SAARWIRTSCHAFT - Woche der Industrie Industrie entdecken und erfahren - IHK Saarland
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
SAARWIRTSCHAFT 10/2016 Woche der Industrie Industrie entdecken und erfahren Saarkonjunktur: VV-Wahl: Handel: Weiterhin robust! Jetzt kandidieren! Standortvorteil Stadt www.saarland.ihk.de Einzelheft 2,00 €
Jeden Tag nützlich: Von Neugeschäft bis Kundenpflege. Werben Sie in Ihrer Region und lassen Sie sich von Ihren Kunden besser finden. Mehr unter www.roeser-online.de Ein Service Ihrer Verlage Das Telefonbuch Jeden Tag nützlich: Von Neugeschäft bis Kundenpflege. Werben Sie in Ihrer Region und lassen Sie sich von Ihren Kunden besser finden. Mehr unter www.krick.com Ein Service Ihrer Verlage Das Telefonbuch
KOLUMNE Industrie? Ja, bitte! Von IHK-Vizepräsident Albert Hettrich Und das Saarland zählt innerhalb Deutsch- Gute Rahmenbedingungen für unsere In- lands zu den am stärksten industrialisier- dustrie und eine hohe Identifikation mit ihr ten Regionen. Einzig Baden-Württemberg standen daher auch im Mittelpunkt der weist einen noch höheren Industrieanteil „Woche der Industrie“ vom 17. bis 25. Sep- auf. Anschaulich machen die Bedeutung tember. Das Signal, das unsere IHK ge- der Industrie die vielen attraktiven Arbeits- meinsam mit dem Wirtschaftsministerium, und Ausbildungsplätze: Rund 98.000 der Arbeitskammer und ME Saar ausge- Menschen sind in der Saarindustrie tätig sendet hat, war eindeutig: Gemeinsam wol- – immerhin ein Viertel aller sozialversiche- len wir dazu beitragen, dass das Saarland rungspflichtig Beschäftigten! Mehr noch: ein starkes Industrieland bleibt. Unsere Auch andere Bereiche wie z.B. industriena- Kernanliegen sind vor allem wettbewerbs- he Dienstleister, Handel, Gastgewerbe oder fähige Standortkosten, eine leistungsfähige Banken und Versicherungen profitieren von Verkehrsinfrastruktur und qualifizierter einer prosperierenden Industrie. Die Indus- Nachwuchs. Letzterer stand im Zentrum trie ist damit wichtigster Treiber für Inno- unserer „Entdeckertouren“, bei denen vation, Wachstum und Beschäftigung. Mit Schulklassen Industrieunternehmen be- Fug und Recht lässt sich also sagen: Die suchten, um sich über Ausbildungsberufe Saarindustrie ist das „Herz“ unserer Wirt- und Aufstiegschancen zu informieren. Das schaft. kam gut an – bei den Unternehmen und Seit Generationen ist das Saarland auf das Diese Leistungskraft muss jedoch stetig den künftigen Fachkräften. Zusammen mit Engste mit der Industrie verbunden. Die verteidigt werden. Von besonderer Bedeu- der inzwischen traditionellen LANGEN Strukturen der Industrie an der Saar haben tung sind dabei zwei Strukturmerkmale NACHT DER INDUSTRIE können wir da- sich in den letzten Jahrzehnten grundle- der Saarindustrie: ihre hohe Exportver- mit überzeugend für berufliche Perspekti- gend gewandelt. Der Fahrzeugbau, die Au- flechtung und ihre Einbindung in überre- ven in der Saarindustrie werben und die tomobilindustrie, ist zum prägenden Faktor gionale Konzernstrukturen. Die betreffen- Unternehmen so bei der Naschwuchsge- der Saarwirtschaft geworden. Zugleich den Unternehmen müssen sich damit winnung gezielt unterstützen. Für die IHK punktet unser Standort mit Maschinenbau- sowohl der internationalen Konkurrenz als gilt mehr denn je: Fachkräftesicherung ist ern, die Ausrüster für Industriekunden in auch dem konzerninternen Wettbewerb mit Standortsicherung! aller Welt sind. Und unsere Stahlunterneh- anderen Standorten stellen. Trotz aller Fortschritte ist klar: Niemand men, die sich zu Hochtechnologieunterneh- Worauf kommt es hierbei an? Gute Rah- wird das Saarland fragen, ob es Industrie men entwickelt haben, überzeugen mit menbedingungen sind gefragt! Die Politik haben möchte. Gemeinsam können wir Produkten höchster Qualität. muss durch entschlossenes Handeln dafür aber ein starkes Signal aussenden, dass Viele Staaten versuchen derzeit, ihre indus- Sorge tragen, dass der Industriestandort Industrie bei uns willkommen ist. Indust- trielle Basis wieder zu stärken – auch die Saarland wettbewerbsfähig bleibt. Die rie? Ja, bitte! Industrie ist nicht alles. Aber EU hat sich die Stärkung der Wettbewerbs- Vernetzung der Produktion, der demogra- ohne Industrie gibt es vieles nicht. Bündeln fähigkeit in der europäischen Industrie zum phische Wandel und der globale Innovati- wir also unsere Kräfte, damit das Saarland Ziel gesetzt. Sie sieht in ihr einen entschei- onswettbewerb sind nur drei Herausforde- Industrieland bleibt! denden Faktor für nachhaltiges Wachstum rungen, auf die Unternehmen und Politik und nachhaltige Beschäftigung in Europa. reagieren müssen. Doch damit nicht genug: Für Deutschland hat es sich als großes Die Industrie kann nur dann gedeihen, Glück erwiesen, dass seine Industrie stets wenn sie zudem auf eine breite Akzeptanz Ihr wettbewerbsfähig geblieben ist. in der Bevölkerung trifft. Albert Hettrich SaarWi rtschaft 10/2016 1
INHALT Kolumne Bekenntnis: Industrie? Ja, bitte! 1 Standortpolitik Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel 4 1 Konjunktur: Saarkonjunktur weiterhin robust 6 VV-Wahl: Mitmachen! Jetzt Wahlvorschläge einreichen! 8 Saarland-Marketing: Großes entsteht immer im Kleinen. 12 Handel: Standortvorteil Stadt 14 Digitalisierung: Mit Disruption in eine erfolgreiche Zukunft? 18 Titelthema Auch die IHK Saarland hat sich an der bundesweiten „Woche der Industrie“ vom 17. bis 25. September beteiligt. Saarländische Unter- Wirtschaftsjunioren nehmen öffneten dabei interessierten Jugendlichen ihre Betriebsstät- ten und präsentierten „Industrie zum Anfassen“. Mit der Bedeutung Saarland der Industrie für den Wirtschaftsstandort Saarland befasst sich IHK- Vizepräsident Albert Hettrich in der Kolumne Rekord: 8. Ausbildungsplatzmesse der Wirtschaftsjunioren 26 Titelfoto: Becker&Bredel Aus- und Weiterbildung Engagement: Hohe Integrationsbereitschaft der Saarwirtschaft 28 Flüchtlingshelfer: „Brücke in den Arbeitsmarkt“ 30 IHK – die Weiterbildung 33 Recht Änderungen 1: Lohnnachweis wird digital 34 Änderungen 2: Schriftformklauseln 6 in AGB sind zukünftig unzulässig 34 Mittelstand und Unternehmensförderung Siegerehrung: IHK-Businessplanwettbewerb der Saarkonjunktur Großregion: vier saarländische Preisträger 36 Weiterhin robust Gründeroffensive: Neustart der Existenzgründerkampagne Saarland Die Konjunktur an der Saar ist trotz der schwächelnden Weltwirtschaft Offensive für Gründer (SOG) 37 noch relativ robust. Der IHK-Lageindikator ist im September sogar um IHK-Service einen Punkt auf 32,2 Zähler gestiegen. Er bewegt sich damit weiterhin Recyclingbörse 39 auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Allerdings haben sich die Aussichten für die kommenden sechs Monate etwas eingetrübt. Existenzgründungsbörse 40 Kooperationen 41 2 SaarWi rtSchaft 10/2016
INHALT International Vorstellung: Wege ebnen für den Geschäftserfolg ohne Grenzen 42 News: Aktuelle Meldungen des Entreprise Europe Network 44 IHK Regional 8 Saarpfalz: Mit Stil zum Ziel Regionalverband Saarbrücken: Mitarbeiter-Jahresgespräche - 46 Fester Bestandteil der Unternehmenskultur 46 IHK-Vollversammlungswahl Mitmachen! Wahlvorschläge einreichen! Unternehmen Das Wählerverzeichnis ist aufgestellt. Nun folgt der zweite Schritt: das Einreichen der Kandidatenvorschläge. Kandidieren ist einfach: die und Personen Kandidaten können sich selbst vorschlagen. Jubiläum 1: 150 Jahre Leder Stroppel 48 Jubiläum 2: Juwelier Kraemer feiert 125. Geburtstag 48 Einweihung: The Coating Company weiht neues Werk ein 51 Erweiterung: Fresenius Medical Care erweitert Produktion in St. Wendel 53 Stabwechsel: Generationen-Wechsel bei Gewürzhersteller Eppers 60 Ausgezeichnet: Großer Preis des Mittelstandes für Living Edition GmbH 61 Namen und Nachrichten64 Dienstjubiläen65 Kultur Szene 14 Buddha-Ausstellung: Pfad der Erkenntnis 67 Kulturkalender 69 Zukunftsperspektiven Im Blickpunkt Handel ist Wandel Bürokratieabbau: Weniger Bürokratie für den Mittelstand 70 In mehreren Beiträgen befassen wir uns in dieser Ausgabe mit den Zukunftsperspektiven des Handels. Der Präsident des Landesverban- des Einzelhandel und Dienstleistungen e.V., Hans Agostini, bricht eine Lanze für den stationären Handel. Letzte Seite Impressum72 SaarWi rtschaft 10/2016 3
STANDORTPOLITIK Neues aus Berlin und Brüssel „Assistierte Ausbildung“ kommt bei Zielgruppe gut an Berlin. Für die „Assistierte Ausbildung“ gendliche haben vom Projekt profitiert. In etwa bei Verwaltung, Organisation und schwächerer Azubis interessieren sich im- diesem Ausbildungsjahr sollen bis zu 7.350 Durchführung der Ausbildung. Damit will mer mehr Betriebe und Jugendliche. Das Azubis mit „Assistierter Ausbildung“ ge- die Allianz für Aus- und Weiterbildung die Modell hat die Allianz für Aus- und Weiter- fördert werden. Azubis, die wegen individu- Berufliche Bildung insgesamt stärken. DIHK bildung mit Unterstützung des DIHK im eller Schwierigkeiten ihre Ausbildung allein und IHKs werden weiter für eine intensive letzten Jahr eingeführt, um Leistungs- kaum durchstehen würden, erhalten profes- Nutzung der „Assistierten Ausbildung“ bei schwächeren und Betrieben beim Einstieg sionelle Unterstützung durch Bildungs- Betrieben und Jugendlichen werben. in die Ausbildung unter die Arme zu grei- dienstleister. Dabei werden zum Beispiel fen. Dazu hat die Bundesagentur für Arbeit Sprach- und Bildungsdefizite beseitigt oder DIHK-Ansprechpartner: im Ausbildungsjahr 2015/2016 insgesamt fachtheoretische Kenntnisse gefördert. Die 5.400 Plätze bereitgestellt. Knapp 5.000 Ju- Betreuer helfen aber auch den Betrieben – kiss.markus@dihk.de Nicht jede Reise ist eine Pauschalreise Berlin. Der Vorschlag des DIHK, eine Neu- dass zukünftig fast alle Reiseleistungen als regelung für Reisebüros im Referentenent- Pauschalreise angesehen würden. Anbieter wurf zur Pauschalreiserichtlinie zu strei- oder Vermittler solcher Einzelleistungen chen, stieß bei der Anhörung am 23. August wären dann Reiseveranstalter mit erheb- 2016 im Bundesjustizministerium auf deut- lichen Pflichten im Hinblick auf Information, liches Interesse. Hintergrund ist die neue Fürsorge und Insolvenzabsicherung. Damit EU-Pauschalreiserichtlinie. Sie muss bis wäre die Zukunft von vielen kleinen und 2017 in nationales Recht umgesetzt werden. mittelständischen Reisebüros, Hotels und Sie soll den Verbraucher vor den Auswirkun- Pensionen gefährdet. Der DIHK plädiert da- gen einer Insolvenz von Reiseanbietern für, dass sich der Gesetzgeber auf den ur- schützen. Mit dem neu eingeführten Para- sprünglichen Zweck der Regelung besinnt. grafen 651 im BGB will das Bundesjustiz- ministerium nun auch einzelne Reise- DIHK-Ansprechpartnerinnen: leistungen – wie z. B. die Vermittlung von Ferienwohnungen – mit Pauschalreisen regele.ulrike@dihk.de fuchs.tine@dihk.de gleichstellen. Dies hätte jedoch zur Folge, Foto: Thinkstock/milindri 4 SaarWi rtSchaft 10/2016
STANDORTPOLITIK DIHK warnt vor BMWi-Plänen zur Energiesteuer Berlin. Das Bundeswirtschaftsministerium steuerung von Energieträgern im nationalen Kosten, die sich aus dem enormen Nach- denkt über einen Anpassungsmechanismus Alleingang würde zu schwerwiegenden weis- und Prüfaufwand bei Unternehmen nach, der bei sinkenden Sprit-, Strom- oder Wettbewerbsnachteilen deutscher Unter- und Verwaltung ergeben würden,“ warnte Gaspreisen automatisch zu einer Anhebung nehmen gegenüber Wettbewerbern aus dem der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäfts- der Energiesteuern führt. Der DIHK hat die- Ausland führen. Denn die Konkurrenten führer Achim Dercks. se Überlegungen wegen drohender Wett würden weiterhin von Preissenkungen an DIHK-Ansprechpartner: bewerbsnachteile und Bürokratiekosten den Rohstoffmärkten profitieren. Nicht zu abgelehnt. „Eine ständig wechselnde Be- vernachlässigen sind auch die indirekten bullmann.till@dihk.de Transparentere Trilog-Verhandlungen: Bürgerbeauftragte greift DIHK-Vorschläge auf Brüssel. Mehr Transparenz in Trilogge winken. Die Vertreter können so bereits in tige Verfahren zu begrenzen und ihn in ein sprächen fordert nun auch die EU-Bürger der ersten Lesung eine Einigung erzielen, formales Verfahren zu überführen. beauftragte Emily O’Reilly und greift anstatt zwei oder drei Schleifen zu ziehen. dabei auch Punkte des DIHK auf, wie Doch anders als beim üblichen Gesetzge- zum Beispiel die Forderung die wichtigsten bungsverfahren finden diese Treffen hinter Dokumente aus den Verhandlungen zu ver- verschlossenen Türen statt. Verbände DIHK-Ansprechpartnerinnen: öffentlichen. Informelle Triloggespräche h aben also keine Möglichkeit ihre Posi wurster.bettina@dihk.de e rmöglichen es EU-Parlament, -Rat und tionen in die Debatte einzubringen. Der stoebener.patricia@dihk.de -Kommission, Gesetze schneller durchzu- DIHK fordert daher den Trilog auf, eilbedürf- DIHK-Forderung 3+2-Regelung ohne Altersgrenze in Kraft Berlin. Mit dem Integrationsgesetz ist ebenfalls richtig. Denn aufgrund fehlender In diesen Regionen ist nun auch eine Tätig- A nfang August die vom DIHK geforderte Sprachkenntnisse und geringer Qualifika keit in der Zeitarbeit möglich. 3+2-Regelung in Kraft getreten. Asylbe tion können Flüchtlinge in den meisten werber und Geduldete erhalten nun einen Fällen nicht schon kurz nach ihrer Ankunft gesicherten Aufenthalt für die gesamte in Deutschland eine Ausbildung aufneh- D auer einer Ausbildung und einer an men. Auch die dreijährige Aussetzung der DIHK-Ansprechpartner: schließenden zweijährigen Beschäftigung. Vorrangprüfung für Asylbewerber und Der Wegfall der Altersgrenze von 21 Jahren G eduldete in 133 der 156 Arbeitsagentur noebel.christian@dihk.de kiss.markus@dihk.de für den Beginn einer Ausbildung ist dabei bezirken ist eine wichtige Erleichterung. Zweites Bürokratieentlastungsgesetz: Entlastungen helfen besonders KMU’s Berlin. Im August hat das zweite Büro lichen Grenze von nun 5.000 Euro nur noch brauchen erst im Folgemonat exakt nachzu- kratieentlastungsgesetz (BEG II) die Zu- vierteljährlich anzumelden und Rechnungen melden. stimmung des Bundeskabinetts erhalten, ab bis 200 Euro müssen nicht alle steuerrecht- 2017 soll es seine Entlastungswirkung ent- lichen Pflichtangaben enthalten. Wichtig ist falten. Dann werden vor allem kleine Betrie- auch die Vereinfachung für die vorfällig zu be etwas aufatmen können: Lieferscheine zahlenden Sozialversicherungsbeiträge: Die DIHK-Ansprechpartnerin: müssen in der Regel nicht mehr aufbewahrt Unternehmen können die Meldung künftig werden, die Lohnsteuer ist bis zu einer jähr- anhand des letzten Monats vornehmen und beland.ulrike@dihk.de SaarWi rtschaft 10/2016 5
STANDORTPOLITIK Saarkonjunktur weiterhin robust Schwache Industriekonjunktur dämpft aber das Wachstum Die Konjunktur an der Saar ist trotz der fiel um 0,7 auf 1,2 Punkte. „Der Konjunktur- weiterhin von der guten Arbeitsmarktent- schwächelnden Weltwirtschaft noch relativ motor ist während der Sommermonate ins wicklung profitieren. Unter dem Strich blei- robust. Der IHK-Lageindikator ist im Sep- Stottern geraten. Vor allem aus dem Ausland ben wir bei unserer Wachstumsprognose tember sogar um einen Punkt auf 32,2 Zäh- kommen kaum noch Wachstumsimpulse. von 0,5 bis 1,0 Prozent für dieses Jahr, wobei ler gestiegen. Er bewegt sich damit weiter- Das trifft vor allem die Saarindustrie, die in wir nach dem guten Wachstumsergebnis hin auf einem vergleichsweise hohen diesem Jahr nur bedingt an die gute Ent- für das erste Halbjahr eher am oberen Rand Niveau. Allerdings haben sich die Aussich- wicklung in 2015 anknüpfen konnte. Deut- der Prognose liegen dürften.“ So kommen- ten für die kommenden sechs Monate etwas lich besser läuft es dagegen in den konsum- tierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino eingetrübt. Der IHK-Erwartungsindikator nahen Dienstleistungsbereichen, die Klingen die Ergebnisse der Septemberum- frage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten Saarindustrie: Rücksetzer gegenüber starkem Vorjahr beteiligten. Saarindustrie: Veränderungen Rücksetzer gegenüber Januar bis Juli 2016 starkem Vorjahr zum Vorjahreszeitraum in v.H. 3 Veränderungen Januar bis Juli 2016 zum Vorjahreszeitraum in v.H. Umsätze Auftragseingang Beschäftigung Stahlindustrie mit leichten 3 Umsätze Auftragseingang Beschäftigung Erholungstendenzen 0 -0,9 -0,4 Insgesamt bewerten 40 Prozent der befrag- 0 -0,8 -1,0 -2,4 -0,9 ten Unternehmen ihre Geschäftslage mit -0,4 -0,8 -1,0 gut, 51 Prozent mit befriedigend und neun -3 -2,4 Prozent mit schlecht. Lebhafte Geschäfte -3 vermelden vor allem die Keramikindustrie -6 sowie die Medizin-, Mess- und Regeltech- nik. Eher verhalten ist dagegen die Lage im -6 -8,4 Maschinenbau, in der Elektroindustrie, im -9 Fahrzeugbau, in der Gummi- und Kunst- -8,4 stoffindustrie, im Ernährungsgewerbe so- Saar Bund Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland -9 wie in die Baubranche. In der Stahlindustrie Saar Bund Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland deuten sich leichte Erholungstendenzen an. Dennoch: Über alle Industriebranchen ge- rechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 2,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gesunken (Bund: - 0,8 IHK-Konjunkturindikatoren Prozent). Im Dienstleistungsbereich ver- im Vergleich die Jahre 2012 bis 2016 zeichnen vor allem der Handel und die IT- IHK-Konjunkturindikatoren Branche gute Geschäfte. Überwiegend im Vergleich die Jahre 2012 bis 2016 zufriedenstellend läuft es in der Finanzbran- 40 che, im Verkehrsgewerbe und in der Gast- ronomie. 4030 3020 Beschäftigungsaufbau setzt sich fort 2010 Der Arbeitsmarkt tendiert trotz der schwa- 10 0 chen Konjunktur weiterhin freundlich. Der Aufbau an Beschäftigung setzt sich fort und 0-10 die Arbeitslosigkeit wird weiter sinken. 2012 2013 2014 2015 2016 Neue Arbeitsplätze entstehen derzeit vor al- -10 Geschäftslage Geschäftserwartungen lem im Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und 2012 2013 2014 2015 2016 Pflegebereich – zur Bewältigung des demo- Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die grafischen Wandels und zur Integration der Geschäftslage Geschäftserwartungen positiven und negativen Antworten genau die Waage halten Quelle, Grafik: IHK Saarland zu uns gekommenen Flüchtlinge. 6Die IHK-KonjunkturindikatorenSaar werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen Wi rtschaft 10/2016 ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die positiven und negativen Antworten genau die Waage halten Quelle, Grafik: IHK Saarland
STANDORTPOLITIK Geschäftslage nach Branchen Trends in Prozent Foto: Rolf Ruppenthal 39,2% 33,8% 34,9% 48,6% 48,2% Klingen: „Im Jahresdurchschnitt erwarten wir einen Anstieg auf rund 380.000 sozial- 58,3% 57,1% versicherungspflichtige Beschäftigungsver- 49,9% hältnisse – dies sind knapp 2.500 mehr als 49,7% 45,5% im Vorjahr. Da aber mehr und mehr Flücht- linge nach ihrer Registrierung auf den Ar- 10,9% 7,9% 8,0% 5,9% beitsmarkt drängen und nicht alle sofort ei- Verarb. Bau Handel Finanzdienst- unternehmensnahe nen Arbeitsplatz finden, dämpft dies den Gewerbe leistungen Dienstleistungen Abbau der Arbeitslosigkeit.“ SaWi Trend*: * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat: um mehr als 5 Punkte zwischen -2,5 und -5 Punkte gut zwischen 2,5 und 5 Punkte um weniger als -5 Punkte befriedigend zwischen 2,5 und -2, Punkte schlecht Quelle, Grafik: IHK Saarland Erwartete Geschäftsentwicklung insgesamt 10,3% schlechter 11,4% besser 78,3% gleich Quelle, Grafik: IHK Saarland SaarWi rtSchaft 10/2016 7
STANDORTPOLITIK IHK-Vollversammlungswahl 2017-2022: Mitmachen! Jetzt Wahlvorschläge einreichen! Das Wählerverzeichnis steht! Der erste Wahlschritt ist getan: die Aufstel- dessen Anschrift. Wird für das Unter Untergruppe insgesamt zu wenige Wahlvor- lung des Wählerverzeichnisses. Der Wahl- nehmen ein Wahlbevollmächtigter vorge- schläge eingereicht, wird eine Nachfrist für ausschuss hat in seiner Sitzung am 15. Sep- schlagen, muss noch eine entsprechende die Einreichung weiterer Wahlvorschläge tember 2016 das Wählerverzeichnis für gesetzt. Diese wird mit allen dazu ge- ordnungsgemäß befunden und ge- hörenden Daten veröffentlicht. Ver- schlossen. Alle IHK-zugehörigen Un- streicht sie ergebnislos, findet eine auf ternehmen konnten bis 6. September die gültigen Wahlvorschläge be- 2016 ihren Antrag auf Aufnahme in schränkte Wahl statt. das Wählerverzeichnis stellen. Wer erst nach diesem Stichtag seine unter- Wer kann kandidieren? nehmerische Tätigkeit per Gewerbe meldung oder Registereintrag gestar- Kandidieren dürfen alle wahlberech- tet hat, kann nachträglich seine tigten Unternehmen, die im Wähler- Aufnahme in das Wählerverzeichnis verzeichnis für ihre Wahlgruppe bzw. beantragen. Das entsprechende For- Untergruppe geführt werden. Die Kan- mular befindet sich unter der Kennzahl didaten werden nur von Unternehmen 1624 unter www.saarland.ihk.de. Kan- ihrer Branche gewählt. Grundsätzlich didieren und wählen kann aber nur, kann jedes Mitglied der IHK Saarland wer auch im Wählerverzeichnis einge- in die Vollversammlung gewählt wer- tragen ist. In einem zweiten, wichti- den, wenn gen Schritt steht nun die Einreichung • der Kandidat spätestens am letz- von Kandidatenvorschlägen an. ten Tag der Wahlfrist volljährig, • zur Ausübung des Wahlrechts be- rechtigt und Was muss ich tun, Wahlvollmacht hinzugefügt werden. Der • entweder selbst IHK-Mitglied ist um Kandidat zu werden? Wahlvorschlag muss von jedem Kandidaten • oder für ein IHK-Mitgliedsunternehmen selbst unterzeichnet werden. Neben dem allein oder zusammen mit anderen gesetz- Kandidieren ist ganz einfach. Jeder Wahlvor- eigentlichen Wahlvorschlag muss noch eine lich vertretungsbefugt ist. schlag ist ein Selbstvorschlag, der an den Erklärung des Kandidaten hinzukommen, Wahlausschuss gesandt wird. Alle Formula- dass er zur Annahme der Wahl bereit ist und Wählbar sind auch re, die sich mit dem Wahlvorschlag befassen, ihm keine Tatsachen bekannt sind, die sei- • im Handelsregister eingetragene Pro- sind im Formularcenter unter der Kennzahl ne Wählbarkeit nach der Wahlordnung der kuristen 1624 unter www.saarland.ihk.de eingestellt. IHK ausschließen. • besonders bestellte Bevollmächtigte Der Wahlvorschlag kann am PC ausgefüllt eines IHK-Mitgliedsunternehmens. werden. Anschließend kann er gedruckt und Was ist die entweder im Original per Postweg (IHK Kandidatenliste? Wie unterstützt mich Saarland, Wahlausschuss, 66104 Saarbrü- cken) oder per Fax: (06 81) 95 20 -690 oder per meine IHK? Mail mit eingescanntem Dokument vv- Es sind für jede Wahlgruppe bzw. Unter- wahl2017@saarland.ihk.de dem Wahlaus- gruppe insgesamt ein Drittel mehr Bewer- Alle Kandidaten werden umfassend infor- schuss zugesandt werden. ber für die gesamte Wahlgruppe vorzuschla- miert. Die in der Praxis am häufigsten vor- Jede Kandidatur besteht aus zwei Teilen: gen, als Kandidaten erforderlich sind, damit kommenden Fragen beantworten wir unter Aus dem Wahlvorschlag selbst sowie aus eine gültige Kandidatenliste vorliegt. Dies der Kennzahl 1627 unter www.saarland.ihk. der Kandidatenerklärung. Der Wahlvor- heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass de. Darüber hinaus können natürlich alle schlag muss enthalten: Familienname, Vor- jeder Kandidat sich zwingend um weitere Fragen telefonisch ((06 81) 95 20-600), per name, Geburtsdatum, Beruf oder Stellung Bewerber kümmern muss. Die Summe muss Mail vv-wahl2017@saarland.ihk.de oder im Unternehmen, Bezeichnung des IHK- stimmen. Diese ermittelt der Wahlaus- auch in einem persönlichen Gespräch zugehörigen Mitgliedsunternehmens und schuss. Werden für eine Wahlgruppe bzw. erörtert werden. Wir helfen Ihnen durch: 8 SaarWi rtschaft 10/2016
STANDORTPOLITIK • Vorabüberprüfung Ihres Wahlvorschla- mit einem Portraitfoto und einem per- Welche Branchen gehören ges sönlichen Wahlstatement vorzustellen. • Wahlwerbung seitens der IHK Saarland: • Jeder Bewerber kann frei entscheiden, zu welcher Wahlgruppe? Alle Kandidaten werden durch uns glei- ob und wie er für seine Wahl werben Jede Branche wird über eine unterschiedli- chermaßen beworben, indem wir sie in möchte. Wir, die IHK Saarland, können che Anzahl von Sitzen in der Vollversamm- einer speziellen Wahlbroschüre, in un- jedem Kandidaten unentgeltlich die Ad- lung repräsentiert. Hier ein Überblick: serer IHK-Zeitschrift „SaarWirtschaft“ ressdaten seiner Wahlgruppe bzw. Un- und im Internet vorstellen. Alle Kandi- tergruppe zur Wahlwerbung zur Verfü- daten haben auch die Möglichkeit, sich gung stellen. Wahl- zu vergebende Benennung Mitglieder dieser Branche gruppe Sitze 1 Energiewirtschaft 2 Energieversorgungsunternehmen, Photovoltaik- und davon zumindest Windkraftanlagen, Übertragung und Verteilung von - aus dem Bereich der Energie Elektrizität, Gas- und Wasserversorgung, Wärme- und 1 Kälteversorgung, Blockheizkraftwerk versorgungsunternehmen 2 Holz-, Papier- und Druckgewerbe 1 Säge- und Holzwerke, Herstellung von Papier, Druckereien 3 Gummi- und Kunststoffwaren, 1 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren, Mineral- Chemische Industrie ölverarbeitung, Chemische Industrie und Herstellung von chemischen Grundstoffen, Herstellung von pharma- zeutischen und von sonstigen chemischen Erzeugnissen 4 Stahlerzeugung, Gießereien 3 Metall-, Stahlerzeugung und -bearbeitung, Gießereien 5 Herstellung von Metallerzeug 3 Herstellung von Metallerzeugnissen, Stahl- und Leicht- nissen, Stahlbau metallbau, Oberflächenveredlung und Wärmebehand- lung, Waffen und Munition 6 Maschinenbau 3 Maschinenbau, Herstellung von Verbrennungsmotoren, Pumpen, Armaturen, Aufzügen, Maschinen, land- und forstwirtschaftliche Maschinen, Bau- und Baustoffma- schinen und hydraulischen Komponenten 7 Elektrotechnik 1 Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektroni- schen und optischen Erzeugnissen, Elektromotoren, Elektrizitätsverteilungs- und Schalteinrichtungen, Herstellung und Installation von elektrischen Ausrüs- tungen, Mess- und Regelungstechnik 8 Herstellung von Kraftfahrzeugen 4 Herstellung von Kfz- und -teilen, Karosserien, Aufbauten und Kraftfahrzeugteilen und Anhängern, Teile und Zubehör für Kraftwagen, Fahrzeugbau, Herstellung von Krafträderteilen 9 Keramik, sonstige Ge- und Ver- 1 Textilgewerbe, Herstellung von Bekleidung, Seifen und brauchsgüter-Industrie Kosmetik, Glasgewerbe, Herstellung von Keramik, Haushaltsgeräte und Verpackungen, optische und foto- grafische Instrumente und elektronische Geräte, Fahrrä- der, Möbel und Polstermöbel 10 Nahrungs- und Genussmittel 2 Verarbeitung von Fleisch, Obst und Gemüse, Milchver- industrie arbeitung, Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften, Herstellung von Back- und Teigwaren, Getränkeherstel- lung, Betrieb von Mahlmühlen, Herstellung von Futter- mitteln 11 Bauwirtschaft, Steine und Erden 4 Hoch- und Tiefbau, Vorbereitende Baustellenarbeiten davon zumindest und Bauinstallationen, Akustik- und Trockenbau, Kabel- leitungstiefbau, Gewinnung von Steine und Erden, Kies - aus dem Bereich Steine und Erden 1 und Sand, Herstellung von Zement und Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips, Abbrucharbeiten 12 Groß- und Außenhandel 4 SaarWi rtschaft 10/2016 9
STANDORTPOLITIK 13 Einzelhandel 10 davon zumindest 1 - aus dem Bereich des Lebensmit- 1 telhandels - aus dem Bereich des Beklei- 1 dungshandels - aus dem Bereich des Kraftfahr- 1 zeughandels - aus dem Bereich des Büroma- 1 schinen- und EDV-Handels - aus dem Bereich der Apotheken 1 - aus dem Bereich des großflächi- 1 gen Einzelhandels 14 Kreditinstitute 3 davon - aus dem Bereich der Geschäfts- 1 banken - aus dem Bereich der Sparkassen 1 - aus dem Bereich der Genossen- 1 schaftsbanken 15 Versicherungsunternehmen 1 16 Versicherungs- und Finanzierungs- 2 Vermittlung von Bausparverträgen, Finanzierungs- dienstleistungen dienstleistungen und Anlageberatung, Vermögensbera- tung und -verwaltung, Darlehensvermittlung, Versiche- davon zumindest rungsvertreter und -makler, Versicherungsberater, - aus dem Bereich Versicherungs- 1 Tippgeber dienstleistungen 17 Verkehr und Logistik 3 Personen- und Güterbeförderungen, Taxi, Umzugstrans- porte, Luftfahrt, Lagerei, Parkhäuser, Abschleppdienste, Frachtumschlag, sonstige Hilfs- und Nebentätigkeit für Verkehr, Mitfahrzentrale, Postdienste, Private Kurier- dienste, Private Paketdienste, Krankentransporte und Rettungsdienste 18 Hotellerie, Gastronomie 2 Hotels, Gaststätten, Pensionen, Jugendherbergen, Cam- pingplätze, Restaurants, Cafés, Event-Caterer, Partyser- vice, Schankwirtschaften 19 Handelsvertretung, Onlinehandel, 2 Handelsvermittlung von Kfz und LKW, Kfz-Teilen und ambulantes Gewerbe -zubehör, von Ge- und Verbrauchsgütern, Nahrungs- und Genussmitteln, Versand- und Interneteinzelhandel, Verkaufsstände auf Märkten, Dienstleistungen im Reise- gewerbe, Haustürverkauf, Preisagenturen 20 ▲ Bis hierhin Texte an2 IHK geschickt. Werbeunternehmen, Verlage und 09.09.2016 Public-Relations- und Unternehmensberatung, Werbung Filmwirtschaft und Marktforschung, Telefonmarketing, Promotion, Werbung, Anzeigenagentur, Markt- und Meinungsfor- davon zumindest schung, Homepagedesign, Kommunikationsdesign, - aus dem Bereich der Verlage 1 Grafik, Verlag von Büchern, Zeitschriften, Software, Adressbüchern und Verzeichnissen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen, Rundfunkveranstalter, Tonstudios, Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Medienagentur, Journalisten 21 Nachrichtenübermittlung, Informa- 2 Telekommunikation, Internetcafés, Dienstleistungen der tionstechnologie Informationstechnologie (Softwareentwicklung), Such- maschinenoptimierung, Informationsdienstleistungen, Datenverarbeitung, Webportale 10 SaarWi rtSchaft 10/2016
STANDORTPOLITIK 22 Unternehmensorientierte Dienst- 5 Wach- und Sicherheitsdienste, Detekteien, Sekretariats- leistungen und Schreibdienste, Copy-Shops, Call-Center, Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter, Veranstal- davon zumindest tungsservice, Messebau - aus dem Bereich der Personal- 2 Beratung: dienstleister Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, - aus dem Bereich der Steuerbera- 1 Buchprüfung, Buchführung tung, Wirtschafts- und Buchprü- Architektur: fung und Buchführung Architektur- und Ingenieurbüros, Vermessungsbüro, Sachverständige, Untersuchungen, Forschung und - aus dem Bereich der Architektur- 1 Entwicklung und Ingenieurbüros Sonstige unternehmensorientierte Dienstleistungen: Unternehmensberater, Qualitätsmanagement, sonstige Beratungen, Übersetzer und Dolmetscher, Inkassobüros und Auskunfteien 23 Freizeitwirtschaft, Reisebüros, Bil- 1 Eventmanagement, Künstleragenturen, Erbringung von dungswirtschaft, Sport und Kultur kreativen und künstlerischen Tätigkeiten, Reisebüros, Reiseveranstalter, Erziehung und Unterricht, Bibliothe- ken, Museen, Galerien, Sport- und Fitnesscenter, Spiel-, Wett- und Lotteriewesen, Spielhallen 24 Immobilienwirtschaft 3 Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung, Ver- pachtung und Vermittlung von Grundstücken, Gebäu- den und Wohnungen, Hausmeisterdienste, Facility-Ma- nagement 25 Sonstige IHK-zugehörige Unterneh- 4 Beteiligungsgesellschaften, Holding- und Komplemen- men tärgesellschaften, Vermietung von Kfz und beweglichen Sachen, Wirtschaftsförderung, Gesundheitswesen, Tier- davon zumindest: pensionen - aus dem Bereich der verbrau- 1 Verbraucherorientierte Dienstleistungen: cherorientierten Dienstleistungen Garten- und Landschaftsbau, Ernährungs- und Gesund- heitsberatung, Alten- und Pflegeheime, Tagesbetreu- ung, Wäschereien, Sauna, Solarien, Dienstleistungen für private Haushalte Alle Informationen rund um die IHK-Vollversammlungswahl sind verfügbar unter der Kennzahl 265 unter www.saarland.ihk.de. VERPACKUNGSMITTEL • KARTONAGEN Besser schlafen! p Unzählige Boxspringbetten seren Web-Sho Besuchen Sie un Tempur-Matratzen Wasserbetten • Kartonagen aus eigener Produktion • Polstermaterialien • Füllstoffe • Folien und Beutel EUGEN SCHMIDT GMBH Schlackenbergstraße 39 • Verpackungstechnik D-66386 St. lngbert Telefon 0 68 94-9 49 02-10 • Verpackungszubehör Telefax 0 68 94-9 49 02-20 www.kartonagen-schmidt.de PACKEN • SCHÜTZEN • POLSTERN Lifestyle für Haus und Garten SLS, direkt neben Globus www.aqua-saar.de SaarWi rtschaft 10/2016 11
STANDORTPOLITIK Großes entsteht immer im Kleinen. Saarland-Marketing sendet starke Botschaften aus dem Saarland Starke Marken, gute Arbeits- und Lebens- bedingungen, eine international anerkannte Forschungslandschaft sowie Kultur- und Naturräume, die kaum Grenzen kennen – bei uns im Saarland lässt es sich gut ar beiten und vor allem hervorragend leben. Um diese Standortvorteile auch über die Grenzen des Landes hinaus bekannter zu Klein, machen, startet das Saarland-Marketing ab Ende Oktober 2016 eine crossmediale Herbstkampagne mit aussagekräftigen aber clever. Denn im „Land der kurzen Wege“ Botschaften. Jede Saarländerin und jeder kommen gute Ideen einfach schneller an. Saarländer kann mitmachen und attraktive mein.saarland Preise gewinnen. Grundintention hinter der Herbstkampagne ist es, ein erneutes starkes Bekenntnis zum Standort Saarland zu setzen. Zu diesem Zweck wurden neun neue Werbemotive e ntwickelt, welche die hauptsächlichen Standortvorteile des Landes transportieren sollen. Egal, ob es sich dabei um die im nationalen Vergleich eher niedrigen Lebens- Medien platziert. Saarland-Fans werden in nen viele spannende Mitmachmöglichkeiten kosten handelt oder ob es um die saarlän diesen Städten außerdem auf witzige und bereithält: dische Mentalität geht – die fundierten In- sympathische CityCards stoßen. Und auch • Saarland-Livewall: alle offiziellen Social formationen kommen auch immer mit einem digital tut sich Einiges: So erscheint im Media Kanäle des Saarlandes auf einen Augenzwinkern daher. Oktober das erste einer neu konzipierten Blick. Reihe von Videos, die saarländische Ex • Blogbeiträge saarländischer Autoren zu zellenzbeispiele vorstellen und national vielfältigen Themenbereichen. Kampagne startet aus beworben werden. • Veranstaltungskalender und Gesamt- dem Saarland in die Welt übersicht zum saarländischen Kino- programm. mein.saarland – Deine Platt- Nach den Herbstferien werden einige aus- • Deine Plattform: Registrierungsmög- gesuchte Werbebotschaften im Saarland auf form: Elektronische Grußkarte lichkeit als Autor oder Fotograf und Großflächen und CityLights zu sehen sein. versenden und gewinnen. Publikation der eigenen Werke. Der werbliche Fokus liegt jedoch deutlich Im Rahmen der Herbstkampagne haben außerhalb der Landesgrenzen: In Städten Neu im Programm des Saarland-Marketings Besucher außerdem die Möglichkeit die neu- wie Köln, Frankfurt und Berlin, wo über- ist auch eine Internetplattform (Direktlink: en Saarland-Werbemotive als digitale Gruß- durchschnittlich viele Exil-Saarländer leben, mein.saarland), auf der es Einiges zu ent karte an Freunde, Verwandte oder Bekann- werden Werbeschaltungen in den sozialen decken gibt und die gerade für Privatperso- te in die Welt zu senden und mit ihrer persönlichen Grußbotschaft zu versehen. Zu gewinnen gibt es unter anderem ein Wo- chenende im Saarland, denn mal ehrlich: Über Postkarten freut sich jeder, aber lieber noch lädt man Freunde von außerhalb ein. Zu uns. Ins Saarland. SaWi Weitere Informationen: W&S Team Saarland-Marketing WOLF & SOFSKY 0 63 32 - 916 128 | www.wolfusofsky.de Tel.: (06 81) 9 52 0-4 49 Fertigteilbau GmbH & Co. KG Johann-Schwebel-Str. 2 | 66482 Zweibrücken E-Mail: saarlandmarketing@saar-is.de 12 SaarWi rtschaft 10/2016
ANZEIGE LET’S Lassen Sie uns sprechen! Über einen Versanddienstleister, bei dem hundertprozentige Zuverlässigkeit an erster Stelle steht. Der die höchsten Zustellquoten und die geringsten Schadensquoten der Branche erreicht. Der sich mit maßgeschneiderten Lösungen flexibel auf Ihre Anforderungen einstellt. Der immer persönlich erreichbar ist und immer einen Weg findet, wenn es doch einmal Probleme geben sollte. Ein Anruf genügt – und schon sind wir für Sie unterwegs. Denn das GO! Netzwerk steht keine Sekunde still, damit Ihre Sendungen jederzeit pünktlich und im besten Zustand ankommen. Versand 24 / 7: regional, national, international, schnell, zuverlässig, flexibel. +49 681 96700-0, general-overnight.com/scn
STANDORTPOLITIK Standortvorteil Stadt Attraktiver Handel – attraktiver Standort Von Tine Fuchs und Dr. Ulrike Regele Ursprünglich sind Städte als Handelsplätze an Verkehrsknotenpunkten entstanden. Heute sind sie weit mehr als Handelsplätze. Ihr Zentrum-die Innenstadt-bildet den Mittelpunkt des wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Lebens der Kom- mune und ihrer Region. Eines der Kern- elemente für eine attraktive Innenstadt ist der Einzelhandel. Immer häufiger aber be- klagen sich Kunden über die „Uniformität“ der Städte – überall das gleiche Angebot in ähnlichem Ambiente. Das führt in vielen Cities zu Besucher- und Umsatzrückgängen. Die Innenstadt läuft Gefahr mehr und mehr an Anziehungskraft zu verlieren. Dabei wirkt sich die Attraktivität der Innen- Foto: pressmaster/Fotolia.com stadt in hohem Maße auf die Anziehungs- kraft für andere Wirtschaftszweige, wie die und mittlere Unternehmen, insbesondere in Wettbewerbsfähigkeit verloren, weil die Industrie, aus. Dort, wo es einen vielfältigen den Unter- und Mittelzentren, fühlen sich klugen Köpfe die Region verlassen. In den Handels- und Erlebnisraum mit schönen vielfach überfordert, die neue komplexe Städten und Regionen beginnt dann häufig und interessanten Angebote gibt, haben die Herausforderung anzunehmen. Greift man eine Abwärtsspirale. Nahversorgungslü- Unternehmen kaum Mühe Fachkräfte zu diesen Kommunen und Betrieben nicht hilf- cken und Leerstände sind erste Zeichen. finden. Natürlich gehören auch das lokale reich unter die Arme, drohen viele den wirt- Es folgen Verödung und weiterer Bevölke- Infrastrukturangebot (Betreuungs- und schaftlichen Boden zu verlieren und Attrak- rungsrückgang. Bildungseinrichtungen, digitale Netze etc.) tivität einzubüßen. Hierbei nimmt die dazu, aber das Gesicht der Stadt wird von IHK-Organisation eine wichtige Rolle ein. Probleme auch durch der Innenstadt und ihrem Angebot für Be- Mit der Unterstützung von Standort-Initia- wohner und Gäste bestimmt. tiven, wie Business Improvement Districts Zuwanderungsdruck (BIDs) und Schulungsangeboten für die Un- Wandel durch ternehmen, wird Know-how vermittelt und Netzwerke vorangetrieben. Beispielgebend Anderen Standorte, darunter viele Universi- Digitalisierung sind IHK-Projekte, wie „Heimatshoppen“ täts- und Küstenstädte, stehen unter oder die Umsetzung von „Buy Local in der Zuwanderungsdruck. Auch dadurch entste- IHK Region Scharzwald-Baar-Heuberg“. hen Probleme, weil es dann beispielsweise Durch den demografischen Wandel und die Außerdem gibt es Ballungsräume wie auch zu wenig Wohnraum gibt bzw. durch stark Digitalisierung erfahren die Standorte einen ländliche Regionen, die sich durch den den steigende Mieten nicht mehr für alle Bevöl- erheblichen Wandel. Denn in Zeiten der Fortzug gerade von jungen Menschen und kerungsgruppen Wohnraum zur Verfügung Digitalisierung setzen Online-Angebote die Familien zu Problemgebieten entwickeln. steht. Gleichzeitig werden auch nicht im Handelsplätze in den Städten und Regionen Hier ist das Schicksal der ehemaligen Mon- ausreichenden Maß Gewerbe- und Indust- unter einen besonderen Druck. Die Chancen tanregionen mit weniger verdichteten rieflächen ausgewiesen. Die Innenstädte dieses Umbruchs werden von großen Zent- Teilen Ostdeutschlands vergleichbar. Dort, profitieren in den Wachstumsgebieten zwar ren oder Unternehmen dabei erheblich wo gerade die Qualifizierten abwandern, von steigender Frequenz, doch werden sie schneller und effizienter umgesetzt. Kleine geht nicht nur Kaufkraft, sondern auch immer weniger ausschließlich als Orte zum 14 SaarWi rtSchaft 10/2016
STANDORTPOLITIK Einkaufen wahrgenommen. Sie wandeln Aktive Rolle der IHKs Zu unseren Autorinnen: sich zu vielfältigen Erlebnisräumen und sind dann attraktiv, wenn sie über interessante Tine Fuchs Gastronomie-, Freizeit- und Kulturangebote Auch hier werden die regionalen IHKs aktiv. verfügen. Eine qualitativ hochwertige Ge- Sie befördern kooperative Stadtentwick- staltung des öffentlichen Raumes, eine si- lungsinitiativen, Quartiersmaßnahmen und chere und saubere Umgebung sowie eine professionelles Stadtmarketing. Mit den gute verkehrliche Erreichbarkeit mit allen IHK-Gründungsinitiativen für Innenstädte, Verkehrsmitteln sind unerlässlich. dem Zertifikatslehrgang „City/Quartiers- Die Ergebnisse der Umfrage „Vitale Innen- manager IHK“ und in Zusammenarbeit mit städte“ zeigen deutlich, dass sich die dem Regionalmanagement. Und der DIHK und Dr. Ulrike Regele Attrak tivität einer Stadt deutlich steigern setzt sich auf Bundes- und EU-Ebene für die sind beim DIHK in den lässt, wenn die Gestaltung und das Ambi- Schaffung der richtigen Standortvoraus- Bereichen Dienstleis- ente stimmen. Die Anziehungskraft nimmt setzungen, beispielsweise bei der Reform tungen, Infrastruktur ab, wenn es Defizite in der Vielfalt und den von Baugesetzbuch und Baunutzungsver- und Regionalpolitik tä- Angeboten der Geschäfte gibt sowie bei ordnung ein. tig. Fotos: DIHK mangelnder Sauberkeit. Der Handel versorgt Deutschland Ein emotionales Bekenntnis zum stationären Handel von Hans E. Agostini Stadt Steuern, unterstützt Vereine oder ge- denn was Ihnen gehört, sollten Sie beschüt- staltet Veranstaltungen in der Stadt. Die zen und verteidigen und nicht vorschnell Städte um uns herum sorgen sich aus- wegwerfen. schließlich um ihre eigene Stärke. Das soll- Wir sind für Sie vor Ort und halten die ten wir auch tun, sonst können wir im Ver- Stellung, solange Sie uns Ihr Vertrauen gleich nur verlieren. schenken. Nur so sind wir auch zukünftig Niemand soll gezwungen werden hier ein- für Sie da. Ob Busse oder Bahn streiken, ob zukaufen oder hiesige Firmen zu bestellen, Flüge gehen oder Autos stehen, wir sind da, aber es ist an der Zeit klarzustellen, dass wo Sie uns aufsuchen, da wo Sie zu Hause man nur die Kühe melken kann, die auch sind, also ganz in Ihrer Nähe. Das was Foto: Becker&Bredel gefüttert werden. Die Menschen entschei- Sie bei uns vor Ort erhalten, können Sie mit den mit ihren Füßen und dem Weg, den sie all Ihren Sinnen fühlen, schmecken und „Die persönliche Kaufberatung genießt bei gehen, um einzukaufen, darüber, was für riechen. Solange Sie uns treu sind, halten der Mehrheit der Verbraucher einen hohen eine Stadt sie in Zukunft vorfinden werden. wir auch weiter aus, um Ihnen mit unserem Stellenwert. Deshalb investiert der Handel Wer gute Ware kaufen will, sollte Vertrauen Service und der Nähe zu Ihnen zu dienen. jährlich erhebliche Summen in kompetente haben zu seinem Händler, aber auch der Wir freuen uns auf Ihre Nachfrage und Kundenberatung und umfassenden Service. Händler muss es wert sein. Da, wo ich den stehen für das, was wir leisten und verkau- Wenn wir über das Einkaufen im Internet Händler kenne, erhalte ich sicher beste fen, gerade.“ reden, dann sollten wir uns auch fragen, was Leistungen und Produkte für mein Geld! das Internet für unser Umfeld tut. Der Ein- Sie alle bestimmen selbst, ob Ihre Stadt zelhandel vor Ort, da wo wir zu Hause sind, Zukunft hat oder welche Nachbarstadt in Hans E. Agostini erfüllt die wichtigste Aufgabe der Nah- Zukunft für Ihr Wohl sorgen soll. Diese Ihre Präsident des Landesverbandes Einzel- versorgung. Aber nur genau so lange, wie Stadt ist nicht schlechter als viele andere handel und Dienstleistung e.V. und Mitglied seine Waren oder Dienstleistungen auch Städte, deshalb halten Sie ihr die Stange, der Vollversammlung der IHK Saarland nachgefragt werden. Das wird in Zukunft sicher für uns alle noch viel wichtiger, denn eine gute Versorgung in der Nähe ist gut für die demografische Entwicklung und ihre SIE SUCHEN EINEN PARTNER FÜR KOMPLETTLEISTUNG Auswirkungen. Derjenige der hier lebt, in MIT BERNARDI IST DAS MÖGLICH die Schule geht und jedes städtische Ange- bot nutzt aber sein Geld im Internet oder in über 80 Jahre Bauerfahrung Nachbarstädten ausgibt, schadet sich auf Industrie- und Gewerbebau Stahlhallen Dauer selbst, weil die Geschäfte nur funkti- Bernardi GmbH onieren, wenn sie berücksichtigt werden. Im Forstgarten 2 66459 Kirkel Übrigens, das Internet hängt weder Lichter- Tel. 0 68 49 - 60 98 0 Fax 60 98 20 www.bernardi-bau.de ketten auf, noch zahlt es hier in unserer SaarWi rtSchaft 10/2016 15
STANDORTPOLITIK Online-Handel unter der Lupe Neue Fragen für Hersteller, Händler und Wettbewerbshüter Von Andreas Mundt Mit der fortschreitenden Digitalisierung er- kartellamt sieht die Gefahr, dass solche Ein- Ein weiteres Phänomen des Onlinehandels leben wir eine wirtschaftliche Revolution, schränkungen dazu führen können, dass ist die hohe Preistransparenz. Verbraucher, die alle Wirtschafts- und L ebensbereiche kleine und mittlere Fachhändler im Netz aber auch konkurrierende Händler und die erfasst. Auch dem Handel stellen sich neue kaum auffindbar sind und deshalb den gro- Hersteller haben durch das Internet einen Aufgaben. Immer mehr Produkte werden ßen etablierten Online-Händlern und den umfassenden Überblick darüber, zu welchen von den Verbrauchern im Internet erworben. Direktvertriebswegen der Hersteller keinen Preisen Produkte angeboten werden. Ange- Auf den Online-Vertrieb spezialisierte Händ- effektiven Wettbewerb machen können. sichts vieler Beschwerden, die auch in ein- ler, Handelsplattformen und der internetba- Das Bundeskartellamt hat deshalb in jünge- zelne Verfahren des Bundeskartellamtes sierte Direktverkauf der Hersteller werben rer Vergangenheit zu diesen Fragen ins mündeten, kann nicht oft genug darauf hin- zunehmend erfolgreich um die Kunden. besondere zwei Verfahren geführt und die gewiesen werden, dass den Herstellern nur Viele stationäre Händler, die bislang aus- Vertriebsbedingungen von adidas und eine unverbindliche Preisempfehlung er- schließlich den Kunden vor Ort vor Augen ASICS auf ihre kartellrechtliche Zulässigkeit laubt ist. Die verbindliche Vereinbarung hatten, haben damit begonnen, zusätzliche hin überprüft. Adidas hat seine Internet- eines bestimmten Endverkaufspreises zwi- Online-Vertriebswege aufzubauen. Auch Vertriebsbedingungen noch im laufenden schen Hersteller und Händler stellt hinge- der Handelsverband Deutschland empfiehlt Verfahren so angepasst, dass das Verfahren gen vielfach eine Absprache dar, die den den Händlern, „unbedingt im Internet eingestellt werden konnte. Wettbewerb beeinträchtigt und die nur in präsentzu sein und die Verknüpfung von Einzelfällen unter bestimmten Umständen Online-Handel und stationärem Handel zu Hohe Preistransparenz erlaubt ist. Wenn Hersteller Druck ausüben, prüfen.“ Entweder, indem man einen eige- bspw. mit Nichtbelieferung drohen, bietet nen Online-Shop eröffne, oder indem man im Onlinehandel das Kartellrecht Händlern Möglichkeiten, Online-Marktplätze nutze. sich hiergegen zivilrechtlich zur Wehr zu Die Unternehmungen von Einzelhändlern, setzen. Auch das Bundeskartellamt greift den Kundenkreis über Internetaktivitäten zu Gegen den in Deutschland markführenden derartige Fälle immer wieder auf. In Verfah- erweitern, stoßen jedoch in vielen Fällen Anbieter für Laufschuhe „ASICS“ hat das ren gegen die Matratzenhersteller Metzeler, nicht auf die Unterstützung der Hersteller. Bundeskartellamt 2015 eine Entscheidung Recticel und Tempur wurden zum Beispiel Vielmehr erreichen das Bundeskartellamt getroffen und das damalige Vertriebssystem Bußgelder von insgesamt rund 27 Millio- zahlreiche Beschwerden von Händlern, die als rechtswidrig eingestuft. ASICS hat hier- nen Euro verhängt. sich im Rahmen ihrer Online-Aktivitäten gegen Beschwerde eingereicht, sodass nun Diskussionen und rechtliche Auseinander- über Schwierigkeiten bei der Belieferung, das Oberlandesgericht Düsseldorf über den setzungen über das angemessene Mitein- Rabattstaffelungen, vermehrte Hinweise zur Fall entscheiden wird. In der Vergangenheit ander von Herstellern und Händlern haben Einhaltung der „Preisdisziplin“ oder Drohun- hat „ASICS“ seinen Händlern unter anderem traditionell auch einen kartellrechtlichen gen mit Nichtbelieferung beschweren. Viele verboten, für ihren Onlineauftritt Preisver- Bezug. Aufgabe der Kartellrechtsanwen- Hersteller überarbeiten derzeit ihre Ver- gleichsmaschinen zu nutzen und Marken- dung ist es, den Wettbewerb zu schützen. triebsregeln oder haben dies bereits getan zeichen von ASICS auf Internetseiten Dritter In der Internetwirtschaft bedeutet dies, be- und passen sie an das neue Zeitalter an. In zu verwenden, um Kunden auf den eigenen sonders aufmerksam darauf zu achten, dass all diesen Zusammenhängen stellen sich Online-Shop zu leiten. Nach Auffassung des die Märkte offen bleiben und neue Ideen auch neue kartellrechtliche Fragen, mit de- Bundeskartellamtes diente dieses Verbot und Konzepte eine Chance haben, sich auch nen sich das Bundeskartellamt, aber auch vorrangig der Kontrolle des Preiswettbe- gegen die großen Player durchzusetzen und andere Wettbewerbsbehörden und Gerichte werbs sowohl im Online-Vertrieb als auch zu behaupten. in Europa derzeit intensiv beschäftigen. im stationären Vertrieb. Die Ermittlungen zeigten, dass insbesondere kleine und mitt- Was ist in lere Händler den damit verbundenen Verlust Der Autor ist an Reichweite nicht kompensieren können. Online-Shops erlaubt? In der Entscheidung kritisiert das Bundes- kartellamt darüber hinaus, dass den Händ- lern die Nutzung von Online-Marktplätzen Viel diskutiert wird beispielsweise, ob Her- wie eBay oder Amazon in der Vergangenheit steller ihren autorisierten Fachhändlern die pauschal untersagt wurde. Diese Frage ist Nutzung von Preissuchmaschinen und Ver- noch nicht abschließend geklärt. Hierzu gibt kaufsplattformen wie Amazon oder eBay es auf europäischer Ebene einen intensiven verbieten dürfen und wie weit die Anfor Diskussionsprozess, und es stehen noch derungen an die Präsentation der Produkte wegweisende gerichtliche Entscheidungen Präsident des Bundeskartellamtes in Online-Shops gehen dürfen. Das Bundes aus. Foto: Marcus Gloger 16 SaarWi rtschaft 10/2016
STANDORTPOLITIK Registrierkassen: neue steuerliche Anforderungen Von Sebastian Schieder Kassensysteme rücken verstärkt in den mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden Fokus von Betriebsprüfungen. Egal ob im und dürfen nicht veränderbar sein. Ein Einzelhandel oder der Gastronomie – Unter- Löschen der Einzel-Bons zugunsten des nehmer, die im geschäftlichen Alltag über- Tagesendsummen-Bons ist unzulässig. wiegend mit Bargeldgeschäften zu tun Auch die alleinige Aufbewahrung der End- haben, sollten darauf achten, dass ihr Kas- summenbons (sog. Z-Bons) auf Papier ist sensystem auf die handels- und steuerrecht- dann nicht mehr ausreichend. Neu ist ferner, lichen Ordnungsvorschriften abgestimmt dass ein Abgleich barer und unbarer Ge- ist. Ansonsten droht die Verwerfung der schäftsvorfälle und deren zutreffende Ver- Buchführung. Spätestens ab 01. Januar 2017 buchung im Buchführungs- und Aufzeich- dürfen nur noch Registrierkassen eingesetzt nungswerk gewährleistet werden muss.Auf werden, die den Anforderungen der Finanz- dem Markt existiert eine Vielzahl von Regis- verwaltung genügen. trierkassen. Naturgemäß können nicht alle Jeder Unternehmer, der buchführungs- und die neuen Anforderungen erfüllen. Dort, wo bilanzierungspflichtig ist, also z. B. GmbHs eine Kasse bauartbedingt die vorgeschrie- oder Einzelunternehmer mit einem Jahres- benen digitalen Aufzeichnungspflichten gewinn von mehr als 60.000 Euro, muss Bü- nicht erfüllt und diese auch nicht umgerüs- cher und Aufzeichnungen führen, die auch tet werden kann, reicht es, weiter nur die die täglichen Aufzeichnungen der Kassen- fortlaufenden Z-Bons aufzubewahren. Die- einnahmen und- ausgaben umfassen. Das ses Zugeständnis der Finanzverwaltung ist geschieht in einem Kassenbuch. Unterneh- allerdings bis zum 31. Dezember 2016 be- mer, die ihren Gewinn durch Einnahme- grenzt, d.h. Kassen müssen spätestens bis Überschussrechnung (EÜR) ermitteln, sind zu diesem Zeitpunkt umgerüstet werden. nicht zur Kassenbuchführung verpflichtet. Foto: Bilderbox.com/Erwin Wodicka Erforderl ich ist a ber ei ne Ei nzelauf- Dringend mit gesetzlichen zeichnung nach dem Umsatzsteuergesetz. längere Umsetzungsfrist, voraussichtlich bis Führt der Unternehmer auf freiwilliger Basis Anforderungen vertraut zum 31. Dezember 2022, eingeräumt wer- ein Kassenbuch, so muss auch dieses den machen! den. Ergänzend zu den vorhandenen Instru- gesetzlichen Anforderungen genügen. menten der Steuerkontrolle soll eine unan- gekündigte Kassen-Nachschau eingeführt Wahl der Kassenform Wegen der besonderen Relevanz der ord- werden. Verstöße können künftig mit einer nungsgemäßen Kassenbuchführung in der Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet ist möglich Betriebsprüfung und der erheblichen Folgen werden. im Falle einer Nichtbeachtung sollten sich Der Entwurf befindet sich im Gesetzge- alle Betriebe mit den gesetzlichen Anfor- bungsverfahren. Ob er unverändert umge- Die gesetzlichen Bestimmungen sehen derungen vertraut machen und auf deren setzt wird, ist derzeit (Stand Ende Juli 2016) keine Festlegungen hinsichtlich eines be- konsequente Befolgung achten. Ist die noch offen. stimmten Kassentyps vor. Eine Pflicht zur Kassenführung nämlich fehlerhaft, kann die Anschaffung einer Registrierkasse besteht Finanzverwaltung die Buchhaltung verwer- Weiterführende Informationen: nach aktueller Rechtslage nicht. Der Unter- fen und die Besteuerungsgrundlagen schät- nehmer kann sich also entscheiden, ob er zen. Das kann teuer werden. Zudem sollen BMF-Schreiben vom 26. November 2010 eine offene Ladenkasse oder eine Registrier- elektronische Registrierkassen nach einem www.bundesfinanzministerium.de/ bzw. PC-Kasse verwenden möchte. Wichtig Gesetzentwurf der Bundesregierung vom Aufbewahrung digitaler Unterlagen bei ist, dass alle Einnahmen und Ausgaben 13. Juli 2016 künftig über eine zertifizierte Bargeschäften vollständig und möglichst detailliert aufge- technische Sicherheitseinrichtung verfügen, zeichnet werden. Setzt der Unternehmer die aus drei Bestandteilen besteht: einem Der Autor ist eine elektronische Registrierkasse ein, muss Sicherheitsmodul, einem Speichermedium er aber die besonderen Anforderungen und und einer digitalen Schnittstelle. Der Ent- Mitarbeiter der IHK Aufbewahrungsmodalitäten erfüllen, die die wurf schreibt keine bestimmte Lösung vor, Region Stuttgart Finanzverwaltung in ihrem Erlass vom sondern ist technologieoffen und herstelle- 26. November 2010 (sog. Kassenrichtlinie) runabhängig ausgestaltet. Die Sicherheits- festgelegt hat. Dieser sieht u.a. vor, dass einrichtung soll verpflichtend ab dem 01. spätestens ab Januar 2017 sämtliche elekt- Januar 2020 eingesetzt werden. Unterneh- ronischen Daten der Kassensysteme unver- men, die bereits eine neue richtlinienkonfor- änderbar und maschinell auswertbar ge- me Kasse angeschafft haben und die bau- speichert werden. Die Daten müssen artbedingt nicht aufrüstbar ist, soll eine Foto: IHK Region Stuttgart SaarWi rtSchaft 10/2016 17
Sie können auch lesen