Pilger ohne Ziel 23 2016 - forum-pfarrblatt.ch
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5. NOVEMBER BIS 18. NOVEMBER 23 2016 Pilger ohne Ziel Essay Ein Theologe würdigt Bob Dylan Schule im Wandel Resten-Zmittag Romeo Steiner zu Fundament und Das aki engagiert sich gegen Entwicklung der Katholischen Schulen. Lebensmittelverschwendung.
Editorial Kopf Zitat «Der Glaube an Gott ist mein Halt und mein absoluter Leitfaden durchs Leben. So wie ich Gott kennengelernt habe, ist er der verlässliche Partner, der immer mit uns geht, auch wenn wir selbst nicht verlässlich sind.» «Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Der Fussballtrainer Jürgen Klopp (49) Du hörst ihn nur rauschen, aber du weisst nicht, im Dokumentarfilm «Und vorne hilft der liebe Gott» des Filmemachers woher er kommt und wohin er geht.» David Kadel. So steht es in der Bibel. Genauer im Johannes-Evangelium, Herz 3. Kapitel, 8. Vers. Gute Nachricht Genauso geläufig wie dieses Bibelzitat ist mir die Zeile von Bob Papst Franziskus überrasch- Dylan: «The answer is blowin' in the wind». In meiner Jugend te einmal mehr: Zum Refor- wurde dieses Lied in Jugendgottesdiensten so häufig gesungen, mationsgedenken ist er dass ich es mehr mit Kirche als mit amerikanischem Folk ver- nach Schweden gereist, wo bunden habe. die grosse Mehrheit der evangelisch-lutherischen Nun hat Dylan den Literaturnobelpreis erhalten. Ein Kirche angehört und die Ka- Musiker, der in erster Linie ein Rätsel ist – und dieses Rätsel tholiken weniger als zwei auch partout sein will. Das lädt natürlich zu endlos vielen und Prozent ausmachen. Damit, endlos unterschiedlichen Interpretationen ein. Und genau erklärte Kardinal Kurt Koch, diese Rätselhaftigkeit fasziniert auch Theologen. Eine Spur in wolle der Papst betonen, die Deutungsvielfalt legt in diesem Heft der Dylan-Spezialist dass «das Reformationsge- und Theologieprofessor Knut Wenzel. denken keine allein deut- sche Angelegenheit mehr ist, Vor wenigen Tagen erschien die Autobiografie von Bruce sondern eine universale». Springsteen. Auch er ein Gigant der amerikanischen Populär- kultur. Auch er vom Wind bewegt und in den Wind hörend. Hand Obwohl Springsteen viel weniger rätselhaft erscheint als Tätige Kirche Dylan, ist seine Pilgerfahrt genauso never ending, sind seine Songs vielschichtig. Die Behindertenseelsorge der Katholischen Kirche im Vordergründig mag Springsteen in «Thunder Road» den auto- Kanton Zürich bietet für mobilen Ausbruch aus einem miefen Alltag besingen. Aber Menschen, die vom Verlust weshalb verwendet er darin ein so hochprozentiges Wort wie oder einer Störung der redemption – Erlösung? Selbst in einer schlichten Zeile wie Sprache betroffen sind «Roll down the window and let the wind blow back your hair» (Aphasiker), sowie deren steckt mehr als bloss warme Luft. Angehörige eine Selbsthilfe- gruppe an. Besuche in Bob Dylan wird nächstes Jahr 76. Bruce Springsteen 68. Höchs- Museen, Filme, Spiel und te Zeit für ein Themenheft, das rockt und rollt! – 2017 wird es Gesangsnachmittage sowie bringen. Erfahrungsaustausch finden jeden ersten Dienstag im Monat von 14 bis 16.30 Uhr in der Hochschule für Heil- pädagogik oder im Klus Park statt. Informationen: Heidi Hug: 044 915 14 19, hug.herrliberg@hispeed.ch leser@hirschengraben72.ch forum 23 2016 2
Inhalt 4 Foto: Keystone Gott und die Welt Pilger ohne Ziel – Poet ohne Lizenz Der Theologe Knut Wenzel, Profes- sor für Fundamentaltheologie und Dogmatik, ist ein ausgewiesener Dylan-Kenner. Er würdigt für das forum die Verleihung des Literatur- Nobelpreises an Bob Dylan. im züripiet dihei 6 forum im forum Grosse Herausforderungen 7 Schule im Wandel Stimmen zur Atomausstiegs-Initiative Viel hat sich verändert, das christliche Leitbild der Katholischen kurz gefasst 8 Schulen ist geblieben. 9–24 27 Aus den Pfarreien Romeo Steiner im Gespräch. im züripiet dihei Glauben heute 25 Foto: Christoph Wider Stolpersteine Resten-Zmittag Ehelosigkeit Im aki wird jede Woche ein Mittag Ökumene essen aus Lebensmitteln ange Unvergessliche Erfahrung boten, die vor dem Wegwerfen bewahrt wurden. Agenda 26 28–29 Foto: Christoph Wider Boutique Spotlight Politische Felder Gott und die Welt 31 Energie für vier Simone Curau-Aepli präsidiert SKF Schlusstakt 32 SOS Narrenschiff Bitte recht unstreng! Titelseite: Bob Dylan am 1. Mai 1999 in Samnnaun/Ischgl am Benefizkonzert für die Lawinenopfer von Galtuerin. Foto: Keystone/Arno Balzarini forum 23 2016 3
Gott und die Welt Pilger ohne Ziel – Poet ohne Lizenz Der Theologe Knut Wenzel, Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik, ist ein ausgewiesener Dylan-Kenner. Er würdigt exklusiv für das forum die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Bob Dylan. Die Migrationsgeschichte seiner Vorfahren, die es, von antijüdischen Pogromen aus dem zaris- tischen Russland vertrieben, in den nordeuro Foto: Todd Strand / Alamy Stock Photo päisch-protestantisch geprägten Nordwesten der USA verschlägt, spannt eine Dynamik des Unterwegsseins bis hinein in das Werk und die künstlerische Identität Bob Dylans. Sie kann deswegen keine schlicht-stabile Identität sein. Sie trägt selbst den Stempel des Streunens, ist eine der Masken: Wer viele Mas- ken aufsetzt, kann dahinter verborgen bleiben: «Masked and Anonymous», so der Titel des Foto: zvg politisch-poetischen Endzeitfilms rund um Bob schen Kredit, seine street credibility, aufs Spiel Dylan («Jack Fate»!) von 2003. Die Bewegung setzt, und das alles um der bedrängenden Ver- des Streunens ist scheinbar absichtslos, ohne kündigung einer dringlichen Botschaft willen. Ziel. Wer so reist, kommt an viele Orte. Zugleich aber geschieht Erstaunliches, ins- besondere auf dem vielgeschmähten «Saved»- Bob Dylan gerät Ende 1978 in das Magnetfeld Album: Dylan zapft die künstlerische Vitalität Knut Wenzel, 1962 ge- eines pfingstlerischen Hyper-Christentums. Er jener fromm-unfrommen Melange aus Soul und boren, ist seit 2007 Pro- wird dort drei Jahre und zweieinhalb Alben Gospel an, jener Musiksprache sowohl des in- fessor für systematische bleiben: «Slow Train Coming» (1979), «Saved» brünstigen Glaubens wie der brünstigen Liebe. Theologie / Fundamen- taltheologie und Dog- (1980), «Shot Of Love» (1981). Danach folgt: Wer «Saved» verstehen will, muss unter den matik am Fachbereich «Infidels» (Ungläubige, 1983): Für Sleeve und Texten durchtauchen und zunächst die Punkt- Katholische Theologie Jacket des Albums lässt Dylan sich in Jerusalem genauigkeit, Phrasierungsdynamik und Präsenz der Goethe-Universität ablichten, Felsendom im Hintergrund, Bezirk des Gesangs hören, um dann erst anzuerken- Frankfurt am Main. des zweiten Tempels und Moschee zugleich, die nen, dass die Lyrics wahr sind, selbst wo sie Bilder entstehen am Rand der Bar-Mizwa-Fei- schlicht (oder schlecht) sind: wahr nämlich in «HoboPilgrim – er seines Sohns. der Vehemenz ihres Ausdrucksverlangens. Und Bob Dylans Reise Es gibt eine postchristliche Phase im Werk es ist eben diese Vehemenz, die Dylan über den durch die Nacht» Dylans, und sie hält bis heute an. Die Hyper- dürftigen Rahmen des Erweckungschristen- Knut Wenzel. Matthias Christlichkeit des Pfingstlertums war zu eng, als tums hinaus treiben wird. Aufs weite Feld einer Grünewald Verlag 2016. 206 Seiten. Fr. 28.90. dass sie die Dynamik, auch die künstlerische universalen Ausdruckssprache. ISBN 978-3-7867-2876-4 Energie der Pilgerfahrt Dylans hätte einfangen Dieses Feld, das er schon in den schwierigen und festhalten können. Aber er hat diese Sta- Achtzigern sich nach und nach von neuem er- «Code of the Road – tion seiner Reise, diese Maske seines Suchens, schliesst, dann aber katalysiert durch die ver- Dylan interpretiert» ausgekostet bis zum Bodensatz. Vielleicht sind dichtende Produktionsarbeit von Daniel Lanois Knut Wenzel (Heraus- dabei ein paar bodenlose Songs entstanden. für «Oh Mercy» (1989) wie in einem Traum sich geber). Reclam 2013. 324 Seiten. Fr. 19.90. Aber wer sonst macht so etwas: Songs im freien angeeignet hat, und schliesslich, nun schon frei ISBN 978-3-15-020259-3 Fall auf der nach unten offenen Qualitätsskala, und gelassen und ausdrucksstark, auf den Al- mit denen er sehenden Auges seinen künstleri- ben «Good As I Been to You» (1992) und «World forum 23 2016 4
Dylan-Wandgemälde in Minneapolis. Stationen einer Pilgerfahrt Knut Wenzel hat für das «Münsteraner Forum für Theologie und Kirche» eine Liste von zehn Dylan- Songs zusammengestellt: «Ain’t Talkin’» «If Dogs Run Free» «Mr. Tambourine Man» «Love Minus Zero/No Limit» «A Hard Rain’s A-Gonna Fall» «All the Tired Horses» «What Can I Do For You?» «Series Of Dreams» «Forever Young» «Tryin’ to Get to Heaven» Dazu schreibt Wenzel: «Diese Liste sollte nicht als Rangfolge verstanden wer- den, sondern als Stationen- Gone Wrong» (1993) kartographiert und durch- gehalt seiner Wendung zum explizit Religiösen verzeichnis einer Pilgerfahrt. streunt, ist die Welt, Kultur und Sprache des Folk. nie widerrufen. Aber er hat seine Erfahrung des Es ist die Eigenart von Pil- Folk ist nicht Volksmusik, sondern common Absoluten – «I Saw the Light» – rückeingebettet gerfahrten, keine der Sta- tionen wirklich hinter sich ground, Allmende der Poesie. Sprache, die je- in die allgemein zugängliche, vielstimmige und zurückzulassen: Sie werden dem gehört und niemand. Prosa der All-Ver- in diesem Sinn weltliche Sprache des Folk. nicht absolviert, sondern mittlung: Schwarz mit Weiss, Frau mit Mann, Noch immer gilt, dass die Welt in jedem aufgespeichert. Sie sind Liebe mit Leid, Glaube mit Verzweiflung, Traum Moment und an jedem Ort nichts dringender nicht kongruent, ergeben keine Linie der Eindeutig- mit Alltag, Sehnsucht mit Ironie: Sprache, in der braucht als – Rettung. Doch singt Dylan davon keit. Bob Dylans Spiritualität die Universalpoesie der Frühromantik sich mit nun mit dem wirklichkeitsgetränkten und welt- speist sich aus der Suche, dem Pfingstwunder der Apostelgeschichte trifft. gesättigten Resonanzkörper des Folk. In der Art, nicht aus der Gewissheit ei- Im Folk verstehen alle einander in ihrer wie Dylan diesen Resonanzkörper mittlerweile ner besessenen Wahrheit.» eigenen Sprache. Das ist natürlich utopisch. Und bespielt, klingt er dunkel wie die Nacht des www.muenster.de /~angergun / funktioniert doch. Wo ist Bob Dylan in diesem Streuners, und Dylan singt wie ein Pilger von wenzel-dylan.html Moment seiner Never Ending Tour, und wird weit her, mit somnambuler Stimme. verstanden? Bob Dylan hat sein Werk unter den Einfluss Arthur Fünf Dylan-Alben, die man Als Streuner auf dem common ground des Folk hat Rimbauds und des französischen Symbolismus laut Knut Wenzel haben Dylan jede Religionsautorität für sich verab- gestellt und in der Tradition Walt Whitmans und sollte: schiedet, nicht aber seine Religiosität. der Beat Poetry geschrieben; er hat seine Lieder Der Geniestreich In einem Interview für Newsweek von 1997 in den Dienst religiöser Erweckungskampa «Blonde On Blonde» (1965) sagt er sich los von allen Rabbis, Predigern, gnen gestellt; er hat sie schliesslich erneut mit Die Opulente «Desire» (1976) Evangelisten: «Meine Religion sind die Lieder», den Imaginationsreservoirs des Folk und des Das Erweckungsalbum sagt Dylan und beansprucht für sich die Gültig- Blues kurzgeschlossen: Bob Dylan braucht kei- «Saved» (1980) keit des Hank-Williams-Songs «I Saw the Light». ne Lizenz zum Dichten. Die Wiederauferstehung Im selben Jahr tritt er vor Papst Johannes Ihm also den Nobelpreis für Literatur zu- «Oh Mercy» (1989) Paul II. auf: als souveränes Subjekt seines Glau- sprechen heisst, ihn als den würdigen, der das Das Alterswerk bens. Bob Dylan hat nicht eine der Masken, die nicht braucht. «Time Out Of Mind» (1997) er aufgesetzt hat, je verworfen. Er hat den Kern- Knut Wenzel forum 23 2016 5
im züripiet dihei Foto: Christoph Wider ➜ Erfolgsmodell Ab Ende Oktober bis Weihnachten ist die kirchlich getragene Bera- tungsstelle für Lehrlinge kabel 14-täglich von 16.00 bis 17.00 Uhr für Kurzberatungen in der Berufsschule in Wetzikon präsent. Dieses Pilot- projekt gehört zur kabel-Strategie, bis 2019 eine massgeschneiderte Romeo Steiner Zusammenarbeit mit Berufsfach- war 13 Jahre schulen im Kanton Zürich zu defi- Präsident des Vereins nieren. Im Limmattal ist das kabel- «Freie Katholische Büro bereits im Berufsbildungszen- Schulen Zürich». trum Dietikon. Die Schulleitung spricht von einem Erfolgsmodell. Schule im Wandel ➜ Innensanierung beendet Seit Anfang Sommerferien wird die Viel hat sich verändert, das christliche Leitbild Katholische Kirche Adliswil einer In- der Katholischen Schulen ist geblieben. nensanierung unterzogen. Während der Renovationszeit hatten die «Eine Privatschule ist ein Unternehmen, erreicht wird: «Auch durch das neue Katholiken Gastrecht in der Reformier- das im Wettbewerb bestehen muss», Langgymnasium sowie die 2017 star- ten Kirche Adliswil. Am 30. Oktober sagt Romeo Steiner. Wichtig sei die gute tenden Vorbereitungsklassen in der wurde daher ein ökumenischer Dank- Qualität des Unterrichtes, und die hän- 6. Primar aufs Gymi oder die Sek A.» gottesdienst für diese Grosszügigkeit ge stark an den Lehrpersonen: «Ihnen Auf der Oberstufe wird in der Sek B Foto: zvg muss ich ein Kränzli winden, sie enga- eine spezielle Förderung mit Blick auf gieren sich sehr.» Das Angebot müsse den Übertritt in die Sek A angeboten. aber laufend an wandelnde Bedürf- nisse angepasst werden. «Wichtig ist das christliche Leitbild der In den 13 Jahren seiner Amtszeit Schule, die jedoch nicht abhängig ist wurde das Katholische Gymnasium von einer kirchlichen Stelle», sagt Ro- neu bis zur Matur geführt und auf zwei meo Steiner. «Generalvikar Josef An- Parallelklassen erweitert. In der Sekun- nen ist Mitglied im Schulrat und leitet darstufe blieb man bei der Unterteilung die religiöse Weiterbildung der Lehr- in Sek A und B, damit der Klassenver- personen.» Finanziell ermögliche der gefeiert. Die alten Kirchenbänke wer- band intakt bleibt und die Lehrperso- Beitrag der Katholischen Körperschaft, den in einer Kirche in Litauen wieder- nen die Jugendlichen persönlicher be- dass das Schulgeld nach Einkommen verwendet. Am 13. November wird die gleiten können, wobei Umstufungen gestaffelt ist und somit weniger begü- Kirche um 10.30 feierlich eingeweiht. am Semesterende möglich sind. Dazu terte Familien ihre Kinder in die Schu- kam eine spezielle Mittelschulvorberei- le schicken können. tungs-Klasse und die Erweiterung der «Ich bin dankbar für diese spannen- ➜ Freiwillige gesucht Primarstufe ab der 4. Klasse. de Zeit im Einsatz für die Katholischen Die Iglu-Notschlafstelle der Sozial- Schulen», meint Romeo Steiner rück- werke Pfarrer Sieber bietet im Winter Besonders stolz ist Romeo Steiner auf blickend. Auch wenn er das Schulpräsi- Menschen ohne Obdach einen sicheren den Erweiterungsbau Kreuzbühl, den dium nun an Willy Bischofberger (ETH- Übernachtungsplatz. An der Anlauf- er von Beginn weg begleitet hat. Die Dozent und Kirchenpflegepräsident in stelle Brot-Egge, Seebacherstrasse 60, Bauphase – kurz vorher war auch beim Küsnacht) abgegeben hat, wird es ihm wird ein einfaches Matratzenlager ein- Schulhaus Wiedikon von der Pfarrei nicht langweilig: nebst der Leitung des gerichtet, in dem Obdachlose auch gebaut worden — habe wohl zu den in eigenen Betriebes ist er weiterhin Prä- eine warme Suppe und ein Frühstück den letzten Jahren gesunkenen Schü- sident von Kirchenpflege und Stiftung bekommen. Jeder Gast kann maximal lerzahlen beigetragen. «Doch jetzt sind Alterswohnfürsorge der Pfarrei Herz zehn Nächte bleiben. Es werden noch es bereits wieder zehn Prozent mehr Jesu Oerlikon. Freiwillige gesucht, die mithelfen, die Schüler.» Er ist zuversichtlich, dass Beatrix Ledergerber-Baumer Notschlafstelle zu betreuen. bald das ursprüngliche Niveau von Infos: jacqueline.arter@swsieber.ch über 700 Schülerinnen und Schülern Info- und Besuchstage: www.fksz.ch/agenda pd forum 23 2016 6
forum im forum Abstimmung ➜ Stimmen zur Atomausstiegs-Initiative Grosse Herausforderungen Die Nationalkommission «Justitia et Pax» sowie der ökumenische Verein «oeku Kirche und Umwelt» befürworten die Atomausstiegs-Initiative. Die Arbeitsgruppe «Christen + Energie» lehnt sie ab. «Für Justitia et Pax stellt eine sichere zurückgeschreckt, die Laufzeit von Foto: keystone Energieversorgung ein hohes Gut dar. Kernkraftwerken zu begrenzen. Die Bei der Frage des Ausstiegs aus der Werke dürfen so lange betrieben wer- Atomenergie stehen wir vor grossen den, wie die Sicherheit es zulässt, wird Herausforderungen. Unsere Entschei- immer wieder betont. Ob Entschädi- dungen werden uns und die kommen- gungsforderungen angesichts der aktu- den Generationen stark belasten. In ellen Marktlage überhaupt Aussicht auf Anbetracht der tendenziell wachsen- Erfolg haben, ist umstritten. den Sicherheitsbedenken – welche Kirchen und kirchliche Institutio- auch seitens ENSI geäussert werden – nen haben sich in der Vergangenheit sowie der Tatsache, dass Atomstrom auf verschiedener Ebene für den Aus- nicht mehr kostendeckend produziert stieg aus der Kernenergie ausgespro- werden kann, erachtet die Kommission chen. Menschen sind selbst Geschöpfe, einen möglichst frühen Ausstieg aus endlich und fehlbar, und zugleich beru- der Kernenergie als machbar und wün- fen zur verantwortlichen Haushalter- schenswert. schaft für die Gaben der Schöpfung. Sie schätzt die Gefahr einer damit Nach Meinung der oeku verlangt ver- verbundenen Stromknappheit als ge- antwortliche Haushalterschaft heute ring ein, da gegenwärtig europaweit dringend, die bestehenden Kernkraft- mehr als genug Strom produziert wird, werke geplant vom Netz zu nehmen.» und das obwohl einzelne AKWs – auch oeku Kirche und Umwelt www.oeku.ch in der Schweiz – schon länger aus tech- «Mit der Energiestrategie 2050 soll mit nischen Gründen abgestellt sind. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Ener- der Verbreitung von Wind- und Son- gien und mit Effizienzmassnahmen der «Keine Technologie zur Erzeugung von nenenergie haben sich Strommarkt Stromverbrauch stabilisiert und der Strom hat nur Vor- oder Nachteile. Wer und Stromangebot radikal verändert. Strom aus Kernkraftwerken schrittwei- heute einseitig die Vorteile der neuen Diese Entwicklung wird noch anhalten, se ersetzt werden. Was in der Strategie erneuerbaren Energien in den Vorder- und trotzdem ist es wichtig, weiterhin fehlt, ist die geplante Stilllegung der al- grund stellt, wird eines Tages genauso nach neuen Formen der Energieerzeu- ten Kernkraftwerke. Beznau I ist mit von der Realität eingeholt werden wie gung zu forschen. einer Betriebsdauer von fast 47 Jahren jene Kreise, die vor Jahrzehnten in der Für die Kommission ist die Bewah- weltweit das älteste Kernkraftwerk, Kerntechnologie die Lösung aller Ener- rung der Schöpfung eine Grundaufga- das noch in Betrieb ist. Es wird zuneh- gie- und Stromprobleme sahen. be aller Christinnen und Christen. Auch mend zum Sicherheitsrisiko. Die einseitige Ablehnung oder die mahnt das Prinzip der Solidarität zu Aufgrund des europaweiten Booms einseitige Bevorzugung einer einzelnen sorgfältigem Handeln im Bewusstsein der erneuerbaren Energien liegen die Technologie zeugen von einem der Verantwortung für die kommenden Strommarktpreise heute tiefer als die Schwarz-Weiss-Denken, das heutzuta- Generationen. Der politisch abgestütz- von den Kernkraftwerkbetreibern an- ge nach Auffassung der Arbeitsgruppe te Ausstieg aus der Kernenergie schafft gegebenen Gestehungskosten. Diese «Christen + Energie» (ACE) überholt Planungssicherheit. Er fordert uns aber Kostenentwicklung hat dazu geführt, ist. Auch wenn es heute nicht populär jetzt schon auf, unseren Lebensstil und dass sie zu wenig mit dem Stromver- ist, so hat die Kernenergie nach Mei- unsere Ansprüche zu überdenken. Die kauf verdienen, um die laufenden Kos- nung der ACE nicht nur Nachteile, son- Kommission sieht in dieser Initiative ten, die Sicherheitsnachrüstungen so- dern auch Vorteile, die immer stärker einen wichtigen Beitrag zu dieser De- wie die Einzahlungen in den Stillle- zum Tragen kommen – gerade in einer batte, die in jedem Fall weitergeführt gungs- und Entsorgungsfonds leisten Zeit, in der klimapolitisch weltweit ak- werden muss.» zu können. Bisher sind die politischen tives Handeln gefordert ist.» Justitia et Pax Instanzen aus Furcht vor Entschädi- Arbeitsgruppe Christen und Energie www.juspax.ch gungsforderungen der Betreiber davor www.christenenergie.ch forum 23 2016 7
kurz gefasst Foto: keystone Im Blickfeld ZÜRICH, 15. OKTOBER 2016 Tibets spiritueller Führer, Dalai Lama, Tenzin Gyatso, spricht mit einer Frau kurz vor dem Friedensgebet im Grossmünster. Nachrichten 12. OKTOBER 2016 Für Rom-Reisende steht sich um zwei Märtyrer – den Mexikaner folgt auf den emeritierten Salzburger ab sofort eine neue App des deutsch- José Sanchez del Rio (1913–1928) und Erzbischof Alois Kothgasser. sprachigen Pilgerzentrums zur Verfü- den französischen Ordensmann Salo- gung. Sie bietet vielfältige Informatio- mon Leclercq (1745 –1792); drei Or- 21. OKTOBER 2016 Das oberste Verwal- nen über die Stadt Rom und den Vati- densgründer – die Italiener Lodovico tungsgericht Frankreichs wird offenbar kan. Mithilfe von GPS und Google Maps Pavoni (1784 –1849) und Alfonso Maria das Aufstellen einer Krippe in der Öf- werden vier verschiedene Pilgerwege Fusco (1839 –1910) sowie den Spanier fentlichkeit unter bestimmten Bedin- durch Rom gezeigt. Die App kann in Manuel Gonzalez Garcia (1877–1940); gungen erlauben. Laut Artikel 28 des den App-Stores unter dem Stichwort einen Priester – den Argentinier Jose Gesetzes zur Trennung von Staat und «Pilgerzentrum Rom» heruntergela- Gabriel Brochero (1840 –1914); und die Kirche ist es nicht verboten, eine Krip- den werden. französische Mystikerin Elisabeth Ca- pe im öffentlichen Raum aufzustellen, tez (1880–1906). wenn dies auf eine bestimmte Zeit be- 13. OKTOBER 2016 Papst Franziskus hat grenzt ist, keinen religiös missionari- erstmals in der Öffentlichkeit einen Bi- 18. OKTOBER 2016 Die Augustiner-Chor- schen Charakter hat und einem kultu- schof vom chinesischen Festland ge- herren haben einen neuen Abtprimas, rellen oder festlichen Zweck dient. troffen. Das berichtete Radio Vatikan. den Propst des Schweizer Klosters vom Bischof Joseph Xu Honggen von Suz- Grossen Sankt Bernhard, Jean-Michel 21. OKTOBER 2016 Neu können Besucher hou aus Chinas östlicher Jiangsu-Pro- Girard. Er ist damit für die kommenden der päpstlichen Sommerresidenz in vinz sei zusammen mit einer Gruppe sechs Jahre der Ordensobere aller Au- Castel Gandolfo nicht nur die Gärten, aus seiner Diözese zur Generalaudienz gustiner-Chorherren. Girard folgt auf sondern gleich den gesamten Apostoli- auf dem Petersplatz gekommen. Fran- den Klosterneuburger Propst Bern- schen Palast anschauen. Die Vatikani- ziskus liess sich mit den Gästen aus hard Backovsky. schen Museen bieten auf Wunsch von Festland-China auch fotografieren. Papst Franziskus einen Rundgang durch 19. OKTOBER 2016 Der erste Band der die 16 (bisherigen) privaten Zimmer der 14. OKTOBER 2016 Der grösste Männer- Reihe «Bibel in Leichter Sprache» wird Päpste in den Albaner Bergen. orden der Katholischen Kirche hat ein auf der Frankfurter Buchmesse vorge- neues Oberhaupt: Arturo Sosa Abascal stellt. Damit sollen Menschen einen 23. OKTOBER 2016 Papst Franziskus ap- (67) aus Venezuela ist der erste nicht- Zugang zu Texten bekommen können, pelliert für Frieden und Versöhnung im europäische Jesuiten-Generalobere. So- die aus unterschiedlichen Gründen nur Irak. Schon viel zu lange herrsche im sa folgt auf den Spanier Adolfo Nicolas, ein geringes Sprachvermögen besitzen, Land «unmenschliche Gewalt gegen der von dem Amt auf Lebenszeit zu- etwa Behinderte. unschuldige Bürger, seien es Christen rückgetreten war. wie Muslime und Angehörige anderer 20. OKTOBER 2016 Der Westschweizer Bi- Religionen und Ethnien». 16. OKTOBER 2016 Auf dem Petersplatz in schof Charles Morerod wird Generalprä- Zusammenstellung: Pia Stadler Rom spricht Papst Franziskus sechs sident von Catholica Unio Internationa- Männer und eine Frau heilig. Es handelt lis, dem Päpstlichen Ostkirchenwerk. Er Weitere Nachrichten unter www.kath.ch forum 23 2016 8
Glauben heute Stolpersteine ➜ Ehelosigkeit Ökumene Unvergessliche Illustration: Nadja Hoffmann Erfahrung Eine unvergessliche Erfahrung, ein be- deutsamer Schritt zur Versöhnung der beiden grossen Kirchen in Deutsch- land: So würdigen die Vorsitzenden der evangelischen und katholischen Kirche ihre Pilgerreise ins Heilige Land. Vom 16. bis 22. Oktober waren je neun Mitglieder des Rates der Evan- gelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Bi- schofskonferenz gemeinsam unter- wegs, um sich auf das 500. Reforma- tionsjubiläum 2017 vorzubereiten. «Auf dem Weg zu unseren gemeinsa- Wer im Internet nach Wörtern mit der En- leute: Sie erwarten, dass jene so rein men Wurzeln haben wir erlebt, wie dung «-losigkeit» sucht, findet eine Lis- und engelgleich leben, wie sie selbst es unsere ökumenische Verbundenheit te von 80 Substantiven. Mehr als 60 nicht vermögen. an Tiefe und Stärke gewonnen hat», von ihnen – darunter «Ausweg-», «Ge- sagte Kardinal Marx in Jerusalem. schmack-», «Trost-» oder «Zügellosig- Frei gewählte Ehelosigkeit in der Nach- «In der Begegnung mit den heiligen keit» – besitzen eine negative Bedeu- folge Jesu ist aber auch eine Quelle von Stätten haben wir gespürt, wie tief tung. Das färbt auf das Wort «Ehelosig- Kreativität, Vitalität und Zivilcourage. wir als Jüngerinnen und Jünger Jesu keit» ab. Ausserdem dürfte es in den Bei Frauen wie bei Männern. Dem Je- in seiner Nachfolge vereint sind.» Ohren vieler auch lautlich herb klingen. suiten Ignacio Ellacuria SJ schossen Erinnert worden seien sie aber auch Zwei abweisende «e»-Laute zu Beginn, Todesschwadronen das Hirn aus dem daran, dass katholische und evange- gefolgt von einem markanten «o» und Schädel, weil er sich in El Salvador un- lische Christen einander in den ver- der Endsilbe «igkeit» erzeugen den Ein- ermüdlich für mehr Frieden engagiert gangenen 500 Jahren viel angetan druck, dass mit dem Substantiv «Ehelo- hatte. Als Familienvater hätte er sich hätten: «Gemeinsam bitten wir Gott sigkeit» etwas Schroffes, Abgehobenes, nicht derart aussetzen können. um Heilung dieser schmerzlichen Unangenehmes verbunden ist. Frei gewählte Ehelosigkeit dynami- Erinnerungen.» siert Menschen. Der Dalai Lama lebt Tatsächlich bietet das Wort, wenn es in ehelos; auch Sigmund Freud und Ma- Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich christlichen Zusammenhängen ver- hatma Gandhi taten es lange Zeit be- Bedford-Strohm bezeichnete die wendet wird, Angriffsflächen zu Hauf. wusst. Reise als eine «unvergessliche Er- Es steht quer zu dem, was viele Thera- Wer sich heute für die Lebensform fahrung», durch die die evangeli- peutinnen, Coaches und Schamanen der Ehelosigkeit entscheidet, soll dies schen und katholischen Teilneh- empfehlen, wenn sie Menschen zu ei- deshalb freiwillig tun, um Jesu willen, menden die jeweils andere Tradition nem ganzheitlichen, erfüllten Leben ohne grosse Gesten, eher bereit zu die- noch besser verstanden hätten: «Wir verhelfen wollen. Es steht für eine Le- nen als zu dominieren. Und im Be- haben gelernt, mit den Augen des bensform, für die sich Frauen und Män- wusstsein, scheitern zu können. Solche anderen zu sehen. Das ist eine star- ner in religiösen Gemeinschaften frei- Frauen und Männer können solidarisch ke Grundlage für den ökumenischen willig entscheiden und zu der Männer, leben mit jenen, die unfreiwillig ehelos Geist des Reformationsjubiläums», die katholische Priester sein möchten, sind. Sie können sich für Asylsuchende so der bayerische Landesbischof. verpflichtet werden. mutiger einsetzen, die Ökonomisierung «Bei der Feier von Eucharistie und Leider zieht diese Lebensform auch aller Lebensbereiche eher unterlaufen, Abendmahl haben wir aber auch ge- schwache Persönlichkeiten an, die auch ausserhalb der Bürozeiten die spürt, dass die versöhnte Verschie- Kontroll-Verlust fürchten, und selbst- Wege etlicher Ratsuchenden emotional denheit ein anspruchsvolles Ziel ist. gefällige Männer. Und leider hegen intensiv mitgehen und dabei in aller Es ist ein Schmerz, wenn die tiefge- manche Menschen noch immer über- Gebrochenheit auf Gott, den ganz An- fühlte Gemeinschaft nicht auch am höhte, im Grunde heidnische Erwar- deren verweisen. Tisch des Herrn ihren Ausdruck fin- tungen an ehelos lebende Kirchen Franz-Xaver Hiestand SJ, Leiter des aki den kann.» pd forum 23 2016 25
AGENDA 5. BIS 18. NOVEMBER 2016 ➜ http://zh.kath.ch/service/bildungsangebote Taizéabend und Friedensgebet GOTTESDIENSTE KURSE UND VERANSTALTUNGEN Mi, 16.11., 19.00, Krypta Bruder Klaus Slawisch-byzantinischer Gottesdienst Kinderkurs Fantastikus Foto: zvg Mo, 7.11., 20.00: Dreikönigskirche Zürich Mi, 16. 11., 18.30, Pfarreizentrum Wort und Brot in der Predigerkirche Bruder Klaus, Zürich: Die Bremer So, 13.11., 19.00, www.predigerkirche.ch Stadtmusikanten Hochschulgottesdienst Dietrich Bonhoeffer je So, 20.00: Liebfrauenkirche, Zürich Fr, 18.11., 18.30, Pfarrei Heilig Kreuz, Zürich: Filmvorführung mit Gespräch SEELSORGE - GESPRÄCHE Mittagsgebet in der Predigerkirche Mo – Fr, 12.15–12.35 Bahnhofkirche Theologische Hochschule Chur Mo – Fr, 7.00 – 19.00, Sa/So, 10.00 –16.00 Eucharistische Anbetung Liebfrauen Infotag Theologie Mo – Fr, 9.00–17.20, Krypta Predigerkirche Mi, 23.11., 10.00 –16.00, Theologische Mo – Fr, 14.00 –18.00 Morgengebet in der Wasserkirche Hochschule Chur: Information zum Di, 7.30, Wasserkirche Zürich Theologie-Studium und zu verschie- jenseits im Viadukt denen Ausbildungswegen für kirchliche Di – Mi, 11.00 –18.00, Mittagsgebet im Flughafen Mi, 12.00, Check-in 2, Andachtsraum Berufe. www.thchur.ch Nationale Ta- Do/Fr, 11.00 – 23.00, Sa, 14.00 –18.00 gung Kirchenasyl Raum + Stille Glattzentrum Mittwochs-Gebet in St. Peter und Paul Mi – Sa, 14.30 –18.00 Mi, 18.00, im Chor der Kirche Willkommen in der Kirche Haltestille Bahnhofstrasse Sa, 5.11., 10.30, Kirchgemeindehaus Do, 12.15–12.35, Augustinerkirche Offener St. Jakob, Zürich: Sinn und GEBETE / MEDITATION /KONZERTE Grenzen des Kirchenasyls, praktische Zentrum christliche Spiritualität Richtlinien. Kollekte. Anmelden: VERNET Z T Do, 3. /10. 11., 19.00: Stilles Da-Sein. verena.muehlethaler@zh.ref.ch Mo, 7. 11., 19.00: Kreistanzen. Kabel/Lehrlingsseelsorge Mi, 9. 11., 19.00: Martin von Tours. 044 251 49 60, www.lehrlinge.ch Sa, 12. 11., 9.30 –15.00:Bibliodrama. Paulus Akademie Behindertenseelsorge Der perfekte Mensch? Mi, 16.11., 19.00: Leerraum zwischen www.behindertenseelsorge.ch Do, 10.11., 17.30, ZHAW Wädenswil: Worten. Do, 17. 11., 19.00: Feierabend für Leib und Seele. Anderssprachige Gottesdienste Mit der Genschere zum perfekten www.zentrum-spiritualitaet.ch www.zh.kath.ch /migrantenseelsorge Menschen? www.paulusakademie.ch Rund um den Kirchturm ➜ Bericht Religionsfreiheit weltweit 2016 Züri global 5 Millionen ohne Religionsfreiheit Foto: zvg Die Anerkennung der Gewissens- und Re- teil: Roberto Simona, Islamexperte von ligionsfreiheit als Grundprinzip eines je- «Kirche in Not»; Barbara Schmid-Fede- den Menschen ist nicht selbstverständ- rer, CVP-Nationalrätin; Daniel Frei, SP- lich. Auch im Jahr 2016 wird die Reli- Präsident und Zürcher Kantonsrat ZH; gionsfreiheit nicht überall respektiert. Alfred Heer, SVP-Nationalrat und Mit- Noch heute ist der Weg zur Religions- glied der Schweizer Delegation im Eu- freiheit beschwerlich und geht mit Krie- roparat. Moderiert wird der Abend von gen, neuen Gesetzen und zwischen- Simon Spengler, Bereichsleiter Kom- KAFFEE, ZUCKER UND GOTT staatlichen Verhandlungen einher. Der munikation und Kultur der Katholi- Viele Eritreerinnen und Eritreer haben in den letzten Jahren Asyl in der «Bericht Religionsfreiheit weltweit schen Kirche im Kanton Zürich. Schweiz erhalten. Christen und Mus- 2016» des Hilfswerkes «Kirche in Not» Der Bericht «Religionsfreiheit welt- lime aus Eritrea sprechen über ihr analysiert die Situation in 196 Ländern. weit 2016» kann als CD oder in Buch- Leben, ihre Herausforderungen und form vor Ort gekauft oder über «Kirche ihren Glauben in der Schweiz. Ein Mit einem gut dotierten Podium unter in Not» bezogen werden. pd/bl Begegnungsabend mit Kultur und dem Titel «Religionsfreiheit im Span- Kulinarischem. Di, 15.11., 18.30 Uhr, Wasserkirche, Limmat- nungsfeld zwischen Globalisierung und quai 31, 8001 Zürich: «Religionsfreiheit welt- Di, 8. 11., 19.00 Uhr, Familien- und Generatio- nationalen Werten» wird der Bericht am weit 2016», Präsentation, Podium (19.00 Uhr) nenhaus Sonnegg, Bauherrenstr. 53, Zürich Dienstag, 15. November, in der Wasser- und Diskussion (20.00 Uhr), anschl. Imbiss. migrationskirchen.ch kirche Zürich vorgestellt. Es nehmen www.kirche-in-not.ch forum 23 2016 26
im züripiet dihei Resten-Zmittag statt Abfall In der Katholischen Hochschulgemeinde aki wird jede Woche ein Mittagessen aus Lebensmitteln angeboten, die vor dem Wegwerfen bewahrt wurden. Foto: Christoph Wider Bis 70 Studentinnen und Studenten sitzen in der abzuklappern. «Es war mühsam, zu vielen ein- Das Food-Waste-Mittag Cafeteria im Haus der Katholischen Hochschul- zelnen Läden zu gehen, alles mit dem ÖV zu essen im aki findet gemeinde aki – im Sommer auch im Garten – transportieren und daraus auch noch etwas unter den Studierenden und geniessen ein feines Mittagessen. «Das ha- Sinnvolles zu kochen, da man ja vorher nie grossen Anklang. ben wir aus übrig gebliebenen Speisen eines wusste, was man bekommt», erzählt sie. Aber sie Restaurants zubereitet», erklärt Silvia Berchtold blieb dran, telefonierte immer wieder mit Res- zur Eröffnung des Buffets. Dann bittet die jun- taurants oder Lebensmittelgeschäften. Häufig ge Musikerin, die zu einem kleinen Pensum bei waren strenge Auflagen der Grund, warum die aki angestellt ist, um Hilfe beim Abwasch und Esswaren nicht weitergegeben werden konnten, Abräumen. «Genügend Freiwillige, die nachts zum Beispiel die richtige Kühlung oder in wel- die Speisen holen, in der Küche aufwärmen, chen Boxen das Essen transportiert wird. aufs Buffet bringen oder abwaschen, haben sich bisher jedes Mal gefunden», freut sie sich. Aber dann – wie aus dem Nichts – sagte ein Res- Die Idee, etwas gegen Lebensmittelver- taurant zu, dass regelmässig Mittwochabend ab schwendung zu unternehmen, hatte Silvia 23 Uhr die übrig gebliebenen Speisen abgeholt Berchtold vor einem Jahr. «Für mich ist es auch werden könnten. Silvia Berchtold war über- ein christliches Anliegen, Essen nicht wegzu- rascht, wie unbürokratisch und schnell auf ein- schmeissen. Es hat etwas mit verantwortungs- mal alles ging. So fährt sie jeden Mittwoch los vollem Umgang mit der Schöpfung zu tun», er- und holt mit Helfern die Essensreste, die am klärt die zierliche Rotblonde mit Brille. Das nächsten Mittag im aki auf den Tisch kommen. Immer Donnerstag, Team um aki-Leiter Franz-Xaver Hiestand fand «Oft kommen so viele Leute, dass wir fast Platz- 12.00–13.15 Uhr, die Idee faszinierend und wollte sie rasch um- mangel haben», sagt Silvia Berchtold. «Beson- aki, Hirschengraben 86: setzen. Das aki bevölkern, gemeinsam essen, ins ders freut mich, dass wir mit dem Geld unseres Food-Waste-Mittag Gespräch kommen: Das passt zur Ausrichtung Spendenkässelis Projekte von Studierenden essen. Ohne Anmeldung. der Hochschulgemeinde. So begann Silvia oder ‹Jesuiten weltweit› unterstützen können.» Berchtold Quartierläden nach Speisespenden Kerstin Lenz www.aki-zh.ch forum 23 2016 27
Boutique In Serie ➜ Vortragsreihe Zeit Dienstag, 8. November 2016 Foto: Christoph Wider … zwischen Anfang und Ewigkeit Gott ist unendlich, zeitlos – und wir sind Referent: Prof. Ralph Kunz im Diesseits der Zeit unterworfen. Wie Pfarreisaal, St. Theresia können wir das Bewusstsein um unse- Borrweg 78, 8055 Zürich re begrenzte Zeit und unsere begrenz- Dienstag, 15. November 2016 te Erkenntnis zu einem gelungenen Le- … und sie dreht sich doch! ben nützen? Eine ökumenische Bil- Referent: Rafael Küng dungsreihe für Menschen in der zwei- Pfarreizentrum St. Konrad ten Lebenshälfte geht diesen Fragen Fellenbergstrasse 231, 8047 Zürich unter verschiedenen Gesichtspunkten nach. «Was sagt uns die Religion zum Dienstag, 22. November 2016 Sinn unseres Lebens im Diesseits, zur … vom Kinderlachen zu Lachfalten Schöpfung an sich und der Apokalyp- Referentin: Dr. Jennifer Hofmann se?», fragt der Theologe Ralph Kunz. Andreaskirche Sihlfeld Der Astrophysiker Rafael Küng er- Brahmsstrasse 106, 8003 Zürich klärt den Weg zu den in der Forschung tag nützen kann. Und am vierten Nach- aktuell akzeptierten Konzepten der mittag tritt der Clown Pello auf. Dienstag, 29. November 2016 Zeit – von Newton bis Einstein. Die Getragen wird die Reihe von drei Ein Nachmittag mit dem Clown Pello Psychologin Jennifer Hofman erforscht katholischen Pfarreien und drei refor- Ref. Kirchgemeindehaus Wiedikon positive Emotionen, Lachen und Hu- mierten Kirchgemeinden. In der Pla- Bühlstrasse 9 /11, 8055 Zürich mor, deren Bezug zur Persönlichkeit nung und Organisation engagieren sich und wie man diese Ressourcen im All- vor allem Freiwillige. bit / pd Jeweils von 14.00 bis 16.30 Uhr INSERATE Die kleine Kirchgemeinde St. Martin im Quartier Die Jugendseelsorge Zürich ist die Fachstelle für Jugendarbeit und Jugendberatung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Zürich-Fluntern sucht auf Anfang 2017: Aufgrund einer Organisationsentwicklung werden vier Anima- tionsstellen kirchlicher Jugendarbeit (AKJ) neu gegründet. Diese Büroaushilfe (stundenweise mit wirken und haben ihren Sitz in vier Regionen (Dekanaten) der Ka- tholischen Kirche im Kanton Zürich. Für das Dekanat Zürich-Stadt Jahrespensum ca. 10 –15 %) sowie für die Region Flughafen suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt jeweils eine(n) Ihre Aufgaben: LeiterIn Animationsstelle kirchliche Jugendarbeit • Büroablösung bei Ferienabwesenheit im Pfarreibüro (70– 80 %) (5 Wochen im Jahr) Ihr Aufgabengebiet umfasst: • Protokollführung in verschiedenen Pfarreigremien • Beratung von Jugendarbeitenden und Pfarreigremien zur kirchlichen Jugendarbeit • Coaching und Fachbegleitung von Jugendarbeitenden in ihrer beruflichen Tätigkeit Unsere Anforderungen: • Unterstützung und Lancierung von regionalen Anlässen und Projekten • Konzeptarbeit für pfarreiliche Jugendarbeit • PC-Kenntnisse (vorwiegend Word, Excel und Outlook) • Koordinations- und Vernetzungsarbeit in der zuständigen Region • Kenntnisse in Protokollführung • Mitarbeit bei (Weiterbildungs-)Anlässen der Jugendseelsorge Zürich • zeitliche Flexibilität Wir erwarten von Ihnen: • Bereitschaft, 1 bis 2 Mal pro Monat auch an Sitzungen • Abgeschlossenes Studium im Bereich der Sozialen Arbeit, soziokulturellen am Abend teilzunehmen (Protokollführung) Animation, Religionspädagogik oder vergleichbare Qualifikation • Mehrjährige praktische Erfahrungen in der (kirchlichen) Jugendarbeit • Bereitschaft, sich in die recht komplexen Arbeits- • Erfahrungen in den Themenbereichen Coaching, Begleitung und Projektarbeit bereiche eines Pfarreisekretariats einzuarbeiten • Kommunikative und innovative Persönlichkeit • Freude an der Arbeit in einer kleinen, dynamischen • Fähigkeit zu Selbstorganisation und Reflexion • Zugehörigkeit und positiver Bezug zur Kath. Kirche katholischen Pfarrei (www.kirche-zh.ch/st-martin) Wir bieten Ihnen: • Nähe zur Kirche • Selbstständiges Arbeitsfeld mit vielseitigem Gestaltungsspielraum • sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift • Die Möglichkeit, eine neue Stelle innovativ mitzuentwickeln • Zusammenarbeit mit einem engagierten Team Wir bieten: • Attraktive Anstellungsbedingungen bei der Röm.-kath. Körperschaft des Kantons Zürich • faire Entlöhnung gemäss den Richtlinien der • Sehr gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Kath. Landeskirche (Stundenlohn) • eine vielseitige Arbeit in einem sympathischen Team Sie haben Interesse? Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne der Stellenleiter der Jugendseelsorge Zürich, Frank Ortolf (044 266 69 24). Informationen über unsere Fachstelle finden Sie auf: Auskunft erteilt: Gisela Tschudin unter 044 251 55 33. www.jugendseelsorge.ch. Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis 15. November 2016 an die Katholische Kirche im Kanton Zürich z. H. Dr. Andreas Ihre Bewerbung schicken Sie bitte an: Kirchgemeinde Hubli, Bereichsleiter Personal, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, oder per Mail an per- St. Martin, Krähbühlstr. 50, 8044 Zürich sonal@zhkath.ch. Bitte vormerken: Das Auswahlverfahren findet am 23. November 2016 zwischen 9.30 und 13.30 Uhr in Zürich statt. forum 23 2016 28
Spotlight ➜ Politische Felder Stirbt unsere «Freiheit» mit wachsender «Sicherheit»? Auf grossen Graffitis nahe des Berner sind die Zehn Gebote dokumentiert, Hauptbahnhofs konnte man lange Zeit um die geschenkte Freiheit aufrechtzu- lesen: «Unsere Freiheit stirbt mit der erhalten und zu sichern. Damit muss Sicherheit.» Damit sind zwei wichtige auch jedem klar sein: Das Judentum ist politische Felder angesprochen, die in nicht einfach eine Gesetzesreligion. den letzten Dekaden grosse Bedeutung Zuerst das Geschenk der Befreiung am erlangt haben. (Inter-)nationale Be- Schilfmeer (Freiheit), dann die Gebote hörden weltweit geben der Sicherheit (Sicherheit). die Priorität und schränken mitunter Das Erste Testament kommt also die Freiheit des Individuums ein. Über mit einem Entwurf daher, über den wir diese Praxis lässt sich trefflich streiten! nachdenken sollten: Die Grundlage ist Das Abwägen zwischen Sicherheit die Freiheit (– so übrigens auch im und Freiheit ist aber kein neues Phäno- Christentum: Das Evangelium macht men. Das Verhältnis beider Begriffe zu- frei). Die Freiheit muss durch einen einander wird schon im Ersten Testa- festen Rahmen erhalten bleiben und ment/der Hebräischen Bibel – vor darum kann Freiheit nie ohne Sicher- mehr als 2500 Jahren – diskutiert. Der heit, aber auch Sicherheit nie ohne Ausschnitt aus dem Miriamlied / Durchzug der Israeliten durchs Rote Freiheit existieren. Schilfmeerlied 2. Mose 15 Meer (Exodus 15) ist als Befreiung von Florian Lippke der Unterdrückermacht Ägypten zu © Bibel+Orient Museum Freiburg CH verstehen. Erst einige Kapitel später www.bible-orient-museum.ch Filmtipp ➜ «Finsteres Glück» Auf Sendung Martin von Tours –Teilen, um zu einen Am 11. November erinnern wir uns an Europas bekanntesten Heiligen. Doch wer war Martin von Tours wirklich? Und was ist von ihm für uns heute geblieben? Samstag, 5. November – 20.15 – arte Foto: Xenixfilm/zvg Sternstunde Religion. MediTiere! Im Begegnungszentrum «Felsentor» auf der Rigi sowie in einem buddhistischen Zentrum nahe Zürich werden Medita- Der achtjährige Yves verliert bei einem wo man zwischen bleierner Verzweif- tionskurse angeboten, die direkt in Autounfall auf einen Schlag Mutter, Va- lung und zaghaftem Hoffen schwankt, Bezug zu Tieren stehen. ter und Geschwister. Die Psychologin wo man wild um sich schlagen möchte, Sonntag, 6. November – 10.30 – SRF 1 Eliane Hess soll den Jungen bei der Be- wenn man nur die Zuversicht dazu hät- wältigung dieses Schocks unterstützen. te. Besonders unmittelbar wird man Perspektiven. Und gerät dabei mitten ins Gezerre um vom zehnjährigen Noé Ricklin als Yves Frauen, wo sind sie geblieben? Yves zwischen Grossmutter und Tante. und Elisa Plüss als Helen Hess ange- Endlich rücken die tatkräftigen Frauen Während ihre eigene Beziehung zum rührt. Und hofft mit ihnen, dass der der Reformation ins Rampenlicht. tief in seine Verzweiflung absinkenden Warteraum nicht Endstation sei. Das Buch «Hör nicht auf zu singen – Jungen immer enger wird, taucht sie Thomas Binotto Zeuginnen der Schweizer Reformation» selbst ebenso tief in die Schicksale ih- verschafft diesen Frauen Gehör. rer eigenen Familie ein. «Finsteres Glück» Sonntag, 6. November – 8.30 – SRF 2 Kultur In Stefan Haupts Interpretation des Schweiz 2016. Regie: Stefan Haupt. Romans von Lukas Hartmann fühlt Besetzung: Eleni Haupt, Noé Ricklin, Röm.-kath. Gottesdienst man sich wie ein Gefangener in einem Elisa Plüss … Verleih: Xenixfilm. Aus der Kirche St. Nikolaus, Frauenfeld. Warteraum zwischen Leben und Tod, Ab 17. 11. im Kino. www.arthouse.ch Sonntag, 6. November – 9.30 – SRF 2 Kultur forum 23 2016 29
Inserate Workshop Selbsterfahrung Biografiearbeit Biografiearbeit dient im logotherapeutischen Sinn (Viktor E. Frankl) der Selbsterkenntnis und Selbstannahme. Ziel ist, Menschen zu befähigen, «Hier fühle ich mich wohl und ihre Einzigartigkeit zu erkennen und zu bejahen. Wer biografisch schreibt, reflektiert sich nicht nur kann konzentriert lernen.» selbst, sondern erfährt seine Persönlichkeit und setzt eine Veränderung in Gang. Beginn 18.1. 2017–15. 11. 2017, 10 Mal mittwochs, An unseren Informationsveranstaltungen von 13.30 bis 16.30 Uhr / Kosten CHF 750.– erfahren Sie mehr! Ort Stiftung für Betagtenhilfe Primarstufe Lang- und Kurzgymnasium Rüdigerstrasse 17, 8045 Zürich Schulhaus Kreuzbühl & Wiedikon Schulhaus Sumatra Samstag, 5. November Dienstag, 8. November Leitung Marie-Madeleine Perler Sekundarstufe dipl. logotherapeutische Beraterin NDS HF Schulhaus Kreuzbühl & Wiedikon Dienstag, 8. November Anmeldung bis 17. November 2016 Von der 4. Primar bis zur Matura www.fksz.ch 044 284 20 40 / info@betagtenhilfe-zuerich.ch Nächste Inserateschlüsse: Schriftverkehr für Private und KMU Rücksichtsvoll und diskret erledigen wir Ihre Korrespondenz. ➜ 8. November 2016 (Nr. 24) ➜ 22. November 2016 (Nr. 25) www.bächtold-liegenschaften.ch bächtold-liegenschaften & schreib- forum@c-media.ch Präsentation und Podium - office GmbH, 8610 Uster RELIGIONSFREIHEIT - BERICHT 2016 Musiktage in der Dienstag, 15. November 2016 | 18.30 Uhr | Klosterherberge Baldegg Wasserkirche ZH (Limmatquai 31, 8001 Zürich) Für spielfreudige MusikerInnen (Blockflöte, Querflöte, Streicher) 25.–27.November 2016 Podium: «Religionsfreiheit im Spannungsfeld (Adventsmusik) zwischen Globalisierung und Auskunft und Anmeldung: nationalen Werten.» B. Romano 044 381 98 24 Podiumsteilnehmer: Roberto Simona, KIRCHE IN NOT Barbara Schmid-Federer CVP Daniel Frei SP Alfred Heer SVP Sorgentelefon Moderation: Simon Spengler tis für Kinder Gra RELIGIONSFREIHEIT: verweigertes Menschenrecht für 5 Milliarden 080055 420 sorgenhilfe@sorgentelefon.ch SMS-Beratung 079 257 60 89 www.sorgentelefon.ch PC 34- 4900-5
Gott und die Welt Foto: Regula Pfeifer Energie für vier Familienbetrieb, Frauenkirche, Genossenschaftsbeiz, Tisch im Garten. Die Beiz haben sie und Politik: Die neue Präsidentin des Schweizerischen ihr Mann in den 80er-Jahren mitbe- gründet, hier war sie 17 Jahre im Vor- Katholischen Frauenbundes (SKF) Simone Curau- stand aktiv und hat mitgearbeitet bis Aepli im Porträt. zur Selbstausbeutung, wie sie sagt. Die im «Frohsinn» vertretenen Werte sind Die sonnengebräunte, grosse Frau mit Quereinsteigerin», wie sie sagt: «Sie ihr bis heute wichtig: biologisches Es- hellem Kraushaar steuert ihr Mini- suchten für die Ressorts Politik und Fi- sen, Ökologie, Fair Trade, Frauenraum, Auto ins Industriegebiet der Thurgauer nanzen eine Frau mit Erfahrung. An Kultur und partizipative Führung. Kleinstadt. Sie öffnet die Tür zur Curau vorderster Front dabei war Simone Weiter geht’s zum denkmalgeschüt- AG, einer auf Wärme- und Schalldäm- Curau-Aepli bei den Vorbereitungen zen Riegelhaus. Hier und im ehemali- mung spezialisierten Firma, die sie mit zur Lohngleichheits-Demonstration am gen Lagergebäude nebenan entstehen Ehemann Beat Curau führt. Von 1988 Tag der Frau 2015 in Bern. Dabei mach- Zweifamilienhäuser, wo zwei ihrer vier bis ins Jahr 2000 war sie für die Admi- te sich der SKF für die Anerkennung der erwachsenen Kinder mit Familie bzw. nistration der Firma zuständig. Dann unbezahlten Familienarbeit stark. Gut Partner einziehen werden. Auch die Fa- konnte sie es nicht mehr ertragen, mit möglich, dass der SKF unter Curau- miliennachfolge in der Curau AG ist be- «Grüezi, Fräulein» angesprochen und Aeplis Leitung auch nächstes Jahr auf reits auf gutem Weg. nach dem Chef gefragt zu werden, wie die Strasse geht, diesmal für die Alters- sie freimütig erklärt. vorsorge 2020, wie sie in Aussicht stellt. Woher nimmt die Ostschweizerin die Nach acht Jahren bei der Caritas Kirchenpolitisch war Curau-Aepli Energie für all diese Aufgaben? «Ich bin Thurgau kehrte sie zurück ins Fami- bei«Segen statt Brot» und der Kundge- von meiner Konstitution her leistungs- liengeschäft. Nun leitet sie als Ver- bung der Allianz «Es reicht!» in St. Gal- fähig», sagt Curau-Aepli. In der Famili- waltungsratspräsidentin in einem len aktiv. Wichtige Erfahrungen waren enphase habe sie zudem gelernt, Hilfe 30-Prozent-Einsatz die Geschäftslei- für sie die feministischen Feiern der anzunehmen. Mit ihrem Ehemann habe tungssitzungen und kümmert sich um Frauenkirche Thurgau und ein feminis- sie immer Hand in Hand gearbeitet, im Personal- und strategische Fragen. tischer Theologiekurs in Luzern in den Geschäft und in der Familie. Beat Curau Zehn Jahre lang war die 55-Jährige 90er-Jahren. ist als CVP-Politiker ebenso unterwegs Präsidentin der CVP-Frauen Thurgau; wie sie. Das letzte gemeinsame Essen von 2009 bis 2013 zudem Vizepräsiden- Mit der Journalistin im Rücksitz des Mini- sei bereits ein paar Tage her, sagen die tin der CVP-Frauen der Deutsch- Autos kurvt die energiegeladene Frau beiden beim Fondue, das ihr Mann in schweiz. Das führte die Politikerin 2013 nun zur Genossenschaftsbeiz «Froh- Kürze hingezaubert hat. direkt in den Vorstand des SKF – «als sinn» und setzt sich an einen roten Regula Pfeifer forum 23 2016 31
Impressum Schlusstakt SOS NARRENSCHIFF PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE Foto: pmcgphotography/Stockimo/Alamy Stock IM KANTON ZÜRICH Gültig für die Sonntage vom 6. und 13. November Herausgeberin Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich Redaktionsadresse Hirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, forum@zh.kath.ch, www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Mo/Di/Do 8.30–11.30 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 Uhr Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab Geschäftsführung: Anita Koch Redaktionssekretariat: Rita Grob Chefredaktion: Thomas Binotto (bit) Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl) Fotografie: Christoph Wider Grafik: Nadja Hoffmann Abo-Service und Adressmutationen Stadt Zürich: 043 322 18 18, info@i-kg.ch Bitte recht unstreng! Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich) Stadt Winterthur: 052 224 03 80, «Die Strengen sind nicht frei, sondern sie wird. Da haben sie sich zeitlebens mit mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch sind Sklaven.» – Wieder einmal führt uns Regeln abgemüht, die ihnen offenbar Bezahlte Abos: 044 266 12 72, forum@zh.kath.ch Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 37.–, Ausland Fr. 75.– Papst Franziskus mit einer provokativen das Leben nur schwer und nie leicht ge- Anzeigenverkauf Ansprache aus der Komfortzone. macht haben. Und nun soll einer ge- creative media gmbh, Zürcherstrasse 135 8910 Affoltern a. A., 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 nauso im Himmel landen, der zu Leb- forum@c-media.ch, www.c-media.ch Und er wird im Laufe seiner Predigt zeiten scheinbar alles geniesst, was sie Druck noch direkter: «Die Strenge ist keine sich versagen. Die streng Gläubigen er- AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch Gabe Gottes. Die Milde sehr wohl; auch scheinen mir neidisch. Neidisch auf die Layout Pfarreiseiten: Text und Gestaltung jeweiliges Pfarramt die Güte, das Wohlwollen, auch das Ver- Sünder mit ihren verbotenen Freuden. geben. Aber die Strenge nicht! […] Wie Für mich dagegen ist der Glaube in 60. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212 sehr leiden doch die Strengen! […] erster Linie Lebenshilfe, Urgrund zur Weil es ihnen nicht gelingt, die Freiheit Freude und Zuversicht. Er macht mich der Kinder Gottes zu haben.» glücklich. Er ist nicht bloss ein Buss- Im Laufe der Jahre habe ich unzäh- werk, das mich vor der Hölle bewahrt. lige Diskussionen mit Menschen ge- Franziskus sagt: «Die Strengen schei- führt, die sich selbst als streng gläubig nen nach aussen gut zu sein, weil sie das bezeichnen. Auf mich haben sie immer Gesetz befolgen; aber dahinter steckt eine furchtbare Freudlosigkeit ausge- etwas, das dafür sorgt, dass sie nicht gut strahlt. Aber ihr Unmut hat nicht mich sind. Entweder sind sie bösartig und getroffen, denn streng gläubig wollte heuchlerisch, oder sie sind krank.» ich nie sein. Streng Gläubige, so habe Hier möchte man dem Papst dann ich den Eindruck, machen sich vor al- doch ins Wort fallen: Sei bitte nicht so lem selbst das Leben schwer. Für sie streng mit den Strengen! – Und als ob scheint das Christentum ein ewiger auch ihm die eigene Strenge bewusst Kampf. Nur schon der Gedanke, dass geworden wäre, beendet er seine Pre- Gott Menschen jeglicher Couleur – digt mit einem Gebet für uns alle: «Bit- auch jeglicher religiöser Couleur – ohne ten wir den Herrn für unsere Brüder irgendwelche Vorleistungen zu sich in und Schwestern, die glauben, dass sie den Himmel holen könnte, treibt ihnen streng werden müssen, um im Gesetz die Zornesröte ins Gesicht. des Herrn voranzuschreiten. Möge der Ich halte das für unglaublich kin- Herr sie spüren lassen, dass er Vater ist disch. Denn nach dieser Vorstellung ist und dass ihm die Barmherzigkeit ge- Gott nur dann gerecht, wenn er von al- fällt, die Zärtlichkeit, die Güte, die Mil- len dasselbe verlangt und dafür auch de, die Demut. Und uns alle lehre er, mit allen dasselbe verteilt. All die Regeln, solchen Einstellungen im Gesetz des mit der uns die Kirche belegt, werden Herrn voranzuschreiten.» dann zum harten Wegzoll, den es zu entrichten gilt. Für recht streng Gläubi- Thomas Binotto ge kann es deshalb nicht gerecht sein, Die Zitate aus der Predigt von Papst Franziskus wurden dass am Ende auch der Leichtfuss selig von Radio Vatikan festgehalten: de.radiovaticana.va forum 23 2016 32
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