Pathogenese und Therapie der Fluoroquinolone-Associated Disability - (FQAD)

 
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A 163-A DrPieper - Fluoroquinolone

   OM & Ernährung 2018 | Nr. 163

                                     Pathogenese und Therapie der
                                     Fluoroquinolone-Associated Disability
                                     (FQAD)
                                     Fluorchinolone (engl. = Fluoroquinolone, kurz FQ)        wichtige Nebenwirkungen wie beispielsweise die
                                     sind die erste vollsynthetische Antibiotikagruppe        Neurotoxizität immer noch nicht aufgelistet wurden.
                                     überhaupt. Im Gegensatz zu bis dahin entdeckten          Schließlich führte eine weitere Black-Box-Warning
                                     Antibiotika, deren chemische Ursprungssubstanzen         der FDA aus dem Jahre 2016, die dann auch diese
                                     aus Naturprodukten stammten, wurden FQ in den            sowie weitere kollagen-assoziierte Risiken wie
                                     1960er Jahren zufällig durch Verunreinigungen bei der    Aortenaneursma/-dissektion aufführte, dazu, dass
                                     Herstellung des Malariamittels Chloroquin entdeckt.      FQs in den USA nur noch über eine sehr enge Indika-
                                     Ihre Hauptvertreter Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norflo-    tionsstellung, beispielsweise bei schwersten bakteri-
                                     xacin, Levofloxacin und Moxifloxacin waren neben         ellen Erkrankungen wie Milzbrand und Pest, verfügen.
                                     seltenen, potentiell fatalen Nebenwirkungen wie Pho-     Diese vernünftige Einschränkung als Reserveantibio-
                                     totoxizität, Hypoglykämie, Kardiotoxizität und Hepato-   tikum liegt auf europäischer Ebene leider noch nicht
            Dr. med. Stefan Pieper   toxizität bis in die 1990er Jahre als weitgehend gut     vor, sodass hierzulande weiterhin Banalinfekte mit
                                     verträgliche Medikamentengruppe bekannt.                 FQs behandelt werden dürfen.
                                     Sie haben allerdings eine Reihe von erheblichen und      Die Nebenwirkungen und die Toxizität der FQs beru-
                                     aus verschiedensten pathogenetischen Ursachen            hen im Wesentlichen auf drei Ursachen:
                                     heraus auftretende Nebenwirkungen, die teilweise
                                     schwerste Langzeitschäden nach sich ziehen können.       1. Pathogenese der Kollagenstörung
                                     Hieraus hat sich in angloamerikanischen Studien der      Am bekanntesten sind inzwischen die chinolon-
                                     inzwischen auch von der US-Gesundheitsbehörde            induzierten Tendopathien [6] mit Sehnenrupturen und
                                     FDA anerkannte Überbegriff der „Fluoroquinolone-         Tendinitiden, die über das Sehnengewebe hinaus
                                     Associated Disability (FQAD)“ etabliert. Golomb [1]      allerdings auch alle anderen kollagenhaltigen Gewebe
                                     spricht zurecht von einem schweren, persistierenden,     (Haut, Unterhaut, Gelenke, Kapseln, Bänder, Gefäß-
                                     multisymptomatischen Syndrom und einer FQ-indu-          wände, Knorpel, Muskeln etc.) schädigen können.
                                     zierten mitchondrialen neurogastrointestinalen Enze-     Die Toxizität dieser Nebenwirkung korreliert offenbar
                                     phalomyopathy. Nach seriösen Schätzungen erleiden        mit den Methyl-Piperadinyl-Seitengruppen in Position
                                     ca. 1,5 Millionen Patienten allein in den USA jährlich   7, sodaß diesbezüglich Ofloxacin und Levofloxacin ein
                                     FQ-Nebenwirkungen, 20.000 Menschen kommen                höheres Risiko haben als beispielsweise Ciprofloxacin
                                     durch FQ jährlich zu Tode [2].                           [12].
                                     Das pharmaunabhängige Arzneimitteltelegramm              So sind neben den häufigen Achillessehnenrupturen
                                     berichtete zuerst 1992 über „SEHNENRISS DURCH            praktisch alle anderen kollagen-assoziierten Schäden
                                     GYRASEHEMMER“ [3] – Gyrasehemmer ist der inzwi-          denkbar und/oder bereits dokumentiert, zum Beispiel
                                     schen veraltete Begriff für die FQs – und auch über      Aortenaneurysmen und -dissektionen [7], Netzhautab-
                                     weitere Nebenwirkungen [4, 5].                           lösung (8), kindliche Arthropathien [9, 10, 11] und mul-
                                     Aber erst im Januar 2008 wurde die FDA durch die         tiple weitere Sehnenschäden, Sehnenabrisse, Mus-
                                     Klage einer Verbraucherorganisation zu einer ersten      kelrisse, Leistenhernien, Wundheilungsstörungen,
                                     Black-Box-Warning bzgl. der FQs gezwungen, auch          Naht- und Anastomoseninsuffizienzen etc.
                                     hierbei ging es um die Tendopathien. Im September        Auf zellulärer Ebene (in Sehnenzellgewebe) sind
                                     2012 kam dann der erste Rote-Hand-Brief des Bundes-      hierfür folgende Mechanismen verantwortlich und
                                     institut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)    nachgewiesen: Schwellung und Erweiterung der
                                     heraus. Hierbei ging es bereits um ein erhebliches       Mitochondrien als Ausdruck eines Mitochondrien-
                                     Nebenwirkungsspektrum von Levofloxacin (hypogly­         schadens, Zellschrumpfung gefolgt von Phagozytose,
                                     kä­misches Koma, ventrikuläre Arrhythmie und Tor-        damit Reduktion zytoskelettaler Strukturen, reduzierte
                                     sade de pointes, ventrikuläre Tachykardie, die zum       Fibrillendurchmesser, Zellablösung von der extrazel-
                                     Herzstillstand führen kann, tödliche Fälle von akutem    lulären Matrix, Hyalinisierung der Kollagenbündel,
                                     Leberversagen, benigne intrakranielle Hypertonie, vor-   Reduktion von Signalproteinen und Proteinen des
                                     übergehender Sehverlust, Pankreatitis, Verschlimme-      Zytoskeletts, Hemmung der Kollagen- und Proteogly-
                                     rung der Symptome einer bestehenden Myasthenia           cansynthese, Elastin- und Fibronectinschwund, Induk-
                                     gravis, Bänder- und Muskelrisse, Hörverlust), wobei      tion der Matrix-Metallo-Proteinasen (MMP-1, -2 und

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-13) und Apoptosemarker Caspase-3, Down-regula-         nome Neuropathien und Guillan-Barré [16], Störungen
tion und Inhibition wichtiger Enzymsysteme (Cyclin B,   des ZNS und des Sehnerven, Hörverlust, Muskel-
CDK-1, CHK-1, focal adhesion kinase phophorylation),    schwäche, Leberschäden, akutes Nierenversagen [17],
dadurch u. a. eingeschränkte Migrationsfähigkeit der    Zuckerstoffwechselstörung, Kardiomyopathie sowie
Tenozyten und Destruktion der extrazellulären Matrix    Verschlechterung neurodegenerativer Erkrankungen
[12].                                                   (Demenz, Parkinson, ALS) [18].
Chelatbildung mit Magnesium- und Eisenionen und die
Unfähigkeit des Sehnengewebes, Elektrolytschwan-        3. Pathogenese der zentralnervösen/
kungen schnell wieder auszugleichen, begünstigen        psychiatrischen/neurotoxischen Störung
die tendotoxischen Effekte. Darüberhinaus führen die    Zuletzt ist noch eine wichtige zentralnervöse Ursache
Chelatkomplexe über eine Hemmung von Dioxygena-         [19] von bei FQs beschriebenen Nebenwirkungen zu
sen (DOXG) zu einer mangelnden Kollagen-Prolin-Hyd-     erwähnen, nämlich die exzitatorische Wirkung durch
roxylation, wodurch die mechanischen Eigenschaften      die Beeinflussung des GABA-Systems [20], möglicher-
des Kollagens signifikant verschlechtert werden. Die    weise auch der Glutamat-Rezeptoren respektive des
Magnesiumverarmung dürfte zusätzlich einen negati-      NMDA-Systems [21].
ven Effekt auf die Chondrozyten haben [13].             GABA ist einer der wichtigsten inhibierenden Neuro-
                                                        transmitter im menschlichen Gehirn und hat dadurch
2. Pathogenese der Mitochondrienstörung                 eine beruhigende Wirkung auf die Psyche und das
Eine weitere wichtige Pathogenese von FQAD ist die      ZNS. Valiumähnliche Medikamente (Benzodiazepine)
mitochondriale Toxizität.                               etwa verstärken GABA-Wirkungen im Gehirn durch
Verantwortlich hierfür ist u.a. die Hemmung des         Interaktion mit dem GABA-A Rezeptor. Auch FQs sind
Enzyms Topoisomerase II. Es ist das menschliche         fähig an diesen Rezeptor zu binden [22], was allerdings
Pendant zur bakteriellen Topoisomerase und Gyrase       den gegensätzlichen Effekt von Benzodiazepinen hat,
und ein mitochondrienständiges Enzym. Außerdem          da FQs den GABA-Rezeptor nicht stimulieren, son-
bilden FQs Chelatkomplexe mit bivalenten Kationen       dern antagonisieren [23] (bestimmte Schmerzmittel,
(z. B. Mg, Mn, Ca, Cu, Zn, Fe, Co und wahrscheinlich    NSAR, können diesen Effekt der GABA-Rezeptor Blo-
Se, verbunden mit einer deutlichen Verarmung) und       ckade noch verstärken). Der damit verbundene Ver-
Proteinanionen und stören dadurch empfindlich multi-    lust an GABA-Aktivität bewirkt einen stimulierenden
ple zelluläre Vorgänge, u.a. auch der Cytochrome. Mg    Effekt auf das ZNS, der von leichten Schlafstörungen
und Zn beispielsweise sind wichtige Kofaktoren für      und Agitation bis zu Halluzinationen und epileptischen
über 300 zelluläre Enzymsysteme. Das Magnesium-         Anfällen [24, 25] führen kann (Besonders stark betrof-
defizit wird auch als Erklärungsmodell für den durch    fen sind hierbei Patienten, die während oder kurz vor
FQs induzierten Diabetes mellitus Typ II herangezo-     Einnahme der FQs unter dem Einfluß von Benzodiaze-
gen, der sich wiederum negativ auf die Mitochondri-     pinen standen oder gestanden haben).
enfunktion auswirken dürfte. Michalak [13] beschreibt   Verschlimmernd kommt noch hinzu, dass bestimmte
ebenfalls den erheblichen durch FQs generierten oxi-    FQs wie z. B. Ciprofloxacin durch die Hemmung des
dativen Stress, der seinerseits wahrscheinlich über     Leberenzyms CYPIA2 die Leberentgiftung von Kaffee
eingeschränkte Entgiftungssysteme (SOD, GSH, GPx        und Tee herabsetzen und damit noch zu dem stimu-
etc.) zu einer Schwächung der Mitochondrienleis-        lierenden ZNS-Effekt beitragen, immerhin reduzieren
tung und damit Reduktion der ATP-Produktion führt.      manche FQ die Koffein-Clearance um 84 % [26].
Diesbezüglich erschwerend kommt die Vermutung           Die neuropsychiatrischen Störungen sind von der
hinzu, dass FQs eine hemmende Wirkung auf Qui-          FDA und in Studien wie folgt beschrieben: Depres-
none haben könnten, deren Vertreter Ubiquinon eine      sion, Angst- und Panikattacken [27], Psychosen, Hal-
zentrale Funktion in der Atmungskette übernimmt und     luzinationen, Paranoia, Schlafstörungen, Parästhesien,
eines der wichtigsten intrazellulären Redox-Moleküle    Tinnitus, Hypersensitivität für Licht und Lärm, Tremor,
ist [12, 14].                                           Zuckungen, Eintrübungen bis hin zu Bewußtlosigkeit,
Zuguterletzt zu erwähnen sind noch durch FQs indu-      kognitive Einschränkungen bis hin zur Amnesie, Delir,
zierte Veränderungen in der Genexpression und Epi-      Krampfanfälle und Selbstmordgedanken. Suizide
genetik und die Hemmung des wichtigen Entgiftungs-      unter FQ-Einfluß sind dokumentiert.
enzyms Cytochrom P-450 [15] sowie insgesamt von         Es ist naheliegend, dass der Zeitpunkt der Erstma-
Entgiftungsprozessen.                                   nifestation von FQ-Nebenwirkungen vom Pathome-
Die durch diese aufgeführten Zusammenhänge resul-       chanismus der jeweiligen Symptome abhängt. Initial
tierende Mitochondrienstörung erklärt eine Vielzahl     und häufig schon in den ersten Stunden und Tagen
der beschriebenen Nebenwirkungen wie z. B. Fatigue-     nach der Einnahme kommt es zu den zentralnervösen
Symptomatik, Konzentrationsstörungen bis hin zu         GABA-vermittelten Störungen.
kognitiven Einschränkungen, periphere und auto-

                                                                                                                                              F3
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                                     Mitochondriale Schäden manifestieren sich zellulär         Kollagenstörung:
                                     vermutlich rasch, klinische Auswirkungen sind jedoch       Aminosäurenprofil, Hydroxyprolin im 24-h-Urin, Vita-
                                     häufig deutlich verzögert und u. a. abhängig vom Aus-      min C
                                     gangs- bzw. Trainingszustand des Patienten, der FQ-        Chelatbildung:
                                     Dosis, der individuellen totalen antioxidativen Kapa-      Vollblutanalyse Mg, Mn, Zn, Cu, Se und Co
                                     zität und der Schwere der begleitenden Erkrankung          Oxidativer/Nitrosativer Stress/Mitochondrien­
                                     und dem damit verbundenen oxidativen Stress vor            störung:
                                     der Exposition. Insofern können hier bereits Monate        LDH-Isoenzyme, Pregnenolon, oxLDL, Nitrotyrosin
                                     zwischen Exposition und Auftreten erster Symptome          (3NT), TAC, GSH, SOD, GPx, ATP-Test, Vit-D, Vit-E,
                                     liegen, berichtet werden Latenzen bis zu 200 Tagen.        Coenzym Q10, Homocystein, Holotranscobalamin,
                                     Entsprechend noch länger liegt die „Inkubationszeit“       Methylmalonsäure, Citrullin i.U., Laktat/Pyruvat, fr.
                                     bei den kollagenbedingten Störungen, leicht erklärbar      Carnitin, S100, MDA
                                     durch u.a. den bradytrophen Stoffwechsel der Seh-          Neurotoxizität:
                                     nenzelle.                                                  Neuro-Stress-Profil, S100B [32], Fettsäureprofil mit
                                     Ebenfalls ist die Ausprägung und überhaupt das             Omega-3-Fettsäuren
                                     Risiko von Nebenwirkungen von vielen weiteren Fak-         Diabetes mellitus:
                                     toren abhängig, z. B. sind bekannte Risikofaktoren:        HbA1c, HOMA-Index
                                     chronische Nierenerkrankung, begleitende Korticoste-       Dysbiose:
                                     roidtherapie, Alter > 60, immunsuppressiv behandelte       Darmflora, Zonulin, Calprotectin, alpha-1-Antitrypsin,
                                     Patienten (Lungen-Transplantation) aber auch männli-       sIgA,
                                     ches Geschlecht, Muskelmasse, muskulotendinöse
                                     Flexibilität, Hyperlipoproteinämien und Gewebsschä-        Therapie
                                     digungen wie Ischämie, Hyperthermie, mechanische           Zur Therapie der FQAD liegen bisher leider wenig
                                     Verletzungen und Umweltfaktoren [6].                       Erkenntnisse und gesicherte Daten vor. Daher ist die
                                     Interessant ist außerdem zu wissen, daß der Wirk-          Therapie symptomatisch, polypragmatisch und ergibt
                                     mechanismus der FQ dem bestimmter Chemothe-                sich darüberhinaus aus den pathogenetischen Über-
                                     rapeutika ähneln [28, 29], die, wie z. B. Anthrazykline,   legungen:
                                     die Topoisomerase IIa hemmen. Daher deckt sich das
                                     Nebenwirkungsspektrum der beiden Wirkstoffgrup-            1. Kollagenstörung
                                     pen auffallend v. a. im Bereich der Kardiotoxizität und    Pathogenetisch liegt hier u.a. eine mangelnde Kolla-
                                     der schwer behandelbaren, häufigen und anhaltenden         gen-Prolin-Hydroxylation vor [33]. Daher wäre die Gabe
                                     Polyneuropathien. Aus dem Vergleich der Nebenwir-          von L-Hydroxyprolin 600 mg/die eine Therapieoption.
                                     kungsspektren dürfte sich annähernd schließen las-         Wir geben es in einer kollagenstärkenden Aminosäu-
                                     sen, welche Nebenwirkungen vorrangig der Topoiso-          rekombination u. a. mit Glycin 180 mg und L-Prolin 600
                                     merase-II-Hemmung anzulasten sind.                         mg. Das entspricht dem in der Primärstruktur (Amino-
                                     Michalak hat in seinem Review [13] auch betont, dass       säuresequenz) des Kollagens am häufigsten wieder-
                                     sich die langwierigen, teils jahrelangen Verläufe durch    holten Sequenzmotiv Glycin-Prolin-Hydroxyprolin.
                                     eine kristalline und dadurch sehr schwer lösliche          Dazu wird ein retardiert wirksames Vitamin C 1.000mg
                                     Molekularstruktur der FQs erklären läßt [30], die sie      mit Flavonoidzusatz gegeben. Es ist der wichtigste
                                     eine sehr lange Zeit in der Zelle überleben lassen und     Ko-Faktor bei der – in Anwesenheit von Fluorchinolo-
                                     zu den quälenden, chronischen, fraglich sogar irrever-     nen (im Folgenden FQ-Fluoroquinolone) – mangelhaft
                                     siblen Langzeiteffekten [31] der betroffenen Patienten     ablaufenden Hydroxylierung der Aminosäuren Prolin
                                     führen.                                                    zu Hydroxyprolin (Prolyl-4-Hydroxylase).
                                                                                                Hydroxyprolin festigt durch Bildung von Wasserstoff-
                                     Diagnostik und Therapie der FQAD                           brücken die benachbarten Kollagen-Polypeptidketten
                                     Diagnostik                                                 innerhalb eines Kollagenmoleküls und stärkt die kova-
                                     Es ist noch völlig unklar, welche Parameter sich wirk-     lenten Quervernetzungen zwischen Kollagenmolekü-
                                     lich als zielführend herausstellen, allerdings sind mei-   len. Fehlende Hydroxylierung führt zu schadhaften
                                     nes Erachtens einige gesetzt und zwar allein wegen         Kollagenmolekülen, die damit verbundene Funktions-
                                     ihrer biochemischen Mechanismen und der guten              einschränkung des Strukturproteins zu den vorbe-
                                     Erfahrung bei ähnlich gelagerten Krankheitsbildern         schriebenen FQ-induzierten Schäden an jeglichem
                                     wie beispielsweise dem CFS. Diese wären:                   kollagenhaltigen Bindegewebe.
                                     Basislabor:                                                Die oxidativen Schäden in der Sehnenzelle werden
                                     gr.BB, Leberenzyme, Krea, HS, LDH, Bili ges., CRP,         unten besprochen.
                                     ggf. high sens. CRP, Ephorese, BSG, TSH, Kalium, Nat-
                                     rium, Calcium, Fe, CK, BZ, Ferritin

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2. Chelatbildung                                           Voraussetzung hierfür ist die Anwesenheit von Selen
Ein großes Problem sind die sehr stabilen Chelat-Pro-      als Kernmetall aller Peroxidasen. Dass auch Selen
teinkomplexe, die FQ mit fast allen bivalenten Katio-      Chelatkomplexe mit FQ bildet, ist aufgrund seiner
nen und Proteinanionen bilden.                             Bivalenz anzunehmen, ist jedoch zur Zeit Gegenstand
FQ wieder aus diesen Komplexen zu lösen, wäre eine         weiterer Studien.
ideale Therapieoption.                                     Glutathion, ein wichtiges schwefelhaltiges tripepti-
Dies scheint durch Ozon-Therapie möglich zu sein [34].     des Thiolmolekül, leidet als wichtigstes endogenes
Gleichzeitig werden bei der Chelatbildung enorme           Redoxmolekül der menschlichen Zelle besonders
Mengen von Kationen verbraucht und gebunden.               unter dem Angriff der FQ. Es konnte gezeigt werden,
Hierdurch kommt es zu einer deutlichen Verarmung           dass bereits intrazelluläre Konzentrationen, die um
dieser Spurenelemente, am bedeutsamsten sind hier-         den Faktor 1000 (!) kleiner sind als therapeutische
bei Magnesium, Calcium, Kupfer, Zink, zwei- und drei-      Dosen, die intrazelluläre Konzentration von Glutathion
wertiges Eisen, Kobalt und Mangan.                         um 20 – 50% reduzieren [35].
Neben den überaus wichtigen Redox- und Entgif-             Nicht umsonst jedoch wird Glutathion als „Mutter
tungssystemen SOD2, GPx, Glutathion und Gluta-             aller Antioxidantien, Meister der Entgiftung und Maes-
thion-S-Transferase sind die genannten Elemente an         tro des Immunsystems““ bezeichnet [36].
der Bildung und Funktion von Hunderten mitochondri-        Die nichtenzymatische antioxidative Kapazität der
enständiger Enzymsysteme beteiligt.                        Zelle beruht weitgehend auf Glutathion [37].
Zusätzlich zum Ausgleich der Defizite ist die Gabe         Außerdem führt es das Recycling durch von Vitamin C
dieser Metalle eine weitere Option, die FQ aus den         und E zurück zur reduzierten Form und hat zahlreiche
stabilen Bindungen zu verdrängen. Fe, Mg, Mn, Zn, Cu       weitere biologische Funktionen.
und Co sind hierbei die natürlichen FQ-Kompetitoren        Der Körper produziert zwar sein Glutathion selbst, es
an den Protein- Chelat-Komplexen.                          wird jedoch durch Ernährungsfehler, Umweltgifte,
Die Gabe sollte kontinuierlich und eher niedrigdosiert     Medikamente, Stress, Traumen, Altern, Infektionen,
über einen langen Zeitraum erfolgen, da bei hochdo-        Krankheiten und Bestrahlungen ständig dezimiert (wie
sierten Gaben zuviel renal verloren geht. Dies gilt v.a.   eben auch in extremer Form durch therapeutische
für Magnesium und Kalium. Ideal sind hierfür niedrig       Dosen von FQ !), sodass es nicht selten zu Glutathion-
dosierte Kombinationspräparate, vorzugsweise kom-          mangelzuständen kommt [38].
biniert mit B-Vitaminen, Q10 und Liponsäure.               Therapeutisch kann sowohl der wichtigste limitie-
Es enthält auch N-acetyl-Cystein als wichtigsten Bau-      rende Baustein des Glutathions gegeben werden
stein der Glutathionsynthese sowie etliche mitochon-       (Acetyl-Cystein 600 mg/die), es wird jedoch auch
drienstärkende Stoffe wie beispielsweise Liponsäure,       erfolgreich per Infusionem verabreicht.
allerdings kein Kalium und kein Kobalt.                    Wir infundieren Glutathion initial mit 600 mg, steigern
Vor allem das zweiwertige Magnesium bewirkt das            auf 1.200 mg und dann auf eine Erhaltungsdosis von
Schließen des PTP-Sytems (mitochondrial Permeabi-          1.800 mg pro Infusion und Woche, meist kombiniert
lity Transition Pores) und damit eine Verbesserung des     mit anderen Substanzen, vorzugsweise Liponsäure
Membranpotentials, das durch FQs, oxidativen Stress        (siehe unten) und Vitamin B12 als Hydroxocobalamin.
und andere Faktoren in einem Circulus vitiosus ver-        Vitamin B12-Mangel ist im Tiermodell mit schwerstem
mindert ist.                                               oxidativem Stress verbunden. Tomohiro [39] konnte
Prinzipiell sollte der Gabe eines jeden Kations eine       zeigen, dass bei B12-Mangel der Glutathionspie-
Vollblutanalyse vorausgehen.                               gel wie auch die Aktivität der MnSOD, Gesamt-SOD
                                                           und Katalase signifikant bis zu 66% vermindert sind.
3. Oxidativer Stress und Mitochondriopathie                Gleichzeitig sinkt der Ascorbinsäurespiegel der Zelle.
Die antioxidative Therapie ist der Schlüsselpunkt der      Dies zusammen mit durch den oxidativen Stress akti-
FQAD-Behandlung. Durch die o.g. Spurenelemente             vierte Metalloproteinasen führt wiederum zur Degra-
werden die wichtigsten Redoxsysteme gestärkt, allen        dierung von Kollagen-Protein [40], ein ganz ähnlicher
voran als wichtigste Barriere die manganabhängige          Mechanismus wie bei den FQ, der sicherlich negativ
SOD2, die eine übermäßige Konzentration von Super-         synergistisch wirken dürfte.
oxid und eine damit verbundene Bildung von Peroxi-         Der Vitamin-B12-Mangel führt auch zu Gedächtnis-
nitrit verhindert.                                         störungen, am ehesten über das NMDA-Rezeptor-
Das durch die SOD gebildete Wasserstoffperoxid             System, die weiter unten behandelt werden. Daher
wird dann durch Peroxidasen wie Katalasen und vor          behandeln wir zusätzlich auch mit Gaben von Hyd-
allem GPx zu Wasser entgiftet, bevor es zu einer           roxocobalamin 1000 mcg s.c. wöchentlich.
verstärkten Lipidoxidation durch das Hydroxylradikal       Grundsätzlich erscheint es sinnvoll bei oxidativem
kommen kann.                                               Stress den „Wasserstoffdruck“ zu minimieren, da das
                                                           mitochondriale System mit dem Nährstoffangebot

                                                                                                                                                 F5
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                                     ohnehin schon überfordert ist. Hierfür sollte die Glyco-    5. Neurotoxizität
                                     und Lipolyseaktivität eingeschränkt sein. Glyko- und        Zentralnervös gilt es vor allem das GABA-System zu
                                     Lipolyse-Hemmer könnten entsprechend als Redukto-           stärken. Hierfür sind nach unserer Erfahrung Präparate
                                     ren angesehen werden. Ein natürlicher Glykolysehem-         gut geeignet, die u. a. die nicht-essentiell Aminosäure
                                     mer in der Nahrung ist Citrat, es hemmt die Phospho­        L-Glutamin enthalten. Sie kann die Blut-Hirn-Schranke
                                     fruktokinase und aktiviert den Pentosephospatweg.           leicht passieren und dient im Gehirn als Vorstufe von
                                     Essigsäure dagegen bewirkt das Gegenteil und sollte         GABA. L-Glutamin spielt zudem eine Schlüsselrolle für
                                     gemieden werden.                                            die Schleimhautfunktion des Magen-Darm-Traktes und
                                     Ein weiteres wichtiges therapeutisches Ziel bei den         sein Immunsystem. Außerdem therapeutisch wichtig
                                     bestehenden Mitochondrienschäden ist die Stimulie-          ist die essentielle Aminosäure Taurin, die die Aktivität
                                     rung der mitochondrialen Replikation. Stark geschä-         dämpfender Neurotransmitter (z. B. GABA) moduliert
                                     digte Mitochondrien werden dabei im natürlichen             und L-Theanin, eine nicht proteinogene Aminosäure,
                                     Selektionsprozess eliminiert, da ihnen aufgrund der         die in den Blättern von grünem und schwarzem Tee
                                     DNA-Schäden die Replikationsfähigkeit langsam               und einigen Pilzarten enthalten ist.
                                     abhanden kommt. Weniger geschädigte Mitochond-              L-Theanin erhöht die Konzentration der Neurotransmit-
                                     rien vermehren sich, der Endpunkt würde durch das           ter Serotonin, Dopamin, GABA und Glycin im Gehirn.
                                     gesündeste Mitochondrium in der Zelle charakterisiert       Gedächtnisstörung und brain-fog, häufige zentralner-
                                     (Ein ähnlicher Prozess auf Zellebene wird dadurch           vöse Symptome, behandeln wir mit Hydroxocobala-
                                     limitiert, dass bei den am meisten betroffenen Zellen       min bzw. Allicin als NO-Scavenger bzw. NOS-Hemmer,
                                     (ZNS und Muskel) der Zellumsatz gegen Null geht.            da hier in der Regel eine Störung des NMDA-Neurore-
                                     Ähnliches gilt für die bradytrophen Sehnenzellen).          zeptorsystems aufgrund einer zu hohen Anflutung des
                                     Die zwei wichtigsten therapeutischen Optionen hier-         retrograden Messengers Stickstoffmonoxid besteht.
                                     für sind Fasten und Höhentraining (O2-Mangel). Dar-         Melatonin hat sich im Hinblick auf mitochondrialen
                                     überhinaus hat sich der Wirkstoff Pyrroloquinoline          oxidativen Stress durch seine gute Gehirngängigkeit
                                     Quinone (PPQ 10 – 40 mg/die) als ideale Substanz zur        als protektiv erwiesen [44, 49].
                                     Verbesserung der Mitochondrien-Regeneration erwie-          Im Gehirn spielt zweiwertiges Zink als häufigstes
                                     sen, außerdem schützt er vor oxidativem Stress [41,         Metall eine essentielle Rolle bei vielen Proteinen,
                                     42].                                                        die in den Abwehrmechanismus gegen oxidativen
                                     In der Nahrung kommt PQQ vermehrt vor in Petersilie,        Stress involviert sind. Daher spielt auch diesbezüglich
                                     Möhren, Kohl, Spinat Kiwi, Papaya, grünem Tee, Tofu         die Zinkgabe bei chelat- assoziierter Verarmung eine
                                     und besonders konzentriert in Natto [43].                   wichtige therapeutische Rolle [50].
                                     Neben dem natürlichen Antioxodans Coenzym Q10               Bei der Neuropathie-Behandlung im peripheren
                                     100 mg p.o. hat sich das mitochondrien-selektive            und autonomen Nervensystem ist ein bedeutsamer
                                     Antioxidans MitoQ (5 mg/die) als wirksam herausge-          Bestandteil alpha-Liponsäure 300 – 600 mg täglich
                                     stellt.                                                     bis 2 x wöchentlich per infusionem für bis zu 2 – 4
                                     Eine Studie mit menschlichen Achillessehnenzellen           Wochen [51].
                                     zeigte, dass es ist in der Lage ist, die Mitochondrien      Vielversprechende Ansätze sind auch Acetyl-L-Carni-
                                     gegen FQ-induzierten oxidativen Stress und Mem-             tin [52], Vitamin E [53] und Omega-3-Fettsäuren [54].
                                     branschäden zu schützen und das mitochondriale
                                     Membranpotential zu stabilisieren [44].                     6. Dybiose und leaky-gut
                                     Weitere vielversprechende Antioxidantien sind Resve-        Zuguterletzt gilt es selbstverständlich, die praktisch
                                     ratrol [45], prinzipiell aber auch alle weiteren Polyphe-   obligate antibiotoka-induzierte Dysbiose nach Flo-
                                     nole, Vitamin C mit Flavonoiden (s.o.), Vitamin E [46],     rabefund mit Prä- und Probiotika zu behandeln und
                                     vorzugsweise mit Tocotrienolen sowie Vitamin D [47].        dabei etwaige leaky-gut-Schäden einzubeziehen. Dies
                                                                                                 ist besonders wichtig, weil ein Großteil der FQAD-The-
                                     4. Diabetes mellitus                                        rapie per os durchgeführt wird und man dabei auf eine
                                     Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist natür-           gute Resorptionsfähigkeit angewiesen ist.
                                     lich die Ernährungsumstellung (low-carb, Intermittie-
                                     rendes Fasten 1x/Woche, Diner Cancelling) Metformin         Dr. med. Stefan Pieper
                                     könnte als Antidiabetikum eine wichtige Rolle spielen,      Eichhornstraße 7
                                     da es darüberhinaus offenbar in der Lage ist, die PTPs      78464 Konstanz | Deutschland
                                     (mitochondrial Permeability Transition Pores) zu schlie-    T +49 (0)7531.61133
                                     ßen und damit einen Schutz vor oxidativem Stress zu         kontakt@praxisdrpieper.de
                                     bieten [48].                                                www.praxisdrpieper.de

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                                                                                                                                                OM & Ernährung 2018 | Nr. 163

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   OM & Ernährung 2018 | Nr. 163

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