MIT FRISCHEM SCHWUNG IN DIE ACHTE LEGISLATUR
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W W W.ZAEK-SA .DE W W W.KZV-LSA .DE JAHRGANG 33 // JANUAR 2023 01 / 2023 ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN S A C H S E N - A N H A LT THEMA S. 6 MIT FRISCHEM SCHWUNG IN DIE ACHTE LEGISLATUR Brücken in Sachsen-Anhalt: KZV-Vertreterversammlung konstituiert sich für Legislatur 2023 bis 2028 Hubbrücke in Magdeburg
LAUDATIO ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 MIT VIEL ENERGIE Freyburg an der Unstrut eine Assistenzstelle im damaligen Lan- dambulatorium angetreten. Schon acht Monate später hat er UND MUT FÜR selbständig in Gleina, einer Außenstelle des Landambulatoriums, praktiziert und die Ausbildung zum Fachzahnarzt für Allgemei- ne Stomatologie absolviert. 1989 folgte die Fachzahnarztaus- DIE BERUFUNG bildung für Kieferorthopädie. Seine standespolitische Tätigkeit begann 1990 als die Zahnärzteschaft aufgerufen war, für den Be- rufsstand ein körperschaftlich organisiertes Selbstverwaltungs- Alles Gute Dieter Hanisch zum 70. Geburtstag system unter freiheitlich-demokratischen Bedingungen zu eta- blieren. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern Lieber Dieter, zunächst möchte ich Dir, gewis- des Unabhängigen Deutschen Zahnärzteverbands sermaßen in höherem Auftrag, die herzlichsten (UdZ) und war Mitglied der ersten Kammerver- Geburtstagsgrüße im Namen von mehr als 1500 sammlung und des ersten Kammervorstandes des Gratulanten übermitteln – den Zahnärztinnen und Landes Sachsen-Anhalt. Ganz wesentlich war sein Zahnärzten in Sachsen-Anhalt, insbesondere den Beitrag zum Aufbau des Altersversorgungswerkes, Mitgliedern der Vertreterversammlung und allen dessen Geschicke er zuerst als Vorstandsmitglied Mitarbeitenden der Kassenzahnärztlichen Vereini- und seit 1997 als Vorsitzender des Vorstandes des gung Sachsen-Anhalt. Die zahlreichen Gratulanten Verwaltungsausschusses des AVWs lenkt. 1995 blicken anlässlich Deines 70. Geburtstages zurück wurde Dieter Hanisch zum Mitglied des Vorstan- auf gemeinsame Erlebnisse, Herausforderungen des der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sach- und Meilensteine: sen-Anhalt, in der nachfolgenden, vierten Legis- laturperiode zum 1. Vorsitzenden des Vorstandes Mit der Herbsttagung der Vertreterversammlung der KZV Sach- der KZV gewählt. Mit der Einführung der Hauptamtlichkeit im sen-Anhalt am 25. November 2016 in Magdeburg endete eine Jahr 2004 hat er das Amt des Vorsitzenden des Vorstandes der Ära: Nach 14 Jahren Vorstandsarbeit trat der damalige Vor- KZV übernommen. Die Wiederwahl in das Vorstandsamt erfolg- standsvorsitzende der KZV Sachsen-Anhalt, Dipl.-Stomat. Dieter te zuletzt in 2011. Gleich nach der Wende wählten ihn die Zahn- Hanisch, zum vierzigsten und letzten Mal hinters Rednerpult, um ärzte des Kreises Nebra zu ihrem Vertrauensarzt. Es entsprach den Delegierten seine Analyse des wirtschaftlichen und politi- immer seinem Credo, eher das persönliche, direkte Gespräch schen Umfeldes zahnärztlicher Berufstätigkeit vorzulegen. Die- mit der Kollegenschaft zu suchen, statt allein, fernab der Ba- ter Hanisch sowie sein Stellvertreter Dr. Klaus Brauner zogen sich sis, im Verwaltungssitz der KZV Entscheidungen zu treffen. Als zum Ende der Amtsperiode am Jahresende aus der hauptamt- Kreisstellenvorsitzender in Nebra hat er diesen Grundsatz von lichen Vorstandsarbeit zurück, um einer jüngeren Generation Beginn an über etwa 22 Jahren umsetzen können. das Ruder zu überlassen. Als unangefochtenes Duo haben die beiden – gemeinsam über zwölf Jahre an der Spitze der KZV – Beruf und Berufung sind für Dieter Hanisch eins. Für die Freuden dieses Amt immer mit viel Energie, Mut und persönlicher Risi- des Lebens ist er dennoch zu haben. Er bekannte einmal, er wäre kobereitschaft ausgeübt. Zum Dank und zu ihren Ehren erhielten statt Zahnarzt auch gerne Kunsthistoriker geworden. Dieses Inte- sie damals je eine der „Apollonia“-Statuen und von den VV-Dele- resse an Kunst und Kultur hat ihn nie losgelassen. Gerne fährt er gierten Standing Ovations. noch heute durch die hiesigen Länder auf den Spuren von Luther und Co. oder begibt sich auf ferne Reisen in andere Länder. Das Dieter Hanisch ist ein durchaus eigenwilliger, aber nicht weniger höchste Kulturgut ist ihm aber der Wein. Er ist Weinliebhaber, hingebungsvoller Charaktermensch. Er gehört zu jenen Men- Weinbauer, Weinsammler und anerkannter Weinverkoster. schen, die all ihre Obliegenheiten stets mit größter Begeisterung und mit viel Idealismus bestreiten. Sein leidenschaftlicher Eifer Lieber Dieter, viel von dem gerade Aufgezählten ist schon lange hat daher die berufliche Tätigkeit als Zahnarzt nicht ausgespart. her, aber nicht vergessen – Erinnerungen, die verbinden und blei- Noch bis Ende 2016 hat er trotz der immensen standespolitischen ben. Heute bietet Dir der Ruhestand neue Möglichkeiten, Deinen Einspannung selbst in einer Gemeinschaftspraxis in Freyburg an immer schon ausgeprägten Entdeckerdrang auf neue kulturelle der Unstrut praktiziert. Diese Arbeit und das lang aufgebaute Räume auszudehnen. Dafür wünsche ich Dir weiterhin ganz viel Vertrauen der oft zu guten Bekannten gewordenen Patientinnen Gesundheit, Kraft und Lebensfreude. Mögen Dir Deine Neugier- und Patienten waren ihm stets von großer Bedeutung. Sein Weg de und Energie und vor allem die genießende Freude an einem als Zahnarzt begann mit dem Studium an der Martin-Luther-Uni- guten Tropfen in froher Runde noch lange erhalten bleiben. versität Halle. Nach erteilter Approbation im Jahr 1980 hat er in // Dein Dr. Jochen Schmidt 2
INHALT ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 LAUDATIO MITTEILUNGEN DER Mit viel Energie und Mut für die Berufung: ZAHNÄRZTEKAMMER SACHSEN-ANHALT Dipl.-Stomat. Dieter Hanisch wird 70 Jahre alt.........................S. 2 Bach, Homöopathie und Fruchtbringende Gesellschaft: Seniorenfahrt der ZÄK führt 2023 nach Köthen (Anhalt)....S. 38 BAROMETER Aus dem Altersversorgungswerk: Dipl.-Stomat. Umfrage: Knapp die Hälfte der Zahnarztpraxen Dieter Hanisch zum 70. Geburtstag................................................S. 39 nimmt keine neuen Patienten mehr auf........................................S. 4 MITTEILUNGEN DER EDITORIAL KZV SACHSEN-ANHALT Viel Erfolg und bleibenden Optimismus Die Zettelwirtschaft ist vorbei: Fragen und Antworten von Dr. Jochen Schmidt...........................................................................S. 5 zum Elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (EBZ).......................S. 40 BERUFSSTÄNDISCHES Aus der Vorstandssitzung......................................................................S. 45 Mit frischem Schwung in die achte Legislatur: Die Geschäftsstelle des Zulassungsausschusses VV der KZV konstituierte sich und wählte Vorstand.............S. 6 informiert.......................................................................................................S. 46 KZV-Vorstand und Mitglieder der VV 2023 bis 2028.............S. 9 Die Ausschüsse der Vertreterversammlung............................S. 14 SACHSEN-ANHALT Zahnärzte und große Löcher? Das passt nicht! – Brücken in Sachsen-Anhalt: Neujahrsempfang der Heilberufler in Magdeburg..............S. 15 Hubbrücke in Magdeburg...................................................................S. 48 „Debatte über Studienzahlen ist verkürzt“: Interview mit Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90 / Grüne).................S. 18 MITTEILUNGEN DES Gardelegen ist Vorreiter mit Biss: Erstes kommunales FVDZ SACHSEN-ANHALT Stipendium an angehende Zahnärztin verliehen ...............S. 20 Ein Rauch verweht ... . ...........................................................................S. 51 KOLLEGEN Die gedrittelte Zahnärztin: Dr. Antje Diederich vertritt die Hallenser Zahnklinik in der Kammerversammlung........S. 21 Hilfe für die Zähne und fürs Leben: Stephan Olek aus Dessau engagiert sich bei Dentists for Africa.....................S. 22 NACHRICHTEN UND BERICHTE Trauer: Prof. Dr. Dr. Johannes Klammt verstorben.................S. 23 Neuer ZahnRat 112 informiert zu Veränderungen der Mundschleimhaut und Mundhöhlenkrebs.........................S. 24 FORTBILDUNGSINSTITUT DER ZAHNÄRZTEKAMMER Fortbildungsprogramm für Zahnärzte........................................S. 25 Fortbildungsprogramm für Praxismitarbeiterinnen...........S. 27 BÜCHERSCHRANK Die Opfer des DDR-Grenzregimes: Biografisches Handbuch beschreibt das Schicksal Grenztoter.....................S. 32 POST AN ZN Gemeinschaft erleben, Zukunft planen: Studierende bei der GZMK-Herbsttagung in Lutherstadt Wittenberg .....S. 34 Bericht vom 21. Fortbildungsabend der Abteilung für MKG-Chirurgie des Ameos-Klinikums Halberstadt . ..........S. 36 Brücken in Sachsen-Anhalt: Hubbrücke in Magdeburg. Titelbild: Fredi Fröschki 3
BAROMETER ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 JEDE 2. PRAXIS Nehmen Sie noch neue Patienten an? 50,8 % NIMMT KEINE 49,2 % ja NEUEN PATIENTEN nein 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % MEHR AN Wie oft rufen potenzielle Neupatienten Barometer zu den Aufnahmekapazitäten in Ihrer Praxis an? der Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt 47,5 % quasi täglich Immer öfter melden sich Patientinnen und Patienten telefo- 35,5 % mehrere pro Woche nisch bei Kassenzahnärztlicher Vereinigung und Zahnärz- tekammer Sachsen-Anhalt, weil sie keinen Zahnarzt finden. 15,3 % mehrere pro Monat Einige Praxen nehmen vor dem Hintergrund der sich ver- schärfenden Versorgungslage offenbar keine Neupatienten 1,7 % selten / gar nicht mehr an, war jüngst auf der Kammerversammlung zu hören. Wie ist die Lage bei Ihnen? Das möchte der gemeinsame Öf- 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % fentlichkeitsausschuss von KZV und ZÄK mit dem aktuellen Barometer herausfinden. % Zur Einordnung der wie immer anonym eingehenden Antwor- Wo liegt Ihre Praxis? 80 ten fragten wir zunächst nach Details zur jeweiligen Zahnarzt- 70 praxis. Die Frage, ob es sich um eine Einzel- oder eine Mehr- behandlerpraxis handele, beantworteten ziemlich genau zwei 60 Drittel der Teilnehmenden mit „Einzelbehandler“. Die Frage 50 nach dem Praxisstandort zeigte, dass die Teilnehmenden recht 40 gleichmäßig über das Land verteilt sind: 23,5 Prozent haben ihre Praxis in einer Gemeinde mit weniger als 5.000 Einwoh- 30 30,1 % 23,5 % 24,6 % nern; 30,1 Prozent in einer Kleinstadt mit bis zu 20.000 Einwoh- 21,9 % 20 nern und 24,6 Prozent in einer Stadt weniger als 100.000 Ein- 10 wohnern. Der Rest, rund 22 Prozent, hat seine Praxis in einer Großstadt, also Halle (Saale) oder Magdeburg. Die Spannweite Gemeinde Kleinstadt Stadt Großstadt der Behandlungsfälle pro Quartal bei den Gefragten ist laut op- (< 5.000 EW) (< 20.000 EW) (< 100.000 EW) (> 100.000 EW) tionaler Selbstauskunft groß, liegt aber bei etwa 600 bis 800. Nun zur Kernfrage: Nehmen Sie noch neue Patienten an? Mit 50,8 Prozent beantwortete diese Frage eine sehr knappe sie keine Patienten mehr aufnehmen. Hier gab es zahlrei- Mehrheit mit Ja, entsprechend 49,2 Prozent mit Nein. Ein wich- che sich wiederholende Antworten, „z. B. „Keine Kapazitäten tiger Indikator für sinkende Praxiszahlen ist auch die Frage, mehr“, „Wir führen eine Warteliste“, „nur Durchführung von wie oft potenzielle Neupatienten in der Praxis anrufen. „Quasi Notbehandlungen“ oder recht häufig den Verweis auf das Al- täglich“, antwortete mit 47,5 Prozent beinahe die Hälfte der ter des Behandlers bzw. die nahende Schließung der Praxis. Befragten. Mehrmals pro Woche rufen Neupatienten bei 35,5 Regelmäßig wird auch auf Praxen mit bekanntermaßen freien Prozent der Praxen an, nur bei 15,3 Prozent der Befragten sind Terminen verwiesen oder geraten, in eine andere (Groß-)Stadt es lediglich mehrere Anrufe pro Monat. Bei 1,7 Prozent der auszuweichen. Auch KZV, ZÄK und Krankenkassen werden als Befragten rufen selten bis nie mögliche Neupatienten an. Ansprechpartner genannt. Im Zuge des Barometers gab es außerdem noch die Möglichkeit für Kommentare zum Thema. Optional konnten die Befragten angeben, welche Auskunft sie Diese werden an die Vorstände von Kammer und KZV weiter- bzw. das Praxisteam den anrufenden Patienten geben, wenn geleitet. 4
EDITORIAL ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 VIEL ERFOLG UND BLEIBENDEN OPTIMISMUS Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich hoffe, Sie hatten im Kreis Ihrer Lieben schöne und erholsame Feiertage und sind gesund ins neue Jahr gerutscht. Angesichts der Vielzahl nicht endender Krisen hoffe ich aber auch auf ein gesundes, friedvolles und glückliches neues Dr. Jochen Schmidt Jahr 2023! Ihnen wünsche ich vor allem weiterhin viel Freude in der Ausübung des schönsten Berufes der Welt! Editorial persönlich vorstellen wird. Ich freue mich auf die Zu- Zuallererst möchte ich mich in diesem Jahr allerdings für das sammenarbeit! mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Die Vertreterver- sammlung der KZV Sachsen-Anhalt hat entschieden, mir für Flankiert wurde die Wahl durch die jüngste Ergänzung im § 79 eine weitere Legislaturperiode das Steuerrad der KZV, einer Absatz 4 SGB V im Rahmen des Krankenhauspflegeentlastungs- der wichtigsten Instanzen unserer Selbstverwaltung, anzuver- gesetzes. Die damit angestrebte angemessene Repräsentanz trauen. Diese Entscheidung berührt mich sehr. Eine erfolgrei- von Frauen und Männern in den Vorständen der Kassenärzt- che Wiederwahl, darüber hinaus noch eine einstimmige, stellt lichen Vereinigungen und Kassenzahnärztlichen Vereinigun- eine Bestätigung all der Entscheidungen dar, über die wir zuvor gen begrüße ich ausdrücklich. Was mich allerdings missmutig jahrelang gehadert, gezweifelt und Schlaf verloren haben. stimmt, ist der mit dem Gesetz einhergehende direkte und vor allem ausgesprochen kurzfristige Eingriff in die Geschicke der Wir blicken derzeit auf immense Herausforderungen bei der Selbstverwaltung. Sicherstellung der vertragszahnärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt. Daher freue ich mich, dass unsere Vertreter- Ich freue mich außerdem darüber, dass auch unser VV-Vorsitz versammlung ein so klares Votum abgegeben hat. Das Abstim- mit Dr. Anja Hofmann und Dr. Mario Wuttig kompetent neu be- mungsergebnis stärkt dem Vorstandsteam den Rücken. Gleich- setzt ist. zeitig sehe ich in dem Votum auch einen Auftrag, die bisherige erfolgreiche Arbeit für die rund 1.300 niedergelassenen Ver- Liebe Kolleginnen und Kollegen, bevor wir uns in ein weiteres tragszahnärztinnen und -ärzte im Land fortzusetzen. Jahr voller Bemühungen um die Nachwuchsgewinnung, voller Vergütungsverhandlungen, Telematikproblemen, halsstarri- Besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle noch dem ehe- ger Gesundheitsminister und realitätsfremder Prüfungsvorga- mals stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der KZV, mei- ben stürzen, möchte ich gerne allen, die konstruktiv, kritisch nem geschätzten Kollegen und Freund Dr. Bernd Hübenthal und voller Elan mit uns zusammenarbeiten und die sich direkt aussprechen. Er war es, der mich und die gesamte Zahnärzte- oder indirekt dafür einsetzen, dass Lachen und Lächeln wei- schaft Sachsen-Anhalts in den vergangenen Jahren nach dem terhin Spaß machen, Gesundheit, viel Erfolg und bleibenden plötzlichen Tod von Dr. Stefan Schorm mit voller Kraft unter- Optimismus wünschen. Ihr stützte und bei aller Berufspolitik und Verwaltungsaufgaben nie das eigentliche Ziel aus den Augen verlor: Für die Kollegin- nen und Kollegen des Landes da zu sein. Dr. Jochen Schmidt Unterstützen wird mich als Stellvertreterin in dieser Legislatur Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Frau Dr. Dorit Richter, die sich Ihnen sicherlich im übernächsten Vereinigung Sachsen-Anhalt 5
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 MIT FRISCHEM SCHWUNG IN DIE NEUE LEGISLATUR Vertreterversammlung für achte Legislaturperiode (2023 bis 2028) konstituiert / Paritätische Spitzen bei VV und Vorstand Das Jahr 2023 begann für die ehrenamtlich engagierten Zahn- ärztinnen und Zahnärzte, die im vergangenen Herbst in die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, das höchste Gremium der Vertragszahnärzteschaft Sachsen-An- halts, (wieder-)gewählt wurden, schon früh. Am 4. Januar 2023 kamen die Delegierten zur konstituierenden Sitzung der achten Legislaturperiode (2023 bis 2028) in Magdeburg zusammen. Sie mussten nicht nur einen eigenen Vorsitz aus ihren Reihen bestim- men, sondern auch einen neuen hauptamtlichen Vorstand wäh- len – die Arbeitsverträge von Dr. Jochen Schmidt und Dr. Bernd Hübenthal waren zum Jahresende 2022 plangemäß ausgelau- fen. Für Wirbel hatte im Vorfeld das Anfang Dezember 2022 vom Bundestag beschlossene Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) gesorgt. Dieses sieht u. a. vor, dass die Vorstände von K(Z)Ven und K(Z)Bven künftig mit mindestens einer Frau und ei- nem Mann besetzt sein müssen, wenn der Vorstand aus mehre- ren Mitgliedern besteht. Damit war eine zweite Amtsperiode für Gruppenbild mit den Delegierten der Vertreterversammlung der das erfolgreiche Vorstandsduo Dr. Schmidt & Dr. Hübenthal aus- Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt sowie dem geschlossen, was nicht wenige Delegierte als Einmischung in ihr Vorstandsduo in der achten Legislatur. Nicht auf dem Bild: Die Dele- demokratisches Wahlrecht werteten – noch dazu so kurzfristig. gierten Dr. Tobias Mohs und Dr. Frank Schuster. Fotos: KZV LSA Doch Gesetz ist Gesetz, und so war es wie schon sechs Jahre zuvor am Delegierten Dr. Wolfgang Gahler, als ältestes Mit- glied der Vertreterversammlung die konstituierende Sitzung der Vertreterversammlung zu eröffnen, die 29 anwesenden Alexander Iyet sowie sein Team aus Wahlhelfern aus den Rei- Delegierten (Dr. Frank Schuster fehlte entschuldigt, Dr. Tobias hen der KZV-Mitarbeitenden, den ersten Wahlgang einzuleiten. Mohs M.Sc. war online zugeschaltet), den ehemaligen Vor- stand sowie Olivia Lange als Vertreterin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zu begrüßen WAHL DER VV-SPITZE Gleich im ersten Wahlgang sollten die Delegierten in unmit- und die Beschlussfähigkeit festzustellen. Dr. Gahler, der seit telbarer und geheimer Wahl eine neue Spitze aus ihren ei- 50 Jahren als Heilberufler tätig ist, dankte Dr. Schmidt und Dr. genen Reihen bestimmen. Die oder der Vorsitzende der Ver- Hübenthal für die geleistete Arbeit und wünschte allseits in- treterversammlung vertritt die Interessen der Vertreter der neren und äußeren Frieden. Vertragszahnärzteschaft gegenüber dem Vorstand und ist mit allen Aufgaben und Interna der KZV vertraut. Da Dr. Hans- Auf Antrag des Delegierten Dr. Carsten Hünecke gab es dann Jörg Willer nach zwei Legislaturen in der VV-Spitze seinen eine einstündige Unterbrechung der Sitzung – viele Delegierte altersbedingten Rückzug erklärt hatte, nominierte der Dele- hatten infolge des KHPflEG Verständnisfragen und Redebedarf gierte Matthias Tamm für dieses wichtige Amt die Oralchir- zum weiteren Procedere der Vertreterversammlung. Nach der urgin Dr. Anja Hofmann aus Bitterfeld-Wolfen. Diesem Vor- Pause bat Dr. Gahler den stellvertretenden Wahlleiter Assessor 6
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 schlag konnten die restlichen Delegierten folgen und wählten Dr. Hofmann als erste Frau in der KZV-Geschichte mit 24 Ja- und zwei Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen ins Vorsit- zendenamt. Dr. Anja Hofmann nahm die Wahl an und löste Dr. Gahler als Leiterin der Versammlung ab. Für den Posten des stellvertretenden VV-Vorsitzenden schlug Dr. Carsten Hüne- cke sodann den Hallenser Kieferorthopäden Dr. Mario Wuttig vor. Die Delegierten sprachen dem langjährigen standespoli- tisch aktiven 50-Jährigen mit 28 Ja-Stimmen einstimmig das Vertrauen aus. Unter Beifall nahm Dr. Wuttig die Wahl an. VORSTANDSDUO GEWÄHLT Nun ging es an die mit Spannung erwartete Wahl des Vorstan- des – getrennt, geheim und unmittelbar, wie Wahlleiter Iyet erläuterte. Vorstandsmitglieder müssten zwar zahnärztlichen Dr. Wolfgang Gahler, mit 74 Jahren ältester Delegierter der Vertre- Sachverstand haben, aber nicht zwingend aus den Reihen terversammlung, eröffnete die konstituierende Versammlung und der Vertreterversammlung oder der Vertragszahnärzteschaft leitete sie bis zur Wahl der VV-Vorsitzenden. kommen, so der Assessor. Als erstes Vorstandsmitglied schlug wiederum Dr. Carsten Hünecke den bisherigen Vorstandsvor- sitzenden Dr. Jochen Schmidt vor. Dr. Schmidt stehe mit seiner Familie für drei Generationen im Zahnarztberuf, habe in den vergangenen 30 Jahren in vielen Ehrenämtern für die Belange der Zahnärzteschaft gerungen und in den vergangenen sechs Jahren unter schwierigsten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet, so Dr. Hünecke. Diese Einschätzung teilten die Dele- gierten der Vertreterversammlung und wählten Dr. Schmidt mit 27 Ja-Stimmen und einer Enthaltung in den Vorstand. Maik Pietsch, Delegierter aus der Lutherstadt Wittenberg, schlug in der Folge Dr. Dorit Richter als zweites Vorstands- mitglied vor. Die Halberstädterin ist ebenfalls seit vielen Jah- ren ehrenamtlich in den Gremien von ZÄK und KZV vertreten KZV-Jurist Assessor Alexander Iyet führte als Wahlleiter souverän und aktuell stellvertretende Landesvorsitzende des Freien durch die zahlreichen Wahlgänge. Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Die neue VV-Dele- gierte Sandy Zimmermann (Barleben) nominierte mit Silva Hoyer-Völker eine weitere Frau zur paritätischen Komplet- tierung des KZV-Vorstandes entsprechend des KHPflEG. Silva Hoyer-Völker, die der Versammlung krankheitsbedingt on- line folgte, ist derzeit Leiterin der Abteilung Recht und nach 15 Jahren bei der KZV mit allen zahnärztlichen Themen gut vertraut, wie sie in ihrer Vorstellung sagte. Bei der folgenden Abstimmung entfielen 24 Stimmen auf Dr. Dorit Richter und vier auf Silva Hoyer-Völker. Dr. Jochen Schmidt und Dr. Do- rit Richter nahmen die Wahl an und schieden somit aus der Vertreterversammlung aus. Weil es aus ihrer Wahlliste keine Nachrücker gibt, hat die VV nun 28 Delegierte. Anschließend wurde aus beiden Vorstandsmitgliedern der Dr. Jochen Schmidt bedankt sich bei seinem Stellvertreter Dr. Bernd Vorsitzende bestimmt. Dr. Carsten Hünecke nominierte Dr. Hübenthal für die geleistete hervorragende Arbeit. Die Delegierten Schmidt als Kandidaten, und wiederum folgten die Delegier- ehrten Dr. Hübenthal, der 2018 nach dem Tod von Dr. Stefan Schorm ten seinem Votum und wählten den Dessauer einstimmig zum von der VV-Spitze in den Vorstand gerückt war, mit Standing Ovations. 7
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 Vorsitzenden, der die Geschicke der KZV Sachsen-Anhalt in zweiter Legislatur bis 2028 leiten wird. Dr. Dorit Richter wur- de automatisch seine Stellvertreterin. Dr. Schmidt nutzte an dieser Stelle die Gelegenheit, sich unter Standing Ovations bei seinem ehemaligen Stellvertreter Dr. Bernd Hübenthal zu bedanken. Dieser war nach dem unerwarteten Tod von Dr. Stefan Schorm im Herbst 2017 in die Bresche gesprungen und vom Amt des VV-Vorsitzenden in den Vorstand gewechselt. „Wir haben nicht alles erreicht, aber doch einiges. Ich wün- sche der neuen Mannschaft viel Erfolg, bleibt schlagkräftig und gesund!“, gab Dr. Hübenthal der Vertreterversammlung und dem Vorstand mit auf den Weg. Dr. Schmidt richtete ebenfalls Worte an die VV: „Wir blicken derzeit auf immense Herausforderungen bei der Sicherstellung der vertragszahnärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt. Da- her freue ich mich, dass unsere Vertreterversammlung ein so klares Votum abgegeben hat. Das Abstimmungsergebnis stärkt dem Vorstandsteam den Rücken. Gleichzeitig sehe ich in dem Votum auch einen Auftrag, die bisherige erfolgreiche Arbeit für die rund 1.300 niedergelassenen Vertragszahnärztinnen und -ärzte im Land fortzusetzen.“ Auch Dr. Dorit Richter dankte der VV für ihr Vertrauen. „Die KZV Sachsen-Anhalt hat sich in den zurückliegenden Jahren als starker und moderner Partner der Zahnärzteschaft aufgestellt. Das ist in diesen schnelllebi- gen Zeiten gut und wichtig. Ich freue mich daher, diesen Weg in den kommenden sechs Jahren weiter voranzutreiben“, so die Die Oralchirurgin Dr. Anja Hofmann aus Bitterfeld-Wolfen ist die neue 60-Jährige. Die beiden Vorstandsmitglieder fahren automa- Vorsitzende der Vertreterversammlung der KZV Sachsen-Anhalt. Dr. tisch auch als Delegierte zur Vertreterversammlung der Kas- Mario Wuttig aus Halle (Saale) wurde zu ihrem Stellvertreter gewählt. senzahnärztlichen Bundesvereinigung, der dritte Delegierten- platz, in der siebten Legislatur von Dr. Frank Büchner (Barby) besetzt, fiel weg. Als Vorsitzende der Vertreterversammlung ist jedoch auch Dr. Anja Hofmann zu den VVen der KZBV eingela- den. AUSSCHÜSSE NEU BESETZT In der Folge schritt die Vertreterversammlung unter Leitung von Alexander Iyet zur – wo nötig – Neuwahl der KZV-Aus- schüsse, wobei Mitglieder und Stellvertreter en bloc per Handzeichen abgestimmt wurden. Nachbesetzt wurde der Berufungsausschuss, neu besetzt wurden der Disziplinar- ausschuss, die Widerspruchsstelle, der Finanz- und Verwal- tungsausschuss, der Satzungs- und Wahlordnungsausschuss, der Prothetikeinigungs- sowie der Prothetikwiderspruchsaus- schuss. Alle erhielten das einstimmige Votum der Delegierten (alle Ausschüsse und ihre Stellvertreter siehe S. 14 in diesen zn. Der Satzung entsprechend finden sich hier auch Zahnärz- te ohne Mandat in der VV wieder, so ist die ehrenamtliche Ar- Dr. Jochen Schmidt (Dessau-Roßlau) und Dr. Dorit Richter (Hal- beit auf breite Schultern verteilt. Ein Wiedersehen gibt es für berstadt) bilden das Vorstandsduo für die Legislatur 2023 bis 2028. die Mitglieder der Vertreterversammlung bereits am 26. April Beide fahren auch als Delegierte zur Vertreterversammlung der 2023 zur Frühjahrsversammlung. Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Fotos: Andreas Stein 8
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 DER VORSTAND & DIE 28 MITGLIEDER DER VV (2023-2028) STEFFEN DR. FRANK BAUMBACH BÜCHNER HETTSTEDT CALBE (SAALE) Vita: geboren am 16.04.1965 in Luther- Vita: geboren am 26.02.1966 in Magde- stadt Eisleben; Zahnmedizinstudium burg; Zahnmedizinstudium von 1988 bis von 1986 bis 1992 in Leipzig und Erfurt; 1993; verheiratet, zwei Kinder. Kreisstel- geschieden, zwei Kinder. Mitglied im lenvorsitzender für Schönebeck, Mit- Finanz- und Verwaltungsausschuss, Stell- glied im Finanz- und Verwaltungsaus- vertreter im Prothetikeinigungsausschuss. schuss. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Stärkung und Erhalt der Freiberuflichkeit und Kollegialität erhalten Selbstverwaltung, Vertretung der Kollegen innerhalb und au- ßerhalb unserer Kreisstelle in den entsprechenden Funktio- Hobbys: Geschichte, Literatur, Reisen nen, Förderung der Kollegialität, Vorbereitung und Gestaltung des anstehenden Generationswechsels in der Kreisstelle und der Zahnärzteschaft insgesamt. Hobbys: Schützenverein, Schwimmen ANGELA BRAUNE WEIßENFELS DR. MARIO Vita: geboren am 29.11.1961 in Laucha; Zahnmedizinstudium von 1981 bis 1987 DIETZE in Jena und Erfurt; verheiratet, zwei Kin- der. Stellv. Landesvorsitzende des FVDZ MERSEBURG Sachsen-Anhalt. Mitglied im Prothetik- Vita: geboren am 04.04.1964 in Merse- widerspruchsausschuss, stellvertreten- burg; Zahnmedizinstudium von 1982 bis des Mitglied im Disziplinarausschuss. 1987 in Wolgograd/Russland; geschie- den, zwei Kinder. Vorstandsmitglied der standespolitische Zielsetzungen: Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt. gemeinsam die Freiberuflichkeit erhalten standespolitische Zielsetzungen: Hobbys: Volleyball, Lesen weiterer Aufbau und Förderung des Zahnärztlichen Perso- nals, Stärkung des Praxisteam-Gedankens Hobbys: Reisen, Lesen, Tennis, Radfahren DR. STEFAN KRISTIN BRAUNE EICHMANN-RANK BLANKENBURG ASCHERSLEBEN Vita: geboren am 26.05.1961 in Thale; Vita: geboren am 05.01.1962 in Ballen- Zahnmedizinstudium von 1981 bis 1986 stedt; Zahnmedizinstudium von 1984- in Rostock und Halle (Saale); verheira- 1989 in Jena; verheiratet, ein Kind. tet, zwei Kinder. Stellvertretendes Mit- glied im Prothetikeinigungsausschuss. standespolitische Zielsetzungen: Fördern der kollegialen Zusammenarbeit von Kieferorthopä- standespolitische Zielsetzungen: den, Zahnärzten und Kieferchirurgen Förderung der Attraktivität der freiberuflichen Zahnarztpraxis Hobbys: Stadtrat/Ortschaftsrat, Garten, Kochen Hobbys: Wandern, Lesen 9
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 JENS-UWE DR. ANJA ENGELHARDT HOFMANN MAGDEBURG BITTERFELD-WOLFEN Vita: geboren am 22.10.1957 in Magde- Vita: geb. am 18.08.81 in Apolda, Zahn- burg, Zahnmedizinstudium von 1979 medizinstudium von 2000 bis 2005 in bis 1981 in Leipzig und 1981 bis 1984 in Leipzig; verheiratet, zwei Kinder. Mitglied Erfurt. Verheiratet, vier Kinder. Kam- im Finanz- und Verwaltungsausschuss. merdelegierter; stellv. Vors. AVW-Ver- waltungsausschuss. Mitglied der Widerspruchsstelle, des standespolitische Zielsetzungen: Die Wahrung der Selbst- Finanz- und Verwaltungs- sowie des Satzungs- und Wahlord- verwaltung unseres Berufsstandes – effizient und möglichst nungsausschusses. unbürokratisch und damit einhergehend die Erhaltung unse- rer Freiberuflichkeit und selbstbestimmter Erfüllung unseres standespolitische Zielsetzungen: Versorgungsauftrages, Zusammenarbeit aller Interessen- Unterstützung der Selbstverwaltung der Zahnärzteschaft, gruppen der Zahnärzteschaft fördern und stärken. Erhalt der Freiberuflichkeit. Hobbys: Reisen, Wandern, Rallyes, kreativ sein Hobbys: Motorrad, Kultur, Enkelkinder KNUT DR. FRANK FREESE HOFMANN WANZLEBEN BITTERFELD-WOLFEN Vita: geboren am 05.04.1981 in Magde- Vita: geb. am 12.02.1978 in Jena; Zahn- burg; Zahnmedizinstudium 2000 bis 2005 medizinstudium 1996 bis 2001 in Leip- in Halle (Saale); verheiratet, Kreisstellen- zig; verheiratet, zwei Kinder. Mitglied in vorsitzender in Wanzleben/Oschersleben. der KZV-Widersspruchsstelle, Kammer- delegierter, Mitglied im Vorstand des Be- standespolitische Zielsetzungen: rufsverbandes deutscher Oralchirurgen Mitteldeutschland. Stärkung des zahnärztlichen Berufes in Sachsen Anhalt. Co- rona hat gezeigt, dass man den Zahnärzten keine gewichtige standespolitische Zielsetzungen: Berufspolitik mitgestalten, Rolle in der Gesunderhaltung der Menschen zurechnet, die Information der Zahnärzte der Kreistelle über Entscheidun- Unterstützung, die wir erhalten haben, war sehr ernüchternd. gen der KZV, Zusammenarbeit der verschiedenen Interessens- Der zahnärztliche Beruf in Sachsen-Anhalt muss wieder in- gruppen innerhalb der Zahnärzteschaft teressant werden für Kolleginnen und Kollegen sowie Ange- stellte, man muss das Berufsbild neu erfinden, um diesem Hobbys: Interesse an alten Fahrzeugen, die sich auf zwei oder Aussterben im Land entgegenzuwirken. vier Rädern mit Motorkraft vorwärts bewegen Hobbys: ehrenamtliches Engagement in kommunalen und kirchlichen Gremien DR. CARSTEN HÜNECKE DR. WOLFGANG MAGDEBURG GAHLER Vita: geboren am 12.06.1964 in Mag- SÜDLICHES ANHALT deburg; Zahnmedizinstudium von 1985 bis 1990 in Halle/S.; verheiratet, zwei Vita: geboren am 21.10.1948 in Köthen/ Kinder. Präsident der Zahnärztekam- Anhalt; Zahnmedizinstudium von 1969 mer Sachsen-Anhalt. Mitglied im Finanz- bis 1974 in Leipzig; verheiratet, zwei und Verwaltungsausschuss. Kinder. standespolitische Zielsetzungen: Freie Berufsausübung er- standespolitische Zielsetzungen: halten; dafür arbeiten, dass Kammer keine Behörde darstellt, Einheit des Berufsstandes sondern Service und Selbstverwaltung der Zahnärzte erfüllt; junge Kollegen für die eigene Praxis begeistern. Hobbys: Engagement (Bundesvorsitzender Deutschsprachi- ger Kulturbund, Deutsche Bundespartei, Sprecher Initiative Hobbys: Reisen, Lesen für direkte Demokratie) 10
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 DR. HERMANN CORNELIA MORRIS KLINSMANN OTTO BERNBURG DESSAU-ROßLAU Vita: geboren am 30.05.1985 in Hal- Vita: geboren am 16.01.1975 in Hal- le (Saale); Zahnmedizinstudium 2005 berstadt; Zahnmedizinstudium von 1993 bis 2011 in Halle (Saale); verheiratet, bis 1999 in Halle/S.; verheiratet, zwei zwei Kinder. Mitglied im Disziplinaraus- Kinder. Mitglied im Satzungs- und Wahl- schuss. ordnungsausschuss; stellv. Mitglied im Prothetikwiderspruchsausschuss. Sekretärin im Vorstand der standespolitische Zielsetzungen: GZMK. Wahrung der Kollegialität und Geschlossenheit der Zahnärz- teschaft gegenüber Politik und Einflüssen von außen. Zukunft standespolitische Zielsetzungen: der Versorgungsqualität in der Fläche. kollegiales und loyales Miteinander, neue Lösungen schaffen, Freiberuflichkeit, Perspektive Patient Hobbys: Reisen, Garten Hobbys: Kino, Ski, Rad und Golf DR. ANDREA MAIK LANGHEINRICH PIETSCH MERSEBURG WITTENBERG Vita: geboren am 18.01.1968 in Merse- burg; Zahnmedizinstudium von 1987 bis Vita: geboren am 25.09.1964 in Dresden; 1992 in Halle (S.); verheiratet. Zahnmedizinstudium von 1985 bis 1990 in Halle (S.); verheiratet, zwei Kinder. standespolitische Zielsetzungen: Vizepräsident der Zahnärztekammer Qualitätssicherung in der Patientenversorgung, Wahrung der Sachsen-Anhalt. Freiberuflichkeit, Nachwuchsmotivation, Kollegialität zwi- schen den Zahnärzten standespolitische Zielsetzungen: Erhalt der Berufs- und Therapiefreiheit, Verhinderung weiterer Bürokratie Hobbys: Hunde, Garten, Lesen Hobbys: Lesen, Reisen, Wandern, Garten CHRISTIAN DR. TOBIAS RABOLD MOHS M.SC. M.SC. NAUMBURG STENDAL Vita: geboren am 30.12.1979 in Naum- Vita: geboren am 04.03.1980 in Stendal; burg; Zahnmedizinstudium von 1999 Zahnmedizinstudium von 1999 bis 2005 bis 2004 in Jena; verlobt, ein Kind. in Halle (S.); verheiratet, zwei Kinder. Kreisstellenvorsitzender in Naumburg. Stellv. Mitglied der Widerspruchsstelle. standespolitische Zielsetzungen: Versorgung des ländlich geprägtem Raumes fördern; zusam- standespolitische Zielsetzungen: men mit den neu gewählten Mitgliedern einen „frischen“ Eine gute zahnmedizinische Versorgung unserer Patienten, Wind in die Vertreterversammlung bringen; zeitgemäße Ho- angepasst an die heutigen Herausforderungen, zusammen norierung, wo bleibt die Angleichung der zahnärztlichen Ho- mit allen Kollegen der Kreisstelle norare? Hobbys: Fußball, Fahrrad, Garten und Hund Hobbys: Reisen, Tennis, Sportboating 11
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 FRANK DR. FRANK RANK M.SC. SCHUSTER ERMSLEBEN MAGDEBURG Vita: geboren am 27.08.1962 in Berlin, Vita: geboren am 02.12.1960 in Greifs- Zahnmedizinstudium von 1984 bis 1989 wald; 1982 bis 1987 Zahnmedizinstudi- in Jena; verheiratet, ein Kind. Kammer- um in Greifswald; verheiratet, ein Kind. delegierter, Kreisstellenvorsitzender in Mitglied in der KZV-Widersspruchsstel- Aschersleben. le. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Wahrung des Berufsstandes und Freiberuflichkeit Erhalt und Förderung der Freiberuflichkeit des Berufsstandes, Abbau der Bürokratie Hobbys: Musik (Saxophon in Band) Hobbys: Handball, Fotografie, Lesen DR. DORIT PETER RICHTER SOROWKA HALBERSTADT THALE Vita: geboren am 03.02.1962 in Wege- leben, Zahnmedizinstudium von 1980 Vita: geboren am 19.08.1963 in Krop- bis 1985 in Bukarest/Rumänien; ver- städt; Zahnmedizinstudium von 1984 heiratet, ein Kind. Kammerdelegierte. bis 1989 in Leipzig; verheiratet, drei Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Kinder. Mitglied im Prothetikeinigungs- der KZV, stellvertretende Landesvorsitzende des FVDZ Sach- ausschuss, stellvertretendes Mitglied der sen-Anhalt. Widerspruchsstelle. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Erhalt und Stärkung von Frei- Erhalt der Freiberuflichkeit, Modernisierung der zahnmedizi- beruflichkeit und Selbstverwaltung, Beibehalt der Fachkom- nischen Ausbildung und Approbation, Reform der Approbati- petenz in der berufspolitischen Führung der Zahnärzte, gegen onsordnung Überregulierung und Bürokratie, für einen einheitlichen Berufs- stand in Fairness gegenüber Kollegen und Patienten Hobbys: Literatur, Musik, Fremdsprachen, Reisen Hobbys: Musik, Elektronik, Radfahren DR. JOCHEN DR. TONY SCHMIDT SOROWKA DESSAU-ROßLAU QUEDLINBURG Vita: geboren am 21.11.1962 in Vita: geboren am 07.11.1990 in Wippra; Aschersleben; Zahnmedizinstudium Zahnmedizinstudium von 2010 bis 2015 von 1983 bis 1988 in Leipzig; verheira- in Leipzig; verheiratet, zwei Kinder. Mit- tet, zwei Kinder. Kammerdelegierter. glied im Satzungs- und Wahlordnungs- Vorstandsvorsitzender der KZV. ausschuss. standespolitische Zielsetzungen: Freiberuflichkeit; ein ein- standespolitische Zielsetzungen: heitlicher Berufsstand; der Patient und der Zahnarzt sollen Adressierung und Bewältigung zahnärztlichen Unterversor- uneingeschränkt über die optimale Versorgung entscheiden gung im ländlichen Sachsen-Anhalt, Repräsentation der jun- gen Kolleginnen und Kollegen Hobbys: Segeln, Tanzen, Tennis, Skifahren Hobbys: Mountainbiken 12
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 MATTHIAS PETER TAMM WEBER DESSAU-ROßLAU STENDAL Vita: geboren am 12.09.1959 in Jena; Vita: geboren am 17.07.1954 in Stendal; Zahnmedizinstudium von 1980 bis 1985 Zahnmedizinstudium von 1980 bis 1985 in Halle (S.); verheiratet, zwei Kinder. in Berlin; verheiratet, zwei Kinder. Kam- Kammerdelegierter. Vorsitzender des merdelegierter. Mitglied im Disziplinar- Landesverbandes Sachsen-Anhalt des ausschuss. FVDZ. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Einheit des Berufsstandes Freiberuflichkeit stärken, kollegiales Miteinander verbessern Hobbys: Fußball, Kunst und Kultur Hobbys: Lesen, Sport, Schützenverein DR. DIRK DR. MARIO WAGNER WUTTIG MAGDEBURG HALLE (SAALE) Vita: geboren am 03.10.1959 in Magde- Vita: geboren am 08.05.1972 in Saal- burg; Zahnmedizinstudium von 1979 feld/Saale; Zahnmedizinstudium von bis 1984 in Greifswald; verheiratet, vier 1992 bis 1997 in Halle/S.; verheiratet, Kinder. Vorstandsmitglied der Zahnärz- ein Kind. Mitglied des Landesvorstan- tekammer Sachsen-Anhalt. Kreisstellen- des des BDK. Mitglied im Satzungs- und vorsitzender in Magdeburg. Stellv. Vorsitzender der GZMK. Wahlordnungsausschuss. standespolitische Zielsetzungen: standespolitische Zielsetzungen: Positive Darstellung der Zahnärzte in der Öffentlichkeit, Freiberuflichkeit stärken, Einheit des Berufsstandes wahren, Einheit des Berufsstandes festigen Interessen der jungen Kollegen berücksichtigen Hobbys: Jagd, Golf Hobbys: Tennis, Kunst und Kultur SANDY HANS-ULRICH ZIMMERMANN WEBER BARLEBEN ZEITZ Vita: geboren am 04.07.1982 in Stoll- berg/Erzgebirge, Zahnmedizinstudium Vita: geboren am 04.10.1957 in Kayna; von 2001 bis 2006 in Halle (Saale); Le- Zahnmedizinstudium von 1978 bis 1983 benspartnerschaft, zwei Kinder. in Leipzig; verheiratet, ein Kind. Mit- glied im Satzungs- und Wahlordnungs- standespolitische Zielsetzungen: ausschuss der KZV. Women's Empowerment, Vereinbarkeit Freiberuflichkeit und Familie, besseres Networking zwischen Politik und Zahn- standespolitische Zielsetzungen: ärzt*innenschaft, Nachwuchsgewinnung und -aufklärung, ge- Einheit des Berufsstandes erhalten, Honoraranpassung West- genseitiger Support Ost erreichen, Erhalt der Freiberuflichkeit Hobbys: Laufen, Yoga , Zumba, Schwimmen, Tanzen, Campen, Hobbys: Zeitgeschichte, Fußball, Garten Freunde treffen, Reisen 13
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 AUSSCHÜSSE DER VERTRETERVERSAMMLUNG, IHRE MITGLIEDER UND VERTRETER (LEGISLATURPERIODE 2023-2028) BERUFUNGSAUSSCHUSS Dr. Hofmann, Frank Mitglieder: (Legislatur 2022 bis 2025) Dr. Wuttig, Mario WIDERSPRUCHSSTELLE Weber, Hans-Ulrich Vorsitzender: (Legislatur 2023 bis 2028) Otto, Cornelia Dr. jur. von Katte, Christoph Dr. Pilz, Thomas Mitglieder: Engelhardt, Jens-Uwe Mitglieder: Müller, Holger Dr. Sorowka, Tony Dr. Schuster, Frank Engelhardt, Jens-Uwe Dr. Pilz, Thomas Dr. Hofmann, Frank PROTHETIKEINIGUNGSAUSSCHUSS Hellmann, Sebastian (neu) Dr. Schuster, Frank (Legislatur 2023 bis 2028) Dr. Willer, Hans-Jörg (KFO) Stellvertreter: Mitglieder: Dr. Angerstein, Ingo Stellvertreter: Hellmann, Sebastian Eisfeldt, Hanno Sorowka, Peter Sorowka, Peter Dr. Willer, Hans-Jörg Dr. Wuttig, Mario (KFO) Dr. Listing, Hagen Dr. Gahler, Wolfgang DISZIPLINARAUSSCHUSS Rabold, Christian Stellvertreter: (Legislatur 2023 bis 2028) Baumbach, Steffen FINANZ- UND Dr. Braune, Stefan Vorsitzender: VERWALTUNGSAUSSCHUSS Dr. jur. von Katte, Christoph (Legislatur 2023 bis 2028) PROTHETIKWIDERSPRUCHSAUSSCHUSS (Legislatur 2023 bis 2028) Mitglieder: Mitglieder: Dr. Groß, Jürgen Dr. Büchner, Frank Mitglieder: Dr. Klinsmann, Hermann Morris Baumbach, Steffen Braune, Angela Dr. Töpel, Henrik Engelhardt, Jens-Uwe Dr. Dr. Herbert, Josef Weber, Peter Dr. Hünecke, Carsten Tamm, Matthias Dr. Hofmann, Anja Stellvertreter: Stellvertreter: Braune, Angela SATZUNGS- UND Dr. Angerstein, Ingo Butschat, Roland WAHLORDNUNGSAUSSCHUSS Mucke, Rüdiger Dr. Behrens, Anne (Legislatur 2023 bis 2028) Otto, Cornelia Hinweis: Bei folgenden Ausschüssen war keine Neuwahl erforderlich, da die Legislatur noch andauert: • Mitglieder des Landesschiedsamtes Zahnärzte nach § 89 SGB V (Legislatur 2021 bis 2024) • Landesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen (Legislatur 2021 bis 2024) • Zulassungsausschuss (Legislatur 2022 bis 2025) • Beschwerdeausschuss (Legislatur 2022 bis 2023) • Mitglieder des Qualitätsgremiums (Legislatur 2019 bis 2023) Im Berufungsausschuss erfolgte lediglich eine Nachbesetzung. Die Benennung von Referenten durch den Vorstand ist fakultativ und soll erst auf der ersten Sitzung des neuen Vorstandes ge- schehen, nach zn-Redaktionsschluss. 14
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder auf Tuchfühlung: Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD, Mitte) und ihr Staats- sekretär Wolfgang Beck (l.) im Gespräch mit Dr. Jens-Andreas Münch (Apothekerkammer), Dr. Jochen Schmidt (KZV), Dr. Carsten Hünecke (ZÄK), Dr. Jörg Böhme (KV) und Prof. Uwe Ebmeyer (Ärztekammer, v.l.n.r.). Fotos: Viktoria Kühne ZAHNÄRZTE UND den zahlreichen Gästen, darunter Landtagspräsident Gunnar Schellenberger und seine Vize Annemarie Keding, Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris, Gesundheitsministerin Pe- GROßE LÖCHER? tra Grimm-Benne, Gesundheits-Staatssekretär Wolfgang Beck, Bildungs-Staatssekretär Frank Diesener sowie zahlreiche Ver- DAS PASST NICHT! treter aus Politik und Selbstverwaltung, mit Händen zu greifen. Turnusgemäß organisiert von der Zahnärzteschaft, wurde der Empfang mit Violoncello-Improvisationen des Magdeburger E-Cellisten und Straßenmusikers Matthias Marggraff schwung- Neujahrsempfang der Heilberufler voll eröffnet. mit Podiumsdiskussion lockte zahlreiche Gäste nach Magdeburg MINISTERIN VERSTEHT FRUST Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne bedankte sich Traditionell der erste wichtige Termin im Jahr für die (zahn-) in ihrem Grußwort ausdrücklich bei der Zahnärzteschaft für ärztlichen Körperschaften und Vertreter aus Politik, Verwal- deren Leistungen in der Corona-Pandemie und bei der Ver- tung, Wirtschaft und Wissenschaft ist der Neujahrsempfang der sorgung Geflüchteter aus der Ukraine. Sie sagte, Deutschland Heilberufler, der am 11. Januar 2023 nach zweimaliger pande- sei nicht unberührt von den Krisen in der Welt, auch unter Füh- miebedingter Pause wieder in gewohnter Weise im Haus der rung der Gesundheitsministerkonferenz durch Sachsen-An- Heilberufe in Magdeburg stattfinden konnte. Die Lust an der halt suche man nach den für das Land besten Lösungen. Die Zusammenkunft und dem gegenseitigen Austausch war unter Auswirkungen der Pandemie und des Krieges sowie der damit 15
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahn- Dr. Jochen Schmidt, Vorstandsvorsitzender bedankte sich bei der Zahnärzteschaft aus- ärztekammer Sachsen-Anhalt, warnte die der Kassenzahnärztlichen Vereinigung drücklich für die geleistete Arbeit während Politik vor größer werdenden Löchern im Sachsen-Anhalt, warb für eine Beteiligung der Corona-Pandemie und im Umgang mit deutschen Sozialsystem und berichtete von der Landesregierung an der Förderung von Flüchtlingen aus der Ukraine. den Sorgen der Zahnärzteschaft. Studienplätzen im ungarischen Pécs. einhergehenden Energiekrise seien noch nicht vorbei, mahn- Zahnärzteschaft sei laut Medizinklimaindex tief im Keller. Die te die Ministerin. Nun gelte es, sich strukturellen und strate- Corona-Pandemie mit der Impfpflicht und zuletzt die Budge- gischen Verbesserungen zuzuwenden. Die Digitalisierung tierung durch das GKV-FinStG hätten dafür gesorgt, dass die und Entlastung von Bürokratie im Gesundheitswesen sollen Lust älterer Kollegen, noch weiterzuarbeiten, zunehmend fortgesetzt werden, wobei sie verstehen könne, dass es Frust sinke. Steigende Preise für Verbrauchsmaterialien, Fachkräf- bei den Heilberuflern gibt, weil sie bislang nur wenig Mehr- temangel und der seit 34 Jahren unveränderte Punktwert wert erleben. Als wichtige Projekte für 2023 nannte Petra bei der GOZ täten ihr Übriges. Dr. Carsten Hünecke forderte Grimm-Benne die Reform der Notfallverordnung sowie Rege- die Politik zu schnellen politischen Entscheidungen auf. Der lungen gegen die Ausbreitung investorbetriebener Medizini- frisch wiedergewählte KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen scher Versorgungszentren (MVZ), woran gerade eine Bund- Schmidt brachte in seinem Grußwort die Entrüstung über den Länder-AG unter Führung Bayerns arbeite. Generell halte sie Eingriff in das laufende Vorstands-Wahlprocedere durch das MVZ jedoch für ein sinnvolles Format, das dort Angestellte kurz vor Jahresende verabschiedete Krankenhauspflegeent- auch zur Aufnahme einer vertrags(zahn-)ärztlichen Tätigkeit lastungsgesetz zum Ausdruck. Außerdem machte er Werbung motivieren könne, so die Ministerin. Die größten Brocken für für die Förderung von Zahnmedizin-Studienplätzen durch die 2023 seien jedoch das Pflegereformgesetz und die Reform KZV im ungarischen Pécs und eine mögliche Beteiligung der der Krankenhausfinanzierung, wo im Frühjahr ein Gutachten Landesregierung an deren Finanzierung. Ansonsten könne erwartet werde. Den Protest gegen die Budgetierung durch man einen Großteil der Forderungen aus dem Vorjahr über- das GKVFinStG und die Nicht-Erhöhung des GOZ-Punktwertes nehmen, was zumindest sehr nachhaltig sei. Die Auswirkun- bezeichnete sie als verständlich und versprach, sich hier im gen der Stolpersteine von der Bundesebene wie zuletzt des Bundesrat für die Belange der Zahnärzteschaft einzusetzen. GKV-FinStG werde man noch spüren, warnte Dr. Schmidt. Er bot dennoch die Zusammenarbeit bei der Problemlösung an. Dr. Carsten Hünecke, als Präsident der Zahnärztekammer gemeinsam mit KZV-Vorstand Dr. Jochen Schmidt Gastge- WO DRÜCKT DER SCHUH? ber des Neujahrsempfanges, warnte in seiner Rede vor den Grußworte sind das eine – bei der anschließenden, von Dr. größer werdenden Löchern – (noch) nicht in den Mündern Winfried Bettecken (MDR) launig-kurzweilig moderierten Po- der Patienten, sondern im Sozialsystem. Die Stimmung in der diumsdiskussion konnten Praktiker aller Heilberufe ganz kon- 16
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 Bei der von Dr. Winfried Bettecken (MDR, 3. v. r.) moderierten Podiumsdiskussion im Rahmen des Neujahrsempfanges kamen Praktiker zu Wort und schilderten, wo ihnen der Schuh drückt: Frank Rank M.Sc. und Dr. Gunnar Braekow für die Zahnärzteschaft, Apothekerin Barbara Langhans aus Halle, Hausärztin Dr. Julia Steinecke aus Magdeburg und Pädiater Dr. Henning Böhme vom Harzklinikum Wernigerode. Fotos: Viktoria Kühne kret aus dem Alltag berichten, wo ihnen der Schuh drückt. Als „Bei uns in der Kreisstelle brodelt es. Wir merken, dass uns die Patient und Apothekenkunde sei er gesund und wolle das auch Kollegen wegbrechen, wir müssen Patienten abweisen“, so Dr. bleiben, betonte Bettecken. Darum gehe die Stabilität des Ge- Braekow. Die Praxen vieler Kollegen seien nach 30 Jahren ver- sundheitssystems jeden etwas an. Dr. Julia Steinicke, Fachärz- schlissen, nun müsse die Sanierung finanziert werden, ergänzte tin für Allgemeinmedizin und Hausärztin aus Magdeburg, die Frank Rank. für die niedergelassenen Ärzte am Podium teilnahm, bekannte sich grundsätzlich zur Digitalisierung, kritisierte aber den bis- WO SOLLEN SIE DENN HIN? lang fehlenden Mehrwert und die technische Störanfälligkeit „Was bräuchten Sie denn?“, fragte Moderator Winfried Bettecken. sowie die damit einhergehenden erhöhten Kosten. Pädiater Dr. Neben viel Idealismus weiche Faktoren wie funktionierenden Henning Böhme, Chefarzt im Harzklinikum Dorothea Christia- ÖPNV und eine Infrastruktur für junge Familien, aber auch eine ne Erxleben in Wernigerode, berichtete, wie die Kindermedizin Erhöhung der Studentenzahlen, antwortete Dr. Gunnar Braekow. im vergangenen Herbst an die Grenzen gestoßen sei, vor denen Frank Rank kritisierte die überbordende deutsche Bürokratie Praktiker lange gewarnt hätten. Medizin funktioniere nicht wie und sagte, er könne eigentlich gar keine Patienten abweisen. Industrie, warnte Böhme. In der Pädiatrie seien 90 Prozent der „Wo sollen sie sonst hin?“ Die Ärztevertreter plädierten für eine Fälle Notfälle. Deshalb müssten bei den Fallpauschalen auch Reform des Fallpauschalen-Systems, die fortgesetzte Testung Vorhaltekosten berücksichtigt werden, forderte der Chefarzt. von Elementen der Telematikinfrastruktur sowie einen weiteren Für die Apotheker war die Hallenserin Barbara Langhans im Ausbau der Landarztquote, auch für andere Facharztgruppen, Podium. Sie konnte lebhaft vom jüngsten Chaos bei der Versor- wie Dr. Julia Steinicke anregte. Apothekerin Barbara Langhans gung von Kindern mit Schmerz- und Fiebermitteln berichten. würde die Produktion von Pharmazeutika gerne wieder nach Eu- Eine regelrechte Versorgungslücke beobachtet sie bei 12- bis ropa holen, wünscht sich ebenfalls einen Bürokratieabbau und 18-Jährigen, da deren Medikamente nicht mehr kostenlos sind. eine Anpassung der seit 13 Jahren unveränderten Honorarord- nung. Moderator Bettecken wünschte den Podiumsteilnehmern, Große Löcher – wie kann das sein, wenn wir mit Zahnärzten re- dass man beim nächsten Neujahrsempfang schon ein wenig den?, griff Moderator Bettecken augenzwinkernd die Aussagen weiter ist – das Publikum aus Politik und Selbstverwaltung hatte des Kammerpräsidenten Dr. Hünecke auf und sprach Dr. Gun- bei dem der Diskussion folgenden zwanglosen Beisammensein nar Braekow, Bernburg, und Frank Rank M.Sc., Ermsleben, an. jedenfalls die Möglichkeit, schon erste Weichen dafür zu stellen. 17
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 01 I Januar 2023 „DEBATTE ÜBER STUDIENZAHLEN IST VERKÜRZT“ Interview mit Susan Sziborra-Seidlitz (Bündnis 90 / Die Grünen), gesundheits- politische Sprecherin im Landtag Seit Mitte September 2021 arbeitet die aktuelle Landesregie- rung von Sachsen-Anhalt – zum dritten Mal unter der Führung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und nach Kenia in einer Deutschland-Koalition mit SPD und FDP. AfD, Bündnis 90/Grüne und die Linke sind in der Opposition. Die zn befra- gen seitdem in loser Folge die gesundheitspolitischen Spre- cher der Landtagsfraktionen zu ihren Zielen für die laufende Susan Sziborra-Seidlitz MdL ist sozialpolitische Sprecherin ihrer Legislatur. Im letzten Teil der Serie: Susan Sziborra-Seidlitz Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. Die 45-Jährige ist gelernte (Bündnis 90 / Die Grünen). Krankenschwester. Foto: Bündnis 90 / Die Grünen Frau Sziborra-Seidlitz, bei der Landtagswahl im Juni 2021 sind Sie über die Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen ins Parlament eingezogen und seitdem sozial- und gesundheits- politische Sprecherin Ihrer Fraktion. Was sind aus Sicht Ihrer Partei in der neuen Legislatur die dringendsten Baustellen im Versorgungsformen sprechen wollen: kommunale Zahnarzt- Gesundheitsbereich? praxen mit angestellten Ärztinnen und Ärzten. Mobile Ange- Wer medizinischer Hilfe bedarf, soll diese zeitnah, gut erreich- bote in ländlichen Regionen. Einfach nur die Zahl der Köpfe im bar und hochqualitativ erhalten. Diesen Anspruch zu sichern, System erhöhen zu wollen, aber an den Strukturen festhalten, ist gerade in den ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt die wird den Fachkräftemangel nicht nachhaltig lösen. Das gilt im aktuelle Herausforderung. Das geht von einer garantierten Bereich der Zahnmedizin so wie in allen anderen Bereichen. 24/7-Notfallversorgung über den Erhalt von Geburtsstationen bis hin zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung. Für alle Sie betonten in der Parlamentsdebatte, es gelte vor allem, die diese Bereiche braucht es neue Antworten. Neue Strukturen Hierbleibequote der Studierenden zu erhöhen und die Arbeit wie kommunale Gesundheitszentren, neue Berufsbilder wie in Sachsen-Anhalt attraktiver zu machen. Wie kann das ge- gestärkte Pflegeberufe samt ärztlicher Aufgabendelegation lingen? und auch neue Finanzierungswege im Bereich der Kranken- Es braucht eine frühzeitige Ansprache der jungen Studieren- häuser. den, um auf die attraktiven Bedingungen hier im Land auf- merksam zu machen. Gerade in der Zeit der Familiengrün- Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt warnt dung kann etwa das gute Kitasystem hierzulande sicherlich bereits seit längerem vor einem drohenden Notstand bei der punkten. Und auch neue Arbeitsmodelle, zum Beispiel als Zahnärztlichen Versorgung in Sachsen-Anhalt. Zuletzt de- angestellte Ärzte, erhöhen sicherlich den Anreiz, in Sach- battierte der Landtag im Februar 2022 über das Thema. Linke sen-Anhalt zu arbeiten. Es braucht dafür Aktivitäten auf al- und AfD fordern ein Aufstocken der Studienplatzzahlen im len Ebenen: Selbstverwaltung, Kommunen und Land müssen Land. Wie stehen Sie dazu? hier an einem Strang ziehen. Wir brauchen als Land eine neue Ein Aufstocken der Studienzahlen kann nur dann zum Erfolg Ankommenskultur für alle Studierenden unabhängig der Her- werden, wenn die Studierenden dann auch in Sachsen-Anhalt kunft. Und Sachsen-Anhalt muss als Lebensort attraktiver praktizieren. Eine schlichte quantitative Debatte über Stu- werden, beziehungsweise seine sympathische und lebens- dienzahlen ist überdies verkürzt, weil wir Grünen über neue werte Seite stärken und betonen. 18
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