SCHWAZER KULTURZEITSCHRIFT - Nr. 88 / AUGUST 2021 - Rabalderhaus Schwaz

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SCHWAZER KULTURZEITSCHRIFT - Nr. 88 / AUGUST 2021 - Rabalderhaus Schwaz
SCHWAZER KULTURZEITSCHRIFT   Nr. 88 / AUGUST 2021
                                      ISSN 1815-3046
SCHWAZER KULTURZEITSCHRIFT - Nr. 88 / AUGUST 2021 - Rabalderhaus Schwaz
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                                                             Inhalt
Zum Geleit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

'DV0RELOLDULP'LUHNWLRQV]LPPHUGHV%LVFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPV3DXOLQXPLQ6FKZD]²
eine Ikone der klassischen Moderne von Albert Bermoser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
von Dr. Reinhard Rampold

-RVHI$X‰HUKRIHU ² ²
ein großer (und fast vergessener) Wortkünstler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
von Peter Hörhager

,P1HW]GHU0RGHUQH²
+DQV-RVHI:HEHU7\URO'LH0QFKQHU-DKUH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
von Dr. Bettina Best

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drei Buch-Neuerscheinungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
von Peter Hörhager

'U$QWRQ7KXUQHUXQG.ODXV+|O]O²
der Museumsverein trauert um zwei Pioniere und Vordenker. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Terminvorschau 2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Bild Titelseite:
Hans Josef Weber-Tyrol
Landschaft bei München, 1905, Öl auf Leinwand, 91,5 x 94 cm, Courtesy Galerie Maier, Innsbruck

                                      Impressum: Heimatblätter- Schwazer Kulturzeitschrift Nr. 88 – 2021. ISSN 1815-3046
                                      Eigentümer und Herausgeber: Museums- und Heimatschutzverein Schwaz
                                      6130 Schwaz, Winterstellergasse 9, Tel.+ Fax 05242/64208
                                      E-mail: info@rabalderhaus-schwaz.at · www.rabalderhaus-schwaz.at

                                      Für den Inhalt verantwortlich:
                                      Obmann Gottfried Heiss
    SCHWAZER KULTURZEITSCHRIFT
                                      Redaktionsleitung: Andrea Wex, Gottfried Heiss

                                      Fotos dieser Ausgabe: Archiv Rabalderhaus, Stadtarchiv Schwaz, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,
        Gegründet von                 Dr. Reinhard Rampold, Bettina Neubauer (BDA Wien), Alexander Nuding, Galerie Maier, Innbruck,
        Dr. Erich Egg                 Familienarchiv Bermoser, Innsbruck, Johannes Plattner, Innsbruck, Foto Ketzler, Innsbruck
        im Jahre 1952
                                      Gesamtherstellung:
                                      Druck 2000 GmbH, Wörgl, Tel. 05332/70000
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                                     Zum Geleit
Liebe Vereinsmitglieder!
Liebe Leserinnen und Leser dieser Ausgabe
der Schwazer Heimatblätter!

(LQHUVHLWVLVWǐVZLHIUKHU
7(0386)8*,7²ZLHGHU5|PHU]XVDJHQSÁHJWH
Å'LH=HLWÁLHKW´²'LH=HLWJHKWGDKLQGLH=HLWUDVW
Schon wieder ist mehr als die Hälfte des Jahres 2021 vorüber.

Und nun zum Andererseits: Nichts ist mehr, wie es war. Alle haben wir in der Schule im Heimatkundeunter-
richt gelehrt bekommen, dass der Frühling am 21. März beginnt und der Herbst am 23. September. Demnach
ist auch auf das Universum kein Verlass mehr, denn nun beginnt das Frühjahr mit der Tag- und Nachtgleiche
am 20. März und der Herbst am 22. September.

Inwieweit vieles auf der Welt und in unserem eigenen Umfeld durch die CORONA-Misere auf den Kopf
gestellt wurde und wird, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Und trotzdem keimt in uns allen die Hoff-
nung, dass möglichst bald wieder alles so wird, wie es einmal war. Ein gesellschaftliches Leben ohne arge
Einschränkungen, Verbote, Vorschriften.
Trauen Sie sich eine Auslandsreise zu? Urlaub am Meer? Eine Auszeit im Inland?
Genießen Sie einen Waldspaziergang! Spannen Sie aus bei einer Almwanderung!
Erholen Sie sich im Sonnenschein auf einer Parkbank.

:DVLFKPLUDPPHLVWHQZQVFKHVLQGZLHGHU0HQVFKHQPLWHLQHPÅJDQ]HQ*HVLFKW´²
ohne irgendeinem Stück Stoff im Gesicht.

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen allen

Gottfried Heiss
Obmann

               Die aktuelle Ausstellung
      von Hellmut Bruch wird bis zum
              5. September verlängert.

                 Unsere Öffnungszeiten:
                Donnerstag bis Sonntag,
                           16 bis 19 Uhr
             (letzter Einlass 18.30 Uhr).
                                                                                                            Foto: Alexander Nuding

    Künstlerführungen am 22. August
              und 5. September 2021,
                   jeweils um 17 Uhr
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        Das Mobiliar im Direktionszimmer
     GHV%LVFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPV3DXOLQXP
      in Schwaz – eine Ikone der klassischen
          Moderne von Albert Bermoser
                                von Dr. Reinhard Rampold

Die herausragende Stellung, die die Tiroler Archi-            Der historische Hintergrund
tektur der Zwischenkriegszeit erreichte, wurde in
den vergangenen Jahren in zahlreichen einschlä-        Mit dem Verlust Südtirols nach dem Weltkrieg, der
gigen Publikationen dokumentiert und gewürdigt.        auch die Teilung der Diözese Brixen zur Folge hatte,
Bislang wenig Beachtung fand in der kunsthistori-      mussten im Bundesland Tirol neue kirchliche Struktu-
schen Forschung jedoch das Mobiliar dieser Epo-        ren geschaffen werden. Der nördlich des Brenners und
che, das bei öffentlichen Bauten zumeist auch vom      östlich der Pustertaler Wasserscheide gelegene Anteil
planenden Architekten entworfen wurde und einen        der Diözese Brixen wurden (gemeinsam mit Vorarl-
integrierenden Bestandteil der Raumausstattung         berg) 1921 bzw. 1925 zur apostolischen Administratur
bildete.                                               erhoben und durch Dr. Sigismund Waitz, Weihbischof,
                                                       Generalvikar und Apostolischer Legat für Vorarlberg,
Während der überwiegende Teil der Bauten aus den       geleitet.2'DQLFKWQXUGDVELVFK|ÁLFKH3ULHVWHUVHPL-
1920er und 1930er Jahren erhalten ist, zeugen heute    nar in Brixen, sondern auch die einschlägige Schule
nur mehr wenige Ausstattungen vom ganzheitlichen       für die Heranbildung des Priesternachwuchses, das
Konzept, das die Architekten der Zwischenkriegszeit    Vinzentinum in Brixen, nun auf fremdem Staatsgebiet
vertraten. Bemerkenswert sind in diesem Zusammen-      lagen, entschloss man sich, die westlich von Schwaz
hang insbesondere die modernen Stuben, „bei denen      gelegene, 1892 erbaute ehemalige Standschützenka-
im Handwerklichen wie im Formalen neue Wege ge-        VHUQH]XHUZHUEHQXQGDOVELVFK|ÁLFKHV.QDEHQVH-
JDQJHQZXUGHQ´1 Erhalten hat sich beispielsweise      minar zu adaptieren, um für den benötigten Priester-
das Mobiliar für das Weinhaus Happ in Innsbruck        nachwuchs die Grundlagen zu schaffen.
(1927), die Stationen der Nordkettenbahn in Inns-      Der Erwerb der Immobilie durch die Diözese spielte
bruck (1928), den Gasthof Krone in Umhausen (1928)     sich vor dem Hintergrund der ideologischen Pola-
und den Sitzungssaal der Innsbrucker Propstei (um      risierung und politischen Gegnerschaft der beiden
1930) von Hans Baumann, das Mobiliar im Gasthof        Großparteien, der Christlichsozialen und Sozialde-
Weißes Rössl in Gries am Brenner (1927/28) von         mokraten, sowie der im Schwazer Gemeinderat ver-
$UFKLWHNW:LOKHOP1LNRODXV3UDFKHQVN\RGHUGLH        tretenen Parteien ab und war von heftigen Debatten
Möblierung im Hotel Berghof in Seefeld (1929) und      geprägt.3 Die bauliche Sanierung und Adaptierung
im Speisesaal des Hotels Berghof in Pertisau (1929)    des Gebäudekomplexes wurde am 2. Juni 1926 be-
von Siegfried Mazagg.                                  gonnen und mit der Weihe des Hauses durch Bischof
                                                       6LJLVPXQG:DLW]DP1RYHPEHUYRUOlXÀJ
Eine Ikone unter den Tiroler Möbeln der klassischen    abgeschlossen. Mit der notwendigen Planung einer
Moderne stellt das vollständig erhaltene, 1931 ent-    Seminarkirche, die in den Jahren 1929/30 entstand,
standene Mobiliar im Direktionszimmer des Bi-          westseitig an das Schulgebäude angefügt wurde und
VFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPV3DXOLQXPLQ6FKZD]GDU         DOVHUVWHUÅPRGHUQHU´6DNUDOEDX7LUROVJLOWZXUGHGHU
das ursprünglich für die Wohnung des seinerzeitigen    Innsbrucker Baumeister und Architekt Albert Ber-
Direktors vom Baumeister und Architekten Albert        moser beauftragt, der in der Zwischenkriegszeit und
Bermoser entworfen wurde, der auch die Pläne für die   in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg eine Reihe von
neu errichtete Seminarkirche geliefert hatte.          prominenten öffentlichen Aufträgen ausgeführt hat.
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  Der Bautechniker Albert Bermoser                        gewerbe führte. Albert, der vom Schulgeld befreit war,
                                                          besuchte die Fachschule für Maurer und zeichnete
                            Obwohl Albert Bermoser        sich durch besonderen Fleiß und Intelligenz aus, was
                            in der Zwischenkriegszeit     sein Schulzeugnis für das letzte Schuljahr 1909/10
                            ein gefragter Architekt4      bezeugt, das er mit Vorzug abschloss.12
                            war und zahlreiche reali-
                            sierte Projekte entworfen     Nach seinen Gesellenjahren legte Bermoser in Inns-
                            hat, scheint er in der ein-   bruck die Baumeisterprüfung ab, die er mit gutem Er-
                            schlägigen Literatur nicht    folg abschloss. In den nächsten Jahren war Bermoser,
                            auf. Hinweise zum Werk        unterbrochen durch seine aktive Militärdienstzeit vom
                            fanden sich vereinzelt in     29.7.1914 bis 12.11.1918, bei verschiedenen Tiroler
                            den Innsbrucker Nachrich-     %DXÀUPHQWlWLJ9RPELVDUEHL-
                            ten und in der Tiroler Ta-    tete er als Bautechniker bei Baumeister Anton Fritz in
                            geszeitung, in denen von      Meran, vom 6.12.1918 bis 15.8.1920 als Bautechniker
der Einweihung seiner Projekte berichtet wurde. Die       in der Bauabteilung der Kadettenoberschule in Inns-
ELRJUDÀVFKHQ'DWHQNRQQWHQGXUFK$QJDEHQDXVGHP         bruck und vom 15.8.1920 bis 15.9.1923 als Bauführer
Meldeamt der Stadtgemeinde Innsbruck rekonstruiert        bei Baumeister Franz Achammer in Innsbruck. Am
werden.5 Die Schulzeit in der Gewerbeschule ist im        15.9.1923 trat Bermoser in den technischen Dienst
Personalakt der heutigen Höheren Technischen Bun-         der Stadt Innsbruck ein, wo er bis 31.1.1933 tätig war.
deslehr- und Versuchsanstalt Anichstraße dokumen-
tiert.6+LQZHLVH]XUEHUXÁLFKHQ/DXIEDKQIDQGHQVLFK
im Personalakt des Amtes der Tiroler Landesregie-
rung.7 Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang
ein Aktenvermerk, in dem darauf hingewiesen wird,
GDVVGHUHLJHQWOLFKH3HUVRQDODNWQLFKWPHKUDXIÀQG-
bar ist: „Aktenvermerk / Der eigentliche Personalakt
(Hauptakt) wurde anscheinend in der ehemaligen
Kanzlei Lantschner8 oder der Kanzlei des Gauleiters
vernichtet, der Personalakt ist jedenfalls laut Kartei
YRQGRUWQLFKWPHKU]XUFNJHODQJW´9
Wertvolle Hinweise lieferte auch die Enkelin Albert
Bermosers, Mag. Dr. Katrin Bermoser, die historische
)RWRJUDÀHQ6NL]]HQXQG(QWZUIHDXV)DPLOLHQEHVLW]
zur Verfügung stellte.

Albert Bermoser wurde am 27. November 1891 in
Salzburg als Sohn des Wagenmeisters der k.k. Staats-
bahn Anton Bermoser und dessen aus Landeck gebür-
tiger Gattin Creszenz Rieser geboren.10 Wenige Jahre
später übersiedelte die Familie zunächst nach Land-
eck und anschließend nach Innsbruck11, wo man eine
Wohnung in der Andreas-Hofer-Straße Nr. 53 bezog.
Dort wurde 1896 auch der Bruder Richard geboren.
1DFK%HHQGLJXQJGHU3ÁLFKWVFKXOHWUDW$OEHUW%HUPR-
ser 1906 in die 1877 von Architekt Johann Deininger
als Zeichen- und Modellierschule gegründete Fach-
schule ein, die 1884 zur k.u.k. Staatsgewerbeschule
erhoben worden war und seit dem Schuljahr 1882/83
auch eine Werkmeisterschule für das Bau- und Kunst-       Albert und Richard Bermoser als Soldaten, 17.1.1918
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Am 1.4.1933 wechselte Bermoser in den Landes-            mit seinen Entwürfen harmonisch in den historischen
dienst, wo er zunächst als Vertragsangestellter tätig    Bestand einfügte und architektonisch schlichte, neu-
war. Mit Wirkung vom 27.1.1933 wurde der Bautech-        sachlich geprägte Kriegerdenkmäler schuf.
niker zum Beamten ernannt, am 18.3.1938 legte er wie
alle im Staatsdienst Beschäftigten den Diensteid auf     Bereits 192517 entwarf Bermoser das Kriegerdenkmal
den Führer des Deutschen Volkes ab. Am 1.7.1938          für die Gemeinde Pill bei Schwaz, einen architek-
erfolgte seine Ernennung zum Oberrevidenten, am          tonisch schlichten, in die Südostecke der Friedhofs-
1.10.1938 die Bestellung zum Regierungsbauinspek-        mauer eingebundenen offenen Nischenbildstock mit
tor und am 1.7.1940 die Ernennung zum Regierungs-        Walmdach. In der rundbogig geschlossenen Öffnung
oberbauinspektor für Vorarlberg. Mit Wirkung vom         zum Friedhof, dem eigentlichen Kriegerdenkmal, be-
1.9.1948 wurde der Architekt, dessen Umgangsfor-         ÀQGHQVLFKHLQH6DUNRSKDJPHQVDXQGHLQHJHVFKQLW]WH
men im einschlägigen Befähigungsbericht als „etwas       Pietà des Schwazer Bildhauers Josef Wopfner, die
VFKURII´EH]HLFKQHWZXUGHQGXUFKGHQ/DQGHVKDXSW-       Außenseite ziert eine Segmentbogennische mit einem
mann zum Landesbauinspektor ernannt. Mit Vollen-         Wandfresko des ebenfalls aus Schwaz stammenden
dung des 65. Lebensjahres erfolgte am 10.12.1956         Malers Alfred Norer, das den Hl. Georg im Kampf
der Übertritt in den Ruhestand.13                        mit dem Drachen zeigt.

Albert Bermoser heiratete am 29. April 1926 Mitzi        1928 wurde nach einem Entwurf Bermosers eine süd-
Peintner (5.11.1897 - 10.10.1982), mit der er zwei       seitig an die Rattenberger Pfarrkirche angebaute of-
Kinder, eine Tochter namens Griseldis (27.3.1931         fene Kapelle baulich saniert und als Kriegerdenkmal
- 27.1.2009) und einen Sohn Namens Volkmar               der Gemeinde adaptiert. „Die Gedächtniskapelle ist in
(4.3.1940 - 28.1.2020) hatte, der ebenfalls als Archi-   einfachen Formen gehalten. Ein gotischer Spitzbogen
tekt tätig war. Bermoser, der in der Ing. Etzel-Straße   vermittelt den Eintritt und den Einblick in das von
Nr. 43 in Innsbruck wohnte14, starb am 29. Juli 1966     mattem Licht erfüllte Innere. An der inneren Rück-
in Innsbruck und wurde am neuen Wiltener Friedhof        ZDQGEHÀQGHWVLFKHLQPlFKWLJHVVFKZHUHV.UHX]PLW
im Familiengrab beigesetzt.15                            der überlebensgroßen Figur des Heilandes. Das Kreuz
                                                         ZLUGYRQ/DWHUQHQÁDQNLHUW'LHOLQNH.DSHOOHQZDQG
1HEHQ VHLQHU QRUPDOHQ EHUXÁLFKHQ7lWLJNHLW ZDU      trägt zwischen zwei kleinen Lichtfenstern eine Tafel
Bermoser in den folgenden Jahren immer wieder als        aus rotem Marmor mit den Namen der 25 für das
Planer architektonisch und kulturgeschichtlich be-       Vaterland gefallenen Heldensöhne Rattenbergs. Die
deutsamer Bauwerke tätig. Zunächst scheint Bermo-        Kapelle ist, wie das Kirchendach, mit Schindeln ge-
ser insbesondere als Projektant von Kriegerdenkmä-       GHFNW´18
lern auf, die in der Zwischenkriegszeit in fast allen
Tiroler Gemeinden zum Gedenken an die Gefallenen         Genau 120 Jahre nach der Schlacht bei Wörgl in den
des ersten Weltkriegs errichtet wurden. Wie wichtig      Tiroler Freiheitskriegen wurde 1928 ein Denkmal vor
diese neue Aufgabe auch als künstlerischer Auftrag       der seinerzeitigen Molkerei aufgestellt, das primär
wahrgenommen wurde, bezeugt die bereits 1916 unter       dem Gedenken an die Gefallenen des Ersten Welt-
dem Eindruck der großen Zahl an Gefallenen vom           kriegs dienen sollte. Mit der Planung des Projekts
Österreichischen Museum für Kunst und Industrie          wurde ebenfalls Albert Bermoser betraut, der einen
durchgeführte Ideensammlung für Kriegergedächt-          Monumentalbrunnen vorsah, auf dessen Sockel eine
nisstätten, an der namhafte Architekten wie Josef        Figur des Hl. Georg vom Nassereither Bildhauer
Hoffmann, Oskar Strnad, Franz Barwig oder Clemens        Franz Kranewitter stehen sollte. „Begutachtet wurde
Holzmeister teilnahmen.16 Um die Ausführung der          der Entwurf vom Landesdenkmalamt (Konservator
Gedächtnisstätten, die stilistisch zwischen Art Deco,    'U*DUEHU 'DV*XWDFKWHQGDVJOlQ]HQGDXVÀHOKDW
Neuer Sachlichkeit und Kubismus stehen, kümmerten        bekundet, daß der Entwerfer es versteht, einer schönen
sich Vereine und Denkmal-Kommissionen, teilweise         ,GHH*HVWDOW]XJHEHQ´19 Nach dem Zweiten Welt-
waren auch die jeweiligen Gemeinden Auftraggeber.        krieg wurde das Monument vor die Pfarrkirche verlegt
Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund sind          und dem Gedenken der Gefallenen beider Weltkriege
auch die Projekte Albert Bermosers zu sehen, der sich    gewidmet.
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Wenige Jahre später, am 30. Juni 1932, wurde das          unbefriedigend waren, machte Propst Weingartner den
Kriegerdenkmal der Gemeinde Fließ eingeweiht, das         Vorschlag, den Innsbrucker Architekten Ing. Albert
ebenfalls nach einem Entwurf Bermosers ausgeführt         Bermoser mit der Ausarbeitung des Bauprojektes zu
und in den Stiegenaufgang zur Pfarrkirche integriert      beauftragen.22 Die Kapelle ist, geländebedingt, über
wurde: „Das Denkmal wird allgemein als sehr schön         einen gedeckten Stiegenaufgang zu erreichen und prä-
und würdig bezeichnet, und es ist dessen Schöpfer,        sentiert sich als architektonisch schlichter Bau mit
Architekt Bermoser, zu gratulieren. Ebenso ist die        talseitig tief herabgezogenem Satteldach, geradem
OHEHQVJUR‰H&KULVWXVÀJXUZHOFKHGHU0HWDOOELOGKDXHU     &KRUVFKOXVVVFKODQNHP7XUPPLW3\UDPLGHQVSLW]-
Hatzl in Innsbruck aus starkem Kupferblech getrieben      helm und zeitgenössischer künstlerischer Ausstattung
hat, und welche längere Zeit im Volkskunstmuseum          aus der Hand des Landecker Künstlers Norbert Strolz
ausgestellt war, sehr schön ausgefallen, ebenso das       (Glasmalereifenster).
JUR‰H.UHX]YRQGHU6FKORVVHUÀUPD)UDQ].LUFKQHU
LQ,QQVEUXFN´20

In den Jahren 1929/30 entstand nach Bermosers Ent-
ZUIHQGLH.LUFKHGHV%LVFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPV
Paulinum, ein sowohl landes- als auch kirchenge-
schichtlich bedeutsamer, richtungsweisender expres-
sionistischer Sakralbau mit eingezogenem, gerade
schließendem Rechteckchor, Flachdecke, rundbogi-
gen Fensteröffnungen und bauzeitlicher künstlerischer
$XVVWDWWXQJ *ODVPDOHUHLIHQVWHU)UHVNHQ6\PEROH
in den Deckenfeldern) aus der Hand des Schwazer
Künstlers Carl Rieder.
                                                          Bundes-Landheim St. Christoph a. A., Schaubild der
Zwischen 1946 und 1950 wurde nach Plänen Bermo-           Halle, Aquarell von Albert Bermoser, 1951
sers die Herz Jesu Kirche für die Landwirtschaftliche
Lehranstalt in Lienz erbaut, die am 12. November          Mit besonderem Interesse widmete sich Bermoser
1950 von Bischof Paulus Rusch eingeweiht wurde.           stets auch der Innenarchitektur, wovon die in seinem
Nachdem die beiden ersten Entwürfe des Architekten,       Nachlass erhaltenen Pläne, Skizzen und Zeichnungen
ein Projekt mit barockisierenden Architekturelemen-       Zeugnis ablegen. Die Aquarelle zeigen detailgetreue
ten und ein weiteres, modernes, abgelehnt worden          6WXEHQLQWHULHXUVVHLQHÁRWWHQ%OHLVWLIWVNL]]HQHUIDV-
waren, gelangte schließlich ein dritter Entwurf zur       sen das Wesentliche bäuerlicher Möbel, aber auch his-
Ausführung, der die Grundideen beider Entwürfe            torische Fassaden oder tra-
vereinte.21 In ihrer äußeren Erscheinung präsentiert      ditionelles Kunsthandwerk
sich die Kirche als retardierend anmutender Lang-         interessierten ihn. Neben
hausbau mit geschwungenem Fassadengiebel, abge-           seinen architektonischen
VHW]WHP5HFKWHFNFKRUXQG2VWWXUPPLWHLQHPÁDFKHQ        Fähigkeiten übte sich Ber-
Zeltdach, während der saalartige Innenraum an Sa-         moser in den 1930er-Jahren
kralbauten der Zwischenkriegszeit erinnert und eine       DXFKDOV*UDÀNHUGHUYHU-
Balkendecke sowie einen rundbogig geschlossenen           schiedene Exlibris entwarf,
Chorbogen aufweist.                                       die in den Tiroler Heimat-
                                                          blättern abgebildet wurden.
Einen weiteren architektonischen Wandel zeigt die         In der Doppelnummer Juli/
Wallfahrtskapelle Mariahilf in Klaus bei Strengen am      August 1935 der Monatsschrift für Geschichte, Na-
Arlberg, die 1957 nach Entwürfen Bermosers anstelle       WXUXQG9RONVNXQGHÀQGHQVLFKHLQ([OLEULVIU7RQL
einer barocken, im 19. Jahrhundert erweiterten Kapel-     Peintner, das stilisierte Weinreben zeigt und ein weite-
le entstand und die Charakteristika der Architektur der   res Exlibris, das der Architekt für sich selbst entwarf.23
1950er-Jahre aufweist. Nachdem die ersten Entwürfe        (V]HLJWLQGHUlX‰HUHQ5DKPXQJVLQQIlOOLJV\PEROL-
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sche Darstellungen, die auf den Beruf des Baumeisters   Schwazer Kunsttischler Romed Angerer einen kon-
und Architekten Bezug nehmen, während das zentrale      genialen Partner zur Ausführung des Mobiliars, das
0RWLYGDVJUDÀVFKDQJHOHJWH0RQRJUDPPGHV(LJQHUV      erst sekundär den Weg in die Direktion der Schule
thematisiert. Auf einen Entwurf Bermosers geht auch     fand. Der Kostenvoranschlag der in der Archengasse
GDVJUDÀVFKDQJHOHJWHVFKPLHGHHLVHUQH*UDENUHX]        Nr. 51 ansässigen Bau-, Kunst- und Möbeltischlerei,
am Familiengrab Bermoser am neuen Wiltener Fried-       datiert vom 20. April 1931, führt detailliert die ein-
hof zurück, ein schlichtes gelängtes Kreuz mit ein-     zelnen Möbel und die jeweiligen Kosten auf. Der
geschriebenem Kreissegment, Christusmonogramm,          ursprüngliche Auftragsumfang betraf die „Anferti-
Alpha und Omega und Halterungen für Kerzen und          JXQJXQG/LHIHUXQJYRQ0|EHO´IUHLQÅ:RKQXQG
eine Weihbrunnschale.                                   Schlafzimmer in aussen gleichmässig geköpfter Kau-
                                                        kasisch-Nuss hochglanz poliert, I(!)nnen in deutscher
                                                        und italienischer Nuss, ebenfalls glatt poliert, unter
                                                        Verwendung von nur ff Lemon-Politur, die nicht sicht-
                                                        baren Holzteile in vollkommen trockener gedämpfter
                                                        Buche alles andere in Schütte-Lanz oder Moralt-Plat-
                                                        ten Gabenstäbchen verleimt alles genau laut unten-
                                                        stehender Beschreibung und der z(!)eichnung unter
                                                        Verwendung von nur vorgeschriebenen(!) Materiale
                                                        XQG%HVFKOlJH´

                                                        Auftraggeber für die Möbel war der seinerzeitige Di-
                                                        rektor, Hofrat Monsignore Dr. Johann Kätzler, der
                                                        das Paulinum von 1929 bis 1938 und von 1945 bis
                                                        1969 leitete. Die Kosten für das gesamte Mobiliar
                                                        beliefen sich auf 11.576,- Schilling. In seinen Erinne-
                                                        rungen hält Kätzler seine Motivation für den Auftrag
                                                        fest: „Nach Fertigstellung des Kirchentraktes über-
                                                        siedelte ich in zwei große Zimmer in der Westecke
                                                        des ersten Stockes. Ich richtete die Zimmer neu ein.
                                                        Die alten Möbel verschiedenen Stiles hätten in den
                                                        neuen Räumen nicht gewirkt. Architekt Bermoser, der
                                                        die Kirche entworfen hatte, machte die Pläne für die
                                                        Möbel, besorgte die Ausschreibung und überwachte
                                                        die Verfertigung durch den Tischlermeister Angerer in
                                                        Schwaz. Die großen Vorhänge in Indanthren bestellte
                                                        ich bei der Firma Stapf in Imst. Als der Pfarrer Danler
Grabstätte der Familie Bermoser am neuen Wiltener       von Mariahilf einmal bei mir war, sagte er: Du hast
Friedhof                                                eine herrliche Wohnung mit der schönsten Aussicht
                                                        LQJDQ]6FKZD]´'LH)HUQVLFKWLQGDV,QQWDO]XGHQ
    Das Mobiliar und seine Geschichte                   Kalkkögeln hat den Maler Wilfried Kirschl zu einem
                                                        großen Gemälde mit packender Wirkung veranlaßt.
Anlässlich der Adaptierung der ehemaligen Kaserne       In der Tat reicht die Aussicht vom Rofan über die
für schulische Zwecke und der Erbauung der Kirche       Karwendel-, Kühtaier Berge und Tuxer Vorberge bis
des Paulinums erhielt Bermoser auch den Auftrag,        Grafenast am Kellerjoch. Später war ich beim Bischof
die Möblierung der Wohnung des Direktors Johann         wegen Luxus angeschwärzt worden. Ich lud den Bi-
Kätzler zu entwerfen. Bermoser, der sich bei sei-       schof zur Besichtigung ein. Er war offenbar beein-
nen Entwürfen an internationalen zeitgenössischen       druckt, denn beim Weggehen sagte er: „So was hat
Vorbildern orientierte und künstlerisch-formale und     GHU%LVFKRIQLFKW´$XVGHP7RQGHU:RUWHK|UWHLFK
funktionale Aspekte verband, fand im renommierten       den Gedanken heraus: „So etwas möchte ich ebenfalls
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KDEHQ´'HUZHOWHUIDKUHQHXQGZHLWJHUHLVWH%LVFKRI       Das heute noch erhaltene Mobiliar des Direktions-
wusste gut genug, dass eine heimelige Wohnung zur         zimmers besteht aus einem doppelseitig benützbaren
Lebensqualität gehört; sie dient dem Menschen zu          Schreibtisch, dem ehemaligen Kleiderschrank, einem
Nutz, aber auch zur ästhetischen Freude. Immer wie-       dreiteiligen, verglasten Bibliotheksschrank, einem
der erlebte ich es, wie ein Ärger verschwand, sobald      Sofa (Ottomane), zwei Lehnstühlen mit verstellbarer
ich die Wohnung betrat. Nur ein wichtiger Bestandteil     Armlehne (Kanadier), zwei Sesseln mit Armlehnen,
einer bequemen Wohnung kam erst spät dazu: Bad            einem ausziehbaren Schachtisch und einer Standuhr;
XQG.ORVHWW´24                                           im Depot lagern ein Bett, ein Nachtkästchen und ein
                                                          Stockerl.
Nach der Schließung des Paulinums durch die Natio-
nalsozialisten im September 1938 folgte das Mobi-
OLDUJOHLFKVDPGHQZHLWHUHQEHUXÁLFKHQ6WDWLRQHQGHV
ehemaligen Direktors, der nun mit seelsorgerischen
Aufgaben betraut wurde. Zunächst wurde es in den
Pfarrhäusern von Telfs und Zöblen im Tannheimertal
aufgestellt, wo Kätzler als Dekan und Expositus wirk-
te. Als Kätzler verhaftet und vor dem Volksgerichtshof
wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt wurde, gelang-
ten die Möbel wahrscheinlich in seinen Heimatort
Lähn bei Bichlbach. 1945 wurde das Mobiliar wieder
nach Schwaz transferiert, wo die Objekte nach dem
Tode Kätzlers im Jahre 1976 zum Teil unsachgemäß
im Depot gelagert bzw. von seinerzeitigen Präfekten
genutzt wurden.

Im Zuge der Restaurierung der Kirche des Paulinums
im Jahre 2007 wurde das Bundesdenkmalamt vom
damaligen Direktor, Hofrat Dr. Bernhard Schretter,        Schreibtisch und Bücherschrank im Direktionszimmer
DXIGDV0RELOLDULP'LUHNWLRQV]LPPHUGHV*\PQD-           GHV%LVFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPV3DXOLQXPLQ6FKZD]
siums hingewiesen, das sich, nicht zuletzt auch auf       1931
Grund seiner wechselvollen Geschichte, der mehr-
fachen Transporte und teilweise unsachgemäßen             Das Kernstück des Mobiliars ist zweifelsohne der
Lagerung, in einem schlechten Zustand befand. Die         von zwei Seiten benutzbare Schreibtisch, der alleine
konstruktiven Teile waren teilweise lose, die Lack-       schon durch seine Dimensionen, er misst 165 cm in
REHUÁlFKHYHUJLOEWXQGDEJHQXW]WGLHXUVSUQJOLFKH      der Länge, 105 cm in der Breite und ist 75 cm hoch,
Farbigkeit großteils zerstört. Durch das Kunstver-        beeindruckt. Er steht auf hochrechteckigen Sockel-
ständnis des Schulleiters gelang es, das Mobiliar einer   füßen und weist beidseitig jeweils drei bzw. sechs
fachgerechten Konservierung und Restaurierung zu-         mit dosischen Schlössern versehene Schubladen auf,
zuführen, die Restaurator Peter Haag aus Innsbruck        die in ein Rahmengerüst gesetzt wurden. Als Griffe
übertragen wurde. Ziel der Restaurierungskampagne         dienen abgerundete kurze
war, neben den notwendigen holztechnischen Maß-           *ULIÁHLVWHQ'LH'HFNSODWWH
nahmen, eine Wiederherstellung der originalen polier-     ist als Rahmen ausgefüllt, in
WHQ2EHUÁlFKHXPHLQHKRPRJHQH)DUELJNHLWXQGHLQ-       den eine schwarze Glasplat-
heitliche Politur zu erreichen.25 Nach einer sensiblen    te eingesetzt wurde. An bei-
5HLQLJXQJGHU2EHUÁlFKHXQG)HVWLJXQJGHU)XUQLHUH       GHQ6FKPDOVHLWHQEHÀQGHQ
wurden optisch störende bzw. zerstörte Lackschichten      sich Ausziehbretter, durch
im Fehlstellenbereich mit lichtechten Farben und Bei-     GLH GLH $XÁDJHÁlFKH GHV
zen retuschiert, um, unter Wahrung des Alterswertes,      Schreibtisches vergrößert
ein einheitliches Gesamtbild zu erreichen.                werden konnte.
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                                                         ist wiederum auf Sockel und Kranz zusammengebaut
                                                         und weist Glasschiebetüren mit verchromten Beschlä-
                                                         gen auf, lediglich der erste Block ist im unteren Teil
                                                         PLW]ZHL7UÁJHOQYHUVHKHQGLHGLHVHOEHQ,QWDUVLHQ
                                                         wie der ehemalige Kleiderschrank aufweisen.

6FKUDQNLP'LUHNWLRQV]LPPHUGHV%LVFK|ÁLFKHQ
Gymnasiums Paulinum in Schwaz, 1931

Der große, zerlegbare dreiteilige Schrank ist auf So-
ckel und Kranz zusammengebaut, ist 230 cm breit,
200 cm hoch und 60 cm tief und weist beidseitig eine
durchgehende Türe auf, die im oberen bzw. unteren        Bücherschrank im Direktionszimmer des Bischöf-
Bereich jeweils mit einer Intarsie in Kreisform unter    lichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz, 1931
Verwendung von Blutrotmahagoni bzw. ostindisch
Sadin, Ebenholz und gewurzelter kaukasischer Nuss
ausgeführt wurde. Im Inneren dieser zwei Seitenteile                                Der Rekreation diente
ÀQGHQVLFKMHZHLOV]ZHL$XV]LHKÁlFKHQDXVHLQHU                                     eine 207 cm lange, 80
Moralt- bzw. Schütte-Lanz-Platte, an deren Unterseite                               cm breite Ottomane
HLQHYHUFKURPWH0HWDOOVWDQJHÀ[LHUWLVW'DV0LWWHO-                                mit massiver furnierter
stück ist im oberen Bereich mit zwei Türen versehen                                 Rahmenbildung, in den
(eine seitlich zum Öffnen, eine zum Aufklappen),                                    60 Stahlsprungfedern
während das Unterteil aus drei durch Böden geteil-                                  mit starker Gurtenbil-
ten Schubladen gebildet wird. Als Griffe dienen, wie                                dung als Unterlage für
EHLP6FKUHLEWLVFKDEJHUXQGHWHNXU]H*ULIÁHLVWHQ                                   drei mit Rosshaar ge-
                                                                                    fütterte Matratzen ein-
Als breitgelagertes Möbel präsentiert sich auch der                                 gesetzt wurden. „…
dreiteilige verglaste Bibliotheksschrank, der 280,5 cm                              Stoff in Epingle26. Farbe
in der Länge, 170 cm in der Höhe und 42 cm in der        nach Auswahl … ferner eine Rolle mit den 2 Stück
Tiefe misst und aus drei zusammenschraubbaren, je-       4XDVWHQ´27, wird im Kostenvoranschlag diesbezüg-
weils 95 cm breiten Einzelteilen besteht. Der Schrank    lich vermerkt.
11

                                                          die Lehne haltenden Füße organisch mit den vorderen
                                                          Füßen verbinden. Der Stabilisierung des Möbels
                                                          dienen zwei zwischen den vorderen und hinteren
                                                          Füßen eingesetzte Sprossen.

                                                                                      Als bemerkenswertes
                                                                                      Kleinmöbel verdient
                                                                                      auch der quadratische
                                                                                      Beistelltisch Beach-
                                                                                      tung, dessen Breite,
                                                                                      Tiefe und Höhe jeweils
                                                                                      65 cm beträgt. Er ist als
                                                                                      Schachtisch konzipiert,
                                                                                      mit einer intarsierten
                                                          Platte aus schwarzem Ebenholz und hellem Ahorn
                                                          YHUVHKHQXQGZHLVW]ZHLDXV]LHKEDUHVRZLHHLQHÀ[H
                                                          $EODJHÁlFKHDXI

                                                          Der optische Blickfang im Direktionszimmer ist
                                                          die große Standuhr, die im ursprünglichen Kosten-
                                                          voranschlag nicht aufscheint und offensichtlich auf
                                                          Sonderwunsch angefertigt wurde. Die Uhr steht auf

.DQDGLHU LP 'LUHNWLRQV]LPPHU GHV %LVFK|ÁLFKHQ
Gymnasiums Paulinum in Schwaz, 1931

Aus gedämpfter Buche ausgeführt wurden zwei fur-
nierte, in der einschlägigen Fachliteratur auch als Ka-
nadier bezeichnete verstellbare Lehnstühle, die in der
6LW]ÁlFKHPLWHLQHP6SULQJIHGHUQHLQVDW]YHUVHKHQ
VLQGÅGDUDXÁLHJHQGHLQ3ROVWHULQORVHU9HUELQGXQJ
PLWGHP5FNOHKQHQSROVWHU´28 Sie sind 80 cm hoch,
72,5 cm breit und 105 cm tief. Die Rücklehne ist
beweglich konstruiert und lässt sich in drei Stufen
einstellen, als Haltevorrichtung dient eine verchromte
Eisenstange mit zwei Abschlussrosetten.

Zwei weitere furnier-
te Lehnstühle aus ge-
dämpfter Buche, sie
sind 89 cm hoch, 87,5
cm breit und 60 cm
tief, weisen eine kon-
vex gewölbte Rücken-
lehne, einen leicht
ausgehöhlten Sitz und
zwei Armlehnen auf,                                       6WDQGXKU LP 'LUHNWLRQV]LPPHU GHV %LVFK|ÁLFKHQ
die die rückwärtigen,                                     Gymnasiums Paulinum in Schwaz, 1931
12

                                                         1
                                                              Achleitner, Fridrich, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert,
einem blockartigen Sockel mit hochrechteckigen                Ein Führer in drei Bänden, Bd. 1 Oberösterreich, Salzburg, Tirol,
Füßen und besteht aus einem langgestreckten, ver-        2
                                                              Vorarlberg, Wien 1980, S. 302.
                                                              Schretter, Bernhard, Bischof Sigismund Waitz und das Paulinum, Neue
glasten Uhrenkasten, der beidseitig geschlossen ist.          $VSHNWH]XU*HVFKLFKWHGHVELVFK|ÁLFKHQ*\PQDVLXPVLQGHU=ZL-
Das quadratische Ziffernblatt ist mit einfachen Zah-          schenkriegszeit, in: notae, Historische Notizen zur Diözese Innsbruck,
len und schwarzen Zeigern versehen, das Pendel und            Innsbruck 2018, S. 239.
                                                         3
                                                              Schretter, a.a.O., S. 240 ff.
die beiden Gewichte sind aus poliertem Messing           4
                                                              Albert Bermoser hat zwar kein Architekturstudium absolviert, wird
gefertigt.                                                    jedoch in den spärlichen Literaturzitaten als Architekt und auch im
                                                              Geburts- und Taufschein seiner Tochter als Architekt und Baumeister
                                                              bezeichnet.
                                                         5
                                                            )UGLH0LWWHLOXQJGHUELRJUDÀVFKHQ'DWHQDXVGHP,QQVEUXFNHU0HOGH-
        Würdigung des Mobiliars                               amt, neues Register, danke ich dem Leiter der Städtischen Friedhofs-
                                                              verwaltung, Herrn Mag. Alexander Legniti, sehr herzlich.
                                                         6
                                                              Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt, Anichstraße 26-
In seinem architektonischen Entwurf für das Mobiliar          28, Innsbruck, Archiv, Personalakt ALBERT Bermoser:
                                                         7
der Wohnung des seinerzeitigen Direktors des Pau-             Tiroler Landesarchiv, Abt. Präs. I/Personal, BERMOSER Albert, TLA-
                                                              Zl.: 02108.
linums, das heute in der Direktion der Schule steht,     8
                                                              Regierungsdirektor Dipl. Ing. Lantschner war Leiter der Abteilung IV:
orientierte sich Albert Bermoser klar an zeitgenössi-         Landwirtschaft, Wirtschaft und Arbeit im Amt des Reichsstatthalters
                                                              in Tirol und Vorarlberg.
schen österreichischen (Österreichischer Werkbund,       9
                                                              Aktenvermerk im Personalakt des Amtes der Tiroler Landesregierung
Wiener Werkstätte) und internationalen (Deutscher             vom 11.7.1945, Innsbruck, Tiroler Landesarchiv.
                                                         10
Werkbund, Bauhaus, skandinavische Möbeldesigner)              Alberts Vater heiratete bald nach dem Tod seiner ersten Frau am
                                                              3.3.1913 nochmals in Innsbruck.
Vorbildern und schuf ein Ensemble, in dem sich Funk-     11
                                                              Das genaue Datum der Übersiedlung der Familie nach Innsbruck ließ
tionalität und Ästhetik harmonisch verbinden. Es geht         sich nicht klären, die Übersiedlung dürfte vermutlich um 1896 statt-
                                                              gefunden haben.
ihm nicht allein um die Geometrie seines Mobiliars,      12
                                                              In Gebäudekunde, Vermessungskunde, Strassen- und Wasserbau, Zei-
sondern auch um die gestalterische Spannung mit               chenübungen aus Strassen- und Wasserbau, Baumechanik, Freihand-
stark reduzierten formalen Mitteln. Das zentrale An-          zeichnen, Baubetriebslehre, Baugesetzkunde, Bauökonomie, Gewerbe-
                                                              K\JLHQHXQGHUVWH+LOIHOHLVWXQJHUKLHOWHUGLH%HXUWHLOXQJOREHQVZHUWLQ
liegen war die Suche nach einer neuen, durch Zweck,           Entwurfzeichnen und Gesang wird sein Unterrichtserfolg als vorzüglich
Material und Konstruktion bedingten Formgebung,               beurteilt.
                                                         13
                                                              Tiroler Landesarchiv, Abt. Präs. I/Personal, BERMOSER Albert, TLA-
GLHLQGHU.XQVWJHVFKLFKWHDOVÅ1HXH6DFKOLFKNHLW´           Zl.: 02108.
EH]HLFKQHWZLUG8QWHU9HU]LFKWDXIMHGHVEHUÁVVLJH   14
                                                              Einwohnerverzeichnis der Stadt Innsbruck, 1938, S. 157.
Detail wirkt das Mobiliar nur durch seine blockhaf-      15
                                                         16
                                                             'DV)DPLOLHQJUDEEHÀQGHWVLFKLP)HOG(5HLKH
                                                              Hörmann-Weingartner, Magdalena, Tiroler Kriegerdenkmäler des
te Form, ornamentale Akzente setzen lediglich die             ersten Weltkriegs als Kunstdenkmäler, Herlinde Menardi in alter Ver-
DV\PPHWULVFKLQGLH6FKUDQNWUHQHLQJHIJWHQ.UHLV-           bundenheit herzlichst gewidmet, in: Gegengabe, Festschrift für Her-
motive. Der architektonischen und handwerklichen              linde Menardi, hgg. von Berger, Karl C., Otmar Kronsteiner und Herta
                                                              Arnold, Bozen 2014, S. 113.
Qualität des Mobiliars entspricht auch die sorgfältige   17
                                                              Freundlicher Hinweis des Piller Ortschronisten und Mesners Peter
Auswahl der Beschläge und Furniere aus kaukasi-          18
                                                              Schuhwerk.
                                                              Innsbrucker Nachrichten, 75. Jg., Montag, 27. August 1928, S. 5.
scher Nuss, die trotz aller Einheitlichkeit lebendig     19
                                                              Innsbrucker Nachrichten, 75. Jg., Nr. 108, Donnerstag, 10. Mai 1928,
wirken. Bermoser entwarf im wahrsten Sinne des                S. 8.
                                                         20
:RUWHVÅ.ODVVLNHU´GLH]HLWORVXQGNUDIWYROOHU$XV-          Tiroler Anzeiger, 25. Jg., Nr. 150, Samstag/Sonntag 2./3. Juli 1932,
                                                              S. 10.
druck des Geistes ihrer Entstehungszeit sind und so      21
                                                              Fingernagel-Grüll, Martha, Herz-Jesu-Kirche in der Peggetz, in: Öster-
eine herausragende Stellung unter den Tiroler Möbeln          reichische Kunsttopographie (hrsg. vom Bundesdenkmalamt/Abteilung
                                                              für Denkmalforschung), Bd. LVII, Die Kunstdenkmäler des politischen
der Zwischenkriegszeit einnehmen. Nach Jahrzehn-              Bezirkes Lienz, Teil I, Bezirkshauptstadt Lienz und Lienzer Talboden,
ten der Geringschätzung präsentiert sich das Mobiliar         Horn 2007, S. 205.
                                                         22
seit der 2007 durchgeführten Restaurierung wieder in          Tiroler Tageszeitung, 13. Jg., Nr. 187, Mittwoch 14. August 1957, S. 6.
                                                         23
                                                              Tiroler Heimatblätter, 1. Jahrgang, Heft 7/8, Juli/August 1935, S. 267
seiner ursprünglichen Schönheit und erhält die Wert-          und 280.
schätzung, die ihm auf Grund seiner kulturgeschicht-     24
                                                             .lW]OHU -DNRE 'XUFK ]ZHL :HOWHQ JLQJ PHLQ :HJ $XÁDJH
lichen und architektonischen Bedeutung zukommt.               Innsbruck 1986, S. 51 f.
                                                         25
                                                              Akten des Bundesdenkmalmtes/Abteilung für Tirol, Schwaz,
                                                              ,QQVEUXFNHU6WUD‰HELVFK|ÁLFKHV*\PQDVLXP3DXOLQXP.RVWHQ
Fotonachweis:                                            26
                                                              voranschlag von Restaurator Peter Haag vom 20. Februar 2007.
                                                              Es handelt sich dabei um einen Möbelbezugsstoff mit nicht auf-
Möbelfotos: Bettina Neubauer/BDA Wien                         geschnittenen Schlingen.
Privataufnahmen von Albert Bermoser:                     27
                                                              Kostenvoranschlag von Romed Angerer vom 20. April 1932, Position 9.
                                                         28
Familienarchiv Bermoser, Innsbruck                            Kostenvoranschlag von Romed Angerer vom 20. April 1931, Position
13

                                  Josef Außerhofer (1894 – 1973) –
                           ein großer (und fast vergessener) Wortkünstler
                                                                   von Peter Hörhager
                                                                                     der Menschheit durchmisst, entspricht eine Sprache
                                                                                     von klassischer Schönheit, die, auch in überirdischen
                                                                                     Visionen, in jedem Wort und Bild lebensvoll und all-
                                                                                     gemein verständlich bleibt. Vers und Reim beherrscht
                                                                                     GHU'LFKWHUPLWVFK|SIHULVFKHU.UDIW´6RVFKZlUPW
                                                                                     Prof. Karl Paulin, selbst ein Großer dieses Genres,
                                                                                     über Außerhofers episch-dramatische Trilogie „Der
                                                                                     XQVWHUEOLFKH1DUU´ 8QWHUWLWHOÅ.RP|GLHGHU0HQVFK-
                                                                                     KHLW´ 3DXOLQNRPPW]XP6FKOXVVÅ'LHVHGHXWVFKH
                                                                                     Dichtung aus den Bergen Tirols wird die literarische
                                                                                     :HOWDXIKRUFKHQODVVHQ´Å(VJLEW²ZLUVDJHQGLHV
                                                                                     RIIHQXQGQDFKNULWLVFKHQhEHUOHJXQJHQ²ZRKONHLQ
                                                                                     dichterisches Werk aus Tirol, das eine auch nur ähn-
                                                                                     liche Bedeutung hat wie Josef Außerhofers großes
                                                                                     7LOO(XOHQVSLHJHO(SRV'HUXQVWHUEOLFKH1DUU¶´6R
                                                                                     überschwänglich lobt auch A. Strobel am 24. Dezem-
                                                                                     ber 1960 in der Tiroler Tageszeitung.

                                                                                     Dr. Hermann Holzmann beschrieb, was der Schwazer
                                                                                     PLWGHPÅ8QVWHUEOLFKHQ1DUU´JHVFKDIIHQKDWÅ(LQ
                                                                                     Großwerk, aus tausenden von gereimten Versen be-
Foto: Ketzler, Innsbruck

                                                                                     stehend, mit 437 Buchseiten, überspannt hier in ge-
                                                                                     waltigem Bogen die ganze Geschichte der Mensch-
                                                                                     heit vom Altertum bis in die drohende Atomzukunft
                                                                                     hinein. (…) Erschüttert erleben wir das Schicksal
                                                                                     der Menschheit in Vergangenheit, Gegenwart und
                                                                                     =XNXQIW´
                           Ja, es gibt sie, die Josef Außerhofer-Straße. Auch
                           HLQH%VWHLQGHU6WlGWLVFKHQ%FKHUHL HLQWUHIÁLFKHU   Schon in der Entstehungsphase dieses Großwerkes
                           Platz) erinnert an ihn. Trotzdem würde eine auf ihn be-   bzw. nach Sichtung der ersten Kapitel sandte der Ver-
                           zogene Umfrage niedere Bekanntheitswerte ergeben.         lag einen Brief an Josef Außerhofer, in dem es unter
                           Dabei ist/war Josef Außerhofer der wohl bekannteste       anderem heißt: „Schon öfter sind uns Gedichte und
                           Literat, den die Silberstadt je hervorgebracht hat. Je-   Dramen angeboten worden. Wir konnten uns nicht
                           denfalls wurde der „Stadtapotheker, Dichter und Phi-      entschließen. Wir wollten warten, bis wir einmal ein
                           ORVRSK´ZLHHULQGHU6WDGWFKURQLNEH]HLFKQHWZLUG     außergewöhnliches Werk in die Hände bekommen,
                           im Jahre 1960 nicht grundlos mit dem Professoren-Ti-      mit dem man sich auch in diesem Verlagszweig ein-
                           tel ausgezeichnet und zum Ehrenbürger von Schwaz          führen kann. Als ein solches Werk betrachten wir
                           ernannt. Er begeisterte Kritiker und Verleger, seine      ,KUH$UEHLW«´$XVGHPVHOEHQ9HUODJKLH‰HVHLQ-DKU
                           (leider nur noch antiquarisch erhältlichen) Werke sind    später: „….ich muss immer wieder eine Seite Ihres
                           Ausdruck einer unglaublich geistreichen Sprachbe-         Talents bewundern, die mir staunenswert erscheint,
                           herrschung und begeisterten selbst hochkarätigste         das ist die fabelhafte Verstechnik. Sie beherrschen sie
                           Kulturkritiker. Beispiele gefällig: „Dem kosmischen       in einer Weise, wie man sie eigentlich nur bei ganz
                           *HGDQNHQÁXJGHV'LFKWHUVGHUDOOH+|KHQXQG7LHIHQ      JUR‰HQ)RUPNQVWOHUQÀQGHW´
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                                                                                              de Liebe eines
                                                                                              der
                                                                                              reichen Patrizi-
                                                                                              re
                                                                                              ertöchterchens
                                                                                              er
                                                                                               zu einem armen
                                                                                               Schlucker han-
                                                                                               S
                                                                                               ddelt.

                                                                                                 W
                                                                                                 Weitere   Ro-
                                                                                                 m
                                                                                                 mane   aus der
                                                                                                  Feder Josef
                                                                                                  Außerhofers:
                                                                                        Å6SLHO GGHU +HU]HQ´
                                                           Å'HU.HW]HUXQGGLH%HUJH´  Å'HUHLQ-
                                                         VDPH%HUJ´Å.OHLQHV+HU]DXIJUR‰HU5HLVH´RGHUGLH
                                                         1RYHOOHÅ'HU7RGXQGGDVVWXPPH*HLJHUOHLQ´1LFKW
                                                         zu vergessen die philosophischen Werke, wie z.B.
                                                         Å%HWWHOPDQQ´RGHUÅ6SLHOYRP6WHUEHQHLQHVDUPHQ
                                                         0DQQHV´ZRHUGHP6LQQGHV/HEHQVQDFKVSUW'LH-
                                                         ses Werk, für welches der Autor beim Wettbewerb des
                                                         besten Volksstückes, veranstaltet 1948 von der Tiroler
                                                         Landesregierung, mit dem 1. Preis ausgezeichnet wur-
                                                         de, stand in mehreren Städten (unter anderem vor der
                                                         Melker Stiftskirche als stimmungsvolle Kulisse) auf
                                                         dem Spielplan diverser Bühnen bzw. Theater. „Der Ti-
                                                         roler Dichter Josef Außerhofer greift mit seinem Spiel
                                                         YRPÅ6WHUEHQGHVDUPHQ0DQQHV´PLWWHQKLQHLQLQV
                                                         Volle, nein, in das erschütternd arme Menschenleben
                                                         unserer Zeit und schuf damit den ,Jedermann‘ unserer
Büste in der Stadtbücherei Schwaz                        QRWYROOHQ*HJHQZDUW´VFKULHEGDPDOVGHU.XOWXUNUL-
                                                         WLNHU3HWHU.XGHUHULQGHU=HLWVFKULIWÅ2IIHQHV:RUW´
Å'HUXQVWHUEOLFKH1DUU´LVW]ZDUGDVEHGHXWHQGVWH       8QGLQGHUÅ)XUFKH´ZDUQDFK]XOHVHQÅ$X‰HUKRIHUV
aber logischerweise nicht einzige Werk des hochge-       ,Bettelmann‘ steht dem Spiel Hofmannsthals vom
lobten Schwazers. Es sind zwei Themen, die in seinen     Sterben des reichen Mannes nahe, ist jedoch in Grund-
Werken dominieren: Die Heimat und das Geheim-            LGHHXQG'LFKWXQJ(LJHQZHUN´6FKZD]ZlUHVRPLW
nis des Lebens. Wohl die Kriegserinnerungen an die       ]XHLQHPHLJHQHQÅ-HGHUPDQQ´JHNRPPHQ«
Sextner Dolomitenfront lieferten ihm den Stoff für
Å+HLPDWLQ1RW´ZRHVXPGLH*HVFKLFKWHHLQHV6H[W-     Der junge Josef Außerhofer wollte sich eigentlich der
ner Bauerns nach dem Krieg und dem Brand seines          Musik zuwenden. Seine Kindheit und Jugend war, vor
Heimatortes geht. Apropos Heimatort: Im „Tiroler         allem nach dem frühen Tod des Vaters, von Armut
7RWHQWDQ]´VFKLOGHUW-RVHI$X‰HUKRIHUGLH*HVFKHK-       geprägt. Der offenbar begabte Bub durfte aber als Elf-
nisse in und um Schwaz im Schicksalsjahr 1809 und        MlKULJHUGDV0XVLNJ\PQDVLXPLQ6DO]EXUJEHVXFKHQ
lässt dabei literarisch das von August Wagner geschaf-   und wurde Sängerknabe im Domchor. Der nächste
fene Motiv auferstehen, in welchem eine von Pfarrer      6FKULWWJLQJLQHLQHJDQ]DQGHUH5LFKWXQJ²-RVHI
Wintersteller angeführte Delegation General Wrede        Außerhofer studierte in Innsbruck Theologie. Und
(vergeblich) um Schonung des Ortes bittet.               dann kam der Erste Weltkrieg und wieder wurde al-
                                                         les anders. Der junge Schwazer kämpfte von 1915
Nicht in Schwaz, sondern in Hall ist der Roman           bis 1917 an der Sextener Dolomitenfront für „Gott,
Å:XQGHUXQG$EHQWHXHUGHU+DQQD*RVW´DQJHVLHGHOW      .DLVHUXQG9DWHUODQG´9RPGDQDFKEHJRQQHQHQ0H-
der am Beginn des 20. Jahrhunderts spielt und von        dizinstudium wechselte er zur Pharmazie und been-
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dete dieses Studium mit Auszeichnung, belegte aber       Teenagerzeit, „die Akropolis langweilte mich, selbst
parallel philosophische und musikwissenschaftliche       GHU2O\PSKLHOWHLQHP9HUJOHLFKPLWGHP3DWVFKHU-
/HKUJlQJH,QGHU%LRJUDSKLHÀQGHQVLFKGDQQ=ZL-        NRIHOQLFKWVWDQG´8QGDOVLKPGDPDOVGLH0DPD
schenstationen als Lehrer in Niederösterreich sowie      ein Paar Schneereifen unter den Christbaum legte,
als Musiker in Österreich und Bulgarien, ehe er Stadt-   war das Glück vollkommen. Die Beschreibung der
apotheker in Schwaz wurde.                               ersten Tour verdeutlicht den Sprachschatz, die Phan-
,P1DFKVFKODJZHUNÅ6FK|SIHULVFKHV7LURO´GDVLP        tasie, das Wortspiel von Josef Außerhofer: „Auf hohen
Jahre 1953 im Universitätsverlag Wagner erschienen       Schneewällen saßen die Bäume; von ihren schmalen
ist, wird Josef Außerhofer nicht nur gewürdigt, er       6FKXOWHUQÀHOGHUKHUPHOLQZHL‰H0DQWHO6LHVD‰HQ
kommt auch selbst zu Wort. Er erinnert an seine heiß     wie Kirchenfürsten im Chorgestühl eines mächtigen
geliebte Mutter, der ihr Mann nach dem frühen Tod        'RPHV«´
„nichts anderes hinterlassen hatte als sechs unmün-
GLJH.LQGHU´XQGVFKLOGHUWZLHHULP-DKUHGDV    In vielen Gedichten und Briefen (viele an seine von
erste Autorennen durch die Straßen „unserer neuge-       ihm äußerst geschätzte Dr. Edeltrude Falkner-Zöhrer)
ERUHQHQ6WDGW´ 6FKZD]ZXUGHMDHUVW]XU6WDGW     beschreibt er sein bervorzugtes Urlaubsdomizil, die
erhoben) erlebte: „…und ich folgte mit offenem Mund      Insel Capri. Wobei ihn auch dort offensichtlich die
und starren Augen den seltsamen pferdelosen Vehi-        =HLWEHUUROOWKDW$QGLHÅOLHEH7UXGH´VFKULHEGHU
keln, die mit der atemberaubenden Geschwindigkeit        ÅDOWH3HSSLQR´ZLHHUPDQFKHVHLQHU%ULHIHXQWHU-
YRQGUHL‰LJ6WXQGHQNLORPHWHUQDQPLUYRUEHLUDVWHQ´     zeichnete, am 19. Jänner 1969: „In Anbetracht des
Auch über seine Musikalität und dem Verfehlen dieses     Hitzeschlages, der mich noch nicht getroffen hat, und
Lebenszieles schreibt er: „Wohl kam ich mit 10 Jahren    beim Anblick der vielen Gammler und Hippies, die
DOV'RPVlQJHUQDFK6DO]EXUJVSLHOWH2UJHOXQGÀQJ      die Piazza zieren, mit ihren Hemden (soferne sie eines
mit dreizehn Jahren zu komponieren an. Absolutes         KDEHQ XQG+DOVNHWWHQXQG/|ZHQPlKQHQXQGYHUÀO]-
Gehör und ein ausgeprägter Formensinn machten mir        ten Bärten und dem Dreck auf dem Hals und den Mi-
das Studium der Musiktheorie kinderleicht. Doch ich      kro-Miniröcken der Damen muss ich feststellen, dass
JLQJDQPHLQHU%HUXIXQJYRUEHL´8PGDQQVFKOLH‰-        VLFKGLH:HOWJHZDOWLJJHZDQGHOWKDW«´%HGDXHUQG
lich ein Loblied auf das/sein Spiel der Worte anzu-      wird ihm in einem weiteren Absatz bewusst, „dass
stimmen: „Das Wort schien mir das Wunder zu sein,        mich die Kritiker der modernen Kunst schonungslos
das dem Menschen geschenkt ist, um das zu sagen,         ]XPDOWHQ(LVHQZHUIHQZUGHQ«´
was uns von allen Zweifeln erlöst. Das Wort ist Weg,
ist Suchen und Irren. Die Menschen gebrauchen und        „In der Geschichte der Tiroler Literatur wird er wohl
missbrauchen es, es kommt aus allen Urtiefen des         LPPHUHLQHQEHVRQGHUHQ3ODW]HLQQHKPHQ´VFKUHLEW
(UKDEHQHQXQGGHV*HPHLQHQ´                             A. Strobel nach dem Tod Josef Außerhofers in einem
                                                         Nachruf in der Tiroler Tageszeitung, betont allerdings
'LH7LUROHU%HUJH²GLHKDWWHQHVLKPDQJHWDQÅ9LHU-    auch, dass dessen dichterische Kraft „außerhalb Ti-
zehn Tage vor Weihnachten warf ich die griechische       rols stärker und lauter festgestellt wurde als in seiner
*UDPPDWLNLQHLQHQ:LQNHO´HULQQHUWHUVLFKDQVHLQH   HLJHQHQ+HLPDW´

                                     Liebe Leserinnen und Leser!
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   unterstützen möchten, wie z. B. Mithilfe bei der Vorbereitung von neuen Ausstellungen,
                 GLYHUVH.OHLQDUEHLWHQLP+DXV NHLQH5HLQLJXQJVDUEHLWHQ 
                        Aufsichthalten während der Öffnungszeiten.
                           0HOGXQJHQELWWHEHLP2EPDQQ²
                            RGHUEHLXQVHUHU$QGUHD:H[²
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                            Im Netz der Moderne
                           +DQV-RVHI:HEHU7\URO
                            Die Münchner Jahre
                                        von Dr. Bettina Best

$OVGHUMXQJH6FKZD]HU+DQV:HEHU7\UROPLW]ZDQ-          Die Entwicklung der Kunst am ausgehenden 19. Jahr-
]LJ-DKUHQLQGLH/DQGKDXSWVWDGW%D\HUQVNDP        KXQGHUWZDUVRUDVDQWGDVV,PSUHVVLRQLVPXV6\P-
war München nicht nur zur zweiten Metropole des            bolismus und Jugendstil 1892 nach einer Reform des
deutschen Kaiserreichs sondern auch zur führenden          $XVVWHOOXQJVZHVHQVYHUODQJWHQ$OVÅ5HYROXW]HU´YHU-
Kunststadt in Deutschland aufgestiegen. Über 2000          schrien, gründete die Avantgarde von heftigen De-
Kunststudenten aus allen Ländern Europas und der           batten und Grabenkämpfen begleitet die Münchener
Vereinigten Staaten von Amerika bildeten ein leben-        6HFHVVLRQÅGHU$EWUQLJHQ´2. Während im Münchner
diges künstlerisches Milieu. Durch das Engagement          Künstlerhaus der konservative, akademisch orientierte
des Königshauses der Wittelsbacher besaß die Resi-         Malerfürst Franz von Lenbach die Fortsetzung der
denzstadt seit 1877 eine der größten Kunstakademien        Tradition verlangte, organisierten die „Fortschritt-
Deutschlands, prachtvolle Museen wie die Alte und          OLFKHQ´ ZLHPDQVLHDXFKQDQQWH LKUHHUVWH
Neue Pinakothek, und den 1854 errichteten Glas-            Secessionsausstellung, die den von der Münchener
SDODVW²$WWUDNWLRQHQGLH7KRPDV0DQQPLW            Künstlergenossenschaft organisierten Ausstellungen
GHQ HLQODGHQGHQ :RUWHQ Å0QFKHQ OHXFKWHWH´             im Glaspalast Konkurrenz machte. Kunst aus 26 Län-
beschrieb.1                                                GHUQ²YRQ)UDQNUHLFK6SDQLHQEHU3ROHQXQGGHU
                                                           Tschechoslowakei bis nach Schottland und Finnland
In dem riesigen Ausstellungsgebäude des Glaspalasts        belegte in den folgenden Jahren in den Secessions-
fanden alljährliche Verkaufsausstellungen statt, die bis   ausstellungen den sich seit 1840 unabweisbar anbah-
zu 6000 Exponate aus der internationalen Kunstszene        nenden Kunstwandel.
zeigten. Nach Nationalitäten sortiert, wurde die gut       Noch bevor die Wiener Secession 1897 ihre Pforten
YHUNlXÁLFKH6DORQPDOHUHLDXVDOOHU+HUUHQ/lQGHU          öffnete, konnte der junge Kunstgewerbler Hans We-
angeboten. Kunstsammler und -händler reisten ei-           EHU7\URODXV,QQVEUXFNLQGLHVHP0HNNDGHU.XQVW
gens aus Übersee an, um sich mit den Bildern der           alle Anregungen der internationalen Malerei ein-
Münchner Schule einzudecken, deren Oberhaupt der           VFKOLH‰OLFKGHU)RWRJUDÀHXQGGHP.XQVWKDQGZHUN
2VWWLUROHU0DOHU)UDQ]'HIUHJJHU ² ZDU       des Jugendstil sehen.
Aber auch die Künstler selbst konnten sich in den          Mit einem Tiroler Staatsstipendium ausgestattet,
Glaspalast-Ausstellungen vor den Originalen bequem         schrieb er sich als Josef Weber in der Kunstakademie
ein Bild von der etablierten Kunstszene verschaffen        in der Naturklasse bei Johann Caspar Herterich ein.3
und die Werke ihrer ausländischen Kollegen studie-         Als ausgebildeter Kulissenmaler verfolgte er zudem
ren. München war seit den 1860er Jahren ein Magnet         aufmerksam die Neuerungen der gerade einsetzenden
für Kunstschaffende von Russland bis USA. Insge-           Kunstgewerbebewegung. 1896 wurde in München das
samt stellten mehr als 200 österreichische Künstler        )DPLOLHQPDJD]LQÅ-XJHQG´LQV/HEHQJHUXIHQ4 Mit
YRQELVLQGHUED\HULVFKHQ.XQVWPHWUR-           ihm segelte das durch die Industrialisierung wohlha-
pole aus, unter ihnen auch die Tiroler Maler Theodor       bend gewordene Bürgertum dem neuen Frühling des
YRQ+|UPDQQDXV,PVW ² 5XGROI1LVVO          20. Jahrhunderts entgegen. Die Zeitschrift hatte ein
DXV)JHQ ² 0D[Y(VWHUOHDXV&RUWLQD       innovatives Magazin-Design, das die Maler der 1899
G·$PSH]]R ² GHULQ,QQVEUXFNDQVlV-           gegründeten Künstlervereinigung Scholle kreierten,
VLJH0QFKQHU*XVWDY%HFKOHU ² XQG            zu denen auch der Südtiroler Maler Leo Putz (1869
die Malerin Frederike Koch v. Langentreu im Kloster        ² JHK|UWH'LH,OOXVWUDWRUHQSDVVWHQGHQNQVW-
6lEHQ ²                                        lerischen Entwurf den industriellen Bedingungen
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des Drucks an und beförderten auf diese Weise eine         Gleichzeitig mit den kunstgewerblichen Arbeiten trat
Illustrationskunst, die die reproduzierenden Künste        :HEHU7\URO]HKQ-DKUHQDFKVHLQHU$QNXQIW
GHU'UXFNJUDÀNHUVWPDOVGHU0DOHUHLHEHQEUWLJ]XU        in München, auch zum ersten Mal als impressionis-
6HLWHVWHOOWH,KUHÁlFKLJHVWLOLVLHUHQGHXQGVFKHPDWL-   tischer Landschaftsmaler an die Öffentlichkeit. Er
sierende Bildkunst gab dem Jugendstil seinen Namen.        präsentierte sich mit der Luitpoldgruppe im Glas-
Deutlich lassen die Münchner Plakatentwürfe Weber-         SDODVWPLWVHLQHP*HPlOGHÅ)|KUHQ´6 Es ist nicht
7\UROVGHQ(LQÁXVVGHU-XJHQGVWLO%HZHJXQJHUNHQ-          unwahrscheinlich, dass ihn zu diesem Schritt der
nen. Das erste überlieferte Plakat entstand 1903/4 in      Landschaftsmaler Josef Wopfner oder der Akademie-
seinem ersten eigenen Münchner Atelier in der Bel-         professor Gabriel von Hackl bewogen hatten.
gradstraße 23 in Schwabing für die am Isarhochufer         Um welches Bild es sich bei diesem Gemälde han-
gelegene Villenkolonie Pullach.5 Auftraggeber war          delte ist nicht feststellbar, da genauere Angaben wie
das erfolgreiche Baugeschäft Heilmann & Littmann,          Format, Maltechnik und Datierung gewöhnlich in den
das mit Richard Riemerschmid auch das Schauspiel-          .DWDORJHQIHKOHQ$XFKIDQG:HEHU7\UROLQGHUVWHWV
haus der Kammerspiele mit einer sensationellen             kleinen Auswahl abgebildeter Werke bis zu seinem
$XVVWDWWXQJLPÁRUDOHQ-XJHQGVWLOHUULFKWHWKDWWH         letzten Jahr in München keine Berücksichtigung. Es
                                                           ist jedoch zu vermuten, dass das Föhrenbild stilistisch
                                                           mit seinem Landschaftsgemälde „Münchner Land-
                                                           VFKDIW´YRQYHUJOHLFKEDULVW
                                                           Wie auch das Werbeplakat für die Pullacher Villen-
                                                           kolonie standen seine Bilder um diese Zeit der Da-
                                                           chauer Landschaftsmalerei nahe. Bereits seit den
                                                           1870er Jahren malten die Münchner Kunststudenten
                                                           XQGGLHÅ0DOZHLEHU´LP6RPPHUSOHLQDLULQGHUZHL-
                                                           ten Ebene des Dachauer Moos nördlich von München.
                                                           Die 1891 gegründete Neudachauer Schule hatte eine
                                                           den Jugendstil vereinnahmende Landschaftsmalerei
                                                           hervorgebracht, die auch als Münchner Secessionstil
                                                           bezeichnet wird. Ludwig Dill, Präsident der Münche-
                                                           ner Sezession von 1894 bis 1899, setzte zusammen
                                                           mit dem Maler Adolf Hölzel darin die neuen Maßstäbe
                                                           einer stilisierend blockhaften Malerei voller atmo-
                                                           VSKlULVFKHU)DUEYDOHXUVGLHVLFKPLW:HEHU7\UROV
                                                           Schaffen vergleichen lassen.

Plakat Stubaital-Bahn, 1904, Lithographie, 100,5 x
72 cm, Sammlung MS, Sterzing

Nach dem gleichen Erfolgsmuster gestaltete Weber-
7\UROLQYRP-XJHQGVWLOLQVSLULHUWHQ)RUPHQZHQLJ
später Plakate für die Stubaitalbahn 1905 und um           Achensee, Öl auf Holz, 20 x 26,5 cm,
1907 für das Val Sugana östlich von Trient.                Stadtgemeinde Schwaz
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