QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
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QUARNBEK Unsere schöne Gemeinde Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe AUSGABE 57 04/2023 Frieda, Hanna und Mili Foto: Jochen von Spreckelsen
Verkauf und Bewertung? Dafür hab ich jemanden! Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel Kai Helbrecht Sophienblatt 9, 24103 Kiel Tel. 0431 22033-360 www.haus-und-grund-kiel.de Immobilien GmbH Kiel :DV]HLFKQHWGDVDPEXODQWH3ÀHJHWHDP von Bliev to Huus aus? 1. Sie machen uns keine Arbeit, Sie sind unsere Arbeit 0LFKDHO%XUNHO,QKDEHU 3ÀHJHGLHQVWOHLWXQJ :LUOHJHQ:HUWDXI1DFKKDOWLJNHLW :LUVLQG]XVDPPHQPLW,KQHQHLQHJURH)DPLOLH :LUVLQGVHLW-DKUHQHUIROJUHLFKIU6LHLP(LQVDW] Bliev to Huus 6DDUEUFNHQVWU %OLHYWR+XXV±GHU1DPHLVW3URJUDPP 24113 Kiel 7HO ± • KranNHQSÀHJH %UR]HLWHQELV8KU • $OWHQSÀHJH %HWUHXXQJ Bliev to Huus Poststr. 4 • $PEXODQWH6FKPHU]WKHUDSLH:XQGYHUVRUJXQJ %UHGHQEHN 0HGLNDPHQWHQJDEHXVZ 7HO ± %UR]HLWHQELV8KU • SAPV – 6SH]LDOLVLHUWHDPEXODQWH3DOOLDWLYYHUVRUJXQJ %HWUHXXQJVXQG(QWODVWXQJVOHLVWXQJHQ :HUGH7HLOXQVHUHV7HDPV %HJOHLWXQJ]XP$U]W+LOIHVWHOOXQJEHL0'.%HJXWDFKWXQJ :LUVXFKHQDEVRIRUW 8QWHUVWW]XQJIU 6HUYLFHSDNHW2UJDQLVDWLRQYRQ9HURUGQXQJHQ XQVHU7HDPLQ.LHOXQG 3ÀHJHKLOIVPLWWHOQXQG0HGLNDPHQWHQ %UHGHQEHN(UIDKUHPHKUEHUGLH +DXVZLUWVFKDIWOLFKH9HUVRUJXQJ $UEHLWEHLXQVXQGEHZLUEGLFKMHW]W VRIRUWJDQ]HLQIDFKRQOLQH o 5HLQLJHQGHU:RKQXQJ(LQNDXIHQHWF 9HUPLWWOXQJYRQ+DXVQRWUXI LQIR#EWKXXVGH ZZZEWKXXVGH 9HUWUDJVSDUWQHUDOler Krankenkassen
INHALT „Unsere schöne Gemeinde Quarnbek“ Ausgabe 57 Wichtige Rufnummern und Termine . . . . 4 Liebe Leserinnen Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9 und Leser, Flemhuder Weihnachtsmarkt . . . . . . . 10-11 inzwischen halten Sie Boßeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 die 57. Ausgabe unse- rer Gemeindezeitung in Aktuelle Infos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Händen. Diese hohe Zahl Die Feuerwehren der Gemeinde . . . . . 14-15 spiegelt wieder, dass der Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17-19 „Quarnbeker“ in unserer Gemeinde im Laufe der Zwergziegen in Quarnbek . . . . . . . . . . . . 21 Jahre eine Institution Termine und Veranstaltungen . . . . . . . 22-25 geworden ist. Auch nach Feines zum Osterbrunch . . . . . . . . . . . . . 23 19 Jahren ist es für das Blatt überlebenswichtig, Natur und Umwelt. . . . . . . . . . . . . . . . 28-30 dass das ehrenamtlich ar- SV Fortuna Stampe . . . . . . . . . . . . . . . 31-34 beitende Redaktionsteam Für Ihre Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . 35 weiterhin von Ihnen inter- essante Beiträge erhält. Preisrätsel und Gewinner . . . . . . . . . . . . 36 Genauso entscheidend Die Kirche informiert . . . . . . . . . . . . . . . 37 ist für den Erhalt der Kindergarten Strohbrück . . . . . . . . . . . 38-39 Quarnbeker Zeitung aber auch, dass Sie unse- Regenbogenschule . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 re Anzeigenkunden aktiv Angelverein SV Ringkanal . . . . . . . . . 42-43 unterstützen, indem Sie die Anzeigen aufmerk- Internet sam lesen und bei ihren www. Bitte besuchen Sie uns unter: Einkäufen usw. diese https://www.unsere-schoene- Firmen berücksichtigen. gemeinde-quarnbek.de/ Denn ohne diese Anzei- https://www.gemeinde-quarnbek.de/ gen wäre die Herausgabe unserer Zeitung finanziell unmöglich. Foto: Gerlind Lind E-Mail: redaktion-quarnbek@ls-kiel.de Redaktionsschluss für die nächste In diesem Sinne wün- Ausgabe: 20.10.2023 schen wir als Redaktions- Ausgabe 58 erscheint am 18.11.2023 team Ihnen alles Gute – Frohe Ostertage! IMPRESSUM Redaktion: Thomas Eiselt Möhlenbarg 9 24107 Quarnbek/Strohbrück Telefon 0151 / 58 53 26 96 thomaseiselt@gmx.de Ursula Herrmann Rajensdorfer Weg 30 24107 Quarnbek/Rajensdorf Telefon 0 43 40 / 49 92 45 Ursula Thomas Eiselt Gerlind Lind Kai ru_herrmann@t-online.de Herrmann Struckmeyer Gerlind Lind Ahornweg 23a 24242 Felde Telefon 0 43 40 / 86 57 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbe- ger.lind@mytng.de dingt die Meinung der Redaktion wieder. Kai Struckmeyer Herausgeber Für die Richtigkeit der Termine übernimmt die Redaktion Alte Landstraße 34 und Gesamtherstellung: keine Gewähr. Erscheinungsweise zweimal jährlich. 24107 Quarnbek/Stampe L&S Digital GmbH & Co. KG © Alle Rechte der Vervielfältigung auch nur auszugs- Telefon 0 43 40 / 84 43 Köpenicker Straße 51 · 24111 Kiel weise liegen bei der Redaktion, dies gilt besonders für k.struckmeyer@icloud.com Tel. 0431 / 6 96 44 0 · Fax 6 96 44 44 gestaltete Anzeigen.
4 WICHTIGE RUFNUMMERN UND TERMINE Sprechstunde Bürgermeister NOTRUFE Jeden Dienstag 18-19 Uhr im Gemeindebüro Strohbrück Polizeinotruf 110 Feuerwehr und Rettungsdienst 112 Bliev to Huus Poststraße 4 · 24796 Bredenbek Giftnotruf 05 51/1 92 40 Telefon: 04334/189025 oder für Kiel: 0431/6473730 Telefax: 04334/189047 Amt Achterwehr E-mail: info@bthuus.de Inspektor-Weimar-Weg 17 · 24239 Achterwehr Internet: www.bthuus.de Öffnungszeiten: Pflegedienst am Westensee Dorfstr. 111 · 24242 Felde Montag 8-12 Uhr Dienstag 8-12 Uhr und 15-17.30 Uhr Telefon: 04340/4006655 Mittwoch geschlossen E-mail: kontakt@pflegedienst-am-westensee.de Donnerstag 8-12 Uhr Internet: www.pflegedienst-am-westensee.de Freitag 8-12 Uhr Sozialverband – Ortsvorsitzende Petra Ditt Telefon (Zentrale): 0 43 40 / 409-000 Telefax: 0 43 40 / 409-329 Telefon: 0 43 40/89 29 Hauptamt, Ordnungs- und Bauverwaltungsamt, Einwohnermel- E-mail: petra.ditt@gmx.de deamt, Kämmereiamt, Amtskasse, Sozialamt, Wohngeldamt Sozialstation Felde www.amt-achterwehr.de · E-Mail: info@amt-achterwehr.de Bürozeiten: 9.00 bis 12.00 Uhr Rufnummern in Quarnbek Telefon: 0 43 40/40 25 04, 0 43 40/40 25 05 Telefax: 0 43 40/40 25 06 Polizeistation Achterwehr 043 40/4119910 Pflegenotruf: 0 43 40/40 25 04 Feuerwehr Bernd Osbahr 043 40/1826 E-mail: Sozialstation-Felde@t-online.de Gemeindebüro Strohbrück, 043 40/402714 Internet: www.sozialstation-felde.de Bürgermeister Klaus Langer Kindergarten Strohbrück, 043 40/402724 Fahrbüchereien · Fahrplan 2023 Leiterin Frau K. Vorbeck Termine: 12.04. (Mi.), 03.05. (Mi.), 31.05. (Mi.), 19.06., Grundschule des Amtes Achterwehr 043 40/402744 10.07., 21.08., 11.09., 02.10., 06.11. in Strohbrück, Leiterin Frau S. Simon An diesen Tagen hält der Bücherbus in: Grundschule des Amtes Achterwehr 043 40/402930 Achterwehr / Schmalholt, Poststr. 10.00-10.15 Uhr in Strohbrück, Standort Melsdorf Achterwehr / Feuerwehr 10.20-10.35 Uhr Kirche Flemhude/Pastor Lux 043 40/8164 Strohbrück / Kindergarten 10.45-11.45 Uhr Chronik Quarnbek Frau G. Lind 043 40/8657 Ottendorf / Kindergarten 12.45-14.10 Uhr Schiedsmann Otto Thun 04305/482 Stampe / Dorfstr., Gemeindekasten 14.15-14.35 Uhr Sportheim Fortuna Stampe 043 40/9285 Rajensdorf / Uhlenkamp, Gemeindekasten 14.40-15.00 Uhr Vorsitzende Sportverein Frau K. Stücker 043 40/405933 Strohbrück / Kindergarten, Schule 15.05-15.30 Uhr Reit- u. Fahrgemeinschaft 043 40/9063 Strohbrück / Sledenbarg 15.35-15.55 Uhr Quarnbek-Holm e.V. Strohbrück Flemhude / Sportplatz 16.00-16.25 Uhr Ulrich Spennemann Achterwehr / Feuerwehr 16.30-17.20 Uhr Angelverein HAU RUT Dirk Riemer 01 60/4089714 Angelverein SV Ringkanal, Kiel, e.V., 01 51/56323153 Termine Melsdorf: 05.04. (Mi.), 28.04., 26.05., 16.06., Hartwig Voß 07.07., 18.08., 06.09. (Mi.), 29.09., 03.11. Arztpraxen in Felde 0 43 40/10 11 Dorfstraße 15 10.55-11.20 Uhr und 16.05-16.30 Uhr Zahnarzt Dr. med. dent. Volker Wettlin 0 43 40/40 80 80 Birkenweg 17 13.00-13.30 Uhr Zahnarztpraxis Dr. med. dent. Langwieler 043 40/40 33 77 Schönwohld / Dörpstraat, Kapelle 15.35-15.55 Uhr Zahnärzte Finck, Erk, Fromm und Kollegen Standesamt Achterwehr Mielkendorfer Weg 2 Gettorf 0 43 46/94 47 · Melsdorf 0 43 40/15 60 24113 Molfsee Tierarztpraxis Markus Wirth, Achterwehr 0 43 40/40 29 07 Telefon 0431/65009-29 (Frau Rohwer) · Fax 0431/650914 Wassergenossenschaft Stampe Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 8.00 bis 12.00 Uhr, Vorsitzender und Geschäftsführer: Di 14.00 bis 18.00 Uhr, Mittwoch geschlossen Dr. Herbert Pausch 043 40/13 82 Technik: Marcus Henning 043 40/40 09 84 Die Jäger unserer Gemeinde Technik: Lars Brethack 0172/5 13 85 48 Jagdgenossenschaft Stampe Jagdpächter: Detlef Möller 04347/2578 oder 0179-2177585 Wassergemeinschaft Köhlerbarg Jäger: Hanno Nöhren 04340/1458 oder 0176-45719848 Geschäftsführer: Rolf Mittag 043 40/89 10 Jäger: Sönke Reese 0162-9833637 Technik: Jörg Borgstahl 043 40/96 39 Jäger: Ralf Staack 04340/692 oder 0151-52450510 Eigenjagd Gut Quarnbek Dorfhebamme in Quarnbek Jäger: Manfred Scheel 04340/8482 Jennifer Fischer 0176/66 33 30 66 Jäger: Diethelm Schiemann 04340/1532 Aktuelle Informationen und Termine der Gemeinde Quarnbek finden Sie auch unter: www.quarnbek.de
GUTACHTERGRUPPE-NORD Zert. Dipl. Sachverständige für gerichtliche & außergerichtliche Verkehrswert-, Mietwert und Bauschadensgutachten in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. • Unabhängige & neutrale Ermittlung des Marktwertes • Verkehrswertgutachten im Sinne des § 194 BauGB • Ermittlung des Verkehrswertes bei Erbschaft und Scheidung • Beleihungswertgutachten § 16 PfandBG • Verkehrswertgutachten in Betreuungsangelegenheiten • Plausibilitätsprüfung & –beratung von bestehenden Gutachten • Wertermittlung für das Finanzamt gemäß § 198 BewG • Immobilienkaufberatung in Kiel & Umgebung Gutachtergruppe Nord GmbH & Co. KG Hamburg Schleswig-Holstein Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern Bremen/Bremerhaven Zert. Dipl. Sachverst. Lars Maiwald Colonnaden 5 Schüttenredder 13 Hauptstraße 12 Carl-Hopp-Straße 17 Mörkenstraße 18 Schüttenredder 13 20354 Hamburg 24107 Quarnbek 29362 Helmerkamp 18069 Rostock 27572 Bremerhaven 24107 Quarnbek Mobil 0160 – 41 00 987 Mobil 0160 – 41 00 987 Mobil 0160 – 41 00 987 Mobil 0160 – 41 00 987 Mobil 0160 – 41 00 987 www.gutachtergruppe-nord.de Tel. 040 – 33 313 770 Tel. 04340 – 499 79 10 Tel. 05083 – 91 25 40 Tel. 0381 – 86 51 64 532 Tel. 0471 – 97 20 00 info@gutachtergruppe-nord.de Durch die Zertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 17024 sowie Zert. European Group of Valuer´s Associations (TEGoVA) als Sachverständige für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken, entsprechen unsere Gutachten gerichtlich, als auch außergerichtlich höchsten Ansprüchen sowie nationaler & internationaler Anerkennung.
6 CHRONIK Familiengeschichte „N.“ – eine Spurensuche (Fortsetzung zu Ausgabe 56) Am 21. März 1934 teilt die Fürsorgeerziehungsbehörde dem betrug nur 53 cm, was einen „Turmschädel“ andeutete. Diese Kreisjugendamt in Rendsburg mit, dass „der minderjährige Kopfform, bei der Vorder- und Hinterhaupt etwa gleich groß Walter Nisick … vorläufig in Fürsorgeerziehung unterzu- sind und das Höhenwachstum überwiegt, kann sich unter der bringen“ ist. Obwohl bereits im März behördlich festgestellt Geburt ausbilden – geht dann normalerweise wieder relativ wurde, dass „Gefahr im Verzuge ist“, Walter Nisick „bald- schnell zurück – kann aber auch eine Störung des Knochen- möglichst mit seinen noch brauchbaren Ausrüstungstücken, stoffwechsels bedeuten, der behandelt werden muss. Unbe- Arbeits- und Abmeldepapieren … dem Landesaufnahme- handelt kann sich durch zu frühe Verknöcherung der Schä- und Erziehungsheim Schleswig zuzuführen“ sei, wurde diese delnähte der Gehirndruck erhöhen, das Gehirnwachstum be- Aufforderung offenbar erst später umgesetzt. In der Patien- einträchtigt werden mit der Folge geistiger Einschränkungen tenakte (LASH: Bestand Heilanstalten Schleswig Abt. 64.1 (Quelle: Wikipedia). Nr. 34888) befindet sich ein Schreiben des Quarnbeker Ge- Zugleich wird Walter Nisick als „im allgemeinen heiter, meindevorstehers August Vagt, in dem er am 2. Mai 1934 be- zutraulich distanzlos und primitiv“ beschrieben, der aber stätigt, dass Walter Nisick entsprechend der Anordnung der „durch Tätlichkeiten gefährlich werden“ kann. Fazit: Der Ju- Provinzialregierung in das Heim in Schleswig-Hesterberg gendliche wird als „anstaltspflegebedürftig“ beurteilt, aber einzuliefern ist. Die Aufnahme in dem Landesaufnahme- für die Fürsorgeerziehung ist er „wegen seines Schwach- und Erziehungsheim Schleswig erfolgte am 3. Mai 1934. sinns nicht geeignet.“ – „Ein Sterilisationsantrag ist in Vor- bereitung.“ Grundlage dieser Äußerung war das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933, in Kraft seit Januar 1934. In der „Materialsammlung des Bundesarchivs Koblenz“ schreibt Wolfgang Ayaß 1998 dazu: „Im Mittelpunkt der Fürsorgepolitik stand nicht mehr das bedürftige Individuum, sondern allein die zu stärkende Volksgemeinschaft“ (Einlei- tung I). Ziel war nicht die Reintegration, sondern die Aus- merzung von „Asozialen“ und „Gemeinschaftsfremden“. Ayaß betont, dass diese Grundidee damals keineswegs neu war, neu „war das radikale, unnachsichtige und terroristische Vorgehen bei der Erfassung und Vernichtung“ der „Minder- wertigen“ (s.o.). Die Zwangssterilisierung zur Ausschaltung der Fortpflanzung u.a. von Schwachsinnigen, der größten Gruppe der von dem Gesetz Betroffenen, war bald gängi- ge Praxis. Walter Nisick passte genau in dieses Denkschema der „Ausmerze“ zur „Reinhaltung eines gesunden Volkskör- pers“. Am 30. Mai 1934 wurde über den damals 17-Jährigen in Schleswig ein Erziehungsbericht erstellt. Auch darin lautet die Schlussfolgerung, dass bei ihm wegen „seiner allgemei- nen Primitivität und Undifferenziertheit … eine planmäßi- ge Bildung des Charakters durch Fürsorgeerziehung nicht möglich sein“ wird. Walter Nisick ist nicht nur geistig sehr zurück, wie es in dem Bericht heißt, sondern er ist „körper- lich plump und sehr schwerfällig.“ Betont wird, dass die Überführung in das Heim in Schleswig „auf Walter keinen Abb.5: Schreiben des Gemeindevorstehers Vagt erkennbaren Eindruck gemacht“ hat. „Mit gleichbleibender Anhänglichkeit und Heiterkeit begegnete er vom ersten Tag Am 24. Mai 1934 verfasste der Oberarzt Dr. Rücker-Embden an den Erziehern.“ Und weiter: „Die ihm zugewiesenen Ar- eine „Fachärztliche Aeusserung“ über Walter Nisick – heut- beiten fasste er willig an. Dauernde Beaufsichtigung, immer zutage mit Vorsicht zu lesen, denn die Sprache ist zeitbe- neue Hinleitung und starke Begrenzung eines Auftrags sind dingt ideologisch eingefärbt. Einleitend betont er, dass dieser bei ihm erforderlich.“ „erblich belastet“ ist. Mutter Maria Nisick wird als geistig An Sauberkeit und Ordnung konnte Walter Nisick nur lang- beschränkt und willensschwach charakterisiert (die Kreis- sam gewöhnt werden. „Die Ursache liegt – neben dem Man- fürsorgerin hatte von einer „untüchtigen Hausfrau“ gespro- gel an Einsicht – in einem Pflegemangel in früherer Zeit.“ chen), der verstorbene Vater Johann soll dem Alkohol zuge- Trotz dieses erweiterten pädagogischen Blickwinkels auf das neigt gewesen sein. Der ebenfalls erwähnte Bruder Johannes, häusliche und soziale Umfeld blieb dem Jugendlichen die Fürsorgezögling im Wakenitzhof, wird als „wenig begabt“ Zwangssterilisierung nicht erspart. Er entsprach ganz und und „geistig minderwertig“ beschrieben. Die „Schwester soll gar nicht dem Leitbild der NS-Zeit, nach dem die Hitler- ziemlich grosse Dummheiten machen …“. jungen „Flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Bei Walter Nisick diagnostiziert der Oberarzt „eine abnorme Kruppstahl“ werden sollten, wie Hitler 1935 plakativ in einer Kopfform und angeborenen Schwachsinn“. Der Kopfumfang öffentlichen Rede formulierte.
CHRONIK 7 Aus der bereits zitierten Akte im Landesarchiv geht hervor, Mutter in Reimershof auf mit der Behauptung, er habe bis dass Walter Nisick am 17. Juli 1935 im Städtischen Kran- zum 4. Juni Urlaub bekommen, um sie zu besuchen. Doch er kenhaus in Schleswig mit dem damals üblichen Verfahren verschwand dann, weder die Mutter noch der Amtsvorsteher der Sterilisation operiert wurde: „Zentrale Unterbindung und Vagt konnten sagen, wohin. Die Mutter schrieb einen besorg- Resektion der Samenleiter mit Durchspülung der Samenbla- ten Brief an die Direktion des Aufnahmeheims in Schleswig- se“ – „Wundgeheilt 29. Juli 1935“. Hesterberg – auch im August 1936 war noch immer nicht Vorher hatte seine Mutter als gesetzliche Vertreterin des bekannt, wo Walter Nisick sich aufhielt. noch minderjährigen Sohnes der Sterilisation zugestimmt, Eine Spur findet sich im Landesarchiv noch in einer Akte aus mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichtes. Nachdem dem Bereich Justizvollzugsanstalt Kiel (LAS Abt. 357.2 Nr. auch noch entsprechende ärztliche Fachgutachten vorlagen, 4418). Gegen Walter Nisick war im Januar 1937 ein Haftbe- hatte das Erbgesundheitsgericht in Kiel am 21. Mai 1935 fehl des Amtsgerichtes Kiel ausgestellt worden. Als letzter die „Unfruchtbarmachung des Pfleglings Walter Nisick be- Aufenthaltsort ist in diesem Zusammenhang Voorden (bei schlossen“ (LAS Abt. 355.25 Nr. 2449). Begründung: „Nach Flintbek) genannt. Er war am 13. Januar 1937 wegen Bet- den Erfahrungen der ärztlichen Wissenschaft ist mit grosser telns festgenommen und einen Tag später in Kiel in Untersu- Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass seine Nachkommen an chungshaft eingeliefert worden. Betteln war schon seit 1933 schweren geistigen Erbschäden leiden werden.“ untersagt, u.a. weil es das Ansehen des deutschen Volkes beschädigte. Nach Verurteilung zu einer Woche Haft wegen Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses dieses Delikts wurde Walter Nisick unter Anrechnung der (Berlin, 14. Juli 1933) Untersuchungshaft am 21. Januar 1937 aus der Haftanstalt Reichsgesetzblatt I 1933, S. 529-531 entlassen. „Zur Zahlung der Haftkosten ist der Verurteilte unvermögend.“ [Bei Diagnose bestimmter, als vererbbar quali- fzierter Krankheiten und bei schwerem Alkoho- Laut Aussage seiner Mutter viele Jahre später soll Walter lismus können Zwangssterilisationen vorgenommen Nisick 1940 zur Wehrmacht eingezogen worden sein. 1935 werden; Einrichtung von Erbgesundheitsgerichten war die allgemeine Wehrpflicht für alle Männer ab 18. Le- zur Beschlußfassung] bensjahr (wieder) eingeführt worden. Sollte der nach der § 1 herrschenden Ideologie für die Volksgemeinschaft minder- (1) Wer erbkrank ist, kann durch chirurgischen Eingriff unfruchtbar gemacht (sterilisiert) wer- wertige junge Mann im Laufe des Krieges plötzlich doch den, wenn nach den Erfahrungen der ärztlichen noch brauchbar geworden sein – als Soldat? Maria Nisick Wissenschaft mit großer Wahrscheinlichkeit zu hatte nie wieder etwas von ihrem Sohn Walter gehört. Wegen erwarten ist, daß seine Nachkommen an schweren erfolgloser Suchanfragen wollte sie ihn deshalb 1956 für tot körperlichen oder geistigen Erbschäden leiden erklären lassen. werden. …………… Durch eine erfolgreiche Anfrage beim Bundesarchiv in Ber- lin können jetzt einige Daten zum weiteren Schicksal von Begründung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Walter Nisick ergänzt werden. Er wurde nicht 1940 sondern Nachwuchses am 26. März 1943 zur Wehrmacht eingezogen – trotz sei- (Berlin, 26. Juli 1933) ner ihn als Volksgenossen abwertenden geistigen Behinde- Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger 1933 Nr.172, S.1-2 rung. Nach der Katastrophe von Stalingrad am 2. Februar 1943 hatte Propagandaminister Goebbels am 18. Februar [Geburtenrückgang und “hemmungslose” Vermehrung 1943 den totalen Krieg zur Richtschnur politischen und mi- von “Minderwertigen” machen das Erbgesundheits- litärischen Handelns ausgerufen – so dass nun alle, die auch gesetz zur bevölkerungspolitischen Notwendig- nur laufen konnten, Soldat werden mussten. Walter Nisick keit] ……………. kam als einfacher Grenadier (Grenadier-Regiment 258) an die Ostfront, wo er bei schweren Kämpfen am Dnjepr in der Abb.6: Zitat aus Gesetz + Begründung (Nr. 8+9 Material Bundes- Ukraine durch Granatsplitter bereits am 2. Oktober 1943 an archiv) mehreren Gliedmaßen verletzt wurde. Vom Lazarett in Kra- kau wurde er am 25. Oktober 1943 mit einem Lazarettzug Im Protokollbuch der Gemeinde Quarnbek wurde Walter Ni- in das Reservelazarett Langensalza (Thüringen) verlegt, von sick wieder im April 1936 aufgeführt, diesmal aber unter den dort im März 1944 in das Lazarett in Oberhof im Thüringer „Geisteskranken in den Landesheilanstalten“. Er war wegen Wald verlegt. Die letzte bekannte Nachricht über ihn ist vom seiner geistigen Beeinträchtigung kein Fürsorgezögling son- August 1944. Zu dem Zeitpunkt war Walter Nisick in Frank- dern Anstaltspflegling, wie oben ausgeführt. Im April 1936 reich – nun an der Westfront, die durch die Landung alliierter kam Walter Nisick in „Außenfürsorge“, d.h. er wurde aus Truppen am 6. Juni 1944 heftig umkämpft war. Seitdem gilt dem Heim beurlaubt bzw. formal „in Abgang gestellt“, um er als vermisst. bei dem Landmann Heinrich Mau in Loopstedtfeld (nahe Und was ist aus seinem Bruder Johannes geworden? Ent- dem Haddebyer Noor bei Schleswig) auf Probe zu arbeiten. sprechend der allgemeinen Wehrpflicht wurde sein Jahrgang Die Überprüfung im Mai 1936 ergab, dass der Bauer mit (1915) schon im November 1937 einberufen. Vor seinem Walter Nisick zufrieden war und dieser sich dort wohlfühlte. Wehrdienst hatte wahrscheinlich auch Johannes Nisick sechs Trotzdem ist er im Juni 1936 von dort offenbar weggelaufen. Monate Arbeitsdienst abgeleistet. Spuren seines weiteren Bauer Mau hatte Walter Nisick erlaubt, am 2. Pfingstfeier- Schicksals finden sich in der Entschädigungsakte Nisick, tag (1. Juni 1936) das Heim in Schleswig zu besuchen – er Marie (1958-1962) im Landesarchiv in Schleswig (LASH kam von dort aber nicht zurück, sondern tauchte bei seiner Abt.761, Nr.13775). Aus einem späteren Schreiben von Au-
8 CHRONIK gust Vagt geht hervor, dass in Quarnbek aus der Meldezeit dafür am nächsten Tag von der Lehrerin geschlagen wurde der Familie Nisick keine Unterlagen mehr vorhanden waren. (Flemhuder Hefte 15, S.30). Als Wehrpflichtiger wurde Johannes Nisick am 1. November Die Gruppe aus Altenwalde wurde am 6. September 1939 1937 der Marine-Artillerie-Abteilung in Kiel zugewiesen. der Gestapo Wesermünde (Bremerhaven) überstellt, an- Diese war Teil der Landstreitkräfte der Marine mit der Auf- schließend in das KZ Sachsenhausen (nördlich von Berlin) gabe der Sicherung der Küste und vor allem der Verteidigung eingeliefert (s. Klausch, S.37). Mit weiteren „Sondersolda- der Häfen (Quelle: Wikipedia). In dieser Zeit seiner aktiven ten“ aus anderen Truppenteilen wurden sie dort in Block 20 Wehrpflicht wurde der Marineartillerist Johannes Nisick laut untergebracht (s.o. S.39). Diese SAW-Häftlinge – Abkürzung einer Untersuchungsakte des Gerichts des 2. Admirals der für „Sonderabteilung Wehrmacht“ – wurden als „Politische“ Ostsee in Kiel am 8. Februar 1938 wegen Fahnenflucht und in Schutzhaft mit einem auf der Spitze stehenden roten Win- wegen Diebstahls (vielleicht während der Flucht begangen) kel gekennzeichnet, ergänzt durch ihre jeweilige Häftlings- zu einer Gesamtstrafe von 5 Monaten Gefängnis verurteilt – nummer – gequält mit mörderischen Arbeitsbedingungen unter Anrechnung von 3 Wochen Untersuchungshaft. und mit „Strafsport“ (s. Klausch, S.38 f.). Diese Strafe verbüßte er vom 8. Februar bis 19. Juni 1938 – Am 5. April 1940 ging von Sachsenhausen mit einer Stärke unterbrochen durch drei Tage „geschärften“ Arrest, wie es in von 1000 Personen ein Transport in das KZ Flossenbürg bei der oben genannten Akte heißt – im Wehrmachtsgefängnis in Weiden im Oberpfälzer Wald ab (Ankunft dort am 6. April Torgau an der Elbe. Besonders Fahnenflucht und Diebstahl 1940) – unter ihnen „mindestens neun namentlich bekannte sollen damals unter den Wehrpflichtigen stetig zugenommen SAWler …“ (Klausch, S.42). Auch in diesem KZ waren die haben. Diese Delikte galten als besonders verwerflich, weil Arbeitsbedingungen für die Häftlinge im Wortsinn mörde- sie die Pflichten gegenüber der „Volksgemeinschaft“ verletz- risch, vor allem in einem Steinbruch, in dem für die natio- ten. Nach Verbüßung der Strafe wurde Johannes Nisick zur nalsozialistischen Prachtbauten der besonders harte Granit Fortsetzung der Grundausbildung zur 1. Schiffs-Stamm-Ab- gebrochen wurde. Zu den von Klausch erwähnten nament- teilung in Kiel entlassen, von da aber schon am 1. Juli 1938 lich bekannten SAW-Häftlingen gehörte der Altenwalder in die Sonderabteilung der Kriegsmarine in Altenwalde bei Sondersoldat „Johannes Nisick (geb. 19.09.1915), der am Cuxhaven abkommandiert. 27. November 1941 in dem nordbayerischen Konzentra- Eine solche Sonderabteilung, eine Strafabteilung, diente der tionslager angeblich an Lungenentzündung gestorben ist …“ Absonderung und Disziplinierung unangepasster Soldaten. (s.o. S.42). Diese Sonderabteilung der Kriegsmarine gab es in Altenwal- de seit 1. Oktober 1937. „Für eine Versetzung in eine Sonder- abteilung kamen solche Soldaten in Frage, >deren Verbleib in der Truppe wegen ihrer gesamten Haltung, Einstellung und Gesinnung unerwünscht< war sowie solche, die >wegen unehrenhafter Handlungen gerichtlich bestraft< wurden …“ (Klausch, S.29). „Durch den Ausbildungs- und Dienstbetrieb in Altenwalde sollten die Angehörigen der Marine-Sonder- abteilung >zu unbedingtem Gehorsam< erzogen werden …“ (s.o. S.33). Die Härte dieser Disziplinierung wurde nach Klausch durch das bekannte Erziehungsprinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ ergänzt. „Die >Peitsche< war allgegenwärtig in Gestalt der drohenden KZ-Einweisung“ (s.o. S.34). Eine Woche nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde die Sonderabteilung Altenwalde aufgelöst (8.9.1939). „Etwa 40 >Altenwalder< kamen zur 1. Schiffs-Stamm-Abteilung nach Kiel; … Für 26 vormalige Angehörige der Marine-Sonderabteilung Altenwalde stand dagegen fest, dass sie an die Gestapo übergeben werden sollten“ (Klausch S.35). Wenige Seiten später ist in diesem Zusammenhang auch Johannes Nisick genannt! Dass er von der erwähnten >Peitsche< getroffen wurde, hing sehr wahr- scheinlich damit zusammen, dass er erneut straffällig gewor- den war: Am 19. Juli 1939 war er wegen militärischem Diebstahl und militärischer Unterschlagung zu 1 Monat und 1 Tag Gefäng- Abb.7: ärztliche Bescheinigung nis verurteilt worden – durch Amnestie erlassen bei Kriegs- Aus der Datenbank des „Memorial Archives“ (MemArc) ausbruch, wie es in der LAS-Akte Abt.761, Nr.13775 heißt. Flossenbürg geht hervor, dass Johannes Nisick die Häftlings- Seine Mutter meinte Jahre später, er habe damals polnischen nummer 1960 trug. Damit war das Individuum endgültig auf Kriegsgefangenen Zigaretten und Esswaren zugesteckt. eine Nummer reduziert worden. In der offiziellen Bescheini- Solche Handlungen waren verboten, überhaupt jeglicher gung des SS-Standortarztes vom 27. November 1941 ist als Kontakt zu diesen „rassisch Minderwertigen“ – sogar das Zeitpunkt des Todes 1.20 Uhr angegeben, als Todesursache Sprechen. Das erfuhr auch ein Schüler in Stampe, der sich „acute Lungenentzündung“. Vielleicht ist der Sechsund- mit einem polnischen Zwangsarbeiter unterhalten hatte und zwanzigjährige in dieser Nacht aber auch exekutiert worden,
CHRONIK 9 wie so viele der Häftlinge, was durch die Diagnose verschlei- geworden war“ (LASH-Akte Abt.761, Nr.13775). Maria Ni- ert werden sollte. Nach dem Verbrennen seines Leichnams sick, damals 80 Jahre alt, lebte zu dieser Zeit bei ihrer in- im Krematorium des Konzentrationslagers Flossenbürg zwischen verheirateten Tochter in Hamburg. Weil von dieser wurde auch die Asche von Johannes Nisick im Umfeld des Familie noch Angehörige leben könnten, werden hier dazu Krematoriums „abgelegt“. Im Mai 1947 fand er seine letz- aus Datenschutzgründen keine weiteren Angaben gemacht. te Ruhestätte im „Tal des Todes“ mit Aschepyramide und Wir wissen nicht, ob in Melsdorf oder Quarnbek jemals je- Aschegruben der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. mand an dem Schicksal dieser Landarbeiterfamilie Anteil genommen hat, zumindest scheint es vor Ort keinerlei Erin- nerungen an diese Menschen zu geben. Vielleicht kann die ortsgeschichtliche Spurensuche zur Familiengeschichte „N.“, die mich auch als Chronistin emotional sehr berührt, nun auch Leserinnen und Leser für solche Schicksale sensibilisieren. Text: Gerlind Lind Abbildungen: Abb. 5 – Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig (LASH) Abt. 64.1 Nr. 34888, Nisick, Walter, Patientenakte Abb. 6 – Materialien aus dem Bundesarchiv – Heft 5, „Ge- meinschaftsfremde“, Quellen zur Verfolgung von Asozialen Abb.8: Erinnerung an Johannes Nisick im digitalen Totenbuch 1933-1945, bearbeitet von Wolfgang Ayaß, Koblenz 1998 Abb. 7 – Datenbank des „Memorial Archives“ (MemArc) Im Quarnbeker Protokollbuch ist Maria Nisick auch noch im Flossenbürg März 1937 als Fürsorgeempfängerin mit monatlich 24 RM Abb. 8 – Digitales Totenbuch der KZ-Gedenkstätte Flossen- aufgeführt. Sie wohnte zu der Zeit aber bereits in Kiel in der bürg Muhliusstraße 71 im St. Antoniusheim. Dieses katholische Haus wurde damals von Missionsschwestern aus dem Klos- Literatur: ter Nette bei Osnabrück geführt. Im Reimershof sollten laut Klausch, Hans-Peter: Endstation Hela? Die Sonderabtei- Quarnbeker Protokollbuch 1939 zwei andere Familien unter- lungen der deutschen Kriegsmarine (1936-1945). Kleine gebracht werden. Im St. Antoniusheim arbeitete Maria Nisick Schriftenreihe zur Militär- und Marinegeschichte, Band 26. gegen freie Unterkunft und Verpflegung. Diese Einrichtung Bochum 2017 war ihr bekannt, denn im Oktober 1935 hatte sie ihre Tochter Marie Henriette von der Stamper Schule dorthin abgemeldet. Weitere Quellen: Nach der Zerstörung des St. Antoniusheims durch einen Bundesarchiv in Berlin – zentrale Personenkartei der Bombenangriff im Mai 1944 lebte Maria Nisick ab August Deut schen Wehrmachtsauskunftstelle: BArch, B563-1 1944 in verschiedensten Alten- und Pflegeheimen in Nord- KARTEI/N.318/253 rhein-Westfalen, später in Heimen in Hamburg. Nachdem Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig: ihre beiden Söhne, die ihre Mutter offenbar monatlich mit Abt. 64.1 Nr. 34888. Patientenakte 5 bis 10 RM unterstützt hatten, 1937 bzw. 1943 eingezogen Abt. 357.2 Nr. 4418. Justiz worden waren, blieb ihr nur noch die kleine Witwenrente. Abt. 761 Nr. 13775. Entschädigungssache Sie war weiterhin auf öffentliche Fürsorge angewiesen, 1948 Abt. 355.25 Nr. 2449 Sammelakte Amtsgericht Kiel betrug ihre Witwenrente z.B. mo- natlich nur 26,30 DM. 1958 stellte Maria Nisick einen Antrag auf Entschädigung, weil ihr Sohn Johannes in ein Konzen- trationslager gekommen und dort verstorben war. Der Anspruch der Mutter wurde im September 1961 jedoch mit dem Bescheid des Lan- desentschädigungsamtes Schles- wig-Holstein abgelehnt, weil der Verstorbene „nicht als Gegner des Nationalsozialismus verfolgt und deshalb in ein KZ gebracht wurde, sondern weil er sich als Soldat gegen die Bestimmungen über den Umgang mit Kriegsge- fangenen vergangen hatte.“ Er galt nicht als Verfolgter, sondern war „als schwererziehbarer Soldat be- urteilt worden“ … „weil er bei der Sonderabteilung erneut straffällig
10 FLEMHUDER WEIHNACHTSMARKT „Ihr müsst unbedingt auch 2023 den Flemhuder Weihnachtsmarkt veranstalten, denn ich habe bereits wieder eine Wanderung dorthin ein- den passend geschmückte Weihnachtsbaum vor der Kirche geplant.“ Diese Rückmeldung ist nur ein Beispiel für die war ein optisches Geschenk an alle. positiven Reaktionen von Besucherinnen und Besuchern des Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass in der Gemeinde Weihnachtsmarktes am 22. November 2022. Es herrschte Quarnbek der Flemhuder Weihnachtsmarkt ein Alleinstel- eine auffallend entspannte Atmosphäre nach den Einschrän- lungsmerkmal ist. Deshalb hoffen wir als Orga-Team, dass kungen durch Corona. Die Menschen verweilten länger und sich auch die nach der Kommunalwahl im Mai neu zusam- genossen im Wortsinn das Angebot an Waffeln, Suppen, mengesetzte Gemeindevertretung diese besondere Veranstal- Mandeln, Punsch usw. Immer wieder wurde betont, wie an- tung uneingeschränkt zu Eigen macht. Das gute Miteinander genehm man das regionale, nichtkommerzielle Angebot an im Orga-Team zieht zur Vorbereitung des Weihnachtsmark- den Buden empfindet. Auch das vielfältige Musikprogramm tes 2023 hoffentlich auch noch mehr engagierte Helferinnen in der Kirche zog viele an. Und der zur Sehnsucht nach Frie- und Helfer an.
Text: Gerlind Lind, Fotos: Horst Kay (14), Gerlind Lind (12)
12 BOSSELN Fenster und Türen nach Maß. Tischlerei Kurt Fornefett GmbH aus Melsdorf Tel: 04340 509 I www.fornefett.de Boßeln 2023 – schön war´s Es war eine tolle Veranstaltung und wir hoffen, alle nächs- tes Jahr wieder zu sehen, wenn es auch 2024 erneut heißt: Am 05. Februar 2023 fand unser diesjähriges Dorf-Boßeln „Quarnbek boßelt!“ statt und zwar dieses Mal ohne Einschränkungen sowie, wer Jannes Breyer, Marion Breyer & Tanja Hinz wollte, mit Grünkohlessen im Sportheim. Um 11:00 Uhr trafen sich knapp 60 Boßler am Ziegelhofer Weg, Ortsausgang Strohbrück. Wir starteten in 6 Gruppen mit gut gefüllten Bollerwagen und mit jeweils 8-10 gutgelaunten Dorf- bewohnern und Gästen. Die Kin- dergruppe wurde dieses Mal von Melina Hinz und Leonie Tietje betreut – vielen Dank, die Grup- pe junger Erwachsener kam auch alleine gut klar. Es wurden die Boßelkugeln nach bestem Kön- nen den Ziegelhofer Weg entlang geworfen. Zwischendurch musste sich bei kleinen Knabbereien so- wie heißen und kalten Getränken gestärkt werden. In Stampe an- gekommen, fand eine kurze Pau- se statt. Vielen Dank an Jan und Nina Stüber, die ihre Toilette in der Garage zur Verfügung gestellt haben. Nachdem alle Gruppen in Stampe angekommen waren, wurde derselbe Weg zurückge- boßelt. Das Wetter spielte dieses Mal mit … besser geht immer, aber wir blieben immerhin alle trocken. Zum Grünkohlessen im Vereins- heim, in dem uns Babs Bermann sehr nett bewirtet hat, waren 42 Personen angemeldet. Nach dem Essen fand die Siegerehrung statt, bei der die Gruppe um Johann Schirren die Goldmedaille ge- wann, gefolgt von den punktglei- chen Gruppen um Dietmar Hinz sowie Kay Breyer. Die Kinder hatten sich alle eine Medaille ver- dient. Anschließend ließen wir den Tag dann langsam ausklingen.
AKTUELLE INFOS 13 Energiewende in Quarnbek: Einfach machen! Energiegewinnung und -verbrauch müssen sich in Deutsch- Zusammenfassend können wir mit Überzeugung sagen: land grundlegend ändern. Weg von fossilen Energieträgern, Photovoltaik lohnt sich in vielerlei Hinsicht, hin zu erneuerbaren Energien. Weg von unsanierten Altbau- 1. für das Klima durch unmittelbare CO2-Einsparung ten, hin zu effizienten und ressourcensparenden Gebäuden. 2. um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden Die optimale Energieversorgung erfolgt klimaschonend und 3. um finanziell von seiner „eigenen“ Energiewende zu pro- dezentral. Auf fossile Rohstoffe wie Kohle, Öl und Gas müs- fitieren sen wir für unsere Umwelt, und damit auch für uns, verzich- 4. als Investition in die Zukunft. ten. Als Bürgerinnen und Bürger können wir einen maßgeb- lichen Beitrag in Richtung Klimaneutralität leisten. Es ist heute einfacher denn je, selbst regenerative Energien durch Sonne und Wind zu gewinnen. Wer es schon selbst bei sich umgesetzt hat, weiß um den Vorteil. Wir haben uns letztes Jahr zum Ziel gesetzt, die „Energie- wende von unten“ proaktiv in Quarnbek und Umgebung zu unterstützen. Als geschulte „Bürgersolarberater“ bieten wir seit Mitte Dezember ehrenamtlich eine kostenlose, individu- elle und „Anbieter-neutrale“ Beratung an. In der Beratung werden Fragen geklärt wie: • Geht das bei meinem Dach überhaupt, und wo passen die Module hin? • Welche Kosten kommen auf mich zu? • Lohnt sich die Investition für mich? Die Resonanz auf unser ehrenamtliches Angebot war sehr • Kann ich Eigenleistung erbringen? positiv: • Käme auch eine Finanzierung oder ein Mietmodell in Fra- Bis Ende Februar haben wir schon mehr als 20 Beratungsge- ge? spräche geführt. • Welche Anlagengröße empfiehlt sich, wenn in absehbarer Neben unserem Beratungsangebot hatten wir im Februar und Zeit ein E-Auto oder ein Umstieg auf Wärmepumpe ge- März eine Vortragsreihe zusammen mit der Verbraucherzent- plant ist? rale Kiel organisiert. Interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern wollen wir Schon beim ersten Vortrag über Photovoltaik war das Ver- auf einfachem Weg das Konzept und die Möglichkeiten, einsheim rappelvoll und auch der zweite Vortrag über Wär- die eine eigene PV-Anlage bietet, näherbringen. Mögliche medämmung war gut besucht. Berührungsängste mit technischen Details und den damit Ein weiterer Vortrag am 15.03.23 zum Thema „Wärmepum- verbundenen Fragen können ohne „Kaufdruck“ abgebaut pe“ rundete die Vortragsreihe ab. und geklärt werden. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem Sportver- Danach kann jeder Mitbürger und jede Mitbürgerin selbst ein für die Unterstützung und die nette Bewirtung! beurteilen, ob und wie Solarmodule auf dem eigenen Dach sinnvoll zum Einsatz kommen können. Text und Fotos: Solarberatung Quarnbek E-Mail: sb-quarnbek@web.de· Tel.: 0157-357 62681 – Der Mängelmelder Meldoo ist eine kostenlose und übermitteln. So können z.B. Fälle wie illegal abgeladener werbefreie Smartphone-App Müll oder eine defekte Straßenlaterne schnell weitergeleitet (Android & iOS), die für das und behoben werden. Ein langes Suchen nach einer Kontakt- Melden eines lokalen „Man- stelle für die Aufnahme einer Meldung bleibt somit erspart. gels“ benutzt werden kann. Die Nach dem Aufgeben der Mängelmeldung kann der Benutzer Benutzung ist denkbar einfach sich über den Fortschritt informieren. und erreicht innerhalb unserer Meldoo ist zudem rechtssicher und datenschutzkonform! Gemeinde die Verwaltung vom Amt Achterwehr und dort di- Download der App: rekt die zuständigen Mitarbei- https://www.amt-achterwehr.de/ ter, welche schließlich entspre- verwaltung/schadenmeldung-online chende Maßnahmen einleiten. Dabei ist es möglich, ein Foto von dem Schaden an der ent- Auf der Internetseite gibt es alternativ sprechenden Stelle zu machen auch die Möglichkeit für eine direkte und den Standort mit einer Beschreibung des Mangels zu Online-Meldung.
14 DIE FEUERWEHREN DER GEMEINDE Generationswechsel an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Stampe Nach 30 Jahren als Ortswehrführer der Freiwilligen Feuer- wehr Stampe hat der Hauptbrandmeister (2 Sterne) Bernd Osbahr sich bei der Jahreshauptversammlung am 24. Februar 2023 nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen und sein ver- antwortungsvolles Amt an einen Nachfolger weitergegeben. Die Kameradinnen und Kameraden der Stamper Feuerwehr hatten ihm in 5 aufeinanderfolgenden Wahlen immer wieder das Vertrauen ausgesprochen. Als Nachfolger wurde sein Sohn Hauptfeuerwehrmann (2 Sterne) Felix Osbahr, der inzwischen auch schon über 12 Jahre in der Feuerwehr Stampe Dienst leistet, mit einem einstimmigen Wahlergebnis gewählt. Felix Osbahr bekleidet dieses ehrenvolle Amt nun in der 3. Generation in Folge. Be- reits sein Vater Bernd Osbahr hat das Amt von seinem Vater Hans-Jürgen Osbahr übernommen. Beide haben die Feuer- Beförderung zu Hauptfeuerwehrmännern durch Bernd Osbahr wehr Stampe immer mit außerordentlichem Engagement und viel Zeit und Verständnis für alle Kameradinnen und Kame- raden geführt. Wir alle wünschen Felix Osbahr viel Erfolg beim Weiterführen dieser nicht immer einfachen Aufgabe. Von der Mitgliederversammlung wurde der Antrag an den Bürgermeister Klaus Langer gestellt, den Hauptbrandmeister (2 Sterne) Bernd Osbahr zum Ehrenwehrführer zu ernennen. Als Gemeindewehrführer wird Bernd Osbahr noch die nächs- ten Jahre die Feuerwehr der Gemeinde Quarnbek leiten. Der Hauptfeuerwehrmann (2 Sterne) Gerd Schmuck wurde nach über 20 Jahren Feuerwehrdienst zum Hauptfeuerwehr- mann (3 Sterne) befördert. In diesem Zuge wurde er auch in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Stampe überstellt. Der Hauptfeuerwehrmann (3 Sterne) Jürgen Möller wurde Hauptfeuerwehrmann Gerd Schmuck bekam seinen dritten Stern und wurde in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Stampe aufgenommen Ihre Autowerkstatt in Kronshagen Felix Osbahr übernimmt das Amt des Wehrführers von seinem Vater Bernd Osbahr mit der Wahl zum Amt des Kassenwartes nach 12 Jahren er- neut bestätigt. Sein Vertreter wurde der Feuerwehrmann Jan Kruber. Befördert wurden Nico Behrmann, Stephan Schiener, Heiko Achsvermesseung · Fahrzeugdiagnose · Inspektion Reimnitz und Patrick Schönfeld zum Hauptfeuerwehrmann Karosseriearbeiten · Klimaservice · Reifenservice (2 Sterne). Unfallservice · Anhängerreparatur Ebenfalls befördert wurden Sarina Kujus zur Oberfeuer- wehrfrau und Yannik Hinz zum Oberfeuerwehrmann. Autohaus Ortmann GmbH Gewerbegebiet Kronshagen · Schreberweg 12 Text: Stellv. Ortswehrführer Hauke Staack, ☎ 0431/54 45 75 · www.ortmann-kronshagen.de Fotos: Dieter Uschtrin
DIE FEUERWEHREN DER GEMEINDE 15 Nachruf: Jens Molt – † 2. Februar 2023 Mit tiefer Betroffenheit und Trau- zum Schluss. Ebenso trug Jens seit vielen Jahre bis zuletzt er müssen wir den Tod unseres die Verantwortung für Atemschutzgeräte und die Ausbildung stellvertretenden Ortswehrführers der Atemschutzgeräteträger in der Quarnbeker Wehr. Hauptlöschmeister (***) Jens Molt Jens erwarb sich große Verdienste vor allem in Beschaffungs- hinnehmen. Mit Jens haben wir angelegenheiten und im Organisieren von Ausbildungs- und einen hochkompetenten stellver- Informationsfahrten. Bei der Beschaffung des LF 8 1991 und tretenden Wehrführer und sehr ge- bei dem Kauf des LF 10 im Jahr 2021 war er maßgeblich be- schätzten Kameraden verloren. teiligt. Seine Ausdauer bei Verhandlungen und Besprechun- Seit dem 1. Februar 1975 war Jens gen und seine Fachkompetenz gegenüber den Anbietern der Foto: Horst Kay aktives Mitglied der Feuerwehr Feuerwehrfahrzeuge machten ihn für die Quarnbeker Feuer- Quarnbek. 48 Jahre lang hat er wehr besonders wertvoll. sich stets aktiv und erfolgreich für seine Feuerwehr in vie- Während seiner aktiven Feuerwehrzeit organisierte Jens viele len Bereichen eingesetzt. Angefangen hat er im Alter von Fahrten für die Feuerwehr Quarnbek. Ob es mit den aktiven 18 Jahren. Er war unser letztes aktives Mitglied, dass noch und den fördernden Mitgliedern nach Fulda ins Feuerwehr- im Ortsteil Quarnbek in die Feuerwehr eintrat. Die Grund- museum ging, oder wie zuletzt mit seinen Kameraden nach ausbildung fand damals ausschließlich in der eigenen Wehr Hannover zur Interschutz-Messe. Die Fahrten waren immer statt. Im vierten Mitgliedsjahr begannen für Jens auch die super durchgeplant und durch seine privaten Vernetzungen Lehrgänge außerhalb der Heimatwehr mit einem Maschinis- im Bereich der Busbetriebe auch immer für jeden erschwing- tenlehrgang in Rendsburg. Im Laufe der Zeit hat Jens unge- lich. fähr 20 Lehrgänge absolviert und an unzähligen Erste-Hilfe Ausbildungen teilgenommen. Die Feuerwehr Quarnbek hat hat mit dem Tod von Jens auch Von 1987 bis 1995 drückten ihm seine Kameraden mit der ein enormes Potenzial an Fachwissen und ein Organisations- Wahl zum stellvertretenden Ortswehrführer ihr Vertrauen talent verloren. aus. Private Gründe veranlassten ihn im Jahr 1996 zu einem Viel zu früh und für uns alle unfassbar hinterlässt Jens Molt Wechsel in die Feuerwehr Großkönigsförde. Bereits im da- in den Reihen der aktiven Kameraden der Feuerwehr Quarn- rauffolgendem Jahr verlegte Jens seinen Wohnort wieder in bek eine sehr große Lücke. unsere Gemeinde und kam zurück zu seiner Heimatwehr. Im Jahre 2008 wählten ihn die Kameraden erneut zum stell- Wir werden sein Andenken stets in Ehren bewahren. vertretenden Ortswehrführer. Dieses Amt bekleidete er bis Die Kameraden der Feuerwehr Quarnbek jeder Situation Lösungsffiinnder In die passen de Lösung . Kundisch Sarah Pfeiffer Gewerbekundenberaterin Lukas Koep Serviceberatung Direkt Ob online oder in der Filiale - so wir in Bänken Schleswig-Mittelholstein. vr-sl-mh.de/baenken Begleiterin QR-Code zum Video Experte Astrid Marxen Bauen & Wohnen Kevin Schröder Kreditabteilung
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CHRONIK 17 Erinnerungen an die Kanalschänke Landwehr bezeichnete - komplett neu gebaut. Nun passten insge- samt bis zu 52 Personen in die Kanalschänke. Neben der Laufkund- schaft und den Anglern Im Februar 2023 traf ich mich mit Hartmuth Jegliewski zu vom Kanal, die dort ein- einem ausführlichen Gespräch in der Kanalschänke in Land- und ausgingen, wurden wehr. Schon länger war ich nicht mehr dort, aber es kamen in den Räumlichkeiten etliche Erinnerungen in mir hoch … Die Kanalschänke bot im Laufe der Zeit diverse uns als Kindern immer eine kleine Anlaufstation, wenn es im Veranstaltungen durchge- Sommer darum ging, ein kühles Eis zu essen, oder die ge- führt. So z.B. die Jahres- mischte Tüte mit Süßigkeiten für 1 DM vom Taschengeld zu hauptversammlungen der kaufen. Karla – wie die Chefin der Kanalschänke hieß – hatte Freiwilligen Feuerwehr, uns meistens sogar eine Leckerei mehr in die Tüte gepackt. der Stammtisch der Bas- Für uns das Geschäft des Tages! d ketballsparte, Knobel- Hermann Mohr Aber ich schweife ab … Natürlich wollte ich mich mit Herrn Jegliewski über ver- gangene Zeiten austauschen, aber dabei ging es eher um die geschichtlichen Daten der Kanalschänke – vom Anfang bis heute. Hartmuth hatte dazu ordentlich Dokumente und Bilder in petto. Das Material war wirklich enorm und sehr gut sortiert. Die Wirtin, Karla Mohr, hatte ihren Job gut gemacht und den Laden verantwortungsbewusst geführt. Mein Gegenüber hat zudem alles ordentlich aufbewahrt. Als wir dann nun da zusammen in der urigen kneipenhaf- ten Atmosphäre der Kanalschänke saßen, kamen auch schon gleich die ersten interessanten Unterlagen auf den Tisch. Es fing mit der vorläufigen Erlaubnis vom 04.06.1957 an, die Kanalschänke Landwehr, 1970 – 2004 runden, Weihnachtsfeiern, Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen und Treffen im Anschluss von Volkstrau- ertagen. Zu erwähnen ist hier noch eine Radfahrge- meinschaft aus Kiel, die sich fest einmal im Jahr über mehrere Jahrzehnte traf. Bekannt war auch der sogenannte „Sparclub“, Wartehalle/Kanalschänke Landwehr, 1955 – 1969 der sich über eine sehr lan- ge Zeit gehalten hat und von Hermann Mohr 1955 errichtete Wartehalle in Landwehr für bis zu 60 Leuten eine während der Ladenschlusszeiten in Betrieb zu nehmen. Sparmöglichkeit bot: Ein Sparclub-Geldbox Es folgte eine Bescheinigung für die sogenannte „Wartehal- Metallkasten an der Wand le“, welche am 06.07.1957 ausgestellt wurde und schließlich mit namentlich beschrifteten Fächern für Kleingeld. in die Ausschankerlaubnis vom 02.11.1957 überging. Diese Wenn das Geld in Spargutscheine umgewandelt und später nannte sich damals „Erlaubnisurkunde Schankwirtschaft“ ausgezahlt wurde, konnte davon ein Sommerfest mit Span- und kostete 20,– DM. Der Verkauf und Ausschank von Fla- ferkel vom Grill organisiert werden. schenbier in der „Wartehalle an der Kanalfähre in Landwehr“ Desweiteren war vielen Ortsansässigen das vom Angelverein konnte somit noch im gleichen Jahr anlaufen. auf der Nachbarwiese durchgeführte Osterfeuer als gemein- 1969 wurde das Gebäude in Eigenleistung von Hermann schaftliche Veranstaltung ein Begriff. Mohr – der sich selbst als „Hüserbua“ (und nicht als Maurer) Eis und Naschitüten von der Bar gab es durchgehend für et-
18 CHRONIK Mauerwerk und Fenster in die Kanalschänke gefahren und stand bis zur Theke im Hauptraum. Das Geld der Versiche- rung reichte nicht, um alles wieder herzurichten, aber glück- licherweise hatten Nachbarn geholfen alles wieder mit auf- zubauen, und so konnten Kosten eingespart werden. Neuaufbau der Kanalschänke, 2004 Etliche Jahre später wurde Karla Mohr dann selbst zum Pfle- gefall und Renate und Hartmuth Jegliewski fühlten sich ver- pflichtet, das Geschäft als Kanalschänke weiter zu betreiben. Die Generalvollmacht für Amtssachen und Geschäfte wurde da schon an Hartmuth Jegliewski übergeben. Karla Mohr (geb. Heering), geboren am 16.07.1929, von Beruf Schankwirtin der Kanalschänke Landwehr, starb am 18.01.2023. Karla Mohr liche Generationen und zudem für Wanderer und Fahrrad- fahrer vom Kanal immer ein leckeres Stück Kuchen am Wo- chenende. Karla war auch bekannt für ihren leckeren Kaffee und dem Kartoffelsalat, den sie mit heißen Würstchen anbot. Die 80er- und 90er-Jahre waren geprägt durch die Spielauto- maten (und auch durch die Jukebox*), welche in der Kanal- schänke ebenfalls hingen bzw. standen. Auf jeden Fall erwähnenswert: Mittwochs war Ruhetag – und jede Woche ließ sich Karla dann am Exer in Kiel eine Karla Mohr und Hartmuth Jegiewski Dauerwelle machen. Als Hermann Mohr irgendwann leider dauerhaft krank und Das Erbe ging an Hartmuth Jegliewski über. Die Zukunft der pflegebedürftig wurde, unterstützen Renate und Hartmuth Kanalschänke ist unklar, da die Ausschankgenehmigung mit Jegliewski durch Fahrdienst und Aufpassen und es entwickel- Karlas Tod erloschen ist und sich eine Investitution für einen te sich eine lang anhaltende Freundschaft daraus. Schließlich „Neuaufbau“ (das Haus ist 36 cm an der Straßenseite abge- musste Hermann ins Pflegeheim und ist 2005 gestorben. sackt) wirtschaftlich vermutlich nicht rechnen wird. Somit Ein Jahr zuvor, 2004, ereignete sich ein unglücklicher Vor- verschwindet nun ein Stück Geschichte aus der Gemeinde fall: Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen ungebremst durch Quarnbek. Was bleibt sind Erinnerungen: Erinnerungen an 68 Jahre Kanalschänke Landwehr – das Lebenswerk von Karla und Hermann Mohr; Erinnerungen an eine gemütli- * Spielbox, die Musik von Platte abspielt: Durch Einwerfen che Gaststätte mit einem Tresen, an dem die Durstigen ein von 20 Pfennig konnte durch Knopfdruck ein Musiktitel gezapftes Bier bekommen; ein Treffpunkt für die örtlichen aus einer vorgegebenen Liste ausgewählt werden. An- Einwohner und für Leute von Unterwegs. schließend wurde die Vinyl-Single vom Greifarm aufge- Text: Thomas Eiselt, legt und abgespielt. Fotos: Thomas Eiselt (2), Privatbesitz (6)
NACHRUF KARLA MOHR 19 Die Basketballer des SV Fortuna Stampe trauern um Hermann teilte. Nicht nur wir, sondern auch viele andere Gemeindebewohner, aber auch Radausflügler und Wanderer Karla Mohr schätzten ihre kleine Gaststube, vor allem aber ihr immer freundliches und adrettes Auftreten, die Tür stand immer of- Gastwirtin der Kanalschänke in Landwehr, fen. Ein kühles Bier oder ein heißer Kaffee, an Wochenenden die am 18. Januar 2023 im Alter von 93 Jahren verstorben ist. auch mit selbstgebackenem Kuchen, wurden von ihr immer liebevoll serviert, an schönen Tagen unter der Kastanie. Die Kinder schätzten ihre gut bestückte Naschi-Ecke und die Eistruhe für kleines Geld. Die letzten Jahre waren zunehmend von Altersbeschwerden geprägt, trotzdem hat sie bis zuletzt die Gaststube, wenn auch sehr eingeschränkt, offen gehalten. Nun aber ist auch die letzte Gaststätte in der Gemeinde Quarnbek Geschichte, unsere liebe Karla ist nicht mehr unter uns. Wir Baskis werden sie immer in sehr guter Erinnerung be- halten. Danke Karla, sagen deine Jungs Benjamin, Christian, Claus-H., Harald, Herbert, Jochen, Kay, Klaus, Marcel, Marcus, Martin B., Seit Gründung der Sparte war Karla die gute Mutter unse- Martin Z., Peter, Wilhelm, Philipp, Wolfgang, Thomas, rer Mannschaft, war doch ihre Gaststube jeden Montag der Thorsten Treffpunkt nach anstrengendem Spiel bei einem guten Glas Bier und intensiven Gesprächen. Die Gaststätte Kanalschän- sowie die inzwischen verstorbenen: Gert, Helmut, Jörg, ke war ihr Leben, das sie mit ihrem 2005 verstorbenen Mann Norbert S., Norbert T. Reitsport Makosch Farm- & Riding-Equipment Gut Kronsburg Kronsburger Redder 18 24796 Bredenbek Tel.: 0 43 34 – 1 83 62 16 Mo – Fr: 10 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr Liebe Pferdefreunde, über einen Besuch von Ihnen in unserem Geschäft im Herrenhaus des Gutes Kronsburg würden wir uns sehr freuen. Es erwarten Sie ausgewählte Kollektionen diverser Hersteller für Pferd und Reiter Ihre Michaela Makosch Malte Leesemann · Tjark Leesemann · Michaela Lietzow · Frank Hamann Individuelle Sicherheit braucht Ruhe für das persönliche Gespräch. Dafür nehmen wir uns gerne Zeit. Von der Beratung bis zur schnellen Schadenhilfe stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wir beraten Sie gern. Regionaldirektion MALTE LEESEMANN Dorfstraße 20 · 24239 Achterwehr Telefon 04340 4039040 · Telefax 04340 4039034 info.leesemann-hamann@mecklenburgische.com www.leesemann.de ... sowie viele weitere Marken
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