Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 4/2017 - Fernstudis.de
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Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Sprachrohr Ausgabe 4/2017 Datenschutz und Transparenz in der Das Akademie- gesunder Hochschulpolitik? studium – ein Auslauf- Menschenverstand modell?
2 EDITORIAL/INHALTSVERZEICHNIS Sprachrohr 4/2017 Liebe LeserInnen, zur letzten Ausgabe erhielt ich eine Zu- Sitzung deutlich auf die Fehler aufmerksam SP-Vorsitz schreiben. (Weitere Informatio- schrift, in der bemängelt wurde, dass das zu machen und dafür zu sorgen, dass die nen auf Seite 2.) SprachRohr zu unpolitisch sei. Wahrschein- Formalia eingehalten werden, und nicht Für alle anderen, denen jetzt das Interesse lich war das nur die Ruhe vor dem Sturm: In darauf zu warten, dass die Sitzung beginnt, an Hochschulpolitik vergangen ist: In die- dieser Ausgabe findet ihr einige Artikel und und dann eine Protokollerklärung aus dem sem SprachRohr finden sich auch wieder eine Protokollerklärung, die sich mit den Hut zu zaubern. Natürlich freut sich die viele weitere interessante Themen und im letzten Sitzungen des Studierendenparla- Opposition über Fehler der Koalition, aber Mittelteil wieder, wie gewohnt, die Semi- ments beschäftigen. eine gute Oppositionsarbeit sollte auch nartermine unserer Veranstaltungen. versuchen, den politischen Diskurs nicht zu Was war geschehen? vergiften. Sagt uns eure Meinung! Das Studierendenparlament gibt sich eine Gerne könnt ihr mir auch eure Meinung zu Geschäftsordnung, in der es die Spielregeln Kindergarten für Erwachsene? diesem oder zu anderen für Studis rele- festlegt, wie es zusammenarbeiten will. In Solche Spielchen und diese Art der Selbst- vanten Themen schreiben, ich freue mich dieser Geschäftsordnung steht nun, dass beschäftigung ist gerade das, was der Hoch- immer über Briefe und Beiträge von Lese- eine Facebook-Veranstaltung erstellt wer- schulpolitik so oft negativ angelastet wird. rInnen. den muss, um auf den Sitzungstermin hin- Leider bleibt das wohl auch an der Fern- In diesem Sinne wünsche ich einen erfolg- zuweisen. Das wurde versäumt. Außerdem Uni in Hagen nicht aus. Ich finde das sehr reichen Start ins Wintersemester. wurde bemängelt , dass die Anlagen zur Sit- schade, haben wir doch einen Auftrag zu zungseinladung nicht auf unserer Webseite erfüllen und auch eine Verantwortung für Herzliche Grüße zu finden seien. (Mehr auf Seite 5) das uns von den Studierenden überlasse- ne Geld. Immerhin schlägt eine Sitzung des Kleiner Fehler, große Wirkung Studierendenparlaments mit etwa 8000 Aufgrund dieser Fehler wurde nun die Sit- Euro zu Buche. (Weitere Informationen zu Jens-Raimer Beuerle zung durch den AStA-Vorsitz beanstandet, unseren Finanzen findet ihr auf Seite 8) AStA-Referent für SprachRohr und Kultur, und die Sitzung wurde abgebrochen. Im Sprecher Fachschaftsrat Kultur- und Sozial- Folgenden wurde dann zu einer Sondersit- Darf’s ein bisschen mehr sein? wissenschaften zung eingeladen, um wenigstens die Wahl- Für alle, die sich jetzt dafür interessieren, (SPD-Hochschulgruppe/Juso-HSG) ordnung für die kommende Studierenden- wie die Hochschulpolitik in Hagen so ab- Jens.Beuerle@asta-fernuni.de schaftswahl verabschieden zu können. läuft – der SP-Vorsitz weist in seinem Artikel Die Beanstandung war nicht falsch, aber es darauf hin: Es gibt die Möglichkeit, sich zu hätte in meinen Augen auch andere Hand- einer Sitzung einladen zu lassen; bei Inte- lungsmöglichkeiten gegeben: Die sinnvolls- resse könnt ihr gerne mir oder auch dem te wäre gewesen, den SP-Vorsitz vor der Inhaltsverzeichnis Editorial2 Seminare Aus den Fachschaftsräten Grußwort des SP-Vorsitzes 3 Des Fachschaftsrats ReWi 28 Meti: Wer macht was im FSR? 48 Der Fachschaftsräte Psy/Meti 29 KSW: K – wie Klasse! 50 Des Fachschaftsrats WiWi 30 Hochschulpolitik WiWi: Aus dem Fachschaftsrat 53 Der Bildungsherberge 32 Transparenz in der Hochschulpolitik? 5 Aus dem Finanzreferat 8 Aus dem Studierendenparlament 9 Hochschulsport Briefe an die Redaktion Deutsche Hochschulmeisterschaft Objektiv, transparent, nachrichtlich Im Westen nichts Neues? 11 Rudern36 relativ! 56 Die gewählten Gremien in der Hopo 15 Das Akademiestudium – ein Unilife Auslaufmodell?19 Studieren mit Kindern 38 Impressum Ruhe finden in der Stille 41 Impressum/Schwarzes Brett 59 Datenschutz und gesunder Menschenverstand 43 Redaktionsschluss für das SprachRohr 1.2018 ist der 3.1.2018. Wir freuen uns auf eure Beiträge! Schickt diese bitte an: sprachrohr@asta-fernuni.de
Sprachrohr 4/2017 GRUSSWORT DES SP-VORSITZES 3 Grußwort des kommissarischen Vorsitzenden des Studierendenparlaments Liebe Studierende! Den Datenschutzbeauftragten der Fern- Eine Geschäftsordnung ist in der Normpy- Wir haben jetzt zum dritten Mal die neue Universität „ist keine Vorschrift bekannt, ramide unten angesiedelt und ihre Rege- Wahlordnung verabschiedet, auch der aufgrund derer die Sitzungsunterlagen lungen betreffen Innenrecht. Seinen Auf- neue Haushalt wurde beschlossen. Verab- selbst allgemein veröffentlicht werden. gaben im Außenrecht entsprechend § 56 schieden muss ich mich leider von meiner Diese sind allein für die Mitglieder des der Satzung der Studierendenschaft ist der Co-Vorsitzenden Ulrike Breth, mit der ich jeweiligen Gremiums bestimmt. Eine Ver- SP-Vorsitz immer nachgekommen. sehr gut zusammengearbeitet habe, die öffentlichungspflicht bezieht sich ledig- sich aber leider eine Auszeit nehmen muss. lich auf die Protokolle der Sitzung, wobei So viel zur Kurzform … Leider waren die letzten Sitzungen von auch hier zu unterscheiden ist, ob einzelne Zu den Erklärungen von Herrn Hesse be- Beanstandungen geprägt. Insbesondere Tagesordnungspunkte für nichtöffentlich züglich der Sitzung des Studierendenpar- hinsichtlich der nicht nur diesbezüglichen erklärt wurden. Die Entscheidung über die laments vom 22. und 23. Juli 2017 folgen- Zusammenarbeit von Grüne Hochschul- (Nicht-)Öffentlichkeit trifft das Gremium de Klarstellungen von mir: gruppe Hagen (GHG) – Campusgrün und selbst aufgrund der Vorgaben in der jewei- • Die Sitzung stand auf der Homepage, AfD mag sich jeder selber sein Urteil bil- ligen Satzung.“ Bezüglich Haushaltsplänen nur die Tagesordnung nicht. den. führten die Datenschutzbeauftragen aus: • Der Tagungsort ist immer Hagen, „Die Veröffentlichungspflicht dient der wenn nicht anders angegeben. Die Beanstandungen bezogen sich für die Transparenz bzgl. der Finanzen nach au- • Die Uhrzeit war auch richtig angege- beiden letzten ordentlichen Sitzungen auf ßen. Personengenaue Rückschlüsse sind ben, lediglich das Sitzungsende am Teile der Geschäftsordnung. hier nicht erforderlich …“ Sonntag war mit 16 Uhr zu großzügig geplant, was aber unschädlich ist. E Im ersten Fall hatte der AStA nur den Ter- benso sah auch der Personal- • Jede(r) Interessierte(r) hätte vom min ohne Tagesordnung, im zweiten Fall rat unserer Mitarbeiter/-innen AStA-Büro die Einladung erhalten die Tagesordnung wie schon immer so eine Veröffentlichung des können. geschehen ohne Sitzungsunterlagen ver- Stellenplanes in der Form wie • Herrn Hesse ist der Fehler schon Tage öffentlicht. an die Mitglieder des SP ver- vor der SP-Sitzung aufgefallen, ohne sandt sehr kritisch. dass er SP-Vorsitz oder AStA-Büro dar- D er SP-Vorsitz lädt seit Amts- Andererseits sollte aber auch berücksich- über informiert hatte. beginn in jedem Grußwort tigt werden, dass meines Erachtens eine • Der Abwahlantrag wurde entspre- im SprachRohr euch Stu- funktionierende SP-Arbeit im Interesse al- chend unserer GO zu spät gestellt. dierenden ein, sich bei ihm ler SP-Mitglieder liegen muss und es daher • Er wurde dennoch von Frau Breth zu melden, falls ihr an einer zu kritisieren ist, dass Beanstandungen re- mit Hinweis auf die Satzung dem An- SP-Sitzung teilnehmen möchten oder In- gelmäßig erst zu Beginn der Sitzung ausge- tragsteller als auf die Tagesordnung teresse habt, euch zu engagieren. Es kam sprochen werden, obwohl sie schon früher aufgenommen bestätigt und dem SP bisher zu keiner einzigen Rückmeldung. aufgefallen sind. Herrn Hesse entweder der Satzung entsprechend fristgemäß Die meisten von euch wenden sich an die zum Vorsitzenden des Studierendenparla- weitergeleitet. Hochschulgruppen, wenn sie sich engagie- ments zu wählen oder sich schwerpunkt- • Der Antragsteller war mit diesem Vor- ren wollen, und der SP-Vorsitz lädt dann mäßig mit seinen Beanstandungen zu be- gehen einverstanden. auf Antrag aus den Hochschulgruppen in- schäftigen kann keine Alternative sein. • Der Abwahlantrag wurde später in der teressierte Studierende mit Reisekosten- Erst wenn ein wesentlicher Verstoß gegen Sitzung zurückgezogen. erstattung zu den Sitzungen ein. Selbst die Geschäftsordnung vorliegt, führt das wenn, wie jetzt Anfang September, die regelmäßig zur Rechtswidrigkeit des davon Ich bin unmittelbar nach Versand der Ta- Sitzung mit Tagesordnung und der Ankün- betroffenen Beschlusses. gesordnung in Urlaub geflogen. digung, dass die Rektorin das SP besucht, Es war mir so nicht möglich, die Veröffent- in Facebook oder auf fernstudis.de ange- lichung durch den AStA zu kontrollieren. kündigt wird, gibt es keine Rückmeldun- Wesentlich ist ein Verstoß , wenn: gen oder neuen Gäste. Die Termine waren gegen die Rechte der Mitglieder, Gruppen- Es wurde weiterhin auf der SP-Sitzung, schon immer im Sitzungskalender lange rechte oder Minderheitenrechte oder ge- auf Initiativantrag von Herrn Hesse wäh- Zeit vorab eingetragen. gen in der Geschäftsordnung eingeräumte rend der Sitzung, die Einrichtung eines Außenrechte verstoßen wurde. Arbeitsteams für die „Begleitung des Re-
4 GRUSSWORT DES SP-VORSITZES Sprachrohr 4/2017 ferats für Website und Digitales bei der Tagesordnung und sämtliche Sitzungsun- E Weiterentwicklung einer neuen Home- s ist richtig, dass die Ta- terlagen auf mögliche datenschutzrecht- page und des Social-Media-Auftritts für gesordnung und die Sit- liche Konsequenzen bei einer Veröffentli- die Studierendenschaft der FernUniversi- zungsunterlagen dort nicht chung auf Facebook zu untersuchen. tät in Hagen“ beschlossen, dem auch Herr veröffentlicht wurden, die D Hesse angehört. zuständige AStA-Referentin er Ablauf am Samstag ge- erklärte, nicht gewusst zu haben, dass das staltete sich so, dass das D ie SP-Sitzung wurde am erforderlich sei. Die Veröffentlichung von SP zuerst das Gespräch mit Ende quer durch alle Grup- Sitzungsunterlagen auf Facebook lehnt der Rektorin führte. Im An- pen als die beste und kons- der SP-Vorsitz unabhängig davon zur Zeit schluss daran wurden un- truktivste Sitzung seit sehr ab und hat diesbezüglich von den Da- ter Punkt 1 die Beanstandungen der Her- langer Zeit gelobt. Ebenso tenschutzbeauftragten der FernUni auch ren Hesse und Maryanowski behandelt. Es hat Herr Hesse während der Sitzung meh- recht bekommen. wurde allgemein Sitzungsunterbrechung rere Initiativanträge gestellt. Genau die- beantragt, und in der einstündigen Mit- D se Sitzung und/oder ihre Beschlüsse für enn erstens haben Mit- tagspause fand ein Gespräch zwischen ungültig zu erklären, würde daher dem arbeiter des AStA-Büros Herrn Krämer, Herrn Fedderke, der für die Arbeitsergebnis des SP widersprechen. sich schon gegen die Ver- Veröffentlichung zuständigen Referen- Insofern sehe ich auch die Einmischung sendung der Haushalts- tin Frau Dannemann und dem SP-Vorsitz der Rechtsaufsicht nicht nur aus den oben pläne 2016/2017 und statt. beschriebenen rechtlichen Gründen sehr 2017/2018 an den Einladungsverteiler E kritisch. des Studierendenparlaments gewehrt, s wurde sich darauf verstän- weil alle Empfänger*innen aus dem Stel- digt, die Anträge abzuweh- Zu den Beanstandungen der Herren Hesse lenplan in Kombination mit den einge- ren (Herr Fedderke hat dies und Maryanowski bezüglich der Sitzung stellten Gehaltszahlen ersehen können, auch noch verwaltungsrecht- des Studierendenparlaments vom 2. und wie viel die Mitarbeiter des AStA-Büros lich untermauert) und die 3. September 2017 folgende Klarstellun- verdienen. Dies wollten wir mit dem Per- Sitzung durchzuführen. Nach Ende der gen von mir: sonalrat des AStA-Büros klären, der je- Mittagspause verkündete Herr Krämer je- D ie Einladung mit Tagesord- doch in Urlaub war. doch ohne weitere Rücksprache mit dem nung und Tagungsort Ha- SP-Vorsitz, dass er den Beanstandungen D gen war auf der Homepage aher sieht der SP-Vorsitz stattgibt und die Sitzung als nicht ord- der Studierendenschaft eine Veröffentlichung der nungsgemäß entsprechend § 15 unserer seit Wochen privilegiert HHP, in denen die Stel- Satzung beanstandet. Der SP-Vorsitz be- und unübersehbar auf der ersten Seite lenpläne ja eingearbeitet mühte sich noch darum, die Sitzung doch online, da wir die Rektorin zu Gast hatten sind, vgl. Stellungnahme stattfinden lassen zu können, es waren 2 und dies auch publik werden sollte. Die durch die Datenschutzbeauftragten, kri- Verwaltungsrechtler als Seminarleiter im Resonanz aus der Studierendenschaft war tisch. Haus, die – in einer spontanen Einschät- leider gleich Null. zung – meinten, die Sitzung könne statt- N och viel kritischer sieht finden, ebenso der Landes-Asten-Koordi- D er einstellenden AStA-Re- der SP-Vorsitz die Veröf- nator , den wir nach seinen Erfahrungen ferentin ist es beim Co- fentlichung der Unterla- in vergleichbaren Situationen bei ande- py-und-Paste-Verfahren gen in einer öffentlichen ren Studierendenschaften befragten. Der allerdings passiert, dass Facebook-Gruppe. Es SP-Vorsitz hat noch die Möglichkeit ge- die Zeile mit dem genauen kommt zum allgemein problematischen sehen, in diesem quasi Organstreit durch Tagungsort nicht in die Online-Einladung Umgang mit Facebook hinzu, dass es z. B. eine mehrheitliche Entscheidung des SP mitkopiert wurde. Dies ist leider nieman- bei dieser SP-Sitzung einen Antragsteller die Beanstandung des AStA-Vorsitzen- dem aufgefallen. Die Sitzungsunterlagen gab, Herrn Schneider, der bekannterma- den zu überstimmen und die Sache am wurden von der AStA-Referentin nicht ßen ein Facebook-Gegner ist und dort Montag dann dem Rektorat zur Begut- eingestellt, „weil wir das noch nie ge- nicht in Erscheinung treten möchte. Der achtung vorzulegen, aber das SP schloss macht haben.“ Dies äußerte sie im Beisein SP-Vorsitz müsste also auf die Antragsfor- sich unserem Vorschlag nicht an, so dass des AStA-Vorsitzenden Herrn Krämer. mulare noch ein Kreuzchen setzen, ob der wir die Sitzung am Samstag gegen 16 Uhr oder die Antragsteller*in mit der Veröf- beendet haben. Grund unseres Bemühens Es wurde durch die AStA-Referentin eine fentlichung seines oder ihres Antrags auf darum, die Sitzung stattfinden zu lassen, Facebook-Veranstaltung auf der Seite Facebook einverstanden ist. Der SP-Vor- war, dass wir das Nichthochladen der des AStA erstellt mit den korrekten Zei- sitz ist der Auffassung, dass die Erstellung Sitzungsunterlagen auf fernstudis.de als ten und dem korrekten Tagungsort „Bil- einer Veranstaltung in Facebook ausrei- unverhältnismäßig für das Nichtstattfin- dungsherberge der Studierendenschaft chend ist, weil die AStA-Kontaktdaten denlassen der Sitzung angesehen haben. der FernUniversität in Hagen“. Lediglich 3 auf der Facebook-Seite angegeben sind Dem SP-Vorsitz blieb dann nur noch der SP-Mitglieder haben diese Veranstaltung und jemand, der sich für die Sitzung in- Rücktritt. Da der SP-Vorsitz die Sitzungs- geliked. Diese 3 SP-Mitglieder haben das teressiert, im AStA-Büro anrufen und sich unterlagen nicht selbst einstellen kann, Fehlen einer TO oder von Sitzungsunterla- eine Einladung zusenden lassen kann. Der das Einstellen höchstens kontrollieren gen nicht beanstandet. SP-Vorsitz sieht sich nicht in der Lage, die kann, hat der AStA-Vorsitzende im Grunde
Sprachrohr 4/2017 GRUSSWORT DES SP-VORSITZES/HOCHSCHULPOLITIK 5 die Arbeit seines eigenen AStA beanstan- det. Jeder guckt ständig auf diese Seite und niemandem fällt das Fehlen der Sitzungsun- terlagen auf. Zur Sondersitzung vom 30. September 2017 kann ich mich nicht äußern, da ich nicht anwesend war. Aus der Beanstandung der AfD zugunsten von Herrn Hesse habe ich aber erfahren, dass ich kommissarisch weiter im Amt bin.* André Radun MM (RCDS) Mit vielen lieben Grüßen aus München! Kommissarischer Vorsitzender des Studie- rendenparlaments Andre.Radun@sv-fernuni.de ___ *Anmerkung: Inzwischen wurde ein neuer SP-Vorsitz gewählt, der sich auf Seite 9 vor- stellt. Transparenz in der Hochschulpolitik Warum ist das so wichtig? L iebe Studierende, seit knapp lichsten Gründen nicht verfolgt oder ange- Und da sind wir leider beim aktuellen Ge- zwei Jahren bin ich nun für euch sprochen werden. schehen in der Hagener Studierendenver- in der Hagener Hochschulpolitik tretung, denn hier mangelt es am unbeding- aktiv. Bei meinem Entschluss, ten Willen, den Studierenden das zu geben, G mich zur Wahl zur stellen, war enerell ist der Einsatz, den was ihnen zusteht: Informationen! Viele der Hauptantrieb, die Transparenz nach au- jeder individuell bringt, na- fragen sich: „Warum sollte ich mich damit ßen, also für die Studierenden, zu verbes- türlich bei Ehrenämtern, die beschäftigen?“ Wie wichtig das sein kann, sern. Transparenz heißt, dass ich z. B. weiß: einen Großteil der Positio- wissen vor allem die Studierenden in den Wann ist eine Sitzung? Was sind dort die nen in der Studierendenver- Studiengängen der Psychologie. Dort gibt Themen? Wer ist es eigentlich, der mich da tretung ausmachen, kaum zu beeinflussen. es ggf. bald einen NC. Für die Studieren- vertritt? Und letztlich die wichtigste Frage: Die Transparenz jedoch lässt sich durch den ist es wichtig, dass man EHRLICHE Ein- Was passiert nach der Sitzung mit dem, was Satzungen, Geschäftsordnungen und Er- schätzungen hinsichtlich der Zukunft des beschlossen wurde? Beschließen kann man arbeitung von entsprechenden Prozessen eigenen Studiums erhält. Nun findet sich schließlich viel! Übrigens etwas, was ich durchaus herstellen. Dies gilt natürlich un- leider im öffentlichen AStA-Protokoll vom selbst lernen musste: Wenn man die Studie- ter der Voraussetzung, dass der Wille und 18.02.2017 folgende Aussage (Zitat): renden mit Herzblut vertritt, ist das echte die Fähigkeit da sind, entsprechend zu ar- Arbeit! Da geht auch mal etwas unter, wenn beiten. Vieles wird aber auch direkt vom „Achelpöhlers Gutachten unterstützt im We- Hochschulpolitik, Freunde/Familie und Job Gesetzgeber vorgegeben. Was man aber sentlichen die Hochschule, daher nicht ver- kollidieren. Problematisch ist es nur dann, auch braucht, um Transparenz herzustellen: breiten. Hatte andere Erwartungen an das wenn wichtige Themen aus unterschied- den Willen dazu! Gutachten hinsichtlich fehlender studenti- scher Beteiligung.“
6 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 U m nun eine Verbesserung verbessern oder Probleme anzugehen. Und herbeizuführen, hat zuerst genau hierfür entrichtet ihr euren Studie- Pascal Hesse im Studie- rendenbeitrag! Dies ist aber ohne die stu- rendenparlament die Ein- dentische Mitwirkung kaum möglich oder ladung zur Sitzung des 22. sinnvoll. Woher sollten frische Studierende und 23. 7. beanstandet. Beanstandet wur- auch wissen, was wir wann machen und den durchweg Dinge, die es bedarf, um die wo sie sich beteiligen können, wenn es nur Studierenden korrekt einzuladen. Dazu zäh- unzureichende Informationsmöglichkeiten len Dinge wie Adresse, Raumnummer, The- gibt oder die „Verpackung“ dieser Informa- menliste, Anlagen, Zeit und Datum usw. Eine tionen abschreckt? Oder wie motiviert ist genaue Liste der Beanstandungen findet ihr man mitzumachen, wenn die eigentlichen abgedruckt in dieser Ausgabe des Sprach- Probleme auf keiner Tagesordnung stehen? Rohrs. Leider hat der SP-Vorsitz, bestehend Oder wenn man Dinge nicht findet, weil sich aus Ulrike Breth (SPD-Juso-HSG) und André keine Mühe gegeben wurde, Informationen U nd da ist man im kritischen Radun (RCDS), nichts aus dieser Sache ge- sinnvoll zu publizieren? Bereich, warum Transparenz lernt. In der Folgesitzung am 2. und 3. 9. so wichtig ist. Man kann sich waren erneut einige dieser Dinge zu be- I nicht einen Anwalt suchen, anstanden. Dieses Mal habe ich zeitgleich ch hoffe, die Studierenden fordern ihr durch die Studierenden fi- mit Pascal Hesse die Sitzung beanstandet. Recht auf Informationen ein, denn oft nanziert beauftragen, und wenn einem das Sämtliche Beanstandungen wurden durch ist es nicht relevant, von der Studie- Ergebnis nicht gefällt, enthält man die fach- die Rechtsaufsicht (Rektorat) bestätigt! rendenschaft etwas zu wissen, aber liche Meinung den Studierenden vor. Das ist wenn, dann brennt es oft schon. Ein L alles, nur nicht transparent! eider muss man sagen, dass auch gutes Beispiel dafür ist der NC! Für weiter- nach diesen Geschehnissen nur gehende Fragen und/oder Kritik stehe ich eine minimale Besserung einge- euch natürlich zur Verfügung. L eider ziehen sich solche Vor- treten ist. Stattdessen wird von kommnisse durch die gesamte den Verantwortlichen verstärkt Studierendenvertretung. Ge- vorgeworfen, dass man auf diese Gegeben- spräche haben für gewöhnlich heiten aufmerksam gemacht hat. Zusätzlich keinen Effekt, und so konnte zu diesem Umstand kommt, dass generell ich, mit Ausnahme meines eigenen Fach- der Gedanke, Informationen den Studie- schaftsrats, keinerlei Verbesserungen her- renden zukommen zu lassen, weiterhin na- beiführen. Dies gilt für ALLE Gremien, von hezu nicht existent ist. Es gibt bereits erste den Fachschaftsräten über den AStA bis hin Bestrebungen, Satzung und Geschäftsord- zum Studierendenparlament. Regelmäßig nung entsprechend zu ändern, um eini- fehlen Protokolle, über vieles wird weder gen „lästigen“ Pflichten zu entkommen. In auf den Websites der Studierendenschaft meinen Augen sind die Zustände, die hier (etwa fernstudis.de) noch im SprachRohr herrschen, den Studierenden aufzuzeigen. Fabian Maryanowski berichtet. Dabei ist gerade das eine unserer Weiterhin habe ich auf einen Abdruck der Mitglied des Fachschaftsrates WiWi (zu- PFLICHTEN! Protokollerklärungen bestanden, diese sind ständig für Öffentlichkeitsarbeit) Ersatzmit- für die Studierenden von höchstem Inter- glied im SP, Mitglied des BHS-Beirats esse. Diese muss man im Zusammenhang (Freie Studentische Allianz) damit betrachten, warum wir als Studie- fabian.maryanowski@studium.fernuni- rendenvertreter eine Informationspflicht hagen.de haben. Wir arbeiten für EUCH, um etwas zu
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 7 Protokollerklärung Zu TOP 1, Feststellung der Beschlussfähigkeit für die Sitzung des Studierendenparlaments der FernUniversität in Hagen am 2. und 3. Sept. 2017 Ich stelle hiermit fest, dass nicht korrekt geladen wurde, und bean- 5. Aufgrund der dargestellten Sachverhalte ist nicht ordnungsgemäß stande diese Ladung hiermit. Dazu folgend die Begründungen: geladen worden und somit ist die Ladung rechtswidrig! Evtl. gefass- te Beschlüsse sind zu beanstanden und pot enziell rechtswidrig. Als 1. Nach § 58 (1) habe ich dazu beizutragen, dass Organe (hier: das weitere Konsequenz ist das SP nicht beschlussfähig! Studierendenparlament) ihren Aufgaben SATZUNGSGEMÄß nach- kommen (können)! 6. Aufgrund der in Punkt 5 genannten Fakten fordere ich den Vorsit- zenden des AStA, Michael Krämer, hiermit auf, seiner in § 55 (3) HG 2. Im vorliegenden Fall wird § 2 (3) der GO des Studierendenparla- NRW genannten PFLICHT nachzukommen: ments missachtet. Im entsprechenden Paragrafen findet sich eine Auflistung, was zu erfolgen hat, um korrekt zu laden: „Der Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschusses hat rechts- „Das Studierendenparlament tagt öffentlich. Die Einladungen mit widrige Beschlüsse, Maßnahmen oder Unterlassungen des Studie- Anlagen (sofern öffentlich) werden auf der Homepage der Studieren- rendenparlaments und des Allgemeinen Studierendenausschusses denschaft, www.fernstudis.de, veröffentlicht. Auf der Facebook-Sei- zu beanstanden. Die Beanstandung hat aufschiebende Wirkung. te des AStA wird eine entsprechende Veranstaltung erstellt.“ Wird keine Abhilfe geschaffen, so hat er das Rektorat zu unterrich- ten.“ Zu bemängeln ist in diesem Fall, dass leider keine Anlagen ver- öffentlicht wurden. Nicht nur wurden die Anlagen der aktuellen 7. Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass, soweit ich weiß, der Sitzung „unterschlagen“, es fehlen auch die Anlagen der letzten, Haushalt auf dieser Sitzung zu beschließen ist. Aufgrund eines Zeit- bereits beanstandeten, Sitzung! Weiterhin beanstande ich die Face- mangels könnte eine Sonder- bzw. Notsitzung zum Beschließen des book-Veranstaltung! Das Wort „entsprechende“ weist bereits darauf Haushalts nötig werden. Dadurch fallen zusätzliche Kosten an. Diese hin, dass sie nicht als reine Veranstaltung, sondern als Veranstaltung wären FAHRLÄSSIG durch den SP-Vorsitz verursacht worden. Hierzu mit ENTSPRECHENDEN Inhalten zu verstehen ist. Heißt: Auch hier aus der Satzung der Studierendenschaft § 58 (2): hat die KOMPLETTE Tagesordnung inkl. ANLAGEN zu erscheinen! Lei- „Verletzt jemand als Mitglied eines Organs vorsätzlich oder grob der ist dies nicht erfolgt! fahrlässig die ihr/ihm obliegenden Pflichten, so hat sie oder er der Studierendenschaft den ihr daraus entstehenden Schaden zu erset- 3. Grundlage dafür, dass eine entsprechende TO zu veröffentlichen zen.“ ist, stellt § 12 (5) HG NRW dar: Aufgrund der KLAREN rechtlichen Lage fordere ich den AStA-Vor- „Zur Gewährleistung einer sachgerechten Transparenz innerhalb der sitzenden hiermit auf, rechtliche Schritte zu prüfen, um ggf. durch Hochschule stellt sie sicher, dass ihre Mitglieder und Angehörigen in Schadenersatzforderungen die Studierendenschaft und damit die angemessenem Umfang über die Tätigkeit der Gremien unterrichtet Studierenden zu entlasten! Sollte der Vorsitzende Michael Krämer werden.“ nicht handeln, ist dies als Pflichtverletzung zu sehen, was unter Um- ständen weitere Schritte nach sich zieht! Transparenz wird NICHT dadurch hergestellt, dass man Anlagen, die zum Verständnis und Einordnen der TO bzw. deren Themen nötig Diese Erklärung geht am heutigen Tage der Rechtsaufsicht zu. sind, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich macht! 4. Der SP-Vorsitz, bestehend aus André Radun und Ulrike Breth, war wiederholt nicht in der Lage, korrekt zu laden. Dies ist zu beanstan- Hagen den 02.09.2017 den, sie haben damit § 58 (1) der Satzung der Studierendenschaft Fabian Maryanowski verletzt.
8 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 Aus dem Finanzreferat tige Kosten“ gebucht. Enthält also jene so- wie alle übrigen Kosten. Bericht über die Ausgaben der Studierendenschaft im Haus- Recht und Sonstige: Enthält auch Hoch- schulsport, internationale Beziehungen haltsjahr 2016/2017 und andere Kleinausgaben, die sich kei- nem anderen Bereich zuordnen lassen. Die Rechtsstreitigkeiten belaufen sich dabei auf I m letzten Haushaltsjahr hat die Studie- Fachschaften. Lediglich die Aufwandsent- 12.818,62 €. rendenschaft insgesamt 1.380.309,28 € schädigungen für Interessengruppen sind verausgabt (Stand 29.09.2017, noch im eigenen Posten Interessengruppen zu- Interessengruppen: Landes-ASten-Treffen, nicht ganz Kassenabschluss, es fol- sammengefasst. Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, gen noch kleinere Abbuchungen von Inklusionsbedarf. Kontoführungsgebühren am letzten Tag des Reisekosten: dito. Monats). Dabei entfielen auf die verschie- denen Bereiche die aus dem Diagramm er- sichtlichen Summen: Bericht über die Einnahmen der Studierendenschaft: Studierendenschaftsbeiträge: 1.398.207,32 € Überschuss des Vorjahres: 97.680,16 € Veranstaltungen, Seminare, Förderungen: 80.262,51 € Gesamt: 1.576.149,99 € Die Gegenrechnung ergibt damit einen Überschuss von 195.840,71 € im laufen- den Haushaltsjahr (Stand: 29.09.2017). Es folgen möglicherweise noch weitere gerin- ge Wertstellungen von bspw. Teilnahmege- bühren von Seminaren. gez. Carsten Fedderke Finanzreferent Hierzu seien noch einige Erläuterungen an- Die Geschäftsausgaben enthalten geführt: 190.415,63 € Gehälter Büroangestellte. Abkürzungen: BHS: Bildungsherberge; SBV: Studienbeglei- Veranstaltungen usw. enthält alle Honorare tende Veranstaltungen; ÖA: Öffentlichkeits- und weitere Veranstaltungskosten, auch die arbeit; SKP: Sachkostenpauschale der Fachschaften. Die Aufwandsentschädigungen enthalten Bewirtung und Raumkosten: zusammenge- Carsten Fedderke alle Aufwandsentschädigungen (feste und fasst, weil in den Fachschaften unter „Sons- Finanzreferent variable), auch die für Unigremien und Carsten.Fedderke@asta-fernuni.de
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 9 Aus dem Studierendenparlament Liebe Kommilitonen und liebe Kommilitoninnen, D as neue Semester bzw. Stu- dienjahr hat begonnen und für manche von Euch war es der Beginn des Studiums an der FernUniversität in Ha- gen. „Langer Rede kurzer Sinn:“ Nicht wir euch, sondern ihr könntet uns begrüßen, Nils Roschin denn wir sind die Neuen im Amt des Vor- Vorsitzender des Studierendenparlaments sitzes unseres Studierendenparlaments der SPD-/Juso-Hochschulgruppe FernUniversität. nils.roschin@sp-fernuni.de U nsere Vorgänger*innen W im Amt haben euch schon ir würden uns sehr Einiges über die Studie- freuen, wenn ihr rendenvertretung in ihren vielleicht als Gast Grußworten gesagt, so dass bei einer unserer uns nur bleibt, euer Interesse zu wecken, so Studierendenparla- dass ihr vielleicht selbst einmal Freude an mentssitzung dabei sein könntet, bei Inter- einer Mitarbeit haben könntet. esse, einfach bei uns melden. Wir werden gemeinsam mit allen Studieren- denvertretern unser Bestes für die Lösung Herzlichst der anstehenden Aufgaben geben. Anne Blohm Vorsitzende des Studierendenparlaments Grüne Hochschulgruppe (GHG) anne.blohm@sp-fernuni.de Resolution zur studentischen Beteiligung im Hochschulrat Die Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen ist bislang nicht im Hochschulrat der Universität vertreten. Damit ist die größte Statusgruppe der FernUniversität von der Ideenbildung und Entscheidungsfindung in diesem wichtigen Gremium ausgeschlossen. Das Studierendenparlament der FernUniversität in Hagen möchte dies nicht länger hinneh- men. Bereits bei der Neufassung der Grundordnung hat sich die damalige studentische Vertretung im Senat dafür stark- gemacht, dass ein studentisches Mitglied im Hochschulrat vorzusehen ist. Als Studierendenschaft und somit größte Statusgruppe der FernUniversität erheben wir unseren Anspruch und erklären unsere Forderung, an der Ideenbildung und Entscheidungsfindung im Hochschulrat teilzuhaben. Wir fordern daher ein studentisches Mitglied im Hochschulrat ein und bitten das Ministerium, den Hochschulrat, den Senat und das Rektorat, dafür Sorge zu tragen, dass die Studie- renden endlich auch eine Stimme im Hochschulrat erhalten. Beschlossen auf der Sitzung des Studierendenparlaments am 14.10.2017 in Hagen.
10 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 Gleichstellung? Ich kann’s nicht mehr hören! S o ähnlich reagierte ein Kommi- Deutschen Bundestag – nur durch eine ein- können, ohne sozial und materiell vor dem litone, den ich kürzlich kennen- zige, sehr männerlastige Partei. Nichts zu stehen. lernte und der mich nach meiner Warum ist es in einem der reichsten Län- In den nächsten SprachRohr-Ausgaben Funktion in der Studierenden- der der Welt noch immer nicht selbstver- möchte ich euch gerne einige dieser Vor- schaft fragte. Seine Begründung ständlich, dass Frauen und Männer sich ihre kämpferinnen vorstellen. für den emotionalen Ausbruch: „Für mich ist Familienarbeit und die Pflege naher Ange- das von klein auf so selbstverständlich, dass höriger gerecht teilen können und diese Frauen genauso gut sind und genauso be- gesellschaftlich unersetzlichen Arbeiten handelt werden wie Männer. Deshalb nervt auch renten- und sozialversichert geleistet es, immer wieder davon zu hören.“ Welch werden können? ein noch immer seltenes Statement aus B Männermund! Und gleichzeitig dachte ich: evor ich ganz ins Lamentie- Ja, ich kann es manchmal auch nicht mehr ren verfalle, erinnere ich mich hören und bin müde, daran zu erinnern. Wa- lieber an die starken Frauen rum ist es noch immer nicht selbstverständ- (und auf gute Art selbstbe- lich, dass Frauen für denselben Job dassel- wussten Männer), die dafür be Geld wie Männer bekommen, dieselben jahrzehntelang gekämpft und Niederlagen Kornelia Ellinger Aufstiegschancen haben und – ihrem Bevöl- eingesteckt haben, dass wir Frauen heute Studentische Stellvertreterin der zentralen kerungsanteil entsprechend – in allen Gre- selbstverständlich wählen gehen können, Gleichstellungsbeauftragten mien, Leitungsfunktionen und Aufsichts- aber auch ein Studium absolvieren, ohne (Grau & Schlau) räten vertreten sind? Jüngstes Beispiel ist männliche Erlaubnis Arbeit suchen oder kornelia.ellinger@ der wieder geschrumpfte Frauenanteil im eine Beziehung beginnen und beenden studium.fernuni-hagen.de
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 11 Im Westen nichts 11 Neues? Das Informations- und Beratungszentrum Wesel schließt zum 31.12. Saarbrücken droht nach dem WS 17/18 das Aus A ls Außenstellen der offiziellen Regionalzentren, die we- sentlich von der Unterstützung der jeweiligen Länder abhängig sind, bangen Studien- und Fernstudienzentren um ihren Fortbestand. Die Schließung erfolgt für die Stu- dierenden meist überraschend und bleibt für Außenste- hende nahezu unbemerkt. So im letzten Jahr das STZ Bottrop: Keine zehn Tage vor der Schließung am 30. 9. 2016 erhielt der AStA eine nachricht- liche Mitteilung. Über die Schließung der österreichischen Außenstelle Graz-Rottenmann zum 30.06. dieses Jahres gab es gar keine Mitteilung. Bereits wenige Tage später ließ sich im Internet quasi nichts mehr dazu recherchieren – gerade so, als ob es das Zentrum nie gegeben hätte. Nun also Wesel und Saarbrücken. In beiden Fällen gehen Mitarbeiter in den Ruhestand und die Universität des Saarlandes (UdS) hat die Kooperation aufgekündigt. Die Landesregierung muss sparen. Verständlich, dass ne- ben dem botanischen Garten auch an anderen Stellen der Rotstift ange- setzt werden soll. E s könnte der Verdacht aufkommen, dass Veränderungen wie beispielsweise Berentung der Leitung und/oder Kür- Foto: Elmar Bosch zung bzw. Einstellung von Subventionen genutzt werden, um sich der (ungeliebten?) Anhängsel zu entledigen. Dabei sind gerade diese, teilweise in entlegenen oder grenznahen Gebieten angesiedelten, Studienzentren für die Fernstudis der Region überlebenswichtig und tragen maßgeblich zu einem erfolgreichen Ab- schluss bei. „Wir sehen die FernUni in der Pflicht, Lösungen für eine zuverlässige Vor-Ort-Betreuung zu erarbeiten und diese zu erhalten.“
12 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 W I ährend das zustän- nsgesamt studieren ca. 10.000 Fern- der Zeit wäre, das Konzept einer kritischen dige Regionalzent- studierend im Südwesten Deutsch- Bestandsaufnahme zu unterziehen und ge- rum Neuss immerhin lands (Baden-Württemberg, Rhein- gebenenfalls Modifikationen vorzunehmen. eine gewisse räum- land-Pfalz und Saarland), die von nur So wäre für Standorte wie Saarbrücken viel- liche Nähe zum IBZ zwei Regionalzentren (Karlsruhe und leicht eine Weiterführung wie nach dem Wesel aufweist, sucht man diese Nähe für Stuttgart) betreut werden. Etwa 700 Studie- Service-Schweiz-Konzept denkbar, das als Fernstudierende des Saarlandes vergebens. rende werden von Stuttgart aus über den Service on Demand mit einigen festen Zei- Sie sind weiterhin dem 150 km entfernten Service Schweiz in Zürich betreut, und rund ten und Mentoriaten vom RZ Stuttgart im RZ Karlsruhe zugeordnet. Obwohl die Vor- 850 überwiegend berufstätige Saarlände- Technopark Zürich betrieben wird. derpfalz mit ihren herrlichen Ruinen eine rinnen und Saarländer sind dem FSZ Saar- D besonders attraktive deutsche Landschaft brücken zugeordnet. Nicht genug, sagt die en schwarzen Peter für weg- ist, ist eine Reise zu einer abendlichen Stu- FernUni, um ein eigenes Regionalzentrum brechende Vor-Ort-Betreu- dienveranstaltung für berufstätige Studie- zu eröffnen, denn dafür gibt es Vorgaben. ung allein den kündigen- rende sicherlich kaum machbar. Das zugrundeliegende Regionalisie- den Kooperationspartnern Dabei hatte sich die Zusammenarbeit rungskonzept ist inzwischen gut zehn Jahre in die Schuhe zu schieben mit der FernUniversität in Hagen als einem alt. Deshalb muss es nicht schlecht sein. Die und den Betrieb dankbar einzustellen, ist stabilen Kooperationspartner mit attrakti- zunehmenden Betreuungslücken vor Ort, für die betroffenden Studierenden jeden- ven Weiterbildungs- und Fernstudienan- die nicht nur den Westen, sondern auch falls die unbefriedigendste Lösung. Hier geboten über 28 Jahre bewährt. Wie in an- Süden, Norden und vor allem die Mitte und sehen wir vielmehr die FernUniversität in deren Regionen erweitert und ergänzt das den Osten der Bundesrepublik betreffen, Hagen als einzige Fernuniversität der Bun- Studienangebot der FernUni in Hagen da- werfen jedoch die Frage auf, ob es nicht an desrepublik in der Pflicht, Lösungen zur bei das Angebot der lokalen Universitäten, hier der UdS, und ermöglicht dadurch allen Interessierten eine ihren individuellen und beruflichen Zielen entsprechende akade- mische Qualifizierung. So nehmen u. a. Stu- dierende der UdS ein zweites Studienfach auf oder wechseln in der Familienphase in ein Fernstudium. J edes Jahr schließen etwa 30 Saar- länderinnen und Saarländer ihr Foto: Elmar Bosch Fernstudium ab. Auch die Men- torinnen und Mentoren des Fern- studienzentrums haben fast alle selbst ein Studium an der FernUniversität absolviert. Alle konnten sich dadurch be- ruflich höher qualifizieren bzw. sich ihren Wunsch nach einer beruflichen Verände- rung erfüllen. Außerdem konnten sie da- durch ihren Wohnort im Saarland behalten. Dies ist sowohl für Berufstätige wichtig, die ihren Arbeitsplatz erhalten müssen, als auch für ältere und familiär gebundene Stu- dierende, die nicht mehr mit der Mobilität 19-jähriger StudienanfängerInnen einem Studienplatz hinterherziehen können. PC-Raum im FSZ Saarbrücken – ab April verwaist?
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 13 A Aufrechterhaltung eines stabilen überregi- ls studentische Senatsmit- nicht zu spät ist und die Verantwortlichen onalen Betreuungsangebots zu erarbeiten glieder haben wir vor den an den Kooperationstisch zurückfinden. 13 und in Kooperation mit Bund und Ländern Senatssitzungen traditio- durchzusetzen. So wird es in der nächsten nell ein Gespräch mit der Senatssitzung von studentischer Seite ei- Rektorin, in dem wir unse- nen Top zur dezentralen Betreuung geben, re Anliegen vorbringen und diskutieren. In in dem sowohl die flächenmäßige als auch diesen Gesprächen hat Frau Prof. Dr. Pellert inhaltliche Abdeckung sowie die Nutzungs- sich mehrfach für eine Stärkung der de- möglichkeiten der Räumlichkeiten (siehe zentralen Betreuung ausgesprochen. Wir SprachRohr 3.2017) beraten werden sollen. hoffen, dass es für die verbleibenden Studi- enzentren und auch für Saarbrücken noch Dr. Gudrun Baumgartner (Grau & Schlau) AStA-Referentin für Studium und Be- treuung Süd /West und Hochschulsport Stv. Fakultätsrätin KSW Mitglied des Senats gudrun.baumgartner@asta-fernuni.de Außenseiter Save the Date: in Literatur und Film 13. Studienwoche Literatur- und Medienwissenschaft vom 4.bis zum 8. Juni 2018 N achdem es im letzten Jahr auf- Das Thema verspricht wieder eine spannende Wo- grund fehlender Ressourcen keine che. Anmeldungen sind ab Mitte Januar über die Literaturwoche gab, ist sie in die- Homepage des Instituts möglich, wo ihr auch das sem Jahr wie gewohnt Anfang Juni Programm und erforderliche Literatur findet: zurück. http://www.fernuni-hagen.de/literatur/ankuendi- Klicker /pixelio gung_studienwoche_2018.shtml manfred walker / pixelio Entlastung in der Psychologie Die Fernuniversität schreibt zwei befristete Stellen aus A A uf seiner September-Sit- Die Lehraufgaben der neuen ProfessorIn- ngehende Absolventinnen zung hat der Fakultätsrat nen sollen insbesondere in der Betreuung und Absolventen dürfen Kultur- und Sozialwissen- von empirischen Studierendenprojek- sich allerdings nicht zu früh schaften den Ausschrei- ten und Abschlussarbeiten im B.-Sc.- und freuen: Bis ein Berufungs- bungstext für zwei auf fünf M.-Sc.-Studiengang Psychologie zu Themen verfahren abgeschlossen ist Jahre befristete Professuren beschlossen. aus ihrem jeweiligen Forschungsgebiet lie- und berufen werden kann, gehen meist 1–2 gen. Jahre ins Land.
14 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 Einladung zur diesjährigen Jahrestagung der Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung „Vielfalt gestalten II – Auf dem Weg zur diversitären Universität“ vom 23. bis 26.11.2017 in Hagen Seit Ende 2015 befindet sich die FernUniversität im lichen Mitarbeiter_innen. Die studentische Beteili- Audit-Verfahren „Vielfalt gestalten“ des Stifterver- gung in Form des World-Cafés soll auch in diesem bandes und beschäftigt sich dabei unter anderem in- Jahr stattfinden. tensiv mit dem Themenschwerpunkt Inklusion. Insbesondere soll die Mitarbeit bei der Konzeption eines Inklusionskonzepts erfolgen. Zudem sollen die Studierenden weitere Informationen zum Thema Nachteilsausgleiche, Studieren mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen und Möglichkeiten einer inklusi- ven Hochschulausbildung erhalten. Erweitert wird das Programm der Jahrestagung durch ein umfangreiches Beratungsprogramm zum Studi- um ohne Barrieren. In diesem Jahr startet unsere Tagung bereits am Don- nerstagabend, so dass wir am Freitag gemeinsam eine Begehung des Campus vornehmen können, um diesen auf Barrierefreiheit zu prüfen. Wer von euch also die Möglichkeit hat, bereits am Donnerstag- abend oder Freitagvormittag anzureisen, ist herzlich zu dieser Begehung eingeladen. Dieser Artikel wurde auf besonderen Wunsch der Autorin in einer vom Layout abweichenden Schriftart gesetzt. Das Anmeldeformular und weitere Informa- tionen sowie das Tagungsprogramm findet Die Jahrestagung im Oktober 2016 diente zum Erfah- ihr auf unserer Homepage, oder ihr mailt an: rungs- und Wissensaustausch der Studierenden mit jahrestagung@asta-fernuni.de und bekommt die In- Behinderung und/oder chronischer Erkrankung der formationen per Mail. FernUniversität Hagen sowohl innerhalb dieser Grup- Der Eigenanteil beträgt 15 €, alle übrigen Kosten (Un- pe als auch mit am Auditierungsverfahren beteiligten terkunft, Verpflegung, Fahrtkosten) werden erstattet. wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen. Durch den in- tensiven Austausch wurden auch neue Impulse und Ich freue mich schon auf euch! Inputs für das Auditierungsverfahren erarbeitet. Liebe Grüße Bei der diesjährigen Jahrestagung soll an dieser The- matik weitergearbeitet werden. Insbesondere greift sie die Themenschwerpunkte der letztjährigen Tagung auf – im Kontextdes Diver- sity-Audits. Die universitäre Bildung an der FernUni- versität Hagen ist eine grundlegende Voraussetzung für die selbstbestimmte Einfügung in einen gesell- schaftlichen Rahmen. Der besondere Aspekt dieser Stv. AStA-Vorsitzende, Tagung liegt darin, sich aktiv und selbstbestimmt am Referentin für die Studieren- hochschulpolitischen Geschehen der FernUniversität den mit Behinderung und/oder zu beteiligen. Im letzten Jahr erfolgte dies u. a. mit chronischer Erkrankung sowie der Methodik des World-Cafés unter Führung von Petra Lambrich Gleichstellung am Auditierungsverfahren beteiligten wissenschaft- Inklusion@asta-fernuni.de
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 15 Die gewählten Gremien an der 15 FernUniversität: Teil 1 Es finden 2018 praktisch zwei ge- die Studierendenschaft. Innerhalb seiner trennte Wahlen statt: Statusgruppe hat jeder Angehörige die- • zu den Gremien der Universität (Senat, ser Gruppe eine gleiche Stimme bei den Fakultätsräte), Wahlen, allerdings erhält jede Statusgrup- • zu den Gremien der verfassten Studie- pe eine feste Anzahl an Mandaten in dem rendenschaft (Studierendenparlament, jeweiligen Gremium, die nicht mit der Zahl Fachschaftsräte). der Mitglieder einer Statusgruppe korre- Dieser erste Artikel soll die Gremien der liert. Nach der derzeitigen Regelung stellt Universität beschreiben, wie sie aufgebaut somit die Professorenschaft in jedem dieser sind und welche Aufgaben sie haben. Im direkt gewählten Gremien, wie z. B. dem Se- zweiten Artikel folgen dann die Gremien der nat, die Mehrheit. Die Vertreter der Studen- verfassten Studierendenschaft inkl. des All- tinnen und Studenten haben nur einen sehr gemeinen Studierendenausschusses (AStA). geringen Einfluss bei den Abstimmungen und können somit fast nur beratend und Liebe Kommilitoninnen und Kom- vermittelnd einwirken. militonen, Abgrenzung Universität und ver- Um die Position der Studenten und Stu- fasste Studierendenschaft dentinnen zu stärken, entstand schon in voraussichtlich im März 2018 stehen die Auf dem ersten Blick mag es nicht ein- der Weimarer Republik der Vorläufer der nächsten Hochschulwahlen an. Ein guter leuchten, warum diese Trennung nötig ist heutigen verfassten Studierendenschaft. Zeitpunkt, um den Aufbau der unterschied- und diese parallelen Strukturen bestehen. Jeder, der an der FernUniversität studiert, lichen Gremien an der FernUniversität aus- Hintergrund ist, dass in den Gremien der ist somit automatisch Mitglied der Hagener führlich darzustellen. Gerade von studenti- Universität wie dem Senat nach Statusgrup- Studierendenschaft und damit auch wahl- scher Seite ist eine hohe Wahlbeteiligung pen gewählt wird. Statusgruppen sind die berechtigt mit einer Stimme pro Person für elementar, um so eine ausreichende demo- Professorenschaft, die wissenschaftlichen das jeweilige Gremium wie Studierenden- kratische Legitimierung zu erhalten. Mitarbeiter, die übrigen Mitarbeiter und parlament oder Fachschaftsrat. Somit sind die Gremien der verfassten Studierenden- schaft Organe der studentischen Selbstver- waltung. Der Senat der FernUniversität Der Senat ist das höchste Gremium der Le- gislative an der FernUniversität und damit der universitären Selbstverwaltung. Er setzt sich aus vier Statusgruppen zusammen, der Professorenschaft mit 12 Vertretern, den akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit 4 Vertretern, den Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern in Technik und Verwaltung mit 3 Vertretern und den Studierenden mit 3 Vertretern. Die Wahlen finden alle zwei Jahre statt. Eine Besonder- heit im Vergleich z. B. zu kommunalen Par- lamenten ist, dass nicht nur bei Mandats- verzicht, sondern auch bei einer zeitweisen Verhinderung das nachfolgende Mitglied auf einer Wahlliste das eigentlich gewählte Mitglied bei der Sitzung des Gremiums mit Stimmrecht vertreten kann. Darum ist es gerade von der Studierendenseite wichtig, umfangreiche Wahlliste aufzustellen, damit das Stimmrecht und damit die Mitwirkung im Senat auch wahrgenommen wird. Somit
16 HOCHSCHULPOLITIK Sprachrohr 4/2017 sind bei Sitzungen praktisch immer alle 22 mationen über die Entwicklungen an der Die Fakultätsräte an der FernUni- Senatsstühle besetzt, was für die Arbeitsfä- Universität liefern. versität higkeit des Gremiums wichtig ist. Die Lei- Die FernUniversität hat zwei Ebenen: tung der Sitzung hat der Vorsitzende des 1. Die Universität als Ganzes, ihr gehören Senats inne. Dieser wird aus der Mitte der Ausschüsse und Kommissionen des alle Personen an, die an der Universität stimmberechtigten Mitglieder des Senats Senats arbeiten oder studieren. Höchste Re- gewählt. Sinnvollerweise befassen sich nicht alle präsentantin ist die Rektorin. 40 Personen, die entweder stimm- oder 2. Die derzeit vier Fakultäten, ihnen Neben den stimmberechtigten Mitgliedern nur redeberechtigt an der Senatssitzung gehören alle Personen an, die ar- des Senats gibt es auch nicht stimmbe- teilnehmen, an allen Beratungen. Hierzu beitstechnisch oder studientechnisch rechtigte Mitglieder. Dies erscheint erst hat der Senat die Möglichkeit, Ausschüs- diesen zugeordnet sind. Vertreten wird unsinnig, aber neben dem Stimmrecht ist se und Kommissionen zu bilden, die dann eine Fakultät jeweils durch den Dekan das Rederecht im Senat eine wichtige Mit- bestimmte Themen beraten und Empfeh- oder die Dekanin. wirkungsmöglichkeit. Diese zusätzlichen 18 lungen schriftlich fixieren. Der endgültige Mitglieder des Senats werden qua Amt be- Beschluss wird dann im Senat gefällt. stimmt. Dies sind z. B. die Rektorin, die Pro- rektoren, die Kanzlerin der Universität und Derzeit bestehen folgende Aus- die 4 Dekane der Fakultäten. Von studenti- schüsse und Kommissionen: scher Seite sind der oder die jeweilige Vor- • die Gleichstellungskommission, sitzende des AStA und des Studierenden- • die Kommission zur Qualitätsverbesse- parlaments durch ihr Amt rede- aber nicht rung in Studium und Lehre, stimmberechtigte Mitglieder des Senats • die Senatskommission für Satzungen und können auch von ihren Stellvertretern und Ordnungen, vertreten werden. • die Senatskommission für Planung, Struktur und Finanzen, Der Senat tritt meist einmal im Monat wo- • die Technologiekommission des Se- chentags (in Hagen derzeit immer mitt- nats, wochs) zusammen und ist hochschulöffent- • der Wahlausschuss für die Hochschul- lich. Das heißt, jeder von euch, der an der gremien. FernUniversität eingeschrieben ist, könnte • als Gast die Sitzung besuchen. Gerade wenn Diese indirekt, also durch die Senatsmit- umstrittene Themen auf der Tagesordnung glieder gewählten Gremien sind paritätisch stehen, kann eine hohe studentische Prä- besetzt, das heißt je zwei Mitglieder aus senz das Interesse an diesem Thema auf- den vier Statusgruppen. Das Mitwirkungs- zeigen. Für die studentischen Mitglieder recht von studentischer Seite ist somit hö- des Senats, inkl. der qua Amt, und ihrer Er- her. Durch die indirekte Wahl können auch satzleute und Stellvertreter ist somit eine Personen in diese Gremien gewählt werden, hohe Reisebereitschaft unerlässlich, denn die bei der Aufstellung der Wahllisten zum die wenigsten wohnen in Hagen. Auch der Senat noch nicht dabei waren. Es sind somit Sitzungszeitraum, meist von 14 bis 18 Uhr nicht verpflichtend Mitglieder des Senats, wochentags, verlangt etwas Flexibilität im sondern Angehörige der Statusgruppen an Berufsleben. Die studentische Teilnahme der Universität. Die vier Fakultäten sind derzeit: ist aber nicht unwichtig, wie die Aufgaben • die Fakultät für Kultur- und Sozialwis- des Senats zeigen. Eine Besonderheit stellt die Kommission zur senschaften, Qualitätsverbesserung in Studium und Leh- • die Fakultät für Mathematik und Infor- Als höchstes Beschlussgremium der Fern- re dar. Hier werden die sechs studentischen matik, Universität entscheidet der Senat nicht nur Mitglieder vom Studierendenparlament • die Fakultät für Wirtschaftswissen- über den Haushalt, die Satzung, die Wahl- gewählt, und je ein Mitglied direkt von den schaft, ordnung und andere verwaltungstechni- vier Fakultätsräten, dazu kommt noch ein • die rechtswissenschaftliche Fakultät. sche Angelegenheiten, sondern auch über Vertreter des Rektorats. Dinge, die unmittelbar Einfluss auf euer Stu- Eine Ausgründung einer Fakultät für Psy- dium haben. Dies kann die Einrichtung neu- chologie ist derzeit Thema im Senat. er Studiengänge oder deren Abschaffung Wie der Senat setzt sich ein Fakultätsrat aus sein, oder gar die Einführung eines Nume- den vier Statusgruppen zusammen und ist rus clausus, wie im letzten Jahr die Diskussi- das höchste Gremium der jeweiligen Fakul- on in Psychologie gezeigt hat. Ebenfalls übt tät. Die Wahlen finden zeitgleich mit den der Senat eine Kontrollfunktion über die Senatswahlen alle zwei Jahre statt. Jedes Amtsträger der Universität aus. So erfolgen wahlberechtigte Mitglied der Statusgruppe im Senat Berichte des Rektorats, so dass die hat eine Stimme, wobei den Statusgrup- Sitzungen des Senats auch wichtige Infor- pen eine jeweils feste Anzahl an Sitzen im Fakultätsrat zustehen. Dies sind 8 Sitze
Sprachrohr 4/2017 HOCHSCHULPOLITIK 17 für die Professorenschaft, 3 Sitze für die schiede zwischen den einzelnen Fakultäten. wissenschaftlichen Mitarbeiter, 2 Sitze für Jede Fakultät besitzt aber zumindest: die übrigen Mitarbeiter und 2 Sitze für die • einen Prüfungsausschuss, Studierenden. Der Dekan bzw. die Dekanin • einen Promotionsausschuss, (und der Prodekan als Stellvertreter) wird • eine Habilitationskommission. vom Fakultätsrat gewählt und leitet die Sit- Die Zusammensetzung und Mitwirkungs- zungen. möglichkeit von studentischer Seite variiert stark und wird durch die jeweilige Fakul- Sitzungen des Fakultätsrats finden alle tätsordnung festgelegt. Ebenfalls gibt es ein bis drei Monate wochentags in Hagen Unterschiede zwischen den Fakultäten, ob statt. Die Anzahl der Sitzungen variiert je Ausschüsse gesamt für die Fakultät oder je nach Fakultät. Die Dauer einer Sitzung ist nach Studiengang gebildet werden. meist deutlich kürzer als die des Senats. An Themen werden neben verwaltungstech- Dieser Artikel liefert einen Überblick über nischen Angelegenheiten vor allem auch die wichtigsten Gremien der Universität. Im Prüfungsordnungen und andere studien- zweiten Teil sollen dann die Gremien der technische Inhalte behandelt. Informativ verfassten Studierendenschaft behandelt sind auch die Berichte des Dekanats, um werden. Wer Interesse an einer Mitarbeit aktuelle und künftige Entwicklungen in der hat, kann sich beim zugehörigen Fach- Fakultät und den Studiengängen rechtzeitig schaftsrat, beim AStA oder bei einer Hoch- zu erkennen. Die Mitwirkung von studenti- schulgruppe melden. Für das kommende scher Seite ist daher elementar, wenn auch Sommersemester organisiert der AStA wie- die Verteilung der Sitze im Fakultätsrat ein der einen hochschulpolitischen Workshop maßgebliches Einwirken unterbindet. für Einsteiger. Dazu wird mehr in der nächs- ten Ausgabe des SprachRohrs berichtet. Ausschüsse und Kommissionen des Fakultätsrats Euer Referent für Hochschulpolitik Dr. Bernd Huneke Der Fakultätsrat besitzt vergleichbar dem Stellv. AStA-Vorsitzender, Sprecher Fach- Senat indirekt durch ihn gewählte Gremi- schaftsrat WiWi en, die sich mit speziellen Fachthemen be- (RCDS) schäftigen. Hier bestehen erhebliche Unter- Bernd.Huneke@asta-fernuni.de
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