Pfarrbrief der katholischen Gemeinden in Hürth - Nr. 8 | Ostern 2022
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PERSPEKTIVE Inhalt 03 Editorial 04 AUfstehen Am dritten Tage auferstanden von den Toten 06 Ukraine 08 offene Kirche 10 Ostern 11 Gemeindeleben 12 Kind & Jugend 14 Klangfacetten 17 Gemeindeleben 20 Wichtige Termine | Kurz & Bündig 22 Gemeindeleben 24 Personalia 29 Leserzuschriften 32 Was feiern wir eigentlich am ... 33 buchvorstellung 36 Kontakte 37 Friedensgebet 38 unsere Kirchen in hürth impressum PERSPEKTIVE ist eine Publikation der katholischen Kirche in Hürth, vertreten durch Pfarrer Michael Tillmann. Herausgeber: Pastoralrat der katholischen Kirche Hürth, Bachemer Straße 24, 50354 Hürth Redaktion: Hannah Bell, Monika Biecker, Peter Dylka, Elisabeth Gies, Andrea Heitmann, Dr. Bertram Herr, Dorothea Klein (herzlichen Dank für das gründliche Korrektorat), Rosmarie Lohmar, Birgit Wagner, Dr. Michael Willems Für zahlreiche Infos und Tipps herzlichen Dank an Pastoralreferent Alexander Daun. Chefredaktion: Hermann Peter Müller Koordination und Endredaktion: Nikolaus Wolters Kontakt zur Redaktion: redaktion@katholisch-in-huerth.org Bildhinweise: Titelbild: © Jean Kobben - stock.adobe.com | Seite 4 & 5: © R. Gino Santa Maria - stock.adobe.com Seite 8: © pixelleo - stock.adobe.com | Seite 25: Tom Wang & Coloures-Pic - stock-adobe.com | Seite 39: © яна винникова - stock.adobe.com Weitere Bildhinweise stehen auf der jeweiligen Seite. Gestaltung und Illustration: aquiedesign | Annette Quiede, Hürth Druck: Steinbach Werbedruck, Köln | Auflage: 5.200 Nächste Ausgabe: Herbst 2022 Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingereichte Beiträge sinnwahrend zu kürzen und zu redigieren. Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Nach Abgabe und Einsendung von Texten und Bildern folgt immer Eingangsbestätigung der Redaktion!
Ihren Händen halten. Aufstehen und Neues wagen. Mit den Offenen Kirchen haben wir in Hürth seit Beginn des Jahres einen Schritt zu Neuem gewagt und schon einige positive Er- fahrungen gemacht. Aufstehen begegnet uns nicht nur in der Kirche von Hürth, sondern ist in der gesamten katholischen Kirche spürbar. Aufstehen ist eine Perspektive nicht nur für die Kirche, sondern für jeden von uns persönlich, beruflich und nicht zuletzt in der Gemeinschaft und somit auch in unse- Aufstehen rer Kirche. In deinem Herzen trägst du Dinge, dass nicht einmal die Aufstehen für den Frieden – auch das gehört in dieser Realität sie zu zerstören vermag. Es gibt Momente, die dich Zeit dazu. Aufstehen gegen Gewalt und Krieg. so sehr berühren, dass ein Wort ausreicht, um dich zum Wei- Herzlichen Dank möchten wir an dieser Stelle allen nen zu bringen. Es gibt Augenblicke in deinem Leben, die du Redakteuren und Mitarbeitern dieser Ausgabe ausspre- für kein Geld der Welt tauschen würdest. Es wird Menschen chen. In diesem Zusammenhang möchte ich bei unserer geben, die dich immer lieben werden, selbst über den Tod Redaktion danken, dass sie selbstverantwortlich im Auf- hinaus. Es wird aber auch Schatten geben, die sich über dein trag des Pastoralrates den gesamten Pfarrbrief zusam- Dasein legen. Es wird Regentage geben, die das Gefühl auf- menstellt und redaktionell bearbeitet. Die Artikel stellen kommen lassen, die Sonne wäre gestorben. Es wird Tage vol- immer die Meinung der jeweiligen Autoren dar. Die Weih- ler Leid, Angst, Kummer und Schmerz geben, die es schaffen, nachtsausgabe hatte hier einige schriftliche und mündli- dass du anfängst, an dir zu zweifeln. che Reaktionen hervorgerufen, das ist gut so und auch ein Und es wird Momente geben, in denen du lieber sterben Aufstehen. Gerade daher ermuntern wir Sie auch weiterhin möchtest, als sie länger zu ertragen. Egal, wie dunkel die um Rückmeldungen zu PERSPEKTIVE und der gesamten Arbeit Tage zu sein scheinen. Egal, wie traurig du bist. von Katholisch in Hürth. Per E-Mail erreichen Sie die Redak- Egal, welche Nachricht dir Sorgen bereitet. Egal, wo du bist tion über redaktion@katholisch-in-huerth.org oder über die und was du tust. Wichtig ist, dass du zu deinen Entscheidun- jeweiligen Pfarrbüros. gen stehst. Wichtig ist das Aufstehen nach dem Fall. Sie suchen weitere Glaubensimpulse und Perspektiven von Wichtig ist der Glaube an dich selbst. Katholisch in Hürth auch online? Dann besuchen Sie unsere Wichtig ist es, niemals sein Ziel zu verlieren. Homepage unter www.katholisch-in-huerth.de. Sie werden Herzlich begeistert sein über das aktuelle und wechselnde online An- Ihr Michael Tillmann, Pfarrer gebot. Ihnen wünschen wir nun viel Freude beim Lesen und Er- kunden der vielen Perspektiven von Katholisch in Hürth – und wir wünschen Ihnen ein frohes, gesegnetes Osterfest 2022! Ihre Petra Dickes, Vorsitzende Pastoralrat Liebe Leserinnen und Leser, wir stehen am Ende der Fastenzeit 2022 und gehen in die Kar- und Ostertage – weiterhin in einer außergewöhnlichen Zeit. Aufstehen ist das Schwerpunktthema unseres aktuel- len stadtweiten Pfarrbriefs PERSPEKTIVE, den Sie gerade in 3
am dritten Tage von den Toten So bekennen wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis die zentrale Aussage unseres Glaubens. Sie setzt den Tod Jesu Christi voraus und ist unzertrennlich mit ihm verbunden: „… gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben.“ Nur in diesem Zusammenhang kann man die Reichweite dieses ungeheuerlichen Ereignisses der Auferste- hung wahrnehmen, soweit dieses Geheimnis wahrnehmbar ist. Denn dass ein toter und schon ins Grab gelegter Mensch wieder lebendig angetroffen wird, ist etwas absolut Unerhör- tes. Es ist das schlichte Zeugnis der Apostel, das auch Paulus mitgeteilt wurde und das er weiter verkündet hat: „Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auf- erweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas (= Simon Petrus), dann den Zwölf.“ Er selbst ist ebenfalls Zeu- ge dieses Ereignisses: „Zuletzt erschien er auch mir.“ (1. Brief an die Korinther 15, 3 - 5.8a). Es handelt sich auf keinen Fall um eine Erfindung, Dichtung, Fantasie oder etwas Ähnliches, sondern um die pure Realität. Warum sollten die Apostel ihre Mitmenschen täuschen? Sie haben selbst ihr Zeugnis mit der selbstlosen Hingabe ihres Le- bens und ihrem Blut besiegelt. Und es gibt vielerlei Indizien, die übereinstimmend auf die Standhaftigkeit und Wahrheit ihres Zeugnisses hinweisen. Dass nach zweitausend Jahren dieses zentrale Ereignis der Weltgeschichte solide und un- erschütterlich weiterhin besteht und Millionen von Menschen den Sinn ihres Lebens aufschließt, reicht, um das Licht und die Kraft, die aus ihm strömen, zu spiegeln. Ja, es ist geradezu unmöglich, mit vernünftigen Argumenten die Realität der Auf- 4
TITELTHEMA - AUFSTEHEN erstehung Christi zu widerlegen. Das Bekenntnis derselben ist Auferstehung nicht in dieses Leben zurückgekehrt, sondern in allerdings letztendlich eine Gnadengabe Gottes, die die Natur eine absolut andersartige Realität eingegangen, die wir uns und die menschlichen Fähigkeiten bei Weitem übersteigt und mit unseren begrenzten Fähigkeiten nicht einmal annähernd dennoch nicht zerstört. Ganz im Gegenteil: Sie ist eine Heraus- vorstellen können. Sie schließt uns die Ewigkeit auf. Durch forderung, die die menschliche Erkenntnis wachsen lässt und die Auferstehung Christi sind auch wir berufen, am jüngsten entwickelt, sodass der Mensch durch den Glauben über sich Tag mit ihm leiblich aufzuerstehen und an seinem ewigen Le- hinausreicht und seine wahre und unvorstellbare Größe und ben, an seinem ewigen Frieden und an seinem Glück ohne Würde erlangt. Schatten teilzuhaben. Das beginnt jedoch schon in dieser Welt Denn die Auferstehung Christi versetzt den Menschen in durch die Taufe, wenn auch noch nicht vollkommen. So kön- eine neue Dimension. Jesus ist nach seinem Tod durch die nen wir alle Gegebenheiten und Erlebnisse unseres Lebens, ob positiv oder negativ, mit dem neuen Licht unserer Beru- fung zur Ewigkeit betrachten und deuten. Wäre Christus nicht auferstanden, dann wäre unser Glau- be sinnlos und wir wären keineswegs frei geworden, sondern bestünden weiterhin als Sklaven unserer Sünden und des Todes (siehe 1. Brief an die Korinther 15, 17). „Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben“, fährt Paulus fort, „sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen“ (Vers 19). Er ist aber auferstanden – und so können wir schon inmitten der aktuellen Schwierig- keiten und Herausforderungen durch unsere Teilnahme am ewigen Leben inneren Frieden und Glück finden und aus- strahlen. Unser Zeugnis davon ist das größte Geschenk, das wir unseren Mitmenschen geben können, da wir ihnen damit die Möglichkeit anbieten, in Berührung mit diesem Geheim- nis zu kommen und das ewige Leben mit seinem Frieden und Glück zu finden. Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen von Herzen Ihr Pastor Sebastian Schnippenkötter 5
PARTNERSCHAFTSVEREIN UND STADT SAMMELN GELD- & SACHSPENDEN HILFSGÜTER AUS HÜRTH KOMMEN IN DER UKRAINE AN Angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine durch die russische Kriegsinvasion hatten der Partner- schaftsverein Hürth e. V. und Bürgermeister Dirk Breuer zu Sach- und Geldspenden für die ukrainische Part- nerstadt Peremyschljany in der Nähe von Lviv aufgerufen. Nach dem „Drive-Thru“-Prinzip werden seit dem 1. März in der Tiefgarage des Rathauses Sachspenden entgegengenommen. Bürgermeister Dirk Breuer hat den ersten Transport begleitet und berichtet: Neben dem großen Aufkommen an Sachspenden ha- tigten Gütern zählen Energie (Notstromaggregate, Multi-Fuel- ben sich über 350 ehrenamtliche Helfer gemeldet, die mit Notstromgenerator, Dieselgeneratoren, Pflanzenöl- Gene- anpacken. In drei Schichten nehmen die Freiwilligen die ratoren, Powerbanks), Erstversorgung (Erste-Hilfe- und Ver- Spenden entgegen und sortieren diese in Kartons, die auf bandmaterialien), Medikamente (Schmerzmittel, blutdruck- Paletten gestapelt und foliiert werden. senkende Medikamente, blutstillende Medikamente) sowie Die ersten beiden 40-Tonner mit den gepackten sonstiger Bedarf (Schlafsäcke, Isomatten, Sterilisatoren, Ta- Hilfsgütern, darunter auch eine komplette Feldküche schenlampen, Stirnlampen). von den Maltesern, wurden zunächst mit Trans- Die Sachspenden können bis auf Weiteres an der Tiefga- portern der Stadtwerke und der Feuerwehr zum rage des Rathauses (Thetforder Straße) abgegeben werden. Chemielogistiker Alfred Talke im Gewerbegebiet Die aktuellen Annahmezeiten sind auf www.huerth.de zu Nordost gebracht. Von dort aus startete am Frei- finden. tag (11. März) ein erster Hilfstransport mit 66 Wer bei der Annahme, Sortierung und Verpackung Europaletten auf zwei Lastzügen. Die Hilfsgüter von Spendengütern mithelfen möchte, kann sich auf trafen am Samstagmittag in der 1150 Kilome- www.pv-huerth.de im Kontaktformular für Helfer registrieren ter entfernten Partnerstadt Skawina bei Kra- oder durch eine E-Mail unter Angabe seiner Kontaktdaten an kau im Osten Polens ein. Von dort aus sind ukraine@pv-huerth.de. Die Freiwilligen werden kontaktiert es noch 300 Kilometer über die Grenze bis und bekommen alle Informationen über die Einsatzmöglich- Peremyschljany. keiten. Ukrainische LKW holen die Spenden Geldspenden können unter der Nennung des Verwen- aus Hürth an der polnischen Grenze dungszwecks „Ukraine“ an den Partnerschaftsverein Hürth bei ab und fahren sie direkt in die Part- der Kreissparkasse Köln IBAN DE67 3705 0299 0137 0087 00 nerstadt. Der erste Transport wurde SWIFT-BIC: COKSDE 33 überwiesen werden. Beim städtischen von mir, meinem Referenten Tobias Erntedankempfang im letzten Jahr hatten wir, mein Amtskol- Püllen, Peter Zylajew, Ingo Müller lege Oleksandr Zozulya aus der westukranischen Stadt Pere- sowie Dirk und Kathrin Schüller myschljany und ich, gemeinsam mit Vertretern beider Part- begleitet. nerschaftsvereine einen Freundschaftsvertrag geschlossen. Seit dem Aufruf fahren meh- Darüber hinaus trugen sie sich ins Goldene Buch der Stadt rere Transporter die Woche Hürth ein. Erste Kontakte beider Bürgermeister waren 2018 in die gesammelten Hilfsgüter Skawina geknüpft worden, als die polnische Stadt ihr zehn- nach Polen, um dort auf uk- jähriges Partnerschafsjubiläum mit dieser 24.000-Einwohner- rainische LKW umgeladen Stadt beging. Darauf folgten ein intensiver Austausch beider zu werden. Zu den benö- Feuerwehren und mehrere Gegenbesuche. Text | Dirk Breuer, Bürgermeister - Fotos | Peter Zylajew 6
Alt-Hürther Pfarrhaus beherbergt Flüchtlinge Uns allen stehen die schrecklichen Bilder des Krieges in der Ukraine und das mil- lionenfache Leid der Menschen vor Augen. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. „Da muss man doch was tun!“, sagten sich viele, auch die Prinzengarde Rot- Weiß in Hürth. Die Idee, das leerstehende Alt-Hürther Pfarrhaus für die Unterbrin- gung von Flüchtlingen zu nutzen, fand beim Kirchenvorstand der Gemeinde sofort vorbehaltlose Zustimmung. Schnell wurde ein Netzwerk von Karnevalsverein, Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat tätig, die leerstehenden Räume herzu- richten und für die Erstversorgung der zu erwartenden Flüchtlinge zu sorgen. Zahlreiche Spenden und Sponsoren machten es möglich: Ein reich beladener Hilfsmitteltransport – verteilt auf mehrere Fahrzeuge – brach am 11. März zunächst in Richtung Skawina in Polen auf, um von dort gezielt die Hilfsgüter an der Grenze zur Ukraine zu übergeben. Hilfreich zum Tragen kamen dabei die persönlichen Kontakte und Vermittlungen der beiden Partnerstädte von Hürth, Skawina in Polen und Peremyschliany in der Westukraine. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatten sich Vertreter der Partnerstädte hier getroffen. Das Ziel, auf dem Rückweg Flüchtlinge mit nach Hürth zu bringen, gelang durch Vermittlung der an der Grenze und in Skawina handeln- den Personen. Schon am 12. März erreichte uns im Zeitalter schnel- ler Nachrichten die Information in Alt-Hürth, welche Personen mit auf dem Rückweg nach Hürth seien – eine Frau mit Baby, eine andere mit Kleinkindern und ein Vater mit Kindern, dessen Frau verstorben ist. Entsprechende Vorsorge wurde schnellstens ge- troffen. Am 13. März in den Abendstunden konnten die Flücht- linge und Helfer in Alt-Hürth in Empfang genommen werden. Wie es weitergegangen ist, berichten wir demnächst an dieser Stelle! Text | Ignaz Pley - Foto | privat 7
offene Kirche Nach dem Weggang von Pfarrer Müller müssen wir bei uns in Hürth mit einer neuen Situation umgehen. Vieles kann nicht mehr so fortgeführt werden, wie dies bisher war. Der Pastoralrat hat sich in einer von berührender Solidarität getragenen Sitzung einmütig dazu entschieden, aus der Lage eine pastorale Chance zu machen und einen ersten Schritt zu einem gemeinsamen pastoralen Aufbruch zu gestalten. Wenn nicht mehr alles so bleiben kann, wie es ist, sind wir umso mehr gefordert, zu hören und zu schauen, was die Menschen in Hürth brauchen und was wir ihnen als Kirche in Hürth an- bieten können. Den Mangel zu verwalten, kann keine Option sein. Infolge der Corona-Zeit hat sich gezeigt, dass manche Menschen wegbleiben, aber auch, dass andere Menschen verstärkt neue offene Angebote wahrnehmen. Kirche darf nicht engherzig sein. Quelle und Ziel unseres Glaubens ist die Beziehung. Gott hat sie gestiftet und uns alle mit einbezogen in das Geschenk und die Aufgabe der Menschwerdung im Mit- und Füreinander. Diesem Geist des Evangeliums sind wir verpflichtet. Wir müssen alle Menschen in den Blick nehmen, die ein Angebot für sich brauchen und wünschen. Ihnen möchten wir Räume öffnen und so die Chancen nutzen, die sich bieten. Am Wochenende wird nicht mehr in allen Kirchen eine Eucharistiefeier gehalten werden kön- nen, da die Anzahl der Priester in unserem Seelsorgebereich dies nicht mehr zulässt. Dennoch stellen wir sicher, dass jede und jeder, die oder der dies möchte, am Wochenende eine Eucharis- tiefeier besuchen kann. Wenn diese nicht am eigenen Ort stattfindet, wird ein Fahrdienst zu einer benachbarten Kirche angeboten. Alle unsere Kirchen werden wir verlässlich zu den regelmäßigen Gottesdienstzeiten offenhalten. In allen Hürther Kirchen wird es am Wochenende turnusmäßig Eucharistiefeiern und an einigen Wochenenden im Jahr ein offenes Angebot geben, mit dem wir bewusst einen pastoralen Auf- bruch wagen wollen. Die „Offene Kirche in Hürth“ lädt alle Hürther ein. Wir wollen uns öffnen für die Sehnsüch- te und Bedürfnisse aller Menschen und Raum geben für die Gestaltung eines Angebotes, das den Alltag unterbricht, bewusst eine Pause ermöglicht, Besinnung, Innehalten, Hinhören, Hinschauen, Aufatmen und Wieder-offen-Werden für die Verheißungen eines Lebens, jenseits unserer Rou- tinen. Auch der gemeinsame Austausch und die Suche nach einem neuen Miteinander haben dabei eine Chance. In Zukunft wird es dann an jedem normalen Wochenende in einer Hürther Kirche ein offenes Angebot geben und in allen anderen Kirchen eine Eucharistiefeier. Alles wird so kommuniziert, dass man die Möglichkeit hat, das entsprechende Angebot zu nutzen. Wenn Sie interessiert daran sind, dieses Angebot mitzugestalten, melden Sie sich bitte. Wir sind ansprechbar und freuen uns auf junge und jung gebliebene, suchende, fragende und zwei- felnde Menschen jeden Alters. Die Kirche in Hürth hat nur dann eine Zukunft, wenn sie von den Menschen in Hürth gebraucht wird. Sagt uns, sagen Sie uns, was ihr und was Sie brauchen. Wir laden Sie herzlich ein! Text | Marianne Hambach 8
offene Kirche Meditativer Aufbruch in die Fastenzeit Offene Kirche in St. Johannes Baptist, Kendenich Im Kreis um den Altar, auf dem Boden zahlreiche Lichter auf Tüchern – weiß und in den Farben des Regenbogens – finden sich am Vorabend des ersten Fastensonntags in St. Johannes Baptist in Kendenich Menschen zusammen, die gemeinsam in diese besondere Zeit aufbrechen wollen. Mu- sikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit Taizé-Gesängen, die vom Geistlichen Chor unter seinem Leiter Nikolaus Wol- ters wunderbar getragen werden. Leitmotiv der meditativen Stunde ist das von der chileni- schen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez 2021 gestaltete Mi- sereor-Hungertuch. Sein Titel greift einen Vers aus Psalm 31 eine Alternative mit neuen Impulsen auf: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ Es zeigt auf Offene Kirche in St. Katharina, Alt-Hürth weißem Grund die Umrisse eines gebrochenen Fußes. Ge- Es gibt sicherlich eine ganze Reihe an Ideen, wie man eine brochen bei einer Demonstration gegen soziales Unrecht von Alternative zur Sonntagsmesse gestalten kann: vom Wortgot- der chilenischen Militärpolizei. Ein Zeichen menschlicher Ver- tesdienst durch Ehrenamtliche über Rosenkranzgebete bis letzlichkeit, des Machtmissbrauchs und so viel mehr: Füße hin zum Vorlesen von Bibeltexten. In St. Katharina haben wir tragen, hinterlassen Spuren, zeugen von der Schönheit und die „Offene Kirche“ wörtlich genommen. Doch – was heißt der Mühsal des Weges und vom aufrechten Gang als Aus- das genau? druck der Würde des Menschen. „Offene“ Kirche – das bedeutet Zeit fürs eigene Gebet, Zeit Die Pandemie, die Flutkatastrophe als Folge der Klimaka- für eigene Gedanken an einem Ort innerhalb des Kirchraums tastrophe, der aktuelle Krieg in der Ukraine und auch der der eigenen Wahl, vielleicht auch aus unterschiedlichen Pers- fortgesetzte Machtmissbrauch in der Kirche werden ange- pektiven. In einem Kirchraum, durch indirektes Licht und Hin- sprochen. Auch sie zeigen sowohl die Verletzlichkeit als auch tergrundmusik gestaltet. Konzentration auf das Wesentliche. die Brüchigkeit menschlichen Handelns. „Offene“ Kirche – das bedeutet aber auch, dass man sich Die Fastenzeit als Gottes Einladung zu entdecken, ist das frei bewegen kann und an vorbereiteten Stationen angeregt Thema der Stunde. Sie gibt Gelegenheit innezuhalten, in wird zum Nachdenken über das Evangelium, angeleitet durch Ruhe und vielleicht ganz neu die Wirklichkeit anzuschauen, Impulsfragen, zum Anzünden einer Kerze für eine bestimmte nachzudenken und sich neu auszurichten auf den „weiten Person oder zum Ausdruck eines besonderen Wunsches, zum Raum“, in den Gott uns gestellt hat. Sie ermutigt, gemeinsam, Schreiben einer Fürbitte oder zur Mitnahme eines Segens- frei und in Verantwortung für die Schöpfungsgemeinschaft gebetes. aufzubrechen. Die gemeinsamen Gesänge, Fürbitten und Ge- Wir kennen diese Form der Offenen Kirche bereits aus bete, aber auch die längere Stille öffnen den inneren Raum unserer Jugendarbeit, in der wir Offene Kirchen vor allem im füreinander und für Gott. Gemeinschaft wird erfahrbar und Advent gestaltet haben. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, an stärkt das „Volk Gottes unterwegs“, eine in vieler Hinsicht be- diese Arbeit der Vergangenheit anzuknüpfen. Und wir freuen wegte und für die Wirklichkeit offene Kirchengemeinde. Am uns schon jetzt auf die Gestaltung weiterer „offener“ Kirchen Schluss gibt es bei einer Tasse Tee regen Austausch. am 2. April und 25. Juni 2022. Text | Marianne Hambach - Foto | Monika Biecker Text | Vanessa Steinberger - Foto | Birgit Wagner 9
Ostern DAS FASTENTUCH IN DER KIRCHE ST. WENDELINUS IN HÜRTH-BERRENRATH Jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit wird in den Kirchen unseres Landes ein sogenanntes Fasten- oder Hungertuch auf- gehängt. Es soll einladen zur Meditation und Auseinandersetzung mit Themen der aktuellen Entwicklungsarbeit der Orga- nisation „Misereor“. In unserer Kirche wird jedoch zusätzlich seit vielen Jahren zum Palmsonntag ein eigenes Fastentuch aufgehängt. Es ist großformatig und füllt den Raum hinter dem Altar komplett aus. Der Untergrund besteht aus grobem Sackleinen. Die einfach gehaltenen Symbole der Leidensgeschichte Christi sind aus starkfarbigem festen Stoff gefertigt und rund um das Mittel- punktkreuz gruppiert. Nun kam mir im letzten Jahr der Gedanke, mich einmal nach den Urhebern dieses Tuches zu erkundigen. Da der Zeit- punkt seiner Entstehung ja „nur“ etwa 45 Jahre zurückliegt, dachte ich mir, dass es einfach wäre, ehemalige Mitwirkende zu finden und zu befragen. Das entpuppte sich jedoch als ein sehr schwieriges Unterfangen. Diejenigen, die schon einmal ein Klassentreffen organisiert haben, werden wissen, wovon ich spreche. Einige der „Damaligen“ konnten sich erinnern, dass sie dabei waren, und manche wussten auch, wer eventuell noch dabei gewesen sein könnte, aber etwas ganz „Genaues“ wusste leider niemand. Zudem war auch nichts Schriftliches aufzu- treiben. Was ich letztendlich erfahren konnte, war Folgendes: Im Jahr 1978 kam eine Gruppe von Jugendlichen aus unserem Ort bei der Betrachtung und Besprechung des aktuellen Fastentuches von „Misereor“ auf die Idee, selbst ein Fastentuch für unsere Kirche zu entwerfen und herzustellen. Sie wurden in Ihrem Vorhaben tatkräftig von Mitgliedern der damaligen CAJ unterstützt, frei nach dem Motto „viele Hände – schnelles Ende“. Und so konnte schon nach kurzer Zeit das Fastentuch die Kirchenbesucher von St. Wendelinus mit seiner Einfachheit und Schlichtheit beeindrucken und tut es seither jedes Jahr wieder. Was ist ein Fastentuch? Das Fastentuch (auch Hunger- und Passionstuch genannt) hängt während der Fastenzeit im Chor der Kirche. Es stellte ursprünglich eine optische Trennung zwischen Altar und Gemeinde dar, sodass diese die Liturgie nur hören, jedoch nicht sehen konnte. Die Gläubigen mussten „mit den Augen fasten“. Der Spruch „am Hungertuch nagen“ be- zieht sich damit nicht nur auf materielles Fasten, sondern auch auf spirituelles. Im Laufe der Zeit wurde nicht mehr der ganze Altar verhüllt, sondern nur das Kruzifix. Am Ostersamstag wird die Verhüllung wieder entfernt. Fastentücher gibt es schon seit dem Jahr 1000. Zuerst waren es schmucklose Leinen- oder Seidentücher, die später immer mehr durch Stickereien und auch Malereien aufgewertet wurden. Auch dienten sie häufig der Belehrung der Gläu- bigen oder als Erzählung der Geschichte der verschiedenen Kirchenheiligen. Nach der Reformation blieb der Brauch der Fastentücher nur in einigen Orten erhalten. In neuerer Zeit werden oft Fastentücher von namhaften Künstlern entworfen, aber auch von Kindern und Schülern im Rahmen von Unterrichtsprojekten. Text | Rosmarie Lohmar - Fotos | Petra Dickes 10
Gemeindeleben Renovierungs- & Modernisierungsarbeiten an unserer Kirche St. Mariä Geburt | Efferen Der Zahn der Zeit hat auch an unserer Kirche an vielen und Ton; vereinfacht werden soll auch das Öffnen der schwe- Stellen sichtbar seine Spuren hinterlassen; um größere Schä- ren Außentür gegenüber dem Eingang zum Pfarrbüro. Durch den zu vermeiden, müssen dringend Renovierungsarbeiten den Einbau eines automatischen Türöffners kann unsere Kir- durchgeführt werden. Gleichzeitig wollen wir unsere Kirche che in Zukunft dann einfacher betreten werden. auch modernisieren, um für die Zukunft besser gerüstet zu Da wir eine sogenannte offene Kirche sind, wird der Zu- sein. gang wie bisher täglich bis 17:00 Uhr möglich sein. Damit unsere Kirche wieder strahlen kann, werden wir das Parallel hierzu werden wir auch die dringend notwendi- Gebäude mit einem Gerüst einkleiden, um die Rostschäden gen Maßnahmen des Brandschutzes durchführen, damit die an den oberen Dachfenstern beheben zu können. Fluchtwegführung aus dem Pfarrsaal den Vorschriften ent- Innen wird es Zeit für eine moderne Kirche. Wie bereits spricht. in den „Jungen Messen“ gestartet, wollen wir uns auch hier Es wird also ganz schön was los sein in und an der Kirche. unsere Kirche der Zeit anpassen. Leider hat dies auch Auswirkungen auf den Kirchenbetrieb. Wir müssen auf die Bedürfnisse der Zeit eingehen und uns Wir sind gezwungen, die Kirche vom 23. Mai bis voraussicht- weiterentwickeln. Unsere Kirche soll in diesem Zuge zu einer lich Ende der Sommerferien zu schließen. Die Handwerker offenen Medienkirche werden, in der sich Vielfalt entwickeln sollen schnellstmöglich und ohne weitere Unterbrechungen kann. Wir wollen die Grundlagen schaffen, um Kirche für Jung arbeiten können. Wir möchten uns bemühen, alle Tätigkei- und Alt erlebbar zu machen, sodass jeder unsere Aktivitäten ten so schnell wie möglich umzusetzen, damit wir unsere miterleben kann, ob anwesend in der Kirche oder per Inter- modernisierte Kirche so bald wie möglich wieder nutzen und net. So können wir viele Menschen erreichen, die den Weg genießen können. Die Gottesdienstgestaltung in der Zeit der in unsere Kirche nicht mehr selbst bewerkstelligen können Schließung wird aktuell besprochen, hierzu erfolgt rechtzeitig oder auch nicht mehr in Hürth-Efferen wohnen und trotzdem noch eine entsprechende Mitteilung. dabei sein wollen. Weiterhin soll auch der Kirchplatz saniert und wieder an- Hierfür wird die Innen- und Altarbeleuchtung auf moderne sehnlich gestaltet werden. Viele Steinplatten sind nicht mehr LED-Technik umgestellt. Diese kann auch die gewünschten intakt und teilweise eine Stolpergefahr geworden. Daher wird Konzepte in der Lichtmenge, durch Dimmen oder Zu- und auch dieses Projekt im Anschluss angegangen und schnellst- Abschaltung einzelner Bereiche, unterstützen. Das dient nicht möglich umgesetzt. nur der optimalen Beleuchtung der Kirche, sondern ist auch Wir freuen uns schon jetzt auf unsere neue / alte moderni- ein Beitrag zum Umweltschutz. sierte Kirche im Herzen Efferens und auf die kommende Zeit, Genauso werden wir moderne Medientechnik in der Kir- für die wir nach Erledigung der Arbeiten gut vorbereitet sind. che verbauen. Wir wollen der Leuchtturm sein, an dem alle zusammen- Damit sollen die Veranstaltungen, die sich so erfolgreich kommen und Gemeinschaft erleben können, egal woher. Mit gezeigt haben, noch weiter verbessert werden. den Modernisierungsmaßnahmen werden wir hierfür einen Hiermit kann dann die Übertragung von Gottesdiensten wichtigen Schritt tun. oder des monatlichen Wortgottesdienstes „Gott:Zeit“ noch Der Kirchenvorstand hat sich mit diesem Themenfeld schon besser gestaltet und durchgeführt werden. sehr lange beschäftigt und freut sich, dass nunmehr die Um- Somit zeigen wir auch anderen Gemeinden, wie moderne setzung erfolgen kann | wird. Kirche funktioniert. Text | Horst-Georg Bröhl (für den Kirchenvorstand) Zu einer modernen Kirche gehören natürlich nicht nur Licht 11
Kind - Jugend Ein Ort der Vielfalt Kolpingjugend Hürth für Geschlechtervielfalt Ende Januar lief in der ARD die Dokumentation „Wie Gott uns schuf“. Mehr als hundert Gläubige outeten sich und berichteten von ihren Erfahrungen als queere Menschen in der katholischen Kirche. Mit dabei: zwei Kolpingsgeschwister aus Hürth, davon eine Person aus der Leitung unserer Fe- ist überzeugt: „Ich glaube, wir befinden uns da gerade an rienfahrten. einem ziemlich kritischen Scheidepunkt. Es wird sich in den Als Vorstand der Kolpingjugend Hürth bewundern wir den nächsten Jahren entscheiden, schafft es die katholische Kir- Mut zu diesem Einsatz und unterstützen das Anliegen. che sich zu öffnen, ein Ort der Vielfalt zu sein, ein Ort der ge- Im vergangenen Jahr haben wir – dank des Einsatzes unse- lebten Liebe – was ja eigentlich Christentum ist – oder nicht. res Kolpingsgeschwisters – in einer unserer Ferienfahrten Das wird auch über die Zukunft der Kirche entscheiden.“ erste Schritte in Richtung Gendersensibilität gehen können: Unseren Beitrag zur Zukunft der Kirche sind wir bereit zu durch das Hinterfragen des gewohnten Einteilens von Kin- geben! Der Vorstand der Kolpingjugend Hürth | Alexander Daun, dern auf Zimmer mit rein männlicher und weiblicher Bele- Stefan Olligschläger, Jonas Pütz, Laurentius Wolters gung. Dadurch wurden die Kinder auf den Zimmern nicht „einfach so“ gemischt; es blieb jedoch Raum für Kinder, die sich in einem gemischt-geschlechtlichen Zimmer wohler fühl- ten (z. B. wegen Freundschaften oder als Geschwister). Im Nachhinein betrachtet lief das „ganz normal“ und alle Betei- ligten waren damit sehr zufrieden (auch in den „gewohnten“ Zimmern). Eine positive Erfahrung, die uns bestärkt und uns weiter daran arbeiten lässt, dass sich Kinder und Jugendliche bei Die Kolpingjugend Hürth ist optimistisch, in den diesjährigen Sommerfe- uns angenommen und aufgenommen fühlen. Für uns bedeu- rien wieder Fahrten anbieten zu können. Sollten die Planungen aufgehen tet „Kolping“ Toleranz, Offenheit gegenüber allen Identitäten und Corona keinen Strich durch die Rechnung machen, steht dies auf dem und Religionen. Dabei spielen die sexuelle Orientierung, das Programm: jeweilige Geschlecht, sowie der soziale und gesellschaftliche u Das Sommercamp führt vom Sonntag, 26. Juni, bis Freitag, 1. Juli 2022 Stand, das Einkommen und die politische Einstellung – so- (1. Woche der Sommerferien), an die Steinbachtalsperre in der Nähe fern sie nicht den Werten unserer Demokratie entgegensteht von Euskirchen. – keine Rolle. u Die Ferienfreizeit macht sich auf in den Norden: Von Mittwoch, Die Bundeskonferenz der Kolpingjugend hat sich bereits 27. Juli bis Samstag, 6. August 2022 (5./6. Woche der Sommerferien) im Herbst 2019 mit dem Thema „Geschlechtervielfalt“ be- geht es in die Till-Eulenspiel-Stadt Mölln (zwischen Hamburg, Lübeck fasst und arbeitet seitdem daran weiter: „Jeder Mensch ist und Schwerin gelegen). einzigartig und es sind die Unterschiede zwischen Menschen, u Nach zwei Jahren Zwangspause ist für 2022 wieder eine Jugendfahrt die unser Leben und unseren Verband bereichern. […] Wir in Planung. Wir fahren von Samstag, 9. Juli bis Dienstag, 19. Juli 2022 sind als Kolpingjugend sehr nah am Puls der Zeit und sind (3./4. Woche) auf die wunderschöne Insel Ameland in die Nieder- immer dabei, aktuelle Themen, Anliegen und gesellschaft- lande. liche Entwicklungen wahrzunehmen, zu diskutieren und uns Bei Sommercamp und Ferienfreizeit können Kinder zwischen 8 und 13 eine Meinung zu bilden. […] Eine dieser Überzeugungen ist Jahren mitfahren; 14-Jährige nehmen wir auf Anfrage mit. Für die Jugend- Geschlechtervielfalt.“ Als ersten Schritt hat sich die Kolping- fahrt gilt die Altersgrenze 14 bis einschließlich 17 Jahre. Die Reisepreise jugend verpflichtet, eine gendergerechte Sprache zu nutzen. betragen ca. 230 Euro (Sommercamp), ca. 480 Euro (Ferienfreizeit) und Als Kolpingjugend Hürth möchten wir weiter vorangehen ca. 560 Euro für die Jugendfahrt. und hoffen auf euch, dass ihr diesen Weg konstruktiv mit- Veranstalter der Fahrten ist die Kolpingjugend Hürth in Zusammenarbeit geht. Als katholischer Jugendverband setzen wir darauf, Kir- mit der Katholischen Jugend Hürth und „Katholisch in Hürth“. Infos zu den che in dieser Frage mitzugestalten. Unser Kolpinggeschwister Fahrten und zur Anmeldung: www.katholisch-in-huerth.de. Text | Alexander Daun 12
Jugend “getaped” und zur Kirche und von Gottes Heiligem Geist darin bestärkt werden? der Kreuzweg der Jugend 2022 Anders als in den vergangenen Jahren sind die Jugendli- Karfeitag, 15. April, 20:30 Uhr | St. Wendelinus, chen nicht mehr in Klein- und Großgruppen unterwegs. Die Hürth-Berrenrath Corona-Pandemie war Anlass, den Firmkurs zu „Tape Art“ – so nennt sich eine Kunstform, bei der groß- überarbeiten: Es gibt nun einen gemeinsamen Firmkurs flächige Bilder aus einzelnen kleinen Klebestreifen gestaltet für alle Interessierten; durch verschiedene „Schwerpunkte“ werden. Diese „Tapes“ verbinden Einzelteile und Bruchstü- wird die Vorbereitungszeit unterschiedlich akzentuiert. Über cke. Auch rund um den Sport werden „Tapes“ verwendet, um die Wahl eines Schwerpunktes bilden sich Kleingruppen, zu stützen oder Schmerzen zu lindern. in denen die Teilnehmenden entweder in kontinuierlichen Beides – die Kunstform und die Eigenschaften von „Tapes“ Treffen oder projektartig unterwegs sind. So legt eine Grup- – nutzt der diesjährige ökumenische Kreuzweg der Jugend pe den Schwerpunkt aufs „Fahrradfahren“ und geht „getaped“. Die Bilder wurden mit „Washi Tapes“ digital ge- den Fragen nach: Wohin bin ich unterwegs? Wo erlebe ich staltet. Texte und Lieder regen wieder dazu an, die eigene Rückenwind in meinem Leben? Wo bläst der Wind mir ins Lebenswirklichkeit von heute mit dem Kreuzweg Jesu damals Gesicht? Eine andere „pilgert durch die Stadt“ und ent- zu verbinden. „Auf den Stationsbildern sind Situationen dar- deckt Spuren des Christlichen an bekannten und unbekann- gestellt, die wir mit den Stationen des Kreuzwegs assoziieren. ten Orten in Köln. „Mahl halten“ spielt für Jesus und in der Sie sind aber vor allem auch so gestaltet, dass junge Men- Bibel eine große Rolle – ein guter Ansatzpunkt für die Gruppe schen Erfahrungen aus ihrem Leben damit verbinden kön- „Biblisch Kochen“. Beim „Talk im Jugendkeller“ stim- nen“, schreiben die Autoren des Jugendkreuzweges. Damit men Raum und Atmosphäre, um vertieft in Glaubensthemen wird klar, für wen Jesus diesen Weg gegangen ist: für jeden einzusteigen. Das „meditative oder intuitive Bogen- Einzelnen von uns! schießen“ richtet den Blick auf den Einzelnen: Was ist mein In Hürth gehen wir den Jugendkreuzweg am Karfreitag, Ziel im Leben, wie fokussiert bin ich darauf? Wie (aufrecht) 15. April. Wir starten um 20:30 Uhr in St. Wendelinus, gehe ich durchs Leben? Hürth-Berrenrath, und enden auch dort. Aufgrund der Coro- Diese Fragen werden mit dem Sakrament der Firmung na-Pandemie sind Änderungen möglich. in Zusammenhang gebracht, so dass die Jugendlichen am Aktuelle Infos gibt’s auf unserer Internet-Seite unter www. Ende der Vorbereitungszeit die Entscheidung treffen können: katholisch-in-huerth.de. möchte ich mich firmen lassen oder nicht? Text | Alexander Daun Dazu kommen Gottesdienste und liturgische Angebote so- wie Möglichkeiten, mit einem Gefängnisseelsorger zu spre- chen, die Salus-Klinik oder die Mitmach-Ausstellung „Schöp- fung“ zu besuchen. Zum Abschluss gehen die Jugendlichen offenen Fragen nach – entweder den Fragen an sich selbst (wo möchte ich mich mit mir versöhnen?) oder aktuellen Fra- gen an Kirche. Nicht nur durch die Corona-Pandemie findet die Firmvor- bereitung wieder in einem spannenden Umfeld statt. Auch die aktuellen Diskussionen und Anfragen an Kirche spiegeln sich bei den Jugendlichen und den Katechet:innen wider und Raum für mich und meine Fragen erschweren die Entscheidung, zur Kirche dazuzugehören. Firmvorbereitung 2022 Umso wichtiger ist es, dass die Beteiligten erleben, dass Kir- „Was brauche ich, um in meinem Glauben weiterzukom- che ein offener Ort ist, an dem ich mich mit meinen Fragen men?“ Mit dieser Fragestellung haben sich rund 65 Jugendli- und Wünschen einbringen kann. Dazu sind nicht nur die Ka- che auf den Weg gemacht. In der Firmvorbereitung gehen sie techet:innen, sondern wir alle gefordert. Fragen des Glaubens und des Lebens nach, um selbst eine Die Firmfeiern mit Weihbischof Rolf Steinhäuser finden Entscheidung zu treffen: Möchte ich „Ja“ sagen zum Glauben rund um Pfingsten statt (siehe Seite 21). Text & Foto | Alexander Daun 13
klangfacetten | Musikalische Erlebnisse in Hürth Alstädten-Burbach | Marienchor uns musikalisch mit einbringen bei der Gestaltung des Pro- St. Maria am Brunnen gramms der „Offenen Kirche“. Als nächste Termine haben wir das Hochamt an Ostersonntag und die Pfarrprozession mit Wir stehen auf und schauen nach vorne! anschließendem Pfarrfest am 12. Juni eingeplant. Nachdem unser Chor zwei Jahre lang nicht mehr auf- Bereits Anfang Februar wurde bei unserer Jahreshauptver- getreten ist, keine Messfeiern mitgestalten konnte und nur sammlung der Vorstand neu gewählt, der sich wie folgt zu- sporadisch Chorproben stattgefunden haben, freuen wir uns sammensetzt: Heide Faßbender, Vorsitzende; Käthe Langen, sehr über die zwischenzeitlich wieder aufgenommenen Akti- Kassiererin; Gaby Marangon und Martina Wiencek, Beisitze- rinnen; Gertrud Reitmeier und Martina Wiencek, Notenwar- te; Andrea Weber und Michael Kühlwetter, Kassenprüfer. Die Chorleitung hatte Romana Bae-Pagitsch bereits im Novem- ber 2021 übernommen. Besonders erfreulich ist, dass neue Sängerinnen und Sän- ger den Weg zu uns gefunden haben und unseren Gesang verstärken. Weitere Sangesfreudige in allen Stimmlagen sind immer herzlich bei uns willkommen. Kommen Sie doch ein- mal Donnerstagabend um 20:00 Uhr zu unseren Proben in die Kirche, ganz unverbindlich. Jetzt schauen wir wieder mit Zuversicht nach vorne, freu- en uns auf unsere Auftritte, die Begegnungen mit Ihnen und wünschen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest! Text | Heide Faßbender - Fotos | Marcus Marangon vitäten. Begonnen haben wir Mitte Januar mit einem schon tradi- tionell von unserer Chorsängerin Inés Frege vorbereiteten Gottesdienst. Einen karnevalistischen Chorgottesdienst ha- ben wir dann im Rahmen unseres Probetags an Weiberfast- nacht gehalten. Die musikalische Gestaltung hierbei hatten unsere neue Chorleiterin Romana Bae-Pagitsch und Hans- Heinz Hemmersbach übernommen. Unter dem diesjährigen Motto „Alles hät sing Zick“ haben wir diesen Gottesdienst mit Texten, Gebeten und Liedern gefeiert. Auch die einge- ladenen Familienmitglieder konnten bei vielen Liedern mit- singen. Im Anschluss erhielten alle einen leckeren Berliner für den Heimweg. So kam langsam ein bisschen Normali- Hürth | Bläsergruppe St. Ursula tät zurück. Am Sonntag, dem 20. März konnten wir endlich Unsere musikalische Reise geht weiter … wieder als Chorgemeinschaft in unserer Kirche singen und Im Herbst 1973 ging sie los, die Reise der Bläsergruppe St. Ursula. Unter dem Namen Jugendbläserchor der Pfarrei St. Ursula Hürth-Kalscheuren starteten wir mit zwei Trompe- ten, einem Waldhorn und einem Tenorhorn. Wir, das wa- ren vier Jungs des vierten Schuljahres der Grundschule in Kalscheuren. „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ – an diesem Satz ist viel Wahres dran, denn wir haben auf unserer Reise, die inzwischen schon fast 49 Jahre andauert, 14
wirklich viel erlebt. Unser Name hat sich in dieser Zeit zwar aus nachvollziehbaren Gründen geändert, aber ansonsten machen wir es einfach wie die Rolling Stones – auch wenn das Leben als Blechbläser nicht ganz so aufregend ist und wir Gleuel | Kirchenchor St. Dionysius auch noch nicht deren Alter erreicht haben – ein „Karriere- Das Comeback des Jahres! ende“ ist noch nicht in Sicht. Im August 2021 begann unser Chor wieder mit Proben, die Und um es dann doch etwas bodenständiger und heimat- dank des guten Wetters nun auch wieder im gut gelüfteten näher auszudrücken, zitieren wir hier sehr gerne ein Lied von Pfarrheim stattfanden. Wir hatten dort deutlich bessere Be- Kasalla: „Mer sinn immer noch do“. Zuletzt wurde dies bei dingungen für die Proben und vor allem keinen Hall. Somit unserem Konzert im November „Bläsergruppe St. Ursula & konnten wir uns vollkommen auf die tollen Stücke konzen- Friends“ in der Friedenskirche in Efferen deutlich – als Gäste: trieren, die Nikolaus Wolters für uns ausgesucht hatte. End- Pfarrerin, Hausherrin und Solistin Franziska Boury („Hijo de lich wieder singen zu dürfen, machte allen sehr viel Spaß. la Luna“) und der Geistliche Chor mit rockigen Gospels. Doch Im Oktober bekamen wir bei unserer Probe dann auch noch wir schauen gern auch nach vorn und bereiten uns aktuell hohen Besuch aus dem Süden Deutschlands: Stefan Trenner mit neuen Stücken auf die nächste Etappe unserer Reise vor. (Komponist und Kirchenmusiker aus Deggendorf), der seine Dabei sind wir uns sicher: Wir sehen uns! neuen Stücke mit uns probte. Text | Wilfried Bolender - Foto | Natascha Töpfer & Andreas Jacobi Dann war es endlich so weit: unser Comeback! In einer gut gefüllten Kirche, Nikolaus am Klavier, Romana an der Orgel, Hermülheim | Chorgemeinschaft St. Severin vierstimmiger und voll motivierter Chor! Alles klappte wun- und St. Ursula derbar, und die Resonanz der Kirchenbesucher auf einen „Das Licht kommt in die Welt“ Gottesdienst mit echtem Chorgesang war sehr gut. Leider Obwohl nun wieder eine Zeit der gemeinsamen Chorpro- musste es bei diesem einen Mal bleiben. Nikolaus Wolters, ben durch die erhöhten Infektionszahlen unterbrochen wer- der für Romana während ihrer Elternzeit mit uns probte, den musste, ist es uns doch in diesem Jahr zum Cäcilienfest wurde nach der Messe gebührend verabschiedet. gelungen, wenngleich ohne Chorgesang, dieses Fest gemein- Die erste Probe mit unserer Stammchorleiterin Romana sam zu feiern. Zu diesem Anlass wurden alle Chormitglieder war allerdings sehr kurz, da wir einfach kein gutes Gefühl im Anschluss an die Messfeier zum gemeinsamen Mittages- hatten, bei solch hohen Coronazahlen weiterhin zu proben … sen eingeladen. Also wieder warten und singen, leider nur unter der Dusche Hier im Breitenbacher Hof wurde mit unserem Präses Pas- (allein oder mit 1,5 Meter Abstand). Aber wir sind sehr opti- tor Werner Friesdorf die Ehrung langjähriger Sängerinnen mistisch, dass die Proben bald weitergehen können. vorgenommen. In diesem Jahr waren es: Gerne können sich neue Sängerinnen und Sänger zu uns u 60 Jahre Frau Erika Schmidt, 65 Jahre Frau Gisela Hem- gesellen und mitmachen. mersbach, unsere langjährige Vorsitzende, und 70 Jahre Kontakt: kirchenchor.gleuel@gmail.com oder: Frau Anni Bolender. Telefon | WhatsApp 02233 3778040 Nach Überreichung der Ehrennadeln und Urkunden wur- Text | Marcus Studsinski - Foto | Sabine Studsinski de es ein besonders gemütlicher Nachmittag, und alle ge- nossen den Zusammenhalt in der Chorgemeinschaft. Diese zeigte sich auch zur Adventszeit im Gottesdienst der Chorgemeinschaft unter dem Motto „Das Licht kommt in die Welt“. Dieser wurde unter der Leitung unserer Chorlei- terin Frau Julia Oligmüller zu einem besinnlichen Erlebnis. Wir wurden bestärkt in unserer Hoffnung auf eine Zukunft mit gemeinsamem Chorgesang. Dieses wünscht sich für alle Eure Anni Bolender Foto | Gisela Hemmersbach (rechts unten) 15
klangfacetten | Musikalische Erlebnisse in Hürth Fischenich | Kirchenchor St. Cäcilia, St. Martinus YouTube-Link zum Festgottesdienst Wer singt, betet doppelt So sagt ein altes Sprichwort. So war es, bevor die Ein- Hürth | Geistlicher Chor schränkungen uns vom gemeinsamen Singen abgehalten Und sie singen immer noch: haben. Es ist ja nicht nur das doppelte Gebet: Das Singen hat Der Geistliche Chor wird 40! auch uns selbst sehr gut getan. Wer von uns gestresst oder Vor allem als Chor hat man sich in diesen Zeiten mittlerweile an körperlich abgeschlagen zur Chorprobe kam, bemerkte ganz einiges gewöhnt: gar keine Proben, digitale Proben, Außenproben schnell, wie gut das Singen unserem Körper und unserer im Garten, Live-Proben nach Corona-Test und unter Abstandsregeln. Laune tut. Der ganze Körper wurde sozusagen aufgeweckt, Dass sich die Regeln, was man darf und was man nicht darf, immer er lockerte sich, und in der vertrauten Runde war die Probe mal wieder ändern. Und dass so manches, was lange geplant wurde, ein Genuss. dann doch entfallen muss. Umso überraschender und auch kostbarer Wie helfen wir uns jetzt? Einige ältere Mitsänger, die aus erscheint es, wenn dann doch einmal etwas stattfinden kann. Angst vor Ansteckung nicht mehr die Messfeier mitmachen, Der Geistliche Chor feierte im Jahr 2021 sein 40-jähriges Bestehen. schauen die kirchlichen Feiern im Fernsehen und singen Das macht 40 Jahre harte und lustige Proben, Chorfahrten, Proben- und beten mit der Fernsehgemeinde. Wenn sie uns anderen wochenenden mit Tischtennisexzessen, Pizzaorgien und natürlich jede davon erzählen, merkt man genau, wie sehr sie von diesen Menge gemeinsam gestaltete Gottesdienste – und das alles mit einem Messfeiern schwärmen und wie hilfreich auch diese für das Repertoire quer durch die Musikgeschichte verschiedenster Stilrich- weitere Leben sind. tungen. Es geht auch jetzt darum, dass die Gemeinschaft der Sän- Wie man so etwas feiert? Traditionell natürlich mit dem, was wir am ger und Sängerinnen aufrechtgehalten wird. Wir treffen uns besten können: mit einem Gottesdienst, möglichst am Christkönigs- einmal im Monat in der Kirche zu einer Meditation, und es sonntag, den wir schon immer als unser ganz besonderes Fest emp- ist gut, sich wiederzusehen, miteinander zu beten und an- funden hatten. schließend etwas zu klönen. Einige Sängerinnen und Sänger Die Chancen dafür standen gut. Den Sommer über waren Chor- besuchen sich untereinander und halten so den Kontakt. proben erlaubt und möglich, wir konnten also an unserem Programm Auch das Singen in der Dusche oder im Bad zeigt uns, dass arbeiten. Doch je näher der Christkönig heranrückte, desto banger unsere Stimme immer noch schön klingt und dass noch nicht beobachteten wir die steigenden Infektionszahlen. Dürfen wir? Wa- viel verlorengegangen ist. gen wir es? Wir durften. Und wir wagten es. Und so konnten wir am Alle Sänger und Sängerinnen freuen sich auf die Zeit, in 21. November in der Kirche St. Mariä Geburt in Efferen unser Chor- der wieder regelmäßige Proben gestattet sind. jubiläum feiern und zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie in voller Text | Für den Kirchenchor: Hildegard Wilkes Foto | Peter Bollenbeck Besetzung in der Öffentlichkeit im Gottesdienst singen. Wir hatten ein vielfältiges Programm erarbeitet, vom allerersten Stück, das der Chor damals vor 40 Jahren probte, bis hin zu brandneu einstudierten Werken. Und das lange Nicht-Singen machte uns unend- lich dankbar für diese nicht mehr ganz selbstverständliche Erfahrung, die noch lange in uns nachklang. Dieser Tag, den wir bei einem ge- meinsamen Essen ausklingen ließen, sollte dann auch für längere Zeit wieder das letzte Gesamt-Chortreffen gewesen sein. Die Infektionslage zwang uns zu stärkerer Vorsicht, sodass wir unsere Proben seitdem wieder digital bestreiten. Dabei arbeiten wir zurzeit nach einem neuen System: Mit regelmä- ßigen Zoom-Proben bereiten wir uns auf einzelne Gottesdiensteinsätze in kleiner Besetzung vor. Und natürlich auf bessere Zeiten! www.geistlicherchor.de Text | Christiane Müller - Foto | Andreas Jacobi 16
Gemeindeleben Willkommen an Bord! Messdiener an St. Severin | Hürth-Hermülheim So werden neue Mitglieder einer Schiffs- crew begrüßt. Ähnlich machen wir es, wenn unsere Messdiener Verstärkung erfahren. Will- kommen im Team! Das wurde vor einigen Monaten von Pastor Friesdorf so gesagt, als er Stefan (48) und William (9) Nettekoven in der Hermülheimer Messdienerschaft nach ihrer offiziellen Einführung begrüßte. Aber was daran ist denn ungewöhnlich und berichtenswert? Nun, bei Stefan und William handelt es sich um Vater und Sohn. Beide wurde in die Gruppe der Messdiener an St. Severin aufgenommen, Vater und Sohn, zwei Generationen und geschätzt 70 cm Höhenunter- schied. Beide sind frohen Mutes und freuen sich auf das Miteinander im Dienst. Wir haben uns mit ihnen getroffen zum Gespräch und Gedankenaustausch. Immerhin musste ich doch dabei auch meiner Freude Ausdruck geben darüber, dass es so besonders sei, Vater und Sohn gemeinsam im Altardienst zu erleben. Auf meine Frage erzählt mir William: „Mein Vater war schon immer Messdiener in Bornheim, da hat er nämlich gewohnt, bevor wir 2014 nach Hürth gezogen sind.“ Und sein Vater ergänzt: „Tatsächlich stamme ich aus einer Messdienerdynastie. Mein Vater und mein Großvater waren Messdiener in unserer Heimatpfarrei. Natürlich war ich dann auch dabei. William ist jetzt gleichsam die vierte Generation am Altar. Ein schönes Gefühl für mich als Vater!“ Ich frage den Sohn, was er davon halte: „Papa hat mich gefragt, ob ich Lust hätte. Da habe ich ja gesagt. Und nun bin ich Mess- diener!“ Fühlt ihr euch wohl in der Umgebung der anderen Messdiener? Beide stimmen zu. Als besonders angenehm empfinden sie, dass es keinen Plan im Sinne eines Terminkalenders gebe. Man könne aus sich heraus in aller Planungsfreiheit zum Dienst er- scheinen, und man fühle sich wohl. Stefan, der Vater, bemerkt noch, dass es für ihn ungewohnt sei, „unter der Woche keine Mess- dienereinsätze zu haben, sondern nur sonntags bzw. an den Hochfesten des Kirchenjahres. Aber daran kann man sich gewöhnen.“ Jetzt freue man sich auf den für das Jahr angedachten Ausflug der Messdiener, coronabedingt gebe es aktuell noch nicht so sehr viel Kontakt. An der Sternsingeraktion haben sie auch gemeinsam teilgenommen, und der jüngste Sohn hat sie mit seinen 5 Jahren deutlich verstärkt. Dabei machten sie die Erfahrung, dass sich viele Menschen, an deren Tür sie geklingelt haben, sehr über den Be- such gefreut haben. Das wurde in vielfältiger Form zum Ausdruck gebracht. Und der Spendentopf sei auch gut gefüllt gewesen. „Der Einsatz hat sich gelohnt!“ Vater Stefan hat übrigens auch viele Jahre die Ostertradition des „Klapperns“ in Bornheim mitbetrieben. Dabei werden mehrfach am Tag die Straßen im Ort begangen. Um an die Gebetszeiten des Angelus zu erinnern bzw. zur Messe zu rufen, ziehen die Messdiener zu den jeweiligen Zeiten mit hölzernen Lärminstrumenten durchs Dorf: mit den Klappern. Je nach Größe und verwendetem Holz sind die Klappern nicht zu überhören, auch bei geschlossenen Fenstern. Irritiert hat unsere neuen Messdiener, dass es nur 5 Kinder in der Schulklasse von William gab, die ihre Erstkommunion ge- feiert haben. Aber über dieses Thema sei auch in der Schule nicht gesprochen worden. Und so kommt es, dass William der einzige Neumessdiener als Erstkommunikant gewesen ist. (Hier sei mir als Urheber dieses Artikels eine persönliche Anmerkung erlaubt: Es macht mich sehr nachdenklich, dass dieses beson- dere Fest des Kindes in den Schulen und offenbar auch in den Familien kein Thema mehr ist! Ist es schon so weit weg aus unserer Gesell- schaft? Wie sollen die Kinder das Sakra- ment finden, wenn niemand ihnen den Weg weist?) Immerhin hat es bei Stefan und William „gefunkt“. Wir heißen euch beide herzlich willkommen in der Messdienerschaft! Wir wünschen euch die Freude im Dienst, die ihr uns macht, wenn wir Vater und Sohn am Altar sehen! Text & Foto | Michael Willems 17
Gemeindeleben Berrenrath | Missionskreuz renoviert Seit Anfang November 2021 strahlt unser Missionskreuz KARNEVALISTISCHE FAMILIENMESSE auf dem Kirchplatz wieder in altem Glanz. mit den Kommunionkindern in St. Dionysius Bei dieser Renovierung zeigte sich wieder einmal die viel- Michael Tillmann, Pfarrer und Hausherr von St. Dionysius, war gelobte Berrenrather Eigeninitiative. Ein Hinweis auf das brö- sichtlich erfreut über seine volle Kirche. Das sah in den letzten ckelnde Kreuz reichte aus, zwei Jahren nicht immer so aus. Die Coronapandemie hat doch so dass Heinz Diné sich der manch einen vom sonntäglichen Kirchgang abgehalten. Sichtlich Sache annahm. Er küm- gut gelaunt über so viel kostümierte große und kleine Jecken be- merte sich nicht nur um die grüßte er die Besucher und insbesondere die Kommunionkinder Kontaktaufnahme mit dem aus Gleuel, Stotzheim und Altstädten-Burbach. Restaurator Johann Hold- Dann die Frage von Pfarrer Tillmann: „Wo bleibt eigentlich Dia- reich aus Hürth-Alstädten, kon Ganslmeier, der mich heute doch unterstützen sollte?“ Und alle seines Zeichens Steinmetz- und Bildhauermeister (der auch schauten überrascht in Richtung Haupteingang, denn da erschien 2018 das Kreuz an der Bruchstraße renovierte), sondern der Engel Ganslmeier im Engelskostüm und mit roter Nase und rief strich auch noch selbst die Kreuzbalken an verwundert: „Ich glaube, ich bin im Himmel, alle sind lustig, fröh- Hans und Dominik Köhler halfen selbstverständlich bei lich und kostümiert. So ein schön geschmücktes Zimmer habe ich Montage und Demontage, und Hans Esser versprach, sich um schon lange nicht mehr gesehen!“ Gemeinsam sangen dann Pfar- das verbeulte Kupferdach zu kümmern (was er zwischenzeit- rer Tillmann und Diakon Ganslmeier, unterstützt von Romana Bae lich getan hat). Und dies alles zum Nulltarif. Es wurde dafür an der Orgel und Johannes Schramm mit der Trompete, „Fastelo- kein einziger Euro in Rechnung gestellt. Vielen, vielen Dank vend im Himmel“. Natürlich standen mit auf dem Programm die allen Helfern dafür und ein herzliches „Vergelt's Gott“! Karnevalsschlager „Denn wenn dat Trömmelche jeht“ und „Heim- Text | Hermann Plog - Foto | Heinz Diné weh nach Köln“. Zum Auszug dann alle zusammen „Mir losse d'r Dom in Kölle“. Text & Foto | Karl-Heinz Wöllert Gleuel | Kleinkinderkirche St. Dionysius Trotz Corona kann die Kleinkinderkirche in St. Dionysius auf ein erfreuliches Jahr 2021 zurückblicken. Nachdem wir bis in den Sommer monatliche Andachten für den Haus- gebrauch verschickt haben, konnten wir ab Oktober wieder stimmungsvolle Gottesdienste mit vielen Besucher:innen im Kindergarten- und Vorschulalter abhalten. Auch im diesem Jahr freuen wir uns darauf, weiterhin je- weils am ersten Sonntag im Monat um 10:00 Uhr in unsere Kirche einladen zu dürfen. E-Mail: helge.braeutigam@gmx.net Text | Für den Vorbereitungskreis: Helge Bräutigam 18
Sie können auch lesen