"Natur" Ausgabe 3/2020 - FO-Fotorotar
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Was war das bislang für ein Frühling und Früh- tet wurden, musste verschoben werden. Im sommer! In einer Phase, in der es in der Natur Moment, als sich diese Ausgabe der «Ähren- zu spriessen und zu gedeihen beginnt, hiess post» im Druck befand und zur Auslieferung die Devise Lockdown. Es galt, auf Distanz zu anstand, wollte das Organisationskomitee gehen, sich zu isolieren – sich abzuschotten. der «Hombi 2020» über einen Ersatzter- Konkret: sich und andere zu schützen. Lei- min im Jahr 2021 befinden. Wir freuen uns der liegt es «in der Natur der Sache», dass auf jeden Fall schon heute auf diesen An- sich ein Virus seinen Weg sucht. Man wird lass, wann auch immer er denn stattfindet. von diesem «Käfer» befallen, ja regelrecht heimgesucht. Und geschieht dieses Natur- Freuen dürfen Sie sich gewiss auf die Beiträge ereignis, wie das Beispiel Corona vor Augen in dieser Nummer im Zusammenhang mit der führte, quasi schrankenlos, hat man im Nu Natur. Es geht zum Beispiel um den Erhalt alter eine Pandemie von weltweiter Auswirkung. Obstsorten, die Sicherung der Trinkwasser- versorgung oder die sich dauernd wandelnde Selbstverständlich stellte auch Hombrech- Landwirtschaft. Und nicht vergessen haben wir tikon keine Ausnahme dar. Und wie überall die Nachhaltigkeit, die ressourcenschonende sonst auch galt es, mit dieser wohl für die Energiegewinnung oder das Projekt «Natur- meisten unerwarteten Situation fertigzu- netz Pfannenstil» im Sinne einer naturnahen werden. Auch in Hombi musste man sich Kulturlandschaft. Wir wünschen auf jeden Fall, schützen und isolieren. Und vor allem auch dies zum Zeitpunkt diverser Lockerungen der absagen. Somit war dann auch klar, dass Corona-Massnahmen (vergleichen Sie hierzu man zum Beispiel von einer Durchführung auch unsere exklusive Umfrage bei Exponen- der «Hombi 2020», des Gewerbetags der of- ten/-innen der Gemeinde), eine vergnügliche fenen Türen vom 9. Mai, Abstand nehmen Lektüre und erholsame Abstecher in die Natur. musste. Trotz aller akribischer Vorbereitung und aller Anstrengungen, die vom Team rund Im Namen des Redaktionsteams um OK-Präsident Max Baur bereits geleis- Martin Mäder Hoffentlich wird es wieder bald solch unbeschwerte Momente in der Natur für alle geben. Editorial 3
INHALTSVERZEICHNIS Juni-Ausgabe 2020 Editorial 3 Vereine, Organisationen, Gewerbe Gewerbeverein 44 Thema «Natur» 5 Operettenbühne 45 Verkehrsverein 45 Auf einen Cappuccino … 31 mit Mirjam Beerli Dies und Das Umfrage Corona-Pandemie 47 Gemeinde und Schule Zentrumsplanung 52 Der Gemeinderat informiert 35 «Rock the Ring» 53 Kinder- und Jugendförderung MOJUGA 37 Veranstaltungskalender 39 Wettbewerb 50-Franken-Bild 57 Schule Hombrechtikon 41 Notfallnummern/Impressum 58 Innovation und Qualität in Sachen Holz Kübler AG Oetwil am See Männedorf Grüningen Holzbau Schreinerei Parkett Küchen www.kuebler-holzbau.ch 4 Ährenpost 3/2020
SO WIE EINST Kaspar Hunziker engagiert sich für die Erhaltung alter Obstsorten Kennen Sie die «Unscheinbare vom rech- heit (dies zuerst und die ist okay), sondern ten Zürichseeufer»? Grämen Sie sich auch nach den ökonomischen Konsequenzen nicht! Auch ich hätte bis vor kurzem kei- der Corona-Zeit zu fragen. Einem Lebensmittel ne Antwort geben können. Inzwischen produzierenden Betrieb fehlen augenschein- weiss ich: Die Unscheinbare, das ist die lich mit Restaurants und Wochenmärkten die «Schweizer Bratbirne». Darf ich vorstel- Abnehmer. Diese Ausfälle generieren für Hun- len: Madame ist die Obstsorte des Jahres zikers die höchsten Verluste. Nicht auf Zwi- 2020! Gekürt von Fructus. Und der ehe- schenhandel mit Grossverteilern ausgerichtet, malige Präsident dieser «Vereinigung gehört die Direktabgabe an die Kunden zum zur Förderung alter Obstsorten», Kaspar wesentlichen «Geschäftsmodell». Obst-Abos in Hunziker, wohnt in unserer Gemeinde. grösserem als nur privathäuslichem Stil gehö- ren ebenso zur Vermarktung wie die technisch Wer beim Kreisel in Feldbach die Ausfahrt ausgereifte Selbstbedienungs-Verkaufsbox am Richtung Badi nimmt, erreicht nach wenigen Hofeingang. Sogar Rückgeld wird erstattet! Die Metern den Hof der Hunzikers. Bei unserem Betreuung und Bewirtschaftung dieser Abneh- Gespräch, Hunziker hatte 2009 den elterlichen merkategorien ist aufwändig und erfordert Betrieb übernommen, erfahre ich noch viel hohe Flexibilität. Sie verhindert aber gleichzei- mehr über den Obstanbau als nur scheinbar tig ein «Klumpenrisiko» durch die Belieferung «Unscheinbares». Der ausgebildete Obstbauer nur eines oder zweier grosser Kunden und die und diplomierte Umweltingenieur ist voll in Wertschöpfung bleibt auf dem Hof. seinem Metier, als ich ihn zu seiner Sammlung alter Kirschen, zu Kulturen an Niederstämmen Alte Obstsorten erhalten und Hochstämmen oder zu Seeäpfeln befrage. Ein weiteres wichtiges Element seiner Tätig- Doch der Reihe nach! keit ist für Kaspar Hunziker die Erhaltung alter Obstsorten. Wie eingangs erwähnt ist er ak- In diesen Tagen liegt nahe, einen bäuerlichen tives Mitglied von Fructus. Diese Vereinigung Unternehmer nicht nur nach seiner Gesund- richtet – im Unterschied zur Stiftung «Pro- Kaspar Hunziker weist auf die Kirschensammlung hin. Thema 5
SpecieRara», die ausser für Pflanzen auch um spielen. Niederstämme seien effizienter, da sie die «kulturhistorische und genetische Vielfalt» bereits nach drei bis vier Jahren viel Obst tragen von Tieren besorgt ist – ihr wissenschaftliches und weniger gefährlich zu beernten sind. Da- Interesse ausschliesslich auf Obst. So verwun- für müsse man sie nach etwa 15 bis 20 Jahren dert es wenig, dass die Wiesen auf dem Weg ersetzen. Die Hochstammbäume gewännen vom Hunzikerhof zur Badi links und rechts heute aber wieder an Bedeutung. Nicht nur, mit Kirschbäumen bepflanzt sind. Und wie- weil sie viel länger überleben (80 bis über 100 der gerät mein «pomologisches* Laienherz» Jahre), sondern auch, weil die Ernte mit moder- ins Staunen: Ein grosses Plakat klärt auf, dass nen Hebebühnen für die Handernte und mit auf diesen Wiesen 76 verschiedene Schweizer Schüttelmaschinen für Mostobst inzwischen Kirschsorten, viele hochgradig vom Ausster- ungefährlicher und auch effizient geworden ben bedroht, gepflanzt sind – jede von ihnen sei. Hinzu kommt, dass Hochstammbäume auf je zwei Hochstammbäumen. So sollen landschaftsprägende und ökologisch wert- sie langfristig abgesichert werden. Und noch volle Elemente darstellen. Für die Zucht von mehr Verwunderung macht sich bei mir breit, Obst seien beide Varianten in gleicher Weise als ich lese, dass es allein in unserem Land geeignet. Ob der längere Weg des Wassers über 400 (!) genetisch unterschiedliche Kir- durch den Holzkörper am hohen Stamm das schensorten gibt. Aroma der Früchte verbessert, mag Hunziker nicht entscheiden. Jedenfalls ist der Erhalt der alten Sorten nicht von der Höhe des Baums Kaspar Hunziker möchte die Anbauformen abhängig. Niederstamm und Hochstamm Schonende Produktion nicht gegeneinander ausspielen. Zwischen den vielen Kirschbäumen entsteht eine Blumenwiese. Wer jemals versucht hat, eine anzulegen, weiss, dass Geduld und so Apropos Hochstamm: Bisher glaubte ich, die manches Wartejahr nötig sind. Hunziker will Niederstammkultur sei allein der Massenpro- nicht nur seinen Obstbäumen, sondern der duktion geschuldet. Einsichtig: Das Pflücken ganzen Natur eine umfassend ökologisch und die Pflegearbeiten fallen leichter. Die Tat- sinnvolle Umgebung bieten. So wird die Wiese sache jedoch, dass früher die Ernte und der sorgsam gemäht, dass Kleintiere und Insekten Baumschnitt am Hochstamm mit Leiter eine dabei möglichst nicht zu Schaden kommen. eher gefährliche Arbeit war, kam mir bisher Er produziert schonend nach den neuen, nicht in den Sinn. Kaspar Hunziker möchte strengen Richtlinien der Labelorganisation beide Anbauformen nicht gegeneinander aus- IP-Suisse. Der Hunzikerhof in Feldbach. 6 Ährenpost 3/2020
Ganz ohne Chemie komme er zwar (noch) nicht aus, nicht jedes Sprühen aber bedeute, die Chemiekeule zu schwingen. Oft auch wür- den natürliche Präparate (z.B. Tonerde und Schachtelhalmextrakt) gesprayt, um gegen Pilzbefall vorzugehen. Zudem baut Hunziker Holzburgen für Mauswiesel, die natürlichen Feinde der Wühlmäuse, oder hängt Tontöpfe gefüllt mit Holzwolle auf, damit sich die Ohr- würmer, natürliche Feinde gewisser Lausarten, geschützt vermehren können. Feldbacher Seeapfel Zum Schluss doch noch ein Hinweis, liebe Leserinnen und Leser. Nach der Schweizer Bratbirne lege ich Ihnen ganz persönlich ein anderes unscheinbares Obst ans Herz: den «Seeapfel», eigentlich «Feldbacher Seeapfel». Die Ortsbezeichnung ist leider irgendwann der Abkürzung zum Opfer gefallen. Diese Frucht ist mir seit geraumer Zeit zum Lieblingsobst geworden. Sie schmeckt nun wirklich wie ein Apfel. Sie wissen so gut wie ich: Das ist nicht Seite angebaut. Einer davon ist bei Hunzikers. Die Selbstbedienungs- selbstverständlich! Schon so manchen mich Diese «Seefrucht» macht mich zum regelmäs- Verkaufsbox am Hofeingang, verführerisch anlachenden Apfel habe ich ge- sigen Kunden dort an der Verkaufsbox! Noch 24 Stunden offen. kauft und dann versank ich nach dem ersten jetzt, im Frühjahr, verwöhnt sie aromatisch den Bissen in tiefe Enttäuschung ob des faden Gaumen. Nichtgeschmacks! Rolf Bezjak Nicht so diese feine Ausgabe einer Baum- frucht: spritzig, würzig, durch leichte Säure *Pomologie laut Wikipedia: von lat. pomum erfrischend – ich komme ins Schwärmen…! Baumfrucht, bzw. Pomona, der Göttin der Gar- Gezüchtet vor 50 Jahren – zugegebenermas- tenfrüchte, oder Obstbaukunde ist die Lehre sen am linken Seeufer – wird der Seeapfel in- der Arten und Sorten von Obst sowie deren zwischen nur noch an zwei Orten auf unserer Bestimmung und systematischer Einteilung. Schutznetze gegen gefrässige Vögel und Hagelschlag. Thema 7
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DAS LEBENSELEMENT Mehr als nur nass: Wasser ist sehr vielseitig und auch unberechenbar Wir brauchen es täglich, meist ohne viele Je nach Herkunft hat das Wasser auch eine Gedanken. Wir haben genug davon und es unterschiedliche Härte, gemessen in (°fH) fran- wird nicht seiner Bedeutung nach wert- zösischen Härtegraden. Seewasser hat etwa geschätzt. Doch für eine ausreichende 14 °fH, Quellwasser 26°fH und Grundwasser Versorgung betreibt man im Hintergrund 34 °fH. Das hat eine Bedeutung bei der Ver- einiges an Aufwand. wendung von Waschmitteln und was sich am Chromstahlbecken als Kalkflecken oder im Ist sauberes Wasser ein selbstverständliches Teekocher, Boiler als Kalzit absetzen kann. Gut? Trotz der einfachen Formel H2O stellen Die Trinkwasserverordnung im Lebensmittel- sich zum Thema Wasser einige Fragen. gesetz regelt, was uns am Hahnen abgeliefert werden soll. Wasserversorgung Ein grundsätzlicher Punkt ist, woher unser Trinkwasser eigentlich kommt. In Hombrechti- «Wasser ist eine wertvolle Ressource, kon ist Daniel Stöckli Brunnenmeister. Versorgt werden knapp 9000 Einwohner mit einwand- die mit einigem Aufwand bereitgestellt freiem Trinkwasser. Die Wassergewinnung er- wird. Darum ist es sinnvoll, die tägliche folgt aktuell zu 65% aus Seewasser vom Werk Verwendung zu hinterfragen.» Mühlehölzli in Stäfa, das in mehrstufigen Pro- zessen aufbereitet wird. Dann stammen 20% aus dem Goldingertal. Dieses Quellwasser aus dem Goldinger Tobel fliesst im freien Zufluss, Die Gruppenwasserversorgung Zürcher Ober- also ohne jegliche motorische Kraft, ohne Um- land (GWVZO) ist ein wichtiges Gemeinschafts- weg über ein Reservoir direkt in die Zuleitung werk, woran 14 Gesellschafter beteiligt sind. zu den Seegemeinden. Schliesslich werden Ihre Aufgabe ist die Sicherstellung der Ver- noch rund 15% des Hombrechtiker Trinkwas- sorgung für die angeschlossene Bevölkerung. sers aus der Grundwasserfassung bei Ottikon Mit dem erst kürzlich vollendeten Ringschluss gewonnen. Dieses Grundwasser muss nicht stieg die Versorgungssicherheit deutlich. Be- behandelt werden. teiligt ist auch Hombrechtikon. Das Reservoir Langacher. Es ist das älteste und grösste Reservoir der Gemeinde Hombrechtikon. Thema 9
Den Verbrauch bewusst machen Bild rechts: Im Stufenpumpwerk Langacher. Wasser ist eine wertvolle Ressource, die mit einigem Aufwand bereitgestellt wird. Darum ist es sinnvoll, die tägliche Verwendung zu hin- terfragen. Es gibt ein Optimum, das nur mit bewusstem Umgang gefunden werden kann. Verbrauchtes Wasser läuft in der Regel mit der Kanalisation in die Kläranlage, wird mit erneu- tem Aufwand gereinigt. «In Hombrechtikon verfügt die Wasser- versorgung über genügend Wasser, und zwar dank dem Bezug von Seewasser aus dem Zürichsee.» Wasser ist gesund Mehr als nur H2O Ohne Wasser gedeihen keine Pflanzen. Und Bekanntlich verbinden sich die beiden Gase der Mensch besteht zu 76% aus Wasser, wie Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Doch die Oberfläche des Planeten. Wasser ist der darüber hinaus hat es noch viele weitere, viel- Betriebsstoff für einen gesunden Körper, wir fach merkwürdige, Eigenschaften. Es sind wohl benötigen je nach Gewicht und Anstrengung über 90. Wasser ist viel mehr als H2O. So hatte 1,5–2 Liter täglich. Wer das nicht beachtet, Gerald H. Pollak in seinem sehr lesenswerten leidet an Kopfschmerzen, Austrocknung und Buch einige dieser Phänomene anschaulich degenerativen Veränderungen. Sie lassen sich beschrieben. Er zeigt den Einfluss von Licht, meist mit Wasser wieder beheben: Wasser ist wie Leben mit Wasser funktioniert, wie sich Os- eine einfache und gesunde Lösung. Wasser ist mose und Diffusion tatsächlich abspielen, wie In der Filteranlage Mühlehölzli als Botenstoff, Transportmittel, Lösungsmittel, an Zellmembranen reinstes Wasser (EZ-Zo- der Gruppenwasserversor- Gleitmittel, Stützmittel und Elektrolytlieferant nen) gebildet werden, der vierte Aggregats- gung Zürcher Oberland das Schlüsselelement! Bei Durst immer zuerst zustand für die chemischen Prozesse in der (GWVZO) zwischen Oetwil ein Glas Wasser (Leitungswasser) konsumie- Zelle. Wasser kann grössere Mengen Energie am See und Stäfa wird das dem Zürichsee entnommene ren. Sowieso lautet die Empfehlung, vor jedem (Sonnenlicht, Infrarot) und auch Informationen Seewasser aufbereitet. Essen 0,5 l Wasser zu trinken. aus Strahlung der Umwelt aufnehmen und mit der so stattfindenden Ladungstrennung auch als Batterie dienen. Der geniale Beobachter Pollack erklärt, was in der Natur tatsächlich geschieht. Er richtet sich an alle, die mit Was- ser und Leben verbunden sind und auch mehr wissen wollen. Vielfältiger Nutzen Wasser ist auch Lösungsmittel Nr. 1. Es löst Mineralien und Stoffe auf seinem Weg und wird als Reinigungs- und Transportmittel ver- wendet. Als Dampf treibt es Turbinen an oder leitet die im Brenner erzeugte Wärme in der Heizung weiter. Oder man erzeugt ebenfalls mittels Turbinen Strom. Dann fegt es im WC unsere Ausscheidungen fort und leitet sie in die Kläranlage weiter. Nicht zu vergessen ist Wasser auch ein Transportweg für Schiffe und es dient vielen Lebewesen als Lebensraum. Als eines der vier Elemente (Erde, Feuer, Luft, Was- ser) symbolisiert es Anpassung und Demut. René-Jacques Weber 10 Ährenpost 3/2020
Die «Ährenpost» unterhielt sich mit Daniel Kann sich in den Leitungen Stöckli, dem Brunnenmeister der Gemeinde auch Kalk ablagern? Hombrechtikon, über wichtige Fragen zum Kalk lagert sich in alten Gussleitungen ab. Zum Thema Trinkwasser: Beispiel entstehen in einer vielleicht 100 Jahre alten Versorgungsleitung Kalkablagerungen Herr Stöckli, was kostet die Aufbereitung von ungefähr 1,5 bis 2 mm. In den Rohren eines Kubikmeters Trinkwasser? aus Polyethylen (PE) finden sich diese Abla- Daniel Stöckli: Die Aufbereitung kostet unseren gerungen nicht. Je näher zum Haus, wo das Wasserverbund pro m3 20 Rappen. Wasser wärmer wird, nimmt die Kalkablage- rung zu, analog einem Boiler. Das kann nur Welche Mengen an Trinkwasser werden mit PE-Leitungen verhindert werden; auch täglich verbraucht? beim Hausanschluss. Pro Haushalt/Kopf im Tag sind es ca. 150 bis 280 Liter. Wird in Hombrechtikon das Wasser energetisch genutzt? Was für Stoffe finden sich im Wasser? Zu den Reservoiren wird See- und Grundwas- Im Trinkwasser hat es Kalzium, Natrium, Mag- ser gepumpt, das Quellwasser fliesst im freien nesium, Sauerstoff und Kohlensäure; zudem Gefälle. Es wird aber nicht energetisch genutzt. findet man in jedem Wasser eine kleine An- zahl aerobe mesophile Keime. Dann kann Warum wird in der Toilette zur Spülung es im Grundwasser infolge einer intensiven Trinkwasser verwendet? landwirtschaftlichen Bewirtschaftung gesund- Wenn die WC-Spülung mit Regenwasser Grundwasserpumpwerk heitsschädigende Nitrat-Rückstände haben, (Grauwasser) betätigt wird, braucht es gebäu- im Rahmen der Wasserver- der entsprechende Grenzwert liegt bei 25 mg detechnisch zwei Systeme. Unabhängig von sorgung Ottikon-Grünin- gen-Hombrechtikon (OGH). pro Liter Wasser. der Herkunft wird Abwasser immer über die Kanalisation in eine Abwasserreinigungsanla- ge (ARA) geleitet. Wünschenswert wäre aber, Bild links: Daniel Stöckli, wenn weniger Reinigungs- und Kosmetikmittel der Brunnenmeister der Gemeinde Hombrechtikon. sowie weniger Giftstoffe ins eigentlich saubere Abwasser gemischt würden. Wie entwickelte sich der Verbrauch? Der Verbrauch in der Schweiz ist schon seit Jahren rückläufig. Produktionen mit hohem Wasserverbrauch wurden ins Ausland verlegt und die wasserverbrauchenden Haushaltgerä- te benötigen immer weniger Wasser. Ist eigentlich die PET-Flasche das bessere Behältnis für Wasser? Nein. Im Gegenteil. Es ist durch lange Trans- portwege und eine aufwändige Entsorgung eigentlich ein ökologischer Blödsinn. Auch Reicht das Wasser in trockenen Sommern wenn ein Teil des PET nochmals gebraucht und Wintern? wird. In Hombrechtikon verfügt die Wasserversor- gung über genügend Wasser, und zwar dank Kenndaten Wasserversorgung Hombrechtikon 2019 dem Bezug von Seewasser aus dem Zürichsee im Rahmen des Gemeinschaftswerks Grup- Wasserabgabe 646 121 m3 penwasserversorgung Zürcher Oberland Reservoire 4 (GWVZO). Reservoirkapazität 4700 m3 Pumpwerke 2 Wie lang ist das lokale Leitungsnetz? Grundwasserpumpwerke 2 Das Leitungsnetz von Hombrechtikon beträgt Druckzonen 3 75.5 km km ohne Hausanschlüsse. In den letz- öfftl. Leitungsnetz 75,5 km ten 25 Jahren wurden dafür jährlich ca. eine Hydranten 549 Mio. Franken für Erneuerung und Ausbau in- öffentliche Brunnen 4 vestiert. Damit wird auch in Zukunft ein guter Wasserzähler 2069 Zustand gewährleistet. Thema 11
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DER NATURGEBUNDENE WANDEL Der Bauernberuf entwickelte sich parallel zu den Einflüssen in der Natur Wie die Natur selbst, so hat sich der Be- Walter Elmers Enkelsohn Lukas Hug führt in ruf eines Bauern im Verlauf der vergan- Wetzikon einen Landwirtschaftsbetrieb, den genen Jahrzehnte stark verändert. Seit er – wie wir vor Ort feststellen durften – mit etwa 1950 stellte sich eine umfassende bemerkenswerter Freude und mit berechtig- Trendwende ein. Was waren und sind die tem Stolz am gelernten Beruf betreibt. Mein Ursachen? Eindruck, als nicht ganz Laie: «Einfach gross- artig, einmalig, vielseitig, der neuen Tierhal- Die Schönheit der Natur zeigt sich in allen tung angepasst, sauber und eindrücklich.» Wir Jahreszeiten bei einem Spaziergang über Feld treffen schliesslich Walter Elmer auf dem Hof und Wald. Vorbei an einem blühenden Obst- von Lukas Hug an und kommen ins Gespräch. garten, am goldgelb leuchtenden Rapsfeld im Mai, an einem mit frischem, duftendem Heu bedeckten Feld im Juni und Juli. Nahe beim «So, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten Bauernhof segeln alljährlich die Schwalben und verschwinden durch die offene Tenne, um wandelt, fanden über die Zeit hinweg beim die Jungmannschaft zu füttern. Es folgt der Bauernberuf starke Veränderungen statt.» buntfarbige Herbst mit Obst- und Traubenern- te. Das lässt einem doch die Seele baumeln, bis uns dann die langen Wintertage manchmal Herr Elmer, was hat Sie an der ungeduldig auf den nächsten Frühling warten Landwirtschaft interessiert, wie kam es lassen. zum Studium der Agrarwissenschaft? Ich habe nach neun Jahren Schulpflicht in So, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten Uetzikon und Hombrechtikon die Grundaus- wandelt, fanden über die Zeit hinweg beim bildung zum Landwirt abgeschlossen und an- Bauernberuf starke Veränderungen statt. Um schliessend auf dem zweiten Bildungsweg die diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, Aufnahme an die ETH geschafft. Nach acht kontaktierte ich Walter Elmer, ehemaliger Di- Semestern Studium erlangte ich das Diplom rektor der Kantonalen Landwirtschaftlichen als Ingenieur-Agronom. In der Folge arbei- Schule Oberland in Wetzikon. Er ist übrigens tete ich vorwiegend im landwirtschaftlichen ursprünglich ein Hombrechtiker. Bildungs- und Beratungswesen. Auch wäh- Diesen Kälbchen gefällt es sichtlich auf dem Hof von Lukas Hug, dem Landwirt mit Meisterdiplom. Thema 13
landwirtschaftliche Produkte wurde durch Di- rektzahlungen an die Bauern abgelöst (Abgel- tung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen). Dadurch haben sich die Preise für landwirt- schaftliche Produkte wie Milch, Getreide etc. praktisch halbiert. Trotzdem erhöhten sich die Konsumentenpreise im Vergleich zu den ausländischen Produkten zusehends. Diese Differenz basiert auf hohen Kosten für nach- gelagerte Leistungen. Und was war sonst noch dem Wandel unterworfen? Auf den Bauernbetrieben wurden generell die Strukturen den Bedürfnissen angepasst. Diese Entwicklung forderte zum Beispiel zusätzliche Bauten mit angepasster Mechanisierung. Das benötigte enorme finanzielle Mittel. Dann stieg rend meiner militärischen Laufbahn führte die Fläche der hauptberuflich bewirtschafteten Auszeichnungen für die verlässliche Qualität der ich als Train-Offizier bei den Gebirgstruppen Betriebe mit Pachtland, ebenso nahm die Zahl Braunviehrasse. stets Bauern in Uniform. Dann leitete ich die Nebenerwerbsbetriebe mit ausserlandwirt- letzten 21 Jahre meiner beruflichen Tätigkeit schaftlicher Beschäftigung zu, und schliesslich zusammen mit meiner Gattin die Kantonale führte dies zusammen mit Betriebsschliessun- Landwirtschaftliche Schule Oberland in Wet- gen zu einem starken Schwund der landwirt- zikon. Bauernarbeit, Natur und Bauernleben schaftlichen Bevölkerung. Diese Entwicklung haben mich schon immer interessiert. Sie tun verstärkte sich durch den Verlust von Kultur- es noch heute. land zugunsten von Bauland, den Bau von Strassen oder Sportplätzen. Trotzdem konnte Was sind die hauptsächlichen Gründe der Selbstversorgungsgrad mit einheimischen für die starken Veränderungen in der Nahrungsmitteln in etwa gehalten werden. Landwirtschaft in den vielleicht letzten 50 Jahren? Wie kam es zu dem raschen Wandel in der Die agrarpolitischen Rahmenbedingungen Agrarpolitik? des Bundes brachten eine grundlegende Ver- Während des Zweiten Weltkriegs wurde der änderung. Die Preis- und Absatzgarantie für Ackerbau auf Kosten der Viehwirtschaft stark Das ist reinstes Natur- und Erholungsgebiet und bietet uns so viel Schönes. 14 Ährenpost 3/2020
ausgedehnt (Plan Wahlen). Dabei handelte es sich eigentlich um eine Planwirtschaft, welche zusammen mit der Lebensmittelrationierung das Überleben unseres Volkes gewährleistete. Nach der Öffnung der Landesgrenzen stieg der Druck von preisgünstigeren ausländischen Importen, was die einheimischen Preise drück- te. Diese wurden durch staatlich festgelegte Produzentenpreise für Milch, Fleisch, Getreide etc. geschützt. Und dann kamen die Direktzahlungen. Genau. Die zuvor genannte Politik der Preisbil- dung wurde durch das System der Direktzah- lungen abgelöst. Seither können die Konsu- mentenpreise relativ tief gehalten werden. Bei verliert stets der Mensch. Im Zusammenhang Weit weg vom Hof ist die uns werden 6 Prozent der Haushaltausgaben mit den bereits erwähnten Direktzahlungen friedliche Herde ungestört, für Nahrungsmittel aufgewendet, in Deutsch- stehen überdies zahlreiche ökologische Leis- umgeben von saftigem Wies- land sind es 15 Prozent. Die Ausrichtung der tungen. Jeder Betrieb muss die verlangten Be- land und schattigem Wald. Direktzahlungen ist an zahlreiche strenge, bü- dingungen erfüllen und lückenlos nachweisen rokratische, ökologische, Gewässer- und Tier- schutzauflagen gebunden und schränkt somit die unternehmerische Freiheit der Bauernfa- «Die Preis- und Absatzgarantie für land- milien ein. Staatlich organisierte, umfangreiche Kontrollen sorgen für die strikte Einhaltung wirtschaftliche Produkte wurde durch aller verordneten Auflagen. Direktzahlungen an die Bauern abgelöst.» Landwirtschaft und Ökologie, was muss man dazu wissen? können. Dazu gehören mindestens 7 Prozent Die Bauernfamilien leben und arbeiten in ökologische Ausgleichsflächen, wie Blumen- und mit der Natur. Eigentlich ist schon de- wiesen, Ackerstreifen, Hecken und Gewässer- ren Grundanliegen ökologisch. Die alltägliche, schutzstreifen. Ferner sind Vorschriften einzu- berufsbedingte Arbeit in der Natur ist mit halten für Düngung, Pflanzen-, Tierschutz und zahlreichen ökologischen Leistungen verbun- Gewässerschutz. Es gibt praktisch keine land- den. Im eigenwilligen Kampf gegen die Natur und berufskundlichen Tätigkeiten ohne Doku- Eigene Bodenschätze: das Rapsölfeld. Thema 15
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Der Laufstall ist leer. Jeweils ab ca. Mai sind die Tiere Tag und Nacht auf der Weide. Am Abend kommen sie zum Melken in den Stall und kehren gleich wieder auf die Weide zurück. mentation und staatliche Kontrollen. Folglich politischen Rahmenbedingungen und den Be- ist die Bürokratie zu einem bedeutenden Teil schlüssen gewisser Volksabstimmungen ab, die der bäuerlichen Berufsarbeit geworden. noch anstehen. Die entsprechenden Initiativen betreffen natürlich auch die Landwirtschaft. Wie sieht die Zukunft der Schweizer Trinkwasser-Initiative, Pestizidverbot, Massen- Landwirtschaft aus? Setzt man auch tierhaltung, Landschaftsinitiative, Gletscher- in der Landwirtschaft auf Bildung und initiative, Biodiversitätsinitiative etc. Ob und Forschung? inwiefern sich unsere Bauernfamilien immer Sicher wird sich auch unsere Landwirtschaft enger begrenzen lassen, wird die Zukunft zei- weiterentwickeln. Die Ausbildung ist für den gen. Sowohl die landwirtschaftliche Ausbildung angehenden Landwirt auch anspruchsvoller und auch die Forschung arbeiten intensiv und geworden. Es gilt immer die Devise, Natur, auf anerkannt hohem Niveau, für diese Sache. Arbeit plus Kapital sinnvoll und wirtschaftlich Die Bauernfamilien sind nach international an- einzusetzen. Die fortschreitende Mechanisie- erkannten Kriterien tätig und bemühen sich, rung und Automatisierung in einem heutigen täglich, gesunde und preisgünstige Nahrungs- wirtschaftlich geführten Betrieb verlangt ein viel mittel zu produzieren. Das wird von der Mehr- breiteres berufliches Wissen. Wie gut sich die heit der Konsumenten auch geschätzt. Innovationen und die betrieblichen Bedürfnis- se entwickeln lassen, hängt auch stark von den Heinz Brunner-Buchli Hallo Mensch! Was willst denn du schon wieder? Thema 17
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WIE NACHHALTIG IST UNSERE GEMEINDE? Ein Abgleich mit der «Agenda 2030» des Bundes Häufig wird nachhaltig mit anhaltend ver- Akt der Barmherzigkeit, sondern der Ge- wechselt. Doch korrekterweise geht es rechtigkeit.» (Nelson Mandela). Armut ist in bei der Nachhaltigkeit um die wirtschaft- Hombrechtikon nicht offensichtlich, vielleicht liche, ökologische und sozialverträgliche im Verborgenen, wovon die Bevölkerung ei- Ausgeglichenheit. Wo steht in diesem Zu- gentlich nichts weiss. Wir müssen uns auf die sammenhang Hombrechtikon? Sozialbehörde verlassen, dass sie gute Arbeit leistet. Im Leitbild und in den Legislaturzielen Zuerst eine Definition: Nachhaltigkeit ist eine unserer Gemeinde ist Armut nicht speziell Entwicklung, welche die gegenwärtigen Be- erwähnt. Übergeordnet regelt die Gemeinde- dürfnisse zu decken vermag, ohne gleichzei- verordnung (VGG) die Verantwortung gene- tig späteren Generationen die Möglichkeit zur rell. Was können wir tun: Sind wir grosszügig Deckung der ihren zu behindern. Der Bund gegenüber Bedürftigen? Spenden wir Sachen, definierte 17 Ziele für nachhaltige Entwick- die wir nicht mehr brauchen und die noch lung mit 169 Unterzielen, die das Kernstück einen Wert haben, an Börsen? der «Agenda 2030» bilden. Diese tragen der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ein gesundes Leben für Dimension der nachhaltigen Entwicklung in alle Menschen jeden Al- ausgewogener Weise Rechnung und führen ters gewährleisten. «Es ist Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwick- Zeit, Gesundheitsfürsor- lung in einer Agenda zusammen. ge als Teil einer ‹sozialen Infrastruktur› zu konsti- Die Ziele der «Agenda 2030» lauten: 1. Keine tuieren, die Gesundheit als ein öffentliches Armut / 2. Kein Hunger / 3. Gesundheit und Gut begreift, das allen verfügbar sein muss» Wohlergehen / 4. Hochwertige Bildung / 5. Ge- (Quelle: Medico International Schweiz). Unser schlechtergleichheit / 6. Sauberes Wasser und Leitbild erwähnt unter Gesellschaft auch älte- Sanitäreinrichtungen / 7. Bezahlbare und sau- re und kranke Menschen. Hombrechtikon ist bere Energie / 8. Menschenwürdige Arbeit und stark engagiert, für Betagte und Kranke unser Wirtschaftswachstum / 9. Industrie, Innovation Alterszentrum Breitlen zu erneuern und situa- und Infrastruktur / 10. Weniger Ungleichheiten tionsgerecht zu gestalten. Wir betreiben eine / 11. Nachhaltige Städte und Gemeinden / 12. gut funktionierende Spitex. Es liegt aber vor So soll das neue Verantwortungsvolle/r Konsum und Produkti- allem an uns selber, dass wir unsere Gesund- Alterszentrum Breitlen on / 13. Massnahmen zum Klimaschutz / 14. heit schützen und fit bleiben. aussehen (Projekt). Leben unter Wasser / 15. Leben an Land / 16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen / 17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Welche dieser stichwortartig aufgezählten 17 Hauptziele sind für unsere Gemeinde relevant und ist hier eine Umsetzung überhaupt mög- lich? Nachfolgend eine detaillierte Betrachtung von subjektiv ausgewählten Zielen, die Hand- lungsbedarf für unsere Gemeinde bedeuten könnten: Armut in allen Formen und überall beenden: «Ar- mut ist nicht natürlich, sie wurde von den Menschen geschaffen und kann des- halb überwunden sowie durch geeignete Massnahmen ausgerottet werden. Die Beseitigung der Armut ist kein Thema 19
Inklusive, gleichberechtig- Atommüll endgelagert werden kann, ist wie te und hochwertige Bil- das Abziehen einer Handgranate, bevor man dung gewährleisten und weiss, wo man sie hinwerfen wird» (Dieter Hil- Möglichkeiten lebenslan- debrandt). gen Lernens für alle för- dern: «So lasst uns denn Kernkraftwerke werden in der Schweiz nach den Kampf aufnehmen gegen Analphabetis- und nach stillgelegt und neue will und darf mus, Armut und Terror und dazu unsere Bü- vorläufig niemand mehr bauen. Wir Schweizer cher und Stifte in die Hand nehmen. Sie sind sind mit unserer traditionellen erneuerbaren unsere wirksamsten Waffen. Ein Kind, ein Leh- Energie in Form von Wasserkraft privilegiert. rer, ein Stift und ein Buch können die Welt ver- Mit den neuen erneuerbaren Energiequellen ändern. Bildung ist die einzige Lösung. Bildung (Solarstrom, Wind und Biomasse) tun wir uns steht am Anfang von allem» (Malala Yousafzai). jedoch noch schwer. Es gibt aber «Licht am Horizont»: Immer mehr Dächer von Scheunen Unsere Kinder sollen gerne in den Kindergar- und Wohnhäusern liefern Strom aus Solarzel- ten und zur Schule gehen. Wir als Eltern unter- len. Sogar ein unter Heimatschutz stehendes stützen die Lehrpersonen durch die Wahrneh- Gebäude (Menzihaus am Lützelsee) wurde mung unserer Erziehungsverantwortung. So teilweise mit Photovoltaik bestückt. Bei der steht es unter anderem in unserem Leitbild. Geothermie sind wir auf gutem Kurs. Neubau- Unsere Volksschule steht auch im Zentrum ten werden in Hombrechtikon praktisch nur unserer Gemeindepolitik, die von allen Institu- noch mit Wärmepumpen, die von Erdsonden tionen, Parteien und Bevölkerung unterstützt gespeist werden, ausgerüstet (mehr dazu im wird. Unser Duales Bildungssystem ist weltweit Beitrag: «Bezahlbare und saubere Energie» in einzigartig. dieser Ausgabe). Zugang zu bezahlbarer, Eine widerstandsfähige In- verlässlicher, nachhaltiger frastruktur aufbauen, brei- und moderner Energie tenwirksame und nach- für alle sichern: «Kern- haltige Industrialisierung Das Menzihaus mit Hof am kraftwerke hinzustellen, fördern und Innovationen Lützelsee (Foto: Harry Tobler). ohne zu wissen, wo der unterstützen. «Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert» (Albert Einstein). Leider ist der Standort Hombrechtikon für die Industrie nicht nur wegen des hohen Steuerfusses nicht so attraktiv. Die grösse- ren Industriebetriebe sind aus Hombrechti- kon weggezogen an Standorte mit besserer Infrastruktur (ÖV- und Autobahnanschluss u.a.). Anstrengungen zur Verbesserung der Situation werden immer wieder in Angriff ge- nommen. Besser sind in unserer Gemeinde die Bedingungen für das Gewerbe – über 160 Betriebe sind im Gewerbeverzeichnis der Gemeinde aufgeführt. Die Gewerbebe- triebe sind eine wichtige Stütze unserer lo- kalen Wirtschaft. Landwirtschaftsbetriebe sind auch bei uns leider rückläufig – vielleicht entwickeln sich neue Erkenntnisse aus der Epidemie in diesem Jahr, unsere Grundver- sorgung neu zu überdenken und zu fördern? Unser Leitbild widmet sich dem Thema im Kapitel Arbeit, mit der Absichtserklärung, ent- sprechende Rahmenbedingungen zu schaf- fen. In den Legislaturzielen werden konkrete Projekte zur Verbesserung durch Standort- marketing erwähnt. 20 Ährenpost 3/2020
Städte und Siedlungen dendegradation beenden und umkehren und inklusiv, sicher, wider- dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende standsfähig und nachhal- setzen: «Wir leben in einem gefährlichen Zeit- tig gestalten: «Nachhaltig- alter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor keit heisst hier: Kann man er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen» (Al- auf Dauer so weiterma- bert Schweitzer). chen, wie man es heute macht? Wenn man das nicht kann, ist es nicht nachhaltig» (An- Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz selm Görres). ist unbefriedigend. Die Hälfte der Lebensräu- me und ein Drittel der Arten sind bedroht. In unserem Leitbild wird das Thema im letzten Mit dem Rückgang der Artenvielfalt ist auch Kapitel Dorfentwicklung abgehandelt: Mit aus- die genetische Vielfalt verloren gegangen. Die gewogenen Rahmenbedingungen fördern wir Verluste halten auf allen drei Ebenen der Bio- ein sanftes Wachstum von Wohnraum und diversität an – geht aus einer Bestandsaufnah- Arbeitsplätzen. Dabei tragen wir zu unseren me des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) her- natürlichen Lebensgrundlagen sorge. Entspre- vor. Der Umgang mit ökotoxischem Abfall und chend den Legislaturzielen soll bis Ende der angewendeten Chemikalien in allen Belangen Amtsperiode (2022) der kommunale Richtplan unseres Lebens erfordert ein hohes Mass an überarbeitet sein, um die in die Jahre gekom- Verantwortung und Sorgfalt. Der Ornithologi- mene Bau- und Zonenordnung zu aktualisie- sche Verein Hombrechtikon (OVH) engagiert ren und den gesetzlichen Anforderungen an- sich für den Naturschutz im Allgemeinen. Die zupassen. Ebenso will der Gemeinderat die Abteilung Natur- und Vogelschutz bezweckt Attraktivität und die Funktionen des Zentrums den Schutz, die Pflege und die Erweiterung der erhöhen. Das will man mit einem öffentlichen natürlichen Lebensgrundlagen von Menschen, Gestaltungsplan von der Gemeindeversamm- Tieren (speziell der Vogelwelt) und Pflanzen lung genehmigen lassen. sowie die Erhaltung der biologischen Vielfalt Der OVH nimmt sich in der Gemeinde. vor allem des Schutzes der Umgehend Massnahmen Vogelwelt an. zur Bekämpfung des Kli- Hans J. Tobler (Foto: Andreas Dändliker). mawandels und seiner Auswirkungen ergreifen: «Kommende Generatio- nen werden dich nicht fra- gen, in welcher Partei du warst. Sie werden wissen wollen, was du dagegen getan hast, als du wusstest, dass die Pole schmelzen» (Martin Sheen). Im Leitbild will die Behörde eine ausgewogene Verkehrspolitik fördern und zum Schutz der Umwelt die Einwohner gezielt beraten und schätzt ihre Anstrengungen zur Nutzung er- neuerbarer Energien. In den Legislaturzielen will man den Feldbach revitalisieren und das Projekt Hochwasserschutz vorantreiben. Als Anregung können wir uns folgende Fragen stellen und unser Verhalten im Sinn der Nach- haltigkeit korrigieren: Bewege ich mich privat und beruflich bezüglich CO2-Ausstoss klima- freundlich? Ist mein Konsumverhalten öko- logisch verantwortbar in Bezug auf Nahrung, Freizeit und Luxus? Landökosystem schützen. Wiederherstellen und nachhaltige Nutzung för- dern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüsten- bildung bekämpfen, Bo- Thema 21
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BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE Das 7. Ziel der Nachhaltigkeits-Agenda des Bundes im Fokus Von den insgesamt 17 Hauptzielen, die in nalen Energieumfeld bedingen einen Umbau der «Agenda 2030» des Bundes für eine des Schweizer Energiesystems. Hierfür hat nachhaltige Entwicklung formuliert wur- der Bundesrat die Energiestrategie 2050 er- den, geht es beim siebten um die Energie. arbeitet. Grundsätzlich neu ist, dass die be- Welche ist überhaupt sauber? Und wie stehenden Kernkraftwerke am Ende ihrer si- können wir solche nutzen oder gar selber cherheitstechnischen Betriebsdauer stillgelegt produzieren? und nicht ersetzt werden sollen. (Zitat: UVEK, Energie) Bevor wir uns an die Beantwortung der zuvor formulierten Fragen machen, seien zwei wei- Wasserkraft war in der Schweiz bis vor etwa 25 tere, grundsätzliche Fragestellungen erlaubt: Jahren die einzige bedeutende erneuerbare Ist erneuerbare Energie sauber? Und: Was ist Energieform, die zu etwa 60% unseren Strom- erneuerbare Energie und ihre Nutzung und bedarf von etwa 36 Terawattstunden (TWh/a) Erzeugung per Definition? Nun, als erneuer- pro Jahr deckte. Den Rest erzeugten die AKW bare Energien werden, im Gegensatz zu den mit einer mehr oder weniger konstanten fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas, Bandenergie von ca. 24 TWh/a. Zum Vergleich: Energieformen bezeichnet, die nicht auf end- Ein Vierpersonenhaushalt verbraucht pro Jahr liche Ressourcen zurückgreifen. Der Ausbau etwa 5000 bis 8000 kWh, je nach Heizsystem, der erneuerbaren Energien trägt im Wesent- das verwendet wird, und wie gut das Haus lichen zur Nachhaltigkeit bei. So kann durch isoliert ist. die Nutzung von Sonnen-, Wind-, Wasser-, Bio- energie oder Geothermie der Ausstoss von Was haben wir für Möglichkeiten? CO2 verringert und zugleich die Abhängigkeit Wir müssen weg von fossilen Energieträgern von fossilen Energieträgern verringert werden. und uns um die Beschaffung von erneuerba- rer Energie kümmern. Konkret heisst das, wir verbrauchen nur noch Strom aus erneuer- In der Schweiz und euro- baren Quellen und bezahlen etwas mehr als paweit wurden wichtige Mixstrom, der leider auch Kohle-, Gas- und Gesetze verabschiedet Atomstrom enthalten kann. Wir können aber (z. B. die Energiestrategie auch reinen Solar-Naturstrom, der beim EKZ 2050 der Schweiz), um bis zu 30% teurer ist, beziehen. Die Öffnung Grafik Energieerträge 2017. die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz zu fördern. 2017 haben die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das revidierte Energiegesetz angenommen. Es dient dazu, den Energie- verbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen und die erneuerbaren Energien zu fördern. Zudem wird der Bau neuer Kernkraft- werke verboten. Die Schweiz kann so die Ab- hängigkeit von importierten fossilen Energien reduzieren und die einheimischen erneuerba- ren Energien stärken. Das schafft Arbeitsplätze und Investitionen in der Schweiz. Die Energiestrategie 2050 Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 haben Bundesrat und Parlament auch den schrittweisen Aus- stieg der Schweiz aus der Kernenergie be- schlossen. Dieser Entscheid sowie weitere tiefgreifende Veränderungen im internatio- Thema 23
bezahlte, aber diese Zeiten sind vorbei. Heute lautet die Devise, den erzeugten Solarstrom möglichst selber zu verbrauchen und den Bau der Anlage als Investition in die Umwelt zu be- trachten. Auch eine solche Variante ist auf die Dauer rentabel, da Strom, den man nicht vom EW bezieht, nicht über den Verbrauchszähler fliesst und somit auch keine weiteren Kosten verursacht. Unser Dach lässt keine Solaranlage zu! Solarstrom muss nicht unbedingt vom Dach kommen – es kann auch eine freistehende Anlage sein, so wie diejenige an der Feldbach- strasse der Solar IG Kreuzstrasse. Die Interessengemeinschaft zweier Anwohner nutzte eine Böschung zur Strasse, die eine praktische Bepflanzung wegen der Steilheit nicht ermöglichte. So entschied man sich, diese des Strommarktes wird uns allerdings die mittels Spritzbeton zu festigen, um darüber Grafik Tagesleistungs- und Funktionsüberwachung. Möglichkeit bieten, den Strom zukünftig von eine Trägerkonstruktion zu verankern. Die Pa- einem beliebigen Anbieter zu kaufen. nels sind günstig gegen Süden ausgerichtet und weisen eine 70°- und 30°-Neigung auf. Strom kann man aber auch selber erzeu- gen, indem wir uns der günstigsten Techno- Die 68 Panels mit einer Gesamtfläche von logie der neuen erneuerbaren Energie, der 110 m2 wurden in fünf und vier Gruppen zu- Photovoltaik (PV) bedienen. In Hombrechtikon sammengefasst und zwei Wechselrichtern von und auch in den Nachbargemeinden werden 12 und 8 kW zugeführt. Zusammen speisen PV-Anlagen immer mehr sichtbar. Da und dort die zwei Wechselrichter (der Gleichstrom in entstehen PV-Anlagen praktisch über Nacht dreiphasigen Wechselstrom umwandeln) etwa auf Haus- und v.a. Scheunendächern und 20 MWh pro Jahr ins Netz ein, das für etwa liefern Strom ins Netz und/oder wird direkt drei Einfamilienhäuser wie die der Betreiber, verbraucht. Letztere Variante macht Sinn, da ausreichen würde. Die Anlage ging 2012 ans vom Netzbetreiber keine kostendeckende Ein- Netz und arbeitet bis dato ohne Störungen speisevergütung (KEV) bezahlt wird, die eine und Wartung einwandfrei. Würde man mit dem Anlage innerhalb von 15 Jahren zurückzufinan- erzeugten Strom nun noch eine Pufferbatterie zieren vermag. speisen, könnte man die Anlage bzw. die bei- den Häuser autark mit Strom betreiben. Das Die Variante Einspeisung war bis etwa 2011 wollen die zwei Kraftwerkbetreiber jedoch aus Teil der Anlage Solar IG noch sehr lukrativ, als die vom Bund finanzier- ökonomischen Gründen nicht, da sie zurzeit Kreuzstrasse. te KEV noch 40 bis 80 Rp/kWh für die Abnahme für den verkauften Strom an die KEV des Bun- des mehr erhalten, als sie für den Strom für den Eigenbedarf dem EKZ bezahlen müssen. Die spezifischen Kosten für die Erstellung der Anlage betrugen 2011 ca. 600 Franken pro Quadratmeter Solarfläche, ohne Unterbau und Eigenleistung. Die Rendite der Anlage beträgt etwa 6%, womit auch die ökonomische Frage geklärt wäre. Die Tages-, Monats- und Jahres- leistung kann als Grafik von einem Solarlog übers Web abgerufen werden, damit ist auch eine Funktionsüberwachung möglich. Noch eine Angabe zum Umweltaspekt: Bis Ende 2019 konnten in den acht Jahren Betrieb der Solaranlage 115 Tonnen CO2-Emission vermie- den werden. Hans J. Tobler 24 Ährenpost 3/2020
GEFÖRDERTE NATURVIELFALT Hombrechtikons Biodiversität ohne Fluglärm entdecken Der Biologe Christian Wiskemann erklärt, in den Magerwiesen wenig Nahrung finden, wie das Naturnetz Pfannenstil auch in an die Wurzeln. Darum steht auch eine ver- Hombrechtikon die Biodiversität fördert, dorrte Obstbaumleiche in der Magerwiese, die warum die Biodiversität im Siedlungsge- wiederum Insekten Unterschlupf bietet. Ein biet wichtig ist und wo es in Hombrechti- Teich ist nicht nur Habitat für Frösche, Molche kon im Juni besondere Tiere zu beobach- und Lurche, er erfreut auch, wenn sich die ten gibt. Federwolken darin spiegeln, des Wanderers Auge. Nur: Überlässt man den Weiher der Wir trafen uns beim Weiher unterhalb von Lätt Vegetation, dann zerstören bald wuchernde und Brunegg, um zu verstehen, was ein stu- Wasserpflanzen des Wanderers Idyll. dierter ETH-Biologe, der Geschäftsleiter des Planungsbüros Quadra GmbH in Zürich ist, mit Die «Korridore» im Richtplan der Biodiversität in Hombrechtikon zu tun hat. Im «Arcade» erfahre ich dann, wie die Grün- Denn seit meiner Jugend, als es in jedem Dorf dung der «Ährenpost» 1978 durch den da- mindestens einen, wenn nicht zwei, drei auf maligen Gemeindepräsidenten Markus dem Lehrerseminar mit der Liebe zur Natur Luther (AeP 6/19) mit der Arbeit von Christian geimpfte Primarlehrer gab, der – da er gemäss Wiskemann verknüpft ist: über die Anstren- altem Eherecht die Gattin am heimischen Herd gungen um die Raumplanung, die mit dem wusste, welche Kindererziehung und Haushalt Raumplanungsgesetz in den 1970er-Jahren im Alleingang schmiss – Tag und Nacht darauf auf die Kantone zukam. Es entstanden im sann, wie er seiner tiefempfundenen Natur- Kanton die Planungsregionen. Hombrechti- liebe leben könne. Tagsüber im Schulzimmer kon wurde Teil der Zürcher Planungsregion oder auf Exkursionen mit den Schülern in Feld Pfannenstil (ZPP) die als Zweckverband der und Wald, abends an den Versammlungen des Gemeinden zuhanden des kantonalen Richt- Naturschutz- oder Vogelschutzvereins, wo er plans überregionale Gesichtspunkte für die das Aktuariat versah, und am Samstag- oder Gemeinden koordiniert. Zur Planungsregion Sonntagmorgen auf der vogelkundlichen Ex- Pfannenstil gehören die Gemeinden Zollikon, kursion für interessierte Frühaufsteher, bevor Zumikon, Küsnacht, Erlenbach, Herrliberg, er sich in der Kirche hinter die Orgel setzte Meilen, Egg, Uetikon a. S., Männedorf, Stäfa, Biologe Christian Wiskemann und sich über die Predigt des Pfarrers ärgernd Oetwil a. S. und Hombrechtikon. Der Kanton vom Naturnetz Pfannenstil seine Naturliebe inbrünstig dem Schöpfer forderte die Planer auf, Vernetzungskorridore im Restaurant Arcade, wo wir vor die Füsse orgelte. Vielleicht hätte dieser zwischen den Schutzgebieten einzuzeichnen. das Gespräch führten. Lehrer gern Biologie studiert, aber die Eltern vermochten ihm nur das Lehrerseminar zu finanzieren. Christian Wiskemann ist studierter Biologe und darum einigermassen entspannt, aber mit der Hombrechtiker Wirtschaftsgeo- grafie unvertraut. Als uns ein unangekündigter Nieselregen den Aufbruch vom Weiher unter- halb der Brunegg an den Schärmen nahelegt, ist er für des Lokalreporters einschlägige Ex- pertise dankbar. Zielkonflikte in der Ökologie Am Weiher hatten wir uns getroffen, weil sich hier Zielkonflikte im Naturschutz zeigen lassen. Hochstammbäume sind «gut» und ungedüng- te, extensiv genutzte Wiesen («Magerwiesen») sind auch «gut» für die Biodiversität, wie die Artenvielfalt neudeutsch heisst. Aber: Die in den Magerwiesen häufig vorkommenden Mäuse gehen den Obstbäumen, die ohnehin Thema 25
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