Schülerzeitung der IGS Schillerschule Offenbach Juni 2018 Preis: 2,50 €

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Schülerzeitung der IGS Schillerschule Offenbach Juni 2018 Preis: 2,50 €
Schülerzeitung der IGS
Schillerschule Offenbach
              Juni 2018
            Preis: 2,50 €
Schülerzeitung der IGS Schillerschule Offenbach Juni 2018 Preis: 2,50 €
Impressum
           „Der Maulwurf“
             Schülerzeitung der
                                                             Inhalt
          Schillerschule Offenbach
        (Integrierte Gesamtschule)

                                         Wettbewerbe und Auszeichnungen
          Goethestr. 109 - 111
                                         Schülerzeitungswettbewerb 2017 .................. 4
            63067 Offenbach              Platz 1 bei der Klimaralley .............................. 5
        Telefon: 069/8065-2245           Mathematik-Wettbewerb .............................. 5
           Fax: 069/80653426             Klima– und Umweltschutzpreis ...................... 6
         Druck: DieDruckerei.de          Macht mit! Bienenweiden für Offenbach ........ 7
        Auflage: 1250 Exemplare          Vorlesewettbewerb 2017/18 .......................... 8
                                         Kunstwettbewerb „Jugend malt“.................... 9

            Chefredaktion:
             Helin Ögretmen              Titel
                                         Schulkünstlerin Ulrike Knobloch ..................... 10
                                         Offenbacher Brückenschlag ............................ 12
              Redaktion                  Streetart...Schoolyard .................................... 14
 Helin Ögretmen, Marie Eisenmann,        Cethosia Cyane............................................... 16
   Vanesa Markovic, Marie Zirkel,
Maria Fugaru, Esra Alagöz, Sadaf Sayed
                                         Interessantes aus Offenbach und
                                         der ganzen Welt
        Titelblattgestaltung:
          Schulkünstler-Projekt          Unterrichten in der Türkei .............................. 18
                                         Zum Israel-Palästina-Konflikt.......................... 21
                                         Armut in Offenbach ........................................ 22
         Beratungslehrerin:              Demo: Bildung braucht bessere Bedingungen 24
                                         Projektprüfung im Jahrgang 9......................... 26
             Andrea Schütze
                                         Leckerer Schillerschul-Honig ........................... 29

  Presserechtlich verantwortlich:
             Andrea Schütze              Sport und „Gesunde Schule“
             Helin Ögretmen
                                         Neues von den Schulmannschaften ............... 30
                                         Sportsfun Teamday ....................................... 32
                                         Skifahren in Neukirchen ................................ 34
                                         Meine Wintersportwoche in Offenbach ......... 37
       Diese Schülerzeitung              Schillermarathon in Frankfurt ........................ 37
    wurde klimaneutral gedruckt.         Hoch hinaus im Kletterwald ........................... 38
                                         Ein Tag im Zeichen des Sports ........................ 40
                                         Präventionstag im Ringcenter ........................ 41
                                         Was macht eigentlich ein Buddy? .................. 42

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Wandertage und Klassenfahrten
Warum in die Ferne schweifen? ..................... 43
Tschüsch Berlin .............................................. 44
Wasser-Projekttage ....................................... 47
Ausflug in die Stadt der Liebe ........................ 49
Weils sooo schön war: Paris Mai 2018 ........... 51

Personelles
Neu an unserer Anstalt .................................. 52
Kollegiumsfoto .............................................. 54
Foto-Preisrätsel ............................................. 55
Die neuen fünften Klassen ............................. 56
Die Abschlussklassen im Jahrgang 10 ............. 59
Conny sagt auf Wiedersehen ......................... 61
Die aktuellen IK-Klassen ................................ 62
Die Schülersprecher Esra und Görkem ........... 63

Sonstiges
Ausstellung: Mensch, du hast Recht(e) .......... 17
Neue Möbel für die Pausenhalle .................... 42
Berufsorientierungstage im Jg. 7 .................... 48

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Wir haben es wieder geschafft!
Maulwurf Nr. 56 war Hessens beste Schülerzeitung 2017

Normalerweise kam immer          schon flammte die Hoffnung          Eine kleine Kritik der Jury war
eine offizielle Einladung zur    wieder auf.                         auch dabei: Ihnen gefiel beson-
Verleihung des Hessischen        Die Veranstalter entschuldig-       ders der Leitartikel, den Luisa
Schülerzeitungspreises     auf   ten sich, dass es so lange ge-      und Flora aus Herr Jungs Klasse
der Buchmesse in Frankfurt.      dauert habe. Die Buchmesse          zu ihrem Projekt „Vorurteile“
Doch die Buchmesse ging vor-     hätte ja sowieso in den             verfasst hatten. Generell lobten
bei und nichts passierte. Wa-    Herbstferien gelegen, also wä-      die Jury die Vielfalt und die Viel-
ren wir diesmal also nicht mal   re wohl kaum einer zur Preis-       zahl der Artikel. Nicht so toll
unter den besten fünf Schü-      verleihung erschienen und so        fanden sie die Klassenfotos am
lerzeitungen in Hessen? Naja,    habe man sich einfach mehr          Ende - aber die gehören zum
das macht ja an sich auch        Zeit gelassen.                      Maulwurf dazu und werden
nichts, zumal es ja die erste    Das war ja alles gut zu wissen.     auch nicht abgeschafft!
Ausgabe unter der neuen Lei-     Doch wo waren die Ergebnis-         Leider gab es dieses Mal keine
tung von Frau Schütze war,       se? Verzweifelt wurde bis nach      offizielle Preisverleihung, son-
nachdem Herr Grünleitner in      unten gescrollt. Da, eine kleine    dern die Urkunde kam eines Ta-
den wohlverdienten Ruhe-         Tabelle: Es war kaum zu glau-       ges ganz still und leise mit der
stand ging.                      ben! Der Maulwurf hatte -           Post im Sekretariat an. Das
Doch plötzlich, Ende Oktober     nachdem es letztes Jahr „nur“       macht den Preis aber nicht we-
2017, eine E-Mail. Absender      Platz 2 war .- dieses Jahr wie-     niger wertvoll!
Jugendpresse Hessen. Und         der den ersten Platz belegt!                            Die Redaktion

Die Urkunde für den 1. Platz!                           Das Cover der Siegerausgabe Nr. 56.

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Klimarallye 2017
                       Sch!llerschule ganz vorne dabei!

Die Urkunde für den ersten Platz    Die Offenbacher Umweltamtsleiterin Heike Hollerbach überreicht die
bei der Klimarallye!                Urkunden zur Klimarallye stellvertretend an die Schillerschüler David July
                                    Und Achim Habicht (beide links im Bild). (Foto: Stadt Offenbach)

Auch in diesem Jahr haben              Rallye meist nicht tiefer im Un-       gewonnen. Die Fahrräder er-
wieder etliche Klassen der             terricht vorbereitet wurden,           gänzen das Angebot unserer
Schillerschule an der Klimaral-        gab es doch Schülerinnen und           „Bewegten Pause“ und sind
lye der Stadt Offenbach teilge-        Schüler, welche die Antworten          täglich im Einsatz. Die Klasse
nommen. Für jede Jahrgangs-            zu den teils kniffligen Fragen         10e hat unter allen teilneh-
stufe von 5 bis 10 gab es einen        wussten. In jeder Klasse gab es        menden Klassen den 1. Platz
eigenen Fragenparcours. Auf            am Ende der Rallye eine Sie-           belegt und einen Gutschein für
dem Schulhof wurde dazu die            gergruppe.                             einen        Upcycling-Kreativ-
Klasse jeweils in 4 Gruppen            Im Wettbewerb aller teilneh-           Workshop gewonnen.
aufgeteilt, die die Fragen an          menden Schulen hat die Schil-          Herzlichen Glückwunsch an
den einzelnen Stationen be-            lerschule den 1. Platz belegt          alle, die so erfolgreich teilge-
antworten mussten. Auch                und zwei Fahrräder und die             nommen haben!
wenn die Klimathemen der               dazugehörigen Fahrradhelme                                    Mtz, Krö

Schulsieger im Mathematik-Wettbewerb
Die Schulsieger im diesjährigen Mathematik-Wettbewerb 2017/18 stehen fest:
Gruppe A:                                              Gruppe B:
1. Platz und Schulsieger:                              1. Platz und Schulsieger:
Gennadios Safaridis, 8d (Subasi) 26 P.                 Kökdeniz Karacabay, 8c (Aboumadi) 34,5 P.
                                                       2. Keanu-Miguel Groh, 8f (Müller) 33,5 P.
Gruppe C:                                              3. Mina Alagöz, 8c (Aboumadi) 29 P.
1. Platz und Schulsiegerin:
Dina-Juli Werth, 8f (Ögretmen) 34 P.
2. Kübra Kisacik, 8c (Göller) 32 P.                    Wir gratulieren!

                                                                                                            5
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Grünes Klassenzimmer
                   Klima- und Umweltschutzpreis 2017

Die Nawi-AG von Frau Sanzenbacher nimmt die Urkunde und den Scheck
mit 500€ Preisgeld vor dem Grünen Klassenzimmer entgegen.                 Die Urkunde

Am 24.04.18 wurde feierlich          Zum grünen Klassenzimmer             Außerdem wollen wir wieder
der Klima- und Umweltschutz-         gehören die Bienen der Schu-         an dem Wettbewerb teilneh-
preis 2017 der Stadt Offenbach       limkerei und der Garten hinter       men. Dafür brauchen wir eure
an die Schillerschule verliehen.     dem Pavillon. Vor 6 Jahren           Hilfe! Wir wollen möglichst
Stadtrat Paul-Gerhard Weiß           begann das Projekt mit einer         viele Bienenweiden auf dem
und Frau Hollerbach vom Um-          Hecke für Vögel aus einer            Schulhof und im Stadtgebiet
weltamt brachten neben der           Pflanzenspende.                      pflanzen. Wer mitmachen
Urkunde auch einen Scheck            Von dem Preisgeld des Klima-         möchte, findet alle wichtigen
über 500 Euro mit.                   und Umweltschutzpreises ha-          Informationen auf der nächs-
Geehrt wurden der Imkerver-          ben wir weitere Apfel- und           ten Seite.
ein Offenbach für den Bau von        Kirschbäume und Beerensträu-
Insektenhotels für bedrohte          cher gekauft. Nächstes Jahr                        Maria und Marie 8e
Insekten und das Grüne Klas-         können wir die Früchte dann
senzimmer der Schillerschule.        essen.

2014 wurde der Bereich hinter der Schule zum Schulgarten umgestaltet (links) und 4 Jahre später war alles gut
bewachsen und wird von der Nawi-AG gepflegt (rechts).

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Wir brauchen eure Unterstützung!
              Macht mit! Bienenweiden für Offenbach
Um unseren Bienen etwas Gu-                                       Was sind Bienenweiden?
tes zu tun - und um vielleicht
                                                                  Das Wort „Bienenweide“ bezeichnet
beim nächsten Wettbewerb
                                                                  keine einzelne Pflanze sondern eine
auch wieder einen Preis zu ge-
                                                                  Wiese mit vielen Blütenpflanzen,
winnen ;-) - wollen wir auf
                                                                  die gerne von Bienen angeflogen
dem Schulhof und in ganz
                                                                  werden. Zu den bekanntesten Pflan-
Offenbach Bienenweiden anle-
                                                                  zen gehören zum Beispiel Gänse-
gen.
                                                                  blümchen, Klee, Krokusse, Lavendel,
Bienenweiden sind wichtig,
                                                                  Löwenzahn oder auch Sonnenblu-
damit Bienen und Wildbienen
                                                                  men.
immer etwas zu essen finden.
Dann haben diese wichtigen                                        Die Blüten dieser Pflanzen enthalten
Tiere ein gutes Leben in der                                      besonders viel süßen Nektar, was es
Stadt und wir Honig.             Eine Biene auf Nektarsuche       den Bienen erleichtert, viel Honig
                                 (Foto: Ivar Leidus, Wikipedia)   herzustellen und ihre Nachkommen
                                                                  zu ernähren.

 Wie könnt ihr uns helfen?                               Gestalte deine eigene bunte Bienenweide!

1. Sucht euch ein schönes Plätzchen,
   an dem ihr die Samen aussäen
   könnt. Es können Balkonkästen sein,
   euer Garten oder ein Stück Wiese,
   das nicht gemäht wird.
2. Holt euch ein Tütchen Samen! Die
   gibt es bei den Schulimkern, dem
   Nawi-Kurs Jahrgang 9 oder Frau
   Sanzenbacher.
3. Macht Beweisfotos und übergebt
   sie an Frau Sanzenbacher.
   Wir brauchen drei Fotos: eins von
   dem Ort vorher, eins beim Gießen
   der Samen und kleinen Pflänzchen
   und eins von den blühenden Blumen.

       Unter allen, die 3 Fotos bei Frau Sanzenbacher einreichen, verlosen
               wir eine Kinobox für 2 Personen im Kino Offenbach!

                                                                                                    7
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Vorlesewettbewerb 2017/18
Am 04.12.17 war der Lesewettbe-
werb für die 6. Klassen. Von allen
Klassen des 6. Jahrgangs kam ein
Schüler oder eine Schülerin zum
Lesewettbewerb. In der Jury waren
dieses Jahr Fr. Wolf, Fr. Kottmann,
Fr. Wiesner, Hr. Subasi und die Ge-
winnerin vom letzten Jahr, Havin
aus der Klasse 7e. Dieses Jahr hat
Fr. Drews als Moderatorin im Lese-
wettbewerb übernommen, da Fr.
Dehler zurzeit in Mutterschutz ist.
Der erste Leser war der Shuaib aus
der Klasse 6e mit dem Buch
„Robinson Crusoe“. Anschließend
                                        Die 6 Finalisten mit ihren selbstgewählten Lektüren.
war Marko aus der Klasse 6b dran.
Er hat uns aus dem Buch „Im Bann
des Tornados“ vorgelesen. Das
Buch „Die kleine Hexe“ wurde uns
von Anife aus der 6a vorgestellt.
Der vierte Leser war Giovanni aus
der Klasse 6c, er hat uns das Buch
„Last Secrets - Das Rätsel von Loch
Ness“ präsentiert. Der vorletzte
Leser war Philipp aus der Klasse 6f.
Philipp hatte das Buch „Das Intim-
leben des Adrian Mole, 13 3/4 Jah-
re alt“ mitgebracht. Zuletzt hat uns
Rene aus der Klasse 6d sein Buch
„Mit dem magischen Baumhaus um
die Welt“ vorgelesen und vorge-
stellt.
Alle Schülerinnen und Schüler                Sie belegten die Plätze 1 & 2: Philipp und Rene.
duften ungefähr 3 Minuten das
Buch vorlesen, was sie geübt
hatten. Nachdem alle aus ihren ei-      Nachdem alle Kandidaten und die
genen Büchern vorgelesen hatten,        Kandidatin gelesen hatten, durfte
haben sie das nicht geübte Buch         die Jury rausgehen und diskutie-
vorgelesen. Dieses Jahr wurde das       ren, wer der Gewinner oder die
Buch „O Patria Mia“ gewählt. Im         Gewinnerin sein sollte. Dieses
Buch geht es um ein Mädchen, das        Jahr hat der Philipp aus der Klasse
abends nackt an den Fluss rausgeht      6f den ersten Platz gewonnen.
und tanzt. Eines Abends kam eine        Den zweiten Platz hat Rene aus
Gestalt aus dem Fluss raus und das      der Klasse 6d belegt. Herzlichen
Mädchen hatte so großes Angst,          Glückwunsch und viel Spaß mit
dass sie versprach, nicht mehr          den Buchpreisen!
nackt zum Fluss zu gehen, aber da-
für sollte die Gestalt ihr nichts an-                         Esra Alagöz 8c
tun. An einem anderen Abend kam
die Gestalt sogar bis ins Haus von
diesem Mädchen!                                                                  Die „unbekannte“ Lektüre

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Kunstwettbewerb „Jugend malt”

                         Mit diesen Bildern
                         haben die Klassen
                         5d und 5e am
                         Kunstwettbewerb
                         “Jugend malt” teil-
                         genommen.
                         Die Aufgabenstel-
                         lung war “Heimat
                         Hessen – markante
                         Städte, Dörfer &
                         Landschaften”.
                         Und erkennt ihr et-
                         was wieder, das ge-
                         malt wurde?
                                  Frau Walz

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Titel: Schulkünstlerin Ulrike Knobloch
   Sein und Schein – Spiel mit der Identität
   Die Schulkünstlerin in diesem                                         ror“, ein Kurzfilm, der den
   Jahr war Ulrike Knobloch. Sie                                         Schrecken der doppelten Iden-
   arbeitet seit 2014 im Zollamt                                         tität vor Augen führt. Wer
   Offenbach überwiegend als                                             fürchtet es nicht, das Double,
   Malerin. Wie ihrem Katalog zu                                         das außer unserer Kontrolle ist
   entnehmen ist, sind in der Ver-                                       und sein Eigenleben führt –
   gangenheit anlässlich verschie-                                       dies in Verbindung mit einer
   dener Ausstellungen regional                                          Zeitreise, die irgendwann kei-
   und überregional neben Ihrer                                          ne mehr ist, weil sie die festen
   Malerei auch Photographien,                                           Maßstäbe von Zeit und Identi-
   Filme und Raum-Installationen                                         tät aufzulösen scheint.
   entstanden.                                                           Mit Schülern von der 8. Klasse
   „Sein und Schein – das Spiel                                          hat Ulrike Knobloch ganz un-
   mit der Identität“, so lautet       die Schüler gemeinsam mit der     terschiedliche Techniken unter
   der Projekttitel des 23. Schul-     Schulkünstlerin.                  der Prämisse der Selbstdarstel-
   künstlerprojektes an der Schil-     Die Zeichnung als Medium, um      lung ausprobiert.
   lerschule Offenbach, das die        die eigene Wahrnehmung un-        Die Schülerinnen und Schüler
   Schulkünstlerin zusammen mit        mittelbar umzusetzen, bildete     konnten im Verlauf des Projek-
   Schülerinnen des 8. Jahrgangs       dabei zunächst die Grundlage      tes behutsam und nach ihren
   der Schillerschule beschäftigt      für eine Annäherung an das        individuellen Lernmöglichkei-
   hat.                                klassische Genre „Portrait“.      ten zu einem freieren Umgang
                                       Der nächste Schritt war die       mit verschiedenen künstleri-
                                       Umsetzung des Beobachteten        schen Mitteln angeleitet wer-
                                       in monochrome Tuscheblätter,      den. Das Arbeiten in einem
                                       später auch Monotypie und         Künstleratelier fernab vom No-
                                       Radierung.                        tendruck und Lehrplan wirkte
                                       Die Frage der photographi-        dabei anregend und motivie-
                                       schen Inszenierung wurde mit      rend.
                                       viel Engagement der Schülerin-                        Frau Tursun
                                       nen im Aufzug des Zollamtes
                                       durchgespielt, der Weg zu ei-
Die Teilnehmerinnen des diesjährigen   nem „Bild“, dessen Kompositi-
Schulkünstlerprojekts.
                                       on und Inhalt streng konzipiert
   Spielerisch  und in ver-            ist, ist weit.
   schiedensten Techniken haben        Besonderer Schwerpunkt des
   sie sich dem Thema Identität        Schuljahres war das Filmpro-
   und Selbstinszenierung ange-        jekt, das die Schülerinnen ab
   nähert. Fragen wie: Wer bin         dem 2. Halbjahr mit Ulrike
   ich? Wer möchte ich sein? Wie       Knobloch im Ledermuseum
   zeige ich mich? beschäftigen        durchführten. „Doppelter Hor-

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Zur Künstlerin:
                                Ulrike Knobloch
                            Ulrike Knobloch wurde 1962
                            in Hildesheim geboren und
                            lebt aktuell in Offenbach.
                            1982 begann sie ihr Studium
                            der freien Malerei und Gra-
                            phik an der Akademie der bil-
                            denden Künste in Nürnberg.
                            Danach absolvierte sie Res-
  Ziel des 1822-            taurierungspraktika,       unter
  Schulkünstler-            anderem am Städelschen
                            Kunstinstitut in Frankfurt am
    projektes               Main.
Die Stiftung der Frank-     Seit 1993 arbeitet Frau Knob-
furter Sparkasse will mit   loch als freischaffende Künst-
ihrem Schulkünstlerpro-     lerin in Frankfurt und Offen-
jekt    Kunstschaffende,    bach.
Schüler und Lehrer in       Der Arbeit mit Kindern und
Kontakt      miteinander    Jugendlichen widmet sie sich
bringen und den Schul-      seit 2000. Aktuell leitet sie die
alltag in den unter-        Kunst AG der Friedrich Ebert-
schiedlichen     Fächern    Schule in Offenbach.
außerhalb des Regelun-
terrichts bereichern.
„Das Projekt hier an der
Schillerschule beweist
eindrucksvoll, wie er-
folgreich eine solche Ak-
tion in den Schulalltag
integriert        werden
kann”, unterstrich Ast-
rid Dienst, Projektleite-
rin bei der Stiftung der
Frankfurter Sparkasse.

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Offenbacher Brückenschlag
Mein Name ist Jens Lay. Ich bin      fotografiert. Auf Streifzügen        Quadrat wurden die Formen
Künstler und Kunstlehrer und         durch die Stadt entstand eine        übertragen. Durch diese Ras-
habe im Schuljahr 2017/2018          Vielzahl von Bildern, fotogra-       tertechnik war es möglich, die
mit verschiedenen Schüler-           fiert mit dem eigenen Handy.         Einzelheiten der Fotos sehr ge-
gruppen der IGS Schillerschule       Häuser, Parks und Straßenan-         nau auf die Leinwand zu zeich-
gearbeitet.                          sichten, aber auch ein Pferd,        nen.
                                     der Himmel über Offenbach            Anschließend kam die Farbe
Die Aktion fand im Rahmen            oder der Altbau der Schiller-        auf die Leinwand. Die richtigen
des Offenbacher Brücken-             schule. Die Fotos wurden aus-        Farben mussten gemischt wer-
schlags statt.                       gedruckt. Dann wurde mit der         den. Wenn der Farbton ge-
Der Offenbacher Brücken-             Gruppe besprochen, welche            troffen war, musste nicht nur
schlag ist ein Projekt des Stadt-    Bilder weiter verarbeitet wer-       exakt, sondern auch schnell
schulamtes Offenbach, das            den sollten, denn die Fotos          gearbeitet werden, denn die
Schulen dabei unterstützt Kun-       dienten als Vorlage für die Ac-      Farben trocken sehr schnell.
staktionen durchzuführen.            rylbilder.                           Nach und nach entwickelten
Die IGS Schillerschule hat zum       Darauf folgte die Suche nach         sich die Bilder. Dabei lernte die
wiederholten Mal teilgenom-          dem passenden Ausschnitt.            Gruppe, dass man Perspektive
men, und, wie in den vergan-         Der Ausschnitt wurde mit Blei-       und 3D-Effekte auch mit Farbe
genen Jahren, hat Frau Orth-         stift auf dem Foto markiert          darstellen kann.
Körner die Veranstaltungen in        und dann in ein Raster unter-        Ein schwierige Technik, die
der Schule koordiniert. Über         teilt, so dass ein Muster aus        aber zu hervorragenden Ergeb-
60 Schülerinnen und Schüler          Quadraten entstand. Dieses           nissen führte.
der 7., 8. und 10. Jahrgangsstu-     Raster musste dann wiederum
fe nahmen an diesem Projekt                                               Andere Jugendliche haben aus
                                     auf die Leinwand übertragen
teil. Als Lehrerinnen waren ne-                                           eigenen Fotografien Collagen
                                     werden. Da die Leinwand grö-
ben Frau Orth-Körner auch                                                 angefertigt. Beliebte Motive
                                     ßer als das Foto war, kam auch
Frau Meinel und Frau Tursun                                               waren die Gebäude im Hafen,
                                     Mathematik mit ins Spiel,
dabei.                                                                    die Kaiserleibrücke, aber auch
                                     denn die Größenverhältnisse,
                                                                          viele Einzelhandelsgeschäfte in
Gemeinsam mit den Schülerin-         Maßstäbe und Winkel sollten
                                                                          der Innenstadt. Die Collagen
nen und Schülern habe ich            einander entsprechen.
                                                                          ergaben völlig neue Ansichten.
mich mit dem Thema Offen-            Das Raster auf der Leinwand
                                                                          Viele der Fotos wurden ver-
bach beschäftigt. Im Verlauf         wurde, auch wieder mit Blei-
                                                                          fremdet, und durch die verän-
des Schuljahres entstanden           stift, mit dem Motiv des jewei-
                                                                          derten Fotos und die Zusam-
Collagen, Gemälde, Zeichnun-         ligen Fotos gefüllt. Quadrat für
gen und Fotografien und auch
Objekte aus Leder, als Einzel-
und als Gemeinschaftsarbei-
ten. Am Ende des Projektes
wurden alle Arbeiten im Kunst-
verein Offenbach ausgestellt.

Eine Gruppe plante Acrylbilder
auf Leinwand mit Offenbacher
Motiven zu malen. Zuvor
mussten aber noch zahlreiche
Arbeitsschritte ausgeführt wer-
den. Als ersten Schritt hat die
Gruppe Offenbacher Ansichten        Acrylbilder auf Leinwänden mit Motiven von Offenbach.
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menstellung entstanden völlig         le kleine Lederstü-
neue Ansichten der Stadt.             cke, mit denen die
Die gleiche Gruppe hat auch           Gruppen arbeiten
Stadtpläne bearbeitet.                konnten. Das be-
Das Amt für Öffentlichkeitsar-        nutzte Leder wurde
beit am Marktplatz hat uns die        ausschließlich aus
Stadtpläne zur Verfügung ge-          der Haut von Rin-
stellt. Diese Stadtpläne wur-         dern     hergestellt.
den überklebt oder übermalt;          Trotzdem gibt es
auf diese Weise entstanden            das Leder in vielen
ganz abstrakte Werke.                 Farben und ver-
Andere Stadtpläne wurden mit          schiedenen Stärken.
den eigenen Fotos bestückt,           Manche        Sorten
mit genauen Angaben zur Lage          konnten          ge-
der Motive auf den Fotos, wie         schnitten und ge-
bei einem Plan für Sehenswür-         klebt werden. Eini-
                                                             Oben: Die Einladungskarte zur Ausstellung im Kunstver-
digkeiten.                            ge Sorten konnten ein Offenbach.
                                      sogar, mit Wasser
Auch in der Stadt vorhandene
                                      befeuchtet, model- Unten: Jens Lay berichtet bei der Ausstellungseröffnung
Graffitis wurden in eigener Art                              von seinen Erfahrungen beim Brückenschlag-Projekt.
                                      liert werden. Die
und Weise mit verschiedenen
                                      Jugendlichen haben
Stiften und Farben neu inter-
                                      Schlüsselanhänger und Ta-            dem Schulhof der Schillerschu-
pretiert. Die großformatigen
                                      schen angefertigt.                   le entstanden. Es gibt in dieser
Bilder sind farbenfrohe und
                                      Einige Schüler haben darüber         Ausgabe des Maulwurfs eine
auffällige Werke in der Aus-
                                      hinaus eine große Kunststoff-        ausführliche Beschreibung aus
stellung.
                                      platte zu einem abstrakten Le-       der Gruppe von Frau Meinel.
Das für Offenbach so wichtige         derbild beklebt.
                                                                           Die Bilder wurden durch gute
Material Leder fand natürlich         Außerdem stand eine 12m lan-
                                                                           Beleuchtung in Szene gesetzt.
ebenfalls Verwendung. Offen-          ge Leinwand zur Verfügung.
                                                                           Wie es bei einer Ausstellung
bach gilt als die Lederstadt in       Wer mit den anderen Arbeiten
                                                                           üblich ist, gab es auch einige
Deutschland; die internationa-        fertig war, konnte nach Lust
                                                                           kurze Reden. Gesprochen hat
le Lederwarenmesse, das               und Laune darauf zeichnen
                                                                           Herr Paul-Gerhard Weiß, der
Deutsche Ledermuseum und              und sich malerisch austoben.
                                                                           Schuldezernent von Offenbach,
viele Betriebe in Stadt und
                                      Alle Werke wurden dann für           Frau Orth-Körner erklärte das
Landkreis sind mit der Herstel-
                                      einen Tag im Kunstverein             Projekt aus Sicht der Schule,
lung und dem Verkauf von Ge-
                                      Offenbach ausgestellt.               Gisela von Slatow vom Kunst-
genständen aus Leder befasst.
                                      Zusätzlich präsentiert wurden        verein Offenbach hat erläutert,
In der Schillerschule lagern vie-
                                      auch Street Art Motive, die auf      wie wichtig eine solche Veran-
                                                                           staltung für die Kultur in Offen-
                                                                           bach ist, und ich habe über
                                                                           meine Erfahrungen bei dem
                                                                           Projekt berichtet.
                                                                           Für mich war der Offenbacher
                                                                           Brückenschlag ein tolles Pro-
                                                                           jekt. Ich bin begeistert, wie
                                                                           vielseitig die Ergebnisse waren
                                                                           und mit wieviel Freude gear-
                                                                           beitet wurde.
 Schlüsselanhänger, Geldbeutel und Taschen aus Leder - alles von den                               Jens Lay
 Jugendlichen selbst entworfen und produziert.
                                                                                                        13
Streetart...Schoolyard
                              Kunstunterricht mal anders
   Wer zu Beginn des Schuljahres         Zuerst hat uns Fr. Meinel über
   zufällig montags 7./8. Stunde         diese spezielle Kunstrichtung
   über den Schulhof lief, der hat       Infos gegeben und vor allem
   uns vielleicht gesehen und sich       Beispiele gezeigt, die alle sehr
   gefragt, womit wir uns, auf           witzig aussahen und sich an
   dem Boden hockend und dann            einem amerikanischen Künst-
   noch auf dem ganzen Schulhof-         ler namens David Zinn orien-
   gelände verteilt, beschäftigen.       tieren. Anfänglich waren die
                                         meisten von uns skeptisch:
   Wir, das sind die Klasse 10e
                                         Kunstunterricht auf dem Schul-
   und unsere Kunstlehrerin Fr.
                                         hof. Ohne Papier. Wie soll das
   Meinel. Unser kleines Projekt,
                                         gehen? Auf der anderen Seite
   für das wir die sonnigen Tage
                                         hatte unsere Kunstlehrerin
   nach den Sommerferien nut-                                               Dieses Kunstwerk wurde leider
                                         schon öfters spezielle Ideen,
   zen wollten, nennt sich                                                  vom Regen ausgewaschen und
                                         die uns zwar gefordert haben,      musste erneuert werden.
   „Streetart…Schoolyard“.
                                         uns im Endergebnis aber ziem-
                                         lich gut gefielen und auch ein
Die Skizzen wurden mit weißer Farbe      Gefühl von Stolz vermittelt ha-    wie wir feststellen mussten.
vom Papier auf den Schulhof übertragen
und werden nun farbig gestaltet.         ben.                               Jeder konnte sich ein Plätzchen
                                                                            auf dem großen Schulhof aus-
                                         Also ging es los, indem wir erst
                                                                            wählen, manche blieben für
                                         mal eine Idee aufs Papier brin-
                                                                            sich, andere arbeiteten dicht
                                         gen mussten und dann über-
                                                                            beieinander. Wir begannen mit
                                         prüften, ob sich unser Motiv
                                                                            dem Skizzieren unserer Moti-
                                         auch für ein Bild auf dem As-
                                                                            ve, verbesserten dann die eine
                                         phalt eignen wird. Die Kunst
                                                                            oder andere Stelle. Wir be-
                                         bestand darin, eine Situation
                                                                            nutzten Acrylfarben, die, so
                                         entstehen zu lassen, das be-
                                                                            stand es auf den Tuben, was-
                                         deutet, wir haben versucht,
                                                                            serbeständig sind. So ganz
                                         die Steine, den Bodenbelag,
                                                                            stimmte das nicht, wie wir
                                         die Mäuerchen auf dem Schul-
                                                                            bald feststellen mussten, denn
                                         hof in unsere Bilder miteinzu-
                                                                            es regnete in den August- und
                                         beziehen. Gar nicht so einfach,
                                                                            Septemberwochen immer mal

   14
wieder und wir mussten nach            witzige Arbeiten, mit denen       macht, es war eine völlig neue
einer Woche voller Regentage           alle ziemlich zufrieden sind.     Erfahrung, unsere Ergebnisse
von vorne beginnen. Hinzu              Eigentlich hätten es sehr viel    können sich sehen lassen und
kam, dass sich die Farbe auf           mehr sein können, um unseren      es wäre super, wenn unser
dem unebenen Untergrund                Schulhof schöner werden zu        Projekt weitergeführt würde.
nur schwer gleichmäßig auftra-         lassen und vielleicht gibt es
                                                                                             Klasse 10e
gen ließ.                              Schüler, die unsere Arbeit wei-
                                       terführen.
Unsere Bilder sollen aber   auch
nicht für die Ewigkeit      sein,      Unser einstimmiges Fazit kann
nach dem Motto, „alles      geht       man so zusammenfassen: Es
vorbei“. So entstanden      sehr       hat allen sehr viel Spaß ge-

        GRAFFITI vs. STREET ART
 Auch wenn beide die Wände in den Städ-
 ten als Leinwand benutzen, gibt es einen
 Unterschied zwischen Graffitikünstlern
 und Streetartists.
 Graffitikünstler sind die Meister der
 Spraydosen, sie sprühen ihre Bilder direkt
 auf die Wand. Streetartists hingegen nut-
 zen Pinsel, Farben, Pasten oder auch
 selbstgemachte „Sticker“ und andere Ma-
 terialien für ihre Kunst.                                                                        15
Cethosia Cyane
                                          Jeroen Quartier
   Das Licht der Abendsonne             gung, wenn sie ein Stück über
   scheint noch durch die Blätter       die Pflanze kriecht, während
   des Mahagonibaums auf die            aus ganz weiter Ferne das Ge-
   Passionsblume, die den Stamm         heul von Motorsägen zu hören
   hinaufwächst, da öffnet sich an      ist.
   einem ihrer Stängel, unter ei-       Tatsächlich bilden die Passi-
   ner farbenprächtigen lila Blüte      onsblumen schon selbst erb-
   im Regenwald, ein kleines            senartige Kugeln aus, um zu
   Schmetterlingsei.                    verhindern,      dass      eine
                                        Schmetterlingsmutter ihre Eier
                                        an sie klebt, denn sie würde
                                        eine bereits besetzte Pflanze
                                        verschmähen. Doch diese Rau-
                                        pen fressen sich satt an der
                                        Blume, und bald sind sie groß
                                        genug für eines der bedeu-
                                        tendsten Ereignisse in ihren
                                                                             Eine leere Puppenhülle von Cethiosa
                                        kurzen Leben: die Metamor-           Cyane. (Foto: M. Wagner, schmetter-
                                        phose in den Schmetterling.          lingeinwildauundberlin.de)
                                        Dick und vollgefressen hängt
                                        sich unsere Raupe unter ein          In dem tropischen Wald auf
                                        halb weggeknabbertes Blatt           Mindanao ist es ruhig. Gele-
                                        der Blume, an der sie geboren        gentlich rascheln kleinere Säu-
                                        wurde. Dann beginnt sie, ihren       getiere im Laub, doch sonst ist
Blüte der Passionsblume. (Foto: Stefan  eigenen Körper langsam in ih-        fast nur das laute Konzert der
Riedmüller, balkonania.de)              ren gelblichen Mantel zu hül-        Vögel zu hören, während in
                                        len.                                 den Puppen etwas sehr Inte-
   Eine winzige Raupe entschlüpft       Bald ist sie ganz umschlossen        ressantes vor sich geht.
   der dünnen Hülle zwischen            von ihrem Kokon und hängt            Bald steht die Wiedergeburt
   den zahlreichen anderen und          Seite an Seite mit den vier an-      der Raupe kurz bevor, die nun
   schwenkt den Kopf in alle Rich-      deren, welche sich den Stängel       keine mehr ist.
   tungen. Sie ist jetzt noch grün      mit ihr teilen. Wochenlang           Durch die dünne Schicht, die
   und gelb, aber bald knabbert         bleibt sie dort drinnen. Die         sie von der Außenwelt noch
   sie zusammen mit den ande-           Verwandlung braucht ihre Zeit.       trennt, kann man bereits die
   ren an den Blättern der                                                          Flügel der Leopard Flor-
   Blume, um zu wachsen.                                                            fliege erkennen.
   Sie wird zu einer beein-                                                         In der papierartigen Hül-
   druckenden Erscheinung                                                           le regt sich etwas. Dann
   von zweieinhalb Zenti-                                                           bricht sie plötzlich unten
   metern, mit langen,                                                              auf und das Schmetter-
   schwarzen Dornen, die                                                            lingsweibchen streckt
   borstig in einer Zweier-                                                         seinen Kopf und zwei
   reihe auf ihrem Rücken                                                           Fühler hinaus in die
   stehen. Durch den di-                                                            feuchtwarme Luft. Noch
   cken,        schwarz-rot-                                                        weiter öffnet sich der
   gelben, GIFTIG schreien- Die schwarz-rot-gelb-GIFTIG schreiende Raupe des        Kokon. In einem lang-
   den Leib, geht jedes Mal Leoparden Netzflüglers. (Foto: Daniela Boehm, foto-     wierigen Prozess gelingt
   eine große Wellenbewe- community.de)                                             es ihr schließlich, sich zu
   16
Kurz darauf ist sie flug-  derbäumen abzulegen, wobei
                                               fähig und schließt nun     sie die Erde dort wieder ein
                                               ihre Flügel, deren bunte   Stück bunter macht.
                                               Unterseiten an den Rän-    Freilich werden einige ihrer
                                               dern     ein    schwarz-   Artgenossen von Vögeln und
                                               weißes Muster besitzen,    Spinnen gefressen, aber sie ist
                                               gelbe Bahnen, schar-       eine derer, die nach einigen
                                               lachrote Tupfen und        Wochen eines natürlichen To-
                                               Ränder,      Zebramuster   des sterben und wohlmöglich
                                               und schwarze Sprenkel.     ins Elysium eingehen.
Geschafft: Der Leoparden Netzflügler ist ge- Jetzt klappen sie auf        Und mit den Nachkommen des
schlüpft und bereitet sich auf den ersten      und offenbaren das hel-    Schmetterlings wiederholt sich
Flug vor. (Foto: AirBet, wikipedia.de)         le Rotorange inmitten      diese Sensation.
                                               von Schwarz. Cethosia                   Jeroen Quartier, 9a
befreien. Dann hält sie sich mit        Cyane erhebt sich gau-
den Beinen an der schwanken-            kelnd in den strahlenden
den Hülle fest, die der abgeleg-        Mittag über den Bäumen,
ten Haut eines Drachen                  um sich dem bunten Tanz
gleicht. Ihre Flügel sind noch          ihrer Artgenossen anzu-
zerknittert, und es wird eine           schließen, Nektar aus den
Weile dauern, bis sie ihre Flü-         Blüten des Waldes zu
geladern aufgepumpt hat, da-            trinken und zu sein, um
mit sie sich ganz entfalten. Die        ihre Spezies zu erhalten,
Kokons neben ihr sind noch              ihre Eier befruchten zu
bewohnt, aber auch dort wer-            lassen und sie wieder un- Cethiosa Cyane findet man auch in Deutsch-
den die Schmetterlinge gleich           ter den Blättern von Pas- land und Europa! Seid aufmerksam!
schlüpfen.                              sionsblumen und Wun- (Foto: Anthony Wong, butterflycircle.com)

      Ausstellung: Mensch, du hast Recht(e)
Gemeinsam mit Frau Yalvac und
ihrer AG "Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage" holte die Schil-
lerschule das mobile Lernlabor
"Mensch, du hast Recht(e)!" der
Bildungsstätte Anne Frank in die
Aula der Schillerschule. Vom
23.10.2017 – 3.11.2017 erhielten
die Schülerinnen und Schüler aller
Jahrgänge die Möglichkeit, große
Themen wie "Rassismus, Diskrimi-
nierung und Menschenrechte" an
zahlreichen interaktiven Stationen
zu entdecken. Dabei wurden sie
gezielt durch Herausforderungen,
Irritationen und Aktivierung zum
Mitmachen, Nachdenken und Dis-
kutieren angeregt.
                               jmtz
                                                                                                       17
Unterrichten in der Türkei
         Frau Köksal berichtet von ihrem Auslandsjahr
Der Maulwurf: Warum sind Sie       die Deutschlehrerin von zwei     wiederum kleiner. Sie war eine
in die Türkei umgezogen?           10. Klassen. Zudem habe ich      Privatschule und damit auch
                                   dort     die    DSD-Prüfungen    anders aufgebaut als staatliche
Frau Köksal: Ich habe mich         (Deutsches Sprachdiplom) ab-     Schulen dort. Die meisten Klas-
schon immer für andere Län-        genommen. Je nach Bedarf un-     senräume hatten interactive
der und Kulturen interessiert.     terrichtete ich
Daher habe ich während des         auch Spanisch
Studiums in Spanien studiert       und Englisch.
und in England als Fremdspra-      Ich habe 16
chenassistentin in einer Schule    Stunden      in
gearbeitet. Insbesondere die       meiner eige-
Türkei wollte ich näher ken-       nen     Klasse
nenlernen, denn ich habe tür-      unterrichtet.
kische Wurzeln und kannte das      Denn meine
Land immer nur aus dem Ur-         Schülerinnen
laub. Mich haben aber schon        und Schüler
immer der Alltag und das Le-       (SuS) waren
ben dort sehr interessiert. Da-    im Vorberei-
her wollte ich das alltägliche     tungsjahr, das
Leben dort erkunden und vor        heißt sie wa-
allem einen Perspektivwechsel      ren im ersten
erfahren,     sprich als aus       Lernjahr und Ausblick von der Deutschen Schule am Rand von Istanbul,
Deutschland        stammende       wurden daher im Hintergrund erkennt man die türkische Hauptstadt
deutsch-türkische Lehrerin in      sehr intensiv
der Türkei arbeiten und auch       im Fach Deutsch unterrichtet.    boards und die Labore sowie
das Schulsystem dort kennen-       Die restlichen acht Deutsch-     Hörsäle waren auch alle sehr
lernen. Zu meiner Schulzeit        stunden waren so organisiert,    modern. Zudem gab es eine
war ich als Gastschülerin in der   dass die SuS vier Stunden        große Mensa mit Frühstück
Türkei und kannte ein wenig        Grammatikunterricht und vier     und warmem Mittagessen.
das Schulleben aus der Schü-       weitere Stunden Wortschat-       Desweiteren gab es einen Be-
lerperspektive. So hatte ich       zunterricht hatten. Die SuS der  handlungsraum, wo immer
diesmal eine komplett andere       höheren Klassen wiederum         zwei Krankenschwestern sa-
Rolle und konnte auch viel zwi-    hatten acht Stunden Deutsch-     ßen, die sich bei Krankheitsfäl-
schen beiden Ländern und           unterricht.                      len um SuS und Lehrer küm-
Schulsystemen       vergleichen                                     merten. Einmal in der Woche
und meine Lebenserfahrungen        Der Maulwurf: Was war an-        kam auch die Schulärztin, bei
erweitern.                         ders an der Schule in der Tür-   der man sich untersuchen las-
                                   kei?                             sen konnte. Es gab mehrere
Der Maulwurf: Welche Fächer
                                                                    Lehrerzimmer in der Schule.
haben Sie in der Türkei unter-     Frau Köksal: Es waren viele
                                                                    Die Fremdsprachen z.B. hatten
richtet?                           Dinge anders als bei uns. Die
                                                                    ihr eigenes Lehrerzimmer, so
                                   Schule bestand aus einem Kin-
Frau Köksal: Mein Unterrichts-                                      saßen alle Deutschlehrer und –
                                   dergarten, der Grundschule,
fach war Deutsch (Deutsch als                                       lehrerinnen zusammen in ei-
                                   einer Mittel- und Oberstufe.
Fremdsprache). Ich war Klas-                                        nem Raum, während Lehrerin-
                                   Von der Fläche war sie viel grö-
senlehrerin einer 9. Klasse und                                     nen und Lehrer der anderen
                                   ßer, aber von der SuS-Anzahl
                                                                    Fächer in einem anderen Leh-
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nicht erlaubt.   nichts spontan kopieren. Ein
                                                         Nur freitags     schöner Aspekt wiederum war,
                                                         war der Tag,     dass regelmäßig Veranstaltun-
                                                         wo man sich      gen stattfanden, an denen
                                                         frei kleiden     auch Gäste aus dem Ausland
                                                         konnte und       oder bekannte Schauspieler,
                                                         die SuS keine    Regisseure oder Schriftsteller
                                                         Schuluniform     in der Schule einen Workshop
                                                         tragen muss-     hielten. So konnten die SuS
                                                         ten. Auch da     davon profitieren und ihre
                                                         galt die Re-     Kenntnisse erweitern.
                                                         gel, dass man    Allerdings hatten die SuS dort
                                                          z.B. nicht zu   wenige Freiheiten als die SuS
Das moderne Schulgebäude der Privatschule.                kurze     Klei- hier. Vor Unterrichtsbeginn
                                                          dung tragen     mussten sie z.B. ihre Handys
  rerzimmer zusammensaßen.             oder sich sehr auffällig schmin-   abgeben und durften sie erst
  Das war z.B. nicht so schön,         ken durfte.                        nach Schulende wieder haben.
  weil man viele Kollegen und                                             Sie konnten keine Eigeninitiati-
  Kolleginnen gar nicht näher          Der  Maulwurf:   Welche    Schule  ven ergreifen, denn es wurden
  kennenlernen konnte. Es gab          gefällt Ihnen  besser,  die Schil- ihnen viele Dinge vorgeschrie-
  auch keine Kopierer im Lehrer-       lerschule oder die Deutsche        ben (Kleidervorschrift, AG´s,
  zimmer. Dafür gab es nämlich         Schule  in der Türkei?             Disziplinmaßnahmen bei feh-
  einen Kopierraum mit einer                                              lenden Hausaufgaben) und
                                       Frau Köksal: Ich kann nicht sa-
  verantwortlichen Person. Die-                                           auch die Gäste für die jeweili-
                                       gen, dass die eine oder andere
  ser musste man den Kopier-                                              gen Veranstaltungen wurden
                                       Schule mir mehr oder besser
  auftrag geben und es wurde                                              von der Schule bestimmt. So-
                                       gefällt, denn beide Schulen
  für einen alles kopiert. Inner-
                                       sind anders gut. Man muss
  halb eines Tages waren die Ko-
                                       bedenken, dass ich in der
  pien dann auch abholbereit.
                                       Türkei an einer Privatschule
  Der Maulwurf: Gab es Unter-          gearbeitet habe, daher war
  schiede im Unterricht?               die Ausstattung natürlich
                                       sehr modern. Vor allem im
  Frau Köksal: Die Schüler dort        fremdsprachlichen       Unter-
  haben z.B. mehr Hausaufgaben         richt konnte man die Aus-
  aufgekriegt als hier. Es gab be-     stattung gut nutzen und vie-
  stimmte Wochen, in denen             le Medien in den Unterricht
  Klassenarbeiten geschrieben          integrieren. Wie vorhin auch
  wurden, das heißt innerhalb          erwähnt, war es sehr prak-
  einer Schulwoche wurden je-          tisch, einen Arzt oder Kran-
  den Tag Klassenarbeiten ge-          kenpfleger in der Schule zu
  schrieben, also fünf pro Wo-         haben. So hat man direkt
  che. Das war sehr anstrengend        auf der Arbeit die Möglich-
  für die SuS. Zudem haben die         keit gehabt, bei Krankheits-
  SuS dort Schuluniform getra-         fällen Fachkräfte aufzusu-
  gen und hatten bestimmte             chen und auch direkt Medi-
  Vorschriften auch hinsichtlich       kamente zu erhalten. Das
  des Tragens von Schmuck oder         mit dem Kopierer war wie-
  Schminke. Die Lehrer mussten         derum nicht so toll. Die Leh- Schüler und Lehrer versammeln sich
  auch auf manche Vorschriften         rer wurden meiner Meinung montags vor und freitags nach dem
  achten. Jeanshosen und Sport-        nach sehr verwöhnt, man Unterricht im Hof, um die türkische
  schuhe waren beispielsweise          konnte auch beispielsweise Nationalhymne zu singen.
                                                                                                     19
Montagmorgens        zwischen 60-90 Minuten, auch
                                                 gab es anschlie-     wieder abhängig vom Istanbu-
                                                 ßend ein kurzes      ler Verkehr. Dienstagabends
                                                 Briefing. So er-     war ich manchmal sogar zwei
                                                 hielten wir Infor-   Stunden mit dem Schulbus un-
                                                 mationen über        terwegs, bis ich zu Hause an-
                                                 anstehende Ter-      kam.
                                                 mine der Woche
                                                 oder über Schu-      Der Maulwurf: Warum sind Sie
Blick auf den Schulhoff.                                              wieder nach Deutschland zu-
                                                 lereignisse, wie
mit hatten die SuS wenig Mit-      erhaltene Preise oder Urkun-       rückgekehrt?
spracherecht und auf sie wur-      den, wo SuS offiziell geehrt       Frau Köksal: Da haben viele
de viel Leistungsdruck ausge-      wurden. Aber auch wichtige         Faktoren eine Rolle gespielt,
übt. Sie erhielten viele häusli-   Anmerkungen zum auffälligen        auch private Gründe natürlich.
che Aufgaben, obwohl sie bis       Verhalten von SuS oder ihrer       Aber ein Hauptfaktor war es,
16:05 Uhr, manchmal sogar bis      Kleiderordnung wurden ange-        dass ich während meiner
18 Uhr Unterricht hatten. Da-      sprochen. Wie auch vorhin          Dienstzeit in Istanbul gemerkt
her finde ich es viel schöner,     schon erwähnt, trugen die SuS      habe, wie sehr ich an das deut-
dass hier die SuS beispielswei-    Schuluniform und durften z.B.      sche Schulsystem gewohnt bin
se in der SV aktiv sind, sodass    keinen auffälligen Schmuck         und ich das Schulsystem hier
sie die Schule mitgestalten        tragen. Genauso durften die        besser finde, als das an der Pri-
können und sie auch nach ih-       Jungs keine Jogginghosen tra-      vatschule dort. Vieles war dort
rer Meinung gefragt werden.        gen oder mit langen offenen        eingeschränkt, auch die Frei-
Vor allem dürfen sie sogar an      Haaren im Unterricht sitzen.       heiten der Lehrer bzw. das
der Gesamtkonferenz teilneh-       Kam dies trotz Ermahnung vor,      Mitspracherecht. Ich habe in
men, was dort nie möglich          so wurden Disziplinverfahren       Deutschland eine ganz andere
war. Was mir natürlich hier        eingeleitet. Je nach Verstoß       Unterrichtsweise erfahren.
wiederum fehlt, ist der Service    gab es dann die entsprechen-
mit dem Schulbus. Das war          den Konsequenzen.                  Der Maulwurf: Würden Sie
nämlich ein Luxus :).              Die erste Unterrichtsstunde        nochmal ins Ausland gehen?
                                   fing um 8:20 Uhr an und in der
Der Maulwurf: Wie war Ihr All-     ersten großen Pause gab es         Frau Köksal: Grundsätzlich bin
tag in der Schulzeit?              Frühstück in der Mensa. Da-        ich immer offen für Auslands-
                                   nach ging der Unterricht wei-      aufenthalte und empfehle mei-
Frau Köksal: Ich wurde jeden                                          nen SuS auch immer, ins Aus-
                                   ter und in der 50-minütigen
Morgen mit dem Schulbus ab-                                           land zu gehen. Es sind wertvol-
                                   Mittagspause gab es dann
geholt. Der Weg zur Schule                                            le Erfahrungen, die man
                                   auch warmes Essen. Der Unter-
dauerte etwa 40-60 Minuten,                                           macht, aber auch unglaubliche
                                   richt ging jeden Tag bis 16:05
je nachdem wie viel Verkehr                                           Erinnerungen. Man lernt sich
                                   Uhr. Auch Lehrer hatten täglich
war. Denn die Schule liegt auf                                        selbst kennen, man erfährt sei-
                                   bis 16:05 Uhr Dienstzeit. Diens-
der europäischen Seite, aller-                                        ne Stärken und Schwächen,
                                   tags mussten die Lehrer sogar
dings ist sie sehr abgelegen                                          aber vor allem lernt man, selb-
                                   bis 18 Uhr in der Schule blei-
und damit auch sehr weit weg                                          ständig zu sein. Da ich nun
                                   ben. Dienstags fanden nämlich
vom Zentrum. Montags vor                                              schon drei Auslandsaufenthal-
                                   nach dem Unterricht entweder
der ersten Stunde und freitags                                        te hinter mir habe, plane ich
                                   Teamsitzungen oder Seminare
nach Unterrichtsschluss trafen                                        erst einmal keinen weiteren
                                   und Fortbildungen statt. Jeder
sich die Lehrer und SuS im Fo-                                        mehr.
                                   Lehrer hatte aber einen
yer (im Winter) oder im Hof
                                   "kurzen" Diensttag, wo man
(im Sommer), um die türkische                                         Der Maulwurf: Danke für das
                                   statt 16:05 Uhr um 14:00 Uhr
Nationalhymne zu singen. Das                                          Interview, Frau Köksal!
                                   Feierabend hatte. Der Nach-
war z.B. ein neues aber auch
                                   hauseweg wiederum dauerte                  Fragen von Esra Alagöz
schönes Ereignis für mich.

20
70 Jahre Israel—immer noch kein Frieden
               Zum Israel-Palästina-Konflikt

Jerusalem - der Tempelberg ist eine heilige Stätte für Juden, Christen und Muslime. (Foto: faz.net, dpa)

Der 10er PoWi–Kurs hat sich            der Staat Israel gegründet. Die         Einige der Lösungsvorschläge,
zum Jahrestag von Israel mit           dort lebenden Araber mussten            die wir für möglich halten sind:
dem Nahost-Konflikt be-                Land abgeben oder gar ganz
schäftigt. Dabei wurden Kon-           verlassen. Dies führte immer            - die zwei Staaten Lösung, also
fliktanalysen angefertigt, die         wieder zu gewalttätigen Ausei-          das friedliche Nebeneinanderle-
mögliche Lösungsvorschläge             nandersetzungen, die bis heu-           ben von zwei anerkannten Staa-
beinhalten. Der Konflikt ist           te andauern.                            ten
heute so aktuell wie vor 70                                                    - ein Bündnis zwischen Palästina
                                       Konfliktpunkte des Konflikts,
Jahren und immer noch unge-                                                    und Jordanien zur Bildung eines
                                       die sich bis heute angestaut
löst.                                                                          gemeinsamen Staats
                                       haben, sind:
Als die Briten 1917 den Nahen                                                  - die Bildung eines neuen tole-
                                       - die Grenzen zur gerechten
Osten einnahmen, der wei-                                                      ranten Staates, der alle Religio-
                                       Gebietsaufteilung für den
testgehend von Arabern be-                                                     nen und ethnischen Gruppen
                                       Staat Palästina
siedelt war, gewann zeitgleich                                                 beherbergt und gleiche Rechte
die Zionistische Vereinigung           - der israelische Siedlungsbau          für alle garantiert.
immer mehr Zulauf in Europa.           auf palästinensischem Gebiet
Die Zionisten hatten die Idee                                                  Das allerwichtigste aber ist,
von einem jüdischen Staat.             - die Aufteilung Jerusalems             dass es endlich Frieden in der
Durch die millionenfache Er-           (Heilige Stadt für Juden, Chris-        Region gibt!
mordung und Vertreibung vor            ten und Moslems)
                                                                                              Flora & Olivia, 10a
und während des Zweiten                - das Einwanderungsverbot für
Weltkriegs (1939-45) kam es            palästinensische  Flüchtlinge
dazu, dass immer mehr Juden            nach Israel
in den Nahen Osten kamen.
Dieser Verfolgung und Ver-             - die Wasserversorgung für den
treibung     verstärkte   den          Ackerbau aber auch mit Trink-
Wunsch nach einem eigenen              wasser.
                                                                              Das Ziel: Frieden zwischen Israel und
Staat. Am 14. Mai 1948 wurde                                                  Palästina. (Grafik: freepik.com)

                                                                                                             21
Armut in Offenbach
                        Ein Rechercheprojekt der 10a
                                            Die Aufgabe
Im März dieses Jahres, hat der Jahrgang 10 zwei Tage damit verbracht, sich intensiv mit dem Thema
„Armut in Offenbach“ auseinanderzusetzen. Hierzu gab es den Arbeitsauftrag, innerhalb dieser Zeit ei-
ne Präsentation zu erstellen, die sich mit einem Aspekt von Armut beschäftigt. Aufgabe war es, eine
Fragestellung herauszuarbeiten, zu recherchieren und Interviewpartner zu finden. Die Ergebnisse soll-
ten dann mithilfe eines Power-Point-Vortrages vor der Klasse vorgestellt und besprochen werden.
                                                                                                  Clara 10a
           Definition von Armut
Was ist eigentlich Armut? Welche Arten von Ar-
mut gibt es?
Im Wesentlichen unterscheidet man drei Arten
der Armut:
Absolute Armut: Absolute oder extreme Armut
bezeichnet nach Auskunft der Weltbank eine Ar-
mut, die durch ein Einkommen von etwa einem
Dollar (neuerdings 1,25US$) pro Tag gekennzeich-
net ist. Auf der Welt gibt es 1,2 Milliarden Men-
schen, die in diese Kategorie fallen.
Relative Armut: Von relativer Armut spricht man
in Wohlstandsgesellschaften, in denen es absolute
Armut praktisch kaum gibt, wohl aber eine arme        Fatih und Jan vor der Hilfsorganisation Starthaus 77
„Unterschicht“ (...). Als relativ arm gilt, dessen
Einkommen weniger als die Hälfte des Durch-             Zahlen & Fakten zu „Armut in Offen-
schnittseinkommens beträgt.                                           bach“
Gefühlte Armut: Gefühlte oder auch sozio-             - 30% der Kinder in Offenbach leben von Hartz IV
kulturelle Armut lässt sich weniger an konkreten      - in Offenbach leben die meisten Senioren in Armut
Einkommensgrenzen festmachen. (...) Sie betrifft
                                                      - zwischen 200 und 250 Senioren besuchen täglich
diejenigen, die sich aufgrund ihrer allgemeinen
                                                      die Tafel und bekommen dort eine kostenlose
gesellschaftlichen Ausgrenzung oder Diskriminie-
                                                      Mahlzeit
rung als „arm“ betrachten oder (...) in ständiger
Angst vor Armut leben.           (nach: armut.de)     - mittlerweile machen die älteren Menschen 80%
                                                      bei den Bedürftigen aus
                                                      - Kinderarmut ist im Vergleich zum letzten Jahr um
                                                      4,1% gesunken
                                                      - jeder fünfte Offenbacher lebt von Hartz IV (fast
                                                      19.000 Menschen)
                                                      - im Vergleich zu letztem Jahr verringerte sich der
                                                      Anteil der 25-Jährigen in Armut, doch der Anteil
                                                      der Ausländer in Armut blieb überdurchschnittlich
                                                      hoch
                                                                                                   Theo 10a
                                                     Kostenlose Essensausgabe, die sogenannte „Tafel“ für
22
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                                                     Bedürftige im Starthaus 77 (Foto: christinebuchholz.de)
Die aktuelle Diskussion           die Bürger nicht zwingen, zu-
 um Hartz IV bzw. ein             sätzlich zu arbeiten, weil sie
  Grundeinkommen                  nicht will, dass das Recht auf
                                  Arbeit zu einer Pflicht wird und
Armut war in Deutschland          so eine ausreichende Unter-
schon immer ein Problem und       stützung vom Staat erzwungen
ist es auch heute noch. Das am    wird. Sie stellt sich vor, dass
01.Januar 2005 eingeführte        man das reichste Drittel der
Hartz IV hilft nicht wirklich.    Bevölkerung stärker besteuert,
Darüber diskutierten Michael      damit hätte der Staat ausrei-
Müller (Regierender Bürger-       chend       Geld      für    das
meister Berlins, SPD) und Katja   „bedingungslose Grundeinkom-
Kipping (Chefin der Partei Die    men“ und könnte ohne Proble-
Linke) miteinander. Wie die       me alle Bedürftigen versorgen.       Eine ältere Frau sucht Pfandflaschen
Frankfurter Rundschau vom                                              im Müll. (Foto: Martin Schutt)
19.April 2018 berichtete sind     Beide Ideen haben in der 10A
sich beide in einem Punkt ei-     ihre Befürworter und Gegner.
                                                                        zubilden oder die Sprache zu
nig: Hartz IV muss abgeschafft    Hast du auch schon eine Mei-
                                                                        lernen. Deshalb kommt man
werden. Jedoch haben beide        nung?
eine völlig unterschiedliche                                            sehr schnell in einen Teufels-
                                                        Lars 10a
Meinung zur Lösung des Ar-                                              kreis. Auch bei einer schweren
mutproblems.                           Ist man an Armut                 Krankheit oder einer schwieri-
Michael Müller findet, dass              selbst schuld?                 gen Situation in der Familie
Menschen, die staatliche Un-      Zwei Schüler der 10a be-              kann man als Normalbürger
terstützung erhalten, zusätz-     schäftigten sich mit dieser Fra-      wenig tun. An einer Drogen-
lich einfache Arbeiten machen     ge. Dazu besuchten sie eine           abhängigkeit ist man zwar
sollten, um ihre Unterstützung    Hilfsorganisation (Starthaus 77)
                                                                        meist selbst schuld, wahr-
aufzustocken. Er nennt dies       und interviewten zwei Be-
                                  troffene. Nach ihrer Recherche        scheinlich fängt aber kaum
„solidarisches Grundeinkom-
                                  kamen die beiden Schüler zu           jemand an, harte Drogen zu
men“. Die Kommunen sollen
entscheiden, welche Tätigkei-     folgendem Schluss:                    nehmen, ohne in einer schwe-
ten ein Unterstützungsemp-        Die häufigsten Ursachen von           ren Lebenslage zu sein.
fänger ausüben darf oder          Armut sind:                                                   Jan 10a
muss, um so der Gesellschaft
                                  -fehlende Bildung oder Sprach-
zu helfen. Je höher die Stun-                                               Was könnt ihr tun?
                                  kenntnisse
denanzahl ist, desto höher ist                                          Wir Schüler können und soll-
auch die zusätzliche Unterstüt-   -unvorhersehbare Ereignisse
                                                                        ten uns sozial engagieren!
zung. Müller glaubt heute,        wie Krankheit und Flucht
                                                                        Fragt bei Organisationen wie
dass es mindestens 150 000        -alleiniges Erziehen eines Kin-
                                                                        der Caritas, dem Roten Kreuz,
solcher Arbeitsmöglichkeiten      des
                                                                        bei religiösen Gemeinden und
gebe.
                                  -Arbeitslosigkeit                     Vereinen nach, ob, wie und
Katja Kipping dagegen möchte      -Drogenabhängigkeit                   wo Hilfe gebraucht wird.
                                  Die Bildung hängt leider sehr         Schaut nicht weg! Auch kleine
                                  oft vom Wohlstand und Bil-            Gesten können einen großen
                                                                        Unterschied machen.
                                  dungsstand der Eltern ab. Und
                                  wenn man einmal arm ist,              In einem reichen Land wie
                                                                        Deutschland ist Armut nicht
                                  kommt man nicht so leicht an
                                                                        zu akzeptieren!!!
                                  finanzielle Mittel, um sich fort-

                                  Kinderarmut ist ein großes Problem in Offenbach!
                                  (Foto: fnp.de, dpa)                                               23
Bildung braucht bessere Bedingungen
              Lehrer der Schillerschule demonstrieren
Am Nachmittag des 23.05.2018         Schüler, die Probleme beim
demonstrierten viele Lehrer          Lernen haben oder aus ande-
der Schillerschule zusammen          ren Ländern neu in die Klassen
mit anderen Lehrern aus der          kommen, sollen besser unter-
ganzen Stadt und dem Kreis           stützt werden können. Dies
Offenbach vor dem Rathaus            sind die wichtigsten Forderun-
für bessere Schulen.                 gen, doch die Liste der Proble-
                                                                           Das Logo der Bewegung von der
Unter dem Motto „Bildung             me ist noch sehr viel länger.               Lehrergewerkschaft GEW.
braucht bessere Bedingungen“                                                      (Bild: gew-offenbach.de)
wurden die Forderungen der           Warum ist es wichtig, dass für
Lehrerinnen und Lehrer aber          bessere Schulen gekämpft           ten anzupassen und zu moder-
auch von den Kolleg/innen aus        wird?                              nisieren. Jeder Klassenraum
den Kitas ausgerufen und an-         Ihr merkt es selber:               hat unterschiedliche Möbel,
schließend an die Verantwort-        Unsere Schule ist zu klein! Es     viele Tische und Stühle sind
lichen im Schulamt und im Rat-       gibt Wanderkurse, die Klassen-     wackelig und kaputt. Die Wän-
haus überreicht.                     räume könnten größer sein,         de sind vollgeschmiert und ha-
                                     Fachräume sind im Keller (z.B.     ben Löcher, Türen klemmen,
Was wird gefordert?                  Musik) und die Pausenhalle ist     Steckdosen sind kaputt, Fens-
Hauptsächlich geht es um             bei schlechtem Wetter viel zu      ter gehen entweder nicht auf
mehr Geld für das Bildungssys-       klein, um alle Schüler aufzu-      oder nicht richtig zu, die Rollos
tem, mit dem die vielen Forde-       nehmen. Es fehlen Räume, in        haben ein Eigenleben… In den
rungen umgesetzt werden              denen zum Beispiel der LRS-        naturwissenschaftlichen Fach-
könnten. Viele Schulen müssen        Unterricht stattfinden kann,       räumen fehlen die Möglichkei-
saniert und erweitert werden,        viele Gruppen sitzen im Flur       ten zum Experimentieren,
es fehlen Turnhallen und Un-         oder in den Teamzimmern, die       nicht einmal einen Gasan-
terrichtsräume, da es immer          eigentlich den Lehrern vorbe-      schluss für die Bunsenbrenner
mehr Schüler gibt. Die Schul-        halten sind.                       in Chemie gibt es, der ist schon
klassen sollen kleiner werden,                                          seit Jahren defekt. Die Aus-
damit besseres Lernen möglich        Unsere Schule ist veraltet! Ja,    stattung in der Schulküche und
ist. Der Vertretungsunterricht       die Schillerschule befindet sich   in den Werkräumen ist eben-
soll besser werden und gene-         in einem über 100 Jahre alten      falls veraltet. Von der Situation
rell soll weniger Unterricht         Gebäude, dennoch ist es mög-       rund um die PCs wollen wir
ausfallen. Schülerinnen und          lich, es an die modernen Zei-      lieber gar nicht erst richtig an-
                                                                        fangen – zu wenige und zu alte
                                                                        PCs, langsames Internet und
                                                                        die Frage nach WLAN löst nur
                                                                        hilfloses Gelächter aus. Ich
                                                                        denke, euch fallen noch viel
                                                                        mehr Dinge ein, die diese Liste
                                                                        fortsetzen könnten.

                                                                        Viele unserer Lehrer sind über-
                                                                        lastet und krank! Auch wenn
                                                                        ihr es nicht glaubt, Lehrer sein
                                                                        ist ein verdammt anstrengen-
Trotz Regenwetters versammeln sich viele Lehrer um zu demonstrieren.
                                                                        der Job, der sehr viel mehr

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Aufgaben umfasst, als nur zu
 unterrichten: Arbeiten erstel-
 len und korrigieren, Eltern-
 abende, Elternsprechtag, El-
 tern anrufen, viele Konferen-
 zen, Wandertage und Klassen-
 fahrten organisieren, Aktenno-
 tizen machen, Zusammenar-
 beit mit Jugendamt, Schulpsy-
 chologen und Förderlehrern,
 jungen Lehrern bei der Ausbil-
                                  Die Demonstranten bilden eine Schlange vom Rathaus bis zum Schulamt in
 dung helfen… . Dazu kommt Offenbach, sie verbindet symbolisch die beiden Behörden, die für die Schu-
 noch, dass es immer mehr len in Offenbach verantwortlich sind.
 Schülerinnen und Schüler gibt,
 die zusätzliche Aufmerksam-
 keit und Unterstützung brau-        Da es einfach im Laufe der Jah-      daran, dass viel Unterricht aus-
 chen, weil sie verhaltensauffäl-    re immer mehr Aufgaben ge-           fällt oder von Vertretungsleh-
 lig sind, Probleme beim Lernen      worden sind, die ein Lehrer          rern gehalten wird.
 haben, zu wenig Deutsch spre-       zusätzlich zu seinem eigentli-
 chen, generell keine Lust auf       chen Job - dem Unterrichten -
 Schule haben und lieber stö-        übernehmen muss, sind viele          Aus diesen und noch aus vielen
 ren… . Auch diese Liste lässt       Kollegen gestresst. Und Stress       anderen Gründen mehr, ist es
 sich fortsetzen.                    macht krank! Das merkt ihr           aus Sicht der Lehrer wichtig,
                                                                          dass für bessere Schulen ge-
                                                                          kämpft wird. Aber auch ihr
                                                                          solltet euch Gedanken ma-
                                                                          chen, wie Schule noch besser
                                                                          werden kann und was ihr per-
                                                                          sönlich dazu beitragen könnt.
                                                                                                        as

Oben: Die teilnehmenden Lehrer der Schillerschule mit Forderungs-Plakaten.

Unten: Alle Demonstranten decken sich mit Plakaten und T-Shirts ein.

                                                                             Der ehemalige Schillerschüler
                                                                             Bruno Sanzenbacher kam stell-
                                                                             vertretend für seinen Lehrer, der
                                                                             noch mit Arbeitenkorrigieren be-
                                                                             schäftigt war.

                                                                                                         25
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