Nachhaltige Entwicklung Stadt Lörrach - Report 2014 zum "Leitbild Lörrach 2020" Die erste Erfolgsbilanz - Städtetag Baden ...
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Nachhaltige Entwicklung Stadt Lörrach Report 2014 zum „Leitbild Lörrach 2020“ Die erste Erfolgsbilanz
Nachhaltige Entwicklung Stadt Lörrach Vorwort Vorwort.............................................................................................................................................................. 3 Unter den „TOP 3“ beim Deutschen Die vorliegende Projektübersicht er- Nachhaltigkeitspreis 2013 platziert zu möglicht einen Einblick in die vielfäl- Energie & Umwelt............................................................................................................................................... 4 sein ist ein großer Erfolg für unsere tigen Projekte. Der Darstellung liegt Wirtschaft & Tourismus..................................................................................................................................... 10 Stadt. Die Nominierung bestätigt, dass das Leitbild Lörrach 2020 „Nachhaltige Mobilität & Lebensraum.................................................................................................................................... 15 Nachhaltigkeit zu einem Kernbestand Stadtentwicklung im trinationalen Euro- unserer Stadtentwicklung geworden distrikt Basel“ zugrunde, welches wir Bildung & Gesellschaftliche Entwicklung............................................................................................................ 23 ist. Viele Akteure haben mitgewirkt: gemeinsam mit der Bürgerschaft 2010 Kultur & Sport................................................................................................................................................... 31 innovative und zukunftsorientierte erarbeitet haben. Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunalverwaltung und engagierte Der neu gewählte Gemeinderat wird Bürgerinnen und Bürger. zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung den Trialog Nachhaltigkeit ist mehr als Klimaschutz! rund um den Nachhaltigkeitsprozess Nachhaltiges Denken und Handeln weiterführen und den zukunftsfähigen bedeutet, „Ökologie“, „Ökonomie“ und Weg Schritt für Schritt fortsetzen. „Soziales“ miteinander zu verbinden, und steht für einen konsequenten Umgang mit Ressourcen als Grundlage für eine zu- kunftsfähige und lebenswerte Stadt. Eine Ihre Oberbürgermeisterin große Fülle an Projekten wurde hierzu in Gudrun Heute-Bluhm den unterschiedlichen Bereichen ange- stoßen. Sie tragen alle zu der positiven Entwicklung unserer Stadt bei. Herausgeber: Nachhaltige Stadtentwicklung im Stadt Lörrach Trinationalen Eurodistrict Basel Fachbereich Umwelt und Klimaschutz Luisenstraße 16 79539 Lörrach Ansprechperson: Energie + Kultur + Stephan Parlow s.parlow@loerrach.de Umwelt Sport www.loerrach.de Stand 5/2014 Bildquellen: Wirtschaftsstandort + Bildung + Stadt Lörrach, Junkow (Titel, Seite 13), Schulte-Kellinghaus und Tourismus Gesellschaftliche Entwicklung phaenovum Schülerforschungszentrum e.V. (Titel) Bietergemeinschaft helios und raumkom GbR (Seite 19) Mobilität + Lebensraum Klimaneutral gedruckt (ClimatePartner) auf FSC zertifiziertem Papier 2 3
Energie & Umwelt Rahmenziel ENERGIE: rationell / regenerativ / klimaneutral Aktivitäten der Stadt informieren und für individuelle, private Kli- maschutzmaßnahmen jedes Einzelnen werben. Denn nur wenn alle Ziele Lörracher gut informiert sind, steigt auch die Bereitschaft selbst für Altbausanierung / Effiziente Neubauten / Effiziente Energienutzung den Klimaschutz aktiv zu werden. Nutzung regenerativer Energien Fachtagung zu erneuerbaren Energien im Landkreis Lörrach Zukunftsfähige Energieversorgung der Stadt Lörrach „Die Energiewende im Landkreis Lörrach ist nur dann erfolgreich, Kommende Generationen fit machen für den Umgang mit Energie wenn alle Akteure mitziehen“ erklärte Lörrachs Oberbürgermeistern Gudrun Heute-Bluhm. Mit diesem Credo startete eine ganztägige Einbindung von weiteren Akteuren Tagung zum Thema Erneuerbare Energien mit über 70 Teilnehmern aus dem Landkreis Lörrach im Mai 2014 im Lörracher Rathaus. Bei European Energy Award der gemeinsam von der Stadt Lörrach, dem Landkreis Lörrach, dem Nach 2010 hat Lörrach in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Regierungspräsidium Freiburg und der Akademie für Natur- und den European Energy Award® in Gold errungen. Lörrach ist die Umweltschutz Baden-Württemberg (Umweltakademie) organi- einzige Stadt in Baden-Württemberg, die den Gold-Status bestä- sierten Fachtagung standen fachspezifische Themen zur Nutzung tigt hat. Mit 76 Prozent der erreichbaren Punkte liegt die Stadt erneuerbarer Energien wie rechtliche Rahmenbedingungen, techni- über der goldrelevanten 75-Prozent-Marke. Im Vergleich zu 2010 sche Neuerungen und Potenziale im Vordergrund. (77 Prozent) konnte die Stadt damit ihr Ergebnis fast wiederho- len. Zur Erreichung der Gold-Auszeichnung haben beispielsweise Energieberatung für Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen wie die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes, die Die Energiestadt Lörrach bietet einen umfassenden Energiebe- Festlegung bis 2050 klimaneutrale Kommune zu werden, das ratungsservice für Bürger, Bauherren und Hausbesitzer an und Energiesparprojekt an Schulen und die Wärmenetzsondierung im unterstützt Industrie, Gewerbe und Handel bei Energieprojekten. Stadtgebiet beigetragen. In die erfolgreiche Bewertung flossen Eine Energieberatung kann kostenlos telefonisch, per e-Mail oder auch Baumaßnahmen wie die Sanierung von Theodor-Heuss- nach Terminvereinbarung im Rathaus erfolgen. Im Rathaus Lörrach Realschule und Feuerwache sowie die Sanierung der Heizungsan- ist umfangreiches Informationsmaterial in Form von Broschüren lagen, finanziert durch Contractingmaßnahmen ein. Dazu zählen und Flyern zu allen Energiethemen kostenlos erhältlich. die Holzhackschnitzelanlage am Hallenbad, die Holzpelletheizung in der Hellbergschule und die Blockheizkraftwerke im Rathaus und Stromsparhelfer der Schlossberghalle. Auch die interne Umstrukturierung in der Seit Mai 2013 besuchen die ausgebildeten Stromsparhelfer ein- Verwaltung spielt eine Rolle. Mit dem im Juni 2014 gegründeten kommensschwache Haushalte in Lörrach und helfen diesen Strom, Fachbereich Umwelt und Klimaschutz werden alle Energie- und Wasser und damit Geld zu sparen. Beim ersten Besuch erheben die Klimaschutzthemen einschließlich Mobilität und Projekte mit Bür- Stromsparhelfer den Bedarf an Einsparungen und geben Tipps zum gerinnen und Bürgern gebündelt. Energiesparen rund um die Themen Heizen und Lüften, sowie die Temperatureinstellung von Kühlgeräten. Beim zweiten Besuch wer- Lörrach Klimaneutral 2050 den die benötigten Energiespargeräte, mit einem Gegenwert von Lörrach hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 zur klimaneutralen bis zu 70 Euro, direkt im Haushalt installiert. Hierzu gehören zum Kommune zu werden. Dieser ehrgeizige Plan kann aber nur ge- Beispiel Energiesparlampen, Heizungsregler und Wasserperlatoren. meinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden. Die Veranstaltung „Lörrach Klimaneutral 2050“ fand mit zahlreichen ECOfit Besuchern im April 2013 im Rathaus Lörrach statt. Das Programm Ökologisch arbeiten und dabei Kosten reduzieren, das sind die bestand aus zwei Teilen: einer allgemeinen Einführung über die wichtigsten Ziele des von der Stadt und dem Landkreis Lörrach be- geplanten Aktivitäten der Stadt auf dem Weg zum Klimaschutz reits zum zweiten Mal initiierten und vom Ministerium für Umwelt, und zwei Workshops mit konkreten Angeboten für die Bürger. Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderten Die Inhalte wurden im Vorfeld bei Netzwerktreffen diskutiert und ECOfit Projekts. Ziel ist es, möglichst viele Verbesserungsmaßnah- vorbereitet. Die Klimakampagne der Stadt Lörrach soll über alle men in den Bereichen Energie, Wasser, Abfall und Ressourcen um- 4 5
zusetzen, um damit Kosten und gleichzeitig Umweltbelastungen zu Rahmenziel Ökologische Freiraumentwicklung reduzieren. Für die Projektinitiatoren der Stadt und des Landkreises Lörrach steht fest, dass sich das Engagement der Beteiligten nicht Ziele: nur aus Umweltschutzgründen lohnen wird. Die Erfolge anderer ECOfit Projekte im Land sowie vor allem die Ergebnisse der ersten Ökologische Fachplanungen ECOfit Runde in Lörrach sprechen eine deutliche Sprache: Insge- Naturräume grenzüberschreitend planen samt haben an ECOfit teilnehmende Unternehmen jährlich etwa 5,7 Millionen Euro eingespart. Rund 340.000 Euro gehen dabei auf die Einsparungen der ersten fünf ECOfit Unternehmen in Stadt und Aktionsplan Biodiversität Der Gemeinderat der Stadt Lörrach hat in seiner Sitzung am 22. Landkreis Lörrach zurück. Aus Sicht der Kommunalpolitik sind aber Juli 2010 beschlossen, die Deklaration zur „Biologischen Vielfalt vor allem die eingesparten 31,7 Millionen Kilowattstunden Energie in Kommunen“ zu unterschreiben. Aufgabenfelder sind neben sowie 16,6 Mio. Kilogramm CO2 ein großer Erfolg. Neben den der Gestaltung und Pflege von Grün- und Freiflächen im Sied- finanziellen Aspekten ist ECOfit eine einfache und kostengünstige lungs- und Außenbereich, die Belange des Gewässerschutzes, Vorstufe zum Einstieg in ein Umwelt- oder Energiemanagementsys- des Arten- und Biotopschutzes, die nachhaltige Nutzung unserer tem und verschafft durch die ECOfit Auszeichnung, die am Ende Landschaft und die Öffentlichkeitsarbeit. Biologische Vielfalt und des Projektes durch die Stadt und den Landkreis Lörrach sowie das urbane Räume stellen ein Spannungsfeld dar. Einerseits bieten Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Würt- Städte mit ihrer Strukturvielfalt Lebens- und Rückzugsraum für Tier- temberg verliehen wird, große Imagevorteile. und Pflanzenarten und bieten den Menschen hierdurch besondere Nahwärmenetz Brombach-Hauingen Lebensqualität und Berührungspunkte mit der Natur. Andererseits Im Rahmen dieses Projekts entwickelt die Stadt gemeinsam mit gefährden Urbanisierung, Flächeninanspruchnahme und Land- einem Energiedienstleister derzeit eine Nahwärmeversorgung im schaftszerschneidung die biologische Vielfalt. Arbeitsschwerpunkte Nordosten von Lörrach. Hausbesitzer in dem Projektquartier zwi- für die Jahre 2014/2015 sind zum Beispiel die Projekte „Essbares schen dem Fluss Wiese, der Schopfheimer Straße und im Bereich Lörrach“ und das Interreg-Projekt „Trinationaler Grünkorridor“, der Franz-Ehret-Straße haben die Möglichkeit, sich anstelle einer beim sich die Stadt zum Beispiel mit den Themen Fassaden- und Investition in einen eigenen Heizkessel für den Anschluss an das Dachbegrünung, sowie an Streuobstnetzwerken des TRUZ und geplante Wärmenetz zu entscheiden. Neben den vorhandenen des Landratsamts beteiligt. Bei „Essbares Lörrach“ geht es um den Wohnquartieren könnten auch weitere geplante Wohnflächen an- Trend des sogenannten „urban gardening“, das auch in unserer geschlossen werden. Im Rahmen des Projektes wird außerdem eine Region zunehmend Anhänger findet. Aus diesem Grund startete Energieberatung für Wohngebäude zusätzlich gefördert. die Stadt in diesem Jahr beim Rathaus einen ersten Versuch und begann mit der Anpflanzung von Kräutern und Gemüse. Solare Schlammtrocknungsanlage Zur Reduzierung der Klärschlammmenge errichtete der Wiesever- Wiesionen² band eine solare Klärschlammtrocknungsanlage bestehend aus Das Projekt „Landschaft x Fluss = Wiesionen²“ setzt die „Wiesio- zwei mit transparenten Folien bespannten Hallen. Durch die Inves- nen“ von der Bürgerstiftung Lörrach gemeinsam mit verschiedenen tition in die moderne Anlage reduzieren sich die Entsorgungsmen- Projektpartnern wie Umweltverbänden, Stadt Lörrach und dem Re- gen um 30 Prozent. Gleichzeitig bewirkt die Anlage auch enorme gierungspräsidium Freiburg fort, die durch bauliche renaturierende ökologische Verbesserungen: So werden circa 200.000 Liter Heizöl Weiterentwicklungen den Fluss näher an die Stadt rücken möch- und circa 20.000 Liter Diesel pro Jahr gegenüber einer konventio- ten. Der aktuelle Baustein von Wiesionen² in Lörrach-Tumringen nellen Entsorgung eingespart und mindestens 500 Tonnen CO2 je- beinhaltet die Herstellung einer Auenlandschaft und der Verzah- des Jahr vermieden. Durch die reduzierte Entsorgungsmenge fallen nung von Wieserand und vorhandener Siedlung. Das Projekt wird jährlich 130 LKW Fahrten weg, was auch einen großen Beitrag für gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Freiburg durchgeführt. weniger Verkehr und Lärm darstellt. Weitere Projekte zum Thema Umweltbildung und Artenschutz sind entlang der Wiese für die nächsten Jahre geplant. 6 7
Rahmenziel Steigerung der Artenvielfalt Rahmenziel Umweltbewusstsein stärken Ziele: Ziele: Artenvielfalt in der Stadt erhöhen Durchsetzung bestehender Regelungen traditionelle Kulturlandschaft erhalten Sensibilisierung für Natur- und Umweltschutz Regionale Produkte fördern Projekt „Unter einem Dach - Fliegende Mitbewohner gesucht!“ Energiespar- und Klimaschutzschulen in Lörrach Im Rahmen des Projektes „Unter einem Dach - Fliegende Mitbe- Klimaschutz wird insbesondere für zukünftige Generationen ein wohner gesucht!“ versucht die Stadt Lörrach, einen Beitrag zur beherrschendes Thema sein. Umso wichtiger ist es daher, Kin- Steigerung der Artenvielfalt in der Stadt zu leisten. Denn viele Vo- dern frühzeitig die Themen Energiesparen und Klimaschutz näher gel- und Fledermausarten suchen auch in unserer Stadt vergeblich zu bringen. Besonders in Schulen spielt der verantwortungsvol- nach einem Quartier. Bislang fanden sie meist unbemerkt in Mau- le Umgang mit den Energie-Ressourcen und der Umwelt eine ernischen, Sparrengebälk oder unter Dächern eine neue Heimat große Rolle. Aus diesem Anlass hat die Stadt Lörrach das Projekt und waren so dem Menschen lange Zeit als biologische Schädlings- „Energiespar- und Klimaschutzschulen in Lörrach“ gestartet. Den bekämpfer von Nutzen. Viele lebten dabei so versteckt, dass die teilnehmenden Schulen steht ein Angebot für Energietage, Aus- Hausbewohner sie noch gar nicht bemerkt haben. So kommt es flüge oder Unterrichtseinheiten zu Energiethemen zur Verfügung. bei Gebäudesanierungen und Umbaumaßnahmen immer wieder Eingesparte Gelder werden über ein Punktesystem honoriert und unwissentlich zur Vertreibung der kleinen Gäste. Generell gilt: am Ende eines Schuljahres eine Prämie ausgeschüttet. Nicht nur die Vogelarten sowie Fledermäuse sind streng geschützt, sondern auch ihre Nist- und Zufluchtstätten. Um einen besseren Energiestandard Lörrach – energetische Auflagen für Gebäude Überblick zu bekommen hat die Stadt Lörrach mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds 2012 eine Gebäudebrüterkartierung Die Stadt Lörrach fordert bei eigenen Gebäuden und beim Verkauf durchgeführt. städtischer Baugrundstücke einen besseren energetischen Standard als es gesetzlich vorgeschrieben ist. Damit soll ein weiterer Beitrag Versickerungsbecken Kirchberg zum Klimaschutz erfolgen und der technischen Entwicklung, die Über das Becken im Baugebiet „Am Kirchberg“ versickert das in den kommenden Jahren in Richtung auf das energieneutrale anfallende Regenwasser aus dem zukünftigen Neubaugebiet Gebäude abzielt, Rechnung getragen werden. sowie das anfallenden Hangwasser, welches bisher zur Kläranla- Bei den städtischen Gebäuden wird die Stadt Lörrach ihrer Vorbild- ge abgeführt wurde. Da auf dem Gebiet sowohl Zaun- wie auch funktion gerecht und definiert in den Energierichtlinien jeweils den Mauereidechsen leben, wurden vor den eigentlichen Bauaktivitä- nächst besseren Energiestandard. Damit werden städtische Gebäu- ten umfangreiche Artenschutzmaßnahmen zur Umsiedlung dieser de zukünftig entsprechend dem Passivhaus-Niveau gebaut. besonders geschützten Tierarten durchgeführt und oberhalb des Stauziels einige Lebens- und Wohnhabitate für die Eidechsen angelegt. Eine vorübergehend angelegte „Eidechsenstraße“ soll die Tiere in ihre neue Behausung lenken. Nach der erfolgreichen Umsiedlung wird die „Straße“ nach und nach wieder abgebaut. 8 9
Wirtschafts und Tourismus Rahmenziel Mit Instrumenten des Standortmarketings stärken wir Innocel die Zentralität der Stadt Die Innocel Innovations-Center Lörrach GmbH ist seit 2000 das Wirtschaftsförderungsunternehmen der Stadt Lörrach und bietet Ziele: zahlreiche Dienstleistungen für Unternehmen in Lörrach und der Region. Es leitet viele innovative Projekte insbesondere im Bildungs- Lörrach als Einkaufsstadt und Dienstleistungszentrum profilieren bereich und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die zukunfts- Die Nahversorgung in den Ortsteilen sichern fähige Entwicklung Lörrachs. Quartiersprofile entwickeln, Märktekonzept als Basis beibehalten Das Innocel ist mit seinem Innovations-Quartier eine zukunftsorien- tierte Standortgemeinschaft von Gründerinnen und Gründern und bereits etablierten Unternehmen. Die inhaltlichen Schwerpunkte Märkte- und Zentrenkonzept dieser Unternehmen sind Informationstechnologie, Telekommuni- Das 1998 erstmals erarbeitete Märkte- und Zentrenkonzept ist für kation, Life Sciences und Medizintechnik. Im Innovations-Quartier die Stadt Lörrach zu einem wichtigen Instrument der Stadtent- stehen für diese Unternehmen 12.000 qm hochwertige Gewerbe- wicklung geworden. Mit dem Gutachten zum Einzelhandels- und flächen zum Erwerb oder zur Anmietung bereit. Im Innovationszen- Dienstleistungsstandort Lörrach wurde im Jahr 2009 die zweite trum Innocel erhalten UnternehmensgründerInnen dieser Branchen Fortschreibung des Märkte- und Zentrenkonzeptes vorgelegt. Ziel den Raum und die Unterstützung, um die ersten Jahre der Selbst- war, die damalige Versorgungssituation in Lörrach aufzuzeigen ständigkeit mit all ihren Hürden zu meistern. So wurden seit der sowie einzelhandelsbezogene und - in der Innenstadt und den Gründung im Jahr 2000 schon über 73 Unternehmen unterstützt Stadtteilzentren - auch städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten und dadurch über 410 Arbeitsplätze neu geschaffen. herauszuarbeiten. Auf der Basis des Gutachtens erarbeiteten vier Arbeitsgruppen gemeinsam mit Vertretern des Einzelhandels und Das Innocel-Service-Konzept baut auf drei Säulen auf: Unterneh- verschiedenen Interessengruppen Maßnahmen zur Stärkung der men begleiten und ansiedeln, den Standort entwickeln und verbes- Aufenthaltsqualität in der Einkaufsstadt Lörrach. Die Maßnahmen sern und für den Unternehmensstandort Lörrach werben. Dieses sind im Leitbild Lörrach 2020 enthalten und werden sukzessive Ziel realisiert es durch das Angebot einer attraktiven Infrastruktur umgesetzt. und individueller Begleitung im Innocel-Gebäude, einem Gewer- beflächenmanagement als Anlaufstelle für expandierende und an- siedlungsinteressierte Unternehmen sowie zahlreiche Veranstaltun- gen zur besseren Vernetzung von Firmen und Verantwortlichen in den regionalen Unternehmen. Denn gerade durch Kooperationen Rahmenziel Gestaltung einer auf die Zukunft ausgerichteten können innovative Unternehmen entstehen und so die Zukunftsfä- Wirtschaftsstruktur zur Schaffung und Sicherung higkeit der lokalen Wirtschaft gewährleisten. von Beschäftigung Innocel führt zudem verschiedene Netzwerke mit wirtschaftlichen Ziele: und wissenschaftlichen Akteuren in der Region und leitet auf die- ser Basis verschiedene Projekte zur Standortentwicklung. Innocel Intensive Kontakte zwischen Unternehmen und Verwaltung will damit innovatives Potential nutzen und ein regionales Profil pflegen, um gemeinsam bestehende Arbeitsplätze zu sichern zukunftsträchtiger Technologien erlangen. Weiterentwicklung des Innocel als Standortförderung für Unternehmen Optimierung des Angebots für expandierende und ansiedlungs interessierte Unternehmen durch aktives Flächenmanagement Aus- und Weiterbildungsangebote fördern, Kooperationen fördern, DHBW einbeziehen 10 11
connect Dreiländereck - Das IT-Netzwerk ren und einen intensiven Dialog in der breiten Öffentlichkeit zum der Regionen Lörrach und Waldshut industriellen Erbe führen. Konkrete Beispiele wie das Innocel- Quartier Lörrach zeigen auf, welches große Potential ehemalige connect Dreiländereck bezeichnet das Netzwerk von Informations- Industrieflächen für künftige Entwicklungsmöglichkeiten bieten. technologie (IT)-Firmen im Landkreis Lörrach und Waldshut, auch An dem Projekt wirken im Rahmen der IBA Basel 2020 Partner aus IT-Cluster genannt. Ziel dieses Cluster ist es, regionale IT-Unterneh- Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit. men und -Abteilungen sowie Zulieferer und Kunden untereinander stärker zu vernetzen sowie gemeinsame Anknüpfungspunkte und Handlungsfelder zu finden. Zudem werden Kontakte zu anderen Rahmenziel Tourismus als Ziel der Standortentwicklung Netzwerken in Baden-Württemberg und der Schweiz geknüpft. In- nocel leitet das Clustermanagement, entwickelt gezielte Angebote Ziele: und Maßnahmen für die Unternehmen des IT-Clusters und organi- siert regelmäßige Netzwerktreffen und Events, die der Vernetzung Steigerung Attraktivität als Tourismus-Standort durch z.B. KONUS (Kostenlose Nutzung für ÖPNV für Touristen im Schwarzwald) der Unternehmen untereinander dienen. Stärkung Bewusstsein touristischer Attraktivität Lörrachs als ge- Projekte zur Sicherung des Fachkräftebedarfs eigneter Standort für verschiedene Aufenthaltsarten (z.B. Hotel, Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist eines der strategisch wich- Gastronomie, Tagestourismus, kurzfristige Besuche) tigsten Themen für die Unternehmen am Wirtschaftsstandort Stärkung / Ausbau grenzüberschreitender ÖPNV als Gästeangebot, Lörrach. Die städtische Wirtschaftsförderung engagiert sich vor allem nach Basel daher gemeinsam mit 22 Partnern aus den Landkreisen Lörrach und Waldshut in der Fachkräfte-Allianz. Ziel ist die Koordination Überregionaler / gezielter / strukturierter Aufbau eines Marketings für Radtourismus regionaler Aktivitäten zur Gewinnung und Qualifizierung von Fachkräften. Um die Bekanntheit und das Image als Arbeits- und Touristische Einbindung von IBA 2020 Wohnstandort zu fördern, wurde in Zusammenarbeit mit der Wirt- Einbindung / Verknüpfung von Tourismus mit innovativer Technolo- schaftsregion Südwest und 18 Unternehmen das Fachkräfteportal gie / Energie www.sw-plus.de entwickelt. Im Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Ausbau der Einbindung von regionalen Produkten / regionalen liegt der Schwerpunkt auf dem Übergang Schule-Beruf. Auch das Produzenten in touristische Angebote: Mit Slow Food und „Regionale Bündnis für Chancengleichheit – Mehr Frauen in Füh- Naturpark rungspositionen“ hat zum Ziel, gemeinsam mit den Partnerunter- Einbindung von regionalen, attraktiven Zielen (wie Rheinfelden, nehmen die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Region Dinkelberg, Riehen…) und der Wirtschaft zu stärken. IBA Basel-2020 Projekt Mythische Orte am Oberrhein „Industriekultur am südlichen Oberrhein Bei den Mythischen Orten am Oberrhein entdecken Sie im Drei- Der Öffentlichkeit ist kaum bewusst, wie groß das reiche Erbe einer land Deutschland, Frankreich und Schweiz, historisch besondere gemeinsamen Industriekultur ist, die am südlichen Oberrhein in Orte mit dessen Legenden und Geschichten und können entweder 200 Jahren entstand. Eng miteinander verzahnt, entwickelten sich zu Fuß oder per Rad sagenhaftes nachspüren. Die Orte liegen in seit dem 19. Jahrhundert große Industrieareale besonders in Basel, der Tourismusregionen Südbaden, Elsass und Nordwestschweiz. Mulhouse und Lörrach/Wiesental. Dieses Projekt, gemeinsam von Sowohl das erste Konzept, das von einer Projektgruppe unter Lei- Innocel und dem Dreiländermuseum Lörrach durchgeführt, soll tung der Stadt Lörrach entwickelt wurde, als auch das Radprojekt diese Industriekultur erstmals grenzüberschreitend dokumentie- zu und um die Mythischen Orte, wurden von INTERREG und den 12 13
Mobilität und Lebensraum Schweizer Partnern gefördert. Seit 2007 wird das Projekt bereits als Rahmenziel Mobilität – Nutzer- und umweltfreundlich gestalten trinationaler Verein „Mythische Orte am Oberrhein e.V.“ geführt. Die Angebotspalette reicht über eine Broschüre mit Rad- und Wan- Ziele: dertouren, einer grenzüberschreitenden Navigation auf der Websi- te (www.mythische-orte.eu) mit individueller Routenplanung, aber Regio-S-Bahn: Optimierung des Betriebs / Aufwertung des Umfelds der Haltepunkte auch zu einer Wanderausstellung und Veranstaltungen rund um die jeweiligen Mythischen Orte. Verkehrsführung / Erweiterung des Parkstandsangebotes und weiterer Ausbau der fußgängerfreundlichen Innenstadt Slow Food Sicherheit von Fuß- und Radwegen (Schulwege / Spielräume) Das Convivium – lat. Tafelrunde – steht für die Gemeinschaft der Genussfreunde; sie ist die Ortsgruppe der Landkreise Lörrach und Beseitigung von Behinderungen des Stadtbusverkehrs Waldshut des Vereins Slow Food Deutschland e.V. Die Kultur des Förderung / Ausbau eines sicheren gesamtstädtischen Radwege- guten Geschmacks unter dem Slow Food-Motto „gut, sauber und netzes fair“ will die regionaltypische Erzeugung der Speisen und Gerichte Durch attraktive Tarifangebote ÖPNV-Nutzung verbessern erhalten und somit einen Beitrag zum Erhalt regionaler Kulturland- Regio-S-Bahn ausbauen schaften leisten. Dabei steht „gut“ für die geschmackliche Qualität der Produkte, „sauber“ für die nachhaltige Herstellung ohne Belas- tungen für die Umwelt und „fair“ für die gerechte Entlohnung des Masterplan Mobilität Produzenten sowie angemessene Leistung für den Konsumenten. Der Gemeinderat hat am 5. November 2012 die Verwaltung beauf- Mit den Besuchen bei Gastronomen, Landwirten und Winzern der tragt, einen „Masterplan Mobilität“ für Lörrach zu erarbeiten. Die- Region soll die Wahrnehmung für die besonderen Qualitäten der ser Masterplan zeigt die Leitideen, Handlungskonzepte und Maß- Region geschärft und die Direktvermarktung gefördert werden. nahmen der städtischen Verkehrsplanung für die nächsten Jahre auf. Er umfasst grundsätzlich alle für eine zukunftsfähige Mobilität Klimaschutz im Burghof relevanten Bereiche und beschränkt sich nicht auf Verkehrsinfra- Seit 2010 leistet der Burghof Lörrach einen aktiven Beitrag zum strukturprojekte. Ziel des Masterplans ist es, strategische Überle- Klimaschutz und verbessert seine Energiebilanz. So ist es möglich, gungen in konkrete Projekte umzusetzen, diesen einen Zeithorizont im Burghof klimaneutral zu tagen und Veranstaltungen durchzu- zu geben und die vorgeschlagenen Maßnahmen regelmäßig zu führen. Gemeinsam mit der NaturEnergie AG, Sponsorpartner der überprüfen und fortzuschreiben. Ein konkretes Projekt mit weitrei- Kabarett-Reihe im Burghof, wurde ein individueller Emissions-Rech- chenden Auswirkungen ist die Optimierung der S-Bahnverbindung ner entwickelt, der die CO2-Bilanzen der Veranstaltungen ermitteln zwischen Basel und dem Wiesental. Eine Fahrplanstudie untersucht kann. Der Burghof und die NaturEnergie AG wollen das Bewusst- die Möglichkeiten einer neuen Haltestelle am Zollweg mit Umstei- sein für klimafreundliches Verhalten fördern, zur Reduzierung gemöglichkeit auf die Tramlinie 6 in Riehen. der C02-Emssionen beitragen und als Vorreiter in der Region im Veranstaltungsbereich das Thema Klimaschutz und Energieeffizienz Initiative RadKULTUR weiter vorantreiben. Mit dem Erwerb entsprechender Zertifikate Die Stadt Lörrach nahm im Rahmen der Initiative RadKULTUR aus anerkannten Klimaschutzprojekten kann jeder Veranstalter im neben Mannheim und Tübingen als Modellkommune in den Jahren Burghof seine Veranstaltung künftig klimaneutral durchführen. Das 2012 und 2013 durch konkrete Maßnahmen und Aktionen auf Kyoto-Protokoll, das zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonven- lokaler Ebene eine Vorreiterrolle ein. Die Eröffnung der Fahrradsta- tion der Vereinten Nationen mit dem Ziel des Klimaschutzes 1997 tion „VELÖ“ am Lörracher Hauptbahnhof markierte den Auftakt beschlossen wurde, sieht genau diese Minderung der Emissionen der Initiative des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur (MVI) durch Kompensation (Zertifikate), als ein Werkzeug zur Bekämp- Baden-Württemberg. Unter dem Motto „Ich hab’s“ soll die Freude fung des Klimawandels vor. am alltäglichen Fahren mit dem Rad gefördert werden, um da- durch den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr zu steigern. 14 15
Veloeinstellhalle am Hauptbahnhof den Ortsverwaltungen, der Touristinformation im Burghof sowie Ein weiterer Projektbaustein auf dem Weg, den Lörracher Bahnhof den Lörracher Fahrradläden aus. Der in einer Auflage von 5.000 bis zum Jahr 2020 zu einem Modellbahnhof für nachhaltige Mobi- Exemplaren gedruckte Fahrradstadtplan ist ein weiterer Baustein der lität zu entwickeln, ist die Fahrradeinstellhalle. Die neue Einstellhalle Initiative Radkultur des Landes Baden-Württemberg, die sich zum ist mit der bestehenden Velostation Bestandteil des Mobilitätszent- Ziel gesetzt hat, die Freude am täglichen Fahren mit dem Rad zu rums am Hauptbahnhof. Die zentral gelegene Halle ermöglicht den fördern. Berufspendlern und Touristen eine optimale Verbindung von ÖPNV, Radwege in Lörrach Carsharing und Fahrrad. Das Gebäude bietet auf über 200 Quadrat- Die Stadt Lörrach möchte den Radverkehr fördern. Dazu gehört ein metern Platz für mehr als 100 Fahrräder, zehn abschließbare Boxen gutes und sicheres Radwegenetz, welches Schritt für Schritt weiter mit kostenloser Stromversorgung sowie 20 Schließfächer für Fahr- ausgebaut wird. Es existieren in Lörrach unterschiedliche Kategorien radhelme und weiterem Gepäck. Die Photovoltaikanlage auf dem von Radwegen: Hallendach wird von der Bürgersolar Hochrhein betrieben und liefert einen Teil ihres Stroms direkt an das Gebäude. Die Veloeinstellhalle Schutzstreifen sind Teil der Fahrbahn und befinden sich am rech- verfügt über eine behindertengerechte Toilette. Auf dem angrenzen- ten Fahrbahnrand, markiert durch eine unterbrochene Linie sowie den Parkplatz werden vier Ladepunkte für E-Fahrzeuge eingerichtet, gekennzeichnet mit Piktogrammen von Fahrrädern. Die Verkehrs- davon zwei für elektrisch angetriebene CarSharing Fahrzeuge und teilnehmer müssen gegenseitige Rücksichtnahme aufbringen, denn zwei öffentliche Ladepunkte für E-Autos. Insgesamt werden auf Autos dürfen den Schutzstreifen im Bedarfsfall befahren, aber nicht dem Parkplatz sechs CarSharing-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. darauf parken. Für Radfahrstreifen, beispielsweise in der Tumringer Straße Richtung Fußgängerzone, hingegen gilt die Regel: Vorsicht Elektromobilität in Lörrach und Carsharing auf den Radverkehr. Ein Teil der Fahrbahn ist mit einer durchgehen- Die Stadt Lörrach will die Mobilität klimafreundlich weiterentwi- den Linie abgetrennt, teilweise mit farbigem Bodenbelag markiert. ckeln. Daher fördert sie konsequent den Einsatz von elektrisch Zudem sind die Abschnitte durch die blauen Schilder „Sonderweg betriebenen Fahrzeugen, unter anderem durch die Errichtung Radfahrer“, wie beispielsweise in der Schwarzwald- und Brombacher von öffentlichen Ladestationen für Autos und Fahrräder. Auch im Straße, gekennzeichnet. Für Radfahrer besteht die Pflicht diesen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wird der Einsatz von E- Radfahrstreifen zu nutzen. Autofahrer dürfen diesen Streifen nicht Fahrzeugen geprüft. Mit dem Bau der neuen Velo-Einstellhalle, mit befahren, sondern nur passieren, um in eine Zufahrt oder zu einem Ladesäulen für E-Bikes und Elektroautos, entsteht für Pendler und Parkplatz zu gelangen. Touristen eine optimale Verbindung von ÖPNV, Carsharing und Fahrrad. Fahrradabstellanlagen Für einen funktionierenden Radverkehr ist nicht nur ein gutes Rad- Unter dem Motto „Seit 100 Jahren... gestern, heute und morgen wegenetz, sondern auch ausreichend Fahrradabstellplätze wichtig. in Lörrach elektrisch mobil.“ fand im September 2013 der Tag der Hier will die Stadt das bereits bestehende Angebot an den S-Bahn- elektrischen Mobilität in Lörrach statt. Neben der Ausstellung von stationen und der Innenstadt erweitern. In der Innenstadt werden E-Fahrzeugen aller Art fuhr eine Parade mit rund 70 E-Bikes, Pede- drei überdachte Fahrradabstellflächen mit Veloständern gebaut. lecs, Segways und E-Autos durch die Lörracher Innenstadt. Diese befinden sich gegenüber dem Café Pape (Alter Markt), direkt Fahrradstadtplan am südlichen Eingang der Fußgängerzone, vor dem Müller Markt Das Fahrrad ist ein beliebtes Verkehrsmittel der Bürgerinnen und Bür- und in der Palmstraße. Die Stellplätze verfügen über Schließfächer ger in Lörrach. Mit dem ersten Fahrradstadtplan bietet Lörrach Ein- und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Am Alten Markt ist eine kleine heimischen und Touristen einen neuen Wegweiser durch die Stadt. Reparatureinheit vorgesehen, an der einfaches Werkzeug und eine Auf der Karte sind neben den Fahrradwegen auch Abstellanlagen, Pumpe zur Verfügung stehen werden. Fahrradläden und Verleihstationen in der Stadt eingezeichnet. Der Die Planungen sehen einen weiteren Ausbau der Abstellanlagen in Fahrradstadtplan wird kostenlos an alle interessierten Velofreunde der Innenstadt und an den S-Bahnhaltestellen für die nächsten Jahre ausgegeben. Hierfür liegen Exemplare an der Infothek im Rathaus, vor. 18 19
Rahmenziel Nachhaltige Entwicklung von Stadtquartieren der Anschluss der Gebäude an einen Wärmeverbund. Diese unter- Ziele: schiedlichen Möglichkeiten werden in der nächsten Projektphase genauer untersucht. Flächenmanagement und nachhaltig orientierte Verdichtung weiterführen Neubau Stadtquartier auf dem Schöpflinareal inklusive neuer Sporthalle Brombach Städtebauliche Fachplanungen für besiedelten und unbesiedelten Bereich An der Nahtstelle zwischen den Lörracher Ortsteilen Brombach Lebensraum – Lebensqualität für alle Lebensbereiche und und Hauingen entsteht ein neues zukunftsweisendes Quartier. Die Generationen erhöhen: Stadt für alle Liegenschaft ist im Eigentum der Schöpflin Stiftung. Sie wird auch Bauherrin für die geplanten Mietwohnungen. Bei der Bebauung Soziale / generative Durchmischung anstreben des Quartiers geht ihr Qualität in Bezug auf das Erscheinungsbild, Lörrach erlebbar machen und Aufenthaltsqualität erhöhen die Alltagstauglichkeit und die sozialen Belange vor Quantität und Interessengruppen / Regionale Zusammenarbeit Rendite. Die Wohngebäude selbst werden in mehreren Bauab- schnitten in nachfolgenden kleinen Wettbewerben und in engem Dialog mit Architekten entwickelt. Das Wohnquartier ist mit den Projektkommission Wohnraumentwicklung 2020 Plus östlich benachbarten ehemaligen Gewerbehallen und deren neuen Über 40 Vertreter aus der Immobilienwirtschaft, von sozialen Nutzungen verbunden. Hier ist Raum für handwerkliche, künst- Einrichtungen, Verbänden und Institutionen, aus dem Gemeinderat lerische und kreative Aktivitäten aller Art. Gemeinsam mit der und aus der Verwaltung erarbeiten in der Projektkommission ge- Schöpflinstiftung hat die Stadt einen Wettbewerb ausgelobt, in meinsam ein Handlungsprogramm für die Wohnraumentwicklung dem der städtebauliche Entwurf für die Wohnbebauung und der in der Stadt Lörrach. In der Auftaktveranstaltung wurden alle stra- Standort für die neue Sporthalle in Brombach gefunden werden tegisch relevanten Daten zusammengeführt und analysiert. Hierzu soll. Die Sporthalle und die Gemeinbedarfseinrichtungen stehen zählen insbesondere die Verfügbarkeit von Wohnbauflächen, die im Schnittpunkt der beiden Ortsteile, dem Werkraum Schöpflin Entwicklung der Grundstücks- und Mietpreise, die Entwicklung und den Haltestellen des ÖPNV. Ihr äußeres Erscheinungsbild soll des Pro–Kopf-Wohnflächenbedarfs sowie die Auswirkungen des eine gestalterisch gelungene Nachbarschaft zu den Gebäuden der demografischen Wandels auf die Bevölkerungsentwicklung in den Schöpflin Stiftung und zur Wohnbebauung bieten. In der neuen verschiedenen Teilräumen. Auf der Nachfrageseite sind außerdem Sporthalle sollen durch zusätzliche Vereinsräume neben der Sport- soziale Aspekte, die Arbeitsplatzentwicklung in Lörrach, im Land- nutzung auch sonstige Vereinsaktivitäten möglich sein. kreis und in der Schweiz, die Attraktivität Lörrachs als Einkaufs- und Dienstleistungsstandort, der Einfluss der Bildungsangebote Städtebauliches Ergänzungsgebiet Belist und der Verkehrsinfrastruktur, ökologische Ziele sowie rechtliche Der städtebauliche Entwurf sieht für die rund 5,4 Hektar große und steuerliche Rahmenbedingungen berücksichtigt. Entwicklungsfläche „Belist“ im Lörracher Ortsteil Haagen eine zentrale Grünfläche vor, die das Manzental bis zu einem Anger im Quartierskonzept Bahnhof-Ost Wohngebiet als soziale Mitte führt. Die Bandbreite an Gebäuden Ein Baustein auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune 2050 ist reicht von klassischen zweigeschossigen Doppelhäusern über Rei- das Projekt „Integriertes Quartierskonzept Hauptbahnhof-Ost“. Ziel henhäuser bis zu Geschosswohnungsbauten, die um gemeinsame ist es, im östlichen Bahnhofsquartier Maßnahmen zu entwickeln, Höfe angeordnet werden. Durch diese Vielzahl an Gebäudearten die zu einer deutlichen Verringerung des CO2 -Ausstoßes in den wird Raum für unterschiedliche Wohnbedürfnisse geschaffen und kommenden Jahren beitragen sollen. Aktuell werden mit den Ener- die soziale Mischung gefördert. Grundsätzlich bietet die städtebau- gieversorgern und weiteren Fachleuten verschiedene Möglichkeiten liche Anordnung durch Gebäudeausrichtung, kompakte Bauweise der Wärmeversorgung diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei und die verkehrsberuhigte Erschließung ideale Voraussetzungen für die Nutzung von erneuerbaren Energien und von Kraft-Wärme- die Entwicklung eines hochwertigen ökologischen und bedarfsge- Kopplung. Eine interessante Option ist in diesem Zusammenhang rechten Wohnkonzepts. 20 21
Bildung und Gesellschaftliche Entwicklung Neubaugebiet Hugenmatt Rahmenziel Verbesserung der Bildungs- und Berufschancen Die Flächen des Bereichs Hugenmatt, einem bisherigen Sportge- für junge Menschen lände an der Wiese am Rand des Ortsteils Brombach, werden in Wohnbauland umgewandelt. Unter Berücksichtigung der um- Ziele: liegenden Infrastruktureinrichtungen wurde ein städtebauliches Konzept entwickelt. Ziele des Konzepts sind verdichtete zukunfts- Gemeinsam mit dem Arbeitsamt, Schulen und Unternehmen die fähige Wohnstrukturen und die Integration in den Naturraum des Qualifizierung für die Ausbildung verbessern angrenzenden „Landschaftsparks Wiese“. Bei der Realisierung des Förderung der Schulqualität: Schule als Lebensraum gestalten - Neubaugebiets ist die Einhaltung der städtischen Energiestandards Schule als Zuhause berücksichtigt. Interessensgruppen lernen voneinander (peer to peer) , z.B. Azubis / Schüler, Ausbildungsbetriebe / Jugendliche Geoportal Über ein Geoinformationssystem im Internet, kurz GIS genannt, „Benachteiligte“ Jugendliche fördern stellt die Stadt die Geobasisdaten, wie beispielsweise die Liegen- schaftskarte, maßstäbliche Luftbilder (Orthofotos) und Bodenricht- werte zur Verfügung. Auch andere Fachdaten wie Bebauungs- und phaenovum Das vom Innocel Innovations-Center, der Wirtschaftsförderung Flächennutzungspläne, Landschaftsschutzgebiete, ein Solarkataster der Stadt Lörrach, entwickelte und geleitete phaenovum Schü- oder Kanalpläne sind abrufbar. Im Geoportal finden nicht nur lerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck bietet trinationale Bauinteressenten, Architekten und Landschaftsplaner nützliche Unterrichtsangebote in naturwissenschaftlichen und technischen Informationen. Auch alle interessierten Bürger können Einblick in Bereichen mit ausgebildeten Pädagogen und speziellen Fach- die anschaulich aufbereiteten Vermessungsdaten nehmen. räumen. Kinder und Jugendliche aus Frankreich, Schweiz und 3D-Stadtmodell Deutschland können wissenschaftlichen Fragestellungen in grenz- Ein digitales, dreidimensionales Stadtmodell ist der nächste Schritt überschreitenden Schülerteams nachspüren. Die Aktivitäten am bei der zukunftsweisenden Integration von Geoinformationssys- phaenovum zeichnet der hohe praktische Bezug von Lehre und temen (GIS) in die Aufgaben der Stadtverwaltung und es gehört Forschung durch das gemeinschaftliche Engagement von Schulen, heutzutage zum Stand der Dinge einer modernen Verwaltung. Hochschulen und Unternehmen aus. Zahlreiche nationale und Die enthaltenen Daten sind aktuell und zuverlässig und stellen die internationale Wettbewerbe haben die NachwuchsforscherInnen Grundlage für eine Vielzahl von Anwendungen dar. Städtebauliche des phaenovums schon gewonnen. 4.800 Kinder und Jugendliche Entwicklungen, Planungen und Projekte können in bestehende 3D- nahmen von September 2013 bis August 2014 das Angebot vom Stadtmodelle eingebettet werden und so können unterschiedliche phaenovum, das als gemeinnütziger Verein organisiert ist, wahr. Varianten gegenüber Entscheidungsträgern und Bürgern darge- stellt werden. Stadträume werden virtuell erlebbar und Vorhaben Baumgartnerstraße/Campus Rosenfels Der hochwertige Ausbau der Baumgartnerstraße dient der Auf- können sehr viel näher an der Realität geplant werden. Das 3D- wertung des Quartiers und soll ein Zusammenwachsen der drei Stadtmodell soll inhaltlich mit den schon vorhandenen Geodaten Schulen fördern (Theodor-Heuss-Realschule, Hans-Thoma- und verknüpft werden und das bisherige Angebot weiterentwickeln. Hebel-Gymnasium). Der planerisch angedachte Nutzungswechsel Die Einführung ist für 2015 geplant. von reiner Straße zum Campusgedanken wird bereits angenom- men. Die Weiterentwicklung und Neuorientierung des Schulzen- trums führte bereits im Sommer 2006 zu der Überlegung, die Qualität dieses Bereiches zu verbessern und den Aufenthaltsraum für rund 2.500 Schüler auch städtebaulich neu zu gestalten und aufzuwerten. 22 23
Rahmenziel Lörrach – auf dem Weg zu einer kinder-, jugend- Laufender Schulbus und familiengerechten Stadt Der „Laufende Schulbus“, eine Aktion für die Schüler der Hebel- schule, ist bereits seit zwei Schuljahren erfolgreich unterwegs. Die Ziele: Erst- und Zweitklässler gehen montags bis donnerstags morgens gemeinsam zu Fuß zur Schule und verzichten auf die alltägliche Einrichtung weiterer Möglichkeiten zum Spielen und Begegnen in Anreise im Auto der Eltern oder mit dem öffentlichen Linienbus. der Innenstadt Treffpunkte sind die extra für die Schüler angefertigten Haltestellen politische Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen auf den Strecken „Hünerberg“ und „Tüllinger“. Begleitet werden fördern Sie von Eltern und freiwilligen Helfern, den „Busfahrern“, die sie umfassende Informationen über Angebote, Ansprechpartnerinnen sicher zu Schule bringen. Dadurch verbesserte sich die Verkehrs- und Ansprechpartner situation vor der Schule deutlich. Alle Schüler, die bei dem „lau- Ausbau des Kinder- und Jugendbetreuungsangebots fenden Schulbus“ mitgehen, bekommen gelbe Schildkappen und Erziehungsverantwortung der Eltern stärken Warnwesten. Immer zu Schuljahresbeginn schult die Verkehrspoli- zei Begleitpersonen und Schüler und weist sie auf Gefahrenstellen Projekte in den ländlichen Raum ausstrahlen lassen im Verkehr hin. Neben dem Sicherheitsaspekt hat der „laufende Veränderte Familienstrukturen unterstützen Schulbus“ weitere Vorteile. Die Bewegungsförderung am Morgen ist wichtig für die Schüler, da die Zahl der übergewichtigen Kindern Jugendparlament, Freewall drastisch zunimmt. Der „laufende Schulbus“ ist somit nicht nur Im Jugendparlament vertreten Jugendliche selbst ihre Interessen ein wichtiger Ansatz für die Steigerung der körperlichen Aktivität, und Ideen in der Stadtverwaltung und gegenüber dem Gemein- sondern auch für die Schulung der Selbständigkeit, des Verkehrs- derat. Die Wahlen zu dieser Jugendvertretung finden an allen verständnisses und des Sozialverhaltens. Lörracher Schulen und in Jugendzentren statt. Gewählt werden 21 Schüler (oder Azubis) im Alter von 14 bis 21 Jahren. Bekannt- Bedarfsplanung Kindertagesstätten heitsgrad und Image des „Jupa“ sind inzwischen so gut, dass die In Zeiten fehlender qualifizierter Fachkräfte muss die Attraktivität Wahlbeteiligung unter den Lörracher Jugendlichen bei rund 36 der Kommune und der Arbeitsplätze unter anderem durch ein Prozent liegt. Dies ist im bundesweiten Vergleich überdurchschnitt- gutes infrastrukturelles Angebot im Bereich der Kinderbetreuung lich hoch. Ein Leuchtturmprojekt des „Jupa“, welches bundesweit gesichert werden. Aufgrund hoher Zuzugs- und Geburtenraten, Beachtung fand, ist die Freigabe der Autobahnpfeiler der A98 im ist in Lörrach ein hoher Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder im Landschaftspark Grütt als Freewalls, das heißt, als legale Graffiti- Vorschulalter zu verzeichnen. Die Stadt hat daher in den vergange- flächen. Mehr als 100 Wände wurden für die freie künstlerische nen Jahren, auch im Hinblick auf den bestehenden Rechtsanspruch Entfaltung eröffnet und die Kunstform des Graffiti somit entkri- für Kinder unter drei Jahren, den Ausbau der Kindertageseinrich- minalisiert und hoffähig gemacht. Die über 1 km lange Galerie tungen zielgerichtet vorangetrieben. Ihren vorläufigen Höhepunkt lockt nun neben lokalen Streetart-Begeisterten auch Künstler aus wird diese Entwicklung 2014 mit der Inbetriebnahme einer städti- der ganzen Region, aus der Schweiz und dem Elsass. Als Folge der schen Kindertageseinrichtung im Innocel-Quartier in der Unteren Legalisierung gingen Anzeigen aufgrund von Graffiti-Vandalismus Herrenstraße finden. Um den gesamten Anmeldeprozess für alle an anderen Flächen in Lörrach um rund 80 Prozent zurück. Weitere Beteiligten, insbesondere für die Eltern, aber auch für Einrich- Ideen, mit denen die Jugendlichen Lörrach prägen, sind regelmä- tungsträger, Tagespflegevermittlung und Verwaltung zielführend ßige Veranstaltungen, wie der Freaky-Friday, der als Konzertplatt- zu gestalten, erfolgt dieser zukünftig über eine internetgestützte form für Lörracher Nachwuchsbands und- DJs gilt. In Podiumsdis- Softwarelösung. Diese ermöglicht es, frühzeitig Brennpunkte im kussionen im Vorfeld von Bundes-, Landtags- oder Europawahlen Bereich der Betreuung zu erkennen und Familien mit ihrem Be- (zum Beispiel zu Sicherheit an Schulen, G8, Europa-Identität treuungswunsch zu helfen. Die Betreuungsformen werden ständig Jugendlicher) oder Imageaktionen in der Innenstadt greifen sie daraufhin überprüft, ob sie einem bedarfsgerechten Angebot ent- jugendpolitische Standpunkte auf. sprechen. Kinder und Familien erhalten zusätzliche unterstützen- 24 25
de Impulse in den Einrichtungen, beispielsweise bei besonderem • Die Mitglieder der IK bieten ehrenamtliche Dolmetscherdienste Förderbedarf oder in speziellen Lebenssituationen. Diese Leistun- bei Elterngesprächen sowie Unterstützung bei der Anmeldung in gen sind zu koordinieren, zu unterstützen und weiterzuentwickeln, den Kindergarten. damit Lörrach für Familien attraktiv bleibt und eine Vorreiterrolle • Neubürgertasche speziell für ausländische Neubürger behält. Integrationskonferenz Im November 2013 fand die erste Integrationskonferenz in Lörrach Rahmenziel Lörrach im Wandel – sozial und gerecht statt. In einem ersten Schritt wurden alle Integrationsangebote in Lörrach gesammelt. Während der Konferenz trafen sich die Ziele: Akteure der lokalen Integrationsarbeit und Schlüsselpersonen mit weiterhin intensive Beteiligung von Einwohnerinnen und Migrationshintergrund und besprachen, welche Angebote fehlen Einwohnern oder die Migranten nicht erreichen. Diese Ergebnisse wurden in Integration von Migranten fördern zwei weiteren Workshops konkretisiert und daraus zukünftige zur Verzahnung der sozialen Arbeit mit dem Landkreis, dem Träger Projektansätze entwickelt. der Jugend- und Sozialhilfe beitragen Stadtteilmütter Diskurs gesellschaftlicher Themen fördern Bei diesem Projekt werden gut integrierte Frauen mit Migrati- Soziale und kulturelle Projekte „generationsübergreifend“ onshintergrund über das deutsche Bildungs-, Gesundheits- und verbinden Sozialsystem geschult. So können sie ihr Wissen an Eltern weiterlei- ten, sie über die Anforderungen und Strukturen im Bildungs- und Internationale Kommission Ausbildungssystem aufklären und ihnen beratend zur Seite stehen. Ziel ist, den Eltern eine verbesserte Teilhabe am gesellschaftlichen Die Internationale Kommission (IK) unterstützt seit 1983 die Inte- Leben zu ermöglichen. gration in Lörrach lebender Mitbürger mit Migrationshintergrund, berät den Gemeinderat und gibt wichtige Impulse für die Verstän- Präventionsprojekte mit tempus fugit digung zwischen den Bevölkerungsgruppen. Die IK besteht aus Ziel des Projekts ist es, das Selbstbewusstsein der Schülerinnen acht Stadträten und zehn gewählten ausländischen Mitgliedern und Schüler zu stärken und durch das Einüben von Verhaltenswei- sowie Vertretern verschiedener Einrichtungen. sen in heiklen Alltagssituationen aktiv zu werden. Dazu werden Zu den Projekten der IK gehören: den Schülerinnen und Schülern einzelne Szenen zu Themen wie Mobbing, Alkoholmissbrauch, Sachbeschädigung oder Diebstahl • Internationales Sommerfest in der Lörracher Innenstadt mit vielen vorgeführt. Im Nachhinein können sie sich dann direkt in den Migrantenorganisationen und Bühnenprogramm. Handlungsverlauf einmischen, indem sie in die Rolle des Opfers, • Noi Insieme: monatlicher Treff für deutsche und italienische des Täters oder des Passanten schlüpfen und so den Ausgang Senioren. selbst in andere Richtungen lenken. • Komm In: monatlicher Treff für Menschen mit Migrationshinter- SIP „Wir kümmern uns..“ grund und Deutsche mit verschiedenen Angeboten. „Wir kümmern uns....SIP Lörrach“ ist ein Konzept zur Konfliktlö- • Regelmäßige Fahrt in die Partnerstadt Senigallia sung im öffentlichen Raum. SIP steht für Sicherheit, Intervention und Prävention. Junge Menschen halten sich oft nicht an allge- • Fortbildungsreihe „Fit für die sprachliche Frühförderung“ für meingültige Regeln und kollidieren daher mit dem subjektiven Lörracher Erzieherinnen. Sicherheitsempfinden und dem Ruhebedürfnis anderer Bürger. • „Integrationslotsen“ an der Hebelschule. Die ehrenamtlich Öffentliche Anlagen in der Stadt sollen aber für alle zugänglich, at- tätigen Integrationslotsen unterstützen und begleiten Eltern mit Migrationshintergrund. 26 27
traktiv und sicher sein. Aus diesem Grund ist in den Sommermona- lem für wohnungslose Menschen schwierig, günstigen Wohnraum ten, vorwiegend in den Abendstunden und an den Wochenenden, zu finden. Auch für Studenten ist es nicht leicht, an bezahlbare eine mobile Einsatztruppe bestehend aus einem Streetworker und Studentenzimmer zu gelangen. Vor diesem Hintergrund entstand einem Gemeindevollzugsbediensteten auf Straßen, in Parks, auf die Idee eines gemeinsamen Wohnprojektes, das zusätzlich den Plätzen und Schulgeländen unterwegs. Bei Störungen und Konflik- Aspekt der Inklusion und sozialen Durchmischung enthält. ten sprechen sie mit den meist jungen Menschen und bieten auch Hilfe und Unterstützung an. Der Fokus des Konzepts basiert auf Schwerpunktpraxis Im Landkreis Lörrach werden derzeit rund 270 Patienten in der dem Wohl der Allgemeinheit. Ein besonderes Augenmerk gilt den Heroin-Substitution versorgt, oftmals schon seit mehreren Jahren. Bedürfnissen und Anliegen von Jugendlichen. 2010 war durch den Rückzug von zwei bislang substituierenden Faires Fahr’n in Bus und Bahn Allgemeinärzten aus Weil am Rhein die Versorgung von 70 hero- FFiBB steht für „Faires Fahr‘n in Bus und Bahn“ und setzt sich mit inabhängigen Patienten im Landkreis Lörrach ab Januar 2011 nicht Gewalt- und Verkehrsprävention auseinander. Es handelt sich um mehr gewährleistet. Daraufhin hatten der Landkreis und die Stadt ein Gemeinschaftsprojekt für Jugendliche im Landkreis Lörrach un- Lörrach gemeinsam mit der kassenärztlichen Vereinigung (KV) ter der Schirmherrschaft von Landrätin Marion Dammann. Initiiert nach einer Lösung gesucht. Nach einer Übergangslösung gibt es wurde das Projekt im Jahr 2002 von der Polizeidirektion Lörrach, seit Februar 2012 eine nach den Standards der KV eingerichtete der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein, der Stadt Lörrach, Praxis in der Spitalstraße 68 in Lörrach. Die Schwerpunktpraxis liegt dem Staatlichen Schulamt, dem Landratsamt Lörrach, dem Regio im gleichen Haus wie die Jugend- und Drogenberatungsstelle des Verkehrsverbund Lörrach (RVL) sowie sämtlichen an den Verbund Arbeitskreises Rauschmittel (AKRM). angegliederten Verkehrsunternehmen. Schüler der 8. Klassen wer- den zu Fahrzeugbegleitern ausgebildet. Lernziele sind die Stärkung Rahmenziel Die Lebensqualität behinderter Menschen verbessern des Selbstbewusstseins, die Förderung von sozialer Verantwortung und Mut zur Zivilcourage. Ziele: Fachstelle Wohnungssicherung Lörrach generell barrierefrei gestalten Seit 2009 existiert die Fachstelle Wohnungssicherung, welche Wohnungslosigkeit verhindern soll. Sie unterstützt Personen aus Einen natürlichen Umgang zwischen Behinderten und Nicht behinderten fördern Lörrach, gegen die eine Räumungsklage wegen Mietschulden beim Amtsgericht eingereicht wurde. Mit dem Amtsgericht, dem Kreissozialamt und dem Jobcenter besteht ein enger Informations- Behindertenbeirat austausch, damit die Fachstelle möglichst frühzeitig Informationen Der Behindertenbeirat gibt seit 2007 wichtige Impulse für die über Räumungsklagen erhält. Mit ihrer Einrichtung ist ein zusätz- Integration von Menschen mit Behinderungen. Acht Personen mit licher Baustein im bestehenden Hilfesystem zur Verhinderung von verschiedenen Einschränkungen gehören dem Gremium an. Obdachlosigkeit entstanden. Projekte des Behindertenbeirats sind unter anderem: Wohnprojekt Riesgässchen • Barrierefreier Stadtplan Die Suche nach günstigem Wohnraum hat drei Studenten der Du- alen Hochschule und drei ehemalige Bewohner des Erich-Reisch- • Restaurantzertifizierung Hauses, der Wohnungslosenhilfe der Stadt Lörrach, im städtischen • Infoveranstaltungen Wohnprojekt „Riesgässchen“ zusammengeführt. Aufgrund der ak- • „Kino für alle...“ tuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt in Lörrach ist es vor al- 28 29
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