10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre

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10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
10 l 2016

                                         SCHWEIZER GEMEINDE
                                         COMUNE SVIZZERO
                                         VISCHNANCA SVIZRA
                                         COMMUNE SUISSE
Zeitschrift für Gemeinden und Gemeindepersonal | Revue pour Communes et leur personnel
Rivista per Comuni e i loro impiegati | Revista per Vischnancas e ses persunal

 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober
 Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre

Schweizerischer Gemeindeverband | Association des Communes Suisses | Associazione dei Comuni Svizzeri | Associaziun da las Vischnancas Svizras
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
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10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
INHALT I CONTENU I CONTENUTO

5     Editorial
      Auf der Spur des Engagements
                                                                        12
7     SGV/ACS                                                 Milizsystem
      Erste Tagung für das Gemeindepersonal            Milizpolitikerinnen
                                                        und -politiker wie
      Séminaire pour le personnel des communes
                                                       Heidi Wanner, Ge-
      Prima giornata dedicata al personale comuni
                                                         meindeammann
                                                       von Koblenz, sind
18    Umwelt                                               grossem Druck
      In Basel und Zürich darf geerntet werden            ausgesetzt. Der
                                                       SGV leistet Unter-
26    Fokus Standortförderung                          stützung und mo-
      Das «arme» Entlebuch ist heute                    tiviert Junge fürs
      Vorbild für andere                                   anspruchsvolle
      «Graue Mäuse werden nun einmal nicht                            Amt.
      wahrgenommen»
      Digitale Hotspots locken Städter ins
      Bergparadies

41    Point fort: Promotion Économique                                                             22
      «Swisscom pense que je devrais être content»                                                 Umwelt
      «Démarquez-vous pour attirer l’attention»                                                    Priska Rast ist in
      Le «pauvre» Entlebuch sert de                                                                der Stadt Zürich
      modèle à d’autre                                                                             im Fassaden-
                                                                                                   schutz engagiert.
55    Hundekontrolle                                                                               Die Graffiti-Beauf-
      Mit Amicus beinahe auf den Hund gekommen                                                     tragte macht sich
                                                                                                   dabei die Gesetze
                                                                                                   der Graffiti-Szene
58    Energie
                                                                                                   zunutze.
      «Gemeinden erreichen auch mit kleinen
      Mitteln viel»

61    Sozialhilfe
      Bei hängigem IV-Verfahren von Mietzinsricht-
      linien abweichen?

63    Aide sociale                                                     26
      Prise en compte de loyers excessifs lors de                   Fokus
                                                           Theo Schnider
      procédure AI?
                                                        beschreibt im Fo-
                                                        kusthema Stand-
64    Gesundheit                                        ortförderung, wie
      Jeder vierte Erwerbstätige ist am Arbeitsplatz       das einst arme
      gestresst                                             Entlebuch mit
                                                       scheinbar schlech-
67    SKSG/CSSM                                           ten Karten eine
      Ist Bürokratie etwas Schlechtes?                  Erfolgsgeschichte
                                                         geschrieben hat.
74    Mosaik
      Schneefreie Berner Veloroute im Test

                                                       Titelbild
                                                       Fokus Standortförderung – «Mia Engiadina»
                                                       Bild: Daniel Ammann

       Schweizerischer Gemeindeverband

       @CH_Gemeinden

     SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016                                                                                   3
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
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Zugangspunkt des Monats: Hausservice

Hausbesuch vom Postboten
Mit dem Hausservice werden die wichtigsten Dienstleistungen der Post direkt an der Haustür
angeboten. Gerade in Land- und Bergregionen wird der Service sehr geschätzt, weil er den
Kunden den Weg in grössere Orte abnimmt und den persönlichen Kontakt vor Ort stärkt.

Tochter Riccarda schaut zu
wie Mutter Sonja Simeon ihre    Von ihrem Haus in Brienz-Brinzauls in Graubünden         postalische Angebot. Für Kundinnen und Kunden die
Einzahlungen bequem an der      blickt Sonja Simeon auf Wälder, Hügel und die            einen etwas längeren Weg in die Zentren haben,
Haustür erledigt.
                                schneebedeckten Berggipfel am Horizont. Brienz,          tagsüber zu Hause oder wenig mobil sind, bietet der
© Dominic Büttner
                                wie das Dorf auf Deutsch heisst, oder Brinzauls auf      Hausservice damit eine bequeme Alternative.
                                Rätoromanisch, ist eine kleine Gemeinde mit rund
                                120 Einwohnern am Fusse des Lenzerhorns. Das             Sonja Simeon hat vom Hausservice in ihrem Dorf
                                Haus von Familie Simeon liegt etwas ausserhalb des       erfahren, weil sie das Steckschild am Briefkasten ihrer
                                Dorfes, um die nächste Poststelle in Tiefencastel oder   Nachbarin gesehen und sie darauf angesprochen
                                Lenz zu erreichen, benötigt Sonja Simeon ein Auto.       hat. «Ich finde den Service super», sagt sie. «Gerade
                                Deshalb nutzt sie für alltägliche Postgeschäfte gerne    bei der Aufgabe von grösseren Briefformaten, wenn
Die Post entwickelt             den Hausservice in ihrem Ort, mit dem sie von zu         man nicht genau weiss, wie viel das Porto eigentlich
ihr Postnetz weiter             Hause aus Briefe und Päckli aufgeben, Zahlungen          kostet, ist das sehr praktisch.» In diesem Fall kann sie
Neben den traditionellen        erledigen, Briefmarken kaufen oder Geld beziehen         ihre Sendung und das Geld im Briefkasten deponie-
Poststellen bietet sie ihren    kann. Wenn sie möchte, dass die Postbotin bei ihrem      ren, die Postbotin holt es ab und bringt ihr am nächs-
Kunden eine grosse Vielfalt
                                nächsten Rundgang an ihrer Haustüre klingelt und         ten Tag Rückgeld und Quittung. Mittlerweile kennt
neuer, flexibel nutzbarer
Zugangspunkte an. Dazu          ihre Wünsche aufnimmt, befestigt sie einfach ein         Sonja Simeon auch alle Postboten und Postbotinnen,
gehören Postagenturen, der      Steckschild an ihrem Briefkasten. Manchmal steckten      die regelmässig an ihrer Haustüre klingeln. «Man
Hausservice, PickPost-Stellen   aber auch die Kinder das Schild beim Spielen am          grüsst sich auf der Strasse, der persönliche Kontakt
und My Post 24-Automaten,       Briefkasten fest. «Dann klingelt der Pöstler oder die    ist schön», sagt sie.
sowie digitale Dienstleistun-
                                Pöstlerin schon mal vergebens bei mir», sagt Sonja
gen, die rund um die Uhr
genutzt werden können.          Simeon lächelnd.

                                Weil sich die Bedürfnisse der Kunden verändern,
                                passt die Post ihre Dienstleistungen an und will mit
                                unterschiedlichen Zugangspunkten nahe bei der
Weitere Informationen zu den
                                Bevölkerung sein. Der Hausservice ergänzt in über
Dienstleistungen der Post:
www.post.ch/zugangspunkte       1‘300 Ortschaften in der ganzen Schweiz das

4                                                                                                                 SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
EDITORIAL

Auf der Spur des                            Sur les traces de                             Sulle orme
Engagements                                 l’engagement                                  dell’impegno
In der Stadt Zürich werden Hausfassa-       En ville de Zurich, les façades des mai-      Nella città di Zurigo, le facciate degli
den vor wilden Sprayereien geschützt,       sons sont protégées des graffitis sau-        edifici vengono protette dal graffitag-
indem eine Graffiti-Beauftrage bei          vages: une chargée graffiti commande          gio selvaggio grazie a un’apposita in-
Graffiti-Künstlern Werke in Auftrag         des œuvres aux artistes graffeurs. A          caricata che ordina opere ai graffitari.
gibt. In Basel, einer Pionierin der urba-   Bâle, pionnière des jardins urbains,          A Basilea, pioniera dei giardini urbani,
nen Gärten, teilen sich Unistudenten        des étudiants s’enregistrent par Whats-       degli studenti universitari si annun-
per WhatsApp in die Gartenarbeit ein.       App pour faire des travaux de jardi-          ciano via WhatsApp per lavori di giar-
Im Entlebuch haben sich Metzger, Bä-        nage. Dans l’Entlebuch, des bouchers,         dinaggio. Nell’Entlebuch, macellai, for-
cker, Köche, Hoteliers und Schreiner        boulangers, cuisiniers, hôteliers et me-      nai, cuochi, albergatori e falegnami si
zusammengetan, um ihre Region zu            nuisiers se sont réunis pour commer-          sono uniti per commercializzare la loro
vermarkten, die ganze Bevölkerung           cialiser leur région, toute la population     regione e l’intera popolazione colla-
zieht bei der Entwicklung der Unesco-       participe au développement de la bios-        bora allo sviluppo della biosfera
Biosphäre Entlebuch mit. Im Unteren-        phère UNESCO de l’Entlebuch. Dans la          UNESCO dell’Entlebuch. Nella Bassa
gadin wiederum kämpfen findige              Basse-Engadine, des esprits ingénieux         Engadina, spiriti sagaci lottano per evi-
Köpfe dagegen, dass die Bergregion          luttent pour éviter que cette région de       tare che questa regione di montagna
digital aufs Abstellgleis gerät. Überall    montagne ne soit mise à l’écart du di-        rimanga esclusa dal digitale. Ovunque,
in der Schweiz gibt es kreative, pfiffige   gital. Il y a partout en Suisse des initia-   in Svizzera, si incontrano iniziative cre-
Initiativen, gibt es Men-                                   tives créatrices, astu-       ative e intelligenti e persone che di-
schen, die sagen: «Wir                                      cieuses, des gens qui         cono «Diamoci da fare!».
packen es an.» Diesen                                       disent: «Mettons-nous à       «Comune svizzero» intende riflettere
Reichtum will die                                           l’œuvre.» La «commune         questa ricchezza, e affinché sempre più
«Schweizer Gemeinde»                                        suisse» veut refléter cette   comuni si possano riconoscere in que-
abbilden, und damit sich                                    richesse et, pour que da-     sto mosaico policromatico, in futuro
noch mehr Gemeinden                                         vantage de communes se        punteremo ulteriormente sul bilingui-
im Spiegel dieses vielfar-                                  reconnaissent dans le mi-     smo. A partire da questo numero, in-
bigen Mosaiks erkennen,                                     roir de cette mosaïque        fatti, i temi centrali inerenti all’attualità
setzen wir künftig auf                                      multicolore, nous enten-      politica e sociale saranno pubblicati in
mehr Zweisprachigkeit.                                      dons à l’avenir miser sur     francese e tedesco.
So erscheinen die Fokus-                                    le bilinguisme. Ainsi, les    È sí compito di «Comune svizzero»
themen, in denen wir neu                                    points forts où nous abor-    proporre esempi di best practice, ma
politische und gesell-                                      derons dorénavant l’ac-       non per questo trascureremo le preoc-
schaftliche Aktualität be-                                  tualité politique et socié-   cupazioni e i bisogni. La nuova banca
leuchten, ab dieser Ausgabe in Franzö-      tale paraîtront en français et en             dati canina Amicus, fonte di irritazione
sisch und in Deutsch.                       allemand.                                     per numerose amministrazioni comu-
Es ist die Aufgabe der «Schweizer Ge-       Il appartient à la «Commune Suisse»           nali, è un esempio in tal senso. L’Asso-
meinde», Best-Practice-Beispiele zu be-     de décrire des exemple de bonnes pra-         ciazione dei comuni svizzeri ACS si im-
schreiben. Wir verschweigen aber auch       tiques. Mais nous ne taisons pas non          pegna per apportare miglioramenti, in
die Sorgen und die Nöte nicht. Die          plus les soucis et les besoins. La nou-       particolare anche per il sistema di mili-
neue Hundedatenbank Amicus, ein             velle banque de données des chiens            zia, ormai sotto pressione. Rientra in
Ärgernis auf zahlreichen Gemeindever-       Amicus, source d’irritations dans de          quest’ambito il primo incontro dei gio-
waltungen, ist ein Beispiel dafür. Der      nombreuses administrations munici-            vani membri degli esecutivi organiz-
Schweizerische Gemeindeverband SGV          pales, en est un exemple. L’Association       zato assieme a economiesuisse, come
setzt sich für Verbesserungen ein, nota-    des communes suisses ACS s’engage             pure il nuovo addestramento in media
bene auch für das unter Druck geratene      pour des améliorations, et nota bene          e comunicazione proposto dall’ACS.
Milizsystem. Dazu gehört das gemein-        aussi pour le système de milice mis           Inoltre, l’Università di San Gallo rico-
sam mit Economiesuisse durchgeführte        sous pression. En fait partie la pre-         nosce condizioni speciali ai nostri soci.
erste Treffen junger Exekutivpolitiker,     mière rencontre de jeunes membres             La funzione di consigliera e consigliere
dazu gehört ein neues Medien- und           de l’exécutif menée avec economie-            comunale è la più bella del paese: così
Kommunikationstraining im Angebot           suisse, et un nouvel entraînement mé-         ha affermato di fronte al Parlamento la
des SGV. Zudem bietet die Universität       dias proposé par l’ACS. Par ailleurs,         consigliera federale Simonetta Som-
St. Gallen SGV-Mitgliedern Spezialkon-      l’Université de St-Gall offre des condi-      maruga. Come ex membro dell’esecu-
ditionen an.                                tions spéciales aux membres.                  tivo del comune bernese di Köniz, ne
Gemeinderat, Gemeinderätin sei das          Récemment, la conseillère fédérale Si-        sa senz’altro qualcosa. L’impegno
schönste Amt in diesem Land, sagte          monetta Sommaruga a dit au Parle-             dell’ACS mira a che cosí sia anche in
Bundesrätin Simonetta Sommaruga             ment que la fonction de conseillère           futuro.
unlängst vor dem Parlament. Die ehe-        communale, conseiller communal était
malige Exekutivpolitikerin der Berner       la plus belle du pays. L’ancien membre
Vorortsgemeinde Köniz muss es wis-          de l’exécutif de la commune bernoise                                 Denise Lachat,
sen. Der SGV engagiert sich dafür, dass     de Köniz doit bien le savoir. L’ACS est       Chefredaktorin «Schweizer Gemeinde»
dies auch in Zukunft so bleibt.             déterminée à faire en sorte qu’il en          Rédactrice en chef «Commune Suisse»
                                            reste ainsi à l’avenir.                       Redattrice capo di «Comune Svizzero»

   SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016                                                                                                       5
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
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                                                                                                 ahnte Gestaltungsmöglichkeiten. Ob mit breitem
                                                                                                 Bandraster, grossflächigen Verglasungen oder
                                                                                                 vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenelemeten
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      Dank dem modularen System lassen sich die Lärmschutzwände optimal der jeweiligen Situation anpassen.
      Schaffen Sie Ruhe auf ganz natürliche Weise! Geben Sie dem Lärm einen Korb. Wir beraten Sie gerne.

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6                                                                                                                        SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
SCHWEIZERISCHER GEMEINDEVERBAND

Erste Tagung für das Städte-
und Gemeindepersonal
Referate, Workshops, Poetry Slam: An der Tagung des Schweizerischen
Gemeindeverbandes (SGV) vom 7. Dezember dreht sich alles um das Thema
Innovation. Daneben bleibt genügend Zeit für den Austausch unter Kollegen.

Tag für Tag tragen die Mitarbeitenden in
Städten und Gemeinden zur hohen Le-
bensqualität in unserem Land bei. Der
SGV bedankt sich mit der ersten Tagung
für das Städte- und Gemeindepersonal
für diese wertvolle Arbeit. Die Veranstal-
tung mit dem Titel «Das Arbeitsumfeld
zwischen Beständigkeit und Innovation»
findet am 7. Dezember im Kongresshaus
in Biel statt. Sie bietet spannende Refe-
rate, Unterhaltung und sechs parallel
stattfindende Workshops zu den folgen-
den Themen:

Bürgerservice in der Kommunikation
Die Digitalisierung ist längst auch in
den Städten und Gemeinden angekom-
men. Die Erwartungen der Bevölkerung
an zeitgerechte, verständliche Informa-
tionen und an eine schnelle, kunden-
freundliche Onlineabwicklung von Ver-
waltungsleistungen sind gestiegen. Die
Teilnehmer dieses Workshops lernen
verschiedene innovative E-Services ken-
nen und erfahren, welchen Mehrwert
diese in der Kommunikation mit der Be-       In einem der sechs Workshops an der Tagung des SGV wird das Projekt    Bild: Daniel Spehr
völkerung bieten.                            carvelo2go für Gemeinden vorgestellt.

Klimabewusstsein in der Verwaltung           meinden berichten über ihre Erfahrun-        schäftsmodellperspektive als pragmati-
2015 waren die Wetterextreme, wie sie        gen in der Praxis.                           sche Diskussionsgrundlage vor. Darauf
eine Klimaerwärmung mit sich bringt,                                                      folgt eine offene Diskussion zur Anwen-
auch in unseren Breitengraden zu spü-        Imagepflege – attraktive Arbeitgeberin       dung dieses bewährten Ansatzes.
ren. Das rückt die Notwendigkeit der         Die Attraktivität von Städten und Ge-
Klimastrategie 2050 noch mehr ins Be-        meinden wird zu einem immer wichtige-        E-Mobility – innovative Projekte
wusstsein staatlicher und privater Ak-       ren Faktor im kommunalen Standort-           Der Elektromobilität gehört die Zukunft.
teure. Die Gemeinde hat dabei eine           wettbewerb. Verschiedene Faktoren wie        Elektrofahrzeuge fahren nicht nur ener-
wichtige Vorbildfunktion für die Bevölke-    beispielsweise eine gute Verkehrsanbin-      gieeffizient, geräuscharm und stossen
run. Was können die Gemeinden und ihr        dung, gute Schulen, tiefe Steuern, aber      keine Schadstoffe aus, sie werden lokal
Personal zur Erreichung der Klimaziele       auch attraktive Arbeitsplätze spielen da-    langfristig auch eine hohe Lebensquali-
tun? In der Gruppe werden einfache           bei eine Rolle. In diesem Workshop wer-      tät und mobile Attraktivität garantieren
Massnahmen zur Reduzierung des               den verschiedene nachahmenswerte             können. In diesem Workshop werden
CO2-Ausstosses aufgezeigt, und man           Projekte und konkrete Massnahmen zur         zwei innovative Projekte für Städte und
lernt spielerisch, wie man mit dem «Ga-      Standortförderung und Stärkung der           Gemeinden vorgestellt.
mification-Ansatz» Mitarbeitende zu Ver-     Gemeinden als Arbeitgeber vorgestellt.
haltensänderungen motivieren kann.                                                        Das detaillierte Programm und alle wei-
                                             Innovation in der Verwaltung                 teren Informationen zur SGV-Tagung
Sichere und gesunde Arbeitsplätze            Viel Innovation kommt gerade in der          «Das Arbeitsumfeld zwischen Bestän-
Dieser Workshop vermittelt einen Über-       Schweiz von der Basis, also von den Mit-     digkeit und Innovation» finden Sie auf
blick über die gesetzlichen Grundlagen       arbeitenden, die täglich nahe bei Pro-       unserer Website. Wir freuen uns auf Ihre
von Arbeitssicherheit und Gesundheits-       zessen oder der Bürgerschaft arbeiten.       Teilnahme!                            pb
schutz für die Geschäftsleitung und zeigt    Teilweise sind es viele unauffällige Teil-
die Schnittstellen zur Gesundheitsförde-     schritte, die zu innovativer Veränderung     Informationen und Anmeldung:
rung auf. Vertreter von Städten und Ge-      führen. Dieser Workshop stellt die Ge-       www.chgemeinden.ch

   SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016                                                                                                     7
10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
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Point d’accès du mois: service à domicile

La Poste sur le pas de la porte
Avec le service à domicile, les prestations principales de la Poste vous sont proposées sur le pas
de votre porte. Ce service est très apprécié, en particulier dans les régions rurales et de mon-
tagne, parce qu’il évite au client d’avoir à se déplacer et renforce le contact personnel sur place.

Sonja Simeon effectue con-
fortablement ses paiements        Depuis sa maison à Brienz-Brinzauls aux Grisons,           maison en journée ou sont peu mobiles, le service à
sur le pas de sa porte sous le    Sonja Simeon a vue sur les forêts, les collines et les     domicile offre une alternative confortable.
regard attentif de sa fille.
                                  sommets enneigés. Brienz (en allemand) ou Brinzauls
© Dominic Büttner
                                  (en romanche) est une petite commune d’environ             Sonja Simeon a appris qu’il existait un service à
                                  120 habitants au pied du Lenzerhorn. La maison de          domicile dans son village en apercevant l’écriteau sur
                                  la famille Simeon est située un peu à l’extérieur du       la boîte aux lettres de sa voisine et en en parlant avec
                                  village. Pour se rendre aux offices de poste les plus      elle. «Je trouve que ce service est super, affirme-t-
                                  proches à Tiefencastel ou à Lenz, Sonja Simeon doit        elle. C’est notamment très pratique pour le dépôt
                                  donc prendre sa voiture. C’est pourquoi elle appré-        de grands formats de lettres, lorsque l’on ne sait
                                  cie le service à domicile de son village pour ses          pas exactement à combien les affranchir.» Dans ce
La Poste poursuit le              opérations postales quotidiennes. Cela lui permet          cas, elle peut déposer son envoi et l’argent dans sa
développement de                  de remettre des lettres et des colis, d’effectuer des      boîte aux lettres, la factrice les prend et rapporte le
son réseau postal                 paiements, d’acheter des timbres ou de retirer de          lendemain la monnaie et la quittance. Entre-temps,
En plus de ses offices de         l’argent sans sortir de chez elle. Si elle souhaite que    Sonja Simeon connaît tous les facteurs et toutes les
poste traditionnels, elle offre   la factrice sonne à sa porte lors de sa prochaine          factrices qui sonnent régulièrement à sa porte.
aussi une large variété de
nouveaux points d’accès
                                  tournée, elle appose tout simplement un écriteau           «On se salue dans la rue, j’aime bien ce contact
comme les agences postales,       sur sa boîte aux lettres. Mais il arrive parfois que les   personnel», dit-elle.
le service à domicile, les        enfants mettent en place l’écriteau pour s’amuser.
points de retrait PickPost, les   «Alors le facteur ou la factrice sonne pour rien», dit
automates à colis My Post 24      Sonja Simeon en rigolant.
ainsi que des prestations
numériques qui peuvent être
utilisées jour et nuit.           Parce que les besoins des clients changent, la Poste
                                  adapte ses services et diversifie ses points d’accès
                                  pour rester proche de la population. Le service à
                                  domicile complète l’offre postale dans plus de 1300
Plus d’informations sur les
                                  localités partout en Suisse. Pour les clients très
prestations de la Poste:
www.poste.ch/points-d-acces       éloignés des centres urbains, qui sont souvent à la

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10 l 2016 Gut vernetzt I Standortförderung, das Fokusthema im Oktober Bien connecté I La promotion économique, notre point fort en octobre
ASSOCIATION DES COMMUNES SUISSES

Séminaire pour le personnel
des villes et des communes
Exposés, ateliers, poetry slam: lors du séminaire de l’Association des Communes
Suisses (ACS) du 7 décembre, tout tourne autour du sujet innovation. Par ailleurs,
il reste suffisamment du temps pour des rencontres entre collègues.

Tous les jours, les collaboratrices et col­                                                    écoles, une faible quotité d’impôt, mais
laborateurs des villes et des communes                                                         aussi des places de travail attrayantes
contribuent à la qualité de vie élevée et                                                      jouent un rôle. Dans cet atelier de travail,
à l’attrait de notre pays. L’ACS dit merci                                                     divers projets exemplaires et des me­
pour leur travail précieux et leur grand                                                       sures concrètes y sont présentés, en
engagement en organisant le premier                                                            partie issus de l’économie privée, pour
séminaire pour le personnel des villes et                                                      la promotion des sites d’implantation et
des communes. Le séminaire intitulé                                                            le renforcement des communes comme
«L’environnement de travail entre la                                                           employeuses.
stabilité et l’innovation» aura lieu le
7 décembre au Palais des Congrès à                                                             Innovation dans l’administration
Bienne. Le séminaire offre des orateurs                                                        Beaucoup d’innovation vient de la base,
de grande qualité ainsi que six ateliers                                                       surtout en Suisse, donc des collabora­
de travail parallèles, axés sur la pratique,                                                   teurs et collaboratrices qui travaillent
sur les thèmes suivants:                                                                       jour après jour de manière proche des
                                                                                               processus et des citoyens et citoyennes.
Nouveaux moyens de communication                                                               Ce sont en partie de nombreuses étapes
Le numérique est depuis longtemps ar­                                                          partielles et discrètes qui mènent à un
rivé dans les villes et communes. Les                                                          changement innovateur. Comment pour­
attentes de la population à l’égard d’une                                                      rait­on mieux encourager le potentiel et
information disponible en temps utile et                                                       la créativité? Cet atelier de travail pré­
compréhensible et d’une administration                                                         sente les perspectives d’un modèle
en ligne rapide et de qualité ont aug­                                                         commercial comme base de discussion
menté sensiblement. Apprenez à                                                                 pragmatique. L’application de cette ap­
connaître diverses prestations de cyber­                                                       proche éprouvée suit immédiatement
administration innovatrices et décou­                                                          dans le cadre d’un débat ouvert.
vrez quelle est la valeur ajoutée dans la
communication avec la population.                                                              E-Mobility – des projets innovants
                                                                                               L’avenir de la mobilité est électrique. Le
Prise de conscience climatique                                                                 projet carvelo2go pour les communes
En 2015, les phénomènes météorolo­             Le premier séminaire pour le       Photo: màd   sera présenté en détail. Ensuite, il sera
giques extrêmes comme l’engendre le            personnel des villes et des communes aura       possible de découvrir la diversité de la
réchauffement climatique étaient égale­        lieu au Palais des Congrès à Bienne.            Suisse sur le premier circuit routier dans
ment ressentis sous nos latitudes. Cela                                                        le monde spécifiquement aménagé pour
pousse encore plus les acteurs à prendre       formes, mais elles sont mises en œuvre          les voitures électriques. Deux ans après
conscience de la nécessité de la straté­       encore de manière différenciée dans les         le lancement du Grand Tour de Suisse,
gie climatique 2050, tant au niveau de         administrations publiques. L’atelier de         cette première mondiale complète donc
l’Etat que dans la sphère privée. En           travail fournit un aperçu des bases lé­         ce projet. Grâce aux stations de recharge
groupe, des mesures faciles à mettre en        gales de la sécurité au travail et de la        installées tout le long du circuit, il sera
œuvre pour réduire les émissions de            protection de la santé pour la direction,       donc possible de suivre ce tour aisément
CO2 sont présentées et les participants        et démontre les interfaces avec la pro­         et simplement avec des véhicules élec­
apprennent, de manière ludique, com­           motion de la santé. Les représentants           triques.
ment ils pourraient motiver les col­           des villes et des communes font part de
laborateurs pour un changement de              leur expérience dans la pratique.               Vous trouverez le programme détaillé et
comportement avec l’approche de «Ga­                                                           toutes les informations complémen­
mification».                                   Soigner son image                               taires sur le séminaire «L’environnement
                                               L’attrait des villes et des communes de­        de travail entre la stabilité et l’innova­
Des places de travail sûres et saines          vient un facteur de plus en plus impor­         tion» sur notre site web. Nous nous ré­
Il est avéré que des mesures de promo­         tant dans la compétitivité entre com­           jouissons d’ores et déjà de votre partici­
tion de la santé dans l’entreprise contri­     munes comme sites d’implantation.               pation!                                pb
buent à l’efficacité, à la santé, ainsi qu’à   Mais qu’est­ce qui rend une ville ou une
la motivation au travail et à la bonne         commune attrayante? Divers facteurs             Informations et inscription:
disposition des employés face à des ré­        tels qu’une bonne desserte, de bonnes           www.chcommunes.ch

   COMMUNE SUISSE 10 l 2016                                                                                                              9
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   COMMUNE SUISSE 10 l 2016
                                                                                                                                                                                          publix.ch
ASSOCIAZIONE DEI COMUNI SVIZZERI

Prima giornata dedicata
al personale di Città e Comuni
Relazioni, workshop, concorso di poesia: la giornata speciale dell’Associazione
dei Comuni Svizzeri del 7 dicembre ruota tutta attorno al tema dell‘innovazione.
Ma ci sarà tempo anche per gli scambi di vedute tra colleghi.

Organizzando per la prima volta una            sono stati sensibili anche alle nostre la-        Immagine – datori di lavoro attrattivi
giornata speciale per il personale di Città    titudini, cementando ancora di più la             In relazione alla concorrenza tra sedi co-
e Comuni, l’ACS intende ringraziare i          necessità della strategia climatica 2050          munali, l’attrattività di città e comuni
collaboratori del livello comunale per il      nella consapevolezza degli attori statali         rappresenta un fattore sempre più im-
loro prezioso lavoro e il grande impe-         e privati. Ci si pone perciò la domanda           portante. Ma cosa rende attrattivo un
gno. La giornata, intitolata «L’ambiente       di cosa possano fare i comuni e il loro           comune o una città? Diversi fattori, quali
lavorativo tra stabilità e innovazione», si    personale per conseguirne gli obiettivi.          ad esempio buoni collegamenti stradali,
terrà il 7 dicembre presso il centro con-      Nell’ambito del gruppo verranno illu-             buone scuole, aliquote fiscali ridotte, ma
gressuale di Bienne. La giornata prevede       strate semplici misure tese alla riduzione        un ruolo non minore è assunto anche dai
conferenze, un apéro riche, un poetry          delle emissioni di CO2 e si imparerà in           posti di lavoro attrattivi. Nel corso di
slam e sei workshop orientati alla pratica     modo ludico come motivare i collabora-            questo workshop saranno presentati di-
sui temi descritti di seguito.                 tori a un cambiamento comportamen-                versi progetti e misure concrete tese al
                                               tale grazie all’approccio della «gamifica-        promovimento delle località e al raffor-
Servizi al cittadino e comunicazione           tion».                                            zamento dei Comuni quali datori di la-
La digitalizzazione è arrivata da tempo                                                          voro.
anche nelle città e nei comuni. Le aspet-      Posti di lavoro sani e sicuri
tative della popolazione per quanto con-       Le misure aziendali volte al promovi-             Innovazione nell’amministrazione
cerne la disponibilità di informazioni         mento della salute contribuiscono all’ef-         In Svizzera, molta innovazione proviene
chiare in tempi rapidi, nonché la possi-       ficienza, alla salute, alla motivazione al        proprio dalla base, cioè dai collaboratori
bilità di sbrigare pratiche amministrative     lavoro e alla disponibilità alle riforme          che operano quotidianamente a stretto
rapidamente e facilmente via internet,         dei collaboratori, ma nelle amministra-           contatto con i processi e i cittadini. A
sono notevolmente cresciute. I parteci-        zioni pubbliche sono ancora implemen-             volte, a condurre al cambiamento inno-
panti a questo workshop imparano a             tate in maniera diversa. Il workshop              vativo sono molti piccoli passi per nulla
conoscere diversi servizi online innova-       propone una panoramica delle basi le-             appariscenti. Come si potrebbe stimo-
tivi, e ne scoprono il valore aggiunto         gali di sicurezza sul lavoro e protezione         lare la creatività e sfruttare al meglio i
nella comunicazione con la popolazione.        della salute per la direzione aziendale e         potenziali? Questo workshop propone la
                                               illustra i collegamenti al promovimento           prospettiva del modello commerciale
Amministrazione e clima                        della salute. Rappresentanti di Città e           come base di discussione pragmatica.
Nel 2015, gli estremi meteorologici ca-        Comuni presentano le proprie espe-                L’applicazione di questo comprovato ap-
ratteristici del riscaldamento climatico       rienze pratiche.                                  proccio seguirà nell’ambito di una di-
                                                                                                 scussione aperta.

                                                                                                 E-mobility – progetti innovativi
                                                                                                 Il futuro appartiene alla mobilità elet-
                                                                                                 trica. I veicoli a propulsione elettrica non
                                                                                                 sono solo energeticamente efficienti,
                                                                                                 silenziosi e non inquinanti, bensì sono
                                                                                                 anche in grado di offrire, a lungo ter-
                                                                                                 mine, un’alta qualità di vita e una conve-
                                                                                                 niente mobilità a livello comunale. In
                                                                                                 questo workshop verranno presentati
                                                                                                 due progetti innovativi per città e co-
                                                                                                 muni. Il programma dettagliato e tutte le
                                                                                                 altre informazioni sul congresso «L’am-
                                                                                                 biente di lavoro tra stabilità e innova-
                                                                                                 zione» sono disponibili nel nostro sito
                                                                                                 web. Ci rallegriamo della vostra parteci-
                                                                                                 pazione!                                  pb

In uno dei sei workshop della giornata speciale dell’ACS verrà presentato   Foto: Daniel Spehr   Informazioni e iscrizione:
il progetto carvelo2go.                                                                          www.chcomuni.ch

   COMUNE SVIZZERO 10 l 2016                                                                                                              11
MILIZSYSTEM

«Das schönste Amt in diesem
Land» soll es auch bleiben
Manchmal ist es undankbar, an der            Gemeinden, wie dies das Vorstandsmit­        sierte Treffen junger Mitglieder einer
Spitze einer Gemeinde zu stehen, manch­      glied des Schweizerischen Gemeindever­       Gemeindeexekutive vom 14. Oktober in
mal lasten die Anfeindungen aus der          bands (SGV), Christine Bulliard­Marbach,     Olten gehört ebenso dazu wie das neu
Bevölkerung schwer, zu schwer sogar.         per Motion verlangt hatte, lehnte Som­       geschaffene Angebot eines kompakten
Heidi Wanner, Gemeindeammann von             maruga dennoch ab. Das sei nicht Sache       Medientrainings. Vielleicht wirken auch
Koblenz, hat diese Erfahrung gemacht.        des Bundes, argumentierte sie. Im Nati­      die positiven Erfahrungen junger Ge­
Nun zieht sie die Konsequenzen und tritt     onalrat wurde das SGV­Anliegen von der       meindepolitiker ansteckend: Wir erteil­
zurück. Trotz allem würde Wanner wohl        CVP und der SP unterstützt, für eine         ten zwei von ihnen vor dem Kongress in
unumwunden der Aussage von Bundes­           Mehrheit reichte es allerdings nicht. Der    Olten das Wort.
rätin Simonetta Sommaruga zustim­            SGV wird sich daher weiterhin und künf­      Weiterbildung bietet auch die Universi­
men: Gemeinderat, Gemeinderätin zu           tig noch vermehrt aus eigener Kraft da­      tät St. Gallen an. In Zusammenarbeit mit
sein, sei eigentlich das schönste Amt,       für einsetzen, dass ein Ausbildungs­ und     dem SGV gewährt sie den ersten drei
das man in diesem Land haben könne,          Austauschangebot Anreize schafft für         Verbandsmitgliedern, die sich für das
sagte die Justizministerin in der letzten    Männer und Frauen, sich für die breit        CAS «Weiterbildung für Politik» ein­
Session vor dem Parlament.                   gefächerte Aufgabe eines Gemeinderats        schreiben, einen Rabatt von 500 Franken
Ein Engagement des Bundes zur Ent­           oder einer Gemeinderätin zur Verfügung       auf den Preis für den Zertifikatskurs 2017.
wicklung eines Bildungsangebots für          zu stellen. Das erste, vom SGV organi­                                   Denise Lachat

Heidi Wanner hat genug
23 Jahre war sie im Amt. Doch schrumpfender Respekt und die Anonymität des
Internets haben an der Substanz genagt. Darum macht Heidi Wanner, Frau
Gemeindeammann von Koblenz AG, nun früher Schluss als geplant.

Nachdenklich sieht sie aus, Heidi Wan­       das Problem. Denn manche Menschen            morgen in die Tasten hauen. Da sind die
ner (63), blondes, kurzes Haar, sportliche   lassen nicht mit sich umgehen. Sie wer­      Hürden für Beschimpfungen auch weni­
Figur. Wie sie da am Rhein sitzt, am         den übergriffig, drohen Gewalt an. Wan­      ger hoch.»
«Laufen», der letzten ungezähmten            ner ist an vorderster Front, als man ihr     Heidi Wanner differenziert, ist überzeugt,
Stromschnelle am Hochrhein. Es ist ei­       mit dem Tod droht.                           dass es kein grundlegendes Problem in
ner ihrer Lieblingsorte in «ihrem» Kob­                                                   der Schweizer Kommunalpolitik gibt, dass
lenz, 1640 Einwohner. Ein halbes Jahr ist    Das Amt als Belastung                        es nur einige wenige sind. «Geltungs­
es her, dass Frau Gemeindeammann             Beide Fälle sind schon einige Jahre her,     süchtige, Verstockte, Menschen, die das
Heidi Wanner ihren Rücktritt verkündete.     es kam zu Hausdurchsuchungen, Waffen         Haar in der Suppe suchen. Doch sie sind
Am Ende einer Gemeindeversammlung            wurden sichergestellt, Strafen verhängt.     halt jene, die am lautesten brüllen – und
war es. «Übrigens», so begann ihre Mit­      Besonders im vergangenen Jahr kamen          einfach zu viel Energie verzehren.» Darum
teilung, zwei Sätze, Applaus.                ehrverletzende E­Mails hinzu, Respektlo­     ist es ihr zunehmend schwerer gefallen,
                                             sigkeiten, Beschämendes wurde gesagt.        Distanz zu wahren. Doch Distanz braucht
Das Amt als Bereicherung                     «Ich hatte keine Angst», sagt Wanner, ihr    es als Gemeindeammann. «Und Abgren­
Nicht wegen der angekündigten De­            Blick fest, «und ich habe auch heute keine   zung, denn man ist nie Zivilperson.»
mission per Ende des Jahres – und ein        Angst.» Trotzdem war sie der Situation
Jahr vor dem Ende der laufenden Legis­       ausgeliefert.                                Die «Kampfmuus» will nicht kämpfen
latur – wurde geklatscht, sondern grund­     Es gab nicht jenen Tag, an dem Heidi         Weil sie es nicht mehr schafft, das Nega­
sätzlich: In Koblenz, wo man sich zwei­      Wanner sagte: «Jetzt reicht es!». Ihr Ent­   tive nicht persönlich zu nehmen, zieht sie
mal jährlich versammelt, um über die         scheid, vorzeitig zurückzutreten, reifte,    ihre Konsequenzen. Sie sagt nicht: «Ich
Dorfbelange zu befinden, gehört Ap­          über Jahre sogar. Er ist die Summe des       kann nicht mehr», sondern: «Darauf habe
plaus dazu. Es sei, sagt Wanner, Teil der    Geschehenen. Sie spricht von einem           ich keine Lust mehr.» Heidi Wanner, kauf­
Dorfkultur. Und um die stehe es gut. Das     Wandel im kommunalen Miteinander,            männische Ausbildung, zweifache Mut­
sind die guten Seiten des Dorfs. Und ei­     von abnehmender Kompromissbereit­            ter, aufgewachsen im Glarnerland, freut
gentlich empfindet Heidi Wanner ihr Amt      schaft, schrumpfendem Respekt und            sich aufs Reisen und auf mehr Zeit mit
als Bereicherung: «Es ist herausfor­         mangelnder Zivilcourage. Hinzu kommt         ihren Enkeln. Der ältere nennt sie «Kampf­
dernd. Und es bildet», sagt sie. «Man        die Anonymität des Internets: «Früher        muus».
lernt ungeheuer viel – zu verhandeln, mit    wurde ich von Angesicht zu Angesicht         Zurück im Büro nippt Wanner an einer
Menschen umzugehen.» Doch da liegt           kritisiert, heute kann jeder am Sonntag­     Tasse Kaffee, ein Slogan der Punkband

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MILIZSYSTEM

                                                                                               «Die Toten Hosen» prangt darauf: «Bis
                                                                                               zum bitteren Ende». Als bitter empfindet
                                                                                               sie das nahende Ende ihrer politischen
                                                                                               Laufbahn nicht. Zu viel Positives habe
                                                                                               sie erlebt, zu viele schöne Begegnungen
                                                                                               gehabt. Vermissen wird sie die Mitarbei­
                                                                                               tenden und die Arbeit darum trotzdem.
                                                                                               Dann huscht ihr ein Lächeln übers Ge­
                                                                                               sicht: Als sie 1994 ihr erstes Geschäft vor
                                                                                               der Versammlung vertrat, hoffte sie, man
                                                                                               höre durchs Mikrofon ihr Herz nicht po­
                                                                                               chen. Heute weiss sie: «Als Gemeinderat
                                                                                               muss man mit den Adlern fliegen und
                                                                                               mit den Hühnern kratzen – und ja nicht
                                                                                               mit den Schweinen in den Trog steigen.»
                                                                                               Am 23. Oktober wird ihre Nachfolge an
                                                                                               der Urne erkoren, im November schliess­
                                                                                               lich wird Heidi Wanner zum letzten Mal
                                                                                               vor die Gemeindeversammlung treten.
                                                                                               Vielleicht wird sie eine Rückschau halten
                                                                                               auf 23 Jahre Gemeinderat, davon 14 als
                                                                                               Frau Gemeindeamman – doch wahr­
                                                                                               scheinlich eher nicht. «Denn wir Gemein­
                                                                                               deräte», sagt sie, «sollten uns nie zu
                                                                                               wichtig nehmen.»

Heidi Wanner an einem ihrer Lieblingsorte: der Laufen am Hochrhein.        Bild: Lucas Huber                                Lucas Huber

Jung und voller Tatendrang
Das Amt in einer Gemeindeexekutive ist spannend und faszinierend, aber auch
anspruchsvoll. Ein Teilnehmer und eine Teilnehmerin berichten im Vorfeld des
ersten Treffens der jungen Mitglieder über ihre Erfahrungen.

                                               «Als Jüngster für die Ältesten»

                                               «Es ist schon witzig: Ich bin als jüngster Gemeinderat für unsere ältesten Mit­
                                               bürger zuständig. Aber es ist ungemein spannend, und ich werde trotz mei­
                                               nem Alters akzeptiert, das ist kein Thema. Akzeptiert wurde ich immer. Bei mei­
                                               ner ersten Wahl war ich 27­jährig: Natürlich gab es da Skeptiker. Man zweifelte
                                               an meiner politischen Erfahrung und erwartete, ich wäre schnell wieder weg.
                                               Aber das hat sich schnell gelegt, und knapp sechs Jahre später bin ich noch
                                               immer da – und übe mein Amt mit Begeisterung aus, auch dank der Flexibilität
                                               meines Arbeitgebers und der Familie. Dabei sind die Herausforderungen
                                               gross, denn Niederrohrdorf verzeichnet ein enormes Wachstum. Meine inno­
                                               vativen Ideen stiessen auf offene Ohren. So kann ich das Dorf mitgestalten,
                                               und genau das macht den Reiz für mich aus; darum wollte ich in die Politik.»

                                                                                                      Aufgezeichnet von Lucas Huber

                                             Lukas Fus (33), Key Account Manager, seit
                                             2010 Gemeinderat in Niederrohrdorf (AG),
                                             Ressort Alter, Gesundheit, Kultur,
                                             Sicherheit und Landwirtschaft.      Bild: zvg

   SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016                                                                                                        13
MILIZSYSTEM

 «Manchmal hält man mich für die Sekretärin»

 «Dass ich in der Politik gelandet bin, ist mehr Zufall als Strategie. Meine Eltern
 führen einen Bauernbetrieb, da ist es bis zur Politik nie weit. Ausserdem enga­
 giere ich mich im Umweltschutz, und der führt vor allem über die Politik. Nie
 hätte ich bei meiner ersten Wahl 2010 damit gerechnet, gewählt zu werden.
 Das war eine riesige Überraschung, nicht nur für mich.
 Also musste ich mich behaupten, denn die Kombination ‹Frau› und ‹jung› war
 neu – und dann auch noch eine Grüne in einer klar bürgerlich dominierten Ge­
 meinde. Aber meine Ratskollegen förderten mich von Anfang an. Manchmal
 hält man mich für die Sekretärin, aber darüber kann ich lachen. Rückblickend
 staune ich, wie gut ich aufgenommen wurde, denn ich hatte wirklich keine Ah­
 nung. Doch mit der Arbeit wuchs das Interesse, und heute weiss ich: Gemein­
 derätin zu sein, ist eine enorme Horizonterweiterung.»

                                                   Aufgezeichnet von Lucas Huber

                                             Christine Badertscher (34), Agronomin, seit
                                                  2010 Gemeinderätin in Madiswil (BE),
                                                          Ressort Öffentliche Sicherheit.
                                                                                 Bild: zvg

 Der neue Beobachter­Ratgeber «Aktiv werden in der Politik»
 Neue Leute sind gesucht, um in Gemeinderäten und ­parlamenten, Schulpfle­
 gen, Sozialbehörden mitzuarbeiten und mitzubestimmen. Der neue Beobach­
 ter­Ratgeber «Aktiv werden in der Politik», der in Zusammenarbeit mit dem
 Schweizerischen Gemeindeverband entstanden ist, zeigt, wie unsere Demokra­
 tie funktioniert und wie der Politikeinstieg gelingt. Heini Lüthy, Autor und Jour­
 nalist, motiviert Leute jeder politischer Couleur, den Schritt Richtung Lokal­ und
 Regionalpolitik zu wagen. Er erklärt die Aufgaben von Bund, Kantonen und Ge­
 meinden, stellt die einflussreichsten Parteien vor und lässt gestandene Politike­
 rinnen und Politiker zu Wort kommen.                                             pd

 Informationen: www.beobachter.ch/buchshop

 Der SGV bietet neu ein kompaktes Medientraining an
 Exekutivmitglieder von Schweizer Gemeinden sollen rasch und kompetent Auskünfte erteilen und Entscheide kommen­
 tieren können, auch wenn die Zeiten hektisch sind und sich die Ereignisse überschlagen. Der Schweizerische Gemeinde­
 verband möchte ihnen dabei Unterstützung anbieten in Form von kompakten Medientrainings in Zusammenarbeit mit
 zwei erfahrenen Medientrainerinnen. Die Kurse finden in den Räumen der SGV­Geschäftsstelle in Bern statt und dauern
 jeweils einen halben Tag. Die Kursdaten werden im SGV­Newsletter bekanntgegeben, Interessenten können sich aber
 bereits heute unter verband@chgemeinden.ch melden.
 Die Kurse werden von Eva Novak, Bundeshausjournalistin und Medientrainerin, in Zusammenarbeit mit Barbara Rit­
 schard, Kommunikationsberaterin, durchgeführt. Ziel des Trainings ist, dass die Teilnehmenden überzeugend in und ge­
 genüber den Medien auftreten können. Sie kennen die Anliegen der Medienschaffenden, wissen, worauf es beim Auftritt
 in Radio und Fernsehen ankommt, und sind in der Lage, auch in unangenehmen Situationen und kurzfristig ihre Bot­
 schaft leicht fassbar und für eine breite Öffentlichkeit verständlich auf den Punkt zu bringen. Das Üben vor Kamera und
 Mikrofon steht dabei im Vordergrund. Theorie wird dosiert und situationsspezifisch vermittelt. Die Teilnehmerinnen und
 Teilnehmer erhalten Handouts und Checklisten. Trainiert wird anhand von konkreten Fragen, die sich in den betreffenden
 Gemeinden stellen. Im Vorfeld des Trainings werden sogenannte «Nasty Questions» vorbereitet – jene Fragen also, wel­
 che die teilnehmenden Mitglieder von Gemeindeexekutiven am meisten fürchten. Im Training werden dann gemeinsam
 die überzeugendsten Antworten gesucht. Sämtliche Aspekte eines Medienauftritts finden Beachtung: Verbales wie Aus­
 drucksfähigkeit, Wortwahl, Klarheit und Überzeugungskraft der Argumentation, Erkennen und Überwinden von Insider­
 jargon, Feilen an der Botschaft: Wie fasse ich mich kürzer, prägnanter? Welches sind die besten Beispiele, Bilder, Poin­
 ten?, Nonverbales wie Körperhaltung, Stimme, Blick, Gestik, Mimik, Zugewandtheit: Sichtbarmachen von
 Verhaltensmustern, Kontrolle unerwünschter nonverbaler Signale, Formales wie Kleidung, Stil, allgemeines Auftreten,
 Tipps für die optische Kompetenz.                                                                                        dla

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MILIZSYSTEM

Milizpolitiker sind
immer stärker gefordert
Vor zehn Jahren hat der emeritierte Volkswirtschaftsprofessor Franz Jaeger an
der Universität St. Gallen den Zertifikatskurs CAS «Weiterbildung für Politik»
aufgebaut. Von dem Angebot machen auch viele Gemeindepolitiker Gebrauch.

Er garantiere niemandem die Erfüllung
seiner Karrierewünsche, sagt Franz Jae­
ger und lacht. Doch auch ohne die Ga­
rantie des akademischen Leiters des
Zertifikatskurses CAS «Weiterbildung für
Politik» an der Universität St. Gallen er­
reichen die meisten Absolventen des
berufsbegleitenden Kurses die Ziele, die
sie sich als Politiker oder angehende Po­
litiker gesteckt haben. Jaeger sagt: «Viele
haben ihre Wahl geschafft und schöne
Karrieren gemacht.»

Anforderungen steigen rasant
Einen Wahlkampf führen, einen Wahl­
kampf gewinnen, professionell kommu­
nizieren und zielgerichtet argumentie­
ren, eine Partei, eine Kommission oder
eine Gemeinde präsidieren: All diese
Aufgaben übernehmen Schweizerinnen
und Schweizer fast immer noch im Mi­
lizsystem, obwohl die Komplexität stetig
steigt. Gerade die Digitalisierung, sagt
Jaeger, bringe neue Anforderungen mit
sich. Der St. Galler Professor für Volks­
wirtschaft hat selber während Jahren auf
verschiedenen Stufen politisiert, als Ge­
meinde­, Kantons­ und Nationalrat und
als Parteipräsident des Landesrings der
Unabhängigen (LdU). Für seinen eige­
nen Nationalratswahlkampf hätte er
gerne auf Fachwissen zurückgegriffen,
wie es heute im Zertifikatskurs vermittelt
wird, für die schwierigen Verhandlungen
der parlamentarischen Delegation mit
dem früheren irakischen Diktator Sad­
dam Hussein zur Befreiung von 40 Gei­
seln erst recht. «Verhandlungen auf die­
sem Niveau verlangen nach besonderen
Kenntnissen», sagt Jaeger und ergänzt,
dass das Weiterbildungsangebot der
Universität St. Gallen künftig noch stär­                                                     Der St. Galler Professor und ehemalige
ker auf diese Fertigkeiten fokussieren                                                  Politiker Franz Jaeger hat den Zertifikatskurs
wird.                                                                                   vor zehn Jahren aufgebaut.             Bild: zvg

160 Absolventen aus allen Bereichen           ratspräsidenten, PR­ und Verbandsfach­    Gemeindeparlament, seit 2007 ist Mau­
Jaeger, der den Zertifikatskurs im Jahr       leute, Public­Affairs­Mitarbeitende und   rer Stadtrat, zunächst als Gesundheits­
seiner Emeritierung 2007 aufgebaut            Mitglieder von Verwaltungen das CAS       vorstand, seit 2010 als Bauvorstand. Er
hat, bleibt 2017 voraussichtlich noch ein     «Weiterbildung für Politik» absolviert.   sagt, er verdanke der Weiterbildung viele
letztes Mal als akademischer Leiter an        Zu ihnen gehört auch Bruno Maurer aus     Inputs, um die er bereits früher bei diver­
Bord. Seit den Anfängen haben 160 Re­         Opfikon (ZH), der am CAS 2015 teilge­     sen Situationen wie zum Beispiel der
gierungs­, Kantons­ und Gemeinderäte,         nommen hat. Der Meisterlandwirt vertrat   Strategieausarbeitung, der Arbeitsweise
Grossrats­, Gemeinderats­ und Stadt­          von 1994 bis 2007 die SVP im Opfiker      des Gremiums und bei Interviews froh

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MILIZSYSTEM

Dominique König.                                   Bilder: zvg                                                       Bruno Maurer.

 Die ersten drei Verbandsmitglieder lernen                                               vor allem die bevorstehende Aufgabe
 günstiger                                                                               des Grossratspräsidiums. Ganz allge­
                                                                                         mein aber wollte König ihre Fachkompe­
 In Zusammenarbeit mit dem SGV bietet die Universität St. Gallen den ersten              tenz für ihre politische Tätigkeit aus­
 drei Verbandsmitgliedern, die sich für das CAS «Weiterbildung für Politik»              bauen. Durch das CAS «Weiterbildung
 2017 einschreiben, einen Preisnachlass von 500 Franken. Verbandsmitglieder              für Politik» habe sie die Bestätigung er­
 können bei der Einschreibung die SGV­Mitgliedschaft vermerken. Der                      halten, dass ihr politisches Agieren «rich­
 Zertifikatskurs dauert vom 16.2. bis 24.11.2017 und ist grundsätzlich in sechs          tig war und ist». Und zudem eine ge­
 Blöcke zu je zweieinhalb Tagen aufgeteilt. Die Module Volkswirtschaft,                  wisse Sicherheit gewonnen. So würde
 Leadership und Kommunikation können aber auch einzeln gebucht werden.                   sie sich heute zusätzliche Mandate als
 Anmeldungen und Auskünfte unter www.es.unisg.ch/wfp oder unter                          Verwaltungs­ oder Stiftungsratsmitglied
 071 224 75 14 bei Tobias Trütsch, Programmverantwortlicher.                    dla      zutrauen.
                                                                                         Auch Bruno Maurer sagt im Rückblick,
                                                                                         es habe politische Entscheide gegeben,
                                                                                         welche nicht nach Wunsch herauskamen
gewesen wäre. Maurer: «Sie hätten wert­      vielleicht den Kontakt zu den Medien        und bei denen er sich gefragt habe, wel­
volle Dienste geleistet.» Er räumt aller­    schneller gepflegt.» In der politischen     che Massnahme nötig gewesen wäre,
dings ein, dass die Schwierigkeit, jeweils   Arbeit müsse jeder und jede selber mer­     um die Abstimmung zu gewinnen. Und
das Kernproblem zu erkennen und aus          ken, wie viel Wissen es sich anzueignen     nachdem er seit 1994 im Gemeindepar­
dem reichhaltigen Werkzeugkasten die         gelte, um den «Durchblick» zu bekom­        lament und seit 2007 auch im Stadtrat
richtigen Hilfestellungen zu erwischen,      men und argumentieren zu können, sagt       wirke, habe er es für angebracht gehal­
bestehen bleibe. «Es ist nicht alles bere­   König.                                      ten, einmal eine dossierunabhängige
chenbar.» Auch Dominique König (SP),                                                     Weiterbildung zu besuchen. Maurer:
die aktuelle Präsidentin des Grossen         Sicherheit gewonnen                         «Ein Stadtrat einer Nachbargemeinde
Rats von Basel­Stadt, hätte gerne schon      Eine gewissenhafte und gute Vorberei­       hat diese Weiterbildung ein oder zwei
zu Beginn ihrer Grossratstätigkeit über      tung in die politischen Dossiers sei auf    Jahre vor mir besucht und begeistert
gewisse Kenntnisse verfügt. «Zum Bei­        jeden Fall unverzichtbar, und dies habe     davon erzählt.»
spiel finanzpolitische Kenntnisse, Fragen    sie auch von Anfang an gepflegt. Den
zur Corporate Governance oder zum            Ausschlag für ihren Entscheid, diese Wei­
Umgang mit den Medien. Ich hätte so          terbildung in Anspruch zu nehmen, gab                                  Denise Lachat

   SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016                                                                                                  17
UMWELT

                       In Basel und in Zürich
                   darf jetzt geerntet werden
                                    Basel gehört in der Schweiz zu den Pionieren, wenn es darum geht,
                                    die Stadt mit Grünflächen und Gärten zu bereichern. In Zürich hat die
                                    Verwaltung auf dem Amtshaus IV einen essbaren Garten realisiert.

Heute Morgen kümmern sich Sara Stüh-        gärten Basel ein eigenes Gartenabteil.        Gartenarbeit mit WhatsApp organisiert
linger und Florian Christ um die Bewäs-     2011 entstand der Verein vor allem aus        Sieben junge Gärtnerinnen und Gärtner
serung der Pflanzen. Sie tragen Spritz-     dem Bedürfnis von Biologiestudierenden        bewirtschaften den Unigarten im Langen
kannen und Schlauch durch den rund          heraus, die Theorie auch in der Praxis        Loh. Die Arbeiten teilen sie sich unterei-
60 m2 grossen Garten. Regelmässig ver-      anzuwenden. Der Verein ist jedoch offen       nander auf. Organisiert werden die Ein-
bringen Stühlinger, die als wissenschaft-   für alle, die an der Uni studieren oder ar-   sätze zum Pflanzen, Jäten oder Giessen
liche Mitarbeiterin an der Universität      beiten, wie Vorstandsmitglied Stühlinger      in einer WhatsApp-Gruppe. «Wir schrei-
Basel arbeitet, und Christ, der mitten im   betont. Inzwischen wirkt der Verein in vier   ben uns spontan, wenn wir zum Beispiel
Studium ist, ihre Freizeit im Unigarten     Unigärten in Basel: einem im grossen          im Garten noch Hilfe brauchen oder es
zwischen dem Langen Loh und der Mer-        Innenhof der Mission 21 und zwei weite-       reife Tomaten zum Ernten gibt», erzählt
kurstrasse. Mitten in einer grossen Fami-   ren im Milchsuppenareal. Der Verein zählt     Stühlinger. Meistens trifft sich die Gar-
liengartenanlage betreibt der Verein Uni-   gegen 40 Mitglieder.                          tencrew am Wochenende im Garten. Zu

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