Notabene - Reformierte Kirche Kanton Zürich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nr 7 / September 2019 notabene Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche Wie aus Freiwilligenarbeit und Partizipation / Mitgliedern Beteiligte werden Seite 9 Seite 15 Bildungslandschaft Lasciate mi cantare an der Orgel Wie die Kirche ihre Mitarbeitenden Wie die Egger Organistin das Gemeindeleben für ihre Aufgaben stärkt vielfältig zum Klingen bringt
Editorial / Inhaltsverzeichnis Liebe Leserin, lieber Leser Es war mir damals schon etwas mulmig die Gestaltung und Verantwortung. Das Aktuell zumute, als ich meine 9-jährige Tochter Partizipationsprinzip zahlt sich dabei zum Treffpunkt fürs Sommerzeltlager mehrfach aus: Wer als Freiwilliger sol- Nachrichten des Blaurings brachte. Ob sie die zwei chen Vertrauensvorschuss und Spiel- 3–5 Wochen in der Wildnis durchzustehen raum erhält, fühlt sich ernst genommen vermochte – ohne all die klugen Rat- und engagiert sich leidenschaftlich. Die Nachgefragt schläge des Vaters und die Gefahrenmel- Organisation ihrerseits bleibt lebendig Regisseurin juriert für den dungen der Mutter? und profitiert von den vielfältigen Ta- kirchlichen Filmpreis Meine Sorgen wurden nicht kleiner, lenten und Ideen, die die Freiwilligen 4 als ich das Leiterteam sah, das unsere von sich aus einbringen. Tochter in Empfang nahm. Das waren Die Schubkraft von Partizipation und Best of «diesseits.ch» nicht die gestählten Outdoor-Guides, Freiwilligenarbeit wirkt bekanntlich Gehirnwäsche – ja und? die ich mir für die Rundumversorgung nicht nur in der Jugendarbeit. Die Kir- 5 meiner Tochter erhoffte hatte. Kaum je- che als Ganzes lebt von Menschen, die sich auf je ihre eigene Weise einbringen Schwerpunkte – wenn man sie lässt! Vielerorts ge- Kirche ist ein Ort zum «Freiwillige mit schieht das auch, wie Angela Gander und Simone Siegenthaler, Fachfrauen Mitmachen leichtem Gepäck für diese Thematik, ab Seite 6 in diesem 6–8 und grosser Heft erzählen. Sie sind überzeugt, dass Reigen kirchlicher Verantworung» die Kirche dieses Potenzial aber noch stärker ausschöpfen kann. Wie? Indem Bildungsangebote sie noch mehr Verantwortung abgibt 9 – 10 und Menschen Vertrauen schenkt, deren mand der freiwillig Engagierten war kirchlicher Erfahrungsrucksack viel- Wissen, wie die Kirche über 18, und einigen sah man an, dass leicht auch noch nicht so prall gefüllt ist, unterstützen kann ihr Erfahrungsschatz eher ein Bauch- die aber trotz leichtem Gepäck – oder 11 täschli füllte statt einen Tramperruck- gerade deshalb – dem kirchlichen Leben sack, den ich für diese Aufgabe für zwin- zu neuem Schwung verhelfen. Rubriken gend notwendig hielt. Themen und Termine Es ist damals alles gut gekommen. Die Christian Schenk 12 – 14 Leiterinnen und Leiter waren ihrer Auf- Redaktor «notabene» gabe gewachsen. Sie hatten ein spannen- Porträt: des Programm zusammengestellt, setz- ten es kreativ und verantwortungsvoll PS: Dass auch junge Leiter und Leiterin- Minutiös an der Orgel um, folgten aber nicht einem Master- nen durchaus gut vorbereitet und von Ju- 15 plan, den überbesorgte Eltern wohl für gendarbeitenden unterstützt ihre Aufgabe ihre Schützlinge konzipiert hätten. erfüllen, sei an dieser Stelle nachgetragen. Impressum/ Die meisten Jugendorganisationen Ebenso, dass die Landeskirche eine fun- Cartoon und auch viele Kirchgemeinden, die sol- dierte Jugendleiterausbildung anbietet, 16 che Lager durchführen, setzen auf den demnächst mit einem neuen Konzept. Da- frühen Einbezug von Jugendlichen in von lesen Sie demnächt im «notabene». 2 notabene 7 / 2019
Kirchenrat / Thomas Plaz tritt ab sch. Nach elf Jahren verabschiedet sich sinnig und humorvoll, was die refor- Thomas Plaz aus dem Kirchenrat. Für mierte Kirche auszeichnet und wo sie zu eine Wiederwahl für die nächste Amts- verorten ist: «Als Reformierte besiedeln zeit am 1. Oktober stellt sich der Winter- wir im Bäckereiladen der Konfessionen thurer Stadtpfarrer nicht mehr zur Ver- das Knäckebrot-Regal. Elementar, kna- fügung. Damit verliert die Exekutive der ckig, aber lange haltbar.» Es sei die Lei- Zürcher Landeskirche «einen Kirchen- denschaft für das erste Gebot, das die rat mit Profil, einen starken Theologen Reformierten auszeichne: «Nur Gott ist und guten Analytiker». So beschrieb Gott. Er hat keine Filialen, er braucht Eva Ebel, Präsidentin des Synodalver- sie auch nicht, auch wir sind es nicht.» eins, in ihrer Abschiedsrede vor der Kir- Diese Erkenntnis könnte helfen, die Ar- Foto: Reto Schlatter chensynode den Vorsteher des Ressorts beit für die und mit der Kirche mit heite- für Theologie und Bildung. Während rer Unbekümmertheit auszufüllen. seiner Amtszeit wurde unter anderem Als Nachfolgerin von Thomas Plaz die Umsetzung des Religionspädagogi- kandidiert Margrit Hugentobler für den Thomas Plaz: «Als Reformierte besiedeln wir im Bäckereiladen der Konfessionen das sche Gesamtkonzepts weiter vorange- frei werdenden Sitz im Kirchenrat. Die Knäckebrot-Regal. Elementar, knackig, lange trieben. Es entstanden weitere Lehrmit- langjährige Synodale und derzeitige haltbar.» tel, so zum Konfirmandenunterricht Präsidentin der Finanzkommission ist oder zum verstärkten Einbezug der El- die offizielle Kandidatin des Synodal- rative Leiterin der Kirchgemeinde tern bei der Bildungsarbeit der Kirche. vereins, der Fraktion, der auch Thomas Illnau-Effretikon bringt Margrit Hugen- In seiner Schlussansprache skizzierte Plaz angehört. Als Kirchenpflegepräsi- tobler viel Erfahrung und Knowhow im Thomas Plaz selbst noch einmal scharf- dentin von Pfäffikon und als administ- kirchlichen Wirken mit. Kirchensynode / Finanzen, Jahresbericht Kirchensynode / Wahl und Umgang mit Interimspräsidien des Kirchenrats sch. Die Kirchensynode hat an ihrer Sit- Sachwalterschaften angewiesen sind. sch. Abgesehen von Thomas Plaz stellen zung vom 2. Juli die Jahresrechnung der Die Geschäftsprüfungskommission war sich alle amtierenden Kirchenrätinnen Zentralkasse mit einem Ertragsüber- dieser Frage anhand der Situationen in und Kirchenräte zur Wiederwahl. Auch schuss von knapp 7,6 Mio. Franken ge- den Kirchgemeinden Zürich Hard und Kirchenratspräsident Michel Müller nehmigt. Der Ertragsüberschuss wird Fällanden in der Amtsdauer 2014 bis kandidiert für eine dritte Amtszeit und dem Eigenkapital zugeschrieben. Dieses 2018 nachgegangen und formulierte ist dafür von seiner Fraktion erneut no- beträgt damit rund 50,5 Millionen Fran- Kritikpunkte und Empfehlungen. Die miniert worden. Er wird von zwei Kan- ken. Noch keinen Entschluss fasste das GPK empfiehlt dem Kirchenrat unter didierenden eines überfraktionellen Ko- Kirchenparlament zu einem neuen Fi- anderem, Richtlinien festzulegen, die mitees herausgefordert: Pfarrerin Gina nanzausgleich. Das Büro der Kirchensy- Auswahlkriterien, Qualifikation, Ent- Schibler und Pfarrer Marcus Maitland node hatte das Geschäft nach Absprache schädigungen und Controlling solcher haben ihre Kandidatur im Juni angekün- mit der vorberatenden Kommission und Funktionen definieren. Bei der Verfü- digt. Gina Schibler ist Pfarrerin in Vol- dem Kirchenrat zurückgestellt. Es seien gung von Interimspräsidien oder Sach- ketswil, davor war sie 15 Jahre lang in noch zu viele Fragen offen, um das Ge- walterschaften sollen das Honorar und Erlenbach tätig. Marcus Maitland ist schäft behandeln zu können, begründete der Arbeitsaufwand oder ein Kosten- Pfarrer in Hittnau und Dekan für den Adrian Honegger, Präsident der vorbe- dach festgesetzt werden. In den unter- Bezirk Pfäffikon. Kirchenrat und Kir- ratenden Kommission, das Vorgehen. suchten Fällen empfand die GPK die chenratspräsident werden von der Kir- Im Rahmen der Debatte über den Kosten als zu hoch. Der Kirchenrat sig- chensynode gewählt, die sich am 1. Ok- ebenfalls genehmigten Jahresbericht nalisierte, diese Empfehlungen entge- tober neu konstituiert. 2018 wurde die Frage aufgeworfen, wie genzunehmen. der Kirchenrat agieren soll, wenn Kirch- Aktuelle Infos auf www.zhref.ch oder in gemeinden auf Interimspräsidien oder den Sozialen Medien der Landeskirche notabene 7 / 2019 3
sen Institution Frauenverachtung, Kör- Foto: Copyright Filmcoopi Nachgefragt / Was reizt per- und Lustfeindlichkeit, sexuelle Ge- Sie am Filmpreis walt erlebt. Warum waren Sie trotzdem bereit, sich auf eine ökumenische der Kirchen? Preisverleihung einzulassen? Es war für mich spannend zu erleben, wie offen kirchliche Kreise auf meinen rod. Sie ist Regisseurin des religionskriti- kritischen Film «Female Pleasure» re- schen Films «Female Pleasure» und agierten. Diese Offenheit möchte ich zu- nimmt neu Einsitz in der Jury des kirchli- rückgeben. In meinem Film geht es chen Filmpreises am Zürcher Filmfesti- grundsätzlich ja auch nicht um Religi- val. Ein Widerspruch? Nachgefragt bei onskritik, sondern um die Kritik am der Barbara Miller. Machtmissbrauch und an der Diskrimi- nierung und Abwertung der Frauen und Barbara Miller, warum haben Sie sich ihres Körpers, die im Namen der Reli- als Jurorin des kirchlichen Filmpreises gion ausgeübt werden. Nimmt neu eine kirchliche Perspektive ein: Die Schweizer Filmregisseurin gewinnen lassen? Barbara Miller. Ich finde es interessant, Filme immer Worauf werden Sie bei den ausgewähl- wieder aus anderen Perspektiven zu be- ten Filmen besonders achten? trachten. Dieses Mal nun aus kirchlich- Auf gute, berührende Geschichten, die verlasse. Der Dokumentarfilm «RBG» religiöser Perspektive, die ich sonst im stringent und kreativ umgesetzt werden. über die erste Bundesrichterin Ruth Ba- Leben eigentlich fast nie einnehme. Ein besonderes Augenmerk werde ich der Ginsburg, welche entscheidend für natürlich auf die Schwerpunktthemen die Gleichberechtigung der Frauen in Was reizt Sie an der Kombination Kir- Religion, Kirche, Glaube, Ethik und den USA verantwortlich ist, war für chen und Filmwelt? Sinnsuche legen, das Hauptkriterium mich ein solches Highlight, oder der Ich habe als Regisseurin immer wieder wird für mich aber sein, dass sich die Spielfilm «Hidden Figures» über drei erlebt, dass kirchliche Kreise in der Filme neben ihren filmischen Qualitäten schwarze Mathematikerinnen, die mass- Schweiz und in Deutschland eine lange für Menschenrechte und Gerechtigkeit geblich mitverantwortlich waren, dass Tradition und eine rege Auseinanderset- und gegen Diskriminierungen einsetzen. die Amerikaner den Weltraum erobern zung mit verschiedenen Filmen haben, konnten, der auf wahren, bisher unbe- meist mit humanitärem Charakter, die Welches ist Ihr Lieblingsfilm der letzten kannten und überraschenden Begeben- ich sehr interessant finde. Jahre? heiten beruht. Für mich ist es wichtig, dass ein Film In «Female Pleasure» porträtieren Sie mich berührt und mir als Mensch etwas www.filmpreis-der-kirchen.ch auch eine Christin, die in einer religiö- mitgibt, ich also bereichert das Kino www.femalepleasure.org Stadt Zürich / Kirchgemeinde wählt Bettag / Kampf Parlament und Kirchenpflege gegen Armut sch. Am 17. November wählt die refor- gangskirchenpflege, Neumünsterpfarrer kom. In seiner diesjährigen Bettagsbot- mierte Kirchgemeinde Zürich ihre Kir- Res Peter und Michael Braunschweig, schaft erinnert der Kirchenrat an die chenpflege und das Kirchgemeindepar- Oberassistent am Ethik-Zentrum der Entstehung der Armenfürsorge in Zü- lament an der Urne. Die reformierten Uni Zürich, kämpfen um die Gunst der rich zur Zeit der Reformation. Er ruft Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Wählerschaft. Andreas Hurter, Präsi- dazu auf, den sozialen Auftrag immer der Stadt Zürich haben die Wahl: Für dent des früheren Stadtverbandes und wieder an die Erfordernisse der Zeit an- das 45-köpfige Kirchgemeindeparla- Projektleiter des Vereinigungsprozesses zupassen und Menschen auf dem Weg ment stehen insgesamt 49 Wahlvor- der Zürcher Kirchgemeinden, verzichtet zur Befreiung aus Armut, Not und Hun- schläge auf den Wahllisten. Für die Exe- nach anfänglichem Interesse auf eine ger zu unterstützen. Anders als vor 500 kutive, die siebenköpfige Kirchenpflege, Kandidatur. Jahre brauche es für die Hilfe am Nächs- bewerben sich zehn Personen. Eine ten auch eine weltweite Perspektive, da Kampfwahl zeichnet sich für das Präsi- Hearing mit den Kandidierenden: die Probleme nicht an der Landesgrenze dium ab. Annelies Hegnauer, Marke- 17. September, 19 Uhr, Predigerkirch Halt machten. Der Kirchenrat verweist tingleiterin und Mitglied der Über- Infos: www.reformiert-zuerich.ch darum auch auf das Wirken von Brot 4 notabene 7 / 2019
für alle. Das kirchliche Werk engagiert sich seit 50 Jahren für eine gerechtere Best of Blog / Welt und nachhaltiges und verantwor- tungsvolles Wirtschaften. Eintauchen auf diesseits.ch www.zhref.ch/bettag Einmal Gehirnwäsche, bitte Leserbrief / Gott Sara Stöcklin, Nachwuchsförderung Theologiestudium und Pfarrberuf war. Relativ bald lernte ich die theologi- schen Besonderheiten kennen, die meine schaut «Charta soll Mission am Zürcher Ju- neue Gemeinde auszeichneten. Die fünf gendfestival verhindern» lautete der Pastoren waren (ziemlich gut verdie- reisserische Titel eines Beitrags auf ref. nende) Autoritäten, deren Ansagen «notabene» 5/19: diesseits.ch ch. Im Artikel geht es darum, dass wir nicht hinterfragt wurden. Liebesbezie- «An Gott glauben meint eine Blickrich- als OK des «YAY Refor-Motion-Day» hungen waren streng verboten, bis tung.» Dieses Motto im letzten Blogbei- vom 2. November eine Richtlinie erar- Mann und Frau in heiratsfähigem Alter trag hat mich an eine kleine Gemein- beitet haben, um zu entscheiden, wel- waren und der Mann die Erlaubnis der schaft in Klein-Basel erinnert. Mitten chen Jugendorganisationen wir eine potenziellen Brauteltern eingeholt hatte. im Rotlicht-Viertel waren es damals drei Plattform bieten. Verbände, bei denen Wenn sich Jugendliche nicht daran hiel- Schwestern, die dort das Tagzeitengebet nicht bereits eine Partnerschaft mit der ten, drohte ihnen der Ausschluss aus der pflegten. Die Gemeinschaft hätte auch reformierten Landeskirche besteht, kön- Jugendgruppe. «Blickrichtung Gott» heissen können. nen mitwirken, wenn sie die Charta Rückblickend stehen mir bei der Vor- Es wäre dann die Ausrichtung auf Gott christlicher Kinder- und Jugendarbeit stellung die Haare zu Berge. Damals im Gebet gewesen: ein menschlicher unterzeichnet haben und damit für eine stand ich etwa fünfhundert Menschen Weg mit Blick auf einen Kompass. Trau- in ihren Zielen und gegenüber, die sich ten sich die drei Schwestern dies doch Arbeitsweisen transpa- völlig einig waren nicht ganz zu? Sie wählten den Namen rente und verantwor- und denen es ein «Gott schaut» (hebr. EL roy). Aus- tungsbewusste Jugend- «Missioniert zu Herz ensanliegen gangspunkt ihres Lebens war es, dass sie arbeit stehen. werden schadet war, mich zu über- sich von Gott angeschaut wussten. Den Namen hatten sie einer Stelle der Bibel Bereits 350 Gruppen haben die Charta un- nicht.» zeugen. Aber auch ein Jahr konstanter entnommen, die Gottes Wesen ein- terzeichnet. Sie hat al- Gehirnwäsche und drücklich zum Ausdruck bringt: Hagar, lerdings nicht das Ziel, Mission zu ver- subtiler Gruppendruck brachten mich als sie von Abraham schwanger war und hindern. Zum Glück: Wenn es nicht nicht dazu, meine kritische Distanz zu Sara ihren Stolz spüren liess, wurde von mehr erlaubt ist, für Weltanschauungen diesen Lehren aufzugeben. Sollte ich ihrer Herrin hart behandelt und floh zu werben oder sich als Organisation ei- mich nach dieser Erfahrung nicht vehe- deshalb in die Wüste. Der Engel, dem sie nem Auftrag zu verpflichten, verlernen ment dafür einsetzen, jede Missionie- dort begegnete, sagte zu ihr: «Kehre zu- junge Menschen die Kunst der Ausein- rung und Indoktrination zu verhindern? rück zu deiner Herrin und ertrage ihre andersetzung. Ich bin überzeugt: Auf Nichtsdestotrotz muss ich sagen: Die Härte». Gleichzeitig verhiess der Engel dem Boden neutraler Schulzimmer oder Auseinandersetzung damals hat mich Hagar einen Sohn, dem sie den Namen in Biotopen Gleichgesinnter lernt es sich stark gemacht und mein Interesse an Ismael («Gott hört») geben soll. Dem viel schlechter, einen respektvollen Dia- Theologie mit begründet. Gott, der mit ihr geredet hatte, gab Ha- log zu führen und eine kritische Position Ich habe gelernt, mich nicht von star- gar den Namen EL-Roy. Die Erfahrung, zu entwickeln, als in der Auseinander- ken Überzeugungen blenden zu lassen, dass einer auf sie schaut, war ihre Wahr- setzung mit Menschen, die für starke zu differenzieren, zu hinterfragen, zu nehmung Gottes – Ausgangspunkt ihrer Überzeugungen einstehen. Jugendver- opponieren, aber auch meine eigene Blickrichtung. Könnte beides zusam- bände dürfen deshalb eine Mission ha- Prägung wahrzunehmen und in Frage zu mengehören: Aus der Offenheit dafür, ben: sei es die Verbreitung des Evangeli- stellen. Die Konfrontation mit starken dass Gott auf mich schaut, entsteht in ums oder die Einführung der Ehe für Überzeugungen schadet nicht. Missio- meinem Leben eine neue Blickrichtung. alle. Wichtig ist, dass diese Mission ohne niert zu werden schadet nicht. In einer Vielleicht werde ich so aus dem Empfan- Machtmissbrauch, Zwang und Manipu- multikulturellen, offenen Gesellschaft genden der, der selber etwas gibt. Aber lation erfolgt. müssen wir lernen, mit anderen Stand- am Anfang steht die Erfahrung: Gott Mit 16 habe ich ein Jahr in den USA punkten klarzukommen. schaut. EL-Roy. verbracht und in einer Familie gelebt, Pfr. Christoph Hürlimann, Kappel a. A. die in einer grossen Freikirche engagiert Weiterlesen auf: www.diesseits.ch notabene 7 / 2019 5
Partizipation und Freiwilligenarbeit / Menschen beteiligen Wie fördert man das Engagement von Freiwilligen? Was braucht es, damit aus Mitgliedern Beteiligte werden? Im Gespräch mit Angela Gander und Simone Siegenthaler, Fachfrauen der Landeskirche für Freiwilligenarbeit und Partizipation. Von Christian Schenk Freiwilliges Engagement und Beteili- Was braucht es denn, damit Menschen begegnen. Freiwillige sind keine Manöv- gung ist seit eh und je ein Kennzeichen sich an der Kirche beteiligen? riermasse, die man dorthin schiebt, wo der reformierten Kirche. Warum ist das AG: Umfragen zeigen: Im Vordergrund man sie gerade braucht, sondern Men- so wichtig, und warum lohnt es sich, steht die Motivation, anderen Menschen schen mit Ressourcen, Ideen und Talen- hier immer wieder zu investieren? zu helfen und mit anderen zusammen ten, die sich gleichberechtigt einbringen. Simone Siegenthaler (SS): Partizipation etwas zu bewegen. Freiwillige wollen ist etwas Urreformiertes. Es betrifft alle aber auch für sich etwas gewinnen: ei- Freiwilligenarbeit ist im Wandel. Man- Handlungsfelder, zeigt sich beim Mitwir- gene Kenntnisse erweitern, sich weiter- che Vereine, die ebenfalls auf sie bau- ken im Gottesdienst, beim Anpacken im entwickeln, neue Leute kennen lernen, en, beklagen einen Rückgang. Welche diakonischen Bereich und erstreckt sich das persönliche Netzwerk pflegen. Na- Trends nehmen Sie wahr? auf alle Bereiche des Gemeindelebens. türlich spielt die Freude an der freiwilli- SS: In Zukunft engagieren sich Men- Angela Gander (AG): Je mehr Freiwil- gen Tätigkeit immer eine grosse Rolle. schen mit anderen Rollenbildern. Den- lige die Kirche hat, desto bunter und ken Sie an die Babyboomer-Generation, vielfältiger wird sie. Freiwillige bilden Was heisst das für Kirchgemeinden? die jetzt ins Pensionsalter kommt. Diese den Kern einer jeden lebendigen Kirch- AG: Es ist wichtig, dass Kirche ein Ent- Menschen haben andere Vorstellungen gemeinde. Sie sind gleichzeitig Multipli- faltungsraum für Menschen ist. Ein Ort, von Partizipation. Sie wollen nicht nur katoren, sie tragen das Bild der Kirche wo sie sich einbringen können, mit ihren zudienen. Sie kommen mit neuen The- nach aussen. Die Angestellten haben be- Wertvorstellungen und ihren Talenten men, entdecken einen Bedarf, wo sich schränkte Ressourcen. Freiwillige ma- und all dem, was ihre Lebensphase ge- die Kirche engagieren sollte. Besonders chen so vieles mehr möglich, bringen ei- rade prägt und sie beschäftigt. spürbar war das in den letzten Jahren, gene Ideen ein und bereichern die SS: Man muss von mündigen Mitglie- als sich viele – auch kirchenferne – Men- Kirchgemeinde mit ihren Kompetenzen. dern ausgehen, die sich auf Augenhöhe schen im Bereich der Flüchtlingsarbeit 6 notabene 7 / 2019
Foto: Christian Schenk Kurs: Partizipative Gemeindeentwicklung Wie können Räume für Partizipa- tion geschaffen werden? Im Kurs lernen Sie Grundlagen und Wege zur Gestaltung einer Partizipati- onskultur kennen. Leitung: Simone Siegenthaler, Angela Gander, Mathias Burri 28. Mai 2020, 9 bis 16.15 Uhr Intervision: Fallberatung für Freiwilligen- verantwortliche Fachfrauen für Partizipation und Nächste Termine 24. Okt. 2019, Freiwilligenarbeit 5. Feb. 2020 und 16. Juni 2020 jeweils von 16 bis 19 Uhr. Simone Siegenthaler (links im Bild) arbeitet als Fachmitarbeiterin Partizipation in der Abteilung Kirchenentwicklung. Sie bringt Leitung Angela Gander eine breite Erfahrung mit partizipativen Prozessen aus der städtischen Sozial- und Gemeinwesenarbeit mit. Zuletzt war sie während drei Jahren als Betriebsleiterin des Gemein- Kurs: Neue Wege in der schaftszentrums Seebach tätig. Freiwilligenarbeit Kontakt: simone.siegenthaler@zh.ref.ch 044 258 92 02 Wer sind die «neuen» Freiwilligen – was interessiert und motiviert Angela Gander betreut den Fachbereich Freiwilligenarbeit in der sie? Welche Trends liegen in der Abteilung Kirchenentwicklung. Sie ist Sozialdiakonin mit dop- Luft und wo bieten sich neue Ent- pelter Qualifikation und Erwachsenenbildnerin und hatte vorher faltungsmöglichkeiten? die Hauptverantwortung für die Freiwilligenarbeit in der Kirch- Leitung: Angela Gander und gemeinde Wetzikon. Simone Siegenthaler Kontakt: angela.gander@zh.ref.ch 044 258 92 01 15. Sept. 2020 18.30 bis 21.30 Uhr Foto: Shutterstock Beratung: Partizipation konkret vor Ort Was meinen wir, wenn wir von Partizipation reden? Welche Hal- tung, welche Methoden und wel- ches Menschenbild braucht es, engagieren wollten. wollen ihren Kompetenzen entspre- um Mitwirkung zu fördern? Bei AG: Nebst den zahlreichen «traditionel- chend anspruchsvolle Aufgaben und diesem Workshop, vor Ort in Ihrer len» Freiwilligen, die sich bereits lang- Rollen übernehmen, nicht nur ausfüh- Kirchgemeinde, lernen Sie die jährig für die Kirchgemeinde engagie- rende Aufgaben erledigen. Dabei legen Grundlagen zur partizipativen Ar- beitsweise kennen. ren, ist es wichtig, auch die neue sie Wert auf eine professionelle Beglei- Generation der Freiwilligen anzuspre- tung und fachliche Unterstützung durch Kontakt: simone.siegenthaler@zh.ref.ch die Verantwortlichen. 044 258 92 02 ww.zhref.ch/intern/partizipation Wie können Kirchgemeinden auf diese «Kirche ist ein Ort Entwicklungen reagieren? Beratungen zum Mitmachen und SS: Sie sollten offen und bereit sein für diese Veränderungen. Sie sollten ein Ge- rund ums Thema zum Mitbestimmen.» spür dafür entwickeln, was gesamtge- Freiwilligenarbeit sellschaftlich abgeht. Kirche ist Teil der Erarbeitung von Freiwilligenkon- zepten und neuen Projekten, Gesellschaft, nicht ein abgekapseltes Unterstützung beim Aufbau des System, das sich selber genügt. Projekts Wegbegleitung und AG: Dieser Wandel erfordert eine neue Schulungen der Freiwilligen. chen. Diese bevorzugen eher flexible, Rollengestaltung der Mitarbeitenden Kontakt: zeitlich limitierte, projektbasierte Ein- und Behördenmitglieder. Sie sollen zu- angela.gander@zh.ref.ch 044 258 92 01 sätze zu aktuellen gesellschaftlichen lassen, dass sie in neuen Projekten, die www.zhref.ch/intern/freiwilligen- Themen. Sie wollen Mitsprache, Verant- von Mitgliedern angeregt werden, keine arbeit wortung und Experimentierfelder und Leitungsfunktion haben, sondern Ver- notabene 7 / 2019 7
antwortung an die Freiwilligen abgeben sollte Budgetposten planen für Neues Foto: sch und eher im Hintergrund für attraktive und Unvorhergesehenes. Diesen Hand- Rahmenbedingungen sorgen. Das ist ein lungsspielraum muss man sich frühzei- Paradigmenwechsel. Freiwillige bringen tig schaffen. teilweise so viele Kompetenzen mit. Ich durfte zum Beispiel früher als Sozialdia- Welche Chancen ergeben sich für die konin mit einer Pflegedienstleiterin eines Freiwilligenarbeit im Prozess KirchGe- Demenzheims zusammenarbeiten, die meindePlus? als Freiwillige ökumenische Senioren- SS: Zusammenschlüsse können mit ei- nachmittage gestaltet hat. Sie hat das nem partizipativen Prozess erarbeitet genial gemacht. werden. Es ist ein grosse Chance, ge- «Wegbegleitung» mit meinsam mit möglichst vielen Beteilig- Freiwilligen Wie kommen Kirchgemeinden zu sol- ten einen Zusammenschluss mit anderen Im Projekt «Wegbegleitung» unter- chen Talenten? Kirchgemeinden zu entwickeln und die stützen Freiwillige Menschen in SS: Es muss eine Haltung spürbar sein, verschiedenen kirchlichen Orte neu zu Krisensituationen. Kirchgemein- den agieren dabei als Drehscheibe die signalisiert: Hier ist ein Ort zum Mit- bespielen. und bringen Hilfesuchende und AG: Ein Zusammenschluss von Kirch- Helfende zusammen. Die «Weg gemeinden kann auch der Moment sein, begleitung» orientiert sich an den die Freiwilligenarbeit neu zu konzipie- Bedürfnissen heutiger Freiwilligen: «Wie man mehr ren und regional auszurichten. Vielleicht Die Einsätze sind zeitlich befristet. Freiwillige werden professionell Freiwillige kriegt? ist es auch der Moment, alte Zöpfe ab- zuschneiden. Ausserdem könnte Frei- eingeführt und begleitet. Es erwar- ten sie anspruchsvolle Aufgaben, – Verantwortung willigenarbeit auch ein Bereich sein, in bei denen sie ihre Fähigkeiten ein- und Schlüssel dem man die Zusammenarbeit zwischen bringen können. Es werden klare Abmachungen über Zeitrahmen den Gemeinden erstmals einübt, ein abgeben.» neues Projekt wie z. B. die «Wegbeglei- und Ziel der Begleitung getroffen. Die Wegbegleiter und Wegbeglei- tung» (siehe Kasten) aufgleist. Durch terinnen bieten den Menschen konkrete Projekte lernt man einander Hilfe zur Selbsthilfe und nehmen selber regelmässig an Supervision machen und zum Mitbestimmen. Diese kennen und bekommt dann Lust auf und Erfahrungsaustausch teil. Kultur der Offenheit muss von allen – Zusammenarbeit in anderen Bereichen. Im Kanton Zürich wird das Projekt Kirchenpflege und Angestellten – mitge- in Zusammenarbeit mit interes- tragen werden, und strahlt dann auch Ein Grossteil der Mitglieder ist schwie- sierten Kirchgemeinden aufge- aus. Die Sigristinnen und Hauswarte rig ansprechbar für Beteiligung. Wie baut. Seit längerem etabliert ist die «Wegbegleitung» in Uster oder in spielen dabei eine grosse Rolle. Wenn Sie gehen Sie damit um? der Stadt Zürich. Dabei stellen sich als Gastgeber verstehen, Türen öff- AG: Ich finde es wichtig, dass wir die Kirchgemeinden die Ressourcen nen, kann das viel bewirken. Kirche hat Distanzierten gut informieren. Damit vor Ort sicher, die Landeskirche ja viel zu bieten, allein schon an Räumen sie wahrnehmen, was sie mit ihren Kir- stellt in der Pilotphase Schulung, Entwicklung und Begleitung zur und Infrastruktur. chensteuern unterstützen. Sie sollen er- Verfügung. Das Projekt eignet sich AG: Sehr wichtig ist der direkte Kontakt fahren, warum es sich lohnt, die Kirche auch für übergemeindliche oder zu den Menschen, ein offenes Ohr für mitzutragen. ökumenische Zusammenarbeit. ihre Ideen und eine breite Information SS: Es ist völlig klar und auch in Ord- Kontakt: angela.gander@zh.ref.ch über mögliche Freiwilligeneinsätze. Und nung, dass nicht alle die direkte Beteili- 044 258 92 01 eben, die Bereitschaft, die Infrastruktur gung suchen. Es ist wichtig, dass man www.zhref.ch/intern/freiwilligen- arbeit/projekt-wegbegleitung der Kirchgemeinde grosszügig für diese Gruppe nicht vergisst. Kirche darf Gruppen und Projekte zur Verfügung zu sich nicht als ein abgekapseltes System stellen, Schlüssel an Freiwillige abzuge- der unmittelbar Beteiligten verstehen. ben. Auch die distanzierten 90 Prozent der Mitglieder sind Kirche und haben eine So etwas braucht Vertrauen und Res- Vorstellung davon, wie ihre Kirche sein sourcen… soll, damit sie ihr verbunden bleiben. SS: Wenn man so arbeitet, investiert Wichtig ist, die Kommunikation mit die- man am Anfang viel Zeit in Unterstüt- ser Gruppe aufrechtzuerhalten. Ihr im- zung und Beratung. Nachher gewinnt mer wieder zeigen, was die Kirche tut. man viel zurück, weil eine grosse Palette Kirche ist auch eine Wertegemeinschaft, an Angeboten und Mitbeteiligung dar- an der man teilhaben kann. aus resultieren kann. Klar, dafür muss man auch Ängste ausräumen. Man 8 notabene 7 / 2019
Illustration: Lina Müller Wegweiser Berufliche Aus- und Weiterbildung / durch die Bildungslandschaft Wir lernen ein Leben lang, in Kursen, am Arbeitsplatz, bei Gesprächen mit Fachfrauen oder mit Kollegen an der Kaffeemaschine. Aber wie entstehen Bildungsangebote? Ein- und Ausblicke in die Bildungslandschaft Kirche. Von Esther Derendinger Seit acht Jahren entwickelt Jacques-An- bot. Sie erklärt: «Wie bei A+W beziehen (ZHAW). Zudem werden an der Fach- toine von Allmen bei A+W, der Arbeits- wir die Evaluationen aus vergangenen hochschule Nordwestschweiz seit 2018 stelle für Aus- und Weiterbildung für Kursen in unsere Überlegungen mit ein, die beiden Kurse CAS Verwaltungslei- Pfarrerinnen und Pfarrer, Weiterbil- sammeln Ideen, konkretisieren und pla- tung in der Kirche sowie das Fachsemi- dungsangebote für Pfarrpersonen und nen. An diesem Prozess sind alle Abtei- nar «Führen in kirchlichen Kontexten» Sozialdiakone/-innen und für weitere lungen der Gesamtkirchlichen Dienste angeboten. «Damit die Kirche dem ge- Kirchenmitarbeitende aus der ganzen beteiligt.» Die Kurse aus dem Zürcher sellschaftlichen Wandel angemessen be- Deutschschweiz. Im Programm von Programm richten sich an alle Berufs- gegnen kann, braucht es neben Begeiste- A+W finden sich Kurse aus allen Hand- gruppen und an die Behörden der Kir- rung auch fundierte Aus- und lungsfeldern. Dazu gehören Dauerbren- che. Für beide Programme gilt: Damit Weiterbildungen», sagt Susana Méndez. ner wie «Lösungsorientierte Seelsorge» Bildungsangebote gebucht werden, Die Personalentwicklerin ist im Fach- oder der «Konfkurs» genauso wie neu müssen sie sich durch eine hohe Praxis- ausschuss für die beiden Angebote an entwickelte Kurse. «Innovative Ange- relevanz auszeichnen und sie müssen fi- der FHNW vertreten. bote wie die Fachberatung ‹Start up und nanzierbar sein. Auch Kursort und Re- Innovation› entstehen aus Impulsen von ferierende entscheiden mit über Erfolg Nachfrage im Wandel Teilnehmenden, Kursleitenden oder aus oder Flop eines Angebots. Gesprächen mit Kolleginnen und Kolle- Langzeitweiterbildungen boomten zwi- gen. Auch strategisch wichtige Themen Kursleitende aus der Praxis schen 2005 und 2010, erzählt von All- wie Teamentwicklung oder Pioneering men. Doch diese Kurse bedeuten einen fliessen in die Weiterbildungsentwick- In der Pfarrweiterbildung unterrichten grossen Zeit- und Geldaufwand. Nicht lung mit ein», erzählt Jacques-Antoine oft Pfarrpersonen mit Expertise oder immer kann der Praxistransfer so umge- von Allmen. «Wir haben genügend Frei- Fachpersonen aus Universitäten. Je län- setzt werden wie angedacht. Der Trend raum, um mit unkonventionellen The- ger je mehr wünschen sich Teilnehmende zu kürzeren Formaten ist heute deutlich men zu experimentieren und auch ein- aber auch Expertinnen und Experten, spürbar. Das hat viel zu tun mit Teilzeit- mal eine Bauchlandung zu riskieren.» die ausserkirchliche Perspektiven ein- anstellungen und Familienleben. «Man A+W, mit Sitz in Zürich, arbeitet eng bringen. Dafür kooperieren A+W und muss alles unter einen Hut bringen. Mit mit der Abteilung Kirchenentwicklung die Zürcher Landeskirche oft mit Hoch- kurzen, konzentrierten Tagungen oder der Zürcher Landeskirche zusammen. schulen. Diese Zusammenarbeit ist ge- fraktionierten Kursen kommen wir die- Diese ist für das Bildungsprogramm der rade bei Langzeitweiterbildungen wich- sem Bedürfnis nach», sagt der Weiterbil- Zürcher Landeskirche verantwortlich. tig. So entstanden in den letzten Jahren dungsbeauftragte. Eine Selektion der A+W-Angebote Weiterbildungen, die für professionelle fliesst jeweils auch ins Zürcher Pro- Kirchenarbeit unverzichtbar sind. Dazu Aus dem Trott kommen gramm ein. Die Personalentwicklerin gehören die CAS-Studiengänge in Seel- der Zürcher Landeskirche, Susana Mén- sorge (Uni Bern) oder Spiritualität (Uni Wer sich weiterbilden will, sollte bei der dez, koordiniert dieses Bildungsange- Zürich) oder der CAS Diakonie Planung ein paar allgemeine Faktoren notabene 7 / 2019 9
berücksichtigen: Zuerst soll das Ange- Illustration: Lina Müller bot interessieren, denn Freude am Ler- nen ist zentral. Es soll den eigenen Ent- wicklungswünschen entsprechen und auch denen der Kirchgemeinde. «Oft höre ich», sagt von Allmen, «dass Pfarrpersonen ihre Weiterbildungen primär nach ihrer Agenda planen». Das Zeitmanagement sei gewiss eine Herausforderung, sollte aber nicht das Bildungsentwicklung bedeutet auch, mit unkonventionellen Themen zu experimentieren. alleinige Auswahlkriterium sein, sagt von Allmen. Gemäss Rudi Neuberth, Bereichslei- zügig subventioniert. Er ermuntert eigenen spirituellen Entwicklung wid- ter, Personalführung Pfarrschaft und Pfarrpersonen und andere Kirchenmit- men, aber auch Zeit für Austausch und Personalentwicklung, ist das Weiterbil- arbeitende dazu, diese Leistungen in An- Reflexion haben. Dies alles findet im dungspotenzial bei den Mitarbeitenden spruch zu nehmen. Es sei wichtig, immer Alltag sonst kaum Platz. noch nicht ausgeschöpft. Er weist dar- wieder aus dem Trott zu kommen. auf hin, dass die Landeskirche den Be- Sich weiterbilden heisst, sich für künf- such von Kursen und Seminaren gross- tige Herausforderungen rüsten, sich der Bildungkirche – Bildung für Mitarbeitende Ordination und Beauftragung / A+W Aus- und und Behörden (Zürcher Weiterbildung (Schweiz) Landeskirche) Neu im Dienst der Das Programm Bil- dungkirche wird Die Kirche entwickelt sich weiter, und mit Landeskirche getragen von Wei- ihr die Gemeindefor- terbildung Schweiz. men und die Berufs- Dahinter stehen die bilder. Mit den Bil- Reformierten Kir- dungs- und sch. Am 25. August hat die Landeskir- chen Bern- Beratungsangeboten che 22 angehende Pfarrerinnen und Jura-Solothurn, die begleitet und unter- Reformierte Kirche stützt die Zürcher Pfarrer in der Zürcher Pauluskirche or- des Kantons Zürich Landeskirche Mitar- diniert. 500 Jahre nach der Reformation und die Conférence beitende, Behörden und 100 Jahre nach der erstmaligen Or- des Eglises Protestantes Romandes. und Freiwillige in ih- dination von Frauen in der Zürcher Kir- Weitere 16 Kirchen haben sich dem rer Arbeit für die Zürcher Kirche. Kur- Weiterbildungsvertrag angeschlos- se und Angebote finden Sie unter: che erhielten dieses Jahr 12 Frauen und sen und finanzieren die Angebote www.zhref.ch/kurse 10 Männer den seit der Reformation ge- mit. Zudem besteht eine enge Zu- bräuchlichen Titel «verbi divini minis- sammenarbeit mit dem Konkordat. ter». Sie sind nun «Dienerinnen und Susana Méndez arbeitet seit 2018 in www.bildungkirche.ch der Personalentwicklung der Landes- Diener des göttlichen Wortes» und kirche für die Kirchgemeinden (Abt. wählbar für ein Pfarramt. Pfarrer Dr. Jacques-Antoine von All- Kirchenentwicklung) und koordiniert men ist seit 2011 Beauftragter für die Die angehenden Pfarrerinnen und u.a. das Bildungsprogramm der Zür- Weiterbildung bei A+W Aus- und Wei- Pfarrer haben ein Theologiestudium ab- cher Landeskirche. Susana Méndez terbildung der reformierten Pfarrerin- nen und Pfarrer. Davor war er wäh- ist ursprünglich Politikwissenschaft- geschlossen und ein praktisches Lernvi- lerin und hat in diversen Organisatio- kariat absolviert. In diesem Jahr waren rend zwölf Jahren in der Refor- nen an Bildungsprojekten- und pro- mierten Kirche Kanton St. Gallen als zessen mitgearbeitet. Sie ist Coach erstmals auch Ordinanden dabei, die das Beauftragter für die Erwachsenenbil- 2015 neu eingeführte Quereinsteigerstu- und Organisationsberaterin bso. dung tätig. Kontakt: jacques-antoine. vonallmen@zh.ref.ch, 044 258 91 74 Kontakt: susana.mendez@zh.ref.ch, dium (Quest) absolviert haben. Quest 044 258 92 62 gehört zu den Nachwuchsförderungs- massnahmen der reformierten Kirchen und ermöglicht Berufsleuten mit Hoch- schulabschluss auf Masterstufe den spä- teren Einstieg und Ausbildungsgang zum Pfarrberuf. Mit einem zweiten Gottesdienst feiert der Kirchenrat am 6. September die Be- auftragung weiterer kirchlicher Berufs- 10 notabene 7 / 2019
BüDa / Engpass im Budget sch. Sich weiterbilden oder selbständig machen, kostet eine Stange Geld. Die Bürgschafts- und Darlehens genossenschaft der Landeskirche hilft, wenn man das Unterfangen nicht alleine stemmen kann. Benjamin Eisenegger war damals 25, ar- zende Gesuche für Darlehen für Aus- beitete als gelernter Zimmermann und und Weiterbildungen, aber auch für wusste, dass er beruflich noch einen Gewerbebetriebe und Wohnliegenschaf- Schritt weitergehen wollte: Bauingeni- ten. Geschäftsführerin Martina Köchli eur war das Ziel. Die Berufsmatur hatte prüft Ziele der Gesuchsteller, berät diese, Benjamin Eisenegger nach zwei Jahren zeigt Zahlungs- und Rückzahlungsmo- berufsbegleitender Schule im Sack. Jetzt dalitäten auf und klärt die Risiken. Vor- aber stand ein Studium an, das ihm stand und Stiftungsrat fällen dann den nicht nur Lernwillen, sondern auch viel Entscheid. Zentral für einen positiven Zeit und Geld abverlangen würde: drei Entscheid ist für die BüDa, dass die Un- Jahre Vollzeitstudium ohne Einkom- terstützung für nachhaltige Ziele einge- leute für den Dienst in der Kirche. In men, so der Plan – aber wie finanzieren? setzt wird. Und auch wenn sie viele An- einem Gottesdienst im Zürcher Frau- Wegen der Teilzeitarbeit auf dem Weg träge abschlägig beantworten muss, münster werden 20 Berufsleute in den zur Matur hatte Eisenegger nicht genü- profitieren die Gesuchsteller in jedem Aufgabenbereichen Katechetik und So- gend Ersparnisse. Also versuchte er, Fall bei den Beratungsgesprächen von zialdiakonie. beauftragt. beim Kanton Unterstützung zu bekom- der Erfahrung und Kompetenz in Bud- men – ohne Erfolg: zu hoch die Hürden get und Finanzierungsfragen. für ein Darlehen. Dann bekam Eiseneg- Bei Benjamin Eisenegger ist alles auf- ger den Tipp aus der Verwandtschaft: gegangen – und er ist dankbar: «Ich Die Bürgschafts- und Darlehensgenos- wüsste nicht, wie ich das anders hätte Ordinationen senschaft der Landeskirche könnte ihn stemmen sollen», sagt der Ingenieur und Christian Bernhard-Bergmaier, mit einem Darlehen für die Weiterbil- hofft darauf, dass viele Leute davon Zoe Denzler, Claudia Judith Gabriel-Schneider, Lilian Pierrette dung und den Erwerbsausfall unterstüt- Kenntnis erhalten, dass man über die Gächter, Markus Johannes zen. Der Berufsmann bewarb sich, legte BüDa Unterstützung erhalten kann. Haltiner, Susanna Klöti, Frédéric bei einem Vorstellungsgespräch seine Légeret, Christian Morf, Delaja Pläne offen – und stiess auf positives Mösinger, Stefanie Neuen schwander, Diana Päpcke, Roland Echo. Die BüDa bewilligte ein Darlehen Die BüDa hilft seit E. Peter Eymard-Duvernay, And- von 50 000 Franken, das in monatlichen 70 Jahren rea Ruf, Stefan Schori, Priscilla Tranchen ausbezahlt werden sollte. Seit 1949 leistet die Bürgschafts- Schwendimann, Claudia Steine- und Darlehensgenossenschaft mann, Manuela Steinemann, der Landeskirche Unterstützung: Rahel Strassmann Zweifel, Jörg Darlehen auch für Gewerbe durch Darlehen an Mitglieder der Wanzek, Fabian Wildenauer, Landeskirche ermöglicht sie Hannes Witzig-Brändli, Lukas Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen. Erwerb und Betrieb von Liegen- Zünd Benjamin Eisenegger arbeitet seit zwei schaften für eigene Wohn- und Jahren als Bauingenieur. Das Studium Gewerbezwecke. Sie hilft bei der Schaffung oder Erhaltung einer Beauftragungen hat er in drei Jahren durchgezogen. geschäftlichen Existenz oder bei Katechetik: Marion Baumgartner, Nach dem Abschluss fand er schnell Ausbildungen zur beruflichen Patricia Furrer-Wyrsch, Sabine eine Stelle und begann sofort mit der Förderung. Sie verfügt zudem über Ganz, Gabriele Kehl-Lütgendorf, Rückzahlung des Darlehens. Weit vor einen Hilfsfonds, aus dem sie in Nicole Kosel, Karin Meissner, Härtefällen einmalige Unter- Sabrina Pandolfino, Sandra Riklin, der vereinbarten Frist ist die Rückzah- stützungsbeiträge leisten kann. Daniela Roth-Nater, Alexandra lung abgeschlossen. BüDa, Zentralstrasse 2, Rüegg-Straumann, Brigitte Nicht alle Gesuche bei der BüDa 8003 Zürich-Wiedikon Schenkel, Bettina Seidinger, erfüllen die geforderten Kriterien und 044 492 39 90 Renate Striegel laufen so mustergültig ab. Die traditi- www.bueda-zh.ch Sozialdiakonie: Verena Bösch, onsreiche Institution, die von den Kirch- Mirjam Bosshard, Luca Gehrig, Simon Gerber, Fiona Kauer, gemeinden der Zürcher Landeskirche Monika Strobel, Silvan Tarnutzer getragen wird, erhält jedes Jahr Dut- notabene 7 / 2019 11
Themen und Termine 12. September, 19 bis 20.30 Uhr, Restaurant Akazie, Stadthaus- strasse 10, Winterthur Viktor Walser, Aram Mattioli, Tobias Straumann 19. September fabrikkirche.ch / toximan.de Stellwerke und Pforten – Asyl- und Migrationspolitik heute. Mit «Das Monument» − Eduard Gnesa, Toni Stadler ein oekumenischer Gruss an 26.September Huldrych Zwingli Kurse & Gruppensupervision für Choralfantasie über das Im Schüttelbecher der Sozialdiakonie Weiterbildungen In der Supervision erhalten Zwingli-Lied «Herr, nun selbst Hoffnungen und Interessen – den Wagen halt» von Heinz Migrationspolitik von morgen: Sozialdiakoninnen und Sozial- Kirchenraum im Wandel Wehrle und der «Missa Pange Statements von Akteuren und diakone die Gelegenheit, ihre Interdisziplinäre Ringvorlesung Lingua» des Reformationszeit- Betroffenen, Podium berufliche Rolle anhand von Herbstsemester 2019. genossen Josquin Desprez. 3. Oktober Fragestellungen aus dem Erste Vorlesung am 19. Sep- Vokalensemble «Ensemble St. Anna-Kapelle Zürich Praxisalltag zu festigen. Mit tember: Heiko Hausendorf, bleu» der kath. Kirchgemeinde www.stiftung-eg.ch Unterstützung einer Super Ralph Kunz. Küsnacht. visorin suchen die Teilnehmen- Jeweils donnerstags, 18 bis 18. September, 19.30 Uhr Dialog International: den gemeinsam nach Lösun- 20 Uhr, Universität Zürich, Grossmünster Zürich Jugend für den Frieden gen. Leitung: Sylvia Müller. Zentrum Eingang Karl-Schmid- Junge Friedensaktivistinnen Ab 23. Januar 2020 Strasse 4, Hörsaal KO2-F-180 Akte Zwingli – Ein Oratorium und -aktivisten aus Indonesien Hirschengraben 50, Zürich uzh.ch/ringvorlesungen von Christoph Sigrist und und der Schweiz im Gespräch. Anmeldung: zhref.ch/kurse Hans-Jürgen Hufeisen. Im Es diskutieren Mitglieder der Generationen-Atelier Sozialberatung in Ihrer Mittelpunkt des Stücks steht interreligiösen Netzwerke Jaka- Thema: Graffiti. Sie erhalten Kirchgemeinde – Tools für nicht Zwingli selbst, sondern tarub (Indonesien), des Forums Hintergrundinformationen, die Sozialdiakonie seine Frau Anna Reinhart. Mit Junger Christen und Muslime sprayen als gemeinsame Aktion Einführung in Themen der ihr tritt eine starke Frau ins (Schweiz) über ihr Engagement und tauschen sich bei Kaffee Sozialberatung wie Sozialhilfe, Licht der Gegenwart. für Frieden und gegen Funda- und Kuchen über das Erlebte Versicherungsfragen und Finan- 14. September, 19.30 Uhr mentalismus. aus. Diskussion: Graffiti zwi- zierungsgesuche. Grund- Grossmünster Zürich 19. September, Mission 21, Missi- schen Kunst und «Schmiererei» kenntnisse helfen, sich in die- 15. September, 16.30 Uhr onsstrasse 21, Basel, 18.30 bis – ein Generationen-Austausch. sen Themen zurechtzufinden Klosterkirche Kappel am Albis 20.30 Uhr. mission-21.org/dialog Es laden ein: Jugendarbeit und mit den Hilfesuchenden Winterthur, Ev-ref. Landes weitere Schritte einzuleiten. Salon um Sechs: Bilderbuchtag 2019 kirche Kanton Zürich und Pro Leitung: Silvia Köpfli. Von Karl Barth lernen? Neue Bilderbücher, Kamishibais Senectute Kanton Zürich 24. / 30. März 2020, 13.30 bis Mit seinem Widerspruch gegen und Bilderbuchkinos bereichern 25. September, 14 bis 17 Uhr 17 Uhr, Blaufahnenstrasse 10, den Nationalsozialismus und auch dieses Jahr das Angebot Kulturbaracke, Kronaustrasse 21, Zürich. Anmeldung: zhref.ch/ den theologischen Liberalismus von Relimedia. Leitung: Renate Winterthur kurse hat Karl Barth die Theologie Fiebig, Oliver Wupper des 20. Jahrhunderts geprägt. 25. September, 9 bis 11 Uhr Kirchliche Projekte Seit seinem Tod vor fünfzig und 19 bis 21 Uhr erfolgreich durchführen Jahren hat sich die Welt verän- Relimedia, Gemeindestrasse 11, Grundlagen des Managements Veranstaltungen dert und mit ihr die Situation Zürich. Anmeldung: für Projekte in Kirchgemeinden. der Kirche. Gespräch mit Chris- relimedia.ch/veranstaltung Theorie und Übungen für die Feierabendrunde: Toximan tiane Tietz. Moderation: Stefan Praxis wechseln sich dabei ab. Authentische Drogenaufklärung Grotefeld. Welt unter den Rädern – Die Kursteilnehmenden lernen und Suchtprävention. Als ehe- 19. September, 18.15 bis Mobilität neu denken die verschiedenen Phasen maliger Polytoxikomane (Süch- 19.30 Uhr, Kafi Hirschli, Hirschen- Ökumenische Impulsveranstal- eines Projektes und die pas- tiger mehrerer Substanzen) ging graben 7, Zürich. Anmeldung: tung für Kirchgemeinden. senden Instrumente kennen Wolfgang Sosnowski durch alle zhref.ch/salonumsechs Impuls Mobilität Kanton und und vertiefen, insbesondere die Phasen der Abhängigkeit bis Stadt Zürich. Referate zu Dring- Phase «Projektplanung». hin zur Psychose. Heute setzt Brennpunkt Migration lichkeit und Klimarelevanz Leitung: Svenja Espenhorst. er sich in der Suchtprävention Veranstaltungsreihe des (Zahlen und Fakten) sowie zu 13. / 14. November, 9 bis 17 Uhr ein. Dazu spielt er sich im St. Anna Forum: konkreten Massnahmen auf der Blaufahnenstrasse 10, Zürich Theaterstück Toximan selbst. 40 000 Jahre unterwegs – Ebene Kirchgemeinden. Anmeldung: 044 258 92 14 Anschliessend Diskussions- Erfahrungen aus der Migrati- Referenten: Martina Patschei- kirchenentwicklung@zh.ref.ch runde. onsgeschichte. Mit Andreas der, Roberto De Tommasi. Foto: Karl Barth-Tag Oberriedne Foto: Christiane Tietz Foto: Akte Zwingli Foto: ZVG 12 notabene 7 / 2019
Leitung: Jeannette Behringer, Charlotte von Kirschbaum, sei- Lars Simpson, Daniel Otth, ner Lebensgefährtin, an seinen Aschi Rutz theologischen Werken. Ökume- 26. September, 18 bis 21.15 Uhr nischer Gedenktag mit Gottes- Augustinerkirche, Bahnhof- dienst und Predigt von Christi- strasse/Münzplatz, Zürich ane Tietz, Wanderung zum Infos: 079 428 49 44 Ortsmuseum und Konzert. aschi.rutz@zhkath.ch 6. Oktober, Reformierte Kirche Anmeldung: Oberrieden. Anmeldung: surveymonkey.com/r/LZGRFP7 kulturkreis@oberrieden.ch Programm: oberrieden.ch/veran- Huldrych Zwingli 1519 – 2019 staltungskalender Drei Informationsabende zu Zwinglis Spiritualität, zu Zwingli Was die Gesellschaft an den als «ganzer Musicus» und zu Kirchen hat «Action und Bruch des Nacht- Vortrag von Regierungsrätin mahls» plus Abendmahls gottesdienst nach dem Modell Jacqueline Fehr zum Verhältnis von Zwinglis Liturgie. zwischen Staat und Religions- gemeinschaften. Eine Veran- Foto: Mission 21 26. September, 3. und 24.Oktober jeweils 19.30 bis 21 Uhr staltung der Arbeitsgemein- Reformationssonntag, 3. Novem- schaft Christlicher Kirchen im ber, 10 Uhr, Reformierte Kirche Kanton Zürich. Hombrechtikon 24. September, 18.30 Uhr Hirschengraben 50, Zürich Frieden wächst durch Begegnung Konzert «Mein Gmüt ist mir Mission 21 unterstützt im Südsudan, in Indonesien und in verwirret» «Mit Mut – Glauben und Peru Partnerkirchen, die den Frieden wachsen lassen. Chorkonzerte mit dem Winter- Bekennen» Im Südsudan tobt seit 2013 ein Bürgerkrieg, vor allem thurer Vokalensemble unter der Tagung der Bezirkskirchen- zwischen Dinka und Nuer. Über 400 000 Kriegsopfer so- Leitung von Beat Merz. Musik pflege Dielsdorf. Referenten: wie unzählige Hungertote und Vertriebene sind zu bekla- und Texte aus der Zeit der Gottfried Locher – «Kirche – gen. Was es braucht, sind mutige Menschen, die ethni- Reformation bis in die Moderne. Wohin des Wegs? Gedanken sche und religiöse Gräben überwinden. So wie Elizabeth Werke von Luther, Senfl, Walter, zum Christsein mit anderen». Deng, eine Dinka, und Elizabeth Nyayuk, eine Nuer. Sie Zwingli, Desprez, Goudimel, Mathias Burri – «Das Evange- mussten wegen der Kämpfe fliehen. Dank der Friedens- Isaak, Praetorius, Bach, Distler arbeit der Presbyterianischen Kirche, Partnerkirche von lium von Jesus Christus und und Brell. Mission 21, lernten sie sich kennen und schätzen. Heute die Wechselwirkung auf die vier 28. September, 19.30 Uhr setzen sie sich selbst für die Friedensarbeit ein. kirchlichen Handlungsfelder». Wasserkirche Zürich Dank der Unterstützung der Kirchgemeinden und Lan- 2. November, 13.30 bis 17.30 Uhr 29. September, 17 Uhr deskirchen in der Schweiz ist die weltweite Friedensar- Kirchgemeindehaus, Otelfingen Ref. Kirche Wiesendangen beit von Mission 21 möglich. Mit dem Slogan «Frieden 3. November, 17 Uhr Anmeldung: wächst mit uns» stellt Mission 21 die Friedensarbeit in Ref. Kirche Berg am Irchel walter.ackermann@zh.ref.ch der Kampagne 2019 ins Zentrum. Arbeitsmaterialien und Angebote für Kirchgemeinden «It‘s Huldrych!» Global Prayers – Global auf www.mission-21.org/frieden Jazzkonzert: Yves Theiler Trio Players Internationaler Gottesdienst mit Kontakt für Mitmach-Aktionen: 061 260 23 37 feat. Uwe Steinmetz friedrich.weibel@mission-21.org 3. Oktober, Ref. Kirche Erlenbach vielsprachigen reformierten 6. Oktober, Ref. Kirche Stäfa Gemeinden in Zürich. 30. Oktober, Hirschengraben 50, Anschliessend Eröffnung der Zürich. yvestheilertrio.com Reformations-Ausstellung vorführung «Zwingli». Zum Kloster Kappel Ende des Zwinglijahres disku- Global Players und Konzert. Karl Barth-Tag in Oberrieden 3. November, 10 Uhr tieren am Ort und Jahrestag Karl Barth empfing im Ferien- Auskunft / Anmeldung: seines gewaltsamen Todes Kir- Pauluskirche Zürich haus «Bergli» der Familie Pesta- Tel. 044 764 88 30 chenrätin Esther Straub, Gene- lozzi bekannte Persönlichkeiten www.klosterkappel.ch ralvikar Martin Kopp, Unterneh- wie Dietrich Bonhoeffer und mer Thomas Schmuckli, Emil Brunner und schrieb mit Klostertag Theologie – Historiker Josef Lang sowie Heinrich Bullinger Regisseur Stefan Haupt. Mode- Der unterschätzte Reformator. ration: Pfr. Volker Bleil. Ein Angebot für theologisch Foto: Global Players – Global Prayers 11. Oktober interessierte Menschen, die Foto: Widerspruch und Aufbruch 18 Uhr: Podiumsdiskussion zugleich geistlich und intellek- 19 Uhr: Apéro riche tuell auftanken möchten: Mit 20 Uhr: Filmvorführung «Zwingli» Emidio Campi und Urs Boller. in der Klosterkirche. 6. bis 7. Oktober Offenes Taizésingen «Zwingli: Was bleibt?» Leitung: Regula Eschle-Wyler Podiumsdiskussion und Film- 20. September, 19.30 Uhr notabene 7 / 2019 13
Musik und Wort: A cappella Leitung: Susi Lüssi und Jean- Chor Zürich nette Liliane Ungricht Buchtipp: Kirchentag 2018 – das Buch «Klangsphären», mit Werken 18. bis 20. Oktober von Samuel Barber, Sergei rod. Gospel-Project und Country- Rachmaninow, Alfred Schnittke, Band, Taizé-Morgengebet und Eric Whitacre, Vladimir Orgel Barbecue, Vortrag und Zubitsky. Lesungen: Pilgertipp Reformationstheater: Dies und vie- Pfr. Christof Menzi les mehr beinhaltete der erste Kir- 29. September, 17.15 Uhr Pilgerzentrum St. Jakob Zürich chentag Zürcher Oberland vom 5. Stauffacherstrasse 8, Zürich bis 8. Juli 2018. Der Verein «Aktion Jedes Wort wirkt Auskunft / Anmeldung: Kirchen Züri Oberland» lässt ihn Mit bewusster Sprache den jakobspilger.ch nun zwischen zwei Buchdeckeln in Beziehungsalltag gestalten Wort und Bild aufleben und zeigt, Leitung: Eva Woodtli Wiggen- Pilgervesper wie es überhaupt dazu kam, wie hauser 18. September, 18.15 Uhr die Wetziker Eishalle eingerichtet 11. bis 13. Oktober Seitenraum der Kirche Offener und das Programm zusammenge- St. Jakob stellt wurde. Detailliert wird Ich mag das Haschen nach dokumentiert, was der Eröff- dem Wind Tagespilgern nungs-, Diskussions-, Begeg Spiritualität im Werk Gerhard 8. Etappe nungs- und Festtag bereithielten Meiers für das eigene Leben Murten – Domdidier oder was etwa Kirchenratspräsident Michel Müller und Generalvi- entdecken 21. / 23. September kar Josef Annen in ihren Referaten sagten. Leitung: Richard Kölliker Grossformatige Bilder vom technischen Aufbau, von künstleri- 12. bis 13. Oktober Stadtpilgern mit Hund schen Werken, bunten Essgemeinschaften und engagierten Musi- 24. September, 18 Uhr kerinnen und Musikern bereichern das Werk. In seinem Fazit hält Erhellende Provokation der Verein fest, der Kirchentag sei organisatorisch, finanziell und Die Gleichnisse Jesu im inhaltlich ein grosser Erfolg gewesen. Er habe gezeigt, dass Chris- Thomasevangelium tinnen und Christen in aller Unterschiedlichkeit ein Bedürfnis nach Leitung: Peter Wild Einheit verspürten. Das konfessionsübergreifende Gebetsnetz 18. bis 20. Oktober Stellen im Web bleibe bestehen. Offene Pfarrstellen, Stellen in den Achtsam sein – bewegt sein Gesamtkirchlichen Diensten und Kirchentag 2018 «mitenand glaube», Dokumentation des 1. Kirchenta- – spirituell unterwegs sein den Kirchgemeinden finden Sie ges im Zürcher Oberland, Heidi Verlag Uster, 2019 Wir lauschen in uns hinein, um auf: www.zhref.ch/angebote/ Bestellung: info@aktionkirchen-zo.ch. unsere Lebensquelle wahrzu- offene-stellen nehmen. Wir tragen sie hinein in unseren Alltag. Buchtipp: Schule und Zivilreligion sch. Ob die öffentlichen Schulen Religionsunterricht erteilen und welche Wertvorstellungen sie generell den Kindern vermitteln Bildungstipp: Pack den Koffer neu! sollen und dürfen, wird nicht erst seit kurzem kontrovers diskutiert. bildungkirche.ch, das Seit das Schulwesen sich von der Weiterbildungsportal für Pfarrer/ Kirche gelöst und in die Kompe- innen und Sozialdiakone/innen tenz des Staates überführt wurde, empfiehlt monatlich eine stellt sich die Frage. Sie wurde im ausgewählte Weiterbildung aus Kanton Zürich im Rahmen der ihrem vielseitigen Kursangebot. Einführung eines Unterrichtsge- setzes 1872 besonders heftig dis- Die Jugend ist die Zukunft. Wir treffen sie in der Gegenwart. Was kutiert. Die Autorin nimmt diese soll im Konf-Jahr geschehen? Im «Konf-Kurs in Bewegung» lassen Debatte unter die Lupe, zeichnet wir uns auf Spiele, Lieder, Medien, Methoden und Diskussionen die politische und kirchenpoliti- ein. Das setzt nebst grossen Erwartungen auch einen offenen und sche Landschaft nach und filtert experimentellen Geist voraus. Dadurch erweitern wir unseren die Argumentationslinien heraus. Gleich verfährt die Autorin bei Handlungsspielraum und lernen unsere «Konfis» und ihre Reaktio- der Untersuchung einer ähnlich wegweisenden Diskussion 2004, nen auf unsere Ideen besser verstehen. als sich Widerstand gegen die Abschaffung des Fachs Biblische Die Teilnehmenden erhalten Anregungen und konkrete Beispiele, Geschichte formierte. Bei beiden Debatten zeigt sich, dass man können viel ausprobieren, lernen das neue Konf-Lehrmittel kennen von der Schule nicht nur die Vermittlung von Kulturtechniken wie und werden exemplarisch damit arbeiten. Zudem wird themenzen- Lesen und Rechnen erwartet, sondern offen oder unterschwellig triertes Denken und Handeln in Unterrichts- und Lagersituationen darauf hinarbeitet, dass sie die eigene religiöse oder weltan- geübt. Des Weitern wird eine Vielzahl an geistreichen Methoden schauliche Position an die Lernenden weitergibt. Eine anspruchs- und Zugängen vorgestellt. volle, aber erhellende und spannende Lektüre. Der Kurs richtet sich an Pfarrerinnen und Pfarrer sowie an weitere Rahel Katzenstein: Schule und Zivilreligion. Die Diskussion über den Personen, die Konf-Kurse gestalten. schulischen Religionsunterricht im Kanton Zürich 1872 und 2004. 4. bis 8. November, CVJM-Zentrum Hasliberg. Info: bildungkirche.ch Chronos-Verlag, 2018. 328 Seiten, Fr. 39.20 14 notabene 7 / 2019
Sie können auch lesen