Parkhausfläche am Flughafen Düsseldorf optimal nutzen und wertvolle Zeit sparen - BECKHOFF
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Nr. 3 | September 2014 www.pc-control.net 12 | cover Parkhausfläche am Flughafen Düsseldorf optimal nutzen und wertvolle Zeit sparen 6 | products 16 | worldwide TwinCAT 3 SOA-SPS: Offene und flexible Steuerungstechnik Wegbereiter für Industrie 4.0 erleichtert Gebäudeplanung und Internet of Things und -realisierung
2 contents PC-Control 03 | 2014 11 Beckhoff erhält den Red Dot Award und den iF Design Award 23 Beckhoff Schweiz: 15 Jahre Erfolg mit Technologie, Know-how und Präsenz vor Ort 26 Durrer, Schweiz: Hoch komplexe Bewegungen mit 21 Achsen sicher und auf engstem Raum realisiert 40 Z-Projects, Belgien: Embedded-PC steuert Ultraschall-Reinigung und Desinfektion
PC-Control 03 | 2014 contents 3 4 | news 23 | Beckhoff Schweiz: 15 Jahre Erfolg mit Wirtschaftsminister Garrelt Duin Technologie, Know-how und Präsenz vor Ort besucht Beckhoff 26 | Durrer, Schweiz: Hoch komplexe 5 | WindEnergy Hamburg 2014, Bewegungen mit 21 Achsen sicher Motek 2014, EuroBlech 2014 und auf engstem Raum realisiert 30 | Pamatech System, Schweiz: Delta-Roboter 6 | products befüllt Blätterteighörnchen TwinCAT 3 SOA-SPS: Wegbereiter für Industrie 4.0 und Internet of Things 32 | KONČAR, Kroatien: Zustandsüberwachung von Induktionsmotoren über integriertes 11 | Beckhoff erhält den Red Dot Award und Condition Monitoring den iF Design Award 34 | i-Web, USA: Modulare Web-Finishing- Systeme geben Mailingaktionen 12 | cover den letzten Schliff Serva, Deutschland: PC-basierte Steuerungs- technik im fahrerlosen Transportfahrzeug 36 | Fabri-Kal, USA: Nachhaltig produzieren eines automatischen Parksystems mit integrierter, hochgenauer Messtechnik 40 | Z-Projects, Belgien: Embedded-PC steuert 16 | worldwide Ultraschall-Reinigung und Desinfektion Fraunhofer IAO, Deutschland: Offene und flexible Steuerungstechnik erleichtert Gebäudeplanung und -realisierung 44 | ETG Neuigkeiten und Aktivitäten der 20 | as systems, Deutschland: EtherCAT Technology Group Faszinierendes Spiel mit Wasser 46 | events Messetermine 2014/2015 PC-Control. Jetzt auch als App. Das neue kostenfreie E-Paper des PC-Control-Magazines bietet ergänzende Informationen zur Print-Ausgabe. Alle Artikel des E-Magazines sind speziell für das iPad multime- dial umgesetzt; Bildergalerien, Podcasts und Videos bieten interaktive und spannende Zusatzinformationen. impressum PC-Control – Redaktionsleitung: Bildnachweis: The New Automation Technology Magazine Frank Metzner Durrer, Schweiz Design: www.a3plus.de Fabri-Kal, USA Herausgeber: Druck: Richter Druck- und Projektleitung: Flims Electric, Schweiz Beckhoff Automation GmbH Mediencenter, Germany Martina Fallmann Fraunhofer IAO, Deutschland Eiserstraße 5 i-Web, USA Auflage: 27.500 33415 Verl/Germany Redaktion: KONČAR – Electrical Engineering Telefon: +49 (0) 52 46 9 63-0 Gabriele Kerkhoff Institute, Kroatien Telefax: +49 (0) 52 46 9 63 -1 98 Stefan Ziegler Serva, Deutschland info@beckhoff.de Telefon: +49 (0) 52 46 9 63 - 1 40 Z-Projects, Belgien www.beckhoff.de Telefax: +49 (0) 52 46 9 63 - 1 99 redaktion@pc-control.net www.pc-control.net
4 news PC-Control 03 | 2014 Hans Beckhoff empfing den NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und stellte ihm sein Unternehmen vor. Wirtschaftsminister Garrelt Duin besucht Beckhoff Ostwestfalen ist eine stark von der mittelständischen Industrie geprägte Region, wie sich NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin auf seiner viertägigen Sommerreise überzeugen konnte. Unterstützt von den Industrie- und Handelskammern Lippe zu Detmold und Bielefeld, besuchte der Minister insge- samt elf ausgewählte Unternehmen, um vor Ort mit Geschäftsführern, Betriebsräten und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Bei seinem Besuch bei Beckhoff Automation in Verl, am 9. Juli, zeigte sich Wirtschaftsminister Garrelt Duin beeindruckt von der Innovationskraft des Technologieunternehmens, und dem daraus resultierenden Wachstum. Mit der Webinar-Reihe bietet Beckhoff Kunden und Interessenten die Möglichkeit, an online-basierten Vorträgen zu Produkten und Technologien in kompakter Form teilzunehmen. Die Online-Seminare werden von Beckhoff-Technologieexperten durchgeführt und dauern zirka 30 Minuten. www.beckhoff.de/webinare
PC-Control 03 | 2014 news 5 WindEnergy Hamburg 2014 Auf der WindEnergy Hamburg, die vom 23. bis zum 26. September 2014 stattfindet, präsentiert Beckhoff seine Lösungen für die Zukunft der Windenergieerzeugung – Onshore und Offshore. Der hohe Integrationsgrad sowie die Nutzung von IT- und Automatisierungsstandards machen die PC-basierte Steuerungstechnik zu einer leistungsstarken und effizienten Lösung, die alle Funktionen auf einer einheitlichen Hard- und Softwareplattform vereint: Betriebsführung, Pitch- regelung, Umrichter-, Getriebe- und Bremsenansteuerung, Visualisierung und Parkvernetzung. Die Steuerungstechnologie ermöglicht es, weitere Funktionen, wie Sicherheitstechnik oder Condition Monitoring, direkt in die Standardsteuerung zu integrieren. weitere Infos unter: www.beckhoff.de/windenergy-hamburg Motek 2014 Die führende Messe für Montage- und Handhabungstechnik Motek öffnet auch 2014 wieder ihre Tore für das internationale Fachpublikum. Vom 6. bis 9. Oktober bietet die Branchenplattform Einblicke in die Welt der Automatisierung. Beckhoff präsentiert auf der Motek seine skalierbaren Steuerungsplattformen mit Multicore- Technologie: vom neuen Embedded-PC CX51xx für den mittleren Leistungsbereich bis zum Highend-Industrie-PC mit Core™-i7-Prozessor und 4-Kerntechnologie für komplexe Scientific-Automation-Anwendungen. Die Unterstützung von Multicore- CPUs durch die Automatisierungssoftware TwinCAT 3 führt zu einer erheblichen Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Reduktion der Hardwarekosten: So können beispielsweise messtechnische Aufgaben oder Robotik auf einem gesonderten Kern, ohne Leistungseinbußen bei der SPS, gerechnet werden. weitere Infos unter: www.beckhoff.de/motek EuroBlech 2014 Mit der EuroBlech findet, vom 21. bis zum 25. Oktober 2014, die weltweite Leitmesse für die Blechbearbeitung auf dem Messegelände in Hannover statt. Aus dem Beckhoff-Automa- tisierungsbaukasten lässt sich für jede Aufgabenstellung in der Umformtechnik und Blech- bearbeitung eine komplette Steuerungs- und Antriebstechniklösung konfigurieren. TwinCAT, die Automatisierungssoftware mit Multicore-Support, bildet die durchgängige Plattform für Engineering und Runtime: von der dezentralen Kleinsteuerung bis zur leistungsstarken, zent- ralen CNC-Lösung. Die Integration des TwinCAT-Engineerings in das Microsoft Visual Studio® stellt dem Entwickler die optimale Infrastruktur zur Verfügung, um wieder verwendbare Softwaremodule zu generieren. Große Flexibilität bietet auch die Möglichkeit zur Nutzung verschiedener Programmiersprachen wie IEC 61131, C/C++ oder MATLAB®/Simulink®. weitere Infos unter: www.beckhoff.de/euroblech
6 products PC-Control 03 | 2014 Enterprise WLAN To services ERP Level Enterprise Resources Service repository IP 183.77.19.0 Ethernet Communication Layer Plant Control Room MES Level Via functions IP 183.77.xx.x Manufacturing Execution System OPC UA (PLCopen) Communication Layer Shop Floor Via data Control Level Machine controllers Profinet, EtherCAT, … Communication Layer Component UMTS UMTS Output Mainte- Manufac- Device Level From signals Processes Logistics Power Input nance turing Sensor-Actor-Machine TwinCAT 3 SOA-SPS: Wegbereiter für Industrie 4.0 und Internet of Things Industrie-4.0- und Internet-of-Things (IoT)-Konzepte setzen eine hohe Vernetzung und die Kommunikation von Geräten und Diens- ten voraus: Vom Sensor bis in die IT-Ebene müssen unzählige Daten ausgetauscht werden. Für diese Aufgabe ist die PC-basierte Steuerung mit den entsprechenden Protokollen und Standards prädestiniert. Einen fundamentalen Beitrag zur Umsetzbarkeit von IoT und Industrie 4.0 liefert darüber hinaus die SOA (Service Oriented Architecture)-SPS. Der Zugriff per Webservice in eine SPS ist nicht neu – was ist also eigentlich SOA? Und was ist wirklich neu an der „S0A-SPS“? Und welchen konkreten Mehrwert bietet sie? Industrie-4.0-Konzepte für eine schnelle, individualisierte Produktion setzen und sie erfolgen immer nur auf Anfrage „von oben“, das heißt von der Client- eine entsprechende Vernetzung und Kommunikation von Geräten und Diensten Ebene. Dabei fungiert die untere Schicht immer als Server und reagiert: So lässt voraus. Diese müssen direkt miteinander kommunizieren können: Sensoren, sich beispielsweise eine Visualisierung von der SPS die Statusdaten übermitteln Messgeräte, RFID-Chips, SPS-Steuerungen, HMI, MES und ERP-Systeme liefern oder sie gibt neue Produktionsrezepte in die SPS. Zunächst werden aus den in der Industrie wichtige Produktionsdaten. In klassischen Steuerungsarchitek- elektrischen Sensorsignalen digitale Informationen erstellt – diese bekommen turen sind die Datenanfragen entweder zyklisch oder ereignisgesteuert initiiert, in der SPS einen Zeitstempel und werden über weitere Dienste dann in die MES- IT-Ebene weitergeleitet. (Abbildung 1)
PC-Control 03 | 2014 products 7 Control Device UMTS UMTS Pro- Mainte- Manufac- Logistics Power cesses nance turing MES/ERP Cloud Abbildung 1: Die Hierarchie der klassi- schen Automatisierungspyramide wird WLAN sich in Zukunft durch die Integration von OPC UA in allen Ebenen in ein Netzwerk von Automatisierungsdiens- ten wandeln, d. h. Geräte und Dienste „reden“ direkt miteinander durch Aufruf von SOA-Diensten. Mit Industrie 4.0 wird sich diese strikte Trennung der Ebenen und der Top- IT MES/ Down-Ansatz des Informationsflusses aufweichen und vermischen. In einer ERP intelligenten Vernetzung kann jedes Gerät oder jeder Dienst eigenständig eine B2B Cloud Kommunikation zu anderen Diensten initiieren. B2B B2B B2B – B2M – M2M B2M B2M Generell können alle Kommunikationsszenarien und Use-Cases, welche auch in Industrie-4.0- und IoT-Gruppen definiert wurden, aus abstrahierter Sicht in zwei Kontexte der Kommunikationsarchitektur unterschieden werden: in Dienste in B2M B2M Automation „harter“ Echtzeit (gemeint ist der Automatisierungskontext, z. B. die determinis- Shop Floor tische SPS zur Regelung) und in Dienste im „weichen“ Echtzeitkontext (gemeint PLC ist z. B. der IT-Kontext). (Abbildung 2) M2M M2M Hieraus ergeben sich genau drei potentielle Kommunikationsübergänge welche auch im Industrie-4.0-AG2-Leitungsgremium definiert wurden: 1. „B2B“-Kommunikation: Zwei Business-Prozesse kommunizieren miteinander. Beispiel: Eine ERP- Abbildung 2: Aus den beiden Kontexten „IT“ Anwendung tauscht mit einer MES-Anwendung Informationen aus. Der und „Automation“ ergeben sich – unabhängig Austausch z. B. zwischen HMI und MES, MES und MES, Sensor und Cloud, von „harter“ oder „weicher“ Echtzeit – usw. kann vom niedrigen Millisekunden- bis zum hohen Minutenbereich insgesamt drei potentielle Kommunikations- dauern. übergänge: „B2B“, „B2M“ und „M2M“. 2. „B2M“-Kommunikation: Ein Prozess mit „weicher Echtzeit“ kommuniziert mit einem anderen Pro- zess der Kategorie „harte Echtzeit“. Beispiel: Eine Business-Anwendung tauscht mit einer Maschine Informationen aus. Der Austausch, z. B. von
8 products PC-Control 03 | 2014 Livedaten zwischen HMI und SPS oder MES und SPS-Steuerung kann vom niedrigen Millisekunden- bis zum Minutenbereich dauern. Virtuelle Maschine MES/ERP 3. „M2M“-Kommunikation: Amazon Web ServicesTM OPC UA Server Zwei Prozesse der Kategorie Automation kommunizieren miteinander in Windows® AzureTM „harter“ oder „weicher“ Echtzeit. Beispiel: Eine Roboter-Plattformsteue- rung tauscht horizontal mit einer Roboter-Handsteuerung Regelungsinfor- mationen aus. Der Austausch muss im Mikrosekunden- bis zum niedrigen Millisekundenbereich in einem harten, deterministischen Echtzeittakt ab- gewickelt werden. Beispiel 2: Zwei Steuerungen tauschen horizontal Daten aus, schnell („weiche“ Echtzeit), zyklisch und feldbusunabhängig. Determinismus ist lediglich eine Art „Quality of Service“ (QoS), den eine Kom- Abbildung 3: Die PLCopen/OPC-UA-Client-Bausteine ermöglichen eine feldbusunab- munikationsart haben kann oder nicht; notwendig ist dazu die Angabe der zu hängige, schnelle Kommunikation. Die TwinCAT SPS mit integriertem OPC-UA-Client garantierenden Zeitdauer, z. B. 100 µs. Der Begriff „M2M“ ist sicherlich bereits initiiert die Datenkommunikation. am Markt belegt von Mobilfunkanbietern: M2M steht dort klar für die Anbindung von Geräten per Mobilfunk an IT-Prozesse – weit verbreitet ist dort die Auffas- sung, dass M2M ist immer dann gegeben ist, wenn eine SIM-Karte im Einsatz ist. Prepare Cleanup UA_Connect Wie auch immer die drei Kategorien final mit Namen belegt werden: Die Kom- munikation bei IoT und Industrie 4.0 wird nicht mehr auf reinen Daten und UA_NamespaceGetIndex der Interoperabilität der Datenkommunikation basieren, sondern auf dem Aus- tausch von Informationsmodellen und somit der semantischen Interoperabilität. UA_MethodGetHandle UA_MethodCall UA_MethodReleaseHandle Höchste Bedeutung wird auch die Übertragungssicherheit und die Sicherheit der Zugriffsrechte auf einzelne Daten oder Dienste haben. Alle diese Aufgabenstel- For multiple method calls lungen sind Kernpunkte der OPC Unified Architecture (OPC UA). Sie enthält eine UA_Disconnect Beschreibungssprache und die Kommunikationsdienste für Informationsmodel- Abbildung 4: Blockdiagramm für den Methoden-Aufruf le. Als IEC-Norm 62541 ist OPC UA darauf angelegt, die Informationsmodelle von anderen Organisationen, wie BACnet, PLCopen, IEC 61850, AIM AutoID, MES-DACH etc., abzubilden. Die in OPC UA integrierte „Security by Design“ ist, laut BSI, deutlich besser als bei anderen Protokollen und wird daher aufgrund ring-Aufwand ungemein: Anstatt für eine Instanz eines Funktionsbausteines mit der hohen Relevanz für Industrie 4.0 aktuell in einem Projekt evaluiert. z. B. zwanzig Datenpunkten jeden einzelnen in einer Visualisierungsmaske oder einem MES-System zu verknüpfen, reicht es nun, ein einziges Instanz-Objekt zu Durch die standardisierte Zusammenführung von Daten sowie deren Struktur verbinden – und das sogar identisch bei verschiedenen Herstellern. und Bedeutung (Metadaten) eignet sich OPC UA insbesondere für verteilte, intelligente Anwendungen zwischen Maschinen, ohne Erfordernis einer über- Nach weiterer konstruktiver Gruppenarbeit wurde als nächster Schritt im geordneten Intelligenz oder eines zentralen Wissens. Die Funktionalität von April 2014 die Spezifikation der PLCopen „OPC-UA-Client-Funktionsbausteine OPC-UA-Komponenten ist skalierbar und bereits heute in der Sensorebene (z. B. für IEC 61131-3“ freigegeben. Damit kann die Steuerung – zusätzlich oder Areva Stromsensor-Speicherauslastung, beginnend bei 240 kByte Flash und alternativ zur bisherigen Rollenverteilung – auch den aktiven, führenden Part 35 kByte RAM) bis zum SAP-System vorhanden. der Kommunikation übernehmen. (Abbildung 3) PLCopen: OPC-UA-Client-Funktionalität in der SPS Die SPS kann somit komplexe Datenstrukturen horizontal mit anderen Control- Für die Anforderung „Kommunikation initiieren“ muss eine Client-Komponente lern austauschen, aber auch vertikal Methoden in einem OPC-UA-Server eines in den SPS-Controllern vorhanden sein – idealerweise als standardisierte MES/ERP-Systems aufrufen, um sich z. B. neue Produktionsaufträge abzuholen Schnittstelle. Auf den im Oktober 2006 von Beckhoff eingebrachten Vorschlag, oder Daten in die Cloud zu schreiben. Dies ermöglicht der Produktionslinie, PLCopen-Kommunikationsbausteine basierend auf OPC UA, zu definieren, selbständig aktiv zu werden. (Abbildung 4) hat sich drei Jahre später eine gemeinsame Arbeitsgruppe PLCopen und OPC UA, unter Vorsitz von Beckhoff, begründet. Im Jahr 2010 wurde zunächst Erste Kunden haben frühzeitig das Potenzial dieser Bausteine erkannt und von das Mapping des IEC 61131-3-Informationsmodells in OPC UA (Server) als der Umsetzung von Beckhoff profitiert: Silvo Merz, vom Zweckverband Wasser gemeinsame Spezifikation verabschiedet: Das bedeutet konkret, dass ein und Abwasser Vogtland, hat für den Bereich der Wasserwirtschaft 300 dezent- einziges IEC 61131-3-konformes SPS-Programm unverändert, mit den jeweils rale Anlagen mit kleinsten Embedded-CX9020-Steuerungen intelligent vernetzt: unterschiedlichen, proprietären Engineering-Tools verschiedener Hersteller Reale Objekte, wie eine Pumpe, wurden in der IEC 61131-3-SPS-Steuerung auf deren SPS geladen werden kann. Die Steuerungen stellen ihre Daten und als komplexes Objekt mit Interaktionsmöglichkeiten modelliert. Durch den in Informationen, semantisch identisch, per OPC UA, nach außen, z. B. für Visuali- die Steuerung integrierten OPC-UA-Server stehen diese Objekte automatisch sierungs- und MES/ERP-Aufgaben, zur Verfügung. Dies erleichtert den Enginee- für semantische Interoperabilität als komplexe Datenstruktur der Außenwelt
PC-Control 03 | 2014 products 9 – Validate RFID: right step in work flow, status: not blocked, no scrap – Validate machine: status: not in maintenance or blocked MES Validate RFID Send and machine „StartResponse“ – User – Operation – Resource-ID – RFID Execute Abbildung 5: Effiziente Kommunikation OK process ohne Handshake: Die TwinCAT-SPS über- PLC gibt die RFID-Information per OPC-UA- Capture RFID Forward RFID to MES Evaluate response X Methodenaufruf an das MES-System und OPC UA Service not OK Initiate trouble- bekommt als Rückgabeparameter die “Start” shooting Anweisung zum weiteren Vorgehen. IEC 61131-3 OPC UA Server Controller OPC UA Client Define service expose service invoke service Transport Abbildung 6: Methoden in der IEC 61131-3-SPS können einfach nach außen freigegeben werden. zur Verfügung. Das Ergebnis ist eine dezentrale Intelligenz, die eigenständig die Möglichkeit für „B2M“-Szenarien: Die SPS kann z. B. einen Dienst in einer Entscheidungen trifft und Informationen an ihre „Nachbarn“ übermittelt bzw. Vision/Kamera-Applikation oder einem RFID-Reader aufrufen, direkt mit der SPS Stati und Prozesswerte für den eigenen Prozess abfragt, um einen ungestörten kommunizieren oder die Daten einer Big-Data-Applikation in die Cloud melden. Prozessablauf zu gewährleisten. Mit den standardisierten Funktionsbaustei- Die SPS kann diese Methoden aufrufen; wie aber kann sie selber Dienste anbie- nen der PLCopen initiieren die Geräte als OPC-UA-Client eigenständig die ten – vor allem einfach handhabbar? Kommunikation aus der SPS heraus zu anderen Prozessteilnehmern, während sie gleichzeitig als OPC-UA-Server auf deren Anfragen oder auf Anfragen TwinCAT 3 bietet die Möglichkeit, IEC 61131-3-, C++- und MATLAB®/Simulink®- übergeordneter Systeme (SCADA, MES, ERP) reagieren können. „Eine vormals Module zu implementieren, diese auf verschiedene CPU-Cores zu laden, in proprietäre Lösung wurde mit dem CX9020 und dem integrierten OPC-UA-Client unterschiedlicher Echtzeit ablaufen und trotzdem sicher miteinander inter- und -Server ersetzt und erbrachte uns beispielsweise eine Einsparung der Lizenz- agieren zu lassen. Die Grundlage hierzu ist die TwinCAT-Modulsprache, welche Initialkosten von mehr als 90 % je Gerät“, kommentiert Silvio Merz begeistert die Eigenschaften der Module, u. a. bezüglich der Prozessparameter oder der die technologischen und wirtschaftlichen Vorteile der Lösung. Methoden, beschreibt. Ein reales Szenario zum Aufruf einer OPC-UA-Methode wurde bereits im Jahr Die Realisierung ist für SPS-Programmierer sehr einfach: Eine Methode in der 2013 auf der Hannover Messe gezeigt: Die Beckhoff-SPS hat – als OPC-UA- SPS (mit beliebigen Ein-/Ausgangsparametern) steht durch das Hinzufügen einer Client agierend – eine Methode im MES-System der Firma iTAC aufgerufen: Als simplen Pragma-Anweisungszeile einfach als Serviceaufruf im OPC-UA-Server Inputparameter wurden ein RFID-Code und Prozessdaten übergeben, welche zur Verfügung, welcher in die SPS-Steuerung integriert ist. Jeder OPC-UA-Client vom MES-System verbucht, geprüft und mit der Rückantwort der Qualität „OK“ kann, mit der im OPC UA integrierten IT-Security und Berechtigung, den Twin- oder „Failure“ versehen wurden. Vor allem die Performance und die Datenkon- CAT OPC UA Server durchbrowsen und den entsprechenden Dienst aufrufen, sistenz konnten durch den Methodenaufruf garantiert werden. (Abbildung 5) und zwar unabhängig vom Betriebssystem, der Programmiersprache und unter Wahrung der Datenkonsistenz. (Abbildung 6) Die SOA (Service Oriented Architecture)-SPS Die SPS-Hersteller haben mit dem Mapping der IEC 61131-3 in den OPC-UA- Vorteile: Effektive, datenkonsistente Dienste aus der SOA-SPS Server und mit den PLCopen-Bausteinen bereits ein wichtiges Fundament ge- Der Datenaustausch zwischen MES-Ebene und SPS erfolgt heute in der Regel legt. Aus der SPS heraus OPC-UA-Dienste in anderen Geräten aufzurufen, bietet über ein zeitaufwendiges Handshake-Verfahren: Dabei signalisiert das MES-
10 products PC-Control 03 | 2014 Common practice: New: service calls MES/ERP MES/ERP 1 MES: “I like to send recipe data” 1 MES: “Here is new recipe” 2 PLC: “OK” 1 PLC: “OK 3 MES: “ Here are recipe data 1” “Here are recipe data 2…” Increase efficiency 4 MES: “ Finished, please start 4 3 1 1 production” 5 PLC: “OK” ONE data communication 5 2 1 to handle – secure transport of inputs Time consuming handshake Shop floor/ Shop floor/ – code execution and wait mechanism Machine level Machine level on result – transport of outputs to caller Abbildung 7: Methoden-Aufrufe aus dem MES/ERP in die SPS erhöhen die Performance der bisherigen zeitaufwendigen Daten-Handshake-Mechanismen. System z. B. die Übergabe eines Rezepts an die Steuerung, und die SPS quittiert einer Vorgabe der Organisation der Messgerätehersteller. Das in einer Embedded- die Bereitschaft. Nach der Übergabe der Rezeptdaten erfolgt die Quittierung Steuerung eingesetzte Betriebssystem wird in Zukunft von außen nicht mehr über den Abschluss. Die SOA-SPS ermöglicht es nun, mit einer einzigen Kom- sichtbar sein: Aus Security-Gründen sind alle Ports geschlossen – das Gerät bietet munikation Daten an die Steuerung zu übermitteln: Hier werden nicht vielfach seine SOA-Dienste ausschließlich über OPC UA mit Security bis in die Dienste- und Datenwerte ausgetauscht, sondern ein einziger Dienst mit Eingangsparametern Datenebene an. Neben Daten und Methodenaufrufen bietet der „Filetransfer via (dem Rezept) und Ausgangsparametern (der Quittierung der SPS) abgewi- OPC UA“ eine interessante Variante nicht nur für dezentrale Offline-Messdaten- ckelt. Das heißt, via OPC UA wird der Remote Procedure Call (RPC) bis in den aufzeichnungen, sondern auch für andere Aufgaben, wie Device-Management. programmierten SPS-Funktionsbaustein zur Verfügung gestellt. Dies wird die Kommunikations-Roundtrip-Zeiten zwischen SPS- und MES-Systemen deutlich Als einzige IEC-genormte SOA-Architektur auf der Normungs-Roadmap der DKE verkürzen und kann zu einem höheren Produktionsdurchsatz führen. Definitiv (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) für Indus- wird es aber die Engineering-Kosten für die Datenkopplung vom Shop-Floor zum trie 4.0 hat OPC UA das Potenzial, sich als De-facto-Standard für den Daten- und Top-Floor drastisch reduzieren. (Abbildung 7) Informationsaustausch für Anwendungen gemäß Industrie 4.0 und IoT zu etab- lieren. Eine sichere, horizontale und vertikale Kommunikation vom Sensor bis in Status – Ausblick die IT-Systeme ist damit bereits heute umsetzbar. Beckhoff hat das Potenzial von Eine „SOA-SPS“ bedeutet mehr als nur einen per VPN gesicherten Webservice OPC UA früh erkannt und bietet die SOA-SPS mit integriertem OPC-UA-Client bis in die SPS anzubieten: Sie umfasst objekt-orientierte Datenkommunikation und -Server bis in kleinste CX-Embedded-Systeme. Die auf vielfältigen Gerä- für Live- und historische Daten, Alarme, aber auch Dienste (Methoden) – inklu- teklassen lauffähige, PC-basierende TwinCAT-Steuerungsarchitektur stellt, in sive der zugehörigen Metadaten – verknüpft mit der notwendigen Security bis Kombination mit der großen Signalvielfalt der IO-Klemmen und der Performance in die Dienste- und Datenebene, dazu die Modellierungsmöglichkeiten von In- von EtherCAT mit Safety, die ideale, leistungsmäßig skalierbare Plattform für alle formationsmodellen – und all das einer internationalen IEC-Norm entsprechend. zukünftigen Anforderungen zur Verfügung. Die Integration von OPC-UA-Server und -Client in die Steuerung ermöglicht be- Autor: Stefan Hoppe, Beckhoff-Produktmanager TwinCAT, reits heute die Realisierung intelligenter Netzwerke, basierend auf einem hohen Chairman PLCopen und OPC Working Group, President OPC Europe Security-Standard mit Zugriffsrechten bis auf Dienste-Ebene. In Zukunft wird der Austausch von Informationsmodellen zunehmend wichtiger werden: Eine SPS würde sich dann nicht als IEC 61131-3-Controller per OPC UA mit Prozessdaten weitere Infos unter: aus der SPS für die Außenwelt melden, sondern z. B. als Strommessgerät, gemäß www.beckhoff.de/TwinCAT3
PC-Control 03 | 2014 products 11 Beckhoff erhält den Red Dot Award und den iF Design Award Embedded-PC CX2000 und Multitouch-Panel-PC CP32xx: Ausgezeichnet in Form und Funktion Der Grundsatz „form follows function“ gilt auch in der Industrie: Maschinen „Eine Auszeichnung mit dem iF-Label, das seit 60 Jahren für herausragendes und Geräte sollen nicht nur ihre Funktion erfüllen, sondern diese soll auch Design verliehen wird, ist ein Gütesiegel, das man auf der ganzen Welt kennt“, ästhetisch optimal zur Geltung kommen – durch die Auswahl der Materialien freut sich Andreas Thome, Produktmanager PC-Control bei Beckhoff, der sowie die Form- und Farbgebung. Die Beckhoff Industrie-PCs wurden im Früh- den hutschienenmontierbaren Embedded-PC mit Mehrkern-Prozessortechnik jahr 2014 gleich zwei Mal für ihr hervorragendes Design ausgezeichnet: Den entwickelt hat. „iF Design Award”, in der Kategorie Produktdesign, erhielt der Embedded-PC CX2000. Der „Red Dot Design Award” in der Kategorie „Industrie” ging an den Panel-PC CP32xx mit Multitouch-Bedientechnologie. weitere Infos unter: www.beckhoff.de/CX2000 www.beckhoff.de/CP32xx
12 cover PC-Control 03 | 2014 PC-basierte Steuerungstechnik im fahrerlosen Transportfahrzeug eines automatischen Parksystems Parkhausfläche am Flughafen Düsseldorf optimal nutzen und wertvolle Zeit sparen Auf der gleichen Parkhausfläche deutlich mehr Autos unterzubringen als bisher und viel Zeit für die oft nervenaufreibende Park- platzsuche zu sparen – das sind die Vorteile des automatischen Parksystems von Serva für den Flughafen Düsseldorf bzw. für die Nutzer des Parkservice PremiumPlus. Für die zuverlässige und fehlerfreie Platzierung der Fahrzeuge sorgen dabei autonome, mit PC-Control von Beckhoff gesteuerte Parkroboter namens „Ray“.
PC-Control 03 | 2014 cover 13 Der Parkroboter „Ray“ erfasst per Lasermesstechnik die Abmessungen und den Achsabstand des Fahrzeugs, passt seine Breite entsprechend an und nimmt dann – ähnlich wie ein Gabelstapler – den Wagen durch Anheben der Autoreifen auf. Wer kennt diese Situation gerade bei Geschäftsreisen nicht? Termindruck, zu we- nig Zeit bis zum Check-in bzw. Abflug und dann noch die langwierige Suche nach einem freien und ausreichend großen Platz im Parkhaus. Dieser Stressfak Auf einen Blick: tor bleibt seit Ende Juni 2014 den Kunden des PremiumPlus-Parkservice am Flug hafen Düsseldorf erspart. Denn sie können ihr Fahrzeug im Parkhaus 3, Lösungen für Transport und Logistik direkt am Terminal, einfach in der Übergabestation des von der Serva Transport Systems Roboter-basiertes Parksystem GmbH, Grabenstätt, entwickelten automatischen Parksystems abstellen. Dort wird das Auto in wenigen Sekunden per Laserscan vermessen und anschließend vom autono- Kundenbenefit men Parkroboter „Ray“ vollautomatisch zu einem freien Parkplatz transportiert. Der Teurer Parkraum wird um ca. 40 % besser ausgenutzt und Flug- Fluggast muss lediglich am Informationsterminal der Übergabestation einchecken und gäste benötigen nur noch rund 30 s für das Parken ihres Fahrzeugs. ein Ticket mit QR-Code ausdrucken oder per Smartphone-App einscannen. Bereits rund eine halbe Minute später kann er sich entspannt auf den Weg zum Gate machen. PC-Control in der Anwendung C6920, CX5010 und EtherCAT-Klemmen: kompakte Vorgesehen sind hierfür am Flughafen Düsseldorf zunächst 260 Parkplätze, auf Steuerungstechnik mit hoher Rechenleistung denen über sechs Übergabestationen und drei Parkroboter unterschiedlichste Pkw EtherCAT: leistungsfähiges und durchgängiges – vom Kleinwagen bis hin zum großen SUV – abgestellt und wieder ausgelagert Kommunikationssystem werden können. Der Fluggast profitiert aber nicht nur vom Wegfall der aufwendigen TwinCAT 3: vereinfachtes Engineering durch Integration Parkplatzsuche, denn ebenso schnell und einfach kann er sein Fahrzeug auch wie- in Microsoft Visual Studio®
14 cover PC-Control 03 | 2014 Mit dem PremiumPlus-Service im Parkhaus 3 entfällt am Flughafen Düsseldorf die Auch wenn der Parkroboter sogar große Oberklasse-Pkw transportieren kann, ist er lästige und zeitraubende Parkplatzsuche, da das Fahrzeug einfach in der Übergabe- sehr kompakt aufgebaut und erfordert daher eine leistungsfähige und für beengte station des automatischen Parksystems abgestellt werden kann. Platzverhältnisse geeignete Steuerungstechnik. der abholen. Wurde das gewünschte Ausfahrtzeitfenster im Vorfeld angegeben, Große Datenmengen sicher und schnell verarbeiten steht das Auto innerhalb von 3 bis 5 Minuten bereit. Wurde bei der Reservierung Die hohe Betriebssicherheit liegt zudem an der leistungsfähigen Navigations- eine Flugnummer vermerkt, erfolgt die Bereitstellung nach der Landung sogar und Steuerungstechnik, die immense Datenmengen schnell und fehlerfrei vollautomatisch und entsprechend der aktuellen Flugdaten. verarbeiten kann. Dies beginnt in der Übergabestation mit der aufwendigen Vermessung des jeweiligen Fahrzeugs per 3D-Laserscan, um ein detailliertes Teure Stellfläche flexibel und optimal nutzen Modell zu erstellen. Dazu erläutert Leopold Meirer: „Aus diesen umfangreichen Von diesem automatischen Parksystem profitiert aber nicht nur der Fluggast, Daten ermittelt ein zentraler Server die genauen Konturen und Reifenmaße und sondern auch der Parkhausbetreiber. Denn durch ‚Ray’ lassen sich auf der teu- überträgt diese zusammen mit dem konkreten Parkauftrag per WLAN an den ren Fläche, je nach Gegebenheiten, rund 40 bis 60 % mehr Autos unterbringen. jeweiligen Roboter. Wichtig ist insbesondere, dass dabei genau die relevanten Grund ist der äußerst bewegliche Parkroboter, der viel engere Kurven als ein Pkw Informationen, wie Länge, Breite, Höhe und Achsabstand, herausgefiltert wer- durchfahren, die Fahrzeuge sehr eng nebeneinander platzieren sowie auf freie den, um mit dem größenveränderlichen „Ray“ jedes Fahrzeug zuverlässig und Parkgassen verzichten kann. Und Serva-Geschäftsführer Leopold Meirer nennt ohne Beschädigung aufnehmen und flächenoptimiert auf einem freien Stellplatz noch weitere Vorteile des Systems: „Die örtlichen Gegebenheiten sind in der Na- abstellen zu können.“ vigationssoftware hinterlegt, sodass sich die Fahrzeuge ‚intelligent‘, d. h. nach Größe optimal sortiert parken lassen. Außerdem werden die schnell erreichbaren Zusätzliche Rechenleistung ist erforderlich, da die Fahrzeuge beim Ein- und Aus- Parkplätze nach Bereitstellungspriorität vergeben, um die Auslagerungszeit zu lagern aus Sicherheitsgründen vom Parkroboter jeweils ein weiteres Mal ver- minimieren. Aufwendigere Umparkvorgänge erledigt das System autonom, bei- messen werden. Außerdem müssen von der Steuerungstechnik beispielsweise spielsweise in den wenig frequentierten Nachtzeiten.“ die Bewegungen des bis zu 3 m/s schnellen „Ray“ präzise gewährleistet sowie die räumlichen Gegebenheiten über Laser-Reflektoren an den Parkhauswänden Ein zusätzlicher Vorteil liegt im vergleichsweise geringen Installationsaufwand. zuverlässig erkannt werden. Das Parksystem besteht lediglich aus den Übergabestationen und den Parkro- botern und kann somit ohne großen Aufwand auch in bestehende Parkinfra- PC-Control ist durchgängig, kompakt und rechenstark strukturen integriert werden. Hinzu kommt die hohe Zuverlässigkeit im Betrieb, Der kompakte Aufbau und die hohe Rechenleistung waren für Leopold Meirer wie Leopold Meirer erläutert: „Im Gegensatz zu den typischen automatischen die wichtigsten Argumente für den Einsatz der PC-basierten Steuerungstechnik Parkanlagen handelt es sich hier nicht um ein verkettetes Lagersystem, das bei von Beckhoff: „Auch wenn der Parkroboter groß wirkt und bis zu 3 t schwere einem Ausfall der Auslagertechnik komplett stillsteht. Da immer mindestens und 5,5 m lange Fahrzeuge aufnehmen kann, haben wir großen Wert auf einen zwei autonome Parkroboter vorgesehen sind, lässt sich ein defekter „Ray“ pro- möglichst kompakten Aufbau gelegt. Dementsprechend klein ist der im „Ray“ blemlos kompensieren.“ vorgesehene Einbauraum konzipiert, was durch die kompakte Steuerungstech-
PC-Control 03 | 2014 cover 15 Serva-Geschäftsführer Leopold Meirer (links) und Entwicklungsingenieur Max Dohm profitierten insbesondere von der Kompaktheit und Leistungsfähigkeit der PC-Control-Lösung sowie vom effizienten Engineering mit TwinCAT 3. nik optimal unterstützt wurde. Dazu kommt die insbesondere für die 3D-Berech- Alle intelligenten Prozesse werden vom Schaltschrank-IPC C6920 übernommen. nungen notwendige hohe Rechenleistung des Industrie-PC.“ Hierbei nutzt die Steuerungssoftware TwinCAT 3 die hinterlegten Navigations- und Bahndaten zur Parkinfrastruktur, um alle Bewegungsabläufe zuverlässig Unterstützt werde dies durch die schnelle und vor allem durchgängige Ether- umzusetzen. Für erhöhte Sicherheit sorgt der redundante Embedded-PC CX5010, CAT-Kommunikation: „Im Prototyp von „Ray“ haben wir noch mehrere unter- der nochmals alle errechneten Bewegungen und deren Ausführung überprüft. schiedliche Bussysteme eingesetzt. Mit dem flexiblen und schnellen EtherCAT Zusätzlich übernimmt der CX5010, beispielsweise im Falle von Warnmeldungen, ist dies nun nicht mehr erforderlich, was die Entwicklung immens vereinfacht die Sprachsteuerung des Parkroboters. hat. Heute setzen wir durchgängig auf EtherCAT, zumal für diesen etablierten Weltstandard alle notwendigen Komponenten wie Sensorik und Antriebstechnik Ein großer Vorteil bei der Entwicklung des Steuerungskonzepts lag in der Of- verfügbar sind. Außerdem steht uns noch zukünftiges Entwicklungspotenzial of- fenheit von TwinCAT zur IT-Welt. Dazu erläutert Serva-Entwicklungsingenieur fen, z. B. durch die Nutzung von Safety-over-EtherCAT anstelle der derzeit noch Max Dohm: „Die Integration von TwinCAT 3 in Microsoft Visual Studio® hat die separat realisierten Sicherheitslösung.“ Hinzu komme als weiterer Vorteil das Entwicklung sehr vereinfacht, da wir in vielen Bereichen ohnehin mit diesem sehr komfortable Systemhandling. So funktioniere „Ray“ beispielsweise nach Standard-IT-Tool arbeiten. Damit steht durchgängig eine einheitliche Oberflä- dem Austausch eines Motors mit dem Einschalten völlig reibungslos und ohne che zur Verfügung, beispielsweise um mit der TwinCAT Controller Toolbox die jegliche Neuparametrierung. Steuerungsapplikationen zu entwickeln oder Regler über MATLAB®/Simulink® zu simulieren. Zukünftig werden wir auch die Integration der Hochsprache C++ Redundantes Steuerungskonzept komfortabel entwickelt bei der Programmierung nutzen.“ In der Testphase legt Max Dohm ebenfalls Aufgebaut ist das Steuerungssystem jedes einzelnen Parkroboters aus einem großen Wert auf effizientes Arbeiten: „Das Steuerungssystem ist so komplex, Schaltschrank-PC C6920 mit hochleistungsfähigem Intel®-CoreTM-i7-Prozessor, dass ein Testen nur mit einem leistungsfähigen Tool möglich ist. Hierfür hat sich einem zusätzlichen Embedded-PC CX5010 mit Intel®-AtomTM-Prozessor und TwinCAT Scope als Software-Oszilloskop hervorragend bewährt, sodass wir es 1,1- GHz-Taktfrequenz sowie den über den EtherCAT-Koppler EK1100 angebun- bei jeder neuen Funktion intensiv nutzen.“ denen 16-Kanal-Digital-Ein-/-Ausgangsklemmen EL1862 bzw. EL2872. Diese mit einem Flachbandkabelanschluss ausgestatteten EtherCAT-Klemmen sorgen für die einfache Anbindung der von Serva entwickelten I/O-Erfassungskarte, z. B. zur Anbindung der „Ray“-Laserscanner oder für Basisfunktionen, wie das An- weitere Infos unter: schalten des Lichts. www.serva-ts.com www.beckhoff.de/EtherCAT www.beckhoff.de/TwinCAT3
16 worldwide | germany PC-Control 03 | 2014 PC-basierte Gebäudeautomation im Zentrum für Virtuelles Engineering des Fraunhofer IAO Offene und flexible Steuerungs- technik erleichtert Gebäudeplanung und -realisierung Das neue Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE ist so innovativ wie die Forschungsarbeiten selbst. Dabei leistet die ganzheitliche und flexible Gebäudeautomation einen wichtigen Beitrag, um alle Nutzungsmöglichkeiten und das gesamte Energiesparpotenzial zu erschließen. Realisiert wurde das komplexe Automatisierungskonzept durch die Herrmann GmbH & Co. KG als Systemintegrator, der durch die offene Steuerungstechnik von Beckhoff optimal auch auf Änderungen während der Planungs- und Bauphase reagieren konnte. Bild: Christian Richters Das offene Atrium des ZVE bewirkt mit architektonisch bewusst platzierten Verbindungstreppen eine enge Verflech- tung der unterschiedlichen Arbeitsebenen und eine deutliche Reduktion der vertikalen Kommunikationsbarrieren.
PC-Control 03 | 2014 worldwide | germany 17 Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen rund um den arbeitenden Menschen. Das wissenschaftliche Know-how des IAO in den Bereichen Virtual Engineering und Workspace Innovation floss – z. B. als digitalisierter Planungs- und Bauprozess sowie 3D-Visualisierung in Virtual Reality – kontinuierlich in die Gestaltung des im Juni 2012 eröffneten Zentrums für Virtuelles Engineering ein. Dort arbeiten Forscher und Ingenieure interdisziplinär an diesen Technologien sowie an innovativen Arbeits- und Bürokonzepten. Modernes Gebäude mit neuester Gebäudetechnik Die Büro- und Laborflächen im ZVE lagern sich auf vier Etagen – über 3200 m2 – um ein offenes Atrium an. Dabei wurde auf die kon- ventionell strikt getrennten Labor- und Bürobereiche verzichtet. Viel- mehr sind die primären Funktionsbereiche der Wissensarbeit – Labor, Büro und Besprechung – miteinander räumlich verzahnt, sodass sich die Laufwege minimieren und die Kommunikation in den Teams optimiert wird. Der jeweilige Arbeitsplatz ist kein bestimmtes Büro oder Labor, sondern Als Etagencontroller kommen im ZVE acht Embedded-PCs CX5020 zum Einsatz. wird nach den aktuellen Arbeitsbeziehungen und Ressourcenanforderungen gewählt. Je weiter man sich dabei vom offenen Kern des Gebäudeinneren der unterschiedlichen Arbeitsbereiche unabdingbar ist. Dazu erläutert Martin entfernt, desto mehr Ruhe kehrt in die einzelnen Bereiche ein, um auch konzent- Balb, Leiter Gebäudemanagement des Fraunhofer IAO: „Unser Konzept der ver- riertes Arbeiten zu ermöglichen. Zudem wird die Nutzung der Büroarbeitsplätze zahnten Bürobereiche reicht vom klassischen Zellenbüro über Teambüros bis hin mit jeder Ebene nach oben hin flexibler. zu Gruppenbüros und offenen Büroflächen. Dort kann man bedarfsgerecht die passenden Fachgruppen oder auch fachübergreifende Teams zusammenbringen. Ebenso zukunftsweisend wie das Gebäude selbst ist auch seine Energie- Wichtig ist hierbei vor allem, möglichst schnell mit den richtigen Mitarbeitern technik, wie Heinz Kühner, Baubeauftragter des Fraunhofer IAO für das und den passenden Bürofunktionalitäten auf die jeweiligen Arbeitsanforderun- Projekt ZVE, erläutert: „Unser Energiekonzept basiert auf einer Geothermie- gen zu reagieren.“ Und Michael Falkenstein, Teamleiter Gebäudeautomation anlage mit mehreren 170 m langen Erdsonden zur Gewinnung von regene- beim Systemintegrator Herrmann, ergänzt: „Um dies gebäudetechnisch um- rativer Energie aus dem Erdinneren. Diese wird durch Wärmetauscher und setzen zu können, war es enorm wichtig, dass jederzeit Umstrukturierungen betonkernaktivierte Decken zur Kühlung und Grundlastheizung ergänzt. möglich sind. Daher haben wir komplett auf eine Festverdrahtung verzichtet. Neben wassergefüllten Rohren befinden sich in den Decken auch luftge- Pro Etage steuern zwei Embedded-PCs CX5020 alle Funktionen dieser Gebäu- füllte Kunststoffkugeln. Über diese Hohlkörperdecken konnte der Beton- deebene. Die I/O-Datenpunkte sind über entsprechende, in der Wandverkleidung bedarf und damit die statische Belastung zugunsten höherer Spannweiten installierte Busklemmen mit Ethernet-Buskoppler BK9050 angebunden und und stützenfreier Räume reduziert werden. Der Tank der Sprinkleranlage vernetzt. So ist beispielsweise die gesamte Lichttechnik über den DALI-Standard wird als Energiespeicher für Abwärme aus dem Gebäude, z. B. von den flexibel per Bussystem eingebunden. Daher sind uns keinerlei Grenzen hinsichtlich Rechnerräumen oder den Hochleistungsprojektoren der Virtual-Reality-Labora- etwaiger Umstrukturierungen mit entsprechend anzupassenden Regelungs- torien, genutzt.“ flächen gesetzt.“ Ganzheitliche Gebäudeautomation schöpft alle Offenes Steuerungssystem vereint heterogene Gebäudewelt Effizienzpotenziale aus Hauptargument für die Wahl von PC-Control von Beckhoff war für Heinz Kühner Eine umfassende Gebäudeautomation, mit über 7000 Datenpunkten, regelt die Systemoffenheit: „Aufgrund der zahlreichen Partnerunternehmen war schon bedarfsgerecht Wärme, Kälte, Lüftung bzw. Licht, Verschattung und Einzel- während der Planungsphase klar, dass viele verschiedene Bussysteme abzude- raumregelung. Ergänzend analysiert ein Energiemess- und -monitoringsystem cken sind. Und PC-Control hat dies als offene Steuerungstechnik optimal, d. h. die Wirkung der verschiedenen Maßnahmen. Hieraus ergibt sich die optimale kostengünstig und ohne aufwendige Sonderlösungen, ermöglicht. Hinzu kommt Grundlage für einen möglichst energieeffizienten Gebäudebetrieb. Den Erfolg die Kompetenz des Systemintegrators Herrmann, der nicht nur über umfassen- der zahlreichen Aspekte einer innovativen Gebäudeinfrastruktur – vom Schall- des Know-how in der Gebäudeautomation und -leittechnik, sondern auch über schutz durch Absorptionsmaterialien für tieffrequente Geräuschanteile über die langjährige Erfahrungen mit der Beckhoff-Technik verfügt.“ präsenz-, tageslicht- und arbeitsplatzabhängige Steuerung der LED-Beleuch- tungstechnik bis hin zur Überwachung der Luftqualität per CO2-Konzentration Nutzen konnte Michael Falkenstein sein Wissen hierbei in besonderem Maße: – belegt nicht zuletzt die Gold-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für „Bei keinem unserer Projekte zuvor waren so viele verschiedene Bussysteme zu Nachhaltiges Bauen (DGNB). integrieren wie beim ZVE. So musste beispielsweise der proprietäre und recht anspruchsvolle Bus der elektrisch verstellbaren Fenster eingebunden werden. Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bietet zudem den Vorteil Umgesetzt haben wir dies mit einem speziellen LON-Gateway, das dann wie- einer sehr hohen Flexibilität, wie sie für den hohen Anspruch des ZVE bezüglich derum sehr einfach über die LON-Busklemme KL6401 in das Beckhoff-System
18 worldwide | germany PC-Control 03 | 2014 Bild: Christian Richters Das Zentrum für Virtuelles Engineering in Stuttgart bietet ein hochmodernes Umfeld für Forschungen zu innovativen Arbeitsplätzen und -prozessen. einzubinden war. Insgesamt ließ sich die heterogene Automatisierungstechnik sowie zwei CX9010 für die DMX-Etagensteuerung. Insgesamt 56 Ethernet-TCP/ mit PC-Control in idealer Weise, d. h. sehr schnell und flexibel, umsetzen. Große IP-Buskoppler BK9050 dienen als Datensammler für Digital-I/Os, Fensterkon- Vorteile bietet dabei auch die Software TwinCAT mit dem leistungsfähigen takte sowie EnOcean- und DALI-Komponenten. Zwei weitere BK9050 erfassen System Manager, über die sich die Bussysteme und z. B. auch unsere eigene, die Informationen der Elektro-Unterverteilung. All diese Daten stehen dann auf komplexe HLK-Bibliothek einfach und effizient verbinden lassen. Gepaart mit einem Server der Gebäudeleittechnik (GLT), dem Anlagenmanagement, dem dem breiten Spektrum an Busklemmen, sind solch komplexe Projekte überhaupt Energiemesssystem und dem Web-basierten Energiemonitoring in atvise zur erst mit vertretbarem Aufwand umsetzbar.“ Bereits in früheren Projekten be- Verfügung, die jeweils auch von der Herrmann GmbH realisiert wurden. währt habe sich zudem die auch für das ZVE geplante Anbindung der Medien- technik über den TwinCAT Crestron Server. Vorgesehen sei dies für die größeren Als Kommunikationssysteme dienen Realtime-Ethernet als Controllernetzwerk, Besprechungsräume sowie im 3D-Interaction-Lab. OPC UA für die Kommunikation mit dem Server und als MBE-Netzwerk, DALI zur Lichtsteuerung, EnOcean für die Bewegungsmelder und die Temperatur-/ Einen weiteren Vorteil der Offenheit sieht Martin Balb: „Im laufenden Planungs- Helligkeitsmessung, LON für die Ansteuerung der Fenster sowie DMX zur und Bauprozess gab es auch aufgrund des Technologiewandels einige Verände- Ansteuerung der Leuchtmittel und Lichteffekte. Dazu erläutert Michael Fal- rungen. So stand beispielsweise die LED-Lichttechnik zu Beginn, im Jahr 2006, kenstein: „Im ZVE arbeiten relativ viele und vor allem ständig miteinander praxistauglich noch gar nicht zur Verfügung. Dieser dynamische Prozess konnte kommunizierende Controller. Hieraus ergibt sich ein sehr hohes Datenvolumen, mit einem offenen System wie PC-Control sinnvoll realisiert werden. Ohne dies das mit Realtime-Ethernet aber problemlos bewältigt werden kann. Zudem hätte man wahrscheinlich die gesamten Bussysteme parallel laufen lassen müs- setzen wir dieses Kommunikationssystem schon lange ein und kennen daher sen, mit immensem Aufwand für Installation, Inbetriebnahme und Wartung.“ seine Vorteile, wie Multicast-Funktionalität, Zuverlässigkeit und einfache Hand- habung. Die Entscheidung für OPC UA fiel ebenfalls leicht, denn die geforderte Komplett PC-basierte MSR-Technik Funktionalität zur Anbindung von Visualisierung und Energiemonitoring hat zu Mit PC-Control umgesetzt hat Systemintegrator Herrmann die komplette Beginn der Planungen nur dieses Protokoll geboten. Hinzu kam als weiterer MSR-Technik des ZVE, d. h. Heizung, Lüftung und Kälteanlagen sowie Einzel- Vorteil, dass in sämtlichen Funktionsbausteinen für die Einzelraumregelung die raumregelung bzw. Beleuchtung und Beschattung. Zum Einsatz kommen acht OPC-UA-Variable bereits direkt instanziert ist, was den Engineeringaufwand Embedded-PCs CX5020 als Etagen-Controller, weitere vier CX5020 als Control- immens reduziert hat.“ ler für Geothermie, Heizung/Rückkühlung, Wetterstation und Anlagencontrolling
PC-Control 03 | 2014 worldwide | germany 19 Automatisierungstopologie einer ZVE-Etage Automatisierung sorgt für komfortablen und energieeffizienten Gebäudebetrieb Die Etagencontroller CX5020 übernehmen die Hauptaufgaben für den ener- gieeffizienten Gebäudebetrieb, d. h. die Einzelraumregelung inklusive der Beleuchtungs- und Beschattungssteuerung sowie der Raumkonditionierung und der Primärenergieversorgung. Dabei wird nicht nur auf einen minimierten Energiebedarf, sondern auch auf möglichst hohen Nutzungskomfort geachtet. So sind die Räume mit Präsenzmeldern sowie tageslicht- und arbeitsplatzab- hängiger Beleuchtungssteuerung optimal automatisiert. Über das Hochfahren des außen liegenden Sonnenschutzes lässt sich bei Bedarf der Wärmeeintrag der Sonnenstrahlung energiesparend nutzen. Der innen liegende Blendschutz vermeidet dann ein zu grelles Licht am Arbeitsplatz. Weiterhin lassen sich über die Gebäudeautomation sämtliche Fenster in Abhängigkeit von den Innentem- peraturen steuern, um z. B. im Sommerhalbjahr früh morgens das Gebäude zu lüften und so zu Beginn der Arbeitszeit ohne zusätzliche Kälteleistung auf angenehm kühle Temperaturwerte zu kommen. Im Blickpunkt steht dabei immer der Büronutzer, der die automatisch eingestellten Werte an seinem Arbeitsplatz manuell nach seinen Wünschen verändern kann. (v. l. n. r.) : Michael Falkenstein, Teamleiter Gebäudeautomation bei Herrmann, Heinz Kühner, Baubeauftragter des Fraunhofer IAO, Oliver Heilig, von der Beckhoff-Nieder- lassung Balingen, sowie Martin Balb, Leiter Gebäudemanagement des Fraunhofer IAO, vor einem Schaltschrank der HLK-Technik im ZVE-Untergeschoss weitere Infos unter: www.iao.fraunhofer.de www.herrmann-leittechnik.com www.beckhoff.de/building
20 worldwide | germany PC-Control 03 | 2014 Embedded-PC steuert „Waterdoor“ Faszinierendes Spiel mit Wasser Highlight im Showroom des Projekts Wasserwelten, im schweizerischen Flims, ist eine von as systems realisierte „Waterdoor“. Staunend stehen die Besucher vor dem Vorhang aus dichten Wassertropfen, der sich wie von Geisterhand öffnet, wenn man sich ihm nähert. Ob die Tropfen auch stoppen, wäh- rend man durch den Vorhang hindurch schreitet, ist die Frage, die sich in den Gesichtern spiegelt. Dass dies zuverlässig passiert und keiner der Besucher nass wird, dafür sorgt ein Embedded-PC CX8090 mit integrierten EtherCAT-Klemmen, inklusive TwinSAFE-Sicherheitstechnik. © Photo by Matthias Nutt
PC-Control 03 | 2014 worldwide | germany 21 Die Flimser Wasserwelten, die bei ihrer Einweihung im September 2013 den Screens, kombiniert mit effektvollem Lichtdesign, spielen die Exponate mit dem klangvollen Namen „Sinfonia d’aua“ erhielten, sind ein beispielgebendes Überraschungseffekt, den Wasser in Innenräumen auslöst. Projekt für eine umweltverträgliche und zugleich wirtschaftliche Nutzung des Rohstoffes Wasser. Ausgelöst durch einen Karstanstich bei einem Tunnelneu- Hinter dem Technik-Wunder steckt ein CX8090 bau und einen ungewollten Abfluss von Bergwasser, entstand in jahrelanger Was im ersten Moment wie ein „Wunder“ wirkt – und Staunen auslöst – beruht Arbeit das Projekt Wasserwelten: Das komplette Wassersystem wurde neu und auf komplexer Technik: Das interaktive Wasser-Exponat besteht aus einem in naturnah aufgebaut und ist nun gleichzeitig für Trinkwasser, Stromgewinnung den Türsturz eingelassenen Steg, der mit über hundert einzelnen Düsen be- und im Winter zur Beschneiung der Pisten nutzbar. In der Bergstation Punt setzt ist. Angesteuert werden diese durch den Embedded-PC CX8090 und die Gronda können sich interessierte Besucher über die komplexen ökologischen EtherCAT-Relaisklemmen EL2798. Die digitalen Klemmen verfügen über jeweils Zusammenhänge der Wasserzuflüsse in der Bergregion Flims und die technische acht Schalter, die wie ein Relaiskontakt für AC/DC-Spannungen fungieren. Der Umsetzung des Projekts informieren. „Die Sinfonia d’aua bringt den Menschen elektronische Schalter wird durch leistungsfähige MOSFET-Transistoren mit das Thema Wasser aus verschiedenen Perspektiven näher. Wir sehen unsere Na- einem geringen Einschaltwiderstand realisiert. Hohe Spitzenspannungen und tur als höchstes Gut unserer Tourismusregion an. Wir wollen nicht nur aufzeigen, elektromagnetische Störimpulse werden so verhindert. In Summe regelt der sondern selbst vorleben, wie der Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen CX8090 144 Datenpunkte. funktionieren soll“, resümiert Martin Maron, Direktor der Flims Electric, die das Projekt maßgeblich realisiert hat. Um die Faszination des Wassers nicht nur dem Registriert der Tür-Radar einen Besucher, so öffnet sich der Tropfenvorhang Naturschauspiel zu überlassen, hat man das Thema im Besucherraum aufgegrif- – ähnlich einem Theatervorhang – von der Mitte her und schließt sich hin- fen und von as systems einen Wasservorhang installieren lassen. ter dem Eintretenden, der trockenen Fußes hindurch schreiten kann. Dabei signalisiert eine LED-Leiste im Türsturz, die über eine DMX-Klemme ange- Die as systems GmbH, ein seit über 20 Jahren im Bereich der Licht-, Ton- und steuert wird, Grün für Durchgang und Rot für Stopp. Eine weitere Funktion Bühnenkonzeption international tätiges Unternehmen, hat bereits zahlreiche der LED-Leiste besteht in der effektvollen Beleuchtung der Wassertropfen, Wasser-Exponate realisiert. Von der kompletten Wasserlandschaft, bestehend die aufgrund der Lichtbrechung die Beleuchtung reflektieren und so deutlich aus Wasserfällen, Kaskaden, Wasserspielen, bis zu projizierbaren Wasser- besser sichtbar sind. Staunende Gesichter: Auf Signale von Bewegungsmeldern hin öffnet sich der Vorhang, sodass die Besucher trockenen Fußes durch die „Waterdoor“ hindurchgehen können. © Photo by Matthias Nutt
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