Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis

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Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
Die Zeitschrift der Studierendenschaft
               der FernUniversität in Hagen

Sprachrohr          Ausgabe 02.2015

Interview mit         Der AStA stellt         Studieren
Prof. Gaschler           sich vor              mit Kind
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
2                                                                     INHALTSVERZEICHNIS/IMPRESSUM   Sprachrohr 2.2015

Inhaltsverzeichnis
Leitartikel                                              Seminare
Das neue Sprachrohr...                              3   Seminare in Hagen im WS 15/16 15
                                                         Sonderveranstaltungen16
                                                         Bildungsherberge              17

                                                         Veranstaltungen
                                                         Hallo an alle behinderten und
                                                         chronisch kranken Studierenden                      Hochschulpolitik
                                                         der FernUni Hagen!                          18     Der neue AStA stellt sich vor       22
                                                         Allgemeine Erläuterungen und                        Stellungnahme des Allgemeinen
                                                         Anmerkungen zu den Seminaren des                    Studierendenausschuss zur Schließung
                                                         Fachschaftrates KSW                         18     des Studienzentrums Erfurt zum
                                                                                                             30.09.2015                          27
                                                         Unileben                                            Neues aus dem ­SP-Vorsitz           28
                                                         Mal über den ­Tellerrand blicken   19
Lifestyle                                                Sommer-Universiade 2015 in Gwangju 21              Fachschaften
Ein ruhender Körper mit regem Geist                 4   Gefüllte Zucchini                  21              Ab in den Süden!                   29
Studieren neben Beruf und Kindern                   6                                                       Aus dem Fachschaftsrat „Kultur und
Warum studieren Senioren an                                                                                  Sozialwissenschaften“ KSW          30
der ­FernUni?                                       7                                                       „Java-Bootcamp“31
                                                                                                             Fachschaft Rechtswissenschaft      32
Karriere                                                                                                     Fachschaftsinitiative von Rewi zum
Ehrlich währt am Längsten –                                                                                  Klausurenkurs33
Tipps vom Profi und Studenten für                                                                            Nur vier alte ­Klausuren zum Üben? 33
Studium und Beruf                                   8
                                                                                                             Service
Kultur                                                                                                       AStA plant p
                                                                                                                        ­ sychologische ­Beratung   35
Julius zwischen den Welten                         10                                                       Fernstudis.de – ein starker Auftritt?  36
Verlassene Zeit                                    11                                                       Studieren mit Behinderung oder
Reiseführer: ­FernUni-Tour                         12                                                       chronischer Erkrankung                 37
                                                                                                             Leserbriefe37
Interviews
Im Interview mit ­Professor Gaschler               13                                                       Kontakte38

Impressum
Das SprachRohr ist eine Zeitschrift der                  MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:                    Anzeigenverantwortlich:
Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen          Rudolphe Aben, Ludwig Adrione, Rebekka Allen,       Angelika Rehborn,
                                                         Jens Beuerle, Manush Bloutian, Ulrike Breth, Anna   SprachRohr@asta-fernuni.de
Chefredaktion:                                           Dannemann, Kornelia Ellinger, Jutta Ferber-Ga-
Rebekka Allen (V.i.S.d.P.), Referentin für Presse &      jke, Carsten Fedderke, Daniel George, Betty Geß,    Gesamtherstellung:
Öffentlichkeitsarbeit,                                   Nabiha Ghanem, Stefan Guddas, Petra Horst-          DCM Druck Center Meckenheim GmbH
c/o AStA der FernUniversität in Hagen,                   mann, Bernd Huneke, Joana Kleindienst, Désirée      Werner-von-Siemens-Straße 13,
­Roggenkamp 10, 58093 Hagen                              Meuthen, Jerome Meijerink, Ellen Peters, Angeli-    53340 Meckenheim
 Tel. 02331/3751373                                      ka Pauly, André Radun, Kevin Rübenstahl, Daniel
                                                         Schwarz, Rudolph Schick, Oliver Schlemmer, Ve-
                                                                                                             Sofern einzelne Artikel dieser Ausgabe keine
                                                         ronika Solloch, Alexander Stirzel, Xenia Stüßgen,
Redaktion:                                                                                                   geschlechtergerechte Sprache verwenden, so ist
                                                         Tanja Wilking
Rudolphe Aben                                                                                                dies der ausdrückliche Wunsch der AutorInnen
Jens Beuerle                                                                                                 und Autoren.
Nabiha Ghanem                                            Titelbild:
                                                                                                             Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
Désirée Meuthen                                          Désirée Meuthen
                                                                                                             nicht mit der Meinung der Redaktion überein-
                                                                                                             stimmen. Die Redaktion behält sich die sinnwah-
                                                         AutorInnenfotos:                                    rende Kürzung von Artikeln, das Einsetzen von
                                                         s. MitarbeiterInnen dieser Ausgabe                  Titeln und Hervorhebungen vor.
Print              kompensiert     Id-Nr. 1551564
                                                         Sofern nicht anders angegeben, liegen die Rechte
                                                         für Fotos und Grafiken der einzelnen Artikel bei
                              www.bvdm-online.de         den AutorInnen.
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
Sprachrohr 2.2015   LEITARTIKEL                                                                                                                3

Das neue Sprachrohr...
Liebe Kommilitoninnen und Kommilito-            und jetzt das „SprachRohr“ gestaltet und               Wir wissen, dass es nicht einfach ist, alle
nen, liebe Studierende,                         verantwortet.                                     Wünsche und Erwartungen von derzeit rund
wir wissen nicht, was Ihr gedacht habt, als          Diese Projektgruppe hat sich zur Vor-        77.000 Studierenden der FernUni zu erfüllen.
Ihr diese neue „SprachRohr“-Ausgabe zum         bereitung und Erstellung dieser Ausgabe           Und das ist auch gar nicht unser Anspruch.
ersten Mal gesehen habt.                        mehrmals in Hagen und Berlin getroffen.                Unser Anspruch ist es, das „Sprach-
     Vielleicht wart Ihr verwundert.                 Wir haben dabei eine neue inhaltliche        Rohr“ zu dem zu machen, was es sein soll:
     Vielleicht wart Ihr auch neugierig.        Struktur erarbeitet und uns für ein neues              Eine Zeitschrift, ein Magazin, eine Platt-
     Wir wissen auch nicht, mit welchen Er-     moderneres Design entschieden.                    form von Studierenden für Studierende.
wartungen Ihr sie aufgeschlagen habt.                Das neue Design möchten und brauchen              Aber wir sind dabei auch auf Eure Mit-
     Aber wir wissen, welche Erwartungen        wir Euch nicht zu erklären, denn über Ge-         hilfe angewiesen: Das „SprachRohr“ lebt
wir an uns selber – an uns als Projektgruppe    schmack lässt sich ja bekanntlich streiten. ;-)   besonders von Euch und Euren Beiträgen.
„SprachRohr“ – haben.                                Unsere neue inhaltliche Struktur soll             Wenn Ihr also Anregungen, Themen-
     Wir möchten etwas Neues schaffen.          vor allem die Themen und Dinge aufgreifen,        vorschläge oder konstruktive Kritik habt
     Ein „SprachRohr“, das anders ist als das   die Euch als Studierende der FernUniversi-        oder selber einen Artikel schreiben wollt,
alte, aber trotzdem auf bestehenden Struk-      tät besonders interessieren.                      dann freuen wir uns über Eure Nachricht an
turen und lieb gewonnenen Traditionen be-            Deshalb wird es neben den altbekann-         SprachRohr@asta-fernuni.de.
ruht. Und weil neue Dinge manchmal etwas        ten, aber teilweise neu gestalteten Rubriken           Wir wünschen Euch einen guten Start
mehr Zeit und Raum brauchen als Gewohn-         Hochschulpolitik, Fachschaften, Tipps für’s       in das neue Semester und weiterhin viel Er-
tes, hat diesmal diese neue Ausgabe auch        Studium sowie Seminare und Veranstaltun-          folg bei Eurem Studium!
etwas länger auf sich warten lassen.            gen zukünftig auch die Kategorien Lifestyle,      Beste Grüße,
     Mit der Neuwahl des AStAs am 13. Juni      Kultur und Reiseführer geben.
2015 wurde auch das AStA-Referat für Pres-           Interviews, Karriere-Perspektiven und        Eure Projektgruppe SprachRohr
se- und Öffentlichkeitsarbeit neu besetzt.      persönliche Berichte unserer Studierenden         Rebekka Allen
     Verbunden mit der Neubesetzung             runden die Inhalte ab.                            Désirée Meuthen
gründete sich ebenfalls eine neue Projekt-           Außerdem neu ist die Kategorie               Rudolphe Aben
gruppe, die aus Rebekka Allen, Désirée          „Schwarzes Brett“, an dem wir gerne künftig       Nabiha Ghanem
Meuthen, Rudolphe Aben, Nabiha Ghanem           Eure Gesuche aller Art (z. B. Lerngruppen,        Jens Beuerle
und Angelika Rehborn (AStA-Büro) besteht        Praktika etc.) veröffentlichen.

                        Seit Juni 2015 ist Rebekka Allen (RCDS) die                               Rudolphe Aben, Mitglied der Grünen
                        neue zuständige Referentin für Presse- und                                ­Hoschulgruppe, ist 26 Jahre alt und studiert
                        Öffentlichkeitsarbeit und somit verantwort-                                B.Sc Wirtschaftswissenschaften.
                        lich für das SprachRohr.                                                   Er ist Leiter einer Marketing Agentur in
                        Sie ist Vollzeitstudentin (B.Sc Psychologie)                               Luxemburg und somit unser Experte in
                                                                                                   ­
                        und wohnt bei Freiburg im Breisgau.                                        ­Sachen Layout und Vermarktung.

                        Désirée Meuthen ist 35 Jahre alt und stu-                                 Nabiha Ghanem studiert Bildungswissen-
                        diert im sechsten Semester Psychologie                                    schaft, ist 48 Jahre alt, Mutter von drei Kin-
                        (B.Sc.) an der FernUni Hagen. Die gebürtige                               dern, chronisch krank und Fan von Borussia
                        Rheinländerin und Wahl-Berlinerin ist seit                                Dortmund. Sie wohnt auf dem Land und
                        2014 stellvertretendes Mitglied im Fach-                                  die FernUni ist für sie die einzige Möglich-
                        schaftsrat Psychologie über die Liste der                                 keit, doch noch ein Studium zu absolvieren.
                        SPD-Juso-Hochschulgruppe. Nach ihrem                                      Eher „zufällig“ ist sie in die Studierenden-
                        Erststudium der Kommunikationswissen-                                     vertretetung und dann in die Grüne Hoch-
                        schaft und langjährigen beruflichen Statio-                               schulgruppe geraten, wobei sie nach nach
                        nen im Journalismus sowie der Presse- und                                 eigenen Worten genauso viel lernt wie im
                        Öffentlichkeitsarbeit arbeitet sie jetzt als                              Studium.
                        Vollzeit-Redakteurin im Internet Marketing.
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
4                                                     LIFESTYLE   Sprachrohr 2.2015

    Ein ruhender Körper
         mit regem Geist
       oder die gedankliche Nacktarbeit

      I
            ch studiere Kulturwissenschaften auf
            Bachelor mit Fachschwerpunkt Phi-
            losophie. Das tun hier sicher einige.
            Hauptberuflich bin ich künstlerisches
            Aktmodell, stehe also nackt vor Ma-
      lern, Bildhauern, Kunstschülern und Mal-
      gruppen. Das machen grundsätzlich sehr
      wenige Menschen. Laut bundesweiter Zei-
      tungen und Magazine bin ich das einzige
      hauptberuflich tätige Aktmodell Deutsch-
      lands. Mag sein. Mit Superlativen kann ich
      wenig anfangen, sie entbehren oft eines
      wirklich aussagekräftigen Vergleichs. Bei
      Seminaren der Fernuniversität Hagen gebe
      ich in der Vorstellungsrunde nur selten mei-
      nen Beruf preis. Ich möchte nicht in unkriti-
      sche Schubladen gesteckt werden, obwohl
      ich der Meinung bin, wir alle benötigen sie
      irgendwie, um unser Leben strukturieren zu
      können. Dennoch wird mein Beruf, den ich
      Berufung nenne, sehr oft zum Gesprächs-
      thema, was mir immer etwas unangenehm
      ist, denn ich bin gewiss aus anderen Grün-
      den bei den Präsenzveranstaltungen und
                                                                                      Foto: Josien Hogeweg

      nicht, um unbedingt etwas von dieser „an-
      deren Art der Nacktheit“ kundzutun. Dafür
      nutze ich das Schreiben, welches ich von
      der Pike auf gelernt habe und es mir nun in
      Kunstmagazinen für Beiträge über meinen
      Berufszweig zunutze mache. Und wahrlich,
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
Sprachrohr 2.2015   LIFESTYLE                                                                                                            5

es besteht noch einiges an Aufklärungsbe-        ger – macht als die Einkaufsliste zu ver-      und diese Inhalte sind teilweise Grundlage
darf, was die Nacktheit in der Kunst betrifft.   vollständigen oder die Hauptstädte der         einiger meiner philosophischen Studien-
     Als Bildhauermodell stehe ich lange         Länder der Erde durchzugehen. Ein Ate-         arbeiten und seit kurzem auch das voraus-
und gern meist in klassisch griechischen Po-     lier oder Zeichensaal ist der meditativste     sichtliche Thema meiner Bachelorarbeit.
sitionen. Das liegt mir einfach. Die Münch-      Raum, den ich mir vorstellen bzw. wün-               Hier schließt sich dann auch der im-
ner Glyptothek und Pinakotheken, aber            schen kann. Ruhig, kreativ und kraftvoll.      mer größer werdende Kreis von der blon-
auch temporäre Ausstellungen, in denen es        Für mich gleichzusetzen fast nur mit dem       den Nackten, von der manches Mal zuerst
entblößte Frauen und auch Männer zu sehen        eigenen Studienarbeitsplatz umgeben von        gedacht wird, sie könne nichts anderes als
gibt, interessieren mich besonders für die       vielen dicken neuen oder staubigen alten       sich für Geld auszuziehen über das schrei-
geschäftliche Weiterbildung. Gerade kürz-        Wälzern sowie unzähligen Kopien. Die üb-       bende Denkmodell, das mit alten Klischees
lich war ich nach Ende einer Hagener Prä-        liche Unterstellung, mein Geist würde im       in der Kunst aufräumt und sich für eine an-
senzveranstaltung in der Ausstellung „Der        Studium Ausgleich zur Unterforderung bei       gemessene Bezahlung in diesem Job offen
schöne Schein“ im Gasometer Oberhausen.          der anstrengenden körperlichen Tätigkeit       ausspricht bis hin zur Philosophie-Studen-
Ich nutze insofern häufig die bundesweiten       des Aktstehens suchen, ist insofern nicht      tin, die gern wissen möchte, ob die Zweck-
Möglichkeiten der Fernuniversität in Verbin-     zwangsläufig. Ich stand viele Jahre täglich    haftigkeit in sozialen Beziehungen eine Ver-
dung mit meiner beruflichen Entwicklung.         Akt, ohne einen intellektuellen Ausgleich      dinglichung des Aktmodells darstellt.
     Ob mir bei langen Aktpositionen nicht       suchen zu müssen. Philosophie ist kein feh-          Und da soll noch einmal jemand sagen,
langweilig würde, werde ich allzu oft ge-        lendes Glied in der Kette meines Lebens,       ein Aktmodell wäre während der Arbeit ein-
fragt. Seit geraumer Zeit antworte ich mit       sie lässt mich das sehen und erkunden,         geschränkt, nur weil es sich nicht bewegen
einem mir eigen gewordenen Satz, den             was unterschwellig immer schon in meiner       darf.
bestimmt schon der ein oder andere Phi-          Arbeit präsent war: Ästhetik, auch der Mut,          Anmerkung: Mein Beruf ist genderun-
losoph vor mir inhaltlich ähnlich formuliert     zum eigenen Körper zu stehen, subjektive       spezifisch und vielleicht einer der wenigen,
hat: „Meinem Körper sind aus natürlichen         Wahrnehmung, Kunst oder Krempel, Aner-         bei denen Frauen wie Männer exakt densel-
Ursachen Grenzen gesetzt, mein Geist kann        kennung des Gegenübers oder auch das           ben Stundenlohn verdienen.
sich über Zeit und Raum hinwegsetzen.“           Verständnis für die Musen, die jahrhunder-
     Und damit meine ich, dass ein geistig       telang in jeglicher Malerei oder Bildhauerei   Tanja Wilking
reges Aktmodell mehr – oder eben weni-           zugegen waren. All das beschäftigt mich        tanja@rodinmuse.de

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          Lösungen

          Aufgaben-
          sammlung
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
6                                                                                                                                       LIFESTYLE   Sprachrohr 2.2015

                     Studieren neben
                    Beruf und Kindern
          Oder: Wer bin ich und was ist aus
    ­meinem gemütlichen Leben geworden?

A
                 ls Rebekka (Verantwort-                                             mich. Aber warum eigentlich? Warum muss          nieren oder wie man seine Zeit besser NICHT
                 liche des Sprachrohrs,                                              man sich, wenn man ein bestimmtes Alter          einteilen sollte. Seit dem steht bei mir mon-
                 Freundin und geduldige                                              überschritten oder schon Kinder hat, dafür       tags rein gar nichts für die Uni auf dem Plan.
                 Leidensgenossin)       mich                                         rechtfertigen, wenn man noch mal studiert?       Montags komme ich von der Arbeit, küm-
                 fragte, ob ich nicht Lust                                           Ist das nicht viel konsequenter und sinnvol-     mere mich um meine Kinder, den Haushalt
hätte, einen Artikel über das Studieren                                              ler als sich permanent darüber zu beklagen,      und mich selbst. An diesem Tag habe ich
neben Kind und Job zu schreiben, habe                                                dass man keinen Spaß an seinem Beruf hat?        komplett lernfrei – ganz ohne schlechtes Ge-
ich direkt zugesagt. Logo hab ich Lust. Da                                           Zugegeben, es gab auch schon Momente, in         wissen. Sollte ich doch Sehnsucht nach Kant
kann ich direkt mal mit ein paar Vorurtei-                                           denen ich direkt vor dem Aufgeben stand.         und Co. haben, kann ich ganz entspannt zum
len aufräumen und dabei schön eine Run-                                              Wäre ich nicht zu müde gewesen, hätte ich        Studienbrief greifen und mich darauf freuen.
de vor versammelter Mannschaft jammern.                                              wahrscheinlich alle Studienbriefe runter zur     Unterm Strich steht nämlich immer wieder,
Also habe ich ihr freudig versprochen,                                               Papiertonne getragen. Denn wenn man ein          dass es sich lohnt. Es macht sogar Spaß,
mich am Abend zu melden, um alles zu                                                 Semester lang diszipliniert lernt und die Kin-   wenn man es richtig macht und vor allem,
besprechen. Hab ich dann aber doch                                                   der dann exakt in der Prüfungswoche einen        wenn man das richtige Fach für sich gefun-
nicht gemacht. Weil ich eingeschlafen                                                Magen-Darm-Virus mit nach Hause bringen,         den hat. Und so sehr mich dieser Satz auch
bin. Auf dem Sofa. Um ca. 21.30 Uhr.                                                 der einen selbst auch flachlegt, dann ist das    nervt: Es ist alles eine Frage der Organisati-
Und schon sind wir mitten in einer sinnbild-                                         – sorry – schon sehr zum Kotzen.                 on. (Und Einstellung!) Mein Mann entlastet
lichen Situation für das, was diese Dreifach-                                        Am Schlimmsten aber finde ich, dass man          mich zuhause, mein Lernplan hilft mir, mich
belastung oft mit sich bringt.                                                       diese „Das-wird-eh-nichts-„Haltung von           nicht zu verzetteln und wenn ich ein biss-
Vor etwa 2 Jahren, als ich mich entschie-                                            Außenstehenden manchmal nicht los wird.          chen Glück habe, bringt ein Besuch der Oma
den hatte, dass ich gerne noch mal umsat-                                            Wenn zum Beispiel einer dieser selbster-         tatsächlich Entlastung statt zusätzlichen
teln und studieren möchte, war ich noch in                                           nannten Beobachter zu Besuch kommt, hab          Stress.
Elternzeit. Und selbst da wurde ich häufig                                           ich mich schon häufiger dabei erwischt, wie      Und wie heißt es in einer Gruppe auf Face-
gefragt, ob ich mir das wirklich antun will.                                         ich kurz vorher alles auf Hochglanz poliert      book so schön: Fernuni Hagen – wir rocken
Natürlich wollte ich. Zum einen, weil mein                                           habe, nur um dem prüfenden Blick stand-          Kind und Studium!
alter Job einfach nicht das ist, was ich bis                                         zuhalten und nicht diese atmende Verur-
zur Rente machen will und zum ande-                                                  teilung ertragen zu müssen. (Call me Idiot!)
ren, weil der Kopf während der Elternzeit                                            Dabei sollte es einem eigentlich völlig egal
doch schnell unterfordert sein kann. Und                                             sein. Man kann nicht auf allen Hochzeiten
da tu ich es schon wieder. Ich rechtfertige                                          tanzen und erwarten, dass es jedes Mal per-
                                                                                     fekt ist. Wenn man sich mit Familie und Job
                                                                                     entscheidet, noch mal zu studieren, dann
                                                Foto: Halfpoint – shutterstock.com

                                                                                     muss man zwangsläufig Abstriche machen.
                                                                                     Und der Stress, der damit verbunden ist
                                                                                     reicht völlig aus. Da muss man sich nicht
                                                                                     noch zusätzlich von außen stressen lassen.
                                                                                     Anfangs habe ich auch den Fehler gemacht         Zur Person:
                                                                                     und sämtliche freien Zeiten für die Uni ein-     Ellen (RCDS), verheiratet, drei Söhne im
                                                                                     geplant. Das konnte nur schief gehen. Das        ­Alter von 7 und zwei Mal 5 Jahren, arbeitet
                                                                                     erste Semester war also mehr oder weniger         als Digital Marketing Manager und studiert
                                                                                     auch ein Probelauf, denn man merkt ziemlich       Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Phi-
                                                                                     schnell, welche Lernstrategien nicht funktio-     losophie.
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
Sprachrohr 2.2015   LIFESTYLE                                                                                                                7

                                         Warum studieren
                                              Senioren an
                                             der ­FernUni?
                                       V
                                                       orab möchte ich erwähnen,         fach nicht, dass man schon dazu gehört!         Uni einen guten Ruf hat, hatte mich zu der
                                                       dass ich mich schwer mit          Das geht anderen natürlich genau so, und        Entscheidung bewogen, hier ein Studium
                                                       dem Gedanken abfinden             deshalb gehen viele Altersgenossen nicht        aufzunehmen. Ich hatte mir aber als Ziel ge-
                                                       konnte, ein Senior zu wer-        dahin, das ist das Problem.                     setzt, nicht wieder IT und BWL zu studieren,
                                                       den, obwohl das natürlich         Natürlich könnte man auch öfter in Urlaub       sondern eine (damals sagte man) Geistes-
                                       Unsinn ist, man ist so alt wie man ist. Ich bin   fahren, aber „merkwürdigerweise“ ist dieser     wissenschaft. Nach diversen Modulen in BA
                                       Baujahr 1946 und da ist nun nichts daran zu       Drang bei mir nicht mehr stark ausgeprägt,      KuWi entschied ich mich dann, mich auf die
                                       rütteln (Wenn ich das richtig überlege, war       Städtetouren ja, Strandurlaub? Na ja, die Fi-   Philosophie zu konzentrieren, ein ideales
                                       das Problem auch nicht das Alter- sondern         gur….                                           Betätigungsfeld für ältere Herren (und na-
                                       die Bezeichnung Senior.).                                                                         türlich auch Damen). Dass ich mich auch mit
                                       Aber was macht man mit 60+ wenn man               Also was tun, zumal wenn man                    einer komplett anderen Thematik und Termi-
                                       den Job freiwillig oder unfreiwillig aufgibt      noch bildungshungrig ist?                       nologie auseinander setzen muss, wusste ich
                                       und noch halbwegs klar im Kopf ist? Die           Viele Arbeitskollegen prophezeiten mir, ich     natürlich. Als ich aber in die Hochschulpoli-
                                       Zeit mit TV Formaten wie RTL totschlagen?         falle in ein „tiefes Loch“ wenn ich in „Ren-    tik über die Liste Grau und Schlau „einstieg“
                                       Es gibt natürlich auch andere Formate wie         te“ gehe (ich hatte zuletzt als IT Manager      wunderte ich mich doch, welche Themen an-
                                       Arte etc. – aber den ganzen Tag?                  eine 60-80 Stundenwoche). Ich habe mit 65       gesagt sind (Gleichstellung, Inklusion, Gen-
                                       Es ist natürlich auch möglich, täglich mit        Jahren (mit dem Erreichen des damals nor-       ter, und, und) (In meiner früheren Welt wurde
                                       der Frau einkaufen zu gehen und mit dem           malen Renteneintrittsalters) meinen Dienst      neben den BWL- und IT-Ausdrücken primär
                                       Einkaufswagen „stop and go“ hinter ihr            quittiert, eine Vertragsverlängerung lehnte     über Mitarbeiterführung. Business Ethics
                                       herzulaufen, diese Vorstellung meiner Al-         ich ab, da ich noch andere Pläne hatte, das     und anderen Methodiker gesprochen.).
                                       tersbeschäftigung entwickelte sich über die       Studium an der FernUni.                         Das ist alles „lernbar“, die größte Herausfor-
                                       Jahre zu einem Horrorszenario. Ich bekam          Ich hatte berufsbegleitend und mit Unter-       derung besteht darin, meiner Familie (Frau,
                                       das allzu oft bei meinen seltenen Einkäufen       stützung der Familie umfassende Aus- und        3 Kindern und 3 Enkeln) eine gesicherte
                                       zu sehen. Natürlich kann man das ab und zu        Weiterbildungsmaßnahmen (BWL Studi-             Zukunft zu ermöglichen. Die Beschäftigung
                                       machen, aber als Restlebensaufgabe und            um und MBA) absolviert und war deshalb          mit den Enkeln lässt das Leben in einem
                                       Dauerbeschäftigung?                               mit dem Fernstudium prinzipiell vertraut.       ganz anderen Licht erscheinen, und wenn
                                       Seniorennachmittage? Es hängt vom The-            Dass jeder ein Recht auf Weiterbildung hat      ich mal Stress im Studium verspüre, schaue
                                       ma ab, aber man fühlt sich oft doch etwas         und die Idee des Life Long Learning in der      ich meine Enkel an und sage „so what“.
                                       deplatziert, weil man selten adäquate Ge-         Gesellschaft nicht nur akzeptiert, sondern
                                       sprächspartner findet und man glaubt ein-         auch gefördert wird, ebenso dass die Fern-
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                                                                                                                                         Rudolf (Benno) Schick
                                                                                                                                         (Grau und schlau)
                                                                                                                                         Stellvertretender Sprecher
                                                                                                                                         Fachschaftsrat KSW
                                                                                                                                         ​Rudolf.Schick@sv-fernuni.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
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                    Ehrlich währt am
                           längsten –
                Tipps vom Profi und Studenten für
                              Studium und Beruf
   Als Student im Fernstudium, ob nun in Vollzeit oder Teilzeit,                      Natürlich ist es auch schwierig, einen
sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass uns andere Schwie-                  allgemein gültigen Plan aufzustellen, denn
                                                                                 es gibt nicht nur den einen Weg, weil jeder
rigkeiten – aber auch Möglichkeiten – erwarten als in einem                      Mensch anders lernt: vom Aufwand her, der
Präsenzstudium.                                                                  Ausführlichkeit und dem Rhythmus.
                                                                                      Wichtig ist hier vor allem eins. Ehrlich
                                                                                 zu sich selbst zu sein. So denkt auch Hel-
                                                                                 mut Fuchs, Unternehmensberater und Karri-

                                 S
                                             chwierigkeiten deshalb, weil wir    ere-Coach: „Wenn ich kein Morgen-Mensch
                                             in der Erarbeitung des Materi-      bin, dann sollte ich mir auch nicht meine
                                             als viel mehr auf uns allein ge-    Lernzeiten in den Vormittag legen, nur weil
                                             stellt sind und uns den Kontakt     einige sogenannten Experten das empfeh-
                                             zu Kommilitonen erst einmal         len. Nein, ich muss mein eigener Experte für
                                 erarbeiten müssen. Mehr Möglichkeiten           mich werden, indem was ich kann und wie
                                 deshalb, weil wir von überall aus lernen        ich etwas kann. Damit lässt sich dann auch
                                 können, nur eine sehr geringe Anzahl von        viel leichter der Weg bestimmen, den ich
                                 „Muss“-Veranstaltungen haben und vor al-        für das Lernen einschlagen sollte“.
                                 lem: Wir können so viele oder auch wenige            Dieser Tipp klingt so simpel, fast schon
                                 Kurse belegen wie wir wollen.                   esotherisch – ist aber keineswegs so ge-
                                      Es gibt viele Studenten, die mit einem     meint – , aber nur die wenigsten können ihn
                                 Fernstudium sehr gut umgehen können,            auch umsetzen. Nicht zuletzt auch deswe-
                                 auch weil es nicht das Erststudium ist oder     gen, weil die Gesellschaft in Deutschland
                                 sie damit ein konkretes Ziel im Job verfol-     einfach noch nicht so weit ist, sich auf die
                                 gen. Wahrscheinlich gibt es noch ein paar       Individualitäten von Arbeitnehmern einzu-
                                 mehr, die hier und da ihre Probleme haben,      stellen. Deshalb ist es natürlich auch noch
                                 am Ball zu bleiben.                             eine Gradwanderung mit der Umsetzung
Nein, ich muss mein                   Diese Problematiken resultieren al-        von Ehrlichkeit, ABER wir als selbstbe-
eigener Experte für              lerdings oft nicht aus zu wenig Motivation,     stimmte und verantwortungsvolle Studen-
                                 sondern eher daraus, dass die Studenten         ten müssen eben auch unter den vorliegen-
mich werden. Was                 nicht wirklich wissen wie. Also, dass es kei-   den Umständen lernen, Selbstbewusstsein
                                 nen „Plan“ gibt, wie viele Stunden wann was     zu entwickeln und zu dem „WIE“ zu stehen,
kann ich und wie kann            gemacht werden sollte, damit man ein opti-      mit dem wir in der Lage sind, die besten Re-
ich etwas.                       males Maß an Vorbereitung erfährt.              sultate zu erzielen.
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
Sprachrohr 2.2015   KARRIERE                                                                                                             9

                                               hat. Es ist viel wichtiger bei Gesprächen zu    falsch, zu denken „Was Hänschen nicht
                                               fragen, was bietet ihr denn als Unterneh-       lernt, lernt Hans nimmermehr“.
                                               men mir? Wie fördert ihr mich? Wie geht ihr          In Zukunft ist vielleicht sogar eine Art
                                               auf mich als Individuum ein? Was gibt es für    Software denkbar, die geplante und tat-
                                               Boni? Wie zufrieden sind eure Mitarbeiter       sächlich erreichte Studienziele aufzeichnet
                                               bisher?“. Nur so könne man ja Rückschlüsse      und rechtzeitig warnt, wenn man zu sehr
Es ist damit absolut                           darüber machen, wie glücklich man selbst        hinterher ist und entsprechende Lösungen
falsch, zu denken                              dort werden kann bzw. ob dieses Unter-          anbietet.
                                               nehmen wirklich etwas für einen ist. Sonst
„Was Hänschen nicht                            „prostituiert“ man sich vielleicht für eine
lernt, lernt Hans                              Sache, die man eigentlich gar nicht wollte
                                               und kommt auf Grund von Sicherheitsden-
­nimmermehr“.                                  ken auch nicht mehr so leicht dort heraus.
                                                    Durchhalten bringt da auch nach mei-
                                               ner Erfahrung wenig, aufhören ist die besse-
                                               re Wahl, aber natürlich nur mit den richtigen
     Dieses Selbstbewusstsein wird uns         Fragen, die man sich stellen muss, um beim
später dann auch im Berufsleben helfen,        nächsten Mal bessere Entscheidungen zu
gute Entscheidungen zu treffen und für uns     treffen.
und unsere Bedürfnisse einzustehen. Denn            Fehler machen wir alle – und werden        Anna Dannemann
natürlich sind alle, die einen guten Job an-   wir auch weiterhin – und es ist nichts per      (RCDS)
streben, auch in einer Form davon abhän-       se Schlimmes, außer, wenn wir nicht aus ih-     Erstsemesterbetreuerin
gig ein Unternehmen zu finden, das auch in     nen lernen. Vor allem sollten wir lernen, sie   Rechtswissenschaften
der Lage ist, einen solchen Karrierewunsch     schnell zu erkennen, um unsere Reaktions-
zu fördern. Andersherum benötigt jedes         geschwindigkeit zu verbessern.
Unternehmen für seinen Erfolg auch gute             Ist das auch ein Bereich, bei dem einen
Mitarbeiter.                                   die Universität unter die Arme greifen soll-
     Darum braucht man auch keine Angst        te? Auf jeden Fall. Zusätzlich zu der Ausbil-
vor Bewerbungen und Gesprächen zu ha-          dung sollten sie einem, wenn gewünscht,
ben, man sollte jedoch vorher lernen, rich-    auch beim Bilden der eigenen Persönlich-
tig zu kommunizieren – dh. sprechen und        keit helfen. Hier ist allerdings viel mehr
verstehen – und das kann man eben nur,         Eigeninitiative vom Studierenden gefragt,
wenn man damit anfängt, ehrlich zu sich        denn natürlich kann niemand außer einem
selbst zu sein. Helmut Fuchs erklärt dazu:     selbst wissen, wo der Schuh drückt. Wenn
„Ich halte es für völlig falsch, dass viele    man das aber herausgefunden hat, dann           Helmut Fuchs
Coaches Arbeitssuchenden immer empfeh-         sollte man ein Angebot erhalten, wie man        – Fuchs & Consorten – Unternehmensbera-
len, man müsste sich selber gut verkaufen      das Problem lösen kann. Nur wenn man            ter, Betreiber und Dozent von Institutionen
können. Das ist doch gerade das, was viele     konstruktive Lösungen hat, dann bleibt man      für Erwachsenenbildung sowie Autor im Be-
heute in den Burn-Out treibt oder getrieben    auch motiviert dabei. Es ist somit absolut      reich Beratung für Führungskräfte.

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    Martina Spahn: Studienkreis für universitäre und berufliche Weiterbildung, Dipl. Volkswirtin (FernUni Hagen), Geleitstr. 20,
    63165 Mühlheim / Main, Tel.: 06108 / 79 64 79, Mobil: 0170 / 544 84 33, E-Mail: kontakt@martina-spahn.de
Sprachrohr Die Zeitschrift der Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen Ausgabe 02.2015 - Interview mit Prof. Gaschler - Fernstudis
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     Julius zwischen
          den Welten
Geschichten und Gespräche über
    Physik, Philosophie und ganz
            dumme Dinge – Teil 7
                                        Bert macht sich Sorgen

                                        W
                                                                 ährend Julius sicher
                                                                 wieder zu Hause in
                                                                 seinem Labor ex-
                                                                 perimentierte und
                                                                 die Welt vergaß,
                                        schlenderte Bert durch den Park, der vor
                                        dem Pressehaus lag. Er stieß mit seinem
                                        Schuh kleine Steinchen geschickt vor sich
                                        her und lächelte dabei dem kleinen Jungen
                                        zu, der mit Julius’ Fußball spielte – aller-
                                        dings blieb ihm das Lachen im Hals stecken,
                                        wenn er an seinen Freund dachte, kurz: Bert
                                        machte sich Sorgen um den Geisteszustand
                                        des Physikers. Dass die Formel zur Berech-
                                        nung der Zeitreise nichts taugte, sah sogar
                                        er, aber…sicher konnte man bei einem Ge-
                                        nie trotzdem nie sein. Er fasste einen Ent-
                                        schluss, lief in sein Büro und rief Julius an:
                                        „Altes Haus, kann ich die Formel haben? Die
                                        zur Berechnung der Zeitreise? Ja? Prima,
                                        mail sie mir doch bitte an Bert@Redaktion.
                                        de. Danke, bis später!“, und legte auf. Kurz
                                        darauf ein Pfeifen (ach ja, Bert konnte sehr
                                        witzig sein) und die gewünschte Nachricht
                                        lag in seinem Briefkasten. Er druckte die
                                        Formel aus und verließ die Redaktion, um
                                        einem bekannten Physiker der hiesigen Uni
                                        einen Besuch abzustatten.
                                             „Was halten Sie davon?“, fragte er den
                                        Wissenschaftler.
                                             „Haben Sie das gemurkst?“, war die Ge-
                                        genfrage und Bert verneinte, nannte Julius’
                   Grafik: Gaby Hylla   Namen und der Physiker erschauerte: „Ge-
Sprachrohr 2.2015   KULTUR                                                                                                             11

nial, einfach genial. Verändert die gesamte         „Morgen!“, grüßte er nicht ganz tages-          „Hilfe!“, schrie er.
Welt, muss sofort publiziert werden!“, und     zeitgemäß.                                           „Ganz ruhig“, klang Julius’ Stimme von
entschwand. Kurz darauf hörte Bert ihn te-          „Komm rein“, sagte Julius, „hier findest   Ferne an ihn heran. „Na, wieder da?“
lefonieren und gleichzeitig auf der Tastatur   du die richtige Zeit. Welche möchtest du             Der Freund beugte sich über den am
eines PCs herumhämmern.                        denn? Deine Schulzeit oder besser noch,         Boden liegenden Schreihals.
     Hm!                                       deine Babyzeit? Ist die schönste und ein-            „Was war denn?“, wollte der wissen.
     Nun, es gab ja noch andere Kapazitäten    fachste Zeit. Komm, setz dich in das Ku-        „Wo war ich? Bewusstlos?“
und Bert suchte den nächsten auf:              gellabor und sag mir noch einmal dein Ge-            „Nein, du warst in deiner Vergangenheit
                                               burtsdatum.“                                    und exakt drei Monate alt. War es schön? Du
„Murks!“                                            „28. August 1968, solltest du eigent-      vermisst doch deine Mom, oder?“
„Ist von Julius!“                              lich wissen, bist doch mein Freund“, war die         Berts Mutter war schon früh verstorben
„Fantastisch! Muss an die Öffentlichkeit!“     sentimentale und etwas ängstliche Antwort.      und der Journalist hatte seine frühe Jugend
                                               Wer war hier durchgeknallt? War es verrückt,    als Halbwaise verbracht. Das bleibt nieman-
„Blödsinn! Welche Knalltüte…ein Schüler­       auf eine Spinnerei einzugehen? Nun, die         dem in den Kleidern hängen, so glaubte
ulk?“                                          Antwort dauerte zu lange, in der Zeit hatte     Julius.
„Ist von Julius!“                              Julius schon seine Berechnungen angestellt           Was aber glaubte wohl Bert?
„Von dem Julius? Genial! Wird die Welt ret-    und sein „a“ ermittelt. Das Kugellabor press-
ten!“                                          te sich zusammen und quetschte auch den
                                               Journalisten ein, kein angenehmes Gefühl,
„Quatsch, völliger Quatsch!“                   so reduziert zu werden. Bert schrumpfte.
„Ist von Julius!“                              Auch sein Gehirn und seine Wahrnehmung
„Oha! Der Beweis, auf den die Menschheit       fielen in sich zusammen, die Arme und Bei-
gewartet hat.“                                 ne wurden kürzer und sein Haupthaar län-
                                               ger (er hatte als Baby volles Haar gehabt).
War es das, was du gewollt hast, Bert? Nein?   Seine Mutter nahm ihr Söhnchen auf den
Ach so, du wolltest der Welt, der Fachwelt     Arm, wiegte und knuddelte es. Jetzt ging
zeigen, dass Julius verrückt, durchgeknallt    es dem Journalisten schon besser, ein war-
ist, zu seinem eigenen Schutz. Hat nicht ge-   mes Milchfläschchen tat sein Übriges. Ein       Angelika Pauly
klappt? Was machen wir da?                     Schläfchen, dann frische Windeln und ein        Studierende im B.Sc. Mathematik
      „Ich weiß auch nicht…“, murmelte der     Spaziergang durch die Nachmittagssonne,         Angelika.Pauly@angelika-pauly.de
Journalist und machte sich auf den Weg zu      wie war das Leben schön! Da zerrte und zog      www.angelika-pauly.de
Julius.                                        etwas an seinen Knochen, zerriss ihn.

                                             Verlassene Zeit
       Lauf nicht so schnell, mein Kind,                                                    Das ist der Atem
         lauf nicht am Leben vorbei.                                                       deiner Vorfahren.
           Die Zeit holst du nur ein,
        wenn du neben ihr her gehst.                                                  Siehst du die Schatten?
                                                                                      Erkennst du die Farben?
                 Tritt zur Seite,                                                      Das sind die Umrisse
        ja, noch ein Schrittchen mehr,                                                     deiner Ahnen.
             nun bist du außerhalb.
         Spürst du die Vergangenheit?                                                     Verlasse die Zeit
                                                                                        und finde dich selber
          Hörst du die alten Stimmen?                                                    in der Erinnerung
              Fühlst du den Wind?                                                        des Bewusstseins.
12                                                                           KULTUR – REISEFÜHRER   Sprachrohr 2.2015

        Reiseführer:
       ­FernUni-Tour
                 Hättest du’s gewusst?

A
                n insgesamt 13 Standorten            Der Grund dafür lag (mal einmal ab-
                findest du die Regionalzent-    gesehen von meinem angeborenen man-
                ren der FernUni mit ihren 16    gelnden Orientierungsvermögen) in der
                Studienzentren.                 Aufteilung des Regionalzentrums auf zwei
                     Gerade für uns Fernstu-    verschiedene Räumlichkeiten.
dierende sind die Regional- und Studien-             Die Verwaltung und drei Seminarräume
zentren wichtige Anlaufstellen.                 sind nämlich durch eine Querstraße von zwei
     Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter       weiteren Seminarräumen getrennt, in denen       len Statistiken nur etwa jeder dritte Berliner
bieten dort Betreuung und Beratung zu al-       auch mein Statistik-Seminar stattfand.          über ein Auto).
len Fragen rund um das Fernstudium an. In-           Ich bin sehr gerne im Regionalzentrum           Das 5-köpfige Team rund um Leiterin
formationsveranstaltungen, Seminare und         Berlin (vor allem jetzt, wo ich den Weg weiß)   Heloisa von Oldershausen reagiert immer
Tutorien zu studienrelevanten Inhalten er-      – und das aus mehreren Gründen:                 sofort und sehr hilfsbereit auf Anfragen –
gänzen das Angebot.                                  Die Lage in der Hauptstadt könnte fast     egal, ob es wie in meinem Fall um Räum-
     Da die Regional- und Studienzentren        nicht besser und zentraler sein. Das Regio-     lichkeiten für die Treffen der Projektgruppe
als Kontaktstelle zwischen der Hochschule       nalzentrum befindet sich in unmittelbarer       SprachRohr oder der Fachschaft Psycholo-
und uns Studierenden fungieren, stellen wir     Nähe zum Hackeschen Markt und ist weni-         gie geht. Von daher an dieser Stelle einmal
sie in unserer neuen Sprachrohr-Reihe “Rei-     ge Gehminuten vom “Alex” entfernt. Wenn         herzlichen Dank!
seführer” nacheinander vor.                     einige Gebäude den Blick nicht verstellen            Geöffnet hat das Regionalzentrum in
     Den Anfang macht in dieser Ausgabe         würden, könnte man von seinem Seminar           der Hauptstadt montags bis freitags von
das Regionalzentrum Berlin.                     aus nur rund 100 Meter weiter direkt auf        15 bis 19 Uhr sowie dienstags, freitags und
                                                die Spree blicken. Die tolle Aussicht bietet    samstags von 10 bis 13 Uhr.
Das Regionalzentrum in der                      sich aber zumindest in den Pausen zum Ent-           Weitere Informationen und aktuelle
­Hauptstadt                                     spannen an.                                     Veranstaltungsangebote findest Du natür-
Meine erste persönliche Erfahrung mit dem            Eingebettet ist das Regionalzentrum in     lich auch im Internet unter: http://www.
Regionalzentrum Berlin war – zugegebener-       das modern gestaltete SpreePalais am 1905       fernuni-hagen.de/berlin/
maßen – etwas chaotisch.                        fertig gestellten Berliner Dom – ein meines          Und noch ein Tipp an alle Berlinerin-
     Ich hatte dort eine Präsenzveranstal-      Erachtens gelungenes Zusammenspiel zwi-         nen und Berliner unter den SprachRohr-Le-
tung in Statistik für mein Psychologie-Studi-   schen Zukunft und Geschichte.                   sern: Wenn Ihr die Gelegenheit habt, dem
um… nur leider fand ich trotz ausgehängter           Auch die Erreichbarkeit mit dem örtli-     Regionalzentrum einen Besuch abzustatten,
Wegbeschreibung (zuerst) den Raum nicht.        chen Personennahverkehr ist durch die An-       dann tut das: Denn wenn man hier ist, fühlt
Erst nach einer halbstündigen Suche und         bindung an den nur drei Minuten Fußweg          man sich als Fernstudierender seiner Uni
diversen Ehrenrunden rund um den Block          entfernten S-Bahnhof Hackescher Markt           gar nicht mehr so fern!
kam ich an meinem gewünschten Ziel an.          perfekt (und immerhin verfügt nach aktuel-

                                                                                                Désirée Meuthen
                                                                                                (SPD-HSG)
                                                                                                desiree.meuthen@fernuni-hagen.de
Sprachrohr 2.2015   INTERVIEWS                                                                                                                    13

              Im Interview mit
           ­Professor Gaschler
   Seit des Sommersemesters 2015 ist Robert Gaschler der                                                  men, die ich näher betrachte. Das eine ist,
zuständige Professor für das Lehrgebiet Allgemeine Psychologie                                            zu erfahren, wie Menschen über Suffizienz
                                                                                                          denken. Es gibt für Nachhaltigkeit ebenfalls
– Lernen, Motivation, Emotion, an der FernUniversität in Hagen.                                           zwei Strategien: man kann zum einen ver-
Vor einiger Zeit habe ich mich mit ihm getroffen, um ihm einige                                           suchen, Technologien effizienter zu gestal-
Fragen im Interview zu stellen.                                                                           ten, wie beispielsweise, dass diese weniger
                                                                                                          Energie benötigen. Und zum anderen: wie
                                                                                                          kann man den Konsum reduzieren?
                                                           Rebekka Allen: Erst einmal vielen herzli-           Mich interessiert hier, wann überhaupt
                                                           chen Dank dafür, dass Sie sich hier die Zeit   Menschen über solche Fragen nachden-
                                                           für dieses Interview nehmen.                   ken. In manchen Bereichen des Lebens ist
                                                           Prof. Gaschler: Gerne, dafür bin ich ja da!    das völlig normal, in anderen weniger, da
                                                           R. Allen: So selbstverständlich ist das        ist diese Selbstverständlichkeit nicht ge-
                                                           nicht… Um direkt zum Einstieg zu kommen:       geben. Das zweite große Thema in diesem
                                                           was waren bzw. sind bisher Ihre Forschungs-    Bereich sind Gerechtigkeitsthemen. Ärmere
                                                           schwerpunkte?                                  Menschen wohnen häufiger in der Nähe von
                                                           Prof. Gaschler: Letztlich sehr unterschied-    Flughäfen, obwohl sie viel weniger fliegen.
                                                           liche Dinge. Bei der anwendungsnahen           Leider nehmen aber die Menschen bei die-
                                                           Allgemeinen Psychologie geht es bei mir        ser Argumentation eher Abstand von der
                                                           sehr um Umweltschutzthemen. Es gibt aber       Thematik. Ansonsten bin ich Teil eines For-
                                                           auch reichlich andere Grundlagenthemen,        schungsverbundes der Exzellenzinitiative
                                                           die mich begeistern, die damit direkt nicht    in Berlin. Da geht es um Wissenschaftsfor-
                                                           so viel zu tun haben. Allerdings meist da-     schung. Das heißt, hier wird geforscht wie
                                                           mit, wie Sprache beeinflusst, wie wir uns      Menschen in der Wissenschaft eigentlich
                                                           Aufgaben im Kopf zurecht legen und wie         vorgehen. Gegenstand der Psychologie
                                                           wir diese bearbeiten; was wir nebenbei ab-     wäre beispielsweise das Problemlösen. Wie
                                                           sichtlich, oder unabsichtlich lernen.          sehr bestimmt Erwartung, was man in der
                                                                Fragen sind hier zum Bespiel: wie         Forschung wahrnimmt?
                                                           stark und wie lange kann eine Instruktion      R. Allen: Das ist ja nicht unbedingt ganz ty-
                                                           bestimmen, wie wir uns eine Aufgabe vor-       pisch für die Psychologie. Wie sind Sie auf
                                                           stellen und können wir das und wenn ja,        diese Umweltschiene gekommen? Bestand
                                                           wie können wir es schaffen durch Lernen zu     bereits früher Interesse?
                              © FernUniversität in Hagen

                                                           entdecken, dass es auch einfacher geht als     Prof. Gaschler: Also es gibt schon Psycho-
                                                           ursprünglich gedacht?                          logie für den Umweltschutz an mehreren
                                                           R. Allen: Das klingt sehr spannend. Möch-      Stellen in Deutschland. In Magdeburg zum
                                                           ten Sie kurz auf den Bereich Umweltschutz      Beispiel gibt es einen Lehrstuhl „Umwelt-
                                                           näher eingehen und was Sie hier besonders      psychologie“. Mich hat das aber schon von
                                                           interessiert?                                  Studienbeginn an interessiert. Es war auch
                                                           Prof. Gaschler: Bei den Umweltschutzthe-       einer der Gründe für mich Psychologie zu
                                                           men gibt es für mich momentan zwei The-        studieren, weil ich wissen wollte, wie man
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dazu beitragen kann, dass das mit dem
umweltschutzrelevanten Verhalten besser
läuft. Ich hatte damals nicht so viel dazu
geforscht, bis ich in Landau an der Univer-
sität war. Diese Projekte werden jetzt auch
veröffentlicht. Bereits als Student habe ich
mich in einer studentischen Initiative en-
gagiert und mitgearbeitet. Hier ging es im
Wesentlichen darum, sich zweimal im Jahr
zu treffen und auszutauschen, wo prakti-
sche Möglichkeiten in der Arbeitswelt sind      Ein schöner
und was für Praktika es gibt. Hier habe ich     Arbeitsplatz:
ehrenamtlich im Büro gearbeitet. Der Plan       der Campus der
ist eben, Umweltthemen weiter zu vertreten      Fernuniversität
und die anwendungsorientierte Allgemeine        in Hagen
Psychologie in den Umweltschutz zu etab-
lieren.                                         besten unterrichtet, viel besser als an einer    lichkeit spielt beim Lernen eine sehr große
R. Allen: Hat sich das daraus ergeben, dass     Präsenzuniversität.                              Rolle. Aber eben auch wie Leute zu Verein-
Sie die Laufbahn an der Hochschule anstre-      Die Studierenden hier sind ein großer Plus-      fachungsstrategien kommen. Kommt man
ben?                                            punkt. Zum einen sind es viele, zum ande-        spontan darauf, also merkt man es direkt,
Prof. Gaschler: Es gibt sicherlich direktere    ren sind sie auch sehr divers.                   dass es Verkürzungen gibt?
Wege sich für den Umweltschutz einzu-           R. Allen: Um auf die Studierenden zu kom-        R. Allen: Nochmals vielen herzlichen Dank
setzen als Professor zu werden. Für mich        men: Wie ist das für die, die M3 „Allgemei-      für Ihre Zeit! Gibt es noch etwas, was Sie
gab es zwei Gründe für Psychologie einzu-       ne Psychologie und biologische Grundla-          gerne unseren Studierenden mitteilen
schreiben: Einmal eben den Umweltschutz         gen“ belegt haben? Was ist neu, was bleibt       möchten?
und zum anderen, wollte ich Wissenschafts-      gleich?                                          Prof. Gaschler: Ja, sehr gerne. Wenn es
journalismus für die Allgemeine Psycholo-       Prof. Gaschler: Langfristig wird die Allge-      Anregungen zu Inhalten oder Gestaltung
gie zu den Fragen: „wie geht unbewusstes        meine Psychologie in 2 Module aufgeteilt         der Lehre gibt, dann dürfen Sie sich gerne
Lernen?“ oder „wie wechseln Leute von           werden. Wir werden wohl bevor die Modu-          melden. Gerade wenn man neu ist, liegt so
einer Rechenstrategie zur nächsten?“ be-        le überarbeitet werden, die Inhalte ändern.      viel Arbeit auf dem Tisch, dass man nicht
treiben. So habe ich mir schon früh vorge-      Also der Plan ist es, das zum Sommersemes-       wirklich hinterher kommt. Es ist gut, diese
nommen an einer Universität zu arbeiten         ter 2016 zu schaffen, ob das klappt, ist aber    Hinweise zu bekommen, was anders ge-
und die Umweltschutzthemen hier mitein-         noch nicht ganz klar. Wenn man so etwas          macht werden soll und weshalb. Da sollte
zubringen. Nicht der direkteste Weg.            macht, dann möchte man schließlich nicht,        man nicht zu schüchtern sein. Das Studium,
Rebekka Allen: Und wie genau kamen Sie          dass Massen an Fehlern in den neuen Skrip-       gerade in der Allgemeinen Psychologie ist
an die FernUniversität in Hagen?                ten sind.                                        wirklich anspruchsvoll, also wenn man da
Prof. Gaschler: Ich denke für den Umwelt-            Es wird neu gemacht, aber eben nicht        einmal durchfällt, muss das nicht heißen,
schutzbereich kann ich hier viel bewirken.      bis morgen, da es wirklich sehr viel Arbeit      dass man sich keine Mühe gegeben hat.
Es gibt einfach viel mehr Studierende. Die      bereitet.                                        Man sollte es einfach nochmal probieren
stehen wirklich im Leben, sind gut vernetzt,    R. Allen: Das ist natürlich sehr verständlich.   und wenn man das geschafft hat, kann man
sind in vielen Regionen Deutschlands und        Nun zu meiner letzten Frage: was sind Ihre       sehr stolz sein! Wenn man den Bachelor
darüber hinaus verteilt. Daher hat dieser       Ziele für die Zukunft? Also Ihre persönliche     geschafft hat, dann hat man wirklich etwas
Personenkreis zu diesem Thema eine an-          Forschung und wie das Ihre Lehre und die         geleistet. Damit muss man nicht hinter dem
dere Relevanz als eine Kohorte von Stu-         Arbeit an der FernUniversität beeinflussen       Berg halten.
dierenden, die direkt nach dem Abitur an        wird?
die Universität gehen. Das merke ich auch       Prof. Gaschler: Mir ist es wichtig, dass es
an Präsenzveranstaltungen. Hier, an der         mehr Forschung zur Psychologiedidaktik
FernUniversität, bekomme ich oft sehr viel      in Deutschland geben soll. Das heißt, ich
direktere Rückmeldung zu dem, was gut ist       möchte selbst etwas dazu beitragen, aber
und was nicht so gut war. Sodass das für die    eben auch, dass es zum Beispiel auf den
Thematik Umweltschutz prima ist. Man kann       Kongressen der Deutschen Gesellschaft für
letztendlich mehr bewirken.                     Psychologie thematisiert wird. Das passiert
     Was ich bisher nie machen konnte,          auch schon, aber noch nicht in dem Umfang,
aber jetzt an der FernUniversität, ist Didak-   den ich mir wünschen würde. Ansonsten
tik. Also wie kann man Psychologie unter-       möchte ich gerne verstehen, wann und wie
richten?                                        Menschen zu besseren Bearbeitungsstra-           Rebekka Allen
     Wir haben hier große Studierenden-         tegien wechseln, wenn sie beispielsweise         (RCDS)
gruppen und das Material ist sehr hoch          rechnen oder etwas lernen. Also wie das          Referentin für Presse- und
standardisiert. Das heißt, hier sind die Be-    genau geht. Inwiefern weiß ein Kind, dass        ­Öffentlichkeitsarbeit
dingungen zu erforschen, wie man hier am        7+3-3 nicht gerechnet werden muss und
                                                hat es das wirklich verstanden? Persön-
Sprachrohr 2.2015   SEMINARE                                                                                                                          15

                 Seminare in Hagen im WS 15/16
Termin           Seminarvorschlag                        Raum           Dozent                Inhalte                           Uhrzeit

05.–06.12.2015   IPR Teil 1                              299            Frau Okonska          Einführung in IPR                SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

05.–06.12.2015   BGB II Teil 1                           U 99           Herr Brockmann        WH Erster Teil Schuldrecht     SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              (Schuldrecht AT) als Ergänzung
                                                                                              zu den Mentoriaten der FernU-
                                                                                              ni zu Kurs 55103

11.–13.12.2015   Falltraining BGB AT                     E 99           Petra Wilpert         Einführung in Falltraining des   FR 18-22 h; SA 9 - 18 Uhr;
                                                                                              BGB AT                           SO 9-16 Uhr

19.–20.12.2015   IPR Teil 2                              U99            Frau Okonska          IPR für Fortgeschrittene         SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

09.–10.01.2016   BGB II Teil 2                           299            Herr Brockmann        WH Zweiter Teil Schuldrecht, SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              insbes. Schuldrecht BT als
                                                                                              Ergänzung zu den Mentoriaten
                                                                                              der FernUni zu Kurs 55103

09.–10.01.2016   IPR WH und Vertiefung                   U99            Frau Okonska          IPR für Fortgeschrittene         SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

09.–10.01.2016   BGB IV Klausurtrainining                E99            Frau Nolde            BGB IV Klausurtr. Als Ersatz für SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              Herrn Eiben

16.–17.01.2016   Vorbereitung Hausarbeit BGB II/1        E 99 geteilt   Dr. Maasch            richtiges Schreiben einer        SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              Schuldrechtl. HA

16.–17.01.2016   Master Strafrecht Vertiefung            E 99 geteilt   Dr. Schröder          WH und Vertiefung der Kur-       SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              sinhalte

23.–24.01.2016   BGB I Teil 1                            U 99           Christian Kirchhoff   Erster Teil BGB AT               SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

30.–31.01.2016   BGB IV Teil 1                           U 99           Christian Kirchhoff   Einführung in BGB IV             SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

30.–31.01.2016   Kollektives Arbeitsrecht                E99            Herr Kura             Wichtigste Bestandteile der      SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              Kursinhalte des Kollektiven
                                                                                              Arbeitsrechtes

06.–07.02.2016   Gutachtenstil Ö-Recht, Strafrecht und   299            Herr Brockmann        Besonderheiten des Gutach-       SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                 Zivilrecht                                                                   tenstils

06.–07.02.2016   BGB I Teil 2                            U 99           Christian Kirchhoff   Zweiter Teil BGB AT              SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

06.–07.02.2016   Arbeitsrecht                            E99            Christina Gelinski    Wichtigste Bestandteile der    SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              Kursinhalte des Arbeitsrechtes

13.–14.02.2016   Vorbereitung Klausur BGB II             E99            Dr. Maasch            Bearbeitung von Einzelfällen     SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              mit Gutachtenstilübung aus
                                                                                              dem Schuldrecht

18.–19.02.2016   ZPO I                                                  Petra Wilpert

20.–21.02.2016   BGB III                                 U 99           Christian Kirchhoff   kompletter Inhalt von BGB III    SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              (Schwerpunkt Sachenr.)

20.–21.02.2016   Vorbereitung Klausur BGB I              E99            Dr. Maasch            Bearbeitung von Einzelfällen     SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                                                                                              mit Gutachtenstilübung aus
                                                                                              dem BGB AT

25.–26.02.2015   BGB IV (ZPO: Zwangsvollstreckung)       E99            Petra Wilpert         Grundlagen der ZPO               SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

27.–28.02.2016   BGB IV Teil 2                           U 99           Christian Kirchhoff   Zweiter Teil BGB IV              SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
16                                                                                                             SEMINARE   Sprachrohr 2.2015

Termin              Seminarvorschlag                       Raum           Dozent                     Inhalte                       Uhrzeit

27.–28.02.2016     Vorbereitung Klausur Unternehmens-      E99            Dr. Maasch                 WH und Vertiefung der Kur-   SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                   recht I                                                                           sinhalte

04.–06.03.2015     Klausurvorbereitung zum BGB AT          E 99           Petra Wilpert              WH von Prüfunsschemata
                                                                                                     anhand von Kurzfällen

05.–06.03.2015     Strafrecht Teil 2                       U 99           Christian Kirchhoff        WH und Vertiefung der Kur-   FR 18-22 h; SA 9 - 18 Uhr;
                                                                                                     sinhalte                     SO 9-16 Uhr

05.–06.03.2015     Vorbereitung Klausur Unternehmens-      299            Dr. Maasch                 WH und Vertiefung der Kur-   SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr
                   recht II                                                                          sinhalte

12.–13.03.2016     Hausarbeit BGB II                       E99            Petra Wilpert                                           SA: 10- 17; SO 9-16 Uhr

Stand 12.11.2015 , Änderungen vorbehalten

                                 Sonderveranstaltungen
Datum              Seminar                        Veranstalter             mehr           Kosten   Veranstaltungsort         Anmeldung
                                                                           auf Seite

04.-06.12.15       Business English               AStA der Fernuni                        40,–€    BHS Hagen                buero@asta-fernuni.de

08.-10.01.2016     Externes Rechnungswesen        Fernstudium Nordwest                             KEB Worphausen, Ni-      www.fernstudium-nordwest.de
                   und funktionale Steuerung                                                       els-Stensen-Haus

22.-24.01.2016     Finanzwirtschaft Grundlagen, Fernstudium Nordwest                               HVHS Aurich, Europahaus, www.fernstudium-nordwest.de
                   Internes Rechnungswesen und                                                     KEB Worphausen, Ni-
                   funktionale Steuerung                                                           els-Stensen-Haus

29. - 31.01.2016   Theorien des Internationalen   Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de
                   Mangement

Januar/ Februar    Instrumente des Controlling    Fernstudium Nordwest                             KEB Worphausen, Ni-      www.fernstudium-nordwest.de
2016                                                                                               els-Stensen-Haus

Januar/ Februar    Grundlagen des Dienstleis-     Fernstudium Nordwest                             KEB Worphausen, Ni-      www.fernstudium-nordwest.de
2016               tungsmanagement                                                                 els-Stensen-Haus

Januar/ Februar    Theorie der Marktwirtschaft    Fernstudium Nordwest                             KEB Worphausen, Ni-      www.fernstudium-nordwest.de
2016                                                                                               els-Stensen-Haus

05.-07.02.2016     Finanzwirtschaft Vertiefung    Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de

19.-21.02.2015     Einführung in die Betriebswirt- Fernstudium Nordwest                            HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de
                   schaftslehre, Grundlagen der
                   Unternehmensführung BWL IV

Januar/ Februar    Modellierung von Informati-    Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de
2016               onssystemen,

Januar/ Februar    Marktversagen                  Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de
2016

Januar/ Februar    Wirtschaftsmathematik und      Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus www.fernstudium-nordwest.de
2016               Statistik, Makroökonomie,
                   Vertiefende Konzepte von
                   Datenbanksystemen

Januar/ Februar    Theorie der Marktwirtschaft,   Fernstudium Nordwest                             HVHS Aurich, Europahaus, www.fernstudium-nordwest.de
2016               Grundlagen des Marketing                                                        KEB Worphausen,
                                                                                                   ­Niels-Stensen-Haus
Sprachrohr 2.2015   SEMINARE                                                                                                         17

Bildungsherberge
Seminare – Bildungsurlaub
Seminarprogramm Januar 2016 – März 2016

                                               angebot bei Euren Studienherausforderun-       unserer Homepage www.bildungsherberge.
                                               gen und/oder im Beruf unterstützen.            de , auf unserer Facebook-Seite und bei
                                                    Eine Teilnahme an den Seminaren ist       www.fernstudis.de.
                                               insbesondere für Studierende der FernUni-
                                               versität möglich, auch ohne Inanspruch-        Anmeldung:
                                               nahme von Bildungsurlaub. Zudem können         Bildungsurlaubsseminare sind jeweils mit
                                               auch alle interessierten Arbeitnehmer/         einer Seminarnummer (Bsp. BH12345) ge-
                                               innen an den Seminaren teilnehmen. Die         kennzeichnet. Eine Anmeldung zu den Se-
                                               Seminare finden unter der Woche statt, in-     minaren ist auf unserer Homepage möglich.
                                               klusive Verpflegung. Bei Bedarf könnt Ihr in   Dort findet Ihr Anmeldeformulare, die Ihr
Liebe Kommilitonin,                            unseren Zimmern untergebracht werden.          ausgefüllt per Post, per Fax 02331- 375 1
lieber Kommilitone,                            Für die Bildungsurlaubsseminare steht ein      375 oder per Mail reservierung@bildungs-
das Jahr vergeht in Riesenschritten mit vie-   begrenztes Zimmerkontingent zur Verfü-         herberge.de an uns senden könnt.
len kleinen Schritten für eine bessere Bil-    gung. Eine frühzeitige Anmeldung ist von       Wir freuen uns auf Eure Teilnahme!
dung und ein erfolgreiches Studium. Und        Vorteil, um ggf. Fristen für die Inanspruch-
genau diese kleinen Schritte bewirken oft      nahme von Bildungsurlaub einzuhalten.          Betty Geß
große Veränderung! Deswegen möchten wir             Ausführliche und aktuelle Informatio-
Euch mit unserem Bildungsurlaub-Seminar­       nen zum Seminarangebot erhaltet Ihr auf

                                                   Das Seminarprogramm

Statistik I für Psychologen/innen              Von der ersten Idee zur fertigen               Externes Rechnungswesen
(BH16101)                                      Bachelorarbeit, TEIL 2 (BH16105)               (BH16109)
Termin: Mo, 11.01.2016, 14:00 h –              Termin: Mo, 01.02.2016, 14:00 h – Mi,          Termin: Mo, 22.02.2016, 14:00 h –
Fr, 15.01.2016 h                               03.02.2016, 13:30 h                            Fr, 26.02.2016, 13:30 h
Leitung: Alla Sawatzky,                        Leitung: Verena Stumm, Diplom-Psychologin      Leitung: Dietmar Lutzny, Diplom- Ökonom
Diplom-Psychologin                             Anmeldeschluss: 15.01.2016                     Anmeldeschluss: 05.02.2016
Anmeldeschluss: 23.12.2015
                                               BGB III -Sachenrecht und Recht der             Lernen und Lehren im
Wissenschaftliches Arbeiten im                 Kreditsicherung mit Insolvenzrecht             Erwachsenen­alter (BH16110)
Studium und Beruf (BH16102)                    (BH16106)                                      Termin: Mo, 29.02.2016, 14:00 h –
Termin: Mo 18.01.2016, 14:00 h –               Termin: Mo, 08.02.2016, 14:00 h –              Mi, 02.03.2016, 13:30 h
Mi, 20.01.2016, 13:30 h                        Fr, 12.02.2016, 13:30 h                        Leitung: Stefanie Geisbusch (Diplom-Ingeni-
Leitung: Angelika Rehborn, Dipl. Geogr. &      Leitung: Rechtsanwältin Petra Wilpert LL.M.    eurin, Master of Arts in Educational Media)
Dipl. Wirt. geogr.                             (Tax)                                          Anmeldeschluss: 12.02.2016
Anmeldeschluss: 04.01.2016                     Anmeldeschluss: 22.01.2016
                                                                                              Lehren und Lernen mit elektro­
Von der ersten Idee zur fertigen               Statistik im Master Psychologie                nischen Medien (BH16111)
Bachelorarbeit, TEIL 1 (BH16103)               (BH16107)                                      Termin: Mo, 07.03.2016, 14:00 h –
Termin: Mo, 18.01.2016, 14:00 h – Mi,          Termin: Mo, 08.02.2016, 14:00 h –              Mi, 09.03.2016, 13:30 h
20.01.2016, 13:30 h                            Fr, 12.02.2016, 13:30 h                        Leitung: Stefanie Geisbusch (Diplom-Ingeni-
Leitung: Verena Stumm, Diplom-Psychologin      Leitung: Alla Sawatzky, Diplom-Psychologin     eurin, Master of Arts in Educational Media)
Anmeldeschluss: 04.01.2016                     Anmeldeschluss: 22.01.2016                     Anmeldeschluss: 19.02.2016

Statistik II und Datenanalyse für              SPSS für Psychologen/innen
Psychologen/innen (BH16104)                    (BH16108)
Termin: Mo, 25.01.2016, 14:00 h – Fr,          Termin: Mo, 15.02.2016, 14:00 h –
29.01.2016, 13:30 h                            Fr, 19.02.2016, 13:30 h
Leitung: Alla Sawatzky, Diplom-Psychologin     Leitung: Bastian Kückelhaus (B.SC.)
Anmeldeschluss: 08.01.2016                     Anmeldeschluss: 29.01.2016
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