Sommer 2021 - Schloss Meerholz

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Informationsheft der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz   Sommer 2021

Schloss-Postille

                                                                          Foto: Astrid Henze

Nachwuchs im Schlosspark
Zum Schloss Meerholz gehört ein ca. 10 ha
großer Park mit Spazierwegen und zwei
Teichen, wo sich zahlreiche Tiere wie Enten,
Gänse und sogar Schildkröten heimisch
fühlen. In diesem Frühjahr entzückten putzige
Kanadagans-Küken und ihre stolzen Eltern
die Spaziergänger.
Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Grußwort                                                                                                                                   Gedanken unserer Seelsorgerin

                          Liebe Leserinnen und Leser!                                                                  Liebe Leserinnen und Leser!

                          Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit                              Corona hat uns schlimm durchgeschüt-         nen, weil sie sich auf ihre Wurzeln be-
                          an deines Gottes Gaben. Schau an der schönen Gärten Zier und siehe,                          telt und bei vielen den Glauben an Be-       sonnen haben: Handarbeiten, Musizie-
                          wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.                                               ständigkeit, an die eigene Stärke, an Si-    ren, Meditieren, Lesen, Spiele in der
                                                                                                                       cherheit und Gesundheit erschüttert.         Familie oder Renovieren und Arbeiten in
                                              Paul Gerhardt, evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchendichter
                                                                                                                       Das Vertrauen in die Demokratie, in die      Haus und Garten. Viele haben telefo-
                                                                                                                       freiheitlichen Rechte des Einzelnen und      niert, Briefe oder E-Mails geschrieben
                                                                                                                       in die Gemeinschaft wurden verunsi-          und versucht, in Kontakt zu bleiben oder
                          Nicht nur in unseren Pflegeeinrich-          Natürlich beachten wir weiterhin alle
                                                                                                                       chert. „Verantwortung“ wurde plötzlich       gar alte Freundschaften wieder aufleben
                          tungen, sondern überall heißt es             gebotenen Sicherheitsvorkehrungen,
                                                                                                                       ein wichtiger Wert: Abstand, Maske und       zu lassen.
                          angesichts einer sich entspannenden          und glücklicherweise zeigen die
                                                                                                                       Desinfizieren, um die gesundheitlich             Eine Wurzel, die in Ewigkeit Bestand
                          Corona-Lage: Endlich Sommer,                 Erfahrungen der jüngsten Zeit, dass
                                                                                                                       Schwächsten, alle und sich selbst zu         haben wird und sich gar nicht abtrennen
                          endlich die Sonne genießen –                 Geimpfte – bei uns immerhin rund 70
                                                                                                                       schützen.                                    lässt, das ist die Wurzel, mit der wir in
                          draußen auf der Terrasse, im                 Prozent der Mitarbeitenden und über
                                                                                                                           Was hilft in schwierigen Zeiten? Was     Gott eingepflanzt sind. Sie wird viel-
                          Bier­garten oder in der Eisdiele.            90 Prozent der Bewohnerinnen und
                                                                                                                       gibt innere Stabilität und Sicherheit,       leicht manchmal dürr und dünn, und an-
                          Was für eine Erleichterung sich da           Bewohner – auch gegenüber mutierten
                                                                                                                       wenn im Äußeren vieles fraglich wird?        gesichts mancher Belastungen haben
                          in den Herzen ausbreitet.                    Corona-Varianten gut geschützt und
                                                                                                                           Es ist der Background, der Hinter-       wir das Gefühl, dass sie nur wenig stärkt.
                                                                       schwere Verläufe bei einer möglichen
                          Für uns bedeuten die Lockerungen,                                                            grund, das was einen persönlich geprägt      Aber Gott wird sie nicht absterben las-
                                                                       Infektion sehr selten sind.
                          dass wir für unsere Bewohnerinnen                                                            hat und ausmacht oder mit dem ersten         sen, weil uns nichts und niemand aus
                          und Bewohner auf den Wohnbe-                 Also genießen wir die Sonnenstrahlen            Psalm in der Bibel gesagt: „Es sind die      seinem guten Boden herausreißen kann
                          reichen kleine Sommerfeste organi-           bei einem Spaziergang durch unseren             Wurzeln eines Menschen“. Da sind die
    Fotos: Astrid Henze
                          sieren und wieder ein bisschen feiern        schönen Schlosspark mit dem großen              Eltern, die Familie, die Heimat, der Glau-   Darum ermutigt der Psalm:
                          können, dass geimpfte Angehörige             Teich, schauen aufs Wasser und                  be und die Weltanschauung, worin ich
                                                                                                                                                                    „Gesegnet ist der Mensch, der sich Gott
                          und Freunde zwar registriert werden,         können endlich etwas durchatmen.                immer noch verwurzelt bin, auch wenn
                          aber ohne Test und Anmeldung zu                                                              ich längst wo anders wohne. Die eige-        anvertraut. Er ist wie ein Baum mit tiefen
                          Besuch kommen dürfen – kurz, dass            Ihre Andrea Behrens,                            nen Kinder, Freundinnen und Nachbarn         Wurzeln, der gute Früchte bringt und dessen
                          die Normalität langsam zurückkehrt.          Einrichtungsleitung                             können Orientierung geben. Auch der          Blätter nicht verwelken.“ Menschen, die
                                                                                                                       Beruf oder eine Beschäftigung struktu-       also auf Gott vertrauen, sind vergleichbar mit
                                                                                                                       rieren den Alltag und geben Halt, wie        einem Baum. Ihre Verbindung zur Quelle
                                                                                                                       die Wurzeln eines Baumes.
                                                                                                                                                                    des Lebens werden sie nicht verlieren und ihr
        Inhalt                Neue Baumpaten für die Erhaltung des Schlossparks geehrt                        4            Wurzeln verkümmern, wenn sie ver-
                                                                                                                                                                    Lebenssinn wird nicht verwelken.
                              Der Wohnbereich Gräfin Karoline stellt sich vor                                 6        nachlässigt und nicht gepflegt werden.
                              Mitarbeitende im Interview: Bettina Sabat                                       8        Corona hat auch manche Wurzel ge-
                                                                                                                       schwächt und sogar absterben lassen.         Mit Blick auf die jungen und alten Bäu-
                              Barbara Noll (Fachkraft soziale Betreuung) im Interview                        11
                                                                                                                       Aber selbst abgetrennte Wurzeln blei-        me hier im Park von Schloss Meerholz
                              Bewohner Gerhard Trebes zur Auswirkung der Pandemie auf sein Leben             14
                                                                                                                       ben über die Narbe doch untrennbar mit       grüße ich Sie herzlich,
                              Wohnbereichsleitung Katharina André: „Wir sind stolz und müde“                 15
                                                                                                                       unserem Leben verbunden.
                              Corona aus Sicht einer Angehörigen                                             16            Den Lockdown und die Quarantäne          Ihre Pfarrerin
                              Schloss-Neuigkeiten                                                            17        haben viele Menschen überstehen kön-         Dagmar Ehrhardt
                              Rezept-Tipp: Margas Mohn-Quark-Hefe-Blechkuchen                                19
                              Stellenanzeige | Impressum                                                     20

2                                                                                                   Schloss-Postille   Ausgabe: 02 /2021                                                                             3
Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Baumpatenschaften

Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz
ehren neue Baumpaten                                                                                                                                                             PATEN GESUCHT!
                                                                                                                                                                                 Die Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz freuen sich
                                                                                                                                                                                 über weitere Baumpaten. Wer Interesse hat,
                   Der Park von Schloss Meerholz mit sei-                                                                                                                        den schönen Park zu erhalten, kann sich bei Andrea Behrens
                   nem alten Baumbestand und den Tei-                                                                                                                            unter Tel. 06051 / 6009-100 informieren.
                   chen ist das grüne Herz der Pflegeein-
                   richtung und des Gelnhäuser Stadtteils
                   Meerholz. Er steht sowohl den Bewoh-
                   ner*innen und Mitarbeitenden als auch      der einzigartigen Parkanlage: Die                                    Bernd Noll (links) erläutert dem
                   der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die      ­P flegeeinrichtungen Schloss Meerholz                               ­Baumpaten Jörg Nobiling (Mitte)
                   historische Entwicklung des Parks wur-      ­bieten Baumpatenschaften an, die mit                                und dessen Familie den Baumbestand
                   de in den vergangenen Jahren umfas-          einer einmaligen Spende die Wiederher-                              im Schlosspark.
                   send untersucht und dokumentiert. In         stellung der historischen Grünanlage
                   Absprache mit der Denkmalschutzbe-           unterstützen. Die Pflanzung der Bäume
                   hörde entstand dabei ein „Parkpflege-        übernimmt eine Fachfirma, die Baum-                                    Im Schatten dieses Mammutbaums
                   werk“ für die kommenden Jahrzehnte.          paten erhalten eine Urkunde und ein                                saßen nun Jörg Nobiling und seine Fami-
Pfarrerin Dagmar   Seitdem wird der Park behutsam wieder        Schildchen mit ihrem Namen, das neben                              lie auf der Schlossterrasse, wo die Gäste
Ehrhardt begrüßt   an jenes Vorbild angeglichen, das der        dem gespendeten Baum aufgestellt                                   mit Blick auf den Park kleine Leckereien
die Gäste mit      Gartenarchitekt Engelbrecht aus Han-         wird.                                                              und Getränke aus der Schlossküche ge-
einem Zitat von    nover im Auftrag des Grafen Carl im Jahr        In einer kleinen Feierstunde, die co-                           nossen und Andrea Behrens, die Ge-
Martin Luther:     1834 schuf. So werden Sichtachsen suk-     ronabedingt mehrmals verschoben wer-                                 schäftsführerin der Pflegeeinrichtun-
„Und sollte        zessive wieder freigelegt, morsche Bäu-    den musste, konnten nun endlich die ak-                              gen, dem Naturliebhaber Jörg Nobiling
morgen die Welt    me ersetzt und Baumarten nachgezo-         tuellen Paten geehrt werden. In einer                                die Urkunde zur Baumpatenschaft über-
untergeh‘n, ich    gen, um dem ursprünglichen Bestand         kurzen Ansprache ging Pfarrerin Dag-                                 reichte. Der ehemalige Meerholzer Pfar-
würde heute noch   näher zu kommen.                           mar Ehrhardt, Seelsorgerin der Pflege-                               rer lebt im angrenzenden Haus im Park
ein Apfelbäum-        Bürger*innen aus Meerholz und der       einrichtungen, auf die Rolle der Bäume                               in unmittelbarer Nähe des von ihm ge-
chen pfanzen.“     Region beteiligen sich aktiv am Erhalt     in der Bibel ein und las passend dazu den                            stifteten Baums, einem geschlitzten Sil-
                                                              Psalm 1 vor. Der technische Leiter der                               ber-Ahorn, der zum Abschluss bei einem
                                                              Einrichtung, Bernd Noll, der sich mit                                kleinen Spaziergang von den Gästen in
                                                              großer Leidenschaft der Parkpflege ver-                              Augenschein genommen wurde.
                                                              schrieben hat, erläuterte anhand einer
                                                              Schautafel die historischen Sichtachsen
                                                              des Parks und gab Auskunft über das Al-
                                                              ter der Bäume. So ist z.B. der große                                          Der frisch gebackene Baumpate
                                                              Mammutbaum direkt am Schloss schon                                                Jörg Nobiling (sitzend) erhält
                                                              fast 200 Jahre alt. Als der Graf diesen                                            seine Patenschaftsurkunde:
                                                              Baum pflanzen ließ, war ihm wohl nicht                                     Geschäftsführerin Andrea Behrens,
                                                              ganz bewusst, wie alt und wie groß die-                                       der technische Leiter Bernd Noll
                                                                                                             Fotos: Astrid Henze

                                                              se Bäume werden können, sonst hätte                                         sowie Pfarrerin Dagmar Ehrhardt
                                                              er ihn sicher nicht so dicht ans Gemäuer                                    (v.r.n.l.) danken allen Baumpaten
                                                              setzen lassen.                                                                    herzlich für ihr Engagement.

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Schloss Meerholz

Stationäre Pflege für Menschen
mit neurologischen Schädigungen

 Zu unseren           Unser Wohnbereich Gräfin Karoline rich-
 Pflegeeinrich-       tet sich mit seinem Pflege- und Betreu-
 tungen gehören,      ungsangebot an Menschen zwischen
 neben weiteren       18 und 65 Jahren mit schweren und
 Häusern an           schwersten neurologischen Schädigun-
 unterschiedlichen    gen im Wachkoma (Phase F – Teil A), die
 Standorten im        auf Dauer auf unterstützende betreuen-
 Stadtteil Meer-      de Maßnahmen angewiesen sind.
 holz, auch Wohn-        25 Plätze stehen dafür in Einzel- und
 bereiche im          Doppelzimmern zur Verfügung.
 Schloss selbst.         Der Wohnbereich Gräfin Karoline
 Heute stellen wir   ­befindet sich im historischen Schloss
 Ihnen den            und verfügt über einen barrierefreien
­Wohnbereich          Zugang zur großen Terrasse und zum               „Die Stimmung im Team ist sehr
 Gräfin Karoline      Schlosspark.                                     familiär, wir helfen uns gegenseitig
 vor, der sich im        Die Bewohner*innen werden durch               – das ist mir auch in der Leitung sehr
 historischen         ein professionelles Team aus rund 25             wichtig“, beschreibt Wohnbereichs-
 Ostflügel            Pflegekräften,     Betreuungsmitarbei-           leiter Daniel Egold seine Arbeit auf
 befindet.            ter*innen und Therapeut*innen beglei-            dem Wohnbereich Karoline. Der
                      tet und unterstützt.                             Charakter des alten Grafenschlosses
                         Das historischen Musikzimmer mit              ist auf den Zimmern und Fluren
                      Blick auf den oberen Schlosspark und             greifbar. Besucher erreichen den
                      Zugang zur Terrasse steht den Thera-             Wohnbereich über die schön
                      peut*innen für verschiedenste Maßnah-            geschwungene Treppe, die auch zum
                      men und Behandlungen zur Verfügung.              Kaisersaal führt.
                         Die Zimmer der Bewohner*innen
                      sind ausgestattet mit Nachttisch, Klei-
                      derschrank, Tisch, Stühlen, Pflegebett
                      und behindertengerechtem Bad. Gerne
                      können vertraute Kleinmöbel wie Ses-
                      sel, Kommode, Fernseher und ähnliches        liegt der Schwerpunkt heute darauf, den
                      mitgebracht werden. Die hohen Räume          Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zu-
                      mit den schönen Stuckdecken sind indi-       hause zu bieten – trotz des ganzen me-
                      viduell und in warmen Farben wohnlich        dizinischen Drumherums und der not-
                      gestaltet.                                   wendigen Pflege“, betont Daniel Egold,
                                                                                                                  Fotos: Astrid Henze

                         „Im Gegensatz zu früher, als der          der seit 2017 den Wohnbereich leitet.
                     Wohnbereich noch „Wachkoma-Station“           „Unsere größte Aufgabe ist sicher, dass
                      hieß und eher einer Intensivstation glich,   sich die Bewohner wohlfühlen“.

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview

                Bettina Sabat ist auf dem Wohnbereich                                                               Was gefällt Ihnen am Schloss                oder wenn jemand Worte versucht zu
                                                                                                                    Meerholz besonders?                         formulieren, der sonst kaum spricht,
                Gräfin Karoline als Ergotherapeutin
                                                                                                                    Nach zehn Jahren – mein Jubiläum hat        dann sind das besondere Erlebnisse für
                und Fachkraft für soziale Betreuung tätig.                                                          mich unlängst völlig überrascht – ist das   mich, die mich glücklich machen, mei-
                                                                                                                    Schloss fast wie ein zweites Zuhause.       nen Beruf ausüben zu können.
                                                                                                                    Mit vielen Kollegen arbeite ich seit
                                                                                                                    Beginn meiner Tätigkeit hier. Vieles hat    Welche Hobbys haben Sie?
                                                                                                                    sich verändert, entwickelt, ist gewach-     Ich mache gerne Sport, jogge und
                                                                                                                    sen. Nicht nur strukturell sondern auch     schwimme gerne, außerdem lese ich
    Ihr Name                                     f­ rischen Luft, für mich sein, Gärten                             persönlich. Und viele Baustellen beste-     sehr gerne. Allerdings blieb mir im
    Bettina Sabat                                 gestalten und pflegen, sehen wie alles                            hen oder haben sich aufgetan. Und           ­letzten Jahr während Corona keine Zeit
                                                  gedeiht… – aber ich weiß, dass das eine                           genau das ist es, was mir besonders          dafür. Das Familienleben mit meinem
    Ihr ausgeübter Beruf im Schloss               sehr romantisierte Vorstellung des                                gefällt. Ideen werden entwickelt, ver-       Mann und meinen beiden Töchtern füllt
    Meerholz?                                     Berufs ist.                                                       worfen, überarbeitet, neu aufgegriffen.      mich völlig aus.
    Ich bin Ergotherapeutin und arbeite als                                                                         Hierbei ist jeder eingeladen, sich einzu-
    Fachkraft für soziale Betreuung auf dem       Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit                                    bringen, es gibt immer wieder ein offe-     Was essen und trinken Sie am
    Wohnbereich Gräfin Karoline (Phase F).       Zu meiner Tätigkeit gehören Bewohner-                              nes Ohr für Ideen und Anregungen.           liebsten?
                                                 besuche, wobei ich je nach Bedürfnis der                                                                       Ich trinke furchtbar gerne Espresso und
    Ihr Traumberuf als Kind?                     Bewohner auswählen kann, ob es sich um                             Außerdem ist mir in einer schwierigen       esse alles gerne.
    Ich kann wirklich gut mit Tieren und         einen Besuch handelt, der eher den Cha-                            persönlichen Situation mit sehr viel
    wollte auf jeden Fall etwas mit dieser       rakter einer sozialen Betreuung mit z.B.                           Menschlichkeit und Wärme begegnet           Was ist Ihr Lieblingsurlaubsort?
    Liebe zu Tieren machen, aber leider hat      Spielen, Spaziergang oder Qwiek (einem                             worden. Das soll an dieser Stelle nicht     Am liebsten mache ich Urlaub in Göttin-
    sich herausgestellt, dass ich eine Tier­     mobilen Gerät für audiovisuelle Erleb-                             unerwähnt bleiben, obwohl ich das gar       gen bei meiner lieben Freundin mit gro-
    haar­allergie habe.                          nisse – siehe Schloss-Postille 1-2021)                             nicht genauer erklären möchte. Trotz-       ßem Gartengrundstück. Ich bin aber
                                                 handelt oder ob der Schwerpunkt auf                                dem handelte es sich für mich um ein        auch gerne am Meer.
    Was war Ihr bestes und was Ihr               Bewegung, Mobilisation und Körper-                                 Schlüsselerlebnis, das mich in meiner
    schlechtestes Fach in der Schule?            wahrnehmung liegen, ob mit der                                     Entscheidung bestärkt, hier und nicht       Welche Musik hören Sie am liebsten?
    Meine besten Fächer waren Biologie           Tracheal­kanüle gearbeitet wird, um den                            irgendwo anders weiterhin arbeiten zu       Pearl Jam und auch klassische Musik.
    und Deutsch, die schlechtesten Physik        Bewohnern für die Zeit der Behandlung                              wollen.
    und Mathematik.                              ihre Stimme zu geben, ob eine Schluck-
                                                 störung zugrunde liegt und Essensbe-                               Hatten Sie einmal ein besonderes
    Da mein Lehrer davon ausgegangen             gleitungen nötig sind. Zur optimalen                               Erlebnis während der Arbeit?
    war, dass ich in diesen beiden Fächern       Kostanpassung stehe ich wöchentlich im                             Für mich gibt es immer wieder viele         Mein Leitspruch:
    genauso fit bin wie mein Bruder, der         Austausch mit der Küche, ich schreibe                              kleine Momente, die mich berühren und
    Physik und Mathe als Leistungskurse
    gewählt hatte, ist ihm erst sehr spät auf-
                                                 Berichte für Kostenträger. Die allge-
                                                 meine Dokumentation in unserem
                                                                                                                    für mich etwas Besonderes darstellen.
                                                                                                                    Wenn sich eine Nähe zu einer Bewohne-
                                                                                                                                                                „Sorge dich nicht, lebe“
    gefallen, dass ich da wenig kapiert habe.    ­System ist ebenso meine Aufgabe wie                               rin oder einem Bewohner einstellt, durch
                                                  der regelmäßige Kontakt zu den Ange-                              einen Blick, oder eine Hand die gehalten
    Welchen Beruf – vom ausgeübten                hörigen unserer Bewohner. Außerdem                                werden kann, weil sich die Finger ein
                                                                                              Fotos: Astrid Henze

    abgesehen – hätten Sie gern?                  nehme ich als Ansprechpartnerin an tur-                           wenig lösen, wenn auf diese Art ein
    Manchmal denke ich, ich wäre gerne            nusmäßigen Besprechungen teil.                                    besonders inniger Moment entsteht
    Landschaftsgärtnerin. Arbeiten an der

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview

                                                                                                               Barbara Noll, die im Oktober nach 36 Jahren
                                                                                                               in den Ruhestand gehen wird, arbeitet
                                                                                                               als Fachkraft soziale Betreuung im Haus
                                                                                                               Wichern und organisiert den ehrenamtlichen
                                                                                                               Besuchsdienst unserer Pflegeeinrichtungen.

                                                                                                               Ihr Name:                                    Was war Ihr bestes und was Ihr
                                                                                                               Barbara Noll                                 schlechtestes Fach in der Schule?
                                                                                                                                                            Geschichte, Deutsch und später Chemie
                                                                                                               Ausgeübter Beruf im Schloss                  mochte ich am liebsten. „Nadelarbeit“
                                                                                                               Meerholz?                                    hasste ich und Mathematik war ein „not-
                                                                                                               Diplom Sozialpädagogin – zuerst ab           wendiges Übel“.
                                                                                                               August 1985 im neu gestarteten „Sozial-
                                                                                                               dienst“ mit Einzel-, Freizeit- und Kultur-   Welchen Beruf – vom ausgeübten
                                                                                                               angeboten für alle damals 250 Heimbe-        abgesehen – hatten Sie gern?
                                                                                                               wohner*innen. Den ehrenamtlichen             Bestseller-Autorin in einem Haus am
                                                                                                               Besuchsdienst habe ich aufgebaut und         Meer, geschützt hinter einer Steilküste,
                                                                                                               betreut. Sieben Jahre lang war ich alleine   wegen evtl. Stürme und Tsunamis.
                                                                                                               im Sozialdienst, danach mit je einer Kol-
Arbeitsplatz mit     Haben Sie ein großes Vorbild?               Was ist Ihr größter Wunsch?                   legin, erst Frau Steubing, dann Frau         Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit in
Aussicht:            Die erste Person, die mir als Vorbild in    Behandel alle Menschen so wie du selbst       Meier. Die letzten zweieinhalb Jahre         Kürze.
Bettina Sabat        den Sinn kommt, widerspricht einem          behandelt werden möchtest. Das würde          davon 50–75 % als „Fachkraft Soziale         Verbesserung der seelischen Situation
begleitet eine       alten Klischee: es handelt sich tatsäch-    ich mir wünschen, dass das in der Welt        Betreuung“ im Haus Wichern. Leider           der Bewohner durch Zuhören, Ansprech-
Bewohnerin auf       lich um meine Schwiegermutter. Sie ist      mehr gelebt wird, dann würde die Welt         konnten aufgrund der Corona-Ein-             partner bei Problemen sein, Erfüllen von
die große Terrasse   nämlich ein Mensch, der Schicksals-         besser aussehen.                              schränkungen kaum noch übergeord-            Wünschen im Rahmen der Möglichkei-
des Wohnbereichs     schläge und Irrungen und Wirrungen,                                                       nete Angebote für alle Bewohner,*in-         ten, Zuspruch und Trost, Unterhaltung
Gräfin Karoline.     die das Leben natürlicherweise mit sich     Was macht Sie glücklich?                      nen, wie große und kleine Busausflüge,       und Wertschätzung durch viele regel-
                     bringt, als Chance und Anstoß zur Ver-      Meine Kinder, jeden Tag!                      Konzerte und Feiern im Kaisersaal bzw.       mäßige Einzel- und Gruppenangebote
                     änderung versteht und als Ideengeber                                                      der Begegnungsstätte im Haus im Park,        und der eventuellen Vermittlung einer
                     nutzt, um sich immer wieder ein kleines                                                   stattfinden. Auch der Einsatz der            Besuchspatenschaft.
                     bisschen neu zu finden und zu erfinden.                                                   Ehrenamt­lichen litt sehr unter den
                     Und dabei tut sie das nicht einmal mit                                                    Pandemie­bedingungen.                        Was gefällt Ihnen am Schloss
                     moralisch erhobenem Zeigefinger und                                                                                                    Meerholz besonders?
                     als leuchtendes Vorbild, sondern mit viel                                                 Ihr Traumberuf als Kind?                     Das besondere „Ambiente“ durch die
                     Wärme, Gefühl und Humor.                                                                  Archäologin, um auch mal einen Schatz        historischen Bauten und Parks. Ich habe
                                                                                                               zu finden. Ein anderer Wunschberuf war       immer wieder tolle Menschen unter den
                                                                                                               Sängerin.                                    Bewohnern, Mitarbeitern und Ehren-
                                                                                                                                                            amtlichen kennengelernt.

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview

                     Hatten Sie einmal ein besonderes           hinführen solle, sagte sie „Die Hauptsa-     sooo peinlich, schien es doch so, als wäre       Einer meiner Leitsprüche:
                     Erlebnis während der Arbeit?               che, wir haben uns gern, Engelchen!“         ich bestechlich! Als ich ihn fragte, warum
                     Ich hatte viele besondere, auch lustige,
                     Erlebnisse mit Bewohnern und Mitarbei-     In den ersten Jahren meiner Tätigkeit
                                                                                                             er dies täte, sagte er, ich wäre viel zu
                                                                                                             mager und wenn ich ihn zum Gänse­
                                                                                                                                                          „Der hat sein Leben
                     tern. So hat mir eine demente hoch-
                     altrige Dame in den letzten Jahren
                                                                musste ich öfters Angehörige und Inter-
                                                                essierte im Schloss herumführen. Im
                                                                                                             essen einladen würde, seien wir quasi
                                                                                                             verlobt und er dürfe mich küssen. So sei
                                                                                                                                                             am besten verbracht,
                     gezeigt, wie schnell man (in ihrer Wahr-
                     nehmung) alten kann. Anfangs sprach
                                                                sogenannten „Schwesternflur“ wohnte
                                                                ein alter Herr, der, wann immer er meine
                                                                                                             es Brauch in seiner Heimat Mähren.
                                                                                                                                                             der die meisten Menschen
                     sie mich immer mit „Kindchen“ an und
                     behauptete, wir hätten in der Schule
                                                                Stimme hörte, aus seinem Zimmer
                                                                stürzte und mir was zu Essen schenken
                                                                                                             Welche Hobbys haben Sie?
                                                                                                             Lesen (am liebsten lese ich Krimis und
                                                                                                                                                             zum Lächeln gebracht“
                     zusammen gesessen, einige Monate           wollte, z.B. Konfekt und vor Weihnach-       glaubwürdige historische Romane) und
                     später war ich das ,,Tantchen“ für län-    ten sogar eine Tiefkühlgans. Er akzep-       Gehen in der Natur (Ziel sind 10.000
                     gere Zeit und zuletzt rief sie mich mit    tierte keine Ablehnung und folgte der        Schritte täglich).                           wie Beatles, Rolling Stones, Queen…),
                     „Omilein, komm doch mal her“, und als      Besichtigungsgruppe und mir lamentie-                                                     gerne auch alte lustige deutsche Schla-
                     ich sie irgendwann fragte, wo das noch     rend noch längere Zeit. Das war mir          Was essen und trinken Sie am                 ger von den Zwanzigern bis zu den Acht-
                                                                                                             liebsten?                                    zigern („Neue deutsche Welle“). Ich
                                                                                                             Mittelmeer- und Hausmannskost, gerne         „erwische“ mich öfters beim Singen von
                                                                                                             auch ohne Fleisch; mehr Tee als Kaffee,      Volksliedern.
„Zeitungsrunde“ im Haus Wichern:                                                                             bei Feiern und am Wochenende Rotwein
Jeden Donnerstag liest Barbara Noll                                                                          und Schorlen.                                Haben Sie ein großes Vorbild?
einer interessierten Zuhörerschaft                                                                                                                        Alle Menschen, die sich für Schwächere
aus der Tageszeitung vor und zeigt                                                                           Was ist Ihr Lieblingsurlaubsort?             und Hilfsbedürftige einsetzen und „am
dazu Bilder des Tagesgeschehens.                                                                             Am häufigsten habe ich Südtirol              Ball bleiben“, aber letztendlich das uner-
                                                                                                             besucht, gerne auch Länder rund ums          reichbare Vorbild Jesus Christus, den ich
                                                                                                             Mittelmeer, so war ich zweimal in Israel     in meiner Arbeit schon oft „angerufen“
                                                                                                             und je dreimal in Griechenland und Spa-      habe und der mir unzählige Male gehol-
                                                                                                             nien – inzwischen ist es mir da in den       fen hat.
                                                                                                             Sommermonaten zu heiß; jetzt locken
                                                                                                             mich nördlichere Länder, wie Skandina-       Was macht Sie glücklich?
                                                                                                             vien, Irland, Schottland und Island.         Wenn es meiner Familie und den Bewoh-
                                                                                                                                                          nern in den Pflegeeinrichtungen gut
                                                                                                             An welchen Ort, an dem Sie noch nie          geht und die Pandemie vorüber ist!
                                                                                                             waren, würden Sie gern reisen?
                                                                                                             Die Inselkette Hawai mit guter Reise-        Was ist Ihr größter Wunsch?
                                                                                                             kasse, wegen der dort geplanten Hub-         Gesund und einigermaßen fit alt werden
                                                                                                             schrauberüberflüge finde ich sehr reiz-      und meinen Ruhestand genießen.
                                                                                                             voll.
                                                                                                                                                          Ich möchte mich von allen Bewohner*in-
                                                                                                             Welche Musik hören Sie am liebsten?          nen, Kolleg*innen, Besuchspat*innen
                                                                                                             Folk- und Rockballaden (von bekannten        und Mitarbeiter*innen verabschieden
                                                                                                             „Songwritern“, wie z.B. Cat Stevens,         und mich für die gemeinsame Zeit und
                                                                                                             ­Gilbert O’Sullivan und auch Gruppen         alle Unterstützung bedanken!

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
mitMenschen

                                 „Corona bringt mich nicht aus der Ruhe“                                                  „Wir sind stolz und müde“

                                 Gerhard Trebes, Bewohner im Haus Wichern,                                                Katharina André, Wohnbereichsleitung im Haus Wichern
              Foto: Luzia Glas

                                                                                                                                                                                                               Foto: Astrid Henze
                                 zu den Aus­wirkungen der Pandemie auf sein Leben
                                                                                                                          Frau André, wie haben Sie den Beginn      nicht mehr unterscheiden, waren es
                                 Als im Frühjahr 2020 die Pandemie in        Knopf des CD-Spielers und wir hören          der Pandemie eingeschätzt?                jetzt Freuden- oder Trauertränen, die
                                 Deutschland ausbrach, wohnte Herr Tre-      uns gemeinsam ‚Von hier bis unendlich‘       Als ich Anfang 2020 von den ersten Fäl-   wir geweint haben. Wir waren einerseits
                                 bes schon im Haus Wichern im Schloss        von Helene Fischer an. „Mit der Musik        len hörte, dachte ich noch, das wird      so stolz, dass wir zusammen alles
                                 Meerholz. Nach einem Unfall 2019 konn-      erfülle ich mir ein Stück Lebenssehn-        schon nicht nach Deutschland kommen       geschafft haben und gleichzeitig aber
                                 te er nicht mehr alleine in seiner Woh-     sucht und ich träume von meinen              und wenn, dann aber nicht so drama-       auch müde und kaputt.
                                 nung leben; seine Frau und sein Sohn        Schiffsreisen, die ich gemacht habe, als     tisch, wie wir es später erlebt haben.
                                 hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits        ich noch laufen konnte. Ich war viel un-                                               Da haben Sie mit Ihrem Team Großar-
                                 verloren, sie starben beide an Krebs.       terwegs in Europa und es fehlte mir noch     Ab wann wurde es für Sie dramatisch?      tiges geleistet. Wie geht es Ihrem
                                 „Ich war gut versorgt, sodass mir der       das Stück von Amsterdam nach Sankt           Das erste komplette Besuchsverbot im      Team jetzt, nach einer so anstren-
                                 Ausbruch keine Sorgen bereitet hat.         Petersburg!“                                 März 2020 empfand ich für alle Bewoh-     genden Phase?
                                 Wissen Sie“, erzählt Herr Trebes, „ich         „Corona hat mich nicht aus der Ruhe       ner sehr dramatisch. Die Bewohner         Trotz strengster Vorsichtsmaßnahmen
                                 bin dankbar für jeden Tag, den ich erle-    gebracht“, erzählt Herr Trebes weiter,       waren sehr traurig und wir konnten        haben drei Kolleginnen Covid-19 bekom-
Die drei                         ben darf. Und wenn es sein soll, dann ist   „und ich hätte mir gewünscht, dass der       ihnen – trotz unserer Zuwendung – ihre    men. Das hat uns wieder hart getroffen
folgenden Texte                  es eben so. Ich habe nie geglaubt, dass     Menschheit das Leid dadurch erspart          Lieben nicht ersetzen. Wir hatten alle    und wir brauchten personelle Unterstüt-
zum Thema                        ich mal so alt werde. Seit meinem 6. Le-    geblieben wäre … aber ich kann nichts        Hände voll zu tun, die ständig neuen      zung vom Schloss. Gott sei Dank hatten
„mitMenschen“                    bensjahr habe ich Poliomyelitis und habe    machen. Ich wünschte, es wäre bald vor-      Hygienemaßnahmen zu erfüllen und          alle drei Kolleginnen milde Verläufe;
wurden im                        viele Schulferien im Krankenhaus mit        bei, aber wenn ich mir die Nachrichten       mussten uns jeden Tag mit neuen Vor-      trotzdem gab es erst mal keine Entspan-
Jahresbericht                    Operationen verbracht, damit ich eini-      aus Indien anschaue, dann bekomme ich        schriften auseinandersetzen.              nung. Stolz sind wir aber auch, dass von
Innere Mission                   germaßen laufen konnte. Trotz Behin-        Bedenken. Ich bin froh, dass ich im                                                    unseren fünf Bewohnern, die an Covid-19
Frankfurt, 2020,                 derung hatte ich einen guten Job als La-    Schloss Meerholz meinen Platz gefun-         Richtig schlimm wurde es jedoch erst in   erkrankt waren, alle wieder gesund sind
veröffentlicht.                  gerverwalter gefunden und dort bis zu       den habe, ich habe täglich viel Abwechs-     der 2. Welle der Pandemie zwischen        und wir keine Sterbefälle zu beklagen
                                 meiner Rente gearbeitet.“                   lung und komme mit allen Mitarbeitern        Mitte Dezember 2020 bis Mitte Januar      hatten. Inzwischen ist die Welle etwas
                                    „Und wie sind Sie mit den Einschrän-     gut aus!“                                    2021. Wir hatten 5 Bewohner, die an       abgeflacht; fast alle Bewohner und Mit-
                                 kungen, mit dem Besuchsverbot für                                                        Corona erkrankt waren. Wir sind als       arbeiter sind geimpft und wir können so
                                 Heimbewohner zurechtgekommen?“,                                                          Team zu Hochtouren aufgelaufen: Wir       langsam mal etwas Luft holen und wie-
                                 frage ich. „Meine Betreuerin ruft mich                                                   haben zusammengehalten, uns gegen-        der die normale Gangart einlegen.
                                 an, wenn wir etwas zu klären haben, an-                                                  seitig unterstützt, Mut gemacht und die
                                 sonsten habe ich keine Angehörigen                                                       Organisationspläne coronakonform ein-     Was wünschen Sie sich und Ihrem Team?
                                 mehr. Ich lese jeden Tag die Frankfurter                                                 gehalten. Es gab keine Berührungs-        Ich persönlich würde einfach mal gerne
                                 Allgemeine Zeitung, ich schaue mir inte-                                                 ängste mit den infizierten Bewohnern;     wieder Urlaub machen, mit meiner
                                 ressante Fernsehsendungen an und tref-                                                   wir haben die Angehörigen auf dem         Freundin nach Irland fahren und dort in
                                 fe mich mit Bewohnern im Aufenthalts-                                                    Laufenden gehalten und mitgeweint,        einem Pub ganz gemütlich und genüss-
                                 raum. Dann habe ich noch meine Musik,                                                    wenn es einem Bewohner ganz schlecht      lich ein Bier trinken. Meine Kolleginnen
                                 dafür habe ich eine Menge CDs in mei-                                                    ging. Durch unsere Pandemie-Schutz-       brauchen auch unbedingt eine Erho-
                                 nem Schrank.“ „Was hören Sie gerne?“,                                                    kleidung, samt Atemschutzmaske und        lungsphase und nichts wäre dafür bes-
                                 frage ich. Herr Trebes drückt auf den                                                    Gesichtsschild, konnten wir manchmal      ser, wenn Corona endlich vorbei wäre!

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
mitMenschen                                                                                                                                                                                               Schloss-Neuigkeiten

                              Die Hoffnung stirbt zuletzt                                                                                       Bastelaktion auf dem Wohnbereich Gräfin Karoline
                                                                                                                                                                                                           Die Bewohner*innen des Wohn­­
                              Marga Hölzinger, Angehörige eines Bewohners im Haus Wichern                                                                                                                  bereichs Gräfin Karoline wurden am
           Foto: Luzia Glas

                                                                                                                                                                                                           Ostersonntag mit einem von einer
                              Frau Hölzinger, Ihr Ehemann ist im          Wenn ich Sie so erzählen höre, dann                                                                                              Mitbewohnerin handgemalten
                              Dezember 2020 an Covid-19 erkrankt          hat Ihr Mann in Ihnen eine ganz starke                                                                                           Osterbild sowie mit – von Sandy
                              und verbrachte mehrere Tage auf der         Ehefrau an seiner Seite!                                                                                                         Hauptvogel, Marion Heilmann und
                              Intensivstation im Krankenhaus. Er          Oh ja, „die Hoffnung stirbt zuletzt“,                                                                                            weiteren Mitarbeitenden der
                              hat sich mit seinen 85 Jahren wieder        heißt ein Sprichwort und das beherzige                                                                                           Gestaltung des Tages – selbst
                              gut erholt und sitzt gerade neben           ich. Wir haben sehr hilfsbereite Kinder,                                                                                         genähten Osterhasen überrascht.
                              Ihnen. Wie ist es Ihnen ergangen, in        sie haben mich während der ganzen Zeit                                                                                           An Karfreitag und Ostermontag
                              dieser schweren Zeit?                       unterstützt und wir haben es gemein-                                                                                             besuchten die Mitarbeitenden die
                              Das war eine ganz harte Zeit für mich       sam getragen. Wir telefonieren täglich                                                                                           Bewohnerinnen und Bewohner auf
                              und unsere drei Töchter. Ich habe ihn im    und tauschen uns aus, was gerade zu tun                                                                                          ihren Zimmern um an deren Betten
                              Pflegeheim fast täglich besucht und         ist und wie wir uns gegenseitig stützen                                                                                          bienenfreundliche „Samen­bomben“

                                                                                                                       Foto: Sandy Hauptvogel
                              merkte deshalb sehr schnell, dass etwas     können. Da haben wir ein großes Glück,                                                                                           als Ostergruß für die Angehörigen
                              in seinem Verhalten nicht mehr stimmte.     solche Kinder zu haben.                                                                                                          herzustellen. Wer physisch dazu in der
                              Am 23.12.2020 kam er dann ins Kran-                                                                                                                                          Lage war, mischte kräftig mit
                              kenhaus und verbrachte 5 Tage auf der       Wie geht es Ihnen heute mit den                                                                                                  und hatte Spaß an der Handarbeit.
                              Intensivstation. Täglich telefonierten      Einschränkungen durch Corona?
                              meine Tochter oder ich mit den Ärzten       Ich habe keine Angst davor; man muss
                              bzw. mit dem Pflegepersonal und erkun-      es nehmen wie es kommt und das Beste
                              digten uns nach seinem Zustand. Die         daraus machen. Seit Februar 2021 bin
                              Ärzte gaben uns wenig Hoffnung und          ich geimpft und ich hoffe, dass ich
                              sprachen von einer Überlebenschance         gesund bleibe und für mich und meinen
                              von 20 %. Wir haben dann auch alle mit      Mann weiterhin sorgen kann. Mein
                              dem Schlimmsten gerechnet. Aber mit         Mann wird im Pflegeheim sehr gut
                              jedem weiteren Tag, an dem er im Kran-      betreut, wir besuchen ihn regelmäßig
                              kenhaus war, gab es ein kleines bisschen    und ich hoffe, dass auch Corona irgend-
                              mehr Hoffnung. Es wurden insgesamt          wann einmal vorbei ist!
                              21 Hoffnungstage. Mitte Januar 2021
                              durfte er dann wieder zurück ins Pflege-
                              heim. Durch die gute therapeutische
                              Unterstützung dort hat er sich wieder
                                                                                                                                                Foto: Gloria Weigand
                              erholt, kann wieder im Rollstuhl sitzen –
                              wir können es fast immer noch nicht
                                                                                                                                                Langjährige Mitarbeiterin in den Ruhestand verabschiedet
                              glauben, dass er es geschafft hat! Mein
                              Mann hat einen starken Lebenswillen.                                                                              Mit Blumen und Geschenken verabschiedeten Ende April Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller
                                                                                                                                                Abteilungen und Wohnbereiche ihre Kollegin Judith Dreisbach in den wohlverdienten Ruhestand.
                                                                                                                                                Frau Dreisbach stand unseren Pflegeeinrichtungen viele Jahre als externe Hygienefachkraft
                                                                                                                                                mit Rat und Tat zur Seite.

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Sommer 2021 - Schloss Meerholz
Schloss-Neuigkeiten                                                                                                                                                                                       Rezept-Tipp

                                                                                                        Danksagung
                                                                                                                                                     Leckeres aus der Schlossküche
                                                                                                        Wir, die Kinder von Waltraud Kreibe,
                                                                                                        die am 30.3.2021 in Frieden einge-
                                                                                                        schlafen ist, bedanken uns bei dem
                                                                                                                                                     Margas Mohn-Quark-Hefe-Blechkuchen
                                                                                                        gesamten Team, den Pflegekräften,
                                                                                                                                                     Zutaten                    Zubereitung
                                                                                                        der sozialen Betreuung und den

                                                                                 Foto: Silke Kipphan
                                                                                                        Mitarbeitern in der Hauswirtschaft.          Für den Hefeteig           • Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen. In die Mitte eine Mulde
                                                                                                        Bei allen, die im Haus Wichern dafür         50 g Butter                  drücken. Hefe und 5 EL lauwarme Milch verrühren, in die Mehlmulde
                                                                                                        gesorgt haben, dass auch eine                200 ml Milch                 geben und mit etwas Mehl vom Rand verrühren. Den Vorteig an einem
                                                                                                        Pflegeeinrichtung ein Zuhause sein           375 Mehl                     warmen Ort zugedeckt ca. 15 Minuten gehen lassen.
                     Einrichtungsbeirat neu gewählt                                                     kann. Vielen Dank, dass Sie mit              1 Päckchen Hefe            • Butter, Eier und übrige Milch zum Vorteig geben und zunächst mit den
                                                                                                        viel Verständnis, Professionalität und       50 g Zucker                  Knethaken des Handrührgerätes, dann mit den Händen, zu einem glatten
                     Hintere Reihe von links: Die neue Vorsitzende Brigitte
                                                                                                        Liebe für die Menschen da sind.              1 Päckchen Vanillezucker     Teig verkneten.
                     Göbel (Haus im Park), Bernhard Pinschmidt (WB Gräfin
                                                                                                        Weiterhin bedanken wir uns für               1 Prise Salz               • Den Hefeteig an einem warmen Ort zugedeckt 30–45 Minuten gehen
                     Thekla), Manfred Wilksch (Haus im Park), Eleonora
                                                                                                        die Grabrede und die schöne ­Andacht.        1 Ei                         lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Die Schüssel nur mit einem
                     Neuberger (Haus Wichern, vorn links) und als stellvertre-
                                                                                                        Der Rückblick auf ihr Leben hätte                                         sauberen Geschirrtuch abdecken, nicht verschließen!
                     tender Vorsitzender Gerhard Trebes (Haus Wichern, vorn                                                                          Für die Mohnmasse
                                                                                                        unserer Mutter sehr gefallen. Wir sind                                  • Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten und
                     rechts) wurden Ende Juni von den Bewohnerinnen und                                                                              250 ml Milch
                                                                                                        noch heute sehr glücklich und dank-                                       mehrmals kraftvoll auf die Arbeitsfläche werfen. Dann den Teig auf
                     Bewohnern unserer Pflegeeinrichtungen zum neuen                                                                                 30 g Butter
                                                                                                        bar, die Pflegeeinrichtungen Schloss                                      einem Backblech ausrollen und ein weiteres Mal gehen lassen, bis sich
                     ­Einrichtungsbeirat gewählt.                                                                                                    50 g Gries
                                                                                                        Meerholz für unsere Mutter gefunden                                       sein Volumen sichtbar vergrößert hat.
                                                                                                                                                     250 g gemahlener Mohn      • Für die Mohnmasse Milch und Butter aufkochen, Gries einstreuen und bei
                                                                                                        zu haben, es war ihr Zuhause gewor-
                                                                                                                                                     150 g Zucker                 kleiner Hitze köcheln. Mohn, Zucker und Rum dazugeben, verrühren und
                                                                                                        den.
                                                                                                                                                     2 cl Rum                     abkühlen lassen.
                                                                                                        In diesem Sinne, die Kinder                                             • Die Zutaten für den Quarkbelag in einer Schüssel verrühren und die
                                                                                                        H. Mollenhauer, E. Winkler,                  Für den Quarkbelag           Quarkmasse auf den Hefeteigboden streichen.
                                                                                                        B. Herrmann                                  3 Eigelb                   • Die erkaltete Mohnmasse in Klecksen darauf verteilen und entweder mit
                                                                                                                                                     50 g Butter                  klein geschnittenen Äpfeln oder mit Streuseln belegen.
                                                                                                                                                     100 g Zucker               • Im auf 180 ºC vorgeheizten Backofen 30–45 Minuten (Umluft) backen.
                                                                                                       Am 21. Juli 2021 feierte man im               1 Vanillezucker
                                                                                                       Haus im Park zum ersten Mal                   70 ml Milch
                                                                                                       einen 100. Geburtstag: Katharina              600 g Quark
                                                                                                       Christ, die seit fünf Jahren in der           1 EL Speisestärke
                                                                                                       Haus­gemeinschaft Bärlauch lebt,              1 Bio Zitrone
                                                                                                       begrüßte dazu ihre Familie und                (Abrieb und Saft)
Foto: Astrid Henze

                                                                                                       viele Freunde. Natürlich                      30 g Rosinen
                                                                                                       gratulierten auch die Geschäfts-
                                                                                                       führerin der Pflegeeinrichtungen,             Für die Streusel
                                                                                                       Andrea Behrens (l.) und die                   300 g Mehl
                          Katharina Christ                                                             Hausleitung Janina Brehm (r.)                 150 g Zucker
                          feiert 100. Geburtstag                                                                                                     1 Päckchen Vanillezucker

                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Astrid Henze
                                                                                                       dem rüstigen Geburtstagskind,
                                                                                                       das sich im Haus im Park sehr                 etwas Zimt
                          im Haus im Park                                                                                                            150–200 g Butter
                                                                                                       wohl fühlt.

                     18                                                                                                           Schloss-Postille   19                                                                                      Schloss-Postille
Teile deine Erfahrungen und dein Können …
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              Hanauer Landstraße 2 – 10 | 63571 Gelnhausen
              bewerbung@schloss-meerholz.de
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Redaktion: Astrid Henze, Silke Kipphan, Bettina Stadtländer | Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Auflagenhöhe: 500
Herausgeber: Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz (Träger: Evangelischer Verein für Innere Mission, Frankfurt am Main,
www.innere-mission-ffm.de), Hanauer Landstraße 2 – 10 | 63571 Gelnhausen | www.schloss-meerholz.de
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