderte von unterschiedlichen Vitalstoff-
präparaten verkauft, warum sollten sie ein Produkt verkaufen, das in der Lage ist, alle anderen zu
ersetzen?“

            8. Moringa in der anamed - Medizin: Erfahrungen
Unsere Seminarteilnehmer sind immer beeindruckt. Ein Diabetiker sagte, dass sich sein
Blutzuckerspiegel stabilisierte. Viele AIDS Patienten berichten von der Hilfe durch Moringa…….aber
der Reihe nach:

A. UNTERERNÄHRUNG: Das Sprichwort “Lass die Nahrung deine Medizin und die Medizin deine
Nahrung sein” passt sehr gut zu Moringa. Die meisten Leute, die regelmäßig Moringablätter essen, ob als
Gemüse aus frischen Blättern zubereitet, als Moringablattpulver in Soßen oder andere Gerichte gemischt
oder als Tee, behaupten, dass sie erstaunlich gesund bleiben. Moringa oleifera wird inzwischen sogar in
den Vereinigten Staaten verkauft und ist unter dem Namen ZijaTM erhältlich. Als Werbung dafür heisst
es „Auf Grund umfangreicher laufender Forschung durch die internationale Gemeinschaft, verspricht die
Beimengung von Moringa oleifera in die tägliche Nahrung einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung
der Gesundheit auf den verschiedensten Wegen zu leisten.“
Wir meinen, es ist sehr viel billiger, Moringapulver direkt zu nehmen statt in Kapseln verpackt! Moringa
hat die im Folgenden beschriebenen Vorteile. Für all diese Verwendungszwecke, falls nicht anders
angegeben, frische Blätter als Gemüse essen, oder Moringablattpulver herstellen und der Nahrung
beifügen oder Tee aus frischen oder getrockneten Blättern trinken. Wenn Sie Moringa als Tee trinken,
einen Liter kochendes Wasser über 5 g Blattpulver oder 40 g frische Blätter gießen.

B. AIDS Erfahrungen in Musoma, Tansania und einigen anderen anamed-Gesundheitsprojekten zeigten,
dass folgende Behandlung eine bemerkenswerte Wirkung bei Aids-Patienten hat. Viele Menschen haben
ihre Energie zurückgewonnen und nehmen voll am Leben teil. Etliche Leute, die auf einer Tragbahre in
der Klinik ankamen und kaum gehen konnten, erlebten eine dramatische Verbesserung ihrer CD4 Anzahl
und sind heute kräftig genug, um in ihrem Haus, Geschäft oder Garten zu arbeiten. Ein paar arbeiten nun
sogar als anamed-Lehrer und helfen nicht nur ihren HIV-positiven Leidensgenossen, sondern auch HIV-
negativen Patienten bei ihren Krankheiten. AIDS-Patienten in den Tropen sagen dass sie durch die
Beigabe von Moringablättern zur üblichen Mahlzeit wieder Lebensmut und Kraft bekommen haben. Sie
betonen immer wieder, dass der von anamed in den Tropen angebaute „A-3 Tee“ (Artemisia annua
anamed) ja ganz gut wirkt als virushemmendes und immunsteigerndes Mittel. Aber erst durch die Zugabe
von Moringa habe der Körper nun Kraft und Energie, sich wieder zu regenerieren. Moringa und
Artemisia gehöre zusammen! Wir freuen uns über Rückmeldungen aus noch viel mehr
Gesundheitszentren, die diese Behandlung jetzt einsetzen. Es ist also eine Kombination aus:
--- Moringa: Moringa oleifera (oder stenopetala) Blattpulver herstellen, 3-mal täglich einen gehäuften
Teelöffel ins Essen geben.
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--- Artemisia: Zusätzlich täglich Tee aus Artemisia annua anamed trinken. Während des ersten Monats
und länger, falls die Symptome immer noch akut sind, täglich 1 Liter Artemisia Tee trinken. Später,
wenn die akuten Symptome verschwunden sind, noch eine Tasse (250 ml) von diesem Tee täglich
trinken. Oder 2 mal täglich 2,5 g Artemisia als Pulver in Sahne, Joghurt usw. einrühren und essen.
Weitere Informationen zu AIDS: Siehe unsere Veröffentlichung Nr. 115, “AIDS and Natural Medicine“.

C. DIABETES Diabetes-II (Altersdiabetes) in den Tropen: Wir haben mehrere Patienten gesehen, bei
denen durch die regelmässige Einnahme von Moringa-oleifera Blättern, je nach Schwere 1 bis 3 gehäufte
Teelöffel pro Tag, der Blutzuckerspiegel sank. Bei manchen Patienten sank der Blutzuckerspiegel noch
besser, wenn sie dreimal täglich 1 weissen Kern von M. oleifera kauten und schluckten.
Blutzuckermessungen durchführen!
Damit folgen wir der Empfehlung von S. John, die nach Versuchen mit Moringa bei Tieren und
Menschen schlussfolgerten: “In human subjects the incorporation of Moringa oleifera leaf powder at 8 g
per day has shown marked reduction in the mean fasting and postprandial plasma glucose levels. Based
on these results, Moringa oleifera leaf powder can be strongly recommended in the daily diet…..An
overall analysis of the results of the study clearly indicates that Moringa oleifera leaf powder would
prove to be a useful, simple, effective, easily available and economically affordable supplement for the
effective management of non-insulin dependent diabetes mellitus.” (Sheila John and Anna Rangini
Chellappa, The Indian Journal of Nutrition and Dietetics, Vol42, p.22-29,2005).

D. TUMORE Nach Aussagen unseres anamed-Arztes Dr. med. Heiner Kuhn sind vor allem
ausgemergelte Krebspatienten in Deutschland dankbar für einen Körper-Aufbau mit Moringapulver: sie
bekommen wieder mehr Mut, steigen aus dem Bett, wollen etwas unternehmen…. Anamed empfiehlt zur
Tumorbehandlung bzw. Metastasen- Vorbeugung auch die Verwendung von Artemisia-Tee (aus den
Blättern von Artemisia annua anamed), da der Inhaltsstoff Artemisinin in der Krebsbehandlung bereits
klinisch eingesetzt und erforscht wird.
E. Bei BLUTARMUT und für mehr Muttermilch: Blätter als Gemüse oder Moringapulver essen.
F. Bei BLUTHOCHDRUCK: Kontrollieren Sie ob in Ihrem Fall von Bluthochdruck (der ja mehrere
Ursachen haben kann) 3 x täglich 1 Teelöffel Moringa- Blattpulver den Blutdruck senkt.
G.WEITERE:
---Als ein sanftes, natürliches Antibiotikum. Moringa enthält Pterygospermin, das Bakterien und Pilze
abtötet. So kann der Verzehr von Moringa zwar kein Antibiotikum ersetzen, aber doch in seiner Wirkung
unterstützen.
---Zur Hautbehandlung. Es können entweder Moringablattpulver oder getrocknete zerstoßene Samen
für die Herstellung eines medizinischen Öls oder einer Heilsalbe verwendet werden .
---entzündungshemmend
---Gegen Magengeschwüre
---entspannt die Muskeln und fördert den Schlaf

H. NEBENWIRKUNGEN: Blätter: Bisher wurden absolut keine negativen Nebenwirkungen
beobachtet, selbst wenn Moringa oleifera Pulver täglich verzehrt wurde. Moringa oleifera als GEMÜSE
kann täglich auf dem Speiseplan stehen, Moringa stenopetala nur etwa 2-3 mal wöchentlich. Natürlich
sollte die Ernährung nicht NUR auf Moringa basieren!
Die Wurzeln verwenden wir von anamed innerlich nicht, da „Meerrettich“ in den Tropen nicht vermisst
wird; äusserlich können die Wurzeln evtl. verwendet werden, z. B. in einer Salbe.

I.SICHERHEITSHINWEIS: Alle in diesem Buch aufgeführten Rezepte und Hinweise sind nur als
Erfahrungsberichte zu verstehen. Irgendwelche hier erwähnten Therapien sollten Sie nur unter
Verantwortung, Kontrolle und Begleitung durch einen Arzt oder Heilpraktiker durchführen.

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