Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022

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Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth

Nr. 8 | Ostern 2022
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
PERSPEKTIVE

                                                                Inhalt
                                                        03       Editorial
                                                        04       AUfstehen		Am dritten Tage auferstanden von den Toten
                                                        06       Ukraine
                                                        08       offene Kirche
                                                        10       Ostern
                                                        11       Gemeindeleben
                                                        12       Kind & Jugend
                                                        14       Klangfacetten
                                                        17       Gemeindeleben
                                                        20       Wichtige Termine | Kurz & Bündig
                                                        22       Gemeindeleben
                                                        24       Personalia
                                                        29       Leserzuschriften
                                                        32       Was feiern wir eigentlich am ...
                                                        33       buchvorstellung
                                                        36       Kontakte
                                                        37       Friedensgebet
                                                        38       unsere Kirchen in hürth

                                                                      impressum
                                               PERSPEKTIVE ist eine Publikation der katholischen Kirche in Hürth,
                                                            vertreten durch Pfarrer Michael Tillmann.
                                 Herausgeber: Pastoralrat der katholischen Kirche Hürth, Bachemer Straße 24, 50354 Hürth
                         Redaktion: Hannah Bell, Monika Biecker, Peter Dylka, Elisabeth Gies, Andrea Heitmann, Dr. Bertram Herr,
                   Dorothea Klein (herzlichen Dank für das gründliche Korrektorat), Rosmarie Lohmar, Birgit Wagner, Dr. Michael Willems
                                      Für zahlreiche Infos und Tipps herzlichen Dank an Pastoralreferent Alexander Daun.
                                                            Chefredaktion: Hermann Peter Müller
                                                   Koordination und Endredaktion: Nikolaus Wolters
                                                Kontakt zur Redaktion: redaktion@katholisch-in-huerth.org
                    Bildhinweise: Titelbild: © Jean Kobben - stock.adobe.com | Seite 4 & 5: © R. Gino Santa Maria - stock.adobe.com
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                                            Gestaltung und Illustration: aquiedesign | Annette Quiede, Hürth
                                                      Druck: Steinbach Werbedruck, Köln | Auflage: 5.200
                                                                Nächste Ausgabe: Herbst 2022
Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingereichte Beiträge sinnwahrend zu kürzen und zu redigieren. Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht
       unbedingt der Meinung der Redaktion. Nach Abgabe und Einsendung von Texten und Bildern folgt immer Eingangsbestätigung der Redaktion!
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
Ihren Händen halten. Aufstehen und Neues wagen. Mit den
                                                                      Offenen Kirchen haben wir in Hürth seit Beginn des Jahres
                                                                      einen Schritt zu Neuem gewagt und schon einige positive Er-
                                                                      fahrungen gemacht. Aufstehen begegnet uns nicht nur in der
                                                                      Kirche von Hürth, sondern ist in der gesamten katholischen
                                                                      Kirche spürbar. Aufstehen ist eine Perspektive nicht nur für
                                                                      die Kirche, sondern für jeden von uns persönlich, beruflich
                                                                      und nicht zuletzt in der Gemeinschaft und somit auch in unse-
Aufstehen                                                             rer Kirche.
   In deinem Herzen trägst du Dinge, dass nicht einmal die               Aufstehen für den Frieden – auch das gehört in dieser
Realität sie zu zerstören vermag. Es gibt Momente, die dich           Zeit dazu. Aufstehen gegen Gewalt und Krieg.
so sehr berühren, dass ein Wort ausreicht, um dich zum Wei-              Herzlichen Dank möchten wir an dieser Stelle allen
nen zu bringen. Es gibt Augenblicke in deinem Leben, die du           Redakteuren und Mitarbeitern dieser Ausgabe ausspre-
für kein Geld der Welt tauschen würdest. Es wird Menschen             chen. In diesem Zusammenhang möchte ich bei unserer
geben, die dich immer lieben werden, selbst über den Tod              Redaktion danken, dass sie selbstverantwortlich im Auf-
hinaus. Es wird aber auch Schatten geben, die sich über dein          trag des Pastoralrates den gesamten Pfarrbrief zusam-
Dasein legen. Es wird Regentage geben, die das Gefühl auf-            menstellt und redaktionell bearbeitet. Die Artikel stellen
kommen lassen, die Sonne wäre gestorben. Es wird Tage vol-            immer die Meinung der jeweiligen Autoren dar. Die Weih-
ler Leid, Angst, Kummer und Schmerz geben, die es schaffen,           nachtsausgabe hatte hier einige schriftliche und mündli-
dass du anfängst, an dir zu zweifeln.                                 che Reaktionen hervorgerufen, das ist gut so und auch ein
   Und es wird Momente geben, in denen du lieber sterben              Aufstehen. Gerade daher ermuntern wir Sie auch weiterhin
möchtest, als sie länger zu ertragen. Egal, wie dunkel die            um Rückmeldungen zu PERSPEKTIVE und der gesamten Arbeit
Tage zu sein scheinen. Egal, wie traurig du bist.                     von Katholisch in Hürth. Per E-Mail erreichen Sie die Redak-
   Egal, welche Nachricht dir Sorgen bereitet. Egal, wo du bist       tion über redaktion@katholisch-in-huerth.org oder über die
und was du tust. Wichtig ist, dass du zu deinen Entscheidun-          jeweiligen Pfarrbüros.
gen stehst. Wichtig ist das Aufstehen nach dem Fall.                     Sie suchen weitere Glaubensimpulse und Perspektiven von
   Wichtig ist der Glaube an dich selbst.                             Katholisch in Hürth auch online? Dann besuchen Sie unsere
   Wichtig ist es, niemals sein Ziel zu verlieren.                    Homepage unter www.katholisch-in-huerth.de. Sie werden
Herzlich                                                              begeistert sein über das aktuelle und wechselnde online An-
Ihr Michael Tillmann, Pfarrer                                         gebot.
                                                                         Ihnen wünschen wir nun viel Freude beim Lesen und Er-
                                                                      kunden der vielen Perspektiven von Katholisch in Hürth – und
                                                                      wir wünschen Ihnen ein frohes, gesegnetes Osterfest 2022!
                                                                        Ihre Petra Dickes, Vorsitzende Pastoralrat
Liebe Leserinnen und Leser,
   wir stehen am Ende der Fastenzeit 2022 und gehen in die
Kar- und Ostertage – weiterhin in einer außergewöhnlichen
Zeit. Aufstehen ist das Schwerpunktthema unseres aktuel-
len stadtweiten Pfarrbriefs PERSPEKTIVE, den Sie gerade in

                                                                  3
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
am dritten Tage

                                                         von den Toten
   So bekennen wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis
die zentrale Aussage unseres Glaubens. Sie setzt den Tod
Jesu Christi voraus und ist unzertrennlich mit ihm verbunden:
„… gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und
begraben.“ Nur in diesem Zusammenhang kann man die
Reichweite dieses ungeheuerlichen Ereignisses der Auferste-
hung wahrnehmen, soweit dieses Geheimnis wahrnehmbar
ist. Denn dass ein toter und schon ins Grab gelegter Mensch
wieder lebendig angetroffen wird, ist etwas absolut Unerhör-
tes. Es ist das schlichte Zeugnis der Apostel, das auch Paulus
mitgeteilt wurde und das er weiter verkündet hat: „Denn vor
allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen
habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der
Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auf-
erweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas
(= Simon Petrus), dann den Zwölf.“ Er selbst ist ebenfalls Zeu-
ge dieses Ereignisses: „Zuletzt erschien er auch mir.“ (1. Brief
an die Korinther 15, 3 - 5.8a).
   Es handelt sich auf keinen Fall um eine Erfindung, Dichtung,
Fantasie oder etwas Ähnliches, sondern um die pure Realität.
Warum sollten die Apostel ihre Mitmenschen täuschen? Sie
haben selbst ihr Zeugnis mit der selbstlosen Hingabe ihres Le-
bens und ihrem Blut besiegelt. Und es gibt vielerlei Indizien,
die übereinstimmend auf die Standhaftigkeit und Wahrheit
ihres Zeugnisses hinweisen. Dass nach zweitausend Jahren
dieses zentrale Ereignis der Weltgeschichte solide und un-
erschütterlich weiterhin besteht und Millionen von Menschen
den Sinn ihres Lebens aufschließt, reicht, um das Licht und
die Kraft, die aus ihm strömen, zu spiegeln. Ja, es ist geradezu
unmöglich, mit vernünftigen Argumenten die Realität der Auf-

                                                                   4
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
TITELTHEMA - AUFSTEHEN

erstehung Christi zu widerlegen. Das Bekenntnis derselben ist         Auferstehung nicht in dieses Leben zurückgekehrt, sondern in
allerdings letztendlich eine Gnadengabe Gottes, die die Natur         eine absolut andersartige Realität eingegangen, die wir uns
und die menschlichen Fähigkeiten bei Weitem übersteigt und            mit unseren begrenzten Fähigkeiten nicht einmal annähernd
dennoch nicht zerstört. Ganz im Gegenteil: Sie ist eine Heraus-       vorstellen können. Sie schließt uns die Ewigkeit auf. Durch
forderung, die die menschliche Erkenntnis wachsen lässt und           die Auferstehung Christi sind auch wir berufen, am jüngsten
entwickelt, sodass der Mensch durch den Glauben über sich             Tag mit ihm leiblich aufzuerstehen und an seinem ewigen Le-
hinausreicht und seine wahre und unvorstellbare Größe und             ben, an seinem ewigen Frieden und an seinem Glück ohne
Würde erlangt.                                                        Schatten teilzuhaben. Das beginnt jedoch schon in dieser Welt
   Denn die Auferstehung Christi versetzt den Menschen in             durch die Taufe, wenn auch noch nicht vollkommen. So kön-
eine neue Dimension. Jesus ist nach seinem Tod durch die              nen wir alle Gegebenheiten und Erlebnisse unseres Lebens,
                                                                      ob positiv oder negativ, mit dem neuen Licht unserer Beru-
                                                                      fung zur Ewigkeit betrachten und deuten.
                                                                         Wäre Christus nicht auferstanden, dann wäre unser Glau-
                                                                      be sinnlos und wir wären keineswegs frei geworden, sondern
                                                                      bestünden weiterhin als Sklaven unserer Sünden und des
                                                                      Todes (siehe 1. Brief an die Korinther 15, 17). „Wenn wir
                                                                      allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt
                                                                      haben“, fährt Paulus fort, „sind wir erbärmlicher daran als
                                                                      alle anderen Menschen“ (Vers 19). Er ist aber auferstanden
                                                                      – und so können wir schon inmitten der aktuellen Schwierig-
                                                                      keiten und Herausforderungen durch unsere Teilnahme am
                                                                      ewigen Leben inneren Frieden und Glück finden und aus-
                                                                      strahlen. Unser Zeugnis davon ist das größte Geschenk, das
                                                                      wir unseren Mitmenschen geben können, da wir ihnen damit
                                                                      die Möglichkeit anbieten, in Berührung mit diesem Geheim-
                                                                      nis zu kommen und das ewige Leben mit seinem Frieden und
                                                                      Glück zu finden.
                                                                         Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen von Herzen
                                                                        Ihr Pastor Sebastian Schnippenkötter

                                                                  5
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
PARTNERSCHAFTSVEREIN UND STADT SAMMELN GELD- & SACHSPENDEN
HILFSGÜTER AUS HÜRTH KOMMEN IN DER UKRAINE AN
  Angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine durch die russische Kriegsinvasion hatten der Partner-
schaftsverein Hürth e. V. und Bürgermeister Dirk Breuer zu Sach- und Geldspenden für die ukrainische Part-
nerstadt Peremyschljany in der Nähe von Lviv aufgerufen. Nach dem „Drive-Thru“-Prinzip werden seit dem
1. März in der Tiefgarage des Rathauses Sachspenden entgegengenommen. Bürgermeister Dirk Breuer hat
den ersten Transport begleitet und berichtet:

  Neben dem großen Aufkommen an Sachspenden ha-                    tigten Gütern zählen Energie (Notstromaggregate, Multi-Fuel-
 ben sich über 350 ehrenamtliche Helfer gemeldet, die mit          Notstromgenerator, Dieselgeneratoren, Pflanzenöl- Gene-
  anpacken. In drei Schichten nehmen die Freiwilligen die          ratoren, Powerbanks), Erstversorgung (Erste-Hilfe- und Ver-
   Spenden entgegen und sortieren diese in Kartons, die auf        bandmaterialien), Medikamente (Schmerzmittel, blutdruck-
    Paletten gestapelt und foliiert werden.                        senkende Medikamente, blutstillende Medikamente) sowie
       Die ersten beiden 40-Tonner mit den gepackten               sonstiger Bedarf (Schlafsäcke, Isomatten, Sterilisatoren, Ta-
      Hilfsgütern, darunter auch eine komplette Feldküche          schenlampen, Stirnlampen).
       von den Maltesern, wurden zunächst mit Trans-                  Die Sachspenden können bis auf Weiteres an der Tiefga-
        portern der Stadtwerke und der Feuerwehr zum               rage des Rathauses (Thetforder Straße) abgegeben werden.
         Chemielogistiker Alfred Talke im Gewerbegebiet            Die aktuellen Annahmezeiten sind auf www.huerth.de zu
           Nordost gebracht. Von dort aus startete am Frei-        finden.
            tag (11. März) ein erster Hilfstransport mit 66           Wer bei der Annahme, Sortierung und Verpackung
             Europaletten auf zwei Lastzügen. Die Hilfsgüter       von Spendengütern mithelfen möchte, kann sich auf
              trafen am Samstagmittag in der 1150 Kilome-          www.pv-huerth.de im Kontaktformular für Helfer registrieren
               ter entfernten Partnerstadt Skawina bei Kra-        oder durch eine E-Mail unter Angabe seiner Kontaktdaten an
                 kau im Osten Polens ein. Von dort aus sind        ukraine@pv-huerth.de. Die Freiwilligen werden kontaktiert
                  es noch 300 Kilometer über die Grenze bis        und bekommen alle Informationen über die Einsatzmöglich-
                   Peremyschljany.                                 keiten.
                      Ukrainische LKW holen die Spenden               Geldspenden können unter der Nennung des Verwen-
                     aus Hürth an der polnischen Grenze            dungszwecks „Ukraine“ an den Partnerschaftsverein Hürth bei
                      ab und fahren sie direkt in die Part-        der Kreissparkasse Köln IBAN DE67 3705 0299 0137 0087 00
                       nerstadt. Der erste Transport wurde         SWIFT-BIC: COKSDE 33 überwiesen werden. Beim städtischen
                        von mir, meinem Referenten Tobias          Erntedankempfang im letzten Jahr hatten wir, mein Amtskol-
                         Püllen, Peter Zylajew, Ingo Müller        lege Oleksandr Zozulya aus der westukranischen Stadt Pere-
                          sowie Dirk und Kathrin Schüller          myschljany und ich, gemeinsam mit Vertretern beider Part-
                           begleitet.                              nerschaftsvereine einen Freundschaftsvertrag geschlossen.
                               Seit dem Aufruf fahren meh-            Darüber hinaus trugen sie sich ins Goldene Buch der Stadt
                             rere Transporter die Woche            Hürth ein. Erste Kontakte beider Bürgermeister waren 2018 in
                              die gesammelten Hilfsgüter           Skawina geknüpft worden, als die polnische Stadt ihr zehn-
                                nach Polen, um dort auf uk-        jähriges Partnerschafsjubiläum mit dieser 24.000-Einwohner-
                                 rainische LKW umgeladen           Stadt beging. Darauf folgten ein intensiver Austausch beider
                                  zu werden. Zu den benö-          Feuerwehren und mehrere Gegenbesuche.
                                                                                  Text | Dirk Breuer, Bürgermeister - Fotos | Peter Zylajew

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Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
Alt-Hürther Pfarrhaus beherbergt Flüchtlinge
   Uns allen stehen die schrecklichen Bilder des Krieges in der Ukraine und das mil-
lionenfache Leid der Menschen vor Augen. Hunderttausende Menschen sind auf der
Flucht. „Da muss man doch was tun!“, sagten sich viele, auch die Prinzengarde Rot-
Weiß in Hürth. Die Idee, das leerstehende Alt-Hürther Pfarrhaus für die Unterbrin-
gung von Flüchtlingen zu nutzen, fand beim Kirchenvorstand der Gemeinde sofort
vorbehaltlose Zustimmung. Schnell wurde ein Netzwerk von Karnevalsverein,
Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat tätig, die leerstehenden Räume herzu-
richten und für die Erstversorgung der zu erwartenden Flüchtlinge zu sorgen.
   Zahlreiche Spenden und Sponsoren machten es möglich: Ein reich
beladener Hilfsmitteltransport – verteilt auf mehrere Fahrzeuge – brach am
11. März zunächst in Richtung Skawina in Polen auf, um von dort gezielt die
Hilfsgüter an der Grenze zur Ukraine zu übergeben. Hilfreich zum Tragen
kamen dabei die persönlichen Kontakte und Vermittlungen der beiden
Partnerstädte von Hürth, Skawina in Polen und Peremyschliany in der
Westukraine. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatten sich Vertreter der
Partnerstädte hier getroffen.
   Das Ziel, auf dem Rückweg Flüchtlinge mit nach Hürth zu bringen,
gelang durch Vermittlung der an der Grenze und in Skawina handeln-
den Personen. Schon am 12. März erreichte uns im Zeitalter schnel-
ler Nachrichten die Information in Alt-Hürth, welche Personen mit
auf dem Rückweg nach Hürth seien – eine Frau mit Baby, eine
andere mit Kleinkindern und ein Vater mit Kindern, dessen Frau
verstorben ist. Entsprechende Vorsorge wurde schnellstens ge-
troffen. Am 13. März in den Abendstunden konnten die Flücht-
linge und Helfer in Alt-Hürth in Empfang genommen werden.
   Wie es weitergegangen ist, berichten wir demnächst an
dieser Stelle!
                               Text | Ignaz Pley - Foto | privat

                                                                   7
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
offene Kirche

    Nach dem Weggang von Pfarrer Müller müssen wir bei uns in Hürth mit einer neuen Situation
 umgehen. Vieles kann nicht mehr so fortgeführt werden, wie dies bisher war.
   Der Pastoralrat hat sich in einer von berührender Solidarität getragenen Sitzung einmütig dazu
 entschieden, aus der Lage eine pastorale Chance zu machen und einen ersten Schritt zu einem
 gemeinsamen pastoralen Aufbruch zu gestalten.
   Wenn nicht mehr alles so bleiben kann, wie es ist, sind wir umso mehr gefordert, zu hören
 und zu schauen, was die Menschen in Hürth brauchen und was wir ihnen als Kirche in Hürth an-
bieten können. Den Mangel zu verwalten, kann keine Option sein. Infolge der Corona-Zeit hat sich
gezeigt, dass manche Menschen wegbleiben, aber auch, dass andere Menschen verstärkt neue
offene Angebote wahrnehmen.
   Kirche darf nicht engherzig sein. Quelle und Ziel unseres Glaubens ist die Beziehung. Gott hat
sie gestiftet und uns alle mit einbezogen in das Geschenk und die Aufgabe der Menschwerdung
im Mit- und Füreinander. Diesem Geist des Evangeliums sind wir verpflichtet. Wir müssen alle
Menschen in den Blick nehmen, die ein Angebot für sich brauchen und wünschen. Ihnen möchten
wir Räume öffnen und so die Chancen nutzen, die sich bieten.
   Am Wochenende wird nicht mehr in allen Kirchen eine Eucharistiefeier gehalten werden kön-
nen, da die Anzahl der Priester in unserem Seelsorgebereich dies nicht mehr zulässt. Dennoch
stellen wir sicher, dass jede und jeder, die oder der dies möchte, am Wochenende eine Eucharis-
tiefeier besuchen kann. Wenn diese nicht am eigenen Ort stattfindet, wird ein Fahrdienst zu einer
benachbarten Kirche angeboten.
   Alle unsere Kirchen werden wir verlässlich zu den regelmäßigen Gottesdienstzeiten offenhalten.
In allen Hürther Kirchen wird es am Wochenende turnusmäßig Eucharistiefeiern und an einigen
Wochenenden im Jahr ein offenes Angebot geben, mit dem wir bewusst einen pastoralen Auf-
bruch wagen wollen.
   Die „Offene Kirche in Hürth“ lädt alle Hürther ein. Wir wollen uns öffnen für die Sehnsüch-
te und Bedürfnisse aller Menschen und Raum geben für die Gestaltung eines Angebotes, das den
Alltag unterbricht, bewusst eine Pause ermöglicht, Besinnung, Innehalten, Hinhören, Hinschauen,
Aufatmen und Wieder-offen-Werden für die Verheißungen eines Lebens, jenseits unserer Rou-
tinen. Auch der gemeinsame Austausch und die Suche nach einem neuen Miteinander haben
dabei eine Chance.
   In Zukunft wird es dann an jedem normalen Wochenende in einer Hürther Kirche ein offenes
Angebot geben und in allen anderen Kirchen eine Eucharistiefeier. Alles wird so kommuniziert,
dass man die Möglichkeit hat, das entsprechende Angebot zu nutzen.
   Wenn Sie interessiert daran sind, dieses Angebot mitzugestalten, melden Sie sich bitte. Wir
sind ansprechbar und freuen uns auf junge und jung gebliebene, suchende, fragende und zwei-
felnde Menschen jeden Alters.
  Die Kirche in Hürth hat nur dann eine Zukunft, wenn sie von den Menschen in Hürth gebraucht
wird. Sagt uns, sagen Sie uns, was ihr und was Sie brauchen. Wir laden Sie herzlich ein!
                                                                           Text | Marianne Hambach

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Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
offene Kirche

Meditativer Aufbruch in
die Fastenzeit
Offene Kirche in St. Johannes Baptist, Kendenich
   Im Kreis um den Altar, auf dem Boden zahlreiche Lichter
auf Tüchern – weiß und in den Farben des Regenbogens
– finden sich am Vorabend des ersten Fastensonntags in
St. Johannes Baptist in Kendenich Menschen zusammen, die
gemeinsam in diese besondere Zeit aufbrechen wollen. Mu-
sikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit Taizé-Gesängen,
die vom Geistlichen Chor unter seinem Leiter Nikolaus Wol-
ters wunderbar getragen werden.
   Leitmotiv der meditativen Stunde ist das von der chileni-
schen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez 2021 gestaltete Mi-
sereor-Hungertuch. Sein Titel greift einen Vers aus Psalm 31              eine Alternative mit neuen Impulsen
auf: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ Es zeigt auf                Offene Kirche in St. Katharina, Alt-Hürth
weißem Grund die Umrisse eines gebrochenen Fußes. Ge-                        Es gibt sicherlich eine ganze Reihe an Ideen, wie man eine
brochen bei einer Demonstration gegen soziales Unrecht von                Alternative zur Sonntagsmesse gestalten kann: vom Wortgot-
der chilenischen Militärpolizei. Ein Zeichen menschlicher Ver-            tesdienst durch Ehrenamtliche über Rosenkranzgebete bis
letzlichkeit, des Machtmissbrauchs und so viel mehr: Füße                 hin zum Vorlesen von Bibeltexten. In St. Katharina haben wir
tragen, hinterlassen Spuren, zeugen von der Schönheit und                 die „Offene Kirche“ wörtlich genommen. Doch – was heißt
der Mühsal des Weges und vom aufrechten Gang als Aus-                     das genau?
druck der Würde des Menschen.                                                „Offene“ Kirche – das bedeutet Zeit fürs eigene Gebet, Zeit
   Die Pandemie, die Flutkatastrophe als Folge der Klimaka-               für eigene Gedanken an einem Ort innerhalb des Kirchraums
tastrophe, der aktuelle Krieg in der Ukraine und auch der                 der eigenen Wahl, vielleicht auch aus unterschiedlichen Pers-
fortgesetzte Machtmissbrauch in der Kirche werden ange-                   pektiven. In einem Kirchraum, durch indirektes Licht und Hin-
sprochen. Auch sie zeigen sowohl die Verletzlichkeit als auch             tergrundmusik gestaltet. Konzentration auf das Wesentliche.
die Brüchigkeit menschlichen Handelns.                                       „Offene“ Kirche – das bedeutet aber auch, dass man sich
   Die Fastenzeit als Gottes Einladung zu entdecken, ist das              frei bewegen kann und an vorbereiteten Stationen angeregt
Thema der Stunde. Sie gibt Gelegenheit innezuhalten, in                   wird zum Nachdenken über das Evangelium, angeleitet durch
Ruhe und vielleicht ganz neu die Wirklichkeit anzuschauen,                Impulsfragen, zum Anzünden einer Kerze für eine bestimmte
nachzudenken und sich neu auszurichten auf den „weiten                    Person oder zum Ausdruck eines besonderen Wunsches, zum
Raum“, in den Gott uns gestellt hat. Sie ermutigt, gemeinsam,             Schreiben einer Fürbitte oder zur Mitnahme eines Segens-
frei und in Verantwortung für die Schöpfungsgemeinschaft                  gebetes.
aufzubrechen. Die gemeinsamen Gesänge, Fürbitten und Ge-                     Wir kennen diese Form der Offenen Kirche bereits aus
bete, aber auch die längere Stille öffnen den inneren Raum                unserer Jugendarbeit, in der wir Offene Kirchen vor allem im
füreinander und für Gott. Gemeinschaft wird erfahrbar und                 Advent gestaltet haben. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, an
stärkt das „Volk Gottes unterwegs“, eine in vieler Hinsicht be-           diese Arbeit der Vergangenheit anzuknüpfen. Und wir freuen
wegte und für die Wirklichkeit offene Kirchengemeinde. Am                 uns schon jetzt auf die Gestaltung weiterer „offener“ Kirchen
Schluss gibt es bei einer Tasse Tee regen Austausch.                      am 2. April und 25. Juni 2022.
                    Text | Marianne Hambach - Foto | Monika Biecker                            Text | Vanessa Steinberger - Foto | Birgit Wagner

                                                                      9
Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
Ostern

  DAS FASTENTUCH IN DER KIRCHE ST. WENDELINUS IN HÜRTH-BERRENRATH
     Jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit wird in den Kirchen unseres Landes ein sogenanntes Fasten- oder Hungertuch auf-
  gehängt. Es soll einladen zur Meditation und Auseinandersetzung mit Themen der aktuellen Entwicklungsarbeit der Orga-
  nisation „Misereor“.
     In unserer Kirche wird jedoch zusätzlich seit vielen Jahren zum Palmsonntag ein eigenes Fastentuch aufgehängt. Es ist
  großformatig und füllt den Raum hinter dem Altar komplett aus. Der Untergrund besteht aus grobem Sackleinen. Die einfach
  gehaltenen Symbole der Leidensgeschichte Christi sind aus starkfarbigem festen Stoff gefertigt und rund um das Mittel-
  punktkreuz gruppiert.
     Nun kam mir im letzten Jahr der Gedanke, mich einmal nach den Urhebern dieses Tuches zu erkundigen. Da der Zeit-
  punkt seiner Entstehung ja „nur“ etwa 45 Jahre zurückliegt, dachte ich mir, dass es einfach wäre, ehemalige Mitwirkende zu
  finden und zu befragen. Das entpuppte sich jedoch als ein sehr schwieriges Unterfangen. Diejenigen, die schon einmal ein
  Klassentreffen organisiert haben, werden wissen, wovon ich spreche.
     Einige der „Damaligen“ konnten sich erinnern, dass sie dabei waren, und manche wussten auch, wer eventuell noch
  dabei gewesen sein könnte, aber etwas ganz „Genaues“ wusste leider niemand. Zudem war auch nichts Schriftliches aufzu-
  treiben. Was ich letztendlich erfahren konnte, war Folgendes:
     Im Jahr 1978 kam eine Gruppe von Jugendlichen aus unserem Ort bei der Betrachtung und Besprechung des aktuellen
  Fastentuches von „Misereor“ auf die Idee, selbst ein Fastentuch für unsere Kirche zu entwerfen und herzustellen. Sie wurden
  in Ihrem Vorhaben tatkräftig von Mitgliedern der damaligen CAJ unterstützt, frei nach dem Motto „viele Hände – schnelles
  Ende“. Und so konnte schon nach kurzer Zeit das Fastentuch die Kirchenbesucher von St. Wendelinus mit seiner Einfachheit
  und Schlichtheit beeindrucken und tut es seither jedes Jahr wieder.
     Was ist ein Fastentuch? Das Fastentuch (auch Hunger- und Passionstuch genannt) hängt während der Fastenzeit im Chor
  der Kirche. Es stellte ursprünglich eine optische Trennung zwischen Altar und Gemeinde dar, sodass diese die Liturgie nur
  hören, jedoch nicht sehen konnte. Die Gläubigen mussten „mit den Augen fasten“. Der Spruch „am Hungertuch nagen“ be-
  zieht sich damit nicht nur auf materielles Fasten, sondern auch auf spirituelles. Im Laufe der Zeit wurde nicht mehr der ganze
  Altar verhüllt, sondern nur das Kruzifix. Am Ostersamstag wird die Verhüllung wieder entfernt.
     Fastentücher gibt es schon seit dem Jahr 1000. Zuerst waren es schmucklose Leinen- oder Seidentücher, die später
  immer mehr durch Stickereien und auch Malereien aufgewertet wurden. Auch dienten sie häufig der Belehrung der Gläu-
  bigen oder als Erzählung der Geschichte der verschiedenen Kirchenheiligen. Nach der Reformation blieb der Brauch der
  Fastentücher nur in einigen Orten erhalten.
     In neuerer Zeit werden oft Fastentücher von namhaften Künstlern entworfen, aber auch von Kindern und Schülern im
  Rahmen von Unterrichtsprojekten.                                                        Text | Rosmarie Lohmar - Fotos | Petra Dickes

                                                                   10
Gemeindeleben

Renovierungs- & Modernisierungsarbeiten an unserer Kirche
St. Mariä Geburt | Efferen
   Der Zahn der Zeit hat auch an unserer Kirche an vielen            und Ton; vereinfacht werden soll auch das Öffnen der schwe-
Stellen sichtbar seine Spuren hinterlassen; um größere Schä-         ren Außentür gegenüber dem Eingang zum Pfarrbüro. Durch
den zu vermeiden, müssen dringend Renovierungsarbeiten               den Einbau eines automatischen Türöffners kann unsere Kir-
durchgeführt werden. Gleichzeitig wollen wir unsere Kirche           che in Zukunft dann einfacher betreten werden.
auch modernisieren, um für die Zukunft besser gerüstet zu               Da wir eine sogenannte offene Kirche sind, wird der Zu-
sein.                                                                gang wie bisher täglich bis 17:00 Uhr möglich sein.
   Damit unsere Kirche wieder strahlen kann, werden wir das             Parallel hierzu werden wir auch die dringend notwendi-
Gebäude mit einem Gerüst einkleiden, um die Rostschäden              gen Maßnahmen des Brandschutzes durchführen, damit die
an den oberen Dachfenstern beheben zu können.                        Fluchtwegführung aus dem Pfarrsaal den Vorschriften ent-
   Innen wird es Zeit für eine moderne Kirche. Wie bereits           spricht.
in den „Jungen Messen“ gestartet, wollen wir uns auch hier              Es wird also ganz schön was los sein in und an der Kirche.
unsere Kirche der Zeit anpassen.                                     Leider hat dies auch Auswirkungen auf den Kirchenbetrieb.
   Wir müssen auf die Bedürfnisse der Zeit eingehen und uns          Wir sind gezwungen, die Kirche vom 23. Mai bis voraussicht-
weiterentwickeln. Unsere Kirche soll in diesem Zuge zu einer         lich Ende der Sommerferien zu schließen. Die Handwerker
offenen Medienkirche werden, in der sich Vielfalt entwickeln         sollen schnellstmöglich und ohne weitere Unterbrechungen
kann. Wir wollen die Grundlagen schaffen, um Kirche für Jung         arbeiten können. Wir möchten uns bemühen, alle Tätigkei-
und Alt erlebbar zu machen, sodass jeder unsere Aktivitäten          ten so schnell wie möglich umzusetzen, damit wir unsere
miterleben kann, ob anwesend in der Kirche oder per Inter-           modernisierte Kirche so bald wie möglich wieder nutzen und
net. So können wir viele Menschen erreichen, die den Weg             genießen können. Die Gottesdienstgestaltung in der Zeit der
in unsere Kirche nicht mehr selbst bewerkstelligen können            Schließung wird aktuell besprochen, hierzu erfolgt rechtzeitig
oder auch nicht mehr in Hürth-Efferen wohnen und trotzdem            noch eine entsprechende Mitteilung.
dabei sein wollen.                                                      Weiterhin soll auch der Kirchplatz saniert und wieder an-
   Hierfür wird die Innen- und Altarbeleuchtung auf moderne          sehnlich gestaltet werden. Viele Steinplatten sind nicht mehr
LED-Technik umgestellt. Diese kann auch die gewünschten              intakt und teilweise eine Stolpergefahr geworden. Daher wird
Konzepte in der Lichtmenge, durch Dimmen oder Zu- und                auch dieses Projekt im Anschluss angegangen und schnellst-
Abschaltung einzelner Bereiche, unterstützen. Das dient nicht        möglich umgesetzt.
nur der optimalen Beleuchtung der Kirche, sondern ist auch              Wir freuen uns schon jetzt auf unsere neue / alte moderni-
ein Beitrag zum Umweltschutz.                                        sierte Kirche im Herzen Efferens und auf die kommende Zeit,
   Genauso werden wir moderne Medientechnik in der Kir-              für die wir nach Erledigung der Arbeiten gut vorbereitet sind.
che verbauen.                                                           Wir wollen der Leuchtturm sein, an dem alle zusammen-
   Damit sollen die Veranstaltungen, die sich so erfolgreich         kommen und Gemeinschaft erleben können, egal woher. Mit
gezeigt haben, noch weiter verbessert werden.                        den Modernisierungsmaßnahmen werden wir hierfür einen
   Hiermit kann dann die Übertragung von Gottesdiensten              wichtigen Schritt tun.
oder des monatlichen Wortgottesdienstes „Gott:Zeit“ noch                Der Kirchenvorstand hat sich mit diesem Themenfeld schon
besser gestaltet und durchgeführt werden.                            sehr lange beschäftigt und freut sich, dass nunmehr die Um-
   Somit zeigen wir auch anderen Gemeinden, wie moderne              setzung erfolgen kann | wird.
Kirche funktioniert.                                                                     Text | Horst-Georg Bröhl (für den Kirchenvorstand)

   Zu einer modernen Kirche gehören natürlich nicht nur Licht

                                                                11
Kind - Jugend

Ein Ort der Vielfalt
Kolpingjugend Hürth für Geschlechtervielfalt
   Ende Januar lief in der ARD die Dokumentation „Wie Gott
uns schuf“. Mehr als hundert Gläubige outeten sich und
berichteten von ihren Erfahrungen als queere Menschen in
der katholischen Kirche. Mit dabei: zwei Kolpingsgeschwister
aus Hürth, davon eine Person aus der Leitung unserer Fe-               ist überzeugt: „Ich glaube, wir befinden uns da gerade an
rienfahrten.                                                           einem ziemlich kritischen Scheidepunkt. Es wird sich in den
   Als Vorstand der Kolpingjugend Hürth bewundern wir den              nächsten Jahren entscheiden, schafft es die katholische Kir-
Mut zu diesem Einsatz und unterstützen das Anliegen.                   che sich zu öffnen, ein Ort der Vielfalt zu sein, ein Ort der ge-
   Im vergangenen Jahr haben wir – dank des Einsatzes unse-            lebten Liebe – was ja eigentlich Christentum ist – oder nicht.
res Kolpingsgeschwisters – in einer unserer Ferienfahrten              Das wird auch über die Zukunft der Kirche entscheiden.“
erste Schritte in Richtung Gendersensibilität gehen können:               Unseren Beitrag zur Zukunft der Kirche sind wir bereit zu
durch das Hinterfragen des gewohnten Einteilens von Kin-               geben!
                                                                                 Der Vorstand der Kolpingjugend Hürth | Alexander Daun,
dern auf Zimmer mit rein männlicher und weiblicher Bele-                                    Stefan Olligschläger, Jonas Pütz, Laurentius Wolters
gung. Dadurch wurden die Kinder auf den Zimmern nicht
„einfach so“ gemischt; es blieb jedoch Raum für Kinder, die
sich in einem gemischt-geschlechtlichen Zimmer wohler fühl-
ten (z. B. wegen Freundschaften oder als Geschwister). Im
Nachhinein betrachtet lief das „ganz normal“ und alle Betei-
ligten waren damit sehr zufrieden (auch in den „gewohnten“
Zimmern).
   Eine positive Erfahrung, die uns bestärkt und uns weiter
daran arbeiten lässt, dass sich Kinder und Jugendliche bei             Die Kolpingjugend Hürth ist optimistisch, in den diesjährigen Sommerfe-
uns angenommen und aufgenommen fühlen. Für uns bedeu-                  rien wieder Fahrten anbieten zu können. Sollten die Planungen aufgehen
tet „Kolping“ Toleranz, Offenheit gegenüber allen Identitäten          und Corona keinen Strich durch die Rechnung machen, steht dies auf dem
und Religionen. Dabei spielen die sexuelle Orientierung, das           Programm:
jeweilige Geschlecht, sowie der soziale und gesellschaftliche          u Das Sommercamp führt vom Sonntag, 26. Juni, bis Freitag, 1. Juli 2022
Stand, das Einkommen und die politische Einstellung – so-                  (1. Woche der Sommerferien), an die Steinbachtalsperre in der Nähe
fern sie nicht den Werten unserer Demokratie entgegensteht                 von Euskirchen.
– keine Rolle.                                                         u Die Ferienfreizeit macht sich auf in den Norden: Von Mittwoch,
   Die Bundeskonferenz der Kolpingjugend hat sich bereits                  27. Juli bis Samstag, 6. August 2022 (5./6. Woche der Sommerferien)
im Herbst 2019 mit dem Thema „Geschlechtervielfalt“ be-                    geht es in die Till-Eulenspiel-Stadt Mölln (zwischen Hamburg, Lübeck
fasst und arbeitet seitdem daran weiter: „Jeder Mensch ist                 und Schwerin gelegen).
einzigartig und es sind die Unterschiede zwischen Menschen,            u Nach zwei Jahren Zwangspause ist für 2022 wieder eine Jugendfahrt
die unser Leben und unseren Verband bereichern. […] Wir                    in Planung. Wir fahren von Samstag, 9. Juli bis Dienstag, 19. Juli 2022
sind als Kolpingjugend sehr nah am Puls der Zeit und sind                  (3./4. Woche) auf die wunderschöne Insel Ameland in die Nieder-
immer dabei, aktuelle Themen, Anliegen und gesellschaft-                   lande.
liche Entwicklungen wahrzunehmen, zu diskutieren und uns               Bei Sommercamp und Ferienfreizeit können Kinder zwischen 8 und 13
eine Meinung zu bilden. […] Eine dieser Überzeugungen ist              Jahren mitfahren; 14-Jährige nehmen wir auf Anfrage mit. Für die Jugend-
Geschlechtervielfalt.“ Als ersten Schritt hat sich die Kolping-        fahrt gilt die Altersgrenze 14 bis einschließlich 17 Jahre. Die Reisepreise
jugend verpflichtet, eine gendergerechte Sprache zu nutzen.            betragen ca. 230 Euro (Sommercamp), ca. 480 Euro (Ferienfreizeit) und
   Als Kolpingjugend Hürth möchten wir weiter vorangehen               ca. 560 Euro für die Jugendfahrt.
und hoffen auf euch, dass ihr diesen Weg konstruktiv mit-              Veranstalter der Fahrten ist die Kolpingjugend Hürth in Zusammenarbeit
geht. Als katholischer Jugendverband setzen wir darauf, Kir-           mit der Katholischen Jugend Hürth und „Katholisch in Hürth“. Infos zu den
che in dieser Frage mitzugestalten. Unser Kolpinggeschwister           Fahrten und zur Anmeldung: www.katholisch-in-huerth.de.
                                                                                                                                        Text | Alexander Daun

                                                                  12
Jugend

“getaped”                                                               und zur Kirche und von Gottes Heiligem Geist darin bestärkt
                                                                        werden?
der Kreuzweg der Jugend 2022                                               Anders als in den vergangenen Jahren sind die Jugendli-
Karfeitag, 15. April, 20:30 Uhr | St. Wendelinus,                       chen nicht mehr in Klein- und Großgruppen unterwegs. Die
Hürth-Berrenrath                                                        Corona-Pandemie war Anlass, den Firmkurs zu
   „Tape Art“ – so nennt sich eine Kunstform, bei der groß-             überarbeiten: Es gibt nun einen gemeinsamen Firmkurs
flächige Bilder aus einzelnen kleinen Klebestreifen gestaltet           für alle Interessierten; durch verschiedene „Schwerpunkte“
werden. Diese „Tapes“ verbinden Einzelteile und Bruchstü-               wird die Vorbereitungszeit unterschiedlich akzentuiert. Über
cke. Auch rund um den Sport werden „Tapes“ verwendet, um                die Wahl eines Schwerpunktes bilden sich Kleingruppen,
zu stützen oder Schmerzen zu lindern.                                   in denen die Teilnehmenden entweder in kontinuierlichen
   Beides – die Kunstform und die Eigenschaften von „Tapes“             Treffen oder projektartig unterwegs sind. So legt eine Grup-
– nutzt der diesjährige ökumenische Kreuzweg der Jugend                 pe den Schwerpunkt aufs „Fahrradfahren“ und geht
„getaped“. Die Bilder wurden mit „Washi Tapes“ digital ge-              den Fragen nach: Wohin bin ich unterwegs? Wo erlebe ich
staltet. Texte und Lieder regen wieder dazu an, die eigene              Rückenwind in meinem Leben? Wo bläst der Wind mir ins
Lebenswirklichkeit von heute mit dem Kreuzweg Jesu damals               Gesicht? Eine andere „pilgert durch die Stadt“ und ent-
zu verbinden. „Auf den Stationsbildern sind Situationen dar-            deckt Spuren des Christlichen an bekannten und unbekann-
gestellt, die wir mit den Stationen des Kreuzwegs assoziieren.          ten Orten in Köln. „Mahl halten“ spielt für Jesus und in der
Sie sind aber vor allem auch so gestaltet, dass junge Men-              Bibel eine große Rolle – ein guter Ansatzpunkt für die Gruppe
schen Erfahrungen aus ihrem Leben damit verbinden kön-                  „Biblisch Kochen“. Beim „Talk im Jugendkeller“ stim-
nen“, schreiben die Autoren des Jugendkreuzweges. Damit                 men Raum und Atmosphäre, um vertieft in Glaubensthemen
wird klar, für wen Jesus diesen Weg gegangen ist: für jeden             einzusteigen. Das „meditative oder intuitive Bogen-
Einzelnen von uns!                                                      schießen“ richtet den Blick auf den Einzelnen: Was ist mein
   In Hürth gehen wir den Jugendkreuzweg am Karfreitag,                 Ziel im Leben, wie fokussiert bin ich darauf? Wie (aufrecht)
15. April. Wir starten um 20:30 Uhr in St. Wendelinus,                  gehe ich durchs Leben?
Hürth-Berrenrath, und enden auch dort. Aufgrund der Coro-                  Diese Fragen werden mit dem Sakrament der Firmung
na-Pandemie sind Änderungen möglich.                                    in Zusammenhang gebracht, so dass die Jugendlichen am
   Aktuelle Infos gibt’s auf unserer Internet-Seite unter www.          Ende der Vorbereitungszeit die Entscheidung treffen können:
katholisch-in-huerth.de.                                                möchte ich mich firmen lassen oder nicht?
                                           Text | Alexander Daun
                                                                           Dazu kommen Gottesdienste und liturgische Angebote so-
                                                                        wie Möglichkeiten, mit einem Gefängnisseelsorger zu spre-
                                                                        chen, die Salus-Klinik oder die Mitmach-Ausstellung „Schöp-
                                                                        fung“ zu besuchen. Zum Abschluss gehen die Jugendlichen
                                                                        offenen Fragen nach – entweder den Fragen an sich selbst
                                                                        (wo möchte ich mich mit mir versöhnen?) oder aktuellen Fra-
                                                                        gen an Kirche.
                                                                           Nicht nur durch die Corona-Pandemie findet die Firmvor-
                                                                        bereitung wieder in einem spannenden Umfeld statt. Auch
                                                                        die aktuellen Diskussionen und Anfragen an Kirche spiegeln
                                                                        sich bei den Jugendlichen und den Katechet:innen wider und
Raum für mich und meine Fragen                                          erschweren die Entscheidung, zur Kirche dazuzugehören.
Firmvorbereitung 2022                                                   Umso wichtiger ist es, dass die Beteiligten erleben, dass Kir-
  „Was brauche ich, um in meinem Glauben weiterzukom-                   che ein offener Ort ist, an dem ich mich mit meinen Fragen
men?“ Mit dieser Fragestellung haben sich rund 65 Jugendli-             und Wünschen einbringen kann. Dazu sind nicht nur die Ka-
che auf den Weg gemacht. In der Firmvorbereitung gehen sie              techet:innen, sondern wir alle gefordert.
Fragen des Glaubens und des Lebens nach, um selbst eine                    Die Firmfeiern mit Weihbischof Rolf Steinhäuser finden
Entscheidung zu treffen: Möchte ich „Ja“ sagen zum Glauben              rund um Pfingsten statt (siehe Seite 21).
                                                                                                            Text & Foto | Alexander Daun

                                                                   13
klangfacetten | Musikalische Erlebnisse in Hürth

Alstädten-Burbach | Marienchor                                     uns musikalisch mit einbringen bei der Gestaltung des Pro-
St. Maria am Brunnen                                               gramms der „Offenen Kirche“. Als nächste Termine haben wir
                                                                   das Hochamt an Ostersonntag und die Pfarrprozession mit
  Wir stehen auf und schauen nach vorne!
                                                                   anschließendem Pfarrfest am 12. Juni eingeplant.
  Nachdem unser Chor zwei Jahre lang nicht mehr auf-
                                                                      Bereits Anfang Februar wurde bei unserer Jahreshauptver-
getreten ist, keine Messfeiern mitgestalten konnte und nur
                                                                   sammlung der Vorstand neu gewählt, der sich wie folgt zu-
sporadisch Chorproben stattgefunden haben, freuen wir uns
                                                                   sammensetzt: Heide Faßbender, Vorsitzende; Käthe Langen,
sehr über die zwischenzeitlich wieder aufgenommenen Akti-
                                                                   Kassiererin; Gaby Marangon und Martina Wiencek, Beisitze-
                                                                   rinnen; Gertrud Reitmeier und Martina Wiencek, Notenwar-
                                                                   te; Andrea Weber und Michael Kühlwetter, Kassenprüfer. Die
                                                                   Chorleitung hatte Romana Bae-Pagitsch bereits im Novem-
                                                                   ber 2021 übernommen.
                                                                      Besonders erfreulich ist, dass neue Sängerinnen und Sän-
                                                                   ger den Weg zu uns gefunden haben und unseren Gesang
                                                                   verstärken. Weitere Sangesfreudige in allen Stimmlagen sind
                                                                   immer herzlich bei uns willkommen. Kommen Sie doch ein-
                                                                   mal Donnerstagabend um 20:00 Uhr zu unseren Proben in
                                                                   die Kirche, ganz unverbindlich.
                                                                      Jetzt schauen wir wieder mit Zuversicht nach vorne, freu-
                                                                   en uns auf unsere Auftritte, die Begegnungen mit Ihnen und
                                                                   wünschen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
                                                                                    Text | Heide Faßbender - Fotos | Marcus Marangon
vitäten.
   Begonnen haben wir Mitte Januar mit einem schon tradi-
tionell von unserer Chorsängerin Inés Frege vorbereiteten
Gottesdienst. Einen karnevalistischen Chorgottesdienst ha-
ben wir dann im Rahmen unseres Probetags an Weiberfast-
nacht gehalten. Die musikalische Gestaltung hierbei hatten
unsere neue Chorleiterin Romana Bae-Pagitsch und Hans-
Heinz Hemmersbach übernommen. Unter dem diesjährigen
Motto „Alles hät sing Zick“ haben wir diesen Gottesdienst
mit Texten, Gebeten und Liedern gefeiert. Auch die einge-
ladenen Familienmitglieder konnten bei vielen Liedern mit-
singen. Im Anschluss erhielten alle einen leckeren Berliner
für den Heimweg. So kam langsam ein bisschen Normali-              Hürth | Bläsergruppe St. Ursula
tät zurück. Am Sonntag, dem 20. März konnten wir endlich
                                                                   Unsere musikalische Reise geht weiter …
wieder als Chorgemeinschaft in unserer Kirche singen und
                                                                      Im Herbst 1973 ging sie los, die Reise der Bläsergruppe
                                                                   St. Ursula. Unter dem Namen Jugendbläserchor der Pfarrei
                                                                   St. Ursula Hürth-Kalscheuren starteten wir mit zwei Trompe-
                                                                   ten, einem Waldhorn und einem Tenorhorn. Wir, das wa-
                                                                   ren vier Jungs des vierten Schuljahres der Grundschule in
                                                                   Kalscheuren.
                                                                      „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“
                                                                   – an diesem Satz ist viel Wahres dran, denn wir haben auf
                                                                   unserer Reise, die inzwischen schon fast 49 Jahre andauert,

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wirklich viel erlebt. Unser Name hat sich in dieser Zeit zwar
aus nachvollziehbaren Gründen geändert, aber ansonsten
machen wir es einfach wie die Rolling Stones – auch wenn
das Leben als Blechbläser nicht ganz so aufregend ist und wir                    Gleuel | Kirchenchor St. Dionysius
auch noch nicht deren Alter erreicht haben – ein „Karriere-                      Das Comeback des Jahres!
ende“ ist noch nicht in Sicht.                                                      Im August 2021 begann unser Chor wieder mit Proben, die
   Und um es dann doch etwas bodenständiger und heimat-                          dank des guten Wetters nun auch wieder im gut gelüfteten
näher auszudrücken, zitieren wir hier sehr gerne ein Lied von                    Pfarrheim stattfanden. Wir hatten dort deutlich bessere Be-
Kasalla: „Mer sinn immer noch do“. Zuletzt wurde dies bei                        dingungen für die Proben und vor allem keinen Hall. Somit
unserem Konzert im November „Bläsergruppe St. Ursula &                           konnten wir uns vollkommen auf die tollen Stücke konzen-
Friends“ in der Friedenskirche in Efferen deutlich – als Gäste:                  trieren, die Nikolaus Wolters für uns ausgesucht hatte. End-
Pfarrerin, Hausherrin und Solistin Franziska Boury („Hijo de                     lich wieder singen zu dürfen, machte allen sehr viel Spaß.
la Luna“) und der Geistliche Chor mit rockigen Gospels. Doch                     Im Oktober bekamen wir bei unserer Probe dann auch noch
wir schauen gern auch nach vorn und bereiten uns aktuell                         hohen Besuch aus dem Süden Deutschlands: Stefan Trenner
mit neuen Stücken auf die nächste Etappe unserer Reise vor.                      (Komponist und Kirchenmusiker aus Deggendorf), der seine
Dabei sind wir uns sicher: Wir sehen uns!                                        neuen Stücke mit uns probte.
       Text | Wilfried Bolender - Foto | Natascha Töpfer & Andreas Jacobi
                                                                                    Dann war es endlich so weit: unser Comeback! In einer gut
                                                                                 gefüllten Kirche, Nikolaus am Klavier, Romana an der Orgel,
Hermülheim | Chorgemeinschaft St. Severin
                                                                                 vierstimmiger und voll motivierter Chor! Alles klappte wun-
und St. Ursula
                                                                                 derbar, und die Resonanz der Kirchenbesucher auf einen
„Das Licht kommt in die Welt“                                                    Gottesdienst mit echtem Chorgesang war sehr gut. Leider
  Obwohl nun wieder eine Zeit der gemeinsamen Chorpro-                           musste es bei diesem einen Mal bleiben. Nikolaus Wolters,
ben durch die erhöhten Infektionszahlen unterbrochen wer-                        der für Romana während ihrer Elternzeit mit uns probte,
den musste, ist es uns doch in diesem Jahr zum Cäcilienfest                      wurde nach der Messe gebührend verabschiedet.
gelungen, wenngleich ohne Chorgesang, dieses Fest gemein-                           Die erste Probe mit unserer Stammchorleiterin Romana
sam zu feiern. Zu diesem Anlass wurden alle Chormitglieder                       war allerdings sehr kurz, da wir einfach kein gutes Gefühl
im Anschluss an die Messfeier zum gemeinsamen Mittages-                          hatten, bei solch hohen Coronazahlen weiterhin zu proben …
sen eingeladen.                                                                  Also wieder warten und singen, leider nur unter der Dusche
  Hier im Breitenbacher Hof wurde mit unserem Präses Pas-                        (allein oder mit 1,5 Meter Abstand). Aber wir sind sehr opti-
tor Werner Friesdorf die Ehrung langjähriger Sängerinnen                         mistisch, dass die Proben bald weitergehen können.
vorgenommen. In diesem Jahr waren es:                                               Gerne können sich neue Sängerinnen und Sänger zu uns
u 60 Jahre Frau Erika Schmidt, 65 Jahre Frau Gisela Hem-                         gesellen und mitmachen.
    mersbach, unsere langjährige Vorsitzende, und 70 Jahre                          Kontakt: kirchenchor.gleuel@gmail.com oder:
    Frau Anni Bolender.                                                             Telefon | WhatsApp 02233 3778040
  Nach Überreichung der Ehrennadeln und Urkunden wur-                                               Text | Marcus Studsinski - Foto | Sabine Studsinski
de es ein besonders gemütlicher Nachmittag, und alle ge-
nossen den Zusammenhalt in der Chorgemeinschaft.
  Diese zeigte sich auch zur Adventszeit im Gottesdienst der
Chorgemeinschaft unter dem Motto „Das Licht kommt in
die Welt“. Dieser wurde unter der Leitung unserer Chorlei-
terin Frau Julia Oligmüller zu einem besinnlichen Erlebnis.
Wir wurden bestärkt in unserer Hoffnung auf eine Zukunft
mit gemeinsamem Chorgesang. Dieses wünscht sich für alle
Eure Anni Bolender
                              Foto | Gisela Hemmersbach (rechts unten)

                                                                            15
klangfacetten | Musikalische Erlebnisse in Hürth

Fischenich | Kirchenchor St. Cäcilia, St. Martinus
                                                                                                YouTube-Link zum Festgottesdienst
Wer singt, betet doppelt
   So sagt ein altes Sprichwort. So war es, bevor die Ein-                  Hürth | Geistlicher Chor
schränkungen uns vom gemeinsamen Singen abgehalten                          Und sie singen immer noch:
haben. Es ist ja nicht nur das doppelte Gebet: Das Singen hat               Der Geistliche Chor wird 40!
auch uns selbst sehr gut getan. Wer von uns gestresst oder                     Vor allem als Chor hat man sich in diesen Zeiten mittlerweile an
körperlich abgeschlagen zur Chorprobe kam, bemerkte ganz                    einiges gewöhnt: gar keine Proben, digitale Proben, Außenproben
schnell, wie gut das Singen unserem Körper und unserer                      im Garten, Live-Proben nach Corona-Test und unter Abstandsregeln.
Laune tut. Der ganze Körper wurde sozusagen aufgeweckt,                     Dass sich die Regeln, was man darf und was man nicht darf, immer
er lockerte sich, und in der vertrauten Runde war die Probe                 mal wieder ändern. Und dass so manches, was lange geplant wurde,
ein Genuss.                                                                 dann doch entfallen muss. Umso überraschender und auch kostbarer
   Wie helfen wir uns jetzt? Einige ältere Mitsänger, die aus               erscheint es, wenn dann doch einmal etwas stattfinden kann.
Angst vor Ansteckung nicht mehr die Messfeier mitmachen,                       Der Geistliche Chor feierte im Jahr 2021 sein 40-jähriges Bestehen.
schauen die kirchlichen Feiern im Fernsehen und singen                      Das macht 40 Jahre harte und lustige Proben, Chorfahrten, Proben-
und beten mit der Fernsehgemeinde. Wenn sie uns anderen                     wochenenden mit Tischtennisexzessen, Pizzaorgien und natürlich jede
davon erzählen, merkt man genau, wie sehr sie von diesen                    Menge gemeinsam gestaltete Gottesdienste – und das alles mit einem
Messfeiern schwärmen und wie hilfreich auch diese für das                   Repertoire quer durch die Musikgeschichte verschiedenster Stilrich-
weitere Leben sind.                                                         tungen.
   Es geht auch jetzt darum, dass die Gemeinschaft der Sän-                    Wie man so etwas feiert? Traditionell natürlich mit dem, was wir am
ger und Sängerinnen aufrechtgehalten wird. Wir treffen uns                  besten können: mit einem Gottesdienst, möglichst am Christkönigs-
einmal im Monat in der Kirche zu einer Meditation, und es                   sonntag, den wir schon immer als unser ganz besonderes Fest emp-
ist gut, sich wiederzusehen, miteinander zu beten und an-                   funden hatten.
schließend etwas zu klönen. Einige Sängerinnen und Sänger                      Die Chancen dafür standen gut. Den Sommer über waren Chor-
besuchen sich untereinander und halten so den Kontakt.                      proben erlaubt und möglich, wir konnten also an unserem Programm
Auch das Singen in der Dusche oder im Bad zeigt uns, dass                   arbeiten. Doch je näher der Christkönig heranrückte, desto banger
unsere Stimme immer noch schön klingt und dass noch nicht                   beobachteten wir die steigenden Infektionszahlen. Dürfen wir? Wa-
viel verlorengegangen ist.                                                  gen wir es? Wir durften. Und wir wagten es. Und so konnten wir am
   Alle Sänger und Sängerinnen freuen sich auf die Zeit, in                 21. November in der Kirche St. Mariä Geburt in Efferen unser Chor-
der wieder regelmäßige Proben gestattet sind.                               jubiläum feiern und zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie in voller
                        Text | Für den Kirchenchor: Hildegard Wilkes
                                            Foto | Peter Bollenbeck
                                                                            Besetzung in der Öffentlichkeit im Gottesdienst singen.
                                                                               Wir hatten ein vielfältiges Programm erarbeitet, vom allerersten
                                                                            Stück, das der Chor damals vor 40 Jahren probte, bis hin zu brandneu
                                                                            einstudierten Werken. Und das lange Nicht-Singen machte uns unend-
                                                                            lich dankbar für diese nicht mehr ganz selbstverständliche Erfahrung,
                                                                            die noch lange in uns nachklang. Dieser Tag, den wir bei einem ge-
                                                                            meinsamen Essen ausklingen ließen, sollte dann auch für längere Zeit
                                                                            wieder das letzte Gesamt-Chortreffen gewesen sein. Die Infektionslage
                                                                            zwang uns zu stärkerer Vorsicht, sodass wir unsere Proben seitdem
                                                                            wieder digital bestreiten.
                                                                               Dabei arbeiten wir zurzeit nach einem neuen System: Mit regelmä-
                                                                            ßigen Zoom-Proben bereiten wir uns auf einzelne Gottesdiensteinsätze
                                                                            in kleiner Besetzung vor. Und natürlich auf bessere Zeiten!
                                                                            www.geistlicherchor.de
                                                                                                           Text | Christiane Müller - Foto | Andreas Jacobi

                                                                       16
Gemeindeleben

Willkommen an Bord!
   Messdiener an St. Severin |
Hürth-Hermülheim
   So werden neue Mitglieder einer Schiffs-
crew begrüßt. Ähnlich machen wir es, wenn
unsere Messdiener Verstärkung erfahren. Will-
kommen im Team! Das wurde vor einigen Monaten
von Pastor Friesdorf so gesagt, als er Stefan (48) und
William (9) Nettekoven in der Hermülheimer Messdienerschaft nach ihrer offiziellen Einführung begrüßte. Aber was daran ist
denn ungewöhnlich und berichtenswert? Nun, bei Stefan und William handelt es sich um Vater und Sohn. Beide wurde in die
Gruppe der Messdiener an St. Severin aufgenommen, Vater und Sohn, zwei Generationen und geschätzt 70 cm Höhenunter-
schied. Beide sind frohen Mutes und freuen sich auf das Miteinander im Dienst.
   Wir haben uns mit ihnen getroffen zum Gespräch und Gedankenaustausch. Immerhin musste ich doch dabei auch meiner
Freude Ausdruck geben darüber, dass es so besonders sei, Vater und Sohn gemeinsam im Altardienst zu erleben. Auf meine Frage
erzählt mir William: „Mein Vater war schon immer Messdiener in Bornheim, da hat er nämlich gewohnt, bevor wir 2014 nach Hürth
gezogen sind.“ Und sein Vater ergänzt: „Tatsächlich stamme ich aus einer Messdienerdynastie. Mein Vater und mein Großvater
waren Messdiener in unserer Heimatpfarrei. Natürlich war ich dann auch dabei. William ist jetzt gleichsam die vierte Generation
am Altar. Ein schönes Gefühl für mich als Vater!“
   Ich frage den Sohn, was er davon halte: „Papa hat mich gefragt, ob ich Lust hätte. Da habe ich ja gesagt. Und nun bin ich Mess-
diener!“ Fühlt ihr euch wohl in der Umgebung der anderen Messdiener? Beide stimmen zu. Als besonders angenehm empfinden
sie, dass es keinen Plan im Sinne eines Terminkalenders gebe. Man könne aus sich heraus in aller Planungsfreiheit zum Dienst er-
scheinen, und man fühle sich wohl. Stefan, der Vater, bemerkt noch, dass es für ihn ungewohnt sei, „unter der Woche keine Mess-
dienereinsätze zu haben, sondern nur sonntags bzw. an den Hochfesten des Kirchenjahres. Aber daran kann man sich gewöhnen.“
   Jetzt freue man sich auf den für das Jahr angedachten Ausflug der Messdiener, coronabedingt gebe es aktuell noch nicht so sehr
viel Kontakt. An der Sternsingeraktion haben sie auch gemeinsam teilgenommen, und der jüngste Sohn hat sie mit seinen 5 Jahren
deutlich verstärkt. Dabei machten sie die Erfahrung, dass sich viele Menschen, an deren Tür sie geklingelt haben, sehr über den Be-
such gefreut haben. Das wurde in vielfältiger Form zum Ausdruck gebracht. Und der Spendentopf sei auch gut gefüllt gewesen. „Der
Einsatz hat sich gelohnt!“ Vater Stefan hat übrigens auch viele Jahre die Ostertradition des „Klapperns“ in Bornheim mitbetrieben.
Dabei werden mehrfach am Tag die Straßen im Ort begangen. Um an die Gebetszeiten des Angelus zu erinnern bzw. zur Messe
zu rufen, ziehen die Messdiener zu den jeweiligen Zeiten mit hölzernen Lärminstrumenten durchs Dorf: mit den Klappern. Je nach
Größe und verwendetem Holz sind die Klappern nicht zu überhören, auch bei geschlossenen Fenstern.
   Irritiert hat unsere neuen Messdiener, dass es nur 5 Kinder in der Schulklasse von William gab, die ihre Erstkommunion ge-
feiert haben. Aber über dieses Thema sei auch in der Schule nicht gesprochen worden. Und so kommt es, dass William der einzige
Neumessdiener als Erstkommunikant gewesen ist. (Hier sei mir als Urheber dieses Artikels eine persönliche Anmerkung erlaubt: Es
macht mich sehr nachdenklich, dass dieses beson-                                 dere Fest des Kindes in den Schulen und offenbar
auch in den Familien kein Thema mehr ist!                                              Ist es schon so weit weg aus unserer Gesell-
schaft? Wie sollen die Kinder das Sakra-                                                   ment finden, wenn niemand ihnen den
Weg weist?)
   Immerhin hat es bei Stefan und                                                               William „gefunkt“. Wir heißen euch
beide herzlich willkommen in der                                                                 Messdienerschaft! Wir wünschen
euch die Freude im Dienst, die ihr                                                               uns macht, wenn wir Vater und Sohn
am Altar sehen!                                                                                            Text & Foto | Michael Willems

                                                                  17
Gemeindeleben

Berrenrath | Missionskreuz renoviert
   Seit Anfang November 2021 strahlt unser Missionskreuz                  KARNEVALISTISCHE FAMILIENMESSE
auf dem Kirchplatz wieder in altem Glanz.                                    mit den Kommunionkindern in St. Dionysius
   Bei dieser Renovierung zeigte sich wieder einmal die viel-                Michael Tillmann, Pfarrer und Hausherr von St. Dionysius, war
gelobte Berrenrather Eigeninitiative. Ein Hinweis auf das brö-            sichtlich erfreut über seine volle Kirche. Das sah in den letzten
ckelnde Kreuz reichte aus,                                                zwei Jahren nicht immer so aus. Die Coronapandemie hat doch so
dass Heinz Diné sich der                                                  manch einen vom sonntäglichen Kirchgang abgehalten. Sichtlich
Sache annahm. Er küm-                                                     gut gelaunt über so viel kostümierte große und kleine Jecken be-
merte sich nicht nur um die                                               grüßte er die Besucher und insbesondere die Kommunionkinder
Kontaktaufnahme mit dem                                                   aus Gleuel, Stotzheim und Altstädten-Burbach.
Restaurator Johann Hold-                                                     Dann die Frage von Pfarrer Tillmann: „Wo bleibt eigentlich Dia-
reich aus Hürth-Alstädten,                                                kon Ganslmeier, der mich heute doch unterstützen sollte?“ Und alle
seines Zeichens Steinmetz- und Bildhauermeister (der auch                 schauten überrascht in Richtung Haupteingang, denn da erschien
2018 das Kreuz an der Bruchstraße renovierte), sondern                    der Engel Ganslmeier im Engelskostüm und mit roter Nase und rief
strich auch noch selbst die Kreuzbalken an                                verwundert: „Ich glaube, ich bin im Himmel, alle sind lustig, fröh-
   Hans und Dominik Köhler halfen selbstverständlich bei                  lich und kostümiert. So ein schön geschmücktes Zimmer habe ich
Montage und Demontage, und Hans Esser versprach, sich um                  schon lange nicht mehr gesehen!“ Gemeinsam sangen dann Pfar-
das verbeulte Kupferdach zu kümmern (was er zwischenzeit-                 rer Tillmann und Diakon Ganslmeier, unterstützt von Romana Bae
lich getan hat). Und dies alles zum Nulltarif. Es wurde dafür             an der Orgel und Johannes Schramm mit der Trompete, „Fastelo-
kein einziger Euro in Rechnung gestellt. Vielen, vielen Dank              vend im Himmel“. Natürlich standen mit auf dem Programm die
allen Helfern dafür und ein herzliches „Vergelt's Gott“!                  Karnevalsschlager „Denn wenn dat Trömmelche jeht“ und „Heim-
                           Text | Hermann Plog - Foto | Heinz Diné        weh nach Köln“. Zum Auszug dann alle zusammen „Mir losse d'r
                                                                          Dom in Kölle“.                          Text & Foto | Karl-Heinz Wöllert

                                                                          Gleuel | Kleinkinderkirche St. Dionysius
                                                                             Trotz Corona kann die Kleinkinderkirche in St. Dionysius
                                                                          auf ein erfreuliches Jahr 2021 zurückblicken. Nachdem wir
                                                                          bis in den Sommer monatliche Andachten für den Haus-
                                                                          gebrauch verschickt haben, konnten wir ab Oktober wieder
                                                                          stimmungsvolle Gottesdienste mit vielen Besucher:innen im
                                                                          Kindergarten- und Vorschulalter abhalten.
                                                                             Auch im diesem Jahr freuen wir uns darauf, weiterhin je-
                                                                          weils am ersten Sonntag im Monat um 10:00 Uhr in unsere
                                                                          Kirche einladen zu dürfen. E-Mail: helge.braeutigam@gmx.net
                                                                                               Text | Für den Vorbereitungskreis: Helge Bräutigam

                                                                     18
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