QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57

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QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
QUARNBEK
                         Unsere schöne Gemeinde

                         Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe

AUSGABE 57                                                                      04/2023

Frieda, Hanna und Mili                                         Foto: Jochen von Spreckelsen
QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
Verkauf und
                                                       Bewertung?
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                                                              ich jemanden!

   Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel
   Kai Helbrecht
   Sophienblatt 9, 24103 Kiel
   Tel. 0431 22033-360
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                                        von Bliev to Huus aus?
                                        1. Sie machen uns keine Arbeit, Sie sind unsere Arbeit
                                                             0LFKDHO%XUNHO,QKDEHU 3ÀHJHGLHQVWOHLWXQJ
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Bliev to Huus
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24113 Kiel
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QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
INHALT
                                                                       „Unsere schöne Gemeinde Quarnbek“                                     Ausgabe 57
Wichtige Rufnummern und Termine . . . . 4
                                                                                                                          Liebe Leserinnen
Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9
                                                                                                                          und Leser,
Flemhuder Weihnachtsmarkt . . . . . . . 10-11                                                                             inzwischen halten Sie
Boßeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12                                                           die 57. Ausgabe unse-
                                                                                                                          rer Gemeindezeitung in
Aktuelle Infos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
                                                                                                                          Händen. Diese hohe Zahl
Die Feuerwehren der Gemeinde . . . . . 14-15                                                                              spiegelt wieder, dass der
Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17-19                                                               „Quarnbeker“ in unserer
                                                                                                                          Gemeinde im Laufe der
Zwergziegen in Quarnbek . . . . . . . . . . . . 21
                                                                                                                          Jahre eine Institution
Termine und Veranstaltungen . . . . . . . 22-25                                                                           geworden ist. Auch nach
Feines zum Osterbrunch . . . . . . . . . . . . . 23                                                                       19 Jahren ist es für das
                                                                                                                          Blatt überlebenswichtig,
Natur und Umwelt. . . . . . . . . . . . . . . . 28-30
                                                                                                                          dass das ehrenamtlich ar-
SV Fortuna Stampe . . . . . . . . . . . . . . . 31-34                                                                     beitende Redaktionsteam
Für Ihre Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . 35                                                                    weiterhin von Ihnen inter-
                                                                                                                          essante Beiträge erhält.
Preisrätsel und Gewinner . . . . . . . . . . . . 36
                                                                                                                          Genauso entscheidend
Die Kirche informiert . . . . . . . . . . . . . . . 37                                                                    ist für den Erhalt der
Kindergarten Strohbrück . . . . . . . . . . . 38-39                                                                       Quarnbeker Zeitung
                                                                                                                          aber auch, dass Sie unse-
Regenbogenschule . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
                                                                                                                          re Anzeigenkunden aktiv
Angelverein SV Ringkanal . . . . . . . . . 42-43                                                                          unterstützen, indem Sie
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  Internet                                                                                                                sam lesen und bei ihren

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  gemeinde-quarnbek.de/                                                                                                   Denn ohne diese Anzei-
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                                                                                                                          unserer Zeitung finanziell
                                                                                                                          unmöglich.

                                                                                                                                                                Foto: Gerlind Lind
E-Mail: redaktion-quarnbek@ls-kiel.de
Redaktionsschluss für die nächste                                                                                         In diesem Sinne wün-
Ausgabe: 20.10.2023                                                                                                       schen wir als Redaktions-
Ausgabe 58 erscheint am 18.11.2023
                                                                                                                          team Ihnen alles Gute
                                                                                                                          – Frohe Ostertage!
IMPRESSUM
Redaktion:
Thomas Eiselt
Möhlenbarg 9
24107 Quarnbek/Strohbrück
Telefon 0151 / 58 53 26 96
thomaseiselt@gmx.de
Ursula Herrmann
Rajensdorfer Weg 30
24107 Quarnbek/Rajensdorf
Telefon 0 43 40 / 49 92 45                                             Ursula                   Thomas Eiselt            Gerlind Lind           Kai
ru_herrmann@t-online.de                                                Herrmann                                                                 Struckmeyer
Gerlind Lind
Ahornweg 23a
24242 Felde
Telefon 0 43 40 / 86 57                                                                                    Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbe-
ger.lind@mytng.de                                                                                          dingt die Meinung der Redaktion wieder.
Kai Struckmeyer                                                   Herausgeber                              Für die Richtigkeit der Termine übernimmt die Redaktion
Alte Landstraße 34                                                und Gesamtherstellung:                   keine Gewähr. Erscheinungsweise zweimal jährlich.
24107 Quarnbek/Stampe                                             L&S Digital GmbH & Co. KG                © Alle Rechte der Vervielfältigung auch nur auszugs-
Telefon 0 43 40 / 84 43                                           Köpenicker Straße 51 · 24111 Kiel        weise liegen bei der Redaktion, dies gilt besonders für
k.struckmeyer@icloud.com                                          Tel. 0431 / 6 96 44 0 · Fax 6 96 44 44   gestaltete Anzeigen.
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4                                                                   WICHTIGE RUFNUMMERN UND TERMINE

                                                              Sprechstunde Bürgermeister
 NOTRUFE
                                                              Jeden Dienstag 18-19 Uhr im Gemeindebüro Strohbrück
 Polizeinotruf                      110
 Feuerwehr und Rettungsdienst       112                       Bliev to Huus   Poststraße 4 · 24796 Bredenbek
 Giftnotruf                         05 51/1 92 40             Telefon:        04334/189025 oder für Kiel: 0431/6473730
                                                              Telefax:        04334/189047
Amt Achterwehr                                                E-mail:         info@bthuus.de
Inspektor-Weimar-Weg 17 · 24239 Achterwehr                    Internet:       www.bthuus.de
Öffnungszeiten:
                                                              Pflegedienst   am Westensee Dorfstr. 111 · 24242 Felde
Montag      8-12 Uhr
Dienstag    8-12 Uhr und 15-17.30 Uhr                         Telefon:        04340/4006655
Mittwoch geschlossen                                          E-mail:         kontakt@pflegedienst-am-westensee.de
Donnerstag 8-12 Uhr                                           Internet:       www.pflegedienst-am-westensee.de
Freitag     8-12 Uhr                                          Sozialverband – Ortsvorsitzende Petra Ditt
Telefon (Zentrale): 0 43 40 / 409-000
Telefax: 0 43 40 / 409-329                                    Telefon:     0 43 40/89 29
Hauptamt, Ordnungs- und Bauverwaltungsamt, Einwohnermel-      E-mail:      petra.ditt@gmx.de
deamt, Kämmereiamt, Amtskasse, Sozialamt, Wohngeldamt         Sozialstation Felde
www.amt-achterwehr.de · E-Mail: info@amt-achterwehr.de
                                                              Bürozeiten: 9.00 bis 12.00 Uhr
Rufnummern in Quarnbek                                        Telefon:       0 43 40/40 25 04, 0 43 40/40 25 05
                                                              Telefax:       0 43 40/40 25 06
Polizeistation Achterwehr                  043 40/4119910     Pflegenotruf: 0 43 40/40 25 04
Feuerwehr Bernd Osbahr                     043 40/1826        E-mail:        Sozialstation-Felde@t-online.de
Gemeindebüro Strohbrück,                   043 40/402714      Internet:      www.sozialstation-felde.de
Bürgermeister Klaus Langer
Kindergarten Strohbrück,                   043 40/402724      Fahrbüchereien · Fahrplan 2023
Leiterin Frau K. Vorbeck                                      Termine: 12.04. (Mi.), 03.05. (Mi.), 31.05. (Mi.), 19.06.,
Grundschule des Amtes Achterwehr           043 40/402744      10.07., 21.08., 11.09., 02.10., 06.11.
in Strohbrück, Leiterin Frau S. Simon                         An diesen Tagen hält der Bücherbus in:
Grundschule des Amtes Achterwehr           043 40/402930      Achterwehr / Schmalholt, Poststr.            10.00-10.15 Uhr
in Strohbrück, Standort Melsdorf                              Achterwehr / Feuerwehr                       10.20-10.35 Uhr
Kirche Flemhude/Pastor Lux                 043 40/8164        Strohbrück / Kindergarten                    10.45-11.45 Uhr
Chronik Quarnbek Frau G. Lind              043 40/8657        Ottendorf / Kindergarten                     12.45-14.10 Uhr
Schiedsmann Otto Thun                      04305/482          Stampe / Dorfstr., Gemeindekasten            14.15-14.35 Uhr
Sportheim Fortuna Stampe                   043 40/9285        Rajensdorf / Uhlenkamp, Gemeindekasten 14.40-15.00 Uhr
Vorsitzende Sportverein Frau K. Stücker 043 40/405933         Strohbrück / Kindergarten, Schule            15.05-15.30 Uhr
Reit- u. Fahrgemeinschaft                  043 40/9063        Strohbrück / Sledenbarg                      15.35-15.55 Uhr
Quarnbek-Holm e.V. Strohbrück                                 Flemhude / Sportplatz                        16.00-16.25 Uhr
Ulrich Spennemann                                             Achterwehr / Feuerwehr                       16.30-17.20 Uhr
Angelverein HAU RUT Dirk Riemer            01 60/4089714
Angelverein SV Ringkanal, Kiel, e.V.,      01 51/56323153     Termine Melsdorf: 05.04. (Mi.), 28.04., 26.05., 16.06.,
Hartwig Voß                                                   07.07., 18.08., 06.09. (Mi.), 29.09., 03.11.
Arztpraxen in Felde                        0 43 40/10 11      Dorfstraße 15          10.55-11.20 Uhr und 16.05-16.30 Uhr
Zahnarzt Dr. med. dent. Volker Wettlin     0 43 40/40 80 80   Birkenweg 17                                 13.00-13.30 Uhr
Zahnarztpraxis Dr. med. dent. Langwieler 043 40/40 33 77      Schönwohld / Dörpstraat, Kapelle             15.35-15.55 Uhr
Zahnärzte Finck, Erk, Fromm und Kollegen                      Standesamt Achterwehr Mielkendorfer Weg 2
          Gettorf 0 43 46/94 47 · Melsdorf 0 43 40/15 60      24113 Molfsee
Tierarztpraxis Markus Wirth, Achterwehr 0 43 40/40 29 07      Telefon 0431/65009-29 (Frau Rohwer) · Fax 0431/650914
Wassergenossenschaft Stampe                                   Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 8.00 bis 12.00 Uhr,
Vorsitzender und Geschäftsführer:                             Di 14.00 bis 18.00 Uhr, Mittwoch geschlossen
Dr. Herbert Pausch                         043 40/13 82
Technik: Marcus Henning                    043 40/40 09 84    Die Jäger unserer Gemeinde
Technik: Lars Brethack                     0172/5 13 85 48    Jagdgenossenschaft Stampe
                                                              Jagdpächter: Detlef Möller 04347/2578 oder 0179-2177585
Wassergemeinschaft Köhlerbarg                                 Jäger: Hanno Nöhren       04340/1458 oder 0176-45719848
Geschäftsführer: Rolf Mittag               043 40/89 10       Jäger: Sönke Reese                         0162-9833637
Technik: Jörg Borgstahl                    043 40/96 39       Jäger: Ralf Staack         04340/692 oder 0151-52450510
                                                              Eigenjagd Gut Quarnbek
Dorfhebamme in Quarnbek                                       Jäger: Manfred Scheel                    04340/8482
Jennifer Fischer 0176/66 33 30 66                             Jäger: Diethelm Schiemann                04340/1532
       Aktuelle Informationen und Termine der Gemeinde Quarnbek finden Sie auch unter: www.quarnbek.de
QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
GUTACHTERGRUPPE-NORD
                     Zert. Dipl. Sachverständige für gerichtliche & außergerichtliche Verkehrswert-,
                               Mietwert und Bauschadensgutachten in Schleswig-Holstein, Hamburg,
                                            Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.

      • Unabhängige & neutrale Ermittlung des Marktwertes                              • Verkehrswertgutachten im Sinne des § 194 BauGB
      • Ermittlung des Verkehrswertes bei Erbschaft und Scheidung                      • Beleihungswertgutachten § 16 PfandBG
      • Verkehrswertgutachten in Betreuungsangelegenheiten                             • Plausibilitätsprüfung & –beratung von bestehenden Gutachten
      • Wertermittlung für das Finanzamt gemäß § 198 BewG                              • Immobilienkaufberatung in Kiel & Umgebung

Gutachtergruppe Nord GmbH & Co. KG        Hamburg                  Schleswig-Holstein       Niedersachsen            Mecklenburg-Vorpommern         Bremen/Bremerhaven
Zert. Dipl. Sachverst. Lars Maiwald       Colonnaden 5             Schüttenredder 13        Hauptstraße 12           Carl-Hopp-Straße 17            Mörkenstraße 18
Schüttenredder 13                         20354 Hamburg            24107 Quarnbek           29362 Helmerkamp         18069 Rostock                  27572 Bremerhaven
24107 Quarnbek                            Mobil 0160 – 41 00 987   Mobil 0160 – 41 00 987   Mobil 0160 – 41 00 987   Mobil 0160 – 41 00 987         Mobil 0160 – 41 00 987
www.gutachtergruppe-nord.de               Tel. 040 – 33 313 770    Tel. 04340 – 499 79 10   Tel. 05083 – 91 25 40    Tel. 0381 – 86 51 64 532       Tel. 0471 – 97 20 00
info@gutachtergruppe-nord.de

   Durch die Zertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 17024 sowie Zert. European Group of Valuer´s Associations (TEGoVA) als Sachverständige für die Bewertung von bebauten und
     unbebauten Grundstücken, entsprechen unsere Gutachten gerichtlich, als auch außergerichtlich höchsten Ansprüchen sowie nationaler & internationaler Anerkennung.
QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
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Familiengeschichte „N.“ – eine Spurensuche (Fortsetzung zu Ausgabe 56)
Am 21. März 1934 teilt die Fürsorgeerziehungsbehörde dem          betrug nur 53 cm, was einen „Turmschädel“ andeutete. Diese
Kreisjugendamt in Rendsburg mit, dass „der minderjährige          Kopfform, bei der Vorder- und Hinterhaupt etwa gleich groß
Walter Nisick … vorläufig in Fürsorgeerziehung unterzu-           sind und das Höhenwachstum überwiegt, kann sich unter der
bringen“ ist. Obwohl bereits im März behördlich festgestellt      Geburt ausbilden – geht dann normalerweise wieder relativ
wurde, dass „Gefahr im Verzuge ist“, Walter Nisick „bald-         schnell zurück – kann aber auch eine Störung des Knochen-
möglichst mit seinen noch brauchbaren Ausrüstungstücken,          stoffwechsels bedeuten, der behandelt werden muss. Unbe-
Arbeits- und Abmeldepapieren … dem Landesaufnahme-                handelt kann sich durch zu frühe Verknöcherung der Schä-
und Erziehungsheim Schleswig zuzuführen“ sei, wurde diese         delnähte der Gehirndruck erhöhen, das Gehirnwachstum be-
Aufforderung offenbar erst später umgesetzt. In der Patien-       einträchtigt werden mit der Folge geistiger Einschränkungen
tenakte (LASH: Bestand Heilanstalten Schleswig Abt. 64.1          (Quelle: Wikipedia).
Nr. 34888) befindet sich ein Schreiben des Quarnbeker Ge-         Zugleich wird Walter Nisick als „im allgemeinen heiter,
meindevorstehers August Vagt, in dem er am 2. Mai 1934 be-        zutraulich distanzlos und primitiv“ beschrieben, der aber
stätigt, dass Walter Nisick entsprechend der Anordnung der        „durch Tätlichkeiten gefährlich werden“ kann. Fazit: Der Ju-
Provinzialregierung in das Heim in Schleswig-Hesterberg           gendliche wird als „anstaltspflegebedürftig“ beurteilt, aber
einzuliefern ist. Die Aufnahme in dem Landesaufnahme-             für die Fürsorgeerziehung ist er „wegen seines Schwach-
und Erziehungsheim Schleswig erfolgte am 3. Mai 1934.             sinns nicht geeignet.“ – „Ein Sterilisationsantrag ist in Vor-
                                                                  bereitung.“ Grundlage dieser Äußerung war das „Gesetz zur
                                                                  Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933, in
                                                                  Kraft seit Januar 1934.
                                                                  In der „Materialsammlung des Bundesarchivs Koblenz“
                                                                  schreibt Wolfgang Ayaß 1998 dazu: „Im Mittelpunkt der
                                                                  Fürsorgepolitik stand nicht mehr das bedürftige Individuum,
                                                                  sondern allein die zu stärkende Volksgemeinschaft“ (Einlei-
                                                                  tung I). Ziel war nicht die Reintegration, sondern die Aus-
                                                                  merzung von „Asozialen“ und „Gemeinschaftsfremden“.
                                                                  Ayaß betont, dass diese Grundidee damals keineswegs neu
                                                                  war, neu „war das radikale, unnachsichtige und terroristische
                                                                  Vorgehen bei der Erfassung und Vernichtung“ der „Minder-
                                                                  wertigen“ (s.o.). Die Zwangssterilisierung zur Ausschaltung
                                                                  der Fortpflanzung u.a. von Schwachsinnigen, der größten
                                                                  Gruppe der von dem Gesetz Betroffenen, war bald gängi-
                                                                  ge Praxis. Walter Nisick passte genau in dieses Denkschema
                                                                  der „Ausmerze“ zur „Reinhaltung eines gesunden Volkskör-
                                                                  pers“.
                                                                  Am 30. Mai 1934 wurde über den damals 17-Jährigen in
                                                                  Schleswig ein Erziehungsbericht erstellt. Auch darin lautet
                                                                  die Schlussfolgerung, dass bei ihm wegen „seiner allgemei-
                                                                  nen Primitivität und Undifferenziertheit … eine planmäßi-
                                                                  ge Bildung des Charakters durch Fürsorgeerziehung nicht
                                                                  möglich sein“ wird. Walter Nisick ist nicht nur geistig sehr
                                                                  zurück, wie es in dem Bericht heißt, sondern er ist „körper-
                                                                  lich plump und sehr schwerfällig.“ Betont wird, dass die
                                                                  Überführung in das Heim in Schleswig „auf Walter keinen
Abb.5: Schreiben des Gemeindevorstehers Vagt                      erkennbaren Eindruck gemacht“ hat. „Mit gleichbleibender
                                                                  Anhänglichkeit und Heiterkeit begegnete er vom ersten Tag
Am 24. Mai 1934 verfasste der Oberarzt Dr. Rücker-Embden          an den Erziehern.“ Und weiter: „Die ihm zugewiesenen Ar-
eine „Fachärztliche Aeusserung“ über Walter Nisick – heut-        beiten fasste er willig an. Dauernde Beaufsichtigung, immer
zutage mit Vorsicht zu lesen, denn die Sprache ist zeitbe-        neue Hinleitung und starke Begrenzung eines Auftrags sind
dingt ideologisch eingefärbt. Einleitend betont er, dass dieser   bei ihm erforderlich.“
„erblich belastet“ ist. Mutter Maria Nisick wird als geistig      An Sauberkeit und Ordnung konnte Walter Nisick nur lang-
beschränkt und willensschwach charakterisiert (die Kreis-         sam gewöhnt werden. „Die Ursache liegt – neben dem Man-
fürsorgerin hatte von einer „untüchtigen Hausfrau“ gespro-        gel an Einsicht – in einem Pflegemangel in früherer Zeit.“
chen), der verstorbene Vater Johann soll dem Alkohol zuge-        Trotz dieses erweiterten pädagogischen Blickwinkels auf das
neigt gewesen sein. Der ebenfalls erwähnte Bruder Johannes,       häusliche und soziale Umfeld blieb dem Jugendlichen die
Fürsorgezögling im Wakenitzhof, wird als „wenig begabt“           Zwangssterilisierung nicht erspart. Er entsprach ganz und
und „geistig minderwertig“ beschrieben. Die „Schwester soll       gar nicht dem Leitbild der NS-Zeit, nach dem die Hitler-
ziemlich grosse Dummheiten machen …“.                             jungen „Flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie
Bei Walter Nisick diagnostiziert der Oberarzt „eine abnorme       Kruppstahl“ werden sollten, wie Hitler 1935 plakativ in einer
Kopfform und angeborenen Schwachsinn“. Der Kopfumfang             öffentlichen Rede formulierte.
QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
CHRONIK                                                                                                                      7

Aus der bereits zitierten Akte im Landesarchiv geht hervor,      Mutter in Reimershof auf mit der Behauptung, er habe bis
dass Walter Nisick am 17. Juli 1935 im Städtischen Kran-         zum 4. Juni Urlaub bekommen, um sie zu besuchen. Doch er
kenhaus in Schleswig mit dem damals üblichen Verfahren           verschwand dann, weder die Mutter noch der Amtsvorsteher
der Sterilisation operiert wurde: „Zentrale Unterbindung und     Vagt konnten sagen, wohin. Die Mutter schrieb einen besorg-
Resektion der Samenleiter mit Durchspülung der Samenbla-         ten Brief an die Direktion des Aufnahmeheims in Schleswig-
se“ – „Wundgeheilt 29. Juli 1935“.                               Hesterberg – auch im August 1936 war noch immer nicht
Vorher hatte seine Mutter als gesetzliche Vertreterin des        bekannt, wo Walter Nisick sich aufhielt.
noch minderjährigen Sohnes der Sterilisation zugestimmt,         Eine Spur findet sich im Landesarchiv noch in einer Akte aus
mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichtes. Nachdem             dem Bereich Justizvollzugsanstalt Kiel (LAS Abt. 357.2 Nr.
auch noch entsprechende ärztliche Fachgutachten vorlagen,        4418). Gegen Walter Nisick war im Januar 1937 ein Haftbe-
hatte das Erbgesundheitsgericht in Kiel am 21. Mai 1935          fehl des Amtsgerichtes Kiel ausgestellt worden. Als letzter
die „Unfruchtbarmachung des Pfleglings Walter Nisick be-         Aufenthaltsort ist in diesem Zusammenhang Voorden (bei
schlossen“ (LAS Abt. 355.25 Nr. 2449). Begründung: „Nach         Flintbek) genannt. Er war am 13. Januar 1937 wegen Bet-
den Erfahrungen der ärztlichen Wissenschaft ist mit grosser      telns festgenommen und einen Tag später in Kiel in Untersu-
Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass seine Nachkommen an         chungshaft eingeliefert worden. Betteln war schon seit 1933
schweren geistigen Erbschäden leiden werden.“                    untersagt, u.a. weil es das Ansehen des deutschen Volkes
                                                                 beschädigte. Nach Verurteilung zu einer Woche Haft wegen
 Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses                     dieses Delikts wurde Walter Nisick unter Anrechnung der
 (Berlin, 14. Juli 1933)                                         Untersuchungshaft am 21. Januar 1937 aus der Haftanstalt
 Reichsgesetzblatt I 1933, S. 529-531                            entlassen. „Zur Zahlung der Haftkosten ist der Verurteilte
                                                                 unvermögend.“
 [Bei Diagnose bestimmter, als vererbbar quali-
 fzierter Krankheiten und bei schwerem Alkoho-                   Laut Aussage seiner Mutter viele Jahre später soll Walter
 lismus können Zwangssterilisationen vorgenommen                 Nisick 1940 zur Wehrmacht eingezogen worden sein. 1935
 werden; Einrichtung von Erbgesundheitsgerichten                 war die allgemeine Wehrpflicht für alle Männer ab 18. Le-
 zur Beschlußfassung]                                            bensjahr (wieder) eingeführt worden. Sollte der nach der
    § 1
                                                                 herrschenden Ideologie für die Volksgemeinschaft minder-
 (1) Wer erbkrank ist, kann durch chirurgischen
 Eingriff unfruchtbar gemacht (sterilisiert) wer-                 wertige junge Mann im Laufe des Krieges plötzlich doch
 den, wenn nach den Erfahrungen der ärztlichen                   noch brauchbar geworden sein – als Soldat? Maria Nisick
 Wissenschaft mit großer Wahrscheinlichkeit zu                   hatte nie wieder etwas von ihrem Sohn Walter gehört. Wegen
 erwarten ist, daß seine Nachkommen an schweren                  erfolgloser Suchanfragen wollte sie ihn deshalb 1956 für tot
 körperlichen oder geistigen Erbschäden leiden
                                                                 erklären lassen.
 werden.
    ……………                                                        Durch eine erfolgreiche Anfrage beim Bundesarchiv in Ber-
                                                                 lin können jetzt einige Daten zum weiteren Schicksal von
 Begründung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken                  Walter Nisick ergänzt werden. Er wurde nicht 1940 sondern
 Nachwuchses                                                     am 26. März 1943 zur Wehrmacht eingezogen – trotz sei-
 (Berlin, 26. Juli 1933)
                                                                 ner ihn als Volksgenossen abwertenden geistigen Behinde-
 Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer
 Staatsanzeiger 1933 Nr.172, S.1-2                               rung. Nach der Katastrophe von Stalingrad am 2. Februar
                                                                 1943 hatte Propagandaminister Goebbels am 18. Februar
 [Geburtenrückgang und “hemmungslose” Vermehrung                 1943 den totalen Krieg zur Richtschnur politischen und mi-
 von “Minderwertigen” machen das Erbgesundheits-                 litärischen Handelns ausgerufen – so dass nun alle, die auch
 gesetz zur bevölkerungspolitischen Notwendig-
                                                                 nur laufen konnten, Soldat werden mussten. Walter Nisick
 keit]
    …………….                                                       kam als einfacher Grenadier (Grenadier-Regiment 258) an
                                                                 die Ostfront, wo er bei schweren Kämpfen am Dnjepr in der
Abb.6: Zitat aus Gesetz + Begründung (Nr. 8+9 Material Bundes-   Ukraine durch Granatsplitter bereits am 2. Oktober 1943 an
archiv)                                                          mehreren Gliedmaßen verletzt wurde. Vom Lazarett in Kra-
                                                                 kau wurde er am 25. Oktober 1943 mit einem Lazarettzug
Im Protokollbuch der Gemeinde Quarnbek wurde Walter Ni-          in das Reservelazarett Langensalza (Thüringen) verlegt, von
sick wieder im April 1936 aufgeführt, diesmal aber unter den     dort im März 1944 in das Lazarett in Oberhof im Thüringer
„Geisteskranken in den Landesheilanstalten“. Er war wegen        Wald verlegt. Die letzte bekannte Nachricht über ihn ist vom
seiner geistigen Beeinträchtigung kein Fürsorgezögling son-      August 1944. Zu dem Zeitpunkt war Walter Nisick in Frank-
dern Anstaltspflegling, wie oben ausgeführt. Im April 1936       reich – nun an der Westfront, die durch die Landung alliierter
kam Walter Nisick in „Außenfürsorge“, d.h. er wurde aus          Truppen am 6. Juni 1944 heftig umkämpft war. Seitdem gilt
dem Heim beurlaubt bzw. formal „in Abgang gestellt“, um          er als vermisst.
bei dem Landmann Heinrich Mau in Loopstedtfeld (nahe             Und was ist aus seinem Bruder Johannes geworden? Ent-
dem Haddebyer Noor bei Schleswig) auf Probe zu arbeiten.         sprechend der allgemeinen Wehrpflicht wurde sein Jahrgang
Die Überprüfung im Mai 1936 ergab, dass der Bauer mit            (1915) schon im November 1937 einberufen. Vor seinem
Walter Nisick zufrieden war und dieser sich dort wohlfühlte.     Wehrdienst hatte wahrscheinlich auch Johannes Nisick sechs
Trotzdem ist er im Juni 1936 von dort offenbar weggelaufen.      Monate Arbeitsdienst abgeleistet. Spuren seines weiteren
Bauer Mau hatte Walter Nisick erlaubt, am 2. Pfingstfeier-       Schicksals finden sich in der Entschädigungsakte Nisick,
tag (1. Juni 1936) das Heim in Schleswig zu besuchen – er        Marie (1958-1962) im Landesarchiv in Schleswig (LASH
kam von dort aber nicht zurück, sondern tauchte bei seiner       Abt.761, Nr.13775). Aus einem späteren Schreiben von Au-
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8                                                                                                              CHRONIK

gust Vagt geht hervor, dass in Quarnbek aus der Meldezeit       dafür am nächsten Tag von der Lehrerin geschlagen wurde
der Familie Nisick keine Unterlagen mehr vorhanden waren.       (Flemhuder Hefte 15, S.30).
Als Wehrpflichtiger wurde Johannes Nisick am 1. November        Die Gruppe aus Altenwalde wurde am 6. September 1939
1937 der Marine-Artillerie-Abteilung in Kiel zugewiesen.        der Gestapo Wesermünde (Bremerhaven) überstellt, an-
Diese war Teil der Landstreitkräfte der Marine mit der Auf-     schließend in das KZ Sachsenhausen (nördlich von Berlin)
gabe der Sicherung der Küste und vor allem der Verteidigung     eingeliefert (s. Klausch, S.37). Mit weiteren „Sondersolda-
der Häfen (Quelle: Wikipedia). In dieser Zeit seiner aktiven    ten“ aus anderen Truppenteilen wurden sie dort in Block 20
Wehrpflicht wurde der Marineartillerist Johannes Nisick laut    untergebracht (s.o. S.39). Diese SAW-Häftlinge – Abkürzung
einer Untersuchungsakte des Gerichts des 2. Admirals der        für „Sonderabteilung Wehrmacht“ – wurden als „Politische“
Ostsee in Kiel am 8. Februar 1938 wegen Fahnenflucht und        in Schutzhaft mit einem auf der Spitze stehenden roten Win-
wegen Diebstahls (vielleicht während der Flucht begangen)       kel gekennzeichnet, ergänzt durch ihre jeweilige Häftlings-
zu einer Gesamtstrafe von 5 Monaten Gefängnis verurteilt –      nummer – gequält mit mörderischen Arbeitsbedingungen
unter Anrechnung von 3 Wochen Untersuchungshaft.                und mit „Strafsport“ (s. Klausch, S.38 f.).
Diese Strafe verbüßte er vom 8. Februar bis 19. Juni 1938 –     Am 5. April 1940 ging von Sachsenhausen mit einer Stärke
unterbrochen durch drei Tage „geschärften“ Arrest, wie es in    von 1000 Personen ein Transport in das KZ Flossenbürg bei
der oben genannten Akte heißt – im Wehrmachtsgefängnis in       Weiden im Oberpfälzer Wald ab (Ankunft dort am 6. April
Torgau an der Elbe. Besonders Fahnenflucht und Diebstahl        1940) – unter ihnen „mindestens neun namentlich bekannte
sollen damals unter den Wehrpflichtigen stetig zugenommen       SAWler …“ (Klausch, S.42). Auch in diesem KZ waren die
haben. Diese Delikte galten als besonders verwerflich, weil     Arbeitsbedingungen für die Häftlinge im Wortsinn mörde-
sie die Pflichten gegenüber der „Volksgemeinschaft“ verletz-    risch, vor allem in einem Steinbruch, in dem für die natio-
ten. Nach Verbüßung der Strafe wurde Johannes Nisick zur        nalsozialistischen Prachtbauten der besonders harte Granit
Fortsetzung der Grundausbildung zur 1. Schiffs-Stamm-Ab-        gebrochen wurde. Zu den von Klausch erwähnten nament-
teilung in Kiel entlassen, von da aber schon am 1. Juli 1938    lich bekannten SAW-Häftlingen gehörte der Altenwalder
in die Sonderabteilung der Kriegsmarine in Altenwalde bei       Sondersoldat „Johannes Nisick (geb. 19.09.1915), der am
Cuxhaven abkommandiert.                                         27. November 1941 in dem nordbayerischen Konzentra-
Eine solche Sonderabteilung, eine Strafabteilung, diente der    tionslager angeblich an Lungenentzündung gestorben ist …“
Absonderung und Disziplinierung unangepasster Soldaten.         (s.o. S.42).
Diese Sonderabteilung der Kriegsmarine gab es in Altenwal-
de seit 1. Oktober 1937. „Für eine Versetzung in eine Sonder-
abteilung kamen solche Soldaten in Frage, >deren Verbleib
in der Truppe wegen ihrer gesamten Haltung, Einstellung
und Gesinnung unerwünscht< war sowie solche, die >wegen
unehrenhafter Handlungen gerichtlich bestraft< wurden …“
(Klausch, S.29). „Durch den Ausbildungs- und Dienstbetrieb
in Altenwalde sollten die Angehörigen der Marine-Sonder-
abteilung >zu unbedingtem Gehorsam< erzogen werden …“
(s.o. S.33). Die Härte dieser Disziplinierung wurde nach
Klausch durch das bekannte Erziehungsprinzip „Zuckerbrot
und Peitsche“ ergänzt. „Die >Peitsche< war allgegenwärtig
in Gestalt der drohenden KZ-Einweisung“ (s.o. S.34).
Eine Woche nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs am 1.
September 1939 wurde die Sonderabteilung Altenwalde
aufgelöst (8.9.1939). „Etwa 40 >Altenwalder< kamen zur
1. Schiffs-Stamm-Abteilung nach Kiel; … Für 26 vormalige
Angehörige der Marine-Sonderabteilung Altenwalde stand
dagegen fest, dass sie an die Gestapo übergeben werden
sollten“ (Klausch S.35). Wenige Seiten später ist in diesem
Zusammenhang auch Johannes Nisick genannt! Dass er von
der erwähnten >Peitsche< getroffen wurde, hing sehr wahr-
scheinlich damit zusammen, dass er erneut straffällig gewor-
den war:
Am 19. Juli 1939 war er wegen militärischem Diebstahl und
militärischer Unterschlagung zu 1 Monat und 1 Tag Gefäng-       Abb.7: ärztliche Bescheinigung
nis verurteilt worden – durch Amnestie erlassen bei Kriegs-     Aus der Datenbank des „Memorial Archives“ (MemArc)
ausbruch, wie es in der LAS-Akte Abt.761, Nr.13775 heißt.       Flossenbürg geht hervor, dass Johannes Nisick die Häftlings-
Seine Mutter meinte Jahre später, er habe damals polnischen     nummer 1960 trug. Damit war das Individuum endgültig auf
Kriegsgefangenen Zigaretten und Esswaren zugesteckt.            eine Nummer reduziert worden. In der offiziellen Bescheini-
Solche Handlungen waren verboten, überhaupt jeglicher           gung des SS-Standortarztes vom 27. November 1941 ist als
Kontakt zu diesen „rassisch Minderwertigen“ – sogar das         Zeitpunkt des Todes 1.20 Uhr angegeben, als Todesursache
Sprechen. Das erfuhr auch ein Schüler in Stampe, der sich       „acute Lungenentzündung“. Vielleicht ist der Sechsund-
mit einem polnischen Zwangsarbeiter unterhalten hatte und       zwanzigjährige in dieser Nacht aber auch exekutiert worden,
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CHRONIK                                                                                                                     9

wie so viele der Häftlinge, was durch die Diagnose verschlei-    geworden war“ (LASH-Akte Abt.761, Nr.13775). Maria Ni-
ert werden sollte. Nach dem Verbrennen seines Leichnams          sick, damals 80 Jahre alt, lebte zu dieser Zeit bei ihrer in-
im Krematorium des Konzentrationslagers Flossenbürg              zwischen verheirateten Tochter in Hamburg. Weil von dieser
wurde auch die Asche von Johannes Nisick im Umfeld des           Familie noch Angehörige leben könnten, werden hier dazu
Krematoriums „abgelegt“. Im Mai 1947 fand er seine letz-         aus Datenschutzgründen keine weiteren Angaben gemacht.
te Ruhestätte im „Tal des Todes“ mit Aschepyramide und           Wir wissen nicht, ob in Melsdorf oder Quarnbek jemals je-
Aschegruben der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.                     mand an dem Schicksal dieser Landarbeiterfamilie Anteil
                                                                 genommen hat, zumindest scheint es vor Ort keinerlei Erin-
                                                                 nerungen an diese Menschen zu geben. Vielleicht kann die
                                                                 ortsgeschichtliche Spurensuche zur Familiengeschichte „N.“,
                                                                 die mich auch als Chronistin emotional sehr berührt, nun auch
                                                                 Leserinnen und Leser für solche Schicksale sensibilisieren.
                                                                                                           Text: Gerlind Lind
                                                                 Abbildungen:
                                                                 Abb. 5 – Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig
                                                                 (LASH) Abt. 64.1 Nr. 34888, Nisick, Walter, Patientenakte
                                                                 Abb. 6 – Materialien aus dem Bundesarchiv – Heft 5, „Ge-
                                                                 meinschaftsfremde“, Quellen zur Verfolgung von Asozialen
Abb.8: Erinnerung an Johannes Nisick im digitalen Totenbuch      1933-1945, bearbeitet von Wolfgang Ayaß, Koblenz 1998
                                                                 Abb. 7 – Datenbank des „Memorial Archives“ (MemArc)
Im Quarnbeker Protokollbuch ist Maria Nisick auch noch im        Flossenbürg
März 1937 als Fürsorgeempfängerin mit monatlich 24 RM            Abb. 8 – Digitales Totenbuch der KZ-Gedenkstätte Flossen-
aufgeführt. Sie wohnte zu der Zeit aber bereits in Kiel in der   bürg
Muhliusstraße 71 im St. Antoniusheim. Dieses katholische
Haus wurde damals von Missionsschwestern aus dem Klos-           Literatur:
ter Nette bei Osnabrück geführt. Im Reimershof sollten laut      Klausch, Hans-Peter: Endstation Hela? Die Sonderabtei-
Quarnbeker Protokollbuch 1939 zwei andere Familien unter-        lungen der deutschen Kriegsmarine (1936-1945). Kleine
gebracht werden. Im St. Antoniusheim arbeitete Maria Nisick      Schriftenreihe zur Militär- und Marinegeschichte, Band 26.
gegen freie Unterkunft und Verpflegung. Diese Einrichtung        Bochum 2017
war ihr bekannt, denn im Oktober 1935 hatte sie ihre Tochter
Marie Henriette von der Stamper Schule dorthin abgemeldet.       Weitere Quellen:
Nach der Zerstörung des St. Antoniusheims durch einen            Bundesarchiv in Berlin – zentrale Personenkartei der
Bombenangriff im Mai 1944 lebte Maria Nisick ab August           Deut schen Wehrmachtsauskunftstelle: BArch, B563-1
1944 in verschiedensten Alten- und Pflegeheimen in Nord-         KARTEI/N.318/253
rhein-Westfalen, später in Heimen in Hamburg. Nachdem            Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig:
ihre beiden Söhne, die ihre Mutter offenbar monatlich mit        Abt. 64.1 Nr. 34888. Patientenakte
5 bis 10 RM unterstützt hatten, 1937 bzw. 1943 eingezogen        Abt. 357.2 Nr. 4418. Justiz
worden waren, blieb ihr nur noch die kleine Witwenrente.         Abt. 761 Nr. 13775. Entschädigungssache
Sie war weiterhin auf öffentliche Fürsorge angewiesen, 1948      Abt. 355.25 Nr. 2449 Sammelakte Amtsgericht Kiel
betrug ihre Witwenrente z.B. mo-
natlich nur 26,30 DM.
1958 stellte Maria Nisick einen
Antrag auf Entschädigung, weil
ihr Sohn Johannes in ein Konzen-
trationslager gekommen und dort
verstorben war. Der Anspruch der
Mutter wurde im September 1961
jedoch mit dem Bescheid des Lan-
desentschädigungsamtes Schles-
wig-Holstein abgelehnt, weil der
Verstorbene „nicht als Gegner
des Nationalsozialismus verfolgt
und deshalb in ein KZ gebracht
wurde, sondern weil er sich als
Soldat gegen die Bestimmungen
über den Umgang mit Kriegsge-
fangenen vergangen hatte.“ Er galt
nicht als Verfolgter, sondern war
„als schwererziehbarer Soldat be-
urteilt worden“ … „weil er bei der
Sonderabteilung erneut straffällig
QUARNBEK Quarnbek, Flemhude, Strohbrück, Landwehr, Rajensdorf, Stampe - AUSGABE 57
10                                                                           FLEMHUDER WEIHNACHTSMARKT

„Ihr müsst unbedingt auch 2023 den Flemhuder Weihnachtsmarkt veranstalten,
denn ich habe bereits wieder eine Wanderung dorthin ein-       den passend geschmückte Weihnachtsbaum vor der Kirche
geplant.“ Diese Rückmeldung ist nur ein Beispiel für die       war ein optisches Geschenk an alle.
positiven Reaktionen von Besucherinnen und Besuchern des       Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass in der Gemeinde
Weihnachtsmarktes am 22. November 2022. Es herrschte           Quarnbek der Flemhuder Weihnachtsmarkt ein Alleinstel-
eine auffallend entspannte Atmosphäre nach den Einschrän-      lungsmerkmal ist. Deshalb hoffen wir als Orga-Team, dass
kungen durch Corona. Die Menschen verweilten länger und        sich auch die nach der Kommunalwahl im Mai neu zusam-
genossen im Wortsinn das Angebot an Waffeln, Suppen,           mengesetzte Gemeindevertretung diese besondere Veranstal-
Mandeln, Punsch usw. Immer wieder wurde betont, wie an-        tung uneingeschränkt zu Eigen macht. Das gute Miteinander
genehm man das regionale, nichtkommerzielle Angebot an         im Orga-Team zieht zur Vorbereitung des Weihnachtsmark-
den Buden empfindet. Auch das vielfältige Musikprogramm        tes 2023 hoffentlich auch noch mehr engagierte Helferinnen
in der Kirche zog viele an. Und der zur Sehnsucht nach Frie-   und Helfer an.
Text: Gerlind Lind,
Fotos: Horst Kay (14), Gerlind Lind (12)
12                                           BOSSELN

                                                                                   Fenster und
                                                                                   Türen nach Maß.

                                                                                   Tischlerei Kurt Fornefett GmbH aus Melsdorf
                                                                                   Tel: 04340 509 I www.fornefett.de

Boßeln 2023 – schön war´s                                   Es war eine tolle Veranstaltung und wir hoffen, alle nächs-
                                                            tes Jahr wieder zu sehen, wenn es auch 2024 erneut heißt:
Am 05. Februar 2023 fand unser diesjähriges Dorf-Boßeln     „Quarnbek boßelt!“
statt und zwar dieses Mal ohne Einschränkungen sowie, wer                   Jannes Breyer, Marion Breyer & Tanja Hinz
wollte, mit Grünkohlessen im
Sportheim.
Um 11:00 Uhr trafen sich knapp
60 Boßler am Ziegelhofer Weg,
Ortsausgang Strohbrück. Wir
starteten in 6 Gruppen mit gut
gefüllten Bollerwagen und mit
jeweils 8-10 gutgelaunten Dorf-
bewohnern und Gästen. Die Kin-
dergruppe wurde dieses Mal von
Melina Hinz und Leonie Tietje
betreut – vielen Dank, die Grup-
pe junger Erwachsener kam auch
alleine gut klar. Es wurden die
Boßelkugeln nach bestem Kön-
nen den Ziegelhofer Weg entlang
geworfen. Zwischendurch musste
sich bei kleinen Knabbereien so-
wie heißen und kalten Getränken
gestärkt werden. In Stampe an-
gekommen, fand eine kurze Pau-
se statt. Vielen Dank an Jan und
Nina Stüber, die ihre Toilette in
der Garage zur Verfügung gestellt
haben. Nachdem alle Gruppen
in Stampe angekommen waren,
wurde derselbe Weg zurückge-
boßelt. Das Wetter spielte dieses
Mal mit … besser geht immer,
aber wir blieben immerhin alle
trocken.
Zum Grünkohlessen im Vereins-
heim, in dem uns Babs Bermann
sehr nett bewirtet hat, waren 42
Personen angemeldet. Nach dem
Essen fand die Siegerehrung statt,
bei der die Gruppe um Johann
Schirren die Goldmedaille ge-
wann, gefolgt von den punktglei-
chen Gruppen um Dietmar Hinz
sowie Kay Breyer. Die Kinder
hatten sich alle eine Medaille ver-
dient. Anschließend ließen wir den
Tag dann langsam ausklingen.
AKTUELLE INFOS                                                                                                          13

Energiewende in Quarnbek: Einfach machen!
Energiegewinnung und -verbrauch müssen sich in Deutsch-        Zusammenfassend können wir mit Überzeugung sagen:
land grundlegend ändern. Weg von fossilen Energieträgern,      Photovoltaik lohnt sich in vielerlei Hinsicht,
hin zu erneuerbaren Energien. Weg von unsanierten Altbau-      1. für das Klima durch unmittelbare CO2-Einsparung
ten, hin zu effizienten und ressourcensparenden Gebäuden.      2. um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden
Die optimale Energieversorgung erfolgt klimaschonend und       3. um finanziell von seiner „eigenen“ Energiewende zu pro-
dezentral. Auf fossile Rohstoffe wie Kohle, Öl und Gas müs-       fitieren
sen wir für unsere Umwelt, und damit auch für uns, verzich-    4. als Investition in die Zukunft.
ten. Als Bürgerinnen und Bürger können wir einen maßgeb-
lichen Beitrag in Richtung Klimaneutralität leisten.
Es ist heute einfacher denn je, selbst regenerative Energien
durch Sonne und Wind zu gewinnen. Wer es schon selbst bei
sich umgesetzt hat, weiß um den Vorteil.
Wir haben uns letztes Jahr zum Ziel gesetzt, die „Energie-
wende von unten“ proaktiv in Quarnbek und Umgebung zu
unterstützen. Als geschulte „Bürgersolarberater“ bieten wir
seit Mitte Dezember ehrenamtlich eine kostenlose, individu-
elle und „Anbieter-neutrale“ Beratung an.
In der Beratung werden Fragen geklärt wie:
• Geht das bei meinem Dach überhaupt, und wo passen die
   Module hin?
• Welche Kosten kommen auf mich zu?
• Lohnt sich die Investition für mich?                         Die Resonanz auf unser ehrenamtliches Angebot war sehr
• Kann ich Eigenleistung erbringen?                            positiv:
• Käme auch eine Finanzierung oder ein Mietmodell in Fra-      Bis Ende Februar haben wir schon mehr als 20 Beratungsge-
   ge?                                                         spräche geführt.
• Welche Anlagengröße empfiehlt sich, wenn in absehbarer       Neben unserem Beratungsangebot hatten wir im Februar und
   Zeit ein E-Auto oder ein Umstieg auf Wärmepumpe ge-         März eine Vortragsreihe zusammen mit der Verbraucherzent-
   plant ist?                                                  rale Kiel organisiert.
Interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern wollen wir        Schon beim ersten Vortrag über Photovoltaik war das Ver-
auf einfachem Weg das Konzept und die Möglichkeiten,           einsheim rappelvoll und auch der zweite Vortrag über Wär-
die eine eigene PV-Anlage bietet, näherbringen. Mögliche       medämmung war gut besucht.
Berührungsängste mit technischen Details und den damit         Ein weiterer Vortrag am 15.03.23 zum Thema „Wärmepum-
verbundenen Fragen können ohne „Kaufdruck“ abgebaut            pe“ rundete die Vortragsreihe ab.
und geklärt werden.                                            Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem Sportver-
Danach kann jeder Mitbürger und jede Mitbürgerin selbst        ein für die Unterstützung und die nette Bewirtung!
beurteilen, ob und wie Solarmodule auf dem eigenen Dach
sinnvoll zum Einsatz kommen können.                                              Text und Fotos: Solarberatung Quarnbek
                                                                      E-Mail: sb-quarnbek@web.de· Tel.: 0157-357 62681

                           – Der Mängelmelder
                           Meldoo ist eine kostenlose und      übermitteln. So können z.B. Fälle wie illegal abgeladener
                           werbefreie Smartphone-App           Müll oder eine defekte Straßenlaterne schnell weitergeleitet
                           (Android & iOS), die für das        und behoben werden. Ein langes Suchen nach einer Kontakt-
                           Melden eines lokalen „Man-          stelle für die Aufnahme einer Meldung bleibt somit erspart.
                           gels“ benutzt werden kann. Die      Nach dem Aufgeben der Mängelmeldung kann der Benutzer
                           Benutzung ist denkbar einfach       sich über den Fortschritt informieren.
                           und erreicht innerhalb unserer      Meldoo ist zudem rechtssicher und datenschutzkonform!
                           Gemeinde die Verwaltung vom
                           Amt Achterwehr und dort di-         Download der App:
                           rekt die zuständigen Mitarbei-                           https://www.amt-achterwehr.de/
                           ter, welche schließlich entspre-                         verwaltung/schadenmeldung-online
                           chende Maßnahmen einleiten.
                           Dabei ist es möglich, ein Foto
                           von dem Schaden an der ent-                              Auf der Internetseite gibt es alternativ
                           sprechenden Stelle zu machen                             auch die Möglichkeit für eine direkte
und den Standort mit einer Beschreibung des Mangels zu                              Online-Meldung.
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Generationswechsel an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Stampe
Nach 30 Jahren als Ortswehrführer der Freiwilligen Feuer-
wehr Stampe hat der Hauptbrandmeister (2 Sterne) Bernd
Osbahr sich bei der Jahreshauptversammlung am 24. Februar
2023 nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen und sein ver-
antwortungsvolles Amt an einen Nachfolger weitergegeben.
Die Kameradinnen und Kameraden der Stamper Feuerwehr
hatten ihm in 5 aufeinanderfolgenden Wahlen immer wieder
das Vertrauen ausgesprochen.
Als Nachfolger wurde sein Sohn Hauptfeuerwehrmann (2
Sterne) Felix Osbahr, der inzwischen auch schon über 12
Jahre in der Feuerwehr Stampe Dienst leistet, mit einem
einstimmigen Wahlergebnis gewählt. Felix Osbahr bekleidet
dieses ehrenvolle Amt nun in der 3. Generation in Folge. Be-
reits sein Vater Bernd Osbahr hat das Amt von seinem Vater
Hans-Jürgen Osbahr übernommen. Beide haben die Feuer-          Beförderung zu Hauptfeuerwehrmännern durch Bernd Osbahr
wehr Stampe immer mit außerordentlichem Engagement und
viel Zeit und Verständnis für alle Kameradinnen und Kame-
raden geführt. Wir alle wünschen Felix Osbahr viel Erfolg
beim Weiterführen dieser nicht immer einfachen Aufgabe.
Von der Mitgliederversammlung wurde der Antrag an den
Bürgermeister Klaus Langer gestellt, den Hauptbrandmeister
(2 Sterne) Bernd Osbahr zum Ehrenwehrführer zu ernennen.
Als Gemeindewehrführer wird Bernd Osbahr noch die nächs-
ten Jahre die Feuerwehr der Gemeinde Quarnbek leiten.
Der Hauptfeuerwehrmann (2 Sterne) Gerd Schmuck wurde
nach über 20 Jahren Feuerwehrdienst zum Hauptfeuerwehr-
mann (3 Sterne) befördert. In diesem Zuge wurde er auch in
die Ehrenabteilung der Feuerwehr Stampe überstellt.
Der Hauptfeuerwehrmann (3 Sterne) Jürgen Möller wurde
                                                               Hauptfeuerwehrmann Gerd Schmuck bekam seinen dritten Stern
                                                               und wurde in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Stampe aufgenommen

          Ihre Autowerkstatt in Kronshagen

                                                               Felix Osbahr übernimmt das Amt des Wehrführers von seinem
                                                               Vater Bernd Osbahr

                                                               mit der Wahl zum Amt des Kassenwartes nach 12 Jahren er-
                                                               neut bestätigt. Sein Vertreter wurde der Feuerwehrmann Jan
                                                               Kruber.
                                                               Befördert wurden Nico Behrmann, Stephan Schiener, Heiko
   Achsvermesseung · Fahrzeugdiagnose · Inspektion             Reimnitz und Patrick Schönfeld zum Hauptfeuerwehrmann
    Karosseriearbeiten · Klimaservice · Reifenservice          (2 Sterne).
          Unfallservice · Anhängerreparatur
                                                               Ebenfalls befördert wurden Sarina Kujus zur Oberfeuer-
                                                               wehrfrau und Yannik Hinz zum Oberfeuerwehrmann.
              Autohaus Ortmann GmbH
     Gewerbegebiet Kronshagen · Schreberweg 12
                                                                                 Text: Stellv. Ortswehrführer Hauke Staack,
     ☎ 0431/54 45 75 · www.ortmann-kronshagen.de
                                                                                                      Fotos: Dieter Uschtrin
DIE FEUERWEHREN DER GEMEINDE                                                                                                                        15

Nachruf: Jens Molt – † 2. Februar 2023
                         Mit tiefer Betroffenheit und Trau-              zum Schluss. Ebenso trug Jens seit vielen Jahre bis zuletzt
                         er müssen wir den Tod unseres                   die Verantwortung für Atemschutzgeräte und die Ausbildung
                         stellvertretenden Ortswehrführers               der Atemschutzgeräteträger in der Quarnbeker Wehr.
                         Hauptlöschmeister (***) Jens Molt               Jens erwarb sich große Verdienste vor allem in Beschaffungs-
                         hinnehmen. Mit Jens haben wir                   angelegenheiten und im Organisieren von Ausbildungs- und
                         einen hochkompetenten stellver-                 Informationsfahrten. Bei der Beschaffung des LF 8 1991 und
                         tretenden Wehrführer und sehr ge-               bei dem Kauf des LF 10 im Jahr 2021 war er maßgeblich be-
                         schätzten Kameraden verloren.                   teiligt. Seine Ausdauer bei Verhandlungen und Besprechun-
                         Seit dem 1. Februar 1975 war Jens               gen und seine Fachkompetenz gegenüber den Anbietern der
Foto: Horst Kay
                         aktives Mitglied der Feuerwehr                  Feuerwehrfahrzeuge machten ihn für die Quarnbeker Feuer-
                         Quarnbek. 48 Jahre lang hat er                  wehr besonders wertvoll.
sich stets aktiv und erfolgreich für seine Feuerwehr in vie-             Während seiner aktiven Feuerwehrzeit organisierte Jens viele
len Bereichen eingesetzt. Angefangen hat er im Alter von                 Fahrten für die Feuerwehr Quarnbek. Ob es mit den aktiven
18 Jahren. Er war unser letztes aktives Mitglied, dass noch              und den fördernden Mitgliedern nach Fulda ins Feuerwehr-
im Ortsteil Quarnbek in die Feuerwehr eintrat. Die Grund-                museum ging, oder wie zuletzt mit seinen Kameraden nach
ausbildung fand damals ausschließlich in der eigenen Wehr                Hannover zur Interschutz-Messe. Die Fahrten waren immer
statt. Im vierten Mitgliedsjahr begannen für Jens auch die               super durchgeplant und durch seine privaten Vernetzungen
Lehrgänge außerhalb der Heimatwehr mit einem Maschinis-                  im Bereich der Busbetriebe auch immer für jeden erschwing-
tenlehrgang in Rendsburg. Im Laufe der Zeit hat Jens unge-               lich.
fähr 20 Lehrgänge absolviert und an unzähligen Erste-Hilfe
Ausbildungen teilgenommen.                                               Die Feuerwehr Quarnbek hat hat mit dem Tod von Jens auch
Von 1987 bis 1995 drückten ihm seine Kameraden mit der                   ein enormes Potenzial an Fachwissen und ein Organisations-
Wahl zum stellvertretenden Ortswehrführer ihr Vertrauen                  talent verloren.
aus. Private Gründe veranlassten ihn im Jahr 1996 zu einem               Viel zu früh und für uns alle unfassbar hinterlässt Jens Molt
Wechsel in die Feuerwehr Großkönigsförde. Bereits im da-                 in den Reihen der aktiven Kameraden der Feuerwehr Quarn-
rauffolgendem Jahr verlegte Jens seinen Wohnort wieder in                bek eine sehr große Lücke.
unsere Gemeinde und kam zurück zu seiner Heimatwehr.
Im Jahre 2008 wählten ihn die Kameraden erneut zum stell-                Wir werden sein Andenken stets in Ehren bewahren.
vertretenden Ortswehrführer. Dieses Amt bekleidete er bis                                 Die Kameraden der Feuerwehr Quarnbek

       jeder Situation                                                                                Lösungsffiinnder
    In
    die passen
                 de                         Lösung .                         Kundisch
                                                                             Sarah Pfeiffer
                                                                             Gewerbekundenberaterin
                                                                                                                      Lukas Koep
                                                                                                           Serviceberatung Direkt

    Ob online oder in der
    Filiale - so       wir in      Bänken
    Schleswig-Mittelholstein.
    vr-sl-mh.de/baenken

                                                                                                                                    Begleiterin
               QR-Code zum Video

                                                       Experte                                                                            Astrid Marxen
                                                                                                                                        Bauen & Wohnen

                                                       Kevin Schröder
                                                       Kreditabteilung
16

     Zuhause bei KüchenTreff.
     www.kuechentreff-klein-nordsee.de

     KüchenTreff Klein Nordsee • 04340 7809800 • Schmiedekoppel 1 • 24242 Felde
CHRONIK                                                                                                               17

Erinnerungen an die Kanalschänke Landwehr
                                                                bezeichnete - komplett neu
                                                                gebaut. Nun passten insge-
                                                                samt bis zu 52 Personen in
                                                                die Kanalschänke.
                                                                Neben der Laufkund-
                                                                schaft und den Anglern
Im Februar 2023 traf ich mich mit Hartmuth Jegliewski zu        vom Kanal, die dort ein-
einem ausführlichen Gespräch in der Kanalschänke in Land-       und ausgingen, wurden
wehr. Schon länger war ich nicht mehr dort, aber es kamen       in den Räumlichkeiten
etliche Erinnerungen in mir hoch … Die Kanalschänke bot         im Laufe der Zeit diverse
uns als Kindern immer eine kleine Anlaufstation, wenn es im     Veranstaltungen durchge-
Sommer darum ging, ein kühles Eis zu essen, oder die ge-        führt. So z.B. die Jahres-
mischte Tüte mit Süßigkeiten für 1 DM vom Taschengeld zu        hauptversammlungen der
kaufen. Karla – wie die Chefin der Kanalschänke hieß – hatte    Freiwilligen Feuerwehr,
uns meistens sogar eine Leckerei mehr in die Tüte gepackt.      der Stammtisch der Bas-
Für uns das Geschäft des Tages! d                               ketballsparte, Knobel-       Hermann Mohr
Aber ich schweife ab …
Natürlich wollte ich mich mit Herrn Jegliewski über ver-
gangene Zeiten austauschen, aber dabei ging es eher um die
geschichtlichen Daten der Kanalschänke – vom Anfang bis
heute.
Hartmuth hatte dazu ordentlich Dokumente und Bilder in
petto. Das Material war wirklich enorm und sehr gut sortiert.
Die Wirtin, Karla Mohr, hatte ihren Job gut gemacht und den
Laden verantwortungsbewusst geführt. Mein Gegenüber hat
zudem alles ordentlich aufbewahrt.
Als wir dann nun da zusammen in der urigen kneipenhaf-
ten Atmosphäre der Kanalschänke saßen, kamen auch schon
gleich die ersten interessanten Unterlagen auf den Tisch. Es
fing mit der vorläufigen Erlaubnis vom 04.06.1957 an, die

                                                                Kanalschänke Landwehr, 1970 – 2004

                                                                runden, Weihnachtsfeiern,
                                                                Hochzeiten, Geburtstage,
                                                                Jubiläen und Treffen im
                                                                Anschluss von Volkstrau-
                                                                ertagen. Zu erwähnen ist
                                                                hier noch eine Radfahrge-
                                                                meinschaft aus Kiel, die
                                                                sich fest einmal im Jahr
                                                                über mehrere Jahrzehnte
                                                                traf. Bekannt war auch der
                                                                sogenannte „Sparclub“,
Wartehalle/Kanalschänke Landwehr, 1955 – 1969                   der sich über eine sehr lan-
                                                                ge Zeit gehalten hat und
von Hermann Mohr 1955 errichtete Wartehalle in Landwehr         für bis zu 60 Leuten eine
während der Ladenschlusszeiten in Betrieb zu nehmen.            Sparmöglichkeit bot: Ein Sparclub-Geldbox
Es folgte eine Bescheinigung für die sogenannte „Wartehal-      Metallkasten an der Wand
le“, welche am 06.07.1957 ausgestellt wurde und schließlich     mit namentlich beschrifteten Fächern für Kleingeld.
in die Ausschankerlaubnis vom 02.11.1957 überging. Diese        Wenn das Geld in Spargutscheine umgewandelt und später
nannte sich damals „Erlaubnisurkunde Schankwirtschaft“          ausgezahlt wurde, konnte davon ein Sommerfest mit Span-
und kostete 20,– DM. Der Verkauf und Ausschank von Fla-         ferkel vom Grill organisiert werden.
schenbier in der „Wartehalle an der Kanalfähre in Landwehr“     Desweiteren war vielen Ortsansässigen das vom Angelverein
konnte somit noch im gleichen Jahr anlaufen.                    auf der Nachbarwiese durchgeführte Osterfeuer als gemein-
1969 wurde das Gebäude in Eigenleistung von Hermann             schaftliche Veranstaltung ein Begriff.
Mohr – der sich selbst als „Hüserbua“ (und nicht als Maurer)    Eis und Naschitüten von der Bar gab es durchgehend für et-
18                                                                                                               CHRONIK

                                                                Mauerwerk und Fenster in die Kanalschänke gefahren und
                                                                stand bis zur Theke im Hauptraum. Das Geld der Versiche-
                                                                rung reichte nicht, um alles wieder herzurichten, aber glück-
                                                                licherweise hatten Nachbarn geholfen alles wieder mit auf-
                                                                zubauen, und so konnten Kosten eingespart werden.

                                                                Neuaufbau der Kanalschänke, 2004

                                                                Etliche Jahre später wurde Karla Mohr dann selbst zum Pfle-
                                                                gefall und Renate und Hartmuth Jegliewski fühlten sich ver-
                                                                pflichtet, das Geschäft als Kanalschänke weiter zu betreiben.
                                                                Die Generalvollmacht für Amtssachen und Geschäfte wurde
                                                                da schon an Hartmuth Jegliewski übergeben.
                                                                Karla Mohr (geb. Heering), geboren am 16.07.1929, von
                                                                Beruf Schankwirtin der Kanalschänke Landwehr, starb am
                                                                18.01.2023.

Karla Mohr

liche Generationen und zudem für Wanderer und Fahrrad-
fahrer vom Kanal immer ein leckeres Stück Kuchen am Wo-
chenende. Karla war auch bekannt für ihren leckeren Kaffee
und dem Kartoffelsalat, den sie mit heißen Würstchen anbot.
Die 80er- und 90er-Jahre waren geprägt durch die Spielauto-
maten (und auch durch die Jukebox*), welche in der Kanal-
schänke ebenfalls hingen bzw. standen.
Auf jeden Fall erwähnenswert: Mittwochs war Ruhetag –
und jede Woche ließ sich Karla dann am Exer in Kiel eine        Karla Mohr und Hartmuth Jegiewski
Dauerwelle machen.
Als Hermann Mohr irgendwann leider dauerhaft krank und          Das Erbe ging an Hartmuth Jegliewski über. Die Zukunft der
pflegebedürftig wurde, unterstützen Renate und Hartmuth         Kanalschänke ist unklar, da die Ausschankgenehmigung mit
Jegliewski durch Fahrdienst und Aufpassen und es entwickel-     Karlas Tod erloschen ist und sich eine Investitution für einen
te sich eine lang anhaltende Freundschaft daraus. Schließlich   „Neuaufbau“ (das Haus ist 36 cm an der Straßenseite abge-
musste Hermann ins Pflegeheim und ist 2005 gestorben.           sackt) wirtschaftlich vermutlich nicht rechnen wird. Somit
Ein Jahr zuvor, 2004, ereignete sich ein unglücklicher Vor-     verschwindet nun ein Stück Geschichte aus der Gemeinde
fall: Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen ungebremst durch      Quarnbek. Was bleibt sind Erinnerungen: Erinnerungen an
                                                                68 Jahre Kanalschänke Landwehr – das Lebenswerk von
                                                                Karla und Hermann Mohr; Erinnerungen an eine gemütli-
* Spielbox, die Musik von Platte abspielt: Durch Einwerfen      che Gaststätte mit einem Tresen, an dem die Durstigen ein
  von 20 Pfennig konnte durch Knopfdruck ein Musiktitel         gezapftes Bier bekommen; ein Treffpunkt für die örtlichen
  aus einer vorgegebenen Liste ausgewählt werden. An-           Einwohner und für Leute von Unterwegs.
  schließend wurde die Vinyl-Single vom Greifarm aufge-                                                  Text: Thomas Eiselt,
  legt und abgespielt.                                                             Fotos: Thomas Eiselt (2), Privatbesitz (6)
NACHRUF KARLA MOHR                                                                                                                         19

Die Basketballer des SV Fortuna Stampe trauern um                 Hermann teilte. Nicht nur wir, sondern auch viele andere
                                                                  Gemeindebewohner, aber auch Radausflügler und Wanderer
Karla Mohr                                                        schätzten ihre kleine Gaststube, vor allem aber ihr immer
                                                                  freundliches und adrettes Auftreten, die Tür stand immer of-
Gastwirtin der Kanalschänke in Landwehr,
                                                                  fen. Ein kühles Bier oder ein heißer Kaffee, an Wochenenden
die am 18. Januar 2023 im Alter von 93 Jahren verstorben ist.     auch mit selbstgebackenem Kuchen, wurden von ihr immer
                                                                  liebevoll serviert, an schönen Tagen unter der Kastanie. Die
                                                                  Kinder schätzten ihre gut bestückte Naschi-Ecke und die
                                                                  Eistruhe für kleines Geld.
                                                                  Die letzten Jahre waren zunehmend von Altersbeschwerden
                                                                  geprägt, trotzdem hat sie bis zuletzt die Gaststube, wenn
                                                                  auch sehr eingeschränkt, offen gehalten. Nun aber ist auch
                                                                  die letzte Gaststätte in der Gemeinde Quarnbek Geschichte,
                                                                  unsere liebe Karla ist nicht mehr unter uns.
                                                                  Wir Baskis werden sie immer in sehr guter Erinnerung be-
                                                                  halten.

                                                                  Danke Karla, sagen deine Jungs
                                                                  Benjamin, Christian, Claus-H., Harald, Herbert,
                                                                  Jochen, Kay, Klaus, Marcel, Marcus, Martin B.,
Seit Gründung der Sparte war Karla die gute Mutter unse-
                                                                  Martin Z., Peter, Wilhelm, Philipp, Wolfgang, Thomas,
rer Mannschaft, war doch ihre Gaststube jeden Montag der
                                                                  Thorsten
Treffpunkt nach anstrengendem Spiel bei einem guten Glas
Bier und intensiven Gesprächen. Die Gaststätte Kanalschän-        sowie die inzwischen verstorbenen: Gert, Helmut, Jörg,
ke war ihr Leben, das sie mit ihrem 2005 verstorbenen Mann        Norbert S., Norbert T.

                      Reitsport Makosch
                              Farm- & Riding-Equipment
                                            Gut Kronsburg
                                   Kronsburger Redder 18
                                         24796 Bredenbek
                                  Tel.: 0 43 34 – 1 83 62 16
                       Mo – Fr: 10 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr

   Liebe Pferdefreunde,
   über einen Besuch von Ihnen in unserem Geschäft im
   Herrenhaus des Gutes Kronsburg würden wir uns sehr
   freuen. Es erwarten Sie ausgewählte Kollektionen
   diverser Hersteller für Pferd und Reiter
                                   Ihre Michaela Makosch             Malte Leesemann · Tjark Leesemann · Michaela Lietzow · Frank Hamann

                                                                           Individuelle Sicherheit braucht Ruhe für das persönliche
                                                                           Gespräch. Dafür nehmen wir uns gerne Zeit. Von der
                                                                           Beratung bis zur schnellen Schadenhilfe stehen wir Ihnen
                                                                           mit Rat und Tat zur Seite. Wir beraten Sie gern.

                                                                                    Regionaldirektion MALTE LEESEMANN
                                                                                    Dorfstraße 20 · 24239 Achterwehr
                                                                                    Telefon 04340 4039040 · Telefax 04340 4039034
                                                                                    info.leesemann-hamann@mecklenburgische.com
                                                                                    www.leesemann.de

                                                ... sowie viele
                                               weitere Marken
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