Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg

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Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
rotkreuz                   Deutsches
                           Rotes
                           Kreuz

aktiv                      Landesverband
                           Baden-Württemberg e.V.

Ausgabe
2-2012

In Wiesloch, Dundalk, Biberach:
Erste Hilfe im Wettbewerb
 rotkreuz-aktiv 2/2012                      1
Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Editorial

Liebe Rotkreuzkameradinnen,
liebe Rotkreuzkameraden,
das vielfältige ehrenamtliche Engagement ist das Kennzeichen des Roten Kreuzes.
Gerade die Vielfalt macht Rotkreuzarbeit so lebendig.
Erst vor kurzem präsentierte sich lebendiges Ehrenamt in sympathischer Weise beim
Feldkochwettbewerb in Biberach und auch beim Landesentscheid der Bereitschaften
in Wiesloch. Beide Veranstaltungen waren hervorragend organisiert, zeigten den Willen
zur Leistung und strahlten eine fröhliche Kameradschaft aus. Dass die Gruppe aus            Dr
                                                                                            Dr.. Lorenz Menz,
                                                                                                 Lorenz
Maulbronn auch beim Europäischen Wettbewerb „FACE“ den vierten Rang erreichte,              Präsident
ist ein großartiges Ergebnis, auf das die ganze Rotkreuzfamilie stolz sein kann.
Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Bereitschaften künftig daran beteiligen. Das
ist die beste Werbung für unsere gemeinsame Sache.
Freilich gibt es auch Dinge, die schwer fallen und wenig erfreulich sind. Dazu gehörte im Juli der Beschluss
des Präsidiums, das DRK-Haus Adelheidstift zum Jahresende zu schließen. Lange haben wir uns bemüht,
dieser segensreichen Einrichtung Zukunft zu geben. Das Präsidium war selber vor Ort, um sich ein Bild zu
verschaffen. Zahllose Gespräche mit den Beteiligten, mit Kostenträgern und Institutionen haben stattgefun-
den in der Hoffnung, die Schließung vermeiden zu können. Aber es gab keinen Weg, der einen wirtschaftlich
vertretbaren Betrieb des Kurhauses auf Dauer ermöglicht hätte.
Ich möchte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Adelheidstifts für ihren großen Einsatz danken. Ihr
Beitrag hat es mit möglich gemacht, dass der Betrieb trotz beachtlicher Defizite immer wieder weitergeführt
werden konnte.
Ich möchte allen Kameradinnen und Kameraden danken, dass sie sich mit Zeit und Kraft im Ehrenamt enga-
gieren, um eine menschliche Gesellschaft zu sichern. Es ist unsere Aufgabe im Roten Kreuz, die realen Nöte
der Menschen zu sehen und die jeweils aktuellen Herausforderungen anzunehmen.
Ich wünsche Ihnen allen eine erholsame Sommerzeit. Ich wünsche Ihnen, dass Sie neue Kraft für die Rotkreuz-
arbeit tanken können.

Mit freundlichen Grüßen

        INHALT
        Erste-Hilfe-Meisterschaften                            Landesschule aktuell
        Wettbewerbe landesweit,                                Neues zur Helfergrundausbildung                 13
        national und international                        4
                                                               Aufgabe des Monats
        Neue strategische Ziele                                Volkswandertag: Ein Wanderer mit Atem-
        Weiterentwicklung des DRK von 2011 bis 2020       6    und Kreislaufstillstand ist zu versorgen        14

        Jubiläum 2013: 150 Jahre Rotes Kreuz                   DRK-Seniorenreisen
        Veranstaltungen des DRK-Bundesverbandes                Die Festtage und den Jahreswechsel in
        und auf Landesebene                               7    Bad Waldsee und Bad Füssing genießen            17

        Kurklinik Adelheidstift                                Jubiläumsvorträge der Bergwacht
        Das Mutter-Kind-Kurheim in Kirchberg an der Jagst      Veranstaltungen mit den
        wird zum 31. Dezember 2012 geschlossen            9    Extremkletterern und -bergsteigern
                                                               Heinz Zak und Robert Jasper                     19
        Bündnis für gute Pflege
        Der Zusammenschluss der Wohlfahrtsverbände             Bundesfreiwilligendienst
        tritt für bessere Bedingungen in der Pflege ein   11   Jahresbilanz: 2.500 Teilnehmer in Deutschland   25

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Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Foto: Bechtle
Erste-Hilfe-Meisterschaften
Beim Landesentscheid der Be-          Gruppen einen anstrengenden Par-       Bundeswettbewerb
reitschaften am 30. Juni in Wies-     cours hinter sich: In der Wieslocher   Am 15. September wird in Biber-
loch lag „Ravensburg I“ mit 1.168     Innenstadt und auf dem Gelände         ach der Bundeswettbewerb der Be-
Punkten nur zehn Punkte vor den       des Psychiatrischen Zentrums           reitschaften ausgetragen. Wer ge-
Zweitplatzierten aus Epfenbach        Nordbaden hatten die zwölf Wett-       winnt, dessen Landesverband ist
im Rhein-Neckar-Kreis, die den        bewerbsgruppen und zwei Gast-          im Folgejahr Gastgeber. So will es
Sonderpreis für menschliche Zu-       gruppen neun anspruchsvolle Auf-       die ungeschriebene Regel dieses
wendung gewonnen haben.               gaben zu meistern, die den Teams       Wettbewerbes.
                                      alles abverlangten: Neben zwei         Und weil die Gruppe um die Brü-
Das Gewinnerteam aus Ravens-
                                      Theorieprüfungen galt es Brand-        der Haalboom aus Maulbonn nun
burg hat sich damit für den Bundes-
                                      wunden, Messerstiche, einen            schon zum dritten Mal erfolgreich
wettbewerb im September in Bibe-
                                      Atemstillstand und eine verwirrte      waren, ist nun der Landesverband
rach qualifiziert.
                                      und orientierungslose Person zu        nach 2004 (Maulbronn) und 2007
Bereits früh morgens, als sich die
                                      versorgen. Hinzu kamen Theorie-        (Meersburg) erneut Ausrichter des
Gruppen beim Meldekopf im Ott-
                                      und Einzelaufgaben.                    Bundesentscheides. Diesmal wird
heinrich-Gymnasium anmeldeten,
war es sommerlich heiß. Der Orts-
verein Wiesloch, der in diesem Jahr
                                         Siegerliste des Erste-Hilfe-Wettbewerbes in Wiesloch:
sein 125-jähriges Jubiläum feiert,
hatte jedoch alles bestens organi-        1.   Ravensburg I, DRK-Kreisverband (KV) Ravensburg
siert: genügend Verpflegung, lecke-       2.   Epfenbach, KV Rhein-Neckar/Heidelberg
res Catering, einen gutfunktionie-        3.   Esslingen-Schurwald, KV Esslingen
renden Shuttle-Service - und für          4.   Mergelstetten, KV Heidenheim
alle Fälle sogar einen Rettungswa-        5.   Salemertal, KV Bodenseekreis
gen bereit gestellt. Insgesamt wa-        6.   Ravensburg II, KV Ravensburg
ren auch in diesem Jahr wieder            7.   Weilheim, KV Nürtingen-Kirchheim
rund 300 Teilnehmer, Helfer und Or-       8.   Neuburgweier, KV Karlsruhe
ganisatoren am Gelingen des Lan-          9.   Linsenhofen, KV Nürtingen-Kirchheim
desentscheides beteiligt.                 9.   Ernsbach-Forchtenberg-Sindringen, KV Hohenlohekreis
Als gegen 19.00 Uhr die Sieger in        11.   Pfullendorf, KV Bodenseekreis
der Aula des Ottheinrich-Gymnasi-        12.   Ochsenhausen, KV Biberach
ums umjubelt wurden, hatten die

4                                                                                             rotkreuz-aktiv 2/2012
Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Biberach der Schauplatz des Ge-

                                         Foto: Bechtle
schehens sein. Die Vorfreude ist
groß, auch bei Dieter Schumann,
dem Organisationschef der Wettbe-
werbe im DRK-Landesverband Ba-
den-Württemberg: „Wir werden wir
in diesem Jahr alles daran setzen,
ein guter Gastgeber für den Bun-
deswettbewerb zu sein.“
Ein Erste-Hilfe-Wettbewerb fand
1959 zum ersten Mal in Baden-
Württemberg statt. Insgesamt wa-
ren die Gruppen aus Baden-Würt-
temberg 13 Mal Bundessieger (zu-
letzt 2011 die Gruppe Maulbronn)
und einmal „Europameister“ (1990,
                                         Brandwunden und Rauchvergiftung: zwei Szenarien beim Landesentscheid.
Sinsheim).

FACE in Irland
An den diesjährigen Europäischen
Erste-Hilfe-Meisterschaften FACE
2012 (First Aid Convention in Europe)
am 7. Juli in Dundalk/Irland nahmen
22 europäische Rotkreuzgesell-
schaften teil. Die Gruppen mussten
in einem Erste-Hilfe-Parcours in der
Praxis beweisen, wie gut sie aus-
gebildet sind und wie schnell sie hel-
fen können.
                                         Foto: DRK Maulbronn

Der Wettbewerb in Dundalk, rund
80 Kilometer nördlich von Dublin
unmittelbar an der nordirischen
Grenze fand erst nach zehn Stun-
den Hochspannung sein Ende. In
dem beschaulichen Ort mit rund           Internationaler Wettbewerb: Maulbronner bewährten sich.
31.000 Einwohnern mussten die teil-
                                         Foto: DRK Maulbronn

nehmenden Teams 24 Wettbewerbs-
stationen absolvieren. An den Start
gingen Freiwillige des Roten Kreuzes
aus fast ganz Europa. Das Deutsche
Rote Kreuz wurde vom Ortsverein
Maulbronn, dem Bundessieger 2011,
vertreten. Die Gruppe aus Maulbronn
wurde am Ende Vierter. Der Sieg ging
an Italien. Aber gewonnen haben die
Maulbronner Rotkreuzler dann
doch noch: Die Sonderwertung des
Irischen Jugendrotkreuzes, bei dem
Wissen der Wettbewerbsgruppen
über Irland, die Internationale Rot-
kreuz- und Rothalbmondbewegung
und das Leistungsvermögen in Ge-
schicklichkeits- und Sportaufgaben
gefragt waren.       Udo Bangerter       Eine besondere Aufgabe in Dundalk: die Versorgung der Geiselnehmer.

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Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Neue Ziele umsetzen
                      In Kreisversammlungen begegnet den Delegierten
                      derzeit eine Auswirkung der bundesweiten Strategie
                      2010plus - und zwar dann, wenn eine neue Satzung für
                      den Kreisverband zur Abstimmung steht. Ein Ziel die-
                      ser Strategie ist es, mit veränderten Strukturen eine
                      bessere Steuerung des DRK zu ermöglichen und die
                      Koordinationsfähigkeit im föderalen Roten Kreuz zu
                      stärken.
                      Die wesentlichsten Neuerungen sind: Benennung von Weltkernauf-
                      gaben, Änderung des Territorialitätsprinzips, ein neues, auswählbares
                      hauptamtliches Vorstandsmodell, „Verbandsgeschäftsführung Bund“
                      und „Verbandsgeschäftsführung Land“ als neue Organe des Verban-
                      des sowie die Ergänzung der Ordnungsmaßnahmen. Mit einer inten-
                      siven kritisch-konstruktiven Begleitung des Strategie- und Satzungs-
                      prozesses hat der DRK-Landesverband erreicht, dass in den neuen
                      Satzungen für die Mitgliedsverbände ein hohes Maß an Wahlfreiheit
                      (z. B. beim Vorstandsmodell) erhalten blieb.
                      Soweit die formale Seite. Nun geht es um den Inhalt. Hier liegt nun
                      ein Papier „Strategische Weiterentwicklung des DRK 2011 bis 2020“
                      vor. Darin werden die Leistungen und Angebote des Roten Kreuzes
                      unter drei Zielkomplexe gegliedert:
                      • Wir stärken den Bevölkerungsschutz und bewahren die Umwelt.
                      • Wir helfen, ein sozial gesichertes und gesundes Leben zu ermög-
                          lichen.
                      • Wir unterstützen eine Kultur der Gewaltlosigkeit und des Friedens.
                      Ausgehend von diesem Eckpunktepapier sollen nun strategische Ziele
                      und die zugehörigen Maßnahmenpläne erarbeitet werden. Aus Sicht
                      des Landesverbandes sind jedoch die bisherigen Hinweise und Hand-
                      lungsoptionen oft allzu allgemein gehalten, sowohl im Hinblick auf
                      Maßnahmen als auch auf die Wichtigkeit einzelner Punkte, wie z. B.
                      bei der Ausweisung neuer Hauptaufgabenfelder. Da muss es sehr viel
                      konkreter werden. Desweiteren droht eine Ausweitung von Bürokratie
                      und eine damit verbundene Verschwendung von Ressourcen. Schließlich
                      müssen die jeweiligen föderalen Zuständigkeiten bei den einzelnen
                      Handlungsfeldern beachtet werden. Jedoch dürfen andauernde
                      Strategieberatungen nicht verhindern, dass dringende operative Ent-
                      scheidungen verzögert werden. Dazu gehört insbesondere die Auswei-
                      sung von weiteren Hauptaufgabenfeldern, wie z. B. die Gewinnung von
                      Fördermitgliedern.
                      Parallel zur Strategie 2010 plus hat sich der DRK-Landesverband Ba-
                      den-Württemberg für sein Verbandsgebiet eigene mittelfristige stra-
                      tegische Ziele gesetzt und diese durch den Landesausschuss am
                      3. Dezember 2011 verabschiedet.
                      1. Ausbau des Ehrenamtes
                      2. Ausbau der Schularbeit
                      3. Gewinnung von Fördermitgliedern
                      4. Stärkung der Rolle des Landesverbandes als Dienstleister
                      5. Ausbau interkulturelle Öffnung
    Foto: Bangerter

                      6. Stärkung der Lobbyrolle und verbandspolitisch stärker in Erschei-
                          nung treten
                      7. Stärkung Frühwarnsystem
6                                                                        rotkreuz-aktiv 2/2012
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150 Jahre Rotes Kreuz
Am 31. Oktober 2013 wird das            hen des Roten Kreuzes repräsen-        nale Feierlichkeiten wurden regio-
Deutsche Rote Kreuz in der Lieder-      tativ, unterhaltsam oder informativ    nalisierte Aktionen entwickelt, für
halle in Stuttgart sein großes Jubi-    in den Regionen begehen können.        jede liegen detaillierte Handlungs-
läum feiern. Denn in Stuttgart wur-     Jeweils ein Repräsentant der besten    leitfäden, Anschreiben für mög-
de vor dann 150 Jahren die erste        drei Einsendungen erhält eine Einla-   liche Kooperationspartner sowie
Rotkreuzgesellschaft außerhalb der                                             Timing- und Ablaufempfehlungen
Schweiz gegründet: der „Württem-                                               bereit. Die Aktionen im Einzelnen:
                                          Mit einem Zugang zur
bergische Sanitätsverein“. Auf Initi-                                          • „Kinder-Spendenlauf“: Spiele-
ative von Henry Dunant hatte weni-
                                          Wissensbörse lassen sich             risch Spenden sammeln und ein
ge Wochen zuvor in Genf die erste         viele Informationen zum              schöner Anlass, um positiv über
Genfer Konferenz stattgefunden, die       Jubiläum und insbeson-               das Jubiläum zu berichten.
Keimzelle der heute weltumspan-           dere auch zu den regiona-            • „Empfang im Rathaus“ - z. B. für
nenden Rotkreuzbewegung mit 188           len Jubiläumsaktionen                eine Ehrung der besonderen Art für
Nationalen Rotkreuz- und Rothalb-         auf der Jubiläumsseite               Mitarbeiter, Ehrenamtliche oder
mondgesellschaften.                       des Bundesverbandes                  Mitglieder im Jubiläumsjahr.
Mittlerweile konkretisieren sich die      herunterladen:                       • „Tag der offenen Tür“: Die Chan-
Planungen und eine ganze Reihe            www.drk-intern.de/                   ce, neue Kontakte zu knüpfen und
von Projekten sind auf einem gu-          marketingforen/                      für das Rote Kreuz uns eine Ange-
ten Weg: Wie bereits erwähnt, wird        forum-150-jahre-rk                   bote zu werben.
Ende Oktober die zentrale Feier mit                                            • Bäcker-Kooperation: Backen mit
dem Bundespräsidenten als Haupt-                                               einem regionalen Bäcker - z. B. den
redner in Stuttgart stattfinden.        dung nach Berlin. Die Gewinner er-     größten Kuchen der Region.
Rund herum wird eine Vielzahl von       halten einen Zuschuss zur Realisie-    • „Helferfest des Roten Kreuzes“:
Aktivitäten unter dem Motto „150        rung ihrer Veranstaltung in Höhe von   Mischung aus Unterhaltung und In-
Jahre Aus Liebe zum Menschen“           3.000, 2.000 oder 1.000 Euro.          formation. Feiern zusammen mit
stehen: Dazu gehören weitere, auch      2. Die ausgearbeiteten Vorschläge      Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und
dezentrale Jubiläumsveranstaltun-       für regionale Jubiläumsaktionen vor    besonderen Gästen.
gen, ein Jubiläumsbuch, das im          Ort: Als Unterstützung für regio-                            Udo Bangerter
Herbst 2013 erscheinen soll, Me-
dienkooperationen mit dem ZDF,
BILD und FAZ, ein Benefiz-Länder-
spiel der Frauen-Fußball-National-
mannschaft und natürlich eine gro-
ße Auswahl von Werbemitteln. Auf
Landesebene wird es am 21. Sep-
tember 2013 ein großes Helferfest
in Tübingen geben und auch das
neue Landesmuseum wird im
Herbst 2013 eröffnet.
Für die Kreisverbände sind zwei
Elemente interessant:
1. Der ausgeschriebene Jubiläums-
wettbewerb: Hier können alle Kreis-
verbände mitmachen und ihre
Ideen für Jubiläumsprojekte noch
bis zum 31. August 2012 an den
Bundesverband einreichen. Eine
Jury kürt die kreativste ausgearbei-
tete Veranstaltungsidee oder das
beste Veranstaltungskonzept, mit
denen wir das 150-jährige Beste-

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Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Fotos: DRK
Fachklinik Adelheidstift wird
zum Ende des Jahres geschlossen
Am 19. Juli war es die Aufgabe         ten Kindern. Nach einem Brand          fizit akzeptiert. In den vergangenen
von Landesgeschäftsführer Hans         1998 wurde das Haus zuletzt im         zehn Jahren lag der durchschnittli-
Heinz, die Belegschaft der Mut-        Zuge der Wiederaufbaumaßnah-           che Fehlbetrag bei über 300.000
ter-Kind-Kurklinik in Kirchberg/       men renoviert.                         Euro jährlich.
Jagst in einer Betriebsversamm-        Dem Schließungsbeschluss vor-          Ausdrücklich würdigte das Präsidi-
lung von der Entscheidung des          ausgegangen waren jahrelange in-       um das Engagement der Beleg-
Präsidiums vom Vorabend zu             tensive Beratungen und Bemühun-        schaft in den vergangenen Jahren,
unterrichten, das Haus zum Jah-        gen um einen wirtschaftlichen Be-      um den Weiterbetrieb des Adel-
resende zu schließen. „Die Ein-        trieb des Hauses inklusive der Prü-    heidstifts zu ermöglichen und dank-
richtung erfüllt nicht mehr die        fung eines neuen Betriebsmodells,      te auch den Belegschaftsvertretern
Voraussetzungen für eine zeitge-       eines möglichen Neubaus und der        für die stets vertrauensvolle Koo-
mäße Versorgung der Kurgäste,“         Suche nach einem Investor.             peration im gemeinsamen Interes-
so Heinz vor den Mitarbeitern.         Doch nun stehen dringend notwen-       se eines Weiterbetriebes. Es sei
Mit einer teilweise denkmalge-         dige Umbaumaßnahmen an, um             dem gesamten Präsidium bewusst,
schützten Bausubstanz genügt           weiterhin Kuren anbieten zu dürfen.    dass der Beschluss zur Schließung
das Haus den aktuellen gesetzli-       Aber eine Renovierung oder Moder-      für die 35 Mitarbeiterinnen und Mit-
chen und fachlichen Anforderun-        nisierung des Hauses ist aufgrund      arbeiter, die viele Jahre gute Arbeit
gen an eine Kureinrichtung nicht       des schlechten baulichen Zustan-       geleistet haben eine Enttäuschung
mehr. Ein Weiterbetrieb war            des und der zugleich geringen Bet-     ist,“ so der Präsident des DRK-
zuletzt nicht mehr zu verantwor-       tenkapazität nicht möglich. Auch       Landesverbandes Baden-Württem-
ten - schon gar nicht angesichts       ein Neubau kommt nicht in Frage:       berg, Dr. Lorenz Menz. Die 2012
der Ansprüche des Roten Kreu-          Ein Investor oder Zuschussgeber ist    noch angebotenen Kuren im Adel-
zes an ein professionelles Niveau      nicht in Sicht, der Landesverband      heidstift werden wie geplant durch-
und an eine Betreuung mit hoher        allein kann den nötigen zweistelli-    geführt.
Qualität.                              gen Millionenbetrag für die Bauin-     Nachdem der Beschluss zur Schlie-
                                       vestition nicht aufbringen.            ßung des Adelheidstifts in Kirch-
Das Haus ist seit 1956 in Besitz des   „Die Entscheidung zur Schließung       berg bekannt geworden war, fass-
DRK-Landesverbandes Baden-             war alles andere als leicht. Und wir   te Olaf Starke, seit zwei Jahren Ein-
Württemberg, nachdem es 100            haben es so lange versucht, wie nur    richtungsleiter des Adelheidstifts,
Jahre als städtisches Krankenhaus      möglich. Aber ein Weiterbetrieb ist    die Situation zusammen: „Alle Sei-
von Kirchberg gedient hatte. In den    mittlerweile nicht mehr zu verant-     ten haben viel investiert, zuerst na-
ersten Jahren als Kindererholungs-     worten,“ so Präsident Dr. Lorenz       türlich die Mitarbeiter mit ihrem gro-
heim genutzt, erhielt das Adelheid-    Menz. Die Schließung habe schon        ßen Engagement für das Haus.
stift nach der Anerkennung durch       seit Jahren im Raume gestanden.        Man darf aber auch nicht verges-
das Müttergenesungswerk 1972           In Anbetracht des wertvollen Ange-     sen, dass sich das Rote Kreuz die-
seine heutige Bestimmung: ein          botes für die Kurgäste mit behin-      se Einrichtung über Jahre geleistet
Mutter-Kind-Kurheim für Mütter         derten Kindern habe man jedoch         hat. Die Schließung tut uns weh,
mit geistig und mehrfach behinder-     jahrelang ein hohes operatives De-     keine Frage.“          Udo Bangerter

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                             9
Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Altenhilfepreis
                                                                                         Bewerbungsfrist läuft
                                                                                         Selbstständigkeit und Selbstver-
                                                                                         antwortung im Alter unterstützen:
                                                                                         Mit dem Altenhilfepreis des DRK,
                                                                                         der alle zwei Jahre vergeben wird,
                                                                                         sollen wieder vorbildliche Projekte
                                                                                         ausgezeichnet werden. Für 2013
                                                                                         lautet das Thema „Ehrenamt und

                                                                         Foto: fotolia
                                                                                         Hauptamt im Quartier - Soziale
                                                                                         Räume im Alter gestalten“.
                                                                                         Gesucht werden erfolgreich abge-
                                                                                         schlossene Projekte, die das sozi-

Bündnis für gute Pflege                                                                  ale und räumliche Umfeld für ältere
                                                                                         Menschen vorbildlich gestalten und
                                                                                         gemeinwesenorientierte Angebote
Gemeinsam eintreten für bessere Leistungen                                               im Quartier schaffen. Einsende-
                                                                                         schluss ist der 19. Oktober 2012.
Das DRK ist dem „Bündnis                werden zu Hause versorgt. Angehö-
                                        rige kommen dabei schnell an die                 Durch bürgerschaftliches und ge-
für gute Pflege“ beigetre-
                                        Belastungsgrenze. Deshalb müssen                 nerationsübergreifendes Engage-
ten. Dieser Zusammen-                                                                    ment, verbunden mit professionel-
                                        die Bedingungen auch für pflegen-
schluss der großen Wohl-                                                                 ler Unterstützung, sollen diese Pro-
                                        de Angehörige verbessert werden.
fahrts- und Sozialverbände              Im „Bündnis für gute Pflege“ enga-               jekte eine bedarfsgerechte Versor-
will Missstände in der Pfle-            gieren sich Sozial- und Wohlfahrts-              gungsstruktur entwickelt haben, mit
ge nicht länger hinnehmen               verbände, Berufsverbände, Ge-                    einer engen Kooperation zwischen
und gemeinsam für besse-                werkschaften, Selbsthilfeorganisa-               Wohlfahrtspflege, Kommune, Woh-
                                        tionen sowie Verbrauchervertretun-               nungsunternehmen und lokalen In-
re Perspektiven eintreten.
                                        gen für bessere Leistungen, mehr                 itiativen. Ebenfalls sollen sie die in-
DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters        Unterstützung für Angehörige, bes-               terkulturelle Wirklichkeit vor Ort
sagt: „Engpässe in der Pflege sind      sere Lohn- und Arbeitsbedingun-                  durch die Einbindung von Men-
längst Realität - und sie werden        gen und eine gerechte Finanzie-                  schen mit Migrationshintergrund be-
schlimmer, wenn wir nichts tun. Die     rung. Mit dem Deutschen Roten                    rücksichtigen.
Lohn- und Arbeitsbedingungen in         Kreuz sind auch Caritas und Dia-                 Die Ausschreibung wendet sich an
der Pflege müssen sich dringend         konie dem Bündnis beigetreten.                   alle gemeinnützigen Vereine, Ein-
verbessern. Wir brauchen mehr           Weitere Informationen unter:                     richtungen, Dienste, Stiftungen, Se-
Nachwuchs in der Pflege - insbe-        www.buendnis-fuer-gute-pflege.de                 niorenbüros, Ehrenamts- und Frei-
sondere auch mehr Männer. Und                                                            willigenagenturen, Seniorenorgani-
pflegende Angehörige brauchen           Das Deutsche Rote Kreuz betreibt                 sationen, Kirchengemeinden, Kom-
viel bessere Entlastungsstrukturen      56 Krankenhäuser - davon 29 in                   munen und andere gemeinnützige
und Angebote zur Vereinbarung von       Trägerschaft des Verbandes der                   Träger der deutschen Altenhilfe.
Beruf und Pflege. Um hier voran zu      Schwesternschaften, 29 Pflege-                   Das Preisgeld von insgesamt
kommen, braucht die Pflege eine         schulen der Schwesternschaften                   20.000 Euro wird auf drei Preisträ-
starke Lobby.“                          sowie 500 Altenheime mit rund                    ger verteilt. Der Altenhilfepreis des
Nach Einschätzung des Deutschen         32.000 Plätzen, 500 ambulante                    DRK 2013 wird den Preisträgern auf
Roten Kreuzes müssen bis 2050           Pflegedienste und fast ebenso vie-               einer Festveranstaltung im Rahmen
rund 800.000 zusätzliche Pflege-        le Hausnotrufdienste. Für pflegen-               eines bundesweiten Fachkongres-
kräfte eingestellt werden, um dem       de Angehörige bietet es entlasten-               ses der DRK-Altenhilfe vom 23. bis
Bedarf gerecht zu werden. Schon         de ehrenamtliche Dienste und                     25. April 2013 in Berlin überreicht.
heute gibt es in der Pflege einen er-   Kursprogramme an.                                Details und Ausschreibungsunter-
heblichen Fachkräftemangel. Rund        Weitere Informationen unter:                     lagen unter:
70 Prozent der Pflegebedürftigen        www.drk.de/angebote/senioren.drk                 www.altenhilfepreisdesdrk.de

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                                        11
Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
Landesschule
 aktuell
 Michael Schwab                          nützlich für die Qualifizierungen von   nicht zu nahe zu treten. Die Video-
 verabschiedet                           Lehrkräften in der Erwachsenenbil-      fallarbeit bietet den Vorteil, dass Ana-
 Zum 1. Mai wurde Michael Schwab         dung sein kann. Dazu stellt die Uni-    lysen ohne zwischenmenschliche
 verabschiedet. Geschäftsführer          versität Tübingen viele unterschied-    Prozesse kritisch-konstruktiv geleis-
 Alfred Schulz begrüßte dazu viele       liche Videoaufzeichnungen von Un-       tet werden können.
 Kollegen und Freunde. In einer hu-      terrichtungen aus dem Themen-
 morvollen Laudatio nahm Schullei-       spektrum des Roten Kreuzes on-
 ter Rico Kuhnke Bezug auf die Sta-      line zur Verfügung. Im Rahmen der       Helfergrundausbildung
 tionen eines langen und intensiven      Qualifizierung von neuen Lehrkräf-      Seit Anfang 2012 ist die neue bun-
 „Rotkreuzlebens“.                       ten im Seminar EgUg werden die-         deseinheitliche Helfergrundausbil-
 In der Erwachsenenbildung begann        se Videos eingespielt und von den       dung (HGA) im DRK-Landesver-
 Schwab 1979 als Lehrbeauftragter        Lehrgangsteilnehmern online ana-        band Baden-Württemberg verbind-
 für den DRK-Bundesverband. Ver-         lysiert. Und das zweimal, zu Beginn     lich für alle Fachdiensthelfer der Be-
 antwortlich für einen Teilbereich des   und zum Ende des Seminars. Der          reitschaften eingeführt worden.
 DRK-Landesverbandes Baden-              Mehrwert einer solchen Fallstudie       Diese Helfergrundausbildung be-
 Württemberg trug er maßgeblich          liegt darin begründet, dass bislang     steht aus vier Modulen: Einsatz,
 zur Weiterentwicklung verschiede-                                               erweiterte Erste Hilfe, Betreuungs-
 ner Ausbildungsprogramme bei. In                                                dienst, Technik und Sicherheit.
 seiner Funktion als Schulleiter von                                             Alle Unterlagen sind über die DRK-
 2008 bis 2010 prägte er das Bil-                                                Service GmbH zu beziehen. Für je-
 dungsangebot, 2008 übernahm er                                                  des Modul ist eine Unterrichtszeit
 ebenfalls die Position des stellver-                                            von mind. 8 x 55 Minuten (acht Un-
                                         Foto: Landesschule

 tretenden Geschäftsführers.                                                     terrichtsstunden) vorgegeben. Alle
 Auf nationaler Ebene wird er vie-                                               Helfer, die am 31. Dezember 2011
 len Wettbewerbsteilnehmern als                                                  bereits eine Fachdienstausbildung
 der kreative Kopf bei der Entwick-                                              abgeschlossen haben, gelten als
 lung schwieriger Aufgaben in Erin-                                              ausgebildete Fachdiensthelfer.
 nerung bleiben. International war       ausschließlich Unterrichtssimula-       Zur Anerkennung des Helferstatus
 Michael Schwab als gefragter Ex-        tionen der Lehrgangsteilnehmer zur      muss die HGA komplett abge-
 perte bei zahllosen Auslandsein-        Analyse der Unterrichtsqualität her-    schlossen sein, zur Anerkennung
 sätzen unterwegs - z. B. 2004 an-       angezogen werden können. Die            des Fachdiensthelferstatus sind
 lässlich der Tsunamikatastrophe auf     Teilnehmer sind dabei aufgefordert,     eine Fachdienstausbildung sowie
 den Malediven.                          die Unterrichtssimulationen kolle-      mindestens die ergänzenden HGA-
                                         gial-konstruktiv zu analysieren und     Module notwendig. Ein eigenverant-
                                         lernen selbst durch die kritische       wortlicher Einsatz eines Fachdienst-
                                         Beobachtung des Unterrichtsbei-         helfers ist vorher nicht möglich.
 Studie Videofallarbeit                  spiels und ziehen Rückschlüsse für      Für die HGA wurde eine Ausbil-
 Die Teilnehmerinnen und Teilneh-        die eigene Unterrichtsgestaltung.       dungsordnung (AO) erstellt, die auf
 mer des Lehrganges „Erwachse-           Dabei kann immer wieder festgestellt    Beschluss des Präsidiums und
 nengerechte Unterrichtsgestaltung       werden, dass eine kollegiale Rück-      Präsidialrats im März 2012 in Kraft
 (EgUg)“ an der DRK-Landesschule         meldung zu der simulierten Unter-       getreten ist.
 waren im März 2012 als Probanden        richtssequenz oft sehr subjektiv und    Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
 für eine Studie des Lehrstuhls Er-      beeinflusst von gruppendynami-          Wolfgang Schmidt, Tel. (0 74 45)
 wachsenenbildung/Weiterbildung          schen Prozessen sind. Die Teilneh-      85 12-610 oder w.schmidt@drk-ls.de
 der Universität Tübingen beteiligt.     mer trauen sich oft nicht, konsequent   und Andre Lindner, Tel. (0 74 45)
 Mit Hilfe dieser Studie wird unter-     und offen zu analysieren, um der Kol-   85 12-624 oder a.lindner@drk-ls.de
 sucht, ob und wie Videofallarbeit       legin oder dem Kollegen im Seminar                                Ute Rother

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                                13
Rotkreuz - Erste Hilfe im Wettbewerb In Wiesloch, Dundalk, Biberach: DRK Baden-Württemberg
AUFGABE DES MONATS

                                 Volkswandertag

    Lage:                                    Ansagen                                  zu 7: Sichere Überprüfung der Vital-
    Sie haben mit Ihrer Gruppe Sanitäts-     Keine.                                   funktionen.
    dienst bei einem Volkswandertag.         2. Betroffener                           zu 8: Ein Helfer beginnt sofort mit
    Von einem Streckenposten des Ver-                                                 der Herzdruckmassage (Druck-
                                             (Angehörige des Betroffenen)
    anstalters werden Sie über Funk zu                                                bereich, Druckfrequenz und Druck-
                                             Erregungszustand.
    einem Notfall gerufen. Bei Ihrem Ein-                                             tiefe beachten); in der Anfangsphase
    treffen stellen Sie fest, dass bereits   Notfalldarstellung                       bis zur ersten Defibrillation kann die
    ein Ersthelfer bei einem am Boden        Blasses Gesicht, heftige Atmung,         Herzdruckmassage (ohne Beat-
    liegenden Wanderer Erste-Hilfe-          aufgeregtes Verhalten.                   mung) ununterbrochen durchgeführt
    Maßnahmen durchführt.                    Verhalten                                werden.
    Auftrag:                                 Bei Übungsbeginn klagt die betrof-       zu 9: Ein Helfer bereitet sofort den
                                             fene Person auf Anfrage über             AED zum Einsatz vor (Einschalten,
    Leisten Sie mit dem verfügbaren
                                             Schwindelgefühl und beginnt zu tau-      Elektroden kleben), der Beatmungs-
    Material die erforderliche Erste Hil-
                                             meln. Der Mime geht auf ein ggf. be-     beutel und die Absaugpumpe kön-
    fe. Melden Sie die Lage an die
                                             ruhigendes Gespräch ein, der Erre-       nen bereitgestellt werden.
    Rettungsleitstelle und versorgen
                                             gungszustand geht dabei zurück.          zu 10: Beachten der Sprachanwei-
    bzw. betreuen Sie die Betroffenen
                                                                                      sungen, deutlicher Warnhinweis!
    bis zur Übergabe an den Rettungs-        Ansagen
                                                                                      Sofortige Weiterführung der Herz-
    dienst.                                  Puls 96/Minute, schwach tastbar, re-
                                                                                      druckmassage nach der Defibril-
    Verfügbares Material:                    gelmäßig.
                                                                                      lation.
       Ihre Sanitätsumhängetaschen           RR-Werte des Mimen übernehmen.
                                                                                      zu 11: Sprachanweisungen beach-
       4 Wolldecken                          Hinweise zur Beobachtung und             ten, Rhythmus 30:2, Helferwechsel
       1 AED                                 Bewertung                                in der Analysepause durchführen.
       1 Sanitätskoffer/-rucksack nach       Allgemein                                zu 12: Im Verlauf der Wiederbele-
       DIN 13 155                                                                     bung muss Sauerstoff an den Beat-
                                             zu 1: Erkennen der Situation.
                                                                                      mungsbeutel (Sauerstoff-Reservoir)
    Anweisungen an Schiedsrichter            zu 2: Sinnvolle Einteilung der Helfer,
                                                                                      angeschlossen werden.
    und Notfalldarstellung                   halbsitzende Lagerung.
                                             zu 3: Frühzeitige Rückmeldung nach       2. Betroffener
    Gesamtsituation
                                             Lagefeststellung.
    Ein Wanderer ist beim Volkswan-                                                   zu 13: Puls- und Blutdruckkontrolle.
                                             zu 4: Ruhige, zielgerichtete Vor-
    dertag plötzlich gestürzt. Ein hinzu-                                             zu 14: Behutsames Wegführen oder
                                             gehensweise - Handlungskompe-
    gekommener Ersthelfer kümmert                                                     Verhinderung des Sichtkontaktes.
                                             tenz - Führung.
    sich um ihn. Ein Angehöriger ist um                                               zu 15: Hinsetzen.
    den Betroffenen besorgt. (HLW-Mo-        1. Betroffener                           zu 16: Einflussnahme auf die Atem-
    dell mit entsprechender Beklei-          zu 5: Eingreifen muss frühzeitig be-     frequenz, Aufforderung langsam zu
    dung).                                   ginnen. Setzt das Erkennen der nicht     atmen.
    1. Betroffener                           ausreichenden Reanimation des            zu 17: Beruhigendes Gespräch,
                                             Ersthelfers voraus.                      Körperkontakt, Zuwendung, Trost.
    Atem-Kreislaufstillstand.
                                             zu 6: Taktvolle, jedoch auch gezielte    Kein leeres „Geschwätz“. Anspre-
    Notfalldarstellung                       Aufforderung an den Ersthelfer, die      chen mit Namen. Erklärung der
    --------                                 Maßnahme zu unterbrechen. Evtl. Ein-     Maßnahmen.
    Verhalten                                bezug des Helfers in weitere Maßnah-     zu 18: Schutz vor dem Auskühlen,
    Ein Ersthelfer kniet neben einem         men, z. B. Wärmeerhaltung.               Wärmeerhaltung.
    HLW-Modell und führt eine insuffi-
    ziente Reanimation durch. (Rhyth-
                                               Die Beobachtung erfolgt unter Berücksichtigung von fünf Wertungsstufen:
    mus 5:1, die Druckmassagen wer-
    den auf der Oberbekleidung durch-          UOOO            zeitnah, zügig, handlungssicher, Patientenorientiert
    geführt, der Druckpunkt wird nicht         ☺UOO            leichte Zeitverzögerung, kleine Handlungsunsicherheit
    jedes Mal aufs Neue bestimmt. Die          ☺OUO            ausreichende Leistung
    Beatmung erfolgt korrekt).
                                               ☺OOU            deutlich verspätet, fehlerhaft
                                               ☺OOOU           schädigend, fehlend, keine Patientenorientierung

    14                                                                                                   rotkreuz-aktiv 2/2012
Beobachtung und Bewertung
                                                  Bewertung                     Beobachtungen
  Hilfeleistung allgemein
    1. Lageerkundung und -feststellung             ☺OOO
    2. Sinnvolle Einteilung der Helfer             ☺OOO
    3. Rückmeldung an Leitstelle                   ☺OOO
    4. Zusammenarbeit                              ☺OOO
  Hilfeleistung 1. Betroffener
    5. Eingreifen in die Ersthelfer-Maßnahme       ☺OOO
    6. Umgang mit dem Ersthelfer                   ☺OOO
    7. Vitalfunktionskontrolle                     ☺OOO
    8. Durchführung der HLW                        ☺OOO
    9. AED und weitere Geräte bereitstellen        ☺OOO
  10. Defibrillation                               ☺OOO
  11. Ablauf der HLW mit AED                       ☺OOO
  12. Sauerstoffgabe                               ☺OOO
  Hilfeleistung 2. Betroffener
  13. Beurteilung der Kreislaufsituation           ☺OOO
  14. Entfernen von der Notfallstelle              ☺OOO
  15. Lagerung                                     ☺OOO
  16. Maßnahmen gegen die Hyperventilation         ☺OOO
  17. Betreuung                                    ☺OOO
  18. Wärmeerhalt                                  ☺OOO

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                                                      STUCK        -    PUTZ       -    FARBE
                                               Gerüstbau • Wärmedämmsysteme • Trockenausbau
                                               Altbaurenovierung • Innendekorarbeiten • Fassadenanstriche
                                               Salinenstr. 34 • 74177 Bad Friedrichshall
                                               Telefon 0 71 36 / 95 51-0 • Fax 0 71 36 / 95 51-10

                                                                           Seit 41 Jahren Ihr Partner,
                                                                           wenn's um ÖLTANKS geht

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                             15
Ausbildungsangebote
                     Bildungsangebote der DRK-Landeschule
27.08.-31.08.2012    RSA 12-12        Ausbildung zum Rettungssanitäter
 Voraussetzungen      •   Abgeschlossene Ausbildung zum Rettungshelfer
                      •   160 Stunden Klinikpraktikum
                      •   160 Stunden Rettungswachenpraktikum
 Zielgruppe           •   Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Rettungsdienstorganisationen

07.09.-09.09.2012    EH 12-21        Erste Hilfe - kinderleicht!
                     Ausbildungskräfte im EH-Programm sind für die erwachsenengerechte Vermittlung
                     von Themen der Ersten Hilfe qualifiziert. Diese Kenntnisse und Erfahrungen lassen
                     sich aber in keiner Weise auf die Arbeit mit Kindern übertragen. Für die kindgerechte
                     Heranführung an Themen der Ersten Hilfe braucht es eine gänzlich andere Methodik:
                     Je nach Alter und Reifegrad des Kindes müssen geeignete Erste-Hilfe-Themen aus-
                     gewählt werden, andere Methoden und andere Medien kommen zum Einsatz. Die
                     Einweisungsveranstaltung führt interessierte Ausbildungskräfte in vorliegende Bil-
                     dungskonzepte ein und bereitet sie sehr praxisorientiert auf die Arbeit in Kinder-
                     gruppen vor.
 Voraussetzungen     • Idealerweise bringen die Ausbildungskräfte Erfahrungen oder Talent im Umgang
                        mit Kindern mit.
 Zielgruppe          • Ausbildungskräfte im EH-Programm.

28.09.-30.09. &
12.10.-14.10.2012    PSNV 12-02 Grundlehrgang Krisenintervention - W
                                Grundlehrgang                       ochenendlehr
                                                                   Wochenendlehrgang
                                                                    ochenendlehrgang
 Kurzdarstellung      •   Orientierung, Selbstverständnis und Grundhaltung
 der Inhalte          •   Kommunikation und Intervention in Krisensituationen
                      •   Die Hilfe der Kirchen: Religion und Riten
                      •   Die Begegnung mit dem Tod
                      •   Psychologisches und psychiatrisches Grundlagenwissen
                      •   Rechtsgrundlagen
                      •   Hilfe zur Selbsthilfe: Entspannungstechniken
                      •   Grundlagen der psychosozialen Unterstützung
 Zielgruppe           •   Mitarbeiter von Notfallnachsorgegruppen bzw. Kriseninterventionsdienste

19.10.-21.10. &
09.11.-11.11.2012    V 12-02          Lehrgang für Feldköche - W
                                      Lehrgang                  ochenendlehr
                                                               Wochenendlehrgang
                                                                ochenendlehrgang
 Kurzdarstellung      •   Grundregeln für den Ablauf eines Verpflegungseinsatzes
 der Inhalte          •   Gesetzliche Bestimmungen
                      •   Umgang mit stationären und mobilen Küchen
                      •   Beschaffung und Lagerung von Lebensmitteln
                      •   Erstellen von Speiseplänen und Mengenberechnungen
                      •   Vorbereitung von Lebensmitteln für den Kocheinsatz
                      •   Durchführung einer Einsatzübung
 Zielgruppe           •   HelferInnen, die für eine Tätigkeit als Verpflegungshelfer/Feldkoch vorgesehen sind

               Das umfassende und stets aktualisierte Seminarpr  ogramm der DRK-Landesschule kann
                                                      Seminarprogramm
               wie bisher auf der Homepage unter www   .drk-ls.de eingesehen wer
                                                  www.drk-ls.de                  den.
                                                                             werden.
16                                                                                         rotkreuz-aktiv 2/2012
DRK-Seniorenreisen
                                                          Weihnachten in geselliger
                                                          Runde feiern

Genießen Sie die Festtage und den Jahreswechsel          Bad Füssing
in netter Gesellschaft und in einem herrlichen Ur-       Bad Füssing ist eines der berühmtesten Kurbäder
laubsort zugleich. Die DRK-Reisebegleitung kümmert       Europas und liegt in der herrlichen Landschaft Nieder-
sich um Geselligkeit, Freude und Wohlbefinden. Freu-     bayerns. Hier können Sie bei kleinen Spaziergängen
en Sie sich auf feierliche Stunden und gemeinsame        in der schönen Naturlandschaft die frische Winterluft
Ausflüge. Anmeldungen über die DRK-Landesge-             genießen. Drei Thermalbäder laden zum Entspannen
schäftsstelle, Sabine Jedlitschky, Tel. (07 11) 55 05-   im schwefelhaltigen Thermalwasser mit außergewöhn-
150, oder über Ihren DRK-Kreisverband.                   licher Heilkraft ein.

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Bad Waldsee                                              Das Kurhotel Füssinger Hof liegt in ruhiger Lage, di-
In einer hügeligen Landschaft mit vielen Kirchen und     rekt im Ortskern von Bad Füssing. Das neu renovierte
Kapellen, eingebettet zwischen zwei Seen, liegt der      Hotel bietet eine moderne Therapieabteilung für An-
Kneippkurort Bad Waldsee. Genießen Sie hier den          wendungen wie Massagen, Gymnastik und Wärme-
Nachmittag in einem schönen Café in der mittelalter-     packungen. Außerdem gibt es einen Fitness- und
lichen Altstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdig-      Gymnastik- sowie einen Aufenthaltsraum. Alle Zim-
keiten und entspannen Sie sich im Thermalwasser der      mer und öffentlichen Bereiche des Hotels sind über
Waldsee-Therme.                                          einen Aufzug erreichbar. Die Zimmer sind mit Dusche/
Kurparkhotel Bad Waldsee                                 WC, Kühlschrank, Durchwahltelefon, Satelliten-Fern-
Das Kurparkhotel Bad Waldsee liegt nur wenige Schrit-    sehen und Radio ausgestattet.
te entfernt vom Gesundheitszentrum Waldsee-Ther-         Leistungen:
me. Das Stadtzentrum ist in zehn Gehminuten oder         • Rund um die Uhr DRK-Reisebegleitung
mit dem Stadtbus erreichbar. Fango, Massagen und         • An- und Abreise mit dem Reisebus
medizinische Bäder werden im Hotel angeboten. Alle       • 14 Übernachtungen mit Halbpension (Frühstücksbuffet,
Zimmer und öffentlichen Bereiche des Hotels sind über      Abendessen inkl. Tischgetränke zu den Speisen)
einen Aufzug erreichbar. Die Zimmer sind mit Dusche/     • Festliches Weihnachtsprogramm am Heiligen Abend
WC, Farbfernseher und Telefon ausgestattet.                mit Christkindl-Aperitif und traditionellem bayri-
Leistungen:                                                schem Buffet am Abend
• Rund um die Uhr DRK-Reisebegleitung                    • Entenessen am 1. Weihnachtsfeiertag und festliche
• An- und Abreise mit dem Reisebus                         Spezialitäten vom Buffet am 2. Weihnachtsfeiertag
• 10 Übernachtungen mit Vollpension (Frühstücks-         • Silvesterfeier mit Live-Musik und Tanz
  buffet, Mittagessen, 4-Gang-Abendessen)                • Neujahrsbrunch
• Festliche Weihnachtsmenüs musikalisch umrahmt          • Bustransfer in Bad Füssing und zur Johannisbad-
• Silvesterfeier mit Live-Musik, Sektempfang, ausge-       Therme
  suchtes 5-Gänge-Silvestermenü, Mitternachtsbuffet      • Kurtaxe
• 1x kostenfreier Eintritt in die Waldsee-Therme         Termin: 23.12.2012 - 6.1.2013
• Kurtaxe                                                Preis p. P.: Einzelzimmer: 1.359 Euro,
Termin: 23.12. 2012 - 2.1.2013                           Doppelzimmer: 1.299 Euro
Preis p. P.: 1.249 Euro im Einzel- oder Doppelzimmer     Frühbucherrabatt: 25 Euro bei Buchung bis 15.9.2012
Frühbucherrabatt: 25 Euro bei Buchung bis 15.9.2012
                                                                                                             Fotos: fotolia

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                       17
„Zak, Jasper und Air Zermatt“
    Jubiläumsvorträge der
    Bergwacht in
    Aalen, Wiesensteig und
    im Stuttgarter Rathaus

                                                                                                        Foto: Heinz Zack
    Senkrechte Abenteuer                Feuerland: Bergsteigen             dent der IKAR, Dani Aufden-
    mit Heinz Zak                       am Ende der Welt                   blatten und Richard Lehner,
    17. Oktober 2012                    25. Oktober 2012                   beide ausgezeichnet u. a. mit
    Stadthalle Aalen, 20.00 Uhr         Residenzschloss                    dem „Heroism Award“, dem
                                        Wiesensteig, 20.00 Uhr             Oscar der Luftfahrt für ihre
    Der weltbekannte Extr em-
                                                                           spektakuläre Rettung in rund
    kletterer und Bergfotograf Heinz    Dem bekannten deutschen Ex-
                                                                           7.000 Meter Höhe, und Bruno
    Zak nimmt uns mit auf atembe-       trembergsteiger Robert Jasper
                                                                           Jelk, der legendäre Rettungs-
    raubende Abenteuer im Kar-          gelang die schnellste Bestei-
                                                                           chef von Zermatt, berichten
    wendel bis hin zu den entle-        gung des bekannten Berges
                                                                           über ihre Arbeit in und um Zer-
    gensten Klettergebieten der         Cerro Torre in Patagonien. Ein
                                                                           matt, aber auch über die Pers-
    Welt, beispielsweise zu den stei-   spannender Bericht mit vielen
                                                                           pektiven der Luftrettung in den
    len Wänden am Halleranger.          Bildern.
                                                                           hohen Bergen der Welt.
    Zwei Kurzfilme zeigen außer-        Robert Jasper hat mehr als 100
                                                                           Die Zermatter Bergrettungs-
    dem die beiden Weltklasse-          der schwierigsten Routen in den
                                                                           pioniere entwickeln und verfei-
    Kletterer Angi Eiter und Adam       Nordwänden der Alpen solo
                                                                           nern laufend Rettungstech-
    Ondra in Aktion. Auch erzählt       durchstiegen, einige davon als
                                                                           niken, die dank dem Zusam-
    Heinz Zak über seine abenteu-       Erstbegehungen. Heute führen
                                                                           menspiel von Helicopter-Crew
    erlichen Reisen in die Sahara       seine Expeditionen in die entle-
                                                                           und Bergrettern zu höchster Ef-
    und in den Tschad. Mit Wolf-        gensten Gebiete der Welt.
                                                                           fizienz gelangen.
    gang Güllich kletterte er in den
                                        Die besten Bergretter
    1980ern in China und Südame-
                                        der Welt: Air Zermatt
    rika. Wunderschöne Bilder do-                                          Ausführliche Infos über das
    kumentieren diese Kletterreisen.    und Bruno Jelk                     Jubiläum und die Veranstal-
    In Utah filmte und fotografierte    14. November 2012                  tung sowie die Möglichkeit
    Heinz Zak den amerikanischen        Rathaus Stuttgart, 19.30 Uhr       Karten online im Vorverkauf
    Spitzenkletterer Meason Early in    Beat Perren, Gründer der Air       zu erwerben gibt es unter
    den roten Sandsteinwänden           Zermatt; Gerold Biner, Chefpi-     www.75Jahre.Bergwacht-
    von Moab.                           lot der Air Zermatt und Präsi-     Wuerttemberg.de

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                                      19
Interview mit Raimund
Wimmer, Botschafter der
Bergwacht Württemberg,
beim 6. „Alpine Peace Cros-
sing“ (APC) und „Krimmler
Friedensdialog“.
Herr Wimmer, was ist und wie ent-
stand der APC?
2007 jährte sich zum 60. Mal die
Flucht von rund 5.000 Juden über
den Krimmler Tauern nach Italien.
Dies war Anlass für den Wiener
Dr. Ernst Löschner zusammen mit
engagierten Österreichern einen
Marsch auf der damals begange-
nen Route zu organisieren. Seither
                                       Marsch über den Tauern
findet dieser Marsch jährlich statt    satz zu berichten und an der Frie-                  Welche Eindrücke haben Sie vom
und ist allen Flüchtlingen auf der     denswanderung teilzunehmen. Ich
                                                                                           Friedensmarsch mitgenommen?
                                                                                           Der Marsch von 18 Kilometer mit ei-
Welt gewidmet. Dies kommt vor al-      wurde beauftragt, die Bergwacht in
                                                                                           nem Aufstieg von ca. 1.011 und ei-
lem in dem ebenfalls gegründeten       Krimml zu vertreten. Ich konnte vie-
                                                                                           nem Abstieg von 1.068 Höhenme-
„Krimmler Friedensdialog“ zum          le Erfahrungen aus dem Einsatz in
                                                                                           tern war sehr bewegend. 168 Frau-
Ausdruck, der jedes Jahr Flücht-       der Kurdenhilfe einbringen.
                                                                                           en und Männer, darunter auch 19
lingsschicksale in den Fokus rückt.    Wie war die Resonanz auf Ihren                      Flüchtlinge aus Tibet, China, Afgha-
Dieses Jahr standen die tibetischen    Bericht?
Flüchtlinge im Mittelpunkt.                                                                nistan, Russland, Georgien, Tsche-
                                       Beim Friedensdialog in der vollbe-
                                                                                           tschenien, Syrien, Senegal, Guinea-
Und weshalb waren Sie für die          setzten Turnhalle der Krimmler
                                                                                           Bissau und Gambia wurden am
Bergwacht dabei?                       Volksschule konnte ich kurz über
                                                                                           Krimmler Tauernhaus vom Enkel der
Am Rande einer Veranstaltung im        den Einsatz der Bergwacht berich-
                                                                                           legendären Liesl Geisler-Scharfetter,
Mai dieses Jahres entstand der         ten. Dieser Bericht hat vor allem
                                                                                           der Wirtin des Krimmler Tauern-
Kontakt zu APC. Ich berichtete über    durch die Bilder, die ich vom Ein-
                                                                                           hauses und damaligen Helferin der
das Engagement der Bergwacht           satz zeigen konnte, einen tiefen
                                                                                           Flüchtlinge, verabschiedet.
Württemberg im Jahre 1991 im           Eindruck bei den Besuchern hinter-
                                                                                           Bei einer Rast an der Windbachalm
Rahmen der „Operation Kurden-          lassen. Im Zentrum standen natür-
                                                                                           berichteten die Flüchtlinge über ihre
hilfe“. Ca. 2,5 Millionen Menschen     lich die Interviews, Berichte und ein
                                                                                           Schicksale. Auch der 99-jährige
waren seinerzeit auf der Flucht aus    Film über die tibetischen Flüchtlinge.
                                                                                           Marko Feingold, ehemaliger Mitar-
dem Irak in die Kurdengebiete im       Der Leiter des Tibetzentrums Öster-
                                                                                           beiter der jüdischen Fluchthilfe-
Iran, Irak und der Türkei. Daraufhin   reich, Lama Geshe Tenzin Dhargye,
                                                                                           organisation BRICHA und Überle-
sprach der APC die Bitte, aus beim     berichtete über die Situation der Ti-
                                                                                           bender von vier Konzentrationsla-
Friedensdialog über unseren Ein-       beter in ihrem eigenen Land.
                                                                                           gern, sprach zu den Teilnehmern. An
                                                                           Fotos: Wimmer

                                                                                           unserem Ziel in Kasern im Arntal
                                                                                           hatten wir neun Stunden Marsch
                                                                                           hinter uns. Auf der Passhöhe (2.633
                                                                                           Meter) wurden Gebetsfahnen ge-
                                                                                           spannt und eine Tibetflagge gehisst.
                                                                                           Viele der Flüchtlinge, deren Asyl-
                                                                                           begehren noch nicht positiv ent-
                                                                                           schieden ist, mussten am Krimmler
                                                                                           Tauern, der Staatsgrenze zu Italien,
                                                                                           aus rechtlichen Gründen umkehren.
                                                                                           Die restlichen Wanderer stiegen bei
                                                                                           sengender Hitze ins Südtiroler
                                                                                           Ahrntal ab.
                                                                                           Infos und geschichtliche Hintergrün-
                                                                                           de: www.alpinepeacecrossing.org

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                                        21
Interkulturelle Kompetenzen
  Schulungen in den Kreisverbänden
                                          len Kompetenzen an. In den Schu-         für August, Oktober, November und
                                          lungen, die mit Hilfe von Engeline       Dezember geplant. Bei Rückfragen
                                          Kramer, einer externen Trainerin,        zu den genauen Terminen und Ver-
                                          durchgeführt werden, haben so-           anstaltungsorten können Sie sich
                                          wohl haupt- als auch ehrenamtliche       gerne an Nathalie Wollmann in der
                                          DRK-Mitglieder die Möglichkeit,          DRK-Landesgeschäftsstelle, Tel.
                                          sich dem Thema der Interkulturel-        (07 11) 55 05-151, wenden.
                                          len Öffnung zu öffnen, sensibler im      Interkulturelle Öffnung ist für einen
                                          Umgang mit Migrantinnen und Mig-         weltoffenen und internationalen
                                          ranten zu werden, Unsicherheiten         Verband ein wichtiges Thema. Das
                                          zu beseitigen und gemeinsame Lö-         Rote Kreuz möchte Menschen al-
                                          sungen für ein selbstverständliches      ler Nationalitäten aufnehmen und in
                                          Miteinander zu finden. In der Schu-      der Verbandsstruktur eine gelebte
                                          lung wird der Fokus auf die The-         Vielfalt widerspiegeln. Es will Men-
                                          menkomplexe Einführung in die In-        schen mit Migrationshintergrund in
   Foto: DRK

                                          terkulturelle Öffnung, Interkulturel-    alle unsere DRK-Angebote mit ein-
                                          le Kommunikation und die Bearbei-        beziehen und sie als gleichberech-
                                          tung von interkulturellen Konflikten     tigte Mitglieder beachten und re-
  Um sich dem Thema der Interkul-         gerichtet. Die Themen werden             spektieren. Wir möchten sowohl
  turellen Öffnung in all seinen Facet-   durch eine Bandbreite an Metho-          intern, als auch extern signalisieren,
  ten anzunähern, bietet der DRK-         den wie beispielsweise Rollenspiele      dass wir unsere Grundsätze leben
  Landesverband Baden-Württem-            unterstützt. Erste Schulungen im         und Menschen unabhängig von Re-
  berg seinen Kreisverbänden in die-      März und April 2012 sind sehr er-        ligion oder Herkunft bei uns herz-
  sem und nächsten Jahr Schulun-          folgreich verlaufen. Weitere Schu-       lich willkommen sind.
  gen zum Erwerb von interkulturel-       lungstermine in diesem Jahr sind                            Natalie Wollmann

  Friedenstisch in Stuttgart
  Treffpunkt zur Lösung von Konflikten
  Anlässlich der Feierlichkeiten zum      des Konflikts gelten sollen:                                                   Foto: Schad
  100. Todestag von Henry Dunant im       Freiwilligkeit, Respekt, Of-
  Jahre 2010 hat der „Verein Dunant-      fenheit, Zuhören, Verbind-
  Jahr 2010 plus“ zusammen mit dem        lichkeit und Umsetzung.
  Henry-Dunant-Museum in Heiden           Deshalb ist der rot-weiße
  einen Friedenstisch entworfen.          Friedenstisch in Form ei-
  Gleichzeitig wurde in Anlehnung an      nes Roten Kreuzes vom
  die Genfer Konventionen eine „Hei-      Künstler H. R. Fricker als
  dener Konvention“ entwickelt. Ihre      „Tisch für private Frie-
  Bedeutung ist vielschichtig: Haben      densgespräche“ bezeich-
  die Genfer Konventionen universa-       net worden. In das interaktive Kunst-    rer wurde dem DRK Lustenau in
  len Charakter und richten sich an       werk ist die „Heidener Konvention“       Vorarlberg geschenkt. Der vierte
  alle Menschen und Staaten, so ist       eingelassen.                             Tisch steht nun in Stuttgart. Im Au-
  es die Absicht der Heidener Kon-        Nur vier Exemplare wurden ange-          ßenbereich des neuen Senioren-
  vention, eine Botschaft zur Konflikt-   fertigt. Ein Tisch blieb in Heiden und   zentrums in Bad Cannstatt lädt der
  bewältigung auf der persönlichen        ist gegenüber dem Henry-Dunant-          Friedenstisch und Friedensgesprä-
  Ebene zu vermitteln. Die neue Kon-      Denkmal platziert. Der zweite Tisch      chen zur Beilegung zwischen-
  vention beschreibt die Grundsätze,      fand seinen Platz in Berlin beim         menschlicher Konflikte ein.
  die zur Erörterung und Lösung je-       DRK-Generalsekretariat. Ein weite-                          Christian Schad

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                               23
Jahresbilanz mit Licht und Schatten
Bundesfreiwilligendienst in Deutschland
Am Weltrotkreuztag, dem 8. Mai,

                                                                                                                    Foto: DRK-Kreisverband Böblingen
legte das Deutsche Rote Kreuz
erstmals eine Statistik zum neuen
Bundesfreiwilligendienst (BFD) im
DRK vor. Anders als im Freiwilligen
Sozialen Jahr (FSJ) engagieren sich
im BFD mehr Männer als Frauen.
Obwohl der BFD für alle Alters-
gruppen offen steht, dominiert die
Gruppe der unter 27-Jährigen, von
denen jeder Zweite ein Abitur in der
Tasche hat. An die Bundesregie-
rung appellierte DRK-Präsident
Dr. Rudolf Seiters, die Freiwilligen-
dienste den freien Trägern zu
überlassen und nicht mit ihnen in
Konkurrenz zu treten.
Dr. Seiters sagte vor der Bundes-
pressekonferenz: „Der Bundesfrei-
willigendienst hat einen Achtungs-
erfolg hingelegt. Wir könnten 5.000
Plätze besetzen - also etwa dop-          wohl damit zu erklären, dass der         dungsabschlüsse sind gut vertre-
pelt so viele, wie vorhanden. Das         BFD in den Augen vieler junger Men-      ten (37 Prozent). Der Anteil der
ist aber derzeit nicht möglich, weil      schen in der Tradition des Zivil-        Hauptschulabgänger hingegen ist
der Bund nicht die notwendigen fi-        dienstes steht. Bei den Altersgrup-      gering (16 Prozent). Das deckt sich
nanziellen Mittel zur Verfügung           pen sind die unter 27-Jährigen deut-     mit anderen Studien des DRK. Sie
stellt.“ Dr. Seiters appellierte an den   lich in der Mehrheit (80 Prozent). Die   haben gezeigt, dass diejenigen, die
Bundestag, wenigstens für 2013                                                     optimistisch in die Zukunft blicken,
den Weg frei zu machen für eine             In den Einsatzstellen des              eher zu einem gesellschaftlichen
Aufstockung der Bundesmittel.               DRK-Landesverbandes                    Engagement bereit sind - im Ver-
Von bundesweit 35.000 BFD-Plät-             Baden-Württemberg sind                 gleich zu den Menschen, die sich
zen hat sich das Bundesamt für                                                     um ihre eigene Existenz sorgen.
                                            momentan 149 Freiwillige
Familie und zivilgesellschaftliche                                                 Die attraktivsten Einsatzbereiche im
                                            beschäftigt. 47 davon sind
Aufgaben (BafZA) über 12.000                                                       BFD beim DRK sind Krankentrans-
                                            Frauen. 34 Bundesfrei-
selbst gesichert. Dabei spielt die                                                 port und Notfallrettung (19 Prozent)
                                            willige sind über 27 Jahre.
Bundesbehörde nach Ansicht des                                                     sowie der Einsatz in Kliniken und
DRK eine unglückliche Doppelrol-                                                   Krankenhäusern (19 Pr ozent).
le. „Das BafZa ist für die Anerken-       mittlere Altersgruppe (28 bis 59 Jah-    Ebenfalls begehrt sind Plätze in Al-
nung der BFD-Stellen zuständig            re) ist mit 16 Prozent repräsentiert.    tenpflegeheimen und Sozialstatio-
und es ist gleichzeitig Anbieter von      Einen sehr geringen Anteil haben die     nen (16 Prozent). Es folgt eine gro-
BFD-Stellen. Das ist eine klare In-       über 60-Jährigen (drei Prozent).         ße Bandbreite weiterer Einsatzfel-
teressenskollision zum Nachteil der       Ebenfalls einen geringen Anteil ha-      der: Behinderteneinrichtungen, Ki-
freien Verbände. Wir sind der Mei-        ben Menschen mit Migrationshin-          tas, Schulen, Fahrdienste, Menü-
nung: Der Staat soll die Freiwilligen-    tergrund (drei Prozent). Beiden          bringdienste, Blutspendedienste
dienste den freien Trägern überlas-       Gruppen will das DRK in Zukunft          und viele andere.
sen, die können es besser,“ sagte         mehr als bisher passende Angebo-         Seit Aussetzung des Zivildienstes
Präsident Dr. Seiters.                    te für ein Engagement machen.            hat das DRK zusätzlich 2.500 Stel-
Die Statistik im Überblick: Von rund      Die Hälfte der Teilnehmer haben          len im BFD aufgebaut. Hinzu kom-
2.500 Teilnehmern insgesamt sind          Fachhochschulreife oder Abitur (47       men noch rund 300 Einsatzplätze
rund 60 Prozent männlich. Das ist         Prozent). Auch die mittleren Bil-        im Ausland.                      drk

rotkreuz-aktiv 2/2012                                                                                               25
Förderverein für
                                                          Museum gegründet
                                                          Das Landesmuseum in Geislingen wird im Herbst
                                                          2013 eröffnet. Bereits jetzt hat sich ein Förderverein
                                                          für das Museum gegründet.
                                                          Über 30 Mitglieder erklärten sich im DRK-Gemein-
                                                          schaftshaus an der Eyb am 30. April 2012 bereit, den
                                                          Betrieb des geplanten Rotkreuzlandesmuseums ide-
                                                          ell und finanziell zu unterstützen. Das überraschte
                                                          und freute nicht zuletzt den Präsidenten des DRK-
                                                          Landesverbandes Baden-Württemberg, Dr. Lorenz
                                                          Menz, der nach Geislingen gekommen war. „Das
                                                          Landesmuseum ist mehr als die Summe von einzel-
                                                          nen Sammlungen. Sie ist eine Neuschöpfung, ein Mei-
                                                          lenstein in der Rotkreuzarbeit, der einen positiven Geist
                                                          des Zusammenhalts signalisiert,“ sagte er in seinem
                                                          Grußwort. „In einer Zeit, in der der Blick oft nur nach
                                                          vorne gerichtet wird, ist ein Museum ein geradezu un-
DRK ist dabei                                             erlässliches Bollwerk gegen Geschichtslosigkeit,“ lob-
                                                          te er das Projekt. Eine schöne Begleiterscheinung sei,
Ein gesellschaftliches Thema, das auch für Messe-         dass die für Herbst 2013 geplante Eröffnung mit dem
gesellschaften zunehmend an Relevanz gewinnt,             150-jährigen Bestehen des DRK-Landesverbandes zu-
ist die wachsende Bevölkerungsgruppe ab 50. Die-          sammenfällt.
se Generation bleibt länger aktiv und hat den             Zum Vorsitzenden des Vereins wurde der Geislinger
Wunsch, das Leben ab 50 mit all seinen Facetten           Stadt- und Kreisrat Peter Maichle gewählt, seine Stell-
zu genießen. Die Messe DIE BESTEN JAHRE vom               vertreter sind Jens Currle, stellvertretender Vorsitzen-
19. bis 20. November 2012 in Stuttgart bietet für         der des Ortsvereins Geislingen und Michael Steindorf-
diese Zielgruppe die Gelegenheit, mit renommier-          ner, Justiziar des DRK-Landesverbandes Baden-Würt-
ten und fachkundigen Partnern diesen neuen Le-            temberg, Schatzmeister ist Andreas Haupt, Schrift-
bensabschnitt selbst in die Hand zu nehmen und            führerin Anna Staudinger. Die Beisitzer sind Sabrina
zu gestalten.                                             Bucher, Ralf Currle, Hartmut Gruber, Peter-Jürgen
Als einer der Partner der Messe wird das Deutsche Rote    Kummer, Raimund Matosic, Klaus Meissner, Gerhard
Kreuz Baden-Württemberg für informative und inter-        Schönle und Achim Weinberger.
aktive Programmpunkte sorgen. Ehrenamtliches Enga-        Wer Mitglied im Förderverein des Rotkreuzlandes-
gement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Oft möch-          museums werden will, kann eine Beitrittserklärung
ten Menschen ab 50 ihre neu gewonnene Zeit nach           beim DRK-Ortsverein Geislingen und in der DRK-
Ende der Berufstätigkeit für ein ehrenamtliches Engage-   Kreisgeschäftsstelle in Göppingen anfordern. E-Mail:
ment nutzen und sich erneut in das gesellschaftliche      info@drk-goeppingen.de                               rka
Leben einbringen. Der „Marktplatz Ehrenamt“, der auf
der Messe eine zentrale Stellung einnimmt, bietet den
Besuchern die unverbindliche Möglichkeit, sich über
ein ehrenamtliches Engagement zu informieren.
                                                            Impressum:
Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg wird
                                                            Herausgeber:
unter anderem seine Bewegungsprogramme und die              DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V.
betreuten Reiseangebote für Senioren vorstellen.            Badstraße 41, 70372 Stuttgart
                                                            Tel. (07 11) 55 05-136, -101, E-mail: u.klug@drk-bw.de
Weitere Partner der Messe sind der Landessenioren-          Redaktion:
rat Baden-Württemberg e.V., die Diözese Rottenburg-         Udo Bangerter (verantwortlich)
                                                            Ulrike Klug
Stuttgart, die Freiwilligenagentur Stuttgart, der
                                                            Layout und Anzeigen:
Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V., die               INFOdienst GmbH, Im Weilig 2, 76275 Ettlingen
LAGES Landesarbeitsgemeinschaft evangelischer Se-           Druck:
                                                            medialogik GmbH, 76187 Karlsruhe
niorinnen und Senioren und der Schwäbische Turner-          rotkreuz-aktiv erscheint vierteljährlich.
bund. Weitere Informationen unter: www.beste-jahre-         Der Redaktionsschluss für rotkreuz-aktiv, Ausgabe 3/12 ist am
                                                            3. September 2012.
stuttgart.de

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