ZHDK HIGHLIGHTS 2018 DETAILPROGRAMM - Zürcher Hochschule der Künste

 
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Z H DK H I G H LI G H T S 2 0 1 8
D ETA I LP RO G R A M M
LIEBE ZHDK HIGHLIGHTS-BESUCHERINNEN,
LIEBE ZHDK HIGHLIGHTS-BESUCHER

Herzlich willkommen zu den dritten ZHdK Highlights, die vom 1. bis 30. Sep­tember 2018 im Toni-
Areal stattfinden. Während vier Wochen präsentiert die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) her-
ausragende Arbeiten des vergangenen Studienjahres. Ausgewählt wurden die Arbeiten dieses Jahr
von einem Dreierkuratorium, bestehend aus Swetlana Heger-Davis (Bildende Kunst), Till Löffler (Mu-
sik und Theater), Mirjam Steiner (Design und Vermittlung).

In den Ausstellungen können Besucherinnen und Besucher im ganzen Toni-Areal über 70 Kurzfilme,
Kunstwerke, Installationen, Hörstücke und Publikationen aus Design, Kunst und Art Education entde-
cken und erleben. Ergänzt wird die einmonatige Ausstellung mit über 60 Aufführungen, die über den
ganzen Monat verteilt, in besonderer Konzentration aber am Wochenende des 21. bis 23. September zu
sehen sind. Dann bespielen die Studierenden das gesamte Toni-Areal mit Theaterstücken, Konzer-
ten, Tanz, Film und vielem anderem mehr. Für Verpflegung sorgen diverse Bars und Foodtrucks.

Wir wünschen Ihnen beim Erkunden des ZHdK-Universums viel Vergnügen, gute Unterhaltung und
bleibende Eindrücke.

Colin Guillemet, Stefan Kreysler und Basil Rogger, Projektleitung ZHdK Highlights

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                                           ZHDK
                                           HIGH
                                          LIGHTS
                                           2018
AU S ST E LLU N G EN
  TÄGLICH 12 – 20 UHR
  21.-23. SEPTEMBER BIS 22 UHR

  FÜHRUNGEN DURCH DIE
  AUSSTELLUNGEN
  MIT DEN KURATORINNEN:
  DONNERSTAG, 6. SEPTEMBER, 17.00 UHR
  FREITAG, 14. SEPTEMBER, 12.30 UHR
  DONNERSTAG, 20. SEPTEMBER, 12.30 UHR
  FREITAG, 21. SEPTEMBER, 15.00 UHR
  MONTAG, 24. SEPTEMBER, 17.30 UHR
  DAUER JEWEILS
  CA. EINE STUNDE

  EINGANGSHALLE

1 Mapping & Connecting
  Aerial Balloon Photography
  Corinne Soland, Natalia Sierra
  MAS Art & Society

  From and with people living in shelters and people working and studying right next to them.
  Mapping & Connecting besteht aus einer künstlerischen Recherche zu benachbarten, jedoch der Er-
  fahrung nach getrennt wahrgenommenen Orten. Im Modul DIWO Culture (Do it with others) begannen
  wir zwei Flüchtlingsdurchgangszentren und ihre Umgebungen zu kartografieren. Nach einem ersten
  Mapping des Toni-Areals und des benachbarten Durchgangszentrums liessen wir gemeinsam mit Be-
  wohner/innen der Kulturcontainer Basislager und des Durchgangszentrums Aargauerstrasse Ballone
  mit Kameras steigen, um Luftbilder zu erhalten, mittels derer wir eine Landkarte von Trennung und
  Verbindung herstellen. Eine von uns Studierenden ist derzeit selbst in einem Aufnahmeverfahrens
  für geflüchtete Personen. Ziel des Projektes ist es, die Aerial Maps mit ergänzenden Informationen
  auf einer Webseite sichtbar zu machen, um das Bewusstsein für neue Nachbarschaften zu schärfen.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
   (NORDRAUM)

2 ANIMIERTE PLAKATE
  BA Design - Interaction Design, Unterrichtsmodul

   Graphic Design meets Technology. Im Rahmen eines Unterrichtsmoduls entstand eine Serie von
   «Moving Posters», auf Bildschirmen sichtbaren Plakaten, die auf die An- und Abwesenheit und die
   Bewegungen der Betrachter reagieren und sich verändern. Neben den grafischen Elementen spielen
   Worte und Typografie eine zentrale Rolle: Ausgangspunkt aller Plakate ist ein Wort, zum Beispiel «In-
   teraction», das sich während der Wahrnehmung durch den Betrachter in ein Anagramm seiner selbst
   verwandelt: Interaction – «Retina Tonic». Oder «Chic Typos» – «Psychotic». Oder …

   Interaction – Retina Tonic
   Mélanie Abbet
   Interrupted – Pure Dirt Net
   Mara Weber
   Poetry – Retypo
   Fiona Good
   Psychotic – Chic Typos
   Jennifer Duarte
   Slot Machines – Cash Lost In Em
   Randy Chen, Dominik Szakacs

3 Visuelle Hilfe im Kindernotfall
  Loraine Olalia
  MA Design - Visual Communication

   Das Kommunizieren mittels Bildzeichen ist heutzutage weit verbreitet. Letztere dienen als visuelle
   Unterstützung unserer Nachrichten oder gar als Sprach- respektive Wortersatz. Inwiefern kann diese
   Erkenntnis in Situationen eingesetzt werden, wo die verbale Kommunikation tatsächlich an ihre Gren-
   zen stösst? Im Kindernotfall ist die Verständigung beim Erstkontakt zwischen Patienten und Pflege-
   fachpersonen essentiell. Besteht in dieser Situation eine Sprachbarriere, kann dies zu einer Fehlver-
   sorgung führen. Die Arbeit untersucht mittels Beobachtungen vor Ort, Interviews und Experimenten
   mit verschiedenen Prototypen, inwiefern im Kontext des Kindernotfalls bildliche Darstellungen Hil-
   festellung bei Sprachbarrieren bieten können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einer prozes-
   sorientierten Sammlung dargestellt und bieten eine fundierte Basis für weitere Untersuchungen in
   diesem Themenfeld.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
   (NORDRAUM)

4 iTC
  Intelligent Transport Cube mit H2E Antrieb
  Claudia Polli
  BA Design - Industrial Design

   Der Brennstoffzellenantrieb bietet im Bereich der zukünftigen Mobilität zahlreiche Vorteile. Städtische
   Stromnetze werden durch das Betanken von Fahrzeugen mit Wasserstoff anstatt direkt mit elektri-
   schem Strom entlastet, zudem ist diese Technologie absolut umweltverträglich. Das hier vorgestellte
   autonome, modulare Fahrzeugkonzept besteht aus einer Passagier- und einer Cargoversion, welche
   sich durch spezifisch ausgestaltete Cubes auszeichnen, die auf dem fahrbaren Unterbau angebracht
   werden können. Wo die Passagierversion StädterInnen wie ein Taxi von A nach B bringen kann, bietet
   die Cargoversion Unterstützung beim Warentransport wie z.B. bei einem Umzug.

5 Weave
  Modulare Armprothese für Kinder und Jugendliche, in Kooperation mit SwissProsthetics
  Laurin Schaffner
  BA Design - Industrial Design

   Weave ist eine Armprothese für Kinder und Jugendliche, die sich im Wachstum befinden. Sie besteht
   aus einem modularen System anwendungsspezifischer Prothesenhände, welche im 3D-Druck Ver-
   fahren produziert werden. Nach dem Flecht-Prinzip umspannt ein individuell verstellbarer Mecha-
   nismus den Armstumpf und gewährt sicheren Halt. Über eine Kupplung am Schaft können passende
   Handmodule für unterschiedliche Aktivitäten aufgesetzt werden und die Prothese passt sich so auch
   dem Wachstum des Kindes an.

6 Out Of The Darkness
  Promoting understanding, awareness and interactions between the sighted and the visually impaired
  Jonathan Erne
  MA Design - Product Design

   This Master thesis aims to transform the city of Zurich into a more accessible place for the visually
   impaired. The transformation is accomplished through the implementation of a visually impaired fri-
   endly city tour app. The app works in combination with interactive, 3D printed replicas of landmarks
   and views of the Old Town of Zurich. This combination creates an immersive, sensory experience of
   the city that can be enjoyed by the sighted and visually impaired alike. But why does the city of Zu-
   rich need to become more accessible for the visually impaired? By opening up the sights of cities to
   everyone the project encourages a more inclusive society. A society that is aware and understanding
   of what it means to be visually impaired.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
   (NORDRAUM)

7 T-Kit
  Interactive and playful answers to trivial problems in the work environment
  Colin Lüönd, Fabrice Spahn
  BA Design - Interaction Design

   Es sind bekanntlich die kleinen Dinge, die grosse Auswirkungen haben. So sind es auch die trivialen
   Probleme, die uns täglich in unserem Berufsleben aus der Bahn bringen. T-Kit ist eine Serie von in-
   teraktiven Objekten, welche eine Auseinandersetzung mit Lärm, Kommunikation und Zeitgefühl am
   Arbeitsplatz widerspiegelt. Durch eine spielerische Nutzung wird die Thematik neu interpretiert.

8 Valid
  A blockchain-based data management application
  Severin Candrian
  BA Design - Interaction Design

   VALID ist ein dezentraler Service, der dem User volle Kontrolle über seine persönlichen Daten gibt und
   ihm ermöglicht, in der App eine digitale Identität anzulegen. Diese kann er nutzen, um sich auszuwei-
   sen und um Geld zu verdienen, indem er Daten an Unternehmen oder Organisationen auf Anfrage zur
   Verfügung stellt. Die Blockchain-Technologie garantiert, dass die Identität in den Händen des Users
   oder der Userin bleibt.

   VOM HEXAGON ZUM TETRAGON
   BA Design - Scientific Visualization, Unterrichtsmodul

   Woher kommt eigentlich die Kraft in den Muskeln? Sieht man sich Muskelfasern an, werden immer
   kleinere Einheiten sichtbar, bis zum sogenannten Sarkomer und den Filamenten im Mikrobereich.
   Was wir nicht sehen, müssen wir uns in einem Modell vorstellen. Um das Sarkomer und dessen Funk-
   tion zu verstehen, schufen wir im Rahmen des Moduls «Medizin II» ein solches Denk-Modell. In Zu-
   sammenarbeit mit Dr. phil. Christian Rode untersuchten wir die Messdaten der Sarkomer-Forschung
   und fanden so Kompromisse zur Darstellung bestimmter Gegebenheiten wie Bewegung, Kontraktion
   oder Struktur.

  Gabriela Gehrer
9 Kontraktion des Sarkomers
  Das Video zeigt einen Ausschnitt des Sarkomers bei der Anspannung und der Entspannung. Man
  kann einen Drill in der Anordnung der Filamente erkennen. Die Aktine (blau) gleiten von einer tetrago-
  nalen (viereckigen) Anordnung zu einer hexagonalen (sechseckigen), was den Messwerten entspricht,
  jedoch nie visualisiert wurde. Bis Heute.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
    (NORDRAUM)

   Joshua Binswanger
10 Verformung der Aktin Filamente im Sakromer
   3D Animation und Gipsfiguren, die die hypothetische Verformung der Aktinfilamente im Sakromer
   darstellen.

   Anne Nicoline
11 Sarcomere – Do It Yourself Paper Model
   I have chosen to work with kinesthetic learning through model construction with paper. This will help
   the student to connect things together in the physical space, thus creating a deeper understanding of
   the concepts in the student’s heads, and therefore boosting their memory.

12 Project Circleg
   Kostengünstige Beinprothese aus rezyklierten Kunststoffabfällen
   Fabian Engel, Simon Oschwald
   BA Design - Industrial Design

    Die Nachfrage nach günstigen Beinprothesen in Kenia ist gross, doch fehlte bis anhin ein zufrieden-
    stellendes low-cost Prothesensystem. Die Beinprothese Circleg schliesst diese Lücke. Durch die Ver-
    wendung von rezyklierten Kunststoffabfällen in Kombination mit vor Ort bestehenden Produktions-
    methoden kann die Beinprothese lokal und kostengünstig hergestellt werden. Der modulare Aufbau
    ermöglicht das einfache Austauschen und Reparieren verbrauchter Passteile sowie die individuelle
    Anpassung an den Benutzer. Die Mobilität der Betroffenen wird somit erheblich verbessert.

13 Northbound
   Arno Justus, Johannes Köberle
   BA Design - Game Design

    Northbound ist ein narratives, exploratives Adventure Game, das die Spieler in die Rolle eines ziel-
    und ambitionslosen Studienabgängers versetzt, der sich mit zwei alten Jugendfreunden auf einen
    Roadtrip zu einem See begibt, an dem sie als Kinder ihre Ferien verbracht haben. Dabei muss er fest-
    stellen, dass sich in den letzten Jahren vieles verändert hat. Während man auf dem Roadtrip grosse
    Strecken zurücklegt, spielt das eigentliche Spiel komplett innerhalb des Fahrzeugs. Die relativ weit-
    läufigen Levels anderer Adventures werden so auf diesen sehr kleinen, dicht belebten Raum reduziert,
    der auf möglichst viele Arten interaktiv erlebbar gemacht wird.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
    (NORDRAUM)

14 The Growing
   Basil Sutter, Mirjam Schnedl (Musik)
   BA Design - Game Design

    In The Growing übernimmt der Spieler die Kontrolle über einen namenlosen Knaben, welchem ein
    parasitärer Pilz auf dem Rücken wächst. Ausgestattet mit der Fähigkeit, diesen Parasiten enorm zu
    vergrössern oder ihn auf ein Minimum schrumpfen zu lassen, macht sich der Junge auf den Weg, die-
    jenigen zu finden, die ihn zurückgelassen haben. Sofas, Brandbomben, einstürzende Decken und der
    Pilz selbst versprechen ein verrücktes physikalisches Erlebnis, entstanden im Adventure Modul 2018.

15 Letters – A Written Adventure
   Aleksandra Iakusheva, Martina Hotz, Selina Capol
   BA Design - Game Design

    Letters is a multilinear word-puzzle adventure about the life of Sarah, told through letters to her pen
    pal. The letters themselves form the game world players navigate through, encountering numerous
    drawings blocking the way. To get past them, players can pick words from the text, change them by re-
    moving single letters and use these new words to interact with the drawings. Choosing the right words
    can be tricky, especially because some of the words have the power to change the story. Talking to the
    drawings and reading between the lines will be necessary to find the correct solution.

16 Henry
   Tim Bürge, Leander Schneeberger
   BA Design - Game Design

    Have you ever wanted to be an apple? A chair? Or an Ovenknob? Wait no longer, here comes Henry.
    Henry is a playground adventure game, in which you can possess all the objects in Henrys everyday
    life. Have fun toying around, explore the different capabilities of the items and unlock all the achie-
    vements doing so. Played as a single player experience in the third person perspective, it targets play-
    ers, who like physics-based sandbox games paired with quirky humour. The title of the game comes
    from its protagonist Henry. He compensates the lack of a body with a powerful ability: Henry can
    transform into every object in his reach. The game takes place in Henrys apartment. Only the kitchen
    is available in the current state of the project.

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MUSEUM FÜR GESTALTUNG
    (NORDRAUM)

17 UXA
   User Experience Awareness/Accessibility/Art
   Lilian Lopez, Felix Prantl, Michelle Schmid, Janina Tanner
   BA Design - Interaction Design

    UXA is an installation on data collection and visualization. In the digital age data is collected ever-
    ywhere and often we are asked for personal data. But do we really know what will happen with our
    data? In our installation we confront the user with an abstract data shadow.

18 Theagon
   Ein göttliches Brettspiel
   Pascal Felber, Sebastian Riedi
   BA Design - Game Design

    Ein Brettspiel über Himmel und Erde für vier Spieler. Zwei Spieler übernehmen die Rolle von Göttern
    und formen die Inselwelt, auf der die anderen Spieler sammeln und bauen. Das Spiel ist sowohl ko-
    operativ als auch kompetitiv, da sich die Spieler laufend neu zusammentun müssen, um ihre Ziele zu
    erreichen. Verhandeln, Wissen und Vertrauen stehen als soziale Komponenten des Mediums Brett-
    spiel im Vordergrund.

19 Losing Paradise
   Ein Inselparadies geht unter. Ein Volk verliert seine Heimat. Eine App erzählt die Geschichte.
   Daniel Barnbeck
   BA Design - Cast/Audiovisual Media

    Nur die wenigsten Mitteleuropäer sind bereits heute Direktbetroffene der globalen Erwärmung. Ganz
    anders ergeht es den Bewohnern des südpazifischen Inselstaats Kiribati. Hier fragt man nicht mehr
    ob, sondern nur noch wann die Inseln im Meer versinken werden. Mit einer durchschnittlichen Insel-
    höhe von weniger als 1.8 Metern über dem Meeresspiegel steht der Inselnation der unausweichliche
    Untergang des gesamten Staatsgebietes bevor. Offiziellen Zahlen der Weltbank zufolge werden die
    Inseln bis im Jahr 2050 unbewohnbar, und bis im Jahr 2070 vollständig verschwunden sein. Die App
    Losing Paradise erzählt im dokumentarischen Stil die Geschichte einer jungen Inselbewohnerin, wel-
    che sich mit dem baldigen Verlust ihrer Heimat konfrontiert sieht. Zahlreiche optionale Expertensta-
    tements geben einen Einblick in die komplexe Faktenlage und ermöglichen es dem User, sich neben
    der eigentlichen Geschichte so intensiv in das Thema zu vertiefen, wie es ihm gefällt.

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KASKADENTREPPE

20 Kiel, Dezember 2016
   Aglaia Brändli
   BA Kunst & Medien

    Die Arbeit Kiel, Dezember 2016 zeigt eine Strandszene in der Umgebung von Kiel (DE). Eine vertikale
    Repetition der immer gleichen Bildelemente verwehrt dem Betrachter die freie Sicht auf das Meer
    und den Horizont. Durch den manuellen Eingriff in die Fotografie entsteht ein Gebilde aus Teilen von
    Holzkonstruktionen, die zum Schutz vor Sandabtrag durch Wind und Wellen am Strand angebracht
    wurden. Irritationen wie Staub oder Flecken, die sich auf dem gescannten Negativ befanden, bleiben
    erhalten. Das Bild steht auf mehreren Holzkonstruktionen im Raum und verbindet diese gleichzeitig
    als Querverstrebung zu einem Ganzen.

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KASKADENHALLE
    (EBENE 5)

21 REFRAME FASHION
   BA Design - Trends & Identity, Unterrichtsmodul

    Im Kunsthaus Zürich fand vom 20. April bis 15. Juli 2018 die Ausstellung Fashion Drive. Extreme Mode
    in der Kunst statt. Studierende der Fachrichtung Trends & Identity (BA, 2. Sem.) reagierten mit aktu-
    ellen Bilderwelten auf die Werke in der Ausstellung. Die Arbeiten wurden im Foyer des Kunsthauses
    präsentiert, hier ist eine Auswahl zu sehen.

    Luana Wiskemann
    Alle meine Kleider
    In seinem Werk Alle Kleider einer Frau (1970) dokumentiert der deutsche Künstler Hans-Peter Feld-
    mann mit Polaroid-Fotografien den Inhalt ihres Kleiderschrankes, der aus rund siebzig Kleidungs-
    stücken besteht. Das dokumentarische Projekt Alle meine Kleider wiederholt diesen Prozess knapp
    fünfzig Jahre später in Form eines Selbstexperimentes und zeigt die 385 Kleidungsstücke der Autorin
    in zeitlich geordneter Folge. Allein die schiere Anzahl der Stücke gibt Anlass zum Nachdenken über
    gesellschaftliche Entwicklungen und heutiges Konsumverhalten.

    Rafael Gil Cordeiro
    Das nackte Hähnchen
    Wie sieht ein Jagdstilleben der Gegenwart aus? Inspiriert vom Gemälde Der weisse Pfau von Jan
    Weenix (1693), in welchem der erlegte Pfau noch als ganzes, ungerupftes Tier zu sehen ist, wird das
    heutige Schnäppchenjagen im Supermarkt gezeigt: die Beute ist bereits erlegt und verarbeitet – zum
    Konsum bereit.

    Alexandra Rüegg
    Ein Kleiderporträt
    Ein Porträt über Mahdi Yacobi, einen Geflüchteten aus Afghanistan. In rund drei Minuten erzählt er
    über die Hintergründe seiner Kleiderwahl.

    Gloria Hertig
    Monstrosities from 1799
    Mit einem Highfashion Fotoshooting wird die Karikatur Monstrosities of 1799 von James Gillray, in
    der er die ersten Hipster – die Dandys – zeigt, in die heutige Zeit versetzt, eine immer wiederkehrende
    Mode – mit genau so viel Witz und Ironie wie vor 200 Jahren.

    Naemi Dolores Sauter
    Montana I
    Claude Lefèbvres Portrait des Sonnenkönigs Louis XIV von 1670 zeigt nach heutigem Verständnis
    einen klassischen Influencer: Louis XIV war nicht nur Herrscher, er machte Frankreich auch zur Mode-
    metropole der Welt. Auch heute orientieren wir uns an den Erfolgreichen, Schönen und Reichen der
    Welt, wenn es darum geht, wie wir uns kleiden und was uns Kleidung bedeutet. Was sind jedoch die
    Unterschiede zwischen Louis XIV und zum Beispiel einem Rapper oder einem «Babo»? Heute wird
    man nicht mehr in diese Position hineingeboren, sondern man kann sie auch durch Konsum und das
    öffentliche Tragen von käuflichen Symbolen erreichen.

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KASKADENHALLE
(EBENE 5)

Selina Fässler
Rückgabe an die Kunst
Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury adaptierte mit ihrer Arbeit Mondrian Dress (1993) Kleider von
Yves Saint Laurent (1965). Dieser bezog sich auf Gemälde von Piet Mondrian. Aus einem Motiv der
Kunst wurde ein Gebrauchsgegenstand und dann eine Skulptur. Nun wird das von Mondrian inspirier-
te Werk von einer Designerin wieder zurück in die Malerei transferiert.

Leida Leonhardt
The Grace In A High Wind.
Die neuen Körperoptimierungs-Accessoires
Die französische Revolution war auch eine Befreiung der Körper: seither werden sie weitaus weniger
durch Kleider wie Korsett oder Reifröcke geformt, sondern der Körper selber steht im Vordergrund und
gibt die Form vor, wie James Gillray in seiner Radierung von 1810 zeigte. Aber auch heute wollen wir
unseren Körper perfekt ins Licht rücken. Neben plastischen Eingriffen wie Brust- und Po-Operatio-
nen, werden auch Nippel- und Schamlippen-Korrekturen immer mehr zum Trend. Wem das zu teuer
und aufwendig ist, kann mit der Push-Up Panty, den Nipple-Pads oder dem Cameltoe Abhilfe schaf-
fen: sie sind einfacher, schneller, spontaner und auch temporärer in ihrer Anwendung und erzielen
trotzdem einen grossen Effekt.

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KASKADENFOYER

22 UNERHÖRTES IM KASKADENFOYER

   Michelle Akanji
   Vaterland
   MA Art Education – Kulturpublizistik
   Vaterland ist ein 45-minütiges Audiofeature, das eine persönliche Geschichte erzählt. Eine Tochter
   stellt sich dem fremd-vertrauten Verhältnis zu ihrem Vater, der zwar im selben Land, doch in einer
   anderen Gegenwart lebt. Während er sich in der Schweizer Leistungsgesellschaft verliert, findet sie
   sich in ihrer Rolle als Erstgeborene nicht zurecht. Und als die beiden endlich wieder eine gemeinsame
   Sprache finden, nimmt das Leben eine neue Wendung.

   Raymi Mendoza
   Homies-in-da-club
   BA Musik – Klassik
   Das Hörstück zu Ravels Pavane pour une infante défunte ist entstanden im Rahmen des Theo-
   rieschwerpunkt-Kurses Covern als künstlerische Leistung. Eine Coverversion ist eine instrumentale
   und musikalische Neuinterpretation eines Musikstückes, ohne dabei die ursprüngliche Aussage und
   Intention des Originals zu vernachlässigen. Es werden dadurch neue, im Ursprungsmaterial nicht so
   stark betonte Aspekte herausgearbeitet. So hat man in Raymi Mendozas Coverversion die Möglich-
   keit, aus seiner musikalischen Sicht Ravels Pavane pour une infante défunte neu zu hören.

   Studierende DMU und DDK
   Neue Hörspiele
   MA Composition and Theory - Komposition für Film, Theater und Medien, BA Theater- Dramaturgie
   Erleben Sie fünf Hörspiele à 7 Minuten, die im Herbstsemester 2017/18 in Zusammenarbeit zwischen
   Kompositions- und Dramaturgiestudierenden entsanden sind. Die in dieser Zeit entstandenen eige-
   nen Arbeiten wurden in einer Abschlusspräsentation dem Hörspielteam des SRF vorgestellt und mit
   diesem in Form eines ausführlich Feedbacks besprochen und weiterentwickelt.

   Die Hörspiele:
   Tinderkinder von Simone Baumann & Jakob Eisenbach
   Sprecher/innen: Marylène Müller, Valeria Schneuwly, Rahel Zimmermann, Dominik Widmer,
   Mario Schelbert, Riccardo Venanzi, José Eduardo Yepez Pino, Simone Baumann, Jakob Eisenbach
   Tinder von Benedek Sulyok
   Fortunately, in our rushing world, there are many possible ways to find «true love».
   Procrastination créatrice von Marylène Müller und Dominic Röthlisberger
   Sprecher: Lasse Siefert, Jakob Eisenbach, Marylène Müller und Dominic Röthlisberger
   Politisches Kochbuch von Melanie Osan und Sebastian Rauchenstein
   Instrumentale Zukunft von Pablo Lienhard

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KASKADENFOYER

25 Orlando 2018
   Jiajia Zhang
   MA Fine Arts

    Orlando 2018 is a film in seven chapters (Death/Love/Poetry/Politics/Society/Sex/Birth) loosely
    based on Virginia Woolfs book of the same name and Sally Potter’s adaptation from 1992.
    It is an attempt to «exteriorise consciousness» or to describe the secret machinery of the mind by
    finding and collaging imageries of the outer world. As Orlando lives through 400 years and heaps of
    costumes, history, roles… and changes his/her sex, the images of our times also shape and writes
    itself on our identity.

26 Things Japanese
   Anika Rosen
   MA Art Education – Curatorial Studies

    In Things Japanese werden Ausstellungen untersucht, die (alltägliche) japanische Kulturgegenstän-
    de in unterschiedliche museale Kontexte stellen. Es sind drei Ausstellungen, die dem konstanten
    Interesse am Japanischen bzw. der japanischen Alltagskultur seit den ersten Weltausstellungen eine
    Plattform gaben und bis heute geben. Auf dieser Basis wurde ein Ausstellungskonzept enzwickelt,
    welches Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Japan zeigt, und aber auch einen kritischen Ver-
    handlungsraum für die Faszination für Japan schafft. Die Objekte sind zugleich Gegenstände der Be-
    trachtung und Werkzeuge, die zu (Ver-)Handlungen anregen. Die Vermittlung als diskursive Praxis ist
    elementarer Bestandteil. Das Konzept nutzt das Potenzial der Gegenstände als Anlass zur Diskussion
    und zum gemeinsamen Forschen und Lernen.

27 Expotential
   Der Versuch einer Analyse von Sinn und Funktionen Schweizerischer Landesausstellungen
   im 21. Jahrhundert
   Selma Olga Pina Wick
   MA Art Education – Curatorial Studies

    Die Masterthesis EXPOTENTIAL fragt nach der Sinnhaftigkeit und den Funktionen einer Schwei-
    zerischen Landesausstellung im digitalisierten und globalisierten 21. Jahrhundert. Sie liefert keine
    konkreten Antworten auf spezifische Fragen der inhaltlichen Ausrichtung oder der gestalterischen
    Umsetzung. Vielmehr versucht sie auszuloten, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine
    Landesausstellung die Schweiz herausfordert, bestärkt und weiterbringt. Historisch argumentierend
    wird versucht, den Wandel der Landesausstellungen sichtbar zu machen. Die herauskristallisierten
    Entwicklungsdynamiken und Konstanten werden mittels Expert_inneninterviews und Assoziations-
    matrizen in der Gegenwart verortet und in vier Zukunftsszenarien extrapoliert. Zusammenfassend
    lässt sich festhalten, dass die ursprünglichen Hauptfunktionen von Landesausstellungen obsolet ge-
    worden bzw. transformiert worden sind. Eine Landesausstellung bleibt aber stets ein faszinierendes
    Vorhaben, solange sie es schafft, auf den jeweiligen Zeitgeist zu reagieren.

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KASKADENFOYER

28 Krisendinge
   Design für den Fall X
   Mariano Gaich, Léonie Süess, Ira Werner, Jeffrey Wolf
   MA Art Education – Curatorial Studies

    Die Ausstellung Krisendinge – Design für den Fall X beleuchtet ein bisher kaum beachtetes Design-
    phänomen. Es handelt sich um Gegenstände, die zum Überleben einer Krise hergestellt werden oder
    sich dafür bewährt haben. Prepper oder Survivalists nennen sich die Communities, die auf Onlinepor-
    talen mal mehr, mal weniger fachkundig den Nachweis für die Tauglichkeit dieser Dinge erbringen.
    Daneben steht der Staat in der Pflicht, die Bevölkerung während einer Krise zu schützen und auf
    Risiken vorzubereiten. Schliesslich berichten die Medien regelmässig über Katastrophen und Kriege.
    Die dadurch entfachte Debatte bildet den Antrieb für einen expandierenden Markt der Sicherheit. Ob
    atomarer Super-GAU, Pandemie oder der Zusammenbruch unseres Stromnetzes, die Triebfeder für
    den Erwerb und die Verwendung von Krisendingen ist der Wille zu überleben und die Angst davor, es
    nicht zu können.
    Der Wunsch nach einer selbstbestimmten Lebensführung, unabhängig von Staat und anderen Do-
    minanten der Gesellschaft, vereint die unterschiedlichen Gruppen und macht sie, nicht zuletzt über
    den Kauf dieser Produkte und Dienstleistungen, zu Systemkritikern. Denn neben dem Bedürfnis, für
    den Notfall gewappnet zu sein, steht die Sehnsucht nach radikaler Veränderung im Raum. Der Zerfall
    und die Zerstörung unserer Zivilisation gilt darin als notwendige Voraussetzung für eine neue Weltord-
    nung. Woraus sich eine solche zusammensetzen könnte, wird von den Communities nicht beantwor-
    tet. Sie sind Zeugen einer aktuellen Untergangs-Utopie und stehen für den Versuch, als Mensch oder
    Gesellschaft im 21. Jahrhundert eine mögliche Krise überleben zu wollen. Irgendwo zwischen Lebens-
    mittel-Horten, Bunkerbau und Survivalkurse-Besuchen liegt vielleicht die Antwort darauf, warum die
    Vorbereitung auf die Krise im Zentrum dieses Phänomens steht und nicht die Veränderung all jener
    Probleme, welche die Krise auslösen könnten.

29 Towards a Narrative Examination of Experiences
   Annamaria Kozma
   MA Design - Visual Communication

    Storytelling is embedded in our thinking; narratives shape human perception of the world, of our own
    selves and of others. This is the premise of my Master’s project: an exploration of narrative’s capacity
    for attaching meaning to experience. Within a storytelling set-up, I experiment with unconventional
    ways of narrativizing a set of experiences from my personal history; namely, the experience of having
    a father. By contrasting a series of narrative approaches using visual, textual and conceptual means,
    I observe how modes of storytelling can enhance the perception of this experience with new per-
    spectives and meaningful insights. The five resulting books–each embodying a different narrative
    perspective–offer the viewer a reflection-provoking experience and five unusual stories on the usual
    fact of having a father.

                                                      14
KASKADENFOYER

30 Wissensorte
   Eine Publikation als Ausstellung
   Autorinnen und Autoren: Studierende und Dozierende des Masters Transdisziplinarität und Gäste.
   Gestaltung: Krispin Hée, Tim Wetter
   MA Transdisziplinarität

    Die rund zwei Dutzend Beiträge in der Diplompublikation des Masters Transdisziplinarität beschäfti-
    gen sich mit Orten und Räumen, an denen sich verschiedene Wissenskulturen begegnen. Die thema-
    tische Klammer – Wissensräume des Transdisziplinären – ist letztlich eine Konkretisierung dessen,
    womit sich der Masterstudiengang beschäftigt.
    Befragt und gezeigt werden demnach atmosphärische Voraussetzungen, soziale Interaktionsformen
    oder institutionelle Rahmenbedingungen, welche eine Begegnung von oftmals heterogenen Wissens-
    kulturen – aus dem Alltag, aus den Wissenschaften, aus den Künsten – begünstigen und produktiv
    machen. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk denjenigen Orten, in welchen sich Austauschbezie-
    hungen abseits hierarchischer Disziplinierungen oder vorgegebener Strukturierungen abspielen, wo
    Arbeitsweisen, Formen der Zusammenarbeit und kulturelle Prägungen in Verhandlung geraten.

31 Protest
   Eine Zukunftspraxis (deutsch). The Aesthetics of Resistance (englisch)
   Herausgegeben von Basil Rogger, Jonas Voegeli, Ruedi Widmer und Museum für Gestaltung Zürich
   MA Art Education – Kulturpublizistik, BA Design –Visual Communication in Zusammenarbeit mit
   dem Museum für Gestaltung Zürich

    Der Themenband Protest. Eine Zukunftspraxis erschien im April 2018 in einer deutschen und einer
    englischen Ausgabe im Zürcher Verlag Lars Müller Publishers. Er wird als begleitende Publikation zur
    Ausstellung Protest! Widerstand im Plakat (Museum für Gestaltung Zürich, April bis September 2018)
    von Basil Rogger, Jonas Voegeli und Ruedi Widmer herausgegeben. Der Band wurde von Studieren-
    den der Zürcher Hochschule der Künste in einem Projektmodul konzipiert und gestaltet. Essayistische
    Beiträge u.a. von Teju Cole, Stephen Duncombe, Anna Feigenbaum, Elisio Macamo, Zeynep Tufekci,
    Friedrich von Borries u.A. betrachten historische und gegenwärtige Ausprägungen des Protests aus
    politischer, ästhetischer und medialer Perspektive. Ausgehend von der Vielfalt widerständischer Pra-
    xen, die sich in regionalen Initiativen ebenso wie in globalen Strukturen, in virtuellen Netzwerken oder
    öffentlichen Aktionen im Stadtraum realisieren, entwickeln die Autor/innen eine Phänomenologie
    des Protests. Vor dem Hintergrund des 50-jährigen Jubiläums des «Protestjahres» 1968 wird gezeigt,
    dass Protest – verstanden als eine öffentlich zum Ausdruck gebrachte Haltung des Dissens – nicht als
    zeitlich und geographisch isoliertes, singuläres Ereignis begriffen werden kann, sondern als konstant
    ausgeübte, kulturelle Praxis.

                                                      15
KASKADENFOYER

32 Let’s Talk About
   Weiblichkeit und Tabus durch Design beleuchten und diskutieren
   Anina Riniker
   BA Design - Industrial Design

    Design hat die Fähigkeit, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Tabus zu hinterfragen und heraus-
    zufordern. Trotz sexueller Aufklärung und Erotisierung der Werbung ist es immer noch kein Thema,
    öffentlich über die Vulva zu sprechen. Diese installative Arbeit widersetzt sich diesem Tabu ausdrück-
    lich. Sie sinniert einerseits über Aspekte von Weiblichkeit und die Rolle des weiblichen Geschlechts-
    organs, aber auch über Hemmungen und die Normierungen, die bestimmen, was «Tischgespräch» ist
    und was nicht.

33 Backup Land
   Samira Schneuwly, Dagna Salwa
   BA Design - Visual Communication

    Stabil, organisiert und neutral. Die Schweiz steht für Sicherheit, sowohl in der Wahrnehmung der ei-
    genen Bevölkerung, als auch im Ausland. Wir leben in einer Kultur der Vorbereitung und Kontrolle.
    Das Kompendium Backup Land beleuchtet das tief im Selbstverständnis der Landesbevölkerung
    verankerte Sicherheitsbedürfnis und dessen aktuelle Struktur. Gerade jetzt stehen wir im Wandel der
    Vorstellung von Schutz und Sicherheit; Daten repräsentieren immer mehr den Menschen und werden
    dementsprechend gesichert. Wird die Sicherheit dieser «Daten», die uns Individuen im Netz abbilden
    bald wichtiger und schützenswerter sein, als die der «Menschen»?

34 Bonnie and Jane
   They’re young... They’re on the run... And they hate each other.
   Denise Hohl, Teodora Dimova
   BA Design - Game Design

    Die beiden Spielfiguren Bonnie und Jane sind Verbrecherinnen, die aus dem Gefängnis ausbrechen
    wollen. Unglücklicherweise hat der Polizeihund ihre Spur aufgenommen und so müssen sie vor ihm
    fliehen. Die beiden Verbrecherinnen sind aneinander gekettet und können nur soweit gehen, wie
    es die Kette erlaubt. Der Polizeihund ist faul und gibt sich zufrieden, wenn er eine der Gefangenen
    schnappen kann. Die andere Gefangene kann sich deshalb befreien und fliehen. Es gewinnt, wer die
    Zahnwürfel, Aktionskarten und die Schnur so einsetzen kann, dass der Gegenspieler vom Hund ge-
    schnappt wird.
    Bonnie and Jane ist ein Brettspiel, mit der Schnur als Grundmechanik. Es ist für zwei Personen und
    dauert 10 bis 30 Minuten.

                                                     16
KASKADENFOYER

35 Rocket Run
   Who’s gonna fly home?
   Fabian Hunziker, Eileen Rüegg
   BA Design - Game Design

    Die Astronauten wollen zurück auf die Erde, aber es gibt nur einen Platz in der Rakete. Alle gegen alle
    versuchen, sich einen Weg durch den Landekrater zu bahnen und den der anderen zu verbauen. Aber
    haben sie auch alle nötigen Sachen dabei, um die Rakete zu starten? Rocket Run ist Weltraum-Action
    für 2 - 4 Spieler.

36 Shoppyland
   Die schönsten Einkaufszentren der Schweiz
   David Jäggi
   BA Design - Trends & Identity

    Die Schweizer Identität scheint sich nach wie vor an den Polen Stadt und Land auszurichten: Tra-
    ditionalisten sehnen sich nach der Ballenberg-Schweiz und die Bio-Bourgoisie verschanzt sich im
    städtischen Wohlfühlbiotop. Doch was passiert auf den asphaltgrau-blinden Flecken dazwischen?
    Im Siedlungsbrei aus Autobahnen, Wohnblöcken und Industriehallen lebt die Mehrheit der Schweizer
    Bevölkerung. Willkommen in der Agglo, der Stadt des 21. Jahrhunderts! Die Zentren dieser Stadt lie-
    gen in Spreitenbach, Schönbühl oder Ebikon. Hier wird ausgegangen, gegessen und eingekauft. Das
    Einkaufszentrum ist der Tempel der zeitgenössischen Alltagskultur. Die Publikation Shoppyland. Die
    schönsten Einkaufszentren der Schweiz zeigt die identitätsstiftende Rolle dieser Orte für die Gesell-
    schaft auf und bewahrt sie für die Zukunft.

37 Digividual
   Jael Rappersberger
   BA Art Education

    Wie Zeitbomben in einem System aus Strichen und Zahlen ticken sie vor sich hin – maschinenähnlich
    uniformierte Menschen im monotonen Takt der Zeit. Wo ist das Leben, wo bleibt die Natur? Gibt es
    noch Freiraum und Privatsphäre? Wie lange wird der Mensch in diesem System noch funktionieren?
    Digividual beschäftigt sich mit dem Thema der digitalen Identität und präsentiert – ausgehend vom
    omnipräsenten Strichcode – eine leblose Vision aus schwarzen Strichen und weissen Lücken, in denen
    der Mensch in einer Endlosschlaufe gefangen ist.

                                                      17
AKTIONSRAUM

38 Pixels
   Ken Gubler
   MA Composition and Theory

     Pixels ist eine interaktive, generative, audiovisuelle Installation, die unter anderem von Arbeiten des
     japanischen Künstlers Ryoji Ikeda inspiriert wurde. Sie besteht aus einer quadratischen Projektion auf
     dem Boden und zeigt verschieden grosse und verschieden helle Pixel, welche gleichzeitig auch den
     Sound generieren. BesucherInnen können durch ihre Bewegungen das System beeinflussen und Teil
     davon werden.
     Der Grundgedanke der Installation ist die Verwendung eines einzigen Speichers, dessen Daten sowohl
     als Helligkeitswerte von Bildpixeln als auch als Audiowerte von Samples interpretiert werden. Bild und
     Ton basieren auf denselben Daten und sind eine Einheit. Reihenweise ausgelesen wird der Speicher
     zu einem zweidimensionalen, schwarz-weissen, quadratischen Bild, welches auf den Boden projiziert
     wird. Der Klang andererseits entsteht durch das Auslesen des Speichers mit vier Leseköpfen, die sich
     durch den Speicher bewegen und das so gewonnene Audiosignal an die vier Lautsprecher senden, die
     um die Projektion angeordnet sind.

39 36 tasks...
   Chantal Romani
   MA Transdisziplinarität

     Die Videoarbeit 36 tasks… beschäftigt sich mit dem Phänomen der Selbstoptimierung und analysiert
     diese auf drei Ebenen. Einerseits werden Selbstversuche von Coachingprozessen zur Selbstoptimie-
     rung dokumentiert und andererseits Interviews mit Expert/innen wie auch Found Footage Material
     aus den Selbstdarstellungen von Erfolgstrainier/innen. Die künstlerische Recherche fokussiert auf die
     individuelle Ebene, auch in Bezug zum Alltag und thematisiert zeitgleich die Muster des Arbeitsver-
     haltens der heutigen Wettbewerbs- und Leistungsgesellschaft.

40 Shelly
   Living with the sea
   Nadine Cocina, Clio Wolfensberger
   BA Design - Scientific Visualization, BA Design - Interaction Design

     Dieses Projekt ist eine interdisziplinäre Kollaboration zwischen den Fachrichtungen Interaction De-
     sign und Scientific Visualization. Im Kontext des Zoologischen Museums Zürich erzählt Shelly die
     Geschichte einer Meeresschildkröte. Durch das Zusammenspiel von wissenschaftlicher, didaktischer
     Visualisierung und vertrautem, narrativem 3D Projection-Mapping wird ihr Lebenszyklus interaktiv
     erfahrbar.

                                                       18
AKTIONSRAUM

41 Explorative Spatial Analysis
   Nadine Prigann
   BA Design - Interaction Design

    Explorative Spatial Analysis basiert auf einer digitalen Visualisierung linguistischer Forschungsergeb-
    nisse und übersetzt sie in eine räumliche Installation. Diese Transformation schafft neue explorative
    Momente, um einen erweiterten Blick auf Daten zu ermöglichen und Besuchern einen Einblick in die
    komplexe Thematik zu geben. Hierfür werden Erzählmuster und Datenstrukturen von einer anderen
    Perspektive beleuchtet. Weiter werden kritische Fragen nach Datenverarbeitung und dem Umgang
    mit Daten gestellt.

                                                      19
GALE RIE 1

42 Sonne und Mond
   Sonja Läderach
   BA Design - Trends & Identity

    Die kinetische Licht- und Schatteninstallation symbolisiert den ewigen Kreislauf zwischen Sonne und
    Mond. Ein gebogener Kreis enthält reflektierende silberne und goldene Fäden, die sich periodisch
    verdichten entsprechend der Jahresabfolge von Vollmond und Neumond resp. Sommer und Win-
    ter. Durch kaltweisses LED-Licht (Mondlicht) und warmweisses LED-Licht (Sonnenlicht), welche sich
    langsam verändern, werden zwei scharfe Schattenbilder in bläulicher und goldener Farbe erzeugt, die
    sich mit dem langsam drehenden Schattenkörper überlagern – es entsteht ein sinnlich anmutendes
    kinetisches Licht-, Schatten- und Formenspiel.

43 The Issue Is Mixed
   Nina Alice Bühlmann
   BA Kunst & Medien

    Anhand einer Montage von Fragmenten aus Interviews, Pressemitteilungen und einem Spielfilm wird
    ein Gespräch inszeniert, das zeitlich nicht zu verorten ist. Zur Sprache kommen Tony Blair, Hannah
    Arendt, Karl Popper, Daniel Kahneman, Winona LaDuke, Noam Chomsky sowie zwei Protagonis-
    ten aus Vivre sa vie (Nana S. und der Philosoph). Verhandelt wird das Ritual der Entschuldigung in der
    Öffentlichkeit und die Frage, ob Zugeständnisse eine Art Therapie sind oder auch Auswirkungen auf
    mögliche Handlungen haben.

44 It Is Not Safe
   Zwischen Individualisierung und Entgrenzung
   Dave Walker
   BA Kunst & Medien

    Die Arbeit thematisiert Privatsphäre im öffentlichen Raum und versucht die Grenze zwischen physi-
    schen und psychischen Räumen auszuloten, die durch die architektonischen, stadtplanerischen sowie
    technischen Mittel und Gegebenheiten vereinfacht werden. Die mit einer Handycam und aus seinem
    Küchenfenster aufgenommenen Szenen dekonstruieren die Handlungen der unfreiwillig ins Bild ge-
    rückten Personen teilweise bis zur Unkenntlichkeit. Das nichts ahnende Subjekt wird zum Objekt. Die
    Verlangsamung der Aufnahmen intensiviert diese Objektivierung, da sie dem Betrachter ein anderes,
    genaueres (Hin-)Sehen ermöglicht. Dave Walker untersucht die Frage, wie rasch und beinahe unmerk-
    lich jemand im öffentlichen Raum durch technische Hilfsmittel in seiner Privatsphäre exponiert wird.

                                                     20
GALE RIE 1

45 Stromboli Research Expedition
   An Exploration Of Instable Spaces And Landscapes
   Aurelian Ammon, Carlo Natter, Michael Schönenberger
   BA Design - Interaction Design

     Quickly expanding geological landmass descending down on a human civilization, overwhelming it
     and making it one with the landscape. Nature putting the usually dominant humans back into their
     place and making us part of its entirety.
     This installation is the third interpretation of an idea we’ve developed during our stay on the Italian
     volcanic island Stromboli and as part of the third semester interaction design course Soft Architecture.
     While on the island we observed the unique formations of rocks, surfaces, and structures we found
     all throughout the island with the looming presence of the volcano all around us. A feeling you can’t
     quite shake off when standing on the soil of Stromboli, an uncertainty, an instability and a constant
     question of what if there is an eruption.

46 Analyse 1: quantitativ, Analyse 2: nutritiv, Analyse 3: dekorativ
   Franziska Winkler
   BA Kunst & Medien

     Analyse 1-3 zeigt eine Versuchsreihe, welche mit Hilfe unterschiedlicher wissenschaftlicher und äs-
     thetischer Praktiken und Theorien Menstruationsblut resp. -flüssigkeit in seiner Beschaffenheit unter-
     sucht. Daraus sind bisher drei unterschiedliche Objekte entstanden.

                                                       21
GALE RIE 2

47 Breeze
   Kinetischer Lichtschwarm
   Marcial Koch
   BA Design - Interaction Design

    Kinetisches Licht? Wir alle kennen Licht, welches sich mit einer Geschwindigkeit von 300’000 Ki-
    lometer pro Sekunde fortbewegt. Etwas mit mehr Kinetik ist kaum vorstellbar. Breeze schafft einen
    anderen Zugang des Lichtes zu dessen Bewegung. Ein Luftzug, ein Stoss oder Vibrationen werden
    von dünnen Drähten auf das Licht übertragen und lassen es träge vor den Augen tanzen. Genauso wie
    Grashalme im Wind. Jedes bewegt sich für sich, kann aber die Schwenkbahn der anderen umlenken.
    In Breeze hat jeder Betrachter die Möglichkeit das Schwarmverhalten der einzelnen Lichter selbst zu
    bestimmen. Ob dabei ein Stoss oder eine Brise der Auslöser ist, bleibt offen.

48 Shadow Play
   Stephanie Dickerson, Katharina Durrer, Manuel Leuthold
   BA Design - Interaction Design in Zusammenarbeit mit dem BirdLife Naturzentrum Neeracherried

    Shadow Play, an exhibition surrounding bird sounds, focuses on distinguishing the unique songs of
    native birds. The work provides the audience with a projection of another world in which the users can
    be involved by using their own hand’s shadow. By creating a simple hand shadow, and with the help
    of the device Leap, the user is able to control the singing of a bird and the moving of the background.
    A wide range of bird songs is introduced to the usesr, as they can listen to each in turn and remove
    and re-enter their hand in the work’s space to be presented with a new bird’s sounds. Shadow Play
    provides a playful and personal experience that an audience of all ages is able to enjoy.

49 Pekkja & Ginnaren
   Vom Göttervater zum Narren
   Julia Hodel
   BA Art Education

    Pekkja & Ginnaren ist eine Auseinandersetzung mit den Ursprüngen und dem Wesen der Figur des
    Harlekins. Viele stossen sich an ihm oder bewundern ihn. Er ist ambivalent, ruchlos, subversiv, un-
    handlich und reaktionär, schwankt zwischen Polen und ist ein Meister der unendlichen Wandlung und
    des plötzlichen Auflachens. Zentral ist dabei das Motiv der Maske: als Schutz, Verdeckung, Ermögli-
    chung und Freiheit zeigt und verbirgt sie das Gesicht der Trägerin, prägt und verändert die sichtbare
    Oberfläche der Identität und schafft eine Projektionsfläche für das Gegenüber. Das Ergebnis ist eine
    aus Metall getriebene Kopfbedeckung in natürlicher Grösse, die Narrenkappe und Schutzhelm zu-
    gleich ist.

                                                     22
GALE RIE 2

50 Six Segments Of An Afternoon
   Katharina Bayer
   BA Kunst & Medien

    In einer Simultanprojektion von sechs gleich langen Filmen wird eine einstündige Beobachtung eines
    jeweils unveränderten Ausschnittes des öffentlichen Raumes widergegeben. In ihrer Zusammenset-
    zung bündeln sich flüchtige Momente städtischen Lebens, es entsteht eine fiktionale urbane Fläche.
    Die perspektivische Aufsicht erzeugt eine Konzentration des Sehens, des Schauens auf einen nun-
    mehr losgelösten Strassenabschnitt. Der steile Blick von oben lässt diesen zum Schauplatz des All-
    täglichen werden, welcher die Augenblicke im Getriebe der Stadt einfängt. Es ist nicht die Perspektive
    des Sturzes, sondern jene des ruhig gleitenden Blickes.

                                                     23
KUNSTRAUM

51 Body Building
   Lisa Biedlingmaier
   MA Fine Arts

    Der Körper ist keine unabhängige Entität. Er steht immer in Bezug zu äusseren Verhältnissen, ist
    eingebettet in soziale, politische und kulturelle Bedeutungsgefüge. Ebenso ist er von inneren Be-
    dürfnissen geleitet oder beherrscht, seien dies psychische Gemütslagen oder physische Eindrücke
    und Begierden. Denkstrukturen und -muster spiegeln sich im Körper wieder. Erlebnisse und äussere
    Einflüsse hinterlassen Spuren, Verspannungen, Haltungen. Aber auch äussere Zuschreibungen prägen
    und gestalten den Körper und unsere Sicht darauf. Wir werden geformt und formen mit. Man spricht
    auch von Mustern, die wir entwickeln oder die uns aufgenötigt werden.
    Body Building thematisiert diese vielfältigen Verflechtungen und Verstrickungen unserer Körper und
    Körperbilder mit Schnüren und Seilen, mit geknoteten, geflochtenen, gewobenen Strukturen. Die
    Knoten der Body Buildings stehen für Bedeutungsdichte, die in ihrer Verstrickung und Anordnung ein
    Narrativ weben, ein Bild schaffen, oder auch das Verlangen erzeugen können diese aufzulösen. Ein
    variables Bild, das immer wieder aktualisiert werden kann. Schnüre, die eine Textur bilden, als Refe-
    renz an Körper, an Bekleidung, aber auch als Stellvertreter für Identitäten und Rollenzuschreibungen.

52 Shelter
   Pascal Fabian Zobrist
   BA Kunst & Medien

    Landkarten versprechen Orientierung und sicheres Navigieren auf unbekanntem Terrain. In der Serie
    Cut Up Maps, zu der das hier präsentierte Werk Shelter gehört, werden grossformatige Landkarten
    anders genutzt: sie werden in Skulpturen verwandelt, indem sie in Streifen geschnitten und neu ar-
    rangiert werden. Anstatt Orientierung und Ordnung zu bieten, scheinen die Skulpturen auf eine frag-
    mentierte, chaotische, diskontinuierliche Welt oder aber auf eine redesignte «zweite Schöpfung» zu
    verweisen. Assoziationen an Jorge Luis Borges’ Text Über die Genauigkeit von Wissenschaft werden
    wach. Bei Borges wird eine so präzise Karte erstellt, dass sie identisch mit und damit ununterscheid-
    bar vom bezeichneten Gebiet wird; in Cut Up Maps wiederum bezeichnet die jeweilige Karte kein der
    Karte äusserliches Gebiet mehr, sie bildet vielmehr ein neues, eigenes Gebiet.

53 Toni Hero
   Michaël Reinhold
   BA Kunst & Medien

    They said that evil can be everywhere. 傳聞邪惡無處不在
    Even in an art school. 美術學院裡亦無一例外
    Even when you think that there is no evil. 你或會有安全的錯覺
    Evil actually can be. 但沒有人能避開邪惡
    And when the time is right, 然而當關鍵一刻來臨
    Uuuuuuuuaaahhh. 嗯~
    A brush becomes a weapon. 神來之筆也能變成武器與惡勢力抗衡

                                                    24
KUNSTRAUM

54 Disembodied Voices
   Flavia Senn
   BA Kunst & Medien

    How does the soundscape of the city relate to forms of control?
    While becoming part of the everyday urban sonic environment it often stays unnoticed. Women have
    yet to achieve quantitative representation in positions of power. Their voices however, somehow
    ghostly, pre-recorded and limited in terms of origin, class and pitch, are everywhere.

55 Better Safe Than Sorry
   Samuel Haitz
   BA Kunst & Medien

    The use of a curtain is to divide the public and the private sphere. The logo of the former Zurich gay
    magazine «Der Kreis» (1943-1967) made into pattern works as a camouflage on the side of the curtain
    facing the public sphere. On the other side some pages taken directly out of the magazine are laid
    out in a collage for the viewer. Even though they can now be looked at in a safe space, the depicted
    photographs and poems still show an awareness of the widespread homophobia at that time.

56 Charm Club
   Leonia Brenner
   BA Kunst & Medien

    Charm Club beschäftigt sich mit dem Symbol der Schlange. Assoziiert mit Sexualität, Sünde oder
    Weiblichkeit, deutet die Schlange auch einen Kreislauf an, aus dem man nicht mehr herauskommt.
    Die Skulptur zitiert die Form eines Schmucks, eines Armbands, an dem nicht Glücksbringer hän-
    gen, sondern Luxussymbole, z.B. Autologos oder Handys, möglicherweise geklaut. Die Handys zei-
    gen Videos, die einen Schlangenchor abspielen. Die Schlange erhält also eine Stimme. Aber noch ein
    weiteres Element findet sich am Armband: es sind kleine Skulpturen von Frauenhänden, oder sind
    es Hexenhände? An diesen Händen könnte wieder ein Armband hängen, und so wird der Maßstab
    durcheinandergebracht und ein weiterer Kreislauf angedeutet.
    (Pauline Boudry)

                                                     25
RAMPE
     (EBENE 5)

57   1. – 3. September
     Art & Money
     Kahrimanovic Dijan
     MA Fine Arts

     Um sich seine Ausbildung zu finanzieren, hat Dijan Kahrimanovic in den vergangenen Jahren immer
     wieder Motorsägen, Möbel, Firmen oder Pferde aufgekauft, wenn notwendig repariert und weiter-
     verkauft und umgekehrt, manchmal von der Schweiz nach Bosnien, manchmal von Bosnien in die
     Schweiz. Unzählige Male ist er hierfür zwischen den beiden Ländern, die seine Herkunft prägen, hin-
     und zurückgefahren. Wenn wir uns in sein Fahrzeug setzen, können wir einer rhythmischen Sound­
     installation lauschen, die sein stetiges Suchen, Kaufen und Verkaufen aufgreift. Als Arbeit verweist
     Art & Money nicht nur auf die in diesem Tun steckenden Geschichten, sondern auch auf das Wegfah-
     ren und Ankommen und auf das Leben Dijan Kahrimanovics zwischen Kunst und Arbeit.

                                                     26
KASKADENHALLE
    (EBENE 6)

58 Kin
   Angela Osterwalder, Sergio Araya
   BA Kunst & Medien

    Das Künstlerkollektiv thematisiert eine feministische und post-koloniale Position zur Ökologie und
    Popkultur, die die Grenzen zwischen Spezien, Gender und der Natur aufheben, wie auch umfassend
    diskutieren möchte. Die Arbeit befragt Verbindungen innerhalb von sozialen und ökologischen Kon-
    stellationen und beschäftigt sich mit den Begriffen «in Verbindung stehen», «in Verbindung treten»,
    «in Verbindung sein», «Verbindung einzugehen». Kin befragt den traditionellen und westlichen Ver-
    wandtschafts- und Familienbegriff, und schlägt vor, ihn zu öffnen, zu erweitern und neu zu definieren.
    Material und Recherchen basieren auf SF Literatur und Film, Morsecodes die Sätze sprechen, Wissen-
    schaftsjournalismus, Found Footage, Afrofuturistischen Ansätzen, sowie abstrakten Objekten.

59 Several Japanese Parking Lots
   Christian Indergand, Max Ehrengruber
   BA Kunst & Medien

    Das Online-Verzeichniss «insecam.org» hat zehntausende Livestreams von Netzwerk-Überwa-
    chungskameras aus der ganzen Welt gesammelt und öffentlich zugänglich gemacht. Möglich wird
    dies, da viele per Netzwerk betriebenen Überwachungskameras entweder nicht passwortgeschützt
    sind, oder immer noch mit Werkseinstellungen betrieben werden. So hinterlässt das Verzeichniss die
    ambivalente Gleichzeitigkeit von breiter Verfügbarkeit und verdeckter Überwachung.Die gefilmten
    Szenen reichen von Landschaften und öffentlichen Plätzen, bis hin zu Kirchen, Schulen sowie priva-
    ten Räumen, die offenkundig nicht gedacht sind, öffentlich einsehbar zu sein.
    Several Japanese Parking Lots zeigt Screenshots dieser Livestreams aus dem Archiv der Künstler. Die
    Aufnahmen stammen von Überwachungskameras, die an verschiedenen Parkplätzen in ganz Japan
    installiert sind. (Marianne Müller)

                                                     27
KASKADENHALLE
    (EBENE 6)

60 Nine Vessels, One Room
   Tim Eimecke
   BA Kunst & Medien

    Vessels
    The technology of the sounding vessel dates back to the ancient greeks. Their use of the resonating
    qualities of the vases was employed to amplify the actors’ voices in open air theatres.
    The Romans then appropriated the vases and placed them in their temples. By placing them insi-
    de a closed architecture, the vases changed their physical property and function, from resonating
    apparatuses to absorbing apparatuses. In the christian churches these sounding vessels were used
    throughout the middle age.

    Space
    Every room is characterized by specific dominant resonance frequencies, in which their hierarchy is
    defined by its structure. The specific resonances depend on parameters such as the dimension of the
    room, its materials, the room climate and the listeners position.Each of the instruments’ body reso-
    nates in a different way to gain its specific volume.

    Composition
    You can hear:
    –– The sounds of the «Syrian Expat Orchestra» tuning their instruments before their concert, recorded
       last year in Athens.
    –– Internal feedback modulation
    –– The sine wave of a room resonance frequency
    –– The frequencies of the vessels start to vibrate, while turning on the potters wheel

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KASKADENHALLE GALERIE
    (EBENE 6)

61 5700 Schritte
   Lucca Leandro Barbery
   BA Kunst & Medien
   Mit dem Ziel, Hochseefischer bei der Arbeit zu fotografieren, reiste ich nach Genua. Wie so oft hatte
   das Leben jedoch einen anderen Plan. Es tobte ein Unwetter und kein einziges Fischerboot in oder
   um Genua verliess den Hafen. Mehrere Tage suchte ich die Häfen nach einem übermütigen Fischer ab,
   musste mich am Ende jedoch geschlagen geben. Resigniert stand ich nun in einem Gebiet zwischen
   Meer und Stadt - einer Pufferzone, welcher niemand gross Beachtung schenkt. Doch das namenlose
   Areal zwischen der Stadt, den hermetisch abgeriegelten Anlegestellen und dem Meer ist das, was alles
   erst verbindet. Ich widmete mich diesem Streifen auf der gesamten Stadtlänge, mit 228 Fotos. Alle
   fünfundzwanzig Schritte eines.

62 Material als Experiment
   Material-Guided Workshop and Participatory Exhibition
   Franziska Müller-Reissmann, Clemens Winkler, Studierende der Vertiefung Interaction Design,
   in Zusammenarbeit mit MATERIAL ARCHIV, Stiftung Bauhaus Dessau, weißensee kunsthochschule
   berlin
   BA Design - Interaction Design/Medien- und Informationszentrum

    Was macht ein Material intelligent? Welche Natur- und Kunststoffe waren es früher, welche sind es
    heute und wie könnten sie zukünftig beschaffen sein? Wann, wie und warum greift der Mensch in
    Materialstrukturen ein und steuert Werkstoffe nach seinen Anforderungen? Untersuchen wir den Ur-
    sprung eines Materials, erfahren wir auch etwas über seine Einordnung in historische, naturwissen-
    schaftliche, gesellschaftliche, politische, ökologische, sinnliche und kulturelle Kontexte. Im Materi-
    al zeigt sich die Komplexität unserer Welt. Gemeinsam mit Studierenden der Vertiefung Interaction
    Design werden in der Ausstellung Material als Experiment / Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft
    Fragen nach der Bedeutung, Entwicklung und Verwendung von Materialien mit den Methoden der
    Gestaltung gestellt. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Bauhaus Dessau, der wei-
    ßensee kunsthochschule berlin / Bereich Experimentelle Materialforschung, der Zürcher Hochschule
    der Künste und des Material-Archivs basierend auf der 2017 von der Stiftung Bauhaus Dessau und der
    weißensee kunsthochschule berlin entwickelten Ausstellung Material als Experiment im Rahmen des
    Forschungsprojekts smart materials satellites.
    smart materials satellites ist Teil des Konsortiums smart3 und wird vom Bundesministerium für Bil-
    dung und Forschung BMBF im Rahmen der Initiative zwanzig20 gefördert.

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