SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust

Die Seite wird erstellt Marlene Gottschalk
 
WEITER LESEN
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
1                                                                                2020 27. JAHRGANG
                                                           DAS FACHMAGAZIN FÜR GEMÜSEBAU IN ÖSTERREICH

                                   SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE

                         NEUER BGV PRÄSIDENT
                         MOLYBDÄN DÜNGUNG
                                                                             WWW.BGVOE.AT
                             INVASIVE WANZEN
   Österreichische Post AG · GZ 18Z041463 M · GEMÜSEBAUPRAXIS –
  EFERDINGER GEMÜSELUST, A-4600 WELS, RENNBAHNSTRASSE 15

1924420_GBP_01-2020.indd 1                                                                        06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
INHALT                                                       DAS MUSS GESAGT WERDEN

                                                                           Bio-Gemüsebau –
     3
            BGV-Generalversammlung
            Der BundesGemüsebauVerband
            Österreichs hat einen neu gewählten
            Präsidenten und einen neuen Vorstand
                                                                           Überzeugung oder Chance?
                                                                           Was prasseln da gerade                                    der Anteil der Verbraucher,
                                                                           nicht alles an Forderungen                                die Bio-Produkte kaufen, nach
                                                                           auf die Landwirtschaft und                                einer aktuellen Studie des

     9      Bio for Future?

                                                                                                                                Elke Hormes, Alsbach-Hähnlein, Deutschland
                                                                           den Gemüsebau herunter?                                   Marktforschungsinstituts
            Der Gemüsebau steht im Spannungs-                              Klimaschutz, Umweltschutz,                                MindTake Research sogar bei
            feld zwischen Klima- und Umwelt-                               Reduzierung der Düngung                                   88 % liegen. Allerdings greifen
            schutz. Bio boomt, aber bietet der                             und vorwiegend im Anbau                                   nur 21 % der österreichischen
            Bioanbau auch eine ökonomisch                                  unter Glas die Reduktion                                  Bürger sehr häufig zu Bio-
            langfristige Lösung für die Zukunft                            des CO2-Ausstoßes, und das                                Lebensmitteln.
            der Betriebe?                                                  ist sicher noch nicht alles.                              Seitens der Produktion
                                                                           Den sukzessiven Rückgang                                  betrachtet, stellen täglich über
                                                                           an Pflanzenschutzmittel-                                  alle Segmente in Deutschland
                                                                           wirkstoffen müssen                                        und in Österreich jeweils fünf

14          Molybdän – ein wichtiges                                       Gemüse­produzenten schon                                  landwirtschaftliche Betriebe
            Spurenelement                                                  länger hinnehmen. Gleichzeitig wird es in    auf Bio-Produktion um. Inzwischen
            Zink, Mangan, Bor, Kupfer, Eisen und                           einem globalen Markt mit vielen auslän-      wirtschaften in Deutschland 40.000
            Molybdän gehören bei einer ausgewo-                            dischen Anbietern immer schwieriger,         Betriebe (9,4 % der Gesamtfläche) und in
            genen Düngung stets berücksichtigt.                            wenigstens kostendeckende Preise für die     Österreich 24.400 Betriebe (22 % der
            Die Wechselwirkung von Molybdän                                erzeugten Lebensmittel zu erzielen.          Gesamtfläche) ökologisch. Ungefähr
            wird in diesem Fachartikel von DI                              Im Rahmen dieses Szenarios erstaunt es       14.440 ha Öko-Gemüsebau wurden 2018
            Raimund Popp beleuchtet.                                       nicht, dass die Veranstalter des Pfälzer     in Deutschland verzeichnet. In Österreich
                                                                           Gemüsebautags in Mutterstadt die             umfasst der Öko-Gemüsebau etwa
                                                                           38. Auflage unter den Titel „Bio for         3.000 ha (2017). Alle diese Betriebsleiter
                                                                           future?“ gestellt haben. Der Name wurde      wählen das deutlich aufwändigere Ver-
                                                                           gewählt in Anlehnung an die Klima-           fahren, bei dem alles passen muss, wenn
21          Invasive Wanzen
            Nach dem intensiven „Wanzenjahr
            2019“ – insbesondere durch die
                                                                           Demonstrationen von Schülern „Fridays
                                                                           for future“ – begründet durch die junge
                                                                           schwedische Aktivistin Greta Thunberg,
                                                                                                                        zum Beispiel im Pflanzenbau nur eine
                                                                                                                        geringe Zahl an Pflanzenschutzmittel-
                                                                                                                        Wirkstoffen zur Verfügung steht und der
            Marmorierte Baumwanze – ein                                    weil auch deutsche Landwirte im Herbst       Kultivateur auf Beobachtung und recht-
            spannender und aktueller Beitrag.                              2019 auf die Straße gingen und ihren         zeitige Anwendung von Maßnahmen
                                                                           Unmut über die fehlende Wertschätzung        angewiesen ist. Die Gemüse-Erträge im
                                                                           und Diskriminierung des Berufsstands         Freiland haben sich interessanterweise
                                                                           sowie immer stärkere Restriktionen           „gemausert“ und liegen nicht mehr allzu

24          Krankheiten an Radieschen
            In dieser Ausgabe beschreibt Herr Dr.
            Gerhard Bedlan verschiedene Pilze und
                                                                           äußerten.
                                                                           Ist es die logische Folgerung, aktuell den
                                                                           Bio-Anbau als Chance zu nutzen und zu
                                                                                                                        weit von den konventionell erreichbaren
                                                                                                                        entfernt, wie in Mutterstadt zu erfahren
                                                                                                                        war, … wenn beim Anbau alles stimmt …
            Bakterien, welche häufig bei Radies-                           versuchen, einen monetären Mehrwert          Ist Bio also die Lösung für die Zukunft?
            chen in geschützter Kultur auftreten.                          für die noch aufwendiger als im konventi-    Fest steht, jeder muss die Entscheidung
                                                                           onellen Anbau erzeugten frischen Lebens-     auf Umstellung selbst treffen. Die Fach-
                                                                           mittel zu generieren? Bleibt die Bio-Pro-    leute raten ab, dies ohne vorherige Verab-
                                                                           duktion mehr als das Anbauverfahren der      redung mit einem versierten Markt­

27          Impressum, Termine,
            Veranstaltungen
                                                                           Zukunft? Bietet sich hier ein Strohhalm,
                                                                           der ergriffen wird, um im globalen Wett-
                                                                           bewerb die Beine auf dem Boden zu
                                                                                                                        partner zu tun. Darüber hinaus braucht
                                                                                                                        es den Verbraucher, der gewillt sein muss,
                                                                                                                        für Bio-Gemüse zum Teil erheblich mehr
                                                                           behalten? „Bio for future?“, offenbart das   zu bezahlen, als es für konventionell
                                                                           Fragezeichen eine gewisse Ratlosigkeit?      erzeugte frische Lebensmittel notwendig
                                                                           Viele Fragen sind offen und Fachleute        ist, und vor dem Ladenregal nicht „zu
                                                                           gaben Antworten, die im ­Beitrag auf den     kneifen“. Erfahrungen im Bio-Anbau
                                                                           Seiten von 9 bis 13 dieser Ausgabe der       ­liegen vor, die Fragen der Kultur an sich
                                                                           Gemüse­baupraxis nachzulesen sind.            sind geklärt. Aber im Zuge des fortschrei-
                                                                           Umstellen auf Bio-Kultur, macht das           tenden Klimawandels und moderner
                                                                           Sinn? Wenn auch die Deutschen mit             Techniken braucht es auch bei der biolo-
                                                                           jährlichen Ausgaben für Öko-Nahrungs-         gischen Bewirtschaftung weitere For-
                                                                           mittel von 120 Euro pro Person hinter         schung. Produzenten, die den Bio-Weg
                                                                           schweizerischen Bürgern (298 Euro),           einschlagen möchten, brauchen Unter-
                                                        Foto: Hamedinger

                                                                           Dänen (278 Euro), Schweden (237 Euro)         stützung und Förderung.
                                                                           und Österreichern (196 Euro) hinten           Die Gemüseanbauer in der Vorderpfalz
                                                                           ­liegen, wie Dr. Karls Kempkens darlegte,     gelten, was die Vielfalt der kultivierten
                                                                            so wächst nach Aussage von Dr. Hans-         Arten, die Größe des Gebiets und der
                                                                            Christoph Behr der Markt für Bio-­           Betriebe angeht, manchem als Trendset-
     ZUM TITELBILD:
     Im Bio-Trend: Mulch-Einstreu mit Heu und Silage.                       Produkte weiter, jedoch auch mit einem       ter. Man darf gespannt sein, wie sich der
     Artikel dazu siehe Seiten 7 und 8                                      hohen Importanteil. Immerhin kaufen          biologische Gemüsebau in der frühesten
                                                                            nach AMI 41 % der deutschen Verbrau-         deutschen Region entwickeln wird!
                                                                            cher Bio-Lebensmittel. In Österreich soll                                   Elke Hormes

       2           GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 2                                                                                                                                                   06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
AUS DEM VERBAND

       Delegiertenversammlung v.l.n.r.: Hamedinger (OÖ), Unmann, Müssigang, Lechner (Tirol), Mayr (OÖ), Almesberger (Bgld.), Kraxberger, Kitzmüller (OÖ), GF Gantar und
       Präsident Blatt (BGVÖ), Auer, Keferböck, Gasselich, Mechtler, Bauer, Blatt (NÖ), Hackl (Stmk.), Zachalmel, Kriegl, Felber, Sulzmann (NÖ)               Foto: Hamedinger

       Bericht von der Generalversammlung des BGVÖ –
       neuer Präsident Thomas Blatt präsentiert sich mit
       neu gewähltem Vorstand
       Der BGVÖ bedankt sich bei LKR Fritz                      an Gemüse auf. Dem liegen insbesondere                              eine große Verantwortung. Mel-
       Rauer für seine jahrelange Tätigkeit                     die starken Zuwächse im geschützten                                 dungen und Daten müssen sinn-
       als Präsident des BGV und seinen                         Anbau zugrunde. Neben den steigenden                                voll und vergleichbar sein und
       Einsatz für den österreichischen                         Flächen sind zunehmend weniger Betriebe                             womöglich mit einem Kostener-
       Gemüsebau – DANKE lieber Fritz!                          im Gemüsebau und damit auch in den                                  satz verbunden sein.
                                                                Verbänden zu verzeichnen.                                 2018      war von intensiven Gesprächen
       Am 10. Dezember 2019 fand in der                                                                                             von Präs. Rauer mit politischen
       Landwirtschaftskammer Österreich die                     2016      Roundtabel gemeinsam mit Obst-                            Vertretern zur Situation von
       Generalversammlung des Bundesgemü-                                 und Weinbau zum zunehmenden                               Arbeitskräften gekennzeichnet.
       sebauverbandes mit Wahlen des neuen                                Druck in der Verfügbarkeit von                            Klausur des Vorstandes und
       Präsidenten und des neuen Vorstandes                               Arbeitskräften                                            zusätzlicher Delegierter des BGV
       statt. Zur Generalversammlung werden                     2017      Eintritt des BGV in den Österrei-                         in Eferding, OÖ zur Strukturie-
       Delegierte der entsprechenden Anzahl                               chischen Branchenverband für                              rung von Arbeitsthemen des BGV
       zur Gesamtfläche des Gemüsebaus aus                                Obst und Gemüse: Der ÖBOG                                 und zur Übergabe der Geschäfts-
       den Bundesländern entsendet. Teilge-                               wird mit dem Ziel der Zusam-                              führung von Stefan Hamedinger
       nommen haben 19 Delegierte aus den                                 menarbeit entlang der Wert-                               an Mag. Eva Gantar.
       Mitgliedsbundesländern Niederöster-                                schöpfungskette eingerichtet.                   2019      werden die politischen Aktivitäten
       reich, Steiermark, Oberösterreich, Tirol                           Mag. Eva Gantar berichtet zu den                          von Präs. Fritz Rauer zur Arbeits-
       und Burgenland.                                                    Zielen, dem Jahresprogramm des                            kräftesituation auf vielen Ebenen
                                                                          ÖBOG, der Arbeitsweise auf Basis                          fortgesetzt und intensiviert. Mit
       Berichtsjahre 2015 bis 2019                                        der branchenrelevanten Themen                             Anhebung des Kontingentes um
       Die Generalversammlung bietet eine Gele-                           und verweist auf die vielen Über-                         4,5% und dem Wechsel zur
       genheit, über die relativen Entwicklungen                          schneidungen und den Mehrwert                             Durchschnittsbetrachtung kön-
       (Flächen, Gesamtmengen, spezifischer                               dieser Synergie für den BGV. Kas-                         nen kleine Erleichterungen in der
       Ertrag pro Fläche) zu diskutieren. Insbe-                          sier Thomas Blatt sieht insbeson-                         angespannten Situation verzeich-
       sondere der Feldgemüsebau weist sinken-                            dere in den Themen der Markt-                             net werden. Blatt ergänzt, dass der
       de spezifische Erträge bei insgesamt stetig                        transparenz und damit einherge-                           Gemüsebau als wichtiger Arbeit-
       steigenden Flächen und Gesamtmengen                                henden Meldeverpflichtungen                               geber wahrgenommen werden

                                                                                                                          GEMÜSEBAUPRAXIS                                          3

1924420_GBP_01-2020.indd 3                                                                                                                                                        06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
AUS DEM VERBAND

                    muss. Neben Arbeitskräften ist        Wahl des Präsidenten und des                    einem Beirat je Bundesland als operative
                    auch ein zunehmender Aufwand          neuen Vorstandes                                Einheit reduziert. Für die fehlenden Bun-
                    im Bereich der Aufzeichnungs-         Vorheriger Präs. Fritz Rauer ist aus            desländer ist je eine Beiratsfunktion für
                    und Meldepflichten für Betriebe       gesundheitlichen Gründen leider verhin-         den Bedarfsfall vorgesehen. Die Arbeits-
                    spürbar. Schwerwiegendes Thema        dert. Es sei ihm auch auf diesem Weg            ebene als erweiterter Vorstand soll erwei-
                    war die mit der Erz.-Rahmenbe-        sehr herzlich für die intensiven Bemü-          tert mit der permanenten Vertretung
                    dingungen-Verordnung in Kraft         hungen um den BGV in den vergangenen            aller Geschäftsführer und weiteren Bei-
                    getretenen Meldeverpflichtung         Jahren gedankt.                                 räten lt. Flächenschlüssel der Landes-
                    für Betriebe mit mehr als 10 Hek-                                                     organisationen erfolgen. Auch die bis-
                    tar Produktionsfläche und die         Die Zusammensetzung des neuen Vor-              herige Erweiterung mit einer Vertretung
                    damit verbundenen Aufwände            standes wird auf 5 Funktionen und je            des BGVÖ soll beibehalten werden.
                    seitens meldepflichtiger Betriebe,
                    insbesondere in NÖ und Tirol.
                                                          Präsident des BGV         Thomas Blatt (NÖ)
            Der BGV begleitet kontinuierlich Exper-       1. Stellvertreter         Stefan Müßiggang (T)
            tengruppen und Fachthemen. Die
            Arbeitsleistung der LK-Mitarbeiter und        2. Stellvertreter         Fritz Rauer (STMK)
            GF der Landesorganisation sind hier von       Schriftführer             Martin Rischl (BGL)
            zentraler Bedeutung. Auch der Bereich         Kassier                   Ewald Mayr (OÖ)
            der gemüsebaulichen Bildung wird lau-
            fend begleitet und weiterentwickelt.          Beiräte                   Karl Auer (NÖ), Berhard Kitzmüller (OÖ), Markus Hillebrand (STMK),
                                                                                    Josef Posch (T), Klemens Oppitz (BGL)
            Fachexkursionen
            Stefan Hamedinger koordiniert seit
            vielen Jahren die jährlichen Fachexkur-        Name: Thomas Blatt
            sionen des BGV. Beliebt und meist schon        Geboren: 08.10.1961
            frühzeitig ausgebucht, führten diese           Betrieb: Gemüsebau in 2301 Probstdorf, Schwerpunkt Zwiebel, Spargel und Erdäpfel
            2016 nach Sizilien, 2017 nach Südafrika,       Leitsatz: Auf einem gemeinsamen Weg zum Ziel! Unter dem Motto – Einigkeit macht stark.
            2018 nach Peru und 2019 nach Vietnam.
                                                           Schwerpunkt meiner Arbeit im BGV:
            Gemüsebaupraxis                                – BGV gemeinsam formieren – Teamwork ausbauen
            Hamedinger und Gantar berichten über           – dadurch die Bedürfnisse des österreichischen Gemüsebaus besser in der Öffentlich-
            die wirtschaftliche Entwicklung des vom          keit vertreten
            BGV herausgegebenen Fachmagazins               – mit der Stärke des BGV Wertigkeit von Gemüse und damit Wertschöpfung steigern
            zum Gemüsebau. In den letzten Jahren           – die Produkthoheit und Markthoheit zurückgewinnen, um dadurch Kapital- und
            ist die Seitenanzahl je Auflage gestiegen.       Personalhoheit zu verbessern
            Die Anzahl an Abonnenten hat nicht
            zuletzt durch die sinkenden Betriebe in
            Österreich abgenommen. Im Bereich der
            Redaktionsleitung wurde 2019 die Ver-         Ausblick auf den Gemüsebau in                   Organisatorisch soll der Austausch zwi-
            einbarung mit Franz Gaubitzer gelöst.         Österreich durch den neuen                      schen den Landesorganisationen intensi-
            Hamedinger konnte Frau Elke Hormes            Präsidenten Thomas Blatt                        viert und die Arbeitsebene als offene Platt-
            (ehem. Dt. Gemüsebau) als freie Autorin       Präs. Thomas Blatt setzt sich für eine          form über den Vorstand hinaus kommu-
            für die Gemüsebaupraxis gewinnen. Die         Intensivierung des bundesländerüber-            nikativ und zukunftsorientiert handeln.
            Generalversammlung ist sich darüber           greifenden Denkens zur gemeinsamen              Daneben soll eine jährliche Mitgliederver-
            einig, dass das Magazin jedenfalls erhal-     Zielerreichung ein. Gemüseproduktion            sammlung, gleichzeitig mit der 2020 wie-
            ten bleiben soll und die Qualität ein         muss Wertschöpfung für die Produzenten          der stattfindenden Bundes-Gemüsebauta-
            wichtiger Faktor ist. Herzlichen Dank an      bieten und Wertschätzung beim Konsu-            gung, einen Rahmen zur Abstimmung
            Stefan Hamedinger, der die Verantwort-        menten erfahren!                                und zum Ideenaustausch bieten.
            lichkeit noch einmal verlängert!                                                              Wichtiger Schwerpunkt der Arbeiten
                                                          Der BGV soll zukünftig die meinungsbil-         2020 sind neben dem GAP 2020-Prozess
            Änderung der Statuten                         dende Plattform des österreichischen            auch die Überarbeitung der Sachgerech-
            Die Statuten erfahren neben einer Moder-      Gemüsebaus darstellen, als Mediator zwi-        ten Düngung und das Thema der
            nisierung unter anderem auch eine Ände-       schen den gemüsebaulichen Teilsektoren          Arbeitskräfte, zu dem die Betonung auf
            rung des Flächenschlüssels zur Berech-        agieren und sich um die Entwicklung             der Bedarfsorientierung in den Vorder-
            nung von Delegierten und Mitgliedsbei-        von österreichweit abgestimmten Mei-            grund gerückt werden muss.
            trag und soll zukünftig einen erleichterten   nungen bemühen. Ehrlichkeit sieht er als
            Einstieg für Bundesländer mit geringen        Basis einer gelungenen Zusammenarbeit           Vorankündigung: Gemüsebautagung 2020,
            gemüsebaulichen Flächen ermöglichen.          in der Zukunft.                                 19.–20. November 2020, Tirol

       4          GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 4                                                                                                                        06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
DATEN UND FAKTEN

                                                                                                       Gute Erntemengen wurden bei Hülsen-
                                                                                                       früchten, Wurzel-und Zwiebelgemüse,
                                                                                                       erzielt. Die gesamte Erntemenge von
                                                                                                       310.400 Tonnen lag 2019 mit 11% deut-
                                                                                                       lich über den Ergebnissen des Vorjahres.
                                                                                                       Auf Zwiebeln entfällt fast ein Viertel der
                                                                                                       Gemüseproduktion, infolge von Trocken-
                                                                                                       heit und Schädlingen blieb die Ernte im
                                                                                                       Vorjahr mit 141.600 Tonnen aber auf
                                                                                                       niedrigem Niveau. Flächenbedingt waren
                                                                                                       die Mengen allerdings höher als 2018.
                                                                                                       Die Anbaufläche bei Zeller ging zurück,
                                                                                    Foto: Hamedinger
                                                                                                       die Erntemenge wurde mit 11.800 Ton-
                                                                                                       nen ermittelt, bei Grünerbsen mit 9.800
       Gemüsebau ist ein wichtiger                                                                     Tonnen und bei Kren mit 3.900 Tonnen.
                                                                                                       Für diese Gemüseart wurden stark rück-
       Produktionszweig                                                                                läufige Anbauflächen registriert. Bei
                                                                                                       Knoblauch war die Ernte mit 1.200 Ton-
                                                                                                       nen um 8% höher als 2018. Die Gemüse-
       Im Jahre 2018 erwirtschaftete der          Einlegegurken, die hauptsächlich in                  anbaufläche ist insgesamt mit 17.600
       Gemüsebau in Österreich einen Pro-         Oberösterreich kultiviert werden. Bei                Hektar leicht rückläufig. Hinsichtlich der
       duktionswert von rund 690 Millio-          Salatgurken war die Ernte auf Grund                  Selbstversorgung ist festzustellen, dass
       nen Euro, was die Bedeutung dieses         ungünstiger Witterungsverhältnisse mit               der Verzehr von Gemüse pro Kopf und
       landwirtschaftlichen Erwerbszweiges        34.100 Tonnen im Jahr 2019 um 3%                     Jahr mit rund 115 kg nur bei Zwiebeln
       innerhalb der pflanzlichen Erzeugung       geringer als 2018. Rückläufig waren auch             und weitgehend bei Karotten gedeckt
       mit einer Wertschöpfung von insge-         die Erträge bei Zuckermais mit 12.800                werden kann. Hohe Selbstversorgung ist
       samt 3.520 Millionen Euro doku-            Tonnen, bei Zucchini wurde das hohe                  noch bei Kraut und Häuptelsalat gege-
       mentiert. Im neuen Regierungspro-          Ertragsniveau von 2018 mit 7.100                     ben. Die Ernährungsbilanzen zeigen
       gramm wurde unter anderem auch             Tonnen gehalten.                                     Importbedarf bei Gurken bzw. Paprika
       festgelegt, der Qualitätserzeugung                                                              mit einer Selbstversorgung von nur 64
       Vorrang einzuräumen, Vermarktungs-         Steigende Erträge bei Kohl-,                         bzw. 32%.
       strukturen zu stärken und die Grün-        Blatt- und Stängelgemüse                                              Prof. Gerhard Poschacher
       dung von Branchenverbänden zu              Nach Analysen der Statistik
       unterstützen. Für den Gemüsebau            Austria erbrachten die Ernte-
       ist auch das Vorhaben von Bedeu-           mengen bei Kohl-, Blatt- und
       tung, steuerliche Risikoausgleichs-        Stängelgemüse nach stark
       maßnahmen zur besseren Absiche-            unterdurchschnittlichen
       rung der Landwirte gegen Preis- und        Erträgen mit 140.000 Tonnen
       Ertragsschwankungen einzuführen.           ein um 16% besseres Ergeb-
       Die Besteuerung landwirtschaftli-          nis als 2018. Bei Salat, der
       cher Einkommen soll daher nicht            über ein Drittel in dieser Pro-
       mehr jahresweise, sondern über             duktionsgruppe ausmacht,
       einen mehrjährigen Durchrechnungs-         wurden 46.800 Tonnen
       zeitraum erfolgen. Damit könnten           geerntet, womit der Fünfjah-
       schlechte Erntejahre steuerlich bes-       resdurchschnitt um 6% über-
       ser ausgeglichen werden.                   troffen wurde. Bei Kraut stie-
                                                  gen die Erntemengen eben-
       Im Jahre 2019 betrug gemäß Statistik       falls und machten 36.300
       Austria die Gesamternte an Feld- und       Tonnen aus, was aber erheb-
       Gartenbaugemüse 611.500 Tonnen und         lich unter dem Fünfjahres-
       war um 9% höher als ein Jahr zuvor. Die    mittel lag. Bei Chinakohl
       Fruchtgemüseernte machte 161.100 Ton-      wurden 18.400 Tonnen
       nen aus und blieb bei weiterhin steigen-   geerntet, die Mengen bei Spi-
       dem Flächentrend gegenüber dem Vor-        nat mit 14.500 Tonnen waren
       jahresergebnis stabil. Bei Tomaten stag-   im Vorjahr um 12% höher als
       nierten die Erträge mit 58.300 Tonnen      2018. Trotz Trockenheit fiel
       auf dem Vorjahresniveau, ebenfalls bei     die Ernte bei Spargel mit
       Gurken mit einer Produktion von 45.300     3.300 Tonnen im Vorjahr um
       Tonnen. Über ein Fünftel davon waren       8% höher aus als 2018.

                                                                                                       GEMÜSEBAUPRAXIS                               5

1924420_GBP_01-2020.indd 5                                                                                                                          06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
DÜNGUNG

            Vortragstagung Gemüsebau, LVG Heidelberg

            Silage als Mulch im Gemüsebau unter Glas
            Über Silage als Mulchmaterial informierte der Fachreferent der traditionellen Vortragstagung an der
            Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg.

            Dieser Gurkenbestand zur Zeit Anfang Mai wurde          Im mit Silage gemulchten Gurkenbestand ist im Juni       Silagereste am Ende einer Tomatenkultur in Kalender-
            einen Monat vorher in zuvor ausgebrachten Silage-       nicht mehr viel vom Mulchmaterial zu sehen.              woche 47.                         Foto: Matthias Braig
            mulch im Gewächshaus gepflanzt. Foto: Matthias Braig                                    Foto: Matthias Braig

            In der ökologischen Bewirtschaftungs-                   Trend zum offenen und teiloffenen Boden,                 oder Auberginen werden recht große Men-
            weise legt man das Augenmerk auf die                    der nur mit natürlichen Materialien statt                gen an Silage ausgebracht, um den Boden
            Bodenpflege, die Förderung organischen                  mit Bändchengewebe bedeckt wird, spricht                 10 bis 15 cm hoch zu bedecken. Zwei
            Bodenlebens und den Ersatz von Kunst-                   ebenso für das Mulchen mit Silage.                       Arbeitskräfte brauchen circa 1,5 Stunden
            düngern. Wie diese Eigenschaften durch                  Der Bio-Betrieb Hoch-Reinhard in Fisch-                  für die Ausbringung eines Ballens. Wichtig
            das Mulchen mit Silage erreicht werden,                 lingen ist das Beispiel, an dem Braig schil-             zu wissen: Zu früh im Jahr im Folienhaus
            darüber wurde auf der Tagung „Unkraut                   derte, was es beim Mulchen mit Silage zu                 ausgebracht, kann eine Silageschicht
            vergeht nicht…“ in Heidelberg infor-                    beachten gibt. Wichtig für Öko-Produzen-                 bewirken, dass Kälte im Boden konserviert
            miert.                                                  ten ist es, in einem organischen Kreislauf               wird, und die Kulturpflanzen nicht wach-
                                                                    an den Stickstoff (N) zu kommen, so auch                 sen! Bei Gurken wird schon vor dem Start
            Gurken komplett mit Silage                              bei Silage vom Fahrsilo oder aus circa 500               Silage verteilt und dann in die Bodenbede-
            ernähren?                                               bis 600 kg schweren Großballen. Ballensi-                ckung hineingepflanzt. Bei Tomaten bringt
            Jeder kennt die weiß eingepackten Groß-                 lage ist einfacher zu handhaben. Im folier-              man Silage meist drei bis fünf Wochen
            ballen mit fermentiertem Pflanzenmaterial               ten Ballen wird Silage – Kleegras, Wickrog-              nach der Pflanzung aus. Die Maßnahme
            auf dem Feld. Aber bringt man sie auch                  gen oder andere Arten – vorfermentiert.                  ist dann selbstverständlich aufwendiger.
            mit dem Anbau von Auberginen, Gurken                    Für den Einsatz im Gewächshaus soll sie                  Für die Organik, wie Matthias Braig sagt,
            oder Tomaten im Gewächshaus in Verbin-                  relativ trocken sein, circa >30% TS, sie                 ist es entscheidend, dass etwa zwei Drittel
            dung? Eher nicht! Wie Matthias Braig,                   darf nicht stinken, sollte eher duften. Da               der Bewässerungsmenge unten an den Fuß
            Beratungsdienst Ökologischer Gemüsebau                  Ausgasungen des silierten Pflanzenmateri-                der Kulturpflanze verabreicht wird. Ist sie
            e.V., Zell, sagte, eignet sich Silage sehr gut          als zu Blattverbrennungen bei den Kultur-                feucht genug, zersetzt sich Silage am
            als Mulchmaterial am Fuß von Warmhaus-                  pflanzen führen können, empfiehlt es sich,               Boden sehr gut. Das Bodenleben kommt
            Gemüsepflanzen. Silage wirkt Unkraut                    Silage mit dem Ballenhäcksler zu zerklei-                in Gang, Regenwürmer und Myzelien tra-
            unterdrückend, trägt zur Verbesserung des               nern, zu lockern und vor dem Haus eine                   gen zu einem organischen Prozess bei, die
            Feuchtigkeitshaushalts des Bodens bei und               Zeit lang ausgasen zu lassen und dann mit                Bodenstruktur verbessert sich und es wer-
            kann Handelsdünger ersetzen. Silage                     Handwagen oder Schubkarren ins                           den Nährstoffe aus der Mineralisierung
            bekommt als Dünger häufig den Vorzug                    Gewächshaus zu bringen. In einem Strei-                  freigesetzt. Bereits in den ersten beiden
            vor Vinasse, in der schon einmal Herbizid-              fen unter der Pflanzreihe, beispielsweise                Wochen sinkt die Silage merklich zusam-
            rückstände enthalten sein können. Der                   von Schlangen-, Minigurken, Tomaten                      men, im Juni/Juli sieht man sie schon fast

       6           GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 6                                                                                                                                                     06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
DÜNGUNG

       nicht mehr. Wie Braig informierte, konn-            Ein weiterer Tipp galt der biologischen
       ten Mini-Gurken komplett durch Silage               Bekämpfung von Asseln, die in organi-
       ernährt werden.                                     schem Mulch verstärkt vorkommen kön-
       Bei Tomaten wurde als Grunddüngung                  nen. Man kann die Nematode Steinerne-
       200 kg N/ha in Form von Schafwolle                  ma carpocapsae in Köderboxen ins
       gegeben und dann Silage ausgebracht.                Gewächshaus stellen, was jedoch nicht
       Über zwei Jahre begleitende Nmin-Unter-             immer von Erfolg gekrönt war. Sinnvoller
       suchungen zeigten, dass in der KW 14                war es, hohe Bügel zu verwenden, damit
       Stickstoff-Spitzenwerte im Boden erreicht           die Kulturpflanzen aus der feuchten
       wurden. Daraus wurde abgeleitet, im                 Bodenzone herauskommen.
       nächsten Jahr die Grunddüngung auszu-
       setzen und eventuell auf die Grunddün-              So „produziert“ man selbst Silage
       gung ganz zu verzichten.                            In einer Kreislaufwirtschaft an den Stick-
       Gurken und Paprika mögen das feuchte                stoff herankommen, ist ein selbstgestelltes
       Klima, das in der Silage entsteht. Eine zu          Ziel ökologisch produzierender Erzeuger.
       geringe Unterberegnung beziehungsweise              Deshalb ging Matthias Braig darauf ein,
       zu trockene Silage birgt das Risiko der             wie ein Betrieb Silage selbst „herstellen“
       Entstehung von Schimmelpilzen wie                   kann. Wie viel Silage von einem Feld             Wie Matthias Braig informierte, konnten Minigurken-
       Aspergillus-, Penicillium- oder Cladospo-           geerntet werden kann, ist abhängig vom           Bestände durch Mulchen mit Silage ohne weitere
                                                                                                            Nährstoffgabe ernährt werden.           Foto: Hormes
       rium-Arten, die für den Menschen                    Bestand und von der Schnitthäufigkeit.
       gefährlich werden können. Dann muss                 Pro Schnitt kommen etwa 10 bis 15 t Sila-
       beim Ernten und bei der Kulturpflege                ge zusammen. Bei drei Schnitten im Jahr          10% des N-Gehalts der Frischmasse. So
       Mundschutz getragen werden. Auf jeden               sind das zusammen rund 35 t. Dies wiede-         enthält ein Ballen vorfermentiertes Klee-
       Fall ist deshalb für eine ausreichende              rum entspricht circa 50 bis 70 Ballen,           gras circa 5 kg N, was im N-Düngegehalt
       Bewässerung zu sorgen. Manche Betriebe              wobei ungefähr 600 kg Frischmasse in             36 kg Hornspänen gleichkommt.
       verlegen Tropfschläuche in der Pflanzrei-           einem Ballen foliert werden. Die Stick-                                      Elke Hormes,
       he unter der Silage.                                stoffmenge in einem Ballen beträgt etwa                     Alsbach-Hähnlein/Deutschland

                                                                                                             Bejo-Sorten erhalten Sie bei
                                                                                                             unserem Partner Austrosaat.
                                                                                                             www.austrosaat.at

                 Gemüsesaatgut von Bejo
                 Möhren Natuna F1                                     Rote Rüben Palau F1
                 Auffallend glatte, zylindrische bis leicht           Resistente rote Bete gegen Rhizomania (IR: BNYVV).
                 konische Möhren. Attraktives Produktbild.            Schöne runde Rüben mit Eignung für den Frischmarkt.
                 Robust und hohe Feldgesundheit. Nicht für            Hat eine wunderschöne tiefrote Innenfarbe.
                 Frühsaaten geeignet.
                 Besuchen Sie unsere Webseite, um das gesamte Sortiment von Bejo kennenzulernen.

                 Bejo Zaden B.V.      Trambaan 1, 1749 CZ Warmenhuizen, NL   T +31 226 396162   E info@bejo.com

          Möhren+Rote Rüben_GBP-AT_1-2020.indd 1                                                                                           20.01.2020 10:42:21

                                                                                                            GEMÜSEBAUPRAXIS                                          7

1924420_GBP_01-2020.indd 7                                                                                                                                          06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
FIRMENMITTEILUNG

              Ertragreiche
              Kombination
              Angefangen hat alles in den 1960er Jahren mit dem Anbau
              von Kartoffeln ohne Chemie. Heute ist der Familienbetrieb
              Bursch aus Bornheim-Waldorf in Deutschland ein beeindru-
              ckender Biohof, der von Heinz Bursch in vierter Generation
              geführt wird. Erzeugt wird Obst und Gemüse in bester
              Demeter-Qualität. Seit rund vier Jahren ist das Multikraft-
              System erfolgreicher Bestandteil im Gemüsebau.

              Über sechzig Sorten Obst und Gemüse gedeihen auf einer
              Fläche von rund 44 Hektar Freiland und 7000 m² Folientun-
              nel. Zum variantenreichen Sortiment gehören Bornheimer
              Spargel, Tomaten, Gurken, verschiedenste Kohlsorten,                     Fruchtbare Böden, gesunde Pflanzen
              Kräuter, Salate, Erdbeeren und vieles mehr.                              Sämtliche Jungpflanzen werden zur Stärkung und besseren
                                                                                       Wurzelbildung gleich mit einem EM-Cocktail aus BB Boden,
              Anbau und Vermarktung erfolgen nach Demeter-Richtlinien.                 Terrafert Boden (oder alternativ mit dem neuen Produkt BB
              Der biologisch-dynamische Landbau beinhaltet die stetige                 Start) und EM Keramikpulver angegossen. Anschließend
              Verbesserung des Bodens und die konsequente Pflanzen-                    erfolgt die regelmäßige Blattbehandlung mit den Komponen-
              stärkung. Darüber hinaus spielt die Präparatepraxis mit                  ten BB Blatt, Terrafert Blatt und Schachtelhalm Extrakt Kon-
              Mineralien, Heilkräutern und Dung eine große Rolle. Das                  zentrat.
              Prinzip dabei: die Pflanzen stärken, die Fruchtbarkeit der
              Böden erhöhen und gesunde Lebensmittel von hoher Quali-                  Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Multikraft-Sys-
              tät erzeugen. Da passt das Multikraft-System bestens dazu.               tem setzt der Biobetrieb Bursch weitere Schritte, wie Orhan
                                                                                       Güven erzählt: „Nach dem Abernten von Kohlgemüse
              Höhere Erträge                                                           besprühen wir das verbleibende Kohllaub mit BB Boden
              „Mit dem Multikraft-System sehen wir sehr schöne Erfolge“,               und arbeiten es in den Boden ein. Der Arbeitsaufwand lohnt
              berichtet Orhan Güven, der seit über 25 Jahren am Biohof                 sich, denn mit jeder Anwendung bringe ich immer mehr
              Bursch arbeitet und seit 2018 den landwirtschaftlichen                   Humus in den Boden ein und sorge für gute Bodenfrucht-
              Bereich leitet. Multikraft-Experte Günther Soukup begleitet              barkeit.“
              den Betrieb, der die EM-Technologie zum Beispiel bei Gur-
              ken, Tomaten, Paprika und Salaten anwendet.                              Sehr gute Qualität und Nachfrage
                                                                                       Das Multikraft-System lässt sich ideal mit dem Anbau nach
              Orhan Güven: „Die Pflanzen wachsen stabil und gesund.                    Demeter-Richtlinien kombinieren. Die Gemüsepflanzen
              Wir ernten rund 600.000 Stück Feldsalate pro Jahr. Es sind               wachsen kräftig und gesund heran - völlig ohne Chemie.
              kaum gelbe Blätter zu sehen, Mehltau und andere Pilzer-                  Aufgrund ihrer hohen Qualität und ihres natürlichen intensi-
              krankungen treten kaum auf. Das Multikraft-System funktio-               ven Geschmacks sind die Produkte vom Biohof Bursch sehr
              niert perfekt. Nach vier Jahren der regelmäßigen Anwen-                  beliebt. Sie werden auf siebzehn eigenen Marktständen in
              dung stellen wir fest, dass sich die Erträge steigern.“                  den Regionen Bonn, Köln, Leverkusen und Bergisch-Glad-
                                                                                       bach vertrieben. Viele private Kunden kaufen hier ebenso
                                                                                       ein wie gewerbliche Kunden, von Kindergärten und Schulen
                                                                                       bis zu Einzelhändlern und Gastronomen.

              Gemüsebau                                                                      Was 1968 als kleiner Hofladen begann ist heute ein beein-
                                                                                             druckender Laden auf einer Fläche von 600 m² mit den
               mit Effektiven Mikroorganismen                                                hofeigenen Bio-Produkten und einem umfangreichen Natur-
              Durch die Anwendung von Effektiven Mikroorganismen wird der gesamte Kreislauf  kostsortiment im Angebot. Ein gemütliches Café lädt zum
              (Bodenfruchtbarkeit – Wachstum – Abwehrkraft) der Pflanze auf natürliche Weise Verweilen
                                                                                             unterstützt. ein. Im gern besuchten Bistro gibt es Mittagsme-
              Erfahren Sie mehr und lassen Sie sich beraten von                              nüs. Ganz klar, alles in bester Bio-Qualität. Alles frisch,
                                                                                             saisonal und regional. Das schmeckt man.
              Günther Soukup – Gärtnermeister & Multikraft-Fachberater!
                                Gesundes „Gärtnern“ für eine ökologische Zukunft!      Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns einfach an.
                                Mehr als 20 Jahre Erfahrung im Gartenbau (Vertrieb &   Das Team von Multikraft gibt gerne Auskunft.
                                Beratung) und langjährige Erfahrung mit Effektiven     Service-Hotline 07247-50250-100.
                                Mikroorganismen.                                       Für Besuche vor Ort stehen Ihnen unsere Multikraft-
                                Für Anfragen und Beratungen stehe ich Ihnen gerne      Gebietsleiter sowie unser Bereichsleiter für Gartenbau
                                unter +43 664 10 13 740 oder
                                guenther.soukup@multikraft.at zur Verfügung.           Günther Soukup (0664 101 37 40) gerne zur Verfügung.

                                           Jetzt Besuch vor Ort vereinbaren: +43 664 10 13 740                             www.multikraft.com

       8          GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 8                                                                                                                               06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
BIOGEMÜSE

       Abb. 1: Das Hackgerät inmitten vieler Gemüsearten   Abb. 2: Dr. Günter Hoos, Leiter des DLR Rheinpfalz,    Abb. 3: Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und
       steht als Symbol für die mechanische Beikrautbe-    Neustadt: „Die Gemüsebau-Branche steht am Limit.       Winzerverbands RLP-Süd e.V., Mainz: „Demonstrati-
       kämpfung in der biologischen Gemüseproduktion       Es ist nicht genug Wirtschaftlichkeit zu generieren.   onen von Bauern führten zum Aufhorchen der Bevöl-
       und diente als denkwürdige Dekoration am Pfälzer    Hier kann der Bioanbau für die Betriebe eine           kerung, dass Landwirte sich nicht wertgeschätzt füh-
       Gemüsebautag „Bio for future?“ in Mutterstadt.      ­Chance darstellen.“                                   len; jetzt müssen wir den nächsten Schritt tun und
                                                                                                                  sind damit beim Bio-Anbau.“

       38. Pfälzer Gemüsebautag                                                                                   Meinung nach ist kein Spielraum gege-
                                                                                                                  ben, um die 20 %-Reduktion der Stick-

       „Bio for Future?“ in Mutterstadt/Pfalz                                                                     stoffdüngung zu verhindern. Eine schlag-
                                                                                                                  bezogene konnte auf eine betriebsbezo-
                                                                                                                  gene N-Reduzierung abgeschwächt wer-
       Ist der Bio-Gemüsebau eine zukunftsfähige Lösung?                                                          den. Nach den Bauernprotesten und
                                                                                                                  Traktordemos im Herbst strebt das
       Der Gemüsebau steht in einem Spannungsfeld zwischen Klima- und Umwelt-                                     rheinland-pfälzische Ministerium eine
       schutz. Die Forderungen an die Betriebe sind hoch. An den Preisen für Gemü-                                Binnendifferenzierung und somit eine
       se hat sich jedoch nichts geändert. Ist daher der ökologisch/biologische                                   neue Gebietsausweisung an. „Wir setzen
       Anbau von Gemüse eine Lösung für die Zukunft? Diese Frage beleuchteten                                     uns für Bio genauso ein wie für den kon-
       Referenten am Pfälzer Gemüsebautag 2019 in Mutterstadt, die über deut-                                     ventionellen Gemüsebau“, sagte Reineck
       sche Grenzen hinaus richtungsweisend sind.                                                                 und wies auf vielfältige Strategien mit
                                                                                                                  digitaler Unterstützung sowie auf Förder-
                                                                                                                  möglichkeiten hin.
       Die Traditionsveranstaltung des deut-               Vom beabsichtigten 20 % Bio-
       schen Gemüsebau schlechthin, der                    Anteil sind wir noch weit weg                          Auch von Medien und Bevölke-
       ­Pfälzer Gemüsebautag, war 2019 mit                 Der Abteilungsleiter im Ministerium für                rung Veränderungsbereitschaft
        dem Thema „Bio for future?“ über-                  Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und                fordern
        schrieben. Ihre Meinung, ob der Öko-               Weinbau, Mainz, Walter Reineck, brachte                Eberhard Hartelt (Abb. 3), Präsident des
        Anbau nun Zukunftsfähigkeit beweist,               Zahlen ins Spiel. So bewirtschaften in der             Bauern- und Winzerverbands Rheinland-
        legten Anbauberater, Statistiker,                  Pfalz zurzeit 1.500 Betriebe rund 74.000               Pfalz-Süd, Mainz, meint, jetzt müsse
        Versuchsansteller und Wirtschafts-                 ha Fläche ökologisch. Das sind 9,4 % der               genau hingesehen werden, wer die Verur-
        experten dar.                                      Betriebe und 10 % der gesamten Anbau-                  sacher von Stickstoffbelastungen in
                                                           fläche. 2018 stellten 58 Pfälzer Betriebe              Böden und Grundwasser sind. Es seien
       Den biologischen Anbau betrachtet Dr.               mit einer Fläche von 1.572 ha vollständig              nicht nur die Landwirte. Auch mache der
       Günter Hoos (Abb. 2), Leiter des Dienst-            auf Öko-Anbau um. Im Gemüsebau wer-                    Handel die Vorgaben, wie Salat oder
       leistungszentrums Ländlicher Raum                   den vor allem Möhren, Kohl, Zwiebeln,                  Brokkoli auszusehen hat. Mit einer redu-
       (DLR), Neustadt/Weinstraße, als eine                Radies und Feingemüse ökologisch                       zierten N-Düngung seien Qualitätseinbu-
       Chance für die Branche Gemüsebau. Er                erzeugt. Bis 2030 strebt man in der Pfalz              ßen vorprogrammiert. Für Hartelt wurde
       wies aber auch auf eine bekannte Sache              einen Anteil von 20 % Öko-Produktion                   mit den Demos und Mahnfeuern ein
       hin, dass rund 10 % Bio-Ware lange                  an. „Davon sind wir derzeit aber noch                  Traum wahr. Die Landwirte haben damit
       nicht immer auch über Bio-Kanäle ver-               weit weg“, sagte Reineck.                              ein Echo in der Bevölkerung erreicht,
       marktet werden. Der Handel werde als                                                                       dass es an Wertschätzung für sie fehlt.
       Transporteur der „Botschaft Bio“                    Zur Düngeverordnung sagte Reineck,                     „Jetzt müssen wir den nächsten Schritt
       gebraucht und die Verbraucher müssen                dass nach der gültigen Landes-Verord-                  tun und damit sind wir bei Bio, beim
       bereit sein, für Bio-Gemüse mehr Geld               nung aktuell 52 % aller landwirtschaftli-              Überdenken von Pflanzenschutz, Klima,
       auszugeben. Bei den Bio-Verbänden, so               chen Flächen in sogenannten Roten                      Bewässerung, aber auch von Schutz der
       Hoos, scheint Unklarheit darüber zu                 Gebieten liegen. Der Gemüsebau ist mit                 Bauern.“ „Es ist etwas aus dem Gleichge-
       bestehen, was die Aufnahme größerer                 86 % der Flächen davon betroffen, die                  wicht geraten. Wir Bauern sind der
       Betriebe angeht. Er meint, es sei an der            Stickstoff-Düngung um 20 % herunter-                   Beginn der Wertschöpfungskette, wenn
       Zeit, hier Partner zu werden und zu der             zufahren. Nach Reineck wird es bei dieser              man die Produktion betrachtet. Wir sind
       Wertschöpfung beizutragen, die Erzeu-               Ausweisung der Roten Gebiete bleiben,                  aber das Ende dieser Kette, wenn man die
       ger brauchen.                                       bis neue Erkenntnisse vorliegen. Seiner                Wertschöpfung an sich betrachtet“,

                                                                                                                  GEMÜSEBAUPRAXIS                                         9

1924420_GBP_01-2020.indd 9                                                                                                                                               06.02.20 13:34
SCHWERPUNKT BIOGEMÜSE - bei Gemüselust
BIOGEMÜSE

            Abb. 4: Franz Löffler, Verein Ehemaliger Gartenbau-   Abb. 5: Karl Kempkens gab den Rat: „Stellen Sie    Abb. 6: Dr. Hans-Christoph Behr, AMI, Bonn: „Es gibt
            schüler, Neustadt: „Über Bio-Gemüse reden alle,       nie ohne Marktpartner auf Bioanbau um; Bioland     keine Revolutionen, bei einer guten wirtschaftlichen
            doch beim Einkauf hapert es aufgrund der für die      und Lidl ist eine neue Marktpartnerschaft in       Entwicklung wächst auch das Bio-Segment.“
            Bio-Produktion notwendigen Preise bei den Verbrau-    Deutschland; es gibt jedoch schon Kooperationen
            chern noch gewaltig.“                                 wie zum Beispiel Naturland und Rewe, Demeter und
                                                                  Kaufland oder andere.“

            f­ ührte Hartelt weiter aus. Dem Handel               Öko ist die Richtung, in die                       Anforderungen und es gibt eine Stelle, die
             kommt nach seiner Auffassung eine                    jetzt alle gehen wollen                            alles überwacht. „Der Erfolg dieser Markt-
             besondere Rolle zu. Aktionen mit Nied-               „Wo geht die Reise hin?“, lautete das              partnerschaft hängt davon ab, wie Biolan-
             rig-Preisen zum Wochenende müssten                   Thema des Vortrags von Karl Kempkens               derzeuger sich zusammentun, um die
             aufhören. Der Handel müsse begreifen,                (Abb. 5), Landwirtschaftskammer Nord-              geforderte hohe Qualität zu erbringen“, ist
             dass Landwirte am Ende etwas verdienen               rhein-Westfalen (LWK), Münster. Die                Kempkens Ansicht. „Der Absatz von Öko-
             müssen. Neue Maßnahmen des Umwelt-                   wichtigste Aussage des Fachmanns Kemp-             Obst- und -Gemüse geht aber auch hoch-
             schutzes müssen geprüft werden. Es muss              kens, der ein Team von 30 Mitarbeitern             preisig, und das in Hof- oder Naturkostlä-
             aber auch eine Lösung für gerechte Ent-              hinter sich hat: „Aufgrund der aktuellen           den, wenn die Geschichte stimmt“, fügte
             schädigungen gefunden werden. „Es ist                umweltpolitischen Anforderungen stellt             er hinzu.
             ein Umbau nötig, auch gesamtgesell-                  der ökologische Anbau die Richtung dar,            „Beide Anbaurichtungen, der konventio-
             schaftlich. Man fordert von uns sehr viel            in die jetzt alle Produzenten, auch Gemü-          nelle/integrierte Anbau und die biologi-
             Veränderung. Von den Medien und der                  seerzeuger, gehen wollen!“ Zur Erreichung          sche Produktion werden sich entwickeln“,
             Bevölkerung erwarte ich dann aber auch               der hoch gehängten Ziele brauche es aber           zog Kempkens ein Fazit. Der Bio-Landbau
             Veränderungsbereitschaft“, mahnte                    mehr Geld für Forschung und Entwick-               wird Chancen bieten. Aber es kommt sehr
             ­Hartelt.                                            lung als bisher sowie die nötige Manpow-           auf die Betriebsführung und auf die
                                                                  er. „Es braucht öffentliche Mittel für             Marktpartner an. Es gibt einen Betriebs­
            Franz Löffler (Abb. 4), Verein Ehemaliger             öffentliche Leistung, die Verbraucher for-         check, mit dem zunächst analysiert wer-
            Gartenbauschüler, Neustadt, beklagte                  dern dies schon lange“, sagte Kempkens.            den kann, ob ein Erzeugerbetrieb über-
            die Marktmacht der „Big Five“, fünf                   Denn wer zum Beispiel für Humusaufbau              haupt umstellungsfähig ist. „Ich würde
            Lebensmittelkonzerne, die circa 85 %                  und Biodiversität etwas tut, der soll auch         außerdem nie umstellen, wenn ich nicht
            des Markts kontrollieren und steuern.                 etwas dafür kriegen. Was die Vermarktung           wüsste, ich hätte einen erfolgreichen
            Regionalität hält er für ein Zauberwort               von Öko-Produkten angeht, kann der                 Marktpartner, dem ich vertrauen kann“,
            des Lebensmitteleinzelhandels (LEH),                  Lebensmittel­einzelhandel (LEH) gut, viel          war Kempkens ehrliche Antwort. Man
            das aber nur so lange zählt, wie die kon-             und billig. Dies ginge im Interesse des            könne heute mit EDV-Programmen auf
            zerneigene Kasse stimmt. „Wird die                    Erzeugers aber auch anders. „Wir müssen            5.000 Euro genau berechnen, was unter
            Ware einmal etwas knapper, sollte man                 es als Lebensmittelproduzenten schaffen,           dem Strich für den Erzeuger heraus-
            meinen, der Erzeugerpreis steigt. Aber                wieder enger in der Wertschöpfungskette            kommt.
            Pusteblume: Man holt schnell ein paar                 zusammenzurücken“, fordert Kempkens
            LKW Zucchini oder Brokkoli aus Spani-                 und sprach das Beispiel an, dass der Bio-          Bio – zwischen Wunsch und
            en und schon bleibt der Preis unten“,                 Apfel heute schon makellos aussehen                Wirklichkeit?
            beobachtet Löffler. Und über Bio-                     müsse wie der Apfel aus konventionellem            Mit dem Anbau und der Vermarktung von
            Gemüse reden alle, aber beim Kaufen                   Anbau. In Deutschland stellen aktuell              Bio-Gemüse setzte sich „der Herr der Zah-
            hapert es noch gewaltig. Glaubt man                   über alle Fachsparten der Landwirtschaft           len, Dr. Hans-Christoph Behr (Abb. 6),
            den Statistiken, soll der Bio-Absatz des              und des Gartenbaus hinweg jeden Tag                Agrarmarkt Informations-Gesellschaft
            LEH über alle Produkt­sparten boomen.                 fünf Betriebe auf biologische Produktion           mbH (AMI), Bonn, sehr genau auseinan-
            Die Umsätze mit Bio-Gemüse am Pfalz-                  um. So viel Ware, wie insgesamt produ-             der. Insgesamt wurden 2018 in Deutsch-
            markt Mutterstadt sind jedoch eher                    ziert wird, könne der Markt, zum Beispiel          land 14.440 ha Gemüsefläche ökologisch
            bescheiden, denn nur ein bis zwei                     bei Getreide, gar nicht aufnehmen. Anders          bewirtschaftet. Die Vergleichszahlen sind
            Gemüsearten zeigen eine positive Ent-                 ist es bei Bio-Möhren, die mittlerweile            55.000 ha (Italien), 21.000 ha (Frankreich),
            wicklung. Eine davon ist Bio-Kürbis.                  einen Marktanteil von 25 % erreicht                20.500 ha (Spanien).
            Löffler hat Bedenken, ob es für die                   haben. Heftig diskutiert werde der Vertrag,        Nach einem meist angebotsbedingten
            Preisentwicklung langfristig gut ist,                 den Bioland mit Lidl geschlossen habe.             Stopp 2018 stieg der Bio-Absatz 2019 wie-
            wenn der LEH beim Bio-Segment „mit-                   Liefern dürfen hierbei nur Bioland-Erzeu-          der deutlich und vor allem mengen-,
            mischt“.                                              ger mit den bekannt höheren Anbau-                 weniger preisgetrieben. Preisschwankun-

     10           GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 10                                                                                                                                         06.02.20 13:34
BIOGEMÜSE

       gen sind nach Behr am Bio-Markt generell        Jahre und komplette Auswaschung der               keit zum jeweiligen Bio-Verband.
       verhaltener als in der konventionellen          N-Düngung „nach unten“) und ist als               Schaut man auf die einzelnen Gemüsear-
       Schiene. Vom Preisunterschied zwischen          großer Wettbewerbsvorteil zu sehen.               ten, dann halten Bio-Möhren den ersten
       der biologischen und der konventionellen        Spaniens Produzenten können deshalb               Platz der Top Ten bei den ökologisch pro-
       Produktion hängt häufig die Entscheidung        mehr und länger „Bio“-Fruchtgemüse                duzierten Arten, aber man kann damit
       eines Betriebs ab, ob er auf Bio-Anbau          nach Mitteleuropa liefern als bei                 heute keinen Käufer mehr hinter dem
       umstellt.                                       konventionell erzeugter Ware.                     Ofen hervorlocken, die Nachfrage
       Während Rewe in der Bio-Gemüsever-              Die Erträge sind bei Bio-Gemüse niedri-           schwächt sich ab. Bio-Fruchtgemüse, vor
       marktung führt, stieg Lidl spät ein, holte      ger, aber so viel niedriger auch nicht. Der       allem Tomaten und Gurken, „wächst
       dann aber auf und erreichte nahezu das          Ertrag von Bio-Weißkohl liegt bei 571 dt/         durch die Decke“. Auch der Bio-Anteil in
       Niveau von Aldi-Süd. Die Partnerschaft          ha (konventionell 749 dt/ha). Bio-­Möhren         Deutschland bei Kresse ist sehr hoch. Wie
       von Lidl und Bioland mündete auch in            kommen durchschnittlich auf 469 dt/ha             Behr sagte, kann Kresse legal gar nicht
       Reaktionen von Konkurrenten. Dennoch            (konventionell 577 dt/ha) und Bio-                anders als biologisch erzeugt werden. Ob
       „passiert“ auch außerhalb des LEH viel.         Zwiebeln auf 307 dt/ha (konventionell             allerdings diese Mengen an Bio-Kresse tat-
       Aufgrund von Abokisten-Vermarktung              464 dt/ha).                                       sächlich auch über Bio-Vermarktungska-
       und Spezialitäten-Angebot ist der Bio-          Am Beispiel von Tomaten machte Behr               näle verkauft werden, ist die Frage. Der
       Gemüseanteil im Online-Handel beson-            deutlich, dass der Bio-Marktanteil auch           Bio-Anteil ist bei Pastinake hoch, danach
       ders hoch, nämlich fast 50 % der gesamten       sinken kann, wenn Sorten oder Sorten-             folgen vorgekochte Rote Bete, Mangold,
       online vermarkteten Gemüsemenge.                gruppen den Verbrauchergeschmack nicht            Möhren, Zucchini und Sprossen. Blumen­
       Der technologische Vorsprung der                treffen. So haben in Deutschland klein-           kohl, Kohlrabi, Radies, Chinakohl, Bund-
       geschützten Produktion in Nordwest­             früchtige Tomaten im konventionellen              zwiebeln und Eissalat gehören zu den
       europa durch den Substratanbau kann in          Segment stark zugenommen, im Bio-Sor-             Gemüsearten, von denen in Deutschland
       der Bio-Erzeugung nicht als Vorteil ausge-      timent fehlen jedoch die kleinen Tomaten.         sehr geringe Bio-Mengen gekauft werden.
       spielt werden, weil hier vorgeschrieben ist,    Dasselbe kann nach Behr auch bei der              Bei den Bio-Salaten führt Feldsalat mit
       im gewachsenen Boden zu produzieren.            Herkunft von Bio-Gemüse zutreffen. Die            Abstand vor Kopfsalat, Rucola und Salat­
       Demgegenüber gilt das spanische Enare-          spannende Frage dabei ist, ob die Verbrau-        herzen. Und: Es gibt inzwischen mehr
       nado-System in Almeria als Kultur im            cher mehr Wert legen auf die Herkunft             Bio-Feldsalat auf dem Markt als konventi-
       Boden (Substrataustausch nur alle vier          (Land oder Region) oder die Zugehörig-            onell produzierten.

                                                                                                                              BIOAGENASOL.COM

                                                                                                     BioAgenasol®
                                                                                                     GESUNDER BODEN -
                                                                                                     gesunde Ernte!
                                                                                                     BioAgenasol® ist ein rein pflanzlicher, bio-
                                                                                                     logischer Langzeit-Volldünger und Boden-
                                                                                                     aktivator aus Österreich. Zugelassen für
                                                                                                     den Bio-Landbau – bewertet nach den
                                                                                                     Bio Austria Richtlinien.

                                                                                                     •   Min. 85 % Anteil an organischer Substanz
                                                                                                     •   Hohe Auswaschsicherheit
                                                                                                     •   Angenehmer, malzig-brotiger Geruch
                                                                                                     •   Schnelle und anhaltende Wirkung

                                                                                                                             EINE MARKE VON AGRANA

          AGR_BAS_INZ_FELDBAU_180x116_DE_RZ_2.indd 1                                                                                    20.01.20 12:28

                                                                                                         GEMÜSEBAUPRAXIS                                  11

1924420_GBP_01-2020.indd 11                                                                                                                              06.02.20 13:34
BIOGEMÜSE

                                                                                                                       stimmt das nicht und geht das auch
                                                                                                                       nicht, wie man gelernt hat“, gab Puffert
                                                                                                                       zu bedenken. Eventuelle Ertragsdefizite
                                                                                                                       im Bio-Betrieb seien heute nur noch sel-
                                                                                                                       ten auf Düngermangel zurückzuführen.
                                                                                                                       Er rät, Bodenproben zu machen, weil es
                                                                                                                       zu teuer ist, Stickstoff „zu verlieren“.
                                                                                                                       Messen, genau hinschauen ist im Öko-
            Abb. 7: Markus Puffert, Landwirtschaftskammer     Abb. 8: Dr. Norbert Laun (l.) und Jochen Kreiselmai-     Anbau sehr wichtig, weil Dünger teuer ist.
            Nordrhein-Westfalen, Münster: „Im Bio-Gemüsebau   er (r.), beide DLR Rheinpfalz, schilderten detailliert   Probleme bei der Düngung im Bio-
            müssen wir mit dem leben, was da ist und wir      die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Bio-
            ­können nur durch Beobachten lernen.“             Pflanzenschutzes im Gemüsebau.
                                                                                                                       Anbau ergeben sich dadurch, dass alle
                                                                                                                       organischen Düngemittel Mehrnährstoff-
                                                                                                                       dünger sind, und sowohl Wirtschafts-
            Bei der Öko-Pflanzenernährung                     Die Gesamtmenge an Wirtschafts- und                      dünger, Kompost, Kartoffelfruchtwasser
            müssen wir damit leben, was                       organischen Ergänzungsdüngern darf bei                   und pflanzliche Handelsdünger relativ
            da ist                                            extensiven Ökobetrieben 170 kg und                       hohe Phosphor-Gehalte aufweisen. Emp-
            Die Pflanzenernährung während der                 nach Bioland-Richtlinien im Gemüsebau                    fehlenswert sind deshalb fast reine
            Umstellung auf Bio-Anbau war das                  110 kg N/ha und Jahr nicht überschrei-                   N-Träger (Keratin), der in Haarmehlpel-
            Thema von Markus Puffert (Abb. 7),                ten. „Gemüse wird dann hungrig auf                       lets (HMP), Horn, Federn und Wolle
            Landwirtschaftskammer (LWK) Nord-                 dem Feld, wenn man nicht noch Erbsen                     enthalten ist. Diese sind gut kombinier-
            rhein-Westfalen, Münster. „Wir müssen             auf dem Boden stehen hat, durch die                      bar mit Wirtschaftsdüngern, Kompost
            im Öko-Anbau mit dem leben, was da                Stickstoff mobilisiert wird“, meinte                     und anderen. Bedenklich ist die Herkunft
            ist, mit dem Boden und den mineralisie-           ­Puffert. Stickstoff-bindende Legumino-                  der Keratine; häufig kommen sie aus
            renden Bakterien und den Stickstoff-               sen wie Erbsen, die Winterlupine und                    Pakistan und Indien.
            Sammlern. Die EU-Bio-Verordnung                    andere, die bringen etwas im ökologi-                   Kleegras etwa ist ein reiner Stickstoff­
            ­bildet die Grundlage. Der Boden darf              schen Anbau und ebenso die Kombinati-                   dünger und wird im Verfahren Cut &
             nicht verdichtet werden, Bodenerosion ist         on von Gemüse und landwirtschaftlichen                  Carry mit alter Futtertechnik relativ
             zu verhindern, die biologische Vielfalt im        Arten in der Fruchtfolge.                               frisch geschnitten und aufs Feld gestreut.
             Boden und die Bodenstabilität sind zu             Puffert gab Beispiele für sinnvolle Frucht­             200 kg N/ha durch Kleegras reichen nach
             verbessern. Für die Düngung stehen                folgen, die nach dem folgendem Grund-                   Puffert völlig aus, wobei mit vier Schnit-
             Wirtschaftsdünger und kompostierte                satz zusammengestellt sind: 1. Boden-                   ten Kleegras pro Jahr die Bereitstellung
             organische Substanz zur Verfügung. Das            „Aufbau“ mit Leguminosen (Kleegras,                     einer Düngermenge von bis zu 400 kg N
             Allerwichtigste: „Wir können nur durch            etc.) und Mist; 2. Starkzehrer, zum Bei-                zu schaffen sind. Wichtig: Man braucht
             Beobachten lernen“, sagt Puffert. Wie er          spiel Kohlanbau; 3. Mittelzehrer, zum                   immer doppelt so viel Fläche Grünfläche
             Düngung sieht, zeigt sich auch in dieser          Beispiel Möhren, Zwiebeln; 4. Schwach-                 wie Gemüsefläche. Unter Umständen
             Feststellung: „ Wenn wir in einen Land-           zehrer, zum Beispiel Erbsen; 5. Getreide.               muss man Kleegras bewässern.
             handel gehen und Stickstoff (N) kaufen,           Diese Fruchtfolgen wurden in fünf Öko-                  Wer nun biologische Düngung ohne
             kostet das bestimmt 6 Euro/kg N. Ist uns          Modellbetrieben in Nordrhein-Westfalen                  langjährige Erfahrung praktizieren
             aber die Sonne wohl gesonnen, kann                getestet. Es stehen Erfahrungen aus sechs               möchte, dem empfahl Puffert, mit dem
             man in einem Jahr Stickstoff für 1.500            Jahren zur Verfügung. Bei der 6-jährigen                Programm N-Expert (Leibniz-Institut
             Euro Gegenwert generieren, ohne zuzu-             Fruchtfolge Kleegras, Spinat/Weißkohl/                  IGZ, Großbeeren/Erfurt) zu arbeiten, das
             kaufen.“ Es gibt eine eigene Düngemittel­         Grünroggen, Kartoffeln/Sandhafer,                       aus dem konventionellen Anbau stammt.
             liste für den biologischen Anbau. Stall-          ­Möhren, Tiefkühlerbsen, Getreide zum                   Aus den Niederlanden stammt das Pro-
             mist und Gülle sind erlaubt, alles muss            Beispiel gibt es zwischen Kleegras und                 gramm NDicea Stickstoff-Planner (Louis
             aus extensiver Tierhaltung stammen,                Spinat eine Bearbeitungspause, in der                  Bolk-Institut, Zeist/NL). Beide Program-
             Gülle aus konventionellen Betrieben ist            über Biogasrestnährlösung 105 kg N/ha                  me werden derzeit für die Anforderungen
             ausgeschlossen. Bei Kompost und Cham-              gedüngt werden. Der Frühspinat räumt                   eines Öko-Betriebs weiterentwickelt.
             post sind die Höchstgehalte an Schwer-             Ende Mai mit einem Ertrag von rund
             metallen zu beachten. Biogas-Restnähr­             20 t Blattspinat/ha, mit dem man sich                  Bio-Pflanzenschutz: Was geht
             lösung aus zulässigen Rohstoffen ist ein-          nicht „verstecken muss“, und hinterlässt               und wo sind die Grenzen?
             setzbar genauso wie N-Handelsdünger                über Haarmehlpellets gedüngte 160 kg                   Es war eine lange Latte von Maßnahmen
             (Horn, Haarmehl, Federmehl, pflanzliche            N/ha. Es folgt Weißkohl, der mit Einzel-               des biologischen Pflanzenschutzes im
             Produkte (Biosol, Maltaflor, Vinasse etc.)         kopfgewichten von 5 bis 7 kg und 80 t                  Gemüsebau, die Dr. Norbert Laun und
             sowie Kaliumphosphat, Rohphosphat,                 Ertrag/ha den Boden „leerzieht“. Nach der              Jochen Kreiselmaier (Abb. 8), beide
             milde Kalke, kohlensaurer Kalk, Algen-             Wiederbearbeitung folgt in der dritten                 Dienstleistungszentrum Ländlicher
             kalk und Spurennährstoffe bei nachge-              Frucht dann Grünroggen und so weiter …                 Raum (DLR) Rheinpfalz, Neustadt,
             wiesenem Mangel. Ausschließlich mit                „Das alte Verständnis ist, dass der Boden              vortrugen.
             diesen Handelsdüngern zu arbeiten, hält            die Pflanze ernährt. Aber bei Gemüse­                  Bio-Pflanzenschutz, das ist einmal
             Puffert für zu teuer.                              arten wie Blumenkohl und anderen                       Unkrautbekämpfung ohne Herbizide

     12           GEMÜSEBAUPRAXIS

1924420_GBP_01-2020.indd 12                                                                                                                                  06.02.20 13:34
BIOGEMÜSE

       (Anbau auf unkrautarmen Flächen plus                               Aber – so Laun und Kreiselmaier – der                                                       Rettich, Speisezwiebel und Spinat für den
       Feldhygiene, thermische Unkraut­                                   Bio-Pflanzenschutz stößt auch an folgen-                                                    Frischmarkt.
       bekämpfung/Abflammen, Dämpfen mit                                  de Grenzen: Bio-Herbizide fehlen;                                                           Mit hohen Anbauschwierigkeiten durch
       Roboter, Pflanzen statt Säen bei einigen                           Hacken ist witterungsabhängig und bei                                                       den Einsatz von Bio-Pflanzenschutz ist
       Gemüsearten, Bedecken des Bodens mit                               engen Reihen schwierig; Abflammen ist                                                       zu rechnen bei: Bundzwiebel (gesät),
       Mulchvlies oder Mulchpapier, maschinel-                            aufwendig; die Kosten sind hoch                                                             Feldsalat, Petersilie (Frischmarkt), Radies
       le moderne Hacktechnik).                                           (150 Akh/ha fürs Hacken = 1.800 Euro/                                                       (vor allem mit Laub), Einlegegurke/Frei-
       Bio-Pflanzenschutz bedeutet bei der                                ha); eine Sägemüseart als Pflanzkultur                                                      landgurke (lange Kulturzeit), Rucola und
       Schädlingsbekämpfung den Einsatz von                               anlegen, ist eine Frage der Wirtschaftlich-                                                 Asia-Greens.
       Nützlingen im Gewächshaus, die Anwen-                              keit (Preise und Kulturzeit sind abzuwä-
       dung von Kulturschutznetzen, die Wahl                              gen); Dämpfen erfordert einen hohen                                                         Fazit: Die Entscheidung muss
       des richtigen Aussaat- oder Pflanz­                                Öl-Einsatz (bis zu 6.500 Euro/ha für Öl                                                     jeder selbst treffen
       termins, die Aussaat von Blühstreifen                              und ein hoher CO2-Ausstoß); Mittel und                                                      Die Statements der Experten zeigten, dass
       („das Büffet für Nützlinge anrichten“),                            Wirkstoffe werden eingeschränkt; biolo-                                                     Bio-Gemüsebau machbar ist, aber auch
       die Nutzung diverser anbautechnischer                              gische Insektizide sind nicht dauerhaft                                                     das schwierigere Anbauverfahren ist und
       Maßnahmen, die Applikation biologi-                                wirksam; der Nützlingseinsatz ist im                                                        man an Grenzen stoßen kann. Wenn Dr.
       scher Fungizide.                                                   Freiland kaum praktikabel; der Einsatz                                                      Hans-Christoph Behr sagte, von Bio-
       Bio-Pflanzenschutz umfasst bei der                                 von Kulturschutznetzen ist teuer und                                                        Zwiebeln sei der Nachfrage entsprechend
       Krankheitsbekämpfung diese Möglich-                                beschwört durch eine höhere Feuchte                                                         nie genug zu bekommen, dann antwortet
       keiten: ein weiter Fruchtwechsel und die                           unter dem Netz unter Umständen Schäd-                                                       Dr. Sebastian Weinheimer, DLR Rhein-
       Wahl windoffener Lagen, der Einsatz                                linge und Krankheiten herauf; es gibt                                                       pfalz, mit Versuchsergebnissen, nach
       robuster gesunder und resistenter Sorten                           kaum kurative biologische Pflanzen-                                                         denen nichts zu ernten ist, wenn ohne
       sowie gesunden Saatguts, eine reduzierte                           schutzmittel; die Mittelanwendung ist                                                       Behandlung der Falsche Mehltau
       Bestandesdichte, eine optimale Klima­                              eingeschränkt; Pflanzenstärkungsmittel                                                      zuschlägt. Mit einem gewissen Aufwand,
       steuerung (geht im Gewächshaus beson-                              haben einen wenig durchschlagenden                                                          Einsatz des Prognosemodells Zwipero,
       ders gut), die Anpassung der Beregnung                             Erfolg; biologisches Saatgut steht nicht in                                                 Applikation der im Öko-Anbau zugelasse-
       („durch Bewässern kann man sich Fal-                               ausreichend zur Verfügung; Resistenzen                                                      nen Mittel Kumar und Cuprozin progress
       schen Mehltau regelrecht in einen                                  sind schwierig einzuschätzen.                                                               (alle sieben Tage mit halber Aufwand-
       Bestand hineinregnen“), die Nutzung der                            Bei diesen Gemüsearten gestaltet sich der                                                   menge) und technisch Droplegs sowie
       Tropfbewässerung und die Anwendung                                 Anbau mit Bio-Pflanzenschutz einfach:                                                       Doppelflachstrahldüse, ist ein Ertrag von
       von Pflanzenstärkungsmitteln („es gibt                             Wurzelgemüsearten (Möhre, Pastinake,                                                        rund 4 kg Bio-Zwiebeln/m2 zu sichern. Es
       Hunderte davon“).                                                  Rote Bete, Wurzelpetersilie), Zucchini,                                                     bleibt die Entscheidung des Einzelnen, ob
       Alle diese biologischen Maßnahmen wer-                             Kürbis, Zuckermais, Rhabarber, Gemüse-                                                      er diese Maßnahmen durchführen will
       den heute von konventionell/integriert                             fenchel, Industriespinat.                                                                   und ob mit dieser Bio-Produktion ange-
       wirtschaftenden wie biologisch produzie-                           Mittelschwer wird die Erzeugung mit                                                         messene Preise zu erzielen sind.
       renden Betrieben angewandt, um bei der                             Bio-Pflanzenschutz bei: Buschbohne,
       Gemüseerzeugung eine tägliche Liefer­                              Knollen- und Stangensellerie, Babyleaf-,                                                                                         Elke Hormes,
       sicherheit zu garantieren.                                         Blatt-, Kopfsalate, Kohlarten, Spargel,                                                                          Alsbach-Hähnlein/Deutschland

                                                                   Dafür macht
                                                                   sich jeder
        Pfl.Reg.Nr. 3603

                                                                   „frisch“!

                           ✚ Breites Wirkungsspektrum in Salat, Spargel
                             und Buschbohne
                           ✚ Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

                                  www.agrar.bayer.at        ® = e.Wz. der Bayer Gruppe. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.

                LunaSensation_GBP_KW14_180x76_2018.indd 1                                                                                                                                                  26.02.18 08:25

                                                                                                                                                                      GEMÜSEBAUPRAXIS                                        13

1924420_GBP_01-2020.indd 13                                                                                                                                                                                                 06.02.20 13:34
Sie können auch lesen