NATUR & UMWELT - PARCS.at
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
! " # $ % & ' ( ) & * ) $ + $ , - . ) & / 0 $ 1 $ 2 $ ! 3 1 4 $ + $ 5 ( 6 ' 7 8 * ) NATUR & UMWELT i m P a n n o n i s c h e n R a u m www.burgenlandflora.at Unsere Pflanzenwelt nun online abrufbar Frühlingserwachen Natur.Erlebnis.Tage im ganzen Land Wo der Geschmack wohnt Genussakademie Burgenland Wasserlebensräume Foto: H-M Berg kostbar • schützenswert • lebensnotwendig
In dieser Ausgabe: Am Wort ist ... Burgenland Tourismus 04 Christian Zechmeister, MA 33 Natur.Erlebnis.Tage 2015 Safe the dates: Verein Initiative Welterbe 05 Birdlife Termine 34 Ortskerne in der Kulturlandschaft 06 Thema Wasser: Auenstrategie für Österreich 2020+ 06 Thema Wasser Auenstrategie 2020+ 35 Burgenländischer Müllverband Landesweite Flurreinigung 2015 Thema Wasser Verein Genuss Burgenland 08 Brunnen und Quellen 36 Genussakademie vor Eröffnung Thema Wasser Energieagentur Burgenland 10 Begleitvegetation pflegen 38 Baumesse & Familienbetriebe Thema Wasser Hianzenverein 12 Hochwasservorsorge 39 Reisebericht Slowenien Lebensräume Diözese Eisenstadt 13 Geld für Nationalpark 40 Kirche pro Wasserlebensräume Burgenländischer Forstverein 41 Waldpädagogik am Fluss Sonstige Maßnahmen WLV Nördliches Burgenland 14 Niedermoore & Feuchtgrünland 42 Wasserversorgung gesichert 18 Artenschutzprogramm für Tagfalter im Burgenland 16 Sonstige Maßnahmen Wegränder im Blickpunkt 43 Das ökoEnergieland Solaroffensive mit Bürgern Sonstige Maßnahmen 18 Artenschutzprogramm Tagfalter Sonstige Maßnahmen Veranstaltungen 20 Ergebnis Streuobstkartierung 44 Aktionstag Schöpfung 2015 Sonstige Maßnahmen Kampagne 22 Pflanzenwelt online abrufbar 44 Sei keine Dreckschleuder Sonstige Maßnahmen Safe the date: 23 Sieben neue Broschüren 44 Tag der Umwelt 2015 Energy Globe Award Bgld. 45 Sieg geht an Redwell GmbH BIO AUSTRIA Burgenland Energiestudie 24 Wasser ist kostbar! 46 Top bei Innovativer Energie 32 Pannonian Bird Experience 2015 im Nationalpark Neusiedler See 25 Verein BERTA Wald aus Nutzung genommen 48 Ramsargebiet Rundwanderweg Güssing Dreiländer Naturpark Raab 26 Frühlingsauftakt im Naturpark Naturpark in der Weinidylle 27 Weinfrühling Südburgenland ! TITELFOTO: Wo Wasser ist, Naturpark Geschriebenstein sind auch (Kopf-)Weiden. Ein 28 IGEN-Projekt abgeschlossen stattliches Exemplar Naturpark Landseer Berge ersehnt mit 29 3. Naturparkschule den zarten Welterbe Naturpark Sonnen- 30 Wandern im Leithagebirge strahlen die Naturpark Rosalia-Kogelberg wärmere 31 Natur hautnah erleben Jahreszeit herbei. NP Neusiedler See-Seewinkel 44 Kampagne „Sei keine Dreck- schleuder ...“ startet wieder 32 Pannonian Bird Experience 2015 Foto: H-M Berg N+U 2
editorial WASSER(LEBENS)RÄUME Prof. Mag. Hermann Frühstück Unter diesem Titel hat der Naturschutzbund jetzt lebenden Menschen. Die Menschen sollen die- Österreich im Auftrag des Umweltministeriums in Zu- se Gebiete besuchen und nutzen können, wohl mit sammenarbeit mit anderen NGOs, Behörden, Insti- entsprechenden Vorgaben, wie das Betreten nur auf tutionen, Ländern und Gemeinden umfassende und vorhandenen Wegen, Verboten für das Beunruhigen, erfolgreiche Akzente für den Imagegewinn und die Stören, Pflücken oder Vernichten der geschützten Rettung sowie Erhaltung von Wasserlebensräumen Arten. Jedenfalls sollen diese Gebiete den Menschen gesetzt. Im letzten Jahr wurde vom Naturschutzbund zur Erholung und Entspannung dienen, damit sie an Österreich mit ähnlichen Partnern die zukunftswei- dem Schönen und Besonderen sich erfreuen, an Blu- sende Auenstrategie 2020+ erarbeitet (siehe Seite ...), men, Eidechsen, Schmetterlingen und Vögeln etwa. die es jetzt umzusetzen gilt. Leider muss ich auf meinen Dienstreisen und Die Landesumweltanwaltschaft Burgenland will zu- auch privaten Ausflügen immer wieder erleben, wie sammen mit allen Partner dieser Zeitschrift diesen respektlos Mitmenschen mit solchen Gebieten wichtigen Aspekten des Schutzes unserer Wasserle- umgehen. Wie sie eigenen, absolut egozentrischen bensräume und der vom Wasser geprägten Ökosys- Bedürfnissen folgend die Schutzinteressen umgehen. teme insofern Rechnung tragen, dass wir das Jahres- Hinweisschilder mit entsprechender Ausweisung des motto 2015 von „Natur und Umwelt im Pannonischen Schutzgebiets, Gebote wie „nur bestehende Wege Raum“ dem großen und wichtigen Thema „Wasser“ benutzen“ und „Hunde an die Leine“ werden rück- widmen. So wird die Frühjahrsnummer den „Was- sichtslos missachtet. Immer wieder muss ich solche serlebensräumen“ gewidmet, die Sommernummer Mitmenschen in diesen Situationen daran erinnern, wird das Thema „Wasser in Sport und Freizeit“, die dass sie sich an die vorgegebenen Verhaltensre- Herbstnummer das Thema „(Trink)Wasserver- und geln halten sollen. Vor kurzem erst, als ich am Rand -entsorgung“ und die Winternummer das Thema eines Schutzgebiets am Parkplatz mit dem Auto „Wasserskreislauf“, vor allem im Hinblick auf den Kli- anhielt, um einige Telefonate zu erledigen: In diesen mawandel, behandeln. etwa dreißig Minuten habe ich nacheinander drei Personen mit Hunden ansprechen müssen, dass sie die bestehenden Wege benutzen und ihre Hunde an ES IST SO EINE SACHE, DER NATURSCHUTZ die Leine nehmen sollen. Die neben ihren parkenden Autos stehenden, entsprechenden Hinweisschilder Schutzgebiete, ob Natur-, Landschafts- oder des beginnenden Schutzgebiets haben sie geflissent- Europaschutzgebiete, werden nach rechtlichen und lich übersehen. Die rüden Antworten, die ich dabei fachlichen Vorgaben eingerichtet. Dies sind einer- und bei solchen Gelegenheiten bekomme, möchte seits wertvolle und bedeutende Lebensräume mit ich Ihnen ersparen. einer hervorragenden Ausstattung aus einer großen Wenn Mitmenschen auf diese Weise respektlos, Artenvielfalt an meist schon sehr seltenen Pflanzen- egozentrisch, fixiert auf die eigenen Interessen und und Tierarten. Andererseits sind es reichstrukturierte, rücksichtslos agieren, dann frage ich mich, ob Tole- charakteristische und oft vielfältige Landschaften von ranz, Respekt vor dem und den Anderen, Integration besonderer Schönheit und Einmaligkeit. und Miteinander überhaupt gelingen können und vie- Der hoheitliche Schutz dieser Naturräume richtet le Menschen dazu überhaupt noch fähig sind? sich gegen deren Verarmung, Verlust und Zerstörung Ich denke, hier wäre noch großer Nachholbedarf. und somit dem Schutz vor allem vor dem negativen Am Schutz unserer Naturschätze könnte dies geübt Einfluss der Menschen. Der Schutz dieser Gebiete und gelernt werden, meint ist aber auch für die Menschen! Für die Erhaltung dieser besonderen, wertvollen und bedeutenden Hermann FRÜHSTÜCK Räume für unsere Nachkommen, aber auch für alle Landesumweltanwalt Foto: Georg Wolfram 3 N+U
am wort ist ... Christian Zechmeister, MA WIE KANN JEDER VON UNS EINEN BEITRAG ZUM UMWELTSCHUTZ LEISTEN? Diese Frage beantwortet jeder für sich auf eine STANDARDS UND GÜTESIEGEL andere Weise. Die Einen meinen, es mit exakter Müll- Die Agrarmarkt Austria hat ein Siegel entwickelt. trennung zu tun, andere vermeiden Flugreisen, der Mit dem AMA-Gütesiegel können Lebensmittel aus- Dritte geht zu Fuß oder fährt Rad. Wie sich Umwelt- gezeichnet werden, die qualitativ die gesetzlichen schutz für uns gestaltet, hängt für jeden Einzelnen von Vorgaben übertreffen und deren Herkunft konkret unterschiedlichen, subjektiven Auflagen ab. Nun stellt nachvollziehbar ist. sich eine weitere Frage: Was können wir, die Akteure Im Burgenland ist meiner Meinung nach in der in der Wirtschaft, der Landwirtschaft und in der Poli- Vergangenheit zu wenig passiert, um Regionalität ins tik tun, um Umweltschutz für Jedermann möglich zu rechte Licht zu rücken. Daher hat das burgenländi- machen und (vor) zu leben? Wie können wir gemein- sche Genuss- und Agrarmarketing letztes Jahr einen sam viele Menschen für Maßnahmen gewinnen, um landesweiten Aufruf im ORF Burgenland gestartet, um unsere Region nachhaltig zu stärken und zu erhalten? in allen sieben Bezirken 70 Testpersonen zu finden, Ein wichtiger Ansatz ist es, Wege zu finden, um die sich bereit erklärt haben, sich eine Woche lang Produkten aus dem Burgenland den größtmöglichen ausschließlich regional zu ernähren. Ihre Erfahrungen Absatz im Burgenland und in umliegenden Regionen haben die Testpersonen in einem „Regionalitätstage- zu erschließen. Einfach gesagt: Wenn wir es schaffen, buch“ festgehalten. Wir wollten damit erfahren, wie unsere Lebensmittel selbst zu essen, dann muss man es um die Ernährungssouveränität im Burgenland tat- sie nicht durch die halbe Welt karren – und das ist sächlich bestellt ist. (auch) Umweltschutz. Damit diese Entwicklung von- Unsere Regionalitätstester haben besonders statten gehen kann, brauchen wir verlässliche Partner schnell festgestellt, dass es zumindest einige Zeit im Handel. Und es ist notwendig, unsere Direktver- der Vororganisation und Planung bedarf, total regio- markter und Produzenten zu unterstützen. nal zu agieren. Kritik mussten vor allem Supermärkte Nach einer Studie von A.T. Kearney legen die ein-stecken. Burgenländische Waren gibt es zwar in Konsumenten in Österreich zunehmend mehr Wert den unterschiedlichsten Produktsparten, jedoch fin- auf regionale Produkte. Die beliebtesten regionalen det man sie nur schwer. Die Kennzeichnung ist unzu- Produkte sind dabei Eier, Gemüse und Obst, Fleisch reichend. Denkmodelle gibt es ja schon, beispiels- und Milchprodukte. Die wichtigsten Motive der Kon- weise eine Erweiterung des AMA-Gütesiegels um ein sumenten sind Geschmack und Qualität. Die regiona- AMA-Regionalsiegel Burgenland oder die Entwick- le Herkunft wird laut Befragung sogar höher bewertet lung eines eigenen Siegels zur „Dachmarke Burgen- als biologischer Anbau. Bei der Hälfte der Befragten land“. Wenn dann noch alle Partner in der Entwick- macht der Anteil der regionalen Lebensmittel mehr lung dieser Strategien miteingebunden sind, würde als 20 Prozent – Tendenz steigend – aus. das sowohl die burgenländische Wirtschaft als auch Was verbindet der Verbraucher mit Regionalität? den Umweltschutz weiterbringen. Ein verbessertes Sortiment und höhere Qualität. Anders als bei „Bio“ gibt es derzeit noch keine Über- Christian ZECHMEISTER einstimmung, was unter „regional“ zu verstehen ist. GF Genuss Burgenland Foto: Stephan Boroviczeny N+U 4
Impressum + Offenlegung Richtig Müll trennen bringt´s! Verleger & Inhaber: Uʹ >ÌÕÀÊEÊ1ÜiÌÊÊ*>- Landesumweltanwaltschaft schen Raum” ist das Informati- Burgenland, onsmedium der Landesumwelt- Also ehrlich, sortenrein Mülltrennen ist echt kinderleicht: Europaplatz 1, anwaltschaft Burgenland. Es 7000 Eisenstadt, erscheint vier Mal pro Jahr und Die Zeitung zum Altpapier, die Speisereste in die Biotonne, Telefon 02682/600-2192 wird in Zusammenarbeit mit den Plastikverpackung in den Gelben Sack, usw. folgenden Vereinen und Institutio- Nur wenn die Altstoffe Herausgeber: nen erstellt: richtig getrennt sind UÊ>`Ê ÕÀ}i>`]ÊLÌiÕ}ÊxÊ UÊ >ÌÕÀÃV ÕÌâLÕ`Ê ÕÀ}i>`]Ê können sie auch sinn- Hauptreferat Natur- und UÊ }`°Ê >ÌÕÀÃV ÕÌâÀ}>i]Ê voll verwertet werden. Umweltschutz, Europaplatz 1, UÊ6iÀiÊ ° °,°/°°Ê 7000 Eisenstadt UÊ ÊÕÃÌÀ>Ê ÕÀ}i>`]Ê Alle Trenninfos findet UÊ >ÌÕÀÃV ÕÌâLÕ`Ê ÕÀ}i>`ÊÊ UÊÌ°Ê ÕÃÕÃiÃiÃV >vÌ]Ê Ihr übrigens auf ÃÌiÀ >âÞÃÌÀ>~iÊ£xÊ7®]Ê UÊ iÀ}i>}iÌÕÀÊ ÕÀ}i>`]Ê www.bmv.at 7000 Eisenstadt, UÊ7iÌiÀLi >ÌÕÀ«>À] /i°ÊäÈÈ{Én{xÎä{n UÊ Õ*Ê,Ã>>}iLiÀ}] UÊ Õ*Ê>`ÃiiÀÊ iÀ}i]Ê Redaktionsbeirat: UÊ Õ*ÊiÃV ÀiLiÃÌiÀÌÌ]Ê Ing. Franz Bauer, UÊ Õ*ÊÊ`iÀÊ7i`Þi]Ê DI Lois Berger UÊ Õ*Ê,>>L&ÀÃm}ÀSV]Ê Dr. Ernst Breitegger, UÊ }`°ÊØÛiÀL>`]Ê Mag. Maria Busch, UÊ *Ê iÕÃi`iÀÊ-iiÊqÊ-iiÜi] Bgm. Bernhard Deutsch, UÊ76Ê À`V iÃÊ ÕÀ}i>`Ê Hermann Fercsak, UÊ6iÀiʹÌ>ÌÛiÊ7iÌiÀLi» Dr. Sonja Fischer, Uʹ>âiÛiÀi» BIOABFALL Mag. Hermann Frühstück, UÊ >ÃÊ iÀ}i>` Ê/ >ÃÊ]ÊÊ UÊ ÕÀ}i>`Ê/ÕÀÃÕà >}°ÊÌÊ]ÊÊ UÊ }°Ê-Ì>ÌÊ iÕÃi`iÀÊ-ii ÃÊ>}] UÊ âiÃiÊ ÃiÃÌ>`Ì Dr. Ernst Leitner, UÊ }`°ÊÀÃÌÛiÀi À°Ê>ÕÃÊV >i] UÊ6iÀiÊiÕÃÃÊ ÕÀ}i>` >}°Ê®Ê Ã>LiÌ Ê*vivviÀ] DI Gottfried Reisner, Uʹ >ÌÕÀÊEÊ1ÜiÌÊÊ*>- Mag. Nikolaus Sauer, nischen Raum” ist das offizielle DI Thomas Schneemann, Mitgliedermagazin des Natur- Birdlife Termine Mag. Doris Seel, schutzbundes Burgenland i«`Ê-iÀ]Ê] und als solches ein grenzüber- DI Ernst Trettler, ÃV ÀiÌi`iÃÊqÊ]Ê1]Ê-]Ê-"]Ê Dr. Thomas Zechmeister ,Ê°°°ÊqÊvÀ>ÌÃi`Õ° Birdlife Österreich bietet im Burgenland eine Rei- DI Markus Zechner Mitgliedsgemeinden des Natur- he an interessanten Exkursionen an. Highlight ist schutzbundes Burgenland: die Pannonian Bird Experience 2015 von 18. bis ,i`>Ì]Ê*À`ÕÌ\Ê Leithaprodersdorf, Stotzing, 26. April im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel DIE SCHREIBMEISTER OG Øi`Àv]Ê >Õ}>ÀÌi]Ê*Ì- (Details siehe Seite ...). Manfred Murczek ÌiÃ`Àv]Ê]Ê „Vogelstimmen im Schlosspark Halbturn“ ste- 2491 Neufeld/L., Lisztgasse 2 Mattersburg, Forchtenstein, murczek@speed.at Eberau, Rohr i. Bgld., Ollersdorf, hen am 9. Mai unter der Leitung von Gilbert Hafner, Burgauberg-Neudauberg, Markt Msc auf dem Programm. Treffpunkt um 7 Uhr am Kir- ÀÕV\Ê ÀÕV >Õ]Ê7v>Õ]ÊÀ>viÃV >- chenplatz Halbturn, Dauer ca. 2 Stunden, Infos und ÇäxÎÊÀÃÌi chen, Oberschützen, Bernstein, Anmeldung unter Telefon 0680 1445446. Rechnitz, Mogersdorf, Neusiedl „Brutvögel im Dorfgebiet“ heißt die Exkursion Õy>}i\ÊV>°ÊÇ°xääÊ-ÌØV am See, Tadten, Unterrabnitz- am 20. Juni unter der Leitung von DI Harald Gra- Schwendgraben, Draßmarkt. benhofer. Treffpunkt um 6 Uhr am Hauptplatz Illmitz, UÊ ÃÊÜÀ`Ê>ÕÃ`ÀØVV Ê`>À>ÕvÊ Dauer ca. 2 Stunden, Infos und Anmeldung unter Te- hingewiesen, dass die Inhalte UÊ iÊëÀÌiÀÌÊ lefon 0676 4592057. `iÀÊÀÌiÊV ÌÊÊ>iÊBiÊ`iÊ die Inhalte des Natur- und „Die Sommer-Vogelwelt von A bis Z“ wird am Meinung des Verlegers bzw. des 1ÜiÌÃV ÕÌâiÃÊÊ*>ÃV iÊ 21. Juni unter der Leitung von DI Thomas Kessler be- Herausgebers Raum und dient als Sprachrohr wiedergeben. Für die Inhalte ÃÜiÊÀ`>ÌÃÊÕ`ÊvÀ>- trachtet. Treffpunkt um 14 Uhr beim Tourismusbüro Ã`Ê`iÊiÜi}iÊÕÌÀiÊ`ÀiÌÊ tions-Drehscheibe aller mit Natur- Purbach, Kellerplatz 1, Dauer ca. 3 Stunden, Infos verantwortlich. und Umweltschutz befassten und Anmeldung unter Telefon 0676 5271751. LÕÀ}iB`ÃV iÊÃÌÌÕÌi° Über sämtliche Aktivitäten der Birdlife-Landes- UÊ iâ> Ìi]ÊÀi`>ÌiÊ Das gemeinsame Ziel ist die gruppe Burgenland informiert gerne Landesstellen- }iÃÌ>ÌiÌiÊâi}iÊ`iÀÊ iÌÀB}i]Ê iÜB ÀiÃÌÕ}ÊiiÀÊÛiÀÃÌBÀÌiÊ leiter DI Harald Grabenhofer, Telefon 0676 4592057, für die ein Druckkostenbeitrag ge- Zusammenarbeit und mehr e-Mail: h.grabenhofer@nationalpark-neusiedlersee- leistet wurde, sind entsprechend vwâiâÊÊ`iÀÊÀLiÌÊvØÀÊ`iÊ seewinkel.at gekennzeichnet. Natur- und Umweltschutz. 5 N+U
thema: wasser Auenstrategie 2020+ Das Thesenpapier „Auenstrategie für Österreich 2020+“ sonders wertvolle Auen geschützt definiert Ziele für eine aktive Erhaltung und Entwicklung und die noch vorhandenen Reten- der Auen in Österreich als Kern einer nachhaltigen Bewirt- tions- und Überflutungsflächen gesichert werden. schaftung von Flusslandschaften. 30 Jahre nach den Ereignissen um das geplante Donaukraftwerk Rund drei Viertel der heimi- Hainburg hat sich Manches ver- schen Auen sind verschwunden ändert. Die Donauauen zwischen oder ökologisch stark beeinträch- Wien und Bratislava wurden Na- tigt. Zu dieser ernüchternden Bi- tionalpark und damit ein anderes, lanz kommen Experten bei einer regionales Planungskonzept Rea- Bestandsaufnahme. Eine bundes- lität. Die Region selbst rückte aus weite Auenstrategie zur Erhaltung einer europäischen Randlage in und Wiederherstellung der natur- den mitteleuropäischen Zentral- nahen Auendynamik ist also drin- raum. Auch das Thema „Auen“ er- gend nötig, auch um bestehende fuhr insgesamt, in Österreich und Initiativen zu bündeln und damit europaweit, eine neue Bedeutung den Schutz zu verbessern. Grund- und befindet sich heute in den lagen für eine solche Strategie Spannungs- und Schnittfeldern schaffen wollen Naturschutzbund verschiedenster gesellschaftlicher und ARGE Naturschutz gemein- Ansprüche und Interessen so- sam mit fluvius und dem Büro La- wie vielfältiger ökologischer und zowski in einem aktuellen Projekt. räumlicher Funktionen. Damit ist Es braucht gemeinsame Ziele etwa der mittlerweile enorm ge- und nationale Prioritäten im Au- stiegene Flächenbedarf für Sied- enschutz. Vor allem müssen be- lungen sowie für wirtschaftliche ! links oben und unten: Die in der Steiermark und im Burgenland überwie- gend regulierte Raab wird abschnittsweise von Altarmen und Weidenauen begleitet. Sie sind seit einigen Jahren Gegenstand diverser Renaturierungs- und Naturschutzprojekte. ! unten: Liebinger Bach – die Grabenauen im Günser und Bernsteiner Berg- land und im südburgenländischen Hügelland sind eine Besonderheit des Burgenlands. Sie weisen Schwarzerlen-Bestände, Erlen-Eschenwälder sowie Übergänge zu Bruchwäldern auf. Fotos: wasserbausteiermark (links); Lazowski (links oben und rechts) N+U 6
iLiÃÀBÕi und technische Infrastrukturen " Kern der Auenstrategie angesprochen. Umgekehrt neh- Eine Zusammenschau muss men, nicht zuletzt auch infolge nun nach außen getragen und dieser Flächeninanspruchnahme, kommuniziert werden. Erst dann Anforderungen an den Hochwas- wird sie als Thema wahrnehm- serschutz zu. Hinzu kommt die bar. Das gilt nicht nur für die in- unbestritten notwendige Erhal- ternationale Ebene, sondern auch tung der ökologischen Funktions- für die strategische Anwendung fähigkeit der Gewässer und was- ihrer Erkenntnisse. Im Kern der serabhängigen Ökosysteme, wie Auenstrategie geht es um fach- auch der „Dienstleistungen“ die und sektorenübergreifende Ko- sie erbringen. So geben verschie- operation und um Partizipation dene europäische Richtlinien die (bzw. Information): Wissens- und Erhaltung oder Erreichung eines Systemmanagement, interdiszip- günstigen Erhaltungszustands für linäre Planung, Bürgerbeteiligung die Gewässer sowie bestimmter und sachorientierte Vermittlung naturnaher Lebensräume und Ar- bzw. Bildung sind die Schlagwör- ten vor. ter dazu. Letztlich ist es ein Pro- Die nationale und europäische zess, der tatsächlich schon im Biodiversitätsstrategie wiederum Gange ist. steht in Kontext zu einem demge- Als Grundlage für die dringend ! Stremtalwiese Foto: Manfred Fiala genüber anhaltenden Verlust von notwendige Nationale Auenstrate- Tier- und Pflanzenarten und ihrer gie wurden gemeinsam mit Natur- Bedeutung sowie über eine nicht Lebensräume. Letztendlich verän- schutz und Wasserbau-Vertretern unbeschränkt verfügbare Land- dert sich unser aller Lebensraum. von Bund und Ländern Ziele und schaftsressource vermittelt wer- Vom Anspruch der Bewahrung Maßnahmen zu fünf strategischen den. Hierzu bedarf es innovativer einer umfassenden Lebensquali- Schwerpunkten definiert: Konzepte, die alle Gesellschafts- tät her ist dies gesamtheitlich zu " Schützen und sichern: Auf- teile – Besitzer, Nutzer und Betrof- verstehen und zu bewerten. grund des signifikanten Rück- fene – einbeziehen muss. gangs und der zahlreichen Beein- " Auen ohne Grenzen: Beson- " Überblick mittels Aueninventar trächtigungen der Auen müssen ders im europäischen Kontext ha- Mit dem Aueninventar wurde die bestehenden Auen erhalten ben die Grenzflüsse und ihre Auen versucht, einen repräsentativen, und nachhaltig entwickelt werden. eine herausragende Bedeutung bundesweiten Überblick zu schaf- " Verbessern und erweitern: und sollten gemeinsam partner- fen. Dabei zeigt sich, dass nicht Veränderte bzw. beeinträchtigte schaftlich geschützt und bewirt- nur der Raum, den intakte Auen Auenstandorte müssen verbes- schaftet werden. heute einnehmen, geringer gewor- sert werden, insbesondere ihre Dr. Werner LAZOWSKI den ist, sondern auch, im über- hydromorphologischen Rahmen- Mag. Christine PÜHRINGER tragenen Sinn, der Raum in dem bedingungen. Das Restaurie- Autoren sie liegen. Anders ausgedrückt: rungspotenzial für Auen soll In den intensiv genutzten Tallagen erhoben und Zielsetzungen für und den urban-wirtschaftlichen eine langfristige Entwicklung und Gunstlagen im Flachland ist der Erweiterung intakter Aulebensräu- "#Dr. Werner Druck auf grüne Infrastrukturen me erarbeitet werden. Lazowski; und ökologische Ausgleichsflä- " Nachhaltig nutzen und Gefähr- Technisches chen hoch und die Möglichkeiten, dungen minimieren: Die Nutzung Büro f. Ökologie solche wiederherzustellen bzw. zu von Auen muss in einer nachhal- werner.lazowski entwickeln sehr eingeschränkt. tigen Weise erfolgen und deren @chello.at Zum Zweiten ist über weite komplexes Wirkungsgefüge be- Strecken eine ökologische Ent- rücksichtigen. Insbesondere der "#Mag. Christine koppelung zwischen den Fließ- Nutzungsdruck und die Flächen- Pühringer; gewässern und ihrem Umland inanspruchnahme müssen deut- Studium der festzustellen. Viele Auen können lich reduziert werden. Hochwas- Biologie und nicht mehr regelmäßig überflutet sergefahren ist Hand in Hand mit Ökologie an der werden, häufig aufgrund begra- einem adäquaten Auenmanage- Uni Wien; seit digter und sich eintiefender Fluss- ment zu begegnen. 1998 beim Na- betten bzw. denaturierter Gerinne. " Kennen und wertschätzen: turschutzbund Dazu kommen Absenkungen der Die Wahrnehmung der Auen, ihrer Österreich, Grundwasserkörper oder gestau- Schönheit und Vielfalt muss geför- Koordination te sowie weitgehend abgedichte- dert, das Wissen über ihre Öko- von internationalen und nationalen te Oberflächenwasserkörper. systemleistungen und biologische Kampagnen und Projekten 7 N+U
thema: wasser Brunnen und Quellen als Versorgungsressourcen Österreich ist in der glücklichen Lage, 100 % seines Trink- tät des Grundwassers von großer wassers aus Grundwasservorkommen zu decken. Diese Bedeutung. Porige Böden wirken teilen sich in zirka 50 % Porengrundwässer (Grundwässer als Filter für das Grundwasser, das nach einer gewissen Aufent- in den Sanden und Kiesen der Tal- und Beckenfüllungen), haltsdauer bakteriologisch ein- sowie rund 50 % Quellwässer (Karst- und Kluftgrundwäs- wandfrei, klar und kühl wird, da ser in den alpinen Bereichen) auf. es die Temperatur des Bodens annimmt. Der natürliche Bodenfil- Während in vielen europäi- Oberflächenwasser, gelangt es in ter kann einsickernde Wässer, die schen Staaten sauberes Trink- den Grundwasserkörper. Dieser mit abbaubaren Verunreinigungen wasser nur nach teuren und ist, bedingt durch die unterschied- belastet sind, nach Durchfließen aufwendigen Aufbereitungspro- lichen geologischen Schichten, entsprechender Strecken und zessen zur Verfügung steht, wird ebenso vielfältig wie die Land- nach Ablauf einer entsprechen- das in Österreich verwendete schaften, die wir von der Erd- den Zeit (Verweildauer) reinigen. Grund- und Quellwasser zumeist oberfläche kennen. Die Poren und Ausschlaggebend für das Maß nur durch die natürliche Filtration Hohlräume zwischen Sand und der Reinigung sind die Art des des Bodens gereinigt. Um die vor- Kies leiten das Grundwasser wei- Bodens, die Fließstrecke und die handenen Grundwasservorkom- ter, da sie wasserdurchlässig sind. Verweildauer. men nutzen zu können, benötigt Trifft das Wasser hingegen auf Im Bereich von wasserun- man Brunnenbauwerke für die Materialien wie Ton, Mergel oder durchlässigen Schichten tritt ein Fassung von Porengrundwässern Fels, wird es gestaut oder umge- Teil des Wassers als Quellwasser und Quellfassungen für die Fas- leitet. Ein Labyrinth an Wasser- wieder an die Oberfläche. An an- sung von Quellwässern. rückhaltungen, Wasserführungen deren Stellen findet es „Fenster“ und Wasserverteilungen entsteht. in der undurchlässigen Schicht, " Unterirdische Dieser unterirdische Wasserstrom durch die es in größere Tiefen Wasser(lebens)räume ist – verursacht durch Schwerkraft vordringt. Unter einer Quelle ver- Grundwasser ist Wasser, das und Reibungskräfte – ständig in steht man die räumlich begrenz- sich in zusammenhängenden, Bewegung. te, natürliche Austrittsstelle von unterirdischen Hohlräumen sam- Die unterschiedlichen Ge- unterirdischem Wasser. Im Ein- melt. Versickert Niederschlag oder steinsschichten sind für die Quali- zugsgebiet – das Gebiet oberhalb der Quelle – versickert das Nie- derschlagswasser und fließt der Quelle zu. Die Qualität des Quell- wassers und das Maß der Schüt- tung (= mögliche Fördermenge) werden von der Größe und dem geologischen Aufbau des Ein- zugsgebiets mitbestimmt. Besondere Bedeutung für die Wasserversorgung kommt den zu- meist in größeren Tiefen vorkom- menden (oft auch viele hunderte Meter), durch dichte Deckschich- ten gut geschützten Tiefengrund- wässern zu. Weltweit werden Tie- fengrundwasservorkommen für Zwecke der Trinkwasserversor- gung, der Mineralwassergewin- nung, für balneologische Zwecke (Heil- und Thermalwässer), wie ! Brunnen des WLV Nördliches Burgenland Foto: WLV auch für die Energiegewinnung N+U 8
iLiÃÀBÕi genutzt. Gleichzeitig sind Tiefen- grundwässer nur in begrenzter Menge verfügbar und aufgrund des durch weitgehend dichte Deckschichten und lange Verweil- zeiten (oft mehrere tausend Jahre) gegebenen natürlichen Schutzes als wasserwirtschaftlich beson- ders wertvoll einzustufen. Die vor- rangige Nutzung stellt zweifellos die Trinkwasserversorgung, und hier besonders die Trinkwasser- notversorgung dar. Der Atomunfall in Tschernobyl hat eindrucksvoll die Wichtigkeit dieser Ressourcen, die vor aktu- ellen Verunreinigungen und Kata- strophen gut geschützt sind, vor Augen geführt. ! Historischer Quellstein der Quelle in Winden Foto: WLV Karstgrundwässer, die zumeist in Form von Quellen zu Tage tre- ten, stellen eine maßgebliche sich auf oberflächennahe Brunnen der Vertikalfilterbrunnen sind die Ressource – zirka 50 % der ös- in den quartären (eiszeitlichen) Vertikalfilterrohre, die bei grö- terreichischen Trinkwasserver- Schotterkörpern, Tiefbrunnenan- ßeren Brunnenanlagen zumeist sorgung, da Kluftgrundwässer lagen (erschließen tiefergelegene als sogenannte Wickeldrahtfilter von insgesamt eher geringer tertiäre Aquifere) sowie zu einem ausgebildet sind, sowie die sich Bedeutung sind – dar. Aufgrund geringeren Teil Quellfassungen zwischen den Filterrohren und des Auftretens in verkarsteten auf. Die bedeutendste Quellfas- der Bohrlochwand befindliche Kalkgebirgsbereichen mit oft nur sung im nördlichen Burgenland Schicht aus Filterkies. Die Tie- geringer oder fehlender Boden- stellt die Karstquelle in Winden fe der Grundwasservorkommen, bedeckung und zumeist hohen mit einer Quellschüttung von rund die durch Vertikalfilterbrunnen Fließgeschwindigkeiten in den 25 l/s dar. Sie befindet sich im erschlossen werden, reicht im Hohlräumen und Spalten ergibt Kalkgestein des Leithagebirges. Bereich des WLV Nördliches Bur- sich ein hohes Gefährdungspo- Bei den Brunnenfassungen genland von 8 bis 150 Meter. tenzial, vor allem hinsichtlich bak- werden im Wesentlichen zwei Abschließend ist festzuhalten, teriologischer Verunreinigungen. Arten, nämlich Horizontalfilter- dass bei den Wassererschließun- Ein herausragendes Beispiel für brunnen und Vertikalfilterbrunnen gen möglichst ein guter Mix an die Bedeutung der Karstgrund- unterschieden. Bei den Horizon- Ressourcen zu wählen ist, der so- wässer stellen die erste und zwei- talfilterbrunnen werden große wohl oberflächennahe wie auch te Wiener Hochquellenleitung dar, senkrechte Sammelschächte mit tiefergelegene Grundwässer be- die vollständig von Karstgrund- Durchmessern von etwa 3 – 5 Me- inhaltet und sich möglichst über wässern gespeist werden. tern bis in die gewünschte Tiefe das gesamte Versorgungsgebiet abgeteuft und dann horizontal mit- verteilt, um eine größtmögliche " 45 Brunnen und Quellen tels hydraulischer Pressen Filter- Versorgungssicherheit auch bei Beim Wasserleitungsverband rohre mit bis zu 35 Metern Länge längeren Trockenperioden und Nördliches Burgenland werden strahlenförmig in die wasserfüh- Katastrophen zu gewährleisten. derzeit 45 Brunnen und Quellen renden Sand- und Kiesschichten für die Wasserversorgung ge- vorgetrieben. Durch diese Brun- DI Dr. Helmut HERLICSKA nutzt, wobei sich die wichtigsten nenanlagen sind bei günstigen Autor Brunnenanlagen im Randbereich hydrogeologischen Verhältnissen der Mitterndorfer Senke, dem vergleichsweise große Wasser- größten Grundwasservorkommen entnahmen bei geringen Wasser- Mitteleuropas befinden. Von maß- spiegelabsenkungen möglich. geblicher Bedeutung sind hierbei Die Vertikalfilterbrunnen sind die beiden Horizontalfilterbrun- die gebräuchlichsten Brunnen- "#Technischer nenanlagen in Neudörfl, die Kon- anlagen für die Erschließung von Betriebsleiter sensmengen (Maß für die bewil- Grundwässern. Diese Brunnen des Wasserlei- ligte Wasserentnahme) von 400 l/s werden im Bereich der Was- tungsverbands und 200 l/s aufweisen. Die ande- serversorgung als Bohrbrun- Nördliches ren Wassererschließungen teilen nen errichtet. Hauptmerkmale Burgenland 9 N+U
thema: wasser Begleitvegetation pflegen Pflege von Begleitvegetation: Naturnah und technisch korrekt? Ein neues Handbuch gibt Empfehlungen und Tipps für Landesstellen, Gemeinden, Landwirte und alle, die Pflege- maßnahmen durchführen. Die Begleitvegetation an Bä- chen und Flüssen, an Wegen und Straßen, aber auch Feldgehölze und Raine, Streuobst- und Kopf- bäume sind wichtige Lebensräu- me für viele Pflanzen- und Tierar- ten. Die Pflege dieser Strukturen steht im Spannungsfeld zwischen technischen und ökologischen Funktionen – mit unterschied- lichen Interessen von Straßen- erhaltern und Naturschutz, Wasserbau und Landwirtschaft, Gemeinden und Privatpersonen. ! Der Krautstreifen direkt am Gewässer bleibt länger stehen und wird erst Alle Beteiligten sind sich einig, beim zweiten Durchgang gemäht bzw. gemulcht. Foto: Christian Ebenbauer dass diese Landschaftselemente eine Pflege brauchen. Jedoch bei zweiten „Pflegedurchgang“ bear- nahmen an Gewässern. Bei der der praktischen Umsetzung – wie beitet. Anbotseinholung bzw. Auftrags- und wann pflegen? – werden die vergabe muss auf die Einhaltung unterschiedlichen Zielsetzungen " Beispiel 2: Gehölzpflege an der „Richtlinien zur Pflege von deutlich. Gewässern Bachbegleit- und Ufervegetati- Das nun vorliegende Hand- Ziel der Gehölzpflege ist die on“ sowie auf eine fachgerechte buch beleuchtet diese Fragestel- Sicherstellung der Abflusskapa- Pflege Wert gelegt werden. Die lungen aus verschiedenen Per- zität, aber auch die Erhaltung der Pflege muss im Vordergrund spektiven und zeigt Ansätze auf, ökologischen Funktionsfähigkeit. stehen, nicht z. B. die maximale wie unterschiedliche Interessen In diesem Sinne werden in den Holzausbeute! „unter einen Hut“ gebracht wer- Abflussquerschnitt hineinwach- den können. Im Folgenden einige sende Bäume entfernt, insgesamt " Beispiel 3: Pflege am Beispiele dazu. müssen jedoch mindestens ein Straßenrand Drittel der Bäume sowie die Sträu- Weg- und Straßenränder sowie " Beispiel 1: Pflege von Wiesen cher unbeschädigt belassen wer- mit ihnen verbundene Böschun- und anderen krautigen Bestän- den. Dadurch wird eine Beschat- gen und Gräben sind bedeuten- den an regulierten Gewässern tung des Bachbetts gewährleistet, de Lebens- und Rückzugsräume Das Gewässernetz im Burgen- die einen positiven Einfluss auf die für viele Tier- und Pflanzenarten. land weist eine Länge von rund Wasserqualität hat. Farbenprächtige, blühende Weg- 3.500 km auf. Davon sind zirka Gerade bei der Gehölzpflege 1.000 km Regulierungsstrecken. spielen auch die Gemeinden eine ! unten: Beispiel für eine passende An diesen regulierten Abschnitten wichtige Rolle: Gemeinden sind Ufergehölzpflege werden aus Kostengründen krau- oft Auftraggeber für Pflegemaß- Foto: Gerhard Gebhardt tige Bestände meist gemulcht, aus ökologischer Sicht werden eine Mahd und die Abfuhr des Mähguts angestrebt. Ein Kompromiss, der ökologi- sche Verbesserungen bringt und trotzdem Pflegekosten spart: Bei der ersten Pflege wird ein bis zu 2 m breiter Streifen an der Was- serlinie belassen und dient so als Rückzugsraum für viele Tierarten. Dieser Streifen wird erst beim N + U 10
projekt: sonstige maßnahmen / eler ränder erfreuen den Menschen und sprechen sein ästhetisches Empfinden an. Gleichzeitig sind Bankette, Straßengräben und Böschungen Teile von Bauwer- ken, erfüllen als solche techni- sche Funktionen und sind auch entsprechend instand zu halten. Leitpflöcke, Kreuzungen und Sichtbeziehungen müssen aus Sicherheitsgründen frei gehalten werden. Eine gute Möglichkeit, ökolo- gische und sicherheitstechnische Aspekte in der Pflege zu berück- sichtigen, ist die Unterscheidung in einen intensiven und einen ex- tensiven Pflegebereich (siehe Foto rechts). Auch das Bodensubstrat hat ! Der Extensivbereich (zwischen linker und mittlerer Linie) ist ein Spielraum einen großen Einfluss auf die für blüten- und bienenfreundliche Pflege. Dieser Streifen sollte nur 1 – 2 mal Vegetation und den erforderli- pro Jahr gepflegt werden, das erste (einzige?) Mal im Juli, das Schnittgut chen Pflegeaufwand. Der Einbau sollte möglichst abgeräumt werden. Im Intensivbereich (zwischen mittlerer humusarmer, kiesiger Substrate und rechter Linie) hat hingegen die Verkehrssicherheit Vorrang. auf Banketten und Böschungen Foto: Gerhard Schlögl anstatt humusreicher Erden bringt mehrere Vorteile: gen (weniger Gräser) wird diese Informationen und Pflege-Tipps " Die Pflanzen bilden auf mageren positive Wirkung verstärkt. sind auch die Kontaktdaten der Böden ein größeres Wurzelsystem Weitere Beispiele für Praxis- relevanten Stellen im Handbuch aus, dies führt zu einer höheren Tipps aus dem Handbuch: enthalten. Dieses steht im In- Stabilität von Böschungen. UÊ *yi}iÊ ÛÊ i`}i âiÊ Õ`Ê ternet unter www.burgenland.at " Gleichzeitig ist auf humusarmen Windschutzgürtel (Bürgerservicestellen$Umwelt- Böden der Aufwuchs geringer, da- UÊ ÃÌi ÌviÀÕ}Ê LiÊ -ÌÀ>~i- anwalt) zum Download bereit durch sind weniger Pflegedurch- bäumen und kann bei der Landesumwelt- gänge erforderlich und die Kosten UÊ-V i`iÊÛÊ«vLBÕi anwaltschaft Burgenland ange- für die Pflege können reduziert UÊ >~> iÊ LiÊ >ÃÌ>iÀ- fordert werden: T 057 600 2192, werden. denkrebs F 057 600/2193 umweltanwalt. " Auf humusarmen Substraten UÊ 1}>}Ê ÌÊ i« ÞÌi]Ê ÜiÊ burgenland@bgld.gv.at wachsen eher blütenreiche Pflan- z. B. Stauden-Knöterich, Drüsiges zen in einer höheren Artenvielfalt. Springkraut, Ragweed und Kana- DI M.A. Gerhard SCHLÖGL Dies ist aus Sicht des Naturschut- dische Goldrute Autor zes erwünscht! Durch die Aussaat Das Handbuch wurde von der kräuterreicher Saatgutmischun- Landesumweltanwaltschaft initi- iert und in enger Abstimmung mit ! unten v. l.: DI Gerald Gebhardt, Landesstellen und Organisationen Mag. Hermann Frühstück, LR An- aus den Bereichen Naturschutz, dreas Liegenfeld, Dr. Klaus Micha- Straßenbau, Wasserbau, Land- lek und Handbuch-Autor DI Gerhard wirtschaft, Jagd und Gemeinde- Schlögl Foto: BLMS vertretern erarbeitet. Neben vielen 11 N + U
Ì i>\ÊÜ>ÃÃiÀÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊ Hochwasservorsorge mit Überschwemmungsbecken Im Burgenland wurde vom Naturschutzbund in Kooperati- on mit dem Wasserbau von 2003 bis 2006 der Bestand aller natürlichen Hochwasserrückhaltebecken erhoben und ihr ökologischer Zustand untersucht. Hochwasserereignisse sind Hochwasserschutz-Einrichtungen seit jeher mit unserer Siedlungsge- zu erheben, zusammenzufassen schichte verbunden. Zur sinnvol- und auch erstmals unter ökologi- len Hochwasservorsorge gegen schen Gesichtspunkten zu doku- allzu dramatische Auswirkungen mentieren bzw. Managementpläne gehören sowohl Überschwem- zu erstellen. Das Augenmerk wur- mungszonen wie auch der Bau de nicht nur auf die technischen von Rückhaltebecken. Retenti- Voraussetzungen gerichtet, son- onsbecken oder -flächen, ob na- dern auch auf die immens wich- türlich entstanden oder künstlich tigen Aspekte des Naturschutzes, angelegt, schützen bei Hochwas- um ökologische Verbesserungen ser die Gemeinden und gewähr- vornehmen zu können. leisten, dass das Wasser langsam abfließt. Ein dichtes Netz natürli- " Rückhaltebecken als cher Flächen überzieht bereits das Lebensraum Burgenland. Einige Becken sind Jedes Rückhaltebecken ist derartig groß dimensioniert, dass ein eigener, charakteristischer auch seltene hydrologische Ereig- Lebensraum: Der Bewuchs, die nisse wie Jahrhundert-Hochwäs- Beckengröße und -tiefe sind un- heute oftmals eine Lücke in einer ser aufgefangen und der Schaden terschiedlich, ebenso die Umwelt- weitgehend ausgeräumten, eintö- für die Ortschaften begrenzt wer- faktoren, wie Seehöhe, Klimazone nigen Kulturlandschaft und haben den kann. oder Untergrund. Das Spektrum sich zu unverzichtbaren, natur- Vom Naturschutzbund initi- reicht von Trockenrasenelemen- räumlichen Elementen entwickelt. iert, haben es sich Politik und ten auf exponierten Beckenrän- Sie verbinden weit auseinander Verwaltung des Burgenlands be- dern bis hin zum Feuchtlebens- liegende Habitate miteinander reits 2003 zum Ziel gesetzt, diese raum im Becken selbst. Sie füllen und ermöglichen einen geneti- schen Austausch. Der naturschutzfachliche Wert der etwa 150 Rückhaltebecken des Burgenlands ist sehr unter- schiedlich: Einige zeigen eine hohe Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren, die auch in der Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie der EU angeführt sind. Andere erfüllen diese Bedingungen nicht, bieten aber ein hohes Potenzial für ver- bessernde Maßnahmen. Studien zeigen, dass durch eine geschick- te Renaturierung von künstlichen Gewässern das ökologische Ge- füge und die Artenvielfalt ent- scheidend verbessert und der Arbeitsaufwand für Pflege und Beckenerhaltung minimiert wer- ! Rückhaltebecken bei Zurndorf und Antau (rechts) Fotos: Naturschutzbund Bgld. den können: Mit standortgerech- N + U 12
ÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊiLiÃÀBÕi ten Gehölzen, Verlandungszonen und einer guten Gliederung der Flächen ausgestattet, profitieren Geld für Nationalpark sowohl die Natur als auch der Der Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel – einer der wichtigsten Mensch. „Wasserlebensräume“ Österreichs – erhält vom Land Burgenland rund Im Rahmen der Studie wur- 1,3 Mio. Euro für den gesamten Personalaufwand und über 1,4 Mio. den ökologische Parameter des Euro für die Sicherung der Grundflächen. Dieser Betrag wird vom Bund „Lebensraums Rückhaltebecken“ aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung verdoppelt. Der grenz- überschreitende Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel umfasst auf burgenländischer Seite schutzwürdige Biotopflächen im Ausmaß von rund 9.700 ha. Mehr als 700.000 Besucher bewegen sich jährlich in den zugänglichen Bewahrungszonen. ”Das zeigt, dass der Natur- und Ökotourismus im Gästetrend liegt und für den Ganzjahrestourismus immer mehr Bedeutung gewinnt“, betont die zuständige Tourismus- landesrätin, Michaela Resetar. Mit diesen Geldern von Land und Bund leistet die Nationalpark- gesellschaft an die Grundeigentümer Pacht und Entschädigungszah- lungen. Von den rund 9.700 ha Grundflächen sind 50 % Naturzone, in der die Natur sich selbst überlassen wird und Besucher keinen Zutritt haben. Der für die Öffentlichkeit zugängliche Teil des Nationalparks umfasst die Zitzmannsdorfer Wiesen, Illmitz-Hölle, Sandeck-Neudegg, Lange Lacke-Apetlon und Hansag-Waasen. Zu allen Jahreszeiten gibt es unvergessliche Naturerlebnisse. Rund 320 Vogelarten sind übers Jahr im Nationalpark beheimatet oder Wintergäste. " Naturtourismus bringt regionale Wertschöpfung „Die Schutzgebiete fördern nicht nur die lokale und regionale Wirt- schaft, sondern geben vielen Gemeinden eine touristische Perspek- tive, weil viele Naturschätze und Sehenswürdigkeiten, aber auch die schon vorhandene touristische Infrastruktur mit der Gastronomie und kleinen Beherbergungsbetrieben besser vernetzt und damit von unse- ren Gästen besser genutzt werden können“, so Resetar. und der dort lebenden Pflan- Für nahezu 60 % aller im Burgenland touristisch nächtigenden Gäs- zen- und Tierwelt ermittelt, be- te sind das Naturerlebnis und die intakte Landschaft ein Grund, um im wertet und digital verarbeitet. Burgenland Urlaub zu machen. „Mit dem Nationalpark Neusiedlersee Mit den gewonnenen Daten und – Seewinkel, den sechs Naturparken und den 16 Natura 2000-Gebie- dem Bildmaterial können detail- ten hat das Burgenland die besten Voraussetzungen für einen Urlaub lierte Managementpläne erstellt im Einklang mit der Natur“, zeigt sich die Tourismuslandesrätin erfreut. und von der Wasserbauabtei- lung umgesetzt werden. Es bietet sich weiters an, die „künstlichen Feuchtgebiete“ ökologisch zu verbessern und die Retentionsflä- chen mit dem Umland zu vernet- zen. Die Ergebnisse, die ein Pro- jektteam des Naturschutzbundes Burgenland im Auftrag der Abtei- lung 9 – Wasser- und Abfallwirt- schaft des Amtes der Burgenlän- dischen Landesregierung in allen Bezirken des Nord-, Mittel- und Südburgenlands zusammengetra- gen hat, ist auch als Studie beim Naturschutzbund Burgenland burgenland@naturschutzbund.at erhältlich. Ingrid HAGENSTEIN Mag. Dr. Klaus MICHALEK Autoren ! v.l.: Michaela Resetar, Kurt Kirchberger, Alois Lang (beide Nationalpark) 13 N + U
sonstige maßnahmen Niedermoore & Feuchtgrünland Revitalisierung von Niedermooren und Feuchtgrünland im Südburgenland: Das zweijährige Leader-Projekt konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden. Seit Jänner 2013 arbeitete und Trinkwasserschutz, Burgenland (Ried Langwiesen) ein Team des burgenländischen " die Einbindung der lokalen Be- und Tobaj KG Punitz (Haselgra- Naturschutzbunds, der auch als völkerung in Naturschutzbelange ben Ried Ochsenhalt), Tobaj KG Projektträger fungierte, an der und eine damit verbundene öko- Punitz (Limbachtal Ried Langwie- Revitalisierung von hochgradig logische Bewusstseinsschaffung sen), St. Martin an der Raab KG gefährdeten Lebensräumen der sowie Welten (Ried Lange Winkel). Niedermoore und Feuchtwiesen " die Flächenbereitstellung für auf im Südburgenland. Grünland spezialisierte landwirt- " Drei Schwerpunktbereiche Feuchtgebiete, insbesondere schaftliche Betriebe Im Laufe der zwei Projektjah- Feuchtwiesen, stellen im Süd- re wurde an drei Schwerpunkt- burgenland einen typischen und " In Nutzung genommen bereichen gearbeitet. Im ersten gleichsam prägenden Lebens- In den Bezirken Oberwart, Teil wurden in Frage kommende, raum dar, der in den letzten Jahr- Güssing und Jennersdorf wur- wertvolle Flächen ausgewählt. Die zehnten vor allem durch den land- den verbrachte Bachkratzdistel- notwendigen Informationen konn- wirtschaftlichen Strukturwandel Feuchtwiesen, Niedermoore, ten einerseits aus der Feucht- stark zurückgedrängt wurde. Pfeifengraswiesen und sekundäre gebietsinventarisierung des Na- Die Ziele des Projekts waren: Seggenriede wieder in Nutzung turschutzbunds Burgenland und " die Bewahrung des lokaltypi- genommen. Die betroffenen Flä- andererseits aus dem Erfahrungs- schen Landschaftsbilds für Nah- chen liegen in den Gemeinden schatz von lokalen ExpertInnen erholung und Tourismus, Großmürbisch (Hausergraben gewonnen werden. " die Sicherung der Artenvielfalt, Ried St. Emmerich Wiesen), In- Bei Begehungen der Projekt- " der Erhalt von Landschaftsele- zenhof (Hausergraben Ried Gar- gebiete wurden vegetationskund- menten als wichtiger Beitrag für tenwiesen), Kemeten (Steinbrückl liche und zoologische Grundla- den Kulturlandschaftsschutz, Ried Steinbach), Neustift bei gendaten erhoben und in Folge " die Wiedergewinnung der auch Güssing (Ried Mürbischwiesen), ein Pflegekonzept erstellt. Dieses für die menschliche Infrastruktur Mariasdorf KG Grodnau (Ried umfasste sowohl die naturschutz- sehr wichtigen Funktionen dieser Geißleiten), Markt Allhau (Ried fachliche Erstpflege der Flächen Lebensräume wie Hochwasser- Untere Hutweide), St. Michael im als auch ihre weitere Nutzung durch zumeist neu gewonnene Bewirtschafterinnen und Bewirt- schafter. Insgesamt wurden bei den zoologischen Kartierungen 48 Tagfalterarten mit 547 Individu- en registriert. Die am häufigsten festgestellten Arten waren: Gro- ßes Ochsenauge, Wachtelweizen- Scheckenfalter, Senf-Weißlinge (Artenpaar Leptidea sinapis/juver- nica), Rotbraunes Wiesenvögel- chen, Landkärtchen, Grünader- Weißling, Schwarzer Apollofalter und Kleines Wiesenvögelchen. 18 Arten wurden überhaupt nur in ei- nem einzigen Exemplar beobach- tet, darunter acht Arten der Roten Listen. Zusätzlich wurden zehn Libellenarten registriert, die in zu- mindest einer der beiden Roten ! Feuchtwiese mit Bachkratzdiestel und Sibirischer Schwertlilie Listen (Burgenland, Österreich) N + U 14
leader als gefährdet (vulnerable) oder stark gefährdet (endangered) ver- zeichnet sind. Mit Ausnahme des Schwarzen Apollofalters, von dem in Summe 21 Individuen gezählt wurden, konnten alle anderen ge- fährdeten Arten nur in einzelnen oder gar nur in einem Exemplar beobachtet werden. " Hauptteil Pflegemaßnahmen Der Hauptteil des Projekts umfasste die Organisation und Durchführung der Pflegemaßnah- men in den betreffenden Gebie- ten. Hierbei wurde großer Wert auf die Erhaltung landschaftsprä- gender Elemente, wie Gruppen von Asch-Weiden (Salix cinerea), Schledorn-Gebüsche (Prunus spi- nosa) sowie einzelne Weißdorne (Crataegus monogyna), Holz-Bir- ! Pfeifengraswiese mit Lungen-Enzian nen (Pyrus pyraster) und Stiel-Ei- chen (Quercus robur) etc., gelegt. Die Kontaktaufnahme mit allen Die Flächen wurden für eine – Limbachtal, wo eine fast zusam- Interessensgruppen war im Vor- nachfolgende Bewirtschaftung menhängende Fläche von 8,2 ha feld der Pflegemaßnahmen ein vorbereitet und mit entsprechen- gewonnen werden konnte. erster wichtiger Schritt. In vielen der Nutzungsempfehlung vom persönlichen Gesprächen und in jeweiligen Bewirtschafter in das " Erstellung einer Broschüre einem Informationsblatt wurden ÖPUL-Programm (Österreichi- Den letzten Schritt des hier die naturschutzfachliche Bedeu- sches Programm für umwelt- vorgestellten Projekts bildete die tung der jeweiligen Gebiete erläu- gerechte Landwirtschaft) auf- Erstellung einer Broschüre. Diese tert und Partner gesucht. genommen. Wesentlich für eine stellt die Projektgebiete und die Die Durchführung der Erst- nachhaltige Wirkung des durch- jeweils durchgeführten Pflege- pflegemaßnahmen erfolgte in Zu- geführten Projekts ist die Bewirt- maßnahmen mit Text, Bildern und sammenarbeit mit einem erfah- schaftung über lange Zeiträume. Karten anschaulich dar und soll renen Landschaftspfleger. Diese Insgesamt wurden im Zuge die Öffentlichkeit für diese wertvol- umfassten die Entfernung von des Projekts 21,12 ha natur- len, aber besonders gefährdeten Gebüschen, das Mulchen von schutzfachlich wertvolle Flächen Naturlebensräume des Bur- Gehölzstöcken, Häckseln von durch Erstpflegemaßnahmen wie genlands sensibilisieren. Die Hochstauden, wie Goldrute oder Entbuschung revitalisiert. Her- Broschüre ist kostenlos beim Brennessel, sowie Pflegemahden. vorzuheben ist das Gebiet Punitz Naturschutzbund Burgenland er- hältlich: T 0664 84530 -47 oder -48, burgenland@naturschutzbund.at und steht auf der Homepage www. naturschutzbund-burgenland.at zum Download bereit. Das Projektteam möchte noch erwähnen, dass die Zusammenar- beit und Kommunikation mit allen Beteiligten vor Ort sehr gut und angenehm funktioniert hat. Dafür möchten wir uns herzlich bedan- ken. DI Stefan WEISS Autor DI Dr. Helmut HÖTTINGER Co-Autor ! Schwarzer Apollo Foto: Helmut Höttinger 15 N + U
Sie können auch lesen