Pax et bonum - Mitarbeiter "franziskanisch" führen - was heißt das? Büro zur Stadtteil koordination eingerichtet - Franziskanerbrüder
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pax et bonum ISSN 2195-8874 Ausgabe 3/2014 Magazin der Franziskanerbrüder vom heiligen kreuz Mitarbeiter „franziskanisch“ führen – was heißt das? Büro zur Praxiseröffnung Stadtteil Ergotherapie und koordination Logopädie eingerichtet
Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Botschaft möchten wir Sie auf das kommen- de Weihnachtsfest einstimmen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie die Tiefe dieses Festes erfassen, dass Sie Gottes Liebe entgegennehmen, welche uns in dem Kind in der Krippe auf wunderbare Weise begegnet und geschenkt wird. Schöpfen Sie Kraft aus dieser Liebe, aus der Be- gegnung mit dem Mensch gewordenen Gottessohn und dies nicht nur an den kommenden Feiertagen. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Verbundenheit mit den Dienstgemein- schaften und Einrichtungen der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz und wünschen Ihnen Gottes reichen Segen. Damit wir auch für andere ein kleines „Licht in der Finsternis“ sein können, verzichten wir als Vorstand in diesem Jahr auf Weihnachtspost und spenden stattdessen einen Betrag von 500,-- Euro an das Baby Hospital der Caritas in Bethlehem. Wenn auch Sie dieses wichtige Projekt unterstützen möchten, finden Sie weitere Informati- onen auf www.kinderhilfe-bethlehem.de. Herzlichen Dank für Ihr Mittun. Mit weihnachtlichen Grüßen Bruder Bonifatius Faulhaber FFSC Diakon Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Bussmann M.A. Joachim Domann Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand Inhalt Editorial, Inhaltsverzeichnis. . . . . . . . . 3 Personalien und Ehrenamt . . . . . . . . 25 News in Kürze . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Lieblingsrezepte . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Orden und Spiritualität. . . . . . . . . . . . 6 Spenden und Bedankungen. . . . . . . . 28 Titelthema. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 „Alles wird gut“ . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Berichte aus den Einrichtungen. . . . . . 15 Alle Einrichtungen auf einen Blick, Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
News in Kürze FFV feiert 10-jähriges Jubiläum Der Freundschafts- und Förderverein des Krankenhauses St. Marienwörth unterstützt die Arbeit des Hauses seit 10 Jahren. Zu diesem Anlass hatte der Vorstand enwörther Benefizlauf sowie diverse zu Dankgottesdienst und Frühschop- Konzerte und Kunstausstellungen. pen am letzten Sonntag im August Die Spenden wurden unter an- eingeladen. Zahlreiche Mitglieder derem für ein Beatmungsgerät für und Freunde des Vereins waren in die die Intensivstation, die Zentrale Kapelle von St. Marienwörth gekom- Kreißsaalüberwachung, ein Neuro- men, darunter Landrat Franz-Josef monitoringgerät für die Schilddrü- Diel und die Witwe des Vereinsgrün- senchirurgie, die Unterstützung des ders, Rosemarie Jacob. Der Vorsitzen- Seniorenmittagstisches, den Raum de des Freundschafts- und Förder- der Stille im Haus St. Josef und das vereins Ralf-Dieter Kanzler würdigte Stadtteilprojekt Bad Kreuznach Süd- in seiner Rede insbesondere Alex Ja- West verwendet. cob, der am 31. August 2004 gemein- Vorsitzender Ralf-Dieter Kanzler wies in seiner Ansprache auf die zahlreichen Aktionen des Freundschafts- und Fördervereins hin. sam mit Bruder Bonifatius Faulhaber Weitere Informationen zur Arbeit den Verein gründete. Seit Bestehen des Aktionen für den guten Zweck gestartet. des Vereins finden Sie unter www.mari- Vereins haben die Förderer zahlreiche Exemplarisch nannte Kanzler den Mari- enwoerth.de. • Gemeinsam für eine optimierte Patientenversorgung Universitätsmedizin Mainz und St. Marienwörth unterzeichneten einen Kooperationsvertrag. Bei der Versorgung von Patienten mit Verantwortlichen jetzt unterzeichnet. Bereich komplexer Herzerkrankungen komplexen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Die Kooperation beinhaltet das komplet- auszubauen. Dabei bringt die Universi- arbeitet die Universitätsmedizin Mainz te Spektrum der invasiven Kardiologie. tätsmedizin ihre Expertise als Suprama- künftig eng mit dem Krankenhaus St. Prof. Dr. Volker Schmitz, Ärztlicher Di- ximalversorger im Bereich der interven- Marienwörth zusammen. Einen entspre- rektor und Chefarzt der Abteilung für tionellen invasiven Kardiologie ein, also chenden Kooperationsvertrag haben die Innere Medizin des Krankenhauses St. unter anderem bei der Erkennung und Marienwörth, und Therapie von Herzrhythmusstörungen Professor Mün- und der minimal-invasiven Therapie von zel, Direktor der Herzklappenerkrankungen. Durch eine II. Medizinischen enge Abstimmung und Zusammenar- Klinik und Polikli- beit der Intensivstationen beider Häuser nik der Universi- sollen Patienten nach einem operativen tätsmedizin Mainz, Eingriff in Mainz schnell wieder nach Bad wollen künftig bei Kreuznach verlegt werden können, um der Versorgung die wohnortnahe Versorgung zu stärken. von Patienten mit Im Krankenhaus St. Marienwörth werden Herz-Kreislauf-Er- bereits jetzt jährlich rund 200 Schrittma- krankungen enger cherimplantationen durchgeführt. Die zusammenarbei- Behandlung dieser Patienten sowie die ten. Die Koope- gesamte Erstversorgung von Herz-Patien- ration zielt darauf ten und die konservative kardiologische Die Verantwortlichen beider Häuser bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags: Helmut Ziegler, Dr. Matthias Bussmann (hinten v. l. n. r.), Prof. Thomas Münzel, Vorstandsvorsitzende der ab, die Patienten- Behandlung sollen vor Ort in St. Marien- Unimedizin Prof. Babette Simon und Prof. Volker Schmitz (sitzend v. l. n. r.) Foto: Peter Pulkowski versorgung im wörth weiter intensiviert werden. • 4
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz Fortschritt Neuer Pächter für am Haus Weingut Kloster Ebernach St. Michael Der Australier Martin Cooper lenkt nun die Geschicke des Traditionsweingutes. Die Fertigstellung der Einrichtung ist für Sommer 2015 geplant. Joachim Domann, Geschäftsführender Vorstand der Fran- ziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz (l.) und Polier Roland Günster bei der Anlieferung der Bäder. Der Baufortschritt des Hauses St. Mi- chael in der Konrad-Adenauer-Straße 36 ist im Plan, der Bezug ist für Juli 2015 vorgesehen. Auf dem Grundstück mit einer Größe von 3.805 Quadratmetern entsteht eine moderne Wohn- und Pfle- geeinrichtung mit 59 Plätzen und sieben Appartements für Betreutes Wohnen. Im September stand ein sehr interes- santer Meilenstein an der Baustelle an: Die Bäder des Hauses wurden sozusa- gen am Stück geliefert. „Beim Bau von Superior Bruder Josef Kopp, Verwaltungsleiter Werner Schaub und die neuen Pächter Alexandra und Martin Cooper Seniorenheimen oder Krankenhäusern in einem der Weinberge des Klosterweinguts. geht man immer mehr dazu über, solche Komplettlösungen einzubauen. Hierbei Mit dem international anerkannten Önologe bei McWilliams Wine, dem handelt es sich um einen Quader, der Önologen Martin Cooper aus Australi- größten australischen Weinunterneh- bereits komplett gefliest ist und beim en hat es einen Winzer mit internationa- men im Familienbesitz. In 2003 wur- dem auch die Sanitärobjekte schon vor- lem Renommee an die Mosel gezogen. de er als „Young Winemaker of the montiert wurden“, erklärt Joachim Do- Seit dem 1. Juli ist er gemeinsam mit sei- Year“ durch das international bekann- mann, Geschäftsführender Vorstand der ner deutschen Ehefrau Alexandra neuer te Weinmagazin „Gourmet Traveller“ Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz. Pächter des Weinguts Kloster Ebernach. ausgezeichnet. Zuletzt war er dort als Mithilfe eines Krans sorgte Polier Roland Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Group-Winemaker verantwortlich für Günster von der Firma Dillig dafür, dass Kreuz möchten sich stärker auf ihre die gesamten önologischen und wein- die Bäder in den richtigen Räumen plat- Kernaufgaben im sozialen und karitati- baulichen Aktivitäten des Unterneh- ziert wurden. Dort bleiben sie zunächst ven Bereich konzentrieren und haben mens. Seit 2006 ist er als selbständiger einmal gut verpackt stehen. Zu einem sich deshalb zur Verpachtung des 5,4 önologischer Berater in Einsätzen rund späteren Zeitpunkt werden sie dann ge- Hektar großen Weinguts entschieden. um die Welt tätig gewesen (Südafrika, nau in den dafür vorgesehenen Bereich Neuseeland, Australien, USA). Unter eingepasst und die Anschlussarbeiten Martin Cooper hat mehr als 15 Jahre anderem wurde ein von ihm produ- werden erledigt. Erfahrung als Önologe sowie in der zierter Riesling in 2011 als „Best White Wer mehr über das Haus St. Michael er- Leitung von Weingütern. Nach seinem Wine of Western Australia“ ausge- fahren möchte, findet bereits jetzt zahl- Önologie- und Weinbau-Studium an zeichnet. Weitere Infos zum Weingut reiche Informationen zur Seniorenein- der University of Adelaide (Australi- finden Sie künftig auf www.ebernach- richtung auf www.haus-sanktmichael.de. • en) begann er seine Karriere 1999 als wein.de. • 5
Orden Das Kinderheim in Bad Kreuznach war Lazarett. Doch wir müssen aushalten und uns in das Unabänderliche fügen! Die Franziskanerbrüder im Ersten Weltkrieg Lange Zeit stand der Erste Weltkrieg in den Krieg rechtfertigten, ja gut hießen und Als das Deutsche Kaiserreich den Krieg Deutschland im Schatten des Zweiten sich oft in vaterländischer Staatstreue zu erklärte, verstand Wilhelm II. es geschickt, und der nationalsozialistischen Diktatur. überbieten versuchten. Ist die Versuchung die verschiedenen politischen und kon- Nun, da sich der Ausbruch dieses Mas- nicht groß, sich da ein vernichtendes Ur- fessionellen Lager im Lande zu einen, mit senvernichtungskrieges zum hundertsten teil zu bilden? Um den Menschen damals den vielzitierten Worten: Er kenne nun Male jährt, findet auch bei uns eine breite gerecht zu werden, dürfen wir nicht mit nur noch Deutsche. Gerade für bislang im Auseinandersetzung statt. Viele Medien unserem heutigen Wissen und Verständ- Reich unterrepräsentierte Gruppen, wie schalteten bereits im Zugehen auf den nis deren Geschichte beurteilen, sondern etwa die durch den Kulturkampf benach- August entsprechende Reportagen und sollten versuchen – so gut dies geht – mit teiligten Katholiken oder die unterdrück- Berichte, einige neue Sachbücher zum deren „Brille“ die Welt zu betrachten.Ver- te Sozialdemokratie, schien der Krieg die Ersten Weltkrieg erwiesen sich gar als suchen wir dies, so wird rasch deutlich, Möglichkeit zu geben ihre Loyalität und wahre Bestseller. Die meisten Menschen, dass die Welt von 1914 und die unsrige Bedeutung unter Beweis zu stellen. die sich mit dem Ersten Weltkrieg be- grundverschieden sind. Das monarchische Nun stellt sich vor diesem Hintergrund schäftigen, beschleicht oft ein eigenartiges Regierungssystem im Deutschen Kaiser- die Frage, wie der Erste Weltkrieg sich Gefühl, wenn sie mit der 1914 verbreite- reich entsprach dem Idealverständnis für Ordensleute darstellte. Wie haben ten Kriegsbegeisterung und der kindlichen der damaligen katholischen (wie evange- die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kaisertreue konfrontiert werden. Unsere lischen) Weltanschauung. Gott selbst, so Kreuz den Krieg erlebt, standen sie auch Vorfahren werden uns dann sehr fremd. der Gedanke, setzte die Monarchen ein im Schützengraben oder pflegten sie Ver- Und wer weiter liest, stellt fest, dass nach und der Bürger hatte sich in diese stren- wundete? Haderten sie über die Schläch- Kriegsausbruch de facto alle gesellschaft- ge Hierarchie ein- und unterzuordnen. terei mit Gott? Um es voraus zu schicken, lichen Gruppen, von den Intellektuellen Zudem war das Bewusstsein als Nation, diese Fragen sind kaum erschöpfend zu über die Künstler bis zu den Kirchen, von gerade im noch vergleichsweise kurz ge- beantworten. Zuviel Zeit ist vergangen links bis rechts, alle ins selbe Horn stießen, einten Deutschland, stark angewachsen. und nur mehr spärlich fallen die Zeugnis- 6
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz se und Dokumente jener Zeit aus. Zudem kramenten konnte ich gehen: Das letzte re Kompagnie von 160 Mann auf 30-40 war die Brüdergemeinschaft damals prak- Mal hatte ich die Möglichkeit hierzu Mit- zusammengeschmolzen.“ So fragt Br. Tuti- tisch nur in Deutschland vertreten und bis te August.“ Ein halbes Jahr ohne Zugang lo an der Front: „Wie lange wird es nun auf ein Mitglied auch eine rein deutsche zur Messe scheint zum Glück nicht der noch dauern? Man sieht immer noch kein Gemeinschaft. Es gab also für die Ordens- Normalfall gewesen zu sein. Doch auch Ende. Weihnachten haben wir gehofft auf brüder nicht die Situation, dass man um Br. Cajetan berichtet Kritisches von der Ostern; nun ist Ostern vorüber und so etwa französische Mitbrüder hinter der Ostfront: „In geistlicher Beziehung leiden hoffen wir wieder bis Pfingsten! Man wird Front gewusst hätte. Die Ordensleute wir hier in letzter Zeit sehr Mangel. Für dieses Leben auf die lange Dauer herz- waren wie alle männlichen Bürger der Dirnenhäuser ist besser gesorgt als für lich satt; man führt ja hier ein Leben wie Wehrpflicht unterstellt und folgten denn Gottesdienst. Es ist eine Schande!“ Da die Wilden.“ Und einer seiner Mitbrüder auch selbstverständlich dem Marschbe- wird noch ein weiterer Punkt der Belas- meint: „Gebe doch endlich der gute Gott, fehl. Während die jüngeren Mitglieder auf tung deutlich, welcher die Ordensleute in dass dieses furchtbare Elend ein Ende die unterschiedlichsten Truppengattungen Uniform ausgesetzt waren: In ihren Augen nehme! Doch wir müssen aushalten und verteilt waren, finden sich unter den äl- unsittliches Verhalten wie schmutzige Wit- uns in das Unabänderliche fügen!“ teren – berufsbedingt – besonders vie- ze und Reden oder wie eben erwähnt Für die Brüder im und während des Ers- le Sanitäter und Krankenpfleger. Neben Bordelle. Die Briefe machen deutlich, dass ten Weltkrieges gab es zwar keinen Wi- den Soldatenbrüdern gab es noch eine es jedoch den Brüdern recht gut gelingt derstand gegenüber dem Krieg. Wohl größere Gruppe von freiwilligen Kran- den nötigen Abstand zu wahren, sich be- aber die Diskrepanz zwischen Ordens- kenpflegern aus den Reihen des Ordens wusst mit anderen, frommen Soldaten ab- mann und Soldat. Die Herausforderung in den Lazaretten. Das Heimatland und zugeben und schon mal zu intervenieren. bestand für die Brüder, sobald sie zur Ar- dessen Bedürfnisse lagen klar näher als Daneben wird über Verlegungen, neue mee eingezogen wurden, ihren Beruf als etwa die Weltkirche. So gesehen unter- Kampfeinsätze oder das Soldatenleben Ordensbruder mit den damit verbunde- schieden sich die Ordensleute nicht von berichtet, oft werden konkrete Erleb- nen religiösen und sittlichen Werten und den deutschen Mitbürgern. Nun haben nisse festgehalten wie eine überstande- Normen möglichst authentisch weiterzu- wir das Glück, dass wir den Blick etwas ne Schlacht oder ein Angriff. Ein Bruder führen und nicht gänzlich zugunsten der tiefer werfen können um ein differenzier- schreibt: „Es regnete, sozusagen, Granaten neuen Rolle als Soldat preiszugeben. Die- teres Bild für die Franziskanerbrüder vom und Schrapnells2 und viele Kameraden ser Spagat verlangte viele Kompromisse Heiligen Kreuz zu gewinnen. Der damalige mussten ihr Leben lassen. Der hl. Schutz- und Abstriche seitens der Anforderungen Hausgeistliche und Spiritual Pater Georg engel hat mich da wirklich beschützt.“ an einen Ordensmann, was beklagt, aber Maria Zwack SJ sammelte ab Dezember Nach einem heftigen Gefecht an der Ost- nie hinterfragt wurde. Die interne Hier- 1914 Feldpostbriefe um diese in regelmä- front in Polen: „Diesen Tag werde ich nicht archie wurde fraglos angenommen und ßigen, gedruckten Rundbriefen allen Or- mehr vergessen. Da habe ich Gottes Hilfe stellte den Kriegsdienst vor den Kloster- densbrüdern in der Heimat und im Feld offensichtlich empfunden, wofür ich ihm dienst. Ein Widerspruch hier wurde da- zugänglich zu machen. So sind uns heute ewig dankbar sein werde!“ durch unterbunden, dass die Regierung, rund 800 Briefe, welche die Brüder von Drittens wird sehr oft der Wunsch nach sprich der Kaiser, als legitimer Herrscher ihrem Fronteinsatz versandten, zu großen baldigem Frieden ausgedrückt, meist mit von Gottesgnaden akzeptiert wurde. Teilen erhalten. dem Vertrauen, dass Gott es fügen werde. Das bedeutet nicht, dass sie den Kriegs- Das durchgängige Hauptthema in den Überhaupt sind die Fügung und der Wille folgen und Auswüchsen unkritisch gegen- Briefen aus dem Feld ist das geistliche Gottes omnipräsent, alles was geschieht, über gestanden hätten. So wird akzeptiert, Leben der Ordensbrüder unter den er- wird durch diese Brille betrachtet. Diese dass der Krieg andere Gesetze schreibt, schwerten Bedingungen. Viele Brüder be- Sichtweise entspricht dem damaligen Or- diese aber eigentlich – vom monastischen richten, wie sie versuchen, das regelmäßi- densideal, besonders als Bruder, also als Standpunkt aus – nicht gutzuheißen sind. ge Gebet und Zeiten der Andacht trotz Nichtkleriker. Das höchste Ziel dieses Le- Nur die besonderen Umstände gaben Wehrdienst zu pflegen, von besonderen bens war die völlige Hingabe in den Wil- eine Legimitation. Somit wurde die Kriegs- Feldgottesdiensten, Gebetsgruppen unter len Gottes, der in erster Linie durch die ordnung immer nur als Übergangsmodell, den Soldaten an der Front und wie sie Oberen und Kleriker vermittelt wurde. das später durch die göttliche Ordnung unter der häufigen Kommunionsabstinenz Der biblische Ausspruch, „nicht mehr ich für Friedenszeiten abgelöst werden sollte, leiden, beziehungsweise wie wunderbar lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal betrachtet. • für sie die wenigen Eucharistiefeiern sind. 2,20) war die Richtschnur. So lesen wir: Br. Michael Ruedin Selbst in den Kasernen ist lange nicht je- „Ich gehe ohne Bangen, denn ich denke Eine erste Auswertung der Feldbriefe und den Sonntag die Möglichkeit zum Got- ich stehe in Gottes Hand. Habe ich doch der Franziskanerbrüder im Ersten Weltkrieg tesdienstbesuch gegeben. So berichtet das Soldatenleben sicherlich nicht herbei- soll 2015 publiziert werden. ein Bruder: „Die Weihnachten sind hier gesehnt. Folglich stehe ich im Gehorsam (Nouvion1) sehr eintönig vergangen. So hier und wo ich hinkommen mag.“ Doch 1 Nouvion, nordfranzösische Gemeinde in der Pi- z.B. waren ich und ein katholischer Kame- der immense Blutzoll des Grabenkrieges cardie, nahe dem Ärmelkanal. rad die einzigen, die in eine stille heilige zermürbt. „Wäre es doch bald zu Ende 2 Ein Schrapnell (Granatkartätsche ) ist eine Artil- leriegranate, die mit Metallkugeln gefüllt ist, welche Messe kamen“. Und Weihnachten 1915 mit diesem schrecklichen Kriege! Er kos- kurz vor dem Ziel wie eine Schrotladung herausge- klagt Br. Otto: „Nicht einmal zu den hl. Sa- tet gewaltige Opfer. In 3 Tagen war unse- schossen werden. 7
Orden Snehagiri Missionary Sisters Vier Schwestern der „Missionarinnen der Eucharistie“ leben im Puricelli Stift in Rheinböllen. Die Missionarinnen der Eucharistie wur- überall in der Kirche, in der ganzen Welt nen der Eucharistie“. Die Gemeinschaft den im Jahr 1969 in Kerala in Südindien und an jedem Tag. Auf diese Weise ver- hat das Ziel, für Arme und Kranke da zu von dem Priester Abraham Kaippanpla- wandelt die Eucharistie das ganz alltäg- sein. Die Schwestern sind in der Pflege ckel gegründet. Unter dem Motto „Was liche Leben in ein ständiges Gebet vor tätig, betreiben Waisenhäuser und Be- ihr für meinen geringsten Bruder getan dem Herren. hinderteneinrichtungen, betreuen Ster- habt, das habt ihr für mich getan“ (Mt bende oder andere Menschen, die nie- 25,40) war es sein Ziel, den Armen und Pfarrer Abraham Kaippanplackel hat sich manden haben, der sich um sie kümmert. Verlassenen in der Gesellschaft zu dienen. nach dem Abitur entschieden, Priester In diesen Menschen sehen sie Jesus und zu werden. Am Abend vor seiner Reise dienen Jesus; das ist ihre Lebensaufgabe Was genau bedeutet „Missionarinnen in das Priesterseminar kam seine Mutter und Lebensfreude. Dabei kommt es ih- der Eucharistie“? Eucharistie ist das zu ihm und sagte: „Ich freue mich über nen darauf an, eine familiäre Atmosphä- Symbol der Hingabe Jesu. Die tägliche deine Entscheidung, Priester zu werden. re zu schaffen und menschliche Wärme Eucharistiefeier ist die Kraftquelle des Das ist gut, aber du solltest ein Pries- zu geben, damit die ihnen anvertrauten Ordenslebens ebenso wie die eucharis- ter werden, der für die Armen lebt.“ Menschen ein neues Zuhause finden. tische Anbetung, das persönliche Gebet Die Worte seiner Mutter hat er in sein Gleichzeitig sind die Schwestern dort oder das Wiederholen der Selbsthinga- Herz geschlossen und hat sie mit sei- wo sie leben auch in der Seelsorge tätig. be. Beten und arbeiten gehören immer nem Werk verwirklicht. In einigen Pfarreien dienen sie in kleinen zusammen zum Leben einer Schwester. Berufsausbildungszentren und Kliniken, Im Grunde genommen ist jede Arbeit Heute leben über 500 Schwestern in gerade in ihrem Heimatland machen eine Opfergabe für die Eucharistie, 100 Niederlassungen der „Missionarin- sie auch Hausbesuche in den Dörfern, betreuen Mutter-Kind-Gruppen und bieten Gesundheitstraining an. Am 29. Oktober 2009 sind die „Mis- sionarinnen der Eucharistie“ mit drei Schwestern nach Rheinböllen gekom- men, um nicht nur in der Altenpflege tä- tig zu sein, sondern darüber hinaus auch bei der Seelsorge, beim Kommunionaus- teilen, bei Andachten oder bei Festen und Ausflügen zu unterstützen. „Wir fühlen uns hier sehr wohl und freuen uns auch weiterhin auf gute und bereichern- de Erfahrungen mit den Menschen vor Ort“, erklärt Oberin Schwester Vimal Rose Gopourathinkal. • Oberin Schwester Vimal Rose (2. v. r.) mit ihren Mitschwestern vor der Marienkapelle des Puricelli Stifts. Foto: Herbert Martin 8
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz Diakonweihe von Bruder Michael Ruedin Zwei Jahre des Studiums in Lantershofen gehen damit zu Ende. Am Montag, dem 29. September 2014, Dienst des Diakons und das Engelfest ge- dem Erzengelfest, hat Weihbischof Jörg konnt miteinander, Konzelebranten waren Michael Peters in der Seminar- und Fi- der Regens Msgr. Dr. Michael Bollig, sein lialkirche St. Lambert in Grafschaft-Lan- Stellvertreter Dr. Manuel Schlögl sowie tershofen Br. Michael Ruedin, im Auftrag die Spirituale Dr. Christian Hartl (Lan- der Ordensleitung der Franziskanerbrü- tershofen) und Ulrich Laux (Trier). Die der vom Heiligen Kreuz, die Weihe zum zahlreichen Brüder und Gäste lud Regens Diakon gespendet. Bruder Michael ab- Bollig anschließend zum Empfang ins Stu- solvierte in den vergangenen zwei Jahren dienhaus ein. Beim Gottesdienst und der im Studienhaus St. Lambert Lantersho- Generalsuperior Bruder Ulrich Schmitz, Diakon Bruder Feier wurden auf Wunsch von Bruder Mi- Michael Ruedin und Diakon Bruder Bonifatius Faulhaber fen ein Ergänzungsstudium zur Vorberei- (v. l. n. r.) im Anschluss an die Weihe. chael 681,90 Euro für die Diakonenaus- tung auf den Priesterlichen Dienst. bildung in Brasilien gesammelt. Der Neu- Der feierliche Gottesdienst wurde von unter der Leitung von Prof. Matthias Kreu- geweihte wird nun seinen Pastoralkurs der Seminarkommunität aus Lantersho- els KMD, die Orgel spielte Markus Prange. beginnen, wo die praktische Einführung in fen gestaltet. Es sang eine Studentenschola In der Predigt verband Bischof Peters den seinen neuen Dienst stattfindet. • Erste Profess Bruder Johannes Maria Krüger legt Gelübde ab. Mit einem Festgottesdienst am 3. Mai in te Bruder Johannes Maria in Hamburg, der Mutterhauskirche feierten die Fran- bevor er am 3. Advent 2011 in den Or- ziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz nicht den der Franziskanerbrüder vom Heiligen nur mehrere Ordensjubiläen (wir be- Kreuz eintrat. Bruder Johannes Maria wur- richteten), sondern mit Bruder Johannes de am 30. April 2012 in der Kreuzkapelle Maria Krüger legte ein Novize auch die in Hausen/Wied eingekleidet und hat in ersten Gelübde ab. diesem Jahr nun die Erste Profess abgelegt. Bruder Johannes Maria Krüger (r.) legte in der Mutter- hauskirche die Erste Profess ab. Bruder Johannes Maria Krüger wurde am Die Erste Profess, das Ablegen der Ordens- 7. August 1962 in Offenbach am Main gelübde der Armut, der ehelosen Keusch- in Kloster Ebernach und arbeitet derzeit geboren. Nach der Mittleren Reife hat heit und des Gehorsams auf zwei Jahre, in der Seelsorge und in der Betreuung im er zunächst eine Ausbildung zum Kran- stellt den Beginn des Juniorats dar. Dieser Puricelli Stift in Rheinböllen. Hier kann er kenpflegehelfer durchlaufen und 10 Jahre ersten zeitlichen Bindung folgt die Zweite seine vielfältigen Berufserfahrungen für die in der Krankenpflege gearbeitet. Später Profess, die eine Bindung für drei Jahre ist. Bewohnerinnen und Bewohner einbrin- absolvierte er noch eine Ausbildung zum Während dieser insgesamt fünf Jahre er- gen. Wir wünschen ihm auf seinem weite- Kinderpfleger und arbeitete auch hier wie- fährt der Ordensbruder eine kontinuierli- ren Weg hin zur Ewigen Profess nicht nur derum einige Jahre bevor er weitere 10 che religiöse Begleitung. Das Ende des Juni- Gottes reichen Segen, sondern auch die Jahre als pädagogischer Schulhausmeister orats bildet die Ewige Profess, das Ablegen Fähigkeit, Kraft und Halt im Beispiel des hl. in einer Ganztagsförderschule tätig war. der Ordensgelübde auf Lebenszeit. Franziskus und unseres Ordensgründers Fast dreißig Jahre seines Lebens verbrach- Bruder Johannes Maria lebt im Konvent Bruder Jakobus Wirth zu finden. • 9
Titelthema „Franziskanische Werte“ – Inspiration und Interpretation Was Leitungsverantwortliche vom heiligen Franz von Assisi lernen können. Wie können franziskanisch-christliche nagement in franziskanischen Ordens- Klosterschließungen, Aufgabe von Wer- Werte und moderne Personalführungs- gemeinschaften? Geht das? Aber ja! Die ken und Fusionsprozesse bestimmen konzepte in einen Dialog gebracht wer- fortschreitende Säkularisierung und In- heute das Bild zahlreicher Orden. den? Das Institut für Kirche, Manage- dividualisierung sowie der Nachwuchs- Betroffen ist dabei nicht allein die Zu- ment und Spiritualität Münster forscht mangel und die nachhaltige Veränderung kunft der Ordensgemeinschaft, auch die und lehrt zu diesem Thema. Markus der Altersstruktur zwingen die Orden von den Orden getragenen sozialen Ein- Warode und Mareike Gerundt stellen zu einschneidenden Entscheidungen. In richtungen stehen vor massiven struktu- in ihrem Beitrag die Frage, welche Im- Folge der Überalterung gibt es nicht ge- rellen und personellen Veränderungen. pulse der Ordensgründer Franziskus für nügend Ordensmitglieder, die Aufgaben Wie die franziskanische Ordenswelt die Personalarbeit in franziskanischen in den Klöstern und Einrichtungen bzw. zeigt, haben die Ordensangehörigen Einrichtungen heute liefern kann. notwendige Leitungsaufgaben innerhalb in der Vergangenheit schwerpunktmä- des Ordens übernehmen können. Dazu ßig leitende und operative Funktionen Herausforderungen für verschärfen die wirtschaftlichen Rah- bspw. im Pflegebereich eingenommen. franziskanische Einrichtungen menbedingungen den Handlungsdruck Damit war das unmittelbare Erleben ei- Personalführung und strategisches Ma- der einzelnen Ordensgemeinschaften: ner ordensgeprägten, christlichen Spiri- In Assisi selbst kann man Franziskus „nachspüren“. 10
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz tualität und Werteverbundenheit garantiert. Angesichts der demografischen Entwicklung in den Orden, muss allerdings immer mehr auf weltliche und anderskonfes- sionelle Mitarbeiter zurückgegriffen werden. Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Notwendigkeit ein strategisches Personalmanagement in den ordensei- genen Werken einzusetzen, will man die Einrichtungen in franziskanischer Tradition weiterführen. Dabei sind zwei Herausforderungen zentral: Erstens sind in Zeiten des Fachkräftemangels geeignete Mitarbeiter zu rekru- tieren und zu binden, die sich mit den Werten eines konfessionell getragenen Hauses identifizieren. Zwei- tens gerät durch die Einstellung externer Mitarbeiter das genuin christlich-franziskanische Profil zunehmend in Gefahr. Somit stellt sich für die Ordensgemeinschaf- ten die Aufgabe, Möglichkeiten zu erschließen, ihren franziskanischen Auftrag und das damit verbundene Wertegerüst an weltliche Mitarbeiter weiterzugeben. Ziel ist es demnach, den Fortbestand des franziskani- schen Geistes in den Einrichtungen auch ohne Präsenz der Ordensmitglieder und in Balance zu den betriebs- wirtschaftlichen Sachzwängen zu gewährleisten. Ge- fragt ist ein Konzept, das fachliche, wirtschaftliche und christlich-franziskanische Themen miteinander in den Dialog bringt. Der Leitungs- oder Führungskompetenz der Ordensmitglieder, die für die Geschicke der jewei- ligen Ordensgemeinschaft verantwortlich sind, kommt dabei eine besondere Rolle zu. Denn über eine gelebte Ordens- und Leitungskultur gilt es, ein Profil zu entwi- ckeln, welches die Grundlage für eine werteorientierte Personalarbeit bildet. Wie lässt sich nun dieses durch- aus ambitionierte Vorhaben einer modernen Personal- führungsstrategie für Leitungsverantwortliche in den Ordenseinrichtungen in die Realität übertragen? Speziell für die sozial-karitativen Werke der franziska- nischen Ordensgemeinschaften ist die Person des Or- densvaters Franziskus wegweisend. Auch wenn Franzis- kus selbst nie an die Gründung eines Ordens gedacht hat, liefert der „franziskanische Ansatz“ einige wertvolle Aspekte für die berufliche Führungspraxis. Dabei geht es weniger um die Konzeption einer Ansammlung von technischen Methoden und Maßnahmen, die von Jeder- mann gelernt und umgesetzt werden können. Das Füh- rungsverständnis nach Franziskus liegt in der gelebten Geisteshaltung des Heiligen, die sich auf das Evangeli- um gründet, sowie in seinem Armutsverständnis, jedem Menschen auf Augenhöhe begegnen zu wollen. Speziell seine konsequente Lebensweise liefert den entscheiden- den Impuls für eine Leitungskultur, die eine reflektierte Geisteshaltung mit beruflichen Handlungskompetenzen zusammenführt. Darüber entwickelt er eine Identität, die es ihm ermöglicht für seine Grundüberzeugungen und Ideale auch gegenüber Widerständen einzustehen, offen zu sein für Entwicklungen und mit konstruktiver Kritik auf individuelle und gemeinschaftliche Fehlentwicklun- 11
Titelthema Der Begriff der „Dienstgemeinschaft“ ist für ein franziskanisches Führungsverständnis von Das gemeinsame Arbeiten sollte immer von einer Haltung der Achtung, Dankbarkeit und zentraler Bedeutung. des Respekts geprägt sein. gen hinzuweisen. Franziskus schafft ein Aus der umfassenden franziskanischen Leitungsverständnis, das die gesamte Das Institut für Kirche, Manage- Tradition werden nun sieben Elemente Gemeinschaft prägt und inspiriert. Und ment und Spiritualität (IKMS) ist aufgegriffen, die die Grundhaltung fran- genau an dieser Stelle liegt die Chance ein Institut der PTH Philosophisch- ziskanischen Handelns bestimmen. Das des Transfers der franziskanischen Idee in Theologische Hochschule Münster. Leben dieser Grundhaltung ist Voraus- heutiges Leitungs- oder Führungshandeln. Der Schwerpunkt des IKMS liegt setzung und Chance, dass franziskani- Franziskus lebt einen universellen und in dem Transfer christlich-franzis- sche Einrichtungen auch zukünftig und authentischen Ansatz, der grundsätzlich kanischer Werte und Ressourcen trotz des Rückzugs der Ordensmitglie- allen Menschen offensteht und in jeder in praktisches Management- und der, franziskanisch weitergeführt wer- Organisationsstruktur umzusetzen ist. Führungshandeln. Dazu bietet das den. IKMS Workshops, Inhouse-Veran- Wie lassen sich nun die franzis- staltungen sowie individuelle Bera- Die demütige Grundhaltung und das kanischen Grundgedanken in die tungs- und Coachingangebote an. Selbstverständnis als Diener bilden bei berufliche Praxis übertragen? Weitere Informationen finden Sie Franziskus den Ausgangspunkt jeder Vor dem Hintergrund der praktischen unter: www.ikms.eu. Handlung. Demütig zu führen heißt für Frage, wie weltliche Mitarbeiter „franziska- ihn, die eigene Person nicht ins Ram- nisch geleitet“ werden, um Einrichtungen penlicht zu stellen und bewusst und in ihrer originären Tradition weiterzufüh- ein enormes Potenzial. Die tradierten zeichenhaft einen hinteren Rang ein- ren, konzentrieren sich die Ausführungen Inhalte liefern zeitlose Impulse zur Ent- zunehmen. Franziskus lehrt alles, auch auf die spirituelle Grundlage, da sie die wicklung profunder Sozialkompeten- das eigene Können, als Gabe zu be- Basis jeglicher Handlung und Veränderung zen, die heute für eine erfolgreiche und trachten (NbR 5/11; Erm 3/ 13). So ist bildet. Durch die im Folgenden vorgestell- wirkungsvolle Leitung notwendig sind. er zutiefst von der Erfahrung getragen, ten Eckpunkte franziskanischer Leitungs- Franziskus und seine Gemeinschaft ste- dass alles, was er ist, nicht von sich kultur gilt es exakt für diese spirituelle Hal- hen für eine Form der Leitung, die von selbst, eigener Leistung oder fremden tung zu sensibilisieren. Auf eine technische einer Haltung der Achtung, Dankbarkeit Ansehen abhängt, sondern von Gott Weiterentwicklung zu einer funktionalen und des Respekts geprägt ist. Der fran- und dessen Zuspruch. Mit der Demut Managementmaßnahme wird daher an ziskanische Ansatz setzt, um heutiges verbindet sich konkret der Wille zum dieser Stelle verzichtet. Vokabular aufzugreifen, auf soziale, kom- Dienen. Eine Führungskraft, die ihr Amt munikative und emotionale Kompetenz als Dienst versteht, unterstützt Mitar- Franziskanische Werte für und betont, dass insbesondere die in- beiter dabei ihre Potenziale zu identi- heutiges Personalmanagement dividuellen Einstellungen und Fähigkei- fizieren und zu entwickeln. Die in der Das Lebenswerk des hl. Franziskus bie- ten der Verantwortlichen („soft skills“) franziskanischen Welt gebräuchlichen tet weltlichen Leitungsverantwortlichen zählen. Amtsbezeichnungen Minister (Diener) 12
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz und Guardian (Hüter/Beschützer) un- Verzicht, sondern für eine bescheidene terstreichen deutlich den dienenden Lebensweise, die darauf ausgerichtet ist, Haltungscharakter. Die „franziskanische Aus der Praxis dem Menschen auf Augenhöhe zu be- Führungskraft“ pocht nicht auf ihre Posi- Ein Instrument zur Mitarbeiterbin- gegnen und vor allem die (individuelle) tion in der Hierarchie, nimmt sich selbst dung – wie sie auch der Leitartikel Andersartigkeit als Chance für gemein- beschreibt – ist das Betriebliche nicht zu ernst, hört aufmerksam zu, weil Gesundheitsmanagement. same Entwicklung zu nutzen. Bezogen sie davon überzeugt ist, vom Anderen auf die Führungspraxis ist festzuhalten, lernen zu können. Sie akzeptiert, wenn Die Franziskanerbrüder vom Heiligen wenn der Führende Werte authentisch Mitarbeiter andere Lösungswege nut- Kreuz betreiben seit einiger Zeit ein vorlebt, kann er ein Umfeld für eine sin- zen. Mitarbeitern ein solches Zutrauen betriebliches Gesundheitsmanagement norientierte Arbeit schaffen, die immer und entsprechende Freiheiten einzuräu- (BGM). Anhand der folgenden Beispiele mehr zu einem wichtigen betrieblichen aus allen Einrichtungen wollen wir eine men, trägt einen erheblichen Teil zur At- Leistungsfaktor avanciert und darüber Auswahl der Maßnahmen zeigen, die die traktivität als Arbeitgeber und somit zur Dienstgemeinschaften aufgegriffen haben. zu einem aktuellen Thema moderner Personalbindung bei. Personalführung wird. Eine integre und authentische Lebens- St. Josefshaus: führung und Glaubwürdigkeit bilden · Gesundheitstag zum Thema „Sucht“ Ein positives Menschenbild die Grundpfeiler für einen werteorien- · Kurse Shiatsu, Entspannungstechniken, Der wesentliche Erfolgsfaktor ist nach tierten Umgang miteinander. Franziskus Kinästhetik u. a. dem Verständnis des hl. Franziskus der · Raucherentwöhnung setzt auf das tätige Vorbild und lebt die Mensch selbst. Franziskus leitet dazu Botschaft des Evangeliums mit radikaler Kloster Ebernach: an, den Blick wieder auf den Menschen Konsequenz auch gegenüber Wider- · Anti-Stress-Tag zu lenken. Das höchste Ziel besteht für ständen vor. Er zeigt sich als revisionsof- ihn darin, im anderen das Gute zu ent- fen, akzeptiert seine Begrenzungen und Krankenhaus St. Marienwörth: decken und zur Entfaltung zu bringen. leistet die kritische Überprüfung seiner · Yoga-Kurs Es ist sein Bestreben, jedem Menschen · Fußballtraining Grundüberzeugungen durch Zeiten dazu zu verhelfen, immer mehr dem Bild der Stille und inneren Einkehr. Gerade Haus St. Josef: zu entsprechen, das Gott in ihm ange- die Integrität wie Franziskus sie auslebt, · Gesundheitsförderung durch Sportan- legt hat. D.h. das eigene Potenzial wahr- stellt eine feste Orientierungsgröße und gebote für Mitarbeiter zunehmen und auszuschöpfen lernen. zentrale Qualität für Leitungsverant- · Gemeinsame Aktivitäten fördern Franziskus sieht den Menschen aber wortliche dar. Die damit verbundene auch mit seiner Unvollkommenheit, sei- Puricelli Stift: nen Schwächen, mit seinem Fehl und Selbsttreue, Standhaftigkeit, Ganzheit · Implementierung einer nachhaltigen und Rechtschaffenheit sind der Weg Kinästhetikschulung für Pflegekräfte Tadel. Aus diesem Verständnis erwächst um vertrauensvoll in einer Organisation der kollegiale Aspekt, die Brüderlichkeit wirken zu können. St. Antoniushaus: bzw. Geschwisterlichkeit, die Franziskus · Kegeln bzw. Bowlen im Rahmen des für seine Gemeinschaft zugrunde gelegt Werte- und Sinnorientierung BGM hat. auf Basis freiwilliger Armut Damit skizziert Franziskus einen loh- Haus Maria Königin: Als führungsrelevante Werte hat Fran- nenden Ansatzpunkt einer wirksamen · Raucherentwöhnung ziskus unter anderem Armut, Gehor- · Sportliche Freizeitbetätigungen Personalführung für unsere Zeit, denn sam, Demut, Vertrauen, Geduld und er berücksichtigt den Wert der Per- Barmherzigkeit im Sinne eines Ori- Zum Teil beruhen die angebotenen Maß- sonalentwicklung als ‚Instrument‘ der entierungs- und Handlungsrahmens nahmen auf vorher durchgeführten Be- Mitarbeiterbindung. Indem er motiviert bestimmt. Daran kann nicht nur jeder fragungen, bei denen die Mitarbeiter ihre und eine positive Arbeitsumgebung kre- Wünsche bezüglich der Angebote nennen einzelne sein Denken und Handeln iert, schafft er die Grundlagen für ge- konnten. Bislang wurden alle Maßnahmen ausrichten, sondern die ganze Ge- sehr gut angenommen und fördern nicht meinsamen Erfolg. Durch die Liebe zu meinschaft eine Richtschnur finden. Im nur die Gesundheit, sondern auch das Gott zeigt Franziskus zudem, dass auch Handeln des Heiligen wird deutlich, Miteinander in den Dienstgemeinschaf- Personalführung die Köpfe und Herzen dass die Werte Basis seiner Ziele und ten. Neben den vorwiegend sportlichen der Menschen erreichen muss, damit Taten sind. Die vielen kleinen Episoden Betätigungen gibt es auch weitere Maß- jeder sein Leistungsvermögen abrufen von Begegnungen mit Mensch und Tier nahmen wie zum Beispiel Grillfeste oder kann und will. gemeinsame Veranstaltungsbesuche, die bekräftigen diese Überzeugung. Her- ebenfalls dem Zweck dienen, außerhalb auszustellen ist bei Franziskus das Ideal des Arbeitsalltages Möglichkeiten der Ein spiritueller Rahmen der freiwilligen Armut. Armut steht hier Begegnung zu schaffen. Die Ordensregel des hl. Franziskus lie- nicht ausschließlich für den materiellen fert seit über 800 Jahren den spirituel- 13
Titelthema len Rahmen für die franziskanische Ge- gemeinsamen Lösungen zu suchen und besticht durch eine seltene Eigenschaft: meinschaft. Die Regel dient als Leitfaden zu überprüfen, wie diese Fehlerquellen Er führt durch Vorbild, durch seine Per- für die spirituelle und praktische Umset- in Zukunft vermieden werden können. sönlichkeit. Durch das konsequente Le- zung der franziskanischen Grundsätze. ben seiner Grundhaltung ist Franziskus Die 12 Kapitel umfassende Regel ist kei- Risikobereitschaft und der Umgang authentisch. Dadurch inspiriert und mo- ne starre Ansammlung von Vorschriften, mit der Option zu scheitern tiviert er und gibt gleichzeitig Orientie- die es zu befolgen gilt, sondern fordert Franziskus macht bewusst, dass das Le- rung für eine Gemeinschaft. Franziskus jeden Einzelnen selbstverantwortlich ben ein Wagnis ist, Wege und Pläne hält durch seinen Lebensstil anderen zur stetigen Reflexion und auch Verän- nicht immer linear und stringent verlau- den Spiegel vor. Daher zielen die aus- derung von Verhaltensweisen auf, ohne fen. Auch Unvollkommenes, Misserfolge gewählten sieben Handlungsimpulse die Wurzeln und Grundfeste der Ge- und Scheitern gehören in jede Biogra- franziskanischer Tradition insbesondere meinschaft zu ersetzen. Externen Ent- fie. Der Werdegang des hl. Franziskus darauf hin, das eigene Führungsverhal- wicklungen wie dem demografischen zeigt diese Brüche in aller Deutlichkeit: ten zu reflektieren. Die Führungskraft Wandel kann so effektiv begegnet bzw. Er verabschiedet sich von seinen Träu- selbst wird in den Fokus gerückt. Dabei eine gesunde Weiterentwicklung der men als Ritter zu Ehren zu gelangen. Der gilt es kritisch in den Blick zu nehmen Gemeinschaft erreicht werden. Zudem Welt seines Vaters erteilt er durch die „Wie führe ich und welches Selbstver- impliziert die flexible Gestaltung der Selbstenterbung eine deutliche Absage. ständnis leitet mein Führungsverhal- Regel die Tatsache, dass das Leben bis- Und seine nahezu sichere Karriere im ten?“ und „Welche Werte bestimmen herigen Erfahrungen, Theorien und Mei- väterlichen Betrieb tauscht er gegen ein mein Denken und Handeln?“ Diese nungen immer voraus ist und Verände- Leben unter unbekannten Vorzeichen. Leitlinien können ein Grundraster für rungen dazugehören. Dies unterstreicht Die gefahrenreiche Begegnung mit dem ein Personalmanagement in franzis- die menschliche Begrenzung, welche ägyptischen Sultan Al-Kamil Muhammad kanischen Einrichtungen sein. Für den speziell in praktischen Führungssituatio- al-Malik zur Zeit des 5. Kreuzzugs, ohne Transfer in konkrete Maßnahmen bzw. nen ständig zum Tragen kommt. Förderung und Schutz durch Papst, Kir- in ein strategisches Managementsystem che, Staat oder Militär, zeugt von seinem bedarf es allerdings der ausgewogenen Fehler-Lernkultur Mut, Grenzen zu überwinden und ‚bedin- Einbeziehung aller internen und exter- Innerhalb seiner Gemeinschaft appel- gungslos‘ für seine Wertmaßstäbe einzu- nen Faktoren im Bereich von Personal liert Franziskus an seine Mitbrüder, treten. Obschon er viel riskiert, schafft er und Organisation. Vorhandene Rahmen- ehrlich miteinander umzugehen und – im Vertrauen auf Gottes Zutun – die bedingungen sind zu berücksichtigen, einander auch Fehlverhalten und eige- Grundlage für eine fruchtbare Begeg- will man die franziskanischen Inhalte nes Versagen einzugestehen. Es ist ihm nung mit der fremden Kultur. Damit mo- ernsthaft und nachhaltig lebendig hal- wichtig, dass die Brüder Verfahren im tiviert Franziskus, sich auf Unbekanntes ten. Wichtig ist dabei, Methoden und Umgang mit Fehlleistungen ausbilden, einzulassen, Neues zu riskieren, Kurskor- fremde Ideen auf der Basis der franzis- um auch mit Konflikten zielgerichtet rekturen vorzunehmen und liefert einen kanischen Tradition zu entwickeln und umgehen zu können. Dazu gehört ein- Rahmen für aktuelle Führungsarbeit. Im nicht umgekehrt. So können moderne ander beizustehen, sich offen und vor- Wissen und Vertrauen aus einer tragen- Methoden aus dem Management einen urteilsfrei zu begegnen (NbR 6) und den Quelle schöpfen und unbekannten wichtigen Beitrag für die Sicherung des Erbarmen (BR 7) walten zu lassen. Fran- Wegen mit einer gesunden Gelassenheit franziskanischen Geistes in den Ordens- ziskus leistet damit einen wertvollen begegnen zu können, bietet das franzis- einrichtungen leisten. • Impuls für heutige Führungskompetenz kanische Gedankengut wertvolle Res- bzw. Fehlermanagement. Der sachliche sourcen für den Umgang mit Risiken und Autoren: Umgang mit Fehlern schafft Vertrauen der Möglichkeit zu scheitern. Dipl. Soz.-Wiss. Dipl. und kann konstruktiv für weitere Auf- Arb.-Wiss. gaben genutzt werden. Dafür braucht Fazit und Ausblick Markus Warode es neben einem modernen Führungs- Was ist nun das Entscheidende für eine ist Geschäftsführer verständnis organisationale Strukturen, moderne Personalarbeit in franziskani- des IKMS in denen Maßnahmen und Methoden schen Einrichtungen heute oder welche zum Umgang mit Fehlern zielgerichtet Impulse liefert der hl. Franziskus selbst wirken und darüber kreative und inno- für Themen wie Personalführung oder vative Lösungen entstehen können. Feh- Personalentwicklung? Der Schlüssel liegt Dipl.-Theol. ler können passieren, wenn Mitarbeiter in der Grundhaltung, in der der einfache Mareike Gerundt eigenverantwortlich handeln. Nur ist es Mann aus Assisi verschiedene Eigen- M.A. arbeitet als entscheidend, im Falle von Fehlern nicht schaften vereint, die eine wirkungsvol- wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKMS nach einem Schuldigen, sondern nach le Leitungskraft auszeichnen. Franziskus 14
F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz Berichte aus den Einrichtungen > Haus Maria Königin Mit den Mitarbeitern, für die Mitarbeiter Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) war bereits Thema in Zusammenhang mit unserem Leitartikel. Hier nun ein konkreter Bericht aus dem Haus Maria Königin. Im Haus Maria Königin gibt es mit Pfle- beiter, die diese Maßnahme direkt oder Weinbergen hatten die Veranstalter vie- gedienstleiterin Helga Steinbach und indirekt unterstützt haben. le Stände mit regionalen Leckerbissen Küchenleiter Frank Gillé zwei Verant- Physiotherapeut Torsten Schweickardt und Möglichkeiten zur Weinverkostung wortliche für die Durchführung der aus dem Krankenhaus St. Marienwörth aufgebaut. Die Resonanz war auch hier Projekte im Rahmen des BGM. Darüber bot „Gesundheitswandern“ an. Diese groß und die Wiederholung für 2015 ist hinaus gibt es aber weitere Mitarbeiter, Wanderung durch den Dhauner Wald fest eingeplant. die sich in einer Projektgruppe engagie- wählten 14 Erwachsene und 1 Kind als Einige Programmpunkte wie zum Bei- ren und letztlich hatten alle Mitarbeiter Maßnahme aus. Unterwegs führten die spiel das Walken konnten nicht durch- die Möglichkeit, aus einer Vorschlagsliste Teilnehmer allerlei Übungen durch (s. geführt werden, andere wie zwei von Aktivitäten ihre Favoriten für das Foto). Allen Teilnehmern hat die Wan- Kegelabende oder ein gemeinsames BGM zu wählen. derung sehr gut gefallen, es gibt schon Grillfest fanden dafür umso größeren Eine Maßnahme, die in Zusammenar- Anfragen fürs nächste Jahr. Herzlichen Anklang. Die Aktivitäten und Angebote beit mit dem Caritasverband Rhein- Dank nochmals an Herrn Schweickardt sind in der Dienstgemeinschaft insge- Hunsrück-Nahe durchgeführt wurde, für den wunderschönen Nachmittag. samt sehr gut angekommen. Es herrsch- war ein Kurs zur Raucherentwöhnung. Auch die jährlich stattfindende Wein- te eine lockere, leichte Atmosphäre bei Der Rauchfrei-Kurs wurde in 4 Einhei- wanderung von Bad Sobernheim bis allen Veranstaltungen, die Gesundheit ten zu je 3 Stunden angeboten, an de- Martinstein stand für die Mitarbeiter und Miteinander sicher fördern. Vielen nen zehn Mitarbeiter teilnahmen. Zum auf dem Programm. Mit dem Zug ging Dank an alle, die sich so tatkräftig enga- Thema „sportliche Freizeitbetätigung“ es zunächst zum Startpunkt der Wan- giert haben! • wurde zunächst die besagte hausinter- derung und später auch wieder zurück Helga Steinbach ne Projektgruppe mit vier Teilnehmern nach Kirn. Auf dem Wanderweg in den gebildet, die eine Vorschlagsliste mit 15 verschiedenen Aktivitäten erarbeitete. In der darauf folgenden Befragung der Mitarbeiter, wurden letztendlich folgen- de Unternehmungen ausgewählt: Rü- ckenschule, Bowlen, Kegeln, Wandern Die „Gesundheits- wanderung“ bot und Walking. auch immer wieder Los ging es mit der Rückenschule, die Pausen für sportliche Übungen, wie von einer Trainerin der AOK angebo- Pflegedienstleiterin ten wurden. Erfreulicherweise war die Helga Steinbach Resonanz unter den Mitarbeitern sehr und Einrichtungs- leiter Michael groß, 19 Teilnehmerinnen hatten sich Hartmann hier angemeldet. Die Kolleginnen der Kurs- demonstrieren. teilnehmerinnen unterstützten den Kurs dahingehend, dass Dienste über- nommen wurden, um die Teilnahme zu ermöglichen. Vielen Dank an alle Mitar- 15
Berichte aus den Einrichtungen > Krankenhaus St. Marienwörth Zertifizierung beider Krebszentren Die Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt die hohe Qualität der Zentren. Am Krankenhaus St. Marienwörth sind beteiligt sind.“ Zentren an St. Marienwörth, die über mit dem Brustzentrum Nahe und dem Das Darmzentrum Nahe wurde be- alle Fachbereiche der Versorgung - von Darmzentrum Nahe seit mehreren Jah- reits 2008 erstmals zertifiziert und war der Diagnose über die Therapie bis hin ren zwei Krebszentren etabliert. Nun seinerzeit erst das dritte Zentrum in zur Nachsorge - verfügen. Durch das hat die Deutsche Krebsgesellschaft ganz Rheinland-Pfalz, das diesen Prozess Netzwerk der Fachabteilungen sowie al- beide Zentren zum wiederholten Mal durchlaufen hat. Das Darmzentrum steht ler externen Kooperationsstellen ist ein zertifiziert. Damit ist die hohe Qualität unter der Leitung von Prof. Dr. Volker schneller Austausch von Informationen der medizinischen und pflegerischen Schmitz und Dr. Arnold Nißen. und die bestmögliche Patientenversor- Behandlung durch externe Fachprüfer Das Brustzentrum Nahe folgte dann gung gewährleistet. erneut bestätigt worden. Neben der An- 2010 mit seiner ersten Zertifzierung, „Neben der Grund- und Regelversor- erkennung durch die Deutsche Krebs- damals noch als Standort des Brustzen- gung hat sich das Krankenhaus St. Ma- gesellschaft und die medizinischen Fach- trums der Johannes-Gutenberg-Univer- rienwörth in den letzten Jahren gerade gesellschaften sind beide Zentren auch sität Mainz. Auch wenn diese enge Zu- auf die Versorgung von Krebspatienten nach DIN EN ISO 2001 für ihre Prozess- sammenarbeit nach wie vor besteht, hat spezialisiert“, erläutert Dr. Matthias Buss- qualität ausgezeichnet worden. das Brustzentrum mittlerweile ein eigen- mann. „Das zeigen nicht nur die erfolg- „Wir sind sehr stolz darauf, dass beide ständiges Zertifikat. Leiter des Brustzent- reich zertifizierten Zentren, sondern Zentren die Überprüfung ihrer Zertifi- rums ist Dr. Gabor Heim. auch die Ausweisung als onkologisches kate erfolgreich abschließen konnten“, Die Krebszentren sind ein Zusammen- Schwerpunktkrankenhaus durch das erklärt Dr. Matthias Bussmann, Ge- schluss verschiedener Kooperationspart- Land Rheinland-Pfalz.“ schäftsführender Vorstand der Franzis- ner aus dem stationären und ambulanten kanerbrüder vom Heiligen Kreuz. „Unser Bereich mit dem Ziel, eine optimale Be- Weitere Informationen zu den Zentren besonderer Dank gilt allen Mitarbeitern handlung bei Darmkrebs und Brustkrebs finden Sie unter www.darmzentrum- und den Kooperationspartnern, die an zu gewährleisten. Die enge Zusammen- nahe.de sowie www.brustzentrum-nahe. der stetigen Verbesserung der Prozesse arbeit und kurze Wege kennzeichnen die de. • Bruder Matthias Equit (Superior St. Josefshaus), Dr. M. Bussmann (Geschäftsführender Vorstand), Dr. G. Heim (Leiter Brustzentrum Nahe), Bruder Bonifatius Faulhaber (Vorstandsvorsit- zender), Dr. A. Nißen und Prof. Dr. V. Schmitz (beide Leiter des Darmzentrums Nahe), W. Kamptz (Pflegedirektor) v.l.n.r. 16
F ranziskanerbr ü der F ranziskanerbr ü der vom heiligen kreuz vom heiligen kreuz > Puricelli Stift Diamantene Hochzeit im Puricelli Stift Elli und Hans Dörschug sind seit 60 Jahren verheiratet. Das Jubelpaar mit seinen Gratulanten. Eine besondere Feierstunde fand am 15. Juli 2014 im Puricelli Stift in Rheinböllen/Hunsrück statt: Das Ehe- paar Elli und Hans Dörschug, das seit Anfang des Jahres in der Pflegeeinrichtung lebt, feierte seine Diamantene Hochzeit. Zu diesem Anlass hat das Team um Einrich- tungsleiterin Karola Tillewein für das Hochzeitstagspaar einen Kranz gebunden und um den Türrahmen gehängt. Außerdem bekamen die Jubilare im Namen aller Mit- arbeiter einen großen Strauß Blumen überreicht. Die Im liebevoll eingerichteten Stadt schickte eine Urkunde, unterschrieben und über- Verkaufsraum im historischen reicht durch die Bürgermeisterin der Stadt Rheinböllen. Gebäudeteil des Puricelli Stifts können „Wir haben uns nach unserem Umzug nach Ellern Interessierte nach Herzenslust die kennen gelernt,“ erzählt Elli Dörschug lächelnd, die aus Weine von der Mosel verkosten. Ostpreußen stammt. „Liebe auf den ersten Blick war es nicht“, sagt der gebürtige Dichtelbacher Hans Dör- schug, „aber auf den zweiten!“ Nach ein paar Jahren, am 15. Juli 1954, gaben sie sich das das Ja-Wort. Ein Geheimnis für ihre fortwähren- de Liebe haben der fast 84-jährige und die 80-jährige allerdings nicht, nur: „Wir haben immer zusammenge- Öffnungszeiten: halten.“ • Freitag von 16.00 bis 18.30 Uhr oder nach Vereinbarung unter der Telefonnummer (06764) 30498-0 Weinlädchen im Stift · Bacharacher Str. 11 · 55494 Rheinböllen www.puricelli-stift.de 17
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