SAISON 20/21 - Bühne Aarau

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SAISON 20/21 - Bühne Aarau
SAISON
20/21
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
Wo man sich
                     SAISON
nicht nur für        20/21
   mich engagiert,
   sondern auch
  für Kultur
      und Theater,
    bin ich
  am richtigen
     Ort.
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
MAGAZIN                                          THEATER                                                                               FIGURENTHEATER                                          FAMILIE
    6    GRUSSWORT                                   15   FANFALUCA                         61   SCHLEIFPUNKT                              30 MIT DER ZEIT MUSS MAN GEHEN                          14   L’AVIS BIDON – FACE A
         von Regierungsrat Alex Hürzeler                  FESTIVAL                               SCHWEIZERISCHE ERSTAUFFÜHRUNG                  DAKAR Produktion                                        SAISONERÖFFNUNG
                                                          Jugend Theater Festival Schweiz        Theater Marie                                                                                          Cirque La Compagnie FR /CH
    8    GRUSSWORT                                                                                                                         47   MICHAEL KOHLHAAS
         von Stadtrat Daniel Siegenthaler            18   AARAUER BOGEN                     65 DIE ZUFÜGUNG                                     Bühne Cipolla DE                                   22 KLANK
                                                          Ruedi Häusermann & Gäste               Corinne Maier                                                                                          Rahel Wohlgensinger CH &
    10   EDITORIAL                                                                                                                         47   PINOCCHIO                                               Andrea Kilian DE
         von Peter-Jakob Kelting, Künstlerischer     23 DIE MÖGLICHKEITEN                   70 CUM-EX PAPERS                                    Ensemble der Dinge
         Leiter Bühne Aarau & Christine Egerszegi,        URAUFFÜHRUNG                           SCHAUSPIEL-ABO                                                                                    23 BETTMÜMPFELI FÜR D’OHRE
         Präsidentin Verein ARTA                          Gebrehanna Productions                 Helge Schmidt und LICHTHOF Theater DE     53 KRABAT
                                                                                                                                                Figurentheater Wilde & Vogel DE &                  25 BRUNO UND DAS HASENVELO
    16   «DAS KANN VIELLEICHT DER RAY                25 BRUNO UND DAS HASENVELO             73 DIE BLECHTROMMEL                                 Grupa Coincidentia PL                                   Jörg Bohn
         CHARLES MACHEN, DER KANN’S»                      Jörg Bohn                              SCHAUSPIEL-ABO
                                                                                                 Theater Kanton Zürich                     54 BABYLON                                              25 ALICE TANZT
    29 «DAS STÜCK STEHT UND FÄLLT MIT                26 WIE ES EUCH GEFÄLLT                                                                     Neville Tranter’s Stuffed Puppet Theatre NL             Cornelia Hanselmann/
                                                          SCHAUSPIEL-ABO                    75 GELD, PARZIVAL                                                                                           Eva Maria Küpfer & Gäste
       DIESEN JUNGEN MENSCHEN»                            bremer shakespeare company DE          SCHAUSPIEL-ABO                            65 BESTESTE FREUNDE
                                                                                                 Theater Marie                                  Die Nachbarn                                       33 HELIKOPTERN
    34 UNE SOCIÉTÉ EN MUTATION                       28 GO TELL                                                                                                                                         Theater SALTO & MORTALE
                                                          URAUFFÜHRUNG                                                                     70 SUPERQUADRA
    56 BÜHNEN SPRENGEN!                                                                                                                                                                            42 HOCUS POCUS
                                                                                                 TANZ
                                                          Junge Marie                                                                           F. Wiesel DE
                                                                                                                                                                                                        Compagnie Philippe Saire
    62 DIE LEERE AUSFÜLLEN                           31   HEUTE ÜBER MORGEN
                                                                                                                                                                                                   47   PINOCCHIO
                                                                                            25 ALICE TANZT
                                                                                                                                                COMEDY
                                                          PREMIERE
    66 MITSCHAUEN! MITSPIELEN! MITREDEN!                  Proberaum Zukunft                                                                                                                             Ensemble der Dinge
                                                                                                 Cornelia Hanselmann/
                                                                                                 Eva Maria Küpfer & Gäste
                                                     33 HELIKOPTERN                                                                        22 VERSCHTEHSCH?                                        50 GSCHICHTEHUUS
         INFORMATIONEN                                    Theater SALTO & MORTALE

                                                     37 LEARNING FEMINISM
                                                                                            42 HOCUS POCUS
                                                                                                 Compagnie Philippe Saire
                                                                                                                                                Compagnie ZAROGNI

                                                                                                                                                                                                   61
                                                                                                                                                                                                        Quartett PLUS 1 DE

                                                                                                                                                                                                        CHÜSSI
                                                                                                                                           33 WAS WÜRDE ELVIS SAGEN?
    78 TICKETS                                          FROM RWANDA                         51   THE PARTY IS OVER                              Bänz Friedli                                            PREMIERE
                                                          Flinn Works DE                         Cie Zanna                                                                                              Lowtech Magic
    79 ABOS                                                                                                                                39 SCHÖNHOLZER & SCHÖNHOLZER
                                                     39 WARTEN AUF GODOT                    53 PERCEPTIONS                                      Markus Schönholzer                                 65 BESTESTE FREUNDE
    82 MITSPIELEN                                         SCHAUSPIEL-ABO                         Graciela Martínez Arribas & Neel Jansen                                                                Die Nachbarn
                                                          neuestheater.ch Dornach                                                          58 HANG UP
    86 MITREDEN                                                                             61   CHÜSSI                                         Les Diptik                                         72 HISST DIE SEGEL
                                                     42 LOUBNA                                   PREMIERE                                                                                               Quartett PLUS 1 DE
    87 SCHULE                                             Nastassja Tanner                       Lowtech Magic

    88 VEREIN
    89 TEAM & PARTNER
                                                     45 KREBSKARAOKE
                                                          PREMIERE
                                                                                            73 DAS TANZFEST
                                                                                                 FESTIVAL
                                                                                                                                                ZIRKUS                                                  DIVERSES
                                                          B’bühne                                Reso – Tanznetzwerk Schweiz &             14   L’AVIS BIDON – FACE A
                                                                                                 Pro Tanz Aargau                                                                                   15   DIE SCHAUBÜHNE ALS
    89 IMPRESSUM                                     50 EISENSTEIN
                                                                                                                                                SAISONERÖFFNUNG
                                                                                                                                                Cirque La Compagnie FR /CH                              ANTHROPOLOGISCHE ANSTALT
                                                          SCHAUSPIEL-ABO
                                                                                                                                                                                                        BETRACHTET
                                                                                                 MUSIK                                     42 HOCUS POCUS
                                                          Metropoltheater München DE
                                                                                                                                                                                                        Mathias Greffrath DE
                                                                                                                                                Compagnie Philippe Saire
                                                     51   DIABELLI
                                                                                                                                                                                                   18   AARAUER BOGEN
                                                          Martin Butzke                     18   AARAUER BOGEN                             51   THE PARTY IS OVER                                       Ruedi Häusermann & Gäste
                                                                                                 Ruedi Häusermann & Gäste                       Cie Zanna
                                                     54 KABALE UND LIEBE
                                                                                                                                                                                                   67 SCIENCE JAM
                                                          SCHAUSPIEL-ABO                    39 SCHÖNHOLZER & SCHÖNHOLZER                   58 HANG UP                                                   Alte Kanti Kultur
                                                          Württembergische Landesbühne           Markus Schönholzer                             Les Diptik
                                                          Esslingen DE
                                                                                            72 WIR STEIGEN                                 75 CIRQU’8
                                                     58 DER FREMDE                               Franziska Bruecker, Gerhard Meister &          FESTIVAL
                                                          SCHAUSPIEL-ABO                         Anna Trauffer                                  cirqu’Aarau
                                                          TAK Theater Liechtenstein L I
                                                                                            72 HISST DIE SEGEL
                                                                                                 Quartett PLUS 1 DE

4        Saisonübersicht 20/21                                                                                                                                                                Saisonübersicht 20/21                  5
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
THEATERSAISON UNTER   Seit den 1960er-Jahren gilt der Kanton Aargau als ausgezeich-
                      neter Nährboden für qualitativ hochwertiges und vielfältiges
AUSSERGEWÖHNLICHEN    Theaterschaffen. Die zahlreichen Theaterbühnen der Stadt
                      Aarau mit ihren bunten Programmen bereichern die Theater-
VORZEICHEN            szene seit langer Zeit und strahlen weit über die Grenzen der
                      Stadt Aarau und unseres Kantons hinaus.
                                        Die Theatersaison 20/21 steht indes unter
                      aussergewöhnlichen Vorzeichen: Geprägt auf der einen Seite
                      von den Eindrücken und Massnahmen zur Bekämpfung des
                      Coronavirus’, die uns schmerzhaft aufzeigen, wie relevant ein
                      aktives Kulturleben für unsere Gesellschaft ist. Kulturinstitu-
                      tionen sind eben nicht nur Veranstaltungs-, sondern in beson-
                      derem Masse auch Begegnungsorte, an denen Menschen zu-
                      sammenfinden und den sozialen Kontakt miteinander pflegen.
                                        Zugleich schreitet die Sanierung der Alten
                      Reithalle wacker voran und löst grosse Vorfreude aus. Aktuell
                      können wir von einer Eröffnung im Herbst 2021 ausgehen. Als
                      Aargauer Kulturdirektor freut es mich ausserordentlich, dass
                      mit diesem Projekt das Theaterschaffen in unserem Kanton
                      eine ausgezeichnete und zugleich einmalige Plattform erhal-
                      ten wird. Die Fusion der involvierten Akteure zur Bühne Aarau
                      ist bereits vollzogen und stellt einen wichtigen Pfeiler für den
                      künftigen Erfolg der neuen Alten Reithalle dar.
                                        Ich danke allen Beteiligten für ihr grosses En-
                      gagement in einer aussergewöhnlichen Zeit und bin überzeugt,
                      dass alle Involvierten der Bühne Aarau in der Saison 20/21 mit
                      ihrem Programm viel Publikum anzuziehen vermögen.

                                      Regierungsrat Alex Hürzeler,
                                      Vorsteher Departement Bildung,
                                      Kultur und Sport

6   Grussworte                                                                       7
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
«NUR WER SICH ÄNDERT,   Die Bühne Aarau öffnet zum ersten Mal ihre Tore, die erste
                        Saison steht vor der Tür. Einiges ist neu und vieles bewährt.
BLEIBT SICH TREU»       Die Reithalle als neues Theater- und Konzerthaus steht leider
                        noch nicht zur Verfügung. Wir können uns aber darauf freu-
                        en, dass die Bühne Aarau in einem Jahr in der unvergleichli-
                        chen Ambiance der Alten Reithalle inszenieren und konzertie-
                        ren kann – während des ganzen Jahres und mit modernstem
                        Equipment. Vorderhand spielt sie aber noch in der Tuchlaube
                        und im kultur & kongresshaus – an altbewährten Orten also.
                                        Anderes hingegen ist jetzt schon neu. Die Fusi-
                        on der Vereine Szenaario, Theatergemeinde, Fabrikpalast und
                        Freunde Alte Reithalle Aarau (fara) bringt eine neue Qualität
                        des kulturellen Lebens nach Aarau. Die Bühne Aarau führt mit
                        dem Trägerverein Alte Reithalle Tuchlaube Aarau (arta) mit
                        Präsidentin Christine Egerszegi und mit dem Team um den
                        künstlerischen Leiter Peter-Jakob Kelting bewährte und inno-
                        vative Formate aus Theater, Tanz, Zirkus und Figurentheater
                        zusammen. In Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester
                        argovia philharmonic und cirqu’Aarau wird an der Weiterent-
                        wicklung der während der Zwischennutzung erprobten Ko-
                        operationen gearbeitet.
                                        Stossen wir also an! In Aarau beginnt so etwas
                        wie eine neue Zeitrechnung – keine Revolution, aber ein Auf-
                        bruch zu neuen Horizonten. Denn «nur wer sich ändert, bleibt
                        sich treu» (Wolf Biermann). Die Bühne Aarau ist eine Chance
                        für neue kulturelle Erfahrungen und Begegnungen, sowohl
                        für diejenigen, die bisher ins «Theater» oder in den «Fabrik-
                        palast» gingen, als auch für ein neues, neugieriges Publikum
                        aus der Stadt Aarau, dem Kanton Aargau und hoffentlich darü-
                        ber hinaus. Ich wünsche den Verantwortlichen viel Erfolg und
                        dem Publikum viele überraschende, besinnliche und fröhliche
                        Momente.

                                        Daniel Siegenthaler,
                                        Stadtrat Kultur und Sport

8   Grussworte                                                                       9
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
LIEBES PUBLIKUM                                                                      Liebes Publikum, Sie halten das erste Jahres-
                                                                    programm der Bühne Aarau in den Händen, die aus dem Zu-
                                                                    sammenschluss des Theater Tuchlaube, des Fabrikpalastes,
                                                                    der Theatergemeinde, der Freunde Alte Reithalle Aarau und
                                                                    arta Alte Reithalle Tuchlaube Aarau hervorgegangen ist. Wir
                                                                    haben unsere Kräfte gebündelt, um Ihnen die ganze Band-
                                                                    breite der Darstellenden Künste aus einer Hand zeigen zu
                                                                    können und bringen herausragende Aufführungen aus allen
                                                                    Sparten nach Aarau, obwohl sich der eigentliche Anlass für
                                                                    die Neugründung, die Eröffnung der umgebauten Alten Reit-
                                                                    halle, noch ein wenig verzögert. Wenn Sie im Heft stöbern, fin-
                                                                    den Sie bekannte Namen neben spannenden Entdeckungen,
Die Welt ist aus den Fugen in William Shakespeares Stück            akrobatische Höchstleistungen und poetisches Figurenthea-
«Wie es euch gefällt», das wir Ihnen zum Auftakt des Abonne-        ter, klassische Dramen und verrückte Komödien, gediegene
ments-Programms der Spielzeit 20/21 präsentieren. Der recht-        Schauspielkunst und kritisches Gegenwartstheater, die sinn-
mässige Herrscher wurde entmachtet. In der Verbannung im            liche Schönheit von Tanzaufführungen und Inszenierungen
Ardenner Wald sehen sich der Herzog und sein Gefolge aus            für die ganze Familie, regionale «Eigengewächse» und inter-
Vertrauten, skurrilen Aussenseitern und jungen Verliebten vor       nationale Gäste. Wir setzen Ihrer Neugierde keine Grenzen.
die Frage gestellt, wie sie ihr Leben, jenseits der gewohnten       Für alle, die gerne mit uns auf eine Entdeckungsreise in das
höfischen Routine, neu gestalten wollen. Und siehe da – in der      Reich der Bühnenkünste kommen, bieten wir verschiedene
Isolation des Exils erschaffen sie eine Idylle im Kleinformat, in   Abonnements zu attraktiven Preisen an.
der Standesunterschiede aufgehoben sind und die Geschlech-                           «Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frau’n und
terrollen kräftig durcheinander gewirbelt werden.                   Männer blosse Spieler», lässt William Shakespeare den Philo-
                 Das kommt Ihnen irgendwie bekannt vor?             sophen Jacques in «Wie es euch gefällt» sagen und beschreibt
Theater: Das ist die Kunst der Krise. Seit Menschen schauspie-      Theater als Spiegel einer heillos erscheinenden Gegenwart. Aus
len, singen und tanzen, stellen sie Situationen dar, in denen       dieser melancholischen Ausgangssituation hat er jedoch eine
Einzelne oder ganze Gemeinschaften vor den Trümmern ihrer           der schönsten Komödien der Theatergeschichte geschaffen:
Gewissheiten stehen. Und das Publikum wird Zeuge, welche            Wenn das Unterste nach zuoberst gekehrt wird, dann hat dies
Richtung sie am Scheideweg ihrer Existenz einschlagen.              durchaus auch komische Seiten. Und da gute Komödien immer
                 Theater ist aber auch die Kunst der Empathie.      ein Happy End haben, verabschiedet uns Shakespeare mit ei-
Im Grunde wildfremde Menschen wachsen uns Zuschauerin-              nem Schuss Optimismus. Diesen Optimismus brauchen wir in
nen und Zuschauern in den Stunden ans Herz, die wir mit             diesen Wochen dringender denn je. Auf bald in Ihrem Theater!
ihnen in einem Raum verbringen. Die gemeinsame An-We-
senheit schafft erst die magischen Momente des Gleichklangs                         Peter-Jakob Kelting,
zwischen dem Publikum und den Spielerinnen und Spielern.                            Künstlerischer Leiter
Dieses Mit-Fühlen und Mit-Freuen appelliert an diejenige                            & Team Bühne Aarau
Emotion, die der Rohstoff für menschliches Miteinander
überhaupt ist.                                                                      Christine Egerszegi,
                                                                                    Präsidentin Verein arta
                                                                                    Alte Reithalle Tuchlaube Aarau
10   Editorial                                                                                                                   11
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
PROGRAMM
S. 14 – S. 75

                «L’Avis bidon» Foto: Albert Ortiz
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
ZIRKUS / FAMILIE                                                               ERÖFFNUNGSVORTRAG                                               THEATER

     L’AVIS BIDON – FACE A                                                          DIE SCHAUBÜHNE ALS                                              FANFALUCA
     SAISONERÖFFNUNG
     Cirque La Compagnie                   FR /CH                                   ANTHROPOLOGISCHE                                                FESTIVAL
                                                                                                                                                    Jugend Theater Festival Schweiz
                                                                                    ANSTALT       BETRACHTET
                                                                                    Spielen im Anthropozän
                                                                                    Mathias Greffrath       DE

     Zur Saisoneröffnung verwandelt die Bühne                                       Aus Anlass der Neugründung der Bühne Aarau                      Wie jedes Jahr stürmen auch 2020 Jugendliche
     Aarau den Kirchplatz in eine Open-Air-                                         wirft der Berliner Soziologe und Publizist                      aus der ganzen Schweiz Mitte September die
     Zirkusarena! Mit Lust am Risiko und                                            Mathias Greffrath in seinem Festvortrag einen                   Bühnen der Stadt: fanfaluca, das Jugend Theater
     charmantem Humor erobert die Truppe                                            Blick auf das Wesen des Theaters im 21. Jahr-                   Festival Schweiz, hat sich als der Treffpunkt für
     Cirque La Compagnie die Bühne im Sturm.                                        hundert. Die Herausforderungen unserer Zeit                     junges Theater in unserem Land etabliert.
     Nervenkitzel und Lachen sind garantiert.                                       betreffen die Bühnenkunst in ihrem Kern.
                                                                                                                                                    fanfaluca geht dieses Jahr in die siebte Runde und findet
     Vier Akrobaten und ein verschrobener DJ, eine chinesische                      1784 hielt Friedrich Schiller seine berühmte Rede über die      vom 8. bis 12. September 2020 statt. Eine Fachjury wählt
     Stange und ein koreanisches Schwungbrett, eine Leiter ins                      Aufgabe des Theaters. In «Die Schaubühne als moralische         aus allen Einsendungen für das Programm die Inszenie-
     Nichts und mit Wasser gefüllte Plastiktonnen als beweg-                        Anstalt betrachtet», betonte er die sittliche Wirkung und den   rungen aus, welche die vielfältige zeitgenössische Szene
     liche Laufstege: Mehr braucht es nicht für dieses äusserst                     erzieherischen Effekt auf das Publikum. Er proklamierte die     repräsentieren und die Energie und Lebenswelt junger
     adrenalinhaltige Erlebnis für die ganze Familie. Zackary,                      Bühne als aufklärerischen Ort, an dem ein bürgerliches Pub-     Theaterschaffender widerspiegeln.
     Baptiste, Boris und Charlie springen und fallen, sie ba-                       likum seine Wertmassstäbe und Interessen gespiegelt findet.              Neben der Aufführung der ausgewählten Pro-
     lancieren und werfen mit Messern. Immer bemüht, höher                                   Beinahe 250 Jahre später stellt sich die Frage nach    duktionen vor öffentlichem Publikum tauschen sich Ju-
     zu kommen und sich schneller zu drehen, um atemberau-                          dem Wesen des Theaters neu: Zum einen steht das Theater         gendliche aus allen Sprachregionen des Landes aus und
     bende Kunststücke zu vollführen, die höchste Präzision                         vor der Aufgabe, für ein kulturell ausdifferenziertes Pub-      vernetzen sich, bilden sich in professionellen Workshops
     erfordern. Dabei verlieren sie nie ihren spitzbübischen                        likum zu spielen. Zum anderen ist das Feld der sozialen,        weiter, fachsimpeln mit der Jury über Fragen rund um
     Witz. Alles Mögliche kann passieren, aber das Band, das                        moralischen und seelischen Konflikte, die seit Beginn des       Theater und erleben vor allem fünf unvergessliche Tage!
     die vier Freunde verbindet, hält alles zusammen. Und so                        Theaters den Stoff des Spielens bilden, durch die Globa-
     ganz nebenbei erweisen sie sich als musikalische Multi-                        lisierung ins Unüberschaubare entgrenzt: Das veränder-
     talente, die den Schwiegermüttern mit einem Chanson                            te Verhältnis von Mensch und Natur, die Überlagerung
     eine symbolische Tracht Prügel verpassen.                                      seelischer Vorgänge durch die digitalen Medien und die
              Cirque La Compagnie wurde 2014 gegründet, als                         Neubestimmung menschlicher Arbeit prägen unsere all-
     ihre Mitglieder ihre Ausbildung an der Nationalen Zirkus-                      tägliche Lebenswelt.
     schule in Montreal absolvierten. Aus ihrer gemeinsamen                                  Mathias Greffrath wirft in seinem Vortrag die
     Wohnung heraus, sozusagen am Küchentisch, wurde «L’Avis                        Frage auf, vor welchen Aufgaben und Möglichkeiten das
     bidon» als erstes gemeinsames Projekt geboren. Gleich zu                       Theater steht – in einer Epoche, in der Individuen und
     Beginn ihrer Karriere wurden sie beim Festival Young Stage                     Gemeinschaften ihr Denken, Fühlen und Handeln über-
     Basel 2016 ausgezeichnet. Es folgte eine Einladung an das                      prüfen müssen, wenn wir die Zukunft als eine menschli-
     38. Festival Mondial du Cirque de Demain 2017.                                 che gestalten wollen. Greffrath ist als Redaktor und freier
                                                                                    Autor u. a. beim Sender Freies Berlin, bei der zeit, geo,
                                                                                    Theater heute, der taz und ard-Hörfunkanstalten tätig. Er
                                                                                    beschäftigt sich intensiv mit den sozialen und kulturellen
                                                                                    Auswirkungen von Globalisierung und Klimawandel.

     SEPTEMBER 2020                          VON & MIT: Zackary Arnaud, Baptiste    SEPTEMBER 2020                 MIT: Mathias Greffrath.          SEPTEMBER 2020                          Die Programmveröffentlichung und der
                                             Clerc, Boris Fodella & Charlie Mach.                                                                                                           Vorverkauf des Festivals starten Mitte
     FR 4                                                                           SO 6                           Deutsch                          DI 8 – SA 12                            Juni 2020.
     19:00 Uhr                               wenig Sprache                          11:00 Uhr                      Empfohlen ab 15 Jahren           Tuchlaube & diverse Orte in der Stadt
                                             Empfohlen ab 5 Jahren                                                 Eintritt frei                                                            Weitere Informationen auf:
     SA 5                                    Eintritt frei — Hutkollekte                                                                                                                    www.fanfaluca.ch
     16:00 Uhr & 19:00 Uhr                                                          TUCHLAUBE
                                                                                    Saal
     KIRCHPLATZ AARAU
     Bei schlechter Witterung findet die
     Veranstaltung an einem überdachten
     Ort statt.

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SAISON 20/21 - Bühne Aarau
«DAS KANN VIELLEICHT
DER RAY CHARLES
MACHEN, DER KANN’S»
Ruedi Häusermann zeigt in der Spielzeit 20/21 mit der Reihe «Aarauer
Bogen» vier Produktionen und eine Ausstellung in Aarau. Ein Portrait über
einen Theatermacher, der sich rein schriftlich nur schwer fassen lässt.
Von Matteo Emilio Baldi

Wundersames geschieht, spricht man           «Aarauer Bogen». Man möchte fast               zuverfolgen. So findet Häusermann zu        gendwie immer um die Welt der Beatles         Musik studiert und nun wollen sie end-       ten Ausstellung in der Tuchlaube werden
mit Ruedi Häusermann über dessen             meinen, da komme etwas Nostalgie               Formen, Klängen und Räumen, ohne            dreht. «Natürlich ohne dass wir dabei         lich ein Konzert spielen, um mit ihrer       die Riten der Ausstellungskultur auf die
Projekte und Pläne. Seine fröhlichen         auf beim grossen Theatermacher, der            sich darum zu bemühen.                      Songs von den Beatles singen! Das kann        sonderbaren Musik in die Mitte zu kom-       Spitze getrieben – sodass die einzelnen
Umschweifen, so merkt man bald, sind         unter anderem die Volksbühne Berlin                      Essentiell für Häusermanns Ar-    man ja nicht machen – ganz klar, oder.        men. Weil sie aber nicht in den grossen      Elemente wie die Vernissage oder eine
ebenso Bestandteil seines Schaffens wie      und das Burgtheater Wien bespielt und          beit scheint die Wiederholung zu sein.      Das kann vielleicht der Ray Charles, der      Sälen spielen können, haben sie selber       Vitrine mit Requisiten aus Häusermanns
ein eigentlicher Kern, nach dem man in       regelmässig im Zürcher Schauspielhaus          Der Berliner Theaterbetrieb der 1990er      kann’s!» Das Konzert wurde in wechseln-       eine Tonhalle in den Semesterferien ge-      Schaffen sich selbst in ihrer fröhlichen
einem Interview fiebrig auf der Lauer                                                       Jahre begeistert ihn deshalb noch im-       der Formation immer wieder durchge-           baut und diese Geschichte entwickelt.        Seligkeit genug sein werden.
liegt. Man sollte sich aber schon bald                                                      mer: «Die Volksbühne hatte einen En-        führt. Es ist schon eine kleine Tradition     Und jetzt drängen sie sich dort auf, wo                Wie eingangs erwähnt, ist es
die Vergeblichkeit dieser Unternehmung                                                      suite-Spielplan. Da wurde beispielweise     daraus entstanden.                            etwas läuft.»                                schwierig, Ruedi Häusermanns Schaffen
eingestehen. So lässt man dann die eige-          «Kunst will sich uns                      Marthalers ‹Murx den Europäer! Murx                   «Für viele, die schon seit vielen             Der Bogen zwischen den einzel-     nach eigenen, rationalen Kategorien zu
nen Absichten zurück, öffnet sich plötz-          anschmiegen. Sie ist                      ihn! Murx ihn! Murx ihn!› zwölf Jahre       Jahren kommen, ist das so etwas wie Bil-      nen Produktionen sei leicht auszuma-         fassen. Was er gestalterisch umsetzt, ent-
lich ein kleines Türchen und man tritt        ein so überaus reines und                     lang gespielt. Und das war sehr, sehr gut   dung geworden. Man bekommt plötzlich          chen: «Es handelt sich ganz einfach um       behrt der kühlen, benennenden Sprache
ein, behutsam, bald schon kopflos be-                                                       für die Künstler. Da hat man die Mög-       Lust daran. Das ist wie bei allen anderen     Gerichte aus derselben Küche.» Davon         und ereignet sich zwischen der Musik,
seelt, in Häusermanns Welten, wo vieles
                                                    selbstzufriedenes                       lichkeit, seine eigene Welt kennenzuler-    Stücken: Mit ‹Gefallen› hat das vorerst       zeugen auch die einzelnen Zutaten. Da        dem Raum und der Aktion. Und natür-
frohlockt und klingt und einlädt. Wehe,       Wesen, dass es sie kränkt,                    nen und zu verstehen und weiterzuent-       gar nichts zu tun. Es ist wie beim Lesen,     gibt es beispielweise die «umelieder»,       lich auch dem Humor und dem Lustvol-
man möchte da im Nachhinein das Ge-                wenn man sich um                         wickeln.»                                   du kannst nicht erwarten, dass dir ein        eine Sammlung improvisatorisch er-           len. So tut es abschliessend noch einmal
spräch auf den Punkt bringen.                 sie bemüht. Sie straft den,                             So steht es beispielsweise auch   Buch gefällt. Aber du liest es trotzdem,      arbeiteter Lieder, die immer wieder neu      not, Robert Walser zu bemühen, der wohl
          «Wo kann man proben, wenn               der ihr, indem er sie                     um Häusermanns «Eidg. Beatlesge-            dann liest du weiter. Und mit der Zeit        arrangiert und untergebracht werden.         all jenes, was bisher zu Häusermann und
man eine Idee hat?», stellt Häusermann                 fassen will,                         denktag», den er in dieser Spielzeit an     weckt es dein Interesse – erst dann, wenn     Ihnen gelten gleich zwei eigene Veran-       seiner Kunst geschrieben worden ist, in
Eingangs des Gesprächs mehr fest, als                                                       einem noch unbekannten Ort in Aarau         du dich ihm aussetzt.»                        staltungen. In der einen treffen sie auf     ganz einfachen Worten hätte verständ-
dass er fragt. «Wenn du nicht an einem
                                              entgegenkommt. Künstler                       feiern wird. Der «Eidg. Beatlesgedenk-                Immer wieder blitzt spitzbü-        den bildenden Künstler Max Hari und          lich machen können:
grossen Theater arbeitest, dann kämpfst             erfahren das. Sie                       tag» entstand zuerst einmal aus dem         bische Freude auf, wenn Häusermann            seine Motorsäge. Ihr empfehlen sie die
du um Proberaum und Zeit. Diese Frage           sind es, die ihren Beruf                    Stück «Long Slow Fade», das im Schau-       an seine kommenden Veranstaltungen            Pfade, die sie sich im Bühnenbild mehr
ist ein Leben lang geblieben.»                   darin sehen, sich mit                      spielhaus Zürich uraufgeführt wurde.        in Aarau denkt. Es ist ihm ein Vergnü-        schöpferisch als zerstörerisch bahnen
          Als sich Urs Heller 1992, vom            ihr zu befassen, die                     «Das wurde im Jahr 2000 zur Eröffnung       gen, Ungewohntes, das höchstens eine          wird. So formen sich die «umelieder»
Wohlener Sternensaal her kommend,              durchaus nicht angefasst                     von Marthalers Intendanz gespielt. Das      Randexistenz im regulären Kulturbe-           fortan den Raum, den sie selbst mit Klän-     «Der Vater [ … ] setzt sich
dem Theater Tuchlaube annahm, zügelte
                                                      werden will.»                         war ein schönes, kompliziertes Stück        trieb fristet, in die Mitte zu holen, ohne    gen bespielen wollen. Derart beschaffen         ans Klavier und gibt
er Häusermann aus dem Freiamt gleich                                                        mit Herwig Ursin und mir – jeweils als      dass es dabei seine Eigenheit aufgeben        wird sich auch die Begegnung der zwei-        damit das Zeichen, dass
mit. Einen Sommer lang also residierte                                                      Hans und Paul und Paul und Hans.»           muss. Dieses Vergnügen ist nicht nur Teil     ten Veranstaltung zeigen, bei der sich die
er im Theater, arbeitete am Musikthea-
                                                                Robert Walser
                                                    aus «Dies ist das Beste, was ich über   Danach habe es eine avantgardistische       seines künstlerischen Prozesses, sondern      Annäherung musikalisch zwischen dem
                                                                                                                                                                                                                                     Musik zu erwarten sei,
terstück «Der Schritt ins Jenseits» – sein
                                                           Musik zu sagen weiss»
                                                                                            musikalische Adaption gegeben in einer      taucht auch inhaltlich immer wieder           Kubus Quartett und Häusermanns Trio              die sich alsbald für
                                                                                                                                                                                                                                      den einen mehr, den
                                                           in Häusermanns Stück
erstes Soloprogramm, welches ihm dann               «Letzter Aufruf für Ursin und Kubus»    Garage inmitten (aber eben doch etwas       auf. So auch bei der Miniatur-Tonhal-         abspielen wird.
den Weg für seine weitere Karriere eb-                                                      am Rande) der Lenzburger Jugendfest-        le, die für 16 Personen Platz bietet und                Ausschlaggebend für den «Aa-       andern weniger bemerkbar
nete. «Da wurde mir zum ersten Mal                                                          Feierlichkeiten. Ohnemeinensohnspiel-       vor die «grossen Musen-Tempel hinge-          rauer Bogen» bleibt aber die Verbindung                macht.»
richtiges Theatergeld bezahlt», erzählt                                                     ichkeinenton-Orchestra hiess die Band.      stellt wird», so Häusermann. «In diesem       zwischen dem Spielort und Häuser-
                                                                                                                                                                                                                                                      Robert Walser
Häusermann und klingt dabei so hoch-         inszeniert hat. Doch dem Erinnern an           «Da hat Philipp Läng gespielt mit seinen    kleinen Häuschen erzählen wir die Ge-         manns eigener Geschichte: «In der Tuch-
                                                                                                                                                                                                                                            «Dies ist das Beste, was ich über
erfreut, als habe man ihm das Geld ge-       seine Anfänge als Theatermacher haftet         Klangerfindungen, Herwig Ursin und          schichte von vier Musikern und ihrem          laube habe ich immer wieder zwischen-                      Musik zu sagen weiss»
rade vor wenigen Stunden überwiesen.         keine Wehmütigkeit an. Häusermanns             vorerst noch Julian, mein Sohn, später      ‹Kulturwirt›.» Es sei eine kulturpolitische   durch etwas gemacht, dort konnte ich
          Für die Spielzeit 20/21 entwi-     Erinnern ist nicht rückwärts gewandt,          dann der Schlagzeuger Marco Käppeli.»       Geschichte, aber eben auch ein Konzert.       meine freien Stücke machen.» Frei ge-
ckelt Häusermann vier Produktionen           es geht immer darum, etwas mit dem             So entwickelte sich das zu einem sehr       Häusermann taucht augenblicklich in           staltet sich denn auch das Spiel mit den
und eine Ausstellung für seine Reihe         Vergangenen anzustellen, etwas weiter-         zeitgenössischen Konzert, das sich ir-      die Stückrealität ein: «Die haben alle        Erinnerungspraktiken: In der angedach-

16                                                                                                                                                                                                                                                                              17
SAISON 20/21 - Bühne Aarau
RUEDI HÄUSERMANN:
AARAUER BOGEN
Kunst – Musik – Theater: Aspekte seines Schaffens

                                                                               AUS DEM PRIVATARCHIV                                                    IM KERN VERWANDT
                                                                               Ausstellung zum Auftakt                                                 Musikalisch-gestalterische Aktion
                                                                                                                                                       mit dem bildenden Künstler
                                                                               Ruedi Häusermann öffnet seine Archive! Aus Fo-                          Max Hari (Elektrosäge) und dem
                                                                               tos, Bildern, Objekten und Klanginstallationen                          Trio Ruedi Häusermann,
                                                                               entsteht im Foyer und im Treppenhaus der Tuch-                          Marco Käppeli & Claude Meier.
                                                                               laube eine eigene Welt, die die ganze Vielfalt im
                                                                               Schaffen des Lenzburger Künstlers widerspiegelt.                        Drei Musiker ziehen alle Register und Max Hari
                                                                               —                                                                       greift derweil zur Motorsäge. Der Langenthaler
                                                                               Vom 18. September 2020 bis Ende Mai 2021                                Maler lässt sich von dem Trio inspirieren, und
                                                                               Vernissage am Fr 18. September 2020, 18:00 Uhr
                                                                               Im Foyer der Tuchlaube                                                  aus der Konfrontation entsteht ein Kunstwerk
                                                                                                                                                       der besonderen Art.
                                                                                                                                                       —
                                                                                                                                                       MIT: Max Hari, Ruedi Häusermann (Klarinetten, Flöten & Örgeli),

                                                                               ERSTE ANNÄHERUNG                                                        Marco Käppeli (Schlagzeug, Xylophon) &
                                                                                                                                                       Claude Meier (Kontrabass & akustische Bassgitarre).
                                                                               Vom Gleichen erzählen –                                                 —
                                                                               eine anregende musikalische Begegnung                                   Do 29. April 2021, 20:00 Uhr
                                                                                                                                                       (Ort wird noch bekannt gegeben)

                                                                               Ein klassisches Streichquartett trifft auf Impro-
                                                                               visationskünstler. Ausgehend von Häusermanns
                                                                               UME-Lieder-Kollektion begegnen sich Klangwel-                           TONHALLE
                                                                               ten, berühren und ergänzen sich und verdichten                          Eine musik-theatralische
                                                                               sich zu einem speziellen musikalischen Kosmos.                          Selbstbehauptung
                                                                               —
                                                                               MIT: dem Trio Ruedi Häusermann (Blasinstrumente),                       Wenn die Menschen nicht zur Musik kommen
                                                                               Marco Käppeli (Schlagzeug) & Claude Meier (Bass) &
                                                                               dem KUBUS Streichquartett: Ruth Gierten ( Viola),                       können, kommen die Musiker eben zu den
                                                                              Liese Mészàr ( Viola), Trude Mészàr ( Violoncello) &                    Menschen. Das Henosode-Quartett und ihr
                                                                               Ola Sendecki ( Violine).                                                «Kulturwirt» Herwig Ursin haben einen eige-
                                                                               —
                                                                               Mi 4. November 2020, 20:00 Uhr                                          nen, mobilen Konzertsaal bauen lassen, den sie
                                                                               im Rahmen der Mendelssohntage Aarau                                     nach Stationen in München, Rümlingen und
                                                                               (Ort wird noch bekannt gegeben)                                         Luzern auf dem Aarauer Schlossplatz aufbauen.
                                                                                                                                                       2,75m × 5,25m × 2,00m. Nicht grösser, nicht klei-
                                                                                                                                                       ner. Nebengeräusche inklusive.
                                                                               ZUM EIDG. BEATLESGEDENKTAG                                              —
                                                                               Long-slow-fade:                                                         MIT: dem Henosode-Quartett: Benedikt Bindewald ( Viola), Josa Gerhard
                                                                                                                                                       ( Violine), Christoph Hampe ( Violoncello), Sara Hubrich ( Violine) sowie
                                                                               Improvisatorische Verneigung                                            Herwig Ursin. PRODUKTION: Münchner Biennale für neues Musiktheater
                                                                                                                                                       & Festival Rümlingen.
                                                                               Ruedi Häusermann und seine Mitstreiter geden-                           —
                                                                                                                                                       Mi 19., Do 20. & Fr 21. Mai 2021,
                                                                               ken der grössten Popband aller Zeiten. Aus Impro-                       jeweils 17:00, 19:00 & 21:00 Uhr
                                                                               visationen schält sich ein Klangteppich heraus,                         Auf dem Schlossplatz
                                                     «Tonhalle» Zeichnung     der von Ferne an die unsterblichen Melodien der
                                                      von Giuseppe Reichmuth   «Fab Four» erinnert.
                                                     «Aus dem Privatarchiv»   —
                                                      Ruedi Häusermann         MIT: Ruedi Häusermann (Faszination Megaphon), Marco Käppeli
                                                                               (Faszination Schlagzeug), Philipp Läng (Faszination Plattenspieler) &
                                                    «Zum Eidg. Beatles-      Herwig Ursin (Faszination Trompete).
                                                      gedenktag»               —
                                                      Selbstauslöser Ruedi     Fr 11. & Sa 12. Dezember 2020, jeweils 20:00 Uhr
                                                      Häuserman                (Ort wird noch bekannt gegeben)

                                   
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«klAnk» Bild: Ilja Mess
FAMILIE                                                                COMEDY                                                                FAMILIE                                                            THEATER

     KLANK
     Vom Lauschen und Horchen
                                                                            VERSCHTEHSCH?
                                                                            1000 und 1 Fall einer Übersetzerin
                                                                                                                                                  BETTMÜMPFELI FÜR                                                   DIE MÖGLICHKEITEN
     Rahel Wohlgensinger
     Andrea Kilian DE
                                  CH    &                                   Compagnie zarogni                                                     D’OHRE                                                             URAUFFÜHRUNG
                                                                                                                                                                                                                     Von Aron Yeshitila
                                                                                                                                                                                                                     Gebrehanna Productions

     In ihrem Stück für die allerkleinsten Zuschauer-                       Zarina Tadjibaeva jongliert in ihrer Rolle                            Bunte Blätter tanzen durch die Luft, in                            In einer fantastischen Welt untersucht «Die
     innen und Zuschauer begibt sich die Thurgauer                          als Übersetzerin urkomisch und virtuos mit                            den Bäumen rauscht der Wind, die Vögel ziehen                      Möglichkeiten» eine philosophische Frage
     Puppenspielerin Rahel Wohlgensinger auf eine                           Bedeutungen, kulturellen Eigenheiten,                                 wieder Richtung Süden und der Igel bereitet                        ganz konkret: Wann beginnt Ungerechtigkeit?
     Reise in den Klang der Dinge.                                          unfreiwilligem Humor, mit scheiternder und                            seinen Winterschlaf vor. Wie immer in                              Bereits im Mutterbauch? Schon vor der
                                                                            gelingender Integration.                                              den Herbstferien gibt es in der Tuchlaube das                      Zeugung? Oder erst in der Welt? Aron Yeshitila
     Durch einfache Animation werden diese Dinge lebendig.                                                                                        Bettmümpfeli für d’Ohre passend zur Jahreszeit.                    erforscht in seiner Parabel die Grundlagen
     Sie werden zum Klingen gebracht, entfalten ihre Ge-                    In ihrer Kunstfigur schöpft Zarina Tadjibaeva aus ihrer                                                                                  unseres Zusammenlebens.
     räusche, Töne und Rhythmen und werden Musik. Wie                       vieljährigen Erfahrung als Übersetzerin. Sie taucht ein in            Mit dem Herbst kommen die gemütlichen Abende,
     klingt Stein, wie tönt Holz, Laub oder Tannenzapfen und                fremde Seelen, dramatische Schicksale und in die Missver-             an denen man näher zusammenrückt und sich mit span-                Ova, Ovo und Ovi sind die drei unbefruchteten Eier im
     wie Knäckebrot? Es knackt, es raschelt und knuspert, es                ständnisse des Alltags. Auf dem Standesamt, vor Gericht,              nenden Geschichten wärmt. Der Geschichtenteppich                   Bauch einer Schweizer Frau afrikanischer Herkunft. Ihre
     schwingt, es wummert und brummt.                                       beim Psychologen, im Spital. Sie schildert eine Fülle von             lädt alle Daheimgebliebenen zu einer Reise in fantasie-            Identitäten sind noch nicht fertiggestellt, das gesamte
               Was tönt denn da? Es kreiselt, es reibt, es schlägt,         Situationen so intensiv, dass sie als Vollblut-Komödiantin            volle Welten voller Abenteuer ein. Die Erzählerinnen Nina          Wissen und alle Erinnerungen, die dem Universum und
     wischt, bricht und klopft. Was hören wir? Eine Klangreise,             immer wieder ins Spielen kommt und in die einzelnen                   Curcio und Theresa Künz und die Erzähler Andreas Bächli            der Geschichte der Mutter angehören, sind für sie verfüg-
     die die Ohren weckt, überrascht und verblüfft, die in die              Figuren schlüpft. Nichts ist ihr fremd. Der geschwätzi-               und Jonas Egloff bringen jeden Abend eine zauberhafte              bar. Sie fantasieren über ihre Chancen und Möglichkeiten.
     Stille führt, hin zum Selbst, zum Hinhören, zum Aufhören,              ge Perser, die russische Drama-Queen, die arrogante Be-               Gute-Nacht-Geschichte mit, die sie mit der musikalischen           Sie versuchen, die Welt für sich zu einem besseren Ort zu
     zum Lauschen und Horchen.                                              amtin, der orientierungslose Gesuchsteller – vor unseren              Unterstützung von Diandra Russo und Christoph Scher-               machen. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Doch als
               In «klAnK» erforschen eine Figurenspielerin und              Augen und Ohren breitet sich ein Kosmos aus, der uns                  baum zum Leben erwecken. Wie immer verwebt sich ein                sie etwas über ihre Mutter und ihre Identität erfahren, be-
     eine Musikerin den Klang der Dinge und machen sich –                   zum Lachen und zum Weinen bringt.                                     Teil der Geschichte mit dem alten Geschichtenteppich,              ginnen sie, Unterschiede in ihren Ansichten über die Welt
     getreu dem Motto von John Cage «Alles, was wir tun, ist                          Zarina Tadjibaeva ist in der ehemaligen Sowjet-             der schon so viel gehört hat. Und für den Heimweg gibt             zu entwickeln. Irgendwann erkennen sie, dass sie bereits
     Musik» – auf die Suche nach ihrem eigenen «Sound». Das                 republik Tadschikistan geboren und aufgewachsen. Heu-                 es natürlich ein Bettmümpfeli für s’Muul. Hereinspaziert           in vorgefertigte Identitäten gesteckt werden.
     Auge hilft dem Ohr, aufmerksam zu bleiben und in die                   te lebt sie als Sängerin und Schauspielerin in der Schweiz.           und draufgesessen auf den Geschichtenteppich!                                Diktatur und Ungerechtigkeit sind Realitäten, die
     Tiefe zu horchen.                                                      Als Dolmetscherin übersetzte sie für zahlreiche Auftrag-                                                                                 Aron Yeshitila, Brugger Autor und Regisseur mit äthiopi-
                                                                            geber, unter anderem für das Bundesamt für Migration.                                                                                    schen Wurzeln, seit Jahren beschäftigen. Sein letztes Thea-
                                                                            Sie spricht fliessend Russisch, Deutsch, Farsi, Dari, Tad-                                                                               terstück «Kings of Interest» handelte von der Geschichte
                                                                            schikisch und Schweizerdeutsch. Ihr Lebensmotto: «Man                                                                                    des äthiopischen Volks auf der Suche nach Freiheit und
                                                                            kann den Wind nicht in einem Einmachglas einfangen.»                                                                                     Gerechtigkeit im Kontext lokaler und internationaler
                                                                                                                                                                                                                     Mächte und Interessen. Im Kurzfilm «Dagu», der im März
                                                                                                                                                                                                                     2019 beim Luxor African Film Festival in Ägypten Premie-
                                                                                                                                                                                                                     re feierte und bei den Solothurner Filmtagen lief, entwirft
                                                                                                                                                                                                                     er eine Alternative zum herrschenden Autoritarismus. Mit
                                                                                                                                                                                                                     «Die Möglichkeiten» geht er noch einen Schritt weiter:
                                                                                                                                                                                                                     Haben wir oder die kommende Generation die Möglich-
                                                                                                                                                                                                                     keit, diese Umstände zu korrigieren oder neu zu beginnen?

     SEPTEMBER 2020                    SPIEL, KONZEPT, KLÄNGE &             SEPTEMBER 2020                MIT: Zarina Tadjibaeva.                 OKTOBER 2020                 MIT: Andreas Bächli, Nina Curcio,     OKTOBER 2020                  MIT: Ntando Cele,
                                       GERÄUSCHE: Rahel Wohlgensinger.                                    BUCH & REGIE: Andrej Togni.                                          Jonas Egloff, Theresa Künz, Diandra                                 Annina Polivka & David Werner.
     SO 20                             REGIE & KONZEPT: Andrea Kilian.      MI 23                         IN KOOPERATION MIT: Amt für Migration   DI 6                         Russo & Christoph Scherbaum.          MI 14                         TEXT & REGIE: Aron Yeshitila.
                                       MUSIK, KLÄNGE & GERÄUSCHE:           20:00 Uhr                     und Integration Kanton Aargau.          18:00 Uhr                    PRODUKTION: Bühne Aarau.              20:00 Uhr                     DRAMATURGIE: Grit Köppen.
     11:00 Uhr
                                       Andrea Zuzak.                                                                                                                                                                                               SZENOGRAFIE: Katharina Meier.
                                       BÜHNENBAU: Beat Fuhrimann.                                         Deutsch mit russischen                  MI 7                         Schweizerdeutsch                      FR 16                         VIDEO: Joel De Giovanni.
     TUCHLAUBE                         LICHTKONZEPT: Christian Bühlmann.
                                                                            TUCHLAUBE                     und persischen Elementen                18:00 Uhr                    Empfohlen ab 4 Jahren                 20:00 Uhr                     MUSIK: Christoph Scherbaum.
     Galerie                           KOSTÜME: Petra Kilian.
                                                                            Saal                          Empfohlen ab 14 Jahren                  DO 8                                                               SA 17                         LICHTDESIGN & TECHNIK:
                                       KOPRODUKTION MIT: Theaterwerkstatt                                                                         18:00 Uhr                                                          20:00 Uhr                     Nik Friedli.
                                       Gleis 5, Frauenfeld.                                                                                       FR 9                                                                                             KOPRODUKTION MIT:
                                                                                                                                                  18:00 Uhr                                                          TUCHLAUBE                     Kulturmarkt Zürich & Bühne Aarau.
                                       ohne Sprache                                                                                                                                                                  Saal
                                       Empfohlen ab 2 Jahren                                                                                                                                                                                       Deutsch & Englisch
                                                                                                                                                  TUCHLAUBE                                                                                        Empfohlen ab 14 Jahren
                                                                                                                                                  Galerie

22                                                                                                                                                                                                                                                                                     23
THEATER / FAMILIE                                                        TANZ / FAMILIE

                                    BRUNO
                                    Jörg Bohn
                                              UND DAS HASENVELO ALICE    TANZT
                                                                Aufführung und tänzerische
                                                                                                             Spielwiese für die Allerjüngsten
                                                                                                             Cornelia Hanselmann/
                                                                                                             Eva Maria Küpfer & Gäste

                                    Seit über 20 Jahren spielt Jörg Bohn die Figur                           «Alice tanzt» ist ein Tanzstück mit Live-Musik
                                    des liebevollen Einzelgängers und Tüftlers                               zum Mitmachen für das allerjüngste Publikum
                                    Bruno. Schon zwei Generationen junges                                    ab einem Jahr. Die Kinder dürfen ihrer Neugier
                                    Publikum sind mit seinen verschrobenen,                                  folgen und auf spielerische Art ihre eigene Welt
                                    zutiefst menschenfreundlichen und                                        kreieren.
                                    humorvollen Geschichten aufgewachsen.
                                    Diesmal verhilft Bruno dem Stoffhasen Fritz                              Durch Improvisationen gestalten die Tänzerinnen und
                                    zu einer grossen Freude.                                                 Tänzer sowie die Musikerinnen und Musiker gemeinsam
                                                                                                             ein Stück, das sich von einer Aufführung hin zu einer mu-
                                    Eines Abends kann Fritz, der kleine Stoffhase, der seit ge-              sikalisch-tänzerischen Spielwiese entwickelt. Sie erkunden
                                    raumer Zeit bei Bruno wohnt, nicht einschlafen. Der Grund                Musik und Tanz, inspiriert von alltäglichen Bewegungen
                                    dafür ist schnell gefunden: Fritz muss am nächsten Morgen                und Lauten der Kinder. Aus deren Kriechen, Rollen, Krab-
                                    in der Schule zur Veloprüfung, hat aber kein Fahrrad, und                beln, Hüpfen und Lautmalereien kreieren die Künstlerin-
                                    Bruno weiss noch nichts davon. Alle Läden sind schon ge-                 nen und Künstler spontane Choreografien und regen die
                                    schlossen, auch bei Bekannten ist kein Velo aufzutreiben.                kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer an mitzumachen.
                                    Wer Bruno kennt, darf sich freuen, ihm fällt immer etwas                 Jede Vorstellung ist dadurch einzigartig.
                                    ein. Bis es aber soweit ist, dass Fritz die Prüfung absolvieren                   «Alice tanzt» findet an drei Sonntagvormittagen
                                    kann, gilt es, einige Hindernisse zu überwinden.                         parallel zu einer Aufführung für ältere Kinder statt. Mit
                                              Mit einem überdimensionalen Bilderbuch erzählt                 diesem Angebot ermöglichen wir Familien mit Kindern in
                                    und spielt Jörg Bohn das Abenteuer vom sprechenden                       unterschiedlichem Alter, gemeinsam ins Theater zu gehen.
                                    Stoffhasen Fritz. Dabei schlüpft er in die Rolle von Bru-
                                    no, der als Ersatzvater nur das Beste für Fritz möchte, aber
                                    immer wieder mit seinen beruflichen Verpflichtungen in
                                    Konflikt kommt.
                                              Jörg Bohns Stücke greifen aktuelle Themen aus
                                    dem Alltag der Kinder auf und laden die jungen Zuschaue-
                                    rinnen und Zuschauer dazu ein, den Verlauf der Geschich-
                                    ten selbst mitzugestalten.

                                    OKTOBER 2020                    TEXT, SPIEL & BÜHNE: Jörg Bohn.          OKTOBER 2020                            VON UND MIT: Simon Berz, Nik
                                                                    REGIE & TEXT: Paul Steinmann.                                                    Friedli, Cornelia Hanselmann, Makiko
                                    SA 17                           MUSIK: Fredi Spreng.                     SO 18                                   Ito, Margarita Kennedy, Eva Maria
                                    17:00 Uhr                       BÜHNE & GRAFIK: Nesa Gschwend.           11:00 Uhr, in Kombination mit           Küpfer, Isabel Lerchmüller, Christoph
                                                                    LICHT & TECHNIK: André Boutellier.       «Bruno und das Hasenvelo» (ab 4 Jahren) Scherbaum, David Speiser, Daphni
                                    SO 18                           FILMANIMATION: Valentin Steinmann.                                               Stefanou & Lisa Stepf.
                                    11:00 Uhr                       KOPRODUKTION MIT: Bühne Aarau,           DEZEMBER 2020
                                                                    ThiK Theater im Kornhaus Baden &                                                  ohne Sprache
                                    TUCHLAUBE                       Sternensaal Wohlen.                                                               Empfohlen ab 1 Jahr
                                    Galerie                         IN ZUSAMMENARBEIT MIT:                   SO 13
                                                                    Theater PurPur Zürich & Chössi Theater   11:00 Uhr, in Kombination mit
                                                                    Lichtensteig.                            «Pinocchio» (ab 7 Jahren)

                                                                    Schweizerdeutsch                         MÄRZ 2021
                                                                    Empfohlen ab 4 Jahren
«Alice tanzt» Foto: Corina Rainer                                                                            SO 7
                                                                                                             11:00 Uhr, in Kombination mit
                                                                                                             «Besteste Freunde» (ab 7 Jahren)

                                                                                                             TUCHLAUBE
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                                                                                                             Saal/Galerie
THEATER

     WIE ES EUCH GEFÄLLT
     SCHAUSPIEL-ABO
     Von William Skakespeare
     bremer shakespeare company                  DE

     William Shakespeares Komödie «Wie es euch
     gefällt» um Täuschung und Verstellung, um das
     Spiel mit Identitäten und Geschlecht, eröffnet
     in der spielerisch-turbulenten Inszenierung
     der bremer shakespeare company die Schauspiel-
     Saison im kultur & kongresshaus aarau.

     Orlando hat am Hof gegen den diktatorischen Frederick,
     der den Thron unrechtmässig eroberte, aufbegehrt und im
     Kampf den Ringer Charles besiegt. Er flieht vor der Rache
     Fredericks in den Ardenner Wald. Dort findet er Zuflucht
     bei dem von Frederick verstossenen rechtmässigen Her-
     zog und dessen skurrilem Gefolge aus Ausgestossenen,
     Verfolgten, Verbannten und Verliebten.
               Rosalinde, die Tochter des Herzogs, wird eben-
     falls verbannt. Begleitet von ihrer treuen Freundin Celia
     und dem Narren Touchstone gibt sie sich als Mann aus
     und macht sich auf die Suche nach Orlando, in den sie
     sich unsterblich verliebt hat. Und auch Orlando versucht,
     seine Rosalinde wiederzutreffen, erkennt sie jedoch nicht,
     als sie ihm als Mann verkleidet im Wald begegnet. Was
     nun folgt, ist eine der aberwitzigsten Liebesszenen der
     Theatergeschichte.
               Abseits jeglicher Zivilisation stellt sich für die hö-
     fische Gemeinschaft die Frage neu: Wer sind wir eigent-
     lich? Denn wenn die Welt eine Bühne ist, wie es im Stück
     heisst, ist dann alles bloss Täuschung und Spiel?
               Regisseur Thomas Weber-Schallauer «stellt den
     leichten, spielerischen, ja karnevalesken Aspekt des Stücks
     in den Vordergrund und profitiert dabei von einem glän-
     zend aufgelegten Ensemble – sechs Schauspielern in 18
     Rollen, die sie ausnahmslos bravourös und mit viel Spass
     an der Gaukelei bewältigen.» Weser-Kurier

     OKTOBER 2020                       MIT: Svea Auerbach, Christian Bergmann,
                                        Philipp Michael Börner, Tim Lee, Theresa
     MI 21                              Rose & Erik Roßbander.
     19:30 Uhr (18:45 Uhr Einführung)   ÜBERSETZUNG: Rainer Iwersen.
                                        REGIE: Thomas Weber-Schallauer.
                                        BÜHNE & KOSTÜME: Heike Neugebauer.
     KULTUR & KONGRESSHAUS              MUSIK: Andy Frizell.
     Saal 1
                                        Deutsch
                                        Empfohlen ab 14 Jahren

                                                                                   «Wie es euch gefällt» Foto: Marianne Menke

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THEATER                                                          Mit Julia Haenni, Barbara Heynen und Luca Schaffer hat die Junge Marie,
     GO TELL                                                          das Jugendensemble des Theater Marie, eine neue Leitung. Mit ihrer
                                                                      ersten Produktion «go tell» nimmt sie sich Schillers Tell-Stoff vor und
     URAUFFÜHRUNG
     Von Julia Haenni                                                 unterzieht den Landesmythos einem Reality-Check.
     Junge Marie
                                                                      Ein Bericht von Matteo Emilio Baldi

                                                                      Die Regisseurin und Autorin Julia Haenni, der Fotograf         professionelle Produktion handelt. «Mit der Teilnahme
     Mit «go tell» mischt sich die Junge Marie                        und Theatertechniker Luca Schaffer und Schauspielerin          entscheidet man sich für eine Anstellung. Die Schauspie-
     gemeinsam mit jungen Frauen in die Schweiz                       Barbara Heynen aus dem Ensemble des Theater Marie bil-         lerinnen stehen unter Vertrag.» Entsprechend sei die Jun-
     und ihre Geschichte(n) ein. Die Gruppe klopft                    den für die kommenden drei Spielzeiten das Leitungsteam        ge Marie als eine Gelegenheit zu sehen, professionelles
     das Land, in dem wir leben, auf seine Grund-                     der Jungen Marie. Ihre erste Produktion ist derweil schon      Theater im Jugendalter unter realen Bedingungen ken-
     lagen, seine Klischees, seine grossen und kleinen                angelaufen und trägt den Titel «go tell». «Für ‹go tell›       nenzulernen. «Das Stück steht und fällt mit diesen jungen
     Fehler und auf seine Möglichkeiten ab.                           sammeln wir gemeinsam im Ensemble das Rohmaterial,             Menschen», sagt Schaffer, «es kann nur dann stattfinden
                                                                      welches Julia Haenni als Grundlage für das Schreiben des       und gut werden, wenn das alle dementsprechend ernst
     Was für eine Schweiz wollen wir leben, verkünden, reprä-         Stücks dient», erklärt Schaffer. Er fährt fort: «Der Nähr-     nehmen.»
     sentieren – abseits der üblichen, überkommenen Berg-             boden des Stücks ist Schillers Wilhelm Tell. Gibt Tell noch              Die jüngste der ausgewählten Schauspielerinnen
     panorama-Schoggi-Tennis-Schablonen? Taugen dieser                was her für die Entwicklung von Zukunftsvisionen für           ist 16, die älteste 22 Jahre alt. Bei vielen der vorangegan-
     Wilhelm Tell und seine Rütli-Herren noch als Posterfigu-         die Schweiz? Kann diese archaische Figur noch ein Land         genen Produktionen der Jungen Marie befanden sich auch
     ren für unsere moderne, diverse Schweiz? Was ist mit allen       repräsentieren, in dem so viele Secondos leben und in dem      Profis auf der Bühne. Für «go tell» hat man sich bewusst
     Menschen aus anderen Kulturen, die auch hier leben und           junge Frauen gegen die Marginalisierung ihrer Stimmen          dagegen entschieden: «Wir wollen den Jugendlichen auf
     die Schweiz repräsentieren? Wer sind unsere Heldinnen            kämpfen?»                                                      der Bühne möglichst viel Platz einräumen und Chancen
     und Helden, die in den Ankunftshallen von den Screens                     Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 14 Jah-      bieten. Vom ersten Treffen bis zur Premiere werden sie aber
     lächeln sollen? Und was wollen wir der Schweiz schon lan-        ren. Demnach gehe es darum, Themen zu behandeln, die           professionell von Barbara Heynen gecoacht.» Augenfällig
     ge mal laut und deutlich sagen? Hier, heute, jetzt?              die Jugendlichen bewegen. Um möglichst viele Stimmen           ist auch die Entscheidung, nur Frauen zu casten, da bei
              «go tell» präsentiert Auffrischungen für die            anhören zu können, werden drei Roundtables in Aarau,           einem Jugendtheater ja auch immer der Fördergedanke
     Schweiz und ihr Morgen. Mit viel Power, Humor und                Baden und Bern durchgeführt, wo jeweils Jugendliche            und die Chancengleichheit eine wichtige Rolle spielen.
     Glitzer. Und lässt dabei auch unbequeme Fragen und alt-          eingeladen werden, um über dieses Thema zu diskutie-           «Natürlich, das kann man auch in den falschen Hals be-
     eingesessene Muster nicht aussen vor. Be part and go tell!       ren. «Wir wollen wissen, was Jugendliche über ihr Land zu      kommen», entschärft Schaffer besonnen, «doch beruht die
              Die Junge Marie ist die junge Spielpartnerin des        sagen haben und was sie sich für die Zukunft wünschen!»,       Entscheidung auf der Thematik des Stücks. Das hat viel
     Theater Marie. Seit 2014 produziert sie professionelles          so Schaffer.                                                   mit der aktuellen Situation im Land zu tun – das bekommt
     Theater mit und für junge Menschen. Ab 2020 leiten die                    Die Junge Marie richtet sich nicht an jene Jugend-    man auch in diesem Alter zu spüren. Im Theater möchten
     Autorin und Regisseurin Julia Haenni, die Schauspielerin         lichen, die erste Theaterluft schnuppern wollen, sondern       wir Stimmen hören, die in öffentlich-politischen Diskur-
     Barbara Heynen und der Fotograf und Theatertechniker             an jene, die schon einen Schritt weiter sind. Schaffer sagt:   sen unterrepräsentiert sind. Schlussendlich bleibt es aber
     Luca Schaffer die Junge Marie.                                   «Wir wollen die Junge Marie in die Richtung eines Vor-         eine Entscheidung für das Stück. Und man muss auch
                                                                      kurses für Theater entwickeln. Wir wollen also ein Angebot     berücksichtigen, dass unsere Intendanz drei Jahre dauert.
                                                                      für Leute schaffen, die das Theater zum Beruf machen und       Es wird also nicht unser letztes Stück sein.»
                                                                      Erfahrungen in professionellen Produktionen sammeln
                                                                      wollen, bevor sie sich für ein Studium in Regie, Drama-
                                                                      turgie oder Schauspiel entscheiden.» Darüber hinaus biete
                                                                      man auch ein Backstage-Praktikum an – ein Novum beim
                                                                      Jugendensemble aus Suhr.
                                                                               Nach den passenden Besetzungen wurde im März
                                                                      gecastet. Eine Gelegenheit, bei der man den Bewerberin-
     OKTOBER 2020                 MIT: Nilüfer Darcan, Emma Flohr,    nen noch einmal vermitteln konnte, dass es sich um eine
                                  Chiara Müller, Jaël Saier,
     SA 24                        Anina Steiner & Sina Wilhelm.
     20:00 Uhr                    KONZEPTION, PRODUKTION & LEITUNG:
                                  Julia Haenni, Barbara Heynen &
     MO 26                        Luca Schaffer.

                                                                      «DAS STÜCK STEHT
     19:00 Uhr                    TEXT: Julia Haenni & Ensemble.
     MI 28                        REGIE: Julia Haenni.
     20:00 Uhr                    SCHAUSPIEL- & SPRECHCOACHING:

                                                                      UND FÄLLT MIT DIESEN
                                  Barbara Heynen.
     TUCHLAUBE                    BÜHNE & TECHNIK: Luca Schaffer.
     Saal                         KOSTÜM: Kerstin Griesshaber.

                                                                      JUNGEN MENSCHEN»
                                  KOPRODUKTION MIT:
                                  Kurtheater Baden & Bühne Aarau.

                                  Schweizerdeutsch & Deutsch
                                  Empfohlen ab 14 Jahren
28                                                                                                                                                                                          29
FIGURENTHEATER                                                       THEATER

     MIT DER ZEIT MUSS                                                    HEUTE     ÜBER MORGEN
                                                                          Proberaum Zukunft
     MAN    GEHEN
     dakar Produktion

                                                                          Was passiert, wenn die Erinnerung an das
                                                                          gelebte Leben auf die Fantasie eines glücklichen
                                                                          Morgens trifft? Proberaum Zukunft inszeniert
     Drei Geschwister kommen zusammen, um das                             ein Theaterstück, das im Aufeinanderprallen von
     verlassene Haus ihrer Kindheit zu räumen. Sie                        Vergangenheit und Zukunft die Gegenwart neu
     teilen ihre Erinnerungen, die auf wundersame                         verhandelt und die Macht des utopischen
     Weise lebendig werden. Ein surrealer, tragi-                         Denkens hoch hält.
     komischer Abend über das Erben im materiellen
     wie im immateriellen Sinne.                                          Auf der Bühne begegnen sich zwei Generationen. Die drei
                                                                          älteren Menschen erzählen von gestern. Es geht um Kämp-
     Die Geschwister sind gekommen, um ihr Elternhaus auf-                fe, die gekämpft wurden, um Ängste, die überwunden
     zuräumen, zu planen, Weichen für die Zukunft zu stellen.             wurden, und um Überlebensstrategien. Die zwei Jungen
     Sie stellen fest, dass sie sich gleichzeitig fremd und vertraut      erzählen von morgen. Wie die Welt, oder wie wenigstens
     sind, schon bald bestimmen alte Muster ihren Umgang.                 Aarau aussehen könnte, wenn man den Mut zu utopischem
     In der Luft liegen Bilder aus verschiedenen Schichten der            Denken aufbringt. Und das ist überraschend schwer. Pro-
     Vergangenheit: Ein gescheiterter Hochzeitstag. Die ganze             bieren Sie’s mal! Stellen Sie sich vor, wir wären im Jahr 2050
     Familienschar inklusive Tante und Onkel fasziniert vor               und entgegen aller Prognosen und Befürchtungen hat sich
     dem neuen Fernseher. Der erste Joint. Das Sträuben der               alles zum Besten entwickelt. Zum Besten für Sie. Was heisst
     alt gewordenen Mutter gegen eine Hauspflege.                         das? Gar nicht so einfach, oder? Genau.
               Jedes der Geschwister hat unterdessen irgend-                       Über zehn Monate hinweg haben Marcel Griss-
     wo anders ein heutiges Leben. Aber im Bann des Hauses                mer, Nikolai Prawdzic und Sarah Verny im «Proberaum
     verschwimmen die Zeiten, das Erwachsensein bekommt                   Zukunft» Menschen aus der Region Aarau in Gesprächen
     Risse. Ein Theaterabend über erwachsene Kinder und                   und Workshops nach ihren Zukunftswünschen befragt.
     kindliche Eltern, über sich verändernde Erinnerungen, die            Gleichzeitig haben sie sich mit älteren Mitbürgerinnen
     Durchlässigkeit der Zeit und über die Frage, was aus uns             und Mitbürgern unterhalten, um zu erfahren, was aus
     wird, wenn wir dem Irrgarten Familie den Rücken kehren.              ihren Plänen im Laufe ihres Lebens geworden ist.
               Mit ihren ausdrucksvollen Klappmaulpuppen ha-                       Das Stück «heute über morgen», das aus diesen
     ben sich Delia Dahinden, Anna Karger und Lukas Roth seit             Recherchen entstanden ist, bildet den ersten der drei Teile
     der Gründung von dakar im Jahr 2014 als feste Grösse in              von «Proberaum Zukunft». Das dreijährige Theater- und
     der Schweizer Figurentheaterszene etabliert. In Aarau wa-            Gesellschaftsprojekt verfolgt das Ziel, mit den Menschen
     ren sie zuletzt mit «Matto regiert» nach Friedrich Glausers          in der Region Aarau Zukunft neu zu denken und auf der
     gleichnamigem Roman zu Gast.                                         Bühne erstrebenswerte Alternativen einer scheinbar düs-
                                                                          teren Zukunft entgegenzustellen.*

                                                                          NOVEMBER 2020                  MIT: Julian Boine, Denise Hasler,
                                                                                                         Hansjürg Rohner, Anna-Maria Walgis &
                                                                          DI 3                           Rosmarie Wipf.
                                                                          20:00 Uhr PREMIERE             KONZEPT & REGIE: Marcel Grissmer,
     OKTOBER 2020                    MIT: Delia Dahinden, Anna Karger &                                  Nikolai Prawdzic & Sarah Verny.
                                     Lukas Roth.                          FR 6                           BÜHNE: Lukas Sander.
                                                                          20:00 Uhr
     FR 30                           REGIE: Dorothee Metz.                                               KOSTÜM: Susan Wäckerlin.
     20:00 Uhr                       DRAMATURGIE: Anna Karger &           SO 8
                                     Gabi Mojzes.                         17:00 Uhr                      Deutsch
     SA 31                           KO-AUTOR: Dominik Busch.
     20:00 Uhr                                                            DI 10                          Empfohlen ab 14 Jahren
                                     MUSIKALISCHE LEITUNG &               20:00 Uhr
                                     KOMPOSITION: Martin Schumacher.                                     *Der vorliegende Ankündigungstext
     TUCHLAUBE                       PUPPENBAU: Delia Dahinden.                                          kündigte die wegen Covid-19 abgesagte
     Saal                            LICHTKONZEPT: Li Sanli.              TUCHLAUBE                      Theaterproduktion «HEUTE ÜBER
                                     BÜHNE: Lukas Roth.                   Galerie                        MORGEN» an. Aber die Zukunft ist nicht
                                     KOPRODUKTION MIT: BAFF! Basel &                                     abgesagt. In derselben Formation wird
                                     Theater im Burgbachkeller Zug.                                      sich Proberaum Zukunft unter den neuen
                                                                                                         Bedingungen daran machen, heute über
                                     Deutsch                                                             morgen zu denken.
                                     Empfohlen ab 16 Jahren

30                                                                                                                                                31
COMEDY                                                         THEATER / FAMILIE

                                     WAS WÜRDE                                                      HELIKOPTERN
                                                                                                    Eine Geschichte über Vertrauen
                                     ELVIS    SAGEN?
                                     Bänz Friedli
                                                                                                    und Verantwortung
                                                                                                    Theater salto & mortale

                                     Bänz Friedli ist Kult. Spätestens mit seinen                   Das Theater salto & mortale hat zusammen
                                     Pendler-Kolumnen hat er sich in die geschun-                   mit einer Schulklasse ein Stück über Vertrauen
                                     dene Seele des dichtestressgeplagten Eid-                      und Verantwortung geschrieben. Herausge-
                                     genossen geschrieben. Nun gastiert er – auf                    kommen ist eine packende Geschichte von drei
                                     Einladung des kiff und der Bühne Aarau –                       Kindern, die ihre Eltern lehren, dass Abenteuer
                                     erstmals in Aarau.                                             zum Aufwachsen dazugehören.

                                     Bänz Friedli ist ein genauer Beobachter. Er stellt sich ein-   Lehrer Kuriger plant ein Experiment. Eine Woche im
                                     fach hin und erzählt. Darin besteht im Grunde schon sein       Wald. Ohne jeden Komfort. Ohne Dusche und Föhn, Han-
                                     ganzes Kabarett. Aber wie er das tut! Er sinniert und philo-   dy und Youtube, Chips und Chats. Natur pur. Die Klasse ist
                                     sophiert, imitiert Slangs und Dialekte, er beobachtet und      dabei. Auch viele Eltern unterstützen die Idee. Doch einige
                                     parodiert, ist bald nachdenklich, bald saukomisch. Und es      haben Bedenken. Sie zweifeln am Sinn des Lagers und sor-
                                     sprudelt im neuen Programm «Was würde Elvis sagen?»            gen sich um ihre Kinder. Schliesslich gelingt es ihnen, das
                                     nur so aus ihm heraus: Was ihn beglückt und was ihn auf-       Projekt zu verhindern. Das Waldlager wird abgesagt. Aus
                                     regt. Er kommt vom Hundertsten ins Tausendste, mischt          Sicherheitsgründen. Ein Kindertrio zieht trotzdem los. Auf
                                     Politisches und Privates – und weshalb geht eigentlich         eigene Faust. Die Eltern der Ausgerissenen machen sich
                                     jeder Schirm bei der ersten Benutzung kaputt?!                 auf die Suche. Ohne Helikopter, aber mit Drohne, Hund
                                              «Requisiten braucht Friedli so gut wie keine, aber    und Leuchtwesten.
                                     mit seiner Präsenz füllt er den Raum», notierte die nzz am              Das Theater salto & mortale beschäftigt sich
                                     Sonntag. Da der Kabarettist stets auf die Aktualität und den   in seinem neuen Stück mit Fragen über Vertrauen und
                                     jeweiligen Ort eingeht, wird jeder Abend zum Unikat. Nur       Verantwortung, Loslösung und Eigenständigkeit. Bei der
                                     eines bleibt sich gleich: Immer wieder fallen ihm Songs        Erarbeitung des Stücks zu den «Helikopter-Eltern» hat die
                                     von Elvis Presley ein. Der King of Rock’n’Roll spendet in      Gruppe mit einer Schulklasse aus Reinach zusammenge-
                                     jeder Lebenslage Trost. Weil, wenn nicht er – wer dann?        arbeitet und auch den Austausch mit Eltern und Erziehen-
                                                                                                    den gesucht. «Helikoptern» will weder Elternschule noch
                                                                                                    Lehrstück sein, ermutigt vielleicht aber zu mehr Vertrauen
                                                                                                    und lässt Erwachsene und Kinder schmunzeln.

                                     NOVEMBER 2020                 VON UND MIT: Bänz Friedli.       NOVEMBER 2020                 MIT: Martina Binz, Clo Bisaz &
                                                                                                                                  Birkan Çam.
                                     DO 5                          Schweizerdeutsch                 SA 7                          TEXT & REGIE: Adrian Meyer.
                                     20:00 Uhr                     Empfohlen ab 14 Jahren           17:00 Uhr                     BÜHNE & LICHT: Andreas Bächli.
«Helikoptern» Foto: Peter Siegrist                                                                                                KOSTÜME & REQUISITEN:
                                                                                                                                  Susanne Boner.
                                     KIFF                                                           TUCHLAUBE                     SOUND DESIGN & VIDEO:
                                     Tellistrasse 118, Aarau                                        Saal                          Benjamin Bisaz, Augenklang.
                                                                                                                                  KOPRODUKTION MIT: TaB* Theater am
                                                                                                                                  Bahnhof Reinach, Bühne Aarau &
                                                                                                                                  ThiK Theater im Kornhaus Baden.
                                                                                                                                  IN ZUSAMMENARBEIT MIT:
                                                                                                                                  Theater PurPur Zürich.

                                                                                                                                  Schweizerdeutsch
                                                                                                                                  Empfohlen ab 10 Jahren

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