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Neurodegenerative Erkrankungen – highlighted Die neurodegenerativen Erkrankungen in Impulskontrollstörung unter einer Verlauf der Neurologie haben in den vergangenen Bei guter Verträglichkeit wurde Pramipexol bei Therapie mit Dopaminagonisten Progredienz der Symptome über einen Zeitraum Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Anamnese von drei Jahren auf 3,15 mg/d erhöht und zu- Neben erweiterten Möglichkeiten der Dia- Bei einem 49-jährigen Informatiker trat initial dem um den MAO-Hemmer Rasagilin 1 mg/d gnostik und Therapie spielt dabei auch die eine langsam progrediente Koordinationsstörung ergänzt, bei weiter guter Verträglichkeit. Ein Jahr demografische Entwicklung eine wichtige sowie ein intermittierender Ruhetremor der lin- nach der letzten Dosiserhöhung berichtete die Rolle, denn bei vielen dieser Erkrankungen ken Hand auf. Klinisch-neurologisch zeigte sich Ehefrau auf Nachfrage, dass der Patient ver- steigt die Häufigkeit mit zunehmendem Al- zudem eine linksbetonte Verlangsamung der mehrt esse und am PC stundenlang erotische ter deutlich. Eine frühzeitige differenzierte Willkürmotorik (Bradykinese), und ein diskret Webseiten besuche. Unter der Annahme einer Diagnosestellung und eine kontinuierliche erhöhter Muskeltonus im Sinne eines Rigors. Eine Impulskontrollstörung wurde Pramipexol sofort Schädel-MRT war altersentsprechend regelrecht abgesetzt und auf eine Monotherapie mit Le- fachneurologische Behandlung sind zur (Abbildung 1). Aufgrund des guten Anspre- vodopa (bis 1.000 mg/d) umgestellt. Darunter Optimierung der Therapie essenziell. chens der Symptomatik auf eine vorübergehen- war die Symptomatik rasch regredient, aller- de B ehandlung mit Levodopa (300 mg/d) wurde dings klagte der Patient nun über Affektlabilität Die nachfolgend dargestellten drei sodann ein idiopathisches Parkinson-Syndrom und depressive Stimmung. Zudem traten nun F älle umfassen die neurodegenerativen (IPS) vom Äquivalenztyp diagnostiziert und der trotz fünf bis sechs Einnahmezeitpunkte von Erkrankungsgruppen Bewegungsstörun- Patient mit dem Dopaminagonisten Pramipexol Levodopa vermehrt Fluktuationen der Beweg- (Initialdosis 0,52 mg/d) behandelt. Eine ergän- lichkeit, insbesondere mit starken Off-Phasen gen (idiopathisches Parkinsonsyndrom), zende zerebrale Dopamintransporter-Szintigrafie auf. Es erfolgte eine zusätzliche antidepressive Demenzen (Demenz vom Alzheimer-Typ) (DAT-SCAN) (Abbildung 1) zeigte eine reduzier- Behandlung mit Venlafaxin (150 mg/d). Nach und Motoneuronerkrankungen (amyo- te Dopamintransporterdichte zuungunsten des vier Monaten wurde niedrigdosiert wieder ein trophe Lateralsklerose), und werden als rechten Putamens, und stützte damit die klini- Dopaminagonist (Rotigotin t.d. 4 mg/d) er- praktische Beispiele vorgestellt. sche Diagnose. gänzt, außerdem wurde mit dem Patienten die 584 Bayerisches Ärzteblatt 12/2021
Titelthema Dr. Ohnmar Hsam Privatdozent Dr. Zacharias Kohl Therapieoption einer „Tiefen Hirnstimulation“ Bei jüngeren Patienten (< 70 Jahre) werden d abei sche Symptome wie Impulskontrollstörungen, (THS) erstmals besprochen. neben einem MAO-B-Hemmer bevorzugt die Halluzinationen oder ein dopaminerges Dysre- nicht-ergolinen Dopaminagonisten Pramipexol, gulationssyndrom. Impulskontrollstörungen sind Beschreibung Ropinirol, Rotigotin oder Pirepidil verwendet. Da in der klinischen Praxis immer noch unterdiag- Dieser Fall beschreibt die hochrelevante Neben- Dopaminagonisten auch an periphere Dopamin nostiziert, deren Erkennen jedoch hochrelevant. wirkung einer Impulskontrollstörung bei einem rezeptoren binden, können darunter periphere Ne- Zu den typischen Impulskontrollstörungen bei IPS unter Dopaminagonisten-Behandlung. In der benwirkungen wie Knöchelödeme, orthostatische IPS-Patienten gehört neben pathologischem Initialtherapie des IPS werden MAO-B-Hemmer, Beschwerden und Übelkeit auftreten. Außerdem Spielen, exzessives Einkaufen, maßloses Essen und Dopaminagonisten oder Levodopa eingesetzt [1]. besteht ein erhöhtes Risiko für neuropsychiatri- Hypersexualität. In bis zu sechs Prozent treten Abbildung 1: Regelrechte Schädel-MRT ohne strukturelle Auffälligkeiten (links). I-123-Ioflupan-SPECT (DATSCAN): transversaler Schnitt durch die Stammganglien (mitte) und Bildfusion mit der korrespondierenden CT-Schicht (rechts). Die Speicherung des Dopamintransporterliganden ist deutlich reduziert, rechts stärker als links (Pfeil), passend zur linksbetonten Symptomatik eines idiopathischen Parkinsonsyndroms. Mit freundlicher Genehmigung von Professor Dr. C. Wendl und Professor Dr. D. Hellwig, Universitätsklinikum Regensburg Bayerisches Ärzteblatt 12/2021 585
Titelthema Abbildung 2: Temporal betonte Hirnatrophie im kraniellen CT (axial links, koronare Rekonstruktion rechts). Abbildung 3: Uhrentest nach Shulman mit fehlerhaft Mit freundlicher Genehmigung von Professor Dr. C. Wendl, Universitätsklinikum Regensburg eingezeichnetem Zeiger. sie kombiniert auf. Esssucht und Hypersexualität assoziiert ist. Die Prävalenz bei behandelten Pa- Zusammenfassend können Impulskontroll kommen dabei doppelt so häufig vor [3]. Auch tienten steigt auf bis zu 30 Prozent nach fünf störungen bei IPS-Patienten zu schwerwiegen- Verhaltensauffälligkeiten mit exzessiv wieder- Jahren an. Wie im aktuellen Fall können sie erst den finanziellen, psychosozialen oder rechtlichen holten Tätigkeiten und zwanghafter Medikamen- mehrere Jahre nach Therapiebeginn auftreten [3, Konsequenzen führen. Daher sind Patientenauf- tengebrauch sollten regelmäßig erfragt werden. 4]. Der erste Schritt besteht daher immer aus Prä- klärung und regelmäßige klinische Kontrollen [2, 3]. Die Pathophysiologie ist bisher ungeklärt, vention mit sorgfältiger Aufklärung von Patienten wichtig, da es sich hierbei um eine einfach zu es scheint ein komplexer Mechanismus mit Be- und Angehörigen sowie regelmäßiger Nachfrage diagnostizierende und behandelnde Nebenwir- teiligung des dopaminergen, serotonergen und der Symptome auch nach Jahren guter Verträg- kung handelt. noradrenergen Systems mit Imbalance des Be- lichkeit. Durch Reduktion oder Beendigung der lohnungs- und Verhaltenssystems vorzuliegen. Therapie sind die Symptome meist gut rückläu- Insbesondere kann aus der höheren Dopamin-D3- fig [3]. Komplizierend kann ein Dopaminagonis- Akutes Delir bei Demenz Rezeptor-Affinität von Dopaminagonisten im ten-Entzugssyndrom mit depressiver S törung, mesolimbischen System eine Überstimulation Panikattacken, Reizbarkeit und autonomen vom Alzheimer-Typ des Dopamin-D3-vermittelten kurzfristigen Be- Symptomen auftreten. Eine Umstellung auf einen lohnungslernen resultieren [2, 3, 5]. anderen Dopaminagonisten kann nach einigen Anamnese Monaten Symptomfreiheit unter engmaschiger Ein 72-jähriger Mann wurde vom Rettungs- Die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Kontrolle versucht werden. Unterstützend kann dienst wegen eines akuten Verwirrtheits Impulskontrollstörung sind in Tabelle 1 zusam- eine niedrigdosierte Behandlung mit Clozapin zustands in die neurologische Notfallaufnahme mengefasst. Das Auftreten von Impulskontroll- oder Quetiapin begonnen werden, gleiches gilt gebracht. Im häuslichen Umfeld hatte er sich störungen ist abhängig von Dauer und Dosis für eine Psychotherapie. Der Einsatz der frühen in den Tagen zuvor zunehmend desorientiert der Dopaminagonistentherapie, aber auch von THS besonders im Nucleus subthalamicus wird gezeigt und den nicht im Haushalt lebenden Geschlecht und Alter der Patienten [3]. Es wird unter anderem wegen der dabei meist mögli- Sohn teilweise nicht erkannt. Zudem zeigte er diskutiert, ob die Grunderkrankung an sich mit ei- chen Reduktion der dopaminergen Gesamtdosis wiederholt illusionäre Verkennungen, bei de- nem erhöhten Risiko für Impulskontrollstörungen diskutiert [5, 6]. nen er Bäume im Garten für fremde Personen hielt. Die Ehefrau berichtete, dass der Patient seit dem vergangenen Jahr zunehmende Ge- dächtnisstörungen entwickelt h atte, insbeson- dere konnte er sich wiederholt an Vereinba- Risikofaktoren für Impulskontrollstörungen rungen und Termine nicht erinnern und verlief sich zweimal auf dem Rückweg von der nahen –D emografische Faktoren: Junges Alter bei Diagnose, männliches Geschlecht, unverheiratet Sporthalle. Neben einem arteriellen Hyperto- nus, der mit Ramipril behandelt war, bestanden –V orgeschichte und Familienanamnese: Drogenabusus, Nikotinabhängigkeit, Depression, keine weiteren Vorerkrankungen. Apathie, Suchterkrankung –V erlauf und Therapie der Parkinson-Erkrankung: fortgeschrittenes Krankheitsstadium, Diagnostik motorische Komplikationen, kognitive Störungen. Behandlung mit Dopaminagonisten Bei Aufnahme war der Patient nur zur Person (möglicherweise Amantadin, Levodopa, Rasagilin), hohe Dosis der Dopaminagonisten orientiert, wirkte unruhig, ratlos und teilwei- Tabelle 1: Risikofaktoren für Impulskontrollstörungen beim idiopathischen Parkinson-Syndrom se misstrauisch. Zudem deutete er wiederholt (modifiziert nach [1 und 2]). auf eine Ecke des Raums, in der sich aber keine 586 Bayerisches Ärzteblatt 12/2021
Titelthema Abbildung 4: Nadel-EMG-Untersuchung mit Zeichen einer floriden neurogenen Schädigung mit positiv scharfen Wellen (spontan, links) und chronisch neurogenen Umbaus mit erhöhten Potenzialen (Willkür, rechts). P erson befand. Ansonsten zeigte er in der neuro nicht-medikamentöser Verfahren und Hinweisen gezielten neuropsychologischen Testung, zudem logischen Untersuchung kein fokal-neurologi- für die weitere Betreuung des Patienten, der kann die bildgebende Diagnostik (MRT, CT) rele- sches Defizit. Die Schleimhäute waren trocken. schließlich nach sieben Tagen wieder ins häus- vante Differenzialdiagnosen ausräumen. Die zu- In der Notfallbildgebung (CCT, Abbildung 2) liche Umfeld entlassen werden konnte. sätzliche Liquordiagnostik stützt die Diagnose [8]. konnte eine Akutpathologie ausgeschlossen In unklaren Fällen kann eine zerebrale FDG-PET werden, jedoch zeigte sich eine erheblich ge- Beschreibung die Diagnose sichern [9]. neralisierte Hirnatrophie mit deutlicher tempo- Die Demenz vom Alzheimer-Typ ist die häu- raler Betonung. Die Labordiagnostik ergab eine figste neurodegenerative Erkrankung mit einer Zur Unterstützung der kognitiven Funktion ist Infektkonstellation (Leukozytose mit 11.300/µl, Prävalenz in Deutschland von 1,9 Prozent [7]. eine Behandlung mit Acetylcholinesterase- C-reaktives Protein 56 g/dl) bei einem Nitrit- In der Gruppe der über 80-jährigen sind über Inhibitoren Rivastigmin, Donezepil und Galan- positiven Harnwegsinfekt. 20 Prozent von einer Demenz vom Alzheimer-Typ tamin etabliert. Zur Behandlung bei Patienten betroffen. Grundsätzlich nimmt das Risiko, an mit mittelschwerer bis schwerer Demenz kann Verlauf einer Alzheimer-Demenz zu erkranken mit stei- auch Memantine eingesetzt werden. Die nicht- Unter der Diagnose einer infektassoziierten gendem Alter zu. Früh beginnenden Demenzen medikamentöse Therapie beinhaltet unter ande- Dekompensation einer bestehenden Demenz (< 60 Jahre) liegt gelegentlich eine erbliche Ur- rem Gedächtnistraining, Ergo-, Logo- und Phy- erfolgte die stationäre Aufnahme zur antibio- sache (unter anderem Mutationen im Presenilin siotherapie. Die Entwicklung neuer Therapien, die tischen Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure oder Amyloid-Precursor-Protein-Gen) zugrunde. eine Verlangsamung der progredienten Neurode- und zur Volumentherapie. Da der Patient in der Als Instrumente zur orientierenden Einschätzung generation bei der Alzheimer-Demenz zum Ziel Akutphase nicht einwilligungsfähig war, wurde von kognitiven Störungen sind zum Beispiel haben, verlief in den vergangenen zehn Jahren die Einrichtung einer gesetzlichen Betreuung für der Mini-Mental-Status-Test (MMST), DemTect enttäuschend. Umso größere Aufmerksamkeit die Bereiche Gesundheitsfürsorge und Aufent- und der Montreal-Cognitive-Assessment-Test erhielt in diesem Jahr eine vorläufige Zulassung haltsbestimmung mit der Ehefrau als vorläufige (MoCA) geeignet. Der Uhrentest (Abbildung 3), des gegen aggregiertes Amyloid-beta gerichteten Betreuerin angeregt und bewilligt. der insbesondere visuokonstruktive Funktionen Antikörpers Aducanumab in den USA durch die testet, kann in Kombination mit den anderen FDA (Food and Drug Administration; [10]) auf Parallel zur antibiotischen Behandlung wurde genannten Kurztestverfahren die diagnostische der Grundlage von Surrogat-Endpunkten einer eine niedrigdosierte antipsychotische Behand- Aussagekraft erhöhen. Die Diagnose basiert auf Reduktion der Amyloid-Plaques. Eine europäi- lung mit Risperidon 0,5 mg zweimal täglich einer sorgfältigen Anamneseerhebung sowie der sche Zulassung steht bislang aus. begonnen. Innerhalb weniger Tage besserte sich die delirante Symptomatik, sodass Risperidon wieder abgesetzt werden konnte. Mit dem nun wieder einwilligungsfähigen Patienten wurde, unterstützt durch die Ehefrau, eine erweiter- Erstes Motoneuron Zweites Motoneuron te Diagnostik hinsichtlich seiner demenziellen Entwicklung vereinbart. Dabei erfolgte eine Spastik Paresen: • Handschwäche • Fallfuß ausführliche neuropsychologische Testung, die Reflexe: • Reflexsteigerung, Kloni •e ingeschränkter Zehen- vor allem eine Einschränkung von Gedächtnis • verbreiterte Reflexzonen und Fersengang und räumlicher Verarbeitung/Orientierung so- •E rhaltene Reflexe in paretischen/ •S chwierigkeiten bei Aufstehen wie eine Werkzeugstörung zeigte, insgesamt atrophierten Muskeln aus dem Stuhl passend zu einer Demenz vom Alzheimer-Typ. • Trömner Zeichen Die zudem erfolgte Liquordiagnostik ergab (bei • Pyramidenbahnzeichen Muskelatrophien und Faszikulationen unauffälligen Akutparametern) leicht erhöhte Verlangsamte rasch alternierende Tau-Werte sowie eine beta-Amyloid-Ratio von Abgeschwächte Reflexe Bewegungen 0,85 (Norm < 0,5). Zur Stabilisierung wurde Rivastigmin, zunächst mit 4,6 mg/Tag eindo- Spastische Gangstörung Gangstörung: Steppergang siert. Außerdem erfolgte eine ausführliche Be- Tabelle 2: Klinische Zeichen einer Schädigung des ersten und zweiten Motoneurons bei ratung des Patienten und der Ehefrau bezüglich Motoneuronerkrankungen. Bayerisches Ärzteblatt 12/2021 587
Titelthema Exsikkose, bakterielle und virale Infekte oder Symptome Behandlung Verschlechterung der Nierenfunktion begünsti- Scopolamin-Pflaster gen also eine Exazerbation der Symptome einer Amitriptylin, Pirenzepin Demenz bis hin zum Delir. Deshalb ist, wie im Sialorrhoe Atropintropfen 1 % sublingual vorliegenden Fall, eine rechtzeitige und kon- Botulinumtoxin A sequente Behandlung von Infekten notwendig. Logopädie Dysarthrie Alphabettafel, Kommunikator, Sprachausgabe-Apps auf Smartphone, Tablet Progrediente Fußheberschwäche Logopädie Diätberatung Anamnese Dysphagie PEG Eine 53-jährige Frau stellte sich mit einer seit Umstellung von Riluzol auf Saftform einem Jahr progredienten Fußheberschwäche Gewichtsabnahme Hochkalorische Zusatznahrung rechts vor. Aufgrund dessen hatte sie eine ope- rative Mikrodekompression LWK 4/5 erhalten, Mukolytika wie Ambroxol, Acetylcystein allerdings ohne Besserung. Es zeigten sich in Bronchiale Verschleimung Manuell unterstützte Hustentechniken der klinischen Untersuchung eine mittelgradige Mechanische Hustenhilfe (CoughAssist) distal betonte Beinparese mit Muskelatrophien Nicht-invasive Heimbeatmung des rechten Beins, jedoch auch eine leichte strenge Indikationsstellung: Tracheotomie und Respiratorische Insuffizienz/ Fußheberschwäche links und lebhafte Muskel- invasive Beatmung Dyspnoe eigenreflexe mit verbreiterten Reflexzonen, ohne Wenn keine invasive Beatmung gewünscht: bei Dyspnoe Opioide und Benzodiazepine Pyramidenbahnzeichen. SSRI, Trizyklische Antidepressiva (bevorzugt Amitritylin bei Depression Diagnostik Sialorrhoe, Schlaflosigkeit) Elektromyografisch fand sich chronisch-neu- Amitriptylin oder Fluvoxamin Pseudobulbärer Affekt rogener Umbau in der Muskulatur des rechten gegebenenfalls Kombination Dextromethorphan und Chinidin Arms und beider Beine sowie paravertebral, zu- Physiotherapie sätzlich konnten in drei verschiedenen Regionen Spastik zusammen mit Schmerzen Baclofen, Tizanidin akute Denervierungszeichen detektiert werden Botulinumtoxin (Abbildung 4). Ergänzend ergaben sich in der Protonenpumpenhemmer transkraniellen Magnetstimulation Hinweise für Laryngospasmus Prokinetika wie MCP, ggf. Erythromycin eine Schädigung der Pyramidenbahn zu beiden Muskelkrämpfe Magnesium, Chininsulfat, Mexiletin, Ranozalin Beinen. Darüberhinausgehende Pathologien (Po- lyneuropathie oder Leitungsblöcke) fanden sich Schmerzen Nach WHO-Stufenschema, Metamizol, Opioide nicht. Eine spinale und zerebrale MRT zeigten Physiotherapie keine erklärenden Ursachen. Thromboseprophylaxe Stützstrümpfe Gegebenenfalls niedermolekulares Heparin Verlauf Tabelle 3: Übersicht der symptomatischen Therapie bei ALS-Patienten (nach Leitlinie DGN 2021). Unter der Diagnose einer Motoneuronerkrankung im Sinne einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) wurde eine Therapie mit Riluzol initiiert. Dennoch entwickelte die Patientin innerhalb eines Jahres eine hochgradige beinbetonte Tetraparese mit vorwiegendem Betroffensein nur eines Moto- begleitende Physiotherapie, Ergotherapie and Dysarthrie. neuronsystems sind jedoch möglich. Kennzeich- Logopädie im Vordergrund [15, 16]. Eine adäquate nend ist die rasche Progression der motorischen Hilfsmittelversorgung zum größtmöglichen Er- Beschreibung Symptomatik, die letztlich zur zunehmenden halt der Autonomie sollte frühzeitig eingeleitet Die Diagnose der ALS (Inzidenz etwa 3/100.000) Gangunfähigkeit, Kommunikationsverlust durch werden. Zugelassen ist der Glutamatantagonist erfolgt durch Anamnese und klinisch-neurologi- Dysarthrophonie, Dyspnoe sowie Gewichtsverlust Riluzol, welcher zu einer signifikanten Lebens- schen Befund, unterstützt durch neurophysiolo- durch Dysphagie und Atrophie führt. Darüber hi- verlängerung zwischen sechs bis 19 Monaten gische Untersuchungen. Unspezifische Erstsymp naus können auch nicht-motorische Symptome führt [14]. Weitere Medikamente zeigten in kli- tome, insbesondere bei jüngeren Patienten wie eine fronto-temporale Demenz (ALS-FTD) und nischen Studien bisher leider keine signifikante ≤ 45 Jahre, können die rechtzeitige Diagnose pathologisches Lachen oder Weinen vorliegen. Effektivität. jedoch erschweren, wohingegen eine bulbäre Die Differenzialdiagnostik sollte sorgfältig erfol- Symptomatik mit einer früheren Diagnosestel- gen, um behandelbare Ursachen wie zerebrale Am meistens profitieren Patienten bezüglich lung assoziiert ist [11]. Die protrahierte Dia- Raumforderungen, entzündliche Erkrankungen, Lebenserwartung und -qualität von einer Be- gnosestellung der ALS kann im Schnitt zwölf Ischämien, Spinalkanalstenosen mit Myelopathie handlung in einer ALS-spezialisierten Klinik mit Monate und somit bereits ein Drittel der Erkran- bzw. Neuropathien auszuschließen. einem multidisziplinären Team aus Neurologie, kungszeit (Überlebensdauer drei bis fünf Jahre) Palliativmedizin, Psychologen und Therapeuten. betragen [12]. Aufgrund fehlender kurativer Therapien ste- Es soll betont werden, dass im Endstadium der hen aktuell krankheitsmodifizierende Behand- ALS insbesondere die Dyspnoe eine hohe Prä- Klassischerweise liegt eine Schädigung beider lung, Symptomlinderung (Tabelle 3) und eine valenz aufweist. Bei ersten Hinweisen auf eine Motoneurone vor (Tabelle 2), Varianten mit (inital) den klinischen Einschränkungen entsprechende respiratorische Insuffizienz ist eine Vorstellung 588 Bayerisches Ärzteblatt 12/2021
Titelthema Das Wichtigste in Kürze Bei jüngeren Patienten mit IPS werden MAO-B-Hemmer und bevorzugt nicht-ergoline Dopaminagonisten verwendet. Impulskontrollstörungen als Nebenwirkung einer Dopaminagoinisten-Therapie sind in der Regel gut beherrschbar, müssen aber regelmäßig erfragt werden, um schwerwiegende Konsequenzen zu vermeiden. Demenzen werden anhand der klinischen Symptomatik ätiologisch eingeordnet. Die weitere Diagnostik basiert auf neuropsychologischer Testung und Bildgebung (MRT, CT). Die zusätzliche Liquordiagnostik und zerebrale FDG-PET können vor allem die Diagnose einer Demenz vom Alzheimer- Typ stützen. An erster Stelle der Akuttherapie bei einem demenzassoziierten Delir steht die Ursachenbehandlung (Infekt, Exsikkose) sowie Maßnahmen zur Reorientierung und Angstreduktion. Bei progredienten, asymmetrischen Paresen mit Muskelatrophie sollte an eine Motoneuronerkrankung gedacht und früh an eine/n Neurologin/ Neurologen überwiesen werden. Die Therapie der amyotrophen Lateralsklerose stützt sich auf eine progressionsverzögernde Therapie mit Riluzol sowie auf symptomatische Therapien, vor allem Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie und eine rechtzeitige Hilfsmittelversorgung. Im späteren Verlauf ist eine palliativ- medizinische Betreuung notwendig, hier muss rechtzeitig eine dem Patientenwunsch entsprechende Versorgung eingeleitet werden. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Anzeige + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + in einer Lungenfachklinik indiziert, um frühzeitig + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + eine nicht-invasive Heimbeatmung in die Wege + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + leiten zu können, welche mit einem verlängerten + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Überleben assoziiert ist [17]. Im späteren Verlauf + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + ist eine palliativmedizinische Betreuung notwen- + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + dig, hier muss rechtzeitig eine dem Patienten- + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + wunsch entsprechende Versorgung eingeleitet + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + werden. Dementsprechend erfolgen frühzeitig + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + vor dem Auftreten von Kommunikationsproble- + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + men die Patientenaufklärung und das Erstellen + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + 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Wir freuen uns auf Sie! + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Profitieren Sie von einem umfangreichen + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Die Autoren erklären, dass sie keine finanzi- + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ Vortrags- und Seminarprogramm +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + ellen oder persönlichen Beziehungen zu Drit- + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Erleben Sie wieder den persönlichen Austausch + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + ten haben, deren Interessen vom Manuskript + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + und knüpfen Sie wertvolle Kontakte +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + positiv oder negativ betroffen sein könnten. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Nutzen Sie das vielfältige Angebot und + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + sammeln Sie Fortbildungspunkte +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + 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+++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Privatdozent Dr. Zacharias Kohl + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Messe Stuttgart + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Klinik und Poliklinik für Neurologie der + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + 28.–30. Januar 2022 | Freitag–Sonntag + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Universität Regensburg, + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Am medbo Bezirksklinikum Regensburg, + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ + + Bleiben Sie am Puls der Zeit! + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Universitätsstr. 84, 93053 Regensburg + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ +++++++++++++++++++++ #Medizin22 +++++++++++++++++++++ + + + + www.medizin-stuttgart.de + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +++++++++++++++++++++ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Bayerisches Ärzteblatt 12/2021 589
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