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2021 BündnisREP RT gegen Homophobie Schwerpunktthema: Vielfältige Familie Jahresrückblick 2021 Best Practice im BÜNDNIS Respektpreis für AWO Kreisverband Berlin Spree-Wuhle e. V. Ein Projekt des Gefördert von
Willkommen Liebe Bündnismitglieder, liebe Interessierte, Dieser Bündnisreport widmet sich der Rückschau unter der Schirmherrschaft des:der Regierenden auf die Aktivitäten des BÜNDNIS GEGEN Bürgermeister:in von Berlin vereint das BÜNDNIS HOMOPHOBIE im Jahr 2021. Im Zuge dessen GEGEN HOMOPHOBIE derzeit 130 Mitglieder. wird im Folgenden ein Blick auf die letztjährigen Es versteht sich als ein wachsendes Netzwerk Aktivitäten in und mit dem BÜNDNIS geworfen. unterschiedlicher Organisationen und Unter- Im Jahr 2021 wurde die Basis für die Weiterent- nehmen unter anderem aus Kultur, Sport und wicklung und die Qualitätssicherung der Arbeit Wirtschaft. Alle tragen dazu bei, Akzeptanz und unseres BÜNDNIS gelegt. Neuerungen wie die Wertschätzung gegenüber Lesben, Schwulen, Konzeption eines Fortschrittsberichts und der Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen gewählte Bündnisbeirat werden auf den folgen- Menschen (LSBTI*) zu fördern. Dort, wo andere den Seiten aufgegriffen und vorgestellt. Zudem nur Lippenbekenntnisse hervorbringen, hat das laden wir dazu ein, den Arbeits- und Erfahrungs- BÜNDNIS längst die Ärmel hochgekrempelt. Die austausch zum Schwerpunktthema 2021 „Viel- Mitglieder engagieren sich dabei nach ihren ei- fältige Familie“ nochmals zu reflektieren. Ab- genen Möglichkeiten. Beispielsweise stellt ein schließend wird die digitale Respektpreisverlei- Bündnismitglied seine Räume zur Verfügung, hung 2021 im Fokus des Reports stehen. ein anderes unterstützt logistisch, inhaltlich oder Anlässlich dieser Retrospektive möchten wir uns personell eine Kampagne oder ein Event, andere ausdrücklich bei allen Mitgliedern und Part- bekennen mit Regenbogenfahnen Farbe. Der ner:innen für jede Form der Unterstützung in Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und das diesem außergewöhnlichen Jahr 2021 bedan- macht dieses BÜNDNIS zu etwas ganz Besonde- ken. Auf ein ebenso erfolgreiches und gesundes rem: Es ist innovativ, lebensbejahend und vielfäl- 2022! tig. Es ist durch und durch Berlin! Impressum Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e. V. Autor:innen: Noah Ruben Heckhoff, Chris Enrico Walter, Laura Konrad, Jassmin Alessandra Sancilio, Postfach 30 16 78, 10748 Berlin Tim Robin Reichel Kleiststraße 35, 10787 Berlin (Besuchsadresse) Grafische Umsetzung: Benjamin Kindervatter Telefon: +49(0) 30 22 50 22 15 Nachweis der verwendeten Bilder auf Seite 51 Fax: +49(0) 30 22 50 22 21 Dezember 2021 buendnis@lsvd.de www.stopp-homophobie.de Das BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE ist ein Projekt des Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwu- lenverbandes Berlin-Brandenburg e. V., das von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminie- rung (LADS) der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ (IGSV) gefördert wird. Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeister von Berlin wurde es 2009 vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e. V. ins Leben gerufen. 3
Inhalt Willkommen/Impressum........................................................................................................ 3 Grußwort der Leiterin der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung Eren Ünsal.............................................................................................. 5 Rede der Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik anlässlich der Respektpreisverleihung 2021........ 6 Jahresrückblick 2021.................................................................................................................. 8 Schwerpunktthema 2021: Vielfältige Familie..................................................................... 12 Nodoption: Elternschaft anerkennen – Christine Degner.......................................................... 14 Rechtsanwältin für Familienrecht und Mediatorin – Sabine Hufschmidt.................................... 16 Regenbogenfamilien in Brandenburg Stärken – Lisa Haring...................................................... 17 LesGen – Das intergenerative Projekt für Lesben – Constanze Körner....................................... 19 Lebensort Vielfalt der Schwulenberatung Berlin – Marcel de Groot........................................... 20 Das Regenbogenväterbuch – Sören Kittel ................................................................................ 21 Vorstellung des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE............................................................... 23 10 Gründe für Ihre Mitgliedschaft............................................................................................ 24 Statements der Neumitglieder.................................................................................................. 25 Die 130 Bündnismitglieder....................................................................................................... 26 Aufruf und Mitgliedschaftsurkunde des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE ................................ 28 Best Practice im BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE............................................................... 30 Polizei Berlin............................................................................................................................ 32 AOK Nordost .......................................................................................................................... 34 UHLALA Group........................................................................................................................ 36 Bündnisaktivitäten................................................................................................................ 38 Respektpreis 2021................................................................................................................. 45 Jury & Nominierte.................................................................................................................... 47 Laudatio von Birgit Münchow.................................................................................................. 49 Termine & Ausblick 2022......................................................................................................... 51 4
Grußwort Grußwort Eren Ünsal Leiterin der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung Sehr geehrte Lesende, schaffen und Sichtbarkeit herzustellen. All die- jenigen, die diskriminiert werden, benötigen das BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE steht seit die richtigen Gesetze und Beratungs- und Un- nun über 10 Jahren für die Förderung von Res- terstützungsstrukturen, um sich gegen Aus- pekt. Respekt wiederum ist die grundlegende grenzung und Diskriminierung wehren zu kön- Voraussetzung dafür, damit Menschen sich auf nen. In Berlin haben wir unter anderem mit Augenhöhe begegnen können. Wenn dieser dem LSBTI*-Aktionsplan, der Initiative „Berlin auf beiden Seiten vorhanden ist, dann können tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz wir vollkommen unterschiedliche Auffassun- geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ (IGSV), gen haben, wir können unsere Argumente aus- viel erreicht und entscheidende Impulse für un- tauschen, uns gegenseitig weiterbringen oder sere offene und vielfältige Gesellschaft gesetzt. eben auch unterschiedliche Positionen stehen Das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) lassen. Respekt ist so etwas wie der Kitt unserer ist ein antidiskriminierungspolitischer Meilen- vielfältigen Gesellschaft, ohne den es keinen stein und macht Berlin zum Vorbild für andere echten Zusammenhalt geben kann. Engage- Länder. Auch im Rahmen des Bundesrates hat ment für mehr Respekt ist daher dringend not- sich Berlin in den vergangenen Jahren einge- wendig. Das macht den Einsatz der Mitglieder setzt und auf Reformen zum Beispiel des AGG, des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE und der des Abstammungsrechts und die strafrechtli- Zivilgesellschaft so wichtig. Mit Ihrer Arbeit für chen Rehabilitierung homosexueller Menschen Zusammenhalt und Solidarität setzen Sie wich- nach 1945 gedrängt sowie für das Verbot von tige Zeichen gegen Respektlosigkeit und gegen Konversionstherapien plädiert. Diskriminierung. Der Landesstelle für Gleichbe- handlung – gegen Diskriminierung (LADS) ist es Berlin wird sich auch weiterhin für Respekt und wichtig, dieses großartige zivilgesellschaftliche Vielfalt einsetzen – in der eigenen Landesver- Engagement für Antidiskriminierung in Berlin waltung, innerhalb der Regenbogenstadt, in zu unterstützen, gute Rahmenbedingungen zu Deutschland und darüber hinaus. 5
Rede anlässlich der Respektpreisverleihung 2021 Rede anlässlich der Respektpreisverleihung 2021 Dr. Barbara Slowik Polizeipräsidentin in Berlin Sehr geehrte Alle, wurde der Themenschwerpunkt des behördli- liebe LSBTI*-Community, chen Umgangs mit Homo- und Transfeindlich- keit durch einen Vorstoß Berlins erstmalig in die die Pandemie war und ist natürlich auch in die- Innenministerkonferenz getragen. Die kleinen sem Jahr weiterhin das bestimmende Thema. Schritte zurück in die Normalität stellten uns al- Sie stellte uns alle vor die Herausforderung, kre- lerdings auch vor neue Herausforderungen. Die- ative Lösungen zu finden. Ich bedaure es sehr, se haben wir durch eine vertrauensvolle Zusam- dass uns dieses Treffen wieder einmal verwehrt menarbeit zwischen Polizei und den zahlreichen bleibt. Umso mehr freue ich mich, dass wir in Netzwerkbeteiligten bewältigt. So waren wir in diesem Jahr viele Gelegenheiten nutzen konn- der Lage, auf Probleme umgehend reagieren zu ten, um mit der Community persönlich in Kon- können und diese durch die bestehenden Kon- takt zu treten. Durch die fortgeschrittene Impf- takte im Miteinander anzugehen. Gleichzeitig kampagne und Hygienekonzepte war es mög- wurden Strategien erarbeitet, um etwaigen lich, in einem gewissen Rahmen, einige Veran- Schwierigkeiten in Zukunft vorzubeugen. Aktu- staltungen stattfinden zu lassen, die im Vorjahr ell müssen wir uns wieder etwas mehr in Geduld leider ausfallen mussten. Außerdem haben wir und Verzicht üben, aber vor allem müssen wir nach einem Jahr Pause wieder ein gemeinsames lernen, noch besser auf uns und andere aufzu- Projekt des Bündnisses gegen Homophobie um- passen. Das sollte nicht nur in Krisen selbstver- gesetzt. Die Veranstaltung „GEMEINSAM- ständlich sein, sondern auch in Situationen, die BUNT“ erfuhr auch in diesem Jahr wieder viel uns im alltäglichen Leben begegnen. So sollten Zuspruch und Anerkennung. Darüber freue ich auch geschlechtliche Identität und sexuelle Ori- mich, auch als Schirmherrin des Benefizkonzer- entierung respektiert und geschützt werden. tes, außerordentlich. Insgesamt 4.000 Euro gin- Das ist der Grund, warum wir hier und heute zu- gen an drei Spendenempfängerinnen und mindest in Gedanken wieder zusammenstehen. -empfänger. Mit dieser Veranstaltung haben wir Bedauerlicherweise wird die Community noch Akzente gesetzt und sogar einiges bewegt. So immer mit Themen wie Ausgrenzung, Diskrimi- 6
Rede anlässlich der Respektpreisverleihung 2021 nierung oder gar Gewalt konfrontiert. Im Ver- Berlin, aber auch mit allen bundesweiten Polizei- gleich zum Vorjahr verzeichnen wir ähnlich hohe behörden. Je nachdem, wo auch immer Ihnen Fallzahlen der Hasskriminalität gegen LSB- menschenverachtendes Verhalten und Diskrimi- TI*-Menschen. Diese befinden sich mit aktuell nierung begegnen. Mein Appell gilt nicht nur 369 registrierten Anzeigen für das Jahr 2021 den Personen, die Opfer dieser Handlungen weiterhin auf einem hohen Niveau. 94 der an- werden. Er gilt auch jenen Zeuginnen und Zeu- gezeigten Fälle sind Gewaltdelikte. Darüber hin- gen. Als Teil des Bündnisses gegen Homophobie aus wurden fünf Propagandadelikte registriert konnten dieses Jahr weitere Zeichen gesetzt und 270 sonstige Straftaten, darunter vor allem werden. Darunter das Hissen der Regenbogen- Beleidigungen und Bedrohungen. Auch hier fahne vor dem Polizeipräsidium oder das Aus- existiert noch immer ein hohes Dunkelfeld. Dies richten der Respect Gaymes. Auch die Aus- und gilt es zu erhellen. Dafür sind Vernetzung, ein Fortbildung innerhalb der Polizei konnte dieses enger Austausch und eine vertrauensvolle Zu- Jahr wieder in weiten Teilen in Präsenz stattfin- sammenarbeit mit Ihnen allen unerlässlich. Wir den. Für einen sensiblen und angemessenen geben unser Bestes, um Sie zu unterstützen. Es Umgang mit der Community ist dies ein wichti- verwundert Sie sicher nicht, dass wir als Polizei ger Grundstein. Da es trotz viel Licht bekannter- Berlin hier großen Handlungsbedarf sehen: Wir maßen auch viel Schatten gibt, ist der Respekt- haben ein deutschlandweit einzigartiges Fach- preis eine wichtige Anerkennung für alle, die kommissariat für homo- und transfeindliche De- sich den negativen Strömungen unserer Gesell- likte beim Staatsschutz eingerichtet. Seit 1992 schaft entgegenstellen. Dafür zolle ich Ihnen al- gibt es die Stelle der Ansprechpersonen für LSB- len Respekt und Anerkennung. Herzlichen TI* und mittlerweile auch ein 90-köpfiges Netz- Glückwunsch den diesjährigen Preisträgerinnen werk in unserer Behörde. Ziel muss es sein, die und Preisträgern. Sie leisten Großartiges. Opfer von Hasskriminalität zu stärken, sie dazu zu motivieren, Straftaten anzuzeigen. Ich bitte Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam gegen Sie eindringlich um Kooperation mit der Polizei Hasskriminalität vorgehen. 7
Jahresrückblick Jahresrückblick Hertha BSC zeigt LSBTI*-Feindlichkeit die „Regenbogen unterm Alex“ – Regenbo- Rote Karte gen-Netzwerk der BVG Nachdem die homo- und transfeindlichen Äu- Anlässlich des Pride Months und ihrer zehnjäh- ßerungen von Torwarttrainer Zsolt Petry be- rigen Mitgliedschaft im BÜNDNIS GEGEN HO- kannt geworden waren, die dieser in einem MOPHOBIE sowie der Gründung des BVG-in- Hertha BSC zuvor nicht bekannten Interview ternen Regenbogen-Netzwerks, das ebenfalls mit der ungarischen Zeitung ‚Magyar Nemzet‘ vor zehn Jahren seine Arbeit aufnahm, ließ sich getätigt hatte, entschied sich der Verein dazu, die BVG, angetrieben durch das BVG-Regen- Petry mit sofortiger Wirkung freizustellen. bogen-Netzwerk, im Juli etwas ganz Besonde- Der LSVD Berlin-Brandenburg begrüßte, dass res einfallen: In Kooperation mit dem Künstler- Hertha BSC seiner Selbstverpflichtung als Grün- kollektiv „Tape That“ schmückte die BVG den dungsmitglied des BÜNDNIS GEGEN HOMO- Bahnhof Alexanderplatz in vier Tage langer Ar- PHOBIE gerecht wurde und auf die diskriminie- beit mit mehreren Hundert Metern regenbo- renden Äußerungen reagierte. Gerade unter genfarbenem Klebeband, während auf der Li- den Bündnismitgliedern ist es entscheidend, nie U2 ein Regenbogen-Zug die Beförderung dass Vielfalt und Toleranz tatsächlich vorgelebt der Fahrgäst:innen übernahm. Außerdem wur- werden und dass es nicht bei reinen Lippenbe- den über das gesamte Stadtgebiet verteilt rund kenntnissen bleibt. 80 Bus- und Straßenbahnhaltestellen mit Re Der U-Bahnhof Alexanderplatz verziert mit Tape in Regenbogenfarben 8
Jahresrückblick genbogenfarben verziert. Mit der Aktion setzte gesellschaft. Dies änderte die Bezirksstadträtin das Regenbogen-Netzwerk der BVG nicht nur für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm, ein klares, sondern auch weithin sichtbares Zei- die die Regenbogenfahne als Vertreterin des chen gegen Queerfeindlichkeit und für mehr Bezirksamtes gemeinsam mit LSVD-Vorstän- Vielfalt. din Yasmine-Blanche Werder und LSVD-Lan- desgeschäftsführer Christopher Schreiber vor „PROUDR LGBTIQ+ Campus Index“ der dem Bezirksamt anbrachte. Die Zeremonie war UHLALA Group auch als klares Signal an die polnische Part- Wie wird LSBTI*-Diversität an Hochschulen und nerstadt Poniatowa zu verstehen, die sich im Universitäten in Deutschland, Österreich und August 2019 wie auch andere polnische Städ- der Schweiz gelebt? Mit dem im Juni 2021 ver- te offiziell als sogenannte ‚LGBT-ideologiefreie öffentlichten „Proudr LGBTIQ+ Campus Index“ Zone‘ deklariert hatte. Außerdem lud der Evan- macht das Bündnismitglied UHLALA Group gelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte abends erstmals sichtbar, wie sich Hochschulen für zum multireligiösen CSD-Gottesdienst in die LSBTI*-Inklusivität engagieren und gibt allen St. Marienkirche ein. Zentrales Element des Studierenden und Abiturient:innen im DACH- von Superintendent Dr. Bertold Höcker gelei- Raum eine Orientierungshilfe zu LSBTI*-inklusi- teten Gottesdienstes stellte die öffentliche Ent- ven Campuskulturen. Sieben Berliner und zwei schuldigung Bischof Christian Stäbleins dar. Brandenburger Hochschulen, unter anderem Dieser bat stellvertretend für die Kirchenlei- die Universität Potsdam, gaben in diesem Jahr tung der Evangelischen Kirche Berlin-Branden- Auskunft über den Diskriminierungsschutz, burg-schlesische Oberlausitz um Vergebung für die Beratungsangebote und ihr Bekenntnis zu die Diskriminierung und Ausgrenzung queerer LSBTI*. Menschen, die im kirchlichen Kontext stattge- funden hat. Am Tag des Berliner Christopher Christopher Street Day 2021 Street Days (24. Juli 2021) selbst fand zudem Am 23. Juli 2021, dem Vortag des Berliner vor Beginn der Demonstration ein stilles Ge- Christopher Street Days (CSD) und dem Tag denken am Denkmal für die im Nationalsozia- des Dyke* Marchs, hisste das Bezirksamt lismus verfolgten Homosexuellen statt. Dazu Steglitz-Zehlendorf erstmals im Rahmen ei- eingeladen hatten die Stiftung Denkmal für die ner Zeremonie an einer seiner Dienststellen die ermordeten Juden Europas, der Berliner CSD Regenbogenflagge. Tatsächlich wehte die Re- e.V. und der LSVD Berlin-Brandenburg. genbogenflagge zum CSD zwar bereits in den Vorjahren an einzelnen Dienststellen des Be- Pride on Screen zirksamtes Steglitz-Zehlendorf, allerdings war Zwischen dem 18. August und dem 8. Sep- das Hissen bisher nicht von Reden begleitet ge- tember 2021 verlängerte der LSVD Berlin-Bran- wesen und geschah ohne Beteiligung der Zivil- denburg im Schöneberger Regenbogenkiez 9
Jahresrückblick die Pride Weeks mit einer Reihe an wöchent- sexuell, trans- oder intergeschlechtlich: lich stattfindenden Kurzfilmabenden unter frei- Was alle eint, ist der gegenseitige Respekt. Ne- em Himmel. Die kostenlosen Vorführungen am ben den Turnieren, an denen sich über 50 Fuß- Bürgerplatz (Eisenacher Str./Fuggerstraße) soll- ball- und Basketballteams beteiligten, wurden ten einerseits den von der Pandemie schwer be- auch wieder verschiedene Sportarten zum Aus- troffenen Kiez stärken und andererseits lesbi- probieren angeboten. Dieses Mal bestand die sche sowie queere Sichtbarkeit gezielt fördern. Möglichkeit, sich an Parkour, Yoga, Rugby, und Es handelte sich daher ausschließlich um inter- Bogenschießen zu erproben. Auch 2021 wur- nationale Produktionen von Frauen, Lesben, den die sportlichen Aktivitäten von etwa 20 inter, nichtbinären, trans* und agender (FLIN- Info-, Verkaufs- und Gastroständen sowie einer TA) Personen. Die Filme der vier Abende wur- Regenbogen-Familien-Aktionsfläche des Re- den vom queeren Filmkollektiv GRRL HAUS CI- genbogenfamilienzentrums begleitet. Für das NEMA kuratiert, wobei sich jeder Abend einem abwechslungsreiche Bühnenprogramm sorg- eigenen thematischen Schwerpunkt widmete: ten Amy Strong, Estelle van der Rhone und Rolf „Documentary“, „Comedy“, „Experimental Scheider, während Flamyngus, SIND, System- and Animation“ und „Drama“. Eröffnet wur- absturz und Spoon and the Forkestra die musi- de die Auftaktveranstaltung am 18. August kalische Gestaltung übernahmen. mit Redebeiträgen von Senator Dr. Dirk Beh- rendt und der Bezirksbürgermeisterin von Tem- Besonderer Dank gilt der Berliner Sparkasse, pelhof-Schöneberg Angelika Schöttler. Die Fil- der Feuersozietät Berlin-Brandenburg, der AOK mabende wurden außerdem in wechselnder Nordost, Stromnetz Berlin, Spreequell und dem Besetzung durch Infostände von L-Support, Kulturkaufhaus Dussmann für die großzügi- LesMigraS – Lesbenberatung Berlin, Lesben Le- ge Unterstützung. Außerdem bedankt sich der ben Familie – LesLeFam und dem Zentrum für LSVD Berlin-Brandenburg für die Unterstützung Migrant:innen, Lesben und Schwule MILES be- aus dem BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE von: gleitet. • 1. FC Union Berlin e. V. Respect Gaymes 2021 • Berliner Fußball-Verband e. V. Am 21. August 2021 fanden die Respect Gay- • Berliner Rugby-Verband e. V. mes zum 16. Mal statt. Das Sport- und Kultu- • DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e. V. revent im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ist • Eisbären Berlin e. V. mittlerweile eine feste Größe unter den Ber- • Hertha BSC e. V. liner LSBTI*-Veranstaltungen und das queere • Landessportbund Berlin e. V. Sportevent des Jahres. Die Teilnahme sowie der • SV Empor Berlin e. V. Eintritt sind kostenlos und stehen allen Interes- • Türkiyemspor Berlin e. V. sierten offen, ganz egal, ob hetero-, bi-, homo- 10
Jahresrückblick Impressionen von den Respect Gaymes 2021 11
Familie ist für jede*n anders. Liebe für alle gleich. www.regenbogenfamilien.de 12
SCHWERPUNKTTHEMA 2021 VIELFÄLTIGE FAMILIE Regenbogenfamilien und queere, mit einem he- Beim ersten Arbeitstreffen des BÜNDNIS, wel- teronormativen Familienbild brechende Famili- ches pandemiebedingt zum zweiten Mal in Fol- en- und Lebenskonzepte erfahren in Deutsch- ge als Online-Seminar stattfand, steuerten di- land weiterhin strukturell-rechtliche Diskrimi- verse Expert:innen ihre Beiträge zum Themen- nierung. Um für die Diversität unterschiedlichster komplex „Vielfältige Familie” bei. Die Inputs Familienkonzeptionen zu sensibilisieren und die reichten von der Arbeit aktivistischer Initiativen Ungleichbehandlung gegenüber dem traditio- zur Änderung des Abstammungsrecht über nellen Familienbild sichtbar zu machen, widme- Selbsthilfe- und Unterstützungsangebote bis te sich das BÜNDNIS im Jahre 2021 dem Schwer- hin zu Buchratgebern für werdende Regenbo- punktthema „Vielfältige Familie“. genfamilien. Im folgenden Kapitel möchten wir diese Einblicke auch jenen Bündnismitgliedern Die diesjährige Plakatkampagne „Familie ist für zur Verfügung stellen, welche am ersten digita- jede*n anders. Liebe für alle gleich.“ ergänzt len Bündnistreffen des Jahres 2021 nicht teil- das Schwerpunktthema öffentlichkeitswirksam nehmen konnten. in ganz Berlin ab Januar 2022. 13
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie Mit Beiträgen von: Christine Degner, Nodoption: Elternschaft anerkennen Sabine Hufschmidt, Rechtsanwältin für Familienrecht und Mediatorin Lisa Haring, Regenbogenfamilien e. V., Regenbogenfamilien in Brandenburg stärken Constanze Körner, LesGen – Das intergenerative Projekt für Lesben Marcel de Groot, Schwulenberatung Berlin Sören Kittel, Das Regenbogenväterbuch Die Stiefkindadoption ist gedacht für Konstel- lationen, in denen das Kind der Partner:in an- genommen werden soll. Das ist beispielsweise für Patchworkfamilien gedacht. Wenn es einen abgebenden oder einen verstorbenen Eltern- Nodoption: Elternschaft teil gibt, wenn es also darum geht, ein sozusa- anerkennen gen „fremdes“ Kind anzunehmen, dann ist die Christine Degner Stiefkindadoption das Mittel der Wahl. Es ist je- doch unangebracht für Familien, in die Mein Name ist Christine Degner. Ich wohne zu- Wunschkinder hineingeboren werden. Die sammen mit meiner Partnerin und unserem Stiefkindadoption stellt eine Überprüfung der fünf Monate altem Kind in Berlin. Eignung als Elternteil dar. Das ist auch aus die- sem Grund inadäquat, weil wir unabhängig Momentan wird nur eine Mutter in die Ge- von dem Ergebnis der Beurteilung eine Familie burtsurkunde eingetragen und zwar die, die sind. Wir werden als Familie zusammenleben das Kind geboren hat. Die Stiefkindadoption und so geht es ausschließlich um unsere recht- ist derzeit die einzige Möglichkeit, um als zwei- liche Absicherung. tes Elternteil in die Geburtsurkunde eingetra- gen zu werden. Nodoption ist ein loser Ver- So funktioniert das Verfahren der Stiefkindad- band queerer Familien, der sich dagegen option: Die Finanzen müssen offengelegt wer- wehrt. Wir haben uns als Paar schon vor der den. Ein polizeiliches Führungs- und ein Ge- Geburt unseres Kindes dieser Initiative ange- sundheitszeugnis müssen vorgelegt werden. schlossen. Stiefkindadoption war für uns nie Hausbesuche werden von fremden Personen eine Option. Bei Nodoption bündeln wir unse- durchgeführt. Das verunsichert viele queere re Kräfte und erzählen unsere Geschichten. Zu- Familien sehr. Dies betrifft nur queere Famili- sammen klagen wir unsere Rechte als Familien enkonstellationen. Deswegen ist es Diskrimi- ein. nierung. Wir wehren uns dagegen. Wir reichen Klagen als Teil einer strategischen Prozessfüh- 14
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie Eine Familie bei einer Nodoption-Demo vor dem Amtsgericht Kreuzberg rung ein, mit dem Ziel, unsere Belange bis vor mungsrecht momentan unsere Grundrechte das Bundesverfassungsgericht zu tragen, so- verletzt. Interessanterweise argumentieren bei- dass dort im besten Fall die Verfassungswidrig- de Gerichte dabei unterschiedlich. Das Ober- keit festgestellt wird. landesgericht Celle beruft sich auf das Eltern- recht und stellt fest, dass das Abstammungs- Zwei unserer Fälle liegen bereits in Karlsruhe recht das Elternrecht verletzt, da auch der sozi- beim Bundesverfassungsgericht. Zuerst wurde ale Elternteil als vollwertiger Elternteil betrach- Familie Akkermann vom Oberlandesgericht tet werden muss. Berlin hingegen argumentiert, Celle weiter nach Karlsruhe verwiesen und an- dass es in einer Ungleichbehandlung von Kind schließend auch eine weitere Nodoption-Fami- und Ehefrau resultiert im Vergleich zu verschie- lie vom Kammergericht in Berlin. Beide Gerich- dengeschlechtlichen Ehen. Die Kinder haben te vertreten unsere Meinung, dass das Abstam- keinen Einfluss auf die Ehen, in die sie hineinge- 15
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie boren werden und die Eheleute leiden unter ei- ner Benachteiligung gegenüber verschieden- geschlechtlichen Ehen. Die Gerichte argumentieren nicht mit der Un- gleichbehandlung aufgrund des Geschlechts, obwohl die Diskriminierung nur Personen be- Rechtsanwältin für Familienrecht trifft, die nicht „männlich“ als Geburtseintrag und Mediatorin haben. Das Abstimmungsrecht sieht eine Mut- Sabine Hufschmidt ter und einen Vater vor. Mutter ist die, die das Kind gebärt. Vater ist, wer mit der Mutter ver- Seit über 22 Jahren bin ich, Sabine Hufschmidt, heiratet ist, eine Vaterschaftsanerkennung Rechtsanwältin für Familienrecht und Mediato- macht oder sich die Vaterschaft gerichtlich fest- rin. Ähnlich lang bin ich beim LSVD Berlin-Bran- stellen lässt. Diese drei Optionen sind für Perso- denburg, wo ich einmal im Monat Familienbe- nen in queeren Familienkonstellationen mit ratungen anbiete. Anfangs hatte ich wenig Er- den Geschlechtseinträgen „weiblich“, „divers“ fahrung mit Kindern aus queeren Familienkon- oder ohne Geschlechtseintrag nicht möglich. stellationen. Damals hatte im LSVD eine neue Hier ist die Stiefkindadoption bisher die einzige Gruppe begonnen, die sich diesem Thema an- Option. Die Anerkennung als Elternteil ist es- genommen hat. Das hat mich sehr angespro- sentiell, da sowohl das Sorgerecht als auch das chen, da es mir wirklich immer schon am Her- Erbrecht damit verknüpft sind. Beispielsweise zen lag, für Kinder in besonderen Konstellatio- wird das Sorgerecht nicht automatisch übertra- nen Entscheidungen mitzugestalten, die dem gen, sollte die gebärende Mutter versterben. Kindeswohl dienen. Ich denke auch, dass Fami- Das Abstammungsrecht muss komplett refor- lie sich verändert hat, sich sowieso ständig im miert werden, wofür wir kämpfen. Wir würden Wandel befindet. Das muss viel mehr themati- uns freuen, wenn Sie andere auf unser Projekt siert werden. und unseren Instagram-Kanal aufmerksam ma- chen. Kontaktieren können Sie uns unter: Es gibt immer wieder Probleme mit Kindern, die in lesbischen Beziehungen geboren wer- nodoption@gmx.de. den. Soziale Mütter haben im Gegensatz zu www.nodoption.de leiblichen Müttern keine Rechte bezogen aufs Instagram: nodoption Kind. Sie können ausschließlich durch leibliche Mütter mit Rechten ausgestattet werden, bei- spielsweise mit einer Vormundschaftserklä- rung, falls der biologischen Mutter etwas pas- siert. Die Freude war groß, als die Ehe für alle 16
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie beschlossen wurde. Jetzt wird es Zeit, die recht- Ich versuche alle Beteiligten zunächst außerge- liche Lage queerer Eltern und ihrer Kinder zu richtlich an einen Tisch zu bekommen. Letztlich klären. In einer heterosexuellen Ehe geborene geht es doch um Liebe, nämlich die Liebe zu ei- Kinder haben zwei gleichberechtigte Elterntei- nem Kind. Dieses Kind sollte grundsätzlich mehr le. Das ist bei gleichgeschlechtlichen Ehen nicht in den Blick genommen werden, neben den El- der Fall. Selbst wenn dies allerdings gesetzlich tern auch von den Jugendämtern, den Verfah- geändert würde, wäre auch die Frage, ob alle rensbeiständen und selbstverständlich auch von Ehepartner:innen automatisch Elternteil wer- der Politik. Darauf arbeiten wir hier beim LSVD den wollen würden, nicht geklärt. hin. Wir wollen, dass Familie lebbar ist und zwar als ein friedlicher, harmonischer Ort. Aus meiner Sicht hat ein Kind das Recht auf bei- de Eltern oder eben auf mehr als zwei Elterntei- www.hufschmidt-kanzlei.de le. Es wird in diesem Sinne höchste Zeit, alle Ar- info@hufschmidt-kanzlei.de ten von Familienkonstellationen rechtlich abzu- sichern. Dabei ist es wichtig, sich in die Kinder und alle anderen Beteiligten hineinzuversetzen. Auch Trennungen und Scheidungen müssen beispielsweise mitgedacht werden. Es gibt Fäl- le, bei denen sozialen Müttern nur ein Um- gangsrecht für das Kind zugesprochen wurde, was wirklich sehr schmerzhaft gewesen sein Regenbogenfamilien in muss. Dies kann auch für das Kind traumatisch Brandenburg stärken sein, da die Bindung zur sozialen Mutter mögli- Lisa Haring cherweise gestört wird. Das Kind allerdings hat ein Gedächtnis für die körperliche Zuneigung Mein Name ist Lisa Haring, Sozialarbeiterin und aller an der Erziehung Beteiligten. Dies wird angehende Sexualpädagogin. Ich arbeite für durch das sogenannte Körpergedächtnis be- den Regenbogenfamilien e. V. und habe mein schrieben. Das Wohlergehen des Kindes sollte Büro im Regenbogenfamilienzentrum Berlin. also in jedem Fall berücksichtigt werden. Es Ich koordiniere das Projekt „Regenbogenfamili- sollte oberste Priorität haben. Es ist auch unum- en in Brandenburg stärken“, welches 2017 ins gänglich, dass sich Eltern in ihre Kinder hinein- Leben gerufen wurde. versetzen. Hier kommt die Mediation ins Spiel. Damit komme ich gut voran, auch wenn ich Meine Arbeit umfasst das gesamte Beratungs- meist als Anwältin agiere. Es nützt in keinem spektrum, dass es auch im Regenbogenfamili- Fall etwas, einen Keil zwischen sich streitende enzentrum Berlin gibt, allerdings bin ich mobil Elternteile zu treiben. unterwegs. Brandenburg ist ein großes Flä- 17
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie chenland und dünn besiedelt. Ich bin im gan- denburg kein starkes queeres Netzwerk gibt. zen Bundesland unterwegs, um dort Regenbo- Bei meiner Arbeit fällt mir auf, dass es nicht viele genfamilien und queere Personen mit Kindern LSBTI*-Organisationen gibt, mit denen ich oder Kinderwunsch zu beraten. Größtenteils nachhaltige Projekte aufbauen kann. Das er- geht es ums Thema Kinderwunsch oder aber schwert die Arbeit in Brandenburg. Ich wünsche um Diskriminierungsfälle. mir deshalb für die Zukunft, dass es mehr Förd- ergelder und damit mehr Fachpersonal für die Das Projekt bietet auch Fortbildungsveranstal- Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt tungen an, beispielsweise in Volkshochschulen, und Regenbogenfamilien gibt. Durch den Man- Oberstufenzentren und Universitäten. Generell gel an Beratungsstellen landen viele Anfragen kooperiere ich intensiv mit den Gleichstellungs- zu queeren Themen bei mir, die nichts mit dem beauftragten dieser Organisationen oder de- Thema Regenbogenfamilien zu tun haben. Wei- nen der Städte und Gemeinden. Mit ihnen füh- terhin gibt es in Brandenburg keine Kinder- re ich Weiterbildungen für pädagogische Fach- wunschklinik, sodass lange Wege in Städte wie kräfte zu den Themen sexueller und geschlecht- Berlin in Kauf genommen werden müssen. licher Vielfalt und auch zu Regenbogenfamilien durch. Die Arbeit in Brandenburg ist sehr wich- Ich möchte die Situation in Brandenburg aber tig, da die Regenbogenfamilien in Brandenburg nicht als nur schwierig darstellen. Was ich auch verstreut sind und sich nicht so einfach an ei- beobachte ist, dass es einen anderen Zusam- nem zentralen Ort austauschen können, wie menhalt in der Community gibt. Sie wird sehr dies in den Großstädten möglich ist. Dort gibt weit gedacht, was anders ist als in Berlin. Dort es zentrale Anlaufstellen wie eben das Regen- besteht die Community eher aus vielen Grup- bogenfamilienzentrum Berlin. In Brandenburg pen, die voneinander abgegrenzt sind. Bran- gibt es nur in 2 Städten geförderte Regenbo- denburg ist dabei aber genauso vielfältig wie genfamilien-Beratungsstellen mit hauptamtli- Berlin bezogen auf das Thema sexuelle und ge- cher Besetzung. Generell hängt viel davon ab, schlechtliche Vielfalt und auch auf die facetten- wie offen beispielsweise eine Kita, eine Famili- reichen Regenbogenfamilien. Unter ihnen sind enberatungsstelle oder eine gynäkologische Pflegefamilien, Adoptivfamilien, Familien mit Praxis vor Ort ist, weshalb Fortbildungen und trans* Personen, mit lesbischen oder schwulen Aufklärungsarbeit unerlässlich sind. Personen oder mit mehr als zwei Elternteilen. Es ist bunt gemischt. Wie auch das Regenbogenfamilienzentrum Ber- lin bietet das Projekt „Regenbogenfamilien in www.regenbogenfamilien.de Brandenburg stärken“ Gruppenangebote an. info@regenbogenfamilien.de So können Regenbogenfamilien sich miteinan- der vernetzen. Dies ist wichtig, da es in Bran- 18
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie haben wir unser neues, vom Bezirk Lichtenberg gefördertes Regenbogenfamilienzentrum. Ich leite außerdem das Projekt LesGen, kurz für Lesben* und Generation, ein intergeneratives lesbisches Projekt gefördert vom Senat. Es geht hierbei konkreter darum, Verbindungen zwi- schen den Generationen lesbischer Lebensent- LesGen – Das intergenerative würfe zu schaffen, um somit für gegenseitiges Projekt für Lesben* Verständnis und für Solidarität zu werben. Die Constanze Körner Lebensentwürfe von Lesben* unterschiedlichen Alters haben bisher nur unzureichend miteinan- Mein Name ist Constanze Körner und ich freue der in Beziehung gestanden. Lesben* verschie- mich sehr, dass ich zum Thema Familie im Kon- dener Generationen konnten bisher kaum mitei- text der LSBTI*-Community referieren darf, nander in Kontakt kommen und voneinander wobei ich den Familienbegriff im Kontext lesbi- lernen. Das ist ein Zeichen für die fehlende Infra- scher Lebensweisen betrachten werde. Ich struktur für Lesben*. Sie haben so gut wie keine möchte bemerken, dass ich hinter Frauen und Räume für Begegnungen untereinander. Die Lesben immer das Sternchen setze, um trans* Hälfte der homosexuellen Community ist les- Menschen zu inkludieren. bisch, aber die finanziellen Ressourcen für Les- ben* in Berlin spiegeln das nicht wieder. Über- Ich selbst leite den Verein Lesben Leben Familie haupt sind Lesben* in ihren Generationen we- e. V., kurz LesLeFam. Wir sind ein kleiner, noch nig oder gar nicht im Bewusstsein zivilgesell- junger Verein in Lichtenberg, der sich 2018 schaftlicher und politischer Akteur:innen ange- gründete. Wir organisieren verschiedene Projek- kommen. Seit Oktober 2020 ist es deshalb unser te für lesbische und queere Frauen* sowie auch Anliegen durch verschiedene Formate Begeg- für Regenbogenfamilien im Osten Berlins. Uns nungen zu fördern und Lesben* zu stärken, sie ist es wichtig, die Interessen dieser Teilgruppe zu sichtbarer zu machen. Hierfür gehen wir ver- vertreten und für mehr gesellschaftliche Sicht- schiedene Kooperationen ein. Wir arbeiten bei- barkeit und Akzeptanz zu sorgen über Generati- spielsweise mit Frauen- und Gleichstellungsbe- onen hinweg und unabhängig von Identitäts- auftragten verschiedener Berliner Bezirke zu- und Lebensentwürfen sowie Familienformen. sammen. Dabei schließt unser Familienbegriff auch Wahl- verwandtschaft und Herkunftsfamilie mit ein. Als LesLeFam organisieren wir auch Workshops Neben bezirklichen Projekten, speziell für Les- für Lesben*, die sich im beruflichen Umbruch ben* in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg, und in der Neuorientierung befinden. Oftmals 19
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie sind es Frauen*, die nach der Elternzeit oder bieten auch betreutes Wohnen an, beispiels- nach vielen Jahren in einem Job einen neuen weise für Menschen mit Fluchthintergrund Weg gehen wollen oder müssen. Oftmals sind oder ältere Menschen. sie verunsichert, wo es hingehen könnte. Gleichzeitig ist es wichtig, Lesben* am Arbeits- Der „Lebensort Vielfalt“ am Ostkreuz ist ein platz zu unterstützen und sichtbarer zu ma- Haus, das wir 2010 gekauft haben. Wir haben chen. Ihre Lebensentwürfe müssen gleichwer- es in 24 Wohnungen umgebaut, welche Pfle- tig erfahrbar gemacht werden. Nehmen sie als ge-Wohngemeinschaften für schwule Männer Mitglieder des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE darstellen. Wir haben damals festgestellt, dass auch lesbische Frauen* in den Blick! Bei Fra- die Versorgung von schwulen Männern und gen, Rückmeldungen und Ideen wenden Sie trans* Menschen dürftig ist. Sie fühlen sich in sich gern an mich unter: info@leslefam.de. An- normalen Krankenhäusern und Altersheimen sonsten können Sie gern auf unserer Webseite meist nicht gut aufgehoben. Wenn sie sich ou- vorbeischauen: www.leslefam.de. Vielen Dank! ten, stellt sich oft die Frage, was die Anderen über einen denken oder ob es zu einer schlech- info@leslefam.de teren Behandlung kommt aufgrund der eige- www.leslefam.de nen sexuellen Identität. 2008, als unser Angebot noch auf schwule Männer ausgerichtet war, haben wir uns in vielen Seniorenheimen über die Situation der schwulen Männer informiert. Es stellte sich heraus, dass es bei diesen Heimen viele offene Fragen bezüglich der Belange schwuler Män- ner gab. Von Expertise konnte keinesfalls die Rede sein. Das war der Anlass, den „Lebensort Vielfalt“ zu planen. In diesem Zuge haben wir Lebensort Vielfalt das Haus, in dem wir jetzt sitzen, erworben. Marcel de Groot für die Schwulenberatung Die Idee war es, Familienstrukturen für unsere Community zu schaffen. Wir stellen oft fest, Mein Name ist Marcel de Groot. Ich bin seit ei- dass die älteren schwulen Männer, die sich bei nigen Jahren Geschäftsführer der Schwulenbe- uns melden, oft keinen oder nur schlechten ratung Berlin. Wir bieten verschiedene Leistun- Kontakt zu ihren Familien haben. Sie wün- gen für schwule Männer und trans* Menschen, schen sich ein gemeinschaftliches Leben, was inzwischen auch für lesbische Frauen, an. Es wir vielen mit unserem Projekt ermöglichen geht um Hilfen, also mehr als nur Beratung. Wir konnten. Unsere Bewohner:innen sind Teil 20
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie von Gruppen wie beispielsweise einer Gar- bar sein und zeigen, dass Berlin die Regenbo- ten-AG oder dem Mieter:innenbeirat. Gleich- genhauptstadt ist und bleibt. zeitig sichern wir als Einrichtung die Struktur. Wir sind gleichzeitig Vermieter:innen und An- www.schwulenberatungberlin.de laufstelle vor Ort, wenn etwas schiefläuft. Wir info@schwulenberatungberlin.de stehen als professionelle Einrichtung hinter dem Wohnprojekt. In unserer Satzung steht, dass wir die LSBTI*-Gemeinschaft als Zielgrup- pe haben. Wir sind bundesweit leider die einzige Einrich- tung dieser Art. Viele ältere queere Menschen würden zwar gern in queerfreundliche Pflege- einrichtungen kommen, wollen oder können dies aber nicht unbedingt thematisieren. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass die grundsätzliche Teilhabe an der Gesellschaft dann schon eingeschränkt ist. Manche Pflege- bedürftige sind beispielsweise kommunikativ sehr beeinträchtigt. Dennoch stellen wir fest, dass viele sich in einer queeren Umgebung, in der sie sich nicht explizit outen oder verstecken müssen, sehr wohlfühlen. Als wir mit dem Haus anfingen, hatten wir eine kleine Warteliste mit 30 Leuten. Inzwischen haben wir eine Warteliste mit knapp 500 Men- schen. Am Südkreuz bauen wir ein größeres Haus. Hier ist die Zielgruppe schwul, lesbisch, trans* und inter. Dort werden wir auch eine Das Regenbogenväterbuch weitere Pflegewohngemeinschaft für eben Sören Kittel diese Gruppe haben. Es wird außerdem thera- peutische Wohngemeinschaften und eine Kin- Ich bin Sören Kittel und einer der vier Autoren dertagesstätte für insgesamt 45 Kinder geben. des Regenbogenväterbuchs. Dies ist 2020 im Mit unseren Projekten, dem neuen Gebäude Omnino Verlag erschienen. Alex Schug hat es am Südkreuz eingeschlossen, wollen wir sicht- geschrieben. Gianni Bettucci, Uli Heissig und 21
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie Alex Schug sind Herausgeber. Wir haben uns Kapitel 4 dreht sich rund um das Thema vor ungefähr drei Jahren zusammengesetzt, Schwangerschaft, Kapitel 5 um den Alltag mit um uns über ein Buchprojekt zu unseren Erfah- Kind bezogen auf unterschiedliche Familien- rungen als Eltern auszutauschen. Ich kann mich konstellationen. Uns lag am Herzen verschiede- daran erinnern, dass ich vor sechs Jahren Re- ne Realitäten abzubilden. Wir schrecken auch genbogenvater werden wollte. Meine Tochter vor der Thematisierung von Konflikten nicht ist inzwischen fünf Jahre alt. Damals war ich im zurück und überlegen, in einer weiteren Aus- Regenbogenfamilienzentrum in Schöneberg gabe näher auf rechtliche Aspekte einzugehen. und habe dort gefragt, warum es eigentlich kein Handbuch für queere Väter gibt. Jetzt ha- Im Folgenden möchte ich Ihnen einen Absatz ben wir unser eigenes Handbuch geschrieben. aus der Einleitung des Buches teilen: Wir sind dankbar, dass es publiziert wurde. Dies „Wir wollen Väter sein, weil wir es können, haben wir Alexander Schug und vielen Unter- weil wir es aus uns heraus spüren, dass es gut stützer:innen zu verdanken. Auch der Papala- und sinnvoll ist, und weil wir es als Geschenk den und das Väterzentrum im Prenzlauer Berg ansehen, Verantwortung für einen neuen waren am Buchprojekt beteiligt. Menschen zu übernehmen. Vaterschaft kann dabei vieles sein. Dieses Buch ist deshalb kein Wir wollten im Buch unsere persönlichen Erfah- enges politisches Manifest. Herausgeber- und rungen als Väter teilen, auch was den gesell- Autor:innen verfolgen keine politische Agen- schaftlichen Umgang mit uns betrifft. Freunde da. Wir möchten nicht vorgeben, wie Vater- von mir, beispielsweise, sind zur Schwimmhalle schaft in Regenbogenfamilien definiert wer- gegangen. Sie haben keine Familienkarte er- den soll. Dennoch ist das Buch politisch, weil halten, weil sie nicht als Familie anerkannt wur- das, was Regenbogeneltern hier erzählen, den den. Außerdem haben wir Geschichten über gesellschaftlichen Blick auf Familie in Deutsch- das Vaterwerden. Dabei werden verschiedens- land ändern wird. Wir glauben: Ja, unsere Va- te Modelle vorgestellt. Es gibt soziale Väter, die terschaft hat eine gesellschaftliche Dimension, also nicht leibliche Väter sind. Auch gibt es Vä- die wir hier gar nicht ausreichend fassen kön- ter, die keine Vollzeit-Papas sein wollen. Es nen. Aber nein, es geht uns nicht um Gender- geht auch um Pflegekinder und um Leihmut- politik, um das Tradieren neuer Rollenmodelle terschaft, obwohl Letzteres in Deutschland für Schwule, Lesben, queere Menschen. Es nicht legal ist. Die gelebte Realität jedoch ist geht darum, einem Gefühl auf der Spur zu eine andere. Wir haben ebenfalls einen Text sein, sich fortpflanzen zu wollen und seinen über einen trans* Vater, was wir als wichtig er- Nachwuchs in Konstellationen großzuziehen, achteten. Erfahrungsgemäß sind alle queeren die im wahrsten Sinne des Wortes divers sind.“ Väter oft Fragen zum Thema Zeugung ausge- setzt, worauf wir sie in Kapitel 3 vorbereiten. www.omnino-verlag.de 22
Schwerpunktthema 2021 – Vielfältige Familie LSBTI*-FEINDLICHKEIT FINDEN SIE UNMÖGLICH? UNNÖTIG? UNGERECHT? DANN SETZEN SIE SICH EIN FÜR AKZEPTANZ! VIELFALT! DEMOKRATIE! Mit 130 Mitgliedern ist das BÜNDNIS GE- lität für alle Berliner:innen ein und über- GEN HOMOPHOBIE eines der deutschland- nimmt eine wichtige Vorbildfunktion. Ber- weit größten Netzwerke, welches sich für lin steht für Diversität, Akzeptanz und die Gleichberechtigung von Lesben, Weltoffenheit – und so soll das auch blei- Schwulen, Bisexuellen, trans- und interge- ben, nur noch immer besser! Möchten Sie schlechtlichen Menschen in allen Bereichen mit Ihrer Organisation oder Ihrem Unter- der Gesellschaft aktiv engagiert. Jedes Mit- nehmen dazugehören? Wie wäre es mit ei- glied setzt sich damit individuell und nach ner lebendigen Mitgliedschaft? den eigenen Stärken für mehr Lebensqua- 23
10 Gründe für Ihre Mitgliedschaft Das BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE ist die Alli- rung im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für anz der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtli- für die gesellschaftliche Anerkennung nicht-he- cher und sexueller Vielfalt“ (IGSV) gefördert teronormativer Lebensweisen. Das BÜNDNIS GE- wird. Unter der Schirmherrschaft des Regieren- GEN HOMOPHOBIE ist ein Projekt des Bildungs- den Bürgermeister von Berlin wurde es 2009 und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenver- vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Bran- bandes Berlin-Brandenburg e. V., das von der denburg e. V. ins Leben gerufen. Weitere Infos Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Dis- zum BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE: kriminierung (LADS) der Senatsverwaltung für www.stopp-homophobie.de Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminie- www.facebook.com/Homophobie 1. S teigerung von Respekt, Toleranz und Wertschätzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Personen in Ihrem Unternehmen/Ihrer Organisation 2. V orbildwirkung für andere Unternehmen/Organisationen und Ihre Kund:innen oder Mitglieder 3. Schaffung einer breiteren Basis für den Nutzen von Diversität im Erwerbsleben 4. Anreiz für einen positiven Wettbewerb in Bezug auf Vielfalt und Toleranz 5. Enttabuisierung von Personen und Gruppen, die gesellschaftlich benachteiligt sind 6. Vorstellung Ihres Unternehmens/Ihrer Organisation bei den Aktivitäten des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE und gegenüber der Berliner Politik 7. Gesteigerte Wahrnehmung Ihres Unternehmens/Ihrer Organisation in den Medien durch aktive Öffentlichkeitsarbeit des BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE 8. Einbindung Ihres Unternehmens/Ihrer Organisation in öffentliche Veranstaltungen 9. Aufmerksamkeit bei Unternehmen/Organisationen, die im Bereich personelle Vielfalt bereits aktiv sind 10. Bildung von neuen Netzwerken und Kooperationen 24
Statements der Neumitglieder „Bunt ist die Welt, vielfältig und schön. Ganz besonders in einer weltoffenen Metropole wie Berlin mit Menschen aus zahlreichen Nationen, mit unterschiedlichen Religionen und sexuel- len Identitäten. Rugby steht für Respekt, Gemeinschaft und Toleranz. Auf und neben dem Platz zählt nur, was jede:r als Mensch und als Sportler:in einbringt. Wir geben Homo- und Transphobie keinen Raum.“ Denis McGee, Präsident des Berliner Rugby-Verbandes und Alexander Arc, Beauftragter für Kinderschutz und LSBTI* „Für uns als Reiseveranstalter sind Vielfalt, Weltoffenheit, Respekt und Toleranz ein fester Be- standteil unserer täglichen Arbeit. Mit dem Beitritt zum BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE möch- ten wir noch einmal mehr betonen, dass wir jeder Form von Diskriminierung entgegentreten und für einen wertschätzenden Umgang einstehen. Lokal und international.“ Dirk Radke, Geschäftsführer, FairAway Travel GmbH „Homo- und transfeindliche Übergriffe gehören in unserer Gesellschaft längst noch nicht der Vergangenheit an. Mit unserem Beitritt zum BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE wollen wir ein Zeichen in der Öffentlichkeit setzen und uns dazu verpflichten, in allen unseren Pflegeeinrich- tungen auf einen sensiblen und geschulten Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu achten. Das gilt für unsere Bewohner:innen genauso wie für unsere Mitarbeitenden.“ Herbert Blum, Geschäftsführer, Immanuel Miteinander Leben GmbH „Da die RLC Berlin unabhängige und kostenlose Rechtsbera- tung für Geflüchtete und Migrant:innen anbietet, ist es für uns besonders wichtig, ein möglichst diskriminierungsfreies Umfeld zu gewährleisten. Unser Beitritt zum BÜNDNIS GEGEN HOMO- Weitere Statements finden Sie hier: PHOBIE ist daher ein wichtiges Signal nach außen. Gleichzeitig ist dies für uns aber auch intern ein zusätzlicher Ansporn sowie eine hervorragende Chance, das Thema Inklusion im Hinblick auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt noch zielgerichteter anzupacken.“ Laura Konrad, Co-Vorsitzende, Refugee Law Clinic Berlin 25
BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE 2021 130 Mitglieder Sport & Erholung n Happy Bed Hostel n 1. FC Union Berlin e. V. n Henri Hotel n Berliner Bäder-Betriebe n Holiday Inn Berlin Centre-Alexanderplatz n Berliner Fußball-Verband e. V. n Hotel Ambert n Berliner Rugby-Verband n Hotel Berlin, Berlin n Deutscher Fußball-Bund e. V. n Hotel Bleibtreu Berlin by Golden Tulip n EHC Eisbären Management GmbH n Hotel Indigo Berlin Alexanderplatz n eSport-Bund Deutschland e. V. n Hotel Indigo Berlin Ku‘damm n FSV Hansa 07 Berlin e. V. n Hotel Ku‘damm 101 n Füchse Berlin Reinickendorf e. V. n Hotel Palace Berlin n Hertha BSC e. V. n Hotel Sylter Hof Berlin n Landessportbund Berlin e. V. n Lux 11 Berlin-Mitte n SV Empor Berlin e. V. n Mercure Hotel Berlin City n Tennis Borussia Berlin e. V. n Mercure Hotel MOA Berlin n Türkiyemspor Berlin 1978 e. V. n Myer‘s Hotel Berlin n Novotel Berlin am Tiergarten Bildung & Forschung n Novum Hotel Kronprinz Berlin n [know:bodies] gesellschaft für integrierte n ONE80º Hostel Berlin kommunikation und bildungsberatung mbh n Park Inn by Radisson Berlin-Alexanderplatz n Akademie der Künste n Pfefferbett Hostel Berlin n bbw Hochschule n Qbe Hotel Heizhaus Berlin n Charité - Universitätsmedizin Berlin n Radisson Blu Hotel Berlin n Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung n Reederei Riedel GmbH n Freie Universität Berlin n Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade n Humboldt-Universität zu Berlin n St.-Michaels-Heim n Technische Universität Berlin n STARS Guesthouse Berlin n Universität der Künste n The Student Hotel Berlin n weißensee kunsthochschule berlin n The Weinmeister Design Hotel Berlin Mitte n TITANIC Comfort Mitte Hotels & Tourismus n a&o Hotels und Hostels Holding GmbH Gesundheit n Abba Berlin Hotel n Allianz Lebensversicherungs-AG n Almodóvar Hotel n AOK Nordost – Die Gesundheitskasse n art´otel berlin kudamm n DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e. V. n Berlin Tourismus & Kongress GmbH n Immanuel Miteinander Leben GmbH (visitBerlin) n Pfizer Deutschland GmbH n FairAway Travel GmbH n Flughafen Berlin Brandenburg GmbH Religion- & Weltanschauungs- n Gat Point Charlie Hotel gemeinschaften n H10 Berlin Ku‘damm n Alt-Katholische Gemeinde Berlin n H4 Hotel Berlin-Alexanderplatz n Evangelische Jugend Berlin-Branden- 26
burg-schlesische Oberlausitz (EJBO) n Landesverband Deutscher Sinti und Roma n Evangelische Kirche Berlin-Branden- Berlin-Brandenburg e. V. burg-schlesische Oberlausitz (EKBO) n LAUT UND DEUTLICH Agentur für strategi- n Humanistischer Verband Deutschland sche Kommunikation Landesverband Berlin-Brandenburg KdöR n pro familia e. V. Landesverband Berlin n Ibn Rushd Goethe Moschee gGmbH n Refugee Law Clinic Berlin e. V. n Jüdische Gemeinde zu Berlin n Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten n Jüdisches Forum für Demokratie und gegen n Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Antisemitismus e. V. Europas n Liberal-Islamischer Bund e. V. n Stiftung zur Förderung sozialer Dienste Berlin n TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für Wirtschaft die Frau e. V. n Berliner Sparkasse n Türkischer Bund in Berlin-Brandeburg e. V. n Berliner Stadtreinigung n Verein Iranischer Flüchtlinge in Berlin e. V. n Berliner Verkehrsbetriebe n Volkssolidarität Landesverband Berlin e. V. n bett1.de GmbH n werk21 Kommunikation GmbH n Coca-Cola Europacific Partners Deutschland n Zentralrat Deutscher Sinti und Roma GmbH n Deutsche Bank Kultur & Medien n EUREF AG n Deutsche Oper Berlin n Getränke Nordmann GmbH n Friedrichstadt-Palast n HELDISCH GmbH n GRIPS Theater gGmbh n HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH n Internationale Filmfestspiele Berlin n Messe Berlin GmbH n Komische Oper Berlin n SAP SE n Komödie am Kurfürstendamm n Schalldruck GmbH n Kulturvolk | Freie Volksbühne Berlin e. V. n Seedball Factory n Kulturwerk des bbk berlin GmbH n Stromnetz Berlin GmbH n New Jazz Radio GmbH n UHLALA GmbH n Plakat Kultur n Voi Technology Germany GmbH n RTL Audio Center Berlin GmbH n WALL GmbH n TEDDY Award n Theater an der Parkaue – Junges Staats- Politk & Gesellschaft theater Berlin n AVIVA-Berlin n Wintergarten Varieté Berlin n AWO Landesverband Berlin e. V. n Yorck-Kinogruppe n Berliner Polizei n dbb beamtenbund und tarifunion berlin n DGB Bezirk Berlin-Brandenburg n Familienplanungszentrum BALANCE n FEZ-Berlin n gewerkschaft kommunaler landesdienst berlin 27
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