Quartalsheft 1 / 2019 März - Swiss National Bank

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Quartalsheft
1 / 2019 März
Quartalsheft
1 / 2019 März
37. Jahrgang
Inhalt

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			 Bericht über die Geldpolitik                4

1 Geldpolitischer Entscheid vom 21. März 2019    5
  Geldpolitisches Konzept der SNB                6

2 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen          7

3 Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz    13

4 Preise und Inflationserwartungen              18

5 Monetäre Entwicklung                          21

			 Konjunktursignale                           28

			 Geld- und währungspolitische Chronik        34

                                                      Quartalsheft 1/2019 März   3
Bericht über die Geldpolitik

           Bericht für die vierteljährliche Lagebeurteilung des Direktoriums
           der Schweizerischen Nationalbank vom März 2019

           Der Bericht beschreibt die wirtschaftliche und monetäre
           Entwicklung und erläutert die Inflationsprognose. Er zeigt, wie
           die SNB die Wirtschaftslage beurteilt und welche Konse-
           quenzen sie daraus für die Geldpolitik ableitet. Der erste Teil
           («Geldpolitischer Entscheid vom 21. März 2019») ist der
           im Anschluss an die Lagebeurteilung abgegebenen Medien-
           mitteilung entnommen.

           Dieser Bericht berücksichtigt Daten und Informationen, die bis
           zum 21. März 2019 bekannt wurden. Alle Veränderungsraten
           gegenüber der Vorperiode beruhen – falls nichts anderes ange-
           geben wird – auf saisonbereinigten Daten und sind auf ein
           Jahr hochgerechnet.

Quartalsheft 1/2019 März
1                                                                  nostizierten 0,5% (Tabelle 1.1). Für 2020 sieht die SNB nun
                                                                   eine Inflation von 0,6% voraus, verglichen mit 1,0% im
Geldpolitischer Entscheid                                          Vorquartal. Für 2021 erwartet die SNB eine Inflationsrate
                                                                   von 1,2%. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der
vom 21. März 2019                                                  Annahme, dass der 3M-Libor über den gesamten Progno-
                                                                   sezeitraum bei – 0,75% bleibt.

                                                                   Die globale Wirtschaftsaktivität schwächte sich in den
                                                                   letzten Monaten stärker als erwartet ab. Teilweise brems-
                                                                   ten vorübergehende Faktoren das Wachstum. Darüber
                                                                   hinaus verlangsamte sich aber auch die zugrundeliegende
Nationalbank behält expansive Geldpolitik                          Konjunkturdynamik in vielen Industrieländern. Insbe­
unverändert bei                                                    sondere die Produktion in der verarbeitenden Industrie
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt ihre                 entwickelte sich vielerorts nur schleppend.
Geldpolitik unverändert expansiv. Dadurch stabilisiert sie
die Preisentwicklung und unterstützt die Wirtschaftsakti-          Konjunkturelle und politische Unsicherheiten erhöhten
vität. Der Zins auf Sichteinlagen bei der SNB beträgt nach         Ende 2018 die Volatilität und die Risikoprämien an
wie vor – 0,75%, und das Zielband für den Dreimonats-              den Finanzmärkten. Zudem fielen das Wachstum und die
Libor (3M-Libor) liegt weiterhin zwischen – 1,25% und              ­Teuerung in einigen Ländern erneut schwächer aus als
– 0,25%. Die SNB bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt                  ­allgemein erwartet. Beides führte zu tieferen Erwartungen
aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation                       in Bezug auf die Leitzinsen in den wichtigsten
berücksichtigt.                                                      Währungsräumen.

Seit der Lagebeurteilung im Dezember 2018 hat sich der             In diesem Umfeld hat die SNB in ihrem neuen Basis­
Franken handelsgewichtet leicht abgewertet. Insgesamt              szenario für die Weltwirtschaft das Wachstum der Indust-
ist der Franken jedoch immer noch hoch bewertet, und die           rieländer für die erste Jahreshälfte 2019 nach unten
Lage am Devisenmarkt bleibt fragil. Der Negativzins                an­gepasst. Die Weltwirtschaft dürfte in den kommenden
sowie die Bereitschaft der SNB, bei Bedarf am Devisen-             Quartalen aber immer noch im Rahmen ihres Potenzials
markt zu intervenieren, sind damit unverändert notwendig.          wachsen. Stützend wirken in den Industrieländern die
Sie halten die Attraktivität von Anlagen in Franken tief           expansive Geldpolitik und die robuste Lage am Arbeits-
und reduzieren den Aufwertungsdruck auf die Währung.               markt sowie in einigen Ländern auch die Fiskalpolitik.
                                                                   Die Risiken bleiben jedoch nach unten gerichtet.
Die neue bedingte Inflationsprognose liegt tiefer als im
Dezember (Grafik 1.1). Der Hauptgrund sind gesunkene               Nach einem starken Wachstum in den Vorquartalen stag-
Wachstums- und Inflationsaussichten im Ausland und die             nierte das Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz
damit verbundenen tieferen Erwartungen in Bezug auf                in der zweiten Jahreshälfte 2018. Das Wachstum für das
die zukünftigen Leitzinsen in den wichtigsten Währungs-            Gesamtjahr fiel mit 2,5% aber insgesamt kräftig aus.
räumen. Für das laufende Jahr liegt die Prognose mit               Die Produktionskapazitäten der Unternehmen waren gut
0,3% geringfügig tiefer als die im letzten Quartal prog-           ­ausgelastet, und die Arbeitsmarktlage verbesserte sich

Grafik 1.1

bedingte inflationsprognose märz 2019
Veränderung des Landesindexes der Konsumentenpreise gegenüber Vorjahr in Prozent

 2,5
 2,0
 1,5
 1,0
 0,5
 0,0
–0,5
–1,0
–1,5
               2015           2016              2017             2018               2019            2020          2021
        Inflation         Prognose März 2019,             Prognose Dezember 2018,
                          mit Libor –0,75%                mit Libor –0,75%
Quellen: BFS, SNB

                                                                         Quartalsheft 1/2019 März          5
kontinuierlich. Die Zahl der Arbeitslosen ging weiter                   Am Hypothekar- und Immobilienmarkt bleiben die
zurück, und die Arbeitslosenquote lag im Februar bei 2,4%.             Ungleichgewichte bestehen. Sowohl die Hypothekarkredite
                                                                       als auch die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentums-
Momentan deuten die Konjunkturindikatoren auf eine                     wohnungen stiegen in den letzten Quartalen weiter leicht
moderat positive Dynamik hin. Das BIP-Wachstum dürfte                  an, während die Preise für Wohnrenditeliegenschaften
nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 somit wieder              etwas sanken. Trotzdem besteht besonders in diesem Seg-
etwas an Fahrt aufnehmen. Für das gesamte Jahr 2019                    ment aufgrund der starken Preiszunahme der vergangenen
erwartet die SNB unverändert eine Zunahme des BIP von                  Jahre und der steigenden Leerstände die Gefahr einer
rund 1,5%.                                                             ­Korrektur. Die SNB beobachtet die Entwicklungen am
                                                                        Hypothekar- und Immobilienmarkt weiterhin aufmerksam
                                                                        und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer
                                                                        angepasst werden muss.

Geldpolitisches Konzept der SNB                                        dass der LIK die effektive Teuerung leicht überzeichnet.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den gesetz-                  Gleichzeitig lässt sie zu, dass die Teuerung im Konjunk-
lichen Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten                   turzyklus etwas schwankt. Zweitens fasst die SNB ihre
und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung                     Beurteilung der Lage und des geldpolitischen Hand-
zu tragen.                                                             lungsbedarfs vierteljährlich in einer Inflationsprognose
                                                                       zusammen. Diese Prognose zeigt unter der Annahme
Die Umsetzung dieses Auftrags hat die SNB in einem                     eines konstanten kurzfristigen Zinssatzes die von der
dreiteiligen geldpolitischen Konzept präzisiert. Erstens               SNB erwartete LIK-Entwicklung über die nachfolgenden
versteht die SNB unter Preisstabilität einen Anstieg des               drei Jahre. Drittens legt die SNB ihr operationelles
Landesindexes der Konsumentenpreise (LIK) von weniger                  Ziel in Form eines Zielbands für den Dreimonats-Libor
als 2% pro Jahr. Damit berücksichtigt sie die Tatsache,                (3M-Libor) des Schweizer Frankens fest.

Tabelle 1.1

beobachtete inflation märz 2019
                                     2015                     2016                     2017                     2018                     2016 2017 2018

                                     1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q.

Inflation                            – 0,7 – 1,1 – 1,4 – 1,4 – 1,0 – 0,4 – 0,2 – 0,2    0,5   0,4   0,5   0,8    0,7   1,0   1,1   0,9 – 0,4    0,5   0,9

Quelle: BFS

bedingte inflationsprognose märz 2019
                                    2018                      2019                     2020                     2021                     2019 2020 2021

                                    1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q.

Prognose Dezember 2018,
mit Libor – 0,75%                                       0,9    0,5   0,4   0,4   0,6    0,7   0,9   1,0   1,2    1,4   1,7   1,9          0,5   1,0
Prognose März 2019,
mit Libor – 0,75%                                              0,6   0,3   0,1   0,2    0,4   0,5   0,7   0,8    0,9   1,1   1,3   1,5    0,3   0,6   1,2

Quelle: SNB

                          6   Quartalsheft 1/2019 März
2                                                                                        Grafik 2.1

Weltwirtschaftliche                                                                      globaler warenhandel
                                                                                         Durchschnitt des abgebildeten Zeitraums = 100

Rahmenbedingungen                                                                         Index
                                                                                            120
                                                                                            115
                                                                                            110
                                                                                            105
                                                                                            100
                                                                                             95
                                                                                             90
Die globale Wirtschaftsaktivität schwächte sich in den
                                                                                             85
letzten Monaten stärker als erwartet ab. Teilweise brems-
                                                                                             80
ten vorübergehende Faktoren das Wachstum. Darüber hin-
aus verlangsamte sich aber auch die zugrundeliegende                                                 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Konjunkturdynamik in vielen Industrieländern. Insbe­                                              Welt                                  Aufstrebende Länder
sondere die Produktion in der verarbeitenden Industrie                                            Industrieländer
entwickelte sich vielerorts nur schleppend.                                              Quellen: CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB), Thomson
                                                                                         Reuters Datastream

Konjunkturelle und politische Unsicherheiten erhöhten
Ende 2018 die Volatilität und die Risikoprämien an den
Finanzmärkten. Zudem fielen das Wachstum und die
­Teuerung in einigen Ländern, insbesondere in der Euro-
 zone und in Japan, erneut schwächer aus als allgemein
 erwartet. Beides führte zu tieferen Erwartungen in Bezug
 auf die Leitzinsen in den wichtigsten Währungsräumen.
 Am Arbeitsmarkt blieben die Signale insgesamt positiv.
 Die Zahl der Beschäftigten in den Industrieländern nahm
 erneut zu, und die Arbeitslosigkeit bildete sich mehr­
 heitlich weiter zurück.

In ihrem neuen Basisszenario für die Weltwirtschaft hat
die SNB das Wachstum der Industrieländer für die erste
Jahreshälfte 2019 nach unten angepasst. Gleichwohl rech-
net die SNB für die kommenden Quartale weiterhin
mit einem Wachstum um das Potenzial. Stützend wirken
in den Industrieländern die expansive Geldpolitik und
die robuste Lage am Arbeitsmarkt sowie in einigen Ländern
auch die Fiskalpolitik.

Tabelle 2.1

weltwirtschaftliches basisszenario
                                                                                                                                                             Szenario

                                                                                                                2015       2016         2017      2018       2019       2020

BIP, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Global 1                                                                                                             3,5          3,3       3,8        3,9       3,6       3,7
USA                                                                                                                  2,9          1,6       2,2        2,9       2,3       2,0
Eurozone                                                                                                             2,0          1,9       2,5        1,8       1,1       1,4
Japan                                                                                                                1,3          0,6       1,9        0,8       0,6       0,5

Erdölpreis in USD pro Fass                                                                                          52,5      43,8         54,3       71,0      61,7      62,0

1 Gewichtet gemäss Kaufkraftparitäten (USA, Eurozone, Grossbritannien, Japan, China, Südkorea, Indien, Brasilien und Russland).

Quellen: SNB, Thomson Reuters Datastream

                                                                                                  Quartalsheft 1/2019 März                        7
Grafik 2.2                                                                     Die Risiken bleiben jedoch nach unten gerichtet. Im
                                                                               ­Vordergrund stehen dabei politische Unsicherheiten sowie
aktienmärkte
                                                                                protektionistische Tendenzen, die zu weiteren Turbulenzen
Index                                                               Index       an den Finanzmärkten führen und das weltwirtschaftliche
  140                                                                    45     Wachstum gefährden können.
  130                                                                    40
  120                                                                    35
                                                                               Den Prognosen der Nationalbank für die Weltwirtschaft
                                                                               liegen Annahmen zum Erdölpreis und zum Euro-Dollar-
  110                                                                    30
                                                                               Wechselkurs zugrunde. Für Erdöl der Sorte Brent unter-
  100                                                                    25
                                                                               stellt die SNB einen Preis von 62 US-Dollar pro Fass, was
    90                                                                   20    12 US-Dollar unter dem Niveau im Basisszenario vom
    80                                                                   15    Dezember liegt. Für den Eurokurs in US-Dollar unterstellt
    70                                                                   10    die SNB wie im Dezember einen Wert von 1.14. Beides
    60                                                                     5   entspricht einem 20-Tage-Durchschnitt zum Erstellungs-
             2015       2016         2017      2018          2019
                                                                               zeitpunkt des aktuellen Basisszenarios.
         MSCI World (linke Skala; Periodenbeginn = 100)
                                                                               INTERNATIONALE FINANZ- UND ROHWARENMÄRKTE
         Implizite Volatilität (VIX) (rechte Skala)
Quelle: Thomson Reuters Datastream
                                                                               Die letzten Wochen des Jahres 2018 waren durch eine
                                                                               starke Zunahme der Volatilität an den internationalen
                                                                               Finanzmärkten geprägt. Zu Beginn des neuen Jahres bil-
Grafik 2.3
                                                                               dete sich die Unsicherheit an den Finanzmärkten wieder
internationale langfristzinsen                                                 zurück. Dies widerspiegelte sich in der an Optionen
10-jährige Staatspapiere                                                       gemessenen Volatilität von US-Aktien (VIX), die sich
                                                                               nach einem sprunghaften Anstieg im Dezember weit­
    %
                                                                               gehend normalisierte (Grafik 2.2). Für Beruhigung sorgte
   3,5
                                                                               insbesondere eine Veränderung in der Kommunikation
   3,0
                                                                               der US-Notenbank, die signalisierte, dass sie sich in
   2,5                                                                         Bezug auf weitere Zinserhöhungen gedulden werde. Aber
   2,0                                                                         auch die Fortsetzung der Handelsgespräche zwischen
   1,5                                                                         den USA und China im Januar trug zu einer gewissen Ent-
   1,0                                                                         spannung an den Finanzmärkten bei.
   0,5
                                                                               Die Aktienmärkte holten die Verluste vom November und
   0,0
                                                                               Dezember wieder auf, lagen aber weiterhin unter dem
  –0,5                                                                         Ende September erreichten Stand. Belastend wirkten nach
               2015       2016         2017           2018          2019       wie vor die Unsicherheit bezüglich des Brexits und die
         USA                 Japan              Deutschland                    fortwährenden handelspolitischen Spannungen.
Quelle: Thomson Reuters Datastream
                                                                               Die Signale der US-Notenbank und der EZB, bei der geld-
                                                                               politischen Straffung langsamer vorzugehen, trugen
Grafik 2.4
                                                                               dazu bei, dass die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in
                                                                               den Industrieländern zurückgingen (Grafik 2.3). Auch die
europäische langfristzinsen                                                    italienischen Renditen liessen nach, wobei die Rendite­
10-jährige Staatspapiere                                                       differenz zu anderen EU-Staaten aufgrund der politischen
    %                                                                          Unsicherheit erhöht blieb (Grafik 2.4).
     5

     4

     3

     2

     1

     0

    –1
               2015       2016         2017           2018          2019
         Deutschland                 Italien                  Portugal
         Frankreich                  Spanien
Quelle: Thomson Reuters Datastream

                         8              Quartalsheft 1/2019 März
Der US-Dollar und der Euro tendierten auf handelsgewich-      Grafik 2.5
teter Basis leicht schwächer. Das britische Pfund wertete
sich auf, während der japanische Yen seitwärts tendierte      wechselkurse
                                                              Handelsgewichtet
(Grafik 2.5). Der Renminbi wertete sich gegenüber dem
US-Dollar seit Jahresbeginn auf.                                Index, Periodenbeginn = 100
                                                                130
Der Erdölpreis erholte sich seit Jahresbeginn leicht, nach-
dem er Ende Dezember einen Tiefpunkt erreicht hatte             120
(Grafik 2.6). Stützend wirkte zum einen ein Rückgang in
                                                                110
der Erdölproduktion der OPEC. Zum anderen liessen
die Sorgen vor einer merklichen weltweiten Konjunktur-
                                                                100
abkühlung und demzufolge eines Erdöl-Überangebots
etwas nach. Auch die Preise für Edelmetalle erholten sich         90
zu Jahresbeginn.
                                                                  80
USA                                                                          2015         2016       2017          2018          2019
                                                                       USD                JPY               EUR                  GBP
In den USA blieb das Wirtschaftswachstum mit 2,6% im
vierten Quartal solide, wenn auch nicht mehr so kräftig       Quelle: Thomson Reuters Datastream

wie im Vorquartal (Grafik 2.7). Der private Konsum blieb
eine treibende Kraft. Für das Gesamtjahr resultierte ein
                                                              Grafik 2.6
BIP-Wachstum von 2,9%. Die Zahl der Beschäftigten
erhöhte sich in den letzten Monaten erneut kräftig. Da die    rohwarenpreise
Partizipationsquote leicht zunahm, verharrte die Arbeits­
losenquote im Februar jedoch bei 3,8% (Grafik 2.10).            Index, Periodenbeginn = 100                                 USD/Fass
                                                                130                                                                 90
Der Wachstumsausblick bleibt günstig. Die im Dezember           120                                                                 80
vorübergehend erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten,         110                                                                 70
die mit dem Budgetstreit von Dezember und Januar ver-
                                                                100                                                                 60
bundene Unsicherheit sowie Sorgen vor einer Abkühlung
der Weltwirtschaft dürften die US-Konjunktur zwar im              90                                                                50
ersten Quartal 2019 etwas gedämpft haben. Umfragen in             80                                                                40
der Industrie und im Dienstleistungssektor deuten aber auf
                                                                  70                                                                30
ein weiterhin solides Wachstum hin (Grafik 2.9). Vor die-
sem Hintergrund hat die Nationalbank ihre BIP-Prognose            60                                                                20
für die USA für 2019 leicht auf 2,3% reduziert. Für 2020                   2015       2016         2017     2018          2019
rechnet sie mit einem Wachstum von 2,0% (Tabelle 2.1).                 Rohwaren                       Erdöl: Brent (rechte Skala)
                                                                       Industriemetalle
Die am Konsumentenpreisindex gemessene Jahresteue-            Quelle: Thomson Reuters Datastream
rung liess in den letzten Monaten deutlich nach und betrug
im Februar 1,5% (Grafik 2.11). Grund dafür waren die tie-
feren Energiepreise. Die Kernteuerung verharrte bei leicht    Grafik 2.7
über 2% (Grafik 2.12). Die am Konsumdeflator gemessene
Jahresteuerung lag – unter Ausschluss der volatilen Preise    reales bip: industrieländer
für Nahrungsmittel und Energie – mit 1,9% im Dezember         Veränderung gegenüber Vorperiode
leicht unter dem Zielwert der Federal Reserve (Fed).              %
                                                                   6
Die Fed erhöhte ihr Zielband für den Leitzins im Dezember          5
auf 2,25% – 2,5% (Grafik 2.13). Im Januar signalisierte            4
sie aber mit einem starken Bekenntnis zur Geduld eine              3
längere Pause bei den Leitzinsanpassungen. Die Fed                 2
führte in diesem Zusammenhang an, dass die Inflations­             1
gefahr gedämpft sei, während die Wachstumsaussichten               0
unsicherer geworden seien. Sie signalisierte ausserdem,           –1
dass sie ihre Bilanz nicht bis auf das Vorkrisenniveau            –2
reduzieren möchte und der Bilanzabbau noch in diesem              –3
Jahr beendet werden soll. Im März bestätigte sie ihre bis-
                                                                             2015         2016       2017          2018          2019
herigen Entscheidungen, wobei sie nun ein Ende des
Bilanzabbaus bereits bis Ende September anstrebt.                      USA                Japan               Eurozone
                                                              Quelle: Thomson Reuters Datastream

                                                                       Quartalsheft 1/2019 März               9
Grafik 2.8                                                                       EUROZONE
reales bip: aufstrebende länder
                                                                                 In der Eurozone expandierte das BIP im vierten Quartal
Veränderung gegenüber Vorperiode
                                                                                 mit 0,9% weiterhin moderat (Grafik 2.7). Wiederum laste-
     %                                                                       %   ten eine Reihe von Sonderfaktoren auf dem Wachstum.
    15                                                                     7,5   So führte u.a. das Niedrigwasser am Rhein zu Transport-
    10                                                                     7,0
                                                                                 problemen und Produktionsausfällen in der deutschen
                                                                                 Industrie. In Frankreich belasteten Proteste in vielen Städ-
     5                                                                     6,5   ten vorübergehend den Tourismus und den Einzelhandel.
                                                                                 Darüber hinaus trübte sich die Unternehmensstimmung
     0                                                                     6,0
                                                                                 in der Eurozone in den letzten Monaten ein, was auf eine
    –5                                                                     5,5   generelle Konjunkturabkühlung hindeutet. In Italien
                                                                                 schrumpfte die Wirtschaftsleistung erneut. Die Arbeits-
  –10                                                                      5,0
                                                                                 marktsituation in der Eurozone verbesserte sich indessen
              2015       2016         2017       2018          2019
                                                                                 weiter; die Beschäftigung nahm nochmals zu.
         Indien 1                 Russland
         Brasilien                China 1 (rechte Skala)                         Nach einer schwachen Entwicklung im zweiten Halbjahr
1 Saisonbereinigung: SNB.                                                        dürfte sich das Wachstum im laufenden Jahr allmählich
Quellen: CEIC, Thomson Reuters Datastream
                                                                                 erholen. Die Binnennachfrage dürfte von günstigen Finan-
                                                                                 zierungsbedingungen und einer robusten Entwicklung
                                                                                 der Haushaltseinkommen profitieren. Die SNB hat ihre
Grafik 2.9
                                                                                 Wachstumserwartungen für die Eurozone angesichts der
einkaufsmanager-indizes industrie                                                schwächeren Dynamik nach unten angepasst. Für 2019
                                                                                 liegt die Prognose bei 1,1% und für 2020 bei 1,4%
Index                                                                            (Tabelle 2.1). Der Wachstumsausblick wird nach wie vor
    62                                                                           von Risiken begleitet. Dazu zählen politische Unwäg­
    60                                                                           barkeiten in Italien, Unsicherheiten im Zusammenhang
    58                                                                           mit internationalen Handelskonflikten sowie die Aus­
                                                                                 gestaltung der zukünftigen Beziehungen zwischen der EU
    56
                                                                                 und Grossbritannien.
    54
    52                                                                           Die Konsumentenpreisinflation bildete sich in den letzten
    50                                                                           Monaten zurück und lag im Februar bei 1,5% (Grafik 2.11).
                                                                                 Der Rückgang war hauptsächlich auf die tieferen Energie-
    48
                                                                                 preise zurückzuführen. Aber auch die Kernteuerung ent-
    46                                                                           wickelte sich schwächer als erwartet; sie veränderte sich
               2015         2016          2017          2018          2019       wenig und schwankte – wie schon seit einigen Jahren –
         USA               Japan               Eurozone                China     um 1,0% (Grafik 2.12). Die aus Finanzmarktindikatoren
Quellen: Institute for Supply Management (ISM), Markit Economics Limited         abgeleiteten mittelfristigen Inflationserwartungen ten­
                                                                                 dierten schwächer.

Grafik 2.10                                                                      Die EZB beliess die Leitzinsen im März unverändert. Sie
                                                                                 beabsichtigt jedoch nun, diese bis mindestens Ende 2019,
arbeitslosenquoten                                                               statt wie bisher bis mindestens über den Sommer 2019, auf
     %                                                                           ihrem aktuellen Niveau zu belassen. Die EZB will zudem
    14
                                                                                 den Banken ab September erneut längerfristige Sonder­
                                                                                 kredite (TLTRO) gewähren, um deren Kreditvergabe an
    12                                                                           den Privatsektor zu fördern. Die im Rahmen des Wert-
                                                                                 schriftenkaufprogramms erworbenen Wertschriften will
    10
                                                                                 sie für längere Zeit bei Fälligkeit reinvestieren.
     8

     6

     4

     2
           2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
         USA                  Japan                Eurozone
Quelle: Thomson Reuters Datastream

                         10                 Quartalsheft 1/2019 März
JAPAN                                                          Grafik 2.11

                                                               konsumentenpreise
In Japan wuchs das BIP im vierten Quartal um 1,9%,
                                                               Veränderung gegenüber Vorjahr
­nachdem die Aktivität im Vorquartal durch eine Reihe
 von Naturkatastrophen beeinträchtigt worden war                   %
(Grafik 2.7). Die Wirtschaft erholte sich auf breiter Basis,      3,0
allerdings vermochten die Exporte den Rückgang des                2,5
 Vorquartals nicht aufzuholen. Im Jahresdurchschnitt 2018         2,0
 wuchs das BIP mit 0,8% im Rahmen seines Potenzials,              1,5
nach einem kräftigen Wachstum im Vorjahr (1,9%).
                                                                  1,0
                                                                  0,5
 Günstige Finanzierungsbedingungen, eine solide Einkom-
 mensentwicklung sowie Investitionen in Infrastruktur             0,0
und Tourismus im Hinblick auf die Olympischen Spiele in          –0,5
Tokio im Jahr 2020 werden die japanische Wirtschaft              –1,0
­weiterhin stützen. Konjunkturmassnahmen sollen zudem                         2015       2016       2017     2018   2019
 die negativen Auswirkungen der für Oktober 2019
                                                                        USA             Japan          Eurozone      China
 ge­planten Erhöhung der Mehrwertsteuer abfedern. Die
                                                               Quelle: Thomson Reuters Datastream
 Industrieaktivität verlor allerdings zuletzt etwas an
 Schwung, und die Aussichten für das laufende Jahr sind
 angesichts gemischter Signale aus der Exportindustrie
                                                               Grafik 2.12
 unsicherer geworden. Vor diesem Hintergrund hat die
 SNB ihre Wachstumsprognose leicht nach unten ange-            kerninflation 1
 passt. Sie rechnet mit einem BIP-Wachstum von 0,6%            Veränderung gegenüber Vorjahr
 für 2019 und von 0,5% für 2020 (Tabelle 2.1).
                                                                   %
                                                                    4
Im Zuge rückläufiger Energie- und Nahrungsmittelpreise
bildete sich die Konsumentenpreisinflation in den letzten           3
Monaten zurück und lag im Januar bei 0,2% (Grafik 2.11).            2
Die Kernteuerung erhöhte sich nur leicht auf 0,3%
(Grafik 2.12). Die aus den Unternehmensumfragen ermit-              1
telten längerfristigen Inflationserwartungen tendierten             0
seitwärts und blieben deutlich unterhalb des Inflationsziels
                                                                   –1
der japanischen Zentralbank von 2%. Der tiefere Erdöl-
preis, Preissenkungen im Bereich Mobilkommunikation                –2
sowie das von der Regierung geplante Programm für                             2015       2016       2017     2018   2019
­kostenfreie Ausbildung werden die Teuerung vorüberge-
                                                                        USA             Japan          Eurozone      China
 hend dämpfen. Angesichts der schwachen Teuerungs­
                                                               1 Ohne Nahrungsmittel und Energie.
 dynamik beabsichtigt die Bank of Japan, das niedrige          Quelle: Thomson Reuters Datastream
 Zinsniveau für eine ausgedehnte Zeit beizubehalten.

CHINA

In China stabilisierte sich das BIP-Wachstum im vierten
Quartal bei 6,1%, nachdem es sich im Jahresverlauf
­kontinuierlich abgeschwächt hatte (Grafik 2.8). Sowohl in
 der Industrie wie auch im Bausektor wuchs die Wertschöp-
 fung kräftiger als im Vorquartal. Im Jahresdurchschnitt
 wuchs das BIP um 6,6%, nach 6,8% im Vorjahr.

                                                                        Quartalsheft 1/2019 März           11
Grafik 2.13                                                                           Das Wirtschaftswachstum dürfte sich im laufenden Jahr
                                                                                      weiter leicht verlangsamen. Dies widerspiegelt zum einen
offizielle zinssätze                                                                  die graduelle Abschwächung des Potenzialwachstums,
     %                                                                         %      zum anderen die seit Ende 2016 schrittweise verschärfte
   2,5                                                                      6,0       Finanzmarktregulierung. Infolgedessen hat sich das
                                                                                      ­Kreditwachstum weiter verlangsamt, was vor allem die
   2,0                                                                      5,5
                                                                                       Aktivität im Immobilien- und Baugewerbe dämpfen
   1,5                                                                      5,0        dürfte. Hinzu kommen die negativen Auswirkungen der
   1,0                                                                      4,5        ungelösten handelspolitischen Spannungen mit den USA.
   0,5                                                                      4,0
                                                                                      Um eine abrupte Wachstumsabschwächung zu vermeiden,
   0,0                                                                      3,5
                                                                                      ergriff die Regierung bereits im Laufe des vergangenen
  –0,5                                                                      3,0       Jahres wirtschaftspolitische Massnahmen. Dazu zählen ein
              2015       2016         2017         2018          2019                 Ausbau der Infrastruktur sowie Steuersenkungen für
         USA 1                  Eurozone 3                                            Unternehmen und Privatpersonen. Zudem wurde die Geld-
         Japan 2                China 4 (rechte Skala)                                politik leicht gelockert. Die SNB rechnet mit einem
1 Federal Funds Rate (Obergrenze des Zielbands).   3 Zinssatz der Einlagefazilität.
                                                                                      ­BIP-Wachstum in China von 6,2% für 2019 und von 6,0%
2 Tagesgeldzielsatz.                               4 Einjähriger Ausleihsatz.          für 2020.
Quelle: Thomson Reuters Datastream

                                                                                      BRASILIEN, INDIEN UND RUSSLAND
Grafik 2.14
                                                                                      In den übrigen grossen aufstrebenden Ländern entwickelte
monetäre basis                                                                        sich die Konjunktur weiterhin uneinheitlich. In Indien
Relativ zum BIP                                                                       wuchs das BIP im vierten Quartal mit 6,7% im Rahmen
                                                                                      des Potenzials. Auch in Russland dürfte das Wachstum
     %
                                                                                      gemäss den verfügbaren Indikatoren solide gewesen sein.
  100
                                                                                      In Brasilien hingegen blieb das Wachstum verhalten
    90
                                                                                      (Grafik 2.8).
    80
    70
                                                                                      Der Ausblick für diese Länder ist günstig. In Indien dürfte
    60
                                                                                      die Auslastung der Produktionskapazitäten im Jahr 2019
    50
                                                                                      weiter zunehmen. Von den PMI-Umfragen gehen für das
    40
                                                                                      verarbeitende Gewerbe wie auch für den Dienstleistungs-
    30
                                                                                      sektor sehr positive Signale aus. Die Investitionstätigkeit
    20
                                                                                      sollte weiterhin von einer robusten Kreditvergabe profitie-
    10                                                                                ren. Zudem werden von der Rekapitalisierung staatsnaher
               2015         2016         2017             2018          2019          Kreditinstitute sowie von öffentlichen Infrastrukturaus­
         USA                  Japan                 Eurozone                          gaben weiterhin Impulse ausgehen. In Brasilien dürften
Quelle: Thomson Reuters Datastream                                                    die lockere Geldpolitik, eine tiefe Teuerung und eine
                                                                                      ­verbesserte Unternehmensstimmung die Erholung unter-
                                                                                       stützen. In Russland werden tiefere Erdölpreise die
                                                                                       ­Konjunktur in diesem Jahr zwar dämpfen; das Wachstum
                                                                                        dürfte aber weiterhin leicht über Potenzial liegen.

                         12               Quartalsheft 1/2019 März
3                                                             Grafik 3.1

Wirtschaftliche Entwicklung                                   reales bip

in der Schweiz
                                                              %                                                           Index Q1 2010 = 100
                                                               6                                                                           117
                                                               5                                                                           116
                                                               4                                                                           115
                                                               3                                                                           114
                                                               2                                                                           113
                                                               1                                                                           112
In der Schweiz nahm das BIP im vierten Quartal gemäss          0                                                                           111
erster Schätzung um 0,7% zu. Insgesamt stagnierte somit       –1                                                                           110
das BIP in der zweiten Jahreshälfte 2018, nachdem es bis      –2                                                                           109
Mitte letzten Jahres stark gewachsen war.                               2015          2016           2017        2018            2019
                                                                       Veränderung gegenüber Vorperiode
Frühindikatoren und Umfragen für die Schweiz deuten
                                                                       Niveau (rechte Skala)
zu Jahresbeginn auf eine moderat positive Dynamik hin.
Die SNB geht zudem in ihrem Basisszenario davon aus,          Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)

dass sich die Auslandkonjunktur im Jahresverlauf wieder
festigt.
                                                              Grafik 3.2

Vor diesem Hintergrund rechnet die SNB für die Schweiz        snb business cycle index
mit einer Wiederbelebung des BIP-Wachstums ab dem
­ersten Quartal. Für 2019 rechnet sie unverändert mit einem   Standardisiert
 Wachstum von rund 1,5%. Die Schweizer Wirtschaft dürfte       1,5
 gut ausgelastet bleiben.                                      1,0

                                                               0,5
PRODUKTION UND NACHFRAGE
                                                               0,0
Zur Beurteilung der Wirtschaftslage berücksichtigt die        –0,5
Nationalbank eine breite Palette an Informationen. Obwohl     –1,0
das BIP im vierten Quartal 2018 wieder leicht wuchs, fiel
die zweite Jahreshälfte insgesamt sehr schwach aus. Im        –1,5

Vergleich dazu deuteten die meisten Konjunkturindikatoren     –2,0
bis Ende 2018 auf eine positivere Entwicklung hin.            –2,5
                                                                       2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Schwache BIP-Entwicklung in der zweiten
Jahreshälfte 2018                                             Quelle: SNB
Nach der bis zur Jahresmitte starken Entwicklung verlang-
samte sich das BIP-Wachstum deutlich. Gemäss erster
Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO)        Grafik 3.3
nahm das BIP im vierten Quartal um 0,7% zu, nachdem es
im dritten Quartal um 1,0% geschrumpft war (Grafik 3.1).      pmi industrie und kof konjunkturbarometer
Die Industrie profitierte im vierten Quartal von einem
                                                               Index                                                                    Index
­starken Exportwachstum. In vielen Dienstleistungsbran-
                                                                67,5                                                                     120
 chen blieb die Entwicklung dagegen schwach.
                                                                65,0                                                                     115

Mit der Schätzung für das vierte Quartal liegen auch erste,     62,5                                                                     110

provisorische Jahreszahlen für 2018 vor. Demnach wuchs          60,0                                                                     105
das BIP im Jahresdurchschnitt um 2,5%. Dies entspricht          57,5                                                                     100
dem stärksten Wachstum seit 2010 und war deutlich höher         55,0                                                                      95
als im Vorjahr (1,6%). Haupttreiber war die verarbeitende       52,5                                                                      90
Industrie, deren Wertschöpfung das zweite Jahr in Folge         50,0                                                                      85
kräftig zunahm. Aber auch in den meisten anderen                47,5                                                                      80
­Branchen legte die Wertschöpfung zu. Nur im Detail- und        45,0                                                                      75
 Grosshandel blieb die Entwicklung schwunglos. Verwen-
                                                                            10   11    12     13    14    15    16   17     18    19
 dungsseitig war das Jahreswachstum ebenfalls breit abge-
 stützt. Dabei legte der Warenhandel besonders deutlich zu.            PMI                  KOF Konjunkturbarometer (rechte Skala)
                                                              Quellen: Credit Suisse, KOF/ETH

                                                                       Quartalsheft 1/2019 März                      13
Positiveres Bild gemäss Konjunkturindikatoren                                         dynamik in der Grössenordnung des Potenzialwachstums.
Die Betrachtung einer breiten Informationspalette deutet                              Auch die von den SNB-Delegierten für regionale Wirt-
zwar darauf hin, dass die Wirtschaftsdynamik im Verlauf                               schaftskontakte geführten Unternehmensgespräche deuten
des Jahres abgenommen hat. Sie liefert aber ein positiveres                           auf eine positive Entwicklung im ersten Quartal hin (siehe
Bild der zweiten Jahreshälfte 2018 als die BIP-Quartals-                              Konjunktursignale ab Seite 28). Eine Ausnahme bildet das
schätzungen. Weder der von der SNB berechnete Business                                KOF-Barometer, das im Februar nochmals deutlich
Cycle Index noch das Konjunkturbarometer der KOF oder                                 zurückging. Damit zeigt das Barometer eine ausgeprägtere
der PMI in der verarbeitenden Industrie deuten auf eine                               Wachstumsabschwächung als die anderen Indikatoren an.
­stagnierende Wirtschaftsaktivität in der zweiten Jahres-
 hälfte hin (Grafiken 3.2 und 3.3).

Zur Entwicklung in den ersten Monaten des neuen Jahres
liefern Frühindikatoren und Umfragen ein uneinheitliches
Bild. Der Business Cycle Index der SNB lag bis Februar
nahe bei null, was definitionsgemäss einem Wachstum im
historischen Durchschnitt entspricht. Der Index deutete
damit in den vergangenen Monaten auf eine Wirtschafts-

Tabelle 3.1

reales bip und komponenten
Wachstumsraten gegenüber Vorperiode in Prozent, annualisiert
                                              2015        2016      2017       2018      2017                                        2018

                                                                                         1. Q.      2. Q.      3. Q.      4. Q.      1. Q.      2. Q.      3. Q.      4. Q.

Privater Konsum                                     1,7       1,5       1,1       1,0        0,0        0,4        2,0        0,6        1,5        0,8        0,2        1,1
Staatlicher Konsum                                  1,1       1,2       0,9       1,0        0,2        0,7        2,0        2,5        0,5        0,7       – 0,4       0,2
Anlageinvestitionen                                 2,3       3,4       3,3       1,8        8,2        0,6        4,2        4,5        3,9        1,2       – 5,0      – 3,2

  Bau                                               1,6       0,5       1,4       0,7        2,7        0,8        2,1        3,6       – 0,9       1,5       – 0,9      – 1,5

  Ausrüstungen                                      2,7       5,4       4,5       2,4       11,7        0,6        5,5        5,1        6,9        1,0       – 7,3      – 4,3

Inländische Endnachfrage                            1,8       2,0       1,7       1,2        2,2        0,5        2,6        1,9        2,0        0,9       – 1,3      – 0,2

Lagerveränderung         1                        – 0,4     – 1,9      – 0,1      0,0       – 2,3       7,7      – 10,2      10,8       – 4,7       0,0        1,9       – 6,4

Exporte total   2                                   2,6       7,0       3,6       3,4       – 1,1       1,8       19,3       – 6,2      12,4       – 0,3     – 10,5      11,8
  Waren    2                                        2,6       6,7       5,1       5,3       17,0        6,4       21,6       – 8,5      21,7       – 1,4     – 15,4      24,4
      Waren ohne        Transithandel 2             0,7       6,6       6,0       5,0       15,9        8,2       10,1        4,1        7,7        3,4      – 12,5      27,1
  Dienstleistungen                                  2,4       7,6       0,7      – 0,3     – 26,9      – 6,4      14,9       – 1,4      – 4,1       2,2        0,1      – 10,1

Importe total 2                                     3,0       4,7       4,1       1,0       – 5,5      15,2       – 1,7      13,7        0,6       – 4,4      – 9,2      – 1,9

  Waren    2                                        0,0       4,4       5,5       5,0       – 2,0      24,6       – 1,4      24,2        7,9       – 5,1     – 10,6       2,4
  Dienstleistungen                                  8,8       5,3       1,6      – 6,4     – 11,4      – 0,1      – 2,2      – 4,2     – 12,5      – 3,0      – 6,4     – 10,3

Aussenbeitrag       3                               0,1       1,7       0,2       1,4        1,7       – 5,3      11,0       – 9,4       6,5        1,9       – 1,8       7,3
BIP                                                1,3        1,6       1,6       2,5        1,5        2,8        3,1        3,2        3,7        2,7      – 1,0        0,7

1 Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten (inkl. statistischer Diskrepanz).
2 Ohne Wertsachen (nicht-monetäres Gold und andere Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten).
3 Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten.

Quelle: SECO

                             14           Quartalsheft 1/2019 März
ARBEITSMARKT                                                   Grafik 3.4

                                                               arbeitslosenquote
Der Arbeitsmarkt entwickelte sich weiterhin positiv.
Allerdings verlor das Beschäftigungswachstum etwas                  %
an Schwung.                                                         6

Fortgesetzter Rückgang der Arbeitslosigkeit                         5

Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszent-            4
ren (RAV) registrierten Arbeitslosen ging in den letzten
Monaten weiter zurück. Ende Februar waren unter Aus-                3
schluss saisonaler Schwankungen 106 600 Personen als
                                                                    2
arbeitslos gemeldet. Die vom SECO berechnete saisonbe-
                                                                          2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
reinigte Arbeitslosenquote betrug Ende Februar 2,4%
(Grafik 3.4). Sie lag damit ähnlich tief wie vor der Finanz-            SECO, saisonbereinigt                     SECO
und Wirtschaftskrise 2008.                                              ILO, saisonbereinigt                      ILO
                                                               SECO: Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren registrierte Arbeitslose in %
                                                               der Erwerbspersonen gemäss Volkszählungen 2000, 2010 und Strukturerhebungen
Zusätzlich ermittelt das Bundesamt für Statistik (BFS) eine    2012 bis 2014.
Erwerbslosenquote gemäss Definition der Internationalen        ILO: Erwerbslosenquote nach Definition der International Labour Organization.
                                                               Quellen: Bundesamt für Statistik (BFS), SECO
Arbeitsorganisation (ILO). Die Datengrundlage hierfür
bildet die vierteljährliche Haushaltsbefragung der Schwei-
zerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Bei dieser
                                                               Grafik 3.5
Befragung werden auch arbeitssuchende Personen erfasst,
die nicht oder nicht mehr bei einem RAV als arbeitslos         erwerbstätige
registriert sind. Die vom BFS gemäss ILO-Definition
berechnete Erwerbslosenquote liegt daher über der Arbeits-          %                                                       In 1000 Personen
losenquote des SECO. Im vierten Quartal 2018 stieg die            3,0                                                                     5 300
Erwerbslosenquote saisonbereinigt auf 4,9% an, nachdem            2,5                                                                     5 200
sie im dritten Quartal auf 4,3% gefallen war. Die beiden          2,0                                                                     5 100
Statistiken zur Arbeits- bzw. Erwerbslosigkeit bewegen            1,5                                                                     5 000
sich nicht immer gleichläufig. Auch in den letzten Quarta-        1,0                                                                     4 900
len entwickelten sie sich sehr unterschiedlich. Im Allge-         0,5                                                                     4 800
meinen lässt sich die kurzfristige Dynamik der Arbeitslo-         0,0                                                                     4 700
sigkeit mit der Arbeitslosenquote des SECO verlässlicher         –0,5                                                                     4 600
abschätzen als mit der Erwerbslosenquote.                        –1,0                                                                     4 500
                                                                 –1,5                                                                     4 400
Leicht unterdurchschnittliches Wachstum                                     10   11    12    13      14   15    16    17    18    19
der Erwerbstätigkeit                                                    Veränderung gegenüber Vorperiode
Die saisonbereinigte Zahl der Erwerbstätigen wuchs im                   Niveau (rechte Skala)
vierten Quartal etwas schwächer als im langjährigen            Quelle: BFS, Saisonbereinigung: SNB
Durchschnitt (Grafik 3.5). Die Erwerbstätigenstatistik
(ETS) misst die Erwerbstätigkeit bei den Haushalten und
beruht hauptsächlich auf der SAKE.                             Grafik 3.6

Die Beschäftigungsstatistik (BESTA) hingegen misst die         beschäftigung in vollzeitäquivalenten
Beschäftigung bei den Firmen und resultiert aus einer
                                                               Index, Periodenbeginn = 100
Unternehmensumfrage. Gemäss BESTA nahm auch die
                                                               115,0
Anzahl vollzeitäquivalenter Stellen im vierten Quartal nur
                                                               112,5
moderat zu (Grafik 3.6). In den Dienstleistungsbranchen
und in der verarbeitenden Industrie wurden zusätzliche         110,0
Stellen geschaffen. Im Baugewerbe dagegen verringerte          107,5
sich die Beschäftigung.                                        105,0
                                                               102,5
                                                               100,0
                                                                 97,5
                                                                 95,0
                                                                          2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
                                                                        Total                     Bau
                                                                        Industrie                 Dienstleistungen
                                                               Quelle: BFS, Saisonbereinigung: SNB

                                                                        Quartalsheft 1/2019 März                     15
Grafik 3.7
                                                                   KAPAZITÄTSAUSLASTUNG
produktionslücke
                                                                   Geschlossene Produktionslücke
    %
                                                                   Wie gut die Produktionsfaktoren einer Volkswirtschaft
   1,5
                                                                   ­ausgelastet sind, zeigt die Produktionslücke, die als pro-
   1,0                                                              zentuale Abweichung des beobachteten BIP-Niveaus vom
   0,5                                                              geschätzten gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial
   0,0
                                                                    berechnet wird. Basierend auf den Quartalszahlen zum BIP
                                                                    deuten die Schätzungen auf eine geschlossene Lücke hin.
  –0,5
                                                                    Das mittels einer Produktionsfunktion geschätzte Produk-
  –1,0                                                              tionspotenzial ergibt für das vierte Quartal 2018 eine
  –1,5                                                              ­Produktionslücke von 0,1%, gegenüber 0,3% im Vorquartal.
  –2,0
                                                                     Andere Methoden zur Schätzung des Produktionspotenzials
                                                                     (Hodrick-Prescott-Filter und multivariater ­Filter) bestäti-
  –2,5
                                                                     gen, dass die Lücke momentan geschlossen ist (Grafik 3.7).
           2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
         Produktionsfunktion       HP-Filter           MV-Filter   Gute Auslastung gemäss Umfragen
Quelle: SNB                                                        Auch Umfragen deuten auf eine gute Auslastung der Pro-
                                                                   duktionsfaktoren hin. In der verarbeitenden Industrie stieg
                                                                   die Auslastung der technischen Kapazitäten gemäss
                                                                   ­KOF-Umfrage im vierten Quartal geringfügig an und lag
Grafik 3.8
                                                                    mit 84,1% im langfristigen Durchschnitt (Grafik 3.8).
kapazitätsauslastung industrie                                      Im Bausektor blieb der Nutzungsgrad der Maschinen etwas
                                                                    über seinem langjährigen Durchschnitt (Grafik 3.9). In
    %                                                               den Dienstleistungsbranchen deuten die Umfragen auf eine
    85                                                              leicht überdurchschnittliche Auslastung der technischen
    84                                                              Kapazitäten hin.
    83
    82                                                             Beim Personal zeigt sich eine zunehmende Knappheit.
    81                                                             Die in den verschiedenen Branchen durchgeführten Umfra-
    80                                                             gen zur Arbeitskräftesituation weisen darauf hin, dass es
    79
                                                                   für Unternehmen zunehmend schwieriger wird, Stellen zu
                                                                   besetzen. Insgesamt zeichnen die verschiedenen Umfragen
    78
                                                                   zur Auslastung der Produktionsfaktoren ein etwas positive-
    77
                                                                   res Bild als die BIP-basierten Masse zur Produktionslücke.
    76
           2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
         Kapazitätsauslastung         Langfrist-Mittelwert
Quelle: KOF/ETH

Grafik 3.9

kapazitätsauslastung bau
    %
    80

    79

    78

    77

    76

    75

    74

    73
           2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
         Kapazitätsauslastung         Langfrist-Mittelwert
Quelle: KOF/ETH

                      16          Quartalsheft 1/2019 März
Grafik 3.10
AUSBLICK
                                                              pmi industrie im ausland
Der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft bleibt trotz der    27 Länder, exportgewichtet
jüngsten Abkühlung insgesamt positiv. Viele Indikatoren       Index
im In- und Ausland haben sich zwar zu Jahresbeginn weiter     60
abgeschwächt (Grafik 3.10). Die meisten Frühindikatoren
für die Schweiz deuten aber weiterhin auf eine zumindest      58

durchschnittliche Dynamik hin. In der Industrie wird eine     56
weitere Verbesserung der Geschäftslage erwartet, und          54
die Beschäftigungsaussichten bleiben positiv (Grafiken 3.11
                                                              52
und 3.12).
                                                              50
Die SNB rechnet für die mittlere Frist nach wie vor mit       48
einem soliden Wirtschaftswachstum. Erstens gehen von der
                                                              46
Weltkonjunktur gemäss Basisszenario (siehe Kapitel 2)
weiterhin positive Nachfrageimpulse für die Schweiz aus.              2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Zweitens dürfte das Bevölkerungswachstum die Nachfrage
                                                              Quellen: Internationaler Währungsfonds – Direction of Trade Statistics (IWF – DOTS),
stimulieren. Drittens wirken die tiefen Zinsen weiterhin      SNB, Thomson Reuters Datastream
stützend.

Nach der vorübergehenden Schwäche in den beiden Vor-
                                                              Grafik 3.11
quartalen dürfte das BIP-Wachstum im ersten Quartal
­wieder zulegen. Für 2019 rechnet die SNB weiterhin mit       erwartete geschäftslage in der industrie
 einem Wachstum von rund 1,5%. Die Arbeitslosigkeit           Veränderung, nächste 6 Monate
 dürfte nur noch leicht zurückgehen, und die Produktions­
                                                              Index
 lücke dürfte geschlossen bleiben.
                                                               25
                                                               20
Wie für die Weltwirtschaft bleiben die Risiken auch für die
Schweiz nach unten gerichtet. Eine unerwartet starke           15

Abschwächung der Auslandkonjunktur würde sich rasch            10
auf die Schweiz übertragen.                                     5
                                                                0
                                                               –5
                                                              –10
                                                              –15
                                                              –20
                                                                         2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

                                                              Quelle: KOF/ETH

                                                              Grafik 3.12

                                                              vorlaufende indikatoren der beschäftigung
                                                                Standardisiert
                                                                   2,0
                                                                   1,5
                                                                   1,0
                                                                   0,5
                                                                   0,0
                                                                –0,5
                                                                –1,0
                                                                –1,5
                                                                –2,0
                                                                              2015         2016          2017          2018          2019
                                                                         PMI 1               KOF                  BFS 2
                                                              1 Monatswerte.
                                                              2 Saisonbereinigung: SNB.
                                                              Quellen: BFS, Credit Suisse, KOF/ETH

                                                                         Quartalsheft 1/2019 März                   17
4                                                                       KONSUMENTENPREISE

Preise und Inflations-                                                  Rückgang der Jahresteuerungsrate
                                                                        Die LIK-Jahresteuerungsrate ist seit dem Sommer 2018
erwartungen                                                             deutlich gefallen und betrug im Januar und Februar 2019
                                                                        noch 0,6% (Tabelle 4.1). In diesem Rückgang widerspiegelt
                                                                        sich vor allem der abnehmende Teuerungsbeitrag der
                                                                        importierten Produkte. Der Teuerungsbeitrag der inländi-
                                                                        schen Waren und Dienstleistungen blieb dagegen weitge-
                                                                        hend stabil (Grafik 4.1).

Die am Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gemes-                   Niedrigere Teuerung der importierten Produkte
sene Teuerung ist seit dem Sommer 2018 um gut einen                     Die jährliche Teuerung der importierten Waren und Dienst-
­halben Prozentpunkt gesunken, hauptsächlich aufgrund der               leistungen schwächte sich in den letzten Monaten deutlich
 Preisentwicklung bei den Erdölprodukten. Dennoch liegen                ab. Ausschlaggebend war die Preisentwicklung bei den
 die Kerninflationsraten nach wie vor etwas tiefer als die              ­Erdölprodukten. Die Preise der Erdölprodukte stiegen zwi-
 LIK-Jahresteuerungsrate.                                                schen Mitte 2017 und November 2018 deutlich an und sind
                                                                         seither wieder gesunken, so dass sie im Januar und Februar
Die Inflationserwartungen gaben in den letzten Monaten                   2019 praktisch auf dem gleichen Niveau wie vor Jahresfrist
leicht nach. Gleich wie die Jahresteuerungsrate und die                  notierten.
Kerninflationsraten bewegen sie sich weiterhin im Bereich
der Preisstabilität, den die SNB mit einem jährlichen                   Stabile Teuerung der inländischen Produkte
Anstieg des LIK von weniger als 2% gleichsetzt.                         Die Teuerung der inländischen Waren und Dienstleistun-
                                                                        gen blieb in den letzten Monaten weitgehend stabil. Im
                                                                        Februar 2019 betrug sie wie die LIK-Jahresteuerungsrate
                                                                        0,6%. Die inländischen Waren verteuerten sich zwar stär-
                                                                        ker als die inländischen Dienstleistungen, doch fiel ihr
                                                                        Teuerungsbeitrag aufgrund des kleineren Indexgewichts
                                                                        etwas geringer aus (Grafik 4.2).

Tabelle 4.1

landesindex der konsumentenpreise und komponenten
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
                                                          2018        2018                                        2018           2019

                                                                      1. Q.      2. Q.      3. Q.      4. Q.      Dezember       Januar         Februar

LIK total                                                      0,9        0,7        1,0        1,1        0,9            0,7            0,6          0,6
Inländische Waren und Dienstleistungen                         0,4        0,3        0,4        0,5        0,5            0,5            0,6          0,6
  Waren                                                        0,8        0,3        0,8        1,0        1,2            1,1            0,7          1,0
  Dienstleistungen                                             0,3        0,3        0,3        0,4        0,3            0,3            0,6          0,5
    private Dienstleistungen ohne Wohnungsmieten               0,7        0,6        0,6        0,9        0,7            0,6            0,8          0,6
    Wohnungsmieten                                             0,4        0,6        0,4        0,3        0,4            0,4            0,4          0,4
    öffentliche Dienstleistungen                              – 0,8      – 0,9      – 0,9      – 0,8      – 0,7          – 0,7           0,1          0,0
Ausländische Waren und Dienstleistungen                        2,4        1,9        2,7        3,0        2,1            1,3            0,5          0,6
  ohne Erdölprodukte                                           1,1        1,5        1,2        1,1        0,6            0,6            0,7          0,6
  Erdölprodukte                                               11,9        4,9       13,9       16,6       12,5            6,1           – 1,2         0,8

Quellen: BFS, SNB

                     18            Quartalsheft 1/2019 März
Stabile Mietteuerung                                          Grafik 4.1

Die Teuerung der vierteljährlich erhobenen Wohnungsmie-       lik: in- und ausländische güter
ten betrug im Februar 2019 gleich wie drei Monate zuvor       Veränderung des LIK gegenüber Vorjahr in Prozent. Beiträge der
0,4%. Der für Mietpreisänderungen aufgrund von Hypothe-       Komponenten in Prozentpunkten.
karzinsanpassungen relevante Referenzzinssatz beträgt
                                                                 1,5
seit Juni 2017 unverändert 1,5% (Grafik 4.3).
                                                                 1,0
Kerninflation leicht unter Jahresteuerungsrate                   0,5
Die Kerninflationsraten liegen weiterhin unter der unberei-
nigten Jahresteuerungsrate des LIK (Grafik 4.4). Sowohl          0,0
der von der SNB berechnete getrimmte Mittelwert (TM15)          –0,5
als auch die vom BFS berechnete Kerninflationsrate 1
                                                                –1,0
(BFS1) beliefen sich im Februar 2019 auf 0,4%. Die
Abnahme der Differenz zur LIK-Jahresteuerungsrate war           –1,5
hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Teuerung der                  2015       2016        2017          2018   2019
Erdölprodukte, welche die Kerninflationsraten nicht oder               Total          Ausland ohne Erdölprodukte
kaum beeinflussten, zurückgegangen ist.                                Inland         Erdölprodukte
                                                              Quellen: BFS, SNB
BFS1 und TM15 beruhen beide auf den Preisen eines redu-
zierten Warenkorbs. Bei der Berechnung der BFS1 werden
Energie und Treibstoffe sowie frische und saisonale Pro-
                                                              Grafik 4.2
dukte nicht berücksichtigt. Beim TM15 werden jeden Monat
die Produkte mit den extremsten Preisveränderungen            lik: inländische waren und dienstleistungen
­ausgeschlossen (je 15% auf beiden Seiten der Verteilung      Veränderung des LIK Inland gegenüber Vorjahr in Prozent. Beiträge
 der Jahresveränderungsraten der Produktpreise).              der Komponenten in Prozentpunkten.

                                                               0,75
PRODUZENTEN- UND IMPORTPREISE
                                                               0,50

Rückgang der Teuerung des Gesamtangebots                       0,25
Die jährliche Teuerungsrate des Gesamtangebots belief sich     0,00
im Februar 2019 auf – 0,7% (Grafik 4.5). Sowohl die Pro­
                                                              –0,25
duzenten- als auch die Importpreise lagen leicht tiefer als
                                                              –0,50
vor einem Jahr. Unter dem Einfluss des Erdölpreises ist die
Teuerungsrate der importierten Produkte seit dem Sommer       –0,75
2018 deutlich stärker gesunken als jene der im Inland her­                  2015       2016        2017          2018   2019
gestellten Produkte.                                                Total inländische Waren und Dienstleistungen
                                                                  Waren           Dienstleistungen ohne Wohnungsmieten
                                                                  Wohnungsmieten
                                                              Quellen: BFS, SNB

                                                              Grafik 4.3

                                                              wohnungsmieten
                                                                  %
                                                               2,00
                                                               1,75
                                                               1,50
                                                               1,25
                                                               1,00
                                                               0,75
                                                               0,50
                                                               0,25
                                                               0,00
                                                                            2015       2016        2017          2018   2019
                                                                       Wohnungsmieten (Veränderung gegenüber Vorjahr)
                                                                       Hypothekarischer Referenzzinssatz
                                                              Quellen: BFS, Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)

                                                                       Quartalsheft 1/2019 März                 19
Grafik 4.4                                                                  INFLATIONSERWARTUNGEN
kerninflation
Veränderung gegenüber Vorjahr                                               Inflationserwartungen im Einklang mit Preisstabilität
                                                                            Die mittels Umfragen erhobenen kurzfristigen Inflationser-
      %
                                                                            wartungen sanken in den letzten Monaten leicht, stehen
     1,5
                                                                            aber weiterhin im Einklang mit dem Ziel der Preisstabilität,
     1,0                                                                    das die SNB mit einem Anstieg des LIK von weniger als
                                                                            2% pro Jahr gleichsetzt.
     0,5

     0,0                                                                    Niedrigere kurzfristige Inflationserwartungen
                                                                            Gemäss der monatlichen Finanzmarkt-Umfrage Schweiz
  –0,5                                                                      von Credit Suisse und CFA Society Switzerland erwartete
  –1,0                                                                      eine deutliche Mehrheit der im Februar 2019 befragten
                                                                            ­Analysten gleichbleibende Inflationsraten (Grafik 4.6). Der
  –1,5                                                                       Anteil der Befragten, die unveränderte Inflationsraten
                   2015      2016          2017       2018        2019       erwarten, ist somit in den letzten Monaten deutlich gestie-
           LIK              TM15                  BFS1                       gen. Im November 2018, als die Teuerungsrate noch um gut
Quellen: BFS, SNB
                                                                             einen halben Prozentpunkt höher lag als im Februar 2019,
                                                                             hatten sich die Anteile der Befragten, die mit gleichbleiben-
                                                                             den bzw. steigenden Inflationsraten rechneten, noch die
                                                                             Waage gehalten.
Grafik 4.5

preise des gesamtangebots                                                   Auch die Gespräche der SNB-Delegierten für regionale
Veränderung gegenüber Vorjahr                                               Wirtschaftskontakte mit Unternehmen aus allen Teilen
                                                                            der Wirtschaft deuten auf leicht tiefere kurzfristige Infla­
      %
                                                                            tionserwartungen hin. Im ersten Quartal 2019 erwarteten
     7,5
                                                                            die befragten Gesprächspartner eine Jahresteuerungsrate in
     5,0
                                                                            sechs bis zwölf Monaten von durchschnittlich 0,5%. Im
     2,5                                                                    Vorquartal hatten sich die entsprechenden Inflationserwar-
     0,0                                                                    tungen noch auf 0,8% belaufen.
  –2,5
  –5,0                                                                      Die quartalsweise durchgeführte SECO-Haushaltsumfrage
  –7,5
                                                                            zur erwarteten Preisentwicklung in den kommenden zwölf
                                                                            Monaten lieferte im Januar 2019 ähnliche Resultate wie
–10,0
                                                                            im Vorquartal. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten ging
–12,5                                                                       von steigenden Preisen aus, während rund zwei Fünftel
                   2015      2016          2017       2018        2019      mit unveränderten Preisen und nur wenige mit fallenden
           Total            Produzentenpreise                Importpreise   Preisen rechneten.
Quelle: BFS
                                                                            Längerfristige Erwartungen leicht über den kurzfristigen
                                                                            Erwartungen
Grafik 4.6                                                                  Die längerfristigen Inflationserwartungen liegen weiterhin
                                                                            leicht über den kurzfristigen Erwartungen. Die Gesprächs-
cs-cfa-umfrage: erwartete entwicklung der                                   partner der SNB-Delegierten rechneten im ersten Quartal
inflationsrate über sechs monate                                            mit einer Inflationsrate in drei bis fünf Jahren von 0,9%,
Anteile der Befragten in %                                                  im Vergleich zu 1,1% im Vorquartal.
80
70
60
50
40
30
20
10
 0
             2015         2016           2017        2018         2019
           fällt             bleibt unverändert                steigt an
Quellen: CFA Society Switzerland, Credit Suisse

                          20                Quartalsheft 1/2019 März
5                                                             GELDPOLITISCHE MASSNAHMEN SEIT DER LETZTEN
                                                              LAGEBEURTEILUNG
Monetäre Entwicklung
                                                              Unverändert expansiver geldpolitischer Kurs
                                                              An der geldpolitischen Lagebeurteilung vom 13. Dezember
                                                              2018 bestätigte die SNB ihren expansiven geldpolitischen
                                                              Kurs. Sie beschloss, das Zielband für den 3M-Libor unver­
                                                              ändert bei – 1,25% bis – 0,25% zu belassen. Auch der Zins auf
                                                              bei der SNB gehaltene, einen bestimmten Freibetrag über-
An der Lagebeurteilung vom 13. Dezember 2018 liess die        schreitende Sichtguthaben von Banken und anderen Finanz-
SNB ihre Geldpolitik unverändert und bekräftigte ihren        marktteilnehmern blieb unverändert bei – 0,75%. Weiter
geldpolitischen Kurs. Die Geldpolitik beruhte damit weiter-   bekräftigte die SNB, sie bleibe bei Bedarf am Devisenmarkt
hin auf dem Negativzins auf Sichtguthaben der Banken          aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation
bei der SNB sowie der Bereitschaft der SNB, bei Bedarf am     berücksichtige.
Devisenmarkt zu intervenieren.
                                                              Der Negativzins und die Bereitschaft der SNB, am Devisen-
Die Geldmarktzinsen blieben in den letzten drei Monaten       markt einzugreifen, dienen dazu, den Aufwertungsdruck auf
weiterhin unverändert, während die langfristigen Kapital-     den Franken tief zu halten. Die Geldpolitik der SNB hilft
marktzinsen unter dem Einfluss veränderter Erwartungen        so, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschafts-
zur Entwicklung der Leitzinsen in den wichtigsten             aktivität zu unterstützen.
­Währungsräumen etwas nachgaben. Damit flachte sich
auch die Rendite­kurve der Bundesobligationen wieder          Nahezu unveränderte Sichtguthaben bei der SNB
 etwas ab. Renditen für Laufzeiten unter 16 Jahren waren      Seit der Lagebeurteilung vom Dezember 2018 sind die
 im März 2019 negativ.                                        gesamten bei der SNB gehaltenen Sichtguthaben nahezu
                                                              unverändert geblieben. In der Woche zum 15. März 2019
Am Devisenmarkt wurde der Franken gegenüber den meis-         (letzte Kalenderwoche vor der Lagebeurteilung im März
ten Währungen etwas tiefer bewertet. Damit sank auch          2019) lagen sie mit 576,0 Mrd. Franken praktisch gleich
der handelsgewichtete reale Aussenwert des Frankens leicht.   hoch wie in der letzten Kalenderwoche vor der Lagebeurtei-
Der Franken bleibt jedoch hoch bewertet.                      lung von Mitte Dezember 2018 (576,4 Mrd. Franken).
                                                              ­Zwischen den Lagebeurteilungen vom Dezember 2018 und
Die Wachstumsraten der Geldmenge M3 und der Bank­              März 2019 betrugen sie durchschnittlich 575,8 Mrd. Fran-
kredite bewegten sich wie im Vorquartal im moderaten           ken. Davon entfielen 484,9 Mrd. Franken auf Giroguthaben
Bereich.                                                       inländischer Banken und die restlichen 90,9 Mrd. Franken
                                                               auf übrige Guthaben auf Sicht.

                                                              Hohe Überschussreserven der Banken
                                                              Die gesetzlich erforderlichen Mindestreserven betrugen zwi-
                                                              schen dem 20. November 2018 und dem 19. Februar 2019
                                                              durchschnittlich 17,0 Mrd. Franken. Insgesamt übertrafen die
                                                              Banken das Mindestreserveerfordernis um 465,6 Mrd.
                                                              ­Franken (Vorperiode: 459,2 Mrd. Franken). Die Überschuss-
                                                               reserven der Banken sind somit weiterhin sehr gross.

                                                                    Quartalsheft 1/2019 März          21
Grafik 5.1                                                                  GELD- UND KAPITALMARKTZINSEN
geldmarktsätze
                                                                            Geldmarktzinsen unverändert
       %                                                                    Die Geldmarktzinsen lagen auch in den letzten drei Monaten
 0,25                                                                       stets nah dem Zinssatz auf Sichteinlagen bei der SNB, der
 0,00                                                                       seit Januar 2015 – 0,75% beträgt. Dies gilt sowohl für die Zin-
–0,25
                                                                            sen auf besicherten Geldmarktgeschäften wie den SARON
                                                                            als auch für die Zinsen auf unbesicherten Geldmarktgeschäf-
–0,50
                                                                            ten wie den 3M-Libor (Grafik 5.1).
–0,75
–1,00                                                                       Kapitalmarktzinsen gesunken
–1,25                                                                       Im Unterschied zu den Geldmarktzinsen gingen die lang­
                                                                            fristigen Kapitalmarktzinsen zurück. Die Rendite zehnjähri-
–1,50
                                                                            ger Bundesanleihen fiel auf – 0,3%, nachdem sie sich
–1,75                                                                       ­während fast zwei Jahren in einem Band zwischen – 0,2%
                 2015        2016        2017        2018       2019         und 0,2% bewegt hatte (Grafik 5.2).
           3M-Libor           Zielband                SARON
Quellen: Bloomberg, SIX Swiss Exchange AG, SNB
                                                                            Der Rückgang der Bundesobligationenrenditen ging mit
                                                                            einem Rückgang der Langfristzinsen in anderen Währungs-
                                                                            räumen einher. Ein wesentlicher Treiber waren Erklärungen
                                                                            der US-Zentralbank, welche die Marktteilnehmer veran­
Grafik 5.2
                                                                            lassten, ihre Erwartungen zur Entwicklung des US-Leitzinses
rendite zehnjähriger eidgenössischer                                        nach unten zu korrigieren. Die revidierten Erwartungen
anleihen                                                                    zum US-Leitzins führten zu einer Korrektur der langfristi-
                                                                            gen amerikanischen Zinssätze. Die langfristigen Zinssätze
  %
                                                                            in anderen Währungsräumen folgten dieser Entwicklung.
 0,4

 0,2                                                                        Abgeflachte Renditekurve
                                                                            Der Rückgang der Langfristzinsen führte in Verbindung
 0,0                                                                        mit den unveränderten kurzfristigen Zinssätzen zu einer
                                                                            Abflachung der Renditekurve eidgenössischer Anleihen
–0,2
                                                                            (Grafik 5.3). Renditen für Laufzeiten unter 16 Jahren
–0,4                                                                        ­notierten Mitte März im negativen Bereich.

–0,6                                                                        Tiefe Realzinsen
–0,8
                                                                            Realzinsen sind für Spar- und Investitionsentscheide von
                                                                            Unternehmen und Haushalten eine entscheidende Referenz-
                2015     2016            2017        2018      2019
                                                                            grösse. Die Entwicklung der Renditekurve eidgenössischer
Quelle: SNB                                                                 Anleihen in Kombination mit den aus Umfragen gewonne-
                                                                            nen Inflationserwartungen deuten darauf hin, dass sich
                                                                            die Realzinsen nach wie vor auf historisch tiefen Niveaus
Grafik 5.3                                                                  bewegen.

zinsstruktur eidgenössischer anleihen
Laufzeit in Jahren (hor. Achse). Nelson-Siegel-Svensson-Methode.

       %
   0,6
   0,4
   0,2
   0,0
  –0,2
  –0,4
  –0,6
  –0,8
            0            5                10            15             20
           Mitte März 2019                       Mitte September 2018
           Mitte Dezember 2018
Quelle: SNB

                        22                Quartalsheft 1/2019 März
WECHSELKURSE                                                  Grafik 5.4

                                                              devisenkurse
Franken wenig verändert gegenüber Euro und US-Dollar
Zwischen der Lagebeurteilung im Dezember 2018 und             1.150
den ersten Tagen im Januar 2019 gewann der Franken zu-
                                                              1.125
nächst gegenüber den meisten Währungen etwas an Wert.
Dies geschah vor dem Hintergrund zunehmender Unsicher-        1.100
heiten auf den globalen Finanzmärkten. Mit der Anfang
Januar einsetzenden Entspannung schwächte sich der Fran-      1.075

ken wieder ab.                                                1.050

Die Bewegungen des Frankens gegenüber dem Euro und            1.025
dem US-Dollar fielen insgesamt bescheiden aus. Von der        1.000
Lagebeurteilung im Dezember bis zur Lagebeurteilung im
März 2019 verlor der Franken 0,5% gegenüber dem Euro          0.975
und 0,7% gegenüber dem US-Dollar (Grafik 5.4).                               Okt.      Nov.        Dez.      Jan. 19      Febr.     März
                                                                       USD in CHF                   EUR in CHF
Leichte Abschwächung des Frankens auf                         Quelle: SNB
­handelsgewichteter Basis
Der nominale handelsgewichtete Aussenwert des Frankens
sank in den drei Monaten zwischen den beiden Lagebeur­
                                                              Grafik 5.5
teilungen vom Dezember und März um insgesamt 1,5%.
Dieser Rückgang widerspiegelt zum Teil die leichte Abwer-     nominaler aussenwert des frankens
tung gegenüber Euro und US-Dollar, die im Index zusammen
ein Gewicht von 55% haben, aber auch die stärkeren            Index, Dezember 2000 = 100
Abwertungen gegenüber dem britischen Pfund (5%, Index-        157,0
gewicht 9%) und dem Renminbi (3%, Indexgewicht 9%).           156,5
Mitte März bewegte sich der nominale Aussenwert des           156,0
Frankens ungefähr auf dem gleichen Niveau wie Anfang          155,5
November 2018 (Grafik 5.5).
                                                              155,0
                                                              154,5
Realer Aussenwert des Frankens weiterhin auf hohem
Niveau                                                        154,0
Die nominale Abschwächung des Frankens führte zu einem        153,5
Rückgang des realen handelsgewichteten Aussenwerts des        153,0
Frankens. Grafik 5.6 zeigt die Entwicklung von drei ver-      152,5
schiedenen Indizes. Alle drei bewegen sich zurzeit ungefähr
                                                                             Okt.      Nov.        Dez.      Jan. 19      Febr.     März
auf dem gleichen Niveau wie zwischen 2012 und 2014,
d.h. zur Zeit des Mindestkurses gegenüber dem Euro. Der       Quelle: SNB
Franken bleibt im längerfristigen Vergleich hoch bewertet.

                                                              Grafik 5.6

                                                              realer aussenwert des frankens
                                                                Index, Dezember 2000 = 100
                                                                135
                                                                130
                                                                125
                                                                120
                                                                115
                                                                110
                                                                105
                                                                100
                                                                  95
                                                                  90
                                                                            05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
                                                                       SNB                 IWF                  BIZ (61 Länder)
                                                              Quellen: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), IWF, SNB

                                                                       Quartalsheft 1/2019 März                    23
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